Zugbrücke Festung Dömitz
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Zugbrücke Festung Dömitz
Z M I T D Ö Z U G N T U S E F E I D Festung Dömitz Dokumentation einer Sanierung und Instandsetzung Plan vom Altstadtgebiet Dömitz ne Str r e P Mühlendeich Di ve e do e Eld Busbahnhof Die Sportboothafen . terstr str. Schleuse Wall Elb all . str l Wal ll twa Stad ien ar M P . Schus et he do ve Elb Slütere platz Wa ss e rs traße Fr.Fra nzFr ng u t S i s tr. tz -R r Fe Werd de e n erstra Rathaus ut A ße er i P St P ra ße Stad tw Am Fahrgastschiffanleger aß e An der Ble iche Tor str. st 195 r. Festung P nad e- eri om Pr hw Sc Kulturhaus str DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Go 2 all W Am 195 Hafen Elb e INHALT Plan vom Altstadtgebiet Dömitz Inhaltsverzeichnis Vorwort Vorbemerkungen Zielstellung Bestands- und Planungsbeschreibung Schlussbemerkung Zeittafel Impressum 0 1 2 7 9 34 36 65 Vorwort DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Vorwort Dömitz ? Wo ist das ? Diese Frage dürfte spätestens seit 1992 mit der Fertigstellung der neuen Brücke über die Elbe zumindest jeder Lastwagenfahrer und Berufspendler beantworten können. Begriffe wie „Deutsche Einheit“ und „Verkehrsprojekte“ verbinden sich mit diesem Ereignis. Nochmals erschien Dömitz in den Schlagzeilen der Nachrichten während des Jahrhundert-Hochwassers im Jahr 2002, als Bundeswehr und viele freiwillige Helfer ein Versinken der Stadt in der Elbe verhindern halfen. Abseits dieser politischen und natürlichen Sensationen hat Dömitz mehr zu bieten. Die sich dem interessierten Besucher erst allmählich entfaltende Symbiose aus der historischen Kleinstadt und dem einmaligen Landschaftsraum im UNESCO-Biosphärenreservat „Mecklenburgisches Elbetal“ ist Modell für einen geänderten Umgang mit Stadt und Natur. Den Weg nach Dömitz sucht man nicht wegen schreiender Events und der Erwartung von 5-Sterne-Hotelerie. Der Weg der meisten Besucher führt in die beschauliche Altstadt, den Hafen, an die Elbe – und natürlich in die Festung zu Dömitz. Dieses über Mecklenburg-Vorpommern hinaus bekannte Bauwerk gilt als eine der bedeutendsten Festungen im nordeuropäischen Raum. Sie hat über Jahrhunderte die Entwicklung der Stadt bestimmt und bis heute geprägt. Doch fast mag es scheinen, dass die Dömitzer in der Vergangenheit mehr unter ihrer Festung leiden mussten, als dass sie für ihren Schutz sorgte. Die Raubzüge von der auf slawischen Ursprüngen schon im 13. Jahrhundert errichteten Burg aus dürften die durch karge Böden und Elbhochwasser nicht gerade reichen Bauern weiter belastet haben. Im Dreißigjährigen Krieg und während der Napoleonischen Befreiungskriege war die Festung Anlass für wechselnde Inbesitznahmen durch die verfeindeten Kriegsparteien sowie die mehrfache Niederbrennung der Stadt. Trotz des prominenten Insassen – Fritz Reuter – dürfte die spätere Nutzung als Gefängnis das Image der Stadt nicht gerade positiv beeinflusst haben. Als dann Ende des 19. Jahrhundert die Festung aufgegeben wurde, drohten Vernachlässigung und Bedeutungslosigkeit, was Dank der Initiativen des ersten Museumsleiters 60 Jahre später verhindert werden konnte. Seitdem hat das Museum durch seine bauliche, kulturelle und militärische Forschung die Stadt und die Festung kontinuierlich wieder in den Fokus eines breiten Interesses gesetzt. Vor 5 Jahren hat die Stadt dann eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen: die umfassende Sanierung der Festung. Dass Dömitz sehr schnell an die Grenzen seiner finanziellen Möglichkeiten stoßen wird, wurde bereits nach kurzer Zeit deutlich. Das Engagement und die Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Bau und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2003 setzte ein Zeichen für den Beginn eines Bauvorhabens, dass in seiner Bedeutung und Dimension nur mit den Anstrengungen bei der Errichtung der Festung verglichen werden kann. Die vorliegende 1. Ausgabe der Baudokumentation ist der Auftakt einer Heftreihe nicht nur über die Planung und die Sanierung der Festung. Vielmehr wird auch über die bauliche Geschichte von Festung und Stadt sowie über die kultur- und militärhistorischen Zusammenhänge berichtet. Nach Fertigstellung ist die Dokumentation Zeugnis eines mehrjährigen Prozesses, an dessen Ende Stadt und Festung ein Symbol nicht nur erhalten, sondern neu geschaffen haben. Begleiten Sie uns dabei auf eine Zeitreise in die Vergangenheit der Festung zu Dömitz und der Stadt, von den ersten Ursprüngen über die derzeitige Rekonstruktion und Sanierung bis hin zu einer nicht mehr ganz so ungewissen Zukunft. Norbert Thiele GOS mbH Abbildungen: 1 - Impressionen von der Festung, Mai 2006 (GOS mbH) 1 2 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Vorbemerkungen Vorbemerkungen Die Festung Dömitz wurde 1557-1565 auf Veranlassung von Johann Albrecht I. Herzog von Mecklenburg errichtet. Er bediente sich dazu der zu Beginn des 16. Jahrhunderts neu entwickelten italienischen Festungsbauweise, die zu den wesentlichen Bautypen der Renaissance zu zählen ist. 1527 konnte in VERONA der Architekt Michele die Leoni mit dem Entwurf für die „Bastione delle Maddelene“ zum ersten Mal den Prototyp einer Bastion in italienischer Manier aufzeigen. Die Ausführung übernahm Michele Sanmicheli. Und 1534 errichtete in FLORENZ nach einem Auftrag der Medicis im Bündnis mit Papst Clemens VIII. und Kaiser Karl V. der Festungsbaumeister Antonio da Sangallo d.J. FORTEZZA DA BASSO, einen Kranz aus 5 Bastionen, dem Prototyp der Zitadelle in italienischer Manier. Es war den wirtschaftlichen und politischen Führern wichtig, sich um ihre Sicherheit gegenüber der erstarkenden Florentiner Bürgerschaft zu kümmern und den festungsbautechnischen Fortschritt sich zu eigen zu machen. In Dömitz wurde 30 Jahre nach dem Entwurf für die „Bastione delle Maddelene“ mit dem Bau an der Festung unter Leitung des italienischen Festungsbaumeisters Paul mit Hans Rogalis und Söhnen im Jahre 1557 begonnen. Der Festungsbau wurde durch Francesco a Bornau aus Brescia von 1559 bis 1569 fertiggestellt. Die zusätzlichen Verteidigungsanlagen für das Schloss in Schwerin in Form der Bastionen im Nordwesten, Südosten und Südwesten sind um die Mitte des 16. Jahrhunderts durch jene italienischen Festungsbaumeister, die unter Francesco a Bornau in Dömitz arbeiteten, angelegt worden. Die Bastionen wurden später noch mehrfach verändert, haben sich aber bis heute erhalten. Die Festung Dömitz und die Bastionen für das Schloss Schwerin sind Zeugnisse für die Aufgeschlossenheit des Landesherren, die bau- und militärtechnischen Neuerungen des europäischen Umlandes für die eigenen mecklenburgischen herrschaftspolitischen und wirtschaftlichen Interessen zu nutzen. Mit der Festung Dömitz wurde eine Grenzlandfestung an der Elbe im südwestlichen Landesbereich von Mecklenburg zur Sicherung des Landes und der Elbzolleinnahmen errichtet. Waffen- und feuertechnische sowie bautechnische grundsätzliche Überlegungen ließen die vierte Dimension der Zeit im Raum als zu berechnende Größe einer auf Distanz geführten Auseinandersetzung mit zu beschleunigenden Massen durch die zerstörende Spreng- und Durchschlagkraft der Geschosse zunehmend gewinnen. Es wurde möglich in Kürze zu vernichten, was unter hohem Material- und Personalaufwand in vergleichsweise langer Zeit errichtet wurde. Die polygonalen Festungen boten für die vornehmlichen Verteidigungsaufgaben vortrefflichen Schutz und gegenseitige Deckung der sich gegenüber liegenden eigenen Flanken bei gleichzeitigem umfassenden Schussfeld aus einer gestaffelten Verteidigungslinie heraus. Der Festungskörper stellte somit einen an Waffen und Feuerkraft strotzenden Ort gegenüber jedem aus der Fläche angreifenden Feind dar. Notwendige aufwendige Logistik in erschwertem Gelände und zusätzliche Deckungsaufgaben des Angreifers waren ausschlaggebend für die rationelle Kampfführung bei waffentechnischem Gleichgewicht seitens der Festungsbesatzungen. Diese kamen in der Regel mit einem Bruchteil dessen an Material und Personal aus, welches der Angreifer einzusetzen gezwungen war. Alle lebenserhaltenden Prozesse einer Festung ließen sich ähnlich einer Schiffspassage vorherbestimmen. Es war ein Vorteil, von äußeren Einflüssen möglichst unabhängig zu sein. Schnell bildete sich der für die Renaissance typische Fall der vollständigen Symbiose zwischen freier Ausübung von Handwerk, Handel und Gewerbe sowie legitimen Verteidigungsinteressen aus (Antwerpen 1540 u.a.). Hierbei wird die Stadt von gut ausgebauten bastionären Umfassungswerken umseitig geschützt. Die Städte stoßen im Laufe ihrer Entwicklung jedoch häufig an die Grenzen ihrer vorgegebenen Ausdehnungen, so dass Stadterweiterungen mehr oder weniger unter verteidigungstechnischer Sicht geplant zur Regel werden. Parallel findet die Entwicklung auf der Grundlage einer arbeitsteiligen und räumlich differenzierten Ausbildung von Festung und Stadt in Folge von bauzeitlichen und wirtschaftlichen Überlegungen statt. Es bildet sich die Zitadelle als militärischer Part und Nukleus, der die sich angliedernde Stadt mit mehr oder weniger stark befestigten Umfassungen unter seinen Schutz stellt. Die Zitadelle kann sich dabei in zentraler oder Randlage befinden. Wesentlich wird bei diesen Konstellationen die Aufgabenteilung mit der Stadt oder gegen die Stadt sein. Spezielle, nicht wenig anzutreffende Festungen sind von 3 ihren Bauherren ganz im Sinne der Sicherung abgegrenzter hoheitlicher Aufgaben errichtet worden. Sie erfüllen zumeist einen militärischen Zweck und ordnen sich bei der Wahl des Standortes in ein landesweites geopolitisches Machtgefüge ein. Alle den Standort betreffenden Faktoren sind diesem Zweck unterzuordnen. Es wird zwangsläufig die Garnison und die sie bedienende Stadt vom Land verwaltet werden, da es dem Interesse des Landes-/Bauherren entsprach, den Gewinn aus dem örtlichen Mehrprodukt (z.B. Zolleinnahmen) abzuschöpfen. Für dieses landesherrliche Filialnetz von Festungen werden durch die alten feudalen Herrschaftseliten neue militärische Strukturen ausgebildet. Diese sind personell und organisatorisch in einer neuen Hierarchie stärker an verwaltungstechnische und an kriegstechnische Aufgaben zu binden. Es bildet sich ein stehendes Heer als Machtfaktor, dessen Eckpfeiler durchaus in Festungen und ihren militärischen Besatzungen zu sehen sind. Festungen werden zunehmend zu Verwaltungsstandorten der militärischen und sonstigen hoheitlich zu erfüllenden Aufgaben. In zunehmenden Maße werden auf Grund gesellschaftlicher, politischer, wirtschaftlicher und sozialer Verwerfungen auch Aufgaben nach innen, durch die Garnisonen vor der Öffentlichkeit verborgen, zu erfüllen sein. Längst sind die militärischen Vorteile der bastionären Festungen durch die Entwicklung der Waffentechnik aufgehoben. Die einst als Kind der Renaissance geborene gebaute Idee wird Teil einer restriktiven Politik nach innen. Bezeichnend für die Entwicklung ist, dass befestigte und erhaltene Stadtstrukturen aus der frühen Neuzeit des 16. Jahrhunderts sich dieser gesellschaftlichen Umkehr bis heu- te verschlossen haben. Sie sind durch öffentliche Kontrolle und bürgerliches Bewusstsein Orte des freien Handelns geblieben. Es ist nicht zu verschweigen, dass in diktatorischen Zeiten die Handlungsweisen aufgeklärter Bürger teilweise irrational auf die Herausforderungen der Herrschenden bestimmt waren (Volkssturm/Festung Breslau im Jahre 1945 u.a.). Die Festung Dömitz ist eine geplante städtebauliche Anlage, die den gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und militärischen Vorstellungen der frühen Neuzeit in Europa entsprach. Sie ist als Zeugnis einer Idealstadt aus der Renaissance anzusehen und vergleichbar mit Städten wie Jülich (Architekt Alessandro Pasqualini 1549) und Freudenstadt (Baumeister Heinrich Schickhardt, 1599). Die Festung Dömitz gliedert sich in die Zitadelle und die Stadt als befestigtes Hornwerk. Beide sind, wie in einer Karte von Tilemann Stella von 1565 ersichtlich, gleichberechtigt vorhanden. Der Stadtgrundriss lässt auf eine bastionsartige Befestigung der Stadtmauern schließen. Ein Nachweis konnte bisher nicht erbracht werden. Der Stadtzugang erfolgte nur von Norden über die Torbrücke. Dömitz bildete eine natürliche Insellage zwischen dem nördlichen Elbarm (Dove Elbe) und dem Hauptstrom. Der Stadtgrundriss ist im Laufe der Jahrhunderte in wesentlichen Teilen erhalten geblieben. Die Stadterweiterungen tangieren die Situation, Eindeichungen lassen die Silhouetten von Festung und Stadt verschwimmen. Der Baubestand der Festung ist nach Gegebenheit (Kriegs- Abbildungen: 1 - Landkarte Festung 1565 (Ausschnitt Karte von Tilemann Stella, Sammlung Museum Dömitz) 2 - Lageplan Festung 1612 (Rekonstruktionszeichnung von A. F. Lorenz, Sammlung Museum Dömitz) 3 - Festungskarte von 1625 (gezeichnet von G. E. Pilot/Annahme, Sammlung Museum Dömitz) 4 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Vorbemerkungen zerstörungen u.a.) verändert worden. Ältester Teil ist das Kommandantenhaus, alle weiteren Gebäude sind später umgebaut oder hinzugebaut worden. Der Baubestand der Stadt ist in einzelnen Häusern bis in das 17. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Zahlreiche Stadtbrände und Kriegszerstörungen waren die Ursache für häufig wechselnde Bebauungen, wobei die Strassen– und Quartierstrukturen recht stabil blieben und bis heute überkommen sind. 1894 endete die militärische Nutzung der Festung. Seit 1565 ist sie ununterbrochen für ca. 330 Jahre Ort militärischer und ziviler Entscheidungen gewesen. Sie wurde auf Veranlassung von Johann Albrecht I. (1525-1576) gebaut. Er und seine Frau Anna Sophia (1538-1591) galten als aufgeklärtes Fürstenpaar, das den Anschluss an den europäischen Fortschritt wollte, Kunst und Wissenschaft förderte sowie die Wirtschaft und die militärische Schlagkraft des Landes stärkte. Dafür waren in Dömitz Landesinteressen langfristig zu sichern. Es galt den Elbzoll als nicht unwesentliche Einnahmequelle und die Elbefurt zu sichern. Dömitz war Grenzfestung und ab 1836 mit dem Ausbau der Elde-Müritz-Wasserstraße auch Binnenhafen an der Elbe für Mecklenburg. 1871 sind mit der Gründung des Deutschen Reiches nach Beendigung des deutsch-französischen Krieges, wie es schien, alle militärischen Erfordernisse einer Elbfestung in Dömitz entfallen. Die Aufhebung der militärischen Nutzung war ein Gebot der Stunde. Es sollten noch 23 Jahre vergehen, bis sie 1894 vollzogen wurde. Die Stadt hatte seit 1873 eine neue Elbbrücke für den Eisenbahnverkehr mit Umschlagmöglichkeiten im Hafen und seit 1892 eine erste größere chemische Fabrik, die ab 1914 als Dynamitfabrik und Sprengkapselwerk bis 1945 Munition an die deutschen Armeen unter Kaiser, bürgerlichen Regierungen und Nationalsozialisten lieferte. Die kapitalistische Zeit war mit ihren bestimmenden Merkmalen in Dömitz erkennbar geworden. Es waren neue Bauflächen für den Industrieund Gewerbebau sowie für den Wohnungsbau erschlossen und bebaut worden. Dömitz hatte damit seine Lagegunst im Kräftefeld zwischen wirtschaftlichen und politischen Interessen des deutschen Reiches genutzt. Aus der ehemaligen bestimmenden Grenzlage an der Elbe im 16. Jahrhundert wurde die sichere, verkehrstechnisch gut erschlossene Lage in der Mitte Deutschlands mit guten Verbindungen zu allen Fronten des Reiches bis zum Jahre 1914. Mit dem Ende der militärischen Nutzung im Jahre 1894 ist für die weitere bauliche Entwicklung der Stadt Dömitz ein grundlegender Wechsel eingetreten. Die bisherigen gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und gesetzgeberischen Voraussetzungen für die städtebauliche Entwicklung der Stadt und Festung Dömitz waren stets militärisch und damit von Landes- und Reichsinteressen bestimmt. In den Jahren nach 1894 wurde die historische städtebauliche Einheit der Festung Dömitz mit seinen Bestandteilen Zitadelle und Stadt als befestigtes Hornwerk zunehmend gefährdet. Durch eine bereits außerhalb der alten Stadtgrenzen vollzogene Stadtentwicklung und deren Wirkung auf die gesamte Stadt Dömitz verstärkte sich der Wunsch von Investoren nach Umgestaltung der historischen Festungs- und Stadtanlage Dömitz. Die zivile Nachnutzung der Festung (Zitadelle) ab 1894 durch die Stadt Dömitz als neuer Eigentümer vollzog sich ohne einheitliches Konzept und Zielstellung. Die Gebäude wurden in einzelnen Nutzungseinheiten nachgenutzt. In den ersten Jahren ein Großherzogliches Amt im Zeughaus und Wohnungen in der Hauptwache. Das Zuchthaus ist ersatzlos 1889/90 abgebrochen worden. Im Kommandantenhaus wohnte der Leiter des Großherzoglichen Amtes. In der Altstadt (zur verbalen Eingrenzung des Festungsanteiles der erweiterten Stadt Dömitz, d.A.) sind die festungsbestimmenden baurechtlichen Auflagen in bestimmten Quartieren durch Neubebauungen überschritten worden. Aus den handwerklich bestimmten Gebäudestrukturen sind einzelne kleinere Gewerbeansiedlungen (An der Bleiche, Goethe-/Fritz-Reuter-/Marien-/Elbstrasse) geworden. Das städtische Gewicht verschob sich über die Werderstrasse zum Bahnhof und dem Gewerbe- und Industriegebiet mit Mischgebietscharakter. 