Die insel Comacina
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Die insel Comacina
REISEFÜHRER www.lakecomo.com INSEL COMACINA EINLEITUNG Referent für Tourismus, Sport und Freizeit Achille Mojoli Via Sirtori 5 - 22100 Como Tel. +39 031 2755551 Fax +39 031 2755569 infoturismo@provincia.como.it www.provincia.como.it Referent für Tourismus Fabio Dadati Corso Matteotti 3 - 23900 Lecco Tel. +39 0341 295509/516 Fax +39 0341 295501 turismo@provincia.lecco.it www.provincia.lecco.it Dieser Reiseführer präsentiert eine der schönsten Regionen der Lombardei und wendet sich an alle Touristen, die hier einen angenehmen Urlaub verbringen möchten. Aus der Luft betrachtet überwiegen das Blau der Seen und das Grün der Wälder, in einer spektakulären Landschaft mit herrlichen Ausblicken. Die wichtigste Charakteristik der Provinzen Como und Lecco sind die Seen. Einen würdigen Rahmen bietet diesen die majestätische Gebirgskette, die sich nur nach Süden öffnet, wo sie in die Hügellandschaft der Brianza mit ihrer unternehmerischen Berufung übergeht. Unser Ziel war es, einen hochwertigen aber dennoch praktischen Reiseführer zu schaffen. Daher wurden neben den Informationen zu klassischen Sehenswürdigkeiten auch praktische Tipps eingebaut, sodass der Besucher auch weniger bekannte Orte entdecken kann. Gegliedert in die geografischen Zonen See, Berge und Ebene beschreibt dieser Führer das gesamte Territorium der Provinzen Como und Lecco, deren Geschichte, Naturschönheiten, Architektur und Kunstschätze, beginnend bei den Provinzhauptstädten und dem Seebecken. Ein weiterer Teil widmet sich dem Berggebiet und dessen Kultur, beschreibt die Orte, Berghütten und Gipfel, stets unter Einbeziehung der Naturpfade für Wanderer, Trekking-Liebhaber und Sportler. Der der Ebene gewidmete Teil führt uns hinab in die sanfte Hügellandschaft der Brianza, vorbei an Villen und Burgen, durch die betriebsamen, von der Adda gebildeten Täler bis hin zu den Parks mit ihren Sehenswürdigkeiten und Aussichten. Die zahlreichen und hochwertigen Fotos locken den Besucher an und die Beschreibungen führen ihn zuverlässig. Und natürlich darf in einem Reiseprogramm auch ein Blick auf Kuriositäten und die traditionelle Gastronomie jeder Region nicht fehlen. Dieser Reiseführer will das ganze Territorium, das sich seit 2005 als „Tourismussystem Comer See“ vorstellt, als einziges, von Verqwaltungsgrenzen unabhängiges Reiseziel darstellen und somit sein Image und seine Identität stärken. letzte Auflage 2011 www.lakecomo.com SICHT AUS BELLANO Foto von G. Scaccabarozzi INHALT DER COMER SEE REISEFÜHRER 45. 03. DER SEE DIE BERGE 05. 14. 21. 25. 28. 35. 39. 40. 41. 42. 43. 47. 51. 54. 55. 58. 59. 61. 68. 72. Como Lecco Der Westarm Der Ostarm Die Seemitte Der obere See Pian di Spagna Valsolda und Ceresio Campione d’Italia Schifffahrt auf dem Comer See Die traditionelle Gastronomie Die Täler Valle Intelvi Val Cavargna und Val Rezzo Die Täler des oberen Sees Triangolo Lariano Das Val d‘Esino Tal Das Valvarrone Tal Das Valsassina Tal Das San Martino Tal Die traditionelle Gastronomie 74. 109. DAS HÜGELLAND UND DIE EBENE INFORMATIONEN Der Fluss Adda Das Curone Tal Der Naturpark Monte Barro Auf den Spuren der Romanik um Lecco Die Brianza bei Lecco und ihre Villen Der historische Kern der Brianza Die Seen der Brianza Die Radroute “Ciclovia dei Laghi” Die Brianza bei Como Romanik in der Brianza bei Como Die Grenze zur Schweiz, die Umgebung von Olgiate 107. Die traditionelle Gastronomie 109. Tagungs- und Messetourismus 110. Touristeninformationsbüros 76. 81. 83. 84. 86. 88. 92. 94. 95. 102. 104. 1 DAS ERSTE BECKEN DES COMER SEES DER SEE Das Gebiet des Comer Sees, zwischen den Alpen Der Westarm in seiner sanfteren Umgebung ist seit und der Padanischen Ebene, gleich hinter der Grenze jeher Ziel des „Elitetourismus“, der bereits in der zwischen Italien und Schweiz, bietet vielseitige Belle Époque begann und dank seiner berühmten Landschaften und hat zahlreiche Ortschaften. Der Besucher Orte wie Menaggio, Bellagio, Tremezzo Comer See ist zweifellos die dominierende Präsenz im oder Cadenabbia weltbekannt machte. Hier können gesamten Gebiet. Er ist 46 Kilometer lang, hat eine faszinierende Herrschaftsresidenzen mit englischen Oberfläche von 146 Quadratkilometern, eine Tiefe von Gärten und teilweise kleinen Museen mit kostbaren bis zu 410 Metern und die Breite variiert zwischen 4,3 Kunstwerken bewundert werden. In den herrlichen Kilometer (zwischen Cadenabbia und Fiumelatte) und klassizistischen Villen in Como, Cernobbio, Moltrasio, 0,43 Kilometer (zwischen Torriggia und Careno). Auf Blevio, Bellagio oder Tremezzo, um nur einige dem See wehen konstant die Winde Breva und Tivano. zu nennen, haben sich in der Vergangenheit die Die Uferlandschaft ist ein ständiger kontrastreicher berühmtesten Persönlichkeiten der Musik, Literatur und Wechsel, mit strengen Bergen und sanften Hügeln, des Mailänder und europäischen Adels aufgehalten engen und unwegsamen, aber auch breiten Tälern, und auch heute sind sie ein beliebtes Ziel für die dicht besiedelten Ebenen und unberührten Wäldern, Großen aus der Welt der Mode und des Films, was kleinen Ortschaften und Städten, Seegemeinden und den unvergänglichen Charme dieser Landschaft Bergdörfern, wilden Bergbächen und dem Fluss Adda. belegt. Der See und das komplexe Straßennetz an Aufgrund seiner zentralen Lage an den wichtigsten seinen Ufern, von der Via Regia bis hin zum Sentiero Verbindungsadern zwischen Zentraleuropa und dem del Viandante (Pfad des Wanderers) war in der Mittelmeerraum kennt das heute in die Provinzen Como Antike eine bedeutende Verkehrsader mit diversen und Lecco untergliederte Territorium seit jeher intensiven Rastpunkten. Aus diesen entwickelten sich im Verlauf Durchfahrtsverkehr. Aus dieser geografischen Zwischen Himmel und Erde: Gegebenheit entwickelte sich eine vielschichtige belvedere und aussichtspunkte Zivilisation, die es in jeder Der Eindruck der einzigartigen Ausblicke ist an einigen Orten besonders Epoche verstanden hat, stark. Von diesen wahren „Ehrentribünen“ kann, besonders bei schönem aus dem Wissensschatz Wetter, das Schauspiel der Natur und der Werke des Menschen besonders seiner Bewohner und dem Austausch mit gut betrachtet werden. Zwei dieser Aussichtspunkte befinden sich direkt in verschiedenen anderen den Provinzhauptstädten: Brunate im oberen Stadtteil von Como und Piani Völkern Anregungen für die d’Erna oberhalb von Lecco. Darüber hinaus gibt es aber auch noch unzählige Schaffung beeindruckender andere: Zum Beispiel den Monte Bisbino (1325 m) oberhalb von Cernobbio, Kunstwerke zu ziehen. Im Pianoro di Pigra (881 m), der mit einer Seilbahn von Argegno aus erreicht Norden erstreckt sich der werden kann, den Sacro Monte della Madonna del Soccorso oberhalb von Comer See, der von den Ossuccio, die kleine Kirche San Martino oberhalb von Griante gegenüber antiken Römern „Lario“ dem Kap von Bellagio, die Aussichten des oberen Sees von der Gemeinde genannt wurde, bis hin zu Peglio (650 m) vom Taleingang des Val di Livo oder von der Straße nach den Tälern Valchiavenna Fordeccia, oberhalb von Sorico, die „hängenden Dörfer am Monte Piatto und Valtellina, in Richtung (610 m), Molina (467 m), Lemna (533 m) und Palanzo (596 m) am Seeufer der berühmten Pässe zwischen Como und Bellagio, die Burg Castello di Vezio (383 m) oberhalb Splügen, Maloja und Stilfser von Varenna und das Belvedere in der Nähe des Passes Agueglio, die ein Joch, die jahrhundertelang atemberaubendes Panorama über den mittleren Seeabschnitt bietet, der wichtige Handelswege Gebirgsausläufer in Olgiasca bei Colico, die Straße des Tals Valbrona, die nach Tirol und ins von Asso zur Olivenküste hinunterführt, die Gebirgskette der Grigne, die Rheinland darstellten. Der Berge Legnone und Legnoncino, der Pass Valcava, ein beliebter Startpunkt für See ist im Norden sehr Paraglider-Liebhaber zwischen dem Valle San Martino und dem Naturpark schmal und teilt sich in Orobie Bergamasche, die Perspektiven von der Hochebene Piani Resinelli, Bellagio in zwei Arme. Am der Monte Barro und weiter südlich, schon im Gebiet der Brianza, die WallOstarm reihen sich diverse fahrtskirche Rocchetta in Airuno und der Hügel Montevecchia über dem Lauf kleine Orte einzigartiger des Flusses Adda. Nicht weniger eindrucksvoll ist der Ausblick vom Belvedere Schönheit aneinander, und dem Gipfel des Berges Sighignola (1302 m) oberhalb von Lanzo d’Inderen Geschichte, Kunst und Natur harmonisch telvi, mit einem atemberaubenden Blick über den gesamten Lago di Lugano. ineinander übergehen und von dem milden Seeklima begünstigt werden. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Zeit die Ortschaften mit ihren Burgen und Türmen, Varenna mit seinen wunderschönen Villen direkt am die noch heute an die strategische Lage dieser heftig Wasser, so als ob sie die herb schöne Landschaft umkämpften Strecke erinnern. Der See selbst wurde zunächst im Mittelalter von Händlern und Fährleuten abrunden wollten. Der Ostarm verläuft wie ein und später dann auch von Armeen genutzt, die von schmaler Canyon zwischen den schroffen Hängen der hier aus versuchten, die Gegend zu überwachen. Ausläufer des San Primo und der Gebirgskette Corni di Während die Venezianer mit diesem Unterfangen Canzo auf der einen und dem Legnone und der Grigne- erfolglos blieben, gelang es den Spaniern Gruppe auf der anderen Seite. Die Kalklsteingipfel hervorragend. Letztere erbauten zu diesem Zweck der Letzteren zählen mit ihren Felsnadeln und Zinnen zwei Festungen, eine in Lecco gegen die Serenissima zu den berühmtesten und meistbesuchtesten der und den Forte Fuentes in Colico zur Verteidigung Lombardei. gegen die Schweizer. 3 COMO COMO Das Territorium, auf dem heute die Stadt Como liegt, ist seit der Vorgeschichte bewohnt, insbesondere das Hügelland im Süden, wo archäologische Funde die einstige Präsenz der Golasecca-Zivilisation belegen. Die Ureinwohner der Gegend vereinten sich frühzeitig mit anderen Völkergruppen keltischen Ursprungs, wie den Insubren im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. Como als Stadt entstand jedoch erst mit der Ankunft der Römer im Jahr 196 v. Chr., in dem unter der Führung des römischen Konsuls Claudius Marcellus die Comenser geschlagen werden und das gesamte Territorium unter römische Macht fiel. Zwischen 59 und 49 v. Chr. gründet der römische Kaiser Julius Cäsar im heutigen Nebental die Stadt Como und umgibt diese mit robusten Mauern, die an der Porta Torre noch heute zu sehen sind. Dank ihrer Lage an der wichtigen Verkahrsader Via Regia, die Mailand mit dem nahen Rezia verband, war Como für lange Zeit ein blühendes Zentrum für Handel und Kunsthandwerk. Dieser Epoche des Friedens und Wohlstands folgen die Jahre der Kriege und Überfälle der Barbaren und schließlich geriet die Stadt unter ostgotische und langobardische Herrschaft. Der Königin Teodolinda, die die Via Regia wiederherstellte (daher der geänderte Name Via Regina) und der Vorherrschaft der Franken verdankt die Stadt eine weitere Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und relativen Friedens, der lediglich durch die Kontraste der Feudalfamilien gestört wurde. Als sich Como in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts als reiche und aufgrund ihrer geografischen Lage strategische Gemeinde etablierte, begann eine lange Zeit des Krieges gegen das nahe und mächtige Mailand, wobei Como schließlich zerstört wurde. Erst die Allianz mit Friedriech Barbarossa konnte das Schicksal der Stadt wenden. Como wurde wieder aufgabaut, mit einer neuen Stadtmauer umgeben und erlebte im Schutz der Burg Castel Baradello einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung, nicht zuletzt auch dank der Einführung der Wollverarbeitung. In späteren Bürgerkriegen stritten die Familien Rusca und Vitani um die Vorherrschaft über Como, bis sie letztendlich unter der Herrschaft der Visconti Mailand angegliedert wurde. Unter der langen spanischen Herrschaft verlor Como stark an Lebhaftigkeit und Wirtschaftsstärke. Dies war auch die Zeit der Hungersnöte und der schrecklichen Pestepidemie, die Manzoni erwähnt und von der sich die Stadt trotz Einführung der Seidenmanufaktur durch Boldoni nur langsam erholte. Nach Ankunft der Österreicher in der Lombardei (1714) ging es auch in Como allmählich wieder aufwärts und die Entwicklung der Seidenindustrie trug wesentlich zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation bei. In der Zeit des Risorgimento versuchte Como im Konflikt der „5 Giornate“ (18.-22. März 1848), sich von der österreichischen Vorherrschaft loszusagen, GESCHICHTE aber erst am 27. Mai 1859 konnte die Stadt mit der berühmten Schlacht von San Fermo von Garibaldi endgültig befreit werden. Nach der Vereinigung Italiens entwickelte sich Como, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten, allmählich zu einer der blühendsten Städte des Landes, vor allem dank der zu dieser Zeit bereits weit entwickelten Seiden- und Eisenindustrie. Im Zweiten Weltkrieg wurde Como zum Schauplatz für das Ende des Faschismus, als in Dongo am Ufer des Comer Sees Benito Mussolini von den Partisanen gefangen genommen und anschließend in Giulino di Mezzegra hingerichtet wurde. Heute entwickelt sich auch die Tourismusbranche der Stadt stetig weiter. Die vielen neuen Hotels und die zahlreichen kulturellen Initiativen fördern konstant die Attraktivität auf internationaler Ebene. DER HISTORISCHE STADTKERN: ZU FUSS Der historische AUF ENTDECKUNGSREISE Kern von Como, die sogenannte Altstadt (Città Murata) innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern, ist reich an Monumenten und Kunstwerken. Am eindrucksvollen Domplatz (Piazza del Duomo) erhebt sich das antike Rathaus von 1200 mit seinen weißen, grauen und rosafarbigen Marmorstreifen, die aus lokalen Steinbrüchen stammen. Neben dem eleganten Kreuzgang wurde im gleichen Jahrhundert der städtische Glockenturm erbaut. Der Dom wurde zwischen Ende des 14. Jahrhunderts und Mitte des 18. Jahrhunderts auf den Grundmauern der antiken Kirche Santa Maria Maggiore erbaut. Er ist ein wahres Juwel und zeigt diverse architektonische Stile – von der Spätgotik der Gebäudestruktur über den Renaissance-Stil der Fassade bis zu der eindrucksvollen Barock-Kuppel des Architekten Juvarra, mit der die Arbeiten der „Domfabrik“ im Jahr 1744 abgeschlossen wurden. Die drei Kirchenschiffe werden von gewaltigen Pfeilern unterteilt, zwischen denen kostbare Wandteppiche der Ateliers aus Ferrara, Florenz und Antwerpen aus dem 16. Jahrhundert hängen. Die Seitenschiffe enthalten diverse Altare. Der kostbarste ist zweifelsohne der Altar S. Abbondio mit einem außergewöhnlichen, geschnitzten Altarbild mit Goldverzierungen aus dem 16. Jahrhundert, das Szenen aus dem Leben des heiligen Schutzpatrons der Stadt Como darstellt. Die wunderschönen Skulpturen der Fassade sind maßgeblich Werke der Brüder Rodari. Besonders bemerkenswert sind die beiden Statuen von Plinius dem Jüngeren und Plinius dem Älteren als berühmte Bürger aus der Römerzeit. Nur wenige Schritte vom Dom entfernt befindet sich das klassizistische Teatro Sociale, das der Architekt Cusi im 19. Jahrhundert auf den Ruinen der Burg Torre Rotonda errichtete. Hinter dem Dom erhebt sich das Haus „Ex-Casa del Fascio“. Dieses Meisterwerk, das der rationalistische Architekt Giuseppe Terragni zwischen 1932 und 1936 erbaute, wird als Sinnbild der modernen Architektur erachtet. Heute ist das Gebäude Sitz des 5 COMO Polizeikorps für die Zoll- und Steuerkontrolle. Ebenfalls zur Altstadt gehört die mittelalterliche Piazza San Fedele, die in der Antike als Getreidemarkt diente. Hier erhebt sich die gleichnamige Basilika, die im 10. Jahrhundert auf den Grundmauern einer frühchristlichen, der Heiligen Euphemia geweihten Kirche erbaut wurde. Die Reinheit des romanischen Stils erkennt man vor allem an der polygonalen Apsis, die von einer interessanten Loggia überragt wird, sowie an dem Giebelportal, ebenfalls an der Rückseite, das mit einzigartigen Basreliefs dekoriert wurde. An der Piazza San Fedele gibt es darüber hinaus zwei charakteristische Häuser aus dem 16. Jahrhundert, erkennbar an der typischen Holzstruktur mit überstehender Loggia. Am Ende der Altstadt befindet sich das Stadttor Porta Torre zwischen den mächtigen Mauern, die Friedrich Barbarossa im 12. Jahrhundert zur Verteidigung der Stadt errichten ließ. Dem gleichen Zweck diente auch die Burg Baradello über der Stadt, in der sich Barbarossa aufhielt und von der heute nur noch der Turm und ein Teil der Befestigungen erhalten sind. Außerhalb der Stadtmauern, an der antiken Via Regia der Römer und heute Strada Regina, befindet sich das wahre Juwel der Comer Romanik: Die Kirche S. Abbondio und ehemalige Kathedrale von Como. Dieses Meisterwerk der lokalen Baukunst wurde 1013 von den Benediktinermönchen errichtet und nahm auch die sehr antike Basilika Pietro e Paolo mit auf, deren Grundriss noch heute am Boden des Kircheninneren gekennzeichnet ist. Die schlicht elegante Fassade ist mit Lisenen gegliedert, die die fünfschiffige Aufteilung im Inneren erahnen lassen. Die historischen Ereignisse der Zeit fürhrten zu diversen Umbauten. So wurde zum Beispiel das Gewölbe DOM - COMO abgesenkt und einer der antiken Glockentürme abgerissen. Dank sorgfältiger Restaurierungsarbeiten konnte dem Bau jedoch sein ursprünglicher Glanz zurückgegeben werden. Der wunderschöne Freskenzyklus an der Apsis, der Szenen aus dem Leben Christi darstellt, ist ein Meisterwerk eines anonymen Künstlers aus dem 14. Jahrhundert, der als „Meister von San Abbondio“ bekannt ist. Folgt man dem Hang des Hügels, gelangt man zu der sehr antiken Kirche San Carpoforo, die heute zu einer religiösen Einrichtung gehört. Diese Kirche ist eins der ersten Beispiele romanischer Architektur und hat eine einzigartige Bauart mit erhöhtem Presbyterium. In der Krypta sind die Reliquien des Heiligen Felix verwahrt. STADTPARK GIARDINI A LAGO UND SPAZIERGANG BIS ZUR VILLA OLMO Piazza Cavour ist der Ausgangspunkt für unseren zweiten Rundgang. In der Vergangenheit war dieser heute moderne Platz der Handelshafen der Stadt, der dann im 19. Jahrhundert im Rahmen einer umfangreichen städtebaulichen Sanierung der gesamten Umgebung zugeschüttet wurde. Geht man nach links am Seeufer entlang, gelangt man zum Stadtpark. Dieser Stadtteil wurde erst in jüngerer Vergangenheit saniert und hat daher maßgeblich moderne Monumente. 6 Das Denkmal des Europäischen Widerstandes (Monumento alla Resistenza Europea, Colombo 1983) besteht aus drei außergewöhnlichen Treppen und großen Metallplatten, in die Zitate von in Konzentrationslager Deportierten eingraviert sind. Etwas weiter vorn befindet sich das Denkmal für Mafalda von Savoyen (Clerici - 2002) und am Ende der Straße der Gedenktempel für Alessandro Volta (Tempio Voltiano). Dieser an klassischen Stil anlehnende Bau wurde 1927 zum 100. Todestag von Alessandro Volta erbaut und verwahrt Dokumente, Briefe und COMO Instrumente, die der berühmte Wissenschaftler dieser Stadt für seine Studien verwendete, einschließlich eines Exemplars des berühmten Vorläufers der Batterie. Direkt am Seeufer erhebt sich das Denkmal für die Gefallenen (Monumento ai Caduti), das Giuseppe Terragni im Jahr 1933 nach einer Zeichnung von Antonio Sant’Elia mit Steinen aus dem Karst erbaute. Die Baukunst des Razionalismus erkennt man auch in dem Stadion Sinigaglia, einmal Velodrom (1927) und, an der Kreuzung Via Sinigaglia – Via Vittorio Veneto, im berühmten Novocomum, einem Wohnungshaus von Terragni, das die Comaschi ironisch “Transatlantico” (Ozeandampfer) nennen. Folgt man weiter dem Seeufer, gelangt man zum Aero Club Como, dem Startpunkt der Wasserflugzeuge, und anschließend beginnt der Spazierweg zur Villa Olmo (Passeggiata di Villa Olmo). An diesem Weg stehen diverse Patriziervillen, zum Beispiel Villa La Rotonda von dem Architekten Pollack, in der ein wunderschöner elliptischer Salon mit kostbaren Stuckarbeiten erhalten ist (heute Sitz der Provinzverwaltung Como), Villa Gallia, die ebenfalls Eigentum der Provinzverwaltung ist und 1600 an dem Standort der ehemaligen Villa und des Museums von Paolo Giovio aus dem vorangegangenen Jahrhundert gebaut wurde, sowie schließlich Villa Parravicini mit einem kunstvollen Giebel und Villa Mondolfo, bestehend aus zwei Gebäuden, die über eine elegante Veranda miteinander verbunden sind. Der Spazierweg endet am Tor der beeindruckendsten klassizistischen Residenz der Stadt Como – Villa Olmo. Die gigantische Ulme, die der Villa einst ihren Namen gab, steht heute nicht mehr, aber in dem italienisch angelegten Garten und dem Park hinter dem Haus gibt es noch viele jahrhundertealte Bäume und hoch wachsende Pflanzen. Die Villa wurde Ende des 18. Jahrhunderts nach einem Projekt des berühmten klassizistischen Architekten Simone Cantoni für die Familie Odescalchi erbaut. Später ging sie in den Besitz der Raimondi und schließlich der Visconti di Modrone, deren Familienwappen noch heute an der eleganten Fassade prangt. Zu den berühmtesten Gästen des Hauses zählen Napoleon und Garibaldi. Das Innere ist mit reichen Freskenmalereien und Skulpturen dekoriert und besondere Erwähnung verdient zweifellos das kostbare kleine Privattheater aus dem 18. Jahrhundert. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Villa Eigentum der Gemeinde Como und wird für Tagungen, seit einigen Jahren aber auch für bedeutende Ausstellungen genutzt, zum Beispiel mit Werken von Mirò, Picasso, Magritte und Rubens. Villa Olmo - Como 7 COMO COMO COMO – STADT DER SEIDE Die Geschichte des „Goldfadens“ beginnt in weiter Vergangenheit. Die Seidenherstellung, die jahrhundertelang ein exklusives Geheimnis des chinesischen Kaiserhofes war, wurde kurz nach der ersten Jahrtausendwende nach Italien importiert und verbreitete sich zunächst im Süden, vor allem in Sizilien. In die Gegend um Como gelangte die Technik um 1400 und verbreitete sich hier sehr rasch, nicht zuletzt auch dank dem Weitblick des Herzogs Ludovico Sforza, der seinen Bauern befahl, auf ihren Feldern Maulbeerbäume anzubauen, die im Lateinischen „Bombix Mori“ und im lokalen Dialekt „Murun“ genannt wurden. Auch heute noch sind die Blätter des Maulbeerbaums die einzige Nahrung der Seidenraupen, deren Lebenszyklus von den winzigen Eiern bis zum kostbaren Kokon sich seit Jahrtausenden wiederholt. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Bauern in jedem Frühjahr zu Seidenraupenzüchtern, um ihre mageren Erträge aufzubessern. Frauen und Kinder sammelten die Maulbeerblätter und zerkleinerten sie, sodass die winzigen Raupen sich davon ernähren konnten. Nachdem die Raupen ausgewachsen sind, beginnen sie, einen hauchdünnen Faden zu produzieren, in den sie sich einwickeln und so den Kokon bilden, in dem sie sich zu Schmetterlingen entwickeln. Diese letzte Phase muss jedoch unterbrochen werden, um den Kokon abwickeln zu können und den einzigen, etwa 1500 Meter langen Faden zu gewinnen, der mit anderen Fäden bis auf die gewünschte Stärke verzwirnt wird. Anschließend beginnt die Gewebeproduktion, für die die Stadt Como weltberühmt ist, also die Schaffung eines bestimmten Designs, das jedes Seidenprodukt einzigartig macht. Auch heute noch gilt Como mit seiner Seidenindustrie als Welthauptstadt der Seidenherstellung. Der unbearbeitete Faden wird heute jedoch aus China und Brasilien importiert und in den zahlreichen Spinnereien, Druckereien und Seidenfabriken zu Tüchern, Kravatten, Kleidung und Accessoires verarbeitet. Die Produkte tragen die Namen der berühmtesten Modedesigner aus aller Welt, die eigens nach Como kommen, um exklusive Muster für ihre Modehäuser auszuwählen. Die soziale und wirtschaftliche Bedeutung der Seide für diese Gegend wird in einigen hochinteressanten Museen veranschaulicht, in denen der Besucher Die Seilbahn Die Seilbahn Sehr beliebt unter den von Como aus möglichen Ausflügen ist die Bergbahnfahrt zu der kleinen Ortschaft Brunate. Der sympathische kleine Zug fuhr diese Strecke erstmalig im Jahr 1894 und verbindet auch heute noch die Provinzhauptstadt alle 30 Minuten mit dem wunderschönen Aussichtspunkt. Die einschienige Fahrt dauert nur 7 Minuten auf einer Strecke, die die höchste zulässige Steigung von 55% erreicht. Der Ort Brunate liegt in 700 Metern Höhe und war jahrhundertelang Ausflugs- und Urlaubsziel des Comer und Mailänder Adels, der hier auch zahlreiche Jugendstilvillen errichtete. Brunate ist aber auch ein idealer Ausgangspunkt für angenehme Spaziergänge im Grünen. Vom Belvedere sieht man das Profil der Comer Altstadt, das Castrum Romano und dahinter entflieht der Blick über die Alpen und die Ebene der Brianza. ATM - Funicolare Como Brunate Como - Piazza de Gasperi 4 - Tel. +39 031 303608 - Fax +39 031 302592 - www.funicolarecomo.it Wasserflugzeuge Wasserfl ugzeuge Eine weitere Möglichkeit, die Landschaft zu bewundern, bietet ein Rundflug im Wasserflugzeug. Seit 1913 besteht in Como die einzige europäische Flugschule für Wasserflugzeuge, die auch eindrucksvolle Rundflüge für Touristen organisiert, die die Schönheiten des Comer Sees aus der Luft betrachten möchten. Dank der Möglichkeit, praktisch überall auf dem Wasser landen zu können, ist dieses Transportmittel eine einzigartige Gelegenheit, auch weniger bekannte, eindrucksvolle Orte zu entdecken. Der Aero Club befindet sich in der Nähe des Stadions. Wasserflugzeuge Como Aero Club Como - Viale Masia 44 - Tel. +39 031 574495 - Fax + 39 031 570333 - www.aeroclubcomo.com 9 COMO dieses kostbare Erzeugnis und die verschiedenen Produktionsphasen kennenlernen kann. Seidenmuseum Como Dieses im Jahr 1990 eröffnete Museum ist ein kostbares Zeugnis der Geschichte der Seide in Como sowie Sinnbild der Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart und der Tradition einer Industrie, die bis zum heutigen Tag weltweit führend ist. Das Museum mit 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche befindet sich in dem gleichen Gebäude wie die Textilakademie Setificio. Auf dem Rundgang durch die verschiedenen Säle lernt der Besucher das kostbare Gewebe genauer kennen, angefangen vom Kokon bis zum Fertigprodukt. Im Atrium, wo der Eingang einer Seidenfabrik nachgestaltet wurde, sind antike Stechuhren ausgestellt. Der mittlere Saal vermittelt grundlegende Informationen über die Seidenraupenzucht und es sind einige Maschinen ausgestellt, mit denen das Garn für das anschließende Spinnen vorbereitet wurde. Vor dem Bereich der Seidendruckerei sind eine große Zwirnmaschine sowie antike mechanische und Handwebstühle zu sehen. Anschließend gelangt man in den Saal mit Vorrichtungen für die Kontrolle und Messung. Hier gibt es zahlreiche Geräte, mit denen das Garn gewogen und auf Robustheit geprüft wurde. Es folgt ein chemisches Labor, das dank Originalmobiliar und Originalinstrumenten realitätsgetreu nachgebildet werden konnte. Nicht weniger interessant ist die Druckerei mit einer Farbenküche, einem Drucktisch mit diversen Druckplatten aus Holz und Metall, einem Arbeitstisch für Handdrucke mit antiken Rahmen, Pausvorlagen und Geräten für die Fotogravur. Zur Walzendrucktechnik sind spezielle Maschinen für die Mustererstellung sowie fein gravierte Holz- bzw. Kupferwalzen ausgestellt. Der letzte Saal ist den Techniken für die Endbearbeitung der Gewebe gewidmet. Besonders interessant sind die antike Holzmaschine für die Realisierung von Moiré-Effekten auf Seide, die Plissiermaschine sowie eine beeindruckende Palmer von 1932. Museum für Gewebestudien - MuST - Como (Stiftung Antonio Ratti, der Gründer der Ratti-Seidenfabrik) Dieses spezielle Museum wurde nach der Umwandlung der Privatsammlung antiker Gewebe, die Antonio Ratti, der Gründer der Ratti-Seidenfabrik, in etwa 40 Jahren zusammengetragen hatte, offiziell im Jahr 1998 eröffnet. Das MuST verfolgt einen doppelten Zweck: Es soll das immense historische Erbe schützen und dank Forschung, Analyse und Verbreitung gleichzeitig der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Sammlumg mit über 400.000 Stücken ist ein kostbares historisches Dokument sowie ein einzigartiges Instrument für die Forschung, da dank eines Multimedia-Katalogs unmittelbar auf die benötigten Informationen zugegriffen werden kann. Zentrum der Seidenraupenzucht - Cassina Rizzardi Nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt befindet sich dieses Zentrum für die Seidenraupenzucht auf Maulbeerbäumen. Ziel des Zentrums ist die rein didaktische Vermittlung der Technik der Seidenraupenzucht. Besonders im Frühjahr besuchen das Zentrum diverse Schulklassen, um den Lebenszyklus der Seidenraupe von der Geburt bis zur Kokonbildung mitzuverfolgen. In der ganzen Provinz können überdies in den zahlreichen Verkaufsstellen, heute „Outlets“ genannt, Seidenstoffe und Seidenerzeugnisse zum Herstellungpreis erworben werden. Seidenmuseum DIE MUSEEN SEIDENMUSEUM Eingang von der via Castelnuovo, 9 - Tel. +39 031 303180 - www.museosetacomo.com - museoseta@libero.it Eine komplette Sammlung von Originalmaschinen, die bis vor wenigen Jahren für die verschiedenen Phasen der Seidenherstellung zum Einsatz gelangten. Verfolgen Sie die Reise des Seidenfadens mit, vom Ei, aus dem die Raupen schlüpfen, über das Zwirnen des Garns bis hin zum Weben der Seidenstoffe, dem Druck und der Endbearbeitung. 10 COMO ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM „PAOLO GIOVIO“ UND HISTORISCHES MUSEUM “G. GARIBALDI“ (teilhaft) Piazza Medaglio d’Oro - Tel. +39 031 252550 - Fax +39 031 268053 - musei.civici@comune.como.it www.comune.como.it Das archäologische Stadtmuseum befindet sich im Palazzo Giovio. Zu sehen sind vorgeschichtliche Fundstücke, eine ägyptische Sammlung, zu der auch eine Mumie gehört, sowie eine umfassende Sektion über die römische Antike mit zahlreichen Zeugnissen aus der Gegend um Como. Im Palazzo Olginati befindet sich das Museum des Risorgimento mit Dokumenten, Waffen, Uniformen und zahlreichen Gegenstände aus der Zeit der Unabhängigkeitskriege und über Giuseppe Garibaldi. STÄDTISCHE PINAKOTHEK PALAZZO VOLPI (teilhaft) Via Diaz 84 - Tel. +39 031 252550/269869 - Fax +39 031 268053 - musei.civici@comune.como.it www.comune.como.it Die städtische Kunstsammlung befindet sich in den Räumen der ehemaligen Pinakothek und enthält Zeugnisse der lokalen Kunst: von vorrömischen und romanischen Skulpturen bis hin zu Freskenmalereien aus dem heute nicht mehr existenten Kloster Santa Margherita. Besonders interessant ist die Sektion der lokalen Malerei aus dem 20. Jahrhundert mit Werken abstrakter Kunst, der Sammlung der Zeichnungen des futuristischen Architekten Antonio Sant’Elia und bedeutender Kunstwerken des 20. Jh.s. MUSEUM FÜR GEWEBESTUDIEN - MuST (Stiftung Antonio Ratti) Bei Villa Sucota, via Cernobbio 19 - Tel. +39 031 233224 - www.fondazioneratti.org - must@fondazioneratti.org Das Museum der Stiftung Antonio Ratti ist eine einzigartige Multimedia-Ausstellung mit einer kostbaren Sammlung antiker Stoffe. Die Sammlung enthält über 400.000 Stücke, darunter mittelalterliche Stoffe, Samt und Brokatseide, die alle katalogisiert sind und über digitale Karteikarten abgerufen werden können. Multimedialer Katalog: kostenlose, offen nach Konsultation Terminabsprache. Stoffsammlung: kostenpflichtige Führung Terminabsprache. GEDENKTEMPEL ALESSANDRO VOLTA Viale Marconi - Tel. +39 031 252550/574705 - musei.civici@comune.como.it - www.comune.como.it Dieser kleine klassizistische Tempel wurde im Jahr 1927 eigens zur Aufbewahrung der Objekte des großen Wissenschaftlers Alessandro Volta errichtet. Zu sehen sind interessante historische Zeugnisse aus dem privaten und beruflichen Leben des Gelehrten sowie Instrumente und Erfindungen, darunter die erste Version der Batterie. TEMPEL DER HEILIGTÜMER DES WASSERSPORTS Via per Brunate 39 - Tel. +39 031 3100008 garzola.parrocchia@alice.it - www.santuarionostrasignoradelprodigio.it In diesem modernen Wallfahrtsort in Panoramalage an der Straße nach Brunate sind die Zeugnisse der großen lokalen Persönlichkeiten des Wassersports sowie eine Sammlung von Weihnachtskrippen aus Meeresmaterialien ausgestellt. 11 COMO HISTORISCHE PERSÖNLICHKEITEN Alessandro Volta Der zweifelsohne berühmteste Bürger der Stadt Como wurde 1745 geboren. Die intensiven Studien des Wissenschaftlers führten im Jahr 1799 zur Erfindung des Vorläufers der heutigen Batterie. Diese Erfindung war von so großer wissenschaftlicher Bedeutung, Gedenktempel A. Volta - Como Giuseppe Terragni und der Rationalismus Giuseppe Terragni, der allgemein als einer der wichtigsten Wegbereiter der architektonischen Moderne in Italien erachtet wird, wurde im Jahr 1904 in Meda geboren. Er besuchte die Schule in Como und anschließend die Hochschule für Architektur an der Universtät Politecnico in Mailand. 1926 unterzeichnete er das erste Manifest des italienischen Rationalismus und legte damit den Grundstein für die moderne Architektur. Es entsteht die „Gruppe 7“ der italienischen Rationalisten. Die Modernisierung des Hotels Metropole in Como und der Bau des „Novocomum“ zeichnen den Beginn seiner Karriere als Architekt. Von 1932 bis 1936 errichtet Terragni mit dem Haus „Casa del Fascio“ einen Meilenstein des europäischen Rationalismus. Es folgen die Bauten „Casa Pedraglio“, „Casa per un 12 dass der Maßeinheit des elektrischen Stroms der Name dieses Wissenschaftlers gegeben wurde. An der Universität von Pavia hatte Alessandro Volta viele Jahre einen Lehrstuhl im Fachbereich Physik inne. In der Stadt gibt es viele Zeugnisse, die an den großen Gelehrten erinnern: den Tempio Voltiano, eine kleine aber sehr reich ausgestattete Gedenkstätte mit vielen Instrumenten und Originaldokumenten, den Turm Torre Gattoni, wo Volta seine wissenschaftlich-experimentelle Lehre begann, das nach ihm benannte Gymnasium in einem klassizistischen Gebäude, in dem er lehrte, die Kirche San Donnino in der Via Diaz, wo er am Tag nach seiner Geburt getauft wurde, das Geburtshaus in der Via Volta Nr. 62, wo eine Gedenktafel angebracht wurde, das VoltaDenkmal am gleichnamigen Platz, ein Werk des Bildhauers Pompeo Marchesi und das Grab Voltas auf dem Friedhof des Ortsteils Camnago Volta. Und in San Maurizio di Brunate kann schließlich der Leuchtturm besichtigt werden, der dem Wissenschaftler im Jahr 1927 anlässlich seines 100. Todestages gewidmet wurde. Floricoltore“ und „Asilo Sant’Elia“ – sein freiestes und glücklichstes Werk, wie er es selbst definierte. Terragni kämpfte im Zweiten Weltkrieg, der ihn tief zeichnete, und starb am 19. Juli 1943 in Como. Ex casa del fascio - Como LECCO LECCO EINE STADT, DIE ES SICH ZU ENTDECKEN LOHNT Mit der Industrierevolution im 18. Jahrhundert begann in Lecco eine rasche Entwicklung und die Stadt wurde zu einem der bedeutendsten Wirtschaftszentren Italiens. Heute ist Lecco die Hauptstadt einer überaus reichen und betriebsamen Provinz. Bereits im 18. Jahrhundert war der Comer See Pflichtetappe für diverse Literaten und Künstler, die sich von der romantischen Landschaft verzaubern ließen. Zwischen den Vorgebirgen und Buchten schlängelt sich dieser Seearm bis nach Lecco, wo ihn das majestätische, zerklüftete Profil des Monte Resegone überragt. Die Provinzhauptstadt hat eine einzigartige Lage in einer wunderschönen Bucht inmitten märchenhafter Natur. Zwischen den Bergen weitet sich der See hier in ein breites Becken aus. Dieses wird von den Massiven der Grigne-Gruppe, des San Martino verlassen teils umgebaut von der antiken Tradition der Seide erzählen. Besonders konzentrierte sich diese Branche in den Orten rund um die Provinzhauptstadt wie Garlate, Malgrate, Valmadrera und Abbadia Lariana. Lecco ist spätmittelalterlichen Ursprungs, war dann eine bedeutende karolinische Grafschaft, die einen großen Teil der Lombardei und Emilia beherrschte, und wurde anschließend als Gemeinde in den Verwaltungsbereich von Mailand aufgenommen, zunächst auf der Grundlage der Feudalrechte des Erzbischofs, dann nach den Kämpfen zwischen den Torriani aus dem Valsassina und den Visconti. Von all diesen verschlungenen Geschehnissen in der Stadt bleiben viele Legenden, aber auch greifbare Zeugnisse, wie die sich in 11 Bögen über die Adda spannende Brücke, die 1336-1338 von Azzone Visconti erbaut wurde, um die neue Signoria der Stadt und ihrer Grafschaft zu untermalen. Pescarenico – Lecco und dem unverwechselbaren Kamm des Monte Resegone dominiert, die schon Stendhal, Manzoni und Stoppani liebten. Wo sich das Becken verengt, geht der See in den Fluss Adda über, der sich dann weiter südlich erneut zu dem See Garlate verbreitert und von dort in die Ebene fließt, wo er die natürliche Grenze zu Mailand und der Provinz Bergamo bildet. Aufgrund ihrer strategischen Lage als Kreuzpunkt zwischen einem antiken Weg entlang des Gebirgsfußes und der Verkehrsstraße, die der See und die Adda einst darstellten, ist diese Gegend seit jeher dicht besiedelt und hat eine eigene Tradition des Handels und Kunsthandwerks entwickelt, maßgeblich aufgrund der hier zahlreichen Eisengießereien. Im Tal des Wildbaches Gerenzone gibt es unzählige Werkstätten, eine Art „Freilichtmuseum“ für Industriearchäologie, aber auch Spinnereien und Zwirnereien, die teils 14 Die heute maßgeblich moderne Stadt bietet diverse interessante Monumente, sowohl antike, wie die Brücke und den Visconti-Turm, als auch neue wie die Bauten von Mario Cereghini und Mino Fiocchi. Berühmt ist sie jedoch vor allem für die literarischen Erinnerungen in dem Roman Die Verlobten, dem Meisterwerk von Alessandro Manzoni, der hier zwischen den Bergen und Seeufern die ideale Landschaft für seine unsterbliche Geschichte fand. Die Traditionen auf der Grundlage der „Historia“ von Manzoni sind überall in der Stadt lebendig: das charakteristische Viertel Pescarenico mit seinen Fischerhäusern ist das einzige, das im Roman ausdrücklich genannt wird, oder die schöne Villa Caleotto, die ab 1615 von den Vorfahren des Dichters bewohnt und von Manzoni selbst im Jahr 1818 dann verkauft wurde, als „konkretes“ Zeugnis. LECCO Eisens Das Tal des Eisens Die Tradition der Eisenverarbeitung ist noch immer lebendig und fest in die dichte Industriestruktur eingebunden und obwohl viele bedeutende Eisenwerke abgerissen wurden, bleiben doch noch unzählige Werkstätten, die gemeinsam mit den großen, heute geschlossenen oder umgewandelten Spinnereien und Zwirnereien ein Netz industrieller Archäologieobjekte bilden. Die Metallverarbeitung ist wahrscheinlich das in der Gegend um Lecco typischste Kunsthandwerk mit der längsten Tradition. Entlang des Wildbaches Gerenzone haben sich über ein Jahrtausend lang Produktionsstätten abgewechselt und überlagert. Das Tal der Bezirke von Castello bis San Giovanni, von Rancio bis Laorca und Malavedo bildet somit eine Art Freilichtmuseum der Arbeit. Und die stillgelegten Fabriken, die Hallen, Ziehbänke und Schmiedeöfen erzählen weiterhin die jahrhundertealte Geschichte von großem Einfallsreichtum. AUF DEN SPUREN MANZONIS In der Stadt erwarten den Besucher zahlreiche literarische Memoiren im Zusammenhang mit dem Meisterwerk des Schriftstellers Alessandro Manzoni. Lassen Sie es sich keinesfalls entgehen, diese Orte zu entdecken, die die Tradition zu einem Theater der Episoden aus den Die Verlobten machte. Die Strecke beginnt im Südteil von Lecco, im Viertel Pescarenico, wo sich die wenigen Reste des Klosters von Pater Cristoforo befinden, wo man jedoch auch die Kirche Santi Materno e Lucia mit ihren sehr seltenen SkulpturKompositionen aus Wachs und Pappmaché aus dem 17. Jahrhundert sowie die Dreifaltigkeit von Cerano besichtigen kann. Im nördlichen Teil geht es weiter durch die Viertel Olate, das als Geburtsort der Lucia gilt und wo die Zwei geheiratet haben sollen, und Acquate, die sich den mutmaßlichen oder traditionellen Namen als „Heimat Lucias“ streitig machen. Darüber soll sich auf dem Vorgebirgsgipfel Zucco das Haus des Don Rodrigo erhoben haben. Heute steht hier ein Gebäude im rationalistischen Stil. An dem Feldweg, der nach Germanedo führt, soll sich hingegen der berühmte „Hinterhalt“ befunden haben. