Dies Land war verwüstet, und jetzt ist es wie der Garten Eden. [Foto
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Ausgabe 2 | 3 2012 Überschrift | 1 2/3 | 2013 | Zeitschrift der Sächsischen Israelfreunde e. V . | www.zum-leben.de Dies Land war verwüstet, und jetzt ist es wie der Garten Eden. [Foto: Kibutz in Israel] 2 | Editorial Es wird sein wie in den Tagen Noahs … Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns. Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin –, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns. (Matthäus 24,37-39) Liebe Freunde, wie ist es überhaupt zur großen Flut gekommen? In 1. Mose 6, Verse 5-7 sowie 11-13 steht: „Als aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. (…) Aber die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voller Frevel. Da sah Gott auf die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden. Da sprach Gott zu Noah: Das Ende allen Fleisches ist bei mir beschlossen, denn die Erde ist voller Frevel von ihnen; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde.“ Doch dazwischen in Vers 8+9 lesen wir: „Aber Noah fand Gnade vor dem Herrn. (…) Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er wandelte mit Gott.“ Ausgabe 2/3 | 2013 Der Zustand unserer heutigen Welt ist sicherlich derselbe wie zur Zeit Noahs – Gott hat nicht allzu viel Freude an seinen Geschöpfen. Und doch ist etwas anders. Es gibt einen neuen „Noah-Plan“, den unser Gott entwickelt hat. Diese Rettungsaktion läuft seit 2000 Jahren. Eben weil er bekümmert war in seinen Herzen, schickte er seinen Sohn Jesus. Auf das zweite Kommen von Jesus Christus warten wir. Dieses Thema war so richtig präsent in der eindrucksvollen Vortragswoche mit Dr. Randall Price, die wir vom 27. Mai bis 2. Juni an verschiedenen Orten in Sachsen haben durften. Die neue Arche ist da in dieser Welt und die Menschen können zu jeder Zeit „an Bord“ solange die Gnadenzeit Gottes noch anhält. Noah fand Gnade vor den Augen des Herrn, weil der ihn fürchtete und in einer Beziehung mit Gott lebte. Das können wir auch, Du und ich, durch Jesus, den Sohn Gottes! Wer den Sohn hat, der hat das Leben! In seinen Vorträgen sprach Dr. Randall Price zu genau diesen Themen. Es ging um die Sintflut, die Arche, die Stiftshütte und um die Tempel, den Tempel Salomos, den Tempel des Herodes und um den dritten Tempel. Die Wahrheit der Bibel stand wie so oft auf den Prüfstand. Wenn die Arche wirklich gefunden und deren Existenz wissenschaftlich nachgewiesen wird, dann bekommt die so genannte Evolutionstheorie echte Probleme. Wir dürfen gespannt sein auf die Ergebnisse von Dr. Price´ nächsten Ausgrabungen auf dem Ararat. Das Verrückte in jener Woche war, dass es jeden Tag, wenn auch in unterschiedlicher Intensität, regnete! Die Folgen beschäftigen ganz Deutschland bis heute. Dr. Price entschuldigte sich jedes Mal für das Thema „Sintflut“ angesichts des massiven Regens. Doch auch wenn wir schon die zweite „Jahrhundertflut“ innerhalb von elf Jahren erleiden, gibt es Menschen, die eine Flut, die die ganze Welt bedeckt und alle Menschen vernichtet hat, schlichtweg leugnen. Dafür gibt es ein Motiv: Es geht darum, Gott zu leugnen, sein Wort zu leugnen, ihn als Schöpfer und Richter zu leugnen und alles ohne ihn selber in den Griff bekommen zu wollen – bis hin zum Klima. So sieht man es im Fernsehen. In der „größten DDR aller Zeiten“ hieß das damals so: „Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein.“ Lieber verstricken sich Menschen, die sich für wissenschaftlich gebildet und den Glauben an Gott für primitiv halten, in Esoterik und Öko-Wahn. Eine Rückbesinnung auf den Schöpfer dieser Welt findet so gut wie nicht mehr statt – weil sie nicht gewollt ist. Soweit ich meine Bibel kenne, merke ich, dass Fluten und Naturkatastrophen immer etwas mit dem Handeln der Menschen zu tun haben. Es ist für mich kein Zufall, dass gerade in den Aufregungen der aktuellen Flut die Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften durch das Bundesverfassungsgericht legitimiert wurde, obwohl das Grundgesetz in Artikel 6 ausdrücklich sagt: „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.“ Offensichtlich haben die 68er auf ihrem „langen Marsch durch die Institutionen“ nun auch die wichtigste Bastion unseres demokratischen Rechtsstaates erobert. Die Menschen sind mit der Flut und ihrer persönlichen Betroffenheit beschäftigt, dass man da – fast unbemerkt – so etwas mal schnell verkünden konnte. Welch ein Schaden für Deutschland! Damit geht einher, dass der Einfluss des Glaubens an Gott immer mehr aus unserer Gesellschaft verbannt werden soll. Noch spottet man über Christen, die Gott mehr fürchten als die Menschen, und nennt das „freie Meinungsäußerung“. Doch kann das schnell in Christenverfolgungen umschlagen. Hier möchte ich mit Nachdruck auf den Kommentar „Wehret den Anfängen!“ in diesem Heft hinweisen! Damals beim alten Noah muss es ähnlich gewesen sein. Er begann – allein auf den Befehl Gottes hin – seine Arche zu bauen, völlig auf dem Trockenen. Damit handelte er sich den Spott der Leute ein. Auch wir als Freunde Israels und Menschen, die die Bibel als Gottes Wort wertachten, sind immer wieder dem Spott ausgeliefert. Wenn wir die Wahrheiten der Bibel aussprechen und unseren Glauben leben, dann sind wir schnell als Fundamentalisten abgestempelt und werden lächerlich gemacht. Es ist eben „wie in den Tagen Noahs“. Doch Eines haben wir Noah allerdings voraus. Wir dürfen wissen, dass die neue Arche – meine Beziehung zu Jesus, dem Herrn aller Herren und König aller Könige – wirklich rettet, und das für alle Ewigkeit! In diesem Sinne wünsche Ich Euch/Ihnen allen eine gesegnete Sommerzeit Wilfried Gotter In eigener Sache | 3 Ausgabe 2/3 | 2013 In eigener Sache Am Anfang steht das Danken. Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens. Danke, dass Ihr in unserem stetig wachsenden Netzwerk der Israelarbeit dabei seid und Euch einbringt. Ein kluger deutscher Chemiker sagte einmal: „Geld kommt in allen drei Aggregatzuständen vor: ‚Festgeld, flüssiges Geld und flüchtiges Geld.’“ Für Festgeld reicht es bei uns nicht, aber das flüssige Geld hat wieder einmal gereicht, um alle Aufgaben der Sächsischen Israelfreunde e.V. zu finanzieren. Dafür möchten wir uns bei Euch Allen ganz herzlich bedanken, die Ihr unser gemeinsames Werk mittragt. In der Welt geht es oftmals um Finanzen, in der unsichtbaren Welt ist das Gebet die wichtigste Währung. Und hier danken wir auch all den treuen Betern in den Gebetskreisen, Hauskreisen, im Kämmerlein und den Gemeinden im Land, die unseren Dienst betend begleiten. Wir erfahren dies als Vorstand und Akteure immer wieder – wir sind getragen! Danke! Einen kleinen Konferenzrückblick seht Ihr auf den nächsten Seiten. Wir waren um die 900 Leute in Burkhardtsdorf. An dieser Stelle möchten uns noch einmal ganz herzlich für alle Unterstützung der Konferenz bedanken! Ein besonderer Dank gilt Michael Paul und seinem Team vor Ort, die die ganze Vorbereitung und Durchführung der Konferenz sehr gut im Griff hatten. Wer möchte, kann auch diesmal die gesamte Konferenz auf CD, DVD oder MP3 bei uns bestellen. Zum Konferenzticket gab es die Bibelarbeiten von Johannes Gerloff als Buch. Auch dieses ist für 10,00 EUR nachbestellbar. Es gibt Staffelpreise, gutes Lehrmaterial für Hauskreise und Gemeinden. Ruft mich an! Die Handwerkerdienste stehen mit einem neuen Trailer im Internet (siehe Anzeige). Er kann dort angeschaut werden. Wir möchten damit ganz speziell auch viele erreichen, die noch nichts von dieser wichtigen und segensreichen Arbeit wissen. Und wir haben auch vor, einen Dokumentarfilm produzieren zu lassen, der nicht nur erzählt, was die Handwerkerdienste in Israel tun, sondern der auch das Leben der Menschen in der Schoah reflektiert. Das ist ein geistliches Anliegen, für das wir um Gebetsunterstützung bitten. Das andere ist ein finanzielles Problem, bei dem es um „Festgeld“ geht. Wir wollen weltweit auf die Situation der Holocaust-Überlebenden aufmerksam machen, weil wir nicht mehr viel Zeit haben, ihnen zu dienen. In zehn Jahren werden die mei- sten von ihnen nicht mehr da sein! Sollten die Produktionskosten zusammenkommen, die wir als Spenden bei großen Wirtschaftsunternehmen (also nicht von Euch!) einwerben wollen, dient der Film dazu, weltweit um Unterstützung für unsere Handwerkerdienste zu werben. Kommt der Betrag nicht zusammen, fließen die eingegangenen Spenden direkt in die Handwerkerdienste. Der im Frühjahr produzierte Trailer soll neugierig machen und die Herzen und Geldbörsen öffnen. Wer immer den Trailer sieht, frage sich in seinem Herzen, was er selbst beitragen kann. Mit dieser Ausgabe haltet ihr wieder eine Doppelnummer für das II. und III. Quartal in Händen. Es gibt unendlich viel an Rundbriefen, Zeitungen und Newsletter zum Thema Israel, aber es gibt nur ein „LeChaim“! Wir danken unseren zahlreichen interessierten Lesern in Sachsen und weit darüber hinaus. Wir wünschen uns, dass unser Magazin noch viele Christen aufrütteln und zu Israel, der Wurzel unseres Glaubens, zurückführen möge. Und hoffen wir, dass unser Herr Jesus bald kommt! Über Termine in Sachsen, die mit unserer Arbeit und Israel zu tun haben, informieren wir zeitnah im Internet unter: www.zumleben.de. Das nächste „LeChaim“ wird – so Gott will und wir leben – um den 20. Oktober bei Euch sein. Auch ein in limitierter Sonderauflage geplanter Israel-Posterkalender wird ab dem 31.Oktober zum Sächsischen Gemeindebibeltag in Glauchau zur Verfügung stehen. Vorbestellungen nehmen wir ab sofort entgegen! In der Zeit vom 27. Mai bis 2. Juni hatten wir an verschiedenen Orten in Sachsen die Möglichkeit, Vorträge des amerikanischen Archäologen Dr. Randall Price zu hören. Besonders eindrücklich war das Seminarwochenende in Reichenbach. Die entsprechenden Vorträge werden erst ab September als Mitschnitte zur Verfügung stehen, da die Bearbeitung ziemlich aufwendig ist. Sein neues Buch (siehe beigelegter Prospekt!) ist ebenfalls ab September bestellbar. Es kann aber ab sofort schon vorbestellt werden und wird portofrei geliefert. In Reichbach haben wir nun noch eine Etage hinzubekommen, die es uns ermöglicht, künftig noch mehr Ausstellungen zu präsentieren und Begegnungen zu organisieren.Auch eine kleine Küche wird uns in die Lage versetzen, die Besucher mit Getränken zu versorgen. Allerdings haben wir immer noch Bedarf an Paten für das Zentrum. Anmeldungen für Führungen laufen nach wie vor über Werner Hartstock vor Ort. Im Namen des ganzen Vorstandes und aller Mitarbeiter wünsche ich Euch einen erfüllten Sommer, Gottes reichen Segen und Schalom! Euer Wilfried Gotter Israelgebetskreise in Sachsen Bitte informieren Sie sich im Internet unter: www.zum-leben.de Stellungnahme der Botschaft Israels zu einer Kleinen Anfrage der Grünen im Bundestag Israelische Exporte in die EU werden gemäß dem Abkommen zwischen Israel und der EU abgewickelt, einschließlich der Exporte aus den Gebieten, die im Olmert-MendelsonAbkommen von 2005 geregelt werden. Dieses Abkommen wird bis heute voll umgesetzt, was auch EU-Berichte bestätigen. Die Anfrage von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erscheint wie ein weiterer Versuch, Israel negativ herauszuheben und dabei zu einem wirtschaftlichen Boykott aufzurufen. Es ist sehr bedauerlich, dass sich Mitglieder der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, die sich selbst als Anwälte des Friedens sehen, ausgerechnet dafür entscheiden, sich auf ein Thema zu konzentrieren, für das in einem endgültigen Abkommen zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde ohnehin eine Lösung gefunden werden wird. Vielmehr sollten sie ihre Anstrengungen darauf richten, was zurzeit am wichtigsten wäre: Druck auf die Palästinenser auszuüben, zu direkten Verhandlungen ohne Vorbedingungen zurückzukehren (wie es auch US-Außenminister John Kerry gerade tut). (Botschaft des Staates Israel, 22.05.2013) Wichtiger Hinweis zum Thema! Auf unserer Website www.zum-leben.de kann sowohl über einen Link der Text der „Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis90/Die Grünen“ nachgelesen als auch ein „Aufruf gegen die Kennzeichnung israelischer Waren“ an die Bundeskanzlerin und den Bundestagspräsidenten unterzeichnet werden. Bitte beteiligt Euch möglichst zahlreich! (LK) 4| Ausgabe 2/3 | 2013 |5 Ausgabe 2/3 | 2013 Sächsische 17. Israelkonferenz 11. Mai 2013 EUROFOAM–ARENA, Burkhardtsdorf mit Kinderkonferenz · Allianzgottesdienst 12.05., 10 Uhr 6 | Empörendes „Wehret den Anfängen!“ Ausgabe 2/3 | 2013 Inhalt 1/2013 SIF 3 Berthold Lehmann 6 W. Balke 7 In eigener Sache „Wehret den Anfängen!“ Israel – Augapfel Gottes und Zankapfel der Welt SIF 12 Sommerfest der Sächsischen Israelfreunde ein Zwischenruf von Berthold Lehmann So hat man es uns im Blick auf den Nationalsozialismus in der untergegangenen DDR eingeimpft. Vielleicht liegt es daran, dass ich allergisch werde, wenn nur der Geruch von Diktatur in der Luft liegt. Was ich damit meine? Man reibt sich verwundert die Augen ob mancher gesellschaftlichen und politischen Erscheinungen. Da wird eine Partei, die lautstark „Toleranz“ und „Vielfalt der Überzeugungen“ für sich reklamiert, zum Hort eiserner Intoleranz. Abweichende Überzeugungen und Argumente werden mit Vehemenz, Verzerrungen und notfalls mit Gerichtsbeschlüssen bekämpft. Auf der einen Seite kämpft man energisch dafür, dass Menschen die Freiheit haben müssen, aus einer heterosexuellen Ehe auszusteigen und in homosexuelle Verhältnisse zu wechseln. Auf der anderen Seite stellt man Anträge, diejenigen gerichtlich verfolgen zu lassen, die ausstiegswilligen Homosexuellen seelsorgerlich zur Seite stehen. Und wenn man auf diesem Weg nicht zum Ziel kommt, dann bedient man sich des Terrors der Straße: So konnten die Teilnehmer eines christlichen Psychotherapie-Kongresses vor einiger Zeit nur durch massivsten Polizeieinsatz vor dem Mob geschützt werden. Auf der einen Seite postuliert man homosexuelles Verhalten als natürliche Alternative zur schöpfungsgemäßen Bipolarität der Geschlechter. Man fordert die gleichen Rechte für Ungleiches. Sobald aber jemand diese Weltsicht in Zweifel zieht, zieht man die Knüppel „Homophobie“ aus dem Sack und stellt die Zweifler in die rechtsradikale Ecke. Führende Vertreter der grünen Partei prangern lautstark und medienwirksam die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche an. Tatsächlich ist das ein Skandal. Und jeder Missbrauchsfall ist einer zu viel. Und natürlich darf nichts unter den Teppich gekehrt werden. Aber warum geht man nicht mit dem gleichen Druck den Missbrauchsfällen der Odenwaldschule nach? Vielleicht, weil diese „Reformpädagogik“ ein Kind der linken, alternativen Bewegung ist? Und wenn man es dann schon nicht mehr verheimlichen kann, dann rechtfertigt man es mit verschwurbelten Argumenten, nach dem Motto „Provokation“, um „sexuelle Tabus aufzubrechen“ (s. Interview mit Cohn-Bendit in „Spiegel“ Nr. 20 vom 13.05.2013). Die Rechthaber der Nation fangen gerade mal an, ihre Geschichte der Förderung und Forderung von Pädophilie, die bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts betrieben worden ist, aufzuarbeiten. Man kann nur wünschen, dass sie es gründlich und mit allen Konsequenzen tun, so, wie sie es ständig von anderen fordern. Man sehe mir diese Zeilen nach. Aber von Diktatur habe ich die Nase voll – auch von grüner Meinungsdiktatur! Und das Pfingstgebet ist nach wie vor aktuell und gilt auch hier: Ist das „Erbteil Abrahams“ „Verheißenes Land“ Ulrich W. Sahm 22 Güterwagon für Israel Johannes Gerloff 23 Israels Feste – ein Überblick Handwerker- und Besuchsdienst J. Gerloff 16 Krista Gerloff 20 Naomi Schemer Israel – Augapfel Gottes und Zankapfel der Welt Andrea Messig-Wetzel 24 Einladung zum 2. Gemeinde-Israel-Kongress Harald Eckert 26 Steven Hawking boykottiert Israel Ulrich W. Sahm 29 Erneuter Wirbel um Ikone der Intifada Ulrich W. Sahm 30 Außer Spesen nichts gewesen Sacharja 2,12 „Wer euch antastet, tastet Meinen Augapfel an.“ Johannes Gerloff 31 Bericht über die 16. Reise nach Äthiopien Matthias Franke 32 65 Jahre Staat Israel – damals und heute H. Kitzinger 36 Schneider Medical Center 37 Deutsche Islamkonferenz Soeren Kern 38 Abwegiges zum Obama-Besuch in Israel Ulrich W. Sahm 40 Islam – eine Bedrohung Ulrich W. Sahm 43 David Rubinger Ulrich W. Sahm 48 Zwei Jahre „Frühling“ in Syrien Ulrich W. Sahm 50 Teddy-Versöhnungspark in Jerusalem Ulrich W. Sahm 53 Zwei Berichte über den Bußgottesdienst Dieter Werner 54 Israelis wollen mit Geheimwaffe die USA erobern U. Sahm 56 Israel plante „Kriegsverbrechen“ Dürfen wir Schabbesgebote brechen? Begegnung mit der Wüstenheuschrecke Christenverfolgungen im Mittleren Osten Zweimal Mirjam Ulrich W. Sahm 57 Uwe Dziuballa 58 Johannes Gerloff 59 Chaim Noll 60 Krista Gerloff 65 Johannes Gerloff 66 Kurzberichte 68 Reisebericht aus der Ukraine Israel-Reiseangebote von Winfried Balke, Arad Johannes Gerloff 44 „Bomben aus Mamas Küche“ 13. jährliche Herzliya-Konferenz O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein. Verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Ulrich W. Sahm 13 Ziviler Militärputsch in Kairo Biblisches Wort | 7 Ausgabe 2/3 | 2013 Christel Weniger 80 israelreise.de 82 www.zum-leben.de Schon in 5. Mose 32,10 heißt es über Jakob, stellvertretend für Israel: „Er fand ihn (es) im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul der Wildnis. ER umgab ihn, gab Acht auf ihn, ER behütete ihn wie Seinen Augapfel.“ Dieses Bild greift der HERR, an Israel gerichtet, in Sacharja 2,12 auf: „Wer euch antastet, tastet Meinen Augapfel an.“ Aber durch die Jahrtausende hindurch ist zu erkennen: Israel ist auch der Zankapfel der Welt. 1) An den Begrifflichkeiten erkennt man schon beides Der HERR nennt Israel „Liebling Seiner Seele“ (Jeremia 12,7), „Pflanzung Seiner Lust“ Jesaja 5,7), „Jeshurun“ (=Rechtschaffene) und gebraucht andere wunderbare Bezeichnungen. In den Psalmen wird Israel, in dem Bewusstsein von Gottes Liebe, „Seine Turteltaube“ genannt (Psalm 74,19). Im Staatsnamen Israel (=Gott kämpft) bekennt sich der heutige Staat ja ganz konkret zu Gott, denn im Hebräischen heißt Gott EL. David Ben Gurion verwarf seinerzeit bewusst die Vorschläge „Judäa“ und „Zion“. Der Name des HERRN sollte im Staatsnamen vorkommen! Noch bedeutender ist allerdings umgekehrt: der HERR hat die Heiligkeit Seines Namens an dieses Volk geknüpft! ER ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, „das ist Mein Name in Ewigkeit“ (2. Mose 3,15). Und ER selbst nennt sich auch „der Heilige Israels“ (Jesaja 41,14). Aber schon früh gab es Versuche, den Namen Israel auszulöschen: Kaiser Hadrian, 135 n.Chr., nannte Israel in „Philistäa“ um - den Inbegriff der damaligen Feinde – und Jerusalem in „Aelia Capitolina“. Die Nachwirkungen solcher Bemühungen sind bis in unsere Zeit zu erleben : Nachlässig wird selbst in frommen Kreisen von „Palästina“ statt Israel gesprochen, und die von Menschen eingefügten Fußnoten der Bibel lauten oft fälschlicherweise „Palästina zur Zeit des Alten Testaments“ oder „Palästina zur Zeit des Neuen Testaments“ – was es nie gab! Schließlich erhielt ja Josef in Ägypten nach dem Tode des Herodes im Traum nicht die Weisung, nach „Palästina“ zu gehen, sondern: „Zieh in das Land Israel!“ (Matthäus 2,20) Die in der Welt meist gebrauchten Begriffe „Palästina“, „Westbank“ (statt Judäa & Samaria) oder „zionistic entity“ (statt Israel) werden bewusst gewählt, um die biblischen Begriffe zu vermeiden. Christen aber sollten besonders wachsam sein, die in der Heiligen Schrift verbürgten und den historischen Tatsachen entsprechenden Bezeichnungen zu verwenden. Was sagt die Bibel über die Versuche, den Namen Israel auszulöschen? Schon der Psalmist Asaph betet in Psalm 83,2-5: „Gott, schweige nicht! Verstumme nicht, und sei nicht stille, o Gott! Denn siehe, Deine(!) Feinde toben, und die Dich hassen, erheben das Haupt. Gegen Dein Volk planen sie listige Anschläge, und sie beraten sich gegen die, die bei Dir geborgen sind. Sie sprechen: Kommt und lasst uns sie als Nation vertilgen, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel!“ (Wir sehen: die Feinde Israels sind Gottes Feinde.) Aber wir dürfen nach Jesaja 66,22 gewiss sein: „Wie der neue Himmel und die neue Erde, die ICH mache, vor Mir bestehen, spricht der HERR, so werden eure Nachkommen und euer Name(!) bestehen.“ 2) Die Erwählung Israels – Zeichen göttlicher Liebe und Stein des Anstoßes Gott hat, wie wir wissen, mit Abraham (1. Mose 17,7) und dann bestätigend mit Isaak und Jakob/Israel einen Bund, einen ewigen Bund geschlossen. Es war ein Bund ohne Bedingung, wie wir z.B. in Psalm 89,31ff: erkennen können, wo der HERR über David spricht: „Wenn seine Söhne Mein Gesetz verlassen und nicht wandeln in Meinen Rechtsbestimmungen, wenn sie Meine Ordnungen entweihen und Meine Gebote nicht halten, so werde ICH ihr Vergehen mit 8| der Rute und ihre Ungerechtigkeit mit Schlägen heimsuchen. Aber Meine Gnade werde ICH nicht von ihm weichen lassen und nicht verleugnen Meine Treue. ICH werde Meinen Bund nicht entweihen und nicht ändern, was hervorgegangen ist aus Meinen Lippen.“ Und was war der Grund für die Erwählung? Die Israeliten brauchten damals nichts und brauchen auch heute nichts vorzuweisen, um ihre Erwählung zu „rechtfertigen“. „Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch erwählt – ihr seid ja das Geringste unter allen Völkern, – sondern wegen der Liebe des HERRN zu euch…“ (5. Mose 7,7). Wegen dieser abgrundtiefen Liebe finden wir so wundervolle Aussagen Gottes über Sein auserwähltes Volk: „ICH will dich Mir verloben in Ewigkeit…in Gerechtigkeit und in Recht und in Gnade und in Erbarmen, ja in Treue will ICH dich Mir verloben“ (Hosea 2,21), „Dein Gemahl ist dein Schöpfer“ (Jesaja 54,5). Über Zion spricht Gott: „Siehe, in Meine beiden Handflächen habe ICH dich eingezeichnet.“ (Jesaja 49,16) Die Erwählung wird in vielfacher Weise wiederum in den Namen Israels deutlich: „Meine Nation“ (Jesaja 51,4), „Mein Berufener“ (Jesaja 48,12), „Erbteil des HERRN“ (z.B. 2. Samuel 20,19), „Sein Eigentum“ (Psalm 135,4), „Sein Herrschaftsbereich“ (Psalm 114,2), „Sein Auserwählter“ (Jesaja 54,4) u.a. Wie stehen die Juden selbst zu dieser Erwählung? Sind sie stolz darauf? Das jüdische Gebetsbuch, der Sidur, zeigt auf, dass sie die Erwählung als unverdientes Geschenk und als Verpflichtung ansehen: „Uns obliegt es, zu verherrlichen den HERRN des Alls, die Ehre zu geben dem Schöpfer der Welt, dass ER uns nicht hat sein lassen wie die Völker der Erde und uns nicht gleichgestellt den Geschlechtern des Erdbodens, dass ER unser Ausgabe 2/3 | 2013 Teil nicht gleich gemacht hat dem ihren und unser Los dem ihrer Scharen. Wir beugen das Knie … Wir wissen, dass wir kein Verdienst haben. (HERR,) übe an uns Milde um Deines Namens willen!“ Gegen die Erwählung Israels, das Ausgesondertsein, begehrte die Welt immer wieder auf. Wir lesen das schon im Buch Ester: Der böse Haman sagt zum König Ahasveros: „Da gibt es ein Volk, …abgesondert unter den Völkern…Und ihre Gesetze sind von denen jedes anderen Volkes verschieden…“(Ester 3,8). Und ein Brief wurde ausgesandt, dass alle Juden umgebracht werden sollten, weil der Jude Mordechai sich nicht vor dem Haman niederwarf. Schon früh gab es eine bewusste Abgrenzung des Christentums von den jüdischen Wurzeln: Konstantin der Große (3. Jahrhundert), der das Christentum zur Staatsreligion erhob, beschlagnahmte Synagogen und wandelte sie in Kirchen um. Und die Synode von Nicäa (325) ordnete an, das Osterfest dürfe nie mit dem jüdischen Passahfest zusammenfallen. Augustinus (um 400 n.Chr.) teilte der Welt mit: „Das wahre Bild des Hebräers ist Judas Ishariot…Der Jude kann die Heilige Schrift niemals verstehen und wird auch ewig die Schuld am Tode von Jesus tragen“. Das hat der sog. „Kirchenvater“ gesagt! Dies musste gravierende Auswirkungen haben. Diese Anschuldigung des Gottesmordes und davon abgeleitet die Sicht, die Juden seien deshalb für immer verworfen, hat sich hartnäckig über die Jahrhunderte gehalten. Was können wir dazu sagen? a) Die Römer haben Jesus gekreuzigt, müssten also genauso - und mit ihnen die heutigen Italiener… - angeklagt werden. b) Sein Opfertod war längst im Himmel beschlossen, c) Die Juden riefen zwar damals „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder“, aber Jesu Blut ist nicht Zeichen der Verfluchung, sondern der Rettung, d) Jesus selbst rief aus „Vater, vergib ihnen…“ und war mit dem Vater völlig eins. 1933 forderten die sog. Deutschen Christen die Abschaffung des Alten Testaments und Ausmerzung der Begriffe „Israel, Zion, Jerusalem, Hallelujah, Amen“ aus den Gesangbüchern! Der Kreuzzug von 1096 war ein erster unerhörter Tiefpunkt von Massenmorden an den Juden. Die Pest im 14. Jahrhundert wurde den Juden zugeschrieben, deshalb metzelten Deutsche die Juden aus 350 Synagogen nieder. Leider müssen wir auch Luther zitieren: „Nach dem Neuen Bund sind die Juden nicht mehr Israel. Die Christen sind die rechten Israeliten und neuen Juden“. In seiner Hetzschrift von 1543 steht: „Zweifelt nicht, in Christus Geliebte, dass ihr nach dem Teufel keinen bittereren, gewalttätigeren Feind habt als den richtigen Juden, der es mit seinem Glauben ernst nimmt… Verbrennt ihre Synagogen und Schulen!“ Das wirkte über Jahrhunderte nach, z.B. beriefen sich Julius Streicher und andere im Naziregime ausdrücklich auf Luther. 1933 forderten die sog. Deutschen Christen die Abschaffung des AT und Ausmerzung der Begriffe „Israel, Zion, Jerusalem, Hallelujah, Amen“ aus den Gesangbüchern! Die Irrlehre, die Kirche sei das „neue Israel“, ist bis heute nicht ausgemerzt. Ja, diese Enterbungstheologie schlägt sich sogar zum Teil in unserem Kirchenliedgut nieder: „Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit! Lob Ihn mit Schalle, werteste Christenheit! ER lässt dich freundlich zu sich laden: freue dich, Israel, Seiner Gnaden!“ Ist hier wirklich Israel gemeint? In Kunstwerken wird das Judentum in den Dreck gezogen. Am Dom zu Erfurt z.B. kämpft ein strahlender Ritter gegen einen auf einer Sau reitenden Ritter – gemeint als Sinnbild für den Sieg des Christentums über das Judentum. Am Bamberger Dom ist die Synagoge dargestellt als Figur mit verbundenen Augen und aus den Händen gleitenden Gesetzestafeln. Gerade die Intellektuellen begehrten immer wieder gegen die Erwählung Israels auf. Der berühmte Philosoph Johann Gottlieb Fichte schrieb 1845, man solle allen Juden „in einer Nacht die Köpfe abschneiden und andere aufsetzen, in denen auch nicht eine jüdische Idee ist.