1936 wurde die zweite Elbbrücke bei Dömitz stromab für den Autoverkehr übergeben. Damit lag der Festungsbereich von Dömitz zwischen den zwei Brücken und erhält zur Gewährung der verkehrstechnischen Verbindungsfunktion zwischen den überregionalen Verkehrsträgern eine neue Torbrücke als Teil der Altstadtdurchfahrung. Die Verbindungen in Richtung Lenzen über die Löcknitz wurden ausgebaut. Die Verkehrsplanungen aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts sind nicht konsequent zum Abschluss gebracht worden, der Verkehr überfordert die baulichen Strukturen der Altstadt bis heute. Die Stadt und Festung Dömitz war 1934 Gegenstand einer Planung zur Verschönerung der Stadt und für die Verbesserung der Fremdenverkehrswerbung. Darin sollte die Festung touristisch erschlossen werden, die Wallanlagen und der Weg um die Festung verbessert werden, die Torkonstruktion und die Mauer auf der Bastion Drache und der Festungseingang sollten abgebrochen werden, der Turm einen neuen Aufsatz nach historischem Vorbild erhalten. Ausgeführt 5 wurden unter Leitung des Regierungsbaurates A. F. Lorenz die Arbeiten eines neuen Turmdaches, nachdem der Uhrenturm mit Zinnenkranz von 1865 abgebrochen wurde. Ob es Bemühungen der Gleichschaltung der Einrichtung Festung mit nationalsozialistischen Ausbildungsstätten gab, ist dem Autor nicht bekannt. Ab 1937 waren das Kommandantenhaus und andere Räume der Festung Quartier und Arbeitsstätte des weiblichen Reichsarbeitsdienstes, während des Krieges sind die Kasematten zusätzliche Luftschutzräume und Lager der Wehrmacht, und ab 1945 waren in allen Gebäuden Wohnunterkünfte für Flüchtlinge und Aussiedler eingerichtet. Die neue „moderne“ Industriezeit von 1836-1945, sie endete so wie sie begonnen hatte: beide Brücken lagen zerstört in der Elbe, die Munitionsfabrik, sie wurde nach dem Krieg gesprengt, nicht mehr und nicht weniger war geblieben. Die Festung und die Altstadt, sie überstanden den Krieg verhältnismäßig unbeschadet und boten Heimstatt für zahlreiche Flüchtlinge und Aussiedler. 1953 kam auf Veranlassung von Herrn Karl Scharnweber eine erste Bilder- und Gemäldeausstellung in den Räumen des Kommandantenhauses auf der Festung zustande. Diese Ausstellung gilt als die Geburtsstunde des Heimatmuseums. Erstmals in der Entwicklung der Festung seit 1565 reflektiert eine Einrichtung die Geschichte der Festung am Ort des Geschehens. Die Nachweisführung ist für den baulichen Teil der Geschichte in großen Teilen authentisch nachzuvollziehen. Alle Bemühungen und Maßnahmen um den Aufbau des Museums werden unter der Maßgabe des umfassenden Erhaltes der Festung als kulturelle Aufgabe verstanden. Das Museum ist in den Jahren der deutschen Teilung von 1961-1989 mit den eingeschränkten Wirkungsmöglichkeiten nach außen und der gelebten Solidarität der Dömitzer Bürger nach innen eine städtische Institution auf der Festung sowie für Dömitz und die Region geworden. Auf den Sachstand der unmittelbaren Nachbarschaft zur innerdeutschen Grenze und die vielfältigen materiellen und geistigen Auswirkungen auf die Stadt und die Festung in der Zeit von 1961-1989 ist gesondert hinzuweisen. Die Stadt Dömitz konnte seine alte Wirtschaftskraft aus der Zeit bis 1945 nicht wiedererlangen. Mit dem Wechsel der politischen Verhältnisse in der ehemaligen DDR im Jahre 1989 und nach der vollzogenen deutschen Einheit im Jahre 1990 ergaben sich neue politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt Dömitz. Abbildungen: 1 - Plan von Stadt und Festung um 1650 (Landeshauptarchiv Schwerin) 2 - Lageplan von 1864, gezeichnet von Ingenieur Lietnant Kuhlwein (Landeshauptarchiv Schwerin) 6 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Vorbemerkungen 1991 ist die Stadt Dömitz in das Städtebauförderungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen worden. Eine Satzung der Stadt Dömitz weist das Sanierungsgebiet „Altstadt“ aus. Mit den geförderten Baumaßnahmen von Gebäuden im Sanierungsgebiet wird zum Erhalt des städtebaulichen Ensembles beigetragen. 1992 ist die Straßenbrücke nach Niedersachsen an alter Stelle neuerrichtet worden. Das touristische Interesse an Dömitz ist durch den Einigungsprozess zwischen den beiden deutschen Staaten gestiegen. Besucher aus vielen Teilen der Welt erfahren im Museum Einblicke in Lebensweisen und -formen unserer Vorfahren, die Baugeschichte der Festung und der Stadt, die Lebensgeschichte vom Dichter Fritz Reuter als Vertreter einer kritischen aufgeklärten deutschen Bürgerschicht im 19. Jahrhundert sowie über die unmittelbare Vergangenheit im Zeichen der deutschen Teilung von 1961-1989. Die ständige Ausstellung des Naturschutzbundes Niedersachsen über den Landschafts- und Naturschutz des Elbetales in den Räumen des Zeughauses seit 1999 unterstützt die Bemühungen der Landesregierungen von MecklenburgVorpommern und Niedersachsen nach Schaffung und Erhalt der landschaftlich einmaligen Flora und Fauna der elbnahen Landschaften. Neue Spannungslinien im Bemühen Zeugnis abzulegen für die Überzeugungen der jeweils eigenen Sache sind in der Auseinandersetzung zwischen Denkmalschutz und Naturschutz aufgezeigt. Das Museum Festung Dömitz und die Stadt Dömitz können auf Grund ihrer Erfahrungen und Kenntnisse im Umgang mit politischen, wirtschaftlichen und natürlichen Gewalten und mit ihren Archiven, erschlossenen Dokumenten und Ausstellungsschwerpunkten zur Stadt-/Festungs- und Regionalge- schichte, zur Fritz-Reuter-Forschung, sowie zur deutschen Teilung einen objektiven gesellschaftlichen Beitrag leisten. Der historisch belegte Ansatz zur Entstehung und Entwicklung der Festung seit 1565 ist durch die zu gründende Museums- und Forschungsstätte Festung Dömitz mit einer umfassenden militärhistorischen Aufgabenstellung als kulturelle Aufgabe des Landes Mecklenburg-Vorpommerns in den nächsten Jahren zu entwickeln. Die Aufgabe ist bautechnisch unter Einhaltung denkmalpflegerischer Zielsetzungen vorzubereiten. 2001 wurde eine Grobkonzeption durch den Verfasser für die Festung Dömitz im Auftrag des Landes MecklenburgVorpommerns erarbeitet. Diese Konzeption stellt nach Analyse der baugeschichtlichen und historischen Zusammenhänge sowie der bestehenden baulichen Gegebenheiten den zur Zeit gültigen Kontext für die Festung und die Altstadt von Dömitz her und schließt mit einem baulichen Vorschlag für die Festung. Seit 2002 werden geförderte Sanierungs-, Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten auf der Festungsanlage vorgenommen. Die Arbeiten an den einzelnen Gebäuden und Festungsbauwerken sind in einem Zeitraum von mindestens 10 Jahren zu erbringen, da die Möglichkeiten zur Bereitstellung der finanziellen Eigenmittel der Stadt Dömitz zur Gesamtfinanzierung des Vorhabens begrenzt sind. Mit dieser Schrift wollen die Herausgeber Stadt Dömitz und GOS mbH, Treuhänderischer Sanierungsträger der Stadt Dömitz, der Verfasser und Autor, und das Museum Festung Dömitz einerseits die bereits erbrachten Bauleistungen auf der Festung Dömitz würdigen, andererseits das Interesse des Lesers an der Festung und Stadt Dömitz wecken und für die finanzielle Unterstützung der anstehenden Sanierungsarbeiten werben. Abbildungen: 1 - Blick auf den Stadthafen; 2 - Dömitz an der Elbe; 3 - Brücke über die Elbe; 1-3 - Oktober 2006 (R. Cordes) Zielstellung DIE FESTUNG ZU DÖMITZ 7 Zielstellung 1. Zielstellung für die Erarbeitung des Grobkonzepts von 2001 für die Festung Dömitz Für den Festungsstandort Dömitz war ein Konzept zu erarbeiten, das die Stadt Dömitz als Eigentümer der Festung Dömitz und Träger des Museums Festung Dömitz nachhaltig in ihrer Haushalts- und Finanzplanung für die nächsten Jahre darstellen kann. Die besondere Aufgabe der Festungssanierung wurde in die gesamtstädtischen Maßnahmen zur Sanierung der Altstadt aufgenommen. Mit dem Vorhaben sind bauliche und museumstechnische sowie organisatorische und verwaltungstechnische Voraussetzungen für den umfassenden Betrieb der Museums- und Forschungsstätte zu schaffen. Die Arbeit des Museums konzentriert sich vorrangig auf den Zitadellenbereich mit seinen vorhandenen und zu schaffenden baulichen Voraussetzungen. Bestimmte nicht museumsnahe und bedienende Aufgaben sind durch Einrichtungen im Altstadtbereich abzudecken. Dazu können auch im Museumsverbund wirkende Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe mit Sitz in der Altstadt beitragen, die nach handwerklichen Methoden des 19. Jhd. ihre Produkte fertigen. 2. Aufgabenstellung Die unter Denkmalschutz stehenden Anlagen und Gebäude der Festung Dömitz sind bautechnisch auf die Erfüllung der Nutzungsbedingungen des Museums zu untersuchen. Besonderen gewachsenen und vorhandenen Nutzungsverhältnissen auf der Festung ist Rechnung zu tragen. Es sind im Museum ca. 1.000 m² Ausstellungsflächen einschließlich den Beständen der wissenschaftlichen Archivbibliothek zur Festungs- und Reuterforschung sowie 400 m² Magazinflächen vorhanden. Ausstellung und Sammlung sind an ihre räumlichen Grenzen gestoßen. Die Unterbringung ist nicht in jedem Fall sachgerecht (insbesondere Magazin- und Buchbestände). Die Besucherbetreuung beschränkt sich auf fachliche Auskünfte am Exponat der Ausstellung oder im Bereich der Festungsanlage durch Erklärungen oder Hinweistafeln. Ein Café sorgt für das leibliche Wohl, in Verkaufseinrichtungen können Genussmittel, sowie kleine kunsthandwerkliche Gegenstände aus Holz oder Keramik erworben werden. Orientierungs- und Informationsmaterial ist sowohl an der Kasse in der Hauptwache, im Eingangsbereich zum Kommandantenhaus und in der Dömitz-Information im Rathaus der Stadt zu erwerben. Im Interesse des übersichtlichen und breiten Angebotes von Dömitz- und Festungsdevotionalien wird ein Museumsshop gefordert. Die Bereiche der Fritz-Reuter-Ausstellung und der Erschlie- 1 - Lageplan Grobkonzept 2001 (d.A.) 8 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zielstellung ßung seines literarischen und dichterischen Werkes ist neu zu ordnen und durch ein Angebot von Studioappartements für Praktikanten und Literaturforscher zu ergänzen. Der Bereich der militärhistorischen Forschung und Auseinandersetzung mit den Entwicklungen von Waffentechniken, Heeresstrukturen und Wehrbauten und ihren Einfluss auf Kriegsverläufe in Mecklenburg-Vorpommern soll mit dem auszubauenden Bereich der Darstellung von Grenzsicherungsanlagen der ehemaligen DDR einen wesentlichen Schwerpunkt der zukünftigen Museums- und Forschungstätigkeit auf der Festung bilden. Die Legitimation dazu liegt in der fast 450-jährigen Geschichte der Festungsanlage und der ebenso alten planmäßigen Stadtanlage, die es zu erforschen und darzustellen gilt. Den Rahmen für diese Forschungen bilden historische Ereignisse, die mit der Festung und ihrem Umfeld in Verbindung zu bringen sind, sowie typische bauliche Erscheinungen, die in vergleichender Forschung auf ihre Sinnhaftigkeit, stoffliche Zusammensetzung und ihr Alter zu untersuchen sind. Die Ergebnisse sind zu dokumentieren und in Ausstellungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Abbildungen: 1 - Turm des Kommandantenhauses mit Reuterhalle (d.A.); 2 - Grenzanlage 1989 (J. Scharnweber); 3 - Blick ohne Grenzen in Richtung Elbe, Mai 2006 (GOS mbH); 4 - Restauratorische Voruntersuchungen an der Fassade des Kommandantenhauses, Mai 2006 (GOS mbH) Bestands- und Planungsbeschreibung DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung Bestands- und Planungsbeschreibung Festung Dömitz vom 16. November 2006 Die vorliegende Bestands-/Planungsbeschreibung erfasst die Beschreibung der Baulichkeiten der Festung, die seit 2001 bis dato geleisteten Untersuchungs-, Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten und die geplanten, noch nicht ausgeführten Leistungen und Zielstellungen für die nächsten Jahre. Sämtliche Arbeiten wurden und werden in fachlicher Begleitung durch Archäologen, Restauratoren, der Unteren Denkmalschutzbehörde, des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege M-V (Fachbereich Archäologie und Denkmalpflege) durch den Architekten geplant sowie die baufachlichen und restauratorischen Arbeiten durch ihn überwacht. Darüber hinaus wurden seit dem 01.10.2003 durch das Land Mecklenburg- Vorpommern geförderte Bildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen auf der Festung etabliert; die innerhalb dieses Förderprogramms geschaffenen Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II - Leistungen zur Eingliederung tragen unter fachlicher Anleitung des Architekten ebenfalls zum weiteren Ausbau der Festung bei. Die organisatorische und förderungstechnische Abwicklung des Bauvorhabens liegt in Händen des Treuhänderischen Sanierungsträgers der Stadt Dömitz (GOS-Gesellschaft für Ortsentwicklung und Stadterneuerung mbH, NL Ludwigslust). Gesamtfestung Die Festung gliedert sich seit ihrer Fertigstellung 1565 in die Zitadelle und die befestigte Stadt. In der Vergangenheit ist im Zuge der Stadterweiterungen die Sprachregelung wie folgt: - Zitadelle wird Festung genannt - Stadt wird Altstadt genannt Festung (Zitadelle) Die Festung umfasst eine ca. 6,15 ha große Fläche gemäß Flurstück Nr. 12; die innerhalb der Festungsmauern liegenden Flächen betragen ca. 17.335 m². Der Umfang der Festungsmauern beträgt 760 m. Der Festungseingang hat einen Vorhof von 94 m² mit einer 19,50 m langen Mauer mit äußerem Tor für die alte Zugbrücke. 1. UMLAND FESTUNG (ZITADELLE) 1.1. Wassergraben Der Wassergraben war in der Regel 20 m breit und knietief. Der Zustand entspricht nicht den bauzeitlichen Vorgaben. Sein Erscheinungsbild wurde als schützenswertes Biotop Anfang der 90er-Jahre ausgewiesen. Der 1889 geschüttete Damm aus Bauschutt des ehemaligen Korn- und Brauhauses/späteren Zucht- und Tollhauses lässt die erforderlichen Strömungsverhältnisse nicht zu, der Graben verlandet zunehmend. Aus dem Aufmaß von 1988 ist der Mauerfuß des Escarpés bei ca.13.10 m ü. HN bis 14.90 m ü. HN zu verzeichnen. Die Grabensohle lag bei ca.11.70-11.80 m ü. HN. Die Anschlusshöhe gedeckter Weg/Konterescarpé liegt bei OK ca. 15.50 m ü. HN (Wallmeisterhaus) bis 17.10 m ü. HN (Flur 2, Flurstück 36). 1.2. Wallanlagen Die Wallanlagen sind nach Beseitigung der Grenzbefestigungen im Jahr 1989 elbseitig wiederhergestellt worden. Die Waffenplätze sind erkennbar. Ein Lage- und Höhenaufmaß ist beauftragt. Umlaufend ist die Festung über einen Wanderweg auf dem gedeckten Weg zwischen Wall und Wassergraben zu erleben. 1.3. Glacis Das Vorfeld ist nach Norden (vor den Bastionen Greif und Burg) und Nordwesten (vor den Bastionen Greif und Drache) bis zur Doven Elbe ungestört vorhanden; nach Westen bindet der Zwischendeich in den Wall der Festung gegenüber der Bastion Drache ein. Nach Südwesten ist das Vorfeld zwischen den Bastionen Drache und Held wiederum ungestört, nach Süden sind schwerwiegende Eingriffe im Vorfeld durch die Bebauungen Flur 2, Flurstück 37 (Wohnhäuser aus den 30er-Jahren des vergangenen Jhd.) und Flur 12, Flurstück 1/1 hinter dem ehemaligen Garnisonsfriedhof (jetziger KfZ-Stellplatz) zu verzeichnen. Die alte zweigeschossige Gewerbeschule auf dem Eckgrundstück zwischen Festungszufahrt und Elbfähre-/KfZ-Stellplatzzufahrt wurde Mitte der 70-er Jahre des 20. Jhd. abgerissen. Elbe und Dove Elbe sind eingedeicht. 9 10 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung 1.4. Festungseingang Der Steindamm wurde 1889/90 geschüttet als Ersatz der bei Eisgang zerstörten Holzbrücke (1888). Der Damm hat einen Böschungsfuß bei 12.30-12.50 m ü. HN und 20 m Breite; die Dammkrone von 6 m Breite liegt bei 16.00 m ü. HN. Die Aufschüttung beträgt ca. 4,00 m bei 1.300-1.500 m³ Bauschutteinlagerung. Der Bauschutt ist auf seine Zusammensetzung und Wiederverwendung zu prüfen. 