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Viertel Chiuso, wo der Schneider gewohnt haben soll, der die befreite Lucia aufnimmt und wo die berühmte Bekehrung des „Namenlosen“ stattgefunden haben soll, dem die Burg in Somasca, einem Ortsteil von Vercurago gehört haben soll. Ebenfalls nicht zu versäumen ist ein Besuch der Residenz der Familie Manzoni, die Alessandro nur schweren Herzens verkaufte, wie aus den Schriften des Dichters zu entnehmen ist. Heute beherbergt das Gebäude das Manzoni-Museum, in dem Manuskripte, erste Veröffentlichungen sowie Gegenstände ausgestellt sind, die an das Leben und Schaffen des Autors erinnern. Villa Manzoni Dieser Ort Manzonis par excellence befindet sich in der Ortschaft Caleotto. Diese Gegend war einst Landwirtschaftsgebiet und ist heute dicht bebaut. Die Villa war für fast zwei Jahrhunderte Hauptwohnsitz und Familienresidenz der Manzonis und Teil des umfangreichen Immobilienbesitzes von Alessandro im Gebiet um Lecco. Das Museum erreicht man von der Via Guanella über einen der Höfe, in dem sich auf der rechten Seite die Kapelle der Assunta befindet (fertiggestellt 1777). In die Ausstellungssäle gelangt man über den Saal der Reitställe (Sala delle Scuderie), der heute Wanderausstellungen der Stadtmuseen von Lecco beherbergt. Im Saal I im Erdgeschoss des ehemaligen Hauswirtschaftsgebäudes sind in einer Vitrine einige historische Kostüme aus der Zeit Manzonis ausgestellt, die vom italienischen Staatsfernsehen (RAI) für eine TV-Verfilmung der „Verlobten“ verwendet wurden. An der gegenüberliegenden Wand befindet sich ein Portrait des Schriftstellers von Giuseppe Molteni sowie eine Bronzeskulptur des Bildhauers Confalonieri, die Lucia darstellt. In diesem Saal wird das Verhältnis Manzonis zur Stadt Lecco dargestellt. Eine große Plastik veranschaulicht den Gutsbesitz der Familie Manzoni und das naheliegende Viertel Pescarenico im Jahr 1799. In den Vitrinen sind einige seltene Dokumente aus der Stadtgeschichte ausgestellt. Von diesem Raum gelangt man in Saal III, wo Stiche, Lithografien und Radierungen von der Landschaft um Lecco und dem See aus der Zeit vor 1840 zu sehen sind. Außerdem gibt es interessante Autogramme von Manzoni, Briefe an dessen Cousins Guicciardi aus Valtellina sowie den Entwurf der Rede, die Manzoni vor der Abgeordnetenkammer zu Ehren von König Viktor Emanuel II hielt. Saal IV, der zu Manzonis Zeiten „Tinello“ (Esszimmer) genannt wurde, führt in den Herrschaftsbereich der Villa. Hier sind einige Gemälde ausgestellt, die Landschaften um Lecco und mit Manzoni zusammenhängende Orte darstellen. Im Saal V, der „Cucina“ (Küche), befindet sich in einem Reliquiar aus Kristall die Korbwiege des Schriftstellers. Hier ist auch eine Tafel mit dem Stammbaum Manzonis ausgestellt. An der Wand sind fünf Gemälde aus dem 17. Jahrhundert zu sehen. Diese stammen aus der Serie „Dodici Cesari“, die das Arbeitszimmer von Manzonis Vater Pietro schmückten. Der Saal VI, auch „Sala Rossa“ (roter Saal) genannt, in dem sich ein Marmorkamin mit dem Familienwappen der Manzoni befindet, ist ganz dem literarischen Werk des Schriftstellers gewidmet: Die vier Vitrinen illustrieren mit Manuskripten und ersten Veröffentlichungen das gesamte poetische Werk mit den Tragödien, Romanen und Essays (über Moral, Geschichte und Linguistik). Der Saal VII, der „Salone delle Grisaglie“ (Salon der Grisaillen) ist der bedeutendste der Villa. Hier sind Originalmöbel sowie in der Mitte ein kostbarer Leuchter zu sehen, den einst Giulia Beccaria erwarb. Saal VIII, früher „Sala da Pranzo“ (Esszimmer), hat einen Kamin, von dem warme Luft in die Räume geleitet wurde, sowie eine Decke mit kostbaren und erlesenen Stuckdekorationen. In einem Schaukasten sind einige Zeugnisse des unendlichen Repertoires der „Curiosità Manzoniane“ zu sehen. Saal IX ist der gedruckten 15 LECCO Erstausgabe der „Verlobten“, der sogenannten „Quarantana“, und den damit zusammenhängenden Geschehnissen gewidmet. Manzoni selbst wünschte, dass diese Ausgabe reichhaltig illustriert wird, und kümmerte sich um die Bilder wie bei einem wahren Film ante litteram. Der letzte und nicht weniger beeindruckende Ort sind die Weinkeller mit einem wunderschönen Eiskeller und zwei Originalpressen aus dem 19. Jahrhundert. Im ersten Geschoss der Villa befindet sich die Städtische Kunstgalerie (Galleria Comunale d’Arte) mit Werken von Malern, die vom 17. Jahrhundert bis heute in der Gegend um Lecco gearbeitet haben. Innominato Die Burg des Innominato in Vercurago In dem 5 Kilometer von Lecco entfernten Vercurago vervollkommnet bei schönem Wetter ein Spaziergang zur “Burg des Namenlosen“ (Castello dell’Innominato) perfekt den Rundgang auf den Spuren Manzonis. Der Ort liegt 180 Meter über dem See. Betrachtet man ihn von unten, fällt die außerordentlich strategische Lage nicht sofort auf. Vom ehemaligen Standort der Burg selbst jedoch überblickt man die Ebenen von Lecco und die Hügel des Monte di Brianza. Auf dem Felsen gibt es nur noch wenige Überreste der Burg: eine kleine, quadratische Umfriedung mit einem abgebrochenen Turm, der 1902 in eine Kapelle zum Gedenken an den Gründer des Somasker-Ordens Girolamo Emiliani umgewandelt wurde. In der Mitte der Umfriedung steht ein großes Kreuz als Ersatz des Originals, das im 16. Jahrhundert zu Ehren des Heiligen aufgestellt worden war. Am Eingang befindet sich eine kleine Kirche, die der Jungfrau und dem Heiligen Ambrosius geweiht ist. Auf dem kleinen Vorplatz sind die ersten Steine der 1756 ausgehandelten Grenzlinie eingelassen und auf den darüberliegenden Hängen sind zahlreiche weitere Grenzsteine mit Kreuzen oder eingravierten Daten verstreut. DER HISTORISCHE STADTKERN UND DIE VORSTADTVIERTEL Den historischen Stadtkern von Lecco umgeben noch immer die Stadtmauern und der Stadtgraben aus dem Mittelalter. Ebenfalls erhalten ist eine Brücke, die im 14. Jahrhundert auf Initiative von Azzone Visconti erbaut wurde und die sich, obwohl heute die Türme fehlen, auch heute noch als eindrucksvolles Bauwerk offenbart. Folgende Kirchen sollten Sie besichtigen: Die Basilika San Nicolò, der Giuseppe Bovara bei einem Um- und Ausbau klassizistischen Charakter verlieh, steht in erhöhter Position auf den Überresten der antiken Stadtmauer, die bereits im 13. Jahrhundert die Ortschaft umgab. Noch immer sind die überhängenden Mauern erkennbar, die sich an den runden Wachturm aus dem 15. Jahrthundert anschließen. Auf den Grundmauern dieses Turms wurde 1882 mit dem Bau des neugotischen Glockenturms begonnen, der erst 1904 fertiggestellt wurde. Im Inneren gibt es Einrichtungen der Fantoni di Rovetta aus dem 18. Jahrhundert, einen Taufkelch aus dem Jahr 1596 sowie romanische Elemente aus dem 11. Jahrhundert. Die Freskenmalereien in der Kapelle 16 erzählen die Geschichte des Heiligen Antonius im Stil Giottos (Ende 14. Jahrhundert). Nicht weit entfernt erhebt sich die ebenfalls interessante Kirche Santa Marta mit Barockdekorationen und einer schönen freistehenden Zierleiste über dem Säulengang. Unterhalb der Basilika öffnet sich Piazza Cermenati, die nach dem Geologen und Alpinisten Mario Cermenati aus Lecco benannt ist. In der Mitte des Platzes befindet sich ein Monument zum Gedenken an den Wissenschaftler. Anschließend gelangt man auf die längliche Piazza XX Settembre. Zu sehen sind hier das elegante Haus Bertarelli von Bovara sowie an einem Haus mit einem Stil aus einer Zeit vor dem 19. Jahrhundert eine Gedenktafel, die daran erinnert, dass hier der Geologe, Naturalist, aber auch Patriot und Literat Antonio Stoppani (1824-1891) geboren wurde. Der Platz wird von dem Visconti-Turm überragt, dem einzigen Bestandteil der von den Visconti errichteten Befestigungen, der den Ende des 18. Jahrhunderts beschlossenen Abrissarbeiten unversehrt entgangen ist. Die zentral gelegene Via Cavour mit klassischem Charakter mündet in den nach Garibaldi benannten Platz, wo sich das Teatro Sociale von Bovara befindet. Interessant ist auch die Kirche Nostra Signora della Vittoria mit Freskenmalereien des Mönches Gerolamo LECCO LECCO Codega (16.-17. Jh.) an der Strtaße, die zu der Brücke Azzoni Visconti führt. Vom historischen Stadtkern aus erreicht man in Kürze die Vorstadtviertel, sowohl in Richtung Berge (Acquate und Germanedo) als auch zum See hin (Maggianico, Barco e Chiuso), aber auch die Straßen zu den Anhöhen am Fuß des Monte Resegone. Der Bezirk Castello gehört zu den ältesten der Gegend. In diesem vornehmen Vorstadtviertel des Adels befindet sich der Palazzo Belgiojoso als eins der wenigen Zeugnisse der antiken Siedlungsstruktur. Das bemerkenswerte Gebäude aus dem späten 18. Jahrhundert beherbergt heute das Archäologische Museum, das Naturkundemuseum und die Sternwarte. In dem historischen Archäologischen Museum sind in 8 Sälen Funde vom Mittelpaläolithikum (vor 200.000-35.000 Jahren) bis zum Hochmittelalter (5.-10. Jh. n. Chr.) aus der gesamten Provinz ausgestellt. Besonders interessant sind die keltischen Grabausstattungen aus der ersten und zweiten Epoche der Eisenzeit (10.-1. Jh. V. Chr.) und der Goldschmuck aus dem Hochmittelalter. Das Naturkundemuseum gehört zu den ältesten und bedeutendsten der Region. In 12 Sälen sind hier verschiedene zoologische und paläontologische Sammlungen zu sehen, darunter der sehr seltene Lariosaurier. Einen Besuch wert sind auch die Kirche S. Giovanni Evangelista mit einer Kreuzabnahme aus dem 16. Jahrhundert und im Viertel Laorca die Kirche San Giovanni Battista mit prunkvollen Stuckdekorationen aus dem 17. Jahrhundert. Das Viertel Maggianico an der Straße nach Bergamo war im 19. Jahrhundert ein Treffpunkt für Literaten und Musiker, dessen Ambiente an die Mailänder Scapigliatura anlehnte. Die Initiative hierzu stammte von dem Dichter, Journalisten und Librettisten Antonio Ghislanzoni (u.a. Autor der Texte für die Aida und Don Carlos von Verdi), der Persönlichkeiten aus der Welt der Musik um sich versammelte, beispielsweise Amilcare Ponchielli und Carlo Gomes, die in diesem Viertel beide selbst schöne Villen besaßen. In Maggianico ist auch die Pfarrkirche Sant’Andrea mit kostbaren Werken von Bernardino Luini und Gaudenzio Ferrari aus dem 16. Jahrhundert sehenswert. Chiuso ist der letzte Ortsteil von Lecco und bildete einst die Grenze zum Territorium von Bergamo. Interessant ist hier die Kirche Beato Serafino mit Freskenmalereien aus der Renaissance, die Baschenis zugeschrieben werden. Der Resegone Hinter der Stadt führt eine Seilbahn zu der Hochebene Piani d’Erna am Fuß des Resegone. Dieser Berg inspirierte schon Manzoni und bietet heute diverse Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sowohl im Sommer als auch im Winter, wie TrekkingStrecken und ein kleines Wintersportgebiet. Die Berggruppe des Resegone erhebt sich am Südwestende der Bergamasker Alpen, von denen sie durch die Campanelli-Gruppe getrennt ist, und ihr Hauptkamm verläuft maßgeblich von Norden nach Süden. Piani d’Erna ist eine Hochebene in 1329 Metern über der Stadt Lecco. In einer wunderschönen Mulde bietet diese Gegend unzählige Möglichkeiten für lange Spaziergänge durch Wälder und über Weiden, Ausflüge auf den leicht begehbaren Panoramawegen, aber auch anspruchsvolle Klettertouren und Überquerungen auf den gekennzeichneten und gut ausgestatteten Bergwanderwegen. Informationen: Società Impianti di risalita ITB Tel. +39 0341 497337 ZU BESICHTIGEN VILLA MANZONI Via Guanella 7 Informationen: Direzione Musei Tel +39 0341 481247/481249 - Fax +39 0341 369251 - www.museilecco.org - segreteria.museo@comune.lecco.it MANZONI-MUSEUM In den Räumen des Elternhauses, wo Alessandro Manzoni seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte, sind erste Veröffentlichungen, Gemälde, Manuskripte aowie andere Erinnerungen an das Leben und Werk des Schriftstellers ausgestellt. Im Erdgeschoss sind einige Originalmöbel aus dem Jahr 1818 zu sehen, in dem Manzoni di Villa verkaufte. STÄDTISCHE KUNSTGALERIE In der städtischen Kunstgalerie im zweiten Stock der Villa Manzoni ist eine Auswahl an Werken ausgestellt, die zu den Kunstsammlungen der Stadtmuseen mit insgesamt 400 Gemälden und 2000 Stichen gehören. 18 LECCO PALAZZO BELGIOJOSO Corso Matteotti, 32 Informationen: Direzione Musei Tel. +39 0341 481248 - www.museilecco.org - museo.scienze@comune.lecco.it NATURKUNDEMUSEUM Dieses Museum mit Originaleinrichtung ist ein seltenes Beispiel für das Naturkundemuseum der Jahrhundertwende. In den Sälen sind zoologische Sammlungen ausgestellt, die fast alle von dem Gründer des Museums Carlo Vercelloni zusammengetragen wurden. ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM Die aus der gesamten Provinz zusammengetragenen Materialien aus dem Paläolithikum bis zum Hochmittelalter sind chronologisch geordnet. Ein Saal ist speziell der Eisenverarbeitung in Lecco und Umgebung gewidmet. MUSEUM FÜR GESCHICHTE - DIE SAALEN DES WIDERSTANDES Im Erdgeschoss des Palazzo Belgiojoso befinden sich zwei Ausstellungssäle, die der Zeit des Faschismus und des Widerstandes in Lecco gewidmet sind. Diese Ausstellung ist der erste Teil des neuen Museums für Geschichte. Zu sehen sind Originaldokumente, Briefe, Fotografien, Manifeste, Zeitungen und Militärausrüstungen. MUSEUM FÜR GESCHICHTE – VIRTUELLER SAAL DER INDUSTRIE VON LECCO Es stellt eines der wichtigsten Teile der ökonomischen geschichte dieser Stadt vor. PALAZZO BELGIOJOSO - STERNWARTE Corso Matteotti, 32 Informationen: Gruppo Astrofili Deep Space Tel. +39 328 8985316 - www.deepspace.it VISCONTI TURM Piazza XX Settembre Informationen: Tel. +39 0341 282396 - www.museilecco.org - segreteria.museo@comune.lecco.it Der erste Stock des Turms wird für Wanderausstellungen geöffnet. BERGMUSEUM Das Museum wird derzeit erweitert. Es veranschaulicht die Charakteristiken der Berge um Lecco sowie die Aspekte des lokalen Alpinismus von seinen Ursprüngen bis zur heutigen Zeit. Besichtigungen auf Anfrage: Tel. +39 0341 363588 (Dienstag und Freitag 20.00-22.30 Uhr). KIRCHE UND EX KLOSTER IN PESCARENICO Piazza Padre Cristoforo Informationen: Tel. +39 0341 364143 Der konvent des kapuziners wäre in 1576 gebauten. Der konvent ist neben die Straße für Bergamo. in 1798 wurde ese in die kaserne der französischen Truppen ungewandelt und am Ende in 1810 su Sachen verkauften. 19 DER WESTARM BLICK AUF COMO Der Heilige Berg von Ossuccio Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten am Westufer des Comer Sees ist zweifelsohne der Monumentalkomplex des Sacro Monte mit der Wallfahrtskirche Madonna del Soccorso in Ossuccio. Am Hang des Hügels über der wunderschönen Bucht „Zoca de l’Oli“ gegenüber der Insel Comachina wurden zwischen 1635 und 1714 vierzehn Kapellen erbaut und den Mysterien des Rosenkranzes geweiht. Die Kapellen reihen sich an dem Weg aneinander, der zu der zu dieser Zeit bereits bestehenden Wallfahrtskirche der Jungfrau führte. Die kleinen Barocktempel mit rundem Grundriss wurden mit Stuck und Freskenmalereien dekoriert sowie ca. 230 großen Skulpturen von Künstlern der Schule aus dem Val d’Intelvi vervollkommnet. Dieser spektakuläre religiöse Pfad integriert sich perfekt in die umliegende Landschaft zwischen jahrhundertealten Olivenbäumen und den sanft abfallenden Terrassen des Berghanges. Nach etwas mehr als einem Kilometer Fußweg erreicht man in einer Höhe von 419 Metern die einschiffige Wallfahrtskirche, auf deren Altar mit einer Skulpturengruppe, die die Krönung der Maria darstellt, das 15. Mysterium repräsentiert wird. Aufgrund seiner großen historisch-künstlerischen Bedeutung wurde der Komplex im Jahr 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Santuario Beata Vergine del Soccorso - Ossuccio – Via al Santuario tel. +39 0344 55211 20 DER WESTARM Mit 30 Kilometern Länge, den immer wieder überraschenden Buchten und Krümmungen, den halb verborgenen oder direkt am Wasser thronenden Villen, den malerischen Ortschaften, die sich an die Berghänge klammern, den Türmen, Burgen und Wasserfällen bietet der Ostarm des Comer Sees dem Besucher immer neue und sich stets verändernde Perspektiven. Die Magie dieser Orte empfindet man besonders stark, wenn man die Landschaft von einer der Fähren betrachtet, die von den Molen der Piazza Cavour in Como abfahren und bis zum oberen Die nächste Ortschaft ist Laglio mit eleganten Villen, die heute von Stars aus Film und Fernsehen bewohnt werden. Hinter Laglio liegt Brienno mit zwei romanischen Kirchen, die in den folgenden Jahrhunderten jedoch stark verändert wurden. In Brienno ist auch heute noch der Charme des antiken Fischerdorfes erhalten. Argegno mit seiner charakteristischen Brücke liegt am Westarm 18 Kilometer von Como entfernt. Dieser zwischen See und Bergen eingebettete Ort bildet das Eingangsportal zu dem malerischen Tal Val d’Intelvi. Der See erreicht außerdem an dieser Seeufer in Cernobbio See an allen primären Orten anlegen. Von dem wunderschönen Landungssteg in Cernobbio, der zu den wenigen gut erhaltenen Jugendstilstegen zählt, sticht sofort die Villa Erba-Visconti di Modrone ins Auge, die heute ein modernes Tagungsund Messezentrum ist. Ganz in der Nähe erhebt sich Villa d’Este, ein luxuriöses Grand Hotel mit einem wunderschönen Park mit Blick auf den See, das für seine berühmten Gäste aus Film, Wirtschaft und Politik bekannt ist. Hinter den Terrassierungen der Villa Pizzo wird der Blick von der eleganten Fassade der Villa Le Fontanelle eingefangen. Diese prunkvolle Residenz in der Gemeinde Moltrasio gehört der Familie Versace. Die charakteristische Ortschaft direkt am Seeufer war in der Vergangenheit für ihre Steinbrüche berühmt, deren grauer Kalkstein für den Bau diverser Kirchen der Gegend, wie zum Beispiel die Basilika S. Fedele oder die S. Abbondio in Como verwendet wurde. Besonders eindrucksvoll sind die Lage der Villa Passalacqua aus dem 18. Jahrhundert und die elegante Fassade der Villa Erker Hocevar, in der sich der Komponist Vincenzo Bellini aufhielt. Die Kirche Santi Quirico e Giulitta im Nachbarort Urio hat einen romanischen Glockenturm, der fast das Wasser berührt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das beeindruckende Massiv der prunkvollen Villa „Castello“ aus dem 17. Jahrhundert, die wahrscheinlich auf den Überresten einer antiken Festung erbaut wurde. Stelle mit 410 Metern seine größte Tiefe. Auch für einen Spaziergang durch die Gassen des historischen Zentrums ist Argegno einen Besuch wert. Mit der Seilbahn kann man darüber hinaus von Argegno nach Pigra in 900 Metern Höhenlage hinauffahren und von diesem Belvedere das wunderschöne Panorama genießen. Etwas weiter vorn befindet sich die Insel Comacina inmitten der „Zoca de l’Oli“, einer Gegend mit so mildem Klima, dass hier Olivenbäume gedeihen. Die etwas über 600 Meter lange Insel Comacina ist die einzige des Comer Sees. Auf der Insel sind einige Überreste ihrer glänzenden Vergangenheit erhalten, in der sie sogar „Crisopoli“, also Goldstadt oder vielleicht Stadt Christi genannt wurde. Auf der Insel gab es fünf Kirchen, die jedoch im 12. Jahrhundert bei einer grausamen Schlacht gegen die Bewohner von Como alle zerstört wurden. Heute ist Comacina unbewohnt, aber weiterhin ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, die das bekannte Restaurant aufsuchen oder auf den Pfaden zu den antiken Ruinen spazieren gehen. Gegenüber der Insel reihen sich Fischerdörfer mit Häusern in Pastellfarben und romantischen Portalen aneinander. Dies sind die Gemeinden Sala Comachina und Ossuccio mit ihren wunderschönen Kirchen San Giacomo und Santa Maria Maddalena. So viel Romantik kann natürlich nur in einen Ort gipfeln, der „VenusGolf“ genannt wird. Am Golfo di Venere befindet 21 DER WESTARM sich die Ortschaft Lenno, die von einer der schönsten und berühmtesten Villen des gesamten Seegebiets – Villa Balbianello – sowie einer kleinen romanischen Taufkirche vom Ende des 11. Jahrhunderts angekündigt wird. Die Kirche hat einen achteckigen Grundriss und eine ungewöhnliche Kuppel, die mit einem Dachaufsatz abschließt. Die Mauern sind von außen mit kleinen Bögen und Habsäulen verziert. Fährt man weiter auf der Via Regina, gelangt man nach Mezzegra, bekannt als Schauplatz der Erschießungen von Benito Mussolini und Claretta Petacci im Ortsteil Giulino. Das Gasthaus auf der Insel Comacina fordert das Schicksal heraus Die insel Comacina Im Jahr 1169, als Comacina von Truppen aus Como vollständig zerstört wurde, schleuderte Vidulfo, damals Bischof von Como, auf die kleine feindliche Insel einen Bannfluch: “Es sollen keine Glocken mehr läuten und kein Stein mehr auf den anderen gesetzt werden und niemand soll hier jemals wieder Gastwirt sein, unter Strafe eines qualvollen Todes“. Nach und nach wurde die Insel verlassen und kein Gastwirt wagte es, dem mittelalterlichen Fluch zu trotzen – bis zu den Fünfzigerjahren, als Lino Nessi mit dem Spitznamen „Cotoletta“ beschloss, das Schicksal herauszufordern. Trotz des plötzlichen Todes seiner beiden Gesellschafter eröffnete er das Gasthaus Ossuccio: Glockenturm der Insel Comacina und folgte dem Rat der englischen Schriftstellerin Francis Dale, die ihm ein Exorzistenritual gegen den Fluch von Vidulfo empfohlen hatte. Seitdem wird jede Malzeit, bestehend aus einem einzigen Menü mit kleinen saisonbedingten Varianten, mit dem „Feuerritual“ abgeschlossen. Hierzu wird allen Gästen gleichzeitig ein Gemisch aus Branntwein, Zucker und Kaffee gereicht während der wirt eine Glocke Läutet und die Geschichte der Insel erzählt. Diese Tradition, ist ein sympathisches Extra, das die zahlreichen Touristen, die den See besuchen, immer wieder fasziniert. Locanda Dell’Isola - Ossuccio Tel. +39 0344 55083/56755 - Fax +39 0344 57022 - www.locanda-isola-comacina.com Reisezielinsel Insel Comacina Die Comacina Die Insel ist heute ein neues, außergewöhnliches Reiseziel. Zuerst wird die Besichtigung des neuen archäologischen Museums Antiquarium empfohlen, wo römische und mittelalterliche Funde aus der Insel beherbergt sind. Danach kann man mit Boot die Insel erreichen zur Entdeckung ihrer archäologischen und künstlerischen Schätze: die Basilika Sant’Eufemia, mit wunderschöner Krypta, Doppelapsiden mit Wandfresken und Mosaik Fragmenten, und drei razionalistische Künstlerhäuser… alle entlang einer wunderschönen naturreichen Strecke. Antiquarium Tel. +39 0344 56369 - www.isola-comacina.it 22 DER WESTARM VON COMO NACH BELLAGIO Über eine kurze Panoramastrecke gelangt man von Como nach Blevio mit vielen Villen aus dem 19. Jahrhundert, wie Villa Cademartori, Villa Pasta und Villa Roccabruna. Im 19. Jahrhundert war der Ort bereits ein beliebtes Ziel für Künstler und auch heute noch kommen viele berühmte Persönlichkeiten des Films und Fußballsports hierher. Weiter in Richtung Norden erreicht man nach wenigen engen Kurven die kleine Ortschaft Torno. Außer einer malerischen Lage direkt am See bietet der Ort hochinteressante Monumente wie die romanische Kirche San Giovanni mit einem schönen Renaissance-Portal und im Inneren Überreste antiker Freskenmalereien und die Reliquie des Sacro Chiodo sowie die „mysteriöse“ Villa Pliniana, in der Persönlichkeiten wie Foscolo, Rossini und Stendhal zu Gast waren. Der Name der Villa ist auf die noch heute sichtbare Quelle mit variierendem Wasserlauf zurückzuführen, für die sich schon Plinius interessierte. In den umliegenden Bergen können erholsame Spaziergänge unternommen werden, wie zum Beispiel auf dem leichten Wanderweg zum Monte Piatto, einer kleinen Hochebene mit Ausblick auf das erste Becken des Comer Sees. Fährt man auf der Provinzstraße in Richtung Bellagio weiter, gelangt man nach Lezzeno. Mit 17 Ortsteilen ist dies die längste Gemeinde des Sees. Unter den Monumenten ist die Kirche SS. Quirico e Giulitta aus dem 16. Jahrhundert besonders sehenswert, in deren Innerem einige interessante Freskenmalereien und Gemälde von Quaglio bewundert werden können. Bezüglich des Wasserskisports gehört Lezzeno am Comer See zu den Urlaubsorten mit dem umfangreichsten Angebot. Torno Hinter der Villa Pliniana geht es weiter nach Faggeto Lario. Zu dieser fragmentierten Gemeinde gehören Riva di Faggeto am Seeufer mit einem kleinen aber gut ausgestatteten Badestrand sowie weitere Ortsteile in den Bergen: Molina mit einem interessanten, spätromanischen Kirchturm aus dem 11. Jahrhundert und Lemna mit der schönen Kirche S. Giorgio und dem Ausgangspunkt für anspruchsvolle Ausflüge zum Monte Bolettone und Monte Palanzo. Lemna war früher befestigt, hat eine wunderschöne Lage und ist ein beliebtes Ziel für Touristen, die Ruhe, Entspannung und herrliche Ausblicke suchen. Pognana Lario liegt in der Nähe antiker Steinbrüche. Im Ort gibt es zwei sehenswerte Kirchen - im unteren Ortsteil die antike S. Miro mit nicht unbedeutenden Freskenmalereien und die S. Rocco in Panoramalage, die im 15. Jahrhundert neu aufgebaut wurde. Careno Kurz vor Nesso liegt der Ortsteil Careno, der für seine originelle Dreiecksform mit zum See weisender Spitze bekannt ist. Im Ort kann die Kirche S. Martino aus dem 12. Jahrhundert besichtigt werden. Die Gemeinde Nesso war seit dem Mittelalter ein bedeutendes Zentrum mit einer massiven Burg, von der heute nur noch einige Mauerreste erhalten sind. Bekannt ist der Ort für die Schlucht Orrido, durch die zwischen Abgründen und Felsvorsprüngen das Wasser des Wildbaches Nosè in den See fließt. Von Nesso gelangt man über die kleinen, aber anmutigen Zelbio und Veleso zum Pian del Tivano. In dieser relativ ebenen Mulde in 1000 Meter Höhenlage gibt es Wintersportanlagen. Nesso 23 ABBADIA LARIANA DER OSTARM Am Ostarm des Comer Sees, an dem die antike Mi- mer See erzählt. Einer der bekanntesten Termine litärstraße über das Stilfser Joch führte, wo heute die dieses Gebiets, im Ausland vielleicht der bekannteste Fernstraße 36 verläuft, reihen sich unzählige antike überhaupt, ist zweifellos das traditionelle Motorund malerische Ortschaften aneinander. Damit bietet radtreffen „Raduno Moto Guzzi“. Dieser internatiodas Ostufer eine überraschend lange Strecke, ideal nale Event, der „Guzzisten“ aus aller Welt anlockt, für alle, die im Urlaub Entspannung gern mit Kultur findet jedes Jahr im September statt. und Sportaktivitäten abwechseln. Die Landschaften Die Strecke führt weiter nach Lierna mit dem mitteverändern sich im Wechsel der Jahreszeiten und lalterlichen Ortsteil Castello, der noch immer wie sind mal freundlich und bewegt, mal romantisch und eine kleine Festung zum Schutz einer Halbinsel erholsam, sodass jeder etwas für seinen Geschmack konfiguriert ist. Wie antik dieser Ort ist, belegt die findet. Die Straße am See führt an den Gärten zahl- Kirche San Maurizio, wahrscheinlich romanischen reicher prachtvoller Villen, aber auch Stränden und Ursprungs, die direkt am Seeufer stand und von der kleinen Ortschaften vorbei, wo der Besucher Ruhe einige Ruinen in die umliegenden Häuser integriert findet und dank dem idealen Klima einen unvergessli- wurden. Im nahen Ortsteil Villa wurden bei Ausgrachen Urlaub genießt. bungen Überreste römischer Häuser gefunden, was Es können unzählige Museen und Parks besichtigt eine Gründung als Siedlung für Kolonialbauern in werden, die jede Neugier befriedigen: in Abba- römischer Zeit vermuten lässt. Lierna mit seinen zwei dia Lariana befindet sich das bemerkenswerte Seidenmuseum, ein seltener Beitrag zur Industriearchäologie in Italien, Der Weg des Wanderers während die Überreste der TorEntdecken Sie die Naturschönheiten und kunstwerke der Ortschaften, raccia (12.-13. Jh.), ebenfalls die sich von Lecco Norden aneinanderreihen, am besten zu Fuß in Abbadia Lariana, auf die über den “Sentiero del Viandante” (Weg des Wanderers). Dieser Spuren des Mittelalters führen. In der Gemeinde Mandello del antike Verbindungsweg zwischen der Mailänder Region und der Lario können zwei bedeutenSchweiz bezeugt wie die Straße am Seeufer, welch wichtige Rolle de Kirchen besichtigt werden: diese Gegend in der Vergangenheit fur den Handel spielte. Der die Wallfahrtskirche Madonna Weg führt von Abbadia Lariana auf halber Höhe an der Küste del Fiume und die Kirche San entlang, verläuft innerhalb und außerhalb von Ortschaften und Giorgio. Die Wallfahrtskirche kennzeichnet den Pfad der Geschichte bis nact Colicom wo er wurde zwischen 1624 und bis zum Fuß des Tals Valtellina ins Inland eindringt. Die Strecke 1627 erbaut, nachdem der ist insgesamt 45 Kilometer lang und muss daher in Etappen Fluss Meria eine Überschwemzurückgelegt verden. Je nach körperlicher Kondition kann sie in mung verursacht hatte, bei der 3 oder 4 Teilstrecken gegliedert werden. Dank der zahlreichen die Kapelle Beata Vergine zerKreuzungen zwischen dem Weg und der Eisenbahnlinie Leccostört wurde. Überlieferungen zuColico können die Teilstrecken auch einzeln zurückgelegt werden, folge sei nach der Katastrophe um dann jeweils mit dem Zug zum Ausgangspunkt zurückzukehren. lediglich eine Mauer erhalten Mit seinen zumutbaren Steigungn und der idealen Lage ist der Weg geblieben, auf der die Jungzu jeder Jahreszeit begehbar. Die antiken Ursprünge des Sentiero frau mit dem Kind abgebildet könnten auf die römische Zeit zurückgehen. Dokumentiert ist der war. Die Kirche S. Giorgio ist Weg, der sowohl für den lokalen Verkehr als auch als Alternative zu ein kleiner romanischer Tempel der komfortableren Via Valsassina genutzt wurdem die Mailand mit mit einem bemerkenswerten dem Valtellina verband, aber erst seit dem 14. Jahrhundert in den Freskenzyklus aus dem Hochstädtischen Statuten der Pfarrbezirke Bellano, Dervio und Lecco. mittelalter, der die Volkskultur des Todes darstellt. Der Zyklus sollte ein Programm zur Rettung der Menschheit und den Kampf gegen die Todsünden veranschaulichen, die auf der Freske mit dem Höllenbild dargestellt sind. Der Legende zufolge soll diese Kirche von einem Kreuzritter oder sogar einem Mönch des Tempelordens nach dessen Rückkehr aus dem Heiligen Land gegründet worden sein. Ebenfalls in Mandello befindet Der Weg des Wanderers sich das Museum der Moto Guzzi, das die Geschichte des berühmten Motorrads vom Co- Wanderers 25 DER OSTARM Stränden (Riva Bianca und Riva Nera) ist einer der meistbesuchtesten Sommerferienorte am See. Am gegenüberliegenden Seeufer beginnt die Olivenküste (Costiera degli Olivi): Besonders interessant ist das hübsche Malgrate gegenüber von Lecco, wo vor dem Gebirgsfuß Rocca der Uferstreifen in Richtung Bellagio beginnt. Der Ort präsentiert sich mit einer romantischen Hafenmole und vielen charakteristischen Lokalen. Sehenswert sind ferner die massive, restaurierte Spinnerei Bovara Reina, der Palazzo Agudio, der heute das Rathaus beherbergt, sowie die zahlreichen gut sanierten Wohnhäuser. Anschließend führt die Straße durch einen Tunnel zu der schönen Bucht Paré von Valmadrera mit einem kleinen Privathafen. Über eine Sackgasse erreicht man ruhige Ecken und zahlreiche Badestrände. Onno, Vassena und Limonta sind Ortsteile von Oliveto Lario. Diesen Namen verdankt der Ort dem Anbau von Oliven, aus denen ein grünliches, lokales Olivenöl produziert wird. Hier gibt es unendlich viele schöne Landschaften, die sich perfekt für einen Urlaub eignen. Eine besondere Sehenswürdigkeit von Limonta ist die Wallfahrtskirche Madonna del Moletto, die sich aus zwei übereinander gebauten Kirchen (1606 und 1640) zusammensetzt und Freskenmalereien von Gian Paolo Recchi enthält. ZU BESICHTIGEN STÄDTISCHES MUSEUM SEIDENSPINNEREI MONTI - ABBADIA LARIANA Via Nazionale 93 Informationen: Gemeinde Abbadia Tel. +39 0341 731241 - Bibliothek: Tel. +39 0341 700381 - www.museoabbadia.it - info@museoabbadia.it Dieses Museum ist eine Original-Seidenzwirnerei aus dem 19. Jahrhundert, die restauriert und mit Materialien der gleichen Zeit aus anderen, nicht mehr existierenden Spinnereien vervollkommnet wurde. 1998 wurde sie in das städtische Museum umgewandelt. Hier kann noch die große, eindrucksvolle Ringzwirnmaschine mit 1000 Spindeln auf mehreren Etagen (funktionstüchtig) besichtigt werden. MOTO GUZZI MUSEUM - MANDELLO DEL LARIO Via Parodi 63 Informationen: Tel. +39 0341 709111 - fax +39 0341 709346 www.motoguzzi.it - infomotoguzzi@motoguzzi.it Das Museum befindet sich in dem Werk, in dem seit 1921 die legendären Motorräder hergestellt werden. Ausgestellt sind alle Rennmotorräder, die bis 1957 produziert wurden. In diesem Jahr hatte Guzzi nach über 3300 Siegen seine Aktivitäten im Motorsport eingestellt. Außerdem sind viele Prototypen, sowohl von Motorrädern als auch von Motoren, zu sehen. MUSEUM IM MAGGIANA TURM - MANDELLO DEL LARIO Frazione Maggiana Reservierungen: Tel. +39 0341 733715 Informationen: Pro Loco Mandello Tel. und fax +39 0341 732912 - www.prolocomandello.it - info@prolocomandello.it Comunità Montana Lario Orientale Valle San Martino - www.martinet.lc.it In diesem Turm mittelalterlichen Ursprungs steht die Bauernkunst an erster Stelle. Die auf Initiative des Verbandes Gruppo di Amici di Maggiana eingerichtete Ausstellung zeigt auf den verschiedenen Etagen des Turms Exponate bäuerlicher Kunst, während im Obergeschoss jedes Jahr Ausstellungen zu einem spezifischen Thema stattfinden. 