Der neue Kardio-CT
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Der neue Kardio-CT
Spitzenmedizin im Rheinland Ausgabe 04/10 • Der neue Kardio-CT: • Eine Weltsensation am Krankenhaus Porz • Ablation von Vorhofflimmern • Interventionelle Kardiologie • Ambulante kardiologische Rehabilitation • Minimal invasive Gefäßchirurgie 13 Vorwort 5 Kardiologische Versorgung aus einer Hand 6 – Prof. Dr. med. Marc Horlitz – Eine Weltsensation am Krankenhaus Porz am Rhein . . . Unsere Patienten, aber auch Kardiologen und Radiologen profitieren vom weltweit schnellsten Computertomographen Aquillon ONE 14 – Prof. Dr. med. Dieter Beyer – Perkutane Koronarinetervention (PCI) mit Stentimplantation bei akutem Koronarsyndrom 18 – Prof. Dr. med. Achim Vogt – Ablation von Vorhofflimmern 24 – Dr. med. Dong-In Shin, Prof. Dr. med. Marc Horlitz – Ambulante kardiologische Rehabilitation 30 – Dr. med. Detlef Gysan – Minimal-invasive Verfahren in der Gefäßchirurgie 34 – Dr. med. Thomas May – Impressum 38 I Inhaltsverzeichnis 5 Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen, in der modernen Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen ergeben sich in beeindruckendem Tempo bemerkenswerte Fortschritte. Mit dieser ersten Ausgabe möchten wir Ihnen im Namen des „Kooperativen Kölner Herzzentrums beidseits des Rheins“ einen komprimierten Überblick über Möglichkeiten und Grenzen der aktuellen Diagnostik und Therapie von Herz- und Gefäßpatienten vermitteln. Angesprochen sind vor allem alle Kolleginnen und Kollegen in Klinik und Praxis, die Patienten mit kardiovaskulären und rhythmologischen Grunderkrankungen betreuen oder am Entscheidungsprozess zur Durchführung interventioneller, ablativer oder chirurgischer Verfahren beteiligt sind. Herausgeber ist das „Kooperative Kölner Herzzentrum beidseits des Rheins“ am Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH, ein für Köln und Umgebung beispielhafter Zusammenschluss der „Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie“ mit 16 kardiologischen Praxen, dem Kardio MR Köln/Bonn, einem Gefäßzentrum, einer ambulanten Rehabilitationseinrichtung, einer Klinik für Herzchirurgie sowie der Deutschen Sporthochschule. Als Sprecher des „Kooperativen Kölner Herzzentrums beidseits des Rheins“ freuen wir uns über Ihr Interesse und wünschen viel Freude beim Lesen. Mit freundlichen kollegialen Grüßen Prof. Dr. med. M. Horlitz Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie u. Rhythmologie Prof. Dr. med. A. Vogt Praxis für Kardiologie u. Pneumologie Priv.-Doz.. Dr. med. S. Iversen HELIOS Klinikum Siegburg Klinik für Kardiovaskularchirurgie Dr. med. D. Gysan Ambulante Kardiologische Rehabilitation I Vorwort partner stellt das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln dar. Kooperationspartner des Kölner Herzzentrums beidseits des Rheins Prof. Dr. med. Marc Horlitz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie, Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH, Urbacher Weg 19, 51149 Köln Kardiologische Versorgung aus einer Hand Der Patient mit Herzproblemen erwartet heutzutage eine auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnittene schnelle und fachkompetente Betreuung. In der Realität sieht dies jedoch oft anders aus: Lange Wartezeiten, Doppeluntersuchungen, mangelnde Abstimmung zwischen den beteiligten Ärzten sind an der Tagesordnung. Deshalb haben sich Kardiologen, niedergelassene Herzspezialisten, Kardiochirurgen, Gefäßchirurgen, Sportmediziner und Radiologen aus Köln und Umgebung zusammengefunden und im Jahre 2006 das „Kooperative Kölner Herzzentrum beidseits des Rheins“ gegründet, um dem Patienten eine kardiologische Versorgung aus einer Hand zu ermöglichen. 6 Das „Kooperative Kölner Herzzentrum beidseits des Rheins“ wurde als logische Konsequenz einer bereits seit Jahren praktizierten und gelebten Zusammenarbeit mehrerer kardiologischer Praxen in Köln und dem Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH gegründet. Im Rahmen dieser gewachsenen Struktur entstanden das Kardio-MR/CT Köln/Bonn als Zentrum für nicht-invasive kardiovaskuläre Diagnostik mit 85 kooperierenden Kardiologen inklusive Kinderkardiologen und Radiologen aus ganz Nordrhein-Westfalen, die ambulante, wohnortnahe Rehabilitation AmKaRe GmbH Köln-Porz und Poll, das Gesundheitszentrum am Krankenhaus Porz sowie die dort ansässige Gefäßrehabilitation. Seit Jahren nutzen niedergelassene Kardiologen beidseits des Rheins das Herzkatheterlabor der Kardiologie des Krankenhauses Porz am Rhein gGmbH mit dem rund um die Uhr arbeitenden Team von Herzspezialisten und nehmen in diesem sektorübergreifenden Modell an der Herzkatheterbereitschaft des Krankenhauses teil. Dieses wurde dann später im Rahmen des Kölner Infarktmodells (KIM) fortgesetzt. Eine herzchirurgische Versorgung ist durch Kooperation mit zwei Kliniken (HELIOS Klinikum Siegburg, Universität Köln) durch ihre ständige Notfall-Bereitschaft durchgehend gewährleistet. Neben einer Praxis für Gefäßmedizin- und Chirurgie hat sich am Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH ein zertifiziertes Gefäßzentrum seit 20 Jahren fest etabliert. Ein weiterer Kooperations- I Kardiologische Versorgung aus einer Hand Darüber hinaus entwickelten die Partner in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen innovative Konzepte zur integrierten Versorgung Herzkranker in und um Köln – das hierbei entstandene Modell „Corbene” zur integrierten Herzinsuffizienz-Versorgung unter der Führung der FORDBKK wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Weitere Modelle sind in konkreter Umsetzung. Kennzeichen des „Kooperativen Kölner Herzzentrum beidseits des Rheins“ Die besonderen Kennzeichen dieser bereits bewährten langjährigen, kollegialen Zusammenarbeit ist die enge Kooperation, so wie sie auch im Rahmen des nun gegründeten Herzzentrums gelebt wird und hebt sich somit bewusst von zumeist hierarchisch geführten anderen Modellen ab. Diese wird seit Jahren durch den intensiven Austausch von Personal, fachlichem „Know-how“ und Informationen intensiviert. Eine schlanke Verwaltung ermöglicht hierbei ein hohes Maß an Effektivität, Flexibilität und Innovation, so dass gute und neue Konzepte rasch umgesetzt werden können. Das Herzzentrum ist als offenes System gleichberechtigter Partner angelegt, das jedem Interessierten offen steht und eine rasche und unkomplizierte Integration neuer Partner gewährleistet. Die Partner werden alleine nach qualitativen Gesichtspunkten ausgewählt. Eine dezentrale akademische Ausbildung der Partner ermöglicht ein in höchstem Maße sachorientiertes, effizientes und undogmatisches Arbeiten. So konnte das Modell zuletzt gezielt durch die am 7 1. Juli 2006 im Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH gegründete „Abteilung für klinische Elektrophysiologie und Rhythmologie“ erweitert werden. Somit konnte endlich eine wichtige Versorgungslücke bei der Behandlung von Patienten mit angeborenen und erworbenen Herzrhythmusstörungen (Katheterablation, Implantation von Schrittmachern und implantierbaren Cardioverter/Defibrillatoren-„ICD“) im Großraum Köln geschlossen werden. Zu jedem Zeitpunkt wird durch jeden Partner des Herzzentrums gewährleistet, dass der Patient optimal nach neuesten Erkenntnissen diagnostiziert und behandelt wird. Dies schließt explizit modernste diagnostische Maßnahmen wie die nichtinvasive kardiale Bildgebung mit ein. Optimale, patientenzentrierte Versorgung Ziel des Netzwerkes ist es, Patienten eine „integrierte“ Versorgung im eigentlichen Sinne, das heißt ohne die häufigen Probleme an den Schnittstellen zwischen ambulanter und stationärer Betreuung, zu bieten. Alle Behandlungsschritte erfolgen – bis auf die stationären Rehabilitationsmaßnahmen – in bekannten Kölner Kliniken und Praxen. Der für die Gesamtbehandlung notwendige Informationsfluss ist zeitnah und lückenlos. Gleichzeitig ist innerhalb des kardiologischen Kompetenznetzes durch eine begleitende Qualitätssicherung gewährleistet, dass alle diagnostischen und therapeutischen Schritte auf der Grundlage der aktuellen LeitlinienEmpfehlungen kardiologischer Fachgesellschaften durchgeführt werden. Der dezentrale Charakter des Herzzentrums ist jedoch auch geografisch zu verstehen: Beidseits des Rheins gewährleisten die Partner eine wohn- I Kardiologische Versorgung aus einer Hand ortnahe Patienten- und hausarztzentrierte Versorgung und so eine hohe Patientenzufriedenheit. Patient und Hausarzt sollen wissen, dass sie optimal, d. h. schnell und kompetent versorgt werden. Durch die bewährte, abgestimmte Kooperation der Partner untereinander werden hierbei unnötige, evt. kostenintensive Doppeluntersuchungen vermieden. Mit einem eng vernetzten Angebot von der Diagnose bis zur Rehabilitation wird sichergestellt, dass Patienten weit schneller als bisher in kardiologische Behandlung kommen, von hochmodernen Diagnostikeinrichtungen profitieren und wohnortnah versorgt werden können. Individuelle Therapiekonzepte und patientenschonende Diagnostik, in der Klinik und in den Praxen der niedergelassenen Kardiologen kommen den Patienten zugute. Dank unkomplizierter Abstimmung der Kollegen im Krankenhaus und in den Praxen können die technischen Möglichkeiten zugunsten der Patienten die sich schnelle Hilfe erhoffen optimal ausgenutzt werden. Es existiert eine bis ins kleinste Modul ausgearbeitete Abstimmung von der Prävention bis zur Nachsorge. Interdisziplinäre Kooperation Niedergelassene Hausärzte, Internisten, und Kardiologen bilden die Anlaufstelle für Patienten mit Herzproblemen und garantieren durch enge Zusammenarbeit mit Kardiologen, Radiologen und Gefäßchirurgen eine rasche, zielorientierte Funktionsund Leistungsdiagnostik. Unterstützt durch hochmoderne apparative Diagnostik werden entsprechend zeitgemäßer Leitlinien individuelle Therapie- konzepte erarbeitet und mit dem Patienten und seinen Angehörigen besprochen. Regelmäßige kardiologische Konferenzen und tägliche Gespräche sorgen trotz der verschiedenen teilnehmenden Institutionen und Praxen für eine „kardiologische Versorgung aus einer Hand“. Klinische Anbindung Neben der geplanten stationären Aufnahme besteht im Notfall zu jeder Zeit die Möglichkeit einer sofortigen Krankenhausversorgung. Diese ist durch den ständigen und engen Kontakt von niedergelassenen Ärzten und Klinikärzten wie folgt gewährleistet. drohlichen Kammerrhythmusstörungen werden Cardioverter/Defibrillatoren (ICD) eingesetzt. 