1.5 Torbrücke: 1889 abgebrochen • Zielstellung: Langfristig ist die Rekonstruktion der Torbrücke nach dem Vorbild der Bestandspläne von Kuhlwein aus dem Jahre 1864 geplant. Im neu gestalteten öffentlichen Eingangsbereich mit der Ausstellung zur Festungsgeschichte in den Kasematten III, IV und IX.1 der Bastion Cavalier wird ein Modell der Zugbrücke in der Kasematte IV ausgestellt sein. 2. FESTUNGSANLAGE (ZITADELLE) 2.1. Bastionen 2.1.1 Bastion Cavalier Umfangreiche Eingangsbastion mit Sandsteinportal von 1565 und Torkasematten sowie Seitenkasematten für innere Torwache und Artillerie-Flankenstellung einschließlich Pulverraum. Das innere Festungstor zum Hof kam 1790 hinzu. Die Wegeanbindung liegt außen bei 15.80 m ü. HN und zum Festungshof bei 16.27 m ü. HN. Das Längsgefälle der Tordurchwegung beträgt auf ca. 25 m rund 2%. Auf der Bastion sind Gewölbeaufschüttungen bis auf ca. 23.00 m ü. HN im Bereich der Brustwehr, die auf 21.50 m ü. HN im Bereich der Kanonenaufstellplätze fallen. Der Courdonstein liegt auf ca. 21.00 m ü. HN umlaufend. Bei Scheitelhöhen von 2,5-3,5 m in den Kasematten sind Erddeckungen von ca. 3,0-3,5 m vorhanden. Die Face und Flanke hat eine durchschnittliche Höhe von 7 m. Das Escarpé (innere Grabenwand) ist gemauert und verfugt. Die Dicke der Wand und innere Verbände sind mit den Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten bekannt geworden. An der Flanke zur Bastion Burg ist die Artilleriekasematte für 2 Geschützstände, ihre Außenwände sind mit 2,40 m Dicke an den Schießscharten messbar. Die Gründung ist nicht, wie vermutet, auf Holzpfählen und Balkenrost erfolgt, sondern als Flachgründung aus Feldsteinlagen auf pleistozänen Sandschichten. Im Bereich der Bastion gibt es starke Verwerfungen. Die Hofwände waren gerissen und ganze, in Ziegel- und Raseneisensteinmaterial gemauerte Wandpartien nach Hinterfrierungen ausgebrochen. Die Eindichtungen der Gewölbedecken waren schadhaft. Die Wasserspeier zur Tordurchfahrt sind mit der Erneuerung der Abdichtungen der Gewölbe als geschlossene wasserabführende Drainagerohre in das Mauerwerk wieder eingebaut worden. Dadurch konnten die ständigen Durchfeuchtungen des Mauerwerks gestoppt werden. An der Flanke zur Bastion Burg ist ein oberer Artilleriehof eingeordnet gewesen. Der Courdonstein ist aus Sandstein und mitunter stark bewittert. Die Andeckungen sind speziell abzudichten. Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: • Untersuchungen/Planungen: - Bauaufnahme und Bestandspläne des sichtbaren Bestandes in Genauigkeitsstufe II durch Architekturbüro Michael Porep/Dömitz, Sept./Oktober 2003 - Baugrund- und Gründungsuntersuchung durch Baugrund Stralsund, Ingenieurgesellschaft mbH für Geound Umwelttechnik/Stralsund, 15.12.2003 - Gutachten Bastion Cavalier und ihr Kasemattensystem – Dokumentation zum Erhaltungszustand und den Untersuchungsergebnissen der Bauforschung; Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung von Jörg Schröder, Freier Diplomrestaurator – vdr/Rostock, Oktober 2003 - Gutachten – Ergänzende Dokumentation zu der Untersuchung zum Erhaltungszustand und den Untersuchungsergebnissen am Festungsportal; Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung von Jörg Schröder, Freier Diplomrestaurator – vdr/Rostock, November/Dezember 2003 - Gutachterliche Stellungnahme zu Rissbildungen und Statisch-Konstruktive Sanierungsplanung – Bastion Cavalier von Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/ Schwerin, 16.12.2003 - Historisch-archäologische Untersuchung zur Festung Dömitz, Lkr. Ludwigslust, Teil 1, von Bertram Faensen/ Berlin, Herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V., Waren 2004 - Modernisierung und Instandsetzung der Festung Dömitz – Modellprojekt Sanierung Sandsteinportal, Arbeitsgemeinschaft Dipl.-Ing. Thomas Bolze und Dipl.Restaurator Thomas Schubert, 04.04.2006 11 • Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: - Innere und äußere Schürfen angelegt zur Erkundung des Baugrundes - Sicherungs- und Sanierungsmauerwerk in Kasematten III + IX (Pfeiler), an der Brustwehr nördlicher Flankenhof, am Escarpé zur Flanke, innere Mauerwerkswand am Gang gegenüber Arrestantenhaus - Ausbesserung Mauerwerk zum Escarpé an nördl. Flanke und Facen sowie Courtine zwischen Cavalier und Burg - Sanierung/Rekonstruktion inneres Bastionseckmauerwerk (Stützwand in Stahlbeton mit Mauerverblendung), Hinterfüllung, Entwässerung und Treppe aus Sandsteinstufen auf StB-Wangen auf der Böschung mit vorgemauerten Treppenbrüstungen - Freilegung und Abdichtung der Gewölbedecke Flankenhof über Kasematte V; Boden- und Drainageeinbau, Ziegelpflaster, Mauerabdeckung erneuert - Gewölbedecken Kasematten II-Torkasematte, VII + VIII neu abgedichtet in Gussasphalt (ca. 200 m²), Sickerwasser-/Dränageeinläufe und Regenwasserableitung durch alte Wasserspeier neu eingebaut (geschlossene Rohrableitungen), Wandanschlüsse abgedichtet, Hofportalbogen mit Blei abgedeckt, Sandsteinbekleidungen gesichert, Einbau Dränagen: Kiesfilterschicht, Geotextil, Bodenauffüllung und Raseneinsaat; - Freilegung und Konservierung eines entdeckten Aufgangs mit einer Kanonenrampe, der von den Kasematten auf die Oberfläche der Bastion führte und der Abbildungen: 1 - Eingangssituation mit Vorhof u. Wall (J. Scharnweber); 2 - Stadtgrundriss Dömitz 2006 (d.A.) Gründungszeit der Festung zugeordnet wurde (Kasematte X): - In Abstimmung zwischen Bauherr, Untere Naturschutz- und Denkmalschutzbehörde, Architekt und Naturschutzbeauftragten ist die Kasematte X als Winterquartier für verschiedene Fledermausarten ausgebaut worden. - Die Zeichnung dokumentiert den Ausbau der Kasematte X. - Türen und Tore zur Torkasematte I+II restauriert (Holzrahmen und Füllungen, Beschläge, Bänder, Verzierungen); - Freilegen der zerstörten inneren Mauerwerkswand zur südlichen Face auf ca. 10 m Länge und Freilegung und Sicherung der bauhistorischen Befunde auf den Gewölben der Kasematten III und IV durch die örtlichen ABM-/MAE-Kräfte; - Begleitende archäologische Bestandsaufnahme und Dokumentation durch Herrn Reichelt/Landesamt für Kultur und Denkmalpflege M-V - Schließen der Bresche in Südface mit Stahlbetonsohle und -wänden - Lage- und höhenmäßige Planung der Folienabdichtung oberhalb der Kasematten III, IV mit bauhistorischen Befunden - Freilegen, Abdichten und Wiederversetzen der Courdonsteine aus Sandstein (Gurtgesims des Escarpé am Fuß der Brustwehr) 12 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung - Es ist geplant, die Kasematten III, IV und IX.1 als Ausstellungsräume zur Festungsgeschichte für die Besucher zu öffnen; folgender Ausführungsstand ist erreicht: - Übergabe der sanierten und technisch erschlossenen Kasematten III, IV und IX.1, Ausstellungsgestaltung in Arbeit • Zielstellung: - Fertigstellung Abdichtung Gewölbedecken, Bodenauffüllung, Raseneinsaat in 2006 - Einrichtung Kasematten III, IV und IX.1 als Ausstellungsräume für Dokumentation Festungsgeschichte, Festungseingang und Zugangsbrücke, innere Torbefestigung und Torverteidigung; - Einbau Kasse und Museumsshop in Kasematte VIII: Sammlungspunkt für Führungen von Gruppen; - Einbau Besuchertor in Torkasematte II zwischen den Zugängen in die Kasematte VIII (Kasse) 2.1.2. Bastion Burg 1767 verstärkt, wie Bastion Cavalier im Aufbau der Gewölbe für die Kasematten; jedoch nur mit 2 Kasematten, einem Verbindungsgang, Pulverraum und offenem vorgelagerten und inneren Treppenabgang, Luftschächte wiederhergestellt Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: • Untersuchungen/Planungen: - Aufmaß/Bauvermessung Bastion Burg durch Vermessungsbüro Dipl.-Ing. H.-G. Jansen/Neu Kaliß vom April 2006 - Statische Berechnung – Sanierung Festungsmauer/ Bastion Burg vom Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/ Schwerin, 10.10.2006 Abbildung: 1 - Zeichnung, Planung Kasematte X - Einbau Fledermausquartier Blatt Nr. CaKM X- 1a, M 1:25 (d.A.) 13 - Verformungsgetreues Aufmaß der Courdonsteine durch Architekturbüro Michael Porep/Dömitz vom 23.10.2006 • Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: - Gerüstbauarbeiten - Oberboden- und Erdarbeiten im Bereich Brustwehr - Aufnahme und Sicherung der Courdonsteine - Mauersanierungen am Escarpé • Zielstellung: - Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé, Abdichtungen auf den Gewölben erneuern; - Sammelstelle auf Bastion “Burg” für 250 Personen auf ca. 250 m² Grundfläche (innerhalb der Böschung zur Erdbrustwehr) gemäß Rettungswegeplan nach § 44 VstättVO M-V - Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und Fluchtwegbeleuchtung) - Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen Vorschriften 2.1.3. Bastion Greif 1637 Bastionen Drache und Greif breschiert; 1764-1767 erneuerte vergrößerte Bastion mit zusätzlichen Geschützkasematten, je 3 in den Flanken auf Bastion Burg und Drache weisend. Die Kasematten sind über eine kasemattierte, gepflasterte Rampe erschlossen. Die zentrale Kasematte ist mit 2 Kreuzgratgewölben abgedeckt. Die auf Bastion Drache weisenden Kasematten haben starke Abrisse der Abbildungen: 1 - Foto März 2004, Zustand nach Treppenabbruch, Sicherung Abdichtungsarbeiten (d.A.); 2 - Foto Kasematte X nach Umbau zum Fledermausquartier (d.A.); 3 - Foto Nov.2005, Auffinden/Ausmaß der Bresche (d.A.); 4 - Foto April 2006, Schließen der Bresche mit Stahlbetonsohle und -wänden (d.A.) 5 - Foto April 2006, Schalung Stahlbetonwände (d.A.) 6 - Foto Juni 2005, Mauerreste auf den Gewölben der Kasematten I, III und IV (d.A.) gemauerten Gewölbeschalen. Die Ursachen dafür liegen im schlechten Baugrund. Der gemauerte Pfeiler zwischen Kasematte G II.1.1 und Kasematte G VIII ist auf einer Aulehmlinse errichtet worden, die stark setzungsempfindlich ist. Aufwendige Gründungssanierungen werden notwendig. Innerhalb der Kasematte ist eine Brunnenanlage entdeckt worden. Der Aufbau der Bastion gleicht prinzipiell den vorher beschriebenen Bastionen. Freitreppen und Luftschächte sind wiederherstellt worden. Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: • Untersuchungen/Planungen: - Baugrund- und Gründungsuntersuchung durch Baugrund Stralsund, Ingenieurgesellschaft mbH für Geound Umwelttechnik/Stralsund, 15.12.2003 - Historisch-archäologische Untersuchung zur Festung Dömitz, Lkr. Ludwigslust, Teil 2, von Bertram Faensen/ Berlin, Herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V., Waren 2004 - Bauaufnahme und Bestandspläne des sichtbaren Bestandes in Genauigkeitsstufe II durch Architekturbüro Michael Porep/Dömitz, März/April 2004 - Gutachterliche Stellungnahme zu Rissbildungen und statisch- konstruktive Sanierungsplanung – Bastion Greif durch Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/ Schwerin, 31.03.2004 14 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung • Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: - Innere Schürfen angelegt zur Erkundung des Baugrundes - Sicherungsmaßnahme/Absteifung Gewölbedecke und Pfeilermauerwerk (Einsturzgefahr) • Zielstellung: - Sicherung und Wiederherstellung des Gewölbemauerwerks; Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé, Abdichtungen auf den Gewölben erneuern; - Winterquartier in ausgewählten Kasematten für Fledermäuse nach Standard Kasematte X/Bastion Cavalier einrichten; - Behindertengerechte öffentliche Zugänglichkeit durch Kopfsteinpflaster in der Zugangskasematte G I nur eingeschränkt möglich/Sonderausstellungen im Sommer - Sammelstelle auf Bastion “Greif” für 300 Personen auf ca. 300 m² Grundfläche (innerhalb der Böschung zur Erdbrustwehr) gemäß Rettungswegeplan nach § 44 VstättVO M-V - Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und Fluchtwegbeleuchtung) - Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen Vorschriften 2.1.4. Bastion Drache 1637 Drache und Greif breschiert; 1767 immer noch abgängig im Gegensatz zu Greif (1764-67 wiederhergestellt) 1792 Sicherung der Bastion durch zusätzliche Mauer mit Wachtürmen, Schießscharten und Zugbrücke vor Eingang zwischen erhaltenen Flanken Ausladender Böschungsfuß, ca. 12.00 m ü. HN, engt den Wassergraben ein, kein kontrollierter Uferstreifen; Böschungskrone bei 21.30 m–21.80 m ü. HN starker Bewuchs der Böschung, wenig Erosion; Anordnung der Kasematten ähnlich Burg, jedoch öffentlich zugänglich; Offener und innerer Treppenabgang, je eine Kasematte pro Flanke mit Verbindungsgang, ohne Pulverraum; Hinterfrierung durch unterbrochene Luftzirkulation (als Maßnahme zur Grenzbefestigung von 1961 bis 1989 waren die Schießscharten vermauert worden); Luftschächte, äußere Zugänge wiederhergestellt; • Zielstellung: - Sicherung und Wiederherstellung des Gewölbemauerwerks; Wiederherstellung und Sanierung des Mauerwerk zur Flanke, Abdichtungen auf den Gewölben erneuern; - Mauerwerkssanierung der zusätzlichen Mauer zwi- schen den Flanken mit Wachtürmen, Schießscharten und Zugbrücke; - Landschaftsplanerische Gestaltung der Böschungen, alternativ: Untersuchung der baulichen Reste des zerstörten Escarpés zu Facen und Teilen der Flanken als Planungsgrundlage einer Rekonstruktion 2.1.5 Bastion Held Entspricht im Aufbau Bastion Drache und Burg mit 2 Kasematten, einem Verbindungsgang, einem Pulverraum und innerer Treppe mit offener äußerer Rampe hinter dem Blockhaus; Hinterfrierung durch unterbrochene Luftzirkulation (als Maßnahme zur Grenzbefestigung von 1961 bis 1989 waren die Schießscharten vermauert worden); Luftschächte und äußerer Zugang sind wiederhergestellt; Vorsatzschale, 1-steinstark an elbseitiger Face nicht steinund fugengerecht Anfang der 90er Jahre des 20. Jhd. erneuert. • Zielstellung: - Sicherung und Wiederherstellung des Gewölbemauerwerks; Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé, Abdichtungen auf den Gewölben erneuern; - Sammelstelle auf Bastion “Held” für 250 Personen auf ca. 250 m² Grundfläche (innerhalb der Böschung zur Erdbrustwehr) gemäß Rettungswegeplan nach § 44 VstättVO M-V - Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und Fluchtwegbeleuchtung) - Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen Vorschriften 2.2. Courtinen 2.2.1. Courtine zwischen den Bastionen Cavalier und Burg Aufgesetzte gemauerte Brüstungswehr oberhalb Courdonstein (21.00 m ü. HN) bis ca. 23.10 m ü. HN; Das ehemalige Arrestantengebäude ist rückseitig Teil der Courtine (vgl. Nr. 2.7 Arrestantenhaus) Das Gelände hinter der Courtine ist bis auf ca. 21.50 m ü. HN aufgefüllt (1,60 m unter OK gemauerte Brüstungswehr); Organischer Ansatz (Flechten, Moose, pflanzlicher Bewuchs) und Ausplatzungen, Hinterfrierungen, fehlende Mauersteine und Fugenmörtel am Escarpe teilweise beseitigt 15 Stand der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: - Sicherungs- und Sanierungsmauerwerk Courtine zwischen den Bastionen Cavalier und Burg im Zusammenhang mit Um- und Ausbau/Rekonstruktion und Sanierung Arrestantenhaus - Entfernung bzw. Umpflanzung vorhandener Stauden, Büsche und Bäume, die in unmittelbarer Nähe zum Mauerwerk standen - Erneuerung der Dichtungen an den erdberührten Innenseiten des Mauerwerks bis OK gemauerter Breschbogenabsatz • Zielstellung: - Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé 2.2.2. Courtine zwischen den Bastionen Burg und Greif Vgl. Ausführungen 2.2.1; Die innere gemauerte Stützwand zum Festungshof zwischen Kommandantenhaus und Remise (Geländesprung von ca. 3m Höhe nach Abgrabung des Hofes) ist unsachgemäß unter Verwendung von nicht frostbeständigen Ziegeln und Zementmörtelverfugung erneuert worden; es Abbildungen: 1 - Zeichnung Bestandsaufnahme/Grundriss Bastion Greif (d.A.) 2 - Zeichnung Bestandsaufnahme/Schnitte A-A/B-B Bastion Greif (d.A.) 3 - Blick über den Festungsgraben auf die Bastionen Greif und Burg (d.A.) 4 - Courtine zwischen den Bastionen Greif und Burg; Sanierungsarbeiten am Escarpé (d.A.) entstanden starke Beschädigungen, die Standfestigkeit der Stützwand ist beeinträchtigt. An der Gartenmauer zur Bastion Greif sind Setzungen vorhanden gewesen; die Mauer wurde zwecks Rekonstruktion nach Bestandsaufnahme abgetragen. Die Fundamente sind erneuert worden. Stand der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: - Sicherung und Sanierung des Mauerwerks der Courtine (Escarpé) zwischen Greif und Burg begonnen; - Fundament für ehemalige Kommandantengartenwand aus Beton hergestellt - Entfernung bzw. Umpflanzung vorhandener Stauden, Büsche und Bäume, die in unmittelbarer Nähe zum Mauerwerk standen - Erneuerung der Dichtungen an den erdberührten Innenseiten des Mauerwerks bis OK gemauerter Breschbogenabsatz • Zielstellung: - Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé - Wiederherstellung Kommandantengartenwand mit 16 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung schmiedeeisernem zweiflügeligem Durchfahrtstor als zukünftige Baustellenzufahrt für die Sanierung des Kommandantenhauses - Sammelstelle auf Courtine für 400 Personen auf ca. 400 m², Grundfläche (hinter gemauerter Brustwehr), gemäß Rettungswegeplan nach § 44 VstättVO M-V - Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und Fluchtwegbeleuchtung) - Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen Vorschriften 2.2.3. Courtine zwischen den Bastionen Greif und Drache Eingebautes Ausfalltor, gepflasterte Kanonenstellplätze hinter der Brustwehr auf ca. 21.50 m ü. HN (Mörser), Vgl. Ausführungen 2.2.1; • Zielstellung: - Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé - Erneuerung der Dichtungen an den erdberührten Innenseiten des Mauerwerks bis OK gemauerter Breschbogenabsatz - Gang vom Festungshof zum Wassergraben mit äußerem und inneren Tor - Ausbau des Ausfalltores zum zweiten Festungs/Baustellenzugang (Baustoff- und Materialtransporte) zur Entlastung des Haupteingangs durch das Portal und die Torkasematte der Bastion Cavalier - Zufahrt über Kfz-Parkplatz am Zingel und zur Baustraße ausgebauten gedeckten Weg vor den Bastionen/Courtinen Held und Drache - Einbau Damm oder Pontonbrücke über Wassergraben in Achse zum Ausfalltor - Umsetzen der Kanonen von der Courtine in die Kasematte IV der Bastion Cavalier (Nachstellung der Szenerie „innere Torverteidigung“) - Herstellung