26 DER OSTARM KIRCHE SAN GIORGIO – MANDELLO DEL LARIO Via San Giorgio Informationen-: Pro Loco Mandello Tel. und Fax +39 0341 732912 - www.prolocomandello.it - info@prolocomandello.it Auf einem Felsen über dem See gelegen, der alten Uferstrasse “Sentiero del Viandante” entlang, ist diese Kirche hochmittelalterlicher Herkunft. Die Reste einer halbrunden Apsis weisen wahrscheinlich auf ein romanisches Tempelchen bin. Die Holzdecke soll vom 13. Jh. sein. Die innere Wände, der Trimphbogen und der Chorraum sind zum großen Teil mit einer einheitlichen Reihe Fresken von 1475-1485 bemalt. VARENNA DIE SEEMITTE Die Seemitte ist zweifellos die bekannteste Gegend am Comer See und seit dem 18. Jahrhundert Pflichtstation für Adel und Literaten aus ganz Europa. Zu den bedeutendsten Monumenten gehört die berühmte Villa Carlotta zwischen Tremezzo und Cadenabbia, ein beliebtes Ziel sowohl für einen Besuch ihrer Gärten, die während der Frühjahrsblüte besonders spektakulär sind, als auch zur Besichtigung der Kunstschätze, wie Werken von Canova, Hayez und Thorvaldsen, die in dem kleinen aber kostbaren Museum ausgestellt sind. Die eleganten Ortschaften dieser Gegend bieten Gastlichkeit auf höchstem Niveau und verfügen über ein vielseitiges kulturelles und Freizeitangebot. Sehr interessant ist Menaggio, der Kreuzpunkt, der die Comer Gegend mit der nahen Schweiz verbindet. Diese charmante Ortschaft ist außerdem ein beliebtes Ziel für Wander- und Trekking-Begeisterte. Sehenswert ist die Villa Vigoni, in deren immensem Park exotische Pflanzen und viele Skulpturen bewundert werden können. Und wer die Erlesenheit sucht, sollte sich keinesfalls die Wirtschaft des Ortes klar auf den Tourismus aus und heute ist Bellagio einer der berühmtesten Urlaubsorte weltweit. Die Gemeinde hat 22 Ortsteile, die dem Besucher immer wieder neue Ausblicke bieten. Der bekannteste Ortsteil ist Borgo rund um die Hafenmole mit seinen Treppen, kleinen Plätzen, Boutiquen und Kunstwerkstätten, die den Passanten ihre Kunst präsentieren. Fährt man die von der Hafenmole abgehende Straße hinauf, erreicht man zwei hochinteressante Orte: den Aussichtspunkt Punta Spartivento und die Kirche San Giacomo. Der Aussichtspunkt befindet sich an der Nordspitze der Ortschaft und gibt den Blick über die drei von Bergen eingerahmten Seearme frei. Die Basilika San Giacomo hingegen befindet sich an der Piazza della Chiesa. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist ein kostbares Beispiel der lombardischen Romanik, obwohl sie mehrfach umgebaut wurde. Hinter der Apsis der Kirche starten die Führungen zum Park der Villa Serbelloni. Bellaggio Anlegestelle anspruchsvolle Golfstrecke in Croce entgehen lassen. Die Seemitte ist aber auch der ideale Ausgangspunkt für interessante Ausflüge in die umliegenden Berge und es gibt viele Möglichkeiten, Sport zu treiben, man kann segeln, Wasserski fahren, aber auch die neusten Kitesurf und Wakeboard treiben. Wenig anstrengende Spazierwege führen zu den Anhöhen, von denen der Besucher ein atemberaubendes Panorama genießt. Gegenüber von Menaggio liegt Bellagio, das mit der Fähre in wenigen Minuten erreichbar ist. Diese „Perle des Comer Sees“ liegt genau auf der Spitze des Gebirgsvorsprungs, der den See in seine zwei Arme teilt. Dank dieser wunderschönen Lage, den prunkvollen Villen einerseits und den kleinen, romantisch verschachtelten Häusern andererseits sowie dank der üppigen Vegetation und dem milden Klima ist Bellagio seit jeher das Ziel berühmter Persönlichkeiten von Plinius dem Jüngeren bis Stendhal, von Manzoni bis Parini, von Liszt bis Toscanini. Im 19. Jahrhundert richtete sich die 28 Auf der Via Garibaldi durchquert man das Herz von Bellagio. Am Ende der Straße beginnt die berühmte Salita Serbelloni mit ihren Geschäften und antiken Gemäuern. Direkt am See liegen die antiken Ortsteile Pescallo, San Giovanni und Loppia mit ihren kleinen Hafenmolen und den Gärten der Patriziervillen, darunter die berühmten Villen Serbelloni und Melzi, deren herrliche Gärten von März bis Oktober besichtigt werden können. Die verbleibenden Ortsteile von Bellagio thronen auf dem Hügel oder verzweigen sich an den Berghängen bis zu 1686 Metern am Monte San Primo. Von hier reicht der Blick bis zu den Alpen und der Poebene. Das Klima in Bellagio ähnelt dem der ligurischen Küste. Hier wachsen Lorbeer, Oliven und in den Gärten Palmen und tropische Pflanzen. Auch die Blumengärtnereien sind sehr zahlreich. Am Ostufer lohnt sich ein Besuch der Städtchen Perledo und Varenna. Die Pfarrkirche San Martino von Perledo wurde erstmalig im 13. Jahrhundert DIE SEEMITTE erwähnt. Im 17. Jahrhundert glaubte man allerdings, dass sie ursprünglich von der Königin Theudelinde geweiht worden sei, obwohl sie zu dieser Zeit mit weiteren Veränderungen umgebaut und erst im darauffolgenden Jahrhundert fertiggestellt wurde. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Städtchen Varenna gegenüber der Halbinsel von Bellagio, zu dem es zahlreiche Fährverbindungen gibt. Der anmutig am Berghang haftende Ort wird von der Ruine des Castello di Vezio überragt, die zu den Hauptsehenswürdigkeiten des Sees zählt. Im Verlauf des Jahres gibt es in Varenna einen vollen Terminkalender mit unzähligen Kunstgalerien, Messen und kunsthandwerklichen Ausstellungen. Das Panorama des Ortes kommt am besten vom Wasser aus zur Geltung, mit seiner steilen und farbenfrohen Pyramidenform, die von dem darüberliegenden, steilen und bewaldeten Hang noch hervorgehoben wird. Auch in Varenna gibt es prunkvolle Villen, deren Gärten mit eindrucksvollen Cypressen und seltenen Pflanzen aus dem Mittelmeerraum aber auch aus den Tropen besichtigt werden können. Von besonderem Interesse sind die Villa Cipressi und Villa Monastero sowie die kunstvolle Kirche San Giorgio, ein schöner Bau aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, der in der Barockzeit umgebaut wurde. Auf der Fassade ist eine große Freskenmalerei zu sehen und im Inneren sind wertvolle Kunstwerke verwahrt. Parallel zum Seeufer verläuft der romantische Panoramaweg „Passeggiata degli Innamorati“ (Spazierweg der Verliebten), auf dem man von Varenna nach Olivedo gelangt. Olivedo ist Abfahrtund Ankunftsort der Fähren und Schnellboote der Gesellschaft Navigazione Lago di Como sowie ein freundlicher und lebhafter Badeort. Weitere Attraktionen der mittleren Seeregion sind historische Segelregatten, Schwimmwettkämpfe und eindrucksvolle Feuerwerke, häufig anlässlich der Volksfeste, bei denen die traditionellen Gerichte der Gegend präsentiert werden, wie zum Beispiel die „Festa del Lago“ an jedem ersten Samstag im Juli. Dieses Fest erinnert an ein historisches Ereignis, das jedes Jahr aufs Neue nachgespielt wird: die Ankunft der wenigen Überlebenden nach der Zerstörung der Insel Comacina durch Barbarossa. Das Fest der „Alborelle“ (Ukeleien, eine der bekanntesten gastronomischen Spezialitäten, nach den „Missoltini“ - getrockneten Staffheringe“) endet mit einem der schönsten Feuerwerke, die es am See zu sehen gibt. Klima Das Klima Charakteristisch für die Landschaft des Comer Sees ist die üppige und besonders artenreiche Vegetation mit Pflanzen, Sträuchern und Blumen, die normalerweise nur viel weiter im Süden gedeihen oder sogar aus subtropischen Klimazonen stammen. Diese so vielseitige und reiche Flora wird durch das milde Klima der Region begünstigt, das wiederum auf die zahlreichen Wasservorkommen zurückzuführen ist. Wie man weiß, erwärmt sich Wasser im Vergleich zur Luft oder zum Boden langsamer und kühlt demzufolge auch langsamer ab. Somit geht in den Wintermonaten von den Seen Wärme aus und im Sommer wird die Hitze abgedämpft. Außerdem führt die ständige Verdunstung von Wasser zu einer Luftfeuchtigkeit, die im Durchschnitt höher ist als die der umliegenden Regionen. Wie an allen Voralpenseen wehen auch am Comer See regelmäßig wechselnde Winde. Der Tivano weht am frühen Morgen von Nord nach Süd und der Breva vom Nachmittag bis zum späten Abend von Süd nach Nord. Auch diese Winde tragen dazu bei, das Klima im Sommer zu erfrischen und begünstigen den konstanten Luftaustausch, der die Atmosphäre rein und frei von Dämpfen und Nebel hält. Dank dem Zusammenspiel all dieser Elemente hat der Comer See ein konstantes, mildes Klima, dessen Vorzüge schon in der Antike hoch geschätzt waren. Ein Beweis hierfür sind die bis heute zahlreichen noblen Villen und großen Hotels, die sich direkt am Seeufer zwischen schattigen Wäldern und eleganten Gärten erheben. 29 DIE SEEMITTE D S Die mittlere Seeregion ist besonders für ihre eleganten Villen und der Öffentlichkeit zugänglichen Gärten berühmt. Hier die wichtigsten: Villa Carlotta Die Villa, die Freitreppe und der architektonische Garten wurden Ende des 17. Jahrhunderts für die Adelsfamilie Clerici erbaut. Anschließend wurde sie Eigentum des Grafen Sommariva, der den Stil nach klassizistischen Regeln teilweise veränderte und schließlich ging sie an die Prinzessin Marianne der Niederlande, die sie ihrer Tochter Carlotta zur Hochzeit schenkte. Die Villa beherbergt ein bedeutendes Museum mit Statuen, Gemälden und Mobiliar aus klassizistischer Epoche, darunter kostbare Skulpturen von Antonio Canova und Leinwände von Francesco Hayez. In der zweiten Etage gibt es Dekorationen aus dem 18. Jahrhundert und Zimmer mit antiken Originalmöbeln. Im Garten können Bäume und Pflanzen aus aller Welt bewundert werden: Pergolen mit Zitrusfruchtbäumen, hohe Kamelienhecken, baumhohe Farne aus Australien, Palmen, tropische Gewächse, seltene jahrhundertalte Koniferen und Bambussammlungen. Im Frühjahr (April-Mai) erlebt man die wunderschöne Blüte der Azaleen, von denen hier etwa 150 verschiedene Arten gepflanzt sind. Von den Gärten und Terrassen der Villa schweift der Blick über die gesamte Seemitte, Bellagio, die Grigne-Gruppe und den Legnone. Tremezzo - Via Regina 2b - Tel. +39 0344 40405 - Fax +39 0344 43689 www.villacarlotta.it - info@villacarlotta.it Villa Serbelloni Diese im Jahr 1605 im oberen Ortsteil von Bellagio erbaute Villa ist heute Eigentum der RockefellerStiftung, die sie als Studien- und Tagungszentrum nutzt. Der Öffentlichkeit zugänglich ist der große und spektakuläre Park, der mit fast 18 Kilometern Wegen einen Großteil des Gebirgsvorsprungs einnimmt. Die Bepflanzung besteht hauptsächlich aus Zypressen und Olivenbäumen, Hecken, die die Terrassen abgrenzen, sowie geometrisch angelegten Beeten. Das Panorama erstreckt sich über zwei Seearme und ist von bemerkenswerter Schönheit. Die Gärten der Villa Serbelloni können von April bis Oktober bei zweimal täglich geführten Touren besichtigt werden. Gruppen müssen im Voraus angemeldet werden. Die Gärten der Villa Serbelloni sind bei schlechtem wetter zu. Bellagio - Tel. und Fax +39 031 951555/031 950204 - www.bellagiolakecomo.com - info@promobellagio.it 30 DIE SEEMITTE Villa Melzi d’Eril Diese direkt am Seeufer liegende Villa wurde von Herzog Francesco Melzi d’Eril erbaut und ist bis heute Privateigentum. Das Projekt wurde dem Architekten Giocondo Albertolli anvertraut und die Bauarbeiten wurden von 1808 bis 1810 ausgeführt. Besichtigt werden kann der herrliche Garten, für dessen Gestaltung Terrassen und kleine Anhöhen angelegt wurden. Es gibt tropische und exotische Pflanzen, wertvolle Skulpturen, darunter die berühmte Gruppe mit Dante und Beatrice, einen maurischen Tempel sowie einen japanisch angelegten Teich. Auch die ehemalige Orangerie, die heute ein kleines Museum beherbergt, und die Familienkapelle können besichtigt werden. Bellagio - Via Melzi d’Eril, 8 - Tel +39 339 4573838 - www.giardinidivillamelzi.it - info@giardinidivillamelzi.it Villa Balbianello Auf dem Gebirgsvorsprung von Lenno erhebt sich die wunderschöne Villa Balbianello, die im 18. Jahrhundert auf Wunsch von Kardinal Durini erbaut wurde und ein antikes Kloster in sich aufnimmt. Heute ist sie Eigentum der italienischen Umweltstiftung FAI. Der Standort gehört zu den eindrucksvollsten am See und von der wundervollen Panorama-Loggia blickt man auf Bellagio und die Insel Comacina. Im Obergeschoss der Residenz befindet sich ein einzigartiges Museum mit Kunstsammlungen und Reisesouvenirs des letzten Besitzers: dem Forscher Guido Monzino, der Speditionen liebte und ein Mann von hoher Kultur war. Er selbst war es auch, der die Villa in seinem Testament der italienischen Umweltstiftung verebte. Der Garten ist mit Terrassen und Balustraden gestaltet und folgt strikt dem natürlichen Verlauf des Untergrundes mit seinen steilen Felsen an einigen Stellen und sanft abfallenden Hängen an anderen. Donnerstags und freitags ist die Villa nur mit dem Motorbootzubringer erreichbar, der kostenpflichtig ist und von der Seepromenade in Lenno abfährt. Die Villa kann am Deinstag, Samstag, Sonn - Und Feiertage zu Fuß erreicht werden. Am Donnerstag und Freitag nur mit Boot von Lido di Lenno. Località Balbianello - Tel +39 0344 56110 - www.fondoambiente.it Villa Monastero Die auf den Überresten eines antiken Zisterzienserklosters erbaute Villa Monastero in Varenna ist aufgrund ihrer zentralen Lage, ihrem wunderschönen Ausblick und vor dem Hintergrund des eindrucksvollen Gartens mit vielen exotischen Pflanzen ein beliebter Ort für Studien und Forschungsarbeit, an dem bedeutende Tagungen und Kongresse stattfinden. Gefördert und verwaltet werden diese Aktivitäten von der Institution Villa Monastero der Provinzverwaltung Lecco. Das historische Gebäude, dessen Ursprünge auf ein Zisterzienserkloster vom Ende des 12. Jahrhunderts zurückgehen, in der der Nobelpreisträger Enrico Fermi zeitweilig lehrte und das im 17. Jahrhundert von der Familie Mor- 31 DIE SEEMITTE nico aus Valsassina erworben und in Ferienresidenz umgebaut wurde, ist heute Sitz des Museums Casa-Museo Villa Monastero. Die Sammlungen und Einrichtungen der letzten beiden Eigentümer verleihen der Residenz ihren heutigen, facettenreichen Charakter. Der letzte Besitzer, Marco de Marchi, hinterließ seinen gesamten Besitz und alle Einrichtungsgegenstände aus der Zeit der öffentlichen Nutzung. Die Gärten sind von März bis November von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Man kann Casa Museo Villa Monastero jeden Samstag, Sonntag und Feiertag von 9:00 bis 13:00 uhr und von 14:00 bis 18:00 Uhr. Informationen: Varenna, via Polvani 4 Provincia di Lecco Istituzione „Villa Monastero”: Tel. +39 0341 295450 - Fax +39 0341 295441 - www.villamonastero.eu - villa.monastero@provincia.lecco.it Villa Cipressi Der Komplex der Gebäude und Gärten der Villa Cipressi wurde zum größten Teil zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert erbaut und ist reich an Geschichte. Der wunderschöne botanische Garten erstreckt sich über mehrere Ebenen und bietet einen herrlichen Ausblick auf die Seemitte. Die Residenz war Eigentum der Adelsfamilie Serponti (1163), des Barons Isimbaldi (Ende 18. Jahrhundert), der Familie Andreossi, die den Park anlegte, von Sir Astley und Sir Salton (Anfang 20. Jahrhundert) und schließlich des Verlegers Accame. 1980 wurde sie mithilfe einer öffentlichen, freiwilligen Unterschriftensammlung von Bürgern und Freunden der Stadt Varenna erworben und zur öffentlichen Nutzung freigegeben. Heute gehört sie der Gemeinde und wird als Hotel genutzt. Informationen: Tel. +39 0341 830113 - www.hotelvillacipressi.it - info@hotelvillacipressi.it ZU BESICHTIGEN MUSEUM FÜR NAVIGATIONSINSTRUMENTE - BELLAGIO p.zza Don Miotti - ortsteil S. Giovanni Tel. +39 031 950309 - www.bellagiomuseo.com - info@bellagiomuseo.com In diesem antiken Turmbau sind über 200 wertvolle Gegenstände ausgestellt, mit denen sich der Mensch in der Vergangenheit auf See orientierte. 32 DIE SEEMITTE DEUTSCH-ITALIENISCHES KULTURZENTRUM „VILLA VIGONI“ Menaggio - V. G. Vigoni 1 - ortsteil Loveno Tel. +39 0344 36111 - www.villavigoni.eu - segreteria@villavigoni.eu Der Sitz des italienisch-deutschen Kulturzentrums hat einen spektakulären Park mit vielen exotischen Pflanzen und klassizistischen Skulpturen. VOGELKUNDEMUSEUM UND NATURKUNDEMUSEUM „SCANAGATTA“ - VARENNA via IV Novembre Informationen: Museumspfleger Tel. +39 392 1927037 Comune di Varenna - Tel. +39 0341 830119 Eine interessante ornitologische Sammlung aus der Region des Comer Sees. Kann von April bis Juli besichtigt werden, Sa-, Sonn-und Feiertags 10.30-12.30 Uhr und 15.30-18.30 Uhr. In August täglich von 10.30 bis 12.30 und von 15.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. In anderen Tagen offen auf Anfrage. Eintritt frei. Die Burg Vezio Vezio Diese ursprünglich im 11. Jahrhundert errichtete und mehrfach umgebaute Burg befindet sich in Vezio, Ortsteil Perledo. Zu dem mittelalterlichen Bau gehört auch ein Oratorium aus dem 16. Jahrhundert, das dem Heiligen Antonius geweiht ist. Die Festung hat einen quadratischen Grundriss, hohe Mauern und einen Turm in der Mitte, der über eine funktionstüchtige Zugbrücke erreicht werden kann. Der Komplex ist von einem Olivenhain mit über 1000 Bäumen umgeben. Die unterirdischen Bereiche, die seit 1999 der Öffentlichkeit zugänglich sind, stammen wahrscheinlich aus dem Ersten Weltkrieg. Eine Besonderheit der Burg ist der Falkenhof mit dressierten Raubvögeln, die der Falkner dem Publikum mit eindrucksvollen Vorführungen präsentiert. Die Burg war einst Bestandteil des Systems von Festungen, die in Sichtweite voneinander standen und von denen die antiken Kommunikationswege am See und die Talzugänge überwacht wurden. So befindet sich bei Lecco neben der Burg der Provinzhauptstadt auch die Festung von Malgrate sowie weitere in Dervio und Corenno Plinio. Am Hang von Como hingegen erheben sich Burgen in Menaggio, Rezzonico sowie die uneinnehmbare Festung von Musso. Die Burg ist von von März bis der Anfang von November von 10:00 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet. Bei schlechtem Wetter bleibt die Burg ggf. geschlossen. Informationen: Associazione Turistica Castello di Vezio Tel. +39 348 8242504 - +39 339 2935667 www.castellodivezio.it - info@castellodivezio.it 33 VILLA LA GAETA - SAN SIRO DER OBERE SEE Mit seiner tief verwurzelten kulturellen Zusammen- stentums in der Region des Comer Sees. Sie gründegehörigkeit, die auf den historischen Verbindungen ten das Lehnsgut Tre Pievi und genossen das Privileg beruht, ist der obere Comer See eine der faszinie- eigener Richter und einer eigenen Münzerei. Im 16. rendsten Regionen, vor allem aufgrund der engen Jahrhundert geriet das gesamte Gebiet unter die Verknüpfung von Natur und menschlichem Schaffen. Kontrolle des gefürchteten und listigen Gian GiacoZwischen dem See und den Bergen und in den Tä- mo Medici, genannt „Medeghino“, der damals die lern mit unberührter Natur bieten sich unzähliche berühmte Burg in Musso bewohnte. Die religiöse Ausflugs- und Wanderstrecken verschiedener Schwie- Bedeutung der Region wird durch die Präsenz zahlrigkeitsgrade. Ebenso zahlreich sind die Ortschaften, reicher Kirchen belegt. Die außergewöhnliche romadie einen Besuch verdienen, wie zum Beispiel die nische Kirche Santa Maria del Tiglio in Gravedona, Gemeinde San Siro mit den Ortsteilen S. Abbondio ein einzigartiges Exemplar, bei dem der Kirchturm und Rezzonico. Letzteres wird von der massiven Burg in die Fassade integriert ist, wurde Mitte des 12. überragt, die die Della Torre im 14. Jahrhundert er- Jahrhunderts erbaut und hat im Inneren kostbare Frerichten ließen. Ein weiteres mögliches Ziel ist Pianello skenmalereien sowie ein wertvolles Kruzifix aus Holz. del Lario mit der Pfarrkirche S. Martino, deren Pre- Das kleine aber deshalb nicht weniger bedeutende sbyterium mit Freskenmalereien von Isidoro Bianchi Oratorium San Fedelino wurde von Mezzola an dem geschmückt ist und deren heutige Form wahrschein- vermutlichen Ort des Märtyriums des Heiligen Fidelich das Ergebnis eines Neuaufbaus aus dem 16. lius erbaut. Außerdem gibt es gotische RenaissanceJahrhundert auf den Grundmauern ihres mittelalter- Kirchen mit wertvollen Fresken von Sigismondo de lichen Vorgängers ist. Darüber hinaus gibt es noch Magistris, darunter ein besonders kostbares Exemplar viele andere Monumente sowie überraschende ver- in der Kirche San Vincenzo in Gera Lario. steckte Winkel wie die Gärten „Giardini del Merlo“ in Musso, die mit unendlicher Geduld aus einer schroffen Wassersport Felswand herausgemeißelt Der ganze See ist ein wahres natürliches Fitness-Studio. Und auch wurden und wo zahlreiche Liebhaber ungewöhnlicher Sportarten kommen nicht zu kurz! seltene und exotische PflanWer Wassersport liebt, kann sich tagelang segeln, Kanu oder zen zu sehen sind. Besonders schöne Ausblicke Motorboot fahren, surfen, Wasserski fahren oder sich mit dem bietet die Gegend nördlich Wakeboard und Kitesurfing unterhalten. Und in Como gibt es sogar von Dongo. Entlang dem eine Pilotenschule für Wasserflugzeuge. Wildbach Albano gibt es Aufgrund der konstanten Winde ist die Nordregion des Sees besonders noch alte Bauernhäuser gut für Segelsportarten ausgestattet. In Dervio gibt es drei Segelclubs, wie in Stazzona direkt an eine Windsurf-Schule sowie einen Bereich für Kitesurfer, wo auch dem antiken Verkehrsweg, internationale Wettkämpfe ausgetragen werden. der über den antiken Pass Lezzeno ist für seine Wasserski-Schulen bekannt, wo auch weltberühmte S. Iorio den Comer See mit Champions trainiert haben, während im ersten Seebecken bedeutende der nahen Schweiz verband Motorbootrennen stattfinden. und der heute noch für die typischen „Crotti“ berühmt ist, in denen man täglich im Sommer lokale Spezialitäten kosten kann. Der obere See bietet das Beste vom Besten für Urlauber, die das saubere Wasser genießen, Boot fahren oder Wassersport betreiben möchten. Mit den konstanten Winden ist diese Gegend ein wahres Paradies für Windsurfer und Segelfreunde im Allgemeinen. Sehr gut ausgestattete Wassersportzentren findet man in Domaso, Gravedona ed Uniti, Gera Lario, Sorico und Dongo, Colico, Dervio und Bellano. Im 4. und 5. Jahrhundert waren Dongo, Gravedona und Sorico die Zentren für die Verbreitung des Chri- 35 DER OBERE SEE Santi Gusmeo e Matteo - Gravedona San Tommaso di Canterbury - Corenno Plinio 36 Zweifellos einen Besuch wert sind der Palazzo Gallio aus dem 16. Jahrhundert in Gravedona, der am ehemaligen Standort einer antiken Burg errichtet wurde, wie die vier Ecktürme vermuten lassen, sowie die Burg in Rezzonico. Über die gewundene Panoramastraße oberhalb von Gravedona gelangt man nach etwa 3 Kilometern nach Peglio mit dem interessanten Gebäudekomplex S. Eusebio, bestehend aus einer Kirche, einem Säulengang, einem Ossarium, einem Pfarrhaus und einem Friedhof. Die spätgotische Kirche wurde im 17. Jahrhundert umgebaut und bewahrt in ihrem Inneren einen exzellenten Freskenzyklus von Giovan Mauro della Rovere, der unter dem Künstlernamen „Fiammenghino“ bekannt ist. Fährt man auf der Straße weiter, gelangt man nach Livo, dessen Kirche S. Giacomo inmitten von Kastanienwäldern steht. Dieses im 15. Jahrhundert auf einer bereits bestehenden Struktur gebaute Gotteshaus hat eine wunderschöne Apsis mit Freskenmalereien aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Am Ostufer des Sees befindet sich am Delta des Flusses Pioverna, der in das Valsassina führt, in Bellano die berühmte Schlucht Orrido. Der Fluss stürzt hier eingezwängt zwischen Felsen und Abgründen in die Tiefe. Besucher können dieses Schauspiel von Treppen und Laufstegen aus beobachten. Weitere Sehenswürdigkeiten in Bellano sind die ehemalige Baumwollspinnerei Cantoni, die im 19. Jahrhundert auf einer bereits bestehenden Fabrikstruktur errichtet wurde, sowie die Kirche Santi Nazaro e Celso. Letztere wurde Mitte des 14. Jahrhunderts von den Baumeistern Campionesi in eleganten gotischen Formen mit einer monumentalen Fassade und einer Rosette aus Majolika errichtet. Im Inneren kann ein kunstvolles, spätgotisches Priesterkreuz bewundert werden. An dem gleichen Platz befindet sich auch die Kirche Santa Marta. Die zwei Gottestempel erheben sich an den beiden kurzen Seiten des Platzes von Bellano, im Herzen des historischen Zentrums zwischen dem See und den antiken Fußwegen, die den Berg hinaufführen. Die nahe Wallfahrtskirche Madonna di Lezzeno ist ein bekannter Pilgerort. Aber der obere See bietet noch viele andere Sehenswürdigkeiten: An dem breiten Delta des Wildbaches Varrone liegt Dervio in ruhiger Position direkt am See, ein kleiner Ort mit mittelalterlichen Bauten, der Kirche Santi Pietro e Paolo und dem daneben errichteten romanischen Glockenturm. Hinter der Provinzstraße liegt der Ortsteil Villa mit der 1628 geweihten Kirche S. Quirico, deren Strenge von einem romanischen Glockenturm mit Spitzgiebel und Dekorsteinen abgerundet wird. In Corenno Plinio (Gemeinde Dervio), die malerisch an einem in den See hineinragenden Felsausläufer haftet, befindet sich das wunderschöne Castello Andreani mit einer Umfriedungsmauer mit zwei Türmen. Daneben erhebt sich die Kirche S. Tomaso di Canterbury mit Freskenmalereien aus dem Mittelalter und der Renaissance. Im Außenbereich sind die drei Marmorsarkophage der Grafen und lokalen Lehnsherren Andreani zu sehen. Auch der Ort ist charakteristisch, da die kompakte mittelalterliche Struktur erhalten ist, mit engen Gassen, die steil zu dem kleinen Hafenbecken mit einem Strand abfallen. Lorbeer, Oliven und Weinstöcke wachsen besonders üppig auf den Terrassierungen von Dorio und dessen DER OBERE SEE Abtei von Piona Ortsteilen Torchiedo, Panico und Mondonico, wo sich die antike Pfarrkirche befand. Der rusikale Charakter der wie auf der Anhöhe verlassenen Ortschaft spiegelt sich auch in dem volkstümlichen aber dennoch zarten Stil der Freskenmalereien in der Kirche S. Giorgio wider. An der Spitze der Halbinsel von Olgiasca erhebt sich in wunderschöner Lage die Abtei Piona mit Blick auf den gleichnamigen kleinen See. Aus historischer wie architektonischer Sicht sowie aufgrund seines umweltbedingten Wertes ist dies eins der berühmtesten Monumente des Comer Sees. Die Ursprünge von Piona gehen auf das Jahr 610 n. Chr. zurück, in dem auf der Halbinsel ein der Heiligen Justine gewidmetes Oratorium gegründet wurde (die Apsis ist an der Außenseite des Kreuzganges der heutigen Abtei noch erhalten). Neben den Überresten eines anderen romanischen Baus, von dem ebenfalls nur die Apsis erhalten ist, wurde es 1138 zur Kirche geweiht und 1169 wurde das Kluniazenserkloster Priorat. Im 16. Jahrhundert begann ein scheinbar unaufhaltsamer Verfallsprozess und der Zustand der Basilika verschlechterte sich zusehends. Im 18. Jahrhundert wurde der Komplex Privatbesitz und als Bauernhaus genutzt. Das 20. Jahrhundert brachte dann schließlich die Wiedergeburt: Die Familie Rocca veräußerte den Komplex 1937 an die Kongregation der Benediktiner und Zisterzienser aus Casamari und nach und nach erhielt er seinen alten Glanz zurück. In den Sechzigerjahren wurde die Abtei errichtet. Das Kirchenschiff mit Fachwerk ist mit Marmorlöwen und Freskenmalereien aus dem 12. Jahrhundert dekoriert. Durch eine Seitentür gelangt man in den eindrucksvollen Kreuzgang (1252-57) in einem romanisch-gotischen Stilgemisch mit eleganten Säulen und Malereien verschiedener Epochen, dass ein seltsamer Kalender. Die antike Via Regia Via Regia ist eine lange Straße, die an dem gesamten Westufer des Comer Sees entlangführt. Die antiken Wege vorgeschichtlichen Ursprungs, die es am Seeufer gab, wurden von den Römern vereinheitlicht und ausgebaut. Sie gaben der neuen Straße den Namen Via Regia, was so viel wie Hauptstraße bedeutet. Später wurde sie dann nach der langobardischen Königin Theudelinde in Via Regina umbenannt. Für viele Jahrhunderte bildete die Via Regia die Hauptverbindung zwischen den südlichen und nördlichen Alpen, zwischen Como, Mailand und den transalpinen Regionen über den Splügen-Pass und den Maloja-Pass. Sie war eine wichtige Handelsstraße, auf der sich Armeen wie Reisende bewegten und zu einem intensiven kulturellen Austausch beitrugen. Im Verlauf der Zeit entwickelten sich entlang der Via Regia zahlreiche Siedlungen, die sich nach und nach auch ein großes künstlerisches Erbe aneigneten. Ein Großteil der antiken Strecke ist zu Fuß auch heute noch begehbar und verläuft parallel zur Fernstraße 340, weiterhin unter dem Namen Via Regina, mit dem sie streckenweise auch offiziell identifiziert wird. Besonders eindrucksvoll und bei Ausflüglern beliebt ist der Nordweg am oberen See, also die Teilstrecke, die von Nobiallo nach S. Maria Rezzonico führt. 37 DER OBERE SEE Pesa Vegia in Bellano Einige jährlich stattfindende Veranstaltungen haben sich zu so festen Terminen entwickelt, dass sie inzwischen zahlreiche Touristen anlocken. Ein besonders gelungener Mix aus Heiligem und Profanem unter den historischen und religiösen Events ist das Fest “Pesa Vegia”, das jedes jades Jahr Vorabend des Dreikönigsfestes in Bellano gefeiert wird. Die Zeremonie in historischen Kostümrn führt in die Zeit der spanischen Fremdherrschaft und im Einzelnen auf ein Ereignis im Zusammenhang mit der Einführung eines neuen Systens für Gewichte und Maßeinheiten zurück. Die Bürger aus Bellano setzten damals nämlich durch, dieses neve System nicht anzuwenden und ihr traditionelles “Pesa Vegia” beizubehalten. Zu dieser Erinnerung gesellen sich in originell volkstümlicher Art eine lebende Weihnachtskrippe, der Umzug der Drei Heiligen Könige, die Burg von König Herodes und ein Freudenfeuer am Seeufer. ZU BESICHTIGEN ABTEI PIONA - COLICO - PIONA Informationen: Tel. +39 0341 940331 - Fax +39 0341 931995 - www.cistercensi.info/piona Die Geschichte von Piona geht auf das Jahr 610 zurück, als man eine der heiligen Giustina gewidmete Kapelle auf der Halbinsein erbautete. Die Kirche wurde 1138 geweiht und zur Abtei1160 erhoben. Der Klosterkomplex ist heute von Zisterziensern geleitet, die gute Kreuter - Liköre und Tees herstellen. ORRIDO - BELLANO Piazza San Giorgio Informationen: Gemeindeverwaltung Bellano Tel. +39 0341 821124 - Pfleger Tel. +39 338 5246716 www.comune.bellano.lc.it - info@comune.bellano.lc.it Orrido ist eine natürliche Schlucht, die von dem Fluss Pioverna gebildet wurde. Im Verlauf der Jahrhunderte hat das schnell fließende Wasser immende Kessel und beeindruckende Höhlen in den Fels gemeißelt. Auf einem Laufsteg aus Zement können die Besucher die Schönheit dieses einzigartigen Ortes bewundern. WALLFAHRTSKIRCHE MADONNA DELLE LACRIME - BELLANO - LEZZENO Informationen: Pfarrei Tel. +39 0341 821163 - www.comune.bellano.lc.it - info@comune.bellano.lc.it Diese Wallfahrtskirche im Barockstil wurde im 18. Jahrhundert aufgrund eines Wunders der auf einem Relief dargestellten Madonna errichtet, die am 6. August 1688 Bluttränen geweint hatte. MUSEUM DES ANTIFASCHISTISCHEN WIDERSTANDES IN COMO - DONGO Im Rathaus - piazza Paracchini - Tel. +39 0344 82572 Das Museum befindet sich im Rathaus und zeigt Fotos, Dokumentationen und Erinnerungsstücke aus der Zeit des Faschismus und danach. Im gleichen Gebäude kann auch die Dauerausstellung „Antifaschismus und Widerstand in der Provinz Como“ besucht werden. Das Museum bleibt im Jahr 2011 wegen Renovierung zu. 38 PIAN DI SPAGNA An der Nordspitze des Comer Sees gibt es eine Gegend, die aus landschaftlicher und naturalistischer Sicht besonders interessant ist. Das Naturschutzgebiet Pian di Spagna liegt hinter der Gemeinde Sorico zwischen den Mündungen der Flüsse Mera und Adda. Dieses Sumpfgebiet ist ein wichtiger Rastund Nistplatz unzähliger Vogelarten, die zwischen dem stillen Rohr ihr natürliches Habitat finden. In der Vergangenheit wurde dem Gebiet aufgrund seiner strategischen Lage besondere Bedeutung zugemessen. Es wurde von den Römern urbar gemacht und beherbergte das ganze 16. Jahrhundert über spanische Heerlager, daher auch der Name Pian di Spagna (Spanische Ebene). Das Bollwerk der spanischen Verteidigung war die Festung Fuentes auf der einzigen, langen Anhöhe der Ebene, von wo aus der letzte Abschnitt der Adda überwacht werden konnte. Die Festung wurde in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts von dem Mailänder Gouverneur Graf Fuentes erbaut und während der ersten Italienischen Kampagne von Napoleon zerstört. Heute sind noch die Ruinen zu sehen. Mehr als ein Jahrhundert später, im Jahr 1912, leitete das Kommando der königlichen Armee kurz vor dem Großen Krieg auf dem Hügel Montecchio, an dem kurzen Uferabschnitt zwischen Colico und der Mündung der Adda, den Bau einer neuen Burg ein. Diese Burg wurde Ende 1914 fertiggestellt und ist das fortschrittlichste italienische Bauwerk aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Die noch vorhandenen vier Kanonen sind auch heute noch die größten Italiens. Sie sind funktionstüchtig und schießen auch über große Entfernungen äußerst präzise. ZU BESICHTIGEN MUSEUM DER BÄUERLICHEN KULTUR - COLICO Via Campione, 21 - Loc. Villatico Informationen: Tel. +39 333 7368922 - Tel. +39 333 4355121 www.museocolico.altervista.org - cifvol@yahoo.it Das Museum haltet Gegenstände und Materialien bezüglich auf die Arbeitstätigkeiten und Lebensformen im XIX Jahrhundert. BURG FUENTES - COLICO Informationen: Museo della Guerra Bianca - Tel. +39 338 5926220 www.museoguerrabianca.it - info.museoguerrabianca.it BURG MONTECCHIO - COLICO Informationen: Museo della Guerra Bianca +39 338 5926220 - www.museoguerrabianca.it - info@museoguerrabianca.it 39 VALSOLDA UND CERESIO Fährt man von Menaggio nordwärts, verändert sich die Landschaft allmählich. Die weiter werdenden Horizonte werden zwischen Reflexen in tausend Farben auf der einen Seite von der Grigne-Gruppe und auf der anderen von der Grona begrenzt. Auf der Serpentinstraße durch das Tal, die zum Luganer See führt, fährt man an dem wunderschönen Lago di Piano vorbei. In diesem Naturparadies kann man auf gekennzeichneten Strecken mit Führung die einheimische Flora und Fauna entdecken. Von hier zweigt eine weitere Panoramastraße ab, die in das Tal Val Cavargna mit den malerischen Ortschaften S. Bartolomeo, San Nazzaro und Cavargna führt. Cavargna ist mit 1071 Metern über dem Meeresspiegel die am höchsten gelegene Gemeinde der Provinz. Am San Lucio-Pass, der das Val Cavargna mit dem Val Colla (Schweiz) verbindet, steht eine eindrucksvolle und besonders verehrte Wallfahrtskirche, die im 14. Jahrhundert zu Ehren des Heiligen Luzius, „Schutzpatron der Hirten und Käser“, errichtet wurde. Fährt man hingegen auf der Staatsstraße weiter, gelangt man nach Porlezza, einem freundlichen Ort am Luganer See, der auch Ceresio genannt wird. Das zur Hälfte italienische und schweizerische Seebecken wird von verschiedenen Fähren überquert und bietet somit interessante Ausflugsmöglichkeiten. Das Städtchen Porlezza ist das bedeutendste Touristenzentrum des Tals und bietet eine Vielfalt an Hotels, Campingplätzen, Restaurants und Freizeiteinrichtungen. Aber auch das künstlerische Erbe ist beachtlich: Besonders sehenswert sind die Pfarrkirche S. Vittore mit dem zugehörigen Oratorium S. Giovanni, die Kirche Santa Marta sowie die kleine romanische Kirche S. Maurizio aus dem 11. Jahrhundert, die am Hang des Monte Galbiga steht. Sehr schön ist auch der Ortsteil Cima, der seinen mittelalterlichen Charakter beibehalten hat und den Olivenhaine auf Terrassierungen umgeben, was für diese Gegend eher ungewöhnlich ist. Der Ortsteil Cressogno bildet den Übergang zum Valsolda. Das Tal ist von steilen Dolomitenfelswänden umgeben und beherbergt mehrere kleine Gemeinden. Dies sind die Orte von Antonio Fogazzaro, seine „Kleine alte Welt“, die mit ihren Dörfern, Straßen und Häusern, wie sie im Roman beschrieben sind, auch nach vielen Jahren noch genau den gleichen Charme hat. Der größte Ort des Tals ist San Mamete, der seinen mittelalterlichen Charakter bewahrt hat und wo sich alte Häuser um einen kleinen Platz mit Säulengängen direkt am See drängen. In Cressogno befindet sich auf einer Hochebene mit Blick auf den See die große Wallfahrtskirche Nostra Signora della Caravina, ein Bau aus dem 17. Jahrhundert mit wertvollen Freskenmalereien von Isidoro Bianchi. Von hier führt eine Straße das Tal hinauf nach Puria, dem Geburtsort von Pellegrino Tibaldi, mit der wunderschönen Pfarrkirche Santa Maria. Nach Albogasio mit seinen eleganten Palazzi aus dem 17. Jahrhundert gelangt man nach Castello, das vielleicht der eindrucksvollste Ort des Tals ist. Der Name erinnert an die Burg, die sich hier im Mittelalter auf einem Felsvorsprung erhob. Die Burg wurde im 16. Jahrhundert zerstört. Geblieben sind lediglich einige Ruinen und die Kirche S. Martino. Der letzte Ort des Valsolda ist Oria kurz vor der italienischschweizerischen Grenze. 