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Region Luzern Dienstag, 5. Mai 2015 / Nr. 103 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung 23 Neue LZ, 5. Mai 2015 Rechnung mit 1 Million Defizit BUCHRAIN red. Die Rechnung 2014 der Gemeinde Buchrain schliesst mit einem Defizit von 1,068 Millionen Franken. Das Ergebnis ist 100 000 Franken besser als budgetiert, und der Verlust kann vollständig durch Eigenkapital gedeckt werden. Dies teilte der Gemeinderat gestern mit. Da sich die finanziellen Schwierigkeiten angebahnt hatten, waren schon früh Sparmassnahmen getätigt worden. So hat Buchrain letztes Jahr nur 240 000 Franken investiert. Wie aus der Mitteilung der Gemeinde hervorgeht, schloss die Rechnung vor allem aufgrund höherer Steuereinnahmen besser als budgetiert. Finanzen bleiben angespannt Trotzdem bleibt die finanzielle Situation von Buchrain angespannt. Die Steuerkraft ist tief, und ab diesem Jahr fällt die Liegenschaftssteuer weg. Die Kennzahlen seien auf akzeptablem Niveau, in der Tendenz aber sinkend, so der Gemeinderat. Für die nächsten Jahre sei kein ausgeglichener Finanzhaushalt zu erwarten. Die Bevölkerung stimmt am 14. Juni über die Rechnung 2014 ab. Eine Orientierungsversammlung dazu findet findet am Donnerstag, 28. Mai, um 19.30 Uhr in der Aula Schulzentrum Hinterleisibach statt. Nebst der Rechnung wird auch die Petition zur Erweiterung des Alterszentrums Tschann sowie das Fernwärmenetz der Energie Wasser Luzern (EWL) Thema sein. Rontaler wollen längere Buslinie ÖV Gisikon, Root und Honau wünschen sich eine Verlängerung der Buslinie 23 bis Rotkreuz. Doch der Verkehrsverbund sträubt sich. Viele Pendler nehmen das Auto RAPHAEL GUTZWILLER raphael.gutzwiller@luzernerzeitung.ch Will man von Gisikon oder Honau mit dem Bus nach Rotkreuz, muss man unter Umständen lange warten. Der Seetalexpress von Hochdorf nach Rotkreuz mit Halt in Gisikon und Honau fährt einmal pro Stunde in den Hauptverkehrszeiten morgens und abends. Tagsüber ist ein Fussmarsch zum Bahnhof Gisikon-Root notwendig, um den öffentlichen Verkehr zu benutzen. Zudem fährt die S-Bahn nur zweimal pro Stunde – also viel seltener als der 23er, der alle 7 bis 15 Minuten fährt. Die schlechte ÖV-Anbindung ist den Gemeinden Root, Gisikon und Honau ein Dorn im Auge. Sie wünschen sich, Verlängerung der Buslinie 1 kommt, wird der Takt des 23ers erhöht (Ausgabe vom 2. April). dass die Buslinie 23 von Luzern zum Bahnhof Gisikon-Root bis Rotkreuz verlängert wird. «Wir möchten gemeinsam beim Kanton Luzern ein Schreiben zu einer Verlängerung der Buslinie einreichen», sagt Alois Muri, Gemeindepräsident von Gisikon (parteilos). «Wir haben grosse Pendlerströme Richtung Zug und Zürich. Da die Verbindungen schlecht sind, nehmen heute viele das Auto in diese Richtung», sagt Alois Muri. «Einige parkieren sogar das Auto in Rotkreuz und nehmen dann den Zug Richtung Zug oder Zürich.» Bereits seit einigen Jahren wünschen sich die Rontaler Gemeinden eine direkte Busverbindung. «Das ganze Rontal wächst immer mehr zusammen, deshalb wäre eine solche Verbindung nötig», findet Alois Muri. Doch der Kanton wolle davon nichts wissen. «Mit diesem wichtigen Anliegen immer wieder abgewimmelt zu werden, ist für uns sehr frustrierend», so Muri. Ähnlich sieht dies auch der Rooter Gemeindepräsident Heinz Schumacher «Ausbau kommt nicht in Frage» «Einige Pendler parkieren das Auto in Rotkreuz und nehmen dann den Zug Richtung Zürich.» A LO I S M U R I , G E M E I N D E P R ÄS I D E N T G I S I KO N (FDP). «Bis jetzt sind wir mit dem ÖV hauptsächlich in Richtung Luzern gut erschlossen.» Root möchte in erster Linie auch die stärker betroffenen Gemeinden Gisikon und Honau unterstützen, sagt Schumacher. Wegen der Mall of Switzerland soll die Linie 23 übrigens ohnehin bald aufgewertet werden: Bevor es zu einer Doch der Verkehrsverbund Luzern (VVL) will von einer