Infanterielaufgang aus Holz; - Sammelstelle auf Courtine für 300 Personen auf ca. 300 m² Grundfläche (hinter gemauerter Brustwehr) gemäß Rettungswegeplan nach § 44 VstättVO M-V - Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und Fluchtwegbeleuchtung) - Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen Vorschriften 2.2.4. Courtine zwischen den Bastionen Drache und Held Vgl. Ausführungen 2.2.1; Hergestellter Infanterielaufgang aus Holz: Aufgeständerte Balkenlage, abgedielt mit rückseitigem Geländer (OK Dielen ca. 1,25 m unter Brustwehr) mit zweiseitigem Treppenabgang Stand der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: - Teilweise Erneuerung der gemauerten Abdeckung der Brustwehr - Teilweise Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zur Brustwehrinnenseite - Fundament für Infanterielaufgang untermauert (Setzungsausgleich) • Zielstellung: - Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé - Erneuerung der Dichtungen an den erdberührten Innenseiten des Mauerwerks bis OK gemauerter Breschbogenabsatz 2.2.5. Courtine zwischen den Bastionen Held und Cavalier Vgl. Ausführungen 2.2.1; Einschlagstelle einer Panzerfaustgranate aus dem 2. Weltkrieg; Gemauertes Courdongesims; Eingebaute vierschiffige Kasematte an rückwärtige Stützwand, gemauerte einläufige Treppenanlage vom Festungshof 17.00 m ü. HN zum Courtinendach 21.50 m ü. HN mit neuem Stahlgeländer; Übergang von Hauptwache zur Courtine im 1. OG, fußbodengleich aus Stahlträgern mit Betondeckenfüllung, Stahlgeländer alt, starke Anrostungen; Gemauerter Treppenaufgang mit Sandsteinstufen zwischen Courtine und Bastion Cavalier rekonstruiert (Sanierung der inneren Stützwandecke auf Bastion Cavalier) Gemauerte Stützwand am inneren Böschungsfuß vor Hauptwache einsturzgefährdet Stand der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: - Baumfällarbeiten - Erneuerung der gemauerten Abdeckung der Brustwehr - Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zur Brustwehrinnenseite - Zwischenlagerung für Erdmassen von Bastion Cavalier • Zielstellung: - Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé - Erneuerung der Dichtungen an den erdberührten Innenseiten des Mauerwerks bis OK gemauerter Breschbogenabsatz - Rekonstruktion der inneren Stützwand am Böschungsfuß (Fortführung der Maßnahme Treppensanierung) - Sanierung der Kasematten mit rückwärtiger Stützwand, Fenster und Türen/Tore - Ausbau als erweitertes Raumangebot zur Hauptwache 17 2.3. Hauptgebäude Kommandantenhaus Vierteiliger Aufbau des Hauses, bestehend aus den beiden mittelalterlichen Burgteilen „Festes Haus“ oder Bleiturm (im Volksmund „Pulverkeller“ genannt) und Turm/altes Torhaus (Kellerraum, Kapelle/Fritz-Reuter-Gedenkhalle, Obergeschoss) mit nordöstlicher Verbindungsmauer aus dem 14. und 15. Jhd. sowie dem barocken Zwischenbau (Standort: ehemaliger mittelalterlicher Innenhof zwischen Festem Haus und Torhaus) und Aufstockung über Festem Haus und Zwischenbau durch Ghert Evert Piloot 1612 ff. und dem nordöstlichen dreigeschossigen Anbau; 1650 - Bericht über baufälliges „Hohes Haus“ 1661 - neues „Hohes Haus“ oder fürstliches Haus 1683/84 - zusätzlicher Stützpfeiler an westlicher Hausecke; Riss im Westgiebel, Ursache nach Krull im steinernen Dach 1691 - Dachstuhl 18. Jhd. - Umbau in barocker Prägung 1859 - Anbau Terrasse zum Kommandantenhaus 1865 Umbau Turmdach in Uhrenturm mit Zinnenkranz 1934 Abbruch Turmaufbauten von 1865, neuer Dachstuhl, gerichtet unter Leitung A.F. Lorenz 1967/70 Rissesanierung Westgiebel 1973 Erneuerung Dächer und Terrasse Mitte 1990-er Jahre Einbau Personal-WC-Anlage, Sicherungsanlage; Heizung der Räumlichkeiten durch Elektroheizung; Gründung: - Festes Haus (Pulverkeller) mit ursprünglich geschichteten Feldsteinen im Erdreich, später freigelegt und äußere Steinlagen entweder durch Fugenmörtel gesichert oder durch Mauerwerk ersetzt; - Turm unbekannt - Zwischenbau unbekannt Außenwände: teils Fels oder gemauert in verschiedenen Formaten mit Strebepfeiler, Fensteröffnungen unbekleidet, gemauerte Gesimse und Verdachungen, scheitrechter Sturz; starke Rissbildung, Verformungen und Neigungen; Innenwände: teils Fels oder Naturstein, unbehauen oder gemauert in verschiedenen Formaten, starke Rissbildung, Verformungen und Neigungen; Holzfachwerk/Ständerwände, in Lehm oder Tonziegel ausgefacht und verputzt, leichte provisorische Trennwände; Decken: gemauerte Gewölbe (Kreuzgratgewölbe, Tonnengewölbe, geschlemmt, gemauerte Gurtbögen); Holzbalkendecken, Einschub und Lehmschlag, mit Dielen und Rohrputzdecken, Turmgalerie und –zimmer Holzbrettschalung; starke Schiefstellung insbesondere im Festen Haus und im Zwischenbau; Treppe: mehrläufige Holztreppe mit Zwischenpodesten, Turmaufgang als viertelgewendelte Holztreppe im Zwischenbau und gerade Treppe zur Galerie im Turm; viertelgewendelte Holztreppe von Galerie zum Turmzimmer; gemauerte massive Steintreppen zum Pulverkeller, Turmkeller und Reuterhalle; Terrasse: gemauerte Stützwand mit Pfeilern, massive Abdeckung aus Betongehwegplatten; Dachstuhl: doppelbödiges Hänge- und Sprengwerk mit einer freien Spannweite von ca. 17 m, Auflager auf ca. 75 cm breiten Außenwänden, einseitig abgewalmt; Dachstuhl Turm: 1973 neu gerichteter Dachstuhl als doppelbödiges Hängedach; Fenster: Holzkastenfenster, einfach verglast, nach außen öffnend Türen: Holztüren, massiv gezimmert mit eingestemmter Füllung Abbildungen: 1 - Bastion Held mit Courtiné zwischen Held und Cavalier (d.A.); 2 - Foto Gewölbe in Bastion Greif (J. Scharnweber); 3 - Foto Kommandantenhaus 2006 (d.A.) 18 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung 19 2.3.1 Funktionelle Zielstellung Die Ausstellung ist der Stadt- und Regionalgeschichte gewidmet. Magazin- und Lagerbestände aus dem Boden und Kellerraum sollen mittelfristig im neuen Ausstellungs- und Magazingebäude untergebracht werden. Die umfangreichen wissenschaftlichen Buchbestände aus dem Büro, dem Magazin, Arbeitsraum Leiter, Archiv Keller und Sammlung Stövesandt, sowie Plan- und Kartenwerke, Zeichnungen und Bilder sind ebenso im neuen Magazingebäude unterzubringen. Die Museumsleitung wird in das Arrestantenhaus umziehen und das wissenschaftliche Personal zur Erschließung der Dokumentation der Bestände wird im Kopfbau des Ausstellungs- und Magazingebäudes untergebracht. Die Ausstellungen über Fritz Reuter gehen in die Hauptwache. Die Dokumentationen Drittes Reich, Deutsche Teilung, Festungsbau Dömitz sind zu prüfen auf Eingliederung in die Militärausstellung. Die Personalräume (Küche, Werkstatt, Toilettenbau) werden im Anbau verbleiben. 2.3.2 Baukonstruktive Maßnahmenbeschreibung Nettogrundfläche 1.660,65 m² Bruttogeschossfläche BGF 2.435 m² Bebaute Fläche 610 m² Brutto-Rauminhalt BRI 9.794 m³ Das Kommandantenhaus beinhaltet die ältesten Bauteile der Festung und des Vorgängerbaues „Festes Haus“: Rautenmauerwerk am Hauptturm sowie Tonnen- und Kreuzgratgewölbe. Sie sind in den Umbauten und Erweiterungen von G.E. Piloot nach 1625 durch den bestehenden Zwischenbau zum Kommandantenhaus funktional vereinigt worden. Nachweis: 1650 Plan und 1653 Stadtansicht mit gerichtetem Dachstuhl auf Hauptturm und vollständiges Haupthaus. Starke Setzungserscheinungen sind in Querrichtung zum Hof und an der Hoffassade zu verzeichnen. Der Strebepfeiler an der Westecke ist teilweise abgerissen. Die Terrasse ist zu sanieren. 1973 wurden Turmhelm mit Dach, Museumsdach und Terrasse erneuert. Abbildungen linke Seite: Kommandantenhaus, Grundrisse Bestandserfassung (Vermessungsbüro H.-G. Jansen/Architekturbüro Porep) 1 - Grundriss 2. Obergeschoss 2 - Grundriss 1. Obergeschoss 3 - Grundriss Erdgeschoss Abbildungen rechte Seite: 4 - Ausstellung Volkskunde im Kommandantenhaus; 5 - Turmgalerie Um den Zugang zum Turmkeller zu verbessern, wurde Anfang der 1990-er Jahre ein Mauerdurchbruch mit Treppenanlage geschaffen. Gleichzeitig sind im Anbau Personaltoiletten und die Elektroverteilung eingebaut worden. Die Magazin- und Lagerbestände sind unsachgemäß im Dachboden und Turmkeller verwahrt (Brandschutz, Luftfeuchte, Temperatur). Die umfangreichen Buchbestände und Kartenwerke sind auf mehrere Räume verteilt im ganzen Haus. Öffentliche Ausstellungsbereiche und Arbeitsbereiche der Museumsmitarbeiter sind nicht klar abzugrenzen. Es gibt eine zentrale offene Treppenanlage vom EG/Terrasse bis zur Turmgalerie. Das Turmzimmer ist von der Galerie über eine offene Treppe zu erschließen. Stufenfolge und Abgänge zum Zwischengeschoss im Raum 102 entsprechen nicht den baurechtlichen Vorschriften. Einzuhaltende Fluchtweglängen werden überschritten bei einer Evakuierungsweglänge von 16,30 m (34.30 m ü. HN bis 18.00 m ü. HN) in der Höhe und max. 25 m pro Geschoss bis zur Treppe. Ein zweiter möglicher Rettungsausgang besteht im Raum 107 - Personal- und Wirtschaftsraum des Anbaus direkt ins Freie über eine Terrasse. Anleiterhöhen der Feuerwehr für die Obergeschosse enden bei 8 m. Durch die Terrasse können alle hofseitigen Fenster des Obergeschosses angeleitert werden, wobei die Terrassenbreite von ca. 2 m zu beachten ist. Die Turmgalerie und das Turmzimmer sind für Rettungsgerät der Feuerwehr nicht zu erreichen. Mit den geplanten Baumaßnahmen wird am Bestand des Hauses keine grundsätzliche funktionale Änderung vorgenommen. Der Dachboden wird freigeräumt, im Obergeschoss wird der Flur Raum 214 aufgelöst und den Räumen 212 und 213 als Ausstellungsfläche zugeordnet. Im Zwischengeschoss wird der Raum 108 vollständig Ausstellungsraum sowie die Raume 103, 104, 105, 106 der Öffentlichkeit als Ausstellungsräume geöffnet. Der Treppenabgang von Raum 102 wird geschlossen, der Besucherrundgang beginnt im Raum 103 und führt über die Räume 105.1 und 106.1 in den Raum 102, 108, 106.2, 105.2 und 104, um in Raum 103 zu enden. Festeinzubau- 20 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung ende Glasvitrinen in den Räumen 105 und 106 trennen die Besuchergänge. Die Evakuierungsweglänge bis zur Treppe beträgt max. 32 m. Aus der Fritz-Reuter-Halle und dem Keller gibt es jeweils einen zweiten Ausgang ins Freie. Der Terrasse vorgelagert sind Stufenanlagen über ca. 1,20 m Höhe. Gründungen Im Ergebnis der Baugrunduntersuchungen werden die starken Setzungen am Festen Haus und am Zwischenbau auf den nachgewiesenen schlechten Baugrund unter den Hofwand- und Giebelwandfundamenten des Festen Hauses und des Zwischenbaus zurückgeführt. Die Fundamentkörper sind als Feldsteinfundamente in das ursprüngliche Geländeniveau, vergleichbar mit den heutigen nordöstlich angrenzenden Freiflächen, eingebaut worden. Für das Baugrundversagen und die eingetretenen Setzungen kam begünstigend das Abgraben des Hofniveaus und des Kellers auf die heutigen Höhen hinzu. Freiliegende Feldsteinfundamente wurden oberflächlich mit Mörtel verpresst und verfugt bzw. durch Mauerwerk ausgetauscht. Die inneren Feldsteinfundamentbereiche sind nach wie vor lose in Sand aufgeschichtet, ohne Verwendung von Mörteln oder sonstigen Bindemitteln. Zur Baugrundverbesserung ist ein Düsenstrahlverfahren nach DIN EN 12716 (Hochdruckinjektion HDI) zur Bindemittelsuspension mit dem anstehenden Boden bis in eine Tiefe von ca. 5 m unter Gründungssohle vorgeschlagen worden. Damit ist das Gebäude auf Dauer zu stabilisieren und zukünftige Setzungen verbunden mit Rissbildungen an Wänden, Gewölben und Holzbalkendecken werden vermieden. Fassaden Die fälligen Arbeiten an den gemauerten Fassaden sind in Abstimmung mit einer konstruktiven Bestandssicherung für Westgiebel und Hoffront durchzuführen. Ausstellungsräume Im Kommandantenhaus werden bis auf den Anbau alle Räume öffentlich zugängig. Sie sind durch die eingangs beschriebenen Änderungen geringfügig umzubauen und werden nach ausstellungstechnischen Maßgaben bautechnisch hergerichtet (Elektro, Heizung, Lüftung, Sicherung). Besondere bauten- und holzschutztechnische Maßnahmen sind nach Vorliegen entsprechender Stellungnahmen und Gutachten zu veranlassen. Baukonstruktive Maßnahmen zur Verbesserung und Erhöhung der Tragfähigkeit und des Brandschutzes einzelner Bauteile sind durch ein verformungsgetreues Aufmaß und örtliche Bauzustandsermittlungen, die zu dokumentieren sind, nachzuweisen. Bauphysikalische Nachweise zum Wärme-/Feuchtigkeitsund Schallschutz sind durch Untersuchungen zum konstruktiven Aufbau der Bauteile zu belegen. Die bestehende Elektroheizung ist durch eine moderne Niedertemperaturflächenheizung in Wand oder Fußboden abzulösen. Die Steuerbarkeit der Raumtemperatur in Abhängigkeit von Außentemperatur und Luftfeuchte sowie Innentemperatur, Luftfeuchte und Tageszeit sowie den nutzungsbedingten Anforderungen ist durch eine Lüftungs- und Klimaanlage zu gewährleisten. Für die Lüftungsanlage ist die Wärmerückgewinnung einzuplanen, um das Gebäude nach bestmöglichen wärme- und heizungstechnischen Standards auszulegen. Die Wärmeerzeugung durch eine Wärmepumpe ist zu prüfen. Die Elektroanlage ist auf die spezielle Museumsausstattung in Teilen neu auszulegen (Allgemeinbeleuchtung, Vitrinenbeleuchtung, Lichtstärken und Lichtfarben, Fluchtwegbeleuchtung, Notstromanlage, Einordnung elektro-akustische und optische (Display) Signalanlage, Videodarstellungen, zentrale Uhrenanlage, Sicherungsanlage). Für die Museumsführung sind in einer zentralen Ausleihe (Kasse) Kassettentonbandgeräte zu bekommen, auf denen unter Bezugnahme auf die Räume Erläuterungen zur Ausstellung und zum Gebäude gegeben werden. Die Ausstellung soll modernen ausstellungstechnischen und museumspädagogischen Ansprüchen genügen. Die Raumgestaltung wird auf originale Bauteile zurückgeführt (verputzte Wände und Decken, Deckenbalken, Dielen, alte Türen, Fensterbänke etc.) und farbig zurückhaltend und klar strukturierte Oberflächen der raumbegrenzenden Flächen ergeben den Raum für die jeweiligen thematisch zusammengefassten Ausstellungsteile. Blickbeziehungen durch Raumfluchten und Fenster nach außen zur besseren Orientierung sind notwendig. Die Ausstellung ist mit den weiteren Ausstellungsbereichen und –teilen zu planen. Ausstellungsflächen: 1.049,00 m² Verkehrsflächen 256,15 m² Gesamte Nettogrundfläche 1.305,15 m² Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten • Untersuchungen/Planungen: - Bauaufmaß von Vermessungsbüro Dipl.-Ing. Hans-Gerd Jansen, Neu Kaliß, 2006 - Restauratorische Voruntersuchungen an Bauteilen von Dipl.-Ing. Matthias Zahn, Bauing./Restaurator, Groß Rogahn, 2006 21 - Raumnutzungskonzept für die Neugestaltung der Ausstellung des Museums im Kommandantenhaus der Festung Dömitz, aufgestellt durch J. Scharnweber, Museumsleiter, Dömitz 2006 - Erkundung der Untergrund- und Gründungsverhältnisse Museum/Burg, aufgestellt durch Baugrund Stralsund Ingenieurgesellschaft mbH für Geo- und Umwelttechnik, Stralsund, August 2006 - Statisch-konstruktive Voruntersuchungen zum Tragwerk durch Ing.-Büro Dr.–Ing. Apitz/Schwerin, in Arbeit - Holzschutz-, Mauerwerks- und Feuchte-/Salzbelastungsuntersuchungen zum Tragwerk durch Ing.- Büro Dr.– Ing. Apitz/Schwerin, in Arbeit - Modernisierungsuntersuchung durch Architekturbüro Porep, Dömitz/in Arbeit • Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und Ausbau: - Nach Fertigstellung des Arrestantenhauses ist die Museumsleitung umgezogen; Archiv- und Magazinbestände sind teilweise dorthin ausgelagert worden - Nach Fertigstellung Dachboden Hauptwache: Archivund Magazinbestände werden teilweise dorthin ausgelagert - äußere Schürfen angelegt zur Erkundung des Baugrundes 2.4. Zeughaus Erbaut vor 1705 (Stock- und Tollhaus) 1998-2000 Umbau und Sanierung des Bestandes Gründung: unbekannt Außenwände: gemauert bis 65 cm stark, verfugt, Fensteröffnung unbekleidet, scheitrechter Sturz, Gesimse, Verdachung Innenwände: Holzfachwerk, ausgemauert, Lehmputz Decken: Holzbalkendecken mit Einschub und Lehmschlag, Fußbodendielung, Spanplatten mit Keramik Dachstuhl: neue Gauben, in Holz, Walmdach mit Zwerchgiebel Dacheindeckung: Biberschwanzkronendeckung, Tonziegel Treppe: Holztreppe Fenster: Holzfenster mit Isolierverglasung Tür: Holztür, dreiteilig, mit Glasfüllung und Oberlicht Gasheizung Nettogrundfläche Bruttogeschossfläche BGF Bebaute Fläche Brutto-Rauminhalt BRI 567,88 m² 712,00 m² 276,00 m² 2.600,00 m³ Abbildungen: 1 - Zeughaus (d.A.); 2 - Foto Juli 2003, Hauptwache nach Fassaden-/Dachsanierung, Hofansicht (d.A.); 3 - Foto Juli 2003, Hauptwache nach Fassaden-/Dachsanierung, Süd-Ost-Fassade (d.A.); 4 - Hauptwache, Zeichnung, Farb-Planung Nordostansicht (d.A.) 22 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung Die Baumaßnahmen am Zeughaus sind durch den Mieter NABU veranlasst und nach genehmigtem Bauantragsverfahren realisiert worden. Das Zeughaus beherbergt den Naturschutzbund Niedersachsen e.V. Es sind Büros und eine ständige Ausstellung über den Naturschutz im Elbtal vorhanden. Der Ablauf ist organisatorisch selbständig. 