1. Modernste Behandlung von Herzpatienten im Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH Die dynamische Weiterentwicklung der „Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie“ unter der chefärztlichen Leitung von Prof. Dr. med. Marc Horlitz im Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH als Trägerklinik des „Kooperativen Kölner Herzzentrums beidseits des Rheins“ ist darauf ausgerichtet, mit modernster Technik und größter Erfahrung eines Teams aus hochqualifizierten Ärzten, Schwestern und Pflegern die Versorgung von Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankungen auf überdurchschnittlich hohem Niveau zu gewährleisten. Am 24. Juni 2009 fand durch Herrn Sigurd Claus, Geschäftsführer des Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH, die feierliche Eröffnung des 2. Herzkathetermessplatzes im Krankenhaus Porz am Rhein statt. Nach fast einjähriger Bauzeit wurden die Räume der Kardiologie und Elektrophysiologie auf der 3. Etage komplett neu auf höchstem Stand der Wissenschaft und Technik geschaffen. Die Herzkatheterlabore stellen das Kernstück der Kardiologie dar. Hier werden alle modernen Eingriffe durchgeführt. Neben der Ballondilatation (PTCA) von Gefäßverengungen (Stenosen) mittels Implantation von Gefäß- 8 stützen (Stents) wird im Krankenhaus Porz am Rhein auch die sofortige Wiedereröffnung von Herzkranzgefäßen im Rahmen eines akuten Herzinfarktes durch ein immer verfügbares Notfallteam bestehend aus erfahrenen Kardiologen und Katheterschwestern über 24 Stunden gewährleistet. Der sofortige Herzkatheter ist beim Herzinfarkt allen anderen Behandlungsmöglichkeiten deutlich überlegen und senkt die Sterblichkeit dramatisch. Voraussetzung hierfür ist das unverzügliche Erscheinen des Patienten sofort nach Schmerzbeginn. Es ist das erklärte Ziel, durch Etablierung eines kardiologischen Schwerpunktzentrums die Sterblichkeit von Patienten mit akutem Herzinfarkt unter die in Deutschland für den Durchschnitt zu erwartende Sterblichkeit zu reduzieren. Mit Hilfe weiterer im Herzkatheterlabor installierten hoch-modernen Geräte sind Prof. Horlitz und sein Team in der Lage, durch eine (nahezu) schmerzfreie Katheterablation beim wachen Patienten Herzrhythmusstörungen zu heilen. Hierbei wird ein spezieller Verödungskatheter über ein Leistengefäß zum Herzen vorgeschoben, um damit die verantwortliche Stelle mittels Hochfrequenzstrom dauerhaft zu verschorfen, so dass anschließend keine Herzrhythmusstörung mehr entstehen kann. Für die Behandlung von komplexen Herzrhythmusstörungen steht ein computerisiertes Mappingsystem zur Verfügung, mit dem das Team in der Lage ist, auch Vorhofflimmern präzise und sicher zu behandeln. Langsame Rhythmusstörungen werden durch Einpflanzung von Schrittmachern behandelt. Zur Therapie von lebensbe- I Kardiologische Versorgung aus einer Hand 2. Moderne nicht-invasive kardiologische Diagnostik (Kardio-MRT, Kardio-CT) Durch den zunehmenden Einsatz der Computertecnologie haben sich den Schnittbildverfahren Sonographie, Computertomographie und insbesondere der Kernspintomographie gerade in letzter Zeit neue Anwendungen erschlossen, die man plakativ mit den Worten schneller, genauer, umfassender und schonender beschreiben kann. Es ermöglicht durch ein hochmodernes 320 Zeilen-Mehrschicht-CT Kalkablagerungen und Plaques in der Wand der Herzkranzgefäße abzubilden, so dass im Rahmen der Früherkennung Risikopatienten untersucht werden können. Darüber hinaus können mit 640 Schichten die Herzkranzgefäße innerhalb einer Sekunde direkt dargestellt werden. Die Kernspintomographie des Herzens und der Gefäße (Kardio-MRT) hat die Diagnostik überzeugend verbessert. Nicht nur dass diese Untersuchung ohne Röntgenstrahlung und Katheter durchgeführt wird, sie bietet auch die Möglichkeit, das Herz und die Herzklappen „life“, also während des Schlagens – wie im Film – genau zu beobachten. Mit modernster Software ist es möglich, im Subsekundenbereich detailreiche Bilder des Herzens zu erzeugen und zusammen mit den behandelnden Kardiologen auszuwerten. 3. Herzchirurgische Versorgung Eine herzchirurgische Versorgung von Patienten mit Bypassversorgung, Herzklappenersatz, Korrektur angeborener Herzfehler bis hin zur Herztransplantation finde auf höchstem Niveau in den kooperierenden Kliniken statt. 9 Diese Einrichtungen garantieren durch ihre ständige Notfallbereitschaft die Tätigkeit der Kardiologen im Herzkatheterlabor (sog. Stand-by). 4. Was kommt nach dem Herzinfarkt? Neben der herkömmlichen stationären Rehabilitation stehen zertifizierte ambulante, wohnortnahe Rehabilitations-Einrichtungen zur Seite. Erfahrene Reha-Ärzte (Kardiologen und Angiologen), Sportwissenschaftler, Diätberater, Psychologen und Sozialmediziner sorgen für eine schnelle Gesundung an Herz und Gefäßen. Der Patient lernt, mit seiner Erkrankung besser umzugehen und seine Lebensqualität aktiv zu steigern und zu halten. I Kardiologische Versorgung aus einer Hand Partner des „Kooperativen Kölner Herzzentrums beidseits des Rheins“ Partner des „Kooperativen Kölner Herzzentrums beidseits des Rheins“ Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH Chefarzt: Prof. Dr. med. Marc Horlitz Tel.: (02203) 566 - 1471 Fax: (02203) 566 - 1473 E-Mail: m.horlitz@khporz.de Kardiologische Praxis Dres. med. R. Brecht/H. M. Konert/ B. Rappert/Prof. Dr. M. Tauchert Friedrich-Ebert-Platz 17, 51373 Leverkusen Tel.: (0214) 47058 Kardiologische Praxis Dres. med. S. Binder/T. Kranz Am Schlosspark 1, 51429 Bergisch Gladbach Tel.: (02204) 867570 Kurzvita: Prof. Dr. med. Marc Horlitz (44 Jahre) wurde klinisch wie wissenschaftlich im Herzzentrum Wuppertal, an der Universitätsklinik Münster, am Royal Brompton Hospital in London sowie im Herzzentrum Leipzig ausgebildet. Als Internist und Kardiologe war er langjähriger Oberarzt im Herzzentrum Wuppertal. Nach Verleihung einer Juniorprofessur habilitierte er und wurde 2008 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im Juli 2006 wurde er Ärztlicher Leiter der „Abteilung für klinische Elektrophysiologie und Rhythmologie“, seit 1.1.2008 ist er Chefarzt der „Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie“ im Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH Kontaktadresse: Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH, Urbacher Weg 19, 51149 Köln; m.horlitz@khporz.de Kardiologische Praxis Dr. med. M. Diekmann/ Prof. Dr. med. A. Vogt/ Prof. Dr. med. H. Rieger Aachener Straße 327, 50931 Köln Tel.: (0221) 4690690 11 Kardiologische Praxis Dr. med. Michael Diefenbach/ Dr. med. Roberto Hurtado/ Dr. med. Michael Henning/ Dr. med. Jörg Pütz/ Priv.-Doz. Dr. med. Holger Diedrichs Franziskanerhof 5, 50321 Brühl Kardiologische Praxis Dr. med. G. Engels Jahnplatz 1, 53840 Troisdorf Tel.: (02241) 74513 Kardiologische Praxis Dres. med. F. Fonseca / G. Faber Hauptstraße 57, 51789 Lindlar Kardiologische Praxis Dres. med. J. Fritsch / G. Krahé-Fritsch Facharztzentrum am Heilig-GeistGesundheitszentrum Graseggerstraße 105, 50737 Köln Kardiologische Praxis Dres. med. D. Gysan / R. Heinzler/ E. May / Prof. Dr. med. V. Hossmann Rolshover Straße 526, 51105 Köln Praxis-Labor für Transfusionsmedizin Dr. habil. Dr. med. (H) J. Kadar Aachener Straße 313, 50931 Köln Kardiologische Praxis Dr. med. A. Klein Krefelder Straße 3, 41539 Dormagen Tel.: (02133) 539402 Praxis für Kinderkardiologie Dr. med. D. Koch Bergisch-Gladbacher-Straße 408, 51067 Köln Kardiologische Praxis Dr. med. I. Kocks Kölner Straße 7, 50226 Frechen Tel.: (02234) 22094 Kardiologische Praxis Dres. med. T. Schmitter / J. Rödder / A. Cröpelin / R. Oberliesen / Prof. Dr. med. D. W. Behrenbeck Ebertplatz 2, 50668 Köln I Kardiologische Versorgung aus einer Hand Dr. med. H.-J. Schaefer Bahnhofstraße 11 a, 51143 Köln Tel.: (02203) 955970 Kardiologische Praxis Dr. med. M. Schneider Bergisch-Gladbacher-Straße 408-412, 51067 Köln Tel.: (0221) 2974610 Kardiologische Praxis Dr. med. C. Wineken, Dr. med. C. Schreiber Bergisch-Gladbacher-Straße 439-441, 51067 Köln-Holweide Klinik für Kardiovaskularchirurgie HELIOS Klinikum Siegburg Chefarzt: Priv.-Doz. Dr. med. S. Iversen Ringstraße 49, 53721 Siegburg Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin Deutsche Sporthochschule Köln Prof. Dr. med. G. Predel Carl-Diem-Weg 6, 50933 Köln Tel.: (0221) 49825270 Kardio-MR Köln/Bonn Zentrum für nicht-invasive kardiovaskuläre Diagnostik Prof. Dr. med. D. Beyer Urbacher Weg 19, 51149 Köln Tel.: (02203) 566-1360 / –1361 E-Mail: prof.beyer@khporz.de Zertifiziertes Gefäßzentrum am Krankenhaus Porz am Rhein Chefarzt: Dr. med. T. May Urbacher Weg 25, 51149 Köln Tel.: (02203) 566-1279 oder –1278 E-Mail: t.May@khporz.de Praxis für Gefäßmedizin- und Chirurgie am Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH Dr. med. G. W. Albrecht-Früh Urbacher Weg 19, 51149 Köln Tel.: (02203) 566-11630 Ambulante Herz- und Gefäßrehabilitation Dr. med. D. Gysan (AmKaRe) GmbH, Köln-Porz und Köln-Poll Tel.: (0223) 566-1721 Gesundheitszentrum am Krankenhaus Porz am Rhein Herr M. Romanek Urbacher Weg 25, 51149 Köln Tel.: (02203) 1708 + 1709 Eduardus-Krankenhaus GmbH Innere Medizin Chefarzt: Dr. med. H. Spangenberger Custodisstraße 3-17, 50679 Köln Zufrieden? Ihre Meinung ist uns wichtig! Fragebogen bitte senden an: Am Wiesengrund 1 40764 Langenfeld Tel.: 02173 1095-100 IPV – Informations-Presse-Verlags Gesellschaft mbH Am Wiesengrund 1 Fax: 02173 1095-111 40764 Langenfeld E-Mail: info@ipv-medien.de Web: www.ipv-medien.de sehr gut 1. Wie gefällt Ihnen die Fachzeitschrift insgesamt? 2. Wie hat Ihnen die Fachzeitschrift weitergeholfen? 3. Wie beurteilen Sie folgende Teilaspekte? – Informationsgehalt gut weniger gut gar nicht – Themenauswahl – Übersichtlichkeit – Verständlichkeit – Layout Das würde ich mir anders wünschen: Ihre Kontaktdaten: Vielen Dank fürs Mitmachen! Patient bei der Vorbereitung zur Herzuntersuchung Der neue Volumen-CT Aquilion ONE akquiriert ein Volumen von16 cm pro Rotation – im Bruchteil einer Sekunde. Lungenerkrankungen nicht möglich war. Darüber hinaus schont der neue CT die Patienten: die Strahlendosis wird um mehr als 90 % reduziert. Wir erwarten eine durchschnittliche Dosis von 0,5 bis 3 Millisievert für z. B. eine Herzuntersuchung, was bemerkenswert niedrig ist.“ Bodo Amelung, Geschäftsführer Toshiba Medical Systems, ergänzt: „Der neue CT Aquilion ONE definiert die technologischen Maßstäbe neu. Der Detektor ist fünfmal so groß wie herkömmliche Detektoren und erfasst daher auch ein fünfmal so großes Untersuchungsgebiet – und das in einem Bruchteil einer Sekunde. Der große Vorteil dabei ist, dass der Patient während des Scans nicht mehr durch den CT gefahren werden muss, sondern ruhig auf der Stelle liegt.“ Eine Weltsensation am Krankenhaus Porz am Rhein . . . Unsere Patienten, aber auch Kardiologen und Radiologen profitieren vom weltweit schnellsten Computertomographen Aquilion ONE. Diagnostisch-apparative Medizin auf dem Niveau führender Universitätskliniken war in Köln-Porz schon immer der Maßstab. Mit der High-Tech-Bildgebung von Toshiba Medical setzt sich das Krankenhaus nun erneut an die Spitze. Der schnellste Computertomograph (CT) der Welt mit 640 Schichten in 0,175 s wurde im Krankenhaus Köln- 14 Porz in Betrieb genommen. Toshiba Medical Systems installierte den Aquilion ONE vor wenigen Wochen bei Prof. Dr. Beyer und seinem Kardioradiologischem Team im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. „Patienten, die mit dem Aquilion ONE untersucht werden, genießen mehrere Vorteile“, erklärt Prof. Beyer die Vorzüge des neuen Computertomographen. „So ist die Herzuntersuchung inkl. der Darstellung der Koronararterien in nur einem einzigen Herzschlag durchführbar – der Patient braucht nur einmal kurz den Atem anzuhalten. Früher mussten Patienten 10-20 Sekunden die Luft anhalten, was bei Patienten mit Herzbeschwerden und I Computertomograph Aquillon ONE Dieses Herz wurde in nur einem einzigen Herzschlag mit dem neuen CT gescannt. Die Analyse der Herzkranzgefäße, es wird geprüft, ob Einengungen (Stenosen) die Blutzirkulation behindern. 