solchen Verlängerung nichts wissen. «Aktuell kommt für uns ein Ausbau der Buslinie 23 nicht in Frage», sagt der VVL-Sprecher Christoph Zurflüh. Hauptgrund sind die Finanzen: «Wir müssen haushälterisch mit dem kantonalen Budget und unseren finanziellen Ressourcen umgehen», so Zurflüh. «Die Strecke ist mit dem Zug bereits abgedeckt, daher macht eine solche Parallelerschliessung für uns im Moment keinen Sinn.» Ziel sei es, die Leute in den Zug statt in den Bus zu bringen. «Wenn die Buslinie verlängert würde, könnte es sein, dass es eine Verlagerung gäbe, was nicht unserer Strategie entspricht», erklärt Zurflüh. Langfristig könne sich der VVL aber einen Ausbau des Busangebots im Rontal durchaus vorstellen, sagt Zurflüh. «Wir beobachten die Siedlungsentwicklung im Rontal sehr genau.» Kindheit zwischen Bauernhof und Wald Ortsplanung startet in 2. Phase ROOT yp. Per 1. Mai ist das neue räumliche Entwicklungskonzept (REK) in Kraft getreten, teilt die Gemeinde Root mit. Die Erarbeitung des REK wurde von einer 16-köpfigen Kommission begleitet und durch öffentliche Mitwirkung mitgestaltet: Rund 60 Stellungnahmen sind dazu eingegangen. Unter anderem Überlegungen zur Siedlungserneuerung seien begrüsst worden. Root plant ein Wachstum von 17 Prozent auf 5500 Einwohner im Zeithorizont 2030/35. Gemeinde erlässt Planungszone Die Gebiete Hengstacker und Wiesterrasse werden von der Gemeinde gleichzeitig in eine Planungszone umgewandelt. Am Rande der Areale verläuft eine Hochspannungsleitung, was einen Wohnungsbau unattraktiv macht (Ausgabe vom 28. April). Im REK definiert die Gemeinde die Rahmenbedingungen und die räumlichen und thematischen Entwicklungsschwerpunkte. Die bisher gültige Bau- und Zonenordnung für das Siedlungsgebiet stammt aus dem Jahr 2002. Mit dem REK kann jetzt die zweite Phase der Ortsplanungsrevision starten. 3-mal 2 Tickets fürs Muttertagskonzert Das Sinfonieorchester Rothenburg präsentiert am Sonntag, 10. Mai, ein Konzert zum Muttertag. Gespielt werden Werke von Franz Schubert (Ouvertüre zu «Rosamunde»), Felix Mendelssohn-Bartholdy (Konzert LeserAktion 0901 83 30 25 (1.50 Fr. pro Anruf, Festnetztarif) für Violine und Orchester) und Luise Farrenc (Sinfonie No. 2). Das Konzert in der Pfarrkirche Rothenburg beginnt um 17 Uhr. Und so funktionierts: Wählen Sie heute die oben angegebene Telefonnummer, oder nehmen Sie unter www.luzernerzeitung.ch/wettbewerbe an der Verlosung teil. Der Unterhaltungskünstler Johnny Burn (36) auf der Terrasse seines Ateliers an der Moosstrasse in Luzern. Er freut sich über den Erfolg seines neuen Programms. Bild Nadia Schärli COMEDY Ein neues Pro gramm und bald Vater: Johnny Burn ist zufrieden. Seine Karriere begann schon als Teenager in Malters. «Zurzeit läuft es extrem gut», freut sich Johnny Burn. Zu seiner Zufriedenheit beigetragen hat die gelungene Premiere seines neuen Programms «Wok the Line» am 23. April in der Zürcher Amboss Rampe. Es sei rappelvoll gewesen und wie am Schnürchen gelaufen, schwärmt Burn. Obwohl er seit über zehn Jahren unterhaltend unterwegs sei, gehöre die Nervosität zu ihm wie der Reis zum asiatischen Gericht, erzählt er. Und damit sind wir schon mitten in seinen Takeaway-Geschichten. Der Alltag liefert den Stoff Begebenheiten, die er aus dem Alltag nimmt, verarbeitet er zu Songtexten. Burn, der mit bürgerlichem Namen Mav Bun heisst, sagt über seinen Beruf: «Ich unterhalte mit Gitarre.» In seinem neuen Liederprogramm nimmt er humorvoll die Klischees der Schweizer über die Asiaten auf die Schippe und parodiert in Mundart beziehungsweise «Asiadeutsch» Situationen vor der Theke. Wer schon einmal bei einem asiatischen Take-away war, dem sind die sprachlichen Verwirrspiele nicht unbekannt. Luzerner Premiere von «Wok the Line» ist am 19. Mai im Luzerner Klein- theater. Einen Kurzauftritt hat Burn ausserdem am 10. Mai in der Sendung «Giaccobbo/Müller». Malters