“ Nach diesem Fichte sind Straßen und Gymnasien benannt! Und Johann Gottfried Herder – nicht nur Philosoph, sondern auch Hofprediger – verstieg sich Ende des 18. Jahrhundert zu der Aussage: „Der Jude ist ein Parasit, der andere Nationen aussaugt.“ Noch 1937 schrieb das Sprachrohr |9 Ausgabe 2/3 | 2013 des Vatikan (Civilta Cattolica), es sei „eine offizielle Tatsache, dass die Juden aufgrund ihres Herrschaftsgeistes und ihrer revolutionären Übermacht ein störendes Element sind. Das Judentum ist … ein Fremdkörper, ein Entzündungsherd …“ (Das wurde erst 1965 durch die päpstliche Erklärung Nostra Aetate revidiert.) Auf dem Hintergrund all dieser schrecklichen Entgleisungen war es möglich, auch Christen zur Zeit des Nationalsozialismus für das Ziel der Auslöschung der Juden zu vereinnahmen. Mit Schaudern sehe ich Bilder, in denen selbst Kirchen mit Hakenkreuzfahnen gespickt sind, und werde an Psalm 74,4ff erinnert: „Es brüllen Deine Widersacher inmitten Deiner Versammlungsstätte. Sie haben ihre Zeichen als Zeichen des Sieges gesetzt. Es sieht aus, als wenn man Äxte emporhebt im Dickicht des Waldes … Sie haben Dein Heiligtum in Brand gesteckt, bis auf den Grund entweiht die Wohnung Deines Namens.“ Wie ist die Situation heute? Heute wird dem Staat Israel immer wieder auf verschiedene Weise das Existenzrecht abgesprochen. Es gibt eine ganze Delegitimierungskampagne. Zwar hat der deutsche Bundestag ausdrücklich bestätigt, dass Israel das Recht auf Existenz habe. Aber ist es nicht geradezu peinlich, dass mehr als 60 Jahre nach Staatsgründung ein UN-Mitglied dies einem anderen UN-Mitglied bescheinigen muss? Von palästinensischen sog. Wissenschaftlern wird behauptet, es gäbe überhaupt keinen archäologischen Beweis jüdischen Lebens im Staatsgebiet! Auch der 1. und 2. Tempel sei nur ein Fantasiegebilde! Die Palästinensische Autonomiebehörde will bei der UNESCO beantragen, historisch wichtige jüdische Stätten als „palästinensisches Weltkulturerbe“ deklarieren zu lassen: Bethlehem, Hebron, das Josefsgrab in Nablus und auch die Verkündigungskirche in Nazareth. 2009 schon hatte die UNESCO Jerusalem als „Hauptstadt der arabischen Kultur“ ausgerufen. König Abdullah von Jordanien hat als seine Vision geäußert, Israel solle in der arabisch-islamischen Welt aufgehen. Gegen die Erwählung Israels richtete sich letztlich auch die Aussage des früheren päpstlichen Vertreters in Jerusalem (Sabbah 2007), Israel solle seinen jüdischen Charakter aufgeben, da es nicht exklusiv für eine Religion da sei. Was sagt nun aber die Heilige Schrift zu diesem Abrücken von Israel, zu diesem Hass gegen die Juden und zu dem geistlichen Besitzanspruch der Kirche, das „neue Israel“ zu sein? In Römer 11,1+29 lesen wir die zentralen Aussagen: „Ich sage nun: Hat Gott etwa Sein Volk verstoßen? Das ist ausgeschlossen!“ „Die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar.“ Mit den folgenden Worten gebraucht der Heilige Israels die höchstmögliche Steigerungsform für die Untermauerung Seiner ewigen Erwählung: „Wenn Mein Bund mit dem Tag und der Nacht nicht mehr besteht, wenn ICH die Ordnungen des Himmels und der Erde nicht festgesetzt habe, dann werde ICH auch die Nachkommen Jakobs und Meines Knechtes David verwerfen…“ (Jeremia 33,25) 3) Zur Erwählung gehört die Zusage von Land und die Rückführung in dasselbe Land Erinnern wir uns: Mit einem heiligen Schwur bei Seinem eigenen Namen hat der HERR dem Volk Israel auf ewig ein ganz bestimmtes Land verheißen (1. Mose 26, 3+4. Mose 34; Josua 1,2-4; Hesekiel 47,13-20). Das gibt es für keine einzige andere Nation! Zwar wird Ismael, der Sohn der Ägypterin Hagar, auch gesegnet, erhält aber ausdrückliche keine Landzusage (1. Mose 17). Wir wissen, Israel lebte nicht ununterbrochen im Verheißenen Land, sondern musste zwischendurch ins Exil geschickt werden. Aber Gott verheißt in Jeremia 30,3: „Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da wende Ich das Geschick Meines Volkes Israel und Juda, spricht der HERR. Und Ich bringe sie in das Land zurück, das Ich ihren Vätern gegeben habe, damit sie es in Besitz nehmen.“ Müssen alle Juden ins Land der Väter zurückkehren, bevor der Messias kommt? Nein, dies wird erst danach geschehen. In Hesekiel 39 verheißt der HERR: „Die Nationen werden Mein Gericht sehen“(Vers 21), und über Israel spricht ER: „Sie werden erkennen, dass ICH der HERR bin, da ICH sie zwar gefangen zu den Nationen weggeführt habe, sie aber wieder in ihr Land sammle und keinen mehr von ihnen dort zurücklasse. Und ICH werde Mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, wenn ICH Meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht der Herr, HERR“ (Vers 28 f). (Siehe auch Matthäus 24,29 f.) Die Weltpolitiker, die nach der Schoah den Juden eine Heimstatt zubilligen wollten, schlugen zunächst ganz andere Gegenden Zwar hat der deutsche Bundestag ausdrücklich bestätigt, dass Israel das Recht auf Existenz habe. Aber ist es nicht geradezu peinlich, dass mehr als 60 Jahre nach Staatsgründung ein UNMitglied dies einem anderen UN-Mitglied bescheinigen muss? zur Ansiedlung vor: Uganda, Brasilien, Australien, Madagaskar, Vietnam. Aber nach Gottes Plan ging es eben nicht nur darum, das jüdische Volk zu sammeln, sondern es genau im Verheißenen Land zu sammeln. Im November 1947 gab es den ersten unübersehbaren Schritt in der Verwirklichung der göttlichen Verheißung: Durch UN-Beschluss wurde ein jüdischer Staat im Gelobten Land völkerrechtlich abgesichert. David Ben Gurion äußerte bemerkenswert am Staatsgründungstag 14. Mai 1948: „Wenn die Zeit erfüllt ist, kann Gott nichts widerstehen.“ Wenige Stunden nach Staatsgründung sollte nach dem Willen der arabischen Nachbarn dieses politische Baby erdrosselt werden. Und seitdem gibt es keine Ruhe. Israel war Kriegen mit seinen Nachbarn ausgesetzt 1948, 1956, 1967, 1973, 1982, 1991 (im Golfkrieg, völlig unbeteiligt und doch beschossen), 2006 (Zweiter Libanonkrieg) und Dezember 2008/Januar 2009 Gazakrieg. Und im Herbst 2012 musste sich Israel nochmals des massiven Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen erwehren. In Jeremia 12,14 lesen wir: Gott wendet sich gegen, 10 | wie ER sagt, „alle Meine bösen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das Ich Mein Volk habe erben lassen:“ (ER kann von Seinen Nachbarn sprechen, weil Ihm ja das Land Israel gehört.) Im Juni 2012 sagte der Chef der ägyptischen Moslembruderschaft, die Schaffung Israels sei die größte Katastrophe, die die Welt je befallen habe. Der iranische Präsident hat hämisch die Muslime weltweit aufgefordert, ein Referendum abzuhalten, ob Israel „nach Kanada, Alaska oder Europa transferiert“ werde solle. Aber auch bei manchen Christen fehlt die Sicht, dass die Rückführung in das Gelobte Land göttlicher Führung entspricht: Der Vertreter des Papstes in Jerusalem sagte im Frühjahr 2012, die Existenz Israels habe „als solches nichts mit der Bibel zu tun“. Ein Erzbischof (Bustros): „Die Idee (!) des verheißenen Landes kann nicht als Rechtfertigung für die Rückkehr der Juden nach Israel und die Verdrängung der Palästinenser dienen“. Im sog. Kairos-Palästina-Dokument, von christlichen Autoren aus Nahost verfasst, heißt es: „Wir meditieren und interpretieren die Schrift genauso wie Jesus Christus das getan hat“ – und kommt zu dem Schluss, die Palästinenser seien die einzig rechtmäßigen Grundeigentümer im Gebiet Israels … Was gehört nun eigentlich zum von Gott Verheißenen Land? Wie ist es mit dem Gazastreifen? Josua sollte Gaza einnehmen (Josua 10), und es gehörte dann zum Stamm Juda (Josua 15). Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Juden von dort mehrfach vertrieben, und 2005 hat Israel freiwillig das Gebiet verlassen. Aber letztlich soll es nach göttlichem Plan für das jüdische Volk reserviert sein. Denn wir lesen über den „Zornestag des HERRN“, also über die Endzeit in Zephanja 2,5 ff: „Wehe den Bewohnern des Landstrichs am Meer, der Nation der Kreter! Das Wort des HERRN über euch lautet: Kanaan, Land der Philister, ICH werde dich vernichten … Es wird ein Landstrich für den Rest des Hauses Juda sein …“ Judäa und Samaria gehört natürlich ganz klar zum biblischen Kernland. Denn unser HERR Jesus ist in Bethlehem, in Judäa, geboren und hat dort gewirkt. ER kam ebenfalls nach Samaria (Johannes 4,4) und verhieß Seinen Jüngern, dass sie auch in Judäa und Samaria Zeugen sein würden (Apostelgeschichte 1,8). Die Stiftshütte stand fast 400 Jahre lang in Samaria. Und wenn in Hesekiel 36,8 für „die Ausgabe 2/3 | 2013 Berge Israels“ vorhergesagt ist, sie würden einst Frucht tragen, dann ist die Landschaft gemeint, die in Medien und Politik meist als „Westbank“ (= Westufer) bezeichnet wird. Bevor wir diesen aus taktischem Kalkül geborenen Begriff verwenden, sollten wir uns fragen: Wo hört eigentlich das Ufer eines Flusses wie des Jordan auf? Etwa nach 20 oder 30 oder 40 Kilometer? Der Golan wird in der Bibel Basan genannt. Die Israeliten sollten ihn einnehmen: „Und sie wandten sich und zogen hinauf auf dem Weg nach Basan; und Og, der König von Basan, zog aus, ihnen entgegen … Und der HERR sprach zu Mose: Fürchte dich nicht! Denn in deine Hand habe ICH ihn gegeben und sein ganzes Volk und sein Land … Und sie schlugen ihn ... und sie nahmen sein Land in Besitz“ (4. Mose 21,33 ff). Deswegen wird bei der Verteilung des Ostjordanlandes Basan erwähnt (4. Mose 32,33), und Mose bestimmte „Golan in Basan“ als eine der drei Zufluchtsstädte (5. Mose 4,43). In der 2. Tempelperiode und zur Zeit der Römer (d.h. 515 v.Chr. bis 70 n.Chr.) stand ein Viertel aller Synagogen, nämlich 25, auf dem Golan. Sollte nun aber der Golan nur damals zu Israel gehören? Nein, Basan wird ausdrücklich auch im Zusammenhang der Rückführung der Juden in der Endzeit erwähnt: „Und ICH will Israel zu seinem Weideplatz zurückbringen, dass es … in Basan weidet …“ (Jeremia 50,19). Nicht nur auf den Gazastreifen, sondern auch auf den Golan und Judäa und Samaria erheben die Araber – oft unterstützt durch westliche Politiker – immer wieder Ansprüche. Aber im Zentrum der Auseinandersetzung steht Jerusalem, obwohl es im Koran kein einziges Mal, aber 654mal im Alten Testament und 157mal im Neuen Testament erwähnt ist. Warum? Weil dort die heilsgeschichtlich bedeutendsten Ereignisse geschehen sind oder geschehen werden und der Feind Gottes dagegen tobt. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs „hat Zion erwählt, hat ihn begehrt zu Seiner Wohnstätte: Dies ist Meine Ruhestatt für immer“ (Psalm 132,13 f.) Der Friedefürst, der Messias Jesus, kehrt auf den Ölberg zurück – nach Ost-Jerusalem. Im so genannten israelisch-palästinensischen Konflikt geht es nicht etwa nur darum, den Palästinensern mehr Lebensraum zu verschaffen, sondern es ist klar verkündetes Ziel sowohl der Hamas als auch der angeblich gemäßigten Fatah, ganz Israel auszulöschen. Deshalb kann auch die Idee „2 Staaten Seite an Seite“ nicht zum Ziel führen. Wie ist dieses Tauziehen nun geistlich einzuordnen? Der HERR sagt im Hinblick auf das verheißene Land „MIR gehört das Land“ (3. Mose 25,23). Und wir hören die Warnung aus Joel 4,1f: Der HERR sagt, ICH werde „mit den Nationen ins Gericht gehen wegen Meines Volkes und Meines Eigentums Israel, das sie unter die Nationen zerstreut haben. Und Mein Land haben sie geteilt.“ 4) Zeichen der Liebe und Treue Gottes ist Rettung aus der größten Bedrängnis „Zankapfel der Welt“ – dieser Ausdruck ist absolut nicht übertrieben, wenn wir an die in der Endzeit zu erwartenden kriegerischen Auseinandersetzungen denken: Laut Hesekiel 38/39 wird es eine Invasion aus dem Norden geben, in der die Angreifer durch Gottes mächtiges Eingreifen vernichtet werden, nämlich durch Erdbeben, andere Naturkatastrophen und Seuchen sowie durch Selbstvernichtung der Feinde untereinander. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs macht eben mit Seiner Zusage ernst: „Siehe, in Meine beiden Handflächen habe Ich dich eingezeichnet. Deine Mauern sind beständig vor Mir.“ (Jesaja 49,16) Und der letzte große Feldzug dieser Erde zielt auf die völlige Vernichtung des jüdischen Volkes, aber er endet in einem triumphalen Sieg des Heiligen Israels, Jeshua haMashiach. In diesem „Krieg des großen Tages Gottes“, wie er in Offenbarung 16 genannt wird, in dieser Schlacht von Harmageddon, sammeln sich nicht nur bestimmte Nationen aus dem Norden, sondern alle Völker. Ihr gemeinsames Ziel ist Jerusalem. „Und es wird geschehen an jenem Tag, da mache ICH Jerusalem zu einem Stemmstein für alle Völker; alle, die ihn hochstemmen wollen, werden sich wund reißen“. (Sacharja 12,3) Ich muss an Psalm 2,6 denken: „Der im Himmel thront, lacht, der HERR spottet über sie. Dann spricht ER sie an in Seinem Zorn, in Seiner Zornglut schreckt ER sie: Habe doch ICH Meinen König geweiht auf Zion, Meinem heiligen Berg!“ Und wir dürfen auf die wunderbare Zusage (Sacharja 9,16) vertrauen: „So wird der HERR, ihr Gott, sie an jenem Tag retten als die Herde Seines Volkes. Denn Steine an Seinem Diadem sind sie, die über Seinem Land funkeln.“ Kann die Liebe Gottes zu Seinem Volk schöner ausgedrückt werden? Und was ist mit den Feinden Isra- | 11 Ausgabe 2/3 | 2013 els? Auch dazu gibt es eine gewaltige Verheißung an Israel: „Du wirst sie suchen und nicht finden, die Männer, die mit dir zanken. Wie nichts und wie Nichtigkeit werden die Männer, die mit dir Krieg führen.“ (Jesaja 41,12) Auch wenn wir uns das heute im Blick auf all die feindlichen Übergriffe und Drohungen kaum vorstellen können – der Heilige Israels kommt zu Seinem Ziel! Bewohnerschaft von Jerusalem gieße ICH den Geist der Gnade und des Flehens aus, und sie werden auf Mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über Ihn wehklagen, wie man über den einzigen Sohn wehklagt“ (Sacharja 12,10). „An jenem Tag wird man sagen: Siehe da, unser Gott, auf den wir hofften, dass ER uns rette! Da ist der HERR, auf den wir hofften!“ (Jesaja 25,9). Heute wird Israel noch massiv bedrängt. Und das trotz der vielen Abkommen und Resolutionen, in denen immer wieder „Frieden und Sicherheit“ als dringendes Ziel konkret benannt wird: UNO-Resolution 242 (1967), UNO-Resolution 338 (1973), Friedensvertrag mit Ägypten (1979), Friedenskonferenz von Madrid (1991), Israel-PLO-Abkommen (1993), Friedensvertrag mit Jordanien (1994), Oslo II-Abkommen (1995), HebronAbkommen (1997), Wye-Abkommen (1998), Camp David II-Abkommen (2000), Roadmap (2002). Vom Gazastreifen aus sind in 2012 wieder Hunderte von Raketen auf den westlichen Negev und bis vor Tel Aviv geregnet. Vom Sinai aus gab es feindliche Übergriffe. Im Südlibanon hat die Hisbollah 50.000 Raketen gehortet. Und an der syrischen Grenze zum Golan kam es ab November 2012 erstmals seit Jahrzehnten wiederholt zu Störungen. Es wird eine erschütternde, nationale(!) Bewegung der Buße in Israel geben. „Und sie werden sich bebend zum HERRN wenden und zu Seiner Güte am Ende der Tage“ (Hosea 3,5), so wie in Hesekiel 36,26 vorausgesagt: „Und ICH werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben …“ In diese Situation hinein hören wir Gottes Verheißung: „Und gebeugt werden zu dir kommen die Söhne deiner Unterdrücker, und alle, die dich geschmäht haben, werden sich niederwerfen (!) zu deinen Fußsohlen … ICH will dich zum ewigen Stolz machen, zur Freude von Generation zu Generation.“ (Jesaja 60,14) Kaum vorstellbar, aber wahr! 5) Und die Rettung Israels wird nicht nur eine physische sein, die Veränderung nicht nur eine politische Dimension haben: Gott schenkt auch geistliche Erneuerung. Jesaja 45,17+24: „Israel findet Rettung in dem HERRN, ewige Rettung … Ja, jedes Knie wird sich vor Mir beugen, jede Zunge Mir schwören und sagen: Nur in dem HERRN ist Gerechtigkeit und Stärke. Zu Ihm wird man kommen, und es werden alle beschämt werden, die gegen Ihn entbrannt waren. In dem HERRN werden gerecht sein und sich rühmen alle Nachkommen Israels.“ Eingeleitet wird dies dadurch, dass ganz Israel Jeshua als den Messias herbeisehnt und damit die Wiederkunft des HERRN mit vorbereitet: „Über das Haus David und über die Vielleicht haben wir uns an diese Verse vom neuen Geist schon gewöhnt (auch weil wir sie so schnell auf uns bezogen haben …). Aber hören wir noch dies: „In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR; wird Israels Schuld gesucht werden, und sie wird nicht da sein – und die Sünden Judas, und sie werden nicht gefunden, denn ICH will denen vergeben, die ICH übriglasse“ (Jeremia 50,20) Ist das nicht gewaltig? Dies ist das Ereignis, auf das uns auch Paulus hinweist: „so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: Es wird aus Zion der Erretter kommen, ER wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden; und dies ist für sie der Bund von Mir, wenn ICH ihre Sünden wegnehmen werde“ (Römer 11,26 f.). Wann wird das sein, dass das jüdische Volk seinen Messias, Jeshua, erkennt? Auch dazu gibt uns die Schrift einen Anhaltspunkt: Dann, wenn alle die aus den Heidenvölkern zum Glauben gefunden haben, die nach Gottes Plan erlöst werden sollen. Im Römerbrief heißt es dazu: „Gott hat verfügt, dass ein Großteil des jüdischen Volkes sich gegen die Einladung zum Glauben verhärtet. Aber das gilt nur so lange(!), bis alle, die ER aus den anderen Völkern erwählt hat, den Weg zum Heil gefunden haben“ (Römer 11,25). Nach der Entrückung der Gemeinde wird Israel einmal einen quasi missionarischen Dienst in der Welt übernehmen. Jerusalem wird der unangefochtene geistliche Mittelpunkt der Erde sein: „Denn Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker“ (Jesaja 56, 7). „Und viele Völker werden zu ihm strömen, und viele Nationen werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs, dass ER uns aufgrund Seiner Wege belehre! Und wir wollen auf Seinen Pfaden gehen. Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem“ (Micha 4,1 f.). 6) Das Ziel Wir haben uns vergegenwärtigt, wie nah Israel dem Herzen Gottes ist und wie gerade deshalb die Welt sich gegen das erwählte Volk stellt. Israel nimmt eine Schlüsselstellung im Heilsplan Gottes ein. Wir haben gelesen, warum Gott Israel erwählt hat: aus lauter Liebe. Aber wichtig ist zum Schluss noch die Frage: wozu? Was ist Gottes eigentliches Ziel? In 2. Samuel 7,23 lesen wir: Israel ist „die einzige Nation auf Erden, für die Gott hingegangen ist, sie Sich zum Volk zu erlösen und um Sich einen Namen zu machen …“ Immer wieder wird in der Schrift deutlich: Es geht um den heiligen Namen des HERRN. ER hat sich mit der Heiligkeit Seines Namens auf dieses Volk ein für allemal festgelegt. ER will sich an Israel und in Israel verherrlichen. Der Feind Gottes und seine Handlanger kämpfen dagegen an, dass dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs die Ehre gegeben wird. Und wenn wir für Israel eintreten, dann tun wir das nicht als Israel-Fans, sondern letztlich um der Ehre unseres HERRN willen, des verheißenen Immanuel! Winfried Balke Woche um Woche Impulse aus dem Reichtum des Alten Testaments Widmen wir uns den ersten zwei Dritteln unserer Bibel genauso intensiv und freudig wie dem hinteren Drittel? Entdecken wir den Schatz des Alten Testaments als Wegweisung für unseren Alltag? Haben wir eine klare innere Verbindung zu den jüdischen Wurzeln unseres Glaubens? Freuen wir uns, mehr und mehr die heilsgeschichtlichen Zusammenhänge zu erkennen? 16,80 EUR Bestell-Tel. 03727 2701 12 | Veranstaltungen Ausgabe 2/3 | 2013 Sommerfest der Sächsischen Israelfreunde Herzliche Einladung! Liebe Sächsische Israelfreunde, sehr herzlich laden wir Euch zum diesjährigen Sommerfest unseres Vereins ein. Es findet an zwei Tagen statt. Die Teilnahme ist an einem oder auch an beiden Tagen möglich. Für Essen und Getränke wir an beiden Tagen ein Unkostenbeitrag von je 20 EUR erhoben. Ort: Villa Markersdorf Beginn: 18:00 Uhr mit Abendessen (Buffet) Ab 20:00 Uhr folgt die Filmvorführung „Holocaust Light gibt es nicht“ über das Leben der Holocaust-Überlebenden und Künstlerin Sarah Atzmon. Die Regisseurin des Films, Ilona Rothin, wir mit da sein. Weitere Informationen zum Film: www.holocaustlight-film.com Bitte meldet Euch bis zum 15.07.2013 bei Wilfried Gotter an und gebt an, ob Ihr Samstag, Sonntag oder an beiden Tagen kommen möchtet. Wir freuen uns über einen Anruf oder gerne über Ihr persönliches Erscheinen. Telefon: 037202 4120 Im Namen des Vorstandes Schalom, Euer Lothar Klein Geschenkidee … … von den Sächsischen Israelfreunden Bundesverband Lebensrecht Marsch 2 013 für das Leben … der neue -Posterkalender »Wundervolles Israel 2014« · 60 cm x 118,9 cm · vier Blätter mit Perforation · besondere Bilder · limitierte Stückzahl 120 cm Samstag 20.07.2013 Wir beginnen 16:00 Uhr mit Anbetung Lobpreis und einer Predigt von Johannes Gerloff. Ab 18:00 Uhr gehen wir zum Sommerfest und Freundestreffen der Sächsischen Israelfreunde e.V. mit Buffet, Infos und Austausch über. Wir suchen eine Kellner/-in. Berlin · 21.09.2013 Gemein s dem B am mit u s nac h Berlin ? online Einfach a w w w.z nmelden! um-le ben.de Vorbestellung ab sofort möglich! Europa Ja zum Leben – für ein hanasie! Eut und ohne Abtreibung Tel. 03727 2701 Jeder Mensch ist gleich wertvoll, unabhängig von Eigenschaften und Umständen. Photo: Erna Vader 60 cm Ziviler Militärputsch in Kairo Programm: Sonntag, 21.07.2013 Hauptstr.70 09236 Claußnitz, OT Markersdorf | 13 Ausgabe 2/3 | 2013 Gemeinsam für das Leben – ein deutliches Signal am Tag vor der Bundestagswahl. Es geht uns alle an – jeder einzelne zählt! Samstag, 21. September 2013 13.00 Uhr vor dem Bundeskanzleramt Teilnehmer-Information und Sonderbusse: www.marsch-fuer-das-leben.de Bundesverband Lebensrecht e. V. (030) 64494039 von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Der ägyptische Oberkommandierende, General Abdel-Fatah El-Sisi, hat mit mehrstündiger Verspätung die von Millionen Ägyptern erwartete Ankündigung des Endes der nur ein Jahr währenden Herrschaft der Moslembrüder unter dem „legitim“ und demokratisch gewählten Muhammad Mursi verlesen. Hinter El-Sisi standen dabei der Vorsitzende der islamischen El Asahr Universität, der geistlichen Heimat der sunnitischen Islamisten, und der koptische Papst. So sollte die Ankündigung des Militärputsches symbolisch den Willen des ägyptischen Volkes darstellen. Auf dem Tahrir-Platz in Kairo und im ganzen Land, hatten sich wieder Millionen Ägypter versammelt. Vorsorglich hatte das Militär zwei Divisionen allein in Kairo postiert. Aber auch in weiteren ägyptischen Städten standen Panzer bereit, um Zusammenstöße zwischen enttäuschten Moslembrüdern und anderen „Aufständischen“ zu verhindern. Jene, die den Sturz des Diktators Hosni Mubarak ursprünglich herbeigeführt hatten, aber schlecht organisiert waren, hatten das Gefühl, dass ihnen durch die darauffolgenden demokratischen Wahlen die Revolution „gestohlen“ worden seien. In den Tagen vor der dramatischen Ankündigung kam es zu Dutzenden Toten und über 700 Verletzten allein im Vorort Gizeh bei Kairo. Gemäß intensiven israelischen Medienberichten, mit Hilfe von Hebräisch sprechenden Ägyptern, ehemaligen Botschaftern und Experten, hätten die Amerikaner eine entscheidende Rolle bei dem Wandel gespielt. USPräsident Barack Obama habe die ägyptische Armee vor einem klassischen Militärputsch gewarnt. Er habe mit einem Ende der amerikanischen Finanzhilfe für das Militär in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar gedroht. So kam der Kompromiss zustande. Die Armee werde „zeitweilig“ die Macht übernehmen, um sie sofort an eine Technokratenregierung bis zu Neuwahlen weiterzugeben. Der vor nur einem Jahr demokratisch mit großer Mehrheit gewählte Präsident Mursi ist derweil vom Präsidentenpalais „zu seiner eigenen Sicherheit“ in ein Militärlager der Präsidentenwache gebracht worden. Mursi wurde verboten, telefonischen Kontakt mit Außenstehenden aufzunehmen. Die Zahl seiner Getreuen hatte sich ohnehin verringert, nachdem Minister und Regierungssprecher zurückgetreten waren. In der Nacht gab es gleichwohl eine weitere dramatische Wende. In einer per Handy aufgenommenen, und dann zum Satellitensender Al Dschassira geschmuggelten Rede behauptete Mursi, dass er weiterhin der „legitim“ gewählte Präsident Ägyptens sei. So hat Mursi die Weichen für einen möglicherweise blutigen Bürgerkrieg gestellt. Was ist in Ägypten schief gelaufen? Kairo – Kasr-el-Nil Brücke/ Foto: wikipedia, CC 2.0 Die Moslembrüder waren und sind in Ägypten die bestorganisierte Macht. 