40 Die Ortscheften von Antonio Fogazzaro Antonio Fogazzaro (1842 – 1911) wurde in Vicenza geboren, floh jedoch während des Krieges von 1859 mit seiner Familie nach Oria im Valsolda. Der Schriftsteller war von dem Charme dieser Gegend und ihrer Menschen fasziniert, er kehrte oft hierher zurück und ließ sich auch für seine Werke inspirieren, in denen er die Einzelheiten der Umgebung und des Lebens wiederholt beschreibt. Hier einige Beispiele für Landschaften, die in den Werken von Fogazzaro erwähnt werden: Die Straße, die von Argegno ins Valle Intelvi hinaufführt, ist in dem Roman „Das Geheimnis des Dichters“ beschrieben, den er in Lanzo schrieb. In „Malombra“, hingegen erwähnt er die Villa Pliniana und die Schlucht Orrido von Osteno, wenn er sie auch handlungsbedingt an einen anderen Ort verlagert: „er (der Fluss) sammelt sich (…) zwischen den unermesslichen Höhlen, in denen sich zwei gegenüberliegende Berge vereinen, fließt durch eine kurze Ebene im Freien und stürzt nun von Schnelle zu Schnelle, von einem Wasserfall zum nächsten bis auf den Grund des Tals hinab, um dort ehrlos im See zu verenden“ [Anm.d.Ü: freie Übersetzung des ital. Originaltextes]. All diese Orte eignen sich auch als Ausgangspunkte für Ausflüge auf dem „Sentiero delle Quattro Valli“ (Vier-Täler-Weg). Dieser Wanderweg verbindet über eine anspruchsvolle Strecke den Luganer See mit dem Comer See. Luganer See CAMPIONE D’ITALIA Campione ist eine weniger als einen Quadratkilometer große italienische Exklave auf Schweizer Territorium auf halber Strecke zwischen der Grenze in Como und Lugano. Diese kleine Region ist zweifellos einen Besuch wert, zum einen aufgrund der schönen Landschaft am Luganer See und zum anderen wegen ihrer künstlerischen Tradition, die hier große Zeichen setzte. Nachdem es im 8. Jahrhundert den Äbten des Klosters Sant’Ambrogio in Mailand geschenkt wurde, war Campione für etwa ein Jahrtausend Eigentum der Kirche. Seitdem blieb es eine italienische Exklave auf ausländischem Territorium. Vor dem eindrucksvollen Hintergrund der Natur vereinen sich hier Kunst und Geschichte mit erlesener Mondänität und der nächtlichen Lebendigkeit des städtischen Spielkasinos. Das Spielkasino ist es auch, das die Aufmerksamkeit des internationalen Publikums anzieht, nicht nur wegen der Faszination der grün bezogenen Spieltische, sondern auch aufgrund der prestigereichen Vorführungen und Galaabende. Zu den bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten gehört die Wallfahrtskirche Madonna die Ghirli, ein Werk einheimischer Baumeister, das sich mit seiner wunderschönen Freitreppe in atemberaubender Lage direkt am See erhebt. Die Kirche ist mit kostbaren Freskenmalereien dekoriert, die fast alle von dem einheimischen Meister Isidoro Bianchi stammen. Spielkasino Spi elkasin no v von Campione d’Italia Der neue Sitz des Spielkasinos von Campione, der von dem Tessiner Architekten Mario Botta entworfen wurde, ist ein in drei große Blöcke gegliedertes, massives Bauwerk. Der Mitteltrakt hat 10 Etagen und mit den sich abwechselnden goldenen Steinplatten ist der Bau auch hinsichtlich der verwendeten Materialien einzigartig. Das erste Spielkasino von Campione wurde 1917 erbaut und bereits 1919 wieder geschlossen. Nach der Wiedereröffnung im Jahr 1936 wurde es bald zum Motor der kleinen italienischen Enklave auf Schweizer Boden sowie ein beliebtes Ziel für Spielbegeisterte aus aller Welt. Das neue Spielkasino wurde besonders groß ausgelegt, weil es seinen Gästen für die Unterhaltung mit Roulette, Blackjack, Bakkarat, Sälen mit Spielautomaten der neusten Generation ein großzügiges und komforables Ambiente bieten soll. Im Spielkasino ist aber auch ein Bezugspunkt für Kulturveranstaltungen wie die Verleihung des Preises „Maschera d’Argento“ an bedeutende Repräsentanten des italienischen Films und Theaters. Mit seinem neuen Look eignet sich der hochmoderne Bau heute auch ideal für Modeveranstaltungen, Aufführungen sowie Tagungen und Kongresse. Casinò di Campione d’Italia Piazzale Milano 1 - Tel. 004191 6401111 - Fax 004191 6401112 – www.nuovocasinodicampione.it Spielkasino Campione 41 SCHIFFFAHRT AUF DEM COMER SEE Die organisierte Schifffahrt auf dem Comer See begann offi ziell am 18. Juli 1826, als die Gesellschaft „Società Lombarda“ den Liniendampfer „Lario“ vom Stapel ließ. Diesem folgte zum Jahresende dann die „Plinio“. Ab 1861 erlebte der Wassertransport eine Blütezeit, vor allem aufgrund der Öffnung des SplügenPasses und des Stilfser Jochs, die den Comer See auch von der Schweiz und Deutschland aus erreichbar machen. 1885 fusionieren die beiden hier tätigen Gesellschaften Lariana (Como) und Lombarda (Mailand). Dies war eine erste Demonstration der Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Kunden vonseiten der Seetransportgesellschaften. Seitdem wird die Schifffahrtgesellschaft des Comer Sees von den Einheimischen einfach nur „Lariana“ (Lario = Comer See) genannt. Von 1900 bis 1918 wächst die Flotte von 12 auf 22 Schiffe, mit Kriegsbeginn ist die Krise jedoch nicht mehr aufzuhalten und die Flotte schrumpft wieder auf 11 Schiffe. Nach dem Ersten Weltkrieg steigen auch die Ansprüche der Passagiere: Bedeutende Adelsfamilien verbringen ihren Urlaub in den großen Hotels und Patriziervillen am See. Während des Zweiten Weltkrieges bricht die Seeschiffahrt praktisch vollständig zusammen. Viele Fähren werden beschossen und so beschloss man, die Fahrten auf zwei pro Woche zu beschränken. Dies zeichnet den Untergang der „Società Lariana“, die auch unmittelbar nach Kriegsende nicht Cernobbio - Anlegestelle 42 zu reagieren weiß. Am 21. August 1952 wird der Transportdienst vom Verkehrsministerium unter „Regierungsverwaltung“ gestellt. Hinsichtlich der umfangreichen und kostspieligen Arbeiten zur Wiederherstellung der Flotte setzt man sich ehrgeizige Ziele, u.a. die Modernisierung der Schiffe, Erhöhung der Kapazitäten, neue Werbestrategien und den Bau neuer Fähren. Um auch den Tourismus wieder anzukurbeln, werden die Salons auf den Fähren erweitert und mit Panoramafenstern ausgestattet. 1964 läuft das erste Tragflügelboot vom Stapel, das 60 Kilometer pro Stunde zurücklegt. Zu dieser Neuheit gesellen sich auch Motorfähren, die eine ständige Verbindung zwischen den beiden Seeufern und dem Kap Bellagio herstellen. Es wird beschlossen, die beiden alten Raddampfer „Patria“ und „Concordia“ zu restaurieren, damit die Passagiere diese eleganten, klassischen Veteranen in ihrem ursprünglichen Glanz erleben können. Während der Achtziger- und Neunzigerjahre setzt man insbesondere auf den Tourismus und die Passagierzahl pro Jahr wächst stark an. Touristen können heute entweder Kreuzfahrten erleben oder mit Tageskarten nach Herzenslust fahren und wo es gefällt ein- und aussteigen. Navigazione Lago di Como Via per Cernobbio 18 - 22100 Como Tel. +39 031 579211 - Fax +39 031 570080 www.navigazionelaghi.it DIE TRADITIONELLE GASTRONOMIE Im Territorium des Comer Sees findet der Feinschmecker mindestens drei Typen von Lokalküche, drei gut ausgeprägte Ernährungskulturen, die sich je nach geografischer Lage voneinender unterscheiden: die Küche der Seeregion, der Berge und der Ebene. Die bedeutendste und vielleicht auch bekannteste ist die Küche der Seeregion, die natürlich auf Fisch beruht. Risotto mit Barschfilet ist das „Nationalgericht“ des Comer Sees, aber auch viele andere Gerichte erhalten die Erinnerung an die traditionelle, einfache und volkstümliche Gastronomie. „Misultitt“, die im Italienischen mittlerweile „Missoltini“ genannten Staffheringe werden von Mai bis Juni gefangen, an der Sonne getrocknet und dann mit Salz in Holzfässern, die sogenannten „Missolte“, gepresst. Weitere typische Gerichte sind „Pesce in Carpione“ mit frittiertem Fisch in einer Marinade aus Wasser und Essig, der zuvor mit „Segrigiola“ (lokale Kräuterart) aromatisiert wurde; frittierte Ukeleien, in Öl eingelegte, geräucherte Forellen, Maräne mit Weißwein oder die Fischsuppe Tremezzina mit Hecht, Forelle, Rohrkarpfen, Aalquappe und Barsch. Neben den „wertvollen“ Fischarten, die ein fester Bestandteil der lokalen Gastronomie sind (große Maräne, Staffhering, Barsch, Forelle), werden aber auch weitere, weniger hochwertige (Karpfen, Rohrkarpfen, Aal, Hecht oder Ukeleien) angeboten und mit traditionell überlieferten Rezepten verfeinert. Aus der Lokalküche nicht mehr wegzudenken ist außerdem die Kombination mit Polenta. Natürlich gibt es nicht nur Fisch. In den Ufergebieten wird hochwertiges Gemüse angebaut und auch der Olivenanbau ist bis heute aktiv und produziert ein nunmehr seltenes und kostbares Olivenöl mit geschützter Ursprungsbezeichnung (DOP). Für die regionale Küche werden generell ein exzellentes Olivenöl aus Lenno sowie hochwertige Gemüsesorten verwendet, wie zum Beispiel der bekannte Spargel aus Rogaro, und dieses exzellente Olivenöl, das heutzutage auch am östlichen Seeufer produziert wird. Eins der bekanntesten Desserts ist der „Resta di Como“ mit getrocknetem und kandiertem Obst und einem Olivenzweig, der als Symbol für Frieden und Glück in den Teig eingearbeitet wird. Alle Restaurants der Provinz haben einige typische oder traditionelle Gerichte auf der Karte, wobei „robustere“ Spezialitäten oft mit erlesenen oder neu interpretierten Gerichten kombiniert werden. All diese Spezialitäten der Seeregion werden von dem landschaftlichen Ramen untermalt und die Auswahl an Restaurants ist groß und vielseitig. In dieser seit jeher von Touristen besuchten Gegend bieten sie Lokalprodukte und typische Gerichte, aber auch klassische Küche an, um den Anforderungen der internationalen Kundschaft gerecht zu werden. 43 GRIGNETTA DIE BERGE Die in diesem Reiseführer vorgestellten Täler gehören zu den schönsten Gegenden der Voralpen mit üppiger Vegetation und artenreicher Tierwelt. Diese homogene Gegend eignet sich ideal für Ausflüge auf den antiken Militärwegen und Pfaden zu Alpen und Berghütten. Der besondere Charme dieser Berge besteht in den langen Sonnenuntergängen im Sommer, dem warmen Licht des Herbstes, das die Konturen weichzeichnet, dem unberührten Weiß des Winters und den frischen Düften des Frühlings. Um diese stillen Täler in vollen Zügen zu genießen, empfehlen wir, sofern möglich, das Auto zu parken und sich im Sommer zu Fuß oder mit dem Rad auf den Saumpfaden zwischen Weiden und Buchenwäldern, bzw. im Winter mit Skiern zu bewegen, um die unendlich scheinenden Ausblicke von den Hochebenen zu entdecken. Das Gebiet der Berge und Täler umfasst das gesamte Territorium rund um den See, mit Hügel- und Berggruppen, die sich über der Ebene erheben und Land, Dörfer, Anhöhen und Wälder sicher behüten: Valsassina, Valvarrone, Valle San Martino und Val d’Esino, Val d’Intelvi, Val Menaggio, Val Cavargna, Val Solda und die Täler des Alto Lario Occidentale (Westseite des oberen Sees). Die Ortschaften sind ausnahmslos in idyllische Landschaften eingebettet und üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Der Kontext der Natur ist eng mit dem Schaffen des Menschen verknüpft und sowohl die Wege des Glaubens als auch die Um- weltmuseen sind von außerordentlichem Interesse. In jeder Jahreszeit gibt es ferner zahlreiche Möglichkeiten, Sport zu treiben: Sei es alpiner Skisport oder Langlauf, Wandern, Klettern, Paragliding, Reiten oder Touren mit dem Mountain Bike, hier gibt es für jeden Geschmack etwas. Wer Berge, Schnee und Wintersport liebt, fühlt sich von diesen Tälern unweigerlich angezogen, da hier ein erholsamer Aktivurlaub hervorragend mit kultureller Bildung kombiniert werden kann. Damit ist diese Gegend nicht nur ein Paradies für Ausflügler, sondern auch eine enge Verflechtung von Traditionen, Kulturen und großartigen Eindrücken, die noch nicht allgemein bekannt sind. Die Wintersportgebiete betten sich in wunderschöne Landschaften ein, wodurch dem Touristen die Möglichkeit gegeben wird, Tradition und Sport, Kultur und Freizeit gemeinsam zu erleben. Die zahlreichen Berghütten der Gegend befinden sich an strategischen Punkten für die Stärkung und den Aufenthalt der Besucher, gleich ob sie nur durchreisen oder die Orte zum Ziel ihrer Ausflüge wählen. Sie sind das Sinnbild für im Verlauf der Jahre intakt gebliebene Gastfreundschaft, Tradition und Umweltschutz und verkörpern den Versuch, unsere Ressourcen zu nutzen, ohne sie zu beeinträchtigen oder zu verändern. Mit ihrem unverwechselbaren Charakter nehmen sie die Besucher auf, die hier bei einem köstlichen Lokalgericht (wie alpen Käse) ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit anderen Reisenden austauschen können. Aussicht von Esino Lario 45 VALLE INTELVI VALLE INTELVI Das Tal ist seit der Vorgeschichte und der römischen Antike bewohnt. Im Mittelalter entstanden hier viele Ortschaften unter der Gerichtsbarkeit der Gemeinde Como und das Gebiet wurde jahrhundertelang von den Visconti und später von den Rusca beherrscht. Seine Berühmtheit verdankt das Tal jedoch dem Schaffen der hier heimischen Meister der Architektur, Steinskulptur und Stuckdekorationen aus herkömmlichem oder Alabastergips, die die Kunstschätze nicht nur in Italien, sondern auch in ganz Europa bereichern, wie zum Beispiel in Spanien, Österreich und Russland. Von Argegno gelangt man über die Ortschaften Dizzasco, Castiglione Intelvi und San Fedele nach Lanzo und erreicht schließlich den Gipfel des Berges Sighignola, dem sogenannten „Balkon Italiens“, von dem man auf die Alpen und den Luganer See am Bergfuß blickt. Die Strecke sollte sehr aufmerksam gefahren werden, da die antiken Viertel, Villen, Kirchen und Monumente äußerst kostbare Kunstwerke bergen. Das Valle Intelvi ist das am dichtesten besiedelte der Provinz Como und unter den zahlreichen Gemeinden empfehlen wir besonders einen Besuch des Touristen- und Handelszentrums San Fedele Intelvi in seiner strategischen Lage. Im Tal überschneiden sich die verschiedenen Strecken nach Pigra mit herrlichem Ausblick auf den Comer See sowie einer Seilbahn nach Argegno, aber auch Casasco, Pellio und Lanzo. Alternativ kann man nach Claino mit dem Ortsteil Osteno am italienischen Ufer des Luganer Sees hinunterfahren und dort die Schlucht und die Grotte di Rescia besichtigen. Via dei Monti Lariani Dieser wunderschöne Wanderweg führt von Cernobbio über verstreute Bergdörfer am Westufer des Comer Sees nach Sorico. Die Strecke ist insgesamt 125 Kilometer lang und entspricht dem lombardischen Abschnitt des berühmten „Sentiero Italia“. Die Ortschaften, die der Weg durchquert haben durchschnittliche Höhenlagen zwischen 600 und 1200 Metern. In der Vergangenheit waren diese gegenden Almen, daher stammt der dialektale Ausdruck „munt“ und der Name „Via die monti lariani“. Die Strecke hat geringen bis mittleren Schwierigkeitsgrad und ist komplett ausgeschildert. In regelmäßigen Abständen gibt es Berghütten und Hotels, in denen man übernachten und sich stärken kann. Die Aussichten zwischen Wäldern, Lichtungen, kleinen bergdörfern, versteckten Kirchen und dem unvermeidlichen Blau des Sees sind phantastisch. Lanzo Intelvi in 907 Metern Höhe ist der Urlaubsort par excellence des Tals. Hier gibt es nicht nur unzählige Unterkünfte, sondern auch ein vielseitiges und gut organisiertes Angebot für Sportliebhaber, von Reitställen bis zum Golfplatz, von den Skiliften am Sighignola bis hin zu Scagliola Scagliola Im Valle d’Intelvi verwendeten die einheimischen Meister zur Verzierung von Kirchen und Monumenten Alabastergips, der auch „falscher Marmor“ oder lokal „Scagliola“ genannt wird. Zahlreiche Kunsthandwerkerfamilien und Werkstätten entwickelten diese Kunst zur Herstellung von Altaren, Altardecken, Altartischen und für andere Dekorationen. Die Verarbeitung von Alabastergips entstand im 16. Jahrhundert zur Nachahmung kostbarer Marmorintarsien. So begann man, nach und nach das teure Gestein durch dieses wesentlich bescheidenere Material bestehend aus Gibs und speziellen Zusätzen von Leim, Wasser und Pigmenten zu ersetzen, die einen sehr dekorativen Effekt erzielten. Zu den bedeutendsten heimischen Kunsthandwerkerfamilien, die diese Technik anwendeten, gehörten die Solari, Pancaldi, Leoni aber auch viele andere. In Cerano Intelvi kann auf Anfrage auch ein Scagliola-Museum besichtigt werden. Grotten von Rescia - Claino con Osteno den gut ausgeschilderten Trekking-Strecken. Nach wenigen Kilometern in Richtung S. Fedele gelangt man von hier nach Scaria, wo die Kirchen Santi Nazzaro e Celso und S.ta Maria besichtigt werden können. Letztere ist reich an Freskenmalereien und Stuckdekorationen der Brüder Carloni. Ein weiterer sehenswerter Ort ist Laino am Talhang, von dem man auf den Luganer See blickt und aus dem viele Künstler stammen, zum Beipiel die Barberini, die Caprani und die Quaglio, um nur einige zu nennen. In Laino sollte man auch einen Besuch der Pfarrkirche S. Lorenzo nicht versäumen, die ein harmonisches Beispiel für das lokale Barock darstellt. Mit seiner wunderschönen Lage mit Blick über den Luganer See ist Ramponio Verna eine Oase der Ruhe. Außerdem können hier bemerkenswerte Monumente besichtigt werden, zum Beispiel das Oratorium S. Pancrazio, das 47 VALLE INTELVI Karneval in Schigna Schignano In dem kleinen Ort Ort Schignano im Val Val d’Intelvi findet jedes Jahr ein außergewönlicher KarKarnevalszug statt, der sehr antike Ursprünge hat. Die Parade am Faschingssamstag und –Dienstag wird generell von den sogenannten „Sapeur“ eröffnet. Diese feierlichen und theatralischen Persönlichkeiten zeigen sich mit bemalten Gesichtern Gesichtern und einem langen Schnurrbart, nurrbar t, tragen Kleider aus Schafsleder und Feldflaschen, die aus Kürbissen hergestellt sind. Beim Aufzug folgen sie den „Mascarun“, die ihr Gesicht hinter großen, geschnitzten Holzmasken verbergen, leuchtend bunte Kleider und zum Zeichen des Wohlstandes Wohlstandes umfangreiche Wämse tragen. Sie werden auch die „Bei“, also „Belli“ (die Schönen) genannt und stellen den Kontrast zu den „Brutt“, also „Brutti“ (den Hässlichen) dar, dar, die den Umzug abschließen. Letztere kleiden sich in Lumpen und haben Buckel aus trockenem Laub. In einer Hand tragen sie einen Besen und in der anderen eine Korbflasche mit Wein, der sie symbolisch über ihr trauriges Schicksal hinwegtrösten soll. Der Umzug der „Bei“ und der „Brutt“ durchquert durchquert alle Ortsteile Ortsteile und die Darsteller tanzen gemeinsam mit dem Publikum, das sich außerordentlich aktiv beteiligt. Zum Abschluss der Karnevalszeit Karnevalszeit wird auf dem Dorfplatz Dor fplatz eine Strohpuppe namens „Carlisepp“ verbrannt und damit die Fastenzeit eingeleitet. zwischen 1025 und 1050 aus Quadersteinen errichtet wurde. Von dem primitiv-rustikalen Bau sind der Glockenturm und die antike Apsis erhalten. Der Innenraum ist mit Freskenmalereien und Stuckdekorationen von Diego Carloni geschmückt. Das Tal ist in jeder Jahreszeit ein privilegierter Urlaubsort. Es bietet zahlreiche Hotels, Villen und Berghütten, aber auch Möglichkeiten für Ausflüge jedes Schwierigkeitsgrades, zum Beispiel über den berühmten Wanderweg „Via dei Monti Lariani“ Karneval in Schignano DIE MUSEEN Die kleinen Museen des Valle d’Intelvi legen ein kostbares Zeugnis von dem kulturellen, künstlerischen und historischen Reichtum dieser Orte ab. Verteilt auf die verschiedenen Ortschaften vermitteln sie einen umfassenden Einblick in das bäuerliche Leben dieser Gegend, die zahlreiche Künstler hervorbrachte und aufgrund ihrer Nähe zur Schweiz Schauplatz legendärer Schmuggelgeschäfte war. BAUERNMUSEUM - CASASCO INTELVI P. V. Veneto - Tel. +39 031 817812 - www.provincia.como.it/sistemamuseale Besichtigungen auf Anfrage. Eintritt frei. In einem ländlichen Gebäude sind Gegenstände ausgestellt, die Episoden aus dem Alltag der Vergangenheit erzählen sowie antike Arbeitsinstrumente sowie heute nicht mehr existierende Handwerke beschreiben. BAUERNKULTUR - UND ALPENMUSEUM - PONNA INTELVI Via V. Veneto und Monte Tellero - Tel. +39 031 267494 - www.provincia.como.it/sistemamuseale Besichtigungen auf Anfrage, Eintritt frei. Das Museum zeigt die Traditionen und Arbeitstechniken, die die Landwitschaft in den lombardischen Bergen und insbesondere im Val d’Intelvi geprägt haben. 48 VALLE INTELVI STUCK- UND SCAGLIOLA-MUSEUM - CERANO Via Garibaldi 1 - Tel. +39 02 6458772 - +39 348 7930214 - www.provincia.como.it/sistemamuseale Nur Gruppenbesuche nach anmeldung. Eintritt frei. Das kleine Museum veranschaulicht den Prozess der Verarbeitungstechnik von Alabastergips, die im Valle d’Intelvi einen ganz eigenen und unverwechselbaren Stil entwickelte. FOSSILIENMUSEUM DER BERGE AM VALLE D’INTELVI - SCARIA DI LANZO Piazza Carloni 1 - Tel. +39 333 6337116 (Tourismusbüro) - www.provincia.como.it/sistemamuseale Öffnungszeiten: im Sommer nach anfrage. Eintritt frei. Dieses Museum dokumentiert die Flora und Fauna, die vor 310 Millionen Jahren bis vor 12 Millionen Jahren hier heimisch war. KLEINES MUSEUM DER STEUERFAHNDUNG UND DES SCHMUGGELS - SAN FEDELE INTELVI Ortsteil Erbonne (10 km von S. Fedele) - Tel. +39 333 2384179 www.provincia.como.it/sistemamuseale Besichtigung nur von außen durch ein Schaufenster. Gegenstände und Zeugnisse des Schmuggels, insbesondere aus dem Val d’Intelvi. Aussicht vom Val d’Intelvi 49 AUSSICHT VOM PIAN D’ALPE DIE TÄLER VAL CAVARGNA UND VAL REZZO Am Luganer See öffnen sich zwei Täler mit herben Profilen aber nichtsdestoweniger wunderschönen Landschaften: das Val Cavargna, durch das der Fluss Cuccio fließt, und das Val Rezzo. Die beiden Täler sind über eine Bergstraße verbunden, die zu unvergesslichen Ausflügen einlädt. Die Orographie dieses Gebiets, in dem es auch sanft abfallende Hänge mit fruchtbarem Boden gibt, ermöglichte die Entwicklung einer eigenen Wirtschaft auf der Grundlage von Landwirtschaft und Schafzucht. Viele andere Talbewohner hingegen fanden Arbeit in der nahen Schweiz, was ebenfalls wesentlich zur lokalen Entwicklung beitrug. Um die beiden Täler zu besuchen, kann man auch von Grandola abfahren. Diese antike Gemeinde hat zahlreiche Ortsteile, darunter Codogna mit dem Verwaltungssitz und Naggio, in dessen Kirche wertvolle Freskenmalereien vom Ende des 14. Jahrhunderts zu sehen sind. Nachdem man die Hauptstraße nach Porlezzo verlassen hat, geht es hinauf in Richtung Val Cavargna. Der erste Ort ist das ehemals befestigte Carlazzo mit der interessanten Pfarrkirche SS. Fedele e Giacomo, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde und im Inneren reich dekoriert ist. Anschließend durchquert man die kleinen Ortschaften Cusino und S. Bartolomeo Val Cavargna. In Letzterer können die kleine Kirche San Rocco und das Oratorium Santa Margherita besichtigt werden. Hinter San Nazzaro in Panoramalage über dem Tal gelangt man nach Cavargna. Der Hauptort des Tals liegt in 1071 Metern über dem Meeresspiegel mitten im strahlenden Grün der Berge, die ihn harmonisch umrahmen. Der Besucher kann hier die moderne Pfarrkirche und vor allem das Tal-Museum besichtigen, in dem Zeugnisse der Traditionen und der Arbeit der Talbewohner ausgestellt sind. Ein spektakulärer Spazierweg ist der Pass San Lucio an der Schweizer Grenze. Das hier befindliche, gleichnamige Oratorium ist dem Heiligen Schutzpatron der Hirten und Käser geweiht, der wegen seiner großzügigen Barmherzigkeit und Güte verehrt wird. Von Cavargna geht es dann abwärts in Richtung Val Rezzo. Die enge und gewundene Straße bis zum Luganer See bietet zahlreiche Ausblicke und Orte unberührter Natur mit Buchen und Wiesen, wie zum Beispiel in Buggiolo, von wo aus wunderschöne Spaziergänge entlang der italienischschweizerischen Grenze unternommen werden können. In Corrido, einem kleinen Ort auf einer Felsebene, gibt es die schöne Kirche S. Martino mit Freskenmalereien und Altardecken von Meistern aus dem benachbarten Valle d’Intelvi. Vom Kirchplatz hat man einen schönen Ausblick auf den Luganer See, den Lago di Piano und am Horizont erkennt man das unverwechselbare Profil der Grigna. ZU BESICHTIGEN TAL-MUSEUM - CAVARGNA Via Chiesa 12/14 – Tel. +39 0344 63164 - fax +39 031 306205 www.valcavargna.com - museodellavalle.cavargna@gmail.com Zeugnisse der Traditionen, der Geschichte und der antiken Berufe der Talbevölkerung, wie zum Beispiel das Handwerk des „Magnano“ (Kupferschmied s. S. 53). 51 DIE TÄLER VAL CAVARGNA UND VAL REZZO DRUCKEREIMUSEUM - CARLAZZO Via degli Artigiani - Tel. +39 0344 32055 - Fax +39 0344 30350 www.sampietrografiche.com - info@sampietrografiche.com Das Museum veranschaulicht die Entwicklung der Druckkunst von der Antike bis zur Gegenwart. Führungen nach Terminvereinbarung. Kostenpflichtig. MILCHMUSEUM - CARLAZZO c/o Centro Civico - Via Val Cavargna 32 - Tel. +39 0344 70123 (Rathaus) - www.provincia.como.it/sistemamuseale Dieses Museum befindet sich in der ehemaligen städtischen Molkerei (Latteria Sociale) von Carlazzo und zeigt eine Zusammenstellung von traditionellen Instrumenten zur Sammlung, Aufbewahrung und Verarbeitung von Milch. Eintritt frei. NAUTISCHESMUSEUM „GUIDO ABBATE“ - GRANDOLA Via Italia - Tel. +39 0344 31581 - Fax +39 0344 31035 - www.primatist.it - primatist@primatist.it Ausstellung einiger der wertvollsten Boote der Werft Abbate in einem neuen Gebäude mit moderner Architektur. Es empfiehlt sich zu reservieren. LANDES - UND NATURKUNDEMUSEUM DES VALLE SANAGRA - GRANDOLA c/o Villa Camozzi - Piazza Camozzi 2 - Tel. +39 0344 32115 - Fax +39 0344 30247 www.museovalsanagra.it - comune.grandola@tin.it Zeugnisse der historischen Vergangenheit und der Traditionen dieses Tals. Villa Camozzi - Grandola 52 DIE TÄLER VAL CAVARGNA UND VAL REZZO DIE “MAGNANI“ Die regionalbedingt als Klempner, Kesselschmiede, Kupferschmiede oder Schlosser bezeichneten ambulanten Handwerker waren wahre Saison-Emigranten. Sie bearbeiteten Kupfer und reparierten Töpfe, indem sie die Innenflächen mit einer dünnen Zinnschicht überzogen. Keineswegs zufällig gab es das Berufsbild des Magnano in den gleichen Gegenden, in denen in den vorangegangenen Jahrhunderten Eisen gefördert wurde. Im Tal Val Cavargna, genauer gesagt in den Ortschaften S. Nazzaro und Cavargna, war die Tätigkeit des Magnano bis vor wenigen Jahrzehnten noch stark verbreitet. Die Magnani verließen aber auch das Tal und zogen bis in die Ortschaften der bergamaskischen Region, der Brianza, der Gegend um Lodi und noch weiter. Ihr Werkzeug trugen sie in einer Schmiedewerkzeuge sogenannten „Trida“, einer Holzkiste mit einem Schulterriemen. DER VIER - TÄLER-WEG Der Vier-Täler-Weg (Sentiero delle Quattro Valli) ist ein wunderschöner, etwa 50 Kilometer langer Wander weg von Breglia über dem Comer See nach Dasio am Luganer See, der durch die vier Täler Sanagra, Cavargna, Rezzo und Valsolda führt. Der Weg verläuft in einer durchschnittlichen Höhenlage von 1100 Metern und erreicht an der Alpe Colonè im Val Cavargna seine Maximalhöhe von 1400 Metern. Die Strecke ist in drei Etappen gegliedert. Diese können einzeln als Tagesausflüge oder hintereinander auf einem dreitägigen Fußmarsch mit Übernachtung in den Berghütten zurückgelegt werden, die es am Ende jeder Etappe gibt. Die ideale Zeit für diesen Ausflug ist die Periode von Mai bis Oktober. Val Cavargna 53 DIE TÄLER DES OBEREN SEES In den Bergen der nördlichen Seeregion liegen die fünf Täler Albano, Liro, Livo (die größeren) sowie San Vincenzo und Val di Sorico (die kleineren) parallel zueinander. Sie alle wurden von reißenden Wildbächen gebildet, die in den Comer See münden. Durch alle führen Wanderwege auf verschiedener Höhe, vorbei an antiken Ortschaften, die sich in der Vergangenheit vor allem durch die Nutzung der Gegend als Almweiden entwickelt haben. Das Valle Albano beginnt hinter dem antiken Ort Dongo mit reicher Tradition und Geschichte. Seit der Antike ist das Tal als Durchfahrtsstrecke nach Nordeuropa bekannt, die außerdem über den Pass S. Jorio in 2014 Metern Höhe in das Val Mesolcina führte. In der Ebene nördlich des Wildbaches Albano entstanden im Verlauf des 19. Jahrhunderts die ersten Eisenwerke und später bedeutende Stahlwerke. In dieser Gegend gibt es vom naturalistischen Standpunkt sehr reizvolle Ortschaften, die über den wunderschönen Wanderweg „Via dei Monti Lariani“ hervorragend entdeckt werden können. Diese in Cernobbio im Süden des Comer Sees beginnende Strecke führt hier in der Nordregion mit einer Länge von 46 Kilometern vom Valle Albano bis nach Sorico. Der Weg führt vorbei an Gebirgskämmen und Bächen durch intakte ländliche Ortschaften und eine unberührte Natur, anschließend hinunter in das Valle S. Jorio, durch die Wälder und über die Weiden des Oberer See 54 Valle Dosso und erreicht schließlich die Ortschaft Dosso im Tal Liro. Die Täler Liro und Livo sind nach zwei Bergbächen benannt. Um zu diesen Tälern zu gelangen, verlässt man die Fernstraße bei Gravedona und fahren den Berg hinauf. Auf dem Weg liegen antike Siedlungen mit großen Kunstschätzen wie zum Beispiel dem monumentalen Komplex S. Eusebio in Peglio in wunderschöner Panoramalage oder der Kirche S. Giacomo in Livo mit ihrem hohen Kirchturm. Das am weitesten nördlich liegende Tal Val di Sorico ist ein tiefer Einschnitt, der von dem berühmten Monte Berlinghera überragt wird. Dieser fast 2000 Meter hohe Berg ist einer der schönsten Aussichtspunkte des oberen Comer Sees. Von hier schweift der Blick über den Comer See und den Lago Mezzola sowie die Gipfel der Bergamasker Alpen und des Val Masino. Im Tal gibt es viele Übernachtungs- und Rastmöglichkeiten in Ferienbauernhöfen und typischen Gasthäusern. Die hübsche Gemeinde Sorico liegt fast direkt am Ufer des Flusses Mera, der die natürliche Verbindung mit dem Lago di Mezzola bildet. Hier wurde in der Vergangenheit der Wegezoll von und zu den Tälern Valtellina und Valchiavenna entrichtet. Über einen steilen Saumpfad mit Treppenabschnitten gelangt man zu dem berühmten Oratorium S. Miro, das im 15. Jahrhundert zu Ehren dieses, in der gesamten Nordregion des Comer Sees sehr verehrten, heiligen Eremiten erbaut worden war. TRIANGOLO LARIANO Blei-Grotte IlDieBuco del Piombo Buco del Piombo (Blei-Loch) ist der Name einer berühmten Höhle aus dem Jura, die sich durch den Kalkstein der Karstlandschaft der Alpe Turati windet. Der Höhleneingang ist gigantisch und beeindruckend, von seiner Größe her vergleichbar mit dem Mailänder Dom – er ist 45 Meter hoch nund 38 Meter breit. Als Triangolo Lariano (Comer Dreieck) wird das Gebiet zwischen Como, Lecco und Bellagio bezeichnet. Es wird von zwei Straßen durchquert, die beide für Touristen von Interesse sind: die Lariana, die am Seeufer entlang von Como nach Bellagio führt und die Valassina von den Seen der Brianza nach Bellagio, die direkt durch das Dreieck verläuft. Entlang der Lariana trifft man auf antike, ruhige Dörfer, von denen einige an den herben Gebirgshängen haften und andere zwischen romantischen Gassen und atemberaubenden Ausblicken bis zum Seeufer hinunterreichen. All diese Orte bergen wahre Juwele der Kunst und Natur wie zum Beispiel die spätgotische Kirche San Giovanni in Torno, den Kirchplatz San Miro in Pognana, die steilen Gassen in Careno mit der Kirche San Martino oder die Schlucht in Nesso, wo der Wildbach Nosè aus großer Höhe in einem spaktakulären Schauspiel in den See stürzt. Aber auch im Valassina gibt es Ortschaften von großem landschaftlichen Interesse, wie Asso ungewissen, möglicherweise keltischen Ursprungs. Mit Gewissheit existierte der Ort bereits in der römischen Epoche, wie der Fund einer Reichsstraße aus dieser Zeit belegt. Heute bildet Asso das Zugangsportal zu dem wunderschönen Tal. Folgende Monumente sind einen Besuch wert: die Die Höhle ist über 400 Meter tief und wurde bis heute nicht vollständig erforscht. Jedoch fand man bereits zahlreiche Überreste von großem paläontologischen Interesse, die auf die frühere Präsenz von Höhlenbären (ursus spelaeus) hinweisen, sowie bearbeitete Steine und Werkzeuge von nomadischen Jägern aus dem Paläolithikum. Die Mauern, die sich am Eingang erheben, scheinen aus dem 6. Jahrhundert zu stammen. Die so befestigte Höhle diente wahrscheinlich als Unterschlupf und Versteck bei Invasionen und Kriegen. Legenden zufolge sollen im Jahr 1160 die Bewohner von Erba hierher geflüchtet sein, nachdem sie die Schlacht von Carcano gegen Barbarossa gewonnen hatten und im Jahr 1316 soll der adlige Ritter Guelfo Parravicini in der Höhle sein Testament verfasst haben. Seit dem 19. Jahrhundert wird die Höhle von Forschern und Urlaubern besucht. Insbesondere Königin Margherita von Savoyen soll den Ort besonders oft aufgesucht haben. Informationen: Museo Buco del Piombo - Ortschaft Alpe Turati Tel. +39 031 629599 Cell. +39 338 3053323 www.museobucodelpiombo.it info@bucodelpiombo.it 55 TRIANGOLO LARIANO Pfarrkirche S. Giovanni Battista, die auf einer anderen, antikeren Kirche erbaut wurde, mit einem hochinteressanten Barockaltar, einer „Verkündigung“ von G. C. Campi sowie einem Altarbild aus dem 18. Jahrhundert von Nuvolone; das Haus Casa Citterio mit kostbaren Freskenmalereien, die heute im Museum der Burg Sforzesco ausgestellt sind; Villa Bertieri aus dem 19. Jahrhundert; der ehemalige Palazzo Scipiotti (Ende des 16. Jhs.) und die Burg, von der heute nur noch der Wachturm erhalten ist, der bereits aus der römischen Epoche stammt. Der berühmteste Ort ist jedoch Canzo am Fuß der bekannten Berggruppe Corni mit ihren beeindruckenden Felsgipfeln, von wo aus der Blick über die Hügel der Brianza, die Seen um Lecco und die Ortschaften Pian del Tivano, Pian Rancio und Monte San Primo schweift. In all diesen Orten gibt es Wintersportanlagen in mittlerer Höhe, die auch im Sommer gern besucht werden, um der Hitze im Tal zu entfliehen. An der Provinzstraße in Richtung Bellagio steht in Lasnigo die hübsche Kirche Sant’Alessandro mit einem romanischen Glockenturm und wertvollen Freskenmalereien von Andrea de Passeris im Inneren. Ebenfalls sehenswert ist die kleine Gemeinde Barni, in der neben anderen Monumenten die romanische Kirche SS. Pietro e Paolo besichtigt werden kann, die als eine der ältesten im Valassina erachtet wird. In römischer Zeit wurde das Gotteshaus ausgebaut und noch heute sind die Apsis und der Kirchturm intakt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die mittelalterliche Burg (900-1000) mit ihrer Festungsmauer und einem Turm, den die üppige Vegetation nach und nach vor dem Auge verbirgt. In der Gemeinde Magreglio, etwa 30 Kilometer von Como entfernt, befindet sich die charakteristische Wallfahrtskirche der Madonna del Ghisallo, die als Schutzpatronin der Radfahrer verehrt wird. Die Kirche wurde im 17. Jahrhundert erbaut und im Inneren können bedeutende Erinnerungsstücke samt Fahrräder der berühmtesten Rennfahrer bewundert werden. Besonders verehrt ist ein Bild, das die „Stillende Madonna“ darstellt. Das Gemälde war ursprünglich eine Freske und wurde dann im vergangenen Jahrhundert auf Leinwand übertragen. Im Außenbereich befindet sich ein Denkmal des berühmten Rennradfahrers Fausto Coppi. Vom Belvedere bietet sich dem Besucher ein wunderschöner Ausblick auf den Seearm von Lecco mit der Grigne-Gruppe. Neben der Wallfahrtskirche wurde jüngst ein Fahrradmuseum eröffnet,die bedeutendsten Fahrräder, ein umfassendes historisches Archiv und eine videothek zu sehen sind. Von hier führt die Panoramastraße mit wunderbaren landschaftlichen Perspektiven talwärts bis nach Bellagio. 