15 Das Besondere: Der neue CT scannt ein Volumen von 16 cm im Bruchteil einer Sekunde, in weniger als einem einzigen Herzschlag. CTs früherer Generationen benötigten noch mehr als 10 Herzschläge, was die Untersuchungszeit verlängerte und Artefakte hervorrief. Trat dabei ein zusätzlicher Herzschlag (Extrasystole) oder eine Herzschlagunregelmäßigkeit (Arrhythmie) auf, war die Untersuchung nur eingeschränkt beurteilbar. Patienten, bei denen Rhythmusstörungen vorhersehbar waren, konnten gar nicht erst in den CT, sondern mussten sofort im Herzkatheter untersucht werden. Dies gehört nun der Vergangenheit an. Bodo Amelung: „Der gerade installierte Volumen-CT definiert auch die CT-Untersuchungstechnik neu. Der Aquilion ONE akquiriert 640 Schichten in einer Rotation und ist der fortschrittlichste Volumen-CT weltweit. Selbst die High-End-CTs anderer Hersteller kommen nur auf 256 Schichten pro Rotation, was zwar schon ganz gut, jedoch für das ganze Herz in einer Rotation nicht ausreichend ist. Der Patient muss während der Aufnahme verschoben werden. Heute führen 640 Schichten in der klinischen Routine zu völlig neuen Ergebnissen, da ein Volumen von 16 cm in nur einer CT-Rotation erfasst wird. Darüber hinaus können dynamische Untersuchungen durchgeführt werden, um z. B. die Bewegung von Gelenken dazustellen. Auch die Durchblutung von Organen, der Blut An- und Abfluss wird in höchster zeitlicher Auflösung diagnostiziert. Eine Vielzahl klinischer Studien, die in weltweit vernetzten Zentren erarbeitet wurden, hat I Computertomograph Aquillon ONE die klinischen Vorteile bereits belegt. Doch im Mittelpunkt stehen die Vorteile für die Patienten: von der kurzen Untersuchungszeit, den exzellenten Ergebnissen und der Reduzierung der Dosis auf ein Minimum profitieren die Patienten am meisten“. Von der blitzschnellen Untersuchung haben insbesonders Kinder einen großen Nutzen. Kleinkinder können oftmals die Luft nur schwer oder gar nicht anhalten. So „verwackelten“ Untersuchungen und das Kind musste in Narkose versetzt werden. Auch dies gehört nun der Vergangenheit an. Darüber hinaus führt die schnelle Untersuchung zu drastisch weniger Strahlendosis. Prof. Dr. D. Beyer: „Das Krankenhaus in Porz am Rhein hat bereits in den letzten Jahrzehnten mit hochmoderner Technik gearbeitet. Jetzt gibt es wieder einen „technologischen Sprung“, von dem unsere Patienten profitieren werden. Bereits im Jahr 1994 wurde der damals europaweit erste XVision als Spiral-CT von Toshiba in Köln-Porz installiert. So arbeitete das Krankenhaus schon damals auf dem Niveau von Universitätskliniken.“ „In Köln-Porz wird die Zusammenarbeit zwischen Radiologie und Kardiologie ernst genommen“, betont Prof. Dr. Horlitz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie. „Wir behandeln Patienten Hand in Hand, so dass für den Patienten das jeweils beste Ergebnis erreicht wird.“ Anwendung über die Kardiologie hinaus: Die Bewegung und das Zusammenspiel der einzelnen Knochen sind in der dynamischen CT Aufnahme erstmals sichtbar. Das Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH in Köln Das Krankenhaus Porz ist die Trägerklinik des kooperativen Kölner Herzzentrums beidseits des Rheins. Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie ist seit 3 Jahren Herr Prof. Dr. M. Horlitz. Weitere Zentren des Krankenhauses: Gefäßzentrum, Magen-Darm-Zentrum, Rheumazentrum, Mutter-Kind-Zentrum. Toshiba Medical Systems Die japanischen Wurzeln der Firma Toshiba reichen bis in das Jahr 1875 zurück. Bis heute wurden Tausende von Innovationen von Toshiba entwickelt und vorangetrieben. Toshiba ist ein weltweit agierender Konzern mit 200.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Umsatz von über 50 Milliarden Euro. Die Medizintechnik spielt bei Toshiba eine besondere Rolle, da hier der Mensch und das Leben im Mittelpunkt stehen. Toshiba hat sich zum Ziel gesetzt, seine jahrzehntelange Erfahrung zu nutzen und mit modernster Technologie Ärzte und ihre Patienten, also das gesunde Leben, zu unterstützen. Dabei übernimmt Toshiba Verantwortung für Mensch und Umwelt. Nicht der kurzfristige Gewinn ist das Ziel des internationalen Konzerns, sondern eine nachhaltige Wertsteigerung für das gesamte Unternehmen und seine Kunden. 16 Eine invasive, intrakranielle Katheterangiographie des Gehirns kann durch das Volumen-CT ersetzt werden. Hochzeitaufgelöst werden alle Hirngefäße ohne Zeitversatz (isophasisch) dargestellt. I Computertomograph Aquillon ONE Prof. Dr. Dieter Beyer Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Urbacher Weg 19 51149 Köln-Porz Telefon 0 22 03 / 566 1360 Telefax 0 22 03 / 566 1389 E-Mail prof.beyer@khporz.de Kanzlei Dr. Halbe RECHTSANWÄLTE Ihre Berater im Gesundheitswesen Die Kanzlei Dr. Halbe RECHTSANWÄLTE berät deutschlandweit Ärzte und Krankenhäuser. Schwerpunkte der Beratung liegen dabei in der Entwicklung und Betreuung von Kooperationen. Die hoch spezialisierten Rechtsberater der Kanzlei Dr. Halbe RECHTSANWÄLTE bieten Ihnen Lösungsvorschläge für die kleinen Probleme des ärztlichen Alltags ebenso wie für große Projekte, etwa die Gründung von Gemeinschaftspraxen, Praxisgemeinschaften, MVZ, Ärztehäusern, Facharztzentren, Ärztenetzen und Kliniken. In Zeiten der Öffnung der Sektorengrenzen sind Kooperationen zwischen dem ambulanten und stationären Sektor aktueller denn je. Auch bei der Erschließung neuer Potentiale durch den Abschluss von Selektivverträgen sind wir behilflich. Unsere vordergründig beratend ausgerichtete Tätigkeit zielt darauf ab, unseren Mandanten die Inanspruchnahme gerichtlicher Hilfe zu ersparen. Natürlich zählt aber auch die forensische Tätigkeit zu unserem Leistungsspektrum, beispielsweise wenn es um die Durchsetzung der Ansprüche unserer Mandanten gegenüber Patienten und deren Versicherungen oder die Abwehr von Schadensersatzansprüchen geht. Die Betreuung bei berufsrechtlichen Fragestellungen und sämtlichen Problemen des Vertragsarztrechts runden unser Angebot ab. Dr. Halbe RECHTSANWÄLTE · www.medizin-recht.com Im Mediapark 6A, 50670 Köln · Telefon: 02 21 / 57 77 90 · Fax: 02 21/5777910 Robert-Koch-Platz 7 · 10115 Berlin-Mitte · Telefon: 030 / 78 71 86 73 · Fax: 030 / 78 71 89 04 Perkutane Koronarintervention (PCI) mit Stentimplantation bei akutem Koronarsyndrom Prof. Dr. med. Achim Vogt, Praxis für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie Aachener Str. 327, 50931 Köln info@diekmann-Vogt.de www.diekmann-vogt.de Bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt mit und ohne ST-Hebungen konnte in zahlreichen Studien an einer Vielzahl von Patienten eindeutig nachgewiesen werden, dass die perkutane Koronarintervention (PCI) nicht nur die Symptomatik, sondern auch ganz entscheidend die Prognose dieser Patienten bessert(1. Diese nachweisliche Steigerung von Lebenserwartung sowie kurz- und langfristiger Lebensqualität führten dazu, dass die primäre Koronarintervention bei akutem Myokardinfarkt sämtlichen anderen Therapien überlegen ist und unbedingt als initiale Therapie angestrebt werden sollte(2. PCI mit Stentimplantation bei chronischer, stabiler koronarer Herzerkrankung Auch bei Patienten mit chronischer koronarer Herzerkrankung, die sich 18 klinisch beispielsweise als stabile Belastungsangina manifestiert, ist die PCI stenosierter oder verschlossener Koronararterien eine etablierte Therapie(3. Durch kontinuierliche Verbesserungen des Materials, der Begleitmedikation und natürlich auch der Ausbildung und Erfahrung der Untersucher ist die PCI zudem mittlerweile mit einer derart niedrigen Komplikationsrate behaftet, dass sie bei bestimmten Patienten sogar ambulant durchgeführt werden kann(4,5. Die Überlegenheit der PCI gegenüber der alleinigen medikamentösen Therapie hinsichtlich der Symptomfreiheit ist u. a. durch die COURAGE-Studie belegt(6: In dieser Studie wurden Patienten mit stabiler koronarer Herzerkrankung in zwei Gruppen randomisiert, von der die eine – ohne einer Koronarintervention unterzogen zu werden – eine optimale medikamentöse Therapie erhielt. Die Patienten der zweiten Gruppe wurden einer PCI zugeführt und erhielten – wie die Patienten der ersten Gruppe – eine optimale medikamentöse Therapie. Jedoch reichte im Verlauf dieser Studie bei etwa 50% der zunächst allein medikamentös behandelten Patienten die pharmakologische Symptomokontrolle nicht aus, so dass bei fortbestehender Angina pectoris doch Koronarinterventionen durchgeführt wurden. Dies belegt die Überlegenheit der PCI hinsichtlich Symptomkontrolle gegenüber der alleinigen medikamentösen Therapie(6. Da zwischen den Patientengruppen jedoch keine signifikanten Sterblichkeitsunterschiede nachgewiesen werden konnten, wurde diese Studie trotz bedeutender methodischer Mängel gerne als Argument verwendet, dass I Perkutane Koronarintervention (PCI) bei Patienten mit stabiler koronarer Herzerkrankung die Prognose durch Koronarintervention nicht gebessert werden kann. Auch die Laienpresse bediente sich gerne dieser Argumente, um die Koronarintervention als nicht sinnvolle Massnahme darzustellen(7. PCI bedingt eine Verbesserung der Prognose auch bei stabiler chronischer KHK Die genaue Analyse der Daten konnte dann jedoch nachweisen, dass diese grobe und plakative Vereinfachung sich nicht halten lies. So konnte belegt werden, dass es sehr wohl Patientengruppen gibt, die nicht nur symptomatisch, sondern auch prognostisch von einer Koronarintervention profitieren: Je ausgedehnter der ischämische Myokardanteil, desto mehr profitierten die Patienten von freiem Blutfluss durch die Koronargefäße: So war das ereignisfreie Überleben um so deutlicher gemindert, je größer der ischämische Myokardanteil war(8, (Abb. 1). Dies bestätigte ältere Untersuchungen, die eindeutig nachweisen konnten, dass Patienten mit ausgedehnten Ischämien von einer Revaskularisierung profitieren(9. Die signifikante Überlegenheit in der Gruppe der Patienten mit einem relativen ischämischen Anteil von 20% und mehr wird anschaulich, wenn man sich vor Augen hält, dass der Ramus interventricularis anterior oftmals mehr als 30% des linksventrikulären Myokards versorgt. Insofern stellt eine proximale RIVA-Stenose eine obligate Revaskularisierungs-Indikation dar (10. Restenose und (späte) Stentthrombosen Angesichts der sehr guten prozeduralen Erfolgsrate profitieren die Patienten unmittelbar von der Wieder- 19 herstellung eines regelrechten Blutflusses, die durch die verengte Koronararterie bedingte