30 Jahre lang wurden sie vom Diktator Hosni Mubarak in Gefängnisse gesteckt und gefoltert, während der Westen von derartigen Menschenrechtsverletzungen nichts wahrnehmen wollte und Mubarak als treuen Verbündeten umarmt hatte. Vor zwei Jahren brach im Rahmen des „Arabischen Frühlings“ die Volkswut auch in Ägypten aus. Mubarak wurde schnell gestürzt, nachdem die Amerikaner ihn fallen gelassen hatten. Mit demokratischen Wahlen kamen die Moslembrüder an die Macht. Präsident Muhammad Mursi, ein stadtbekannter Ableger der ägyptischen Moslembrüder, die Hamas-Organisation, in Schach zu halten. Wie israelische Experten wohl zurecht behaupten, ist Mursi vor allem an der desolaten Wirtschaftslage Ägyptens gescheitert. Allein mit Ideologie und islamischer Verfassung lassen sich 90 Millionen Ägypter nicht füttern. Die wichtigsten Wirtschaftszweige wie der Tourismus sind wegen des Aufstandes eingebrochen. Terroristen im Sinai sorgten für eine Sprengung der Gasleitungen von Ägypten nach Israel, Jordanien und Syrien. Das beendete den ägyptischen Energieexport. Hinzu kam, dass wegen der seit zwei Jahren Präsident Muhammad Mursi, ein stadtbekannter Antisemit und Israelhasser, bewahrte aus rein pragmatischen Gründen den Friedensvertrag mit Israel. Antisemit und Israelhasser, bewahrte aus rein pragmatischen Gründen den Friedensvertrag mit Israel. In den vergangenen Tagen erst durften die Ägypter mit israelischer Zustimmung im grundsätzlich entmilitarisierten Sinai Panzer in Richtung Gazastreifen vorrücken lassen, um dem palästinensischen andauernden Unruhen die Investoren ausbleiben. So verlor das ägyptische Pfund etwa 20 Prozent seines Wertes und die Regierung hat nicht mehr das Geld, Getreide und Fladenbrote, das Grundnahrungsmittel, zu subventionieren. Auch die Nachfolger Mursis, wer immer das sein mag, bis zu den Wahlen und 14 | danach, werden nicht zaubern könnten. Am Ende zählt nicht Ideologie, sondern, ob die Ägypter genug zu Essen haben. Israel beobachtet die Entwicklung in Ägypten „sehr genau“. Die Minister haben erneut von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen „Maulkorb“ verhängt bekommen, keinen Kommentar zu Ägypten abzugeben. Israel schweigt, weil jegliche Einmischung in die ungewissen inneren Angelegenheiten Ägyptens nur zu seinem Nachteil ausgelegt werden könnte. Dabei hat Israel grundsätzlich nur ein einziges Interesse: eine Fortsetzung des Friedensvertrages mit Ägypten und Ruhe entlang seiner Grenze zur ägyptischen Sinaihalbinsel. Kommentar: Demokratie oder Militärputsch Militärs als Hüter der Demokratie? In der politischen Kultur des Westens schließen einander Demokratie und Militärjunta aus. Die Entwicklungen in Ägypten, wie in anderen Ländern des Orients, können und dürfen jedoch nicht an europäischen Vorstellungen von Demokratie, freien Wahlen und der Entfaltung des Volkswillens gemessen werden. „Die Revolution frisst wie Saturn ihre eigenen Kinder“ hatte Pierre Victurnien Vergniaud 1793 auf dem Schafott im Paris der Französischen Revolution gesagt. Europa benötigte zweihundert Jahre, bis es die „beste aller schlechten Regierungsformen“ (Winston Churchill), die Demokratie, perfektioniert hatte. Das krasseste Beispiel lieferte Deutschland. Der heutigen Demokratie ging die schlimmste aller Diktaturen voraus. Dem Orient sind moderne Vorstellungen wie Nationalstaat, Volkswille und demokratische Institutionen fremd. So genannte Nationalstaaten wie Irak, Syrien, Libyen und sogar Ägypten sind keine durch die Jahrhunderte „natürlich“ gewachsenen Länder mit „Nationalbewusstsein“. Und selbst im ach so stabilen Europa ist der Kampf um nationale Identität noch längst nicht abgeschlossen. Jugoslawien, die Tschechoslowakei und die DDR lieferten dazu aus jüngerer Zeit treffende Beispiele. Im Orient, von Marokko bis Afghanistan, sind die Staaten 1920 künstlich mit dem Ausgabe 2/3 | 2013 Lineal von einem britischen Colonel namens Winston Churchill am grünen Tisch in Kairo auf die Landkarte gemalt worden, ohne Rücksicht auf Topografie oder auf die bunt gewürfelten Ethnien, Religionen und Völker. Anders als in Europa, wo mit der „Aufklärung“ die Religionen entmachtet worden sind, hat es im Islam keine Aufklärung gegeben. Unsere Vorstellung von Toleranz, Diskussionskultur, Meinungsfreiheit und damit auch Rücksicht auf Minderheiten und Andersdenkende setzt voraus, dass alles hinterfragt werden darf. In der islamischen Welt ist jedoch Allah bis heute Alleinherrscher. Der Koran ist die Verfassung. Kritik ist Blasphemie oder Gotteslästerung und wird entsprechend bestraft. Die Diener Allahs auf Erden vertreten die absolute Wahrheit und kennen keinen von ihren Machtgelüsten abweichenden „Volkswillen“. Vergleichbare Vorstellungen galten bis 1945 auch im hochkultivierten Deutschland. Entscheidend für das Funktionieren einer Demokratie ist die Bereitschaft der physischen Macht im Staat, also Armee, Polizei und anderer bewaffneter Elemente, sich dem Volkswillen, also dem demokratisch gewählten Parlament, zu unterwerfen. In Ägypten hat die zweite Revolution gezeigt, dass das Ideal demokratischer Wahlen (noch) nicht funktioniert. Ähnlich wie in der Türkei in den 1970er Jahren erweist sich die ägyptische Armee als einzige Ordnungsmacht, die einen blutigen Bürgerkrieg verhindern kann. Der Militärputsch gegen den – wie er selber betont – „legitim“ gewählten, aber inzwischen unter Hausarrest stehenden Präsidenten Muhammad Mursi ging nicht von den Militärs aus. Die haben sich nicht an die Macht geputscht, sondern mit Panzerdivisionen erst einmal verhindert, dass Moslembrüder und weltlich ausgerichtete Demonstranten mit Waffen aufeinander losgehen. Ein Beispiel anderer Art liefert Syrien, wo das Militär auf Seiten des Diktators steht und einen blutigen Bürgerkrieg gegen das eigene Volk ausfechtet. Solange das ägyptische Militär sich gemäß dem türkischen Modell als Hüter der Demokratie und der öffentlichen Ordnung versteht, sollte der Militärputsch in Kairo vom Mittwochabend wohl eher als Segen für Ägypten und den ganzen Nahen Osten gesehen werden. Wer sich instinktiv dagegen ausspricht, scheint blindes Blutvergießen vorzuziehen. Moral und Schutz des Lebens ist bei manchen radikalen Gruppen auch in Ägypten ein Fremdwort, wenn dieser Tage wieder Dutzende Frauen in aller Öffentlichkeit auf dem Tahrir-Platz vergewaltigt und lebensgefährlich verletzt worden sind, darunter eine holländische Journalistin. Gebetsreise Einladung zur Gebetsreise zu den Konzentrations- und Vernichtungslagern in Polen von Montag, dem 29. Juli, bis Samstag, dem 3. August 2013 Zunehmenden Antisemitismus kann man nicht nur in Deutschland und Österreich, sondern auch in anderen europäischen Ländern feststellen. Ein Besuch von Auschwitz und anderen Todeslagern führt uns vor Augen, wohin der Geist des Antisemitismus und Rassismus führt. Wir beten, dass in unseren Gemeinden und in der heutigen Gesellschaft die Früchte der Buße sichtbar werden, besonders in dieser Zeit, wo es offensichtlich schon wieder Stimmen gibt, die zur völligen Vernichtung Israels aufrufen. Eventuell werden Yehudit Kriegel oder Ruth Zaks uns auf dieser Gebetsreise begleiten und uns vor Ort erzählen, was sie erlebet und durchlitten haben. Yehudit überlebte Auschwitz und Ruth Zaks ist Nummer 131 von Schindlers Liste. Werbendes | 15 Ausgabe 2/3 | 2013 – „… um Gottes Willen Ihr Pate.“ werden Sie/werdet „Am Anfang war die Information“. So lautete in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Titel eines Buches von Professor Dr. Werner Gitt, das mich begeistert hat. Am Anfang der Bildungsoffensive zu den drängenden Fragen unserer Zeit steht die Bibel und das, was sie zu den Alltagsproblemen unseres Lebens zu sagen hat. Informationen vom Feinsten! Informationen die zum Leben helfen. Am Beispiel der Wege und Treue Gottes mit einzelnen Menschen und mit seinem Volk Israel wollen wir sein Reden und Handeln veranschaulichen, wie wir es in seinem Wort in der Hebräischen Bibel und im Neuen Testament finden. Diese Informationen möchten wir gern neu ausgraben und präsentieren. Die Möglichkeiten hierzu sind vielfältig. Deshalb sind wir dankbar für das Bildungs- und Begegnungszentrum. Die Eröffnung unseres Bildungs- und Begegnungszentrums für jüdischchristliche Geschichte und Kultur ist der Anfang einer Entwicklung. Um den Dauerbetrieb dieser neuen Einrichtung zu gewährleisten, brauchen wir noch jede Menge Materialien und Ausstellungsstücke – und finanzielle Unterstützung. Wir wollen deshalb an dieser Stelle unsere Freunde, Mitglieder und Mitchristen bitten, über eine Patenschaft für Reichenbach nachzudenken und auch zu beten. Auch Gemeinden oder Werke können ein Patenschaft übernehmen und damit zeigen, dass Ihnen die Ziele dieses Zentrums wichtig sind. Der Allmächtige hat eine Tür geöffnet und nun sind wir und Ihr alle dran, die nächsten Schritte zu gehen. Wir brauchen Paten, die eine Patenschaft in Höhe von 20,– EUR monatlich übernehmen. Auch Gemeinden und befreundete Werke können sich gern einbringen (100,– EUR monatlich). Hintergrund ist, dass solch ein Zentrum nicht ohne Angestellte laufen kann. Wir möchten dabei ganz bewusst auf staatliche Fördermittel verzichten, weil wir denken, dass wir als Christen, denen die Bibel und Israel am Herzen liegen, dieses auch gemeinsam aus dem Glauben heraus umsetzen können. Viele kleine Beträge sind besser als ellenlange Fördermittelanträge, wo man letztlich immer bangen muss, ob das Geld bewilligt wird oder nicht. Da lob ich mir das Patensystem. Es ist wie die Begleitung eines Kindes in der Hoffnung, dass dieses Kind seine Bestimmung findet und bei Gott ankommt. Paten könnten dann die Entwicklung des Zentrums fördern und es auch kostenlos besuchen. Einzelpersonen könnten ihre Familie mitbringen und Gemeinden und Werke könnten einen ganzen Tag hereinschauen. Ziel ist es, den Dauerbetrieb möglichst bald aufzunehmen. Bis es soweit ist, können wir die Führungen durch die Ausstellung mit unseren geringen Kräften nur mit Voranmeldung und Warteliste gewährleisten. Wir freuen uns auf Eure Echos und auf Eure Unterstützung. Für die Voranmeldung stehen unsere Daten unter www.zum-leben.de zur Verfügung. Wer sich anmeldet, sollte neben seinem Wunschtermin auch mehrere Ausweichtermine angeben. Nach Rückantwort heißt es dann: Herzlich willkommen! *Und noch eine gute Nachricht: Unter den Paten, die sich beteiligen, wird jedes Jahr zu unserer Israelkonferenz ein Freiplatz für eine unserer Israelreisen ausgelost. Name Bitte Zutreffendes ankreuzen/ausfüllen und entweder an die Sächsischen Israelfreunde e.V., OT Schönborn-Dreiwerden, Schulstraße 5, 09661 Rossau senden oder faxen: Fax-Nummer: (03727) 92623 Betrag in EUR Institution BLZ Straße und Nr. Kontonummer PLZ und Ort Kontoinhaber Telefonnummer Datum Bank Weitere Informationen/Anmeldung: Schalom aus Jerusalem Christa Behr E-Mail: christa.behr@gmail.com) www.israelzentrum.de n Mitmachen und eine ne Freiplatz für ei n * Israelreise gewinne Also um Gottes Willen – werden Sie / werdet Ihr Pate. Wir freuen uns sehr auf einen großen Unterstützerkreis. (WG) Ich möchte eine Patenschaft für das Bildungs- und Begegnungszentrum für jüdisch-christliche Geschichte und Kultur übernehmen. 20,– EUR pro Monat können von meinem unten genannten Konto abgebucht werden. Als Institution möchten wir eine Patenschaft für das Bildungs- und Begegnungszentrum für jüdisch-christliche Geschichte und Kultur übernehmen. 100,– EUR pro Monat können vom unten genannten Konto abgebucht werden. Vorname … die Fortführung der „EXPO EXODUS 93“ Unterschrift 16 | Diffamierendes Ausgabe 2/3 | 2013 Ist das „Erbteil Abrahams“ „Verheißenes Land“? Beobachtungen zu einer Stellungnahme der Kirche von Schottland von Johannes Gerloff, Jerusalem Anfang Mai 2013 legte der „Rat für Kirche und Gesellschaft“ der reformierten „Kirche von Schottland“ deren Generalversammlung einen „Bericht“ über die Lage in Israel und den Palästinensischen Gebieten vor. Das Dokument trägt den Titel „Das Erbe Abrahams? Ein Bericht über das ‚Verheißene Land‘“. Schon die Gestaltung der Überschrift gibt zu denken: Da ist das Fragezeichen nach der Aussage „The Inheritance of Abraham?“. Das Erbteil Abrahams wird in Frage gestellt. Bislang hat nicht einmal der Islam das Erbe Abrahams in Frage gestellt – warum tut das die Kirche von Schottland jetzt? Das darauffolgende Wort „Report“ erweckt den Anschein, als handle es sich um einen objektiven Bericht, der zu einer sachlichen Meinungsbildung führen sollte. Und schließlich ist der Begriff „Promised Land“ in Anführungszeichen gesetzt. Was soll damit ausgesagt oder zumindest angedeutet werden? Der „Bericht“ Bereits in der Einleitung empfiehlt die Kirche von Schottland ihren Mitgliedern, christlichen Zionismus abzulehnen, beklagt die politische und humanitäre Situation im Heiligen Land „als Quelle des Schmerzes und der Sorge für uns alle“, um dann festzustellen: „Die unter Juden und Christen weitverbreitete Annahme, die Bibel unterstütze einen jüdischen Staat Israel, ist umstritten“. Im Hauptteil erörtert das Papier drei Möglichkeiten, die Landverheißungen der Bibel zu verstehen: Erstens „als territoriale Garantie“, das heißt, als bedingungslose, wörtlich zu verstehende Zusage einer bestimmten Landfläche an die Israeliten. Die Erörterung dieser Vorstellung führt schließlich zu den Fragen: „Wie haben wir die biblischen Landverhei- ßungen zu verstehen?“ „Kann die Staatsgründung Israels mit der Vertreibung von 750.000 Palästinensern als Wunder bezeichnet werden?“ Und: „Wie können Christen die Verletzung von Menschenrechten mit angeblich von Gott verliehenen Landrechten rechtfertigen?“ Eine zweite Möglichkeit die biblischen Landverheißungen zu verstehen ist nach schottischer Vorstellung, das Land „als anvertrautes Lehen“ zu sehen. Das heißt, das Land wird dem jüdischen Volk nur bedingt anvertraut, wobei die Verpflichtung, die Gebote Gottes insbesondere im Blick auf die soziale Gerechtigkeit zu befolgen, von alles entscheidender Bedeutung ist. Daraus folgt in „Das Erbe Abrahams? Ein Bericht über das ‚Verheißene Land‘“ die Frage: „Hätte das jüdische Volk heute einen faireren Anspruch auf das Land, wenn es mit den Palästinensern gerechter umgegangen wäre?“ Punkt Zwei des Hauptteils schließt mit der Behauptung: „Die gegenwärtige unmoralische, ungerechte Behandlung des palästinensischen Volkes ist unhaltbar!“ Drittens könnten die Landverheißungen „als universale Mission“ verstanden werden. Bei dieser dritten Möglichkeit ersparen sich die schottischen Theologen jede Frage und konstatieren: „Das Neue Testament enthält eine radikale Neuinterpretation der Konzepte ‚Israel‘, ‚Tempel‘, ‚Jerusalem‘ und ‚Land‘.“ Sie führen aus, dass Jesus radikal die jüdische Besonderheit und Exklusivität kritisiert habe. Der neue Ort, an dem sich Gott finden lässt, sei, wo immer sich Menschen im Namen Jesu versammeln. Die Abrahamsverheißung werde durch die Auswirkungen von Jesus und nicht durch die Wiederherstellung des jüdischen Volkes im Land erfüllt. Bis sie zu der Spitzenaussage gelangen: „Die Landverheißungen an Israel wollten niemals wörtlich verstanden werden.“ Als Schlussfolgerung empfiehlt der schottische Rat für Kirche und Gesellschaft seiner Kirche, Christen sollten niemals Ansprüche des jüdischen Volkes auf ein bestimmtes Land als göttliches Recht unterstützen. Versöhnung sei nur möglich wenn die israelische Militärbesatzung des Westjordanlandes, Ostjerusalems und die Blockade des Gazastreifens beendet werde. Israelische Siedlungen im Westjordanland und Ostjerusalem seien illegal. Und die Kirche von Schottland solle sowohl die britische Regierung als auch die internationale Gemeinschaft drängen, als äußerst dringendes Anliegen Druck auf Israel auszuüben, den Siedlungsausbau einzustellen. Besonders plagt bei alledem die schottischen Christen die Ungleichheit der Machtverteilung, welche die Situation im Nahen Osten charakterisiert. Reaktionen Noch bevor die Generalversammlung der Church of Scotland den Bericht verabschieden konnte, kam es jüdischerseits zu empörten Reaktionen. Ephraim Borowski, Direktor des schottischen Rates jüdischer Gemeinden, meint, der Bericht sei „einseitig, schwach belegt und widersprüchlich“, er lese sich „wie eine Polemik gegen Juden und das Judentum aus der Zeit der Inquisition“. Die Church of Scotland wende damit dem christlich-jüdischen Dialog den Rücken zu, ja, der christlich-jüdische Dialog nach dem Holocaust sei „eine moralische und intellektuelle Zeitverschwendung“ gewesen. „Die Arroganz, die dem jüdischen Volk vorschreibt, wie jüdische Texte und jüdische Geschichte zu verstehen sind“, bezeichnet der Sprecher der schottischen Juden als „atemberaubend“. Daniel Taub, Israels Botschafter im Vereinigten Königreich, bemängelt: „Dieser Bericht spielt nicht nur in die Hände extremistischer politischer Positionen, sondern leugnet auf wirklich verletzende Weise die tiefe Verbindung von Juden mit dem Land Israel.“ Abraham H. Foxman, Direktor der Anti-Defama- | 17 Ausgabe 2/3 | 2013 tion League (ADL) in New York, bezeichnet den Bericht „The Inheritance of Abraham? A Report on the ‘Promised Land’” als „atemberaubend beleidigend“ (“stunningly offensive”). Die schottische Kirche leugne darin „die grundlegenden Glaubenselemente des Judentums im Blick auf das Land Israel und das jüdische Volk“ und vertrete religiöse Prinzipien, die Jahrhunderte lang dazu gedient hätten, „die brutale Unterdrückung von Juden zu rechtfertigen“. Die linksliberale israelische Tageszeitung HaAretz erinnert daran, dass der schottische Pfarrer John Brown, Vater des ehemaligen britischen Premierministers Gordon Brown, einmal als begeisterter Unterstützer des jüdischen Staates Israel besucht habe, um dann fortzufahren: „Dieser jüngste Bericht macht jedoch klar, so eine Sympathie gehört der Vergangenheit an.“ Die Internationale Messianisch-Jüdische Allianz (IMJA), die Messianisch-Jüdische Allianz Amerikas (MJAA), die Union messianisch-jüdischer Gemeinden (UMJC), die Internationale Allianz messianischer Gemeinden und Synagogen (IAMCS) und die Britische Messianisch-Jüdische Allianz (BMJA) betonen in einem gemeinsamen offenen Brief an die Church of Scotland, christlicher Antisemitismus habe immer das Muster von Verunglimpfung, Delegitimierung und Dämonisierung des jüdischen Volkes gezeigt, was dann zur Rechtfertigung von weiteren Verfolgungen und Boykottaufrufen geführt habe. Die messianischen Juden aus Nordamerika und Großbritannien – übrigens bis dato die einzige kritische Stimme aus dem Spektrum der Christus-gläubigen Menschheit – werfen der Kirche von Schottland vor, eindeutige Aussagen der Heiligen Schrift zugunsten einer fehlerhaften, aus dem Kontext gerissenen und einseitigen Theologie zu ignorieren. Die schottischen Christen erklärten mit ihrem Bericht zahlreiche prophetische Verheißungen, die dem Volk Israel im Blick auf das Land Israel gegeben wurden, für ungültig. Eine verzerrte Darstellung des Zionismus und der Geschichte des Staates Israel unterstütze letztlich die radikal-arabische Position, der gesamte Staat Israel sei „besetztes Gebiet“. Tatsächlich fällt auf, dass das schottische Dokument durchgehend von „Occupied Palestinian Territory“ im Singular spricht – ganz im Gegensatz zum allgemeinen Sprachgebrauch von den „besetzten Palästinensergebieten“ im Plural. An einer Stelle ist der ursprünglichen Version das gemein hin gebräuchliche „Territories“ entschlüpft, was die Revision, die weiter unten zur Sprache kommen soll, flux in „Territory“ revidiert. Gleichzeitig wird interessanterweise eine Aussage über „identifiable territorial area [Gebiet, im Singular!] for the Israelites“ in „areas“ [Gebiete, im Plural!] verändert. Warum? Der neokonservative jüdische Amerikaner Dennis Prager bezeichnet das Papier aus Schottland im Jewish World Review als über das ‚Verheißene Land‘“ zu lesen, das mittlerweile überall die ursprüngliche Version im Internet ersetzt hat. Dann begrüßen die schottischen Presbyrianer ausdrücklich den Dialog mit den Juden Großbritanniens, „für die das Land Israel verständlicherweise besonders ist“ und „für die das Land zum Selbstverständnis gehören könnte“ – man beachte den Konjunktiv! Der revidierte Bericht unterstreicht mit den üblichen Floskeln das Existenzrecht des Staates Israel – fordert aber im selben Atemzug die Gründung eines palästinensischen Staates; Der neokonservative jüdische Amerikaner Dennis Prager bezeichnet das Papier aus Schottland im Jewish World Review als „Kombination von mittelalterlichem christlichem Anti-Judaismus und zeitgenössischem linkem Anti-Zionismus“. „Kombination von mittelalterlichem christlichem Anti-Judaismus und zeitgenössischem linkem Anti-Zionismus“. Selbst „während der schlimmsten Ausschreitungen des christlichen Antisemitismus im Mittelalter“ habe keine Kirche erklärt, „dass ‚Israel‘, ‚der Tempel‘, ‚Jerusalem‘ und ‚das Land‘ nicht mehr bedeuten oder niemals bedeutet hätten, was sie tatsächlich repräsentieren“. „Diese Behauptung“, so Prager, sei „nicht nur profund antisemitisch. Das ist ein Akt theologischer Fälschung. Es verhöhnt die Bibel als zusammenhängendes Dokument und erklärt das Christentum als inhärent antisemitisch.“ Bei dem Bericht der Church of Scotland gehe es nicht um Kritik an Israel; es gehe darum, das jüdische Volk und seinen Staat zu delegitimieren. Die Revision des Berichts Die Schotten reagierten umgehend auf die vernichtende Kritik, gaben zu, dass „ein Teil der Sprache in Teilen der jüdischen Gemeinschaft für Unruhe gesorgt“ habe – wohlgemerkt: „Ein Teil der Sprache“, nicht der Inhalt! „Einige der Worte, die wir gewählt hatten, mögen missverstanden worden sein“, ist in der Einleitung einer revidierten Version des Dokuments „Das Erbe Abrahams? Ein Bericht verurteilt Antisemitismus – und selbstverständlich auf derselben Ebene Islamophobie. Bei aller Korrektur ist das Bemühen unübersehbar, die Äquidistanz penibelst zu wahren. Der Satz „Es gab eine weit verbreitete Annahme unter vielen Christen wie auch unter vielen Juden, dass die Bibel grundsätzlich einen jüdischen Staat Israel unterstützt.“ wird ersatzlos gestrichen. Dafür wird im gesamten Dokument mehr Nachdruck auf „unsere Erkenntnis“ gelegt und betont: „Wir anerkennen, dass es unterschiedliche und manchmal widersprüchliche Auslegungen dessen, was die Schrift meint, geben kann“. Die Aussage, dass der Zionismus eine bedingungslose Landverheißung an Israel vertrete, mit dem Zusatz „Die Bibel ist unser Mandat, erklärte David Ben-Gurion, der berühmteste zionistische Politiker des 20. Jahrhunderts, der königlichen Kommission unter Lord Peel im Jahre 1936. Das visionäre geografische Konzept eines Erez Israel HaSchlema (vom Nil bis an den Euphrat) war grundlegend für Ben-Gurions Ideologie.“ wird ersetzt durch die Erklärung zur „bedingungslosen Landverheißung“: „Diese Interpretation reflektiert ein paar entscheidende Aspekte zeitgenössischer zionistischer Positionen“. Diese Streichung ist eindeutig keine Frage 18 | einer Umformulierung um der Eindeutigkeit willen, sondern eine sachlich-inhaltliche Frage: Hat Ben-Gurion ein Großisrael vom Nil bis an den Euphrat angestrebt? Wenn ja, muss sich jeder dieser Tatsache stellen – und es hätte kein Grund bestanden, diese Passage zu streichen. Wenn nein, haben die Autoren des Papiers hier eine entscheidende inhaltliche Änderung vorgenommen – nicht nur sensibler formuliert! Dasselbe gilt für die ersatzlose Streichung der Passage: „Der Staat Israel war immer eine ethnische Demokratie. Unter Ben-Gurion, dem ersten Premierminister und Verteidigungsminister, musste die arabische Minderheit separat unter jüdischer Herrschaft leben.“ Zudem wird die Behauptung, die in der Unabhängigkeitserklärung Israels geforderte Gleichheit aller Bürger des Landes widerspreche seinen ethno-nationalen, zionistischen Zielen, umgeändert in: „Diese formale Akzeptanz der Gleichheit aller Bürger schuf von Anfang an eine potentielle Spannung mit Einigen, die ein ethnonationalistisches Verständnis des Zionismus hatten. In manchen Fällen hat das zu einer Einschränkung bürgerlicher Freiheiten geführt.“ Auch hier liegt eine massive inhaltliche Änderung der Darstellung des Zionismus vor, keine reine Umformulierung. Auf derselben Ebene liegt die ersatzlose Streichung des Satzes: „Es gibt die Überzeugung unter manchen jüdischen Menschen, sie hätten ein Recht auf das Land Israel als Wiedergutmachung für das, was sie im Holocaust erlitten haben.“ während der Aussage in diesem Kontext: „Es muss anerkannt werden, dass die Enormität des Holocausts oft die Überzeugung untermauert hat, Israel hätte ein bedingungsloses Recht auf das Land.“ abmildernd hinzugefügt wurde: „zumindest in manchen westlichen Kreisen“. Auch die ersatzlose Streichung des Satzes, dass die Abrahamsverheißung „nicht durch die Wiederherstellung des Landes für das jüdische Volk“ erfüllt wird, ist mehr als ein Entgegenkommen im Blick auf bloße Formulierungen. Der Satz, „Landverheißungen für Israel waren nie dazu gedacht, wörtlich verstanden zu werden.“ wurde ersetzt durch „Für Christen im 21. Jahrhundert sollten Versprechen im Blick auf das Land Israel Ausgabe 2/3 | 2013 nicht wörtlich verstanden werden.“ Die Liste ließe sich fortsetzen. Dass bei Zeitangaben „BC“ („Before Christ“ – „vor Christus“) in „BCE“ („Before common era“ – „vor der heutigen Zeitrechnung“) und „AD“ („Anno domini“ – „Jahr des Herrn“) in „CE“ („Common era“ – „heutige Zeitrechnung“) abgeändert wurde, könnte man schon eher als im Blick auf jüdische Sensibilitäten umformuliert betrachten. In einem dezidiert kirchlichen Papier mutet es allerdings eher eigenartig an, dass man nicht bereit zu sein scheint, dem jüdischen Volk seine Hoffnung auf eine Rückkehr in das von Gott verheißene Land ohne den Gebrauch von Konjunktiven und den Verweis auf unterschiedliche Schriftverständnisse zuzugestehen – gleichzeitig aber kommentarlos den Verweis unserer Zeitrechnung vom Tag der Beschneidung des Juden Jesus an, zu verwässern beziehungsweise den Namen des Christus zu löschen bereit ist. Zumindest für meinen persönlichen Erfahrungsbereich gilt, dass selbst orthodoxe Juden noch nie von mir verlangt haben, dass ich meinen Herrn und Erlöser verleugne! Sind christliche Kirchen heute tatsächlich schon wieder so weit, dass sie um ihrer Judenfeindschaft willen bereit sind, den jüdischen Erlöser zu negieren? Eigenartig mutet auch die mehrfache Einfügung bei biblischen Aussagen an, was diese „für Christen“ bedeuten, was „Christen glauben“, was Christen durch „unser Lesen und unsere Interpretation des Neuen Testaments“ verstehen, sowie die gleichzeitige Einfügung der Aussage: „Wir anerkennen, dass eine jüdische theologische Interpretation […] nicht so weit zu gehen vermag, wie eine christliche…“ Bislang war das Besondere am Gespräch von bibeltreuen Christen und toragläubigen Juden, dass wir gemeinsam unter der Autorität des schriftlich verfassten Gotteswortes standen. Gemeinsam war es uns vergönnt auf die Stimme des einen, wahren Gottes zu hören. Diese Aussagen des schottischen Kirchenpapiers steuern in Richtung auf eine hermeneutische Beliebigkeit, die jedes fruchtbare Gespräch zwischen Juden und Christen, die ihren jeweiligen Glauben und ihre Heilige Schrift ernst nehmen, unmöglich macht. Die in der Revision des Berichts vertretene Sicht, dass die universelle Perspektive, die Juden und Nichtjuden im Land Israel vereinigt und das Heil für die gesamte Menschheit im Blick hat, ein Proprium christlicher The- ologie sei, ist schlicht falsch. Die universelle Perspektive ist bereits im ersten Atemzug der Verheißung Gottes an Abram angelegt und expressis verbis beinhaltet. Schon die „alt“testamentliche Schöpfungsgeschichte mit ihrem Nachdruck darauf, dass alle Menschen von ein und demselben Menschenpaar abstammen, entzieht jedem rassistischen Partikularismus den Boden. Der erste Befehl Gottes an Abraham (1. Mose 12,1-3) stellt die Beziehung zwischen Gott und Mensch über die nationale Identität des Menschen („geh aus dem Haus deines Vaters“) und die Vaterlandsliebe („geh aus deinem Vaterland“). Nach biblischem Zeugnis hat Gott Abram exklusiv erwählt, gerade weil er durch ihn „alle Familien des Erdbodens segnen“ will. Das bedeutet aber: Wer die Exklusivität der Erwählung Abrahams und seiner Nachkommenschaft über Isaak und Jakob – im ausdrücklich betonten Gegensatz zu Ismael und Esau! – in Frage stellt, stellt Gottes Plan des Segens für die ganze Menschheit in Frage. In der vorletzten Maiwoche wurde die revidierte Version des Berichts mit überwältigender Mehrheit von den 850 Abgeordneten der Generalversammlung der Kirche von Schottland verabschiedet. Jitzchak Santis vom rechtsgerichteten israelischen NGO-Monitor kommentierte: „Die revidierte Version des Berichts ist derselbe verdorbene Wein in neuen Flaschen. Es gab kein Missverstehen der kirchlichen Botschaft: Sie war aggressiv und beleidigend!