2.5. Hauptwache 1767-1771 Errichtung Hauptwache als Soldatengebäude mit Säulenvorbau 1839-1840 Gefangenenstube für Fritz Reuter ab 1894 Wohnungen, wechselnde Nutzungen 21.02.2000 Teilbaugenehmigung zur Errichtung eines Cafés, Erweiterung zum Restaurant, Terrassen- und Gewölbenutzung, Werbeanlage; 03.04.2000 Baugenehmigung zu Errichtung eines Cafés, Erweiterung zum Restaurant, Terrassen- und Gewölbenutzung, Werbeanlage; 2000 Eröffnung Café Im Obergeschoss ist derzeit der östliche Teil leerstehend. Gründung: Mauerwerks- und Feldsteinbankette Außenwände: gemauert bis 65 cm dick, verfugt, Fensteröffnung unbekleidet, scheitrechter Sturz, Gesimse, Verdachungen; Gusseiserne Säulen mit Kapitel im Vorbau auf Sandsteinbasis; Innenwände: gemauert oder Ständerwerk, ausgefacht und verputzt; Decken: Holzbalkendecken mit Einschub und Lehmschlag, Fußbodendielung, Spanplatten mit keramischen Belägen (Installationsboden), Dachstuhl: doppelter Pfettendachstuhl mit aufgelegten Kehlbalken- und Sparrengebinden, abgewalmt; Dacheindeckung: Biberschwanzdoppeldeckung, verstrichen; Treppe: Holztreppen; Fenster: Holzkastenfenster; Tür: Holztüren, dreiteilig, mit Glasfüllung und Oberlicht; Gasheizung, Ofenheizung; Übergang: siehe Courtine zwischen Held und Cavalier; Vordach: Holzdachstuhl, abgeschlepptes Pultdach mit Mittelgiebel, Biberschwanzdoppeldeckung (eingedeckte Kehlen), Unterdecke und Giebel mit Holzbrettverschalung, Fußboden aus Ziegelpflaster, verfugt; Nettogrundfläche Bruttogeschossfläche BGF 925,48 m² 1.062,50 m² Bebaute Fläche Brutto-Rauminhalt BRI 385,00 m² 3.646,75 m³ 2.5.1 Funktionelle Zielstellung: Die ehemalige Soldatenunterkunft diente auch zur Unterbringung Fritz Reuters von 1839-1840 in einem ca. 10,5 m², von seiner Tante eingerichteten Raum. Das Gebäude hat seit 1894 keine kontinuierliche Nutzung erfahren. Überwiegend waren Wohnungen eingerichtet worden. In den letzten Jahren wechselte die Nutzung in den gewerblichen Bereich (Café, Einzelhandel, Kunstgewerbe und Kunsthandwerk, Museumskasse). Im Obergeschoss ist derzeit der östliche Teil leerstehend. In der Hauptwache werden Ausstellungsräume für Sonderausstellungen eingerichtet, drei Studio-Appartements für Praktikanten und Stipendiaten sowie ein Arbeitsraum und eine Bibliothek (Fritz-Reuter- und niederdeutsche Literatur) untergebracht. Diese volleingerichteten Wohnungen verfügen über einen Tagesraum mit Wohn-, Arbeits- und Schlafbereich, eine Einbauküche und ein Bad. Der Arbeitsbereich ist medientechnisch mit dem wissenschaftlichen Bereich und der Museumsleitung vernetzt. Die Lebensführung erfolgt selbständig (kein Hotelbetrieb); die Betreibung des Appartements ist als städtische Einrichtung geplant. Bereits vorhanden ist eine Einzelhandelseinrichtung mit Imbissfunktion und das Café. Im Obergeschoss über dem Café wird ein Restaurant mit Küche eingerichtet. Die Toilettenanlagen für Restaurant und Café sind gebaut. Die Baumaßnahmen sind durch den Mieter veranlasst und nach genehmigtem Bauantragsverfahren realisiert worden. Auf die Nutzung der Freiflächen vor dem Westgiebel und die rückwärtigen Kasematten in der Courtine bestehen Optionen seitens des Café-Betreibers. Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten • Untersuchungen/Planungen: - Echter Hausschwammbefund an Holzbalken, Schädigung an Holzstielen, Schädigung an Pfetten und Kehlbalken, Schädigung an Sparren, Echter Hausschwammbefund an Mauerwerk und Fachwerk im 1. OG nach Schadenskartierung durch Herrn Schöfer/Ing.-Büro Dr. Apitz (Protokolle Nr. 1-3 vom Dez. 2002; Planung Balkenkopfsanierung - Gutachten – Dokumentation zu den Untersuchungsergebnissen der Bauforschung; Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung – (Teil Haupt- 23 wache) Jörg Schröder, Freier Diplomrestaurator – vdr/ Rostock, Februar/März 2003 - Bauaufnahme des sichtbaren Bestandes in Genauigkeitsstufe III einschl. Bauschadenserfassung; (Modernisierungsuntersuchung vom 15.12.2003) durch Architekturbüro Michael Porep - Planung Um- und Ausbau/Rekonstruktion und Sanierung/Architekturbüro Michael Porep, 03.03.2006 • Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und Ausbau: - Beginn vorgezogener Arbeiten zur Dachsanierung: 11.11.2002 - Sanierung Dach sowie Holz- und Bautenschutzmaßnahmen (Holzbalkendecke über OG, Holzbalkendecke über EG-Bereich mittleres Treppenhaus, Fachwerk Büroraum OG-Achse mittleres Treppenhaus, Fachwerk Treppenhaus EG-Bereich Hauseingang) im April 2003 abgeschlossen; nach Sanierung Vordach, Beleuchtungsanlage, Heizungs- und Abgasanlage Übergabe am 07.10.2003 - Fenstersanierung Hauptwache (Südseite) 2004/2005 - Fassadenarbeiten Hauptwache 2005/2006 2.6. Ehemaliges Korn- und Brauhaus/später Zucht- und Tollhaus vor 1559, ca. 90 cm erhöhte Ebene über die volle Hofbreite und rückseitige halbkreisförmige Bühnenerweiterung, vorgelegte abgewinkelte Stufenanlage; Befestigung der Bühne, wassergeschlämmte gewalzte Tenne; 2006 Fertigstellung Rekonstruktion Hofkasematte und Kanonenrampe zum ehemaligen Korn- und Brauhaus 2.6.1. Bauabschnitte: Kasematte ehemaliges Korn- und Brauhaus/Kanonenrampe Kanonenrampe im südwestlichen Bereich vom Festungshof zur Courtine zwischen Drache und Held führend: neu errichtete gemauerte Stützwand, geöffnete kasemattenartige Verbindung zum alten Zuchthaushof (Gewölbe abgebrochen), alte Mauer- und Fundamentreste, Befestigung der Rampe: Feldsteinpflaster (nicht original); Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten • Untersuchungen/Planungen: - Historisch-archäologische Untersuchung zur Festung Dömitz, Lkr. Ludwigslust, Teil 1, von Bertram Faensen/ Berlin, Herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V., Waren 2004 - Planung ehemaliges Korn- und Brauhaus/Zuchthaus, BA: Kanonenrampe und Kellergewölbe, durch Architekturbüro Michael Porep/Dömitz, 15.04.2005: 1889 Abbruch Zucht- und Tollhaus 1920 Umgestaltung Festungsplatz und Baufeld Zuchthaus 1960 Errichtung Freilichtbühne mit hofseitiger Stützwand, bekleidet mit 6 Stück Sandsteinreliefplatten von Abbildungen: 1 - Sicherung Gewölbereste am ehemaligen Korn- und Brauhaus (d.A.) 2 - Foto 2004, weitere Ausgrabung am ehemaligen Kornund Brauhaus (d.A.) 3 - Schnittdarstellung/Bestandserfassung, Schnitt B-B am ehemaligen Korn- und Brauhaus (d.A.) 24 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung Abbildungen: Hauptwache, Grundriss und Möblierungsplan/Genehmigungsplanung: 1 - Obergeschoss; 2 - Erdgeschoss 25 - Es wurde geplant, die Kasematten/Gewölbekeller zu rekonstruieren und für eine Wegebeziehung zwischen dem südwestlichen Vorhof der Hauptwache und der Freilichtbühne herzurichten. In den Wintermonaten soll die Kasematte als Lager für das Freiraummobiliar der Festung dienen - Der Gewölbescheitel und die Gewölbeform der alten Tonnengewölbe ließen sich am Bestand einer alten Trennwand rekonstruieren. - Studie zum Ausstellungs- und Magazingebäude am Standort des ehemaligen Korn- und Brauhauses/später Zucht- und Tollhaus durch Architekturbüro Michael Porep/Dömitz, 25.05.2001 - Im Ausstellungsgebäude sind auf 2 bzw. 3 Ebenen die Dokumentation zu den militärhistorischen Exponaten und Forschungsergebnissen zu sehen. Integriert werden auch die Ausstellungsteile Drittes Reich und Teilung Deutschlands. - Die Bühne von ca. 12 x 12 m² bietet einem Orchester von 60 Musikern Platz für Aufführungen zu Sommerkonzerten im Festungshof. - Im Magazingebäude sind auf 2 Etagen die Buchund Magazinbestände in Freihandaufstellung untergebracht. Die Erschließung der quer stehenden Regalreihen erfolgt von beiden Stirnseiten über einen hofseitigen Flur. - Es besteht in beiden Etagen eine direkte Verbindung zu den wissenschaftlichen Mitarbeiterbüros sowie der technischen Leitung im Kopfbau. Der Personen- und Lastenaufzug bedient 2 Geschosse. - Der überdachte Hof kann ca. 200 Personen zu einem Konzert oder Vortrag fassen. Es besteht über die Kasematte in der Kanonenrampe eine direkte Verbindung zum Festungshof vor dem Café in der Hauptwache. • Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und Ausbau: - Im Zuge der baulichen Vorbereitung der geplanten Baumaßnahmen waren Freilegungen, Bauschuttbeseitigungen, Baugrundschürfen und Sicherungen bestehender Konstruktionen erforderlich. - Rekonstruktionen des gemauerten Gewölbes zu der Kasematte - Im Bereich zwischen Stützwand und Trennwand wurde ein Elektroanschlussraum und eine massive Treppe aus Beton eingebaut. Die Verbindung zwischen der Kasematte und der Freilichtbühne wird durch eine Stahltreppe mit gelochten Riffelblechstufen und aufgesattelten Hartholzbohlen gewährleistet. Absturzkanten werden mit Stahlgeländern gesichert. Auf die gemauerten Gewölbe (38 cm) und auf die Stahlbetongewölbedecke (16 cm) wurden Asphalt- Dichtungen (Mastix- und Gussasphaltlagen) aufgebracht. Altes Mauerwerk wurde gereinigt, abgedeckt und gedichtet, darüber wurden neue Stützwände bzw. Mauerkronen aufgemauert bzw. ein Ringbalken betoniert. Oberflächen- und Regenwasser wird auf den Gewölbe- und Mauerabdichtungen gesammelt, über Wasserspeier in die Kasematte entwässert und unterhalb eines Lesesteinpflasters über Dränage und Grundleitung an die Kanalisation abgeführt. - Die entstehenden Freiflächen oberhalb der Gewölbedecken werden mit verdichtungsfähigem Erdboden aufgefüllt und mit Rasen eingesät. Die ehemalige Kanonenrampe ist mit Findlingssteinen gepflastert. Der Zustand der Baulichkeit auf dem vorhandenen Baufeld stellte eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar. Durch die Rekonstruktion der Kellergewölbe und die geplante Nutzung im Zusammenhang mit Veranstaltungen auf der Freilichtbühne wird eine höhere Qualität erzielt. Die Fertigstellung war im August 2006. Abbildungen: 1 - Foto Juli 2006, Gewölbeabdichtung am ehemaligen Kornund Brauhaus (d.A.); 2 - rekonstruiertes Kellergewölbe mit Stahltreppe als Zugang zur Freilichtbühne (d.A.) 26 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung 2.7. Remise Türen als Brettertüren mit aufgesetzten Bändern und Oberlicht; Mauerwerksbau, unverputzt; Fenster- und Türöffnungen ohne Bekleidung; Sturz eingewölbt in Ziegel; Walmdachstuhl gezimmert mit Biberschwanzeindeckung (Kronendeckung) ohne Dachentwässerungsanlage; Fenster als isolierverglaste Holzfenster; In der Remise werden technisches Gerät zum Unterhalt der Festung abgestellt sowie landwirtschaftliche Ausstellungsstücke gezeigt. Abbildung: 1 - Grundriss Kasematte/Kanonenrampe am ehemaligen Korn- und Brauhaus, später Zucht- und Tollhaus 27 Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten • Untersuchungen/Planungen: - Bisher wurden keine Untersuchungen und Planungen durchgeführt • Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und Ausbau: - Bisher wurden keine bauwerkserhaltenden und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt Decken: Holzbalkendecken mit Einschub und Lehmschlag, Fußbodendielung; Dachstuhl: Pultdach als Notdach auf Courtine aufgesetzt, verschalt; Dacheindeckung: Pappeindeckung, Ziegeldeckung auf eingeschossigem Anbau; Treppe: Holztreppe; Fenster: Holzkastenfenster; Tür: Holztüre, dreiteilig, mit Glasfüllung und Oberlicht; Übergang: zur Bastion Cavalier im Obergeschoss; bei einer Traufhöhe von 24.00 m ü. HN. 2.8. Ehemaliges Arrestantenhaus Vgl. Courtine zwischen Cavalier und Burg; 1806 errichtet 2003 umfassend saniert Gründung: unmittelbar an Courtine, Mauerwerks- und Feldsteinbankette Außenwände: gemauert, unverputzt, Fensteröffnung unbekleidet, scheitrechter Sturz, Gesimse, Verdachungen, Fensterläden im EG, Anbau mehrfach umgebaut; Innenwände: Ständerwerk, ausgefacht und verputzt; Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten • Untersuchungen/Planungen: - Bauaufnahme des sichtbaren Bestandes in Genauigkeitsstufe III einschl. Bauschadenserfassung; (Modernisierungsuntersuchung vom 18.01.2002); Planung Um- und Ausbau/Rekonstruktion und Sanierung durch Architekturbüro Michael Porep/Dömitz, 30.09.2001 - Gutachten – Dokumentation zu den Untersuchungsergebnissen der Bauforschung; Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung – (Teil Arres- Abbildungen Arrestantenhaus: 1 - Foto Februar 2002 Fassadenausschnitt (d.A.); 2 - Foto März 2004, nach Sanierung, Anbau (d.A.); 3 - Foto Juni 2005, Magazinund Verwaltungsgebäude (d.A.); 4 - Foto Februar 2006, Stützwand am Arrestantenhaus (d.A.); 5 - Foto Februar 2006, Behinderten-WC, mit Rückwand Courtine (d.A.); 28 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung Abbildungen: Grundriss Arrestantenhaus/Planung 1 - Obergeschoss 2 - Erdgeschoss 29 tantenhaus) Jörg Schröder, Freier Diplomrestaurator – vdr/Rostock, Februar/März 2003 - Tragwerksplanung: - Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/Schwerin (Ausführungsplanung) • Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und Ausbau (Bauzeit: 30.01.2003–13.01.2004) - Arrestantenhaus: Umbau und Ausbau/denkmalgerechte Instandsetzung und Rekonstruktion zweigeschossiger Mauerwerksbau mit Aufmauern Traufgesims über Courtine und Giebel, Richten neuen Satteldachs mit Ziegeleindeckung anstelle Pultdach mit Pappeindeckung, sowie Umbauten im Innern (EG Fußboden für Archiv, Bodentreppe, Ausbau Dachraum, Umbau OG); Sanierung des Übergangs vom OG zur Bastion „Cavalier“ - Anbau: Umbau und Rekonstruktion eingeschossiger Mauerwerksbau nach altem Giebelbild mit Einbau neuer Stahlbetonzwischendecke, Aufmauern Traufgesims und Giebelwand, Richten der neuen sich durchdringenden Sattel- und Pultdächer vor der Courtine, sowie Umbauten im Innern (EG Fußboden für Toiletten, Bodensteigleiter, Ausbau Dachraum zum Lüfterboden mit deckengleichem Oberlicht als Lüftungsklappen über innenliegende WC- Räume, Dachoberlichte) - Neubau Schaltraum Pumpwerk nördlich des Toilettenhauses für Dükerversorgungsschacht im Hof durch Stahlbetonstützwände und Holzpfettendach mit Holzbrettverschalung und Titanzinkblecheindeckung in Anbindung zu Strebepfeiler und Breschbögen der Courtine (Übergang des Festungsprofils von reinem Erdbau auf Bauform „Wiekhaus“ mit entsprechenden Dichtungen, Sperrungen gegen aufsteigende Feuchte, Abdeckungen und Fugen) Nettogrundfläche Bruttogeschossfläche BGF Bebaute Fläche Brutto-Rauminhalt BRI 300,52 m² 671,84 m² 204,66 m² 1.139,28 m³ Das Arrestantenhaus ist entsprechend der planerischen Zielstellung saniert und umgebaut worden. Dazu wurden nach Mauerwerksbefund entsprechend der Baunähte die Giebel für die ehemalige Arbeitsbaracke (jetziges Toilettenhaus) und für das Arrestantenhaus (jetziges Magazin- und Verwaltungsgebäude) rekonstruiert, indem vorher die gemauerten Drempel des ausgehenden 19. Jhd. für die flachgeneigten, mit Dachpappe eingedeckten Pultdächer abgerissen wurden. Die Erdgeschossräume des zweigeschossigen Gebäudes werden als Magazin- und Archivräume genutzt. Im neu errichtenden Dachboden sind nach dem entsprechendem Ausbau (Treppe, Dämmung, Deckenbelastung, Brandschutz) zusätzliche Archiv- und Magazinbestände untergebracht worden. Im Obergeschoss hat die Museumsleitung Einzug gehalten. Mit der Rekonstruktion der Dächer ist der Zustand von 1832 (Plan Trollemann) wiederhergestellt worden. Im Anbau befinden sich Toilettenanlagen für ca. 700 Besucher am Tag von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr verteilt (ca. 80 Besucher/Stunden, einzeln, in kleinen Gruppen und Reisegruppen). Die Schäden an der östlichen Courtine im Bereich der Strebepfeiler und Breschbögen wurden beseitigt. Abbildungen: 1 - Fassade Arrestantenhauses vor Sanierung (d.A.); 2 - Fassade nach Sanierung mit Kanone im Vordergrund (d.A.); 3 - Foto Februar 2006, Treppenlauf im Arrestantenhaus (d.A.); 30 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung 2.9. Blockhaus Errichtungsdatum unbekannt; Eingeschossiger massiver Mauerwerksbau mit gezimmertem Satteldach für Bevorratung Munition; Gründung: unbekannt, unmittelbar hinter Bastion Held im Böschungsbereich zum Festungshof; Außenwände: gemauert, wehrhaft liegende bastionsseitige Schießscharten, rückseitige Fenster- und Türöffnungen; Fußboden: Stein; Dacheindeckung: Biberschwanzdeckung; fehlender Ausbau Dachboden; Das Gebäude ist teilsaniert. Es sind Dachdeckungs- und Dachbodensanierungen fällig. Ausstellung zur Festungs- und Stadtsanierung, erstellt durch die GOS-Gesellschaft für Ortsentwicklung und Stadterneuerung mbH, NL Ludwigslust. 2.10. Stallung Errichtungsdatum unbekannt; Eingeschossig gemauertes Stallgebäude mit Satteldach und Ziegeleindeckung; In der Stallung sind Schneeräum- und ähnliches Gerät abzustellen. 2.11. Wallmeisterhaus In früheren Darstellungen aus dem 17. Jhd. vermerkt; Eingeschossiges gemauertes Wohnhaus mit Walmdach und Ziegeleindeckung, mittenbetonter Renaissancegiebel über Hauseingang, Fensteröffnungen mit scheitrechtem Sturz, unbekleidet, Fensterläden; 3. FREIANLAGEN AUF DER FESTUNG 3.1 Wege und Plätze 3.1.1 Wege Die Festung ist durch die Bastion Cavalier verkehrstechnisch und fußläufig erschlossen. Die Anbindung der Gebäude - bis auf das Blockhaus - ist etwa auf Festungsniveau (16.50-17.00 m ü. HN) über kopfsteingepflasterte Wege gesichert. Das Blockhaus ist über die gepflasterte Kanonenrampe am ehemaligen Kornund Brauhaus zu erreichen. 