Befragung von Tuberkulose-Erkrankten in Düsseldorf
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Befragung von Tuberkulose-Erkrankten in Düsseldorf
Auswertung sozioökonomischer Aspekte bei Tuberkulosepatienten in Düsseldorf Referent: Klaus Göbels, Gesundheitsamt Düsseldorf 25.04.2015 Gesundheitsamt 1 Epidemiologie 15,8 10,6 9,6 8,1 Düsseldorf Tbc-Inzidenz: Neuerkrankung pro 100.000 Einwohner 8,0 7,4 NRW Deutschland 9,4 10,0 11,1 9,7 11,7 11,1 10,0 11,2 7,7 7,2 6,6 6,2 6,4 6,2 6,0 6,1 6,0 5,9 5,6 5,5 5,4 5,3 5,3 5,4 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: RKI/Survstat Gesundheitsamt Was ist TBC? Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion Gefährdeter Personenkreis: Personen mit einem geschwächten Immunsystem, z. B. bei Alkoholmissbrauch, chronisch kranken Menschen, Krebs, HIV Gesundheitsamt 3 Von 2012 und 2013 wurden alle in Düsseldorf an Tuberkulose gemeldeten Personen (N=128) durch Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Düsseldorf befragt. 104 Personen (81%) haben sich an der Befragung beteiligt. Zu untersuchende Merkmale bzw. Zusammenhänge: • geschlechtsspezifische Unterschiede • Muttersprache/Verständigungsqualität • Herkunft • sozialräumliche Verteilung • Anzahl der Arztbesuche • Schulbildung Gesundheitsamt 4 Gesundheitsamt 5 Gesundheitsamt 6 Gesundheitsamt 7 Gesundheitsamt 8 • 65%, also ca.2/3 der Erkrankten sind männlich • Altersmedian bei Diagnosestellung: 45 Jahre • durchschnittliche Anzahl Arztbesuche mit auf die Erkrankung hinweisenden Symptomen bis zur Diagnosestellung (n=80): 4 (Median: 3) • Zeitraum Symptombeginn bis Diagnosestellung (n=85): durchschn. 4 Monate (Median: 2) • 56% haben eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit • Muttersprache nicht deutsch: 59% 9 Geschlechtsspezifische Unterschiede Anzahl Arztbesuche bis Diagnosestellung (n = 80) 46,2% männlich weiblich 33,3% 26,9% 22,2% 22,2% 18,5% 11,5% 7,7% 3,8% 3,8% 3,7% 0,0% 1A rztbesuch (A B ) p<0,0001 2 AB 3 AB 4-6 A B 7-10 A B Männer: durchschnittlich 3 Arztkontakte Frauen: durchschnittlich 6 Arztkontakte Gesundheitsamt 11-19 A B Zeitraum vom Symptombeginn bis Diagnosestellung (n=85) 70,2% 60,7% männlich w eiblich 15,8% <4 Monate p=0,019 17,9% 10,7% 4<6 Monate 8,8% 6<10 Monate 5,3% länger als 10 Monate Männer (57): durchschnittlich 3 Monate Frauen (28): durchschnittlich 5 Monate Gesundheitsamt 10,7% Herkunft Inzidenzen im Geburtsland (n=124) 41,9 % 37,9 % 40,0 % 15,3 % 20,0 % 4,8 % 0,0 % <20/100.000 Einwohner 20 bis <40 40 bis < 60 60 und höher Quelle für Länder-Inzidenzen: www.who.int Gesundheitsamt 12 Aufenthalt in Deutschland (n=97) 48,5 % 33,0 % 4,1 % 5,2 % 9,3 % 6 bis <12 1 bis 5 bis länger als seit Monate unter 5 unter 10 10 Jahre Geburt Jahre Jahre Gesundheitsamt Zusammenhang zwischen der Anzahl der Arztbesuche (AB) und der Muttersprache (n=77) 67,9% 59,2% Muttersprache: deutsch 20,4% 10,7% 1-3 AB 7,1% 8,2% 4-6 AB mehr als 6 AB p=0,556 Gesundheitsamt andere Muttersprache Anzahl der Arztbesuche und Verständigungsqualität n=71 8,5% mehr als 6 AB 60,6% 31,0% 12,5% 4-6 AB 62,5% 56,9% erschwert 25,0% 9,8% 1-3 AB gut 33,3% p=0,129 Gesundheitsamt fast keine Verständigung möglich, Dolmetscher nötig Schulbildung und Anzahl Arztbesuche (n=79) 27,1% 50,0% 42,9% 33,3% 20,8% 31,3% 8,3% 1-3 AB 28,6% 12,5% 14,3% 16,7% 14,3% 4-6 AB mehr als 6 AB p=0,102 Gesundheitsamt (Fach-)Hochschulreife Realschule oder gleichw. Abschluss Hauptschulabschluss ohne allgem. Schulabschluss Sozialräumliche Verteilung http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:D-oberkassel_panorama.jpg Fotograf: Dennis Senftleben Gesundheitsamt http://commons.wikimedia.org/wiki/User:Wiegels Autor: Wiegels Gesundheitsamt Unterteilung in: 10 Stadtbezirke 167 Sozialräume Gesundheitsamt Stadtbezirk 1 und Sozialräume Sozialraum 0109 Sozialraum 0109 Gesundheitsamt 21 Sozialräumliche Verteilung Inzidenzen pro Sozialraum (SR) Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner (n=116) www.duesseldo rf.de: „ So zialräumliche Gliederung“ , Quelle: A mt für Statistik und Wahlen 17,77 12,62 10,12 6,81 4,78 SR1 Bestsituiert e SR2 SR3 SR4 Alle Erkrankten mit Meldeadresse wurden einbezogen (91%) (außer Obdachlose und Besucher). Gesundheitsamt SR5 am schlechtest en Situierte Inzidenzen: Unterschiede in den Sozialräumen nach Nationalität (n=116) 37,63 26,02 29,24 10,25 3,94 SR 1 3,92 SR 2 5,54 SR 3 27,35 27,00 6,81 SR 4 7,38 SR 5 Gesundheitsamt 5,18 Gesamt Inzidenz bei Nationalität: deutsch Inzidenz bei Nationalität: nicht deutsch Inzidenzen in Düsseldorf nach Alter und Nationalität (n=124) andere Nationalität deutsch 52,1 35,7 25,2 0,6 0,0 6,6 5,5 < 18 Jahre 18 bis <40 Jahre 40 bis < 65 Jahre Gesundheitsamt 6,6 ≥ 65 Jahre Schulbildung entfällt, Kind n=103 6,8 % nicht ermittelbar 1,0 % 31,1 % (Fach-) Hochschulreife 27,2 % Realschulabschluss 20,4 % Hauptschulabschluss ohne allgemeinen Schulabschluss Analphabet 11,7 % 1,9 % Gesundheitsamt Fazit • Die Anzahl der Arztbesuche und der Zeitraum bis zur Diagnosestellung ist geschlechtsabhängig • Die Inzidenz im Geburtsland, Alter und Sozialraum spielt im Hinblick auf das Risiko einer Tbc-Erkrankung eine zentrale Rolle • Die Muttersprache des Erkrankten hat keinen Einfluss auf den Zeitraum bis zur Diagsnosestellung bzw. auf die Anzahl der Arztbesuche Gesundheitsamt Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Gesundheitsamt