“ Aus christlicher Sicht muss auch erschrecken, dass die schottische Kirche ausgerechnet im Mai 2013 kein schlimmeres Übel zu kritisieren weiß, als den einzigen Staat im Nahen Osten, in dem nicht nur echte Religionsfreiheit für Christen herrscht, sondern die absolute Anzahl der Christen im vergangenen halben Jahrhundert nachweislich massiv zugenommen hat – während die orientalische Christenheit um ihr nacktes Überleben kämpft. Die israelische Besatzung anzuprangern, ohne auch nur ein Wort über die Lage der Christen im Nordafrika und Nahen Osten des so genannten „Arabischen Frühlings“ zu verlieren, ist schlichte Heuchelei. © Christlicher Medienverbund KEP, www.israelnetz.com Antisemitisches | 19 Ausgabe 2/3 | 2013 Kommentar von Johannes Gerloff unter dem Titel „Kirche und Synagoge heute“ Kirche, ursprünglich als Trendsetter gedacht, hechelt mehr schlecht als recht dem Zeitgeist hinterher. Liebe Leser, „Betet der Lutherische Weltbund für Israels Verschwinden?“ fragt Malcolm Lowe dieser Tage in einem Artikel[1]. Der Jerusalemer Neutestamentler analysiert Gebetsinitiativen, theologische Aktivitäten und Verlautbarungen der Lutheraner im Heiligen Land. Die Erkenntnisse, die er daraus gewinnt, spiegeln wider, was jüdische Beobachter im Treiben christlicher Kirchen zu Beginn des 21. Jahrhunderts sehen. Kirchenrat i. R. Dr. Hartmut Metzger, langjähriger Direktor der kirchlichen Fortbildungsstätte Kloster Denkendorf, hat für uns das Ökumenische Beobachterprogramm EAPPI unter die Lupe genommen. Er befürchtet eine Entwicklung vom einst religiös, dann rassistisch hin zum heute politisch motivierten Judenhass. Dabei sind es uralte Muster, die neu aufbrechen. Unter dem Deckmantel der politischen Korrektheit sind die religiösen und rassistischen Denkmuster deutlich erkennbar. Dabei stehen Lutheraner keineswegs allein. Baptisten, Methodisten, Mennoniten und Katholiken, Orthodoxe und Anglikaner stellen eine extremistische Minderheit auf Seiten Israels einer gemäßigten Minderheit auf Seiten der Palästinenser gegenüber. Sie reißen Bibelstellen aus ihren Zusammenhängen und blasen Unrecht, das in Israel wie in jedem anderen Land geschieht, über die Maßen auf – verschweigen gleichzeitig aber arabischen Judenhass, der viel mehr Ursache für die Gründung des Staates Israel ist, als eine Wirkung derselben. Ausschlaggebend für die Stellungnahme der Kirche von Schottland sind nicht etwa Aussagen der Bibel, sondern „die aktuelle Politik Israels“. Sie spielt Aspekte der biblischen Landverheißung – die Bedingungslosigkeit der Zusage, die Verantwortung, die daraus für den Menschen erwächst, und ihre weltweite Perspektive – auf polarisierende Weise gegeneinander aus, anstatt sie komplementär als unterschiedliche Seiten des Heilsplans Gottes zu sehen. So wird zum „Schwanz“, was als „Kopf“ gedacht war (vgl. 5.Mose 28,13-44), oder – um das biblische Bild in moderne Sprache zu fassen: Die Institution Die größte Herausforderung für uns Christen in dieser Auseinandersetzung ist, ob wir tatsächlich leben, was wir als Proprium unseres Glaubens bekennen, nämlich, dass die Sünde in unserem Leben bewältigt ist. Wenn dem tatsächlich so wäre, müssten wir Schuld nicht unter den Teppich kehren. Unbedachte Erstfassungen kirchlicher Verlautbarungen Das 1. Buch Mose, Kap. 12-36: Genesis, Bd. 2 Das 1. Buch Mose, Kap. 1-11: Genesis, Bd. 1 Besonders die Ausführungen Fruchtenbaums zum Schöpfungsbericht und der damit verbundenen Evolutionsthematik, die in diesem Band weiten Raum einnehmen, stärken das Vertrauen des Lesers in ein bibeltreues Schriftverständnis. 19,50 Euro Ihr Johannes Gerloff _____________________________________ [1] Englisches Original: Malcolm Lowe, “Is the Lutheran World Federation Praying for Israel to Disappear?” April 10, 2013 at 5:00 am, http://www.gatestoneinstitute. org/3661/lutherans-israel, oder auf Deutsch: ders., „Betet der Lutherische Weltbund für Israels Verschwinden?“ 24. Mai 2013 – AudiaturOnline, http://www.audiatur-online. ch/2013/05/24/betet-der-lutherischeweltbund-fuer-israels-verschwinden/ © Christlicher Medienverbund KEP, www.israelnetz.com Er befürchtet eine Entwicklung vom einst religiös, dann rassistisch hin zum heute politisch motivierten Judenhass. Dabei sind es uralte Muster, die neu aufbrechen. Unter dem Deckmantel der politischen Korrektheit sind die religiösen und rassistischen Denkmuster deutlich erkennbar. Kirchenrat i. R. Dr. Hartmut Metzger Arnold G. Fruchtenbaum Arnold G. Fruchtenbaum haben für diejenigen, deren Schuld getilgt ist, einen Vorteil: sie offenbaren eine Geisteshaltung. Was die Christenheit im Verhältnis zum jüdischen Volk heute braucht, sind nicht diplomatischer formulierte Verlautbarungen, sondern ein Umdenken, das von Herzen kommt. Das wünsche ich uns allen! „Das 1. Buch Mose - Kapitel 12-36“ ist ein weiterer Teil aus der entstehenden Kommentarreihe. Auch in diesem gründlichen Werk ist es dem Autor wiederum gelungen, Hintergrundinformationen und Erklärungen zu liefern, die man kaum in einem anderen Kommentar finden dürfte. In diesem Band 2 von Genesis geht es vorwiegend um die Patriarchen-Geschichte von Abraham bis Esau. 19,50 Euro Arnold G. Fruchtenbaum Das 1. Buch Mose, Kap. 37-50: Genesis, Bd. 3 Dr. Fruchtenbaum behandelt auch die Josefsgeschichte aus jüdisch-messianischer Perspektive. Auch in diesem gründlichen Werk ist es dem Autor wiederum gelungen, Hintergrundinformationen und Erklärungen zu liefern, die man kaum in einem anderen Kommentar finden dürfte. Wertvoll für jeden Leser – eine Fundgrube für alle Verkündiger. 14,50 Euro Bestell-Tel. 03727 2701 20 | Musikalisches Naomi Schemer ein Porträt von Krista Gerloff, Jerusalem Ein Porträt auf den neuen israelischen Geldscheinen ist das der geschätzten und geliebten Liederdichterin Naomi Schemer. Nach wie vor fühlen sich viele durch ihre Verbundenheit mit dem Land Israel und mit dem Leben der normalen Menschen angesprochen. Genau wie die Lieder von Ehud Manor drücken Schemers Texte das aus, was man in Israel „Israeliut“ nennt, die israelische Mentalität, Gedanken- und Gefühlswelt, das israelische Dasein. Geboren wurde sie als Naomi Sapir am 13. Juli 1930. Aufgewachsen ist sie im Kibbuz Kinneret am Ufer des Sees Genezareth – dessen Eukalyptus-Haine sie genauso treffend besingt, wie den Fluss Jordan. Ihre Familiengeschichte ist die Geschichte der jüdischen Pioniere. Sie haben die heute riesigen Eukalyptusbäume 1912 gepflanzt und die Kämpfe im Unabhängigkeitskrieg im Kibbuz Deganja durchstanden: „Als Mama hierher kam, so hübsch und jung, hat Papa ihr das Haus auf dem Hügel gebaut, … seither ist ein halbes Jahrhundert vergangen, der Eukalyptus-Hain, die Brücke, das Boot, sind noch da … am anderen Ufer dröhnten die Kanonen. Zum Ende des Sommers ist die Ruhe wieder eingekehrt …“ Vom Kibbuz Kinneret ging Naomi Sapir über die Jordanbrücke in den Kibbuz Deganja zur Schule. Mit sechs Jahren fing sie an Klavier zu spielen, auf dem Instrument, dass ihre Mutter als Geschenk bekommen hatte, und das allen Kindern im Kibbuz zu Verfügung stand. Später studierte sie auf Musikschulen in Tel Aviv und Jerusalem, um dann als Musik- und Rhythmiklehrerin in den Kibbuz zurückzukehren. Für Kinder schrieb sie ihre ersten Lieder. Im Militär diente sie in der Kulturabteilung der Einheit „Nachal“. Danach heiratete Naomi den Schauspieler Gi- Ausgabe 2/3 | 2013 Naomi Schemer (* 13. Juli 1930 in Kvutsat Kinneret, † 26. Juni 2004 in Tel Aviv) war eine von Israels prominentesten Sängerinnen und Komponistinnen. Sie schrieb Musiktitel und Gedichte und vertonte Gedichte anderer Autoren. Berühmtheit erlangte sie durch das Lied Jeruschalajim schel Sahav (Jerusalem aus Gold), das sie 1967 schrieb, einige Tage vor dem Beginn des Sechstagekriegs, als Israel Ostjerusalem einnahm und die Klagemauer wieder für Juden zugänglich wurde. deon Schemer und zog mit ihm nach Tel Aviv. Eine Zeitlang arbeitete sie eng mit der Musikband von Nachal und anderen Militärkapellen zusammen. Dieses Umfeld war der fruchtbare Boden, aus dem einige berühmte israelische Sänger und Musiker gekommen sind. Nicht wenige der guten alten israelischen Schlager entstanden dort. Mancher sehnt sich beim Klang der modernen israelischen Popmusik nach diesen Zeiten zurück. Ein alter Filmstreifen hat festgehalten, wie Naomi Schemer bei einer Probe die hübsche, damals im Militär noch ganz neue und unerfahrene Jardena Arazi anleitet und erschreckt. Einige Lieder von Naomi Schemer wurden international bekannt. Das Lied „Hoppa hey“, ursprünglich für die zentrale Kommandotruppe geschrieben, gewann 1960 den ersten Preis auf einem internationalen Festival in Italien. Am bekanntesten ist aber wohl ihr Lied „Jerusalem aus Gold“, dessen Titel aus alten jüdischen Legenden stammt. Als sie sich bereits für dieses Motiv entschieden hatte, überkamen sie Zweifel: „Wisst ihr noch, wie grau und wenig golden Jerusalem damals war; wie man überhaupt nicht erhaben über die Stadt reden konnte; wie weit sie von einem Paradies entfernt war; ganz wie im Hohenlied in der Bibel: ‚… nicht wecken und nicht stören …‘ (Hoheslied 2,7). Ich wurde von Ehrfurcht ergriffen und fragte mich: ‚Aus Gold? Bist du dir sicher: Gold? Und etwas in mir gab mir die Antwort: Ja natürlich, aus Gold![1] „Jeruschalaim schel zahaw“ erklang zum ersten Mal im Rahmen des israelischen Gesangsfestivals („Festival haZemer vhaPizmon“) 1967 in Jerusalem, allerdings nicht als eines der Lieder, die dort miteinander wetteiferten. „Jeruschalaim schel zahaw“ war – mit anderen vier Liedern – im Auftrag des Jerusalemer Bürgermeisters Teddy Kollek geschrieben worden und dazu gedacht, die Beratungszeit der Preisrichter zu überbrücken. Es sollte von Anfang an ein Lied über Jerusalem sein und Naomi Schemer hatte sich damit nicht leichtgetan; sie wollte schon aufgeben. Das Festival war Teil der Unabhängigkeitsfeierlichkeiten. Drei Wochen später, im Sechstagekrieg, fielen die Altstadt mit dem Tempelberg und der Klagemauer wieder in jüdische Hände. Schemer fügte unter diesem Eindruck ihrem Lied noch eine weitere Strophe hinzu. Später wurde sie beschuldigt, die Melodie abgeschrieben zu haben. Anfangs wehrte sie sich vehement gegen diesen Vorwurf. Erst gegen Ende ihres Lebens schrieb sie an ihren Freund Gil Aldama, man hätte ihr einmal ein baskisches Volkslied vorgesungen. Das hätte sie vergessen. Aber irgendwie war die Melodie ihr unbewusst im Kopf hängen geblieben. Später habe sie sich daran erinnert. Offensichtlich hat dieser Vorwurf Naomi Schemer sehr beschäftigt – wobei es aber eher natürlich ist und immer wieder vorkommt, dass Musiker sich von anderen Melodien beeinflussen und inspirieren lassen. Das Festival der hebräischen Lieder, in dem es damals vor allem um Originalität ging, wurde erstmals im Jahr 1960 im Tel Aviver Kulturzentrum veranstaltet, im Radio Kol Israel und später auch im Fernsehen übertragen. Dieses Festival gab es zwanzig Jahre lang, bevor es wegen der Eurovision, auf die sich israelische Sänger immer mehr konzentrierten, eingestellt wurde. Die Originalität hebräischer Lieder blieb noch eine Zeitlang erhalten und wurde in der Eurovision mit Preisen belohnt. Eine viel längere Tradition hat das Festival Ein Gev. Die Kibbuzmitglieder hatten keine Möglichkeit, in die Stadt zu fahren oder Künstler einzuladen. Deshalb fingen sie im April 1943 an, mit eigenen Mitteln vor Ort | 21 Ausgabe 2/3 | 2013 ein Festival zu veranstalten, auf dem klassische Musik, aber auch israelische Lieder vorgetragen wurden. Im Rahmen dieses Festivals stellte Naomi Schemer 1993 ihr Lied „Hakol patuach“ – „Alles ist möglich, solange wir hier so singen“ – vor. 2002 wurde das Ein Gev Festival ihren Liedern gewidmet. Das Programm moderierte ihr Freund Ehud Manor, ebenfalls ein Genie des israelischhebräischen Liedguts. Naomi Schemer schrieb Lieder für ganz unterschiedliche Interpreten, die ihr Werk weltweit bekannt machten, wie etwa Schuli Natan, deren Stimme von Anfang an mit dem Lied „Jeruschalaim schel zahaw“ untrennbar verbunden ist. Doch Naomi hat immer wieder auch selbst gesungen und mitgesungen, wurde von ganz unterschiedlichem Publikum, seien es Kinder oder Erwachsene, mit viel Liebe empfangen. Mehrfach hat sie an Veranstaltungen der Kunstschule in Tel Aviv teilgenommen. Zum jüdischen Neujahr, Rosch haSchanah, schrieb sie das Lied „Schana Towa“: „Ob das Jahr gut wird, ob wir Enttäuschung vergessen, hängt letztendlich an uns …“ In Naomi Schemers Liedern entdeckt man immer wieder biblische Motive, etwa im oben erwähnten Lied über Jerusalem: „Vergesse ich dich Jerusalem …“ (Psalm 137,5). Die hebräische Aufforderung „Hallelu Jah!“ – „Lobet den Herrn!“ – ist selbstverständlicher Teil vieler ihrer Lieder. Die Bedrohung und der Militärdienst junger Israelis gehören zum Alltag in Israel und finden auch Ausdruck in einigen Liedern, sei es im fröhlichen „Mein Soldat ist zurückgekommen“, oder auch im traurigen „Wir sind beide aus dem selben Dorf“, ein Lied, das einem gefallenen Freund gewidmet ist. Naomi Schemer schrieb viele eigene Texte und Melodien, konnte aber auch wunderbar Liedtexte aus anderen Sprachen übertragen. So hat sie einige französische Chansons aus ihrer Pariser Zeit ins Hebräische übersetzt, vor allem für den israelischen Schauspieler und Sänger Josi Banay, der seine Karriere ebenfalls in der Nachal Militärband begonnen hat. Auf Anfrage der Sängerin Chawa Alberstein sollte sie zu dem Beatles-Song „Let it be“ einen hebräischen Text verfassen. Das war zur Zeit des schweren Jom-KippurKrieges und Naomi lag am Herzen, etwas Ermutigendes schreiben. Sie entschied sich für den Titel „Lu yehi“, was so viel bedeutet wie „Lass sein!“, eher aber noch: „Lass es werden!“, was im Refrain zum Ausdruck kommt: „Alles, was wir bitten, möge geschehen!“ Als Mordechai Horowitz, ihr zweiter Mann, diesen Text hörte, fand er ihn zu schade für eine Melodie der Beatles, und bat seine Frau, eine eigene Melodie zu schreiben. So entstand mit „Lu yehi“ ein vollkommen neues Lied. Schemer übertrug das Gedicht „Oh Captain, my Captain“ von Walt Withman ins Hebräische, das er nach der Ermordung von Abraham Lincoln geschrieben hatte, und widmete es dem ermordeten israelischen Premierminister Jizchak Rabin, obwohl sie dessen politische Einsichten nicht teilte. Meital Trabelski gab dem Lied seinen sehr dramatischen Ausdruck. Naomi Schemer verstand sich selbst als Liedermacherin für alle. Und das war sie auch. Als Tochter jüdischer Siedler, die vor der Entstehung des Staates ins Land Israel gekommen waren, war sie Zionistin und liebte das Land. Deswegen war sie auch gegen jede Gebietsabgabe und die Räumung der israelischen Siedlungen auf der Sinaihalbinsel. Für sie gab es keinen Unterschied zwischen der jüdischen Besiedlung des Sinai, Judäas und Samarias oder der Gegend um den See Genezareth. Dadurch wurde sie, ob sie wollte oder nicht, politisch. Ihr Lied „Al kol ele“, dass sie nach dem Tod ihres Schwagers geschrieben hat und in dem sie um Bewahrung Gottes bittet, wurde zum Protestlied gegen die Räumung des Sinai, vor allem auch wegen einer Aussage in der zweiten Strophe: „Entwurzele bitte nicht das Gepflanzte! Vergiss nicht die Hoffnung! Bring uns zurück und wir werden in das gute Land zurückkehren …“ 1987 wurde ihr Lebenswerk mit dem Israelpreis gewürdigt. Dann wurde bekannt, dass Naomi Schemer an Krebs erkrankt war. Deshalb veranstalteten befreundete Kollegen 1991 ein Abschiedskonzert. Dort wurde auch das schwermütige Lied Schemers vorgetragen: „Es ist traurig im Tamuz zu sterben … wenn die Pfirsiche reifen …“ Tamuz ist ein Sommermonat im hebräischen Kalender. Naomi meinte danach, es sei ihren Freunden nicht gelungen, sie zu verabschieden. Nicht nur, dass sie noch lebe, sondern sie werde noch viele Jahre leben. Ihrer Krankheit zum Trotz lebte sie tatsächlich noch dreizehn Jahre und starb dann doch im Monat Tamuz, am 26. Juni 2004. Beerdigt wurde sie in ihrem Heimatort, im Kibbuz Kinneret. Jiruschaajim schel Sahaw Jerusalem aus Gold Text Nomi Shemer Die Luft der Berge ist klar wie Wein, Und der Duft der Pinien schwebt auf dem Abendhauch. und mit ihm, der Klang der Glocken. Und im Schlummer von Baum und Stein, gefangen in ihrem Traum; liegt die vereinsamte Stadt und in ihrem Herzen eine Mauer. Wie vertrocknet die Brunnen sind, wie leer der Marktplatz. Keiner, der den Tempelberg besucht, in der alten Stadt. Und in den Höhlen der Felsen, heulen die Winde. Und es gibt keinen, der hinabstiege zum Toten Meer, auf der Strasse nach Jericho. Aber als ich heute kam, um für Dich zu singen, und Dir Kronen zu binden, da bin ich doch das geringste all Deiner Kinder, der letzte dem es zustünde, Dich zu besingen. Brennt doch Dein Name auf den Lippen, wie ein Kuss der Serafim: Wenn ich Dein vergäße - Jeruschalajim, Du ganz und gar Goldene. Ja, wir sind zurückgekehrt, zu den Brunnen, zum Markt und Deinen Plätzen. Der Klang des Schofars hallt über dem Berg, dort in der Altstadt. Und in den Höhlen am Felsen scheinen Tausende von Sonnen. Lass uns wieder hinabsteigen zum Toten Meer, über die Straße nach Jericho. Ref. Jerusalem aus Gold und aus Kupfer und aus Licht, lass mich doch, für all deine Lieder, die Geige sein. Übersetzung D. Gall, hagalil.com 22 | Erinnerndes Ausgabe 2/3 | 2013 Güterwagon für Israel von Ulrich W. Sahm Ein echter Güterwagon, wie ihn die Nazis verwendet haben, um Millionen Menschen in die Todesfabriken in ganz Europa zu transportieren, soll nach Israel gebracht werden und in Netanya unter anderem auch für „pädagogische Zwecke“ aufgestellt werden. Tatjana Ruge aus Berlin und Ronny Dotan aus Tel Aviv haben eine Privatinitiative gestartet, um das Projekt zu verwirklichen. Zunächst haben sie auf Abstellgleisen nach einem echten Waggon gesucht. Einzige Voraussetzung war, dass der Güterwagen mit dem braun gespritzten hölzernen Aufbau mit Schiebetür tatsächlich vor Mai 1945 gebaut worden war. Sie wurden fündig. „Dieser Wagen wurde von Dr. Gottwaldt (Leiter der Abteilung Eisenbahnwesen im Technikmuseum Berlin und ausgewiesener Kenner der Deportationtransport-Geschichte) für gut befunden“, sagt Ruge. „Wir wollen kein neues Denkmal für die Shoah-Massenvernichtung in Israel errichten, sondern den Waggon als Lehrmittel bringen.“ Dotan erzählt, dass er jedes Mal eine Gänsehaut bekommt, wenn er in einen solchen Eisenbahnwagen steigt und sich vorstellt, dass während der Schoah über hundert Menschen gepfercht wurden, um nach Auschwitz, Treblinka und Riga transportiert zu werden. Jeder Deportierte musste sogar die „Fahrkarte“ selber bezahlen, berichtet Dotan aufgrund langer Forschungen zu diesen Transporten. „Zwar wollte die Gestapo, dass die Juden lebendig im Vernichtungslager ankommen, dennoch seien fast die Hälfte schon während der Fahrt gestorben, vor allem die Greise und die Kinder.“ In der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vaschem habe man herausgefunden, dass von den 6 Millionen ermordeten Juden etwa 1,5 Millionen bereits in solchen Waggons gestorben seien. Dotan hat in Israel mehrere geeignete Stellen geprüft, wo der Wagen aufgestellt werden könnte, Schulen, Universitäten und Gedenkstätten. Inzwischen wurde ein Abkommen mit der Bürgermeisterin von Netanya unterzeichnet. „Die Stadt ist sehr an der Aufstellung des Wagens interessiert. In Netanya wird der Waggon auf einem besonderen Platz stehen, wo der Opfer der Shoah und der gefallenen Soldaten aus Netanya gedacht wird.“ sagt Dotan. In Netanya soll der Waggon begehbar sein, um den Besuchern ein unmittelbares Gefühl zu Festliches | 23 Ausgabe 2/3 | 2013 Israels Feste – ein Überblick bieten, wie die Menschen damals in Europa in den Tod transportiert worden sind. Daneben wird eine Lehrstätte errichtet, um den Besuchern die Schoah mit Filmen und Erzählungen von Zeitzeugen zu vermitteln. Beide betonen, dass der Wagon nicht nur die Erinnerung an die Shoah erhalten soll. Eine der wichtigsten Aufgaben sei es, die Bedeutung der Demokratie zu verstehen. Wie leicht sei es, die nationale Freiheit durch Gewalt zu verlieren, und wie wichtig die Bedeutung der Beibehaltung der heiligen Regel des Schutzes der Menschenwürde, der Menschenrechte und die Akzeptanz des Anderen sind. So solle auch der Kampf gegen Rassismus in jeder Form unterstützt werden. Dotan sagt, dass in der Welt etwa acht derartige Waggons aufgestellt worden seien, darunter in Washington, Drancy und Berlin. Ein Waggon in Auschwitz sei verschlossen und könne nicht betreten werden. In Yad Vaschem steht ein Waggon als Denkmal auf einem Gleis, das symbolisch in den Himmel führt. „Der Waggon in Jerusalem ist nicht einmal echt. Er wurde nach Kriegsende in Polen gebaut und völlig falsch renoviert.“ Dotan erzählt weiter, dass der in Deutschland entdeckte Wagen historisch getreu renoviert werden müsse, um dann per Schiff nach Israel gebracht und in Netanya aufgestellt zu werden. Mehrere Organisationen, darunter die israelische Eisenbahngesellschaft, haben schon logistische Unterstützung für das von Historikern begleitete Projekt versprochen. von Johannes Gerloff (Jerusalem) „Dies sind die Feste des HERRN, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste“ (3. Mose 23,2; Luther 84). „Mo’ed“ ist das hebräische Wort für „Fest“, eine „fest vereinbarte Zeit“. „Feste des Herrn“ sind Gelegenheiten, dem lebendigen Gott zu begegnen, ihn kennen zu lernen. Diese Gelegenheiten sind von Gott festgelegt und können vom Menschen wahrgenommen werden. Deshalb soll Mose sie „ausrufen“. Die Feste Israels sind ein Lebensrhythmus, der für die geistliche, psychische und physische Gesundheit des Menschen von entscheidender Bedeutung ist. Am Anfang steht das Gebot: „Sechs Tage sollst du arbeiten!“ Dazu gehört: Am siebten Tag sollst Du ruhen, keine Arbeit tun, „streiken“ – weshalb dieser Tag „Schabbat“ heißt. Der Schabbat ist übrigens kein jüdisches Gesetz, sondern eine Schöpfungsordnung. Mehr noch: Er ist die einzige Schöpfungsordnung, die der Schöpfer den Menschen durch sein persönliches Beispiel vormacht (1. Mose 2,2). Der nächste Rhythmus im hebräischen Kalender wird durch den Neumond bestimmt, den Beginn des Monats. Allerdings ist der biblische Kalender kein reiner Mondkalender, wie etwa der Kalender des Islam. Die Jahreszeiten und die Landwirtschaft bleiben von der Sonne bestimmt. Alle paar Jahre wird ein Schaltmonat eingeschoben. Der hebräisch-biblische Kalender ist also eine Kombination, die Mond und Sonne in ihrem Verlauf ernst nimmt. Deshalb kommt es zu Verschiebungen gegenüber unserem gregorianischen Kalender, der sich ausschließlich am Lauf der Sonne orientiert. Am vierten Schöpfungstag schuf Gott „Lichter an der Feste des Himmels“, deren Aufgabe es ist, „zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden“. Diese Lichter sind aber auch gedacht als „Zeichen, Festzeiten (Mo’adim), Tage und Jahre“ (1. Mose 1,14). Mit den Festanweisungen verwebt Gott das Leben seines Volks mit der Schöpfung und ihren Ordnungen – nimmt Israel aber auch mit hinein in sein Sukkot hat eine prophetische Perspektive auf den Messias und Gottes Handeln mit allen Völkern der Erde. Foto: mikhail / Shutterstock.com Heilshandeln. Ausschlaggebend für die korrekte Bestimmung der Zeiten ist der Standpunkt „Zion“, Jerusalem, das Land Israel. Das Passahfest (Pessach) und das Fest der ungesäuerten Brote stehen folglich nicht nur am Beginn des landwirtschaftlichen Jahres, sondern erinnern auch an die Erlösung aus Ägypten und die Anfänge der Volkwerdung Israels. Das Wochenfest (Schawuot) ist nicht nur Erntedankfest, sondern erinnert auch daran, dass Gott seinem Volk am Sinai die Tora anvertraut hat. Und das Laubhüttenfest (Sukkot) vergegenwärtigt die Wüstenwanderung des Volkes, führt das Volk darüber hinaus aber auch ins Land Israel. Sukkot hat zudem eine prophetische Perspektive auf den Messias und Gottes Handeln mit allen Völkern der Erde. „Dreimal im Jahr soll alles, was männlich ist in deiner Mitte, vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen […]: zum Fest der Ungesäuerten Brote, zum Wochenfest und zum Laubhüttenfest“ (5. Mose 16,16; Luther 84). Das sind die drei großen Wallfahrtsfeste Israels. Darüber hinaus werden vor Sukkot noch das Neujahrsfest (Rosch HaSchana) und der große Versöhnungstag (Jom Kippur), im Herbst das Chanukka- und im Frühling das Purimfest gefeiert. Fastentage, in den Jahresablauf hineingeflochten, erinnern an die Verantwortung des Menschen vor Gott, machen fassbar, dass Gott durch Gericht und Gnade den Menschen zum Ziel bringt. Zu den meisten Festen grüßt man sich aber mit: „Mo’adim LeSimchah“ – „Festzeiten zur Freude!“ © Christlicher Medienverbund KEP, www.israelnetz.com Mit den Festanweisungen verwebt Gott das Leben seines Volks mit der Schöpfung und ihren Ordnungen – nimmt Israel aber auch mit hinein in sein Heilshandeln. 