56 San Giovanni - Torno TRIANGOLO LARIANO Findlinge Find dlin ng ge u und nd “P “Pilze“ Pilz ze“ “ in nR Rezzago e Den Beweis für die Vergletscherung d des Comer Dreiecks im Quartär liefern die zahlreichen Findlinge beachtlicher Größe. Der größte ist die Pietra Lentina, der von Civenna aus über einen Saumpfad erreicht werden kann. Einige dieser Felsblöcke wurden in der Vergangenheit als Grabsteine und später als Tränken und Sammelbehälter für Regenwasser genutzt. Besonders viele gibt es in Monte Piatto di Torno. In Valmadrera sind der Sass Nègher aus geschwärztem Serpentingestein sowie der Sasso di Pregùda (von „pietra acuta“ = spitzer Stein) auf dem Monte Moregallo besonders sehenswert, dem der Abt Stoppani Studien und einen Kurzepos widmete. Ein ebenso interessantes geologisches Phänomen sind die sogenannten „Pilze“, natürliche Pyramiden aus Erdreich, auf denen riesige Felsblöcke ruhen. Zu diesen Pilzen gelangt man durch einen großen Kastanienwald bei Rezzago. Ausflüge im Comer Dreieck Das Comer Dreieck eignet sich ideal für Ausflüge mit geringem bis mittelschwerem Schwierigkeitsgrad. Wir empfehlen folgende Wanderwege: die Via Regia von Como nach Bellagio, die derzeit von Brunate bis Lezzeno begehbar ist oder die bekanntere und klassische Route „Dorsale Triangolo Lariano“ von Brunate nach Bellagio, eine eindrucksvolle Strecke mittleren Schwierigkeitsgrades, die auch mit dem Mountain Bike zurückgelegt werden kann. An den Gajum-Quellen in Canzo beginnt ein sehr bequemer und interessanter geologischer Lehrpfad, auf dem man die Findlinge und andere Phänomene der Erosion beobachten und kennenlernen kann. Der Wanderweg endet an der Alm Terzo Alpe, wo der Aufstieg zur Berggruppe Corni di Canzo beginnt. Die Karten und Beschreibungen dieser Wege werden von der lokalen Berggemeinschaft (Comunità Montana Triangolo Lariano) verlegt, die sich in Canzo befindet. befindet. Fahrradmuseum “Madonna del Ghisallo” Magreglio Via Gino Bartali 4 Tel. + 39 031 965885 - fax +39 031 965992 www.museodelghisallo.it info@museodelghisallo.it Das Museum beherbergt Fahrräder und Erinnerungsstücke. In der multimedialen Abteilung sind filmstreifen, Dokumentarfilme und Ausstellungen zu sehen. BRUNATE UND SEINE BERGHÜTTEN Brunate ist ein hübscher Urlaubsort in 715 Metern Höhe auf dem ersten Voralpenausläufer nordöstlich von Como. In der Umgebung des Ortes, der mit der Bergbahn erreicht werden kann, gibt es zahlreiche Wanderwege, Panoramaterrassen und Berghütten. Ebenso zahlreich sind die Jugendstilvillen, die hier zwischen dem ausklingenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert von der aufstrebenden Industrie-Bourgeoisie erbaut wurden. Dieses neue Bürgertum verwandelte das damals kahle Brunate in einen luxuriösen Urlaubsort. Sinnbilder für diesen Wandel sind die beiden ehemaligen Grand Hotels: Das Grand Hotel Brunate erhebt sich stolz am Profil des Berges und ist auch von der Stadt aus zu sehen. Das Grand Hotel Milano wurde 1910 errichtet und mit Gusseisendekorationen geschmückt, die den Jugendstil-Geschmack der Epoche widerspiegeln. Am Bergkamm werden sich die Liebhaber des Rationalismus für die Villa Elisi interessieren, die zu den ersten Projekten von Antonio Sant’Elia gehört und mit einigen futuristischen Elementen der Architektur und Dekoration zunächst als Landvilla konzipiert war. Im Ortsteil San Maurizio befindet sich der berühmte „Leuchtturm“, der im Jahr 1927 zum Gedenken an Alessandro Volta errichtet wurde. Von diesem Turm aus öffnet sich ein unbezahlbarer Ausblick über das erste Seebecken, die Stadt Como und die Alpen. Entlang der Straße gibt es außerdem viele Restaurants, insbesondere Polenta-Restaurants, die sogenannten „Polenterie“. Am Ende der Asphaltstraße, am Piazzale CAO mit der Wallfahrtskirche Santa Rita, die die kleinste Europas ist, beginnt ein über mehrere Kilometer gut begehbarer Karrenweg. Bis nach Bellagio benötigt man etwa 8 Stunden, von dem Weg gehen aber auch viele Seitenpfade ab, die ebenfalls zum See führen, von wo aus man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Como zurückfahren kann. 57 DAS VAL D’ESINO TAL Von der Straße bei Varenna steigt das Val d’Esino vom Seeufer entlang des gleichnamigen Wildbaches an. Hinter Perledo mit seinen zahlreichen malerischen Ortsteilen gelangt man über eine Panoramastraße zu der beeindruckenden Gebirgskette der nördlichen Grigna. Esino Lario ist ein schöner Urlaubsort in hervorragender klimatischer Lage sowie reich an Monumenten von historischem, naturalistischem und geologischen Interesse. Seine antiken Ursprünge werden durch die zahlreichen archäologischen Funde belegt, die Ausgrabungen an den Grenzen der beiden antiken Ortsteile zutage brachten. Diese beiden Ortsteile – Esino Superiore (ehem. Cres, keltischen Ursprungs) und Esino Inferiore (ehem. Psiac, römischen Ursprungs) wurden im Jahr 1927 unter dem Namen Esino Lario zusammengefasst. Der Gipfel der nördlichen Grigna, der die Gegend dominiert, ist ein beliebtes Ausflugsziel, ebenso wie die ewig mit Eis gefüllte Schlucht Ghiacciaia der Alpe Moncodeno. Diese Schlucht besuchte schon Leonardo da Vinci, der von der Landschaft der Grigna äußerst beeindruckt war. Der Pass Cainallo mit Wintersportanlagen, der Pass Agueglio und die Hochebene Ortanella bilden die antiken Zugänge zum Tal und sind heute beliebte Ausflugsziele mit schönen Aussichtspunkten über die Bergamasker Alpen im Norden und den Comer See im Süden. Im Ort ist die Pfarrkirche San Vittore erhalten, die bereits im 13. Jahrhundert erwähnt und auf den Ruinen eines römischen „Castrum“ erbaut wurde. Im Inneren gibt es wunderschöne Holzintarsien aus dem 17. Jahrhundert, kunstvolle Wandteppiche einer speziellen Knüpfschule, die Mitte des 20. Jahrhunderts hier ansässig war, sowie ein wertvolles Bronzeportal des Bildhauers Bonalberti. Die wunder- schöne Umgebung der Kirche wird mit der Viale della Croce, einem monumentalen Werk des Mailänder Bildhauers Michele Vedani, vervollkommnet. Die sechzehn Kapellen mit Bronzereliefs, die die Passion und die Auferstehung Christi darstellen, führen den Besucher vom Sacrario dei Caduti bis zur Pfarrkirche San Vittore Martire. Bemerkenswert sind in den beiden antiken Zentren auch die Kirchen Sant’Antonio und San Giovanni aus dem 16. Jahrhundert, im Ortsteil Ortanella die romanische Kapelle San Pietro, die jüngst restauriert wurde und direkt an der antiken Straße „Sentiero del Viandante“ steht, die Lecco mit Colico und der Valchiavenna verband, sowie die zahlreichen anderen Kapellen mit Freskenmalereien, die den Glauben der Lokalbevölkerung deutlich machen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Turm im Ortsteil Cresi, der aus dem Hochmittelalter stammt und den ganzen Ort dominiert. Der Turm war mit Gewissheit Bestandteil eines antiken Wach- und Aussichtssystems, das von der Schweiz bis nach Mailand reichte. ZU BESICHTIGEN GRIGNA-MUSEUM - ESINO LARIO Piazza Ing. Pietro Pensa Informationen: Comune di Esino - Tel. +39 0341 860111 Associazione Amici del Museo della Grigna Tel. +39 0341 860275 Das Museum zeigt bedeutende Sammlungen, die aus lokaler Sicht die Entwicklung des Territoriums und des Menschen veranschaulichen: Fossilien aus der mittleren Trias, die schon Stoppani studierte, Mineralien aus den Voralpen- und Alpengebieten, naturalistische Installationen, eins der ersten Zeugnisse für die Anwesenheit des Menschen in diesem Gebiet (ein Kiesel-Pfeil aus dem Chalkolithikum), Gegenstände, Schmuck und Waffen, die in den keltischen und römischen Gräbern gefunden wurden, Werkzeuge und Arbeitsmittel für die Landwirtschaft und den Haushalt aus jüngerer Vergangenheit. 58 DAS VALVARRONE TAL Foto von A. Locatelli Das Valvarrone erstreckt sich rund um den Ort Premana, der für seine charakteristische Bearbeitung von Scheren und Messern berühmt ist. Das Tal wird von dem beeindruckenden Monte Legnone überragt, der mit 2610 Metern der höchste Berg der Provinz ist. Die Orte legen alle am Nordhang und sind über eine kurvenreiche, aber gut befahrbare Straße miteinander verbunden. Die archaisch anmutenden Ortschaften zeichnen sich durch sprichwörtliche Betriebsamkeit aus und bewahren seit Jahrhunderten antike Traditionen. Vestreno ist ein leicht erreichbarer Urlaubsort mit antiken Natursteinbauten und einer Burg. Von besonderem Interesse ist der Weg zu der Wallfahrtskirche Madonna di Bondo, deren Bau im Jahr 1672 begonnen wurde. Außerdem kann man zu den Höhen Roccoli d’Artesso (1.239 m) am Fuß des Berges Legnoncino hinaufsteigen oder Sueglio mit einigen Barockbauten, einer Burg und der Kirche S. Bernardino besichtigen, in der ein Holzaltar aus dem Luftansicht von piani Resinelli und Lecco 16. Jahrhundert erhalten ist. Fährt man von der antik wirkenden Ortschaft Introzzo talwärts, gelangt man nach Tremenico und Pagnona. In Tremenico zweigt eine Seitenstraße ab, die bis zum Fuß der majestätischen Ausläufer des Monte Legnone und des weniger hohen Legnoncino (1.714) führt, auf dessen Gipfel sich die kleine Kirche S. Sfirio befindet. Einen ausgesprochen blühenden Eindruck vermittelt die am Hang liegende Gemeinde Premana. Hier gibt es ein interessantes ethnografisches Museum, dessen Einrichtung eine der bedeutendsten Initiativen in den gesamten lombardischen Voralpen war. Das Museum zeigt zahlreiche Zeugnisse der früher hier betriebenen Landwirtschaft und den Vorläufern des Kunsthandwerks und es werden Bräuche, Traditionen und Lokalkultur dokumentiert. Charakteristisch für diese Gegend ist die Eisenverarbeitung und im Besonderen die Herstellung von Scheren, die auch heute noch auf internationaler Ebene blüht. Die Verbindung zwischen dem Valvarrone und dem Valsassina bildet das Gebiet um Margno und Casargo. Die Ursprünge des Ortes Margno sind sehr antik und gehen auf den Anfang der Bronzezeit (16. Jh. v. Chr.) zurück. Besonders interessant und komplex ist die Kirche S. Bartolomeo in mit neugothischer Fassade von Balzaretti und einem Kirchplatz, der von einer Via Crucis umgeben ist. Im Inneren des Bauwerks mit Querbogenstruktur gibt es barocke Kapellen, Gemälde des Heiligen Karl aus dem 17. Jahrhundert, eine antike Kopie eines Porträts des Heiligen Bartholomäus von Ribera, einen Freskenzyklus aus dem 16. Jahrhundert im Presbyterium, ein kostbares Polyptychon, traditionsgemäß im Stil von Bergognone, Schnitzereien und eine restaurierte Orgel von Bernasconi (1858). Und mit dem majestätischen Glockenturm von 1666 und den Freskenmalereien von Cristoforo Baschenis (1562) im angrenzenden Oratorium ist dieser Gottestempel der bedeutendste religiöse Bau des Tals. Im Ortsteil Somadino der Gemeinde Casargo sind kostbare Freskomalereien aus dem 11. Jh. in den Kirchen Santo Stefano und Addolorata aufbewahrt. Die kleine romanische Kirche Santa Margherita zeigt 59 DAS VALVARRONE TAL UND VALSASSINA TAL auch eine Struktur aus Stein mit Hängebögen und einem vorgebauten Atrium mit wunderschönen Freskogemälden vom 11. Jh. Von Somadino gelangt man über eine gewundene Straße zur Alpe Paglio, einem beliebten Ziel für Ausflüge und Spaziergänge. Am gleichen Hang des Cimone di Margno ist die Hochebene Pian delle Betulle (1480 m) über eine moderne Seilbahn mit Margno verbunden. Margno ist ein beliebtes Ziel für Ausflüge und Sport, mit Wintersportanlagen und einer charakteristischen Alpinistenkirche, die 1962 von Mario Cereghini im rationalistischen Stil gebaut wurde. Die Gemeinde Vendrogno, zu der das Gebiet der Muggiasca gehört, liegt zwischen Weinbergen und Wiesen und die kleine Kirche S. Sebastiano aus dem 15. Jahrhundert mit Freskenmalereien aus dem 16. Jahrhundert erinnert an die gotische Architektur der antiken Landhäuser. Anschließend gelangt man nach Taceno mit einem mittelalterlichen Ortsteil. Hier kann eine Kupferschmiede aus dem 18. Jahrhundert und im Inneren ein Kupferstich auf einem Gesenkhammer besichtigt werden. Am anderen Hang erhebt sich über einer Scheinebene die Kirche S. Antonio di Parlasco mit Gemälden aus dem 15. Jahrhundert und anderen, die Aragonio (1593) aus Brescia zugeschrieben werden. Hier befinden sich auch die Ruinen der Festung von Marmoro. Diese wird für die Burg des berühmten Banditen Lasco gehalten, der durch den historischen Roman von Antonio Balbiani berühmt geworden ist. Von Parlasco gelangt man über eine schöne und gut befahrbare panoramische Straße hinauf nach Esino Lario. Von dort geht es weiter nach Tartavalle, wo 1839 die gleichnamige Thermalquelle entdeckt wurde. ZU BESICHTIGEN ETHNOGRAFISCHES MUSEUM - PREMANA Via Roma 18 Informationen: Tel. und Fax +39 0341 818085 - Präsident Tel +39 0341 890103 www.museo.premana.lc.it - museo.premana@libero.it Das ethnografische Museum wurde 1974 eröffnet. Im Jahr 1995 wurde der Verband „Amici del Museo di Premana“ (Freunde des Museums von Premana) gegründet, der seine Tätigkeit der Aufwertung des Museumsbestandes auf dem Territorium von Premana widmet. Die Ausstellung auf zwei Etagen umfasst in verschiedenen Sälen eine umfangreiche Sammlung von Zeugnissen der Bauern- und Hirtenkultur sowie aus der Wirtschaft und dem Leben der Gemeinde. Im „Eisen-Saal“ (Sala del Ferro) werden die verschiedenen historischen Phasen der lokalen Eisenbearbeitung von der vorrömischen Zeit bis zur heutigen Herstellung von Scheren und Messern nachvollzogen. ÖKOMUSEUM VON VALVARRONE TAL c/o Casa per Ferie “La Filanda” - Via Papa Giovanni XXIII, 3 – Sueglio Informationen: Tel. +39 333 9554378 Unione dei Comuni della Valvarrone - Via Roma, 6 - Introzzo Informationen: Tel. +39 0341 807896 - www.unionevalvarrone.it Im Freilichtmuseum “Ecomuseo della Valvarrone” wird das Kultur - und Umweltgut der Region um Introzzo, Sueglio, Tremenico und Vestremo verwertet un die Geschichte und Eigenheiten des Tals aufbewahrt. Das Museum bietet sechs Besichtigungsrouten zu unterschiedlichen Themen: Naturwissenschaft des Bodens und Untergrunds, Landeskunde, Geschichte, Architektur un Religion. MUSEUM FÜR DIE MEIEREI UND DIE GESCHICHTE DER VAL MUGGIASCA – VENDROGNO Via Roma Informationen: Tel. +39 333 3823413 www.muu-vendrogno.it - muu.vendrogno@gmail.com Dieses neulich eröffnetes Museum beherbergt Stücke und Dokumente über die Geschichte des Tals Val Muggiasca, Besonders über lokale Landwirtschaft und Bauernleben. 60 DAS VALSASSINA TAL Das Valsassina Tal erstreckt sich zwischen den Voralpenbergen am Fuße der berühmten Grigne-Gruppe, deren Gipfel so sehr an die Hintergründe der Gemälde Leonardos erinnern. Denn Leonardo da Vinci kam oft hierher, um den Rocca di Baiedo, die seltenen Blumen sowie die Eisen-, Kupfer- und Silberschmieden zu bewundern. An der gegenüberliegenden Seite erheben sich weitere Massive, die sich bis in die Täler von Bergamo verzweigen. Der höchste Gipfel ist der Pizzo dei Tre Signori, der viele Jahrhunderte lang die Grenze zwischen den Territorien der drei Mächte Graubünden, Republik Venedig und dem Herzogtum Mailand bildete. Dieses unvergleichliche Naturspektakel wird außerdem von zahlreichen Sporteinrichtungen und entsprechenden Veranstaltungen untermalt. Es gibt Bergbahnen, Skilifte, Langlaufstrecken und Kletterparadiese und die Gegend eignet sich ideal für Ausflüge, Fahrten mit dem Mountain Bike, Klettertouren, Skisport und Skialpinismus. Und nicht nur die Berge locken die Touristen an. Kulturinteressierte Besucher können in den hübschen Städtchen des Valsassina bedeutende architektonische Monumente entdecken und die Kirchen und Palazzi vor dem majestätischen Hintergrund der hohen Berge besichtigen. All diese Gemeinden wie Ballabio, Pasturo, Barzio, Cremeno, Introbio oder Moggio sind beliebte Urlaubsorte aber auch die Heimat zahlreicher Kleinunternehmen und Kunsthandwerksbetriebe. Der Ort Ballabio gliedert sich in zwei Ortsteile, von denen der obere seine ländlichen Charakteristiken einschließlich einiger Spuren antiker Befestigungen bewahrt. Südlich von Barzio liegt Cremeno, dessen erhöht gebaute, über eine Freitreppe zu erreichende Kirche S. Giorgio ein bedeutendes Beispiel für strenges Barock ist (16571692). Die Kirche ist außerordentlich reich an Kunstwerken, es gibt Skulpturen der Gaggini, Stuckdekorationen der Aliprandi, einen Altar von Albinola (1793), geschnitzte Schränke (1690) sowie ein großartiges Polyptychon, mit dessen Realisierung 1534 Sigismondo de Magistris und Ambrogio Arcimboldi beauftragt wurden. Das Altarbild von 1523 in der Kirche S. Rocco hingegen stammt von Stefano da Pianelle. Von hier geht es weiter nach Moggio, einem dekorativen Ort, der von den massiven Gipfeln Zuccone Campelli, Zucco di Maesino, Corona Grande und der Grigne-Gruppe umgeben ist. In Moggio beginnt eine antike bergamaskische Voralpenstraße, die zum Pass Culmine di San Pietro in der Gemeinde Cassina führt. Hier kann die kleine Kirche Santi Pietro e Paolo besichtigt werden, die im 16. Jahrhundert erbaut, aber später stark verändert wurde. Die Voralpenstraße Orobica, die hinunter nach Vedeseta im Val Taleggio führt, fasziniert den Besucher mit ihrem historischen und naturalistischen Reichtum, denn sie entspricht den antiken Wegen, die jahrhundertelang die Bergamasker Täler mit dem Valsassina verbanden. Über das Tal, durch das ein Arm des Pioverna fließt, spannt sich in 96 Metern Höhe die gewagte Brücke Ponte della Vittoria (1926). In der Mulde des für Sportliebhaber gut ausgestatteten Urlaubsortes Maggio gibt es einige sehr charakteristische Orte mit Kurz vor dem Ortseingang Or tseingang von Ballabio Inferiore geht rechts die stark gewundene Straße zum Val Val Boazzo ab und führt führ t über eine faszinierende, stille Strecke durch Alpenlandschaften im Schatten des Resegone nach Morterone Mor terone (1070 m, 33 Einwohner), der kleinsten Gemeinde Italiens. Der Osthang des Monte Resegone bildet mit seiner üppigen, unberührten unberühr ten Mulde inmitten der Täler den Rahmen der Ortschaft Or tschaft mit ihren verstreuten Ortsteilen, Ortsteilen, die belegen, dass die Siedlung bereits im 12. Jahrhundert Jahrhundert existierte. existier te. Morterone Mor terone ist auch einer der Ausgangspunkte für die komplette Umrundung des Resegone in 5 bis 6 Stunden (Schwierigkeitsgrad: hoch) auf fast konstanter Höhe und vorbei an zahlreichen Punkten von großem naturalistischem, historischem und ethnografischem ethnografi schem Interesse. Diese Gegend ist möglicherweise möglicher weise weniger bekannt, deswegen aber keinesfalls weniger bedeutend. Sie ist ein sehr interessantes Karstgebiet mit zahlreichen Höhlen, Dolinen und Schluchten. Im Mai und Juni kann Canyoning betrieben werden. Die Strecke beginnt in Carigone, führtt in Richtung Vedeseta führ Vedeseta bis zu der Stelle eines Zuflusses Zuflusses am linken Ufer und dann am Ufer entlang bis zum ersten, 30 Meter hohen Wasser asserfall. fall. Bauten aus Holz und Naturstein, die die Faszination der Antike wieder aufleben lassen. Pasturo hat ein antikes Zentrum mit eindrucksvollen Häusern mit Laubengängen sowie der Wallfahrtskirche Madonna della Cintura, die bereits im 15. Jahrhundert existierte und im 17. Jahrhundert erneuert wurde. Im Kircheninneren ist eine Freskenmalerei aus dem 16. Jahrhundert von Luigi Reali zu sehen. Im historischen Stadtkern von Barzio, dem größten Urlaubsort des Tals, ist ein kleiner Palazzo aus dem 17. Jahrhundert erhalten, der der von hier stammenden Familie des Dichters Manzoni gehörte. Im ehemaligen Oratorium San Giovanni Battista befindet sich auf Wunsch der Erben heute ein Museum mit Werken des Bildhauers Medardo Rosso (1858-1928). Auf der jüngst modernisierten, zentralen Piazza Garibaldi steht ein Denkmahl für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, das das Symbol der Valsassina, einen Löwen, darstellt. Vom Platz verzweigen sich diverse Straßen in den historischen Stadtkern, wo viele antike Häuser und Villen noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind. Gleich hinter Vimogno stürzt der Wasserfall Troggia in den Fluss, der zu den schönsten der Alpen gehört und bereits von Leonardo erwähnt wurde. Das Wasser wird von dem großen Mineralwasserhersteller Norda genutzt. Neben einem teilweise befahrbaren Weg fließt der Bergbach bis in die Mulde von Biandino, in deren Mitte die kleine Kirche Madonna 61 DAS VALSASSINA TAL della Neve steht. Sie wurde 1664 erbaut und nach den schweren Bombardements der Deutschen im Jahr 1944 restauriert. Von hier kann man zwischen den Steinbrüchen des Pizzo dei Tre Signori (2254 m) bis zum Lago di Sasso weiterfahren. Der Name des Berges („Spitze der drei Herren“) stammt von einem historischen Treffen zwischen Vertretern des Schweizer Staates, des Herzogtums Mailand und der Republik Venedig, das hier stattfand. Auch Introbio, das seit jeher als primärer Ort des Tals erachtet wird, hat außerordentlich antike Ursprünge. Im Zentrum erhebt sich zwischen den historischen Häusern mit Fresken und Wappen ein mittelalterlicher Turm. In der Pfarrkirche S. Antonio (1891) sind Kunstwerke aus der ehemaligen Kirche zu sehen, die heute als Pfarrhaus genutzt wird. In eine Mauer auf dem Platz, die zum Glockenturm gehört, ist ein kleiner römischer Herkules-Altar eingelassen. In der ersten Pfarrkirche S. Michele, die sich außerhalb der Ortschaft befindet, wurden bedeutende Freskenmalereien aus dem 15. Jahrhundert entdeckt. Von der Kirche führt ein Weg mit Via Crucis zu einem weiteren Gotteshaus, der S. Caterina, von 1539 mit Stuckdekorationen aus dem 17. Jahrhundert. Charakteristisch für diese Gegend sind die berühmten Molkereien, die ihren Käse in natürlichen Grotten reifen lassen und die den Namen des Valsassina in die Welt der Feinschmecker getragen haben. Die gleichbleibenden Luftströme in den Höhlen halten die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit konstant, was für die Reifung für Spezialitäten Taleggio, Robiola und Ziegenkäse eine ideale Umgebung bildet. Vor und nach dem Feiertag Ferragosto (15. August) findet im Valsassina zwei Wochen lang einer der in Mailand und der ganzen Lombardei beliebtesten lokalen Events statt: die „Sagra delle Sagre“, ein Volksfest, das die Traditionen, die Folklore und die Geschichte von Lecco und der Valsassina Jahr für Jahr wieder aufleben lässt. Ebenfalls einen Besuch wert ist Primaluna, das antike religiöse und militärische Zentrum des Valsassina. Der älteste Bau der Ortschaft ist der romanische Glockenturm der Propsteikirche. In der Nähe der Kirche gibt es ferner ein interessantes städtisches Museum mit verschiedenen Sammlungen zur lokalen Ethnografie und Anthropologie. Westlich des Flusses Pioverna liegt die Gemeinde Cortenova, die mit ihren Bauten an ein Lehnsgut erinnert. Neben der Pfarrkirche mit barocken Elementen und Freskenmalereien aus dem 16. Jahrhundert befindet sich das Oratorium S. Fermo von 1594, in dem Einrichtungen im antireformistischen Stil, Altarbilder auf Holz, große Skulpturen, ein geschnitzter Chor und viele Erinnerungen an den heiligen Karl Borromäus zu sehen sind. Barzio ZU BESICHTIGEN MEDARDO ROSSO-MUSEUM - BARZIO Via Baruffaldi 4 Informationen: Fax +39 02 33103485 - www.medardorosso.org - museo@medardorosso.org Das Museum Medardo Rosso wurde von dem Sohn des berühmten Bilhauers geöffnet, als dieser 1928 starb. Hier wurden alle in den Studios von Mailand und Paris gebliebene Werke gesammelt. 62 GRIGNA DAS VALSASSINA TAL Der Begriff Schnee weckt sofort die Vorstellung magischer Atmosphäre mit Berghütten, knisternden Kaminen, wattig weißen Bäumen und vor allem Sport und Spaß. Die Gemeinden, die sich entlang der Provinzstraße aneinanderreihen, sind ausnahmslos mögliche Ziele für alle, die auch während der Wintermonate im Freien aktiv sein wollen. Für den alpinen Skilauf bietet das Valsassina eine reiche Auswahl an Orten für jeden Geschmack, wie zum Beispiel das Wintersportgebiet zwischen Piani di Bobbio und Valtorta. SKISPORT Piani di Bobbio (1660 m) ist über zwei Hänge erreichbar: Man kann von Barzio bequem in der Seilbahnkabine oder über den bergamaskischen Hang von Valtorta mit einem Sessellift hinauffahren. Auf der Hochebene gibt es Berghütten, Hotels und diverse Pisten, sowohl für Abfahrten als auch für den Langlauf. Das Pistensystem ist das größte des Tals und die Strecken werden zum Teil auch künstlich beschneit. Informationen: Società impianti di risalita ITB Tel. +39 0341 996101 www.pianidibobbio.com Außerdem gibt es Skiorte mit einem ganz individuellen Charme, die sich sowohl für Ski-Anfänger als auch für Familien mit Kindern eignen. Talaufwärts gelangt man nach Margno, von wo die Seilbahn zur Hochebene Piani delle Betulle (1456) abfährt. Inmitten stiller Wälder gibt es hier an sanft ansteigenden Hängen einige Seilbahnen und Skilifte, die einen eindrucksvollen Ausblick über die Seen von Como und die italienischen und Schweizer Alpen bieten. Und für alle, die das Abenteuer lieben, öffnet in Pian di Betulle von Mai bis Oktober der Abenteuerpark „Jungle Raider Park“ seine Pforten (Informationen: www.jungleraiderpark.com) Direkt oberhalb von Lecco kann man in Piani d’Erna Schnee finden. Hinter der Stadt führt eine Seilbahn zu der Hochebene am Fuß des Resegone. Dieser Berg inspirierte schon Alessandro Manzoni und bietet heute diverse Trekking-Strecken und atemberaubende Ausblicke. Dank der 2008 völlig renovierten Standseilbahn erreicht man die 1300m hohen Piani d’Erna in nur 5 Minuten. Hier wurde neulich auch ein Adventure Parc mit Strecken für die kleinen Kinder eröffnet. Informationen: Società Impianti di risalita ITB Tel. +39 0341 497337 Die besonders für Wanderfreunde interessanten und für die vielseitigen Möglichkeiten für Bergsteiger jedes Niveaus weltweit berühmten Berge der Gegend um Lecco eignen sich mit ihren angenehmen und bisweilen sogar begeisternden Routen auch hervorragend für Skiwanderer. Piani di Artavaggio (1609 m), das mit der Seilbahn von Moggio aus erreicht werden kann (Informationen: Società impianti di risalita ITB – Tel. +39 0341 996101, Ticketverkauf: Tel. +39 0341 918152) bietet 4 Transportbände, ideal zum Schlittelfahren oder für Skianfänger. Es ist auch ein liebliengszies für Skiwanderer, die hier eine magische Atmosphäre finden und die Bergwelt, die der Schnee so einzigartig macht, voll auskosten können. So ist es auch auf der Alpe di Paglio, die man von Casargo aus erreicht, und jüngst von den Skiwanderern, die die Ursprünglichkeit von unberührtem Schnee und unverfälschter Natur suchen, neu entdeckt wurde. Informationen: Società di Impianti di risalita ITA Tel. +39 0341 840020 www.piandellebetulle.it Die Skiorte der Alpe Giumello (1600 m), am Fuß des Monte Muggio (1800 m) mit seinem herrlichen Ausblick auf die Alpen und den Comer See, und Cainallo, in wunderschöner Lage am Ende des Val d’Esino, sind zwei gemütliche Ziele, die mit dem Auto erreicht werden können und sich somit hervorragend für Familien mit Kindern oder SkisportEinsteiger eignen. Informationen: Società di Impianti di risalita Associazione Alpe Giumello Tel. +39 0341 802024 Impianti di risalita Esino 2000 Tel. +39 0341 860050 64 Für den Skilanglauf bietet die Valsassina Sonne, Schnee, Farben, die Klänge der Berge, exzellente Pisten und die wohlbekannte Freundlichkeit der Gastgeber: Der Skitourist genießt unmittelbar das pure Ambiente im direkten Kontakt mit der Natur und mit dieser Sportart, die immer wieder faszinierend und nie monoton ist. In vielen Orten gibt es zahlreiche Pisten und Langlaufstrecken für jedes Niveau und jeden Anspruch. Die Piste „Grigne“ in Cortabbio di Primaluna und die Langlaufstrecke in Piani di Bobbio sind darüber hinaus auch für internationale Wettkämpfe zugelassen. Weniger bekannt aber dennoch eine Erwähnung wert sind die Wintersportgebiete an dem nach DAS VALSASSINA TAL Como weisenden Hang. Im Triangolo Lariano die nahe Ortschaft Pian del Tivano (1000 m) zwischen den gemeinden Zelbio und Sormano hat zwei Langlaufringl mit schönen Ausblicken und naturalistischen Attraktionen. Im Val d’Intelvi hingegen gibt es das Wintersportgebiet Lanzo d’Intelvi. Es befindet sich auf einer von Wäldern umgebenen Hochebene hinter dem Monte Sighignola. Zur Verfügung stehen Skilifte und eine Panoramastrecke für den Skilanglauf, die auch über den Golfplatz führt. Vor Kurzem wurden hier außerdem Pisten für das frisch aus den USA importierte Snow-Tubing realisiert. Diese neue Sportart ist eine unterhaltsame Alternative für alle, die nicht Ski fahren. An Bord von robusten Gummibooten können auch steile Abfahrten gewagt werden, ohne über eine athletische Vorbildung verfügen zu müssen. Und für Spannung und Spaß ist garantiert gesorgt! Informationen: Pian del Tivano - Tel. +39 031 667058 Lanzo Intelvi - Tel. +39 339 7078255 Langlaufloipe - Tel. +39 031 841369 DIE GRIGNE-GRUPPE Die vollständig aus dolomitischem Kalkstein gebildete Grigne-Gruppe erhebt sich am Westende der Bergamasker Alpen. Die Berggruppe gliedert sich in die Untergruppen Coltignone - San Martino (1474 m) über Lecco, die Süd-Grigna (2177 m, auch Grignetta genannt) mit spektakulären Profilen und phantasievoll benannten Felsnadeln wie zum Beispiel Sigaro (Zigarre), Mongolfiera (Luftballon), Fungo (Pilz) oder Lancia (Lanze) und schließlich die Nord-Grigna (oder Grignone, 2409 m). Aus naturalistischer Sicht einzigartig ist der Südwesthang der Grignetta mit Gebirgskämmen und Schluchten, von denen bizarr und vertikal Zinnen und Spitzen in den Himmel ragen. Die Grigne-Gruppe bewahrt außerdem einen außerordentlichen naturalistischen Bestand, die lokale Flora und Fauna, insbesondere die der wirbellosen Arten, ist ausgesprochen artenreich. Ferner ist die Gegend reich an einzigartigen Fossilien, wie denen des Lariosauriers (vorzeitliches Meeresreptil), die in dem schwarzen Kalkgestein bei Varenna und Perledo gefunden wurden. Piani Resinelli ist eine ausgedehnte Hochebene in 1200-1300 Metern Höhe, die von Lecco in etwa einer halben Autostunde erreicht werden kann. Die freundliche, grüne Landschaft befindet sich am Fuß der Grignetta. Sie besteht aus Wiesen zwischen Buchen-, Birken- und Nadelwäldern und fällt in Richtung Abbadia und Mandello sanft ab. Piani Resinelli gehört zu den bekanntesten italienischen Berggebieten und bietet unzählige Möglichkeiten für Sportaktivitäten. Mit den einfachen und anspruchsvollen Wander- und Kletterwegen sowie den Bergsteigerfelsen aller Schwierigkeitsgrade gehört die Gegend zu den schönsten und beliebtesten „Klettergärten“ Italiens. Natürlich können alle Waldspaziergänge auch im Winter unternommen werden, wenn außer der reinen und wohltuenden Luft der Schnee der Landschaft einen märchenhaften Zauber verleiht. Damit immer mehrere Leute das Naturbestand des Parks auskosten konnten, hat da die Comunità Montana Lario Orientale einen leicht begehbaren, barrierfreien Weg erschaffen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Naturmuseum der Grigne in Regionalpark Nord-Grigna Der Park erstreckt sich über ein Territorium von über 5000 Hektar rund um das Massiv der Grigne - eine der bekanntesten Berggruppen der Region, bestehend aus der SüdGrigna („Grignetta) und der Nord-Grigna („Grignone“), der mit 2409 Metern der höchste Gipfel der Gruppe ist. Das wunderschöne Kalkgestein mit seinen besonderen Formen bildet den schützenden Rahmen einer Welt aus Wäldern und Weiden, majestätischen Bergen mit ihrer unbeweglichen Schönheit, Almen, Berghütten, Wanderwegen und Wintersportgebieten, die dank der geschickten Ausgewogenheit zwischen dem Wirken von Mensch und Natur seit Jahrhunderten unverändert ist. Parkverwaltung: Comunità Montana Valsassina, Valvarrone, Val d’Esino e Riviera Via Fornace Merlo 2 - 23816 Barzio LC Tel. +39 0341 910144 - Fax +39 0341 910154 65 PASTURO - VALSASSINA Foto von A. Locatelli DAS VALSASSINA TAL einem historischen Gebäude, das einen interessanten Einblick in alle landschaftlichen und naturalistischen Aspekte der Grigne-Gruppe bietet und auch über einen Saal für Vorführungen verfügt. In Piani Resinelli gibt es ein komplexes Netz von Bergwerken, wo jüngst weitere Schächte, Schienenwege und sogar ein hervorragend erhaltener Transportwagen entdeckt wurden. Die zwei Bergwerke Anna und Cavallo, die seit der Nachkriegszeit aktiv waren und in denen es auch heute noch reichhaltige Mineralminen gibt, wurden jüngst ausgebaut und können mit Führungen besichtigt werden. Der Dorsale Orobica Lecchese Dieser lange Gebirgskamm bildet die Trennungslinie zwischen dem Comer See und den Tälern der Provinz Bergamo und seine Hänge wurden im Verlauf der Jahrhunderte intensiv für den Bergbau sowie als Agrar- und Weideland genutzt. Der Dorsale Orobica Lecchese (Bergkamm Bergamo-Lecco), kurz DOL, ist ein gut ausgestatteter Wanderweg, der in Posallo (Colico) am Fuß des Legnone beginnt und in Richtung Süden bis nach Passata führt, wo sich der Pass zwischen dem Valle Imagna und dem Valle San Martino befindet. Der kulturelle Gehalt dieser Strecke wird zusätzlich durch die Thematisierung der Etappen unterstrichen, in die sie sich gliedert, so gibt es Geschichts-Pfade, Eisen-Pfade und Milch-Pfade. Obwohl der DOL keinen besonderen Schwierigkeitsgrad aufweist, sollte man dennoch gut trainiert sein und über gute Ausrüstung verfügen. Der Gesamthöhenunterschied beträgt fast 600 Meter bei einer Länge von 80 Kilometern. Die Ragni von Lecco Dieser Verband der kühnsten Bergsteiger, die es mit Gipfeln in aller Welt aufnehmen, wurde 1946 gegründet, aber die Leidenschaft für den Alpinismus in Lecco hat weitaus ältere Wurzeln. Bereits in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurden erste Aufstiege an vertikalen Felswänden unternommen und im Jahr 1873 fand der italienische Alpinismus mit der Gründung der ersten Sektion des Club Alpino Italiano (CAI) unter der Leitung des Abtes Antonio Stoppani aus Lecco in diesen Bergen seinen natürlichen Klettergarten. Es wurden Überquewrungen organisiert, Berghütten gebaut und in den Dreißigerjahren begann die die Blütezeit des Alpinismus mit legendären Persönlichkeiten wie Riccardo Cassin, der 2009 mit 100 Jahren gestorben ist. Die neue Bergsteigergeneration der unmittelbaren Nachkriegszeit rief dann den Verband ins Leben. Alle Unternehmungen der Ragni in über einem halben Jahrhundert an den Wänden der Welt basierten stets auf starkem Teamgeist und auch heute noch widmet der Verband neben den großen Speditionen seine Grundaktivität dem Schutz und der Verbreitung von Wissen über die Umwelt und Kultur des Territoriums. ZU BESICHTIGEN GRIGNE MUSEUM - PIANI RESINELLI Informationen: Comunità Montana Lario Orientale Valle San Martino Tel. +39 0341 240724 - www.martinet.lc.it Dauerhafte astronomische fotoausstlellung und Freilicht museum Valentino Park BERGBAUPARK - PIANI RESINELLI Loc. Piani dei Resinelli Informationen: Comunità Montana Lario Orientale Valle San Martino - Tel. +39 0341 240724 www.martinet.lc.it Ufficio Miniere Tel. +39 0341 590249 - +39 338 9609824 - miniere_resinelli@hotmail.it Sie werden im Rahman der Grigne-Gruppe auf einer Höhe von etwa 1300m gestellt. Die Minen Von Piani Resinelli bedecken einen Landschaft mit schönen Charme. Diese Minen sind alt, von dem 16. Jahchundert bis zum heutigen Tag genutzt. Sie können in sicherheit auf jeden Albers besucht werden. Die Besushe werden alle in der Entdeckung der harten Arbeit, die sie geschaffen hat, und die Geheimnisse, die den Berg birgt in ihrem Busen, geführt. Zwei sind die Minenm die sie besuchen können: “Anna” und “Sottocavallo”. 67 DAS SAN MARTINO TAL Das San Martino Tal gehörte in der Vergangenheit zum Territorium von Bergamo, wurde im Jahr 1992 dann jedoch der Provinz Lecco angegliedert. Vom linken Ufer des Flusses Adda steigt das Gelände sanft bis zu den Hügeln und dem Gebirgskamm des Valle Imagna an. Aufgrund der Grenzlage spürt man die bergamaskischen Einflüsse, besonders im Dialekt und den Traditionen, wobei jedoch der Bezug zum See erhalten bleibt. Mit ihrer eindrucksvollen und gut erhaltenen Natur sowie den historisch-künstlerischen Aspekten von nicht zu unterschätzendem Wert ist dies eine Mikroregion, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist. ANTIKE ORTSCHAFTEN UND BERGE, DIE ES SICH ZU ERKUNDEN LOHNT Von Calolziocorte gelangt man zu den Ortsteilen auf halber Höhe Rossino, Moioli, Lorentino und Sopracornola. In der Vergangenheit blühte in diesem Gebiet die Landwirtschaft, heute findet man vorwiegend eine Wiesenlandschaft vor, die von Straßen durchquert und mit kleinen Ortschaften besprenkelt ist, während die kleinen antiken Kirchen einen Überblick über die verschiedenen architektonischen Stile bieten. In Rossino gibt es den antiken, restaurierten Turm einer Burg, die der Familie Benaglio gehört haben soll, sowie die Kirche San Lorenzo mit wertvollen Freskenmalereien aus dem 15. Jahrhundert im Presbyterium und unter dem Bogengewölbe. Die kleinen Ortschaften haben malerisch verschlungene Gässchen mit vielen Treppen, Bogengängen und Votivbildern. Lorentino wurde erstmalig in Dokumenten von 1036 erwähnt, der Fund eines römischen Sarkophagdeckels belegt jedoch, dass diese Siedlungen wesentlich älter sein müssen. Besonders bemerkenswert ist die Kirche Santa Brigida, ein einmaliges Kirchenexemplar mit einem Glockenturm, der mit nur einer gemeinsamen Mauer mit der Fassade verbunden ist, ohne in diese integriert zu sein. Der Turm dient seit dem 16. Jahrhundert als Haupteingang zu der Kirche, die der Heiligen Brigitta geweiht ist. Die wunderschönen Terrassierungen des Valle San Martino steigen mit antik anmutenden Ortschaften bis zum Monte Resegone und Monte Tesoro an. Eine gewagte Straße bildet die Verbindung zu dem kleinen Ort Erve am Fuß des Monte Resegone, wo sich das Tal zu einer tiefen Schlucht verengt. An dem Wildbach Galavesa erheben sich hier ländliche Bauten und die alte Pfarrkirche Assunta. Diese bereits seit 1455 bestehende Kirche wurde 1506 vergrößert und dekoriert. Besonders wertvolle Stücke sind die Altarbilder mit dem Rosenkranz von Procaccini und dem Heiligen Karl von Picenardi. Charakteristisch für dieses Gebiet ist die ländliche Architektur, insbesondere im Ortsteil Nesolio, der als Ursprung der Val d’Erve erachtet wird. Der antike Ortsteil ist heute unbewohnt, kann aber von Erve über einen Hirtenpfad erreicht werden. Die Häuser stehen dicht aneinander, es gibt einen gepflasterten Saumpfad, einen kleinen Platz, Treppen sowie kleine Portale und Zwischenwände aus dünn verputzten Kirschholzästen. 