3.1.2. Plätze - Festungshof Im Festungshof sind größere zusammenhängend gepflasterte Flächen vor dem Westgiebel der Hauptwache, zwischen Kommandantenhaus, Arrestantenhaus und Hauptwache (innerer Festungseingang) und um die Remise vorhanden. - Bastionen und Courtinen Aufstellungsflächen für Geschütze waren ursprünglich vorhanden, rekonstruiert wurden Flächen auf der Courtine zwischen Burg und Greif und auf der Bastion Held. - Freilichtbühne 1889 Abbruch Zucht- und Tollhaus 1920 Umgestaltung Festungsplatz und Baufeld Zuchthaus 1960 Errichtung Freilichtbühne mit hofseitiger Stützwand, bekleidet mit Sandsteinreliefplatten von vor 1559, ca. 90 cm erhöhte Ebene über die volle Hofbreite und rückseitige halbkreisförmige Bühnenerweiterung, vorgelegte abgewinkelte Stufenanlage Befestigung der Bühne, wassergeschlämmte gewalzte Tenne; 2006 Fertigstellung Rekonstruktion Hofkasematte und Kanonenrampe zum ehemaligen Korn- und Brauhaus Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten - Die Einordnung des Neubaues eines Ausstellungs- und Magazingebäudes entfällt, da nur als mittelfristig einzuordnende Baumaßnahme auf der Festung realisierbar; - Die Freilichtbühne bleibt in der Form bis auf weiteres erhalten. (vgl. Kanonenrampe). - Es finden öffentliche Musik- und Theaterveranstaltungen im Freien statt - Sicherheits-/Veranstaltungsplanung durch Architekturbüro Michael Porep/Dömitz, 25.04.2005 - Die Stützwand wird z.Zt. saniert; geplante Fertigstellung im August 2006 3.1.3. Treppen, Rampen - Treppen Vgl. Beschreibung Bastionen und Courtinen - an östlicher Turmseite des Kommandantenhauses - hinter Stallung zur Bastion Greif; Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten - Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und Fluchtwegbeleuchtung) - Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen Vorschriften 31 3.2. Grünanlagen Vgl. Ausführungen zu Nr. 1.1 - Wassergraben, Nr. 1.2 Wallanlagen und Nr. 1.3 - Glacis aus der Beschreibung zum Umland der Festung (Zitadelle) und Nr. 3.1 Wege und Plätze aus der Beschreibung der Freianlagen auf der Festung. Die unbefestigten Freiflächen unterlagen militärischen Erfordernissen und waren zur Deckung mit entsprechendem Geländeprofil gebaut worden. Bepflanzungen mit Rasen dienten ausschließlich dem Ziel der Bindung des Bodens gegen Erosion durch Wind und Wasser sowie gegen Austrocknung – größere Bepflanzungen waren durch tiefgehendes Wurzelwerk ungeeignet für die Bastionen und Courtinen. Sie zerstörten Mauerwerk, Gewölbedecken und Dichtungen. Das konstruktive Gefüge war nicht sicher gegen die Kraft der Sträucher, niederen Gehölze und Bäume. Zwischenzeitlich angelegte Obstgärten auf den Festungsanlagen richteten umfangreiche Schäden an. Durch die Grenzsicherung von 1961-89 waren notwendige bauwerkserhaltende und –sichernde Arbeiten im Außen- und Innenbereich nicht möglich. Im Festungshof stehende Kastanien sind zu erhalten. Gärtnerische Bepflanzungen sind im Bereich der Bastionen und Courtinen zwischen Cavalier-Burg-Greif noch vorhanden. Ihr Bestand ist auf die landschaftsgärtnerische Übereinstimmung mit früheren Gartenanlagen seitens der Kommandantur auf der Festung zu prüfen. Stand der Planungsarbeiten - Erstellung eines vermessenen Höhen- und Lageplanes der Freianlagen außerhalb und innerhalb der Festungsmauern mit Baumkataster durch Vermessungsbüro Dipl.-Ing. Hans-Gerd Jansen, Neu Kaliß, 2006 3.3. Leuchten und Kleinarchitektur Die vorhandene Freiflächenbeleuchtung beschränkt sich auf die Ausleuchtung der Wege. Die freistehenden Leuchten und Kandelaber adaptieren klassische Formenelemente. Bänke, Papierkörbe, Poller, Hinweistafeln und Absperrelemente sind vorhanden. Für die Müllentsorgung sind dezentrale Müllsammelräume eingeordnet, die äußerlich nicht in Erscheinung treten. Baumkataster, Hecken, Sträucher und Blumen Alle Bäume und Sträucher auf der Festung und den Wallanlagen sind erfasst. Abbildungen: 1 - Blick auf Bastion Burg mit Festungsgraben; 2 - Begrünte Fassade am Zeughaus; Sitz des NABU Niedersachsen e.V.; 3 - Begehbare Freifläche auf der Bastion Drache; 4/5 - Richtfest für die Kasematte und Kanonenrampe an der Freilichtbühne; 6 - Blick auf die Freilichtbühne mit dahinterliegendem Blockhaus; 1-6 - von Mai 2006 32 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Bestands- und Planungsbeschreibung �������������������������� ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������ ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 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Werbung und Werbeträger Vereinzelt aufgestellte mobile Tafeln Aufstellung von Werbeträgern für die Festung Dömitz im Umland der Stadt Dömitz mit Mitteln European Community Initiative Interreg III B, Baltic Fort Route, Projekt Partner: Fortress Dömitz WP II 4. UNTERIRDISCHE WIRTSCHAFT 4.1. Bodendenkmale Der Vorgängerbau der Grafen von Dannenberg und spätere Festungsbauten, die inzwischen überbaut oder abgerissen wurden, hinterließen vielfältige Bodendenkmale (Fundamente, Grundmauern, Gebrauchsgegenstände). Sie sind bei allen versorgungs- und tiefbautechnischen Maßnahmen auf der Festung zu erfassen, zu dokumentieren und zu kartieren. 4.2. Festungsanschluss - Düker Der Festungsanschluss erfolgte über den 1999/2000 gebauten Düker quer unter der Courtine zwischen Cavalier und Burg und endet mit einem Schachtpumpwerk auf der Platzsituation zwischen Hauptwache und Arrestantenhaus. Die Hauptgebäude der Festung werden von dort unterirdisch ver- und entsorgt. Die Planung erarbeitete ibs-Schwerin. 4.3. Versorgungsnetze Die Festungsanlage und ihre Bauten sind an das örtliche Versorgungsnetz angeschlossen. Es bestehen unterirdische Trinkwasser-, Regenwasser-, Schmutzwasser-, Elektroverteilungs-, Telefon- und Meldeanlagen-/kabel- sowie ein Gasversorgungsnetz. Das Oberflächenwasser der Bastionen und Courtinen mit Druck auf die Dichtungen der Gewölbe ist zu sammeln und auf altem Wege zur Versickerung zu führen (Wasserspeier o.ä.) Das System ist zu erfassen, zu prüfen und zu dokumentieren. Oberflächenwasser von normalen, nicht unterbauten Flächen ist zu versickern. Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten • Untersuchungen/Planungen: - Erstellung eines vermessenen Höhen- und Lageplanes der Versorgungsleitungen und Trassen außerhalb und innerhalb der Festungsmauern durch Vermessungsbüro Dipl.-Ing. Hans-Gerd Jansen/Neu Kaliß, 2007 • Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und Ausbau: - Bisher wurden keine bauwerkserhaltenden und Sanierungsmaßnahmen am bestehenden Kanal- und Leitungsnetz durchgeführt Abbildungen: 1- Portalsanierung Stand Sept. 2006 (d.A.); 2 - Foto Juli 2006 Mauersanierung seitlich zum Portal (d.A.); 3 - Foto Juli 2006 Sanierung Portal- Allianzwappen brandenburgisches Wappen für Herzogin Anna Sophia (d.A.); 4 - Foto Juli 2006 Sanierung Portal-Allianzwappen brandenburgisches Wappen für Herzog Johann Albrecht I. (d.A.) 34 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Schlussbemerkungen Schlussbemerkung Die Aussage der Konzeption ist zusammengefasst folgende: Der genius locii ist respektabel und manifest in über 450 Jahren Festungszeit Dömitz gewachsen. Um ihn zu erforschen und zu entwickeln, waren Ghert Evert Piloot im 17. Jahrhundert, J. Z. Plener im 18. Jahrhundert, Secondlieutnand Allmer und Ingenieur Lietnant Kuhlwein Mitte des 19. Jahrhunderts in jeweils militärischem Auftrag der Landesherren tätig; Regierungsbaurat A. F. Lorenz war seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts und das jetzige Landesamt für Kultur und Denkmalpflege/vorheriges Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, vormals Institut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Schwerin ist seit dem Ende der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts in denkmalpflegerischem Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern, vormals Bezirk Schwerin, auf der Festung tätig. Karl Scharnweber hat sich dem Schicksal der Festung seit Kriegsende aus kultureller Verantwortung angenommen und 1953 ein Heimatmuseum gegründet, sein Sohn Jürgen Scharnweber ist seit seiner Kindheit mit den Belangen der Festung vertraut und seit 1978 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums. Seit 1987 leitet Herr Jürgen Scharnweber das Museum der Stadt Dömitz, das von Herr Karl Scharnweber 1953-1987 geleitet wurde. Die Ergebnisse dieser Arbeiten an der Festung und im Museum sind dokumentiert und auf der Festung Dömitz sowie im Landeshauptarchiv eingelagert. Weitere Belege befinden sich in Archiven von Kopenhagen, Stockholm u.a. europäischen Städten. Es ist durch den deutschen und europäischen Einigungsprozess seit 1989 möglich, das Sammlungs- und Ausstellungsprofil sowie die wissenschaftlichen Arbeitsbereiche des Museums neu auszurichten. Die 1953 eingeleitete kulturelle Nutzung eines Teiles der Festung als Heimatmuseum der Stadt Dömitz und seines regionalen Umlandes und der weitere inhaltliche Ausbau des Museums bis 1989 und danach wird den gestiegenen Erwartungen und Aufgaben an das Museum räumlich und personell nur gerecht, wenn Veränderungen vorgenommen werden. Deshalb wird von der Museumsleitung der Übergang vom Heimatmuseum zum Museum Festung Dömitz als militärhistorische Museums- und Forschungsstätte des Landes Mecklenburg- Vorpommern vorbereitet. Ein Grund für die neue Profilierung als Museum Festung Dömitz ist, dass auf der Festung Dömitz die erste Garnison Mecklenburgs am 15. Mai 1781 in Gegenwart der „Höchsten Landes-Herrschaft“ eingeweiht wurde. Die Garnison hatte über fast 113 Jahre bestanden und wurde am 4. Januar 1894 aufgelöst. Mit einem Museum Festung Dömitz als militärhistorische Museums- und Forschungsstätte des Landes MecklenburgVorpommern soll die erneute Lagegunst in einem geeinten Europa und die Authentizität des Ortes Festung Dömitz mit seinen Teilen Zitadelle und „Altstadt“ genutzt werden, um ein neues, auf Ausgleich bedachtes europäisches Bewusstsein zwischen den Menschen in der lebendigen Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg und Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu befördern. Die Besucher der Festung Dömitz sind dazu frei nach Fritz Reuters „Ut mine Festungstid , V. Döms, Kapittel 26: ..... Nu begaff sik dat, dat den Stadtköster sine Klock graad vier sloog, un dat de lütten Schauljungs ut de Schaul kemen, un as de den preußschen Schandoren tau seen kregen, kamm he eer so nieglich vör, dat se uns tau Gefallen wedder ümkiren deden, un as wi uns verbistert hadden un, statts rechtsch, linksch gaan wiren, haalten wi uns de annern lütten nüüdlichen Gören ut de Elvstraat un de ganze Gegend ok noch af, un nu geven se uns mit allerlei Juuchhei dat Geleit up de Festung: Ich aber gung mit Weinen Zu Döms woll über die Steinen, Woll vor´s Kommandanten Haus. „Guten Tag! Guten Tag, Herr Kommandant! Ich hab eine Bitt an Sie. Wollet meiner Bitt gedenken Und mir Eure Gnade schenken, Dazu ein frei Quartier.“ bereits jetzt eingeladen und kommen sehr zahlreich aus allen Herren Ländern. Wir sind aufgefordert dem literarisch-geistigen Denkmal eines Fritz Reuters und eines Karl Scharnwebers zum Einzug in das baulich-körperliche Denkmal zu verhelfen, deren gemeinsame geistigen Wurzeln in der italienischen Renaissance liegen. Der neue genius locii der Festung Dömitz soll dem Werk des Humanismus in einem geeinten Europa verpflichtet sein, authentisch und erlebbar. 35 Abbildung: 1 - Zeichnung Bauabschnitte (d.A.) BASTION BURG WALLANLAGEN, GLACIS GEDECKTER WEG, WAFFENPLÄTZE CO BASTION GREIF AR UR TIN RE TENHAUS KOMMANDAN ST AN BASTION CAVALIER T HA ENUS ZEUGHAUS HAUPTW ACHE KASEMATTEN MISE RE KANONENRAMPE FREILICHTBÜHNE E E1 US KHA C BLO ZWINGER/ EINGANGSTOR FL AN KE WALLMEISTERHAUS COURTINE BASTION DRACHE WASSERGRABEN, KONTERESCARPE FACE BASTION HELD 36 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa Niederlande Deutschland 1153 1190 1235 13. Jhd. 1237 1259 13. Jhd. 1297 1353 1354-1357 Festung CASTELVECCHIO/Verona erbaut von Cangrande II. 1358 30.05.1372 15.Jhd. Erfindung 1419 1436 BEGINN DER RENAISSANCE: Domkuppel Sta. Maria del Fiore in Florenz, Filippo Brunelleschi 1456 1475*-1564† Michelangelo Bounarroti: David (1501-1504, Florenz), Das Jüngste Gericht (1535-1591 Fresco Sixtinische Kapelle, Vatikan) 1478*-1535† Thomas More: „Utopia“(1516) als Vertreter des nachantiken utopischen Sozialismus 1482-1486 OSTIA, Burg unter Baccio Pontelli mit zwei Rondellen u. einer polygonalen Bastion 1483*-1546† Martin Luther, dt. Reformator, Begründer des Protestantismus 37 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle Erwähnung: „terra jabele“- Landstrich um Dömitz 63) Lehen durch Bischoff v.Ratzeburg an Danneberger Graf Heinrich: Jabel u.Wehningen mit Elbinsel Dömitz 63) Erweiterung Zollhaus: Festes Schloss für Graf Heinrich III. 63) kleine bis umfangreiche mittelalterliche Burgen in den Städten: Barth, Boizenburg, Bützow, Demmin, Dorf Mecklenburg, Gadebusch, Güstrow, Lübz, Penzlin, Stargard, Stuer, Tribsees, Wesenberg, Wittenburg, Wredenhagen, umfangreiche mittelalterliche Stadtbefestigungen in den Städten: Altentreptow, Anklam, Demmin, Friedland, Grabow, Greifswald, Grimmen, Malchin, Neubrandenburg, Parchim, Pasewalk, Penzlin, Plau am See, Rostock, Schwerin, Stralsund, Teterow, Tribsees, Wismar, Wittenburg 6) 7) 15) Urkunde: Erhebung Elbzoll 63) „civitas“ Erwähnung der Stadt Dömitz 63) Kämpfe um die Burg „Festes Schloss“ und die Stadt Dömitz 6) 7) 15) 76) Siegel der Stadt Dömitz 63) Eroberung der Burg durch Lübecker Soldaten (gegen ansässige Raubritter) 63) 76) 40) Begründung Vogtei auf alter Burg in NeustadtGlewe, Nebenresidenz der mecklenburgischen Herzöge bis 18.Jhd. 7) 15) Schenkung/Entschädigung für Herzog Albrecht von Mecklenburg für geleistete Kriegshilfe durch die Herzöge von Sachsen-Wittenberg: Burg und Stadtrecht Dömitz (1420-23 ausgenommen) der Feuerwaffen Gründung der ersten Universität in Rostock 63) 39) 6) 15) 37) Gründung Universität Greifswald 6) 15) 37) 37) 10) 39) 38 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa 1487 POGGIO IMPERIALE (Toskana), westliche Bastion unter Giuliano u. Antonio da Sangallo d. Ä. 1489-1507 PALAZZO STROZZI in Florenz unter Benedetto da Maiano 1492 1492 Niederlande Deutschland Entdeckung Amerikas ENGELSBURG Rom, Verstärkung der Befestigungen unter A.da Sangallo d. Ä. durch polygonale Werke 1492 Erdkugel 1494 CIVITACASTELLANA Palast Papst Alexander VI. unter A. da Sangallo d. Ä. mit vier 5Eckbastionen und ein Rondell 1497 SARZANELLO (Toskana), Ravelin als Prototyp weiterer spitzwinkliger Bastionen 1512-1518 FERRARA Stadtbefestigung drei 5Eckbastionen 1515-1520 CIVITAVECCHIA, Forte Michelangelo durch SANGALLO, Antonio da d. J. 31.10.1517 Luther/ 1519-1556 Karl von Habsburg durch finanzielle Hilfe der Fugger/ 1521 Luther/Bibelübersetzung 1521 1523 1524-1526 Deutscher Bauernkrieg unter Thomas Müntzer 1525 PIACENZA erste oberitalienische Flachlandbastionen M. Sanmicheli u. Antonio da Sangallo d. J. 1526 PADUA erste oberitalienische Flachlandbastionen M. Sanmicheli u. Antonio da Sangallo d. J. 1527 1527 Albrecht Dürer: Ideal-StadtPlanung VERONA „Bastione delle Maddelene “Prototyp Bastion ital. Manier Entwurf Michele die Leoni, Ausführung Michele Sanmicheli 1527*-1603† 1525*-1576† 1534 ANCONA Bastion für Zitadelle Entwurf und Ausführung Antonio da Sangallo d. J. 40 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle 10) 37) durch Kolumbus 39) 10) Martin Behaim 39) 10) 10) 10) 57) Reformation 39) Augsburg zum Kaiser Karl V. gewählt (Deutschland, Spanien und Niederlande) 39) 39) Reichtag in Worms UNIONSVERTRAG: Städte und Adel gegen Fürstenansprüche, Grundlage der landständigen Verfassung; erste Predigten Johannes Slüters/ Reformator 39) 15) 39) 10) 10) 9) 76) 10) Herzog Ulrich 63) Herzog Johann Albrecht I (Schwerin) und Anna Sophia 63) 10) 38) 57) 40 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa 1534-1536 FLORENZ FORTEZZA DA BASSO Kranz aus 5 Bastionen, Prototyp der Zitadelle ital. Manier, Antonio da Sangallo d. J. beauftr. Medici u. Papst Clemens VIII. u. Kaiser Karl V. 1534-1586 PALAZZO FARNESE in Rom unter Antonio da Sangallo d. J. und Michelangelo 1540 Niederlande Deutschland ANTWERPEN Stadtbefestigung unter D. de Boni aus Bergamo 1540 Gründung des Jesuitenordens (Gegenreformation) 1541-1543 ROM Stadtbefestigungen Bastionen gegen Tiber u. Hügel Gianicoto unter Antonio da Sangallo d. J. beauftr. Papst Paul III. 1544 VILLEFRANCE-SUR-MEUSE Festungsstadt unter G. Marini aus Bologna CAMBRAI ZITADELLE 1546 Antonio da Sangallo d. J. gestorben MARIEMBOURG Festungsstadt unter de Boni GENT ZITADELLE 1546-1547 Schmalkaldischer Krieg 1546-1547 JÜLICH Schloss 1546-1551/ 54 DRESDEN Residenzbefestigung LEIPZIG Stadtbefestigung unter österr. Baumstr. C. Voigt v. Wierandt nach holländ. Vorbild 1546-1585 ROM ST. PETERSDOM unter Michelangelo 1547 „BASTIONE DEL BELVEDERE“ nördliche Eckbastion Roms Vatikan durch Michelangelo 1548 VLISSINGEN KAISERBOLLWERK 1548-1549 VATIKAN