24 | Tröstendes Ausgabe 2/3 | 2013 Handwerker- und Besuchsdienst Helfen – Trösten – Versöhnen von Andrea Messig-Wetzel, Lugau Ein weiteres Jahr des Handwerkerdienstes liegt hinter uns. Von Oktober 2012 bis Mai 2013 waren neun Gruppen mit insgesamt 101 Handwerkern und Helfern in Israel unterwegs. Aus Sachsen und vielen anderen Bundesländern, aber auch aus der Ukraine, aus Rumänien und aus Spanien machten sich die Handwerker auf, Holocaust-Überlebende und hilfsbedürftige Menschen in Israel zu unterstützen. Teamleiter übernehmen Verantwortung für unsere kleinen Teams Neben einer Gruppe von fast 40 Teilnehmern im März arbeiteten die Handwerker in den anderen Monaten in kleinen Teams von acht oder neun Personen. Wir danken allen Teilnehmern aber auch unseren Betern und Spendern, dass sie diesen Dienst ermöglichen und mit tragen. Viele Helfer fahren schon seit einigen Jahren immer wieder nach Israel, um den Menschen dort zu dienen. Dank ihrer Erfahrung ist es uns möglich, nun so viele kleinere Gruppen auszusenden, da uns einige dieser erfahrenen Handwerker als Teamleiter unterstützen. Somit danken wir ganz besonders Uwe Albert, Uwe Görner, Volker Rabe, Heribert Schreier, Karsten Viertel, Dieter Werner und Volker Ziehr und natürlich auch ihren Familien für ihren verantwortungsvollen Dienst. Die Teamleiter sind für die Gruppen verantwortlich, sie organisieren die einzelnen Baustellen, schaffen Material herbei, übernehmen oftmals den Fahrdienst, entscheiden über die Ausgaben und sind in Freud und Leid Ansprechpartner für die weiteren Teammitglieder. Karsten Viertel beschreibt seine Eindrücke als Teamleiter im Januar 2013 wie folgt: „Mein Eindruck ist insgesamt Staunen und große Dankbarkeit. Dass es mir nicht allein so geht, zeigen die Reaktionen der anderen Teilnehmer im Nachgang unseres Einsatzes. Ganz offensichtlich hat unsere Gruppe dieses Jahr eine Extra-Portion von Gottes Segen abbekommen. Sehr hilfreich war für uns alle, dass wir uns bereits im Vorfeld intensiv kennenlernen konnten und die Aufgabenverteilung in der Gruppe bereits vorher ziemlich klar war. Eine unschätzbare Hilfe war für mich die Kassenverwaltung und die Schriftführung durch Susanne sowie das Abwechseln beim Fahrdienst mit Udo. Das Gebet der Frauen, die dabei waren, haben wir ganz besonders gespürt. Dort, wo wir Männer noch an Lösungen gearbeitet und manchmal auch nicht nur die freundlichsten Worte Bei den Handwe rkerdiensten in Israe l sind von Januar bis Mai 2014 in fast allen Gr uppen noch zw ei bis drei Plät ze fr ei! mit anderen Helfern. Wir haben uns dort in der Wohnung der Familie Stück für Stück vorgearbeitet, bis fast alle Zimmer inklusive Flur und Balkon renoviert waren. Wir spachtelten, strichen, machten wieder sauber, erneuerten Silikonfugen in Bad und Küche und machten verschiedene kleinere Reparaturen, wie zum Beispiel eine Gartenbank wieder schön. Das Eigentliche und Wertvolle bei all dem war aber die Gemeinschaft, die wir mit der Familie, besonders mit Sonya haben durften. Sie hat uns oft mit ihren strahlenden Augen angeschaut und dann umarmt. Immer wieder hat sie ihrem (und unserem) HERRN Jeschua gedankt und Ihn gelobt. Für sie war die Renovierung der Wohnung in Bezug auf „Ihr wisst gar nicht, was das alles für mich bedeutet, dass ihr das für uns tut. Es ist auch Heilung für mein Herz.“ gefunden haben, da waren sie längst beim Beten für uns und das jeweils aktuelle Problem. Das Beten trägt spürbar.“ In diesem Jahr haben wir uns besonders auch über Teilnehmer wie Susanne Buschner, Roland Manske und Siegfried Rathfelder gefreut, die für mehrere Wochen den Handwerkerdienst in Israel begleiteten und so auch Bindeglied zwischen den nacheinander folgenden Gruppen waren. Schenkende werden beschenkt Die Handwerker und Helfer wollen dem Volk Israel dienen und tun dieses unter dem Bibelwort: „Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott.“ aus Jesaja 40,1. Ohne einen Lohn zu erwarten, opfern die Helfer ihre Zeit und ihr Geld. Sie wollen etwas geben und erhalten dabei Dankbarkeit und Segen. So schreibt ein Ehepaar: „Es war in allem eine sehr gesegnete Zeit, insbesondere unser Dienst bei Sonya, Boris und Michael in Jerusalem. Als Ehepaar arbeiteten wir zusammen das bevorstehende Pessach-Fest ein großes Geschenk, weil sie aufgrund ihres Alters und Kraftvermögens auch vieles nicht mehr tun konnte. Mehrmals sagte sie: ‚Ihr wisst gar nicht, was das alles für mich bedeutet, dass ihr das für uns tut. Es ist auch Heilung für mein Herz.‘ Und wieder streckte sie ihre Arme nach oben zum Dank und Lob. Für sie waren diese Tage wie ein besonderer Gottesdienst, den der HERR ihr schenkte. Anfangs haben wir nur Englisch gesprochen, dann kamen immer öfter Wörter in Jiddisch dazu. Auch ihr Mann und ihr Sohn haben sich zunehmend geöffnet und beim Abschied war auch in ihren Gesichtern ein gewisses Strahlen zu erkennen. An unserem letzten Tag hatten wir noch eine gute Gebetszeit zusammen, in der wir auch füreinander Segensgebete gesprochen haben. Sonya hüpfte vor Freude. Der Abschied ist uns schließlich nicht so leicht gefallen. Wir sind so dankbar für diese Begegnung und staunen, wie der Herr auf so verschiedene Art und Weise | 25 Ausgabe 2/3 | 2013 Herzen berühren und verändern kann. Wir selbst sind auch als Beschenkte nach Hause geflogen. DANKE JESUS!!!“ Ohne Netzwerk geht es nicht Neben den Handwerkern, Helfern und Teamleitern ist unsere Projektgruppe in Sachsen Dreh- und Angelpunkt des Handwerkerdienstes. Unter der Leitung von Michael Sawitzki planen mehrere ehrenamtliche Mitarbeiter die Einsatzorte und Projekte, organisieren die Flüge und Unterkünfte und halten unser Gebetsnetzwerk auf dem Laufenden, informieren Spender und Interessierte und kümmern sich um finanziellen Mittel. Unschätzbar wertvoll sind aber auch die vielen Organisationen und Einzelpersonen in Israel, die uns mit den hilfsbedürftigen Menschen zusammenbringen und uns ihre Türen öffnen. Seit vielen Jahren arbeiten wir mit der Internationalen Christlichen Botschaft in Jerusalem zusammen und dort besonders mit Yudit Setz, die viele Holocaust-Überlebende betreut. Auch Alla Omelchenko und Lena Grushko von Machaseh sind enge Partner. Sie geben Holocaust-Überlebenden und sozial Benachteiligten psychologische Hilfe und vermitteln uns Menschen, die unsere praktische Hilfe dringend benötigen. Auch andere Vereine wie Yad Ezer le Havre in Haifa, der Verein Holocaust-Überlebender in Jerusalem, Hineni, der Kibbuz Bet-EL, die Foundation for the Benefit of Holocaust Vic- Jochen und Ruth Peter aus Zeulenroda werden für die Sächsischen Israelfreunde als Volontäre in Jerusalem einen Besuchsdienst für Holocaust-Überlebende aufbauen und die Handwerkereinsätze vorbereiten und begleiten. (Bild: privat) Die Freude und Dankbarkeit der Bewohner spüren und erleben unsere Handwerker bei ihren Einsätzen. (Bild: Karsten Viertel) tims in Israel nehmen unseren Dienst für Holocaust-Überlebende in Anspruch. Über Sozialarbeiter in Gilo oder einzelne Helfer in Israel wie Inge Buhs, Christa Behr, Familie Menczel und Familie Moser bekommen wir immer wieder Kontakt zu Menschen, die unsere Unterstützung brauchen. Daneben arbeiten die Handwerker aber auch für Organisationen wie Life Gate oder Seeds of Hope, die in den palästinensischen Gebieten Friedens- und Versöhnungsarbeit leisten. Und unser Netzwerk wächst weiter. Regelmäßig bekommen wir Anfragen, die wir mit dem jetzigen Umfang des Handwerkerdienstes nicht alle erfüllen können. Deshalb wollen wir die regelmäßige Aussendung kleiner Teams verstärken und mit Volontären vor Ort eine direkte Organisation der Projekte und einen Besuchsdienst aufbauen. Spenderkreis auf, der ihren Dienst mit tragen hilft. Die Sächsischen Israelfreunde können den Dienst als Verein finanziell nicht allein tragen. Deshalb bitten wir dringend auch um finanzielle Unterstützung. Der Kreis, aus dem Elisabeth Schroth ihre Unterstützung erhielt, hilft uns bereits, eine kleine Wohnung in Jerusalem zu unterhalten. Damit ein Ehepaar in Israel leben kann, reichen die Spenden allerdings nicht. Unser Ziel ist es, monatlich 4.000 Euro zu sammeln, um Unterkunft, Verpflegung, Versicherungen und ein Auto bereit zu stellen. Dieser Spenderkreis sollte für die nächsten zwei Jahre bestehen. Wer regelmäßig oder auch einmalig für den Besuchs- und Handwerkerdienst von Jochen und Ruth Peter spenden möchte, kann seinen Beitrag auf folgendes Konto überweisen. Der Handwerkerdienst wächst und ein Besuchsdienst ist im Aufbau Sächsische Israelfreunde e. V. „Hände zum Leben“ Kontonummer: 197 014 610 Bankleitzahl: 870 961 24 Kreditinstitut: Volksbank Mittweida eG Spendenzweck: Spenderkreis Besuchsund Handwerkerdienst Bereits in der letzten Ausgabe berichteten wir über das Ehepaar Jochen und Ruth Peter, die einem Ruf in unseren Dienst folgen wollen. Sie haben sich in einem Interview und auf unserer Israelkonferenz in Burkhardtsdorf vorgestellt. Wir planen, die beiden bis Herbst dieses Jahres nach Israel zu senden. Jochen soll die Vorbereitungen für die Handwerker direkt von Jerusalem aus übernehmen. Ruth möchte den Besuchsdienst von Elisabeth Schroth weiterführen. Parallel zu den laufenden Vorbereitungen für ihren Einsatz bauen wir im Moment einen Jochen und Ruth Peter bitten aber vor allem um Unterstützung im Gebet. Wir haben deshalb einen Verteiler für einen regelmäßigen Gebetsbrief eingerichtet. Der Gebetsbrief wird an alle per E-Mail versandt, die sich unter folgender Internetadresse anmelden: http://www.zum-leben.de/newsletter/ 26 | Verbindendes Ausgabe 2/3 | 2013 | 27 Ausgabe 2/3 | 2013 Es sprechen u.a.: Einladung zum 2. Gemeinde-Israel-Kongress Nachdem wir bei der 17. Sächsischen Israelkonferenz das Thema „Aus der Kraft der Wurzel leben“ in den tief schöpfenden Bibelarbeiten von Johannes Gerloff verinnerlichen konnten, ist der bundesweite 2. GemeindeIsrael-Kongress in Berlin gleichsam eine thematische Fortsetzung: „ …aus der Kraft der Wurzel die Zukunft gestalten“ Getragen wird dieser Kongress durch das Christliche Forum für Israel. Wir als Sächsische Israelfreunde e.V. gehören dazu und laden Euch ganz herzlich nach Berlin ein. Das Buch von Johannes Gerloff bieten wir zur Vorbereitung des Kongresses in Berlin zum Sonderpreis von 10,00 EUR an. Die dazu in Burkhardtsdorf gehaltenen Bibelarbeiten können als CDs zu 15,00 EUR und DVDs zu 25,00 EUR ebenfalls zum Nachhören bestellt werden. (WG) Der 2. Gemeinde-Israel-Kongress: Für die Gemeinde! Für Deutschland! Für Israel! von Harald Eckert (Christen an der Seite Israels) Vom 7. bis 9. November 2013 findet in Berlin der 2. Gemeinde-Israel-Kongress statt unter dem Thema: „Aus der Kraft der Wurzel die Zukunft gestalten“. Der erste Kongress gleicher Art im November 2006 setzte für die Israelarbeit in Deutschland wichtige Akzente und ist in seiner positiven Fernwirkung bis heute zu spüren. Der zweite Kongress in diesem Jahr ist vielleicht noch wichtiger, noch entscheidender. Denn er fällt in eine Zeit weitreichender Weichenstellungen sowohl in der Gemeinde-Entwicklung als auch im deutsch-israelischen Beziehungsgeflecht und in Israel selbst. Als Hinführung sowohl zum Thema als auch zum Profil dieses Kongresses mögen folgende Gedanken dienen: „Aus der Kraft der Wurzel …“ Wir Christen und christlichen Gemeinden leben in herausfordernden Zeiten. Unser gesellschaftliches Umfeld wird immer gott- loser, Werte zerbrechen, Substanz geht verloren, Orientierungslosigkeit und Oberflächlichkeit nehmen zu. Wir als Christen und als christliche Gemeinden sind in all diesen Dingen ebenfalls betroffen oder gefährdet, wir sind herausgefordert, in einer geistlichen Gegenbewegung zu leben und zu wachsen als „Salz und Licht“, als „Stadt auf dem Berge“. Unsere persönliche Hauptquelle, aus der wir für diesen Weg Kraft schöpfen, ist unsere Jesus-Beziehung. Aber auf gemeinschaftlicher Ebene, wenn es darum geht, gemeinsam in eine „Reich-Gottes-Kultur“ hineinzuwachsen, können wir enorm profitieren von einem tieferen Verständnis dessen, was Paulus mit dem „Saft und der Fettigkeit des Ölbaums“ (Römer 11,17) gemeint hat, einer tieferen Offenbarung der biblischen, heilsgeschichtlichen, geistigen und geistlichen Wurzeln, die Gott in das Volk Israel hineingelegt hat und zu denen wir durch Jesus und durch das Wort Gottes Zugang bekommen haben. Einige Beispiele: · Durch diese „Wurzel“ bekommen wir tieferen Zugang zur jüdischen Abstammung und Identität Jesu und zur tiefen Bedeutung, die darin liegt. Jesus rückt uns dadurch noch näher. · Durch diese „Wurzel“ bekommen wir ein stärkeres Verständnis biblisch-hebräischer Grundwerte, die sowohl für unsere Gemeindekultur als auch für unsere Gesellschaftsrelevanz von substantieller Bedeutung sind. Dabei gibt es weitaus mehr zu entdecken als die Zehn Gebote. · Durch diese „Wurzel“ bekommen wir einen umfassenderen Zugang zu einem aus der „Kraft der Wurzel“ geprägten „ReichGottes-Verständnis“ – im Unterschied zu Merkmalen der griechisch-römischen Kultur und Philosophie zum Beispiel. Dies hat potentiell weitreichende Auswirkungen auf alltägliche Fragen des persönlichen, familiären, gemeindlichen und übergemeindlichen Denkens und Handelns. Ein tieferes Verständnis der biblischen Bezüge konkretisiert, vertieft und „schützt“ diese Entwicklung zum Beispiel in der Auseinandersetzung mit dem so genannten „Zeitgeist“. Gemeinsam mit dem Bus nach Berlin? Einfach online anmelden! www.zum-leben.de B e rBerlin l i n· 7.– ·9.11.2013 7. – 9 . 1 1 . 2 0 1 3 „aus „aus der der KraftKraft der Wurzel · Durch diese „Wurzel“ bekommen wir als Gemeinde Jesu Identität, Verankerung, Fundament und Integration in Gottes geschichts- und menschheitsumschließender Heilsgeschichte wie aus keiner anderen Quelle. Vieles davon ist der Kirche über Jahrhunderte Kirchengeschichte in einem weithin ersatztheologisch und antijüdisch überschatteten Klima der Kirche verloren gegangen. Die Urgemeinde hat jedoch darin gelebt. Wir leben heute in „Zeiten der Wiederherstellung“ (Apostelgeschichte 3,21). Der Heilige Geist ist dabei, unseren Zugang zur unseren biblisch-hebräischen Wurzeln gemäß Römer 11 wiederherzustellen und zu vertiefen, als eine notwendige Dimension unserer Kraft als christliche Gemeinde in einer zunehmend antichristlichen Zeit. Dies ist ein wichtiges Element der Gemeindeerneuerung und der Vorbereitung auf Erweckung. der Wurze Jobst Bittner Benjamin Berger (angefragt) Sr. Joela Krüger Dr. Jürgen Bühler Harald Eckert Kongressticket 7.-9. November: 50 Euro für Erwachsene. die die Zukunft Zukunft gestalten“ gestalten“ Schüler, Auszubildende, Studenten, Hartz-IV-Empfänger ermäßigt. Auch Tagestickets werden angeboten. Deutschland, Deutschland, Israel und die Israel Berufung derund Gemeinde.die Berufung der Gemei Der Titel des 2. Gemeinde-IsraelKongresses spielt auf Röm. 11,17-24 an. Dort vergleicht Paulus die Christen mit Zweigen, die in einen Ölbaum eingepfropft wurden und von dessen Wurzel getragen und versorgt werden. Paulus erläutert nicht, was das konkret meint. Er stellt nur fest, dass Christen in aller Welt von dieser urjüdischen Wurzel leben. Das ist provokant und Anlass genug, diesem Thema einen ganzen Kongress zu widmen. Nebst intensiver Gebetsund Anbetungszeiten erwarten Sie profunde Vorträge von Experten, vielfältige Seminare, Kreativbeiträge, Stände verschiedener Israelwerke, Zeiten der Begegnung u.v.a.m. Auf zwei weitere, vom Kongress unabhängige Veranstaltungen wollen wir hinweisen: Am 9.11.13 abends findet in Berlin eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 75. Jahrestages der Reichspogromnacht statt. Eintritt frei. Infos: www.initiative27januar.org. Am 10.11.13 folgt der 3. Deutsche Israelkongress, mit breiter Trägeschaft gesellschaftlicher und christlicher Organisationen. Infos unter: www.israelkongress.de. Der Gemeinde-Israel-Kongress, die Gedenkveranstaltung und der Deutsche Israelkongress können somit nahtlos nacheinander besucht werden. Herzliche Einladung! C H R I S T L I C H E S Aktuelle Infos: www.gemeinde-israel.de F O R U M F Ü R I S R A E L Es lädt ein: Das Christliche Forum für Israel (CFFI), verteten durch den Vorstand: Harald Eckert, Wilfried Gotter, Gottfried Bühler, Tobias Rink, Karl-Heinz Geppert. Orientierung gewinnen … Dieser Einschub sei erlaubt: Aus der Kraft der Wurzel gewinnen wir Orientierung (so nicht im Thema), um Gegenwart und Zukunft im Sinne unseres Herrn besser zu gestalten. Israel wird oft „Gottes Zeiger auf der Weltenuhr“ genannt. In der Tat erfüllt sich an Israel biblische Prophetie in einer Konkretion und Tragweite, wie wir das in den letzten zweitausend Jahren Kirchengeschichte noch nie erlebt haben. Offensichtlich sind das bedeutsame „Zeichen der Zeit“ und Meilensteine in Gottes Heilsgeschichte mit der Menschheit. Als Christen und als Gemeinde diese Entwicklungen biblisch, geistlich und zeitgeschichtlich tiefer zu verstehen, gibt uns Orientierung in einer zunehmend verwirrenden Zeit und macht uns zu Leuten, die Orientierung geben können. Die Menschen um uns herum warten auf solche Orientierungshilfen und Orientierungshelfer. Ohne ein biblisches Verständnis von Israel und ohne ein geistliches und „prophetisches“ Verständnis von Gottes Handeln an und durch Israel in unseren Tagen fehlt uns ein wichtiger Parameter in unserem geistlichen und zeitgeschichtlichen Kompass. · Diese Orientierungshilfe braucht es zuerst einmal in Theologie und biblischer Lehre. Nicht nur, aber auch über Fragen, die mit der so genannten Endzeit und der Rolle der Gemeinde darin zu tun haben. · Diese Orientierungshilfe schärft aber auch unsere Sinne im Rückblick auf geschichtliche Ereignisse im christlich-jüdischen Kontext und im Verhältnis Deutschlands zu den Juden und zu Israel. · Darüber hinaus berühren sich im Israelthema geistliche, zeitgeschichtliche und auch politisch relevante Fragen. Aus biblischen Gründen und auf biblischer Grundlage. Aber es braucht Weisheit und Ausgewogenheit, sich diesen zum Teil sehr brisanten Fragen zu nähern. Mögen wir uns als geistliche Leiter um der Gläubigen und um der Gemeinde Jesu willen, aber auch um der Ehre Gottes Willen, diesen Fragen stellen! Mögen wir uns gegenseitig ergänzen und helfen. · Und was uns als Israelbewegung betrifft: Wir brauchen auch immer wieder diese größeren Orientierungslinien, damit unser geistliches, humanitäres und israelsolidarisches Handeln nicht im guten Willen und im Aktivismus hängen bleibt, sondern vom Heiligen Geist inspiriert und biblisch fundiert mit Umsicht, Klugheit und Weitsicht auf die nächsten Jahre hin möglichst fruchtbar weiterentwickelt werden kann. „… um Gegenwart und Zukunft zu gestalten …“ Der Gott Israels und Vater unseres Herrn Jesus hat die Gemeinde aus den Völkern in die Völker hineingesetzt, um darin „Salz und Licht“ (Matthäus 5), ein priesterliches und prophetisches Gottesvolk (1. Petrus 2) zu sein. Ein wichtiger Aspekt davon ist – neben der Verantwortung für uns selbst, also der Verantwortung für die Gemeinde Jesu – unsere geistliche Verantwortung für das gegenwärtige und künftige Schicksal unseres deutschen Volkes. Gott liebt die Völker. Er hat ein Herz für sie. Durch Israel und durch die Gemeinde spricht er zu ihnen. Unser Volk steht vor der Schicksalsfrage: Werden in den immer bedrängender werdenden Zeiten (Stichwort: „Endzeit“) die negativen und destruktiven Geistes- und Geschichtskräfte wieder nach oben durchbrechen oder sind die Kräfte der inneren Erneuerung unseres Volkes durch Buße, Demut, Dankbarkeit, Dienstbereitschaft, Selbstlosigkeit und einer größeren Vision als Wohlstand und Bequemlichkeit die prägenden Kräfte der Zukunft? Ein maßgeblicher Kristallisationspunkt dieser für unser Volk so entscheidenden Auseinandersetzung ist die Frage nach unserem Umgang mit dem jüdischen Volk und mit Israel. Gott hat es von Anfang an so gesetzt (1. Mose 12,1–3), dass eine Haltung der Demut, der Wertschätzung und der Segensbereitschaft gegenüber dem jüdischen Volk Segenskräfte zu anderen Völkern, auch zu unserem Volk hin, freisetzt – und umgekehrt. Darin dürfen und müssen wir als Gemeinde Jesu innerhalb unseres Volkes eine Vorbildfunktion entwickeln. · Damit wir unser deutsches Volk in diese Richtung inspirieren und prägen. · Damit wir die konstruktiven und positiven Kräfte in unserer Gesellschaft ermutigen und stärken. · Damit die Kräfte der Zerstörung, die Kräfte des Antisemitismus, Antiisraelismus, deutscher Arroganz und Selbstverliebtheit sich nicht wieder ausbreiten und die Oberhand gewinnen. 28 | Ausgabe 2/3 | 2013 Auf der individuellen Ebene ist der Zugang zu Jesus der entscheidende Faktor in Bezug auf Erlösung, Erneuerung und Wiederherstellung von Gottes guten Absichten mit jedem von uns. Auf der kollektiven, nationalen Ebene erfüllt die Beziehung zu Israel eine vergleichbare Funktion. 2. Überlegen Sie betend, auf wen Sie mit der Einladung zugehen können: Freunde aus dem Hauskreis, Gebetskreis oder aus der Gemeinde. Bilden Sie Fahrgemeinschaften, wo möglich. Werden Sie kreativ und initiativ – und ermutigen Sie andere, die sich in dieser Hinsicht vielleicht etwas schwerer tun. Gemeinde-Israel-Kongress 2013: Unsere große Gelegenheit! 3. Eine besonders herzliche Einladung möchte ich an dieser Stelle auch an Leiter und Verantwortungsträger in den Gemeinden aussprechen. Das Israelthema ist komplex und brisant. Nachvollziehbarer Weise gibt es Fragen und Unsicherheiten. Sie als Leiter und Verantwortlicher sind an dieser Stelle herausgefordert. Bitte nutzen Sie ganz persönlich die Möglichkeit, sich zu orientieren, wertvolle Gesprächspartner zu treffen, Ihre Fragen zu überprüfen und vielleicht ein Stück weit zu klären. Ich habe von vielen Pastoren, Ältesten und Gemeindeverantwortlichen, die auf dem Kongress 2006 dabei waren, gehört, dass dieser Kongress eine sehr große Hilfe in dieser Hinsicht war. Diese Hinweise mögen genügen, um uns nahe zu bringen, dass das Israelanliegen eine Qualität und Bedeutung hat, die sowohl für uns als Gemeinde Jesu als auch in unserer christlichen Verantwortung für das Heil und Wohl unseres deutschen Volkes von zentraler Bedeutung ist. Dieser Kongress nun bietet eine Plattform und eine Gelegenheit, sich mit dieser Thematik zu befassen wie keine andere Konferenz oder kein anderer Kongress in Deutschland in den letzten Jahren. Ein so kompaktes, dichtes, hochwertiges und wegweisendes Zusammentreffen für lebendige Christen unterschiedlicher Prägung mit diesem inhaltlichen und personellen Profil gibt es so schnell nicht wieder. Ich rufe alle christlichen Israelfreunde im Land auf, dazu beizutragen, dabei zusammenzuwirken, damit diese Chance und Gelegenheit sein größtmögliches Potential entfaltet: 1. Für jeden selbst: Kommen Sie vom 7. bis 9. November 2013 und nach Möglichkeit dann auch zu dem breiter angelegten „IsraelTag“ am Sonntag, dem 10. November 2013, nach Berlin! Halten Sie sich die Tage frei, treffen Sie rechtzeitig Vorbereitungen, melden Sie sich an. 4. Israelfreunde aus ganz Deutschland: Bitte kommt und helft! Das ist UNSER Moment! Natürlich ist dieser Kongress auch eine einzigartige Möglichkeit, als christliche Israelfreunde in Deutschland zusammenzurücken, unsere Einheit zu stärken, unser Miteinander zu vertiefen, uns für die Zukunft zu verbinden und auszurichten. Auf allen Ebenen, mit guten Auswirkungen in den verschiedensten Städten, Regionen und Aufgabenfeldern. Helfen wir zusammen – sowohl vor als auch während des Kongresses –, dass durch unser Kommen und Teilnehmen zum Thema Israel in Deutschland eine neue Aufbruchstimmung und eine stärkere Wahrnehmung des Anliegens in der Gemeinde und in der Gesellschaft erfolgt. Jeder von uns kann dazu beitragen, indem er sein persönliches Engagement einbringt. Wir werden wunderbare Zeiten der Anbetung und des Gebets haben. Wir werden viele Gleichgesinnte wiedersehen. Unser persönliches und gemeinschaftliches Engagement für Israel wird viele frische Impulse empfangen, unsere Horizonte werden geweitet, die Beziehungen untereinander vertieft, unser Herz ganz neu brennend im Heiligen Geist. 5. Liebe Geschwister – bitte betet für den Kongress: Als Christen und als Beter wissen wir, dass das Ringen um unser deutsches Volk in der Beziehung zu Israel primär eine geistliche Auseinandersetzung ist. Die entscheidenden Dinge werden nicht durch menschliche Klugheit, diplomatische Kunst, guten Willen oder viel Arbeit geschehen – sondern durch das gnädige Einwirken des lebendigen Gottes, des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs und des Vaters unseres Herrn Jesus Christus in der Kraft des Heiligen Geistes. Deshalb: Bitte betet für den Kongress. Betet für alle Verantwortungsträger, Sprecher, Mitwirkenden. Betet dafür, dass die Vision überspringt und der göttliche Funke, der hinter diesem Kongress steht, viele Herzen erreicht, anzieht und dann während des Kongresses berührt und verändert. Und wo viele Einzelne verändert zurückkehren werden, wird das einen segensvollen Einfluss auf unsere Gemeinden, auf die Gemeinde Jesu insgesamt und auf unser Volk haben. Und von da aus natürlich dann auch mit neuer Kraft in Richtung Israel. lesenswertes Derek Prince Klaus Berger Die Bibelfälscher »Was einige Theologen heutzutage über Jesus Christus schreiben ist schier unerträglich!« Klaus Berger, der streitbare alte Mann der neutestamentlichen Bibelexegese, räumt mit liebgewonnenen Legenden auf, die in seiner Kollegenzunft kreisen. Sein Befund: Die Bibelforschung strotzt vor Denkverboten, Ignoranz und philosophischen Moden, die ans Märchenerzählen grenzen. 19,99 Euro Gottes Verheißung göttlicher Versorgung Manfred Spitzer Digitale Demenz Spitzer zeigt die besorgniserregende Entwicklung und plädiert vor allem bei Kindern für Konsumbeschränkung, um der digitalen Demenz entgegenzuwirken. 19,99 Euro „Gott möchte, dass Sie in jedem Bereich Ihres Lebens fruchtbar sind. Es ist mein Gebet, dass Er Ihnen dies offenbart, während Sie dieses Buch lesen”. Derek Prince 13,95 Euro Irrationales | 29 Ausgabe 2/3 | 2013 Steven Hawking boykottiert Israel von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Der bedeutendste Physiker der Welt, der gelähmte Professor Steven Hawking (71), hat sich dem Rat des britischen „Ausschusses für die Universitäten Palästinas“ gebeugt und dem israelischen Präsidenten Schimon Peres (89) eine Absage erteilt, als Ehrengast an der für Juli geplanten Konferenz „Angesichts der Zukunft“ in Jerusalem teilzunehmen. Im Rahmen der Konferenz soll auch der 90. Geburtstag des israelischen Staatspräsidenten und Friedensnobelpreisträgers gefeiert werden. Hawking hatte in einem kurzen Brief an Peres erklärt, dass es „seine unabhängige Entscheidung sei, den Boykott (Israels) zu respektierten, aufgrund seiner eigenen Kenntnis Palästinas und des einstimmigen Rats seiner akademischen Kontakte.