68 Kirche San Michele - Torre de’ Busi Glaubens Orte des Glaubens Die Kirche Santa Margherita Direkt auf dem Gebirgskamm, der die Gemeinden Torre de’ Busi und Monte Marenzo voneinander trennt, erhebt sich die romanische Kirche Santa Margherita, Margherita, in der vor Kurzem ein kostbarer Freskenzyklus aus dem 15. Jahrhundert restauriert wurde. Die Freskenmotive, die der gleichnamigen Heiligen gewidmet sind, repräsentieren aufgrund der erzählerischen Feinfühligkeit, die durch die kunstvolle Farbgebung noch unterstrichen wird, zu den bedeutendsten Zeugnissen lokaler Kunst. Ebenfalls auf dem Territorium von Torre de’ Busi erhebt sich die Kirche San Michele Arcangelo, eine der ältesten im Valle San Martino, auf einem besonders beeindruckenden Felsausläufer. Die heutige Form der Kirche ist das Ergebnis von Restaurierungsarbeiten aus dem Jahr 1837, nur die Apsis aus dem 15. Jahrhundert ist erhalten. Im Inneren sind Werke aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu sehen. Ebenfalls interessant ist das zum Komplex gehörende Oratorium Santo Stefano, Stefano, bei dem trotz der späteren Umbauten die romanische Prägung noch erkennbar ist. Im Inneren ist das Bild einer „Madonna del Latte“ (Milchmadonna) aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. DAS SAN MARTINO TAL Carenno, das in 640 Metern Höhe auf einer großen Hochebene liegt, ist eine kompakte, in Viertel gegliederte Gemeinde, die dank ihrer reinen Luft, ihrer milden Temperaturen und ihrer schönen Lage am Monte Ocone bereits seit einem Jahrhundert ein beliebtes Ziel für Touristen ist. In der Umgebung gibt es Wälder, alte Bauernhäuser und Sportanlagen für alle, die gern Minigolf oder Tennis spielen, Rollschuh laufen oder Bergtouren mit dem Mountain Bike unternehmen. In der Ortschaft Pertus wurde 2008 von der Comunità Montana Valle San Martino eine neue Wanderung eröffnet; sie entwickelt sich für 1,6 km in einer kostbaren Landschaft und ist auch von Behinderten begehbar. Der historische Ortskern hat charakteristische Gassen und die kleine Kirche Santi Pietro e Biagio, die bereits im 13. Jahrhundert erwähnt wurde. Von 1447 bis zum 19. Jahrhundert wurde sie mehrfach umgebaut. Im Inneren sind bedeutende Kunstwerke verwahrt, darunter einige datierte und signierte Leinwände aus dem 18. Jahrhundert. Ebenfalls sehenswert ist die Kirche San Domenico. Sie ist sehr einfach gebaut aber dennoch von seltener Schönheit, aufgrund ihrer bizarren „Totenkapelle“, deren Wände komplett mit Motiven der „Totentänze“ bemalt sind. Über eine Serpentinstraße gelangt man in kurzer Zeit zu dem Bergdorf Valcava, das in der Vergangenheit ein beliebter Urlaubsort war und heute eine Oase der Ruhe in 1200 Metern Höhe darstellt. Von hier hat man einen beeindruckenden Ausblick auf die darunterliegenden Täler und der Ort ist ein beliebter Startpunkt für Paragliding-Liebhaber. Direkt auf dem Gebirgskamm, der die Gemeinden Torre de’ Busi und Monte Marenzo voneinander trennt, erhebt sich die romanische Kirche Santa Margherita, in der vor Kurzem ein kostbarer Freskenzyklus aus dem 15. Jahrhundert restauriert wurde. Die Freskenmotive, die der gleichnamigen Heiligen gewidmet sind, repräsentieren aufgrund der erzählerischen Feinfühligkeit, die durch die kunstvolle Farbgebung noch unterstrichen wird, zu den bedeutendsten Zeugnissen lokaler Kunst. Bei jüngsten Ausgrabungen wurden auf dem Berg ferner befestigte Fundamente entdeckt, bei denen es sich wahrscheinlich um das Castrum von Cantagudo sowie bereits bestehende Strukturen aus dem Neolithikum handelt. Ebenfalls auf dem Territorium von Torre de’ Busi erhebt sich die Kirche San Michele Arcangelo, eine der ältesten im Valle San Martino, auf einem besonders beeindruckenden Felsausläufer, die heute nur zu Fuß über zwei Saumpfade erreichbar ist. Die heutige Form der Kirche ist das Ergebnis von Restaurierungsarbeiten aus dem Jahr 1837, nur die Apsis aus dem 15. Jahrhundert ist erhalten. Im Inneren sind spätklassische Fresken auf der Schiffsgewölbe und wunderschöne Holzwerke zu sehen, wie der Beichtstuhl und der Schrank in der Sakristei, beides aus der Mitte des 17. Jhs. Ebenfalls interessant ist das zum Komplex gehörende Oratorium Santo Stefano, bei dem trotz der späteren Umbauten die romanische Prägung noch erkennbar ist. Im Inneren gibt es wertvolle Freskenmalereien verschiedener Perioden des 15. Jahrhunderts. Die Kirche wird derzeit restauriert. DIE WALLFAHRTSKIRCHEN Ch Kloster Santa Maria del Lavello - Calolziocorte Die benachbarten Gemeinden Vercurago und Calolziocorte an der Adda sind durch einen religiösen Aspekt verbunden, denn beide verwahren mit Sorgfalt wichtige Orte des Glaubens: die Wallfahrtskirchen San Gerolamo, Vater der Waisen, dessen Wahlheimat Somasca war, und die Wallfahrtskirche Lavello. Das Kloster Santa Maria del Lavello und die “Cloister Route“ Die Abtei und die Kirche Lavello sind seit dem frühen Mittelalter ein Bezugspunkt für das gesamte Gebiet. Mit den Gütern, die einst zum Kloster gehörten und der organisatorischen Rolle der Servitenmönche in 69 DAS SAN MARTINO TAL der Renaissance- und Barockzeit hat dieser Komplex zum Strukturierungsprozess des gesamten Territoriums beigetragen. Trotz ihres schlichten Stils verwahrt die Kirche einige bedeutende Zeugnisse aus der Zeit zwischen Renaissance und dem 18. Jahrhundert. Der Ort, an dem sich das Kloster befand, spielte in der Antike eine große Rolle. Der Grund hierfür war seine strategische Lage zwischen dem Comer See, dem Valle San Martino und dem Fluss Adda an der Grenze zwischen verschiedenen Herrschaftsgebieten. Der Ortsname Lavello könnte von dem lateinischen labellum (Trog zum Sammeln von Wasser) oder, was wahrscheinlicher ist, von dem Namen der Familie De Lavello stammen, die sich hier niederließ. Diese Familie war auch in Mailand mächtig und besaß Anfang des 13. Jahrhunderts eine Festung, die 1373 von Bernabò Visconti zerstört wurde. Wahrscheinlich gehörte den De Lavello eine kleine, der Heiligen Jungfrau geweihte Kirche mit einer Apsis, die Ende des 13. Jahrhunderts erwähnt wurde und mit Sicherheit zur Burg gehörte. Im Jahr 1480 soll sich hier dann ein Wunder zugetragen haben: Ein Eremit, der in der kleinen Kirchenruine Zuflucht suchte, soll ein Grab gefunden haben, aus dem klares Wasser sprudelte. Und nachdem im Verlauf der Zeit weitere Wunder geschehen sein sollen, wurde die Kirche zu einem Pilgerort. Aufgrund des kontinuierlichen Pilgerstroms wurde es den Brüdern des Ordens der Diener Mariens 1486 gestattet, sich in der Kirche niederzulassen und den umliegenden Boden zu bebauen. 1510 erbauten die Mönche dann das Kloster. 1566 begann der Bau des großen Kreuzganges, der mindestens bis zum Jahr 1597 andauerte. Zwischen 1582 und 1585 wurde auch die Kirche weiter ausgebaut. Auf diese Phase könnte auch ein Teil der sehr interessanten Freskanmalereien zurückgehen, die in der linken und der dem heiligen Phillip geweihten Kapelle zu sehen sind. Der frühere Reichtum des Klosters ist auch an der künstlerischen Beschaffenheit der Bauten erkennbar, die im 16. und 17. Jahrhundert errichtet wurden, wie zum Beispiel der große und der kleine Kreuzgang. Der gesamte Komplex wurde komplett restauriert und ist heute Mittelpunkt des Kulturpfades Cloister Route. Dieser Zyklus verbindet und vergleicht das lokale historisch-architektonische Erbe mit dem der zwei nordeuropäischen Gemeinden Leising (Deutschland) und Güssing (Österreich). Die Wallfahrtskirche San Girolamo in Somasca In der Nähe der Festung von Somasca öffnete der Heilige Hieronymus im Jahr 1533 einen schmalen Weg, der heute als „Scala Santa“ (Heilige Treppe) bekannt ist. Dieser Weg wurde dann von Anhängern des heiligen mit Häusern und Kapellen erweitert, sodass man heute von zwei separaten Komplexen sprechen muss. Der eine befindet sich im Herzen der Ortschaft Somasca. Er ist als Wallfahrtskirche bekannt, wurde im 16. Jahrhundert errichtet und enthält das Grab des heiligen sowie wertvolle Gemälde. Der andere Komplex befindet sich im Ortsteil Valletta und besteht aus einer kleinen Pilgerkirche sowie dem Ort, den der Heilige Hieronymus zu seinem Nachtlager gewählt hatte. 70 Kloster Santa Maria del Lavello Informationen: Klosterstiftung Lavello Tel. +39 0341 1590101 Fax +39 0341 1590102 segreteria@fondazione segreteria@fondazionelavello.org www.fondazionelavello.org Wallfahrtskirche San Girolamo - Somasca DAS SAN MARTINO TAL ZU BESICHTIGEN ÖKOMUSEUM DAS SAN MARTINO TAL Informationen: Comunità Montana Lario Orientale Valle San Martino Tel. +39 0341 240724 - www.martinet.lc.it Ziel des Ökomuseums ist der Schutz und die Aufwertung des kulturellen Erbes des Tals. Dieser Kulturpfad gliedert sich in sechs Etappen verteilt auf sechs Gemeinden der Provinz Lecco sowie drei der Provinz Bergamo. Zu sehen sind zahlreiche Bauten und Gebiete von beachtlichem historisch-künstlerischem, landschaftlich-naturalistischem und ethnografischem Wert. BOTANISCHER GARTEN GASPARE DE’ PONTI - CALOLZIOCORTE Via Galli Informationen: Comunità Montana Lario Orientale Valle San Martino, Tel. +39 0341 621011 - www.martinet.lc.it Dieser 1935 angelegte Privatpark wurde von dem Verband der Berggemeinden in einen botanischen Garten mit typischer Flora der Talregion umgewandelt, wo der Besucher in eine frische Oase des Friedens eintaucht. PFARR MUSEUM “DON CARLO VILLA” - CALOLZIOCORTE Informationen: Comunità Montana Lario Orientale Valle San Martino, Tel +39 0341 621011 Pfarrkirche von Rossino Tel. +39 0341 643259 - www.martinet.lc.it Das Museum bringt liturgische Zuberhöre und Kirlische Elementen aus dem 17 und 19 jahrehunderts. Interressant ist auch der Besush von San Lorenzo Vecchio Kirche sehr wichtiger religiöser vom Künstlerischen Gesichtpunkt. MUSEUM UND TAL DER MAURER - CARENNO Via Fontana 3, Informationen: Comune di Carenno, Tel. +39 0341610220 - Fax +39 0341610165 - www.museocamarti.it - info@museocamarti.it Dad Museum Cá Martì dokumentiert der Geschichte, dem Leben und der Arbeit der Maurer von Carenno un Tal San Martino zwischen 1800 und 1900. Er wind zu Carenno geboren, weil es hier und in den Ländern des Tales, in den alten Konstruktionen un den zahlreichen Steinbrüchen, ein Patrimonium von professioneller Fähigkeit dokumentiert wird, die mehr Generationen vereinigt hat. Die Documente, die Gegenstände, die Bilder und die Abreisen zählen das technische Wissen, und das gesellschafliche Leben von den Maurern, ihre Anstrengung und oft ihre Auswanderung. PRIVATSAMMLUNG “CATERINA CITTADINI” - SOMASCA DI VERCURAGO Im Istituto Suore Orsoline, Via S. Gerolamo 42 Informationen: Tel. +39 0341 420373 - + 39 035 250240 - www.orsolinesomasca.it - info@orsolinesomasca.it Gedenksammlung der Ordensschwestern Cittadini, Gründerinnen des Istituto Suore Orsoline San Girolamo in Somasca in einem wunderschönen historischen Gebäude mit Elementen aus dem 17. und 18. Jahrhunert sowie einem Eingangsportal aus dem 19. Jahrhundert. 71 DIE TRADITIONELLE GASTRONOMIE Die typische Küche der Gebirgs- und Talregionen ist sehr schlicht. Sie basiert vorwiegend auf der gelben Polenta, genannt „Taragna“ oder „Vuncia“ (mit einem Grundgeschmack nach Knoblauch), die zu vielen Gerichten mit köstlichem Wildbret oder zu dem hausgemachten, lokalen Casera-Käse gereicht wird. Diesen Käse gibt es in den Varianten fett (grasso) und halbfett (semigrasso). Polenta, Wild, Pilze und Kastanien sind die Hauptelemente dieser Küche mit ihrem fast altertümlich anmutenden Flair. Die Gerichte sind so typisch und traditionell, dass es von den mundartlichen Namen oftmals nicht einmal italienische Übersetzungen gibt, wie zum Beispiel bei der „Polenta Vuncia“ mit Käse, Butter und Knoblauch. Hier einige weitere Spezialitäten: „Polenta Batola“ sind Polentabällchen mit Käsefüllung. „Tocc“ ist eine Polenta aus verschiedenen Mehlsorten mit Butter und Käse. „Urgiada“ sind Perlgraupen, die auf dem Feuer und im kaminrauch gegart werden. „Furmentada“ ist eine aus dem Val d’Intelvi stammende Weizensuppe mit Schweineschwarte. „Mataloch“ ist ein Kuchen mit getrocknetem und kandiertem Obst und „Miascia“ eine andere Süßspeise aus altbackenem Brot, Butter, Milch, Eiern und Rotwein. Der „Ragell“ ist ein Magenbitter aus Rotwein, Zucker, Gewürznelken, Zimt, Apfelstückchen und Brandy, der im Kessel der „Tocc“ flambiert wird. Hinzu kommen die vielen, sehr eigenwillig benannten Milchprodukte von der Weidenbutter bis hin zu den Käsesorten, die sich sowohl als eigenständige Gerichte als auch zum Abschluss von Mahlzeiten eignen. Ein weiteres typisches Produkt der lokalen Milchverarbeitung ist der Fettkäse. Er wird aus Vollmilch her- 72 gestellt und behält alle geschmacklichen Eigenschaften, da die Milch nicht entfettet wird. Auch heute noch wird traditionell in Kupfertöpfen auf Holzfeuer gekocht und der Käse reift mindestens drei Monate lang in natürlichen Höhlen oder Kellern. Das Valsassina produziert exzellente Milchprodukte, vor allem dank seiner Weiden und Höhlen, die sich für die natürliche Reifung des Käses besonders gut eignen, da im Inneren das ganze Jahr über eine konstante Temperatur und Luftfeuchte herrscht. Die bekannteste Käsesorte ist der Taleggio, nicht minder schmackhaft sind aber auch die pikanten wie milden Ziegenkäsesorten, Formaggella, Ricotta, die hausgemachten Wurstwaren und die Butter. Ebenfalls berühmt sind die verschiedenen Honigspezialitäten, zum Beispiel der Kastanienhonig mit einem intensiven Geschmack oder der Akazienhonig mit einem wesentlich lieblicheren Aroma. Auch in den Gemeinden des Valle San Martino können unverfälschte Gerichte der „armen“ Küche probiert werden, beispielsweise Fleischgerichte von freilaufenden Hühnern oder Wildbret, auch hier fast immer mit Polenta, zu denen die hervorragenden und überreich vorhandenen Pilze gereicht werden können. Vorherrschend ist das gastronomische Erbe aus Bergamo mit verschiedenen Polentasorten, wie der Polenta abbrustolita (angebraten), der Polenta mit Salami und Lebermortadella, Salamelle, Wildgeflügel („ Polenta Osei“). Schmackhafte Alternativen sind die Eintöpfe und Suppen mit den berühmten „Casoncei“(Ravioli) und Risotto mit Gemüse. Foto von A. Locatelli DER CAMPANONE - COLLE BRIANZA DAS HÜGELLAND UND DIE EBENE Der See und die Berge sind die charakteristischen Merkmale der Landschaften von Como und Lecco. Nicht weniger interessant sind jedoch auch die Ebene und das Hügelland weiter südlich, die die natürliche Grenze zu den Provinzen Mailand, Varese, Bergamo und jetzt auch Monza e Brianza bilden. Der Großteil der Region gehört zur „grünen Brianza“. Dieses Gebiet wurde in der Vergangenheit maßgeblich landwirtschaftlich genutzt, während es heute ein dichtes Netz von Industrie- und Handwerksbetrieben aufweist. Aber natürlich gibt es auch noch viele fast intakte Landschaften, die sich von den letzten Ausläufern der Hügel bis zum Ufer der Adda erstrecken und von großen Naturparks und den kleinen Seen der Brianza geschützt sind. Auch die Sehenswürdigkeiten und Monumente sind zahlreich: Es gibt kleine mittelalterliche Bauten, viel besuchte Wallfahrtsorte (besonders berühmt sind die in Montevecchia, Imbersago und Inverigo), prunkvolle Residenzen aus dem 17. und 18. Jahrhundert (wie zum Beispiel in Casatenovo, Merate oder Cremnago), um nur einige zu nennen. Charakteristisch für die Architektur sind Villen und Ferienhäuser der Der Pusiano See 74 alten Mailänder Patrizier, wie beispielsweise die klassizistische Villa La Rotonda oder Villa Crivelli in Inverigo, sowie die Bauten der Seidenmanufaktur wie die Stadtvillen in Erba. In den antiken Zentren dominieren noch immer Türme und Burgen, zum Beispiel die Burgen Casiglio und Pomerio in Erba oder die in Carimate. Außerdem gibt es reichhaltige Zeugnisse der religiösen Baukunst aus romanischer Epoche, beispielsweise den Komplex Galliano in Cantù oder San Pietro al Monte in Civate. Die Adda berührt auch die Hügellandschaft, die einst das Zentrum der Mailänder Herrschaft bildete. Heute ist diese Gegend eine grüne Landschaft mit Wäldern, Weinbergen, Feldern und vielen Bauernhäusern, kleinen Ortschaften und hübschen Seen. In der betriebsamen Realität der Brianza, die für ihre unzähligen kleinen und mittelständischen Unternehmen bekannt ist, gibt es also auch heute noch Raum für erholsame Landschaften mit sanft gewellten Hügeln, den Farbtupfern der Wiesen und Wälder, Golfplätzen, Ferienbauernhöfen und einem Segelflugzentrum in Verzago, das in ganz Europa bekannt ist. DER FLUSS ADDA Foto von A. Locatelli DER FLUSS ADDA AUF ENTDECKUNGSREISE DURCH DIE INDUSTRIE-ARCHÄOLOGIE Dort wo sich die Adda verengt und den Ostarm des Comer Sees vom Lago di Garlate (6,64 qkm) trennt, verbindet eine Brücke Olginate mit dem Valle San Martino. In der Antike gab es hier eine massive römische Brücke, deren Fundamente noch sichtbar sind, wenn die Adda Niedrigwasser führt. In Garlate mit einem historischen Stadtkern, dessen antike Höfe hervorragend erhalten sind, gibt es ein interessantes Seidenmuseum, das die Entwicklung der Stadt im Zusammenhang mit der Seidenproduktion veranschaulicht, denn die Seidenherstellung war einer der Hauptfaktoren für die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Gegend. Zu sehen sind Maschinen für die Handarbeit und die industrielle Fertigung sowie Arbeitsinstrumente und Werkzeuge für die Seidenraupenzucht, das Spinnen und Zwirnen von Garnen für die Weberei. Jüngste archäologische Ausgrabungen unter den Fundamenten der Kirche Santo Stefano weisen auf das Vorhandensein mehrerer komplexer Schichten hin. So fand man Spuren einer römischen Villa und darüber Überreste einer Kapelle aus dem 5. Jahrhundert sowie zwei romanische Apsiden mit Fragmenten von Freskenmalereien aus dem 13. Jahrhundert. Darüber hinaus wurden zahlreiche kostbare Silberreliquien aus frühchristlicher Zeit sowie eine langobardische Fibel gefunden. In der Villa Testori-Gadda kann ein Freskenzyklus über Prometheus von Cornienti (1856) besichtigt werden. Zwischen Ello und Galbiate beginnt der Pfad, auf dem man die alten Industrieanlagen entdecken kann, angefangen von dem Komplex der Spinnerei von Zero mit einer außergewöhnlichen Zwirnmaschine sowie einem Staudamm und Wasserleitungen zu anderen Fabriken, von denen das Hauptwerk die Spinnerei Della Torre in Ello ist. Diese in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sanierten Werke gehörten der Familie De Vecchi, die eine weitere Spinnerei in Vergano besaß. In Ello stellt die Familie Seidenmuseum - Garlate 76 Dell’Oro hingegen ihre antiken Maschinen auch heute noch funktionstüchtig aus. Im Tal von Galbiate gibt es außerdem noch viele Überreste von Mühlen, Sägewerken und Spinnereien. Von den Seidenspinnereien, die in Galbiate bereits im 17. Jahrhundert existierten, ist besonders die klassizistische Seidenpinnerei Ronchetti sehenswert, die als Zwirnerei zum Teil heute noch aktiv ist. Setzt man den Weg auf den Spuren der Seide im nahen Valmadrera fort, findet man einige zum Teil restaurierte Seiden Fabriken, die die lokale Produktion veranschaulichen. Im Ortsteil Parè ist noch ein Komplex mit Spinnerei und Weberei zu sehen, der von dem Architekten Bovara gebaut wurde und für die damalige Zeit sehr viele Arbeiter beschäftigte. Die Seidenmuseen Seide Seidenmuseum Monti in Abbadia Lariana Um 1818 baute Pietro Monti eine alte Zylinderwalke für Wollstoffe mit Abflusskanal und Wasserrad in eine Seidenspinnmaschine um. 1869 baute er auch den Bau aus und fügte ein Gebäude für die Verarbeitung der Kokons hinzu. Es folgte jedoch eine lange Periode der Stagnation und des Verfalls, bis der Bau 1978 von der Stadtverwaltung aufgekauft wurde. 1981 wurde mehr oder minder intensiv mit den Wiederherstellungsarbeiten begonnen und die historischen Maschinen wurden restauriert, darunter eine große Ringzwirnmaschine, die heute wieder funktionstüchtig ist. Seidenmuseum Abegg in Garlate Die Schweizer Familie Abegg, die bereits seit 1861 diverse Seidenspinnereien in Italien besaß und hochwertiges Seidengarn produzierte, beschloss im Jahr 1953 ein eigenes Museum einzurichten, das von der Industriegeschichte der Seide Zeugnis ablegen sollte. In ihrer alten Spinnerei in Garlate stellten sie Maschinen und Techniken der Seidenproduktion aus, die vom 17. Jahrhundert bis zur heutigen Zeit ver wendet wurden und werden. Dies war das erste Seidenmuseum der Welt, weitere folgten später in Frankreich und Japan. Die Ringzwirnmaschine und die anderen ausgestellten Vorrichtungen regten auch in anderen italienischen Städten die Restaurierung antiker Maschinen der Seidenspinnerei an. Nach dem Verkauf ihrer Besitztümer in Italien schenkte die Familie Abegg 1976 das Seidenmuseum der Gemeinde. Das Museum ist seit fast einem Jahrhundert der Öffentlichkeit zugänglich, um die vielseitigen und mühevollen Techniken der Vergangenheit zu präsentieren. DER FLUSS ADDA Die architektonische Entwicklung der bürgerlichen Manufaktur war in Valmadrera eine der schnellsten, ein Beispiel hierfür ist der Mitteltrakt der Fabrik Gavazzi mit einer Herrschaftsvilla. Das Werk wurde um 1820 erbaut und ist aufgrund seiner beachtlichen Größe und der einst umfangreichen Belegschaft unter dem Namen „Filandone“ (große Spinnerei) bekannt. In Valmadrera gibt es auch eine starke Hingabe, die das Heiligtum vom Madonna di San Martino eingegeben hat. Diese kirche ist eine altere Pfarrgemeinde in Positionsvision. In Malgrate gibt es das interessantes Werk Bovara Reina, Jetzt renoviert als Wohnsitz aber teider hat es nicht mehr die Fassade mit Tympanon. KUNST UND KULTUR AN DEN UFERN DER ADDA Wallfahrtskirche Madonna del Bosco - Imbersago Der Weg entlang der Adda beginnt in Olginate und führt nach Airuno, dessen Burg im Jahr 960 dem Stammvater der Capitanei aus Vimercate, Alcherio, gehörte. Auf der Festung, die als Schutzwall gegen die Übergriffe der Venezianer errichtet worden war, befindet sich ein Wallfahrtsort der Madonna, zu dem Pilgerfahrten veranstaltet werden. Die bedeutendste Festung befindet sich jedoch in Brivio, an der Adda unterhalb von Beverate, in der der Nachfolger des Heiligen Ambrosius, Simpliciano, gewohnt haben soll. Die mächtigen Türme der Burg, in der römische Altare sowie Überreste einer kleinen mittelalterlichen Kirche gefunden wurden, spiegeln sich im Fluss, der hier einst zu einem fischreichen See verbreiterte. Sehenswert ist auch das Oratorium S. Leonardo mit doppeltem Bogengang an der Fassade, in dessen Innerem ein Gemälde der Heiligen Jungfrau von Leonardo bewundert werden kann. Über einen Pfad, der am Flussufer nach Molini führt, gelangt man zu einer historischen, heute restaurierten Seidenspinnerei. 77 DER FLUSS ADDA Im Geburtshaus von Cesare Cantù (1804-1895) wurde ein Museum eingerichtet, in dem Werke und Erinnerungsstücke des berühmten lombardischen Romanciers und Historikers. Folgt man dem Lauf der Adda, sieht man auf der Anhöhe die romanische Apsis der Kirche S. Gottardo der ebenfalls befestigten Ortschaft Arlate. Weiter vorn erhebt sich in erhöhter Position über einer Freitreppe mit einer großen Skulptur von Papst Johannes XXIII von Manfrini (1962) die Wallfahrtskirche Madonna del Bosco, deren Bau im Jahr 1641 nach Zeichnungen von Carlo Buzzi begann und die in der Folgezeit mehrfach ausgebaut wurde. Mit der Kreuzabnahme der Campi aus Cremona, einer kostbaren Exvoto-Sammlung sowie der Grotte mit der Quelle und dem volkstümlichen Frühlingsfest ist dieser Wallfahrtsort einer der beliebtesten der Brianza. Auch das nahe Imbersago hat einen Turm aus dem 15. Jahrhundert, eine umgebaute Burg und wunderschöne Villen, darunter die besonders bemerkenswerte Villa Castelbarco-Pindemonte aus dem 18. Jahrhundert. Geht man zum Ufer hinunter, sieht man die Adda zwischen den bewaldeten Ufern entlangfließen und kann mit einer romantischen Fähre übersetzen, die der Originalbauweise im Stil Leonardos nachempfunden ist. Hier beginnt ein wunderschöner Wanderweg nach Paderno, der an dem schnell fließenden Fluss entlang führt, auch mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann und auf dem sich dem Besucher eine je nach Jahreszeit anders farbige, aber immer wunderschöne Landschaft darbietet. Die Berge von Lecco beeindruckte schon Leonardo und bot oftmals die Inspiration für die Hintergründe seiner Gemälde. Weiter geht es zur Brücke von Paderno, die ein unvergleichliches Beispiel für die Industrie-Archäologie ist. Die Eisenbrücke (erbaut 1887-89) für den Zug- und Straßenverkehr spannt sich in einem steilen Leonardo-Fähre - Imbersago 78 Bogen von etwa 350 Metern über den Fluss. Eine andere Verbindung über dem Fluß Adda wurde auch von der Brücke Cesare Cantù ermöglicht, die am 13. Februar 2009 von der Provinzverwaltung Lecco eingeweith wurde. Diese Brücke verbindet die Straße Provinciale 72 in Capiate-Olginate mit der Straße Statale 639 in Calolziocorte-Sala. Es gibt aber auch noch andere bemerkenswerte Bauwerke entlang des Flusses bis nach Trezzo und Vaprio d’Adda, einem Industriegebiet, das während des ersten Industriebooms des vergangenen Jahrhunderts entstand. So war unter anderem das hier befindliche Kraftwerk Bertini von Edison aus dem Jahr 1898 weltweit die erste Anlage für den Ferntransport elektrischer Energie. Auf den Spuren Leonardos Zwischen 1483 und 1489 hielt sich Leonardo mehrfach in dieser Gegend auf. Er besuchte die Brianza, beobachtete das Phänomen der wechselnden Wasserführung des „Fiumelatte“ und besichtigte im Valsassina Bergwerke, Eisenund Kupferschmieden. Als Gast der Familie Melzi aus Vaprio studierte er die Schiffbarkeit des Flusses Adda sowie eine mögliche Kanalverbindung zwischen Lecco und Mailand. Er hinterließ wertvolle technische Entwürfe, die erst im 18. Jahrhundert realisiert wurden. Dieser Aufenthalt inspirierte das Genie sehr stark, wie die eindrucksvollen Landschaften im Hintergrund vieler seiner Gemälde beispielsweise in den Werken „Mona Lisa“, „Madonna e S. Anna“ oder „Vergine delle Rocce“, vermuten lassen. DER FLUSS ADDA ZU BESICHTIGEN STÄDTISCHES SEIDENMUSEUM ABEGG - GARLATE Via Statale 490 Informationen: Tel. e Fax +39 0341 650488 - museoabegg@virgilio.it BAUERNMUSEUM SAN TOMASO - VALMADRERA Informationen: Comunità Montana Lario Orientale Valle San Martino - Tel. +39 0341 240724 - www.santomaso.it Für Reservierungen: Tel. +39 0341 581814 Der Rundgang veranschaulicht die Landarbeit und die in den verschiedenen Jkahreszeiten verwendeten Werkzeuge. In den drei Räumen des Museums sind zahlreiche Vorrichtungen und Maschinen ausgestellt, davon einige aus dem 19. Jahrhundert. Die Exponate sind katalogisiert und mit Beschreibungen versehen. Sie erreichen das Museum von Valmadrera zu Fuß in etwa 40 Minuten auf einer unbefestigten Straße. GEBURTSHAUS CESARE CANTÙ - BRIVIO Via Cesare Cantù Informationen: Centro Studi Cesare Cantù - Tel. +39 348 4417128 - www.cesarecantu.it - info@cesarecantu.it Gemeinde Brivio - Tel. +39 039 5320114 In dem Museum sind Werke und Erinnerungsstücke des Schriftstellers und Historikers ausgestellt. ÖKOMUSEUM ADDA DI LEONARDO - FLUSS ADDA Informationen: www.addadileonardo.it info@addadileonardo.it Parco Adda Nord via B. Calvi 3 22056 Trezzo sull’Adda (Mi) Tel. +39 02 9091229 Fax + 39 02 9090096 www.parcoaddanord.it Brücke in Paderno d’Adda Das Ökomuseum Adda di Leonardo veranschaulicht das jahrhundertealte Zusammenwirken von großzügig fließendem Wasser und menschlichem Fleiß. Entdecken Sie in diesem Freilichtmuseum die historischen, künstlerischen, archäologischen und naturalistischen Aspekte des Territoriums. Die Strecke umfasst 14 Etappen entlang des Flusses Adda mit insgesamt 47 Punkten von großem sozial-kulturellem Interesse. Seit 2008 organisiert Parco Regionale Adda Nord von April bis Oktober touristisch-kulturellen Kreuzfahrten auf dem Fluß Adda mit Eco-Motorbooten. 79 Foto von A. Locatelli MOLTENO – LUFTANSICHT DER FELDER DAS CURONE TAL Die naturalistischen Charaktereigenschaften der Brianza, die in der Vergangenheit von dem alteingesessenen Stadtadel und heute von den englischen und deutschen Touristen besonders geschätzt werden, kommen in den Gebieten um Missaglia und Montevecchia besonders stark zum Ausdruck. Daher wurde hier ein etwa 1.600 Hektar großer Regionalpark eingerichtet, der zehn Gemeinden und wunderschöne Landschaften auf den Anhöhen Travecchia und Lissolo (555 Meter ü.d.M.) umfasst und „das Dach der Brianza“ genannt wird. Oberhalb von Sirtori erstrecken sich dichte Kastanien-, Eichenund Birkenwälder entlang einer unbefestigten Panoramastraße, die zwischen den Tälern Curone im Osten und Santa Croce im Westen dem Bergrücken bis nach Montevecchia folgt. Der Westhang fällt relativ steil zu dem grünen Gebiet um Messaglia ab, wo zahlreiche kleine Textil- und Mechanikbetriebe sowie einige Baumschulen die landwirtschaftliche Tradition zwischen den Robinienwäldern fortsetzen. In Missagliola ist die gotische Kirche Misericordia erhalten, die um das Jahr 1489 geweiht wurde. Aus dieser Kirche stammen Fragmente von Freskenmalereien, die im Rathaus von Missaglia aufbewahrt sind und der Zeit von Foppa und Morazzone zugeordnet werden, sowie eine kostbare „Carità“ (Barmherzigkeit) von Pietro Maggi (1726). Der malerische Platz von Missaglia wird von der Kirche S. Vittore gekrönt. Das Gotteshaus hat einen Glockenturm vom Ende des 16. Jahrhunderts sowie einen klassizistischen Baustil. Im Ort kann ferner der Palazzo der Lehnsherren und Grafen Sorniani mit eigenem Kerker und der angrenzenden Kirche S. Maria besichtigt werden, die im 18. Jahrhundert erneuert wurde, aber ursprünglich weitaus antiker ist, wie die romanische Apsis belegt. Der Lauf des Wildbaches Molgorella beginnt oberhalb der Bauerngüter von Santa Croce, wo sich ein seit 1835 bekanntes, aber später ausgebautes Oratorium befindet. In der kleinen romanischen Apsis befindet sich eine seltene Ikone der Heiligen Helene aus dem Jahr 1474. In der Umfriedung des Kirchplatzes wurde ferner eine Säule mit etruskischen Inschriften gefunden. Der hübsche Ort Montevecchia ist von 2400 Hektar dichten Kastanien-, Eichen- und Birkenwäldern umgeben, die den Regionalpark Montevecchia und Valle del Curone bilden. Bereits im Mittelalter hatte man begonnen, Terrassierungen anzulegen, um den steilen Hängen Ackerboden abzugewinnen und seit dem 19. Jahrhundert blüht hier der Weinanbau. Von Montevecchia führt eine gewundene Straße hinauf in die romantische Hü- Wallfahrtskirche Montevecchia gellandschaft, wo sich in der harmonischen Landschaft Weinberge und elegante Häuser abwechseln. Auf dem Gipfel befindet sich die Wallfahrtskirche Beata Vergine del Carmelo mit barocker Prägung und interessanten Freskenmalereien, die regelmäßig von Gläubigen aufgesucht wird. Der Zugang erfolgt über eine lange Treppe. Diese wird von einem Weg gekreuzt, der die gesamte bewaldete Hügelspitze umringt und zu den Ädikulä der Via Crucis führt. Einige Restaurants und Ferienbavernhofstiaven Würsten, “robidini“ Käse und wei ß und rot lokal Wein auf. Der Herbst, Weintraubenernte ist ideal die Schönheiten vom Territorium und der mehrfarbig Rundblick zu genießen, die Gastronomie zu finden, um Pfads zu bereisen und Mountain-bike zu fahren. Einige Gasthöfe und agrotouristische Betriebe bieten die traditionellen Wurstsorten, den typischen Käse „Robiolino“ sowie lokale Rot- und Weißweine an. Die herbstliche Zeit der Weinlese eignet sich besonders, um die Naturschönheiten dieser Gegend und das gastronomische Angebot zu genießen sowie um auf den zahlreichen Wanderwegen zu Fuß oder mit dem Mountain Bike das farbenfrohe Panorama zu entdecken. 81 DAS CURONE TAL ZU BESICHTIGEN MUSEUM FÜR WEIN- UND BAUERNKULTUR IN DER BRIANZA - MONTEVECCHIA Parco di Montevecchia - Località Cascina Casarigo Informationen: Tel. e Fax +39 039 9930065 - www.agriturismovalcurone.it - email@agriturismovalcurone.it Dieses kleine Privatmuseum zeigt eine Sammmlung landwirtschaftlicher Arbeitsmittel sowie einige Instrumente und Maschinen für die Weinproduktion. Es wurde nach sehr langer und sorgfältiger Recherche eingerichtet, während der Werkzeuge aus Weinkellern, Arbeitsinstrumente sowie Gegenstände aus dem Alltag zusammengetragen wurden. NATURPARK MONTEVECCHIA / UND CURONE TAL - MONTEVECCHIA Rovagnate Missaglia Ortsteil Butto 1 Informationen: Consorzio di Gestione Parco regionale di Montevecchia e Valle del Curone Tel. +39 039 9930384 – Fax +39 039 9930619 - www.parcocurone.it - info@parcocurone.it Der Park hat eine Fläche von etwa 2350 Hektar und das Gebiet umfasst ganz oder zum Teil die 10 Gemeinden Cernusco Lombardone, Lomagna, Missaglia, Montevecchia, Olgiate Molgora, Osnago, Perego, Rovagnate, Sirtori und Viganò. Der Park ist kein Vollreservat, sondfern ein sehr vielschichtiges Gebiet mit Orten von bedeutendem naturalistischem Interesse, aber auch Ortschaften, Produktionsstätten, für die Landwirtschaft und Viehzucht genutzten Bereichen sowie architektonischen Monumenten von großem künstlerischen und kulturellen Wert. G Öffnungszeiten der Parkbüros: Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag 9.00-12.30 Uhr, Samstag 9.00-12.00 Uhr. PARK-ZENTRUM CASCINA CA’ SOLDATO Ortsteil Cà del Soldato Informationen: Tel. +39 039 5311275 - +39 039 9930384 - Fax +39 039 9930619 www.parcocurone.it - info@parcocurone.it Das Zentrum verfügt über ein kleines Museum, in dem die im Park heimische Fauna sowie die verschiedenen natürlichen Umgebungen präsentiert werden. Geöffnet samstags und sonntags. 82 DER NATURPARK MONTE BARRO Der Monte Barro ist unter 1000 Meter hoch, stellt jedoch ein bedeutendes Naturreservat dar, das zum Regionalpark ernannt wurde. Auf dem Berg können beachtliche Ablagerungen, Findlinge und Moränenmaterial beobachtet werden. Aus naturalistischer Sicht besonders interessant ist die Vielfalt der Flora mit über 1000 Arten. Auf dem Territorium des Naturparks werden seit diversen Jahren archäologische Ausgrabungen vorgenommen, die eine umfangreiche Siedlung sowie ein beeindruckendes Verteidigungssystem aus gotischer Zeit (5. und 6. Jh. n. Chr.) zutage brachten. Auf einem entsprechenden Rundgang können die bisher ausgegrabenen archäologischen Funde besichtigt werden. Der Naturpfad Monte Barro Der gesamte Naturpfad kann in ca. zweieinhalb Stunden zurückgelegt werden. Schon nach wenigen Metern bieten sich einige eindrucksvolle Ausblicke auf die Brianza, insbesondere auf den Lago di Annone und im Nordwesten die charakteristischen Spitzen der Gebirgsgruppe Corni di Canzo. Auf einigen Schildern sind die Haupteigenschaften des Parks wie seine Geologie, Geomorphologie, Flora und Fauna beschrieben. ZU BESICHTIGEN REGIONALER NATURPARK MONTE BARRO – GALBIATE Via Bertarelli 11, zu Villa Bertarelli Informationen: Tel. +39 0341 542266 - www.parcobarro.it - info@parcomontebarro.191.it ARCHÄOLOGISCHER PARK UND ANTIQUARIUM - MONTE BARRO (Tel. +39 0341 240215) Archäologische Ausgrabungen (im Freien) Piani di Barra. Das Antiquarium ist ein Museum mit archäologischen Funden, zu Eremo geöffnet. ETHNOGRAFISCHES MUSEUM BRIANZA NORD - CAMPORESO (Tel. +39 0341 240193) Das Museum zeigt Gegenstände, Aufzeichnungen mündlicher Überlieferungen, Bilder und Schriften werden. Diese Zeugnisse sind von fundamentaler Bedeutung für das Verständnis der Praktiken, des Wissens, der sozialen Beziehungen und Bräuche der Menschen, die einst in der historischen Brianza gelebt haben. ORNITOLOGISCHES OBSERVATORIUM - COSTA PERLA (Tel. +39 0341 542598) Einrichtung für wissenschaftliche und didaktische Arbeit zum Studium der Vogelmigration. ZENTRUM FÜR HEIMISCHE FLORA - GALBIATE Informationen: Tel. +39 0341 242828 - Fax +39 0341 240216 - centroflora@parcobarro.it Zentrum für experimentelle Studien der Region Lombardei mit dem Hauptziel, den Bestand an heimische Pflanzen zu erhalten. EINRICHTUNGEN FÜR DIE SOZIALE UND KULTURELLE NUTZUNG DES PARKS - Centro Parco (Park-Zentrum) für Naturkunde am Eremo - “Baita Pescate“ (Berghütte Pescate) mit einem Besucherzentrum und didaktischen Aktivitäten. Geöffnet mittwochs und an allen Sonn- und Feiertagen, einschließlich Restaurant. - “Baita di Pian Sciresa“ (Berghütte Pian Sciresa), Restaurant donnerstags und sonntags geöffnet. - “Baita Alpina“ (Berghütte Alpina) im Ortsteil Barra Superiore, Restaurant von Ostermontag bis Ende September an allen Sonn- und Feiertagen geöffnet. 