weitere provisorische Befestigungsanlagen unter Castriotto und Bonaiuti 1550 ERFINDUNG: Turmwindmühle, Gewindedrehmaschine 1551 1553-1606 1554-1555 1555 VILLA ROTUNDA bei Vicenza unter Andrea Palladio S. van Nooijen: Festungsstädte mit pentagonalem Grundriss - Herdinfert, Charlemont, Philippeville (für Karl V.) Augsburger Religionsfrieden: Anerkennung des Protestantismus neben Katholischer Kirche 41 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle 10) 38) 57) 37) 10) 10) 39) 10) 12) 10) SCHLOSS UECKERMÜNDE für pomm. Herzog Philipp I. 10) 15) 10) 39) 10) 41) 76) 10) 37) 10) 10) 29) 10) 12) Bergfried abgetragen QUILOW HERRENHAUS für Roleff v. Owstin 37) 15) 37) 10) Landesteilung Mecklenburgs/Stadtbefestigung Rostock, Wismar, Schwerin 15) 39) 63) 42 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa Niederlande Deutschland 1556 1557 1557-1559 1557-1565 1558 1558-1567 1559-1563 PALAZZO FARNESE in Caprarola bei Viterbo unter Giacomo Barozzi da Vignola, pentagonaler Bau 1559-1565 1559-1595 PEITZ FESTUNG Entwurf vermutl. Chiaramella 1560 SPANDAU ZITADELLE Baubeginn unter Chiaramella de Gaudino 1561-1568 VATIKAN Weiterführung und Abschluss der Befestigungen unter Francesco Laparelli beauftr. Papst Pius IV. CASTEL S. ANGELO a Roma (1561-1565) 1561-1584 ESCORIAL bei Madrid unter Juan Bautista de Toledo und Juan de Herrera 1562-1598 Religionskrieg in Frankreich (Hugenotten) 1564 FORT CAROLINE erste frz. bastionäre Befestigung in Florida (Konflikt mit Spanien) 1565 1565 1567 ANTWERPEN ZITADELLE unter Fr. Paciotto aus Urbino beauftr.Hrzg. v.Alba 1571-1573 1572 Bartholomäusnacht in Frankreich 1574-1585 Erneuerung SCHLOSS KRONBORG in Helsingbørg unter Hans van Steenwinckel 1574-1596 NAARDEN Wiederaufbau Festung nach bastionärem System 1575*-1625† Johann van Valkenburgh, niederl. Festungsbaumeister 1576 43 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz BÜTZOW BURG Erneuerung ital. Festungsbaumeister Paul am Schweriner Schloss mit Hans Rogalis und ihren Söhnen 7) 15) ital. Festungsbaumeister Paul in Dömitz mit Hans Rogalis und ihren Söhnen SCHWERINER SCHLOSS BASTIONEN unter Francesco a Bornau aus Brescia (Entwurf vermutl. Chiaramella) GÜSTROWER SCHLOSS unter F. Parr Quelle 7) 63) 15) 7) 15) Ausbau Festung Dömitz auf Standort Burg 7) 15) 63) Entlassung von Paul 7) 15) 63) SPANTEKOW FESTUNG für Ulrich I. v. Schwerin 15) 37) Festungsbau unter Leitung Fr. a Bornau/Brescia, vor 1556 in Diensten Herzog Albrecht v. Preußen 41) 63) 10) 45) 10) 25) 26) 41) Fertigstellung Wassergraben 10) 12) 18) 37) 37) 33) 39) 59) Tilemann Stella: Karte Stadt und Umgebung von Dömitz 63) Eingangsportal ital./niederl. Spätrenaissance 76) 10) 33) SCHLOSS GADEBUSCH unter C. Haubitz 7) 15) Erbauung Steinschleuse 63) 36) 43) 68) 33) 44) 46) 77) VESTE LANDSKRON für Ulrich II. v. Schwerin 15) 44 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa Niederlande 1578 SPANDAU ZITADELLE Weiterbau unter Baumeister Rochus Guerrini Graf zu Lynar 1580 1584-1604 Deutschland BOURTANGE Festung Baubeginn durch Prinz Willem von Oranien BOHUS FESTUNG unter Hans van Paeschen und Hans van Steenwinckel 1586 1589 Heinrich IV. wird König in Frankreich (Bourbonen) ERFINDUNG: Wirkstuhl für Strumpfherstellung 1593-1620 PALMANOVA: Gründung 7. Oktober 1593, Bau Geburt Arno Gysell von Lyer in des 1. Festungsgürtels der Provinz Gelderland 1594 1595 Daniel Specklin: „Architectura der Festungen“ - Ideale Stadt/ Entwurf SPANDAU ZITADELLE Fertigstellung VARBERG FESTUNG Baubeginn unter Hans van Steenwinckel 1596 Rochus Guerrini Graf zu Lynar in Spandau gestorben 1599 Francesco de Marchi: „Della Architettura Militare“, Brescia, Feuerleitplan einer pentagonalen Festung 1604*-1665† Blaise Francois de Pagan, frz. Festungsbaumeister FREUDENSTADT durch Baumeister Heinrich Schickhardt 1612 1614 1615-1620 ERFINDUNG: zementierter Stahl RATHAUS in Augsburg unter Elias Holl 17. Jhd. 17. Jhd. 1618-1648 1619-1717 1620 1625 1626-1627 28.08.1627 1631 1635 1637 Mannheim, Stadtanlage Dreißigjähriger 45 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle 10) 18) 25) 26) 76) 33) 44) 32) 36) PENKUN SCHLOSS unter T. Paglione 15) 10) 39) 63) 27) 33) 57) 10) 25) 26) 76) 10) 26) 10) 41) 63) 42) Ghert Evert Piloot: Grundrissplan Festung und Stadt im Auftrag Herzog 63) Paul Friedrich I. Verstärkungsarb. u. weiterer Ausbau; Stadtzugang nur über Torbrücke von Norden 37) 37) Festungspläne in Details, Wohnbebauung, Straßenführungen 63) 9) 76) Krieg 39) SCHLOSSNEUBAU NEUSTADT-GLEWE unter G.E. Piloot 7) 15) KIRCHDORF auf Poel FESTUNG unter G.E. Piloot 6) 15) colorierter Festungsplan Ghert Evert Piloot 63) Verstärkungsarbeiten unter G.E. Piloot und Adolf Friedrichs 18) Eroberung durch Graf Tilly/Durchzug Albrecht von Wallenstein/ Kaiserlicher Truppenführer 63) 76) Eroberung durch schwed. Obrist Lohhausen 63) Durchzug Axel Oxenstierna/schwedischer Kanzler: Stadtbrand durch schwed. Oberst Jeßvitzki - freies Schussfeld 63) 76) Kriegseinwirkungen „Drache“ und „Greif“ breschiert 76) 46 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa Niederlande Deutschland 1638 1638*-1715† LUDWIG XIV. 1639 1640 1643-1648 1648 Westfälischer Frieden 01.Okt. 1650 1650 1651 Berufung A.G. v. Lyer als Amtmann nach Lenzen durch Gr. Kurfürst Frdr. Wilhelm v. Brandenburg 1653 1659 1653-1677 Mathem. Prof. Chr. Nottnageln: Handbuch zur Festungsbaukunst Wittenberg NYA ÄLVSBORG FESTUNG unter Johan Wärnschiöld und Erik Dahlberg 1661 1664*-1714† Andreas Schlüter: Denkmal Große Kurfürst, Kriegermasken im Zeughof 1665-1683 PALMANOVA: Bau des 2. Festungsgürtels 1667-1675 LANDSKRONA ZITADELLE unter Erik Dahlberg 1667-1860 MARSTRAND FESTUNG unter Beteiligung von Strafgefangenen, 1884 Verteilung der Gefangenen auf Elfsborg und Skansen Kronan in Göteborg 1672 CASTILLO DE SAN MARCOS in Florida, span. Festung 1672-79 1676 Tod A.G. v. Lyer in Lenzen 1683/84 14.02.1684 1687 SKANSEN LEJONET umgebaut und verstärkt unter Erik Dahlberg 47 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle schwed. Offiz. Banner/Kriegsber.: „alles verwüstet und menschenleer“ 63) 39) Herzog Adolf Friedrich: Klage über Kriegsschäden 63) Proviantierung Festung durch Stadt Hamburg 63) erneute schwedische Besetzung von kaiserlichen Truppen; Spann- und 63) Frondienste durch Dömitzer zum Transport der Kriegsbeute von Dömitz nach Wismar in Münster 39) Bericht über baufälliges „Hohes Haus“ 63) Stadtplan und Festung: zusätzliche bastionäre Sicherung des Stadtwalls mit Wassergraben 63) 27) Merian: erste bekannte Stadt- und Festungsansicht nach dem Dreißigjährigen Krieg 63) 63) 72) neues „Hohes Haus“ oder fürstliches Haus/Erwähnung 63) 76) 16) 45) 57) 35) 75) 59) Verstärkung, Wiederaufbau der Bastionen und Außenanlagen 63) 27) starker Stützpfeiler an SW-Hausecke/Erwähnung J.L. Krull, Amtmann: Steinernes Dach Ursache für schlechten Zustand „Hohes Haus“, Riss im Westgiebel, Stützpfeiler angebaut 76) 63) 74) 48 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa 1690 SKANSEN KRONAN Teil der Stadtbefestigung Göteborgs unter Erik Dahlberg Niederlande Deutschland 1691 1698-1706 1699-1703 STADTSCHLOSS BERLIN unter Andreas Schlüter Festung NEU-BRISACH beauftragt durch Ludwig XIV. vom Festungsbaumeister Sebastien Le Prestre, Marschall von Vauban errichtet Ende 17. Jhd. 1702 1705 1710 ERFINDUNG: Dampfmaschine 1713 Anf.18. Jhd. 1716 1717 LOUISBOURG/Nova Scotia, Festungsstadt Baubeginn ERFINDUNG: Schmelzen von Metall mit Koks 1717-1719 1719 1719 1719-1723 1719-1723 1723 1726-1743 1741-1747 1747 18. Jhd. FRAUENKIRCHE DRESDEN unter George Baehr 49 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle 73) Dachstuhl Kommandantenhaus 76) 16) 45) 41) 61) Doppelte Zugbrücke 18) Fertigstellung Kommandantenhaus 76) erste Erwähnung Stock- und Tollhaus 63) 37) Tod Herzog Friedrich Wilhelm, Übernahme Regentschaft durch Karl Leopold 63) weitere Festungsbauten: Innentor, Wallmeisterhaus, Zucht- und Tollhaus Heirat Karl Leopold mit Katharina Iwanowna, Großfürstin von Rußland: russische Truppen von Zar Peter d. Großen gegen mecklenburgische Stände 63) 63) Plan von Stadt und Festung zu Elbe und Umland in guten maßstäblichen Verhältnissen 22) 37) 63) Aufbau stehendes Heer in Mecklenburg (8.200 Mann) 63) Einsetzung einer kaiserlichen Verwaltungskommision für Mecklenburg in Rostock, Abzug russischer Truppen bis auf 3.300 Mann unter russischem Befehl 63) Planung zum Ausbau von Festung und Stadt mit veränderter Stadtstruktur als Residenz Hzg. Karl Leopolds 63) Karl Leopold residiert in Dömitz 63) Gerichtsprozesse mit mittelalterlichen Verhören und abschließenden Hinrichtungen (sog. Hochverrat), Imageverlust für die Stadt 63) Karl Leopold verlässt Dömitz nach Danzig 63) 37) 45) Wiederkehr Karl Leopolds 63) Tod Karl Leopolds auf der Festung, Überführung nach Bad Doberan 63) Umbau Kommandantenhaus mit barocker Prägung, Abbruch alter Bauten Westseite Festungshof (Küche, Wirtschaftsräume), Zeughaus bleibt, Soldatenhäuser bleiben 76) 50 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa Niederlande Deutschland 1755 1755 1764 1767 01.06.1767 1771 1778 Geburt Frdr. L. Jahn in Lanz 1781 1782 1790 1792 1794 1795 1795 1799 1806 1806-1809 PALMANOVA: Ausbau der Festung zur „Kriegsmaschine“ durch Napoleon Bonaparte 1808 15.05.1809 18.05.1809 23.05.1809 1810 1813 16.04.1813 11.05.1813 14.09.1813 Befreiungskrieg 51 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle Umbau Stock- und Tollhaus in Zucht- und Irrenhaus: Zuchthaus war altes Korn- und Brauhaus, 3-gesch. gegenüber Kommandantenhaus; Stockhausinsassen - Schwerverbrecher, 70 Pers./Raum 63) Umbau Zeughaus zum Zucht- und Irrenhaus, Festung wird Landesstrafvollzugsanstalt 76) Erneuerung Bastion „Greif“ einschl. Kasematten für Pferd und Wagen befahrbar, Deckgebirge auf Gewölbe verstärkt, Vergrößerung 63) Wiederherstellung Bastion „Greif“, vergrößert 76) Bastion „Burg“ verstärkt, Gebäude mit neuen Türen und Fenstern, Errichtung Soldatengebäude mit Hauptwache 63) J.Z. Plener: Grundriss Festung mit Profildarstellung, „Drache“ abgängig 63) Errichtung der Hauptwache mit Säulenhalle und Stockhaus 76) 27) Gründung Garnisonsstandort Dömitz Reformierung Militärwesen in Mecklenburg durch Erbprinz Friedrich Franz Französische Besetzung MV 63) 63) Erneuerung Innentor aus Sandstein 63) 76) Bastion „Drache“ eingestürzt, Böschung; 63) Soldaten-Garnisons-Friedhof vor der Festung 63) hölzerne Brücke mit einem Zugteil 63) 76) Festungsplan J.Z. Plener 63) Bitte um Verlegung Friedhof (Hochwasser) 63) Militärgefängnis 63) Mauer um Zuchthaus im Festungshof 63) 57) Beitritt Mecklenburgs zum Rheinbund 63) Besetzung durch Major Ferdinand v. Schill/Armierungsarbeiten an der Festung 63) 76) Abzug Schills, Restposten unter v. Francois auf Festung verblieben 63) Beginn Belagerung durch frz.-holl. Truppen, Artilleriefeuer auf Festung und Stadt, 44 Häuser zerstört, Kapitulation und Besetzung durch frz.holl. Truppen 63) Geburt Fritz Reuter in Stavenhagen 58) Stützpunkt und Depot, Zufluchtstätte für Militär, Frauen und Zivilisten 63) Sammlung Lützower und mecklenburger Freiwilligenverbände unter General Wallwoden in Dömitz 63) Pontonbrücke über die Elbe, Gefecht im Waldgebiet der Göhrde mit frz. Truppen, Rückzug nach Dömitz 63) erneute Überquerung der Elbe 63) 52 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa Niederlande Deutschland 16.09.1813 1825 1830 1830-1866 Festungen von Verona und Peschiera der K.u.K. Armee errichtet 1831 1832 Reuter in Jena: Studium, Burschenschaften 1833 Reuter aus Jena ausgewiesen, Verhaftung in Berlin 1834 Verurteilung Reuter zum Tode in Berlin wegen Teilnahme an hochverräterischen Verbindungen, Überführung Festung Silberberg/Schlesien 1836 1837 Begnadigung Reuters zu 30 Jahre Festungshaft 1839-1840 Reuters Haftorte: SilberbergGroß Glogau-MagdeburgGraudenz-Dömitz 1840 1840-1841 Reuter Heidelberg: Studium 1841-1850 1843 1848 1850 1851 1851-1865 1853 1856 1858 1859 1862 1864 1865 bürgerliche Märzrevolution in Deutschland 53 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Schlacht an der Göhrde Quelle 63) Umgestaltung Festungshof vom Exerzierplatz zur Grünanlage 76) Auflösung Tollhaus (Irrenanstalt), Verlegung nach Schwerin 76) 28) Reuter in Rostock: Jurastudium 58) Plan von Stadt und Festung 58) 63) 58) 58) Ausbau Elde-Müritz-Wasserstraße 63) 58) Festungshaft für Fritz Reuter unter erleichterten Bedingungen (Zimmer 58) 63) im Kasernengebäude/Hauptwache, eingerichtet von seiner Tante) von März 1839-28.08.1840 Amnestie durch Friedrich Wilhelm IV.Entlassung Fritz Reuter (August 1840) in Dömitz 58) 63) 58) Landarbeit und Lehre Reuters auf Gut Demzin Reuter als Abgeordneter zum Landtag in Schwerin (Verfassung) 58) Auflösung Zuchthaus, Verlegung nach Bützow 76) Gedenktafel an Hauptwache 39) 58) 76) Reuter Privatlehrer in Treptow 58) Reuter: Heirat Pfarrerstochter Luise Kuntze in Roggenstorf Beginn Sanierung- u. Instandsetzungsarbeiten: u.a. mit Ausbesserung Escarpe (Bastionen und Kourtinen) 58) 76) Refomierung des mecklenburgischen Militärs Friedrich Franz II: Bastionen u. Courtinen erneuert, Holzbrücke u. Vortor ausgebessert; zusätzliche Mauer mit Wachtürmen und Schießscharten vor Bastion „Drache“, Zugbrücke vor Eingang 63) 76) Festungsplan von Secondlieutnant Allmer vor Erneuerung 63) Reuter in Neubrandenburg 58) Reuters Verleger: Hinstorff in Wismar 58) Terrasse zum Kommandantenhaus Reuter: Ut mine Festungstid Reuter: Ehrendoktor Universität Rostock 76) 58) Festungsplan von Ingenieur Lieutnant Kuhlwein und weitere Detailpläne nach Erneuerung 58) 63) Umbau Turmdach in Uhrenturm mit Zinnenkranz/neue Holzbrücke, Fensterdurchbruch für Arrestantenhaus in Courtine 63) 76) 54 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa Niederlande Deutschland 1865 1871 Pariser Kommune 1874 Reuter in Eisenach gestorben 1888 1889/90 1892- 1945 1894 06.01.1894 1894 1899 1908*- 1991† 1914- 1918 1917 Revolution in Russland 1918 1920-1930 1928 Castelvecchio: komplette Restaurierung zum Museum für veronesische Malereien und Bildhauerei ab dem Mittelalter ca. 1930 LOUISBOURG: Sicherung Anlagen-/ Gebäudereste 1930 1934 ab 1934 1937 1939-1945 2. WELTKRIEG 55 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle Sanierungsende (21.11.1865: Festungsgraben ausgegraben, längs Escarpe reguliert, Erdwerke relativ schlecht, Nachpflanzung von Bäumen, Hängebrücke guter Zustand) 76) Reichsgründung 39) 60) 58) Brücke bei Hochwasser (17.84m Ü.HN) beschädigt; Zuflucht für Stadtu.Landbevölkerung 18) 63) Abbruch Holzbrücke und Schüttung Steindamm aus Abbruch Zuchthaus 76) Gründung chemische, spätere Dynamit- (Munitions-) Fabrik 63) Aufgabe der Garnison, Oberst v. Matthiesen, Kommandant und ca. 40-50 Mann 63) Überführung der 23 Militärgefangenen mit der Bahn über Wittenberge 63) nach Spandau/Zitadelle Aufgabe militärische Nutzung, Übernahme durch die Stadt Dömitz zur zivilen Nutzung: Kommandantenhaus, Hauptwache, Arrestgebäude zu Wohnungen; Umbau Zeughaus in Großherzogl. Amt/Bereich Dömitz; dreigesch. Zucht- und Irrenhaus Abbruch (beendet 1902); Aufschüttung Damm aus Bauschutt (Abbruch Holzbrücke), starke Verlandung Wassergraben 63) Erwähnung:Blockhaus mit Schießscharten auf „Held“, Betsaal im Wachhaus/Einrichtung 18. Jhd. 76) Karl Scharnweber: Begründer des Museums auf der Festung Dömitz 63) 1. WELTKRIEG 39) 39) Revolution, Ausrufung der Republik 39) Umgestaltung Festungsplatz und Baufeld-Zuchthaus in Festungsund Versammlungsplatz mit Freilichtbühne auf Baufeld-Zuchthaus; Gartenanlagen auf Restflächen im Festungsbereich, Gartenanlagen und Weideland auf Wall und Glacis 63) 40) Jugendherberge im Kommandantenhaus 22) 63) zeichn. Rekonstruktion der Festungsbebauungen Ende 17. Jhd. und 1839 durch A.F. Lorenz 63) Tourismusplan für Dömitz und Festung im Zusammenhang mit Autobrücke: Abbruch Tordurchgang und Mauer auf Bastion „Drache“, Toreinfahrt, neues Turmdach 63) Abbruch Turmaufbauten von 1865, anschließend Richten des neuen Daches unter Leitung von A.F. Lorenz 63) Reichsarbeitsdienst Mädchen und Frauen (17-25 Jahre): Schlafräume im oberen Geschoss, Sanitärraume im Erdgeschoss, im Turmaufsatz Tages- und Essenraum 63) Luftschutzräume in Kasematten für die Dömitzer Bevölkerung 39) 63) 56 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa Niederlande Deutschland 20.04.1945 Mai 1945 1945 02.05.1945 03.05.1945 1945/46 1950 1952 1953 1953-1987 1957-1964 Castelvecchio: 2. Restaurierung und Neuausstattung des Museums durch Architekten Carlo Scarpa 1958 1960 LOUISBOURG: Bestandserfassung, Kartierung u. Vermessung 1960 1961 Kuba-Krise 1965 1967/70 1970 1972 1973 1974 Mitte 70-er Jahre LOUISBOURG: Rekonstruktion der Festung in Teilen 1975 Ende des Vietnam-Krieges 1982 Bau der innerdeutschen Grenzanlagen 57 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle Zerstörung Dömitzer Brücken 63) Beschuss durch amerikanische Artillerie 63) „Held“ und Courtine stark beschädigt 76) Kapitulation Dömitz an amerikanische Truppen, Bürgermeister Salzmann 63) Einrücken sowjetischer Truppen, Teilung Dömitz in