“ Wie die britische Zeitung „Guardian“ berichtet, sei Hawking seit der Ankündigung seiner Beteiligung an der hoch angesehenen von Peres initiierten Konferenz von pro-palästinensischen Aktivisten mit Briefen „bombardiert“ worden, sich dem Boykott gegen Israel anzuschließen und seine Beteiligung an der Konferenz abzusagen. Das israelische Präsidentenamt hat bisher keine Reaktion veröffentlicht, aber den Namens Hawkings von der Rednerliste gestrichen. Raheem Kassam von der britischen Zeitschrift „Commentator“ bezichtigte Hawkings, einer „friedensfeindlichen Randgruppe“ zu folgen, anstatt sich für kritisches Denken und Freiheit der Wissenschaften einzusetzen. Der britische Physiker hat Israel schon mehrfach besucht, zuletzt im Jahr 2006. Doch nach dem Gazakrieg von 2009 hatte er scharfe Kritik an der „völlig überproportionierten israelischen Reaktion auf den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen“ geäußert und Israels Behandlung der Palästinenser mit Apartheid in Südafrika verglichen. Ein Boykott Israels greift in westlichen Demokratien immer weiter um sich, in Europa wie in den USA. Vor allem britische Universitäten und Gewerkschaften fordern ihre Mitglieder auf, Kontakte mit israelischen Wissenschaftlern abzubrechen und Waren aus Israel nicht Stephen Hawking mit Barack Obama im Weißen Haus vor der Verleihung der Presidential Medal of Freedom im August 2009. Foto: Pete Souza CC 2.0 zu kaufen. Vorlesungen und Wohltätigkeitskonzerte zugunsten israelischer Vereine wurden in Berlin und anderswo gewalttätig unterbrochen oder wegen Gewaltandrohung an die Saalvermieter kurzfristig abgesagt. Viele Künstler, darunter der Popsäger Roger Waters (Pink Floyd), der Filmemacher JeanLuc Godard und der Schauspieler Dustin Hofmann, verweigerten Auftritte in Israel. Die Deutsche Bank und Deutsche Bahn zogen sich aus Projekten in Israel zurück. Allerdings trotzten auch Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler den Boykottaufrufen. Der mit dem Jerusalem-Preis 2011 geehrte britische Schriftsteller Ian McEwan erklärte: „Wenn ich nur Länder besuchen dürfte, die ich befürworte, könnte ich mein Bett nicht mehr verlassen.“ Die weltweite Boykott-Bewegung, auch BDS genannt, ist eine von der palästinensischen Autonomiebehörde offen unterstützte neue „gewaltlose“ Form der Kriegführung gegen Israel. Sie fügt dem jüdischen Staat wirtschaftliche Verluste bei und schadet seinem Ansehen. Wortführend bei der Boykottbewegung sind neben EU-Regierungen auch christliche Kirchen wie kürzlich die Church of Scottland, die den Juden jede Verbindung zum Heiligen Land absprach und so das Existenzrecht Israels in Frage stellte. Auch die EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) hat mit ihrer Orientierungshilfe „Gelobtes Land: Land und Staat Israel in der Diskussion“, mit umstrittenen Veranstaltungen und Ehrungen, und zuletzt beim Kirchentag in Hamburg mit der Zulassung der palästinensischen Nakba-Ausstellung heftige Kritik auf sich gezogen, mit antisemitischen Motiven einen Kampf gegen Israel zu führen. Inzwischen hat die israelische Menschenrechtsorganisation „Shurat Hadin“ den Beschluss des britischen Astrophysikers, Israel zu boykottieren, scharf verurteilt. Das sei ein „scheinheiliger“ Schritt für jemanden, der sich seiner intellektuellen Errungenschaften rühmt. Die Organisation empfahl dem gelähmten Professor, doch Israel vollständig zu boykottieren und sein elektronisches Kommunikationssystem auszuschalten. Seit 1997 sei das von Hawkins verwendete Computersystem, mit dem allein er wegen seiner schweren Lähmung mit der Außenwelt kommunizieren könne, von IntelIsrael für ihn entwickelt und sogar finanziert worden. Sein Tablet-PC wird über einen Intel Core i7 betrieben. Seit 1997 sei das von Hawkins verwendete Computersystem, mit dem allein er wegen seiner schweren Lähmung mit der Außenwelt kommunizieren könne, von Intel-Israel für ihn entwickelt und sogar finanziert worden. 30 | Wiederholtes Erneuter Wirbel um Ikone der Intifada מדינת ישראל שרד ליחסים בינלאומיים המ ואסטרטגיה The France 2 Al-D urrah Report, its Consequences and Implications Report of the Gover nment Review Committee 19 May 2013 Außer Spesen nichts gewesen Nachgedanken zum Oskar-Anwärter „Töte zuerst“ von Dror Moreh von Johannes Gerloff, Jerusalem In dem neuen 44 Seiten langen Report wurden erneut die Umstände der Schießerei an der Netzarim-Kreuzung, Aussagen des Kameramannes und des France-2-Korrespondenten und anderes längst bekanntes Material zusammengetragen. Israelische Soldaten einer nahe gelegenen Stellung hätten wegen der Schusswinkel unter keinen Umständen den Jungen erschießen und seinen Vater verletzen können. Weiter heißt es, dass Palästinenser an der Stelle Verwundungen inszeniert hätten. Während Journalisten wie Esther Schapira vom Hessischen Rundfunk und Experten den Fall mit Filmen Naturstein & Fliesen Jerusalem von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Mit fast 13-jähriger Verspätung hat die israelische Regierung einen heimlich erarbeiteten Report zum angeblichen Tod des 12-jährigen palästinensischen Jungen Muhammad al Dura veröffentlicht. Vor laufender Kamera des französischen Senders France 2 wurde an der NetzarimKreuzung im Gazastreifen am 30. September 2000, einen Tag nach Ausbruch der Intifada, al Dura vermeintlich von israelischen Soldaten erschossen. In den veröffentlichten 59 Sekunden sieht man den Vater Jamal mit seinem Sohn hinter einer Betontonne sitzen. Der Knabe saß zunächst aufrecht und lag in der nächsten Szene tot oder verletzt auf dem Schoß seines Vaters. Charles Enderlin, Jerusalemer Bürochef von France 2, verteilte die Filmaufnahmen seines Kameramannes Talal Abu-Rahme kostenlos. Die Bilder hatten eine verheerende Wirkung. Hunderte Israelis wie Araber wurden wegen dieser Bilder getötet. El QaedaKämpfer köpften in Afghanistan den amerikanischen Journalisten Daniel Pearl aus „Rache“ für al Dura und verbreiteten die grausame Szene im Internet. Die al DuraAffäre brachte Israel in den Ruf, bei der Intifada absichtlich Kinder umzubringen. In der arabischen Welt wurden die Bilder auf Briefmarken und mit Denkmälern verewigt. Aufgewärmtes | 31 Ausgabe 2/3 | 2013 State of Israel Ministry of Internatio nal Affairs and Strategy Der Report auf Englisch (im Report gibt es auch Bilder): http://www.pmo.gov.il/English/MediaCenter/Spokesman/ Pages/spokeadora190513.aspx und Berichten ausführlich dokumentiert und mit gebührender Vorsicht nur festgestellt haben, dass viele veröffentlichte Details offenkundig falsch waren, kamen die Autoren des Regierungsreports zum Schluss, dass Muhammad al Dura weder verletzt noch getötet worden sei. In einer von France 2 erst bei einem Verleumdungsprozess in Paris gegen Philippe Karsenty freigegebenen Szene aus dem Rohmaterial kann man deutlich sehen, wie der angeblich schon tote, am Boden liegende, aber nicht sichtbar verletzte Junge die Hand hebt, weil ihn die Sonne blendete. So spricht die israelische Regierung aus, was andere zuvor vermuteten, aber nicht wagten, öffentlich auszusprechen: Wenn er nicht bei anderer Gelegenheit gestorben ist, ist Al Dura bis heute am Leben. Kurz nach dem Vorfall, im Oktober 2000, hatten israelische Offiziere die „Verantwortung“ für den Tod des Kindes „eingestanden“, obgleich damals schon Zweifel bestanden. Die Regierung hoffte, so den Vorfall und die dramatischen Filmaufnahmen „einschlafen und in Vergessenheit geraten zu lassen“. Jetzt, mit der Veröffentlichung des Reports unter Federführung des stellvertretenden Ministers Jossi Kuperwasser, kam es erneut zu einem großen Wirbel. Eine israelische Menschenrechtsorganisation, Schurat Hadin, forderte ein Veröffentlichungsverbot für den Journalisten Charles Enderlin und eine Schließung des Büros von France 2. Jamal al Dura, der Vater des Jun- gen, erklärte, dass er einer Exhumierung der Leiche seines Sohnes zustimme, um von einer „internationalen Kommission“ untersucht zu werden. Der Journalist Enderlin, selber Israeli und früherer Mitarbeiter beim israelischen Militärsprecher, kritisierte, nicht befragt worden zu sein. Kuperwasser konterte, dass die eidesstattlichen Aussagen von Enderlin und seines Kameramannes vorgelegen hätten. Der ehemalige Finanzminister Juval Steinitz und andere LikudAbgeordnete meinten, dass die Affäre eine moderne Neuauflage der mittelalterlichen Blutlegenden gegen Juden sei, dass aber am Ende die Wahrheit ans Licht komme. Der Kadima-Abgeordnete und ehemalige stellvertretende Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Beth, Israel Hasson, beklagte, dass der Report neues Öl für die Lügenpropaganda gegen Israel sei. Weder sei die Leiche untersucht worden, noch lägen die Kugeln vor, die al Dura angeblich getötet haben. Die Regierung hätte lieber schweigen sollen, anstatt die Geschichte erneut in die Schlagzeilen zu bringen. Sollte es nicht wieder zu Verzögerungen kommen, wird mit der Urteilsverkündung in Paris bei dem Prozess von France 2 gegen Karsenty am 22. Mai gerechnet. Auf der Kippe steht nicht nur der Ruf des jüdischfranzösischen Politikers Karsenty, sondern auch die Glaubwürdigkeit des französischen Staatssenders. Es wird vermutet, dass die israelische Regierung mit der Veröffentlichung der zunächst geheim gehaltenen Untersuchung auf den Prozess zugunsten von Karsenty einwirken wollte. Gut Jiddisch ist es nichts als Chutzpe, einen Film zu produzieren, der nichts Neues bringt, dem Zuschauer fast eineinhalb Stunden lang „talking heads“ aus immer gleicher Perspektive zumutet, ein Drittel des Millionenbudgets für die Manipulation von historischem Film- und Bildmaterial aufwendet, um dafür dann auch noch einen Oskar als bester Dokumentarfilm zu erwarten. Aber diese Chutzpe darf man Dror Moreh nicht zum Vorwurf machen. Dafür ist er zu bewundern! Dass hochrangige Vertreter des Sicherheitsapparats nach ihrer Pensionierung in die Politik gehen, ist in Israel ebenso normal wie die Tatsache, dass sie sich dann offen an kontrovers geführten Diskussionen beteiligen. Typisch israelisch an diesem Film ist, dass hohe Vertreter des Sicherheitsapparats vor laufender Kamera ihr Versagen und moralische Bedenken im Blick auf ihren Beruf breittreten. Selbstkritik ist der erste Schritt zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten. Selbstgefälligkeit der erste Schritt in Richtung Abstieg. Das weiß jeder Sicherheitsprofi. Wer Enthüllungen von den Ex-Schabak-Chefs erwartet hat, sollte bedenken, dass in Israel zurzeit ein Alt-Staatspräsident wegen Vergewaltigung hinter Schloss und Riegel sitzt und ein ExFinanzminister ebenda über seinen Umgang mit Geld nachdenkt. Ein Geheimdienstler hat mit keinerlei Nachsicht zu rechnen, sollte er seine Geheimhaltungspflicht verletzten. Vielleicht hätte Dror Moreh seinen Oskar gewonnen, hätte er seine Gesprächspartner nicht nur zum Platznehmen vor der Kamera überredet, sondern etwas mehr Action inszeniert. Ein Gang mit dem greisen Avrum Schalom durch das berüchtigte Moskobiye-Gefängnis in Jerusalem hätte durchaus Hitchcock-artiges Flair einfließen lassen können. Oder eine Fahrt mit Yuval Diskin im Maserati durch die Innenstadt von Tel Aviv, inklusive der entsprechenden Autoleichen am Straßenrand, die zu jedem zünftigen Bond gehören, hätten den Unterhaltungswert des Streifens definitiv gehoben. Eine Bootsfahrt mit Ami Ayalon hätte andeuten können, dass der Ex-Admiral nicht nur der Kritischste der Sechs, sondern auch der Einzige ist, der das Spionagehandwerk nicht von der Pieke auf gelernt hat. Naturstein & Fliesen fürfür Ihre Ihre Ideen Ideen Naturstein & Fliesen Naturstein & Fliesen für Ihre Ideen für Ihre Ideen Wenn die außerisraelische Öffentlichkeit auch nur einen Pfifferling auf ihre KritikfäDie-Natursteinprofis.de higkeit gibt, ist spätestens jetzt eine Diskussion darüber angebracht, dass Dokus das o Pflege o Reparatur Handel s.de teinprofi Die-Naturs infamste Mittel der Propaganda und die s.de teinprofi Die-Naturs o Handel und Vertrieb von Naturstein, Fliesen und Zubehör hinterhältigste Weise der Indoktrination o o Handel Pflegeorund Reparatur o Komplettservice o Pflege um den Naturstein Handel Reparatur sind, weil der Zuschauer sich der Illusion o Pflege o Reparatur Handel o Handel und Vertrieb von Naturstein, Fliesen und Zubehör hingibt, er habe eine sachliche Dokumentao Handel und Vertriebo von Naturstein, Fliesen und Zubehör Komplettservice rund um den Naturstein o Handel und Vertrieb von Naturstein, Fliesen und Zubehör tion gesehen und sei nun in der Lage, sich o Komplettservice rund denNaturstein Naturstein o Komplettservice rund um um den selbständig ein Urteil zu bilden. Die sensaHandwerker/ tionsheischenden Ankündigungen des Streifens müssen die Produzenten von ZDF Dien err/ rkte weeis ndstl Ha und Arte mit ihrem eigenen Gewissen er/ werkt? ndsu Hage vereinbaren. Das gilt auch für die Verändeeister stlch ien D rung des ursprünglichen Filmtitels „Die eister Dienstlch Türhüter“ zum Deutschen „Töte zuerst“, gesu t? die mehr über die propagandistische Zielgesucht? richtung der deutschen Vermarkter des Films aussagt, als über dessen Inhalt. Die-Natursteinprofis.de Handwerker/ ster Dienstleir.de © Christlicher Medienverbund KEP, www.israelnetz.com Die-Profivermittle t? chr.de su ge ittle verm Die-Profi Wir vermitteln Profis für r.de ittleIdeen. Die-ProfivermIhre Wir vermitteln für kompetent Profis regional. Profitabel Wir vermitteln Profis für Ihre Ideen. tler.de Die-Profivermit Ihre Ideen. Wir bringen Sie in Kontakt mit den richtigen Profitabel Baugewerkenkompetent und Dienstleistungenregional. 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Was mich in den äthiopischen Gefängnissen immer sehr beeindruckt, ist die Tatsache, dass die Gefangenen nicht in Zellen eingesperrt sind, sondern sie leben wie in einem kleinen Dorf miteinander. Die Gefangenen bekommen eine Berufsausbildung. Dadurch können sie ihre Angehörigen zuhause unterstützen und nach ihrer Entlassung haben sie wesentlich bessere Chancen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ohne wieder kriminell zu werden. Die Leiter der Gefängnisse sind sehr daran interessiert, denen, für die sie nun für Jahre verantwortlich sind, eine bessere Lebensperspektive zu bieten. Freilich sind viele für lange Zeit inhaftiert. Die meisten sind wegen Tötungsdelikten im Gefängnis. Die Leiter werden von den Gefangenen geachtet und jeder Leiter stimmte zu, als ich sie fragte, ob ich für sie und die Gefangenen beten dürfe. Einer meiner Begleiter war früher selbst drei Jahre in einem dieser Ge- Fluss Braile: Quelle des Lebens und Ursache des Todes Bericht über die 16. Reise nach Äthiopien Text und Fotos von Pfr. Matthias Franke, Dennheritz Nach nunmehr 16 Reisen nach Äthiopien gehöre ich sicher zu den Deutschen, die dieses Land überdurchschnittlich gut kennen. Dies meine ich nicht nur touristisch, sondern durch viele Begegnungen mit den Einheimischen. Von den reichlich drei Wochen verbrachte ich diesmal die meiste Zeit im Westen und im tiefen Süden des Landes. Oft bin ich auf mündliche Informationen angewiesen. Leider decken diese sich nicht immer. Ich kann natürlich nicht nachprüfen, ob diese Informationen immer exakt sind. Ich versuche, nach bestem Wissen und Gewissen weiterzugeben, was man mir berichtet hat. Drei Tage nach meiner Ankunft ging es mit dem Flugzeug für vier Tage nach Asosa. Dies ist der westlichste Flugplatz in Äthiopien und nur ca. 40 Kilometer von der sudanesischen Grenze entfernt. Grund unserer Reise war eine Versöhnungskonferenz in der Hauptstadt der Region Benishangul-Gumuz. Dort hatte es im Mai 2008 heftige Kämpfe zwischen den Bevölkerungsgruppen der Oromo und der Gumuz mit mehreren hundert Toten gegeben. Das Treffen sollte ursprünglich im Stadion der Stadt mit ca. 10.000 Teilnehmern sein. Es kamen aber wesentlich weniger. So fand das Treffen in einer der Kirchen Asosas statt und ca. 1.000 Leute waren gekommen. Leider waren vom Stamm der Gumuz nur wenige dabei. Die Mekane Yesus Kirche setzt sich für die Versöhnung ein und mein Freund Henok war der Hauptredner der Versammlungen. Er setzt sich seit Jahren wie kein anderer für Versöhnung und Aufarbeitung der Vergangenheit ein. Wie bei allen vorhergehenden Konferenzen, an denen ich teil- | 33 Ausgabe 2/3 | 2013 fängnisse. Dadurch, dass er Jesus kennen gelernt hat, geht er nun regelmäßig in die Gefängnisse, um den Gefangenen zu erzählen, wie Gott jedes Leben verändern kann, wenn dies jemand will. Ein Kommandeur sagte: „Wir sind sehr froh über solche Besucher, an denen die Gefangenen sehen, wie Gott ihr Leben verändern kann.“ Berührt war ich auch davon, mit welcher Inbrunst die Gefangenen beten, wie sie sich danach ausstrecken, von Gott berührt zu werden. Beim Gebet um innere Heilung sprangen fast alle auf. In der protestantischen Kapelle waren ca. einhundert Männer versammelt. Wenn man davon ausgeht, dass etwa die Hälfte von ihnen jemanden getötet hat und wenn man sie dann mit tiefster Hingabe im Gebet und in der Anbetung Gottes sieht, dann erfüllt einen eine große Freude über die Kraft des Evangeliums. Besonders bewegend für mich sind immer die Besuche in der Abteilung für Frauen. Zwischen 50 und 80 Frauen waren jeweils in einem Gefängnis und zu den Frauen gehören 20 bis 35 Kinder. In Jinka hatte ich im Herbst Geld für eine Speed School für Erwachsene dagelassen und eine für die Kinder, die im Gefängnis mit ihren Müttern leben. Nun konnte ich sehen, wie außerhalb des Gefängnisses ein Gebäude entsteht, in dem ein Kindergarten und eine Schule arbeiten soll. Um den Kindern das Gefühl zu geben, dass sie nicht nur eingesperrt sind, entsteht jetzt neben dem Gefängnis ein kleines Zuhause für die Kinder. Besonders baten die Frauen um Hygieneartikel für die Zeit ihrer Menstruation. In Turmi machten wir drei Tage Station, um mit 25 Evangelisten über ihre Arbeit zu sprechen. Die meisten von ihnen haben Jesus als ihren großen Helfer erlebt, aber sie haben kaum eine Ausbildung. Meine Vorbereitungen konnte ich nicht verwenden, da man mir unterwegs meinen Rucksack gestohlen hatte. Ausgehend davon, dass ein Evangelist jemand ist, der die Welt und die Menschen und deren Nöte mit den Augen Jesu sieht und ihnen Gottes Antworten bringt, versuchte ich auf ihre Situation einzugehen und ihnen Gottes Antworten aufzuzeigen. Ein wichtiger Bestandteil der Situationsanalyse war die Rolle der Frau, gerade unter den verschiedenen Stämmen, unter Brunnen bei Benna nahm, bat ich als Deutscher und Weißer um Vergebung für das, was in der Vergangenheit an Schuld geschehen ist. In fast allen Landesteilen war die Zeit des Kommunismus mit großen Opfern für die Bevölkerung verbunden und leider hat die STASI bei der Unterdrückung der Nichtkommunisten und Verfolgung der Christen sehr intensiv geholfen. Wenn ich als Weißer am Anfang der Konferenz um Vergebung bitte, öffnet dies immer die Türen für die Vergebung der Äthiopier untereinander. So waren die Zeiten der Buße auch diesmal für uns alle sehr bewegend. Am Sonntag flogen wir zurück nach Addis Abeba und bereits am nächsten Morgen ging es mit einem Kleinbus in Richtung Süden. Die folgenden elf Tage waren wie so oft sehr intensiv und es ist fast nicht möglich, alle Eindrücke zu verarbeiten. Die Ziele für die Südroute waren Besuche in drei Gefängnissen, Besuche der Speed Schools und der neu gebauten Brunnen und in Turmi war ich Addis Abeba: alleinerziehnde Mutter von drei Kindern Besuch bei Braile Addis Abeba: Schabbatbeginn zukünftiger Kindergarten und Schule in Jinka 34 | Ausgabe 2/3 | 2013 gelegt. Die Evangelisten üben ihren Beruf oft unter großen Opfern für sich und ihre Familien aus. Oft haben sie nur ca. 20 bis 30 Euro als Einkommen und manchmal gibt es nur zwei Mahlzeiten für die Familien, aber die Verbreitung des Evangeliums ist ihnen dies wert. So waren die Tage in Turmi eine wichtige Investition ins Reich Gottes. Viele haben innere Heilung erlebt und alle sagten, dass sie nun das Evangelium anders verkündigen werden, liebevoller. Ein Häuptling der Hamar und vier weitere Hamar geben ihr Leben Jesus. Erste Christen der Hamar: „Wir wollen mit unserm Leben Gott verherrlichen“ Speed School bei Braile denen die Evangelisten im Omotal arbeiten. Sie haben unter sehr schweren Bedingungen den größten Teil der täglichen Lasten zu tragen und unter unnützen und sinnlosen Traditionen zu leiden. Selbst unter den evangelischen Mitarbeitern war ein abwertendes Frauenbild vorhanden. Als ich darüber sprach, wie Jesus die Frauen sieht und wie er deren Rolle aufgewertet hat, war zu erkennen, wie die Lasten zusehends von ihren Schultern fielen. Eine Frau sagte stellvertretend für die Evangelistinnen: „Und wir haben gedacht, wir müssten die Folge von Evas Sünde tragen und wären nur geschaffen, um die Männer zu unterstützen.“ So war es nur logisch, dass sie andere Frauen mitbrachten. Nach jeder Pause kamen andere Frauen aus der Stadt mit, so dass wir am Ende doppelt so viele Teilnehmer wie am Anfang waren. Das Thema „Versöhnung“ war ursprünglich nicht mein Thema, aber es spielte dann doch gerade unter den Mitarbeitern eine sehr große Rolle. So baten die Männer die Frauen um Vergebung, dass sie ihnen die Wertschätzung bisher versagt hatten. Ein Evangelist sagte: „Wenn ich nach Hause komme, werde ich meiner Frau die Füße waschen!“ Was dies bedeutet, kann man nur dann wirklich verstehen, wenn man das traditionelle Rollenverständnis in Äthiopien kennt. Ein anderer wichtiger Punkt des „Sehens wie Jesus sieht“ war die Sicht auf die anderen Stämme. Es waren Angehörige von fünf Stämmen aus dem Omotal anwesend und zwischen manchen ist die Geschichte nur eine Geschichte des gegenseitigen Kampfes. Die Geschichte ist eines Geschichte des Leids. Einen Vormittag nahmen wir uns Zeit zur Versöhnung zwischen des Stämmen. Besonders beeindruckend war die Versöhnung zwischen den Hamar und der Dassenech. Die anwesenden Hamar baten die anwesenden Dassenech auf den Knien um Vergebung, dann umgekehrt. Das Ergebnis war, dass sie danach einander lange umarmten und gemeinsam vor dem Herrn tanzten. Um Vergebung zu bitten und Vergebung zu gewähren, ist immer wieder eine der befreiendsten Erfahrungen. Am Abend war unser Thema, wie eine Geschichte, die lange Zeit unter dem Fluch von Hexerei und gegenseitigem Kampf stand, in eine Geschichte des Segens verändert werden kann. Gerade die Stämme im Omotal haben oft eine Geschichte mit sehr negativen Tra- Versöhnung bringt Freude! ditionen ihrer Kulturen, die vor allem immer zu Lasten der Kinder und der Frauen gehen. Obwohl viele der schlimmen Traditionen wie Mingi und Genitalverstümmelung der Frauen seit Jahren von der Regierung verboten sind, werden sie dennoch immer noch praktiziert. So ging es bei unserm Thema darum, wie man diese schlimmen Traditionen stoppen kann und das Land in den Segen bringen kann. Ob wir Segensbringer sind oder nicht, entscheidet sich immer im persönlichen Leben. Ein Evangelist kann das Evangelium nur dann zu anderen bringen, wenn er selbst zuhause mit den Seinen das Evangelium lebt. So stand im Abschlussgottesdienst das Familienbild der Bibel im Mittelpunkt. Wir sind der Frage nachgegangen: Wie können wir Kinder, Frauen, Männer nach dem Herzen Gottes werden? Und dann standen sie in dieser Reihenfolge im Altarraum und die anderen beteten für sie und segneten sie. Am Ende war der Gottesdienst eine große Freudenfeier mit vielen Tränen, Umarmungen und großer Hoffnung. Schon in Deutschland hatte mir Gott die Multiplikatoren aufs Herz | 35 Ausgabe 2/3 | 2013 Als wir dann am Sonntagmittag aufbrachen, um am späten Nachmittag im 150 Kilometer entfernten Jinka den nächsten Gottesdienst zu halten, erlebten wir eine Bestätigung Gottes, die uns alle sehr froh gemacht hat. Unter den ca. 40.000 Hamar gibt es nur etwa 100 Christen, und es sind kaum Männer darunter. Nachdem wir an einer Stelle, an der es in der Vergangenheit immer wieder zu Kämpfen oder zu Unfällen mit Todesfolge kam und um einen Neuanfang für die dortigen Bewohner gebetet hatten, ließ uns einer unserer mitreisenden Evangelisten anhalten. Ein Oberhaupt der Hamar, den er schon mehrfach besucht hatte, stand am Weg. Früher hatte er das Evangelium strikt abgelehnt, diesmal war er nach kurzer Zeit bereit, sein Leben Jesus zu geben. Mit ihm waren drei junge Männer und eine Frau bereit, ihr Leben in die Hand Jesu zu leben. Als ich noch einige Zeit mit ihnen geredet hatte, sagte der „neue Bruder“ zu mir: „Wenn du zurück in dein Land gehst, dann bete darum, dass Jesus uns und unser Land verändert! Wir sehen, dass wir dies brauchen.“ Wir kamen noch zu Recht zum Gottesdienst in Jinka. Am nächsten Morgen besuchten wir wieder das Gefängnis in Jinka. Große Freude gab es, als sie ihre Fotos sahen. Besonders freue ich mich darüber, dass die Kinder ihre Schule und den Kindergarten nun bald außerhalb des Gefängnisses haben werden. Auf der Anreise hatten wir die Gelegenheit, einen Brunnen beim Stamm der Benna einzuweihen. Im November hatten wir den Platz ausgesucht und ich hatte damals für den Stamm gebetet. Jetzt konnte ich mit dem Sponsor das Ergebnis sehen: Sauberes, klares Wasser ganz in der Nähe, ohne langen, mühevollen Weg für die Frauen und die Kinder. Zur Feier des Tages wurde eine Ziege am offenen Feuer gebraten und es gab eine Art selbstgebrautes Bier. Da ich gerade mit dem Darm Probleme hatte, aß ich nur symbolisch etwas von der Ziege. 2.000 bis 2.500 Leute im Umkreis können nun sauberes Wasser holen. Auf der Rückreise mussten wir von unserem Auto umsteigen auf einige Motorradtaxis. Im November hatte ich Geld für eine Speed School für den fast ausgestorbenen Stamm der Braile dort gelassen und nun wollte ich das Ergebnis sehen. Hier muss ich eine Korrektur zum letzten Bericht bringen. Ich hatte es so verstanden, dass es nur zwölf Überlebende des Stammes gegeben habe. Es waren aber zwölf Familien, die überlebt haben und diese leben nun gemeinsam mit 18 Familien eines anderen Stammes (Alei? Ich habe keine Informationen über diesen in Erfahrung bringen können). Nun wohnen 30 Familien in diesem Dorf und ihre Kinder besuchen nun zusammen unsere Schule. Auch von einem dritten Stamm kommen einige Kinder, so dass nun 30 Kinder die Schule besuchen. Als ich nach benötigter Hilfe fragte, wurden mir zwei weitere große Probleme ans Herz gelegt. Jedes Jahr tritt der Fluss Braile über die Ufer und dann steht fast immer das Dorf unter Wasser und für einige Zeit müssen sie dann ihre Hütten verlassen und in Notunterkünfte im etwas höher gelegenen Bereich des Dorfes ausweichen. In dieser Zeit leiden sie dann besonders unter den Insekten, besonders die Malariamücken sind eine große Plage. Mit relativ wenig finanziellem Aufwand konnte ich ihnen Moskitonetze für jede Hütte besorgen. Aber das andere Problem ist ein viel größeres: Im nahe gelegenen Fluss fangen sie ihre Fische und der braune Fluss ist oft die einzige Wasserquelle, die sie haben. Als ich an den Fluss gehen wollte, um einige Fotos zu machen, hielt man mich vehement davon ab, denn die Ufer seien voller Krokodile. So erfuhr ich von der großen Not des Dorfes. Man erzählte mir, dass jedes Jahr ca. zehn Bewohner des Dorfes beim Fischen oder beim Wasserholen von Krokodilen gefressen werden. Da das Wasser von den Frauen und Kindern geholt wird, trifft es wieder einmal sie. Ich habe mir vorgestellt, was in einer Frau oder einem Kind vorgeht, wenn es zum Wasserholen zum Braile geht. Nun ist eines meiner nächsten Ziele, einen Brunnen für dieses Dorf zu bauen. Das Wasser ist sauber und vor allem – am Brunnen warten keine Krokodile. Zurück in Addis feierte ich Karfreitag und die Osternacht mit den Orthodoxen in der Kirche und mit den Protestanten Ostern im Stadion von Addis. Wieder hatte ich ein Treffen mit einigen jungen Männern, die auf der Straße leben und die Gottes Hilfe brauchen und deshalb ihr Leben Jesus anver- trauten. Mit meinen Freunden (Juden, Muslimen, Christen) feierte ich meinen 61. Geburtstag und mit meinen jüdischen Freunden feierte ich Schabbat. In den letzten Jahren konnten noch einmal einige Tausend Falasha nach Israel auswandern. Die, die immer noch in Äthiopien leben, rechnen damit, dass bis Ende des Jahres noch ca. 1.000 das Land in Richtung Israel verlassen dürfen. Für die, die nicht dabei sein werden, werden die Grenzen vermutlich für Jahre verschlossen bleiben, weil dann die Auswanderung der äthiopischen Juden als abgeschlossen gilt. Mit meinen Freunden habe ich Schabbat gefeiert, hoffentlich das letzte Mal in Äthiopien. Sie sitzen wie auf Kohlen. Was wird aus ihnen, wenn das letzte Flugzeug mit Emigranten abgeflogen sein wird und sie dann immer noch in Äthiopien sein werden? Unser Zusammensein war von dieser Angst geprägt und die Frage stand im Raum: „Wird uns Gott wieder vergessen?