83 AUF DEN SPUREN DER ROMANIK UM LECCO Aufgrund der Lage in einem Randgebiet stammen die Zeugnisse der romanischen Epoche in der Provinz Lecco aus einer weiteren Zeitspanne als der für diese Ära gewöhnlichen. Mit dem intensiven Kirchenbau, vor allem vom 16. bis 19. Jahrhundert, wurden romanische Bauten oftmals zerstört oder verändert, sodass heute oft nur noch aus ihrem Zusammenhang gerissene, isolierte Elemente sichtbar sind, wie beispielsweise der Glockenturm San Giorgio in Annone Brianza. Zu den bedeutendsten Zeugnissen romanischen Stils gehört die auch aus künstlerischer Sicht bemerkenswerte Basilika San Pietro al Monte mit dem Oratorium San Benedetto in Civate. Hierbei handelt es sich um eins der bedeutendsten romanischen Monumente der Lombardei. Der Komplex kann nur zu Fuß über einen Saumpfad erreicht werden, der in Civate am Kloster San Calocero beginnt. Die Kirche Calocero im Tal aus dem 9. Jahrhundert wurde anlässlich der Überführung der Reliquie des Heiligen erbaut. Sie wurde stark umgebaut und von der Originalstruktur sind nur noch das erhöhte Presbyterium, die romanische Krypta sowie die Freskenmalereien aus dem 11. Jahrhundert erhalten. Die Basilika San Pietro in ihrer heutigen Form besteht aus zwei separaten Elementen: der eigentlichen Kirche und einem kleinen Oratorium, das dem Heiligen Benedikt geweiht ist. Die Kirche enthält wunderschöne Stuckdekorationen und Freskenmalereien aus dem 12. Jahrhundert. Insbesondere die große Freske der Apokalypse und die Stuckarbeiten an der Krypta sowie an dem beeindruckenden Zyborium des Altars sind unschätzbar wertvolle Zeugnisse der lombardischen Kunst aus dieser Zeit. Die Spuren der Ursprünge verlieren sich in der Vergangenheit. Erste Dokumente, in denen die Gemeinde Erwähnung findet, stammen aus dem 8. Jahrhundert und Überlieferungen zufolge geht die Weihung auf die langobardische Epoche zurück. Die Kirche San Pietro, die möglicherweise auf einer bestehenden Struktur aus dem 9. Jahrhundert erbaut wurde, stammt aus dem 11. Jahrhundert. Die Zugangstreppe wurde dem Originalbau jedoch später hinzugefügt. Die Kirche hat einen rechteckigen Grundriss mit jeweils einer Apsis an den kurzen Seiten. An der Ostapsis befindet sich der Zugang, dem eine halbrunde, zweistöckige Galerie mit ein- und zweibogigen Fenstern vorgabaut ist. Unter der Galerie befindet sich eine Krypta. Über dem Eingangsportal ist eine Freskenmalerei zu sehen, die Jesus darstellt, wie er dem Heiligen Petrus das Buch und dem Heiligen Paulus die Schlüssel übergibt. Die Skulpturen, Malereien und Stuckdekorationen im Inneren stammen aus der Zeit zwischen dem ausgehenden 11. Jahrhundert und dem ersten Viertel des 12. Jahrhunderts und stellen die Apokalypse sowie das Jüngste Gericht dar. Auch die Stuckdekorationen am Ziborium stellen einige Figuren aus der Apokalypse dar. Über der Ost-Apsis stellt eine Freske die Rückkehr 84 San Pietro al Monte - Civate PFARRKIRCHE SAN PIETRO AL MONTE UND ORATORIUM SAN BENEDETTO Informationen: Pfarrei: Tel. +39 0341 550711 info@amicidisanpietro.it Für Führungen: Ass. Amici di San Pietro Tel. +39 346 3066590 Erreichbar nur zu Fuß in etwa einer Stunde über einen Pfad (Höhenunterschied 300 m). VIRTUELLES MUSEUM FÜR ROMANIK c/o Casa del Cieco Informationen: Novantiqua Multimedia Tel. +39 0341 493392 Fax +39 0341 251228 Cell. +39 333 3001638 E-mail: paolo@promo.it AUF DEN SPUREN DER ROMANIK UM LECCO des Christus am Ende aller Zeiten sowie den Sieg über den Drachen der Apokalypse dar. An den Seiten des Kirchenschiffes führen zwei symmetrische Treppen zur Krypta mit Stuckdekorationen, die das Leben Christi und der Madonna darstellen. Fast genau gegenüber der Kirche erhebt sich das Oratorium San Benedetto, das wahrscheinlich zur gleichen Zeit errichtet wurde. Im Inneren ist das seltene Beispiel eines Altars erhalten, der an drei Seiten mit Fresken von lokalen Malern geschmückt ist (10.-12. Jh.). Die Pfarrkirche Santa Eufemia und das Baptisterium San Giovanni Battista in Oggiono Die einschiffige Kirche wurde im 11. Jahrhundert geweiht und im 17. Jahrhundert komplett umgebaut. Im Inneren sind wertvolle Malereien verschiedener Epochen zu sehen, unter anderem eine Freske von Andrea Appiani und ein Polyptichon mit 10 Tafeln von dem bedeutenden Leonardo-Schüler Marco d’Oggiono, das als eins der kostbarsten Werke der Brianza erachtet wird. Das angrenzende Baptisterium ist von den Umbauten des 17. Jahrhunderts verschont geblieben und gehört nicht nur zu den am besten erhaltenen, sondern auch im Allgemeinen zu den bedeutendsten romanischen Monumenten der Lombardei. Der Bau mit achteckigem Grundriss hat eine einzigartige Kuppel aus Tuffstein. Im kreisförmigen Kirche di Sant’Eufemia und Baptisterium di San Giovanni Informationen: Associazione Archeologica Oggiono dionigi@marcodoggiono.com Pfarrei Santa Eufemia Tel. +39 0341 576145 Gemeindeverwaltung Tel. +39 0341 266416 - + 39 0341 266411 Stadtbibliothek - Tel. +39 0341 576671 Bereich des Innenraums wurde das Original-Taufbecken mit einem darunter befindlichen Auffangbehälter für das Wasser gefunden. Die große Apsis wird durch drei einbogige Fenster beleuchtet. Im Rahmen jüngster Restaurierungsarbeiten wurden an den Wänden Freskenmalereien aus der Zeit zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert sowie im Presbyterium Überreste antiker Fresken aus dem 13. Jahrhundert entdeckt. Baptisterium San Giovanni Battista - Oggiono 85 DIE BRIANZA BEI LECCO UND IHRE VILLEN Merate hat einen gut erhaltenen historischen Stadtkern mit Bauten aus dem 18. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert ist der Palazzo Prinetti mit seinem runden Turm, der sich von dem massiven viereckigen Bau erhebt. Nicht weit entfernt von der Villa Subaglio mit französisch angelegtem Park auf dem Hügel San Rocco wurde 1927 die Sternwarte (Osservatorio Astronomico) von Merate eröffnet. Der Komplex besteht aus verschiedenen Gebäuden, in denen die Bibliothek und Labors untergebracht sind, sowie zwei großen Kuppeln mit modernen Spiegelteleskopen und Refraktoren, die zu den größten Europas zählen. Mit der Villa Montebello, die im 18. Jahrhundert den Grafen Orsini gehörte und einen italienischen Garten sowie Werke von Velasquez und Murillo beherbergt, beginnt die Vorstadt von Merate, die der antike Mailänder Adel für den Bau prunkvoller Villen auserwählte. Besonders bemerkenswert ist die Villa Belgioioso, die als höchster Ausdruck des lombardischen Villenbaus gilt. In der Regel stehen diese Villen in einem sehr engen Zusammenhang mit ihrer Umgebung, ihren Parks und der Landschaft. Die Sorgfalt bei der Gestaltung der Bauten spiegelt sich auch in den jeweiligen Parks wider, sodass man schon von Außen auf den Prunk im Inneren schließen kann. Einige Beispiele hierfür sind Villa Floriani, Sternwarte - Merate Rationalismus und Spiritualität Eine Reise durch die Jahrhunderte: Rationalismus und Spiritualität Auf dem Hügel Sabbioncello in der Nähe von Merate erhebt sich das Kloster Santa Maria Nascente, das ursprünglich in spätgotischem Stil erbaut und um das 16. Jahrhundert umgestaltet wurde. In dem Naturreservat Sartirana, einer Oase von großem naturalistischen Interesse, befindet sich die Kirche San Pietro Apostolo, die nach einem Projekt des Schweizer Architekten Mario Botta erbaut wurde (begonnen 1987 und eingeweiht 1995) und zu den bedeutendsten Zeugnissen des Rationalismus in der Architektur zählt. Die Kirche mit quadratischem Grundriss, in den ein Kreis eingearbeitet ist, und einem großen Kirchplatz ist aus unverputzten roten Ziegelsteinen realisiert und am Boden wechseln sich Steinplatten mit Leisten aus schwarzem Marmor ab. »Dieses architektonische Juwel kennzeichnet das Gebiet mit einer innovativen Auffassung von Raum und Kult, die dem Schritt der Zeit folgt und gleichzeitig den spirituellen Bedürfnissen Rechnung trägt. 86 DIE BRIANZA BEI LECCO UND IHRE VILLEN Villa De Capitani und vor allem der wunderschöne englische Garten der Villa Arese Lucini. Die Umgebung von Casatenovo beeindruckt durch die besonders zahlreiche Präsenz von Villen mit Stilgemischen, wie Villa Lurani Cernuschi, Villa Casati Facchi, Villa Greppi, Villa Vismara und Villa d’Adda Mariani. Aber auch das künstlerische Erbe von Casatenovo ist beachtlich, insbesondere das Oratorium Santa Margherita (12. Jh.) mit Freskenmalereien aus dem 15. Jahrhundert, die Pfarrkirche San Giorgio, die zu den bedeutendsten klassizistischen Bauten der Brianza zählt, sowie das Oratorium Santa Giustina aus dem 15. Jahrhundert mit einem Giebelturm und Freskenmalereien vom Anfang des 16. Jahrhunderts. In Monticello Villa Greppi-Arrigoni, die aus dem 18. Jahrhundert stammt aber später in klassizistischem Stil stark umgebaut wurde, sowie Villa Nava-Radice, ebenfalls im klassizistischen Stil nach einem Projekt von Canonica mit Terrassengarten und Zitronenhaus. Diese Gegend bietet auch ein interessantes Naturgebiet: „La Valletta“, ein Areal in 300 Metern Höhe mit den unverfälschten Charakteristiken der lombardischen Ebene, das sich in die Moränenhügel der oberen Brianza einbettet. Diese interessanten Natur- und Landschaftsaspekte können auf einem etwa 16 Kilometer langen Wander- bzw. Radwanderweg entdeckt werden. Das Gebiet Valletta wird maßgeblich landwirtschaftlich genutzt. z Villa Belgioioso - Merate Diese Villa ist eins der bemerkenswertesten Beispiele für den Geschmack der Mailänder Gesellschaft im 18. Jahrhundert. Die heutige Erscheinung ist das Ergebnis einer langen Reihe architektonischer Eingriffe an der ursprünglichen Häusergruppe aus dem 16. Jahrhundert. Aus dem 18. Jahrhundert stammt das heutige Aussehen mit dem neuen Eingang und der Zypressenallee, während der italienische Garten aus dieser Zeit später durch einen englischen mit romantischem Anklang ersetzt wurde. Die Fassade beeindruckt mit den verschiedenen Fensterrahmen, die im Erdgeschoss nüchtern und fast klassizistisch wirken, während die der oberen Etagen, linear, fast wie einfache Simse, dazu im Kontrast stehen. Villa Greppi - Monticello Via Monte Grappa 21 – Informationen: Tel. +39 039 9207160 – www.villagreppi.it Dieser großartige klassizistische Bau gehörte einst der Adelsfamilie Casati, dessen letzter Nachkomme, Marchese Francesco Casati, bis zu seinem Tod im Jahr 1837 hier jeden Winter verbrachte. Anschließend ging die Villa in den Beitz der Familien Greppi, Ponti und schließlich der Gemeinde über. Der Name des Architekten ist nicht bekannt, vermutlich wurde die Villa in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts gebaut. Die Residenz hat einen monumentalen, streng gehaltenen Eingang mit drei Bögen in klassizistischem Stil, zu dem man über eine Allee gelangt. Der Innenhof wird an der dem Eingang gegenüberliegenden Seite vom Herrschaftshaus begrenzt. Das Innere ist reich an sehr geschmackvollen und erlesenen Dekorationen. Offen auf Anfrage nur für Gruppen und Schulen oder wegen Veranstaltungen. Villa Sommi Picenardi - Olgiate Molgora Via Castello 2 – Informationen: Tel. +39 039 508333 - +39 335 6632531 – www.villasommipicenardi.it Diese Villa ist eine der bedeutendsten Residenzen der Brianza und wurde in ihrer ursprünglichen Form im Mittelalter gebaut. Nach mehreren Umbauten wurde sie im 17. Jahrhundert restauriert. Im Jahr 1702 wurde die kleine Kirche errichtet. Einen würdigen Rahmen bildet der prächtige italienische Garten (er wird auch „geheimer Garten“ genannt, weil er vom Haupttor aus nicht sichtbar ist), die lange, von Pappeln gesäumte Zufahrtsalle und das Eingangsportal mit zwei Säulen. Den Garten schmücken kugelförmig beschnittene Buchsbaumsträucher und Wasserbecken mit kleinen Springbrunnen. Unter einer der Freitreppen befindet sich ein Nymphäum in einer kleinen Höhle. An verschiedenen Stellen sieht man Amphoren und barocke Statuen, die Faune und mythologische Figuren darstellen. Der romantische Park mit wertvoller Bepflanzung an der Frontseite wurde Ende des 19. Jahrhunderts angelegt. Unter anderem gibt es hier eine etwa 190 Jahre alte orientalische Platane, die als „lebendes Monument“ erachtet wird. Die Familie Sommi Picenardi erwarb die Villa im Jahr 1920. Die Gärten können nur auf Anfrage besichbigt werden. 87 DER HISTORISCHE KERN DER BRIANZA In Barzago, in der mittleren Brianza, wo sich die Verbindungsstraßen zwischen Como und Mailand kreuzen, befindet sich die Wallfahrtskirche Santa Maria Nascente mit einer eleganten Barockfassade, das Zentrum der Marienanbetung schlechthin. In der Nähe dieses Wallfahrtsortes, der nach dem hier fließenden Wildbach in der Antike auch Madonna d’Imbevera genannt wurde, gab es ein Tabernakel der Heiligen Jungfrau, das den Ruf der Wundertätigkeit hatte und von den Bewohnern der Gegend besonders verehrt wurde. Im Ortsteil Verdegò befindet sich die Kirche Santi Giovanni e Paolo mit einem wertvollen Altarbild und einer Kreuzgung aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Außenbereich ist ein Steingrab aus dem 3. oder 4. Jahrhundert nach Christus zu sehen. Auch in der Wallfahrtskirche von Barzago, ebenso wie in der Madonna del Carmine in Bulciago, gibt es Hinweise auf antike heidnische Rituale des Totenkults und Steingräber in unmittelbarer Nähe der Kirchen. Die Felsblöcke wurden in der römischen Zeit als Sarkophage benutzt und nach einem antiken Ritual des Erbarmens mit vor Ort gesammeltem Regenwasser gewaschen, das als wundertätig erachtet wurde. An der Südgrenze der Provinz Lecco erstreckt sich eine sanft gewellte Hügellandschaft. Hier gibt es zahlreiche Adelsvillen mit luxuriösen Parks, aber auch interessante Ortschaften wie Cassago Brianza mit einer Art „archäologischem Park“, wo zwei Steinsarkophage zu sehen sind, sowie einem Brunnen, der Sant’Agostino genannt wird und möglicherweise zu einer römischen Villa gehörte. In Bulciaghetto, einem Ortsteil von Bulciago, befindet sich das Oratorium Santo Stefano (18.-19. Jh.) mit einem einzigen Schiff und ohne Apsis, ein in ganz Europa seltenes Zeugnis der karolingischen Epoche. In Barzanò hingegen finden wir bedeutende Zeugnisse der „lombardischen Romanik“ wie das Pfarrhaus San Salvatore, das auf antiken Fundamenten eines anderen Tempels aus römischer Zeit errichtet und im Mittelalter ausgebaut wurde. Im Inneren sind zwei Altare für heidnische Opferkulte, ein achteckiges Taufbecken sowie Freskenmalereien erhalten, die derzeit restauriert werden. In dem Park, in den das Pfarrhaus integriert ist, gibt es außerdem Überreste einer Feudalburg und die klassizistische Privatvilla Mozzi mit botanischem Park und einem italienischen Garten. Ebenfalls in Barzago kann das Mausoleum des Patrioten Luciano Manara besichtigt werden. Steigt man die Hügel am Tal von Rovagnate bis zu dem 877 Meter hohen Monte Crocione hinauf, gelangt man zum Gebiet des Monte di Brianza mit Gehöften und Gemeinden seltener Schönheit. Weiter oben in Villa Vergano beeindruckt besonders der Ortsteil Figina mit Überresten eines der ersten Kluniazenserpriorate, S. Nicola, das 1107 gegründet wurde und in dessen Nachlass erstmalig der Name Brianza erwähnt wird. Dieser Name, der sich später in der gesamten Region verbreitete, stammt wahrscheinlich von diesen Hügeln und weist auf den keltischen Ursprung („Berg“) hin, so als wären dies die „Berge par excellence“. Bei Anfahrt aus Mailand liegt Perego im Norden auf 88 San Genesio Die Gebiete Monte di Brianza und San Genesio mit ihren Hügellandschaften in 800 bis 900 Metern Höhenlage bietet zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten. Entstanden sind diese Anhöhen mit Gewissheit aus Gletscherbewegungen. Daher gibt es in der Gegend auch Findlinge, die in der letzten Eiszeit von den Alpengletschern ins Tal transportiert wurden. Der Naturpark gehört bereits zum Gebiet der Voralpen und die Landschaft besteht größtenteils aus Hügeln mit Eigenschaften von großem historisch-naturalistischem Interesse wie Wälder, die sich mit bebauten Feldern und Terrassierungen abwechseln, auf denen Wein und Maulbeerbäume angebaut werden. Es gibt viele Zeugnisse einer blühenden Bauernkultur. In allen Orten des Gebirgskammes findet man alte Ställe mit gemauerten Scheunen sowie verschiedene Gemeinschaftsbereiche wie Waschküchen, Backöfen und alte Weinkeller. Ein bedeutendes Zeugnis der religiösen Kultur ist das Einsiedlerkloster S. Genesio aus dem Jahr 960 nach Christus. den ersten Hügeln der Brianza an der gleichnamigen Fernstraße. Dies ist das Gebiet des Monte di Brianza, jener Hügellandschaft, die im Südosten der „Martesana Superiore“ liegt. Von den historischen Ereignissen von Perego ist wenig bekannt, obwohl es im historischen Kern Reste einer antiken Befestigung, einen Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert und eine Kirche gibt, die vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt. Sehenswert ist der Turm von Perego. Diese mittelalterliche, auf einem grünen Hügel liegende Ortschaft war die Heimat von Leone, Erzbischof von Mailand (1241-1257), der sich für den Adel einsetzte und die ketzerischen Rebellionen bekämpfte. Im Ort können die Burg, die antike Kirche San Giovanni Evangelista sowie der wunderschöne Kreuzgang neben der neuen Pfarrkirche besichtigt werden. Die drei Seiten des Kreuzganges bilden einen soliden Bau, der aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt, wie die Jahreszahl 1553 bezeugt, die in einen Granitsturz am Eingang des großen Kellers gemeißelt ist. Der Komplex integriert jedoch auch antikere Elemente. Hieraus könnte man auf eine der ältesten Herrschaftsresidenzen der Brianza schließen. Weiter untermauert wird diese Vermutung durch die Freskenmalerei mit Adelswappen, das dem Ritter Gianluca gehört haben könnte. Dieser war ein Hauptmann von Gian Giacomo Medici (Medeghino), der in der Brianza zwischen 1527 und 1531 blutige Konflikte ausgetragen hatte. DER HISTORISCHE KERN DER BRIANZA Kreuzgang - Perego Der Hang, der zu dem Wildbach Bevera weist, beeindruckt mit zahlreichen kleinen Seen und vielfältigen Landschaften mit antiken Siedlungen, die zu den Gemeinden Castello und Colle Brianza gehören. Die Gemeinde Castello di Brianza besteht aus zahlreichen Ortsteilen. In Brianzola gibt es in der Nähe des Friedhofes Überreste einer Burg. Diese soll laut Überlieferung der lombardischen Königin Theudelinde gehört haben, die fast überall in der Region der nördlichen Lombardei sehr populär war und noch ist. Aber auch die antiken Klöster haben in der ganzen Region ihre Spuren hinterlassen. Bemerkenswert ist das Kloster S. Maria Hoè, das 1456 dem Orden der Diener Mariens anvertraut und in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts auf den Fundamenten einer alten Kirche aus dem 13. Jahrhundert neu aufgebaut wurde. Im Inneren gibt es Leinwände von Camillo Procaccini, Freskenmalereien von Fiamminghino und weitere von Ferrano aus dem 18. Jahrhundert. Die Königin Theudelinde soll auch den Bau des Turms veranlasst haben, der die schöne Anhöhe zwischen Cologna und Piecastello dominiert und Campanone di Brianza genannt wird. Der hohe Turm ist die umgebaute Variante (1888) des Glockenturms der Kirche S. Vittore aus dem 17. Jahrhundert und wurde aufgrund seiner Lage in 625 Metern und der guten Sicht über die gesamte Umgebung vermutlich als Wachturm genutzt, um die zahlreichen Angriffe ausländischer Armeen im 17. und 18. Jahrhundert abzuwehren. Die Brianza ist sicherlich ein ideales Rieseziel um Entspannung und Vergnügen in aller Ruhe zu verbringen. In einer Oase von Natur und Kunst, gibt es eine Reihe von verschiedenen SPA, einige sind mit den innovativsten Hotels verbunden, welche jede Art von Behandlugen anbieten, von einem einfachen erholsamen Aufenthalt nach wenigen Kilometer aus Mailand. ZU BESICHTIGEN STERNWARTE - MERATE Via E. Bianchi, 46 Informationen: Tel. +39 039 5971100 - Fax +39 039 5971001 - www.merate.mi.astro.it STÄDTISCHES MUSEUM FÜR NATURGESCHICHTE “DON MICHELANGELO AMBROSIONI“ - MERATE Via Collegio A. Manzoni, 45 Informationen: Museum Tel. +39 039 9908636; Bibliothek Tel. +39 039 9903147 www.comune.merate.lc.it - biblioteca.civica@comune.merate.lc.it Eine Sammlung von Exponaten aus der Botanik, Zoologie und Mineralogie sowie eine spezielle Sektion für Fossilien. 89 DER HISTORISCHE KERN DER BRIANZA KLOSTER SABBIONCELLO – MERATE Via Sant’ Antonio da Padova, 5 Informationen: Tel. +39 039 9902765 Franziskaner Männerkloster. Die Auflösungsurkunden weisen daraufhin, dass dieses Kloster 1540 gegründet worden war. Die kleine Kirche Santa Maria di Sabbioncello gehörte zuerst dem Orden von Amadeo Lusitano, danach (1568) den Observanten und zuletzt (1588) den reformierten Franziskanern, die das Kloster restaurierten und verschönerten. Man kann noch heute das Messenregister des Ordens und die Handelsbücher der Jahren 1799 bis 1810, als das Kloster geschlossen wurde, sehen. KLOSTER SANTA MARIA DELLA MISERICORDIA – MISSAGLIA Via della Misericordia, 3 Per informazioni: Ass Amici del Monastero - www.monasterodellamisericordia.it Stadtgemeinde Comune di Missaglia Tel. +39 039 9241232 - +39 039 9241900 Dieses Gebäude wurde 1498 geweiht und war bis zur napoleonischen Vermögensbeschlagnahme ein Treffpunkt für die Einwohnergemeinschaft: An seinem Platz fand sogar der Markt statt. Die einschiffige Kirche ist von gotischen Querbögen unterteilt; die Decke ist aus Holz. Der Baustil ist spätgotischm zeigt aber auch Nachbauten vom 18. Jh. Die Fresken sind von Vincenzo Foppa und Morazzone. PARK BELVEDERE MARTIZAY - PARK “LA LIMONERA” - MONTICELLO Via Sirtori Informationen: Comune di Monticello Tel. + 39 039 9231616 Der Park ist ein wunderschönes Naturgebiet mit weiten Ausblicken über die Poebene und die Apeninen. Darüber hinaus herrscht in dieser Gegend ein besonders mildes Mikroklima, sodass auch Olivenhaine und mediterrane Kräuter gedeihen. In der Kirche und dem nahen Rathaus können Werke von Aligi Sassu besichtigt werden (Freskenmalereien von der Kreuzigung und der Via Crucis). Die Bibliothek ist in dem ehemaligen ZitronenGewächshaus untergebracht, von dem auch der Name „La Limonera“ abstammt, die zu den angrenzenden Villa Nava gehört. Villa Nava ist adels Wohnsitz in den ersten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts. PARK VILLA FACCHI - CASATENOVO Via Castelbarco 7 Informationen: Biblioteca Tel. +39 039 9202959 KIRCHE SANTA MARGHERITA - CASATENOVO Informationen: Segr. Comunale Tel. +39 039 9235212 KRIPPEN-MUSEUM - OSNAGO Informationen: Tel. +39 039 58129 Ausstellung antiker und moderner, künstlerischer Weihnachtskrippen aus aller Welt. SAMMLUNG DES KUNSTHISTORISCHEN VERBANDES S. AGOSTINO - CASSAGO BRIANZA Via don Giovanni Motta 2 Tel. +39 039 958105 - +39 039 9211671 - + 39 340 8618831 - www.cassiciaco.it - info@cassiciaco.it Die Sammlung enthält zahlreiche archäologische Funde jüngster Ausgrabungen. Die Objekte stammen aus gallisch-keltischer Zeit vom 2. Jahrhundert vor Christus bis zur römisch-barbarischen Epoche. LITHURGISCHES MUSEUM - CALCO Via Chiesa 2 Informationen: Chiesa Prepositurale di San Virgilio Tel. +39 039 508472 Das Museum präsentiert Objekte vom 17. Jahrhundert bis zur heutigen Zeit und verfügt über ein historisches Archiv aus dem 16. Jahrhundert. 90 BURG CASIGLIO – ERBA DIE SEEN DER BRIANZA Dort wo die Ebene die Berge des Comer Dreiecks berührt, finden wir nebeneinender fünf kleine Seen, umgeben von sanften Hügeln: Lago di Montorfano, Lago di Alserio, Lago di Pusiano, Lago di Annone und südlich von Lecco den Lago di Garlate, der von der Adda gebildet wird. Dank der vielen Wege und kleinen Straßen zwischen Rohr und Wäldern kann man an all diesen Seen wunderbar wandern, Fahrrad fahren oder auch reiten. Es gibt kleine Strände und Picknickplätze und man kann mit dem Boot – selbstverständlich ohne Motor – die ruhigen und fischreichen Gewässer befahren, um die Schönheit dieser Orte in vollen Zügen zu genießen. Aufgrund der Nähe zu primären Verkehrsadern und Flughäfen ist die Gegend ein beliebtes Ziel für Touristen und Ausflügler, die die Seen von allen Seiten erreichen. An dem winzigen See bei Montorfano, der Naturschutzgebiet ist, befinden sich die Villa Barbavara aus dem 18. Jahrhundert und der elegante Golf Club Villa d’Este. Der ist ein Paradies für Schwimmer, die hier besonders sauberes und warmes Wasser vorfinden. Auf dem Hügel, der den kleinen Ort dominiert, sind Überreste einer antiken Burg der Familie Mandelli erhalten. Die Gemeinde Albavilla, mit Gewissheit römischen Ursprungs, befindet sich an einem der schönsten Orte der Brianza. Sie erstreckt sich vom Ufer des Lago Alserio bis zu 1319 Metern Höhe am Monte Bolettone. Im vergangenen Jahrhundert war der Ort ein beliebtes Urlaubsziel, und noch heute wird er von Sonntagsausflügern „bestürmt”, die an sommerlichen Wochenenden die Alpe Vicerè aufsuchen, wo zahlreiche Wanderwege in die umliegenden Berge beginnen. Der Lago di Alserio, der früher mit dem Lago di Pusiano verbunden war, ist von Wiesen umgeben, die bis zu den Ufern reichen. Die Umgebung ist eine wahre Oase für Ausflüge und Picknicks. Die nicht anstrengenden Wege, die sich zum Wandern und Radfahren eignen, führen zu den Orten Merone und Monguzzo. In dem Städtchen Alserio zwischen dem See und dem grünen Hügelland kann auf dem Hügel Tassera die Villa Cramer bewundert werden. Der Name des Hügels stammt von der berühmten „Schlacht von Tassera“ die im Jahr 1160 zwischen den Mailändern und Barbarossa ausgetragen wurde. An das historische Ereignis erinnert ferner ein Volksfest, das alle zwei Jahre im August stattfindet. Schon Giovanni Segantini würdigte die Schönheit des Lago di Pusiano, indem er die Landschaft und die stillen Rohwälder in seinen Gemälden verewigte. Nicht weniger malerisch zeigt sich der gleichnamige Ort, der außerdem für das spektakuläre Feuerwerk berühmt ist, das sich jedes Jahr anlässlich der Festlichekeiten zu Ehren der Schnee-Madonna (Madonna della Neve) im Wasser de Sees spiegelt. Von der kleinen, der Madonna geweihten Wallfahrtskirche hat man einen atemberaubenden Blick mit der kleinen Insel „Cipressi“ im Vordergrund. Im Ort befindet sich der Palazzo Carpani Beauharnais, in dem im 18. Jahrhundert zunächst Habsburger und später der Stiefsohn Napoleons und italienische Vizekönig Eugenio Beauharnais lebten. Der Lago di Segrino liegt weiter nördlich bereits fast in einer Voralpenlandschaft. Der See, den schon Carlo Emilio Gadda rühmte, der in Longone lebte, gehört zu den am besten ausgestattetsten Orten für die Freizeitgestaltung. Es gibt einen Radweg, auf dem der ganze See umfahren werden kann, einen Bootsverleih mit Tretbooten und Kanus sowie freie, und ausgestattete Strände zum Sonnen. See Alserio Das Ökomuseum der Berg- und Seegemeinschaft Brianza Ökomuseum Das Projekt „Ökomuseum Berge und Seen der Brianza“ soll die Schönheiten der Natur, der Landschaft und der Umwelt sowie der historischen und Kulturstätten hervorheben, die an den Fleiß der Bewohner, aber auch an die hervorgebrachten Güter gebunden ist. Dieser „universelle“ Wert bezieht sich insbesondere auf die speziellen Eigenschaften wie die unverwechselbaren und einzigartigen Kulturlandschaften zwischen den Voralpen, der Hügellandschaft um den Monte di Brianza, den Bergmassiven Corni di Canzo, dem Moregallo und den Voralpenseen am südlichen Fuß der Bergkette. Am Fuß dieser Berge, die architektonische Juwele wie die Kirche San Pietro al Monte sowie Naturoasen wie den Naturpark Monte Barro beherbergen, erstreckt sich die Hügel- und Moränenlandschaft (Monte della Brianza und Seen der Brianza), die zum einen bei der industriellen Entwicklung in den vergangenen zwei Jahrhunderten eine entscheidende Rolle spielte und zum anderen kostbare Kunstschätze der Vergangenheit verwahrt (vom Campanone di Brianza bis zum Baptisterium in Oggiono, von den Patriziervillen aus dem 19. Jahrhundert bis nach Bosisio, dem Geburtsort des Dichters Parini, und natürlich den heute geschlossenen alten Fabriken, in denen Seide und Eisen hergestellt wurde). Die Gegend zwischen sanften Hügeln, Bergmassiven und Moränenseen entlang der Talschluchten des Cornizzolo und des Monte di Brianza sowie der Hügel und Berge südlich der großen Verkehrsader nach Venedig (Via Postumia) ist reich an Erinnerungen, Abfolgen historischer Ereignisse, malerischen Ausblicken aber auch antiken Berufen. Ein Stückchen Welt zwischen Burgen, kleinen Schluchten und großen Wiesen. Ein Weg durch die Jahrhunderte und eine Wirtschaft, die mal ländlich mal vorindustriell wirkt, alles in einem harmonischen Wechsel entlang der Talstraße. Informationen: Provincia di Lecco - Segreteria Settore Cultura - Tel. +39 0341 295469 www.provincia.lecco.it - segreteria.cultura@provincia.lecco.it 92 DIE SEEN DER BRIANZA Seen der Brianza Auf den Spuren von Parini in Bosisio Parini Auf dem sogenannten Kulturpfad „Pariniano“ kann man den Geburtsort von Giuseppe Parini Bosisio Parini mit einigen Monumenten entdecken, die wichtige Etappen im Leben des Literaten repräsentieren: die Kirche, in der er getauft wurde, das Katheder, das er während seiner Lehrtätigkeit in Brera benutzte, bis zum Geburtshaus des Dichters. In Letzterem wurde ein kleines Museum eingerichtet, in dem, wenn auch nicht originale, Gegenstände zu sehen sind, die Teil des damaligen Alltags und der bukolischen Welt waren, an der er sich inspiriert Museum im Geburtshaus von Giuseppe Parini Informationen: Gemeinde Bosisio - Tel. +39 031 3580511 - www.comune.bosisioparini.lc.it Besichtigungen nach Terminvereinbarung. Eintritt Frei. Der Lago di Annone, auch Lago di Oggiono genannt, ist mit 5,7 Quadratkilometern der größte der Nebenseen der Brianza und etwa 11 Meter tief. Von der kleinen Halbinsel Isella wird er in zwei Bereiche aufgeteilt. Über die See-Enge führte früher möglicherweise eine Straße auf einem „Pons Longus“ aus großen Steinen. In der Umgebung, besonders zwischen Oggiono, Annone und Bosisio, gibt es große Wiesen, auf denen früher in großem Umfang Torf gewonnen wurde. Bei diesen Grabungen wurden Überreste von Siedlungen aus Pfahlbauten der Polada-Zivilisation (16.-14. Jh. v. Chr.) gefunden. Annone Brianza erstreckt sich entlang des Gebirgsausläufers, der so weit vorsteht, dass er fast die gegenüberliegende kleine Halbinsel Isella berührt, was den See fast in zwei Teile trennt. Nicht weit vom Zentrum befindet sich das Oratorium S. Giorgio aus dem späten 15. Jahrhundert, dessen Freskenmalereien dem Meister der Pala Sforzesca zugeschrieben werden. Hier, in einer der schönsten Gegenden der grünen Brianza am Fuß der lombardischen Voralpen, befindet sich der Golf Club Lecco vor dem Hintergrund der Grigne und des Resegone, der einzige Golfplatz der Provinz. Auf dem nahen Hügel von Molteno befand sich einst eine Burg, dort, wo heute die Kirche S. Giorgio mit einem Kirchplatz mit Ausblick und einem klassischen Glockenturm von Ambrogio Nava (1846) steht. Die romanische Kirche San Nazaro (12. Jh.) im naheliegenden Garbagnate Monastero mit Skulpturen und Votivbildern wurde auf einem barbarischen Bau errichtet. Aus dieser Zeit wurden hier Reliquiare, Messer und Fibeln gefunden, die heute im Museum von Lecco ausgestellt sind. Hinter der Fernstraße Mailand-Lecco liegt die Gemeinde Costa Masnaga mit zahlreichen Ortsteilen und dazwischen großen Industrieanlagen, wie die Officine di Costa von 1916, die auf die Herstellung von Materialien für die Eisenbahn spezialisiert waren. In den umliegenden Ortschaften Tregolo, Brenno und Centemero stehen massive und mitunter sehr antike Steintürme. Die Türme können besichtigt werden und sind über einen 9 Kilometer langen Weg im Grünen verbunden, der am Fluss Lambro und dem Wildbach Bevera entlangführt. Der Pfad ist beliebt bei Naturfreunden, die ihn zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen. 93 DIE RADROUTE “CICLOVIA DEI LAGHI” Die Ciclovia dei Laghi ist eine im Rahmen des Interreg-Projekts Italien / Schweiz entstandene Radroute, die die Gebiete Lecco, Como, Varese und Tessin verbindet. Die Route verläuft im Seengebiet, bis Lecco und Varese, und ihr Name, der “Fahrradroute der Seen“ heißt, weist auf die 14 Seen, die hier zu finden sind, von den berühmtesten Maggiore, Como und Ceresio bis zu den kleinsten Moränenseen. Die Route ist 270 km lang, mit einigen Umwegen kann man eine Länge von 310 km erreichen und bietet damit 9 touristischen Radwege, dass die Provinzen von Lecco, Como und Varese verbraucht, die einen alternativen aktiven Urlaub zur vollen Entdeckung unseres Gebiets anbieten kann. Die Radwege “zeigen“ die Provinz Como, die oft nur wegen ihrer Seelandschaft bekannt ist, in einer neuen Art und Weise. Der touristisch noch unbekannte Süden darf sich zahlreicher Sehenswürdigkeiten rühmen, die diese Wege entdecken und schätzen lassen: der erste führt vom Park Pineta in Appiano Gentile durch die Stadt Como bis zur schweizerischen Grenze in Maslianico; der zweite geht östlich den Moränenseen Montor fano, Annone und Segrino entlang; die Ghisallo-Strecke ist eine Zwangsetappe für Sportler, die sich mit der Radsportgeschichte in einer der bezauberndsten Landschaften der Provinz messen wollen. Die erste der drei Wege in der Provinz Lecco verläuft im westlichen Gebiet der Brianza Moränenseen Annone und Pusiano; hier sind die Hauptsehenswürdigkeiten die Naturlandschaft und die Denkmäler der internationalen Cloister Route, wie das Kloster Lavello in Calolziocorte (die Route geht den Seen Garlate und Olginate entlang, südlich von Lecco). Für diejenigen, die lieber den Comer See entlang fahren möchten, gibt es den Weg am östlichen Seeufer, von Lecco bis Colico, wo man zusammen mit dem Radsport auch die lokale Kultur, Geschichte und Küche pflegen kann. www.cicloviadeilaghi.it 94 Touristische Informationen: Lecco via Nazario Sauro, 6 Tel. +39 0341295720 Fax +39 0341295730 www.lakecomo.com e-mail: info.turismo@provincia.lecco.it Informationen: Como - piazza Cavour,17 tel. +39 031269712 - fax +39 031240111 www.lakecomo.com e-mail: lakecomo@tin.it DIE BRIANZA BEI COMO Das zwischen den Seen und Bergen liegende Erba wurde in äußerst günstiger Lage von den Römern gegründet. Das Territorium erstreckt sich zwischen dem 1100 Meter hohen Gipfel der Capanna Mara, von dem aus der Comer See überblickt werden kann, und den Ufern der Seen Alserio und Pusiano. Das Städtchen und seine Umgebung werden von diversen bedeutenden, religiösen und zivilen, Bauten geschmückt. Besonders bemerkenswert ist die sehr antike Kirche Sant’Eufemia, deren hoher, romanischer Glockenturm als das Symbol von Erba betrachtet wird. Die erste Grundsteinlegung des Baus scheint auf die Mitte des 5. Jahrhunderts zurückzugehen. Im Verlauf der Jahre wurde die Kirche wiederholt stark umgebaut, insbesondere im 16. Jahrhundert. Im Inneren gibt es wertvolle Leinwände und ein kostbares, mit einem Christus bemaltes Holzkreuz aus dem 16. Jahrhundert. Aus historischer Sicht besonders interessant ist der antike römisch-mittelalterliche Stadtteil Villincino im Zentrum. Dieses enge und verschachtelte Viertel beginnt hinter einem befestigten Tor, das von einem eleganten Doppelbogen überragt wird, und endet unter dem Turm. Weitere sehenswerte Monumente sind: das Theater Licinium und das Gefallenen-Denkmal. Das spektakuläre Freilichttheater wurde 1929 auf der Anhöhe Licinium errichtet. Es wurde nach griechisch-römischem Vorbild gebaut und, auf Gabriele D’Annunzios Anraten, bietet heute eine interessante Sommersaison, deren Aufführungen das eindrucksvolle Ambiente hervorheben. Das Gefallenen-Denkmal wurde vom razionalistischen Architekten Terragni geplant und kennzeichnet sich für seine lange, steile Steintreppe.Auf den ersten Ausläufern der umliegenden Berge liegen die Parks antiker Villen wie Villa Amalia, die heute Gemeindebesitz ist und von Leopoldo Pollack an dem ehemaligen Standort des Franziskanerklosters Santa Maria degli Angeli erbaut wurde, oder Villa Majnoni, die das Rathaus beherbergt. In dem antiken Kloster San Salvatore im Ortsteil Crevenna, das im 16. Jahrhundert vom Kapuzinerorden errichtet wurde, ist noch der OriginalKreuzgang aus dem 16. Jahrhundert erhalten. Außerdem gibt es in der Umgebung viele Festungen aus dem Mittelalter, darunter die massiven Burgen Pomerio und Casiglio, die ursprünglich der Verteidigung dienten und von denen Ersteres in moderner Zeit zu Sant’Eufemia - Erba 95 DIE BRIANZA BEI COMO einem Ort für Empfänge und Festlichkeiten und Zweiteres zu einem Hotel umgebaut wurde. Südlich von Erba gibt es weitere interessante Orte zu entdecken. So wird Monoguzzo von einer Burg überragt, die zunächst eine Visconti-Festung war und später im 18. und 19, Jahrhundert zu einer Herrschaftsresidenz umgebaut wurde. Mit der Gemeinde Inverigo steht der Name der Mailänder Familie Crivelli in engem Zusammenhang, die von ihrer prunkvollen Residenz, die heute noch als Villa Crivelli bekannt ist, zu der Wallfahrtskirche Santa Maria della Noce die Zypressenallee anlegte. Der Wallfahrtsort erhebt sich an einem malerischen Platz, auf dem bis zum 19. Jahrhundert der Seidenkokonmarkt abgehalten wurde. Die Kirche stammt ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert, wurde im Verlauf der Zeit jedoch mehrfach umgebaut. Im Inneren ist eine als „wundersam“ bezeichnete Freskenmalerei aus dem 15. Jahrhundert zu sehen. Ebenfalls berühmt ist die Villa La Rotonda auf der Hügelspitze. Dieses wertvolle Beispiel für klassizistischen Baustil hat ein elegantes Säulenportal am Ende einer prunkvollen Freitreppe und über dem charakteristischen runden Salon, der der Residenz ihren Namen gab, wölbt sich eine große Kuppel. Der Fassade der Rückseite ist die spektakuläre „Loggia der Giganten“ mit sechs wunderschönen Skulpturen von Pompeo Marchesi vorgebaut. In Anzano del Parco kann schließlich der große Garten der eleganten Villa Carcano besichtigt werden, die Ende des 18. Jahrhunderts von dem Architekten Leopoldo Pollack entworfen wurde, und in Alzate Brianza gibt es schöne Adelsvillen wie Villa Baragiola oder Villa Odescalchi. Villa La Rotonda - Inverigo ZU BESICHTIGEN ETHNOGRAFISCHES UND WASSERMUSEUM - ALBESE CON CASSANO Via Pulici 25 Tel. +39 031 426122 - Fax +39 031360224 - protocollo@comune.albeseconcassano.co.it www.comune.albeseconcassano.co.it Das Museum wurde 2004 in einer restaurierten Waschküche eingerichtet und zeigt Instrumente und Werkzeuge, darunter einen Waschtrog, eine Schöpfwanne sowie einen Feuerlöscher vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Besichtigungen auf Anfrage, Eintritt frei. VOGELMUSEUM - AROSIO c/o Il Nibbio Via Cascina Perego 1 Tel./Fax +39 031 762162 - www.nibbio.org - fein@nibbio.org Die Ausstellung besteht aus Schaukästen, in denen 375 Exemplare ausgestopfter Vögel zu sehen sind. Das Observatorium liegt auf einer der italienischen Hauptstrecken der Zugvögel. Besichtigungen im Frühling auf Anfrage. Eintritt frei. STÄDTISCHES MUSEUM ERBA Via U. Foscolo 23- Erba Tel./Fax +39 031 3355341 - www.comune.erba.co.it - museoerba@libero.it Das Museum präsentiert Zeugnisse der antiksten Bewohner der oberen Brianza und des Comer Dreiecks, deren Spuren mit Hilfe zahlreicher Gegenstände und Artefakte nachverfolgt werden. 