Symptomatik sistiert sofort. In Abhängigkeit von Stenosemorphologie, -Lokalisation und Begleiterkrankungen kommt es nach der Implantation von Metallstents (bare metal stents, BMS) jedoch in bis zu 50% der Interventionen zur Entstehung von Restenosen, die dann häufig auch klinisch bedeutsam werden, so dass sich – in den ersten Monaten nach der initial erfolgreichen Intervention – die zunächst beseitigte Angina pectoris wieder einstellt. Die seit 2002 auf dem Markt verfügbaren Medikamante-freisetzenden Koronarstents (drug eluting stents, DES) sind nun in der Lage, die Restenoserate in von 30 bis 50 % in den einstelligen Bereich abzusenken: Die Freisetzung proliferationshemmender Substanzen minderte das Wachstum der für die Restenose im Wesentlichen verantwortlichen glatten Gefäßmuskelzellen. So konnte die überschiessende Bildung der sog. Neointima deutlich gemindert werden(11. Da die Wachstumshemmung jedoch nicht spezifisch gegen die glatten Gefäßmuskelzellen gerichtet war, sondern auch beispielsweise die Proliferation von Endothelzellen minderte, bedingten die DES neben der beabsichtigten Reduktion der Restenoserate auch eine verzögerte Re-Endothelialisierung der Stentstreben. An der verzögerten Integration des Stentgerüstes in die Gefäßwand hatte auch die Beschaffenheit des Polymers Einfluss, welches die metallenen Stentstreben überzieht und aus dem schließlich die proliferationshemmenden Substanzen in das umgebende Gewebe abgegeben werden. Wird nun die postinterventionell erforderliche duale Thrombozytenaggregationshemmung I Perkutane Koronarintervention (PCI) beendet, bevor der implantierte Stent in die Gefäßwand integriert werden konnte, so bedingt der Kontakt der frei im Blutstrom stehenden, nicht endothelialisierten Stentstreben mit den Thrombozyten eine lokale Gerinnungsaktivierung, die dann auch zur Entstehung von Thrombosen im Bereich dieser Stents führen kann. Obwohl diese Stentthombosen nur selten vorkommen, manifestieren sie sich klinisch als akuter Myokardinfarkt und sind mit einer fast 50%igen Letalität vergesellschaftet. Medikamente-freisetzende Stents der neuen Generation Diese ersten Berichte über die subakuten Stentthrombosen im Jahre 2006 wurden sehr ernst genommen und führten zu umfangreichen Anstrengungen, die für diese Thrombosen verantwortlichen Faktoren zu benennen. Durch die nun verbesserte Patientenauswahl (zurückhaltende Implantation beispielsweise bei eingeschränkter linksventrikulärer Funktion, Niereninsuffizienz, hohem Alter), die besser abgestimmte Begleitmedikation sowie auch optimierte Stents (Medikamente-freisetzende Stents der 2. und jetzt auch schon 3. Generation(11 (diese setzen z. T. die proliferationshemmenden Substanzen nur an ihrer abluminalen Seite frei und besitzen ein absorbierbares Polymer) ist es nun jedoch möglich, die Restenose-mindernden Vorzüge der DES ohne zusätzliches Sicherheitsrisiko für die Patienten einzusetzen. In kontrollierten Studien wiesen diese DES keine gesteigerte Inzidenz von Stentthrombosen auf (11. Auch Medikamentefreisetzende Stents bessern die Prognose bei Patienten mit chronischer, stabiler KHK So konnte bei Einsatz dieser modernen Medikamente-freisetzenden Koronarstents nun erstmals gezeigt werden, dass sie nicht nur hinsichtlich der Restenoserate den Metallstents überlegen sind, sondern sich die Prognose dieser Patienten verbessern (Tabelle 1) )11. Zudem gestatten sinnvolle Anpassungen der Sonderentgelte, die nun von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt werden, dass diese – im Vergleich zu den reinen Metallstents teureren DES – im erforderlichen Umfange implantiert werden können. Praxis-Labor für Transfusionsmedizin Köln-Lindenthal Aachener Straße 313 · 50931 Köln Telefon: 0221 - 995 15 - 0 · Fax: 0221 - 420 68 76 E-Mail: info@transfusionsmedizin-koeln.de Ambulanz für klinische Hämostaseologie (Gerinnungssprechstunde) Das Praxis-Labor für Transfusionsmedizin ist eine auf klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin spezialisierte Arztpraxis mit einem von demselben Arzt geführten Speziallabor für Blutgerinnungsstörungen. Dr. Dr. med. (H) Janos Kadar ist Internist, Facharzt für Transfusionsmedizin und Hämostaseologe mit langjähriger Erfahrung auf diesem Gebiet. Seit mehr als sieben Jahren ist er als Transfusionsmediziner in Köln-Lindenthal niedergelassen und leitet sein Praxisteam, dem PD Dr. Karger (Transfusionsmediziner und Hämostaseologe), vier Arzthelferinnen, eine Krankenschwester und zwei Arztsekretärinnen angehören. Unser Ziel ist die unmittelbare Patientenbetreuung und Patientenführung anhand der Erfassung von eigens erstellten Laborbefunden. Unser Labor arbeitet mit aktuellen Methoden und modernen Geräten, die auch eine sehr detaillierte Gerinnungsdiagnostik ermöglichen. Unser Leistungsspektrum umfasst unter anderem: • Diagnostik und Therapie von Patienten mit Blutungsneigung (Hämophilie) oder Thromboseneigung (Thrombophilie) • Diagnostik und Therapie von Patienten mit Thrombozyten-Funktionsstörung • Diagnostik und Therapie von Patienten mit bereits in sehr jungen Jahren erlittenem Herzinfarkt oder Schlaganfall • Betreuung von Risikoschwangeren mit erhöhtem Thromboserisiko • Wirksamkeitsnachweis von Plättchenfunktionshemmern • Erfassung des aktuellen präoperativen Blutungsrisikos • Perioperatives Management von Patienten mit thrombozytären oder plasmatischen Blutgerinnungsstörungen • Periinterventionelles hämostaseologisches Management anlässlich erweiterung (Beinarterien- Ballondilatation = PTA) einer ambulanten Gefäß- • Konsiliarische Beratung der im Krankenhaus tätigen Fachkollegen bei hämostaseologischen Problemfällen Der kurze Weg der Blutproben Die Qualität der Laborergebnisse hängt stark mit der Qualität der Blutentnahme zusammen. Mehr als 95 % der fehlerhaften Laborergebnisse beruhen auf Fehlern während der präanalytischen Phase vor Eintreffen der Probe im Laboratorium. Diese besonders kritische und fehlerträchtige Stufe umfasst alle Arbeitsschritte, die stattfinden, bevor die Proben im Labor bearbeitet werden. Unsere Praxismitarbeiter arbeiten Hand in Hand mit unseren Labormitarbeitern um diese Fehler zu vermeiden und um optimale Ergebnisse zu erzielen. Bei der Abklärung einer Gerinnungsstörung, insbesondere einer Thrombozytenfunktionsstörung oder einem Wirksamkeitsnachweis von Plättchenfunktionshemmern können daher keine Blutproben eingesandt werden. Plättchenfunktionsuntersuchungen bei ASS- und Clopidogrel-Einnahme Die Resistenz gegen Azetylsalizylsäure (ASS) bzw. Clopidogrel wird vom klinischen Gesichtspunkt als Unvermögen des Wirkstoffs angesehen, rezidivierende arterielle Gefäßverschlüsse zu verhindern. Aus laborchemischer Sicht hingegen wird die Non-Response als das Ausbleiben eines erwarteten Effektes in verschiedenen Thrombozytenfunktions-Testsystemen beschrieben. Die individuellen Ursachen einer reduzierten oder ausbleibenden Wirkung von ASS oder Clopidogrel können vielfältig sein. Die Mechanismen der ASS- bzw. Clopidogrel- Resistenz sind weitgehend ungeklärt, trotzdem ist eine Verbesserung der klinischen Situation – wie bei Patienten mit der sogenannten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit bereits erfolgreich praktiziert – durchaus möglich. Die bei uns eingeführten Plättchenfunktionstests können das Vorliegen einer pharmakologischen Unwirksamkeit schnell ermitteln. Dabei hat sich vor allem die Untersuchung der Thrombozytenfunktion durch optische Licht-Transmissions-Aggregometrie bewährt. Daneben gibt es andere am Krankenbett durchführbare, einfacher zu handhabende spezifische Tests, mit denen auch die Wirkung von Thienopyridine (Clopidogrel, Prasugrel) sowie Glykoprotein- IIb/IIIa Rezeptorantagonisten ermittelt werden können (Vollblut-Impedanz-Aggregometrie, Multiplate). Wünschenswert wäre es, die ausbleibende, bzw. nicht ausreichende ASS- und/oder ClopidogrelWirkung mit Plättchenfunktionstesten derart zu ermitteln, dass die spezifischen Effekte isoliert erfasst und quantifiziert werden. Im Idealfall könnte eine solche Diagnostik dabei helfen, klinische Ereignisse von Hochrisikopatienten im Vorfeld zu verhindern. Ablauf der Wirksamkeitstestung von Plättchenfunktionshemmern Die Patienten werden von ihrem behandelnden Arzt zur Untersuchung an uns überwiesen. Der Praxisaufenthalt der Patienten verläuft standardisiert, die kurze Wartezeit wird mit dem Ausfüllen eines Fragebogens verbracht, Blut wird entnommen und die Blutproben werden umgehend verarbeitet. Zur Bestimmung der Blutplättchenaktivität genügt eine geringe Menge Blut (etwa 10 ml). Um die Thrombozytenfunktion während einer Aspirintherapie überprüfen zu können, stehen dem Praxis-Labor verschiedene Testmethoden zur Verfügung: die optische Thrombozytenaggregation (nach Born), der Multiplate®-Test (Vollblut-Impedanz-Aggregometrie) und die Bestimmung der In-vitro-Verschlusszeit. Das Testergebnis wird dem Patienten am selben Tag telefonisch mitgeteilt, eine Wiederholung (nach Umstellung der Therapie oder wegen Dosisänderung desselben Medikaments) wird in Kenntnis der Vorgeschichte bewertet. Ein übersichtlicher, kurzer Arztbrief, ggf. ein Gespräch mit dem einsendenden Arzt ergeben schließlich ein individuelles Behandlungskonzept. Bereits bekannte Patienten können sich direkt an das Praxispersonal wenden (tägliche telefonische Sprechstunde zwischen 12:00h und 13:00h mit eigener Durchwahl für die medizinische Beratung). Tätigkeit im Dienste der klinischen Medizin In unserer Gerinnungssprechstunde stellen sich Patienten mit venösen und arteriellen Thrombosen, Embolien oder unklarer Blutungsneigung vor. Es werden jährlich ca. 1000 Patienten untersucht, behandelt und viele davon langfristig betreut. Die neu etablierten Thrombozytenfunktionstests, insbesondere bei progredient verlaufender koronarer Herzerkrankung und bei der Vorbereitung von lebensrettenden und herzinfarktvorbeugenden Maßnahmen wie Stent-Implantation von medikamentenbeschichteten Gefäßstützen, ermöglichen spezifische Aussagen über die Thrombozytenaggregationshemmung durch ASS oder Clopidogrel. Über die Jahre ist ein Netz von vertrauensvoll mit uns zusammenarbeitenden Fachärzten im Kölner Raum entstanden. Dazu gehören auch die Mitglieder des Kooperativen Kölner Herzzentrums beidseits des Rheins. Das Praxis-Labor für Transfusionsmedizin steht bei der oben beschriebenen Plättchenfunktionsdiagnostik nach Abstimmung des Bedarfes mit den kardiologisch tätigen Kollegen mit vereinfachter Ablauforganisation zur Verfügung. Komedikation mit Clopidogrel und Protonenpumpenhemmern Duale postinterventionelle Thrombozytenaggregationshemmung Nach der Implantation von Koronarstents ist temporär die Gabe einer dualen Thrombozytenaggregationshemmung indiziert. In der Regel wird zusätzlich zur Dauermedikation mit 100 mg Acetylsalicylsäure täglich die zeitweise Gabe von Clopidogrel oder Prasugrel erforderlich. Die Dauer der Gabe einer dieser beiden letztgenannten Substanzen ist durch die Art der implantierten Stents