“ Ich hoffe, nicht! Aber ich weiß, dass auch dann, wenn die Operation „Schwingen der Taube“ aus der Sicht Israels abgeschlossen sein wird, immer noch Menschen in Äthiopien leben werden, die sich als Juden verstehen. Im Augenblick kann ich mit ihnen nicht über Zukunftsprojekte in Äthiopien reden, aber ich befürchte, dass am Ende des Jahres dann die Frage wie ganz am Anfang meiner Besuche erneut stehen wird: „Kannst Du uns helfen?“ Ich wünschte, mir würde diese Frage am Ende des Jahres nicht mehr gestellt, weil sie doch alle noch „nach Hause“ gekommen wären! Nach meinem nächsten Besuch werde ich mehr wissen! Wie auch immer die Entscheidung ausfallen wird, der Gott Israels wird keines seiner Kinder vergessen. Vielleicht werden wir uns noch eine Weile um einige von ihnen kümmern müssen. Allen, die mit beten, allen, die mit tragen, allen, die uns finanziell die Hilfe möglich machen, ein ganz großes „Danke“ und „Gott vergelt’s!“ Ihr/Euer Matthias Franke Äthiopienhilfeverein Fassika e.V. Sparkasse Chemnitz BLZ: 870 500 00 Konto: 36 25 00 45 25 Wer eine Spendenquittung möchte, teile uns bitte die vollständige Adresse mit. 36 | Feierliches Ausgabe 2/3 | 2013 65 Jahre Staat Israel – damals und heute Vortrag und Ausstellung mit Vexierbildern im Rathaus Nürnberg von Hansjürgen Kitzinger, Nürnberg Unter dem Titel „Damals und heute“ wurde die Bilderausstellung der israelischen Botschaft im Nürnberger Rathaus am Montag eröffnet, welche bis zum 14.6.2013 dort zu sehen ist. Die Fotografien stellen jeweils ein Schwarzweiß-Bild aus den Gründerjahren Israels einem entsprechenden Farbbild der Gegenwart gegenüber; aber nicht einfach nebeneinander, sondern ineinander, wie eine Symbiose miteinander verbunden. Ein gelungener Kunstgriff, mit solchen Vexierbildern wird der Betrachter zusammen mit den Erläuterungen lebendig in die Geschichte Israels geführt. Die Festansprache hielt der Gesandte des Staates Israel, Emmanuel Nahshon, im voll besetzten historischen Rathaussaal (300 Besucher). Der Vortrag und die Ausstellung wurden vom Arbeitskreis „Suchet der Stadt Bestes“, der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) und der Stadt Nürnberg veranstaltet unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Hansjürgen Kitzinger, Vorsitzender des Arbeitskreises „Suchet der Stadt Bestes“ leitete den Abend mit den Worten ein, dass es schon zur Tradition in Nürnberg geworden sei, die runden und fünfer Geburtstage des Staates Israel festlich zu begehen. Der Arbeitskreis setzt seine Freundschaft zu Israel tatkräftig um: z.B. initiierte er den „Wald Nürnberg“ und weitere Baum-Haine für die Wüste Negev, pflanzte für die 1628 deportierten Nürnberger Juden je einen Baum im Märtyrerwald bei Jerusalem. Stadtrat und Vorsitzender der IKG Nürnberg Arno Hamburger betonte, es rühre ihn besonders, dass die Ausstellung ausgerechnet in Nürnberg, im Alten Rathaus, zu sehen sei. „Dieser Saal“, - er meinte damit den historischen Rathaussaal, „hat eine reiche Geschichte, auch während der Zeit der Nationalsozialisten.“ Hier habe 1933 die letzte Stadtratssitzung der demokratischen Parteien stattgefunden. Der Nazi-Hetzer, Gauleiter Julius Streicher stieß hier seine antisemitischen Parolen aus. Seine antisemitische Prophezeiung, in der Stadt werde es nie mehr eine jüdische Gemeinde geben, habe sich nicht bestätigt, sagte Hamburger. Moshe Oppenheimer, Delegierter des Jüdischen National Fonds (JNF-KKL), warf einen Blick auf seine persönliche Beziehung zur Stadt Nürnberg: Seine Großeltern waren 1933 von dort nach Palästina geflüchtet. Aus dem Nichts sei der florierende Staat Israel geschaffen worden. Der Gesandte Nahshon griff Letzteres mit den Worten auf, dass der JNF-KKL eine der wichtigen Säulen in der Geschichte Israels sei. Die Pflanzung von Bäumen sei eine Bestätigung des Glaubens unseres Staates in unsere Zukunft. Probleme, denen der Staat sich stellen müsse, seien eine Gelegenheit, etwas Neues zu leisten. Man könne sehr stolz sein auf die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und landwirtschaftlichen Errungenschaften dieses Landes mit seinen acht Millionen Einwohnern. Der Gesandte gab einen Einblick in die revolutionären Veränderungen bei der Wasserund Gasversorgung des Landes. Durch Entsalzungsanlagen und Gasvorkommen sei man unabhängiger; Exporte in die Nachbarländer könnten zur Entspannung beitragen. Bezüglich der politischen Herausforderungen erörterte er die Gefahren, die durch den arabischen Frühling besonders mit Ägypten bevorstünden, wies auf Syrien mit seinen chemischen Waffen und die zwei im Kampf befindlichen Seiten hin. Er kam auf Israels größte Sorge zu sprechen, das iranische Atomprogramm, welches ein Problem für die ganze Welt darstelle. Mit der neuen Regierung hoffe er, eine positive Entwicklung in Richtung Verständigung auch mit den Palästinensern zu sehen. Man wolle Frieden „für uns selbst, für unser Leben“. Freundschaft sei eine gute und starke Basis für Israels Arbeit. Mit den Worten an das Publikum: „Sie sind unsere Freunde“ beendete er seinen Vortrag. Lang anhaltender Applaus unterstrich seine Worte. In der Ehrenhalle begrüßte MdB Michael Frieser (CSU) die Besucher zum Rundgang durch die Ausstellung. Herr Frieser ist außerdem Gründungsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Nürnberg-Mittelfranken. Mit Musik und israelischen Spezialitäten klang der Abend gesellig aus. Konferenz- und Studienreise nach Oswiecim/Auschwitz und Krakau 20. – 26.08.2013 ab Nürnberg im Kleinbus mit Besichtigung von Görlitz und Breslau Programm und Anmeldung bei: Hansjuergen.Kitzinger@gmx.de PF 81465, 90249 Nürnberg, Tel. 0911-675922 Lebenspendendes | 37 Ausgabe 2/3 | 2013 Verwaiste Eltern treffen Jungen, der dank Organspende des Sohnes überlebte Dr. Arnold Fruchtenbaum Das Hohelied Ein biblisches Konzept der Liebe 7,50 EUR Das Leben des Messias Zentrale Ereignisse aus jüdischer Perspektive 9,50 EUR Am Donnerstag fand im Schneider Medical Center für Pädiatrie eine bewegende Begegnung statt: Die Eltern des israelischen Jungen Noam, der vor etwa zwei Wochen bei einem Sturz aus dem Fenster zu Tode gekommen war, trafen auf den zehnjährigen palästinensischen Jungen Yaakub, dem durch die Nierentransplantation nach einer Organspende von Noam das Leben gerettet worden war. Sarit, Noams Mutter, erklärte: „Yaakub heute zu sehen, ist ein großes Glück. Ich wünsche ihm nur Gesundheit, dass er von hier gesund wieder aufsteht und all das genießen kann, was ihm sechs Jahre lang versagt wurde. Für mich ist es ein riesiges Glück, und ich habe das Gefühl, ein Teil von Noam sei noch am Leben. Das ist für mich ein großer Trost.“ Souhaila, die Mutter Yaakubs, sagte unter Tränen: „Ich danke der Familie von ganzem Herzen.“ Für die Eltern von Noam war die Entscheidung, seine Niere für eine Spende zur Verfügung zu stellen, nicht selbstverständlich: Da Organspenden im Judentum umstritten und die Eltern Sarit und Avi religiös sind, berieten sie sich in dieser schweren Stunde mit einem Rabbiner, ob er unter religiösen Das 1. Buch Mose Kapitel 1-11 19,50 EUR Die Petrusbriefe und Judas Eine Auslegung aus messianischjüdischer Perspektive 14,90 EUR v.l.n.r. Yaakub, der Vater von Yaakub, die Mutter von Noam, der Vater von Noam, Prof. Yosef Peres, Leiter des Schneider Medical Center (Foto: Schneider Medical Center) Aspekten eine Organspende für erlaubt halten würde. Das Buch Richter Eine Auslegung aus messianischjüdischer Perspektive 19,50 EUR Der Hebräerbrief Eine Auslegung aus messianischjüdischer Perspektive 19,50 EUR Die Transplantation wurde im Schneider Medical Center durchgeführt, dem Krankenhaus, das landesweit mit Abstand die meisten Organtransplantationen an Kindern durchführt. Seit ihrer Gründung hat die Kinderklinik über 400 Herz-, Lungen-, Leber- und Nierentransplantationen bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen vorgenommen. (Schneider Medical Center, 12.06.13) Quelle: Botschaft des Staates Israel Das Buch Ruth 14,50 EUR Ihr werdet meine Zeugen sein – Einblicke in die Apostelgeschichte aus jüdisch-messianischer Perspektive 15,95 EUR i Roger Liebi Leben wir wirklich in der Endzeit? – mehr als 175 erfüllte Prophezeiungen 13,– EUR Bestell-Tel. 03727 2701 Schneider Children's Medical Center of Israel 38 | Sicherheitsrelevantes Ausgabe 2/3 | 2013 und der Radikalisierung, weil man nicht genug unternehme, um die so genannte Islamophobie zu stoppen. Bericht von der diesjährigen Deutschen Islamkonferenz nachdem die Muslime sich geweigert hatten, Deutschlands Bedenken hinsichtlich der Sicherheitsgefahren durch den radikalen Islam anzuerkennen von Soeren Kern, Madrid Sonntag, 19. Mai 2013: Eine groß angelegte Konferenz über die Beziehungen zwischen Deutschen und Muslimen endete mit einem Fehlschlag, nachdem die an der Veranstaltung teilnehmenden Muslime sich geweigert hatten, die Bedenken der Regierung hinsichtlich der Gefährdung der Sicherheit durch den radikalen Islam an zuerkennen. Der deutsche Innenminister Hans-Peter Friedrich verfolgte bei der 8. Deutschen Islamkonferenz am 7. Mai in Berlin das Ziel, Wege zu finden, wie die Regierung mit moderaten Muslimen in Deutschland gegen Islamismus und Extremismus zusammenarbeiten könnte. Aber die an der Veranstaltung teilnehmenden Moslems waren offenbar beleidigt durch die Feststellung, der Islam könne radikal oder gewalttätig werden, und sie verlangten stattdessen, dass die deutsche Regierung Schritte dahingehend unternehmen müsse, in Deutschland den Islam mit dem Christentum auf eine Stufe zu stellen. Die deutsche Islam-Konferenz wurde seinerzeit vom ehemaligen Innenminister Wolfgang Schäuble im Jahre 2006 ins Leben gerufen und galt als das zentrale Forum für den Dialog zwischen deutschen Politikern und Vertretern der schätzungsweise 4,3 Millionen Muslime, die derzeit in Deutschland leben. Erklärtes Ziel der jährlich stattfindenden Veranstaltung, zu der muslimische Organisationen und Einzelpersonen eingeladen sind, mit Regierungsvertretern von Bund, Ländern und Gemeinden an einem Tisch zu sitzen, ist die Förderung der muslimischen Integration in die deutsche Gesellschaft. Die diesjährige Veranstaltung konzentrierte sich auf drei Hauptthemen: Institutionelle Zusammenarbeit zwischen Muslimen und dem deutschen Staat; Gleichstellung der Geschlechter und Gleichberechtigung sowie die Bekämpfung von Extremismus, Radikalisierung und sozialer Polarisierung. Die muslimischen Teilnehmer an der Konferenz wollten aber offenbar nur einen Punkt als Hauptthema erörtern: Die Förderung der Einführung eines umfassenden Islamischen Religionsunterrichtes an öffentlichen Schulen, unter anderem durch Konferenzen und entsprechende Publikationen. Obwohl die Regierung auf diesem Gebiet bereits viele Zugeständnisse gemacht hat, beschwerten sich die Moslems über die deutsche Behinderung bei der Auswahl der Lehrer, die den Islam-Unterricht an deutschen Schulen anbieten könnten. Im Hinblick auf das zweite Thema, der Gleichstellung der Geschlechter, erhofft sich die Bundesregierung Lösungen für die Probleme der Gewalt auf der Grundlage der Familienehre sowie hinsichtlich der Zwangsverheiratung. Aber die Moslems weigerten sich sogar, grundsätzlich eine Verbindung zwischen dem Islam und Zwangsehen zu bestätigen. Stattdessen gelang es ihnen, die Geschlechterfrage auf den Kopf zu stellen mit der Forderung, dass die deutschen Arbeitgeber sich verpflichten müssten, muslimische Frauen, die mit Burkas arbeiten wollen, nicht zu diskriminieren. Das dritte Thema, die Verhinderung des islamischen Extremismus und der Radikalisierung, löste zweifellos die meisten Kontroversen auf der diesjährigen Konferenz aus. Innenminister Friedrich hatte gehofft, die Unterstützung und Zusammenarbeit der auf der Konferenz anwesenden Muslime im Kampf gegen die Radikalisierung junger Muslime in Deutschland zu gewinnen. Seit seinem Amtsantritt im Jahre 2011 zeigte Friedrich in Deutschland sehr fassettenreiche Reaktionen im Hinblick auf den Aufstieg des radikalen Islam. Friedrich und andere deutsche Sicherheitsbehörden sind zunehmend besorgt über die Bedrohung durch einheimische Terroristen, die durch islamische Extremisten inspiriert werden, und die ganz offen sagen, dass sie das islamische Scharia-Recht in Deutschland und Europa etablieren wollen. (In einer Umfrage wurde festgestellt, dass mehr als die Hälfte aller Deutschen den Islam als Bedrohung für ihr Land betrachten und glauben, dass er nicht in die westliche Gesellschaft gehört.) Aber die Muslime waren merklich aufgebracht, als Friedrich sich weigerte, ihren Forderungen nachzugeben und die Diskussion über die sicherheitsrelevanten Aspekte des Islam auf der diesjährigen Konferenz fallen zu lassen. Der Direktor für interreligiösen Dialog an der Turkish-Islamic Union for Islamic Affairs [Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB)], Bekir Alboga, beschwerte sich, dass Friedrich die Konferenz gegenstandslos gemacht habe, indem er sicherheitspolitische Themen zu weit in den Vordergrund gerückt hat. Alboga sagte, die deutsche Islam-Konferenz macht in seiner jetzigen Form keinen Sinn mehr. Ich sehe keine echte Partnerschaft. Er fügte hinzu: „Wir [Muslime] wollen nicht als ein Sicherheitsfaktor gesehen werden.“ In einer auf der Konferenz gehaltenen Rede versuchte Alboga logische Kunstgriffe und beschuldigte Deutschland der Förderung des Extremismus Deutsche Islam Konferenz | 39 Ausgabe 2/3 | 2013 Später sagte Alboga in einem Interview mit dem deutschen Nachrichtensender Deutsche Welle, er hoffe, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Bundestagswahl im September 2013 gestürzt werde, damit der Dialog zwischen Muslimen und Deutschen mit einer neuen Regierung unter der Führung von etwas mehr Moslem-freundlichen Sozialdemokraten in positiver Weise fortgesetzt werden könne. Ich erhoffe mir eine echte Partnerschaft, sagte er. Es sei darauf hingewiesen, dass Albogas Organisation "Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V." (DITIB) ein Ableger der türkischen Regierung ist, die über 900 Moscheen in Deutschland kontrolliert. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat DITIB seit langem dazu verwendet, um türkische Einwanderer von der Integration in die deutsche Gesellschaft abzubringen. Albogas Beschwerden wurden auch vom Generalsekretär des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD) aufgegriffen. Aiman Mazyek sagte, die Islam-Konferenz braucht dringend eine Generalüberholung, weil es kein Dialog zwischen gleichwertigen Partnern ist. Der Leiter der türkischen Gemeinschaft in Deutschland (TGD), Kenan Kolat, forderte die deutsche Regierung auf, ein neues Ministerium für Integration zu schaffen, das dann die Verantwortung für die Organisation der deutschen Islam-Konferenz vom Innenministerium übernehmen sollte. Der Direktor des Islamrates in Deutschland (IR), Ali Kizilkaya, bezeichnete die deutsche Islam- Konferenz als „Zug in die falsche Richtung“, weil das Ereignis auf Sicherheitsfragen und Misstrauen basiert. Die mitte-links-gerichtete Sozialdemokratische Partei (SPD) ist begierig darauf, die verärgerten muslimischen Wähler zu umwerben, in dem verzweifelten Versuch, Kanzlerin Merkel im Herbst dieses Jahres zu stürzen. Sie sprangen voller Begeisterung auf den Anti-Friedrich-Zug auf. Der Innenminister des Landes Niedersachsen, der SPD-Politiker Boris Pistorius, beschuldigte Friedrich, durch unsensible Kommentare die Islamphobie zu schüren. Pistorius sagte, das ursprüngliche Ziel der deutschen Islam-Konferenz sei es gewesen, Gespräche über den Islam zu führen, aber Friedrich und sein Vorgänger Thomas de Maizière hätten den Fokus auf die Themen Sicherheit und Terrorismus gelegt, und diese Verschiebung habe die muslimischen Teilnehmer befremdet. Pistorius sagte, dass die SPD nach einer siegreichen Bundestagswahl der Konferenz ein neues Konzept verleihen werde, indem man sorgfältig die Begriffe Islam und Islamismus trennt. Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Thomas Oppermann, beschuldigte Friedrich als Ausrichter die Islam-Konferenz in eine Sackgasse geführt zu haben und sagte: „Wir wollen den Dialog mit den Muslimen auf eine neue Grundlage zu stellen.“ Der Integrations-Minister des Landes Nordrhein-Westfalen, der SPD-Politiker Guntram Schneider, vermittelte eine Vorahnung davon, was eine solche Neuausrichtung der Konferenz bedeuten könnte, als er sich darüber beschwerte, dass das Problem der „Islamophobie“ auf der Konferenz nicht thematisiert wurde. Der potenzielle Koalitionspartner der SPD griff auch den Ton des Wahlkampfes auf. Die Politikerin der Linkspartei, Christine Buchholz, beschuldigte Friedrich, er sei nicht an einem echten Dialog mit den Muslimen interessiert. Grünen-Parteichefin Renate Künast sagte, dass die Konferenz einen „Reset“ (Neustart) benötige, da Friedrich zu viel Porzellan zerschlagen hat. Auf jeden Fall ist dies nicht das erste Mal, dass die deutsche Islam-Konferenz mit einem Fehlschlag beendet wurde. Die offizielle Konferenz im Jahre 2012 versuchte, Wege zu ebnen, um sich mit dem steigenden Problem von Zwangsehen und häuslicher Gewalt unter den Muslimen in Deutschland zu befassen. Aber die muslimischen Vertreter an dieser Veranstaltung waren offensichtlich nicht in der entsprechenden Stimmung für einen Kompromiss. Damals, wie auch jetzt, lehnten sie die Verantwortung für eines der unzähligen Reizthemen bei den deutsch-muslimischen Beziehungen ab. Stattdessen beharrten sie auf ihrer Forderung, dass die deutsche Regierung „das unangebrachte und verfehlte Konzept“ für die muslimische Integration abändern müsse. Die Konferenz im Jahre 2012 endete ohne eine gemeinsame Pressekonferenz wegen der muslimischen Verärgerung über „offensive“ Kommentare, die angeblich auf der Pressekonferenz nach der Veranstaltung im Jahre 2011 gefallen waren. Sehr geehrter Bundesinnenminister Dr. Friedrich! Mit großem Interesse lese ich Ihre Äußerungen über die islamischen Radikalen! Ich freue mich als langjähriger mit dem Islam beschäftigter Pfarrer, endlich jemand zu finden, der die einzig richtige Antwort für die Hassprediger hat! Ich gratuliere Ihnen als evangelischer Pfarrer i.R. für diese klaren Worte, die ich bei Frau Merkel leider nicht finde. Wir brauchen keine Türkei in der EU, wo Erdogan nur einen Fuß in Deutschland haben will. Der Islam, wer ihn kennt und in den islamischen Ländern studiert, wie es Christen geht, der weiß, dass das niemals passieren darf, dass der Islam neben dem Christentum die gleiche Stellung erhält. Die Masse unseres Volkes ist leider schon wertblind. Da ich in Deutschland nach dem Wunder der deutschen Wiedervereinigung ca. 150 Vorträge über Israel und Islam gehalten habe, weiß ich, dass es neben dieser linken Wertblindheit auch eine Menge aufrichtiger und auch gläubiger Menschen gibt, die mit mir der Meinung sind: „Der mächtige Moslem ist nicht tolerant, und der tolerante Moslem hat keine Macht.“ Wenn wir wissen wollen, wie Moslems denken und handeln, brauchen wir nur in den islamischen Ländern Informationen über den Stand der Christen einzuholen. Und so müssen wir auch argumentieren. Sorgen die Moslems dafür, dass es den Christen in diesen Ländern gut geht, dann können sie erwarten, dass es Moslems auch bei uns gut geht. Anders nicht! Die Reaktion der leitenden Moslems auf der Islam-Konferenz spricht Bände! Warum schweigen unsere Tageszeitungen über diese Vorgänge? Ich wünsche Ihnen Gottes Beistand und viel Unterstützung. Schalom! Winfried Amelung Arbeitskreis Hilfe für Israel, Pfr. i.R. Winfried Amelung D-09131 Chemnitz · Birkensteig 7a Tel +49-(0)371-3 00414 Fax: -/4586206 E-Mail: WAmelung@t-online.de www.wamelung.homepage.t-online.de/ 40 | Abwegiges Ausgabe 2/3 | 2013 Abwegiges zum Obama-Besuch in Israel von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Manche fragten sich, wieso US-Präsident Barack Obama überhaupt nach Israel reist. Wirklich nur „good will“, um gute Stimmung bei den Israelis machen? Denn angeblich hat er keine Friedenspläne im Reisegepäck. Ein israelischer Reporter meinte, dass Obama die ständige Kritik nicht mehr hören wollte, während seiner ersten Kadenz nach Ägypten und in die Türkei gereist zu sein, aber einen großen Bogen um Israel gemacht zu haben. Solange der arabische Frühling zu einem „islamischen Winter“ geworden, in Syrien die Hölle möglicherweise sogar mit Giftgas los ist und eine militärische Attacke auf das iranischen Atomprogramm offenbar vertagt worden ist, bleiben vor allem Symbole rund um den Besuch. In Israel wurde ein nie da gewesener Aufwand betrieben, vergleichbar nur mit dem kehrsadern wurden blockiert. Die A1, die Autobahn von der Wirtschaftsmetropole Tel Aviv hinauf zur Hauptstadt Jerusalem, wurde schon am Tag vor Obamas Ankunft stundenlang blockiert, weil der amerikanische Außenminister John Kerry durch eine gespenstisch leere Landschaft gefahren werden sollte, gesäumt nur von tausenden amerikanischen und israelischen Flaggen. Israels Luftraum wurde geschlossen. Linienflüge wurden gestoppt, während riesige Galaxy Transportmaschinen das Vorfeld auf dem Ben Gurion Flughafen versperrten. Die hatten eine ganze Flotte Hubschrauber nach Israel gebracht, BlackhawkHelikopter und den grünen „Marine One“ Hubschrauber, mit dem der Präsident regelmäßig auf dem Rasen vor dem Weißen Haus landet. Die Galaxys haben auch die schwarzen Staatslimousinen von Washington nach Israel gebracht. Aber oh je. Während amerikanische Sicherheitsleute und 15.000 israelischen Polizisten für diesen 4 Millionen Dol- In Israel wurde ein nie da gewesener Aufwand betrieben, vergleichbar nur mit dem Besuch des Deutschen Kaisers Wilhelm II. im Jahr 1898, für den beim Jaffa-Tor sogar ein Teil der Altstadtmauer Jerusalems eingerissen worden ist. Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. im Jahr 1898, für den beim Jaffa-Tor sogar ein Teil der Altstadtmauer Jerusalems eingerissen worden ist. Für keinen anderen amerikanischen Präsident oder Staatsbesucher wie Anwar el Sadat wurde Jerusalem derart herausgeputzt und großräumig abgesperrt. „Vielleicht könnten die Straßen und Gehsteige auch nach Obama so schön gefegt und geschrubbt werden“, meinte eine Frau, die verzweifelt nach einem offenen Weg suchte, ihre Tüten und Taschen vom Markt nach Hause zu schleppen. Im Stadtzentrum wurden alle parkenden Autos abgeschleppt und die Hauptver- lar teuren Besuch alles „steril“ gemacht hatten, passierte ein erstes Missgeschick. Eine knappe Stunde vor der „historischen Landung“ wollte Obamas gepanzerter Chevrolet nicht anspringen. Der Motorschaden ließ sich auf die Schnelle nicht beheben. Also wurde beschlossen, eine Ersatzlimousine auf den Landweg von Jordanien nach Israel zu fahren. Denn dorthin ist auch ein kompletter Fuhrpark geflogen worden, für die Stippvisite Obamas bei König Abdullah am darauf folgenden Freitag. Mangels politischen Inhalten kann deshalb nur über das Drumherum berichtet werden. terer Affront der ohnehin wenig geliebten Amerikaner gegen die Ehre der Palästinenser. Aber der genaue Ablauf des Besuches muss abgewartet werden, denn nicht alle Details wurden vorab mitgeteilt, auch aus Sicherheitsgründen. (C) Ulrich W. Sahm So wurden schon höchstoffiziell die Gastgeschenke für Michelle und sogar für den Präsidentenköter Bo mitgeteilt: ein Spielzeug-Hamburger aus Gummi. Sara Netanjahu, die Frau des Ministerpräsidenten, hat als zudem einen silbernen Teller für das Pessachmahl ausgewählt und Silbermedaillons mit der Abbildung der Harfe Davids, eingelegt mit römischem Glas. Die seien für Sasha und Malia Obama bestimmt, schrieb Netanjahu auf ihrer Facebook-Seite. Zum Bedauern der Tratsch-Kolumnen in den Zeitungen wird Michelle ihren Mann nicht begleiten. „A beautiful day“, ein wunderschöner Tag, waren die ersten Worte Obamas, nachdem die Air Force One auf die Sekunde pünktlich gelandet war und der amerikanische Präsident mit einem breiten Lächeln die fahrbare Treppe von seinem Jumbo-Jet zum roten Teppich herabgestiegen war. „Good to see you, my friend“, Schön Sie zu sehen, mein Freund sagte er zu Benjamin Netanjahu, trotz der allgemein bekannten angespannten Beziehungen zwischen beiden Politikern. Dann umarmte Obama seinen echten Freund, den fast neunzig Jahre alten israelischen Staatspräsidenten. „Alle hoffen, dass es bei diesem Besuch keine Pannen und vor allem keine Anschläge gibt“, sagten israelische Reporter. Große Bedenken gibt es noch wegen der geplanten Besuche Obamas in Ramallah und Bethlehem in den palästinensischen Autonomiegebieten. In den vergangenen Tagen gab es Demonstrationen gegen Obama. Viele Palästinenser sind beleidigt, dass Obama nach Israel kommt, und zu den Palästinensern lediglich „Abstecher“ macht. In Bethlehem wurde ein Plakat Obamas mit Hakenkreuzen und Davidsternen beschmiert, mit Schuhen getreten und schließlich mit einem Taxi überfahren. Wegen der Sicherheitsbedenken werde Obama nach Ramallah mit dem Hubschrauber fliegen. Amerikanischen Piloten haben tagelang den sichersten Weg zur Mukata, dem ehemaligen Hauptquartier Arafats und heutigen Amtssitz von Mahmoud Abbas geübt. Obgleich sich das Mausoleum Arafats neben dem Eingang der Mukata befindet, werde Obama dort wohl keinen Kranz niederlegen, hieß es in Vorberichten. Das wäre ein wei- Notiertes und Kommentiertes | 41 Ausgabe 2/3 | 2013 Kurz notiert dpa verfälscht Obama-Rede Liebe Kollegen, ich bin mal wieder sehr irritiert über die Berichterstattung von dpa: Wie ich im dpa-Bericht über die Ankunft von Obama in Israel lese, wird aus seiner kurzen Rede am Flughafen berichtet: „Erneut forderte Obama Frieden zwischen Palästinensern und Israel.