96 BASILIKA SAN VINCENZO - GALLIANO – CANTÙ DIE BRIANZA BEI COMO Die reichen und adligen Mailänder Familien wählten die grüne Gegend südlich des Comer Sees zwischen den Flüssen Adda und Seveso zu dem Ort, an dem sie ihren Urlaub und ihre Freizeit verbrachten und wohin sie sich den ganzen Sommer über zurückzogen, bis sich die ersten herbstlichen Nebel über das Land senkten. Die Brianza von heute ist das Sinnbild des italienischen Unternehmertums, ein betriebsames und produktives Gebiet, in dem maßgeblich kleine und mittelständische Betriebe, vor allem aus der Möbelbranche, tätig sind. In der Brianza bei Como wird ein Fünftel aller italienischen Möbel produziert, nachdem es den Unternehmern gelungen war, die antiken Tischlereien, die die Bauern während des Winters betrieben, zu einer wahren Industrie auszubauen. Kirche San Paolo - Cantù Ein typisches Beispiel für diese Entwicklung ist das Städtchen Cantù. Dieser blühende Ort, der sowohl für seine Holzindustrie als auch seine Kunstschätze berühmt ist, liegt mitten im Herzen der Brianza auf einem Hügel, der die gesamte Umgebung dominiert. Rings um den Stadtkern sind zahlreiche Ortsteile entstanden, die alle individuelle Eigenschaften und interessante Monumente haben. Das berühmteste ist zweifelsohne der architektonische Komplex Galliano bestehend aus der Basilika San Vincenzo und dem Baptisterium San Giovanni, der ein bedeutendes Symbol für romanische Kunst in der Lombardei darstellt. Die Apsis und das Kirchenschiff der mehrfach 98 umgebauten Kirche ist mit kunstvollen Freskenmalereien bedeckt (siehe auch „Romanik in der Brianza bei Como“). Im Zentrum von Cantù gibt es aber auch noch andere Kirchenbauten von künstlerischem Interesse, wie zum Beispiel die Kirche San Paolo mit dem hohen Glockenturm, der im Volksmund „die Spindel der Brianza“ genannt wird. Der Bau ist sehr antiken Ursprungs, wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert, wurde jedoch im 16. und 17. Jahrhundert, als die Galliano Pfarrkirche von Cantù war, stark verändert. Nicht weit entfernt befindet sich die Kirche Santa Maria, die im 17. Jahrhundert von dem Architekten des Mailänder Doms entworfen wurde. Sehr interessant ist die architektonische Struktur, bestehend aus zwei übereinanderliegenden Zylindern. Neben den Kirchenbauten gibt es in Cantù außerdem diverse elegante Residenzen, die die Stadt und deren Umgebung schmücken, zum Beispiel das Rathaus im klassizistischen Stil mit einem wunderschönen Park, in dem im Sommer Veranstaltungen und Konzerte stattfinden, die spätklassizistische Villa Sacchi mit Bogengang und der typischen Balustrade mit schlanken Säulen, Villa Orombelli im Ortsteil Fecchio oder die klassizistische Villa Pedretti am Kirchplatz der Basilika Galliano. Das betriebsame Städtchen Cantù ist außerdem für sein Kunsthandwerk bekannt. Hier wird nicht nur Holz verarbeitet, sondern seit dem 16. Jahrhundert auch Klöppelspitze hergestellt. Die heute in Novedrate stattfindende internationale Spitzen-Messe trägt dazu bei, diese Tradition aufrecht zu erhalten und zu fördern. Die nicht weit entfernte Gemeinde Lurago d’Erba hingegen ist für die Herstellung von Binsen- und Korbprodukten bekannt und in Cucciago werden kunstgewerbliche Pfeifen hergestellt. In Cucciago befindet sich auch die Wallfahrtskirche Madonna della Neve mit Freskenmalereien und romanischen Elementen, die von den Umbauarbeiten im 18. Jahrhundert verschont geblieben sind. Im nahen Carimate gibt es eine ViscontiBurg. Diese massive Festung im typisch lombardischen Stil wurde im 14. Jahrhundert von Luchino Visconti wahrscheinlich auf den Fundamenten eines bestehenden Baus errichtet. Die hohen Türme, die Mauern mit Zinnen und gotischen Fenster wurden im Verlauf des 19. Jahrhunderts jedoch umgebaut und heute beherbergt die antike Residenz ein luxuriöses Hotel. Carimate ist außerdem für seinen prestigereichen Golf Club bekannt. Im Ortsteil Montesolaro befindet sich die elegante Villa Vismara-Calvi-Radice Fossati aus dem 18. Jahrhundert, zu der eine etwa 500 Meter lange, eindrucksvolle Allee führt. In Mariano Comense am Hügel San Maurizio kann ein romanisches Baptisterium bewundert werden, dessen kleine, achteckige Vierungskuppel fast aus der gleichen Zeit stammt wie die des Galliano-Kom- DIE BRIANZA BEI COMO plexes. Ebenfalls sehenswert sind die Patrizierhäuser Villa Besana und Villa Passalacqua, die heute das Rathaus beherbergt. In Minoprio befindet sich die Villa Raimondi aus dem 18. Jahrhundert. Der Bau ist von einem immensen botanischen Garten mit zahlreichen Pflanzenund Baumarten umgeben. Heute ist die Villa Sitz der Stiftung Minoprio, einer prestigereichen und weltweit berühmten Schule für Gartenbau, Blumenzucht und Obstanbau, in der junge Landwirte und Blumengärtner professionell ausgebildet werden. Ein charakteristisches Merkmal der Gemeinde Cadorago ist die Präsenz zahlreicher Wandmalereien von namhaften italienischen und internationalen Künstlern (z. B. Tadini, Saltarelli, Bellini) und Skulpturen (z.B. von Luzzani und Vioni), die die Fassaden der Wohnhäuser schmücken. In Fino Mornasco befindet sich die ebenfalls bemerkenswerte Villa Raimondi, die im 19. Jahrhundert von dem klassizistischen Architekten Simone Cantoni umgebaut wurde. Im Park der Villa steht die kleine Kirche, in der 1860 die Hochzeit von Giuseppe Garibaldi mit der jungen Tochter des Marchese Raimondi zelebriert wurde. Cantù und das Holz In der Wirtschaftswelt ist Cantù hauptsächlich für seine Holzmöbelproduktion bekannt. Das Erfolgsgeheimnis dieser prestigereichen Aktivität besteht in der „individuellen Gestaltung“ und strikt kunsthandwerklichen Ausführung der Möbel, nach Maß für jeden Kunden und mit einem Stil, der der Kooperation an örtlichen Spezialschulen ausgebildeter Architekten und Designer entspringt. Die Hersteller haben sich in Konsortien organisiert und stellen ihre Produkte permanent aus, sodass sich der Besucher jederzeit einen Überblick über die jeweils aktuelle Produktion verschaffen kann. Cassina Rizzardi ist schließlich für seinen Golfplatz und ein Zentrum für Maulbeerraupenzucht berühmt, das sich dem Studium und der Seidenraupenzucht widmet. Golf Villa d’Este - Montorfano 99 DIE BRIANZA BEI COMO Outlet Früher sprach man von Fabrikverkauf, heute heißen sie Outlets, die Geschäfte, in denen man direkt vom Hersteller und somit zu besonders günstigen Preisen einkaufen kann. Das Angebot umfasst die verschiedensten Artikel, von Schuhen der Marke Lario bis hin zu Levis-Jeans oder Kleidung von Armani, Honig von Ambrosoli und vor allem natürlich Seide. Da die Provinz Como als Hauptregion der Seide gilt, gibt es hier besonders viele Fabriken, in denen man Tücher, Kravatten, Stoff vom Meter oder andere Fertigerzeugnisse direkt erwerben kann. Eine vollständige Liste ist in den Büros für Touristeninformation erhältlich. Cermenate ist eine antike und betriebsame Gemeinde der Brianza bei Como, in der die Pfarrkirche S. Vito e Modesto aus dem 13. Jahrhundert, die Kirche S. Vincenzo und im Ortsteil Asiago der Kindergarten besichtigt werden kann, der ein schönes Beispiel für die rationalistische Architektur von Cesare Cattaneo ist. Lomazzo gehört zu den Orten mit der aktivsten Wirtschaft der Gegend. Da es direkt an der Grenze zur Provinz Mailand liegt, ist es seit jeher ein Knotenpunkt sowohl für den Handel als auch den kulturellen Austausch. Unterstrichen wird diese Berufung von den verschiedenen Monumenten: Der Friedensbogen (Arco della Pace) erinnert an den Frieden von Lomazzo und ist eins der bekanntesten Symbole des Ortes. Der heute sichtbare Bogen stammt aus dem Jahr 1875. Die Kirche San Siro im Barockstil wurde 1732 erbaut. Im Inneren sind wertvolle Freskenmalereien sowie ein antikes Gemälde der MorazzoneSchule zu sehen. Der „Brolo“ und die Kirche San Vito: Auf dem Vorplatz der Kirche San Vito, der Brolo San Vito genannt wird, wurde in der Renaissance-Zeit der Friedensvertrag zwischen Como und Mailand abgeschlossen. Das Kirchenprojekt von 1800 wurde von dem berühmten Schweizer Architekten Simone Cantoni umgesetzt. Im Inneren kann ein Marmoraltar des großen zeitgenössischen Bildhauers Francesco Somaini (1926-2005) bewundert werden. Ebenfalls sehenswert sind Villa Carcano-Raimondi, deren Zimmer als die schönsten Beispiele für lombardische Renaissance-Architektur in ganz Italien gelten, die Baumwollspinnerei Somaini als ausdruckstarkes Zeugnis der Textilindustrie aus dem 19. Jahrhundert aber auch die interessante Arbeitersiedlung nicht weit vom Werk. Die Gemeinde Turate wurde erstmalig auf einer Schenkungsurkunde des lombardischen Königs Liutprand aus dem Jahr 712 erwähnt, der Fund einiger römischer Gräber weist jedoch auf einen wesentlich antikeren Ursprung hin. Einen Besuch wert sind das kleine Museum Casa Militare Umberto I, das 1899 eröffnet wurde und Objekte aus dem Risorgimento 100 Seide zeigt, sowie die einschiffige Wallfahrtskirche Madonna in Campagna und die ebenfalls der Madonna geweihte Kapelle mit Barockdekorationen, die um das Jahr 1650 realisiert wurden. Baptisterium - Mariano Comense DIE BRIANZA BEI COMO ZU BESICHTIGEN LA PERMANENTE MOBILI - CANTU’ Piazza Garibaldi, 9 Tel. +39 031 712539 - www.lapermanentemobilicantu.com Die Möbelgenosssenschaft “La Permanente” wurde 1893 gegründet, um qualifizierte Möbel- und Polsterhandwerker aus Cantù zusammenzuschließen. Im Zentrum Cantùs gelegen, stellt sie hochqualifizierte klassische und moderne Kunsttischlerei nach Maß sowie exklusive Jacht- und Superjachtausstattungen aus. Andere Ausstellungsräume von Handwerksmöbeln sind in Cabiate (Consorzio Cabiate Produce) und in Mariano Comense (Consorzio Esposizione Mobili Artigianali Mariano Comense). ZENTRUM DER SEIDENRAUPENZUCHT - CASSINA RIZZARDI Via Monte Grappa 10 Tel. /Fax +39 031 880405/541335 - www.sociolario.org/Gelsibachicoltura Ziel des Zentrums ist die didaktische Vermittlung der Technik der Seidenraupenzucht. Carimate 101 ROMANIK IN DER BRIANZA BEI COMO Im Hinblick auf die Architektur überwiegt in der Gegend um den Comer See zweifelsohne der romanische Stil. Dieser Baustil entstand um das Jahr 1000 in diversen Teilen Europas, entwickelte in der Umgebung von Como jedoch eigene Merkmale, verbreitete sich stark und wurde nicht zuletzt dank der lokalen Meister zu einer Art Wegweiser für diese neue Art zu bauen. Die Hauptelemente der Romanik in diesen Gebieten waren die Verwendung von Naturstein und die Schlichtheit der Dekorationen, wobei die Architektur an sich der Skulptur vorgezogen wurde. Neben den bereits erwähnten Comer Kirchen S. Abbondio, S. Fedele und S. Carpoforo sowie den Zivilbauten wie Porta Torre sind in der Brianza einige der bedeutendsten architektonischen Komplexe und Taufkirchen des Mittelalters erhalten. malereien an der rechten Wand des Kirchenschiffes erzählen, wenn auch lückenhaft, Geschichten von Samson und dem Heiligen Christophorus. Das Baptisterium rechts von der Kirche ist ein komplexer Bau, der wahrscheinlich im 11. Jahrhundert errichtet wurde. Sie hat einen Vorbau aus späterer Zeit und wird von einer achteckigen Vierungskuppel überragt. Im Inneren befindet sich zentral ein Taufbecken für Immersionstaufen, das aus einem aus römischer Zeit stammenden Mühlstein gewonnen wurde. Die Abtei San Giovanni Battista – Vertemate Etwa einen Kilometer vom Ort entfernt erhebt sich das monumentale Kluniazenserkloster mit der Abtei San Giovanni Battista aus dem 11. Jahrhundert. Die Kirche ist ein romanischer Bau mit drei Schiffen und der antike Kreuzgang ist teilweise erhalten. Die wertvollen Freskenmalereien aus dem 14. Jahrhundert, die den Außenbereich und die Apsis dekorieren, stammen von einem anonymen lombardischen Meister. Die Abtei ist Privateigentum und kann nicht besichtigt werden. Die Basilika San Vincenzo und das Baptisterium San Giovanni - Galliano Am Ortsrand von Cantù befindet sich der Kirchenkomplex Galliano, bestehend aus der Basilika San Vincenzo und dem Baptisterium San Giovanni. Der Legende zufolge wurde die Basilika um das 6. Jahrhundert nach Christus auf den Ruinen eines antiken heidn i s c h e n Te m p e l s errichtet. Die erste sichere Dokumentation ihrer Existenz ist jedoch die der Weihung in ihrer heutigen Form im 11. Jahrhunder t, als sie unter der Obhut des späteren Erzbischofs von Mailand, Ariberto da Intimiano, stand, der sie auch ausbauen und verschönern ließ. Auf seine Initiative wurde auch der Freskenzyklus an den Abtei San Giovanni Battista – Vertemate Wänden des Kirchenschiffes realisiert, der trotz einiger Beschädigungen zu den bedeu- Das Baptisterium San Giovanni – Mariano tendsten Malereizyklen gehört, die in Norditalien aus Comense dieser Epoche erhalten sind. In den darauffolgenden Diese Taufkirche stammt aus der gleichen Epoche Jahrhunderten wurde die Basilika immer stärker ver- wie die ebenfalls dem Heiligen Johannes geweihte nachlässigt, sogar entweiht und im 19. Jahrhundert des Galliano-Komplexes und wurde wahrscheinlich in ein Landhaus umgewandelt. Erst jüngste Restaurie- zu Beginn des 11. Jahrhundert erbaut. Sie hat eine rungsarbeiten gaben dem Bau seinen ursprünglichen interessante Struktur mit quadratischem Grundriss mit Glanz zurück. Unter dem erhöht positionierten Presb- eionem Halbrund an jeder Seite und einer achteckiyterium befindet sich die antike Krypta. Die Apsis ist gen Kuppel. Der Bau wurde im Verlauf der Jahrhunmit einer Freskenmalerei bedeckt, die „die Erhabenderte leider mehrfach verändert, dank sorgfältiger heit des Christus zwischen Heiligen, Propheten und Restaurierungsarbeiten konnte die ursprüngliche LiErzengeln“ und im unteren Bereich Szenen aus dem Leben des Heiligen Vinzenz darstellt. Die Fresken- nienführung jedoch wiederhergestellt werden. 102 REGIONALPARK SPINA VERDE – COMO RATHAUS – OLGIATE COMASCO DIE GRENZE ZUR SCHWEIZ, DIE UMGEBUNG VON OLGIATE UND DIE EBENE Vor den Toren der Stadt Como erstreckt sich ein weites Gebiet mit vielen Ortschaften aber auch von großem naturalistischen Interesse. An den Hügelausläufern der Stadt beginnt der Regionalpark Spina Verde, der die Provinzhauptstadt mit den Gemeinden S. Fermo della Battaglia, Cavallasca, Parè und Drezzo vereint. Dieser Park bietet diverse interessante Ziele wie zum Beispiel die Überreste der frühgeschichtlichen Stadt Como, denn genau hier befanden sich die allerersten Ansiedlungen der Gegend, Monumente aus dem Mittelalter oder Zeugnisse jüngerer Geschichte und natürlich die zahlreichen Wanderwege und Aussichtspunkte von unvergleichlicher Schönheit. San Fermo war der Schauplatz der berühmten von Gletschern gebildete Tal fließt der Wildbach Faloppia, daher wurden hier im Mittelalter zahlreiche Wassermühlen („Mulini“) für die Mehl- und Ölproduktion gebaut. Im 16. Jahhundert wurde das Tal zum Grenzgebiet und Schauplatz des Schmuggels, der das gesamte Territorium und dessen Wirtschaft viele Jahrzehnte lang maßgeblich beeinflusste. Die Grenze zur Schweiz mit vielen Pässen für Fußgänger und Fahrzeuge umschreibt dieses Gebiet, in dem das Antike lebendig bleibt aber auch die moderne Prägung spürbar ist. Es gibt zahlreiche betriebsame Ortschaften, in denen der Handel floriert, und ebenso entfernte Winkel, wo man noch in völliger Stille über Felder und Lichtungen wandern kann. Aber auch Zeugnisse der Kunst und Geschichte Freskenmalerei in der Villa Imbonati – Cavallasca Schlacht zwischen den Truppen Garibaldis und den Österreichern zur Befreiung Comos, die im Jahr 1959 während des zweiten Befreiungskrieges ausgetragen wurde. Ebenfalls sehenswert ist die Kirche Santa Maria Nullate, in der jüngste Restaurierungsarbeiten, bei denen interessante Zeugnisse aus keltischer Epoche zutage gebracht wurden, die durch den transparenten Boden betrachtet werden können. Weiter westlich beginnt eine Hügellandschaft mit prunkvollen Herrschaftshäusern antiken Ursprungs sowie unzähligen kleinen Villen, die diese Ortschaften zu einem großen, eleganten Residenzviertel machen. Der nächste Ort ist Cavallasca mit der prestigereichen Villa Imbonati, in der sich heute das Rathaus befindet. Sie wurde Mitte des 17. Jahrhunderts auf Wunsch von Carlo Antonio Imbonati erbaut, der hier Künstler und Literaten um sich versammelte. Auch die kleine Kirche San Rocco ist einen Besuch wert. Dieses Gotteshaus wird auch „Kirche der Maler“ genannt, da sich im Inneren eine wertvolle Via Crucis befindet, die von 14 zeitgenössischen Malern realisiert wurde. Cavallasca ist der erste Ort, der mit Parè und Drezzo von 1928 bis 1956 die Gemeinde Lieto Colle bildete, ein weitreichendes Siedlungszentrum direkt an dem großen Tal Valmulini, dessen romantischer Name „Freundlicher Hügel“ bedeutet. Durch das 104 fehlen nicht, man denke nur an den jahrtausendealten Turm in Rodero, wo jedes Jahr am ersten Augustwochenende ein belebtes Fest stattfindet, oder die Touristenattraktionen wie den Dampfzug, der von Valmorea nach Mendrisio im Tessin fährt. Diese einzigartige Eisenbahnlinie, die nur 8 Kilometer lang ist, wurde 1926 eingeweiht und wurde vor einigen Jahren mit Originalwagen und Dampflok wieder in Betrieb genommen. Aus künstlerischer Sicht interessant ist das Städtchen Olgiate Comasco mit den zwei Kirchen Santi Ippolito e Cassiano und San Gerardo. Außerdem gibt es in der Stadt bedeutende Zivilbauten wie Palazzo Volta, der heute das Rathaus beherbergt, Villa Camilla aus dem 19. Jahrhundert und den Baukomplex „Medioevo“ (Mittelalter) mit mehreren Stilen, in dem sich heute ein Bürgerzentrum befindet. Weiter südlich gibt es einen Pinienwald, der von der intensiven Bautätigkeit im Verlauf der Jahrhunderte verschon geblieben ist, und in dem sich landwirtschaftliche Kleinbetriebe mit speziellen Anbaukulturen sowie Freizetzentren niedergelassen haben. Das „Pinetina“ in Appiano Gentile verfügt zum Beispiel über Sportanlagen, darunter einen bekannten Golfplatz und das Trainingszentrum des FC Inter Mailands. DIE GRENZE ZUR SCHWEIZ, DIE UMGEBUNG VON OLGIATE UND DIE EBENE Kurz dahinter liegt Lurago Marinone, in dessen Kirche San Giorgio wertvolle Freskenmalereien erhalten sind, und in dessen Umgebung es zahlreiche Villen aus dem 18. und 19. Jahrhundert gibt, die Zeugnisse der Industriearchitektur darstellen. Die Autobahn Como-Mailand durchquert die gesamte Ebene. Fährt man in Richtung Norden, gelangt man kurz vor der Provinzhauptstadt zu der Gemeinde Grandate, wo ein originelles Schaukelpferdmuseum besichtigt werden kann. Das Museum befindet sich im Inneren des Reitstalls, in dem Ende der Fünfzigerjahre das berühmte Vollblut Tornese geboren wurde und präsentiert etwa 250 Schaukelpferde, von denen das älteste aus dem 13. Jahrhundert stammt. ZU BESICHTIGEN Museum der 6. Legion der Steuerpolizei Ehem. Casa del Fascio - Como Piazza del Popolo 4 Tel. +39 031 304466 - Fax +39 031 304222 Besichtigungen des Atriums und des Museums nur auf telefonische Anfrage. Eintritt frei. Kleines Museum der Steuerpolizei und des Schmuggels San Fedele Intelvi - Ortsteil Erbonne Tel. +39 333 2384179 Besichtigung von außen, immer zugänglich. DIE PARKS In der Provinz Como gibt es sehr viele Parks und Naturschutzgebiete. Der Name Spina Verde (grüner Grat) bezieht sich auf den Hügelkamm, der sich im Nordwesten von Como bis in die Schweiz erstreckt. Aufgrund der besonderen Lage des Territoriums, das wie ein Rückgrat zwischen die Stadt und ihre Peripherie liegt, ist der Park aus natürlicher Berufung die grüne Lunge der gesamten Gegend. Die Struktur der Hügel der Spina Verde besteht aus Sedimentgestein aus dem Tertiär. Das Territorium bietet viel Interessantes, sowohl im Hinblick auf die Natur mit ausgedehnten Kastanienwäldern, die vom Menschen gepflanzt wurden, um die Früchte und das Holz zu nutzen, als auch bezüglich der Archäologie und Geschichte mit kostbaren Spuren der ersten Bewohner der Gegend um Como sowie vielen anderen Monumenten verschiedener Epochen. Weitere Beispiele sind die mittelalterliche Burg Baradello, die das Symbol des Parks ist, die romanische Basilika S. Carpoforo sowie neuere Monumente wie die Militärstraßen am Sasso di Cavallasca. Hinzu kommen die zahlreichen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, da der Park über ein dichtes Netz von Wanderwegen, Aussichtspunkten und Berghütten verfügt. Grenzland Die Nähe zur Schweizer Grenze begünstigte in vielen Orten der Umgebung von Como, sowohl in der Ebene im Süden als auch in den Seeregionen die Entwicklung des Schmuggels. Diese illegale Aktivität war in den Grenzgebieten Teil des Alltags und entstand aus der Notwendigkeit heraus, die mageren Erträge eines nur aus Arbeit und Verzicht bestehenden Lebens aufzubessern, wie es für die Nachkriegszeit bis zu den Siebzigerjahren typisch war. Diese Geschichten wahren Lebens sind heute von einer Aura der Romantik umgeben, nicht nur aufgrund der vielen Bücher und Romane, die sich daran inspirierten, sondern auch hinsichtlich der geschmuggelten Waren wie Zucker, Kaffee, Brühwürfel und vor allem Zigraretten, die weit von den Dingen entfernt waren, die leider heute Gegenstand von Schmuggelaktivitäten sind. Die beiden großen Gegner waren die „Spalloni“ und die Steuerfahnder. Erstere, also die Schmuggler, trugen große Säcke voller Zigaretten, die „Bricolle“ genannt wurden, auf den Schultern (daher der Name Spallone = große Schulter). Ihre einzige Waffe waren ihre Körperkraft und ihre Schnelligkeit, um an verborgenen Orten und fast immer bei Nacht durch Löcher im Zaun zu kriechen, verfolgt von den Steuerfahndern, die sie einfangen sollten. Diese umfangreiche Lokalgeschichte wurde fast ausschließlich von Generation zu Generation mündlich überliefert. Heute gibt es zum Thema zwei interessante Museen, eins in Como am Sitz der Steuer- und Zollpolizei, und ein weiteres in Erbone im Val d’Intelvi. Die Sammlungen umfassen Gegenstände, Kleidung und Dokumente dieses Phänomens, das so eng mit der regionalen Geschichte und Kultur zusammenhängt, dass es fast zu einer Legende wurde. Consorzio Parco Spina Verde Como Via Imbonati 1 - 22020 Cavallasca (CO) Tel. +39 031 211131 - Fax +39 031 535864 segreteria@spinaverde.it - www.spinaverde.it Das Gebiet des Parco della Pineta di Appiano Gentile e Tradate hat die besondere Eigenschaft, zu 85% von Wald bedeckt zu sein. Aufgrund seiner Nähe zu den großen Städten und dank des verzweigten Straßen- und Eisenbahnnetzes ist der Park leicht zu erreichen. Aus morphologischer Sicht besteht das Gebiet aus Moränensedimenten, die sich während der verschiedenen Eiszeiten überlagert haben. Die Vegetation ist die typische des lombardischen Heidelandes, es überwiegen Kiefern, die sich in den Wäldern mit Sommereichen, Kastanien, Robi- 105 DIE GRENZE ZUR SCHWEIZ, DIE UMGEBUNG VON OLGIATE nien, Hagebuchen, Birken und Ulmen abwechseln. Was die Fauna betrifft, wurden im Park 96 Arten erfasst, von denen 58 auch nisten, darunter einige Tagraubvögel (Habichte, Wespenbussarde, Sperber, Bussarde und Turmfalken). Das Naturschutzgebiet eignet sich für eine schonende Freizeitnutzung und der unverfälschte Wald ist der ideale Ort für unterhaltsame und gleichzeitig umweltfreundliche Ausflüge zu Fuß oder mit dem Mountain Bike. Consorzio Parco Pineta di Appiano Gentile e Tradate via Manzoni 11 - 22070 Castelnuovo Bozzente (CO) Tel. +39 031 988430 - Fax +39 031 988284 www.parcopineta.org Regionalpark Valle del Lambro Der Park umfasst die Ufergebiete des Flusses Lambro auf dem Abschnitt zwischen den Seen Pusiano und Alserio im Norden und dem Park Villa Reale di Monza im Süden. Die Hügellandschaft der Brianza um Mailand und Como zählt aus naturalistischer Sicht zu den interessantesten, gemeinsam mit einigen bedeutenden Sumpfgebieten und bemerkenswerten Monumenten wie Villa La Rotonda in Inverigo, Villa Crivelli und der Kirche Santa Maria della Noce. Parco Valle Lambro via Vittorio Veneto 19 - 20050 Triuggio (MI) Tel. +39 0362 970961/997137 Fax +39 0362 997045 www.parcovallelambro.it Il Parco del Lura Der Parco del Lura umfasst den Taleinschnitt südlich von Bulgarograsso bis nach Saronno sowie die bewaldeten Hügel bei Guanzate und Cermenate. Die Vegetation ist die für die lombardischen Hochebenen typische mit Sommereichen und Robinien. Die Parkverwaltung Consorzio Parco Lura hat GPSTracks für die Radrouten durch das Park zum Download zur Verfügung gestellt. Consorzio Parco Lura via IV Novembre 9 - 22071 Cadorago (CO) Tel. +39 031 901491 - Fax +39 031 8881621 info@parcolura.it - www.parcolura.it Val Basca ZU BESICHTIGEN SCHAUKELPFERDMUSEUM - GRANDATE Via Tornese 10 - Tel. +39 031 382038 - www.museodelcavallogiocattolo.it - infomuseo@artasana.it Das Museum präsentiert eine originelle Sammlung von Schaukelpferden aus aller Welt. Außerdem sind Spielzeugpferde aus Pappmaché, Holz und zahlreichen anderen Materialien zu sehen. 106 DIE TRADITIONELLE GASTRONOMIE Die Region der Brianza mit ihrer landwirtschaftlichen Berufung, die in der Vergangenheit durch die nahe Großstadt bedingt war, zeichnet sich durch eine im Wesentlichen schlichte Küche aus. Die Hauptressource im Einklang mit den territorialen Eigenschaften und der genannten Versorgungsfunktion waren sekundäre Getreidearten (zunächst Roggen, Hirse und Gerste, später Mais), während in den Wäldern gejagt (Vögel, Wild) und gesammelt wurde (Kastanien, Nüsse, Flussschnecken und Flusskrebse). Um die verfügbaren Produkte optimal zu nutzen, wurden aus Getreidegemischen Brote, aus gemischten Gemüsesorten und Hülsenfrüchten Suppen (oftmals verfeinert mit zerkleinertem Fett) sowie aus Fleisch und Innereien Würste hergestellt. In der Brianza überwiegen rustikale Spezialitäten wie den Eintopf aus Wirsingskohlen und Schweinefleisch “Cazzoeula” oder “Cassöla” genannt, “Busecca” oder “Foiolo” (Kutteln), Polenta und Wildvögel, Cotecotto (Kochwurst aus Schweinefleisch) mit Bohnen und natürlich alle lokalen Wurstspezialitäten wie Filzette oder Cacciatorini (Salami). Weitere Spezialitäten sind „Rustisciada“, ein typisches Gericht der Brianza mit Schweinelende und Fleischwurst, die mit Zwiebeln (vorzugsweise aus Brunate) gebräunt werden. Nicht zu vergessen sind natürlich die Polenta oder Kaninchen Brianzola, das mit speziellen Tunken sehr antiker Tradition zubereitet wird oder Manzo alla California, ein sehr schmackhaftes, geschmortes Rumpsteak, dessen Name von einem alten Bauernhof auf der Straße von Viganò nach Monza abstammt. Was die Desserts betrifft, existiert keine ausgeprägte Tradition, da die Schlichtheit der meisten Gerichte mit einer spezifischen Konditoreitradition nicht vereinbar ist. Kosten Sie jedoch die typische „Cotizza“, eine hausgemachte Focaccia aus Mehl, Milch, Zucker und Zitronenschale, die „Masigott“ aus Erba oder „Nocciolini“ aus Canzo. Ein Gebäck, das in der ganzen Umgebung von Lecco in unzähligen Varianten zubereitet wird, ist „Miascia“ aus Maismehl mit Rosinen, Honig aus lokaler Produktion und getrocknetem Obst. Die Weinproduktion hingegen war in der Brianza um Lecco bis zum 19. Jahrhundert sehr umfangreich, wenn auch maßgeblich nur zum Eigenkonsum oder für den lokalen Einzelhandel. Der hochwertigste Wein war der des Hügels von Montevecchia, der dank der Einrichtung des Regionalparks und der regen Aktivität der zahlreichen Ferienbauernhöfe heute sowohl qualitativ als auch quantitativ ein Kehrreim erlebt. Von zunehmender Bedeutung ist auch die Produktion des Domasino, eines Weins vom oberen See. 107 VILLA ERBA - CERNOBBIO TAGUNGS- UND MESSETOURISMUS Mit seiner unmittelbaren Nähe zur Schweiz, zu Mailand und dessen Flughafen Malpensa ist diese Gegend wie von einem „Meeting Organizer“ geschaffen. Sie bietet ein vielseitiges Angebot an Kongressen und Messen, es gibt unzählige Möglichkeiten, auch auf ungewöhnliche Art Gemeinsamkeit zu genießen und natürlich fehlt auch das Angebot für die Freizeitgestaltung nicht, sowohl für Kongressteilnehmer als auch für Begleiter. Das Centro Internazionale Esposizioni e Congressi Villa Erba in Cernobbio widmet sich zum Beispiel ganz speziell dem Tagungstourismus. Das Zentrum besteht aus einer großen Villa vom Ende des 19. Jahrhunderts direkt am See sowie einem ausgedehnten Park mit eleganten Pavillons mit Glaswänden (11.000 Quadratmeter überdacht), verborgen im Grün der jahrhundertealten Bäume. Lariofiere in Erba Das Messegelände Lariofiere hat eine besonders günstige Lage. Erba liegt zentral im Comer Dreieck, 15 Kilometer von Como und 40 Kilometer von Mailand entfernt und ist über die Schnellstraße MailandLecco, die Autobahn A9 Mailand- Como sowie über die Eisenbahnlinie LeNord bequem erreichbar. Auf diesem Territorium mit stark unternehmerischer Ausrichtung wendet sich Lariofiere an den breiten Markt der Provinzen Como, Lecco, Mailand und Sondrio. Das Zentrum ist eine vielseitige, flexible Struktur, die sich in dieser Gegend voller Potenziale und Initiativen fest etabliert hat. Mit insgesamt 14.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche, verteilt auf drei Pavillons, die über einen zentralen Durchgang miteinander verbunden sind, ist Lariofiere ein bewährtes Messegelände und der ideale Treffpunkt für Unternehmen und das Publikum. Ferner können auf dem Gelände auch mehrere Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden. Der Ausstellungsbereich hat zwei separate Eingänge und ist von einem komfortablen, bepflanzten Parkplatz für über 1000 Fahrzeuge umgeben. Der Außenbereich ist 30.000 Quadratmeter groß und kann für Veranstaltungen, Events und Freilichtausstellungen genutzt werden. Messegelände Lariofiere – Erba Mit den breiten Freitreppen, die zum See hinunterführen, ist die Villa sehr eindrucksvoll. Außerdem verfügt sie über ein eigenes Hafenbecken, sodass sie auch über den See erreichbar ist und die Tagungsteilnehmer schon bei der Ankunft den unvergleichlichen Anblick der monumentalen Fassade genießen können. Die Pavillons (ein Hauptpavillon, drei Seitenflügel und zwei Türme) bieten eine Ausstellungsfläche von 6500 Quadratmetern und ermöglichen eine Aufgliederung in höchstens 280 Stände. Die verschiedenen Blöcke können für Versammlungen, Studientage usw. auch einzeln gebucht werden. Informationen: www.villaerba.it Der zentrale Pavillon hat eine Kapazität für über 1300 Personen und ist mit beweglichen Bühnen ausgestattet, die auf unterschiedliche Weise konfiguriert werden können. Eine weitere Villa, die für Tagungen und Ausstellungen genutzt werden kann, ist Villa Olmo in Como. Die Ende des 18. Jahrhunderts für den Marchese Odescalchi erbaute Villa ist heute Eigentum der Stadtverwaltung Como. In den mit Stuck und Fresken reich dekorierten Sälen hielten sich einst Napoleon, Radetzky und andere Persönlichkeiten auf, die die Geschichte Italiens und Europas geschrieben haben. Für Meetings und große Feiern gibt es auch zahlreiche Hotels und privaten Villen zu vermieten. Weitere Informationen bei den Verkehrsbüros. Informationen: www.lariofiere.com Villa Monastero in Varenna Das frühere Kloster und Patrizierhaus Villa Monastero ist heute ein weltweit bekanntes Kongresszentrum und bietet Institutionen, Universitäten, Unternehmen, Verbänden und Forschungszentren die Möglichkeit, Tagungen, Seminare, Schulungen, Workshops und andere Veranstaltungen in einem besonders eindrucksvollen Rahmen zu organisieren. Der Hauptsaal “Sala Fermi“ ist nach dem Nobelpreisträger benannt, der hier einige Lektionen gab. Der reich mit Marmor geschmückte und professionell ausgestattete Raum bietet einen bezaubernden Blick auf den See. Für Arbeitsgruppen stehen ferner drei Nebensäle zur Verfügung (Sala Nera, Sala Polvani, MultimediaSaal). Auch die 12 Zimmer (8 Doppelzimmer und 4 Einzelzimmer), alle mit moderner Ausstattung und herrlichem Seeblick, stehen den Kongressteilnehmern zur Verfügung. Das Büro mit Telefon, Fax, Fotokopierer, PC und DSLAnschluss kann als Tagungssekretariat genutzt werden. Die Gärten der Villa Monastero sind ein integraler Bestandteil der Atmosphäre und den Charme des Ortes. Die Schönheit der Villa Monastero ist zur Bezauberung des Sees gebunden, dass die Tage mit seines Ansichten im Wandel begleitet. Informationen: www.villamonastero.eu 109 DAS GANZE JAHR ÜBER GEÖFFNET COMO P.zza Cavour, 17 - Tel. +39 031 269712 - Fax +39 031 240111 lakecomo@tin.it - www.provincia.como.it/turismo LECCO Via Nazario Sauro, 6 - Tel. +39 0341 295720/0341 295721 Fax +39 0341 295730 - info.turismo@provincia.lecco.it - www.lakecomo.com BARZIO (LC) P.zza Garibaldi - Tel. +39 0341 996255 - Fax +39 0341 910103 info.barzio@provincia.lecco.it BELLAGIO (CO) P.zza Mazzini (Imbarcadero) - Tel. und Fax +39 031 950204 - prombell@tin.it CAMPIONE D’ITALIA (CO) Azienda Turistica - via Volta, 3 - Tel. 0041 91 6495051 Fax 0041 91 6499178 - www.campioneitalia.com - aptcampione@ticino.com MENAGGIO (CO) P.zza Garibaldi, 8 - Tel. und Fax +39 0344 32924 - infomenaggio@tiscali.it SAISONBEDINGT GEÖFFNET INDER PROVINZ COMO CANZO (CO) CERNOBBIO (CO) DOMASO (CO) DONGO (CO) GRAVEDONA (CO) GRIANTE/CADENABBIA (CO) LANZO D’INTELVI (CO) LENNO (CO) MOLTRASIO (CO) PORLEZZA (CO) SAN FEDELE INTELVI (CO) TORNO (CO) TREMEZZO (CO) VARENNA (CO) P.zza Garibaldi, 5 - www.nonsoloturismo.net - info@nonsoloturismo.net Tel. +39 3319939726 Largo Visconti, - iat@comune.cernobbio.co.it Tel. +39 031 349341 - Fax +39 031 349342 Piazzale Madonnina - ufficioturistico@comunedomaso.it Tel./Fax +39 0344 96322 Info-Point Alto Lario - Palazzo Manzi - Tel. +39 0344 82572 P.zza Trieste - turismo.gravedona@gmail.com - Tel./Fax +39 0344 850055 Via Regina, 1/1 - Tel./Fax +39 0344 40393 P.zza M. Novi, 2 - info@prolocolanzo.com - Tel./Fax +39 031 840143 P.zza XI Febbraio - Tel. +39 0344 5583460 C/O Imbarcadero Lungo Lago Matteotti, www.porlezzaturismo.info - info@porlezzaturismo.info Tel. /Fax +39 0344 62261 Largo IV Novembre,9 - Tel./Fax +39 031 832498 P.zza Casartelli, www.prolocotorno.it - Tel. +39 339 3491235 Via Regina, 3 - Turismotremezzo@libero.it Tel./Fax +39 0344 40493 Via IV Novembre - www. varennaitaly.com - Tel./Fax +39 0341 830367 Für die Liste der Info-Punkte in der Provinz Lecco bitte gehen Sie zu den Webseiten www.lakecomo.com TOURISTENVERBÄNDE PROVINZ COMO Associazione Guide e Accompagnatori Turistici di Como e Provincia - Via per Veglio, 24 - Casasco Intelvi (Co) Tel. und Fax +39 031 817096 - www.guidecomo.it - info@guidecomo.it IMAGO - Cooperativa turistica - c/o Palazzo Manzi - Dongo (Co) Tel. und Fax +39 0344 82572 - info@imagolario.com - www.imagolario.com Mondo Turistico - Via Indipendenza, 54 - Como - Tel. und Fax +39 034430060 mondoturistico@virgilio.it - www.mondoturistico.it - www.guidelagodicomo.com PROVINZ LECCO Associazione “BRIG“ - Tel. +39 328 2127999 - Fax +39 039 9920041 - brigbrianza@hotmail.com Associazione “I Sentieri“ - Tel./Fax +39 039 6079514 - Mobiltel. +39 338 3687731 - ivspelta@tin.it - www.ivanaspetta.com Associazione “Tracce“ - Tel. und Fax +39 0341 202069 - Mobiltel. +39 338 6225427 - tracce.lecco@virgilio.it Gruppo Guide Lecco - Tel. +39 0341 208091 - Fax +39 0341 1881060 - Mobitel + 39 346 2858072 - guide.lecco@alice.it Mondo Turistico - Tel. +39 0341 250441 - Mobitel +39 347 6235504 - www.guidelagodicomo.com - info@guidelagodicomo. 110 Progetto grafico 2006: N@t.uno s.r.l. – In copertina foto di A. Locatelli – Stampa 2011 Tecnografica - Lomazzo - Como TOURISTENINFORMATIONSBÜROS OBERER COMER SEE REISEFÜRER www.lakecomo.com