einerseits und der klinischen Situation determiniert: Bei stabiler KHK ist grundsätzlich nach BMS-Implantation eine vierwöchige Gabe ausreichend, bei akutem Koronarsyndrom sollte die Kombinationstherapie im Allgemeinen mindestens 12 Monate beibehalten werden. Nach Implantation von DES sollte die Komedikation für 12 Monate fortgesetzt werden, und zwar unabhängig von der klinischen Ausgangssituation(11. Der Protonenpumpenhemmer Omeprazol wird über die selben Cytochrome wie Clopidogrel metabolisiert (CYP2C19), wobei Omeprazol die Cytochrom-abhängige Synthese des aktiven Clopidogel-Metaboliten hemmt. Im März 2009 erschien eine Publikation, wonach Patienten, die nach stationärer Behandlung eines akuten Koronarsyndromes eine Komedikation aus Clopidogrel und Omeprazol erhielten, ein erhöhtes Risiko aufwiesen als Patienten ohne Protonenpumpenhemmer. Dies führte u. a. dazu, dass die Clopidogel vertreibenden Firmen Rote Hand-Briefe verschickten. Eine im September 09 publizierte Untersuchung (TRITONTIMI 38)(13 konnte solch einen Effekt jedoch nicht bestätigen. Die kontrol- lierte COGENT-Studie(14, Ende September 2009 vorgestellt, wies keine Unterschiede hinsichtlich koronarer Endpunkte nach (weder für Clopidogel noch für Prasugrel). Demgegenüber wurden bei den Patienten ohne Protonenpumpenhemmertherapie vermehrte gastrointestinale Nebenwirkungen (wie beispielsweise Blutungen) verzeichnet. Insofern führt nach gegenwärtigem Kenntnisstand eine Komedikation von Clopidogel und Protonenpumpenhemmern (insbesondere Omeprazol) nicht zu einer gesteigerten Inzidenz akuter Koronarsyndrome. Die Gabe von Protonenpumpenhemmern scheint eher vor der Entstehung gastrointestinaler Nebenwirkungen zu schützen. Die US-amerikanische FDA riet angesichts der noch nicht abschließend geklärten Datenlage, im Falle einer erforderlichen Komedikation von Protonenpumpenhemmern mit Clopidogrel sicherheitshalber vom Omeprazol beispielsweise auf Pantoprazol umzustellen. Abbildung 1: Kardiale Mortalität (Cardiac Death Rate) in Patienten nach PCI (Revasc) gegenüber alleiniger medikamentöser Therapie (Medical RX) in Abhängigkeit von der Grösse des ischämischen Myokards (Total Myocardium Ischemic). Aus (9. 22 I Perkutane Koronarintervention (PCI) 23 I Perkutane Koronarintervention (PCI) Literatur 1) Circulation 2009: DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.109.192663 2) Der Kardiologe 2009; DOI 10.1007/ s12181-009-0177-2 3) Eur Heart J 2006: 27:1341-1381 4) Cath Cardiovasc Interv. 2009; 73:847-58 5) Am Heart J 2008; 156:1141-6 6) NEJM 2007; 365:1503 7) DER SPIEGEL 2/2009; 05.01.2009, Seite 110 ff 8) Circulation 2008;117:1283-1291 Tabelle 1: 9) Circulation 2003;107:2900-2907 Meta-Analyse von Mortalität, Myokardinfarkt und Target Vessel Revascularization (TVR) für die kombinierten Daten der Cypher- und Taxus-Studien. Die Zahlen beschreiben das relative Risiko nach Implantation eines DES im Vergleich zu einem unbeschichteten Stent (BMS), d. h. eine Zahl unter 1,0 bedeutet einen Vorteil für DES gegenüber BMS. Aus den randomisierten Studien ergibt sich für die DES bezüglich Mortalität (jeglicher Ursache) und Myokardinfarkt ein positiver Trend (nicht signifikante Reduktion um 3% bzw. 6%) und für die TVR ein signifikanter Vorteil von 55%. Aus den Registern konnte für alle 3 klinischen Parameter eine Überlegenheit der DES abgeleitet werden – mit jeweils signifikanter Senkung der Mortalität durch die DES um 20%, der Myokardinfarktrate um 11% und der TVR – auch unter „Real-World“-Bedingungen einschließlich „Off-Label Use“ – um 47%. Die Ergebnisse gelten für einen Beobachtungszeitraum von 3-4 Jahren. Aus (11. Kurzvita: Prof. Dr. med. Achim Vogt Geboren 1966 in Wiesbaden. Schulausbildung in Frankfurt / Main. 1985-87 Zivildienst Universitätsklinikum Frankfurt / Main. 1987-93 Studium der Humanmedizin Justus-Liebig-Universität Gießen. Approbation 1993. Promotion 1993. 1993-95 Postdoctoral Fellow (Stipendiat) an der Abteilung für experimentelle Kardiologie, Max-Planck-Institut für physiologische und klinische Forschung in Bad Nauheim. 1995 bis 2003 Klinik III für Innere Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Kardiologie, Pneumologie, Angiologie). Habilitation 2002. Seit 2003 Praxis für Kardiologie / Pneumologie, Aachener Straße Professur an der Medizinischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg seit 2006. 10) J Am Coll Cardiol 2009; 53:530-53 11) Clin Res Cardiol 2008; 97:548-63 12) JAMA 2009; 301:937-44 13) Lancet 2009; 374:952-4 14) COGENT-Trial, TCT 2009. www.tctmd.com Abbildung 1 Elektroanatomisches Mapping des linken Vorhofs mit Darstellung der Pulmonalvenen. Rot markiert ist die zirkumferentielle Ablationslinie um die ipsilateralen Pulmonalvenen. Ablation von Vorhofflimmern Dr. med. Dong-In Shin, Prof. Dr. med. Marc Horlitz Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie, Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH, Urbacher Weg 19, 51149 Köln Bei einer altersabhängigen Prävalenz zwischen 1 bis 8 % handelt es sich bei der Diagnose Vorhofflimmern um eine epidemiologisch und volkswirtschaftlich bedeutsame Erkrankung. In der Bundesrepublik Deutschland muss im Jahre 2009 von circa 1,5 Millionen erkrankten Menschen ausgegangen werden. Pathogenese Die Ursache für das Auftreten von Vorhofflimmern ist nicht gänzlich geklärt. Seit der bahnbrechenden Publikation von Michel Haissaguerre und seiner Arbeitsgruppe im New England Journal of Medicine 1998 (1) wissen wir um die Bedeutung der Pulmonalvenen als Ursprungsort einer eigenständigen elektrischen Aktivität, die als Triggermechanismus für das Entstehen von paroxysmalem Vorhofflimmern bewertet werden muss. Dieser Triggermechanismus wird vor allem bei jungen Patienten ohne jegliche struk- 24 turelle Herzerkankung als Ursache für das Auftreten von Vorhofflimmern gefunden und ist einer Therapie in Form einer Pulmonalvenenisolation in der Regel gut zugänglich. Ein weiterer wesentlicher Aspekt in der Genese von Vorhofflimmern ist jedoch der linke Vorhof selbst. Aufgrund von histologischen Untersuchungen wissen wir, dass es im linken Vorhof aufgrund von unterschiedlichen Prozessen, zu einem elektrischen als auch anatomischen Remodelling kommen kann. Begleiterkrankungen wie z. B. koronare Herzerkrankung, arterielle Hypertonie, obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom, Vitien und Kardiomyopathien, können im Verlauf zu einer Dilatation und Fibrosierung des linken Vorhofs führen. Durch eine Dispersion der elektrischen Leitungseigenschaft des linken Vorhofs wird dadurch maßgeblich das Auftreten und vor allem die I Ablation von Vorhofflimmern Persistenz von Vorhofflimmern begünstigt. Vorhofflimmern, welches auf dem Boden einer Substratveränderung des linken Vorhofs beruht, betrifft den weitaus größten Teil der Patienten und vor allem die ältere und vorerkrankte Patientengruppe. Auch für diese Form des Vorhofflimmerns bestehen Ablationsstrategien, die jedoch über die Durchführung einer Pulmonalvenenisolation hinausgehen. Pulmonalvenenisolation In der Therapie des symptomatischen Vorhofflimmerns hat die Pulmonalvenenisolation eine vollständige elektrische Diskonnektion der Pulmonalvenen vom linken Vorhof zum Ziel. Dazu wird das Gewebe im Bereich der Pumonalvenenostien, abhängig von der gewählten Energieform, erhitzt oder gekühlt. Die Zerstörung elektrisch leitender Muskelstränge 25 (sleeves), die ausgehend vom linken Vorhof in die Lungenvenen hineinreichen, führt zu einer elektrischen „Unabhängigkeit“ des linken Vorhofs von den Pulmonalvenen. Man unterscheidet in der „Linienführung“ der Ablationsläsionen im Wesentlichen zwischen einer segmentalen und zirkumferentiellen Ablation. Bei der segmentalen Ablation werden die Pulmonalvenen direkt am Ostium diskonnektiert, was das Risiko eines vermehrten Auftretens von prozedural bedingten Pulmonalvenenstenosen in sich birgt. Aus diesem Grund wird zum jetzigen Zeitpunkt von den meisten Zentren eine zirkumferentielle Ablation bevorzugt, welche eine Linienführung weit außerhalb der Pulmonalvenenostien um die jeweils ipsilateralen Pulmonalvenen beinhaltet. Energieformen / Ablationstechniken / Komplikationen Die am häufigsten angewendete Energieform in der Ablation von Vorhofflimmern ist die Radiofrequenz (RF)Energie. Die Ablation erfolgt dabei mittels Abgabe von RF-Impulsen und Erwärmung der Ablationskatheterspitze bis 60° C und einer Engergieabgabe von 20 bis 30 Watt. Unter Zuhilfenahme eines 3-dimensionalen Mappingssystems erfolgt durch Verwendung eines single-tip Katheters die Applikation von multiplen RF-Impulsen zirkumferentiell um die Pulmonalvenenostien [Abbildung 1]. Diese Ablationstechnik erfordert eine ausreichende prozedurale Erfahrung des Untersuchers und ist nach den neuesten Registerdaten von Ricardo Cappato mit einer prozedural bedingten Mortalität von 0,98 Fällen pro 1000 Patienten verbunden (2). Majorkomplikationen (cerebraler Insult, Perikardtamponade, Pulmonalvenensteno- I Ablation von Vorhofflimmern sen, Gefäßkomplikationen) treten in einer Häufigkeit von 3 bis 5% auf (3,4), so dass diese Ablationsform als sicher eingestuft werden kann. Die lebensbedrohliche Komplikation einer atrio-ösophagealen Fistelbildung mit konsekutiver Mediastinitis wird glücklicherweise mit einer Häufigkeit von 0,2% nur sehr selten beobachtet (4). Problematisch in der Anwendung des single-tip Katheters ist es, eine vollständige und lückelose lineare Läsion um die Pulmonalvenenostien zu erreichen. In diesem Rahmen hat es in den vergangenen Jahren zahlreiche technische Erweiterungen gegeben, um eine genaue Darstellung der Katheterführung zu gewährleisten. Die Möglichkeit 3-dimensionale Rekonstruktionen des linken Vorhofs aus multi-slice-CT (MSCT) oder KardioMRT Sequenzen mit dem elektroanatomischen Mapping zu fusionieren (image integration) ist sowohl für das elektroanatomische Mappingsystem CARTO (Biosense Webster) als auch für das System NavX (St. Jude Medical) erhältlich und hat die Effektivität und Sicherheit der RF-Ablation im linken Vorhof merklich verbessert [Abbildung 2]. So weisen erfahrene Zentren in der Ablation von paroxysmalem Vorhofflimmern Erfolgsraten zwischen 75 bis 82% auf. Eine Alternative zur von Untersucherhand gesteuerten Ablation, stellt die Ablation mittels magnetischer Navigation dar (NIOBE, Stereotaxis). Der Patient befindet sich dazu in einem Magnetfeld, welches von 2 Magnetspulen mit einer Stärke von 0,3 Tesla erzeugt wird. Durch unterschiedliche Ausrichtung der Magnetfelder kann intrakardial ein weicher Ablationskatheter per joystick vom Untersucher, der sich außerhalb des Herzkatheterlabores im Kontrollraum befindet, gesteuert werden. Wesentliche Vorteile dieser Technik sind vor allem die reduzierte Strahlenexposition für Untersucher und Patienten und eine Ablationslinienführung, die weitgehend unabhängig von den manuellen Fertigkeiten und Erfahrungen des Untersuchers sind. Da erst kürzlich die Einführung einer gekühlten Ablationskatheters für