zwei Zonen 63) Umsiedler und Vertriebene aus Tschechoslowakei: Bereitstellung Wohnunterkünfte, Parzellierung der Festung, Lagerschuppen für Heizmaterial, Geräteschuppen, Ställe für Haustiere; Zäune und Absperrgitter; Gründung Wohnungsverwaltung, Verbesserung Wohnverhältnisse 63) Beginn der Sammlungen für ein Museum durch Karl Scharnweber (1908*-1991†) 63) Bezug von drei Räumen im Kommandantenhaus für das Museum 63) Eröffnung Museum durch Ausstellung, Beginn der kulturellen Nutzung 63) Museumsleitung Karl Scharnweber 63) 40) Eröffnung der Fritz-Reuter-Gedenkhalle durch Umgestaltung der ehemaligen Garnisonskapelle 63) Umgestaltung Freilichtbühne Fritz-Reuter-Festspiele anl. 150. Geburtstagsfeier F. Reuters 22) 63) Freilichtbühne: 450 Jahre alte Sandsteinplatten/Bekleidung, Rautenmauerwerk vor 1559 76) Sperrzone, Grenzsicherungsanlagen auf der Festung 39) 63) 400-Jahr-Feier auf der Festung 63) Rissesanierung Westgiebel Kommandantenhaus (20 cm breit) 76) Einrichtung Pulverkeller für Veranstaltungen 63) Grundlagenvertrag zwischen den beiden deutschen Staaten 39) Aufhebung Sperrgebiet, Einführung kleiner Grenzverkehr, Stadt und Festung wieder aus Umland zugängig 63) weitere Ausbaustufe der Grenzsicherung 63) Erneuerung Turmdach, Museumsdach und Terrasse 76) Hauptamtliche Museumsleitung 63) Abbruch der ehemaligen Gewerbeschule 22) 63) Aufnahme in die zentrale Denkmalliste der DDR 39) 63) Wasser- und Abwasserkanalarbeiten, Drei-Kammer-Klärgrube 63) 58 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/ Italien/ Europa Niederlande Deutschland 1986 1987 Nov. 1989 Auflösung der innerdeutschen Grenzanlagen 1989 Frühjar 1990 1990 seit 1990 Auflösung Warschauer Pakt (Militärbündnis unter Führung Sowjetunion) Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüf 1991 1992 1992 1993 1994 1994 1995 1998-2000 1999 2000 2001 2002 Gemeinschaftsausstellung der Festungen Kungälv/Schweden, Naarden/Niederlande und Dömitz/Deutschland „Fästningen, Gemeinschaftsausstellung der Festungen Kungälv/Schweden, Naarden/Niederlande und Dömitz/Deutschland „Vestingen, een 59 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle Ersatz der 1954 abgängigen Plastik Soldatenkopf als oberer Abschluss auf Torgiebel montiert, bildhauerische Arbeit von Gerhard Hampel/ Dömitz 63) Übernahme Museumsleitung Festung Dömitz durch Jürgen Scharnweber 63) Beseitigung Grenzbefestigungen und Freigabe der elbseitigen Bastionen für Öffentlichkeit 63) Erarbeitung denkmalpflegerischer Zielstellung durch Institut für Denkmalpflege 76) Abbruch Grenzanlagen 63) Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten ung (UVPG) vom 12.02.1990 (BGBl.I S.205) Verabschiedung des Gesetzes über Denkmalpflege (30.11.1993) Gesetz zum Schutz der Natur und der Landschaft im Lande M-V (Landesnaturschutzgesetz-LNatG M-V) ...., vom 21. Juli 1998 (GVOBl.M.-V.S.647) Substanzsicherungsarbeiten Bastion „Held“- Mauerwerk, sämtliche Belüftungsschächte, Bastion “Greif” - Kasematten zugänglich Stützmauern, Rekonstruktion Schützenantritt abseitige Kurtine 23) 63) Wiederherstellung des Weges um die Festung 63) Fertigstellung Wanderweg, Auflistung/Kartierung Flora und Fauna (Frau U.Weber/Göttingen) 63) neue Autobrücke, hohe Besucherzahlen, 1993: 82.000, Einebenung Garnisonsfriedhof mit Grenzbefestigung (Dez. 1992), Marketingkonzept für die Festung 8) 63) Gestaltungsstudie „Festung Dömitz“ 17) 21) Fertigstellung Sanierung Bastion „Greif“ (Feb. 1994) 63) Fertigstellung Rekonstruktion zwischen „Greif“ und „Drache“ (Jun. 1994) 63) Öffnung der Kasematten für Besucher 63) Umbau und Sanierung des Zeughauses durch NABU Niedersachsen 34) 66) Einbau Dükeranschluss für die Versorgungsleitungen Festung-Stadt unter den Wassergraben Zustimmung des Landes M-V zum Einsatz von Städtebauförderungsmittel zur Sanierung der Festung Dömitz Hauptwache: Errichtung eines Cafés, Erweiterung zum Restaurant, Terrassen- und Gewölbenutzung, Werbeanlage Erarbeitung der Grobkonzeption zur Festung Dömitz vom 25. Mai 2001 47) 53) /Studie zum Ausstellungs- und Magazingebäude am Standort des 55) 64) ehemaligen Korn- und Brauhauses/später Zucht- und Tollhaus 65) ett Europeiskt kulturarv“ auf Bohus fästning in Kungälv vom 29.06.2002 bis 29.09.2002 Europese culturele erfenis“ im Nederlands Vestingmuseum in Naarden vom 19.12.2002 bis 23.04.2003 Arrestantenhaus: Modernisierungsuntersuchung/Hauptwache: Beginn Dach- und Fassadensanierung, Sanierung Vordach, Holz- und Bautenschutzmaßnahmen, Schwammbekämpfung, Schadenskartierung, Planung Balkenkopfsanierung, Beginn Teilplanungen für Um- und Ausbau/Rekonstruktion und Sanierung 5) 54) 60 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel / Quellenangaben ZEITTAFEL Zeitraum allgemein/Italien/Europa Niederlande Deutschland 2003 Gemeinschaftsausstellung der Festungen Kungälv/Schweden, Naarden/Niederlande und Dömitz/Deutschland „Festungen, ein 2004 2005 Beginn European Community Initiative Interreg III B, Quellenangaben 1. APITZ, Dr.-Ing. Ronald, KLEIN, Dietmar: Gutachterliche Stellungnahme zu Rissbildungen und statisch- konstruktive Sanierungsplanung – Bastion Cavalier/© Schwerin 16.12.2003, Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/Schwerin; 2. APITZ, Dr.-Ing. Ronald, KLEIN, Dietmar: Statische Berechnung – Sanierung Festungsmauer/Bastion Burg, © Schwerin 10.10.2006, Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/Schwerin; 3. APITZ, Dr.-Ing. Ronald, KLEIN, Dietmar: Gutachterliche Stellungnahme zu Rissbildungen und statisch-konstruktive Sanierungsplanung – Bastion Greif, © Schwerin 31.03.2004, Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/Schwerin; 4. APITZ, Dr.-Ing. Ronald, SCHOEFER, Wolfgang: Holzschutz-, Mauerwerks- und Feuchte-/Salzbelastungsuntersuchungen Kommandantenhaus, © Schwerin 2006, Ing.-Büro Dr.-Ing. Apitz/Schwerin; 5. APITZ, Dr.-Ing. Ronald, SCHOEFER, Wolfgang: Echter Hausschwammbefund an Holz- Schadenskartierung (Protokolle Nr. 1-3 Hauptwache), Planung Balkenkopfsanierung, © Schwerin Dez. 2002, Ing.-Büro Dr.-Ing. Apitz/Schwerin; 6. ARCHITEKTURFÜHRER DDR Bezirk Rostock, 1. Aufl., © 1978 VEB Verlag für Bauwesen Berlin; 7. ARCHITEKTURFÜHRER DDR Bezirk Schwerin, 1. Aufl., © 1984 VEB Verlag für Bauwesen Berlin; 8. AVM PARTNER Agentur für Werbung und Marketing GmbH: Marketingkonzept für die Festung Dömitz, 1992; 9. BADISCHES LANDESMUSEUM KARLSRUHE: Ausstellungsverzeichnis “Klar und Lichtvoll wie eine Regel”, Planstädte der Neuzeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, 15.06.1990 bis 14.10.1990 im Karlsruher Schloss; 10. BILLER, Thomas: Die Wülzburg Architekturgeschichte einer Renaissancefestung, © 1996 Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin; balken, Schädigung an Holzstielen, Schädigung an Pfetten und Kehlbalken, Schädigung 11. BOLZE, Thomas und SCHUBERT, Thomas: Modernisierung und Instandsetzung der Fes- an Sparren, Echter Hausschwammbefund an Mauerwerk und Fachwerk im 1. OG nach tung Dömitz – Modellprojekt Sanierung Sandsteinportal, © Potsdam, Berlin 04.04.2006 61 Mecklenburg-Vorpommern Dömitz Quelle Europäisches Kulturelles Erbe“ auf der Festung Dömitz vom 04.05.2003 bis 27.07.2003 Arrestantenhaus: Denkmalpflegerische Zielstellung u. Sanierungsempfehlung, Sanierung beendet/Bastion “Cavalier”: Bauaufnahme und Bestandspläne, Baugrund- und Gründungsuntersuchung, Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung, statisch-konstruktive Sanierungsplanung/Bastion “Greif”: Baugrund- u. Gründungsuntersuchung, Historisch-archäologische Untersuchung/Hauptwache: Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung, Modernisierungsuntersuchung, Abschluss Dachsanierung, Sanierung Vordach, Holz- u. Bautenschutzmaßnahmen, Schwammbekämpfung, Teilerneuerung Heizungsund Abgasanlage, Teilplanungen für Um- und Ausbau/Rekonstruktion und Sanierung 1) 13) 48) 51) 69) 70) 71) Beginn ABM-/ SGB II-Maßnahmen auf der Festung Dömitz (z.T. von der Steuer finanzierte Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II-Leistungen zur Eingliederung) Bastion “Cavalier”: ABM-/SGB II-Maßnahmen und Sanierungsarbeiten, 3) 19) 20) 50) Archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen/Bastion Greif: Bauaufnahme und Bestandspläne, statisch-konstruktive Sanierungsplanung/Hauptwache: ABM-/SGB II-Maßnahmen und Sanierungsarbeiten, Fenstersanierung/ehemaliges Korn- und Brauhaus: Archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen Weiterführung ABM-/SGB II-Maßnahmen auf der Festung Dömitz (z.T. von der Steuer finanzierte Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II-Leistungen zur Eingliederung) Festungsgelände: Sicherheits-und Veranstaltungsplanung/Bastion Cavalier: ABM-/SGB II-Maßnahmen und Sanierungsarbeiten/ ehemaliges Korn- und Brauhaus: ABM-/SGB II-Maßnahmen und Sanierungsarbeiten Hofkasematte, Planung BA: Kanonenrampe + Kellergewölbe/Hauptwache: Fassadenarbeiten, Fenstersanierung 52) 56) Weiterführung ABM-/SGB II-Maßnahmen auf der Festung Dömitz (z.T. von der Steuer finanzierte Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II-Leistungen zur Eingliederung) Baltic Fort Route, Projekt Partner: Fortress Dömitz WP II + IV Arbeitsgemeinschaft Dipl.-Ing. Thomas Bolze und Dipl.-Restaurator Thomas Schubert; 12. CASSANELLI, Luciana, DELFINI, Gabriella, FONTI, Daniela: Le Mura di Roma, l`architettura militare nella storia urbana, © 1974 Bulzoni Editore Rom; 13. CHAMIER, Holger, GALLASCH, Kerstin und KRIENKE, Dr. rer.nat. Kay: Baugrund- und Gründungsuntersuchung für die Bastionen Cavalier und Greif, © Stralsund 15.12.2003, Baugrund Stralsund Ingenieurgesellschaft mbH für Geo- und Umwelttechnik/ Stralsund; 14. CHAMIER, Holger, GALLASCH, Kerstin und KRIENKE, Dr. rer.nat. Kay: Baugrund- und Gründungsuntersuchung Museum/Bastion Burg, © Stralsund August 2006, Baugrund Stralsund Ingenieurgesellschaft mbH für Geo- und Umwelttechnik/Stralsund; 15. DEHIO, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Mecklenburg-Vorpommern, Bearbeitet von Hans-Christian Feldmann © 2000 Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin; ausgegeben mit Genehmigung Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin, ©1983 Akademieverlag Berlin; 17. DENKMALSCHUTZGESETZ – DSchG M-V in der Fassung vom 06. Januar 1998 (GVOBl.M.-V.S.13, ber.S.247), zuletzt geändert durch Art.2 des Gesetzes vom 21. Dezember 1999 (GVOBl.M.-V.S.644); 18. EGER, Sabine und WÖLTJEN, Jan Erik: Diplomarbeit zur Erschließung der Festung an der Fachhochschule Nordostniedersachsen, Fachbereich Bauingenieurwesen Wasserwirtschaft und Umwelttechnik Suderburg vom 12.01.1996 19. FAENSEN, Bertram: Historisch-archäologische Untersuchung zur Festung Dömitz, Lkr. Ludwigslust, Teil 1: Archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen, © Herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V., Waren 2004; 20. FAENSEN, Bertram: Historisch-archäologische Untersuchung zur Festung Dömitz, Lkr. 16. DEHIO, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Bezirke Berlin/DDR und Ludwigslust, Teil 2: Der Bau der Bastion „Greif“ 1715/18 auf der Festung in Dömitz, Lkr. Potsdam, Bearbeitet von der Abt. Forschung des Instituts für Denkmalpflege, her- Ludwigslust, durch Leonhard Christoph Sturm und Domenico Pelli und die archäolo- 62 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Zeittafel / Quellenangaben 2006 Weiterführung European Community Initiative Interreg Bundesrepublik Deutschland: Einwohner: Europa: Einwohner: 680.000.000 (31. Dezember 2005) gischen Untersuchungen 2003 in den Geschützkasematten, © Herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V., Waren 2004; 21. FORM Nord-Architektur, Design & Grafik GbR: Gestaltungsstudie „Festung Dömitz“ vom 08.04.1993; 22. FRY, Bruce W.: “An appearance of strength” The fortifications of Louisbourg, Volume One and Two, Studies in Archaeology, Architecture and History, National Historic Parks and Sites Branch Parks Canada Environment Canada 1984, © 1984 Minister of Supply and Services Canada; 23. GESETZ ÜBER DIE UMWELTVERTRÄGLICHKEITSPRÜFUNG (UVPG) vom 12. Februar 1990 (BGBl.I S.205), zuletzt geändert durch Art.7 des Gesetzes vom 18. August 1997 (BGBl. I S.2081); 24. GESETZ ZUM SCHUTZ DER NATUR UND DER LANDSCHAFT IM LANDE MECKLENBURGVORPOMMERN (Landesnaturschutzgesetz-LNatG M-V) und zur Änderung anderer Rechtsvorschriften, vom 21. Juli 1998 (GVOBl.M.-V.S.647), geändert durch Art.4 des Gesetzes vom 23. Februar 1999 (GVOBl.M.-V.S.200); 25. GROTHE, Jürgen: Zitadelle Spandau, © 1981 Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung GmbH Berlin; 26. GROTHE, Jürgen und ORGEL-KÖHNE, Liselotte und Armin: Zitadelle Spandau, © 1978 arani-Verlag GmbH Berlin; 27. GROTHE, Rüdiger: Wegweiser durch Lenzen und Umgebung, Jahrgang 2, Nr. 2, 3. Ausgabe, © 1992 Verlag Köhring & Co. Lüchow; 28. HACKELSBERGER, Christoph: Das k.k. österreichische Festungsviereck in Lombardo-Venetien Ein Beitrag zur Wiederentdeckung der Zweckarchitektur des 19. Jahrhunderts, 1980 Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin; 29. van den HEUVEL, Charles: “Papiere Bolwercken” de Introductie van de Italiaanse Stede - en Vestingbouw in de Nederlanden (1540-1609) en het Gebruik van Tekeningen, © 1991 Canaletto Drukkerij Vis Offset Alphen aan den Rijn; 30. JANSEN, Hans-Gerd: Aufmaß/Bauvermessung Bastion Burg, © Neu Kaliß April 2006, Vermessungsbüro Dipl.-Ing. H.-G. Jansen/Neu Kaliß; 31. JANSEN, Hans-Gerd: Bauaufmaß Kommandantenhaus, © Neu Kaliß April 2006, Ver- 63 Festungsgelände: Erstellung eines vermessenen Höhen- u. Lageplanes der Freianlagen/Bastion “Burg”: ABM-/SGB II-Maßnahmen und Sanierungsarbeiten, Aufmaß/Bauvermessung, Statische Berechnung - Sanierung Festungsmauer, Erkundung der Baugrund- und Gründungsverhältnisse/Bastion “Cavalier”: ABM-/SGB II-Maßnahmen und Sanierungsarbeiten, Modellprojekt Sanierung Sandsteinportal, Einrichtung Fledermausquartier in Kasematte Nr. X, Ausstellung in Kasematten Nr. III, IV u. IX.1, Sanierung Bresche in Escarpé südliche Face, Abdichtungen auf Gewölbe/ehemaliges Korn- und Brauhaus: Fertigstellung Hofkasematte und Kanonenrampe/Kommandantenhaus: Bauaufmaß, Restauratorische Voruntersuchungen, Raumnutzungskonzept für die Neugestaltung der Ausstellung des Museums, Erkundung der Baugrund- und Gründungsverhältnisse, Statisch- konstruktive Voruntersuchungen zum Tragwerk, Holzschutz-, Mauer- u. Feuchte-/Salzbelastungsuntersuchung, Modernisierungsuntersuchung 2) 4) 11) 14) 30) 31) 49) 67) 78) Weiterführung ABM-/SGB II-Maßnahmen auf der Festung Dömitz (z.T. von der Steuer finanzierte Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II -Leistungen zur Eingliederung) III B, Baltic Fort Route, Projekt Partner: Fortress Dömitz WP II + IV Stadt Dömitz mit den Ortsteilen: Heidhof, Polz, Rüterberg, Groß- und Klein Schmölen/Einwohner: 3.347 (31. Dezember 2005) Fläche: 60,39 km² Einwohnerdichte: 55 Einwohner je km² gemäß Strukturdaten des Amtes Dömitz-Malliß Mecklenburg-Vorpommern: Einwohner: 1.699.422 (31. Juli 2006 ) Fläche: 23.174,17 km² Einwohnerdichte: 73 Einwohner je km² gemäß Statistischem Landesamt 82.438.000 (31. Dezember 2005) Fläche: 357.092,90 km² Einwohnerdichte: 231 Einwohner je km² gemäß Statistischem Bundesamt Fläche: 10.532.000 km² Einwohnerdichte: 65 Einwohner je km² messungsbüro Dipl.-Ing. Hans-Gerd Jansen/Neu Kaliß; 32. JUNKERS, Helmut: Übersetzung „Deutsche blicken gegen Bohus“ Zeitungsartikel in Göteborgs Posten vom 08.07.2000; 33. LADEMACHER, Horst: Geschichte der Niederlande Politik Verfassung Wirtschaft, © 1983 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt; 34. LANDESBAUORDNUNG MECKLENBURG-VORPOMMERN (LBauO M-V) in der Fassung der Bekanntmachung v. 06. 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Zander/Institut für Denkmalpflege Arbeitsstelle Schwerin am 21.04.1990; 77. WEBER, Karl-Klaus: Johan van Valckenburgh, Das Wirken des Niederländischen Festungsbaumeisters in Deutschland 1609-1625, © 1995 Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln; 78. ZAHN, Matthias: Restauratorische Voruntersuchungen an Bauteilen des Kommandantenhauses, © Groß Rogahn 2006, Dipl.-Ing. Matthias Zahn, Dipl.-Bauing./Dipl.Restaurator/Groß Rogahn; Impressum DIE FESTUNG ZU DÖMITZ IMPRESSUM Herausgeber: Stadt Dömitz Goethestraße 21 19303 Dömitz www.doemitz.de Tel 03 87 58 - 31 60 Fax 03 87 58 - 3 16 55 GOS mbH Treuhänderischer Sanierungsträger der Stadt Dömitz Platz des Friedens 2 19288 Ludwigslust www.gos-gsom.de Tel 0 38 74 - 57 08 00 Fax 0 38 74 - 4 73 46 e-mail: ludwigslust@gos-gsom.eu Redaktion: Annette Brandes, GOS mbH Norbert Thiele, GOS mbH Texte: Architekturbüro Michael E.A. Porep Fritz-Reuter-Straße 30 19303 Dömitz Tel. 03 87 58 - 3 66 84 Fax 03 87 58 - 3 66 85 e-mail: mporep@aol.com www.architekten-porep.de Abbildungen: Architekturbüro Michael E.A. Porep (d.A.) Jürgen Scharnweber, Museum Dömitz GOS mbH Luftbilder: Rainer Cordes, Schwerin Grafik: www.designmuehle.com Druck: Digital Design, Schwerin Stand Dezember 2006 Abbildungen: 1-6 - Sandsteinreliefs vom Kommandantenhaus, Mai 2006 (GOS mbH) 65