ist seine Heimat wie ich, aber nie ausser Landes gewesen – er hatte nicht flüchten können. Da wurde mir einfach wieder klar, was für ein Glück ich damals hatte. Dafür bin ich ewig dankbar.» Burns Familie stammt ursprünglich aus Kambodscha, musste jedoch aus dem Stets gut gelaunt Bereits im Teenageralter zog der heute Land fliehen. So wurde er 1979 auf der Flucht geboren. Aufgewachsen ist er in 36-Jährige gerne die Aufmerksamkeit auf Malters. Das ist seine Heimat. «In Malters sich. So trat er aus Jux in der Jungwacht wuchs ich zwischen Bauernhof und Wald auf und machte während der Sekundarim Musical «Space auf, konnte jederzeit nach draussen und schulzeit mich austoben. Mir ging es richtig gut. Dream» mit. Er war immer gut gelaunt Da mein Bruder und die Neffen heute und hatte stets die Gitarre dabei. Im Lokal Gleis 5 in noch dort leben, bin Malters sei es dann ich öfters und gerne «professioneller» gein Malters.» In Kam«Ich bin eben ein bodscha war er schon worden; dann seien Utensilien wie Hellzu Besuch. «Als Erstes positiver Mensch, raumprojektor und fiel mir auf, dass auf aber nie blauäugig.» diverse «komisch beden ersten Blick alle JOHNNY BURN, dunkel waren und kritzelte» Folien dazuM U S I K E R U N D CO M E D I A N schwarze Haare hatgekommen. Burn liebt ten. Das Klischee ‹Alle es, Geschichten zu Asiaten sind gleich› erzählen, und freut war voll erfüllt.» Überrascht habe ihn sich, wenn das Publikum lacht. Lustig auch, dass seine Familie ihn aufnahm, fänden es übrigens auch seine Eltern. Sie als wäre er gar nie weg gewesen. «Die hätten sich zwar früher gewünscht, dass Freundlichkeit und Spontanität der Men- er sich für einen «richtigen» Beruf, wie schen hat mich mitten ins Herz getrof- etwa eine Banklehre, entscheiden würde. fen», schwärmt Johnny Burn. Burn: «Im Bankbusiness hat es genügend Ganz als Einheimischer ging er dort Kambodschaner, da musste ich nicht aber nicht durch. «Da ich anders geklei- auch noch hin.» Heute freuen sich seine det und frisiert bin als die Einheimischen Eltern über sein Tun: «Ihnen ist es wichund mich auch anders bewege, bin ich tig, dass es mir gut geht und dass ich oft angesprochen und gefragt worden, Freude habe an dem, was ich mache.» Und Burn hat Freude. Vor zwei Jahren woher ich komme.» An eine Begegnung erinnert Burn sich besonders gut: «Ein- konnte er den Beruf als Lehrer für Zeichmal sass ich bei einem Bekannten hinten nen und Musik an den Nagel hängen und auf dem Roller. Der war sogar gleich alt sich seitdem voll und ganz der Comedy verschreiben. Die Freiheit, zu tun was ihm gefällt, sei eine enorme Befriedigung, doch es erfordere auch eine strikte Disziplin, so Burn, und er fügt an: «Eigentlich rechnete ich mit drei Jahren bis zu meiner Selbstständigkeit, doch ich schaffte es schon nach zwei.» On Tour ist er meist mit seinem Techniker. «Wir sind ein gut eingespieltes Team, schätzen und fördern uns gegenseitig.» Ganz wichtig für ihn sei auch seine Freundin und die Familie. «Sie unterstützen mich, ohne mich einzuengen.» Burn schweigt, blickt in die Ferne und fängt an zu strahlen: «Und das Grösste ist, ich werde bald Vater!» Kleinkunstbühne ist sein Leben Der Publikumspreis «Swiss Comedy Award 2012» brachte ihn nach oben. «Das hat enorm motiviert und mich einem breiteren Publikum, über die Luzerner Kantonsgrenzen hinaus, bekannt gemacht», erzählt Burn. Seither tourt er durch die Schweiz. Gibt es andere Unterhaltungskünstler, die es ihm angetan haben? «Wer mir sehr imponiert, sowohl musikalisch wie auch textlich, ist Helge Schneider. Seine Energie und Präzision ist beeindruckend. Der ist schlicht genial.» Burns eigene Texte sind humorvoll und kaum politisch. «Ich bin eben ein positiver Mensch – aber nie blauäugig», sagt er von sich. SANDRA MONIKA ZIEGLER sandra.ziegler@luzernerzeitung.ch HINWEIS Weitere Infos und Spieldaten unter www.johnnyburn.ch