die magnetische Navigation erfolgt ist, bleiben ausreichende Daten bezüglich Effektivität und Sicherheit dieses System in Bezug auf die Ablation von Vorhofflimmern noch abzuwarten. Eine neue Ablationstechnik besteht in der Verwendung eine decapolaren, linearen, zirkulären Ablationskatheters (Pulmonary Vein Ablation Cathe- Abbildung 2 Verwendung von „image integration“, d. h. Integration eines Multi-Slice-CT Datensatzes in ein 3-dimensionelles Mappingsystem. Hier Einblick in die Ostien der linken oberen und unteren Pulmonalvene und des linken Vorhofohres. Rot markiert sind die Ablationspunkte um die linken Pulmonalvenen. ter – PVAC, Medtronic) [Abbildung 3]. Es handelt sich dabei um einen kreisrund geformten Mapping- und Ablationskatheter, welcher mit insgesamt 10 Elektroden besetzt ist. Innovativ ist dabei die vom Generator erzeugte Energieform, da mittels der Elektroden sowohl eine unipolare als auch bipolare Energieabgabe in einem getakteten Wechsel erfolgt. Diese spezielle Energieform, bestehend aus unipolarem und bipolarem Strom, ermöglicht eine ungekühlte, lineare Ablation im linken Vorhof mit 8 bis 10 Watt. Der PVAC kann über einen Draht, der sich einem zentral liegenden Lumen befindet, am Antrum der Pulmonalvenen platziert werden. Dort erfolgt nach Mapping von Pulmonalvenenpotentialen die Ablation, so dass in der Regel nach 4 bis 7 Ablationsimpulsen von je 60 Sekunden Länge eine Isolation der jeweiligen Pulmonalvene erreicht werden kann. Auf der gleichen Basis existieren zwei weitere Ablationskatheter (Multi Array Septal Catheter, Multi Array Ablation Catheter, Medtronic), die aufgrund Ihrer speziellen Form einer Ablation von komplex fraktionierten atrialen Elektrogrammen (CFAE) zulassen und somit zu einer Substratmodifikation verwendet werden können. Unsere eigenen Erfahrungen mit diesem Ablationssystem bewerten wir als sehr positiv. Seit April 2009 konnten in unserem Zentrum in den vergangenen 6 Monaten 26 über 100 Pulmonalvenenisolationen durchgeführt werden. Ein wesentlicher Vorteil dieser anatomisch orientierten Ablationstechnik ist eine vergleichbar kurze Prozedurzeit mit im Mittel 100 Minuten. In der Auswertung der Akutergebnisse zeigt sich dabei nach einem Beobachtungszeitraum von 3 Monaten eine Erfolgrate (d. h. kein weiteres Auftreten von Vorhofflimmern) von 82% in der Gruppe der Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern. Die geeigneste Ablationsstrategie bei Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern mittels dieses neuen Ablationssystems ist eine Fragestellung mehrer klinischer Studien. I Ablation von Vorhofflimmern Kryothermale Energie findet in der ablativen Therapie von Vorhofflimmern eine regelmäßige Verwendung. Der Ablationskatheter besteht dabei im Wesentlichen aus einem Doppelballon, dessen Außenhaut mittels eines NO-Gasgemisches auf bis zu – 60° Celsius heruntergekühlt werden kann. Der Ablationsballon (Arctic Front, Cryocath) wird mittels einer steuerbaren Schleuse und Katheterschaftes im Ostium der Pulmonalvene platziert. Dies erfolgt, ähnlich wie beim o. g. PVAC, in einer over-thewire Technik; durch ein zentrales Lumen des Katheters kann mittels Kontrastmittelsabgabe in die Pulmonal- 27 venen ein ausreichender Kontakt zwischen Ballonkatheter und Pulmonalvenenostium überprüft werden. Im Vergleich zur RF-Energie bleibt die zelluläre Struktur des abladierten Gewebes unter Verwendung von kryothermaler Energie erhalten, so dass eine erniedrigte Thrombogenität der erzeugten Läsion und damit auch ein geringeres Auftreten von prozedural bedingten, cerebralen Ischämien erwartet wird. Nach Daten einer prospektiven Studie mit Beteiligung der elektrophysiologischen Zentren in Bad Nauheim, Bad Oeynhausen und Bad Neustadt (5), wiesen nach einem Beobachtungszeitraum von 6 Monaten 74% der Patienten mit parxoysmalem Vorhofflimmern einen stabilen SR auf. In der Gruppe der Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern konnte dies nur bei 42% der Fälle erreicht werden. Die durchschnittliche Prozedurzeit betrug dabei 170 Minuten. Eine noch experimentelle Energieform stellt die Anwendung von high-intensity-focused-ultrasound (HIFU) dar. Es erfolgt dabei eine Applikation von fokussierten Ultraschallimpulsen mittels eines Ballonkatheters, der sich aus einem distalen und proximalen non- I Ablation von Vorhofflimmern compliant Ballon zusammensetzt. Der distale Ballon ist mit einem Wasser-/ Kontrastmittelgemisch in einem 6:1 Verhältniss gefüllt und besitzt einen integrierten 9 MHz Ultraschallkristall. Der proximale Ballon ist mit Kohlendioxid gefüllt und bildet eine parabolische Oberfläche an der Basis des Ultraschallerzeugenden distalen Ballons. So kann der Utraschall vorwärtsgerichtet reflektiert und ein „EnergieRing“ ca. 4 mm distal von der Ballonoberfläche erzeugt werden. Erste Ergebnisse klinischer Studien unter Verwendung einer speziellen Optik scheinen positiv (6), sind jedoch aufgrund der Komplexität des Eingriffes und der noch sehr spärlichen Datenlage weit entfernt vom klinischen Alltag und müssen als zunächst experimentell angesehen werden. Insgesamt stellt sich die Ablation von Vorhofflimmern weiterhin als eine Herausforderung an den Elektrophysiologen dar. Sowohl der noch nicht vollständig aufgeklärte Pathomechanismus als auch die technischen Hürden einer linksatrialen Ablation machen die interventionelle Therapie von Vorhofflimmern schwierig. Dennoch haben die Erkenntnisse und technischen Fortschritte der letzten Jahre zu einer signifikanten Verbesserung der Therapieresultate geführt. Aufgrund der Komplexität der Ablation von Vorhofflimmern sollte diese Therapieform weiterhin in erfahrenen Zentren durchgeführt werden, um, neben einer möglichst hohen Effektivität als auch Sicherheit, eine optimale Ablationstrategie als auch -technik zu gewährleisten, da sich Beides in einem ständigen Fluss der Veränderung befindet. Abbildung 3 Zehnpoliger, zirkulärer Mapping- und Ablationskatheter (PVAC) Literaturnachweis 1. Haïssaguerre M, Jaïs P, Shah DC : Spontaneous initiation of atrial fibrillation by ectopic beats originating in the pulmonary veins. N Engl J Med. 339:659-666 (1998) 2. Cappato R, Calkins H, Chen SA et al: Prevalence and causes of fatal outcome in catheter ablation of atrial fibrillation. J Am Coll Cardiol 53:1798-1803 (2009) 3. Spragg DD, Dalal D, Cheema A et al: Complications of catheter ablation for atrial fibrillation: incidence and predictors. J Cardiovasc Electrophysiol 19:627-631 (2008) 4. Dagres N, Hindricks G, Kottkamp H et al: Complications of atrial fibrillation ablation in a highvolume center in 1000 procedures: still cause for concern? J Cardiovasc Electrophysiol 20:1014-1019 (2009) 5. Neumann T, Vogt, J, Schumacher B et al: Circumferential pulmonary vein isolation with the cryoballoon technique. J Am Coll Cardiol 52:273-278 (2008) 6. Reddy VY, Neuzil P, Themistoclakis S et al: Visually-guided balloon catheter ablation of atrial fibrillation: experimental feasibility and first-inhuman multicenter clinical outcome. Circulation 120:12-20 (2009) Option für Patienten mit KHK und Angina pectoris-Beschwerden Mehr Möglichkeiten für Procoralan®: Zugelassen auch in Kombination zum Betablocker Die Europäische Arzneimittelagentur (EMEA) hat am 23. Oktober 2009 eine Erweiterung der Indikation für Procoralan® (Ivabradin) von Servier bekannt gegeben. Der /f-Kanal-Hemmer, der erstmals eine selektive Herzfrequenzreduktion ermöglicht, ist seit dem 25. Oktober 2005 in der Europäischen Union für die symptomatische Behandlung der stabilen Angina pectoris bei Patienten mit normalem Sinusrhythmus zugelassen. Mit der Entscheidung der EMEA ist Procoralan® auch in Kombination zum Betablocker bei Patienten indiziert, die mit einer optimalen Betablockerdosis unzureichend eingestellt sind und deren Herzfrequenz >60/Min. liegt. Damit stehen in der Behandlung von KHKPatienten mit Angina pectoris Beschwerden mehr Möglichkeiten offen. Grundlage der Indikationserweiterung waren die Ergebnisse der ASSOCIATE-Studie1, in der bei 889 bereits auf den Betablocker Atenolol eingestellten KHK-Patienten mit Angina pectoris nicht nur die Sicherheit der additiven Gabe von Procoralan® nachgewiesen wurde, sondern auch eine zusätzliche antianginöse und antiischämische Wirksamkeit. Nach 4 Monaten führte Procoralan® zusätzlich zum Betablocker im Vergleich mit Placebo zu einer signifikanten Senkung der Herzfrequenz und Besserung aller Belastungsparameter. Sowohl die Belastungsdauer, die Zeit bis zum Auftreten einer Angina pectoris sowie die Zeit bis zum Beginn einer ST-Streckensenkung konnten signifikant verlängert werden. Das Risiko für myokardiale Ischämien wird somit bei guter Therapiesicherheit durch die Kombination von Procoralan® zum Betablocker deutlich reduziert. Dass Procoralan® in Kombination zum Betablocker zur weiteren Reduktion der Herzfrequenz auch hinsichtlich einer Besserung der kardiovaskulären Prognose effektiv ist, zeigte die BEAUT/fUL-Studie2 bei 10.917 zu fast 90 % bereits auf Betablocker eingestellten KHK-Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion. Eine aktuelle BEAUT/fUL-Subgruppenanalyse3 von 1.507 Patienten mit Angina pectoris-Beschwerden ergab eine deutliche Reduktion des primären kombinierten Endpunktes aus kardiovaskulärem Tod, Hospitalisierung aufgrund eines akuten Myokardinfarkts sowie Herzinsuffizienz um 24 %. Bei initial höherer Herzfrequenz betrug die Risikoreduktion sogar 31 %. Für Herzinfarkt-bedingte Hospitalisierungen wurde eine signifikante Risikoreduktion von 42 % ermittelt, bei Patienten mit einer Herzfrequenz >70/Min. waren es sogar 73 %. Das Risiko einer koronaren Revaskularisation wurde um 30 bzw. 59 % gesenkt. Neben den vorliegenden klinischen Studiendaten bestätigt auch die REDUCTION-Studie mit 344 Patienten die Effektivität von Procoralan® in Kombination zum Betablocker in der täglichen Praxis. Sowohl hinsichtlich einer deutlichen zusätzlichen Reduktion der Herzfrequenz, als auch einer Verringerung der Angina-Attacken und des Nitrat-Verbrauchs. Die Verträglichkeit der Therapie wurde zu 99 % als sehr gut oder gut bewertet. Übereinstimmend unterstreichen die vorliegenden Studien, dass die meisten Patienten unter ihrer bisherigen Therapie, einschließlich Betablocker, bezüglich Symptomatik sowie HerzfrequenzZielwert (laut Leitlinien 55-60/Min) nicht optimal eingestellt sind. Daher erscheint die zusätzliche exklusive Herzfrequenzreduktion mit Procoralan® ideal, um bei mehr KHK-Patienten mit Angina pectoris-Beschwerden sowohl die Symptomatik als auch die Prognose zu verbessern. Literatur 1 Tardif JC et al., Eur Heart J 2009; 30: 540-548 2 Fox K et al., Lancet 2008; 372: 817-821 3 Fox K et al., Eur Heart J 2009; 30: 2337-2345 4 Ebelt H et al., Clin Res Cardiol 2009; 98(Suppl 2): P121 Ambulante kardiologische Rehabilitation Dr. med. Detlef Gysan: Ambulante kardiologische Rehabilitation im Herzzentrum AmKaRe GmbH 1. Ambulante Kardiologische Rehabilitation in Köln-Poll und Porz Anschlussrehabilitation (AHB) und Rehabilitation von Herz- und Gefäßkrankheiten Seit 1994 besteht in Köln-Poll im Rolshover Hof die AmKaRe GmbH, ein Zentrum für Anschlussrehabilitation (AHB) und Rehabilitation von Herzund Gefäßkrankheiten unter der medizinischen Leitung von Dr. Detlef B. Gysan, Stellvertreter Dr. Rainer Heinzler (Ärzte für Innere Medizin, Kardiologie, Rehabilitationswesen und Sportmedizin). Die Sporttherapeutische Leitung liegt in den Händen von Dipl.-Sportwissenschaftler Marcus Schwarz. Das ambulante Zentrum bietet den Patienten die Möglichkeit nach einem Eingriff am Herzen und den großen Gefäßen eine Rehabilitationsmaßnahme wohnortnah im gewohnten familiären und sozialen Umfeld durchzuführen. Die Therapieplätze werden 30 von Patienten der Deutschen Rentenversicherung Bund, Rheinland und Knappschaft Bahn/See und den Krankenkassen belegt. Das ambulante Rehabilitationszentrum ist zertifiziert durch die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. (DGPR). Die Qualitätssicherung erfolgt durch die Deutsche Rentenversicherung Bund. Auf Grund ständig zunehmender Nachfrage wurde im Jahr 2003 ein zweites Rehabilitationszentrum für Herzkreislauf- und Gefäß-Patienten am Krankenhaus Porz eröffnet, welches unter der medizinischen Leitung von Dr. Detlef B. Gysan, Stellvertreter Dr. Erik May (Ärzte für Innere Medizin, Kardiologie, Angiologie) steht. Die Sporttherapie wird von Dipl.-Sportlehrer Thomas Berg geleitet. Über 5000 herz- und/oder gefäßkranke Patienten haben seit 1994 die Möglichkeit wahrgenommen, eine ambulante Rehabilitation durchzuführen. Die häufigsten Diagnosen sind Zustand nach Herzinfarkt, Ballondilatation, Bypass-OP am Herzen und an den großen Gefäßen. Das Rehabilitationsteam besteht aus Kardiologen, Angiologen, Sporttherapeuten, Psychologen, Ernährungsberatern, Sozialarbeitern, Krankenschwestern, Arzthelferinnen und Sachbearbeitern. Die Rehabilitationsmaßnahme umfasst in der Regel drei Wochen, in denen die Patienten täglich zwischen 5-6 Stunden im Rehabilitationszentrum anwesend sind. Die Patienten erhalten täglich Ergometertraining, Laufband- I Ambulante kardiologische Rehabilitation training, Gymnastik, Entspannungstraining, Gehtraining und medizinische Vorträge. Des Weiteren werden psychologische Gespräche mit Lebensstilberatung, Stressmanagement und Raucherentwöhnung durchgeführt. Abgerundet wird das Angebot durch eine gezielte Ernährungsberatung und ein fett- und cholesterinreduziertes Essen. Im Vordergrund der Rehabilitationsmaßnahme steht die Reduzierung der kardiovaskulären Risikofaktoren im Sinne einer Sekundärprävention sowie Mobilisation und Leistungssteigerung zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität, einer langfristigen Sicherung der Arbeitsfähigkeit und einer Vermeidung von Pflege. Mittels Pharmakotherapie, Bewegungstherapie, Psychotherapie und informativer Vorträge werden die Risikofaktoren gemindert und die Compliance des Patienten zur dauerhaften Verhaltensmodifikation gefördert. Der Vorteil der ambulanten Rehabilitation besteht darin, dass die Patienten sehr individuell in kleinen Gruppen betreut werden können. Durch die Nähe zum Wohnort können Angehörige in den Therapieprozess mit einbezogen und die Rehabilitationsinhalte vom Patienten effektiver im Alltag umgesetzt werden. Das AmKaRe bietet auch intensivierte Rehabilitationsnachsorge (IRENA) der Deutschen Rentenversicherung an. Dieses Nachsorgeprogramm ermöglicht es, nach ambulanter oder stationärer Rehabilitation, eine bewegungstherapeutische Betreuung für einen Zeitraum von drei Monaten (24 Therapieeinheiten), wahrnehmen zu können. 31 1.1 Kardiologische Funktions- und Leistungsdiagnostik I Ambulante kardiologische Rehabilitation 1.2.1 Fahrradergometertraining Sowohl bei Antritt, als auch zum Ende jeder Rehabilitationsmaßnahme erfolgt eine ausführliche ärztliche Untersuchung der Patienten. Je nach Bedarf umfasst die kardiologische/angiologische Funktionsdiagnostik: Beratung und Untersuchung, EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Echokardiographie, Langzeit-Blutdruckmessungen, Schrittmacherkontrolle, Schrittmacherprogrammierung, Röntgenuntersuchung von Herz und Lunge, Ultraschalluntersuchungen der Gefäße und des Abdomens, Stressechokardiographie, Lungenfunktionsdiagnostik. Neben der nichtinvasiven Funktionsdiagnostik werden auch invasive Techniken wie Herzkatheteruntersuchung, PTCA, PTA, sowie ergänzend bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie und Kernspintomographie von Herz und Gefäßen angeboten. Die erhobenen Daten und die im Arztgespräch formulierten Rehabilitationsziele der Patienten fließen dann in die Gestaltung der individuellen Trainingspläne ein. 1.2 Sport und Bewegungstherapie Die Bewegungs- und Sporttherapie zielt darauf ab, kardiovaskuläre und muskuloskeletale Funktionseinschränkungen zu verbessern, die Belastbarkeit anzuheben und zur psychosozialen Stabilisierung beizutragen. Die tägliche Bewegungstherapie im AmKaRe umfasst Fahrradergometertraining, Gehtraining und Gymnastik. Ergänzt wird sie durch Entspannungstraining. 1.2.2 Gehtraining Kost in den Vordergrund gestellt. Die Patienten werden durch erfahrene Oecotrophologen geschult. Im Anschluss daran werden die erworbenen Lerninhalte in Form eines Kochtags und einem Frühstücksbuffets in die Praxis umgesetzt. 1.2.3 Gymnastik 1.5 Sozialberatung Die Patienten werden über die sozialrechtlichen Pflichten und Rechte informiert. Themeninhalte sind: Beratung im Hinblick auf Sozialleistungen, Hilfe bei der Reintegration in den Beruf, die Vermittlung von weiter betreuenden Stellen (Behinderungsanträge, Korornarsportgruppen weiter betreuende Ärzte u. a.). 2. Medizinische Rehabilitation kardiologischer Patienten aus Sicht der Deutschen Rentenversicherung1) 1.3 Psychologische Beratung und Entspannungstraining ➢ Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson Die psychologische Beratung wird zweimal pro Woche vom Dipl.Psychologen mit mehrjähriger klinischer Erfahrung zunächst in Gruppengesprächen organisiert, in denen den Patienten Hilfe zur Krankheitsbewältigung, Lebensstilberatung, Stressmanagement und Raucherentwöhnung gegeben wird. Der Patient hat darüber hinaus die Möglichkeit, jederzeit Einzelgespräche wahrzunehmen. Im Rahmen der psychologischen Beratung werden auch folgende Entspannungstechniken angeboten: ➢ Atementspannung 32 ➢ Phantasiereisen ➢ Körperreisen ➢ Autogenes Training 1.4 Ernährungsberatung Durch die Ernährungsberatung sollen kardiovaskuläre Risikofaktoren und die damit verbundenen Krankheiten positiv beeinflusst werden. Dabei wird eine cholesterin- sowie kalorienarme I Ambulante kardiologische Rehabilitation Die Qualität der medizinischen Rehabilitation wurde in den letzten Jahren ständig verbessert. Eine umfassende Rehabilitation sollte neben körperlichen auch psychosoziale und insbesondere gesundheitsfördernde Komponenten enthalten, die von gleichrangiger Bedeutung sind, wie medikamentöse, interventionelle oder operative Maßnahmen. Das entscheidende Ziel der Rehabilitation der Rentenversicherung ist die möglichst langfristige Wiedereingliederung in das Erwerbsleben. In Rahmen der medizinischen Rehabilitation hat die Anschlussrehabilitation (AHB) eine große Bedeutung. Sie zielt darauf ab, eine möglichst schnelle und reibungslose Verlegung, in der Regel innerhalb von 14 Tagen vom Akutkrankenhaus in die Rehabilitationseinrichtung zu ermöglichen. –––––––––––––––––––– 1) BRUCKENBERGER, Ernst: „Herzbericht 2008 mit Tranplantationschirurgie“, 2009 33 Im Jahr 2008 hat die Rentenversicherung insgesamt 942.622 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation bewilligt, nahezu ein Drittel davon als Anschlussrehabilitation (AHB) 2.1. Ambulante kardiologische AHB Für die ambulante kardiologische Anschlussrehabilitation zeigte sich in den letzten Jahren ein ständig steigender Trend. In Abhängigkeit von Versorgungsstruktur und Erreichbarkeit werden ambulante Anschlussrehabilitationen häufiger in dichter besiedelten Regionen in Anspruch genommen. Der Anteil der ambulanten AHB bei kardiologischen Erkrankungen lag im Jahr 2008 in allen Bundesländern bei 9%. In NRW lag der Anteil der ambulanten AHB bei 19%. Somit ist NRW das Flächenbundesland mit dem größten Anteil ambulanter AHB´s, hingegen Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit weniger als 1% bilden die Schlusslichter. Die Inanspruchnahme einer ambulanten oder stationären Leistungsform I Ambulante kardiologische Rehabilitation kann durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst werden. Bezogen auf die Gesamtgruppe aller kardiologischen Rehabilitanden sind beispielsweise Männer gegenüber Frauen bei der ambulanten Leistung häufiger vertreten. Darüber hinaus finden sich in ambulanten Rehabilitationsformen jüngere Altersgruppen, als in stationären Leistungen. Ambulante kardiologische Rehabilitationen finden also bei vergleichsweise jüngeren, männlichen Rehabilitanden in urbanen Regionen die größte und weiterhin zunehmende Akzeptanz. Als Unterschied bleibt festzuhalten, dass ambulante Leistungen kostengünstiger sind und bessere Langzeitergebnisse in Bezug auf Belastbarkeit, Stoffwechselparameter und berufliche Wiedereingliederung, bei gleicher Struktur- und Prozessqualität einer stationären Rehabilitationsform, aufweisen.2) –––––––––––––––––––– 2) PD Dr. BJARNASON-WEHRENS, Birna: „Modellprojekt der LVA-Rheinprovinz und der rheinischen Krankenkassen zur ambulanten Rehabilitation auf dem Gebiet der Kardiologie“, 2004 hochdruck – weiter zunehmen werden. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, wurde aus dem ehemaligen Schwerpunkt der chirurgischen Klinik am 1. 10. 2007 eine eigenständig geführte gefäßchirurgische Abteilung unter Leitung von Dr. May gebildet. Minimal-invasive Verfahren in der Gefäßchirurgie Dr. med. Thomas May, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, Krankenhaus Porz am Rhein, Köln Die Gefäßerkrankungen gehören zu den größten Herausforderungen der modernen Medizin – ist doch bereits jeder dritte Bundesbürger über 40 Jahre davon betroffen. In den nächsten Jahren wird sich dieser Trend weiter verschärfen, da zum einen die Bevölkerung überaltern wird und zum anderen die typischen Volkskrankheiten – Arteriosklerose, Diabetes mellitus, Blut- Abb. 1: schematische Darstellung Angioplastie und Stent unter Schutz eines Embolieprotektionssystem 34 Seit nunmehr über 20 Jahren hat sich die Gefäßchirurgie im Krankenhaus Porz kontinuierlich weiterentwickelt und stetig neue medizinische Entwicklungen mit ins Therapiespektrum aufgenommen. Gerade die minimalinvasiven Therapieverfahren haben in den letzten Jahren zunehmend klassische operative Behandlungsverfahren von Erkrankungen des Kreislaufsystems zurückgedrängt. Dank moderner Techniken und sich stetig weiterentwickelnder Materialien (Katheter, Stent) lassen sich heute durch interventionelle Behandlungsmethoden zahlreiche Gefäßerkrankungen erfolgreich und mit einem hohen Grad an Sicherheit für den Patienten behandeln. In manchen Gefäßprovinzen – wie z. B. bei der Behandlung von Verengungen von Nierenarterien – machen minimalinvasive Therapieformen bereits über 90% der durchgeführten Eingriffe aus. Aber auch andere Gefäßerkrankungen (wie z. B. Aortenaneurysma), die ursprünglich Domäne der klassischen Therapieverfahren waren, können heute durch endovaskuläre Verfahren erfolgreich therapiert werden. Dabei haben sie vor allem für den kranken oft multimorbiden Gefäßpatienten durch die geringe Operationsbelastung und raschere Rekonvalenz einen großen Vorteil und erweitern die Therapiemöglichkeiten für den konventionell inoperablen Patienten. Die Klinik für Gefäßchirurgie ist ein großes überregionales Gefäßzentrum, in dem alle gefäßchirurgischen Eingriffe auf dem neusten Stand der medizinischen Wissenschaft durchgeführt werden. Hierbei steht im Vordergrund, den Patienten, wenn möglich mit minimal invasiven Methoden optimal zu behandeln. Dies ermöglicht eine schnellere Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität des Gefäßpatienten. Aufgrund des qualifizierten Gefäß- Abb. 2: Vor und nach PTA und Stent einer Carotisstenose I Minimal-invasive Verfahren in der Gefäßchirurgie 35 I Minimal-invasive Verfahren in der Gefäßchirurgie Abb. 3: Carotisstenose mit Kinking vor und nach operativer konventioneller Versorgung teams besteht die Möglichkeit beide Therapieverfahren (konventionelle klassische Methode, die interventionelle endovaskuläre Methoden) aus einer Hand anzubieten und das 24 Stunden rund um die Uhr. Carotischirurgie Ein Schwerpunkt der Klinik ist die Behandlung von Erkrankungen der Halsschlagader. Große multizentrisch randomisierte Studien haben eindeutig bewiesen, dass die operative Behandlung hochgradiger Verengungen der Halsschlagader die wirksamste Form der Schlaganfallprophyaxe darstellt. Auch die sogenannten symptomatischen Carotisstenosen (Stadium II, III, IV) sollten nach neuestem Kenntnisstand frühzeitig einer operativen Therapie zugeführt werden, weil der Nutzen innerhalb der ersten Wochen signifikant am größten ist. Dies gilt aber nur für Gefäßzentren mit entsprechenden Mindestmengen und niedrigen Majorkomplikationsraten (MM-Rate <3%). Die gefäßchirurgische Abteilung in Porz ist bundesweit einer der größten Zentren für Eingriffe an der Halsschalgader und liegt in der gesetzlich vorgeschriebenen externen Bundesqualitätssicherung (BQS) konstant unter den geforderten Morbiditätsund Mortalitätsraten. Zur Behandlung von Verengungen der Halsschlagader stehen in der Klinik zwei Therapieformen zur Verfügung – das klassische Verfahren mit Ausschälung der Verengung oder das minimal invasive Verfahren mit Angiopastie und Stentimplantation. Beide Verfahren werden mit großer Routine durch den Gefäßchirurgen im Krankenhaus Porz am Rhein durchgeführt. Zur Protektion und Überwachung des Patienten kommt während des Eingriffs ein Neuromonitoring (SSEP) zum Einsatz; im Fall der Intervention wird regelhalt ein Embolieprotektionssystem eingesetzt. Abbildung 4 Endovaskuläre Prothese mit Fenestrierung und Seitenarmen zur Ausschaltung komplexer Aneurysmamorphologien Goldstandard des Therapieverfahrens ist nach wie vor die klassische Form, weil – wie multizentrische randomisierte Studien belegen – die Majorkomplikationsraten und auch die Rezidive geringer sind. In einzelnen Subgruppen (Rezidivstenose, hostil neck, kontralateraler Recurrensparese) besteht jedoch ein Vorteil der Intervention und wird entsprechend in der Klinik für Gefäßchirurgie eingesetzt. Aortenaneurysmachirurgie Im Gegensatz zur Halsschlagader hat die minimal invasive Therapie bei Erkrankungen der Aorta einen hohen Stellenwert erlangt. Seit den ersten Implantationen von den endovaskulären Prothesen bei Aortenaneurysmen in der Klinik vor 15 Jahren werden heute etwa ein Drittel der Eingriffe in minimal invasiver Technik erfolgreich durchgeführt. Mittlerweile ist die Entwicklung so weit fortgeschritten, dass in Einzelfällen auch komplexe Aneurysmamorphologien behandelt werden können. Wo früher ein umfangreicher Eingriff mit hoher Komplikationsrate notwendig war, besteht heute die Möglichkeit eine spezielle Prothese zu implantieren, die bereits vorgefertigte Aussparungen und Seitenarme für die aus der Aorta abgehende Äste hat. Diese Prothese wird über die Leisten implantiert und gewährleistet neben der Ausschaltung 36 des Aneurysmas die weitere Versorgung der Bauch- und Beckenorgane. Diese Technik ist sehr neu und wird bereits in einzelnen Zentren eingesetzt. Nachdem Dr. May zum endovaskulären Spezialisten zertifiziert wurde, sind die ersten Implantationen für 2010 geplant. Venenchirurgie Nicht nur auf dem Gebiet der arteriellen Gefäßtherapie haben die minimal invasiven Methoden eine große therapeutische Gewichtung erfahren, sondern auch in der Behandlung der Venenerkrankungen. Durch Einsatz spezieller endoluminaler Sonden besteht die Möglichkeit die erkrankten Venen durch Kälte oder Hitze zu abladieren. Vorteil ist die geringere Hämatomneigung und die Schmerzreduktion für den Patienten. Da diese Methode noch recht neu ist, bestehen derzeit noch keine validen Langzeitergebnisse und der Patient muss in der Regel die Kosten für diese neue Behandlungsmethode selber übernehmen. Um zukünftig eine individuelle Betreuung unserer Venenpatienten zu gewährleisten, wurde innerhalb der gefäßchirurgischen Klinik eine phlebologische Sektion eingerichtet. Das unter Leitung einer Oberärztin bestehende „Venenteam“ wird über eine eigens eingerichtete Sprechstunde die Patienten betreuen und die neuen schonenden Verfahren schrittweise im Therapiespektrum implementieren. I Minimal-invasive Verfahren in der Gefäßchirurgie 37 I Minimal invasive Verfahren in der Gefäßchirurgie Abbildung 5 Endovaskuläre Prothese mit Seitenarmen zur Ausschaltung eines thorakoabdominellen Aneurysmas (TAAA) und dürfen nicht ohne Weiteres flächendeckend eingesetzt werden. Diese gehören in die Hände von endovasklären Spezialisten und endovaskulären Chirurgen. Insbesondere neue Verfahren (z.B. gebranchte Stentprothesen, interventionelle Thrombendarteriektomiekatheter) sollten in entsprechenden Zentren eingesetzt werden, die entsprechende professionelle Strukturen und hochqualifizierte Gefäßspezialisten rund um die Uhr vorhalten können. Letztendlich bieten die primären und sekundären Präventionsmaßnahmen sowie das frühzeitige Erkennen von Gefäßerkrankungen nach wie vor den besten Ansatz für deren erfolgreiche und nachhaltige Behandlung. Fazit: Minimal-invasive Verfahren sind heute ein fester Bestandteil in der Behandlung gefäßmedizinischer Erkrankungen. Vieles ist machbar, aber nicht alles sinnvoll. Daher bedarf es immer einem individuellen und indikationsgerechten Einsatz der Therapieverfahren. Die einzigartige Möglichkeit unserer Klinik das gesamte Therapiespektrum aus einer Hand anzubieten ist eine wichtige Grundvoraussetzung hierfür. Der Gefäßpatient erhält das bestmöglichste Therapieverfahren. Entscheidende Vorteile der minimal-invasiven Methoden sind – verglichen mit den klassischen Operationstechniken – das nur geringe Trauma und die daraus resultierende schnelle Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität des Patienten. Die Langzeiterfolgsraten endovaskulärer Methoden konnten durch die ständige Weiterentwicklung und Verbesserungen der verwendeten Materialien zunehmend gesteigert werden. Trotzdem müssen diese modernen Verfahren stets kritisch geprüft werden IMPRESSUM: Das Kölner Herzzentrum – Fachzeitschrift für den Arzt Herausgeber: Kooperatives Herzzentrum Beidseits des Rheins Urbacher Tel.: Fax: E-Mail: Web: Weg 19 · 51149 Köln 02203 566 - 0 02203 566 - 1242 info@khporz.de www.khporz.de Ausgabe: April 2010 Kooperatives Kölner Herzzentrum Beidseits des Rheins – Fachzeitschrift für den Arzt Verlag und Anzeigenverwaltung: IPV-Informations-Presse-Verlags Gesellschaft mbH Am Wiesengrund 1 · 40764 Langenfeld Tel.: 02173 1095-100 Fax: 02173 1095-111 E-Mail: info@ipv-medien.de Web: www.ipv-medien.de Gesamtherstellung: HPH Grafik-Design Syburgweg 44 · 58119 Hagen Tel.: 02334 50 44 75 Fax: 02334 50 44 76 E-Mail: info@hph-grafik-design.de Web: www.hph-grafik-design.de Initiativ-Partner des Kölner Herzzentrums Toshiba Seite 14, 15, 16, 4.US Terumo Deutschland GmbH Seite 12 Servier Seite 28, 29 Praxis für Transfusionsmedizin Seite 20, 21 Wir danken folgenden Werbepartnern für ihre Unterstützung: Seite Unternehmen Seite Unternehmen 14 Ärzte-Wirtschaftszentrum Köln 17 Dr. Halbe – Medizinrecht 14 D. Hamacher GmbH & Co. KG 38 Kardiologie am Ebertplatz 10 Lilly Deutschland GmbH 3. US Servicedienste GmbH / Pro Medik / 17 BB Braun Rahm – Zentrum für Gesundheit Dr. med. H.-Theo Schmittler · Dr. med. Josef Rödder · Andreas Cröpelin Dr. med. Richard-W. Oberliesen · Prof. Dr. med. Dieter Behrenbeck Ärzte für Innere Medizin · Kardiologie Ebertplatz 2 (Ecke Eigelstein) · 50668 Köln Telefon 02 21 - 12 58 12 / 12 58 11 Telefax 02 21 - 1 39 00 03 E-Mail: info@kardiologie-ebertplatz.de www.kardiologie-ebertplatz.de Unsere Öffnungszeiten: Täglich von 8:00 bis 17:00 Uhr · Termine nur nach Vereinbarung. Terminwünsche können auch per Fax übermittelt werden. Wir rufen Sie zurück. 38 I Mitralklappenrekonstruktion Untersuchungs- und Behandlungsmethoden: EKG · Neu! Spiro-Ergometrie · Belastungs-EKG · Langzeit-EKG · Bodyplethysmographie Farbdopplerechokardiogramm · Langzeit-Blutdruckmessung · Koronarangiographie Mikrokatheter · PTCA (Ballondilatation) · Duplexuntersuchung der hirnversorgenden Arterien · Duplexuntersuchung der abdominellen Gefäße · Duplexuntersuchung der peripheren Gefäße · Labor · Event Recorder · Stress-Echokardiographie Transösophagiale Echokardiographie (TEE) · Cardio-CT + Kernspintomographie des Herzens · Schulung für Marcumar-Patienten zur INR-Selbstkontrolle nach dem Coagucheck-System · Schrittmacherkontrolle Informativ Produktiv Vielfältig INFO-TV Erfahren Sie mehr über das Medium für den erfolgreichen Imagetransfer. Langweilige Produktdemos sind Vergangenheit – fesseln Sie den Zuschauer mit attraktiv aufbereiteten und interessant gestalteten Informationen. INFORMATIONSTAFELN Infotafeln sind das ideale Produkt für Eingangshallen oder große Wartebereiche und dienen als Präsentationsfläche zur Eigendarstellung oder als visueller Wegweiser – ähnlich eines Stadtplanes – zur Orientierung für Kunden und Besucher. PRINTMEDIEN Voll- und teilfinanziert Auch in der heutigen Zeit der digitalen Medien sind gedruckte Informationen populärer denn je, z. B.: • Patientenbroschüren • Fachpublikationen • Klinikwegweiser • Vorlesungsverzeichnisse • Imagebroschüren • Telefonbücher (hausintern) Unsere Kernkompetenzen liegen in der schnellen und effektiven Realisierung digitaler und analoger Informationen, bei gleichzeitiger optimaler und persönlicher Kundenbetreuung. Informations-Presse-Verlagsgesellschaft mbH Am Wiesengrund 1 · 40764 Langenfeld Telefon: 02173 - 1095 100 Fax: 02173 - 1095 111 info@ipv-medien.de · www.ipv-medien.de