“ Das ist falsch und verfälscht die eindeutige Tendenz seiner Rede, in der das Wort „Palästinenser“ nicht vorkam, mit Sicherheit ganz bewusst. Im Original hat Obama folgendes gesagt: And we stand together because peace must come to the Holy Land. For even as we are clear-eyed about the difficulty, we will never lose sight of the vision of an Israel at peace with its neighbors. Mit Nachbarn im Plural können nicht allein die Palästinenser gemeint sein, sondern genauso Libanon, Syrien, Iran und die gesamte arabische Welt mit Ausnahme Ägyptens und Jordaniens. Kommentare von Ulrich W. Sahm Obamas Besuch in Israel Schon bei der Ankunft am Flughafen und bis zum Abend bei der Pressekonferenz versuchte Obama seine alten Fehler zu korrigieren. Mit amerikanischer Zustimmung durfte das offizielle Kamerateam bei der Begrüßungszeremonie sogar erstmals auch ein Mikrofon einsetzen. Obamas „Glücklicherweise bin ich jetzt dem Kongress entflohen“ machte in Amerika große Schlagzeilen. Nach einem Besuch bei dem von Amerika mitfinanzierten Raketen-Abwehrsystem „Eisenkappe“ zog Obama auf dem Fußweg zum Helikopter das Jacket aus und lief im weißen Hemd mit blauem Schlipps weiter. Netanjahu zögerte kurz und machte es dann seinem Gast nach. Der lockere Spaziergang wurde zum „Bild des Ta- ges“ und natürlich ein Anlass für freundlichen Spott israelischer Fernsehmoderatoren, die in ähnlicher Aufmachung die Nachrichten präsentierten. Den Israelis fiel auf, dass Obama eine komplette Kehrtwende von seiner problematischen Rede in Kairo 2009 gemacht hat, wo er die Errichtung Israels als Resultat des Holocaust dargestellt und die Siedlungen für illegal erklärt hat. Jetzt redete er von den biblischen Wurzeln des jüdischen Volkes im Heiligen Land. Die in Kairo hervorgehobenen Palästinenser mitsamt Rechten und Ansprüchen wurden überhaupt nicht erwähnt. Obama hat das Wort „Siedlungen“ auch bei der Pressekonferenz am Abend nicht in den Mund genommen. Sehr wohl wurde jedoch die Zwei-Staaten-Lösung thematisiert. Dazu hatte sich auch der israelische Premier erneut öffentlich bekannt. Obama wie auch seine israelischen Gesprächspartner, Peres und Netanjahu, betonten die Dringlichkeit, endlich eine Verhandlungslösung für dieses Problem zu finden. „Barack“ und „Bibi“, wie sich die beiden Politiker „liebevoll“ anredeten, stimmten in der Einschätzung der Gefahr einer möglichen iranischen Atombombe voll überein. Netanjahu betonte, dass Israel nicht einmal seinem besten und mächtigen Freund Amerika das Recht auf Selbstverteidigung überlassen werde. Dem stimmte Obama voll zu, schränkte aber ein, dass auch Rücksichten auf Verbündete bedacht werden müssten. Immerhin hat Netanjahu dem amerikanischen Präsidenten öffentlich das Vertrauen ausgesprochen, es ernst zu meinen mit der Absicht, den Iran am Bau einer Atombombe zu verhindern. So wurde das zentrale Thema eines militärischen Angriffs auf Iran vor allem mit Andeutungen abgehandelt. Sehr wortreich hat Obama die Frage eines israelischen Journalisten zum Einsatz chemischer Waffen in Syrien beantwortet. Die Amerikaner hätten einen militärischen Einsatz angekündigt, falls Syrien da eine „rote Linie“ überschreite, meinte der Reporter. Obama erklärte, dass noch unklar sei, ob und wer chemische Kampfstoffe in Aleppo eingesetzt habe. Das werde mit Hilfe der Partner Amerikas noch geprüft. Obama hielt es für unwahrscheinlich, dass die chemischen Kampfstoffe in die Hände der Opposition gefallen seien, wie von der syrischen Regierung behauptet. Der 2. Tag des Obama- Besuches dürfte für den Konflikt mit den Palästinensern von entscheidender Bedeutung werden. Noch zählen die Amerikaner zu den wichtigsten Financiers der Palästinenser. Das palästinensische Gesuch an die UNO, sich als Staat anerkennen zu lassen, hatte scharfen ameri- kanischen Widerstand provoziert. Die Amerikaner stellten deswegen eine Finanzierung der UNESCO ein. Obamas Besuch in Ramallah wurde von vier Raketen überschattet, die am Donnerstagmorgen vom Gazastreifen aus auf Israel abgeschossen worden waren. In der Kleinstadt Sderot verursachte eine Rakete Sachschaden an einem Haus. Es gab keine Verletzten. Mahmoud Abbas verurteilte den Raketenbeschuss, der deutlich machte, dass die Autonomiebehörde keinerlei Einfluss in dem von der Hamas beherrschten Gazastreifen hat. Hinzu kommen gewalttätige Demonstrationen im Westjordanland gegen den Besuch Obamas. Eine Pressekonferenz in Ramallah soll etwas mehr Klarheit bringen, ob Obama den palästinensischen Präsidenten zu einer Wiederaufnahme der seit vier Jahren verweigerten Friedensverhandlungen mit Israel überzeugen konnte. (C) Ulrich W. Sahm Obamas Kehrtwende US Präsident Barack Obama hat eine Kehrtwende um 180 Grad gemacht. Zu Beginn seiner ersten Kadenz 2009 versuchte er den Scherbenhaufen zu kitten, den sein Vorgänger George W. Bush in der arabischen Welt hinterlassen hatte. Mit der Kairoer Rede versuchte er sich bei den Arabern einzuschmeicheln, indem er Israels Siedlungen für „illegal“ erklärte. Damit erzeugte Obama einen neuen Scherbenhaufen. Denn die Palästinenser glaubten, deshalb nicht mehr mit Israel verhandeln zu können. Selbst ein 10-monatiger Baustopp in den Siedlungen konnte Präsident Mahmoud Abbas nicht überzeugen. Obamas schmeichelnde Worte an die Adresse der Moslems und Araber verpufften zudem mit dem „arabischen Frühling“. Die Amerikaner verloren Einfluss und treue Verbündete wie den ägyptischen Diktator Hosni Mubarak. In dem von ihnen „befreiten“ Libyen wurde der amerikanische Botschafter ermordet. Anderswo brannten amerikanische Flaggen, auch in den palästinensischen Gebieten. Jetzt, zu Beginn seiner zweiten Kadenz, ist Israel sein erstes Reiseziel. Mit Umarmungen, Küssen und ausgeklügelten telegenen Gesten korrigierte er seine Fehler von damals gegenüber Israel und den Juden. Er schmeichelte sich bei den Israelis ein und erwähnt nur beiläufig die Siedlungen. Als hätte Obama nichts aus seinen Fehlern von 2009 gelernt, tut er jetzt in Israel und in der palästinensischen Autonomie mit umgekehrten Vorzeichen genau das Gleiche. In Ramallah verkündete der amerikanische Präsident israelische Standpunkte wie „es gibt keine Abkürzungen“ und „nur direkte Ver- 42 | handlungen“ könnten zu Frieden führen. Den schlimmsten Dorn im Auge der Palästinenser, die israelischen Siedlungen, erwähnte er nur als Zitat von Abbas und äußerte „Verständnis für die palästinensischen Probleme“. Mit vielen kritischen Worten zur Hamas im Gazastreifen führte Obama die Schwäche des palästinensischen Präsidenten vor, nicht einmal im Namen aller Palästinenser sprechen zu können. Auch Obamas wiederholte Erwähnung palästinensischer Raketen auf Israel zeugte nicht von Solidarität mit den Palästinensern. Während Netanjahu nur gelobt worden ist, forderte Obama von Abbas Nachgiebigkeit und Kompromissbereitschaft. Mit derart einseitig pro-israelischen Standpunkten dürfte Obama dem Hass der Araber auf Amerika weiteren Vorschub geleistet haben und seine Glaubwürdigkeit als „neutraler“ Vermittler verloren zu haben. (C) Ulrich W. Sahm Obama hat israelisches Vertrauen gewonnen Innerhalb von drei Tagen hat US-Präsident Barack Obama den Nahostkonflikt umgestülpt. Liebgewonnene Klischees, wie sie seit Jahren in den Medien verbreitet werden, haben sich als Propaganda entpuppt. „Die angeblichen Spannungen mit Eurem Premierminister Netanjahu haben viel Stoff für (die TV-Satiresendung) Eretz Nehederet (wunderbares Land) geliefert“, sagte Obama vor lachenden israelischen Studenten, die sich über dessen Intimkenntnis der bissigsten Sendung im israelischen Fernsehen amüsierten. Obama hat mit seiner Charmeoffensive die Herzen der Israelis gewonnen und Vertrauen in ihn und in die amerikanische Politik eingeflößt. Weil die Amerikaner voll hinter Israel stehen und einen „weiteren Holocaust verhindern werden“, wie Obama es ausdrückte, ist vielen Israelis die akute Angst vor einer iranischen Atombombe genommen worden. Obama hat klar gemacht, dass Israel nicht allein dieser Gefahr ausgesetzt sei. Auch zum Konflikt mit den Palästinensern hat er neue Akzente gesetzt. So waren sie kaum jemals von einem ausländischen Staatschef ausgesprochen worden. Dass die Besatzung „ungerecht“ sei, dass schlechte Behandlung von Palästinensern oft ungestraft ausgehe und dass der jetzige Zustand nicht ewiglich aufrecht erhalten bleiben könne, wissen fast alle Israelis ohnehin. Die Osloer Verträge mitsamt Anerkennung der palästinensischen Nationalbewegung sowie die palästinensische Selbstverwaltung sind längst Konsens. Auch für die Errichtung eines palästinensischen Staates gibt es breite Zustimmung. Obama muss zugutege- Ausgabe 2/3 | 2013 halten werden, mit klaren Worten in Ramallah wie in Jerusalem jedoch neben dem Grundprinzip auch die notwendigen Bedingungen für die Entstehung eines palästinensischen Staates genannt zu haben. Erst müssten Grenzen festgelegt, Israel als jüdischer Staat anerkannt und seine Sicherheit garantiert sein. Denn Obama schloss die von den Palästinensern geforderte Rückkehr zu den „Grenzen“ von 1967 (in Wirklichkeit Waffenstillstandslinien) aus. Das Problem der „für den Frieden kontraproduktiven Siedlungen“ werde sich von alleine lösen. Hier unterscheidet sich Obama von den Europäern, die in den Siedlungen das Haupthindernis für Frieden in der Welt sehen. Ein weiterer Seitenhieb gegen die EU war Obamas Forderung, neben der palästinensischen Hamas auch die libanesische Hisbollah auf die Liste der Terrororganisationen zu setzen. Obama hat mit Erfolg den Israelis Vertrauen einflößt. Ob Israel nun eher bereit ist, Risiken für einen Frieden einzugehen angesichts der Vernichtungsdrohungen von Iran, Hamas und Hisbollah, wird sich erst noch erweisen müssen. (C) Ulrich W. Sahm Obamas Affronts gegen die Palästinenser Die Stimmung bei der Pressekonferenz in Ramallah nach einem zweistündigen Gespräch mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas wurde als „frostig“ beschrieben. US-Präsident Barack Obama hatte gegen Tabus verstoßen. Als er vor der palästinensischen Regierung und der Presse aus aller Welt die Palästinenser aufforderte, nachgiebig und kompromissbereit zu sein, musste Abbas seinen Schlips lockern. Obama hat gnadenlos und eindringlich palästinensischen Terror und den Raketenbeschuss Israels wenige Stunden zuvor aus dem palästinensischen Gazastreifen verurteilt. Angeblich hatte Abbas das zuvor im Kämmerlein auch getan. Doch öffentlich wollte er diese Verurteilung nicht wiederholen. Schließlich hatte er erst vor wenigen Tagen verkündet, dass die Hamas sein „Partner“ sei und dass er keine Meinungsverschiedenheiten mit der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Organisation habe. Obama hatte bei seinem Besuch die israelischen Siedlungen bestenfalls als „kontraproduktiv“ bezeichnet und die Formulierung „illegal“ vermieden. Das hatte Obama in der Kairoer Rede 2009 gesagt. Abbas benutzte diese Formel, um „auf einen hohen Baum zu klettern“, nämlich ein Ende des Siedlungsbaus im Westjordanland und in Ostjerusalem zur Bedingung für eine Fortsetzung der Friedens- gespräche mit Israel zu machen. „Obama ist gekommen und hat die Leiter weggezogen, mit der Abbas von dem Baum wieder herabsteigen könnte“, sagte ein israelischer Reporter. Der amerikanische Präsident habe den Palästinensern signalisiert, mit ihrer Verweigerungspolitik ganz alleine dazustehen, während er den Israelis erklärte, „Ihr seid nicht allein!“ Ein weiterer Seitenhieb gegen die EU war Obamas Forderung, neben der palästinensischen Hamas auch die libanesische Hisbollah auf die Liste der Terrororganisationen zu setzen. Nach der Pressekonferenz sagten verärgerte palästinensische Minister zu Reportern: „Keine Sorge, wir halten an dem Grundsatz fest, dass es ohne einen Baustopp in den Siedlungen keine Verhandlungen geben wird.“ Bei der Pressekonferenz hatte Obama den Palästinensern zuvor vorgeworfen, sich durch solche Bedingungen dem Frieden zu verweigern, Israel nicht als jüdischen Staat anerkannt zu haben und vieles mehr. Sufian Abu Saida, ehemaliger „Minister für Gefangene in israelischen Gefängnissen“ erzählte im israelischen Rundfunk, dass es schon bei den Vorbereitungen zu dem Besuch Missstimmung mit den Amerikanern gegeben habe. So wurde ein Treffen des Präsidenten mit Familienangehörigen von Palästinensern, die in israelischen Gefängnissen wegen Terroranschlägen und Mord an Israelis einsitzen, ausgeschlossen. „Ein Stich in unser Herz war auch die Weigerung der Amerikaner, Obama am Grab von Arafat einen Kranz niederlegen zu lassen, obgleich sich das Mausoleum doch beim Eingang zum Regierungssitz von Abbas befindet“, fügte Abu Saida noch hinzu. Das sei für die Palästinenser umso schmerzhafter gewesen, zumal Obama in Jerusalem sogar das Grab des Begründers des Zionismus, Theodor Herzl besucht hat. (C) Ulrich W. Sahm Bedrohliches | 43 Ausgabe 2/3 | 2013 Islam – eine Bedrohung von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Die Hälfte der Deutschen hält den Islam für eine Bedrohung. Das geht aus einer neuen „Religionsmonitor“ Bertelsmann-Studie hervor. 14.000 Menschen in 13 Ländern sind befragt worden. Dass Gefahr vom Islam ausgehe, bestätigten sogar 18 Prozent der Moslems in Deutschland und 25 Prozent der Menschen in der Türkei. Die Deutschen stehen mit ihrer Angst nicht alleine da. 76 Prozent der Israelis, 60 Prozent der Spanier, 50 Prozent der Schweizer und 42 Prozent der US-Amerikaner schätzen den Islam ebenfalls als gefährlich ein. 39 Prozent der Muslime bejahten die Aussage, „dass in religiösen Fragen vor allem meine eigene Religion Recht und andere Religionen eher Unrecht haben“ – mehr als dreimal so viel wie Katholiken (12 Prozent) und Protestanten (11 Prozent). Noch ist der neue „Religionsmonitor“ nicht offen zugänglich, wurde aber exklusiv der „Welt am Sonntag“ zugänglich gemacht. Die Umfrage befasste sich auch mit ethischen Dingen wie Schwangerschaftsabbruch, dem Verhältnis von Religion und Politik und der Religiosität der Befragten. Aber sie unterschied offenbar nicht zwischen religiösem Glauben und religiös motivierten politischen Wahnsystemen. Ausgerechnet Fragen nach einem Gefühl der Bedrohung „durch den Islam“ oder durch das Judentum, in dem 19 Prozent der Deutschen in Ost wie West eine „Bedrohung“ sehen, erwecken den Eindruck, als sei das Projekt „Religionsmonitor“ den Dingen nicht wirklich auf den Grund gegangen. In Europa hat „die Religion“ seit der Aufklärung ihren direkten Einfluss auf die Politik weitgehend verloren. Kirche und Staat wurden getrennt. In der Demokratie entscheidet der Volkswille und nicht der Wille des Papstes. Zwar tragen manche Parteien noch ein „hohes C“ in ihrem Namen. „Westliche Werte“ wie Menschenrechte, Würde des Menschen und Freiheit werden aus dem Christentum abgeleitet. Gleichwohl sind wohl weniger christlicher Glaube die treibende Kraft, als vielmehr das Grundgesetz und Vorstellungen der politischen Parteien. Das Gefühl „vom Islam“ bedroht zu sein, hängt kaum oder gar nicht mit der Religion des Islam zusammen. Kein Befragter dürfte sich ernsthaft mit dem Islam und seinen Glaubenssätzen befasst haben. „Der Islam“ ist in der Wahrnehmung der Gesellschaften von aktuellen politischen Ereignissen geprägt. Die ungeheuerliche Gewaltbereitschaft in „islamischen“ Ländern von Libyen über Ägypten, Syrien, Jemen und che und Staat“. Gleichwohl dürfte das Gefühl der Bedrohung durch den Islam, wie es die Bertelsmann-Studie herausfand, nur wenig mit Religion zu tun haben, sondern eher mit politischen Ideologien, wie sie islamische Kreise verbreiten. Der Antisemitismus in arabischen Staaten zum Beispiel wird mit europäischen Machwerken wie Hitlers „Mein Kampf“ und den „Protokollen der Weisen von Zion“ ge- Der Antisemitismus in arabischen Staaten zum Beispiel wird mit europäischen Machwerken wie Hitlers „Mein Kampf“ und den „Protokollen der Weisen von Zion“ geschürt und weniger mit Koransprüchen. Irak bestimmt die Sicht des „Islam“ ebenso wie der 11. September 2001, die Bombenattacke in Boston oder die gescheiterte Terrorattacke auf dem Bonner Bahnhof. Angst machen Sprüche extremistischer Scheichs wie Jusuf Kardawi, Salafistenführer oder wie einst Osama bin Laden. Sie predigen eine Vernichtung des Westens, eine Islamisierung Europas und einen Kampf gegen westliche, also vermeintlich christliche Werte. Der Islam wird heute mit extremistischen politischen Bewegungen identifiziert, die mit Terror und anderen menschenverachtenden Methoden die „Weltherrschaft“ übernehmen wollen. Fast nach dem gleichen Prinzip handelte Europa in der Zeit der Kreuzzüge. Auch Hitlers Versuch, sich als „Erlöser“ die Welt untertan zu machen, wurde von ähnlichen religiösen Wahnvorstellungen getragen, wie das der Bonner Forscher Thomas Schirrmacher in seinem Buch „Hitlers Kriegsreligion“ herausgearbeitet hat. Nur würde heute kaum jemand die Ideologie der Nazis oder auch des Kommunismus mit Religion gleichsetzen. In der Welt des Islam hat es keine „Aufklärung“ gegeben. In „islamischen Republiken“ gibt es deshalb auch keine Trennung von „Kir- schürt und weniger mit Koransprüchen. In den Medien wird zwischen Moslems und „Islamisten“ unterschieden. Unklar ist, ob bei der Bertelsmann-Umfrage zwischen dem Islam als Religion und muslimischen Extremisten unterschieden worden ist. Problematisch ist dabei, dass selbst „gemäßigte“ muslimische Prediger kaum wagen, sich offen gegen die Radikalisierung oder den mörderischen Terror fanatisierter Moslems aussprechen, wahrscheinlich aus Angst, selber Opfer zu werden. Ein ähnliches Phänomen gab es auch bei christlichen Kirchen in Deutschland während der Nazizeit. Nur wenige wagten offenen Widerspruch gegen Hitler, seine Ideologie oder gar gegen den Völkermord an Juden und anderen. Eine tiefer gehende Prüfung wäre die Feststellung wert, wonach sich 19 Prozent der Deutschen vom Judentum bedroht fühlen. Damit können wohl kaum die 102.797 registrierten Juden in Deutschland (unter 80 Millionen Einwohnern) gemeint sein. Umfragen haben zwar Israel als „Bedrohung für den Weltfrieden“ ergeben, doch das Gefühl einer „Bedrohung durch das Judentum“ dürfte eher mit tief sitzenden antisemitischen Vorurteilen zusammenhängen. 44 | Dokumentiertes Ausgabe 2/3 | 2013 Rubingers Linse: Das Objektiv, durch das TIME Israel sah ein Porträt von Johannes Gerloff Neunzig Jahre alt wurde in diesem Frühjahr das einflussreichste Wochenmagazin aller Zeiten: TIME Magazine. Einer der Gründer und TIMEs erster Nachrichtenchef, Briton Hadden, war schon Anfang der 1920er Jahre überzeugt, es gebe zu viele Medienangebote in den USA. Landesweit waren das damals etwa 2000 Tageszeitungen, 160 Zeitschriften und 500 Radiostationen. TIME trat an, um Orien- tierung zu bieten im Informationschaos – und tat das mit so großem Erfolg, dass die Zeitschrift bis heute Maßstäbe setzt und Themen bestimmt, auch für die Medien in Europa. Als David Rubinger sich 2009 im Alter von 85 Jahren offiziell in den Ruhestand verabschiedete, war er der dienstälteste Mitarbeiter des Magazins. Israels Staatspräsident Schimon Peres hat Rubinger einmal als „den Fotografen einer werdenden Nation“ bezeichnet. Die englischsprachige Tageszeitung „Jerusalem Post“ beschreibt ihn als „größten Porträtisten der israelischen Seele“. Und Jim Kelly, von 2001 bis 2006 Managing Editor von „TIME Magazine“, fasst zusammen: „David Rubinger hat einige der beeindruckendsten Bilder seiner Zeit eingefangen. Niemand hat besser die Geschichte Israels mit all ihrem Ruhm und Schmerz gezeigt.“ David wurde am 29. Juni 1924 als einziges Kind des Schrotthändlers Kalman Rubinger und seiner Frau Anna in Wien geboren. Ende der 1930er Jahre entkam er mit Hilfe der Jugend-Aliyah auf dem Umweg über Italien nach Palästina und ließ sich im Kibbuz Tel Amal im Jordantal nieder. Während des Zweiten Weltkriegs diente Rubinger in der Jüdischen Brigade der Britischen Armee in Ägypten, Libyen, Malta, Italien, Österreich, Deutschland und schließlich Belgien. In Deutschland lernte er seine Cousine Anni kennen, die mehrere Konzentrationslager überlebt hatte. Um ihr die Einwanderung nach Palästina zu ermöglichen, ging er im September 1946 in Herford eine fiktive Ehe mit ihr ein, die – so Rubinger schmunzelnd – ganze drei Tage dauerte. Danach waren Anni und David mehr als fünfzig Jahre, bis zu Annis Tod verheiratet. Die Rubingers bekamen zwei Kinder, fünf Enkel und zwei Urenkel. Im September 1945 hatte David in Paris als Abschiedsgeschenk von seiner französischen Freundin Claudette Vadrot eine amerikanische Argus 35 Millimeter Kamera geschenkt bekommen, „das vielleicht wichtigste Geschenk meines Lebens“, erkennt Rubinger im Rückblick, „und der Beginn einer Liebesaffäre mit dem Fotoapparat, die bis heute andauert. In Gelsenkirchen kaufte er sich dann seine erste Leica – „für 200 Zigaretten und ein Kilo Kaffee“. Sein erstes offizielles Foto machte David Rubinger im November 1947 in Jerusalem während der Jubelfeiern über die Entscheidung der Generalversammlung der Vereinten Nationen, das britische Mandatsgebiet Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat zu teilen. Nachdem er ein Fotogeschäft in Jerusalem eröffnet hatte, hielt ihm der Journalist und heutige Friedensaktivist Uri Avnery mit seiner Zeitung „HaOlam HaZeh“ 1951 den Steigbügel für die journalistische Laufbahn. Nach kurzen Arbeitszeiten bei den Zeitungen „Yediot Achronot“ und der „Jerusalem Post“ bekam David Rubinger 1954 seinen ersten Auftrag von „TIME-LIFE“. Das war der Beginn einer Zusammenarbeit, die über ein halbes Jahrhundert währen sollte. Das scheinbar unbegrenzte Budget von | 45 Ausgabe 2/3 | 2013 „TIME-LIFE“ öffnete dem Fotografen Türen, von denen andere nur träumen können. So reiste er mehrfach mit dem israelischen Premierminister Menachem Begin zu den Friedensgesprächen mit Ägypten in die USA. „TIME“ bezahlte immer den Sitz neben Begin in der ersten Klasse. Ein Hubschrauber scheint nie ein Problem gewesen zu sein. Und als er einmal Phantom-Flugzeuge über dem Tempelberg fotografieren sollte, schickte die israelische Luftwaffe eine ganze Staffel für den Starfotografen in die Luft. Der schnappt in der Erinnerung vom Wiener-Deutsch ins Englische hinüber: „LIFE-Magazine asked for it. LIFE-Magazine got it.“ Guter Journalismus ist eben nicht selten eine Frage des Geldes. Rubingers erste Geschichte, die international veröffentlicht wurde, begann damit, dass eine Nonne im so genannten „French Hospital“ das Gebiss eines Patienten aus dem Fenster fallen ließ. Das Notre Dame-Krankenhaus lag damals direkt an der Befestigungslinie, die das jorda- Als Fotograf von „TIME-LIFE“ hatte er einzigartigen Zugang zu führenden Politikern. In seinem Archiv finden sich genauso Bilder des verletzten David Ben-Gurion nach einem Handgranatenanschlag auf die Knesset im Oktober 1957 oder eines schlafenden Tourismusministers namens Teddy Kollek, wie eines Menachem Begin, der seiner Frau Aliza gegen Ende eines Langstreckenflugs in die USA hilft, die Schuhe anzuziehen. Seit der Ausstellung seiner Bilder im israelischen Parlament, der Knesset, im Januar 1995 darf er als einziger Fotograf überhaupt in der Cafeteria der Knesset fotografieren. Parlamentsabgeordnete nannten ihn scherzhaft das „121. Knessetmitglied“. Rubingers Markenzeichen ist ein Foto, das er im Juni 1967 von drei Soldaten machte, unmittelbar nach der Eroberung der Klagemauer in der Altstadt von Jerusalem. Die Soldaten weinten, der Fotograf weinte – während der auf dem Boden lag, um die Eroberer und einen Darauf ist Rabbi Schlomo Goren zu sehen, der mit Tora-Rolle und Schofar-Horn die 2000 Jahre lang ersehnte Rückkehr des jüdischen Volkes an seine heiligste Stätte feiert. nisch besetzte Ostjerusalem vom israelischen Westjerusalem trennte. Nach langen Verhandlungen durften die Ordensschwestern ins Niemandsland steigen und den Zahnersatz bergen – unter den kritischen Augen eines israelischen und eines französischen Offiziers. Ein Luxus hinter Rubingers Bildern ist die Zeit, die ihm zur Verfügung stand. „Eine gute Story braucht Zeit, viel Zeit“, erzählt der Fotograf und stellt Stimmungsstadien bei den Politikern fest, die er nicht selten tagelang auch im Privatleben begleiten durfte: „Nach zwei, drei Tagen fängst du an, ihr auf die Nerven zu gehen… schließlich ignoriert sie dich einfach … und so kam ich dann zu dem Bild, wie Golda Meir ihr Enkelkind wie eine jiddische Mamme mit dem Löffel füttert. So ein Bild bekommst Du nicht, wenn du an die Tür klopfst und sagst: ‚Frau Außenminister, ich möchte gerne fotografieren, wie Sie ihre Enkel füttern!‘ – Aber wer hat heute noch vierzehn Tage Zeit für eine Story? Dafür fehlt einfach das Geld.“ möglichst großen Teil der alten Westmauer des herodianischen Tempelbergs auf einem Bild festzuhalten. Der Raum zwischen den Häusern und der Mauer war damals gerade einmal drei Meter weit. Kurz zuvor war David noch in El-Arisch an der Sinaifront gewesen; hatte Gerüchte gehört, in Jerusalem tue sich etwas; ohne zu wissen, wohin er flog, einen Hubschrauber mit verletzten Soldaten bestiegen; in Beer Scheva eher zufällig sein Auto wiedergefunden; auf der Fahrt nach Jerusalem einen Soldaten mitgenommen und hinters Steuer gesetzt, weil er selbst zu müde zum Fahren war; in Jerusalem kurz seine Familie besucht, um diese zu versichern, dass er noch lebe; um dann an die Front in die Altstadt zu eilen. Anni Rubinger erkannte den Charme des Bildes sofort. David hält bis heute ein zehn Minuten später entstandenes Bild für viel wichtiger. Darauf ist Rabbi Schlomo Goren zu sehen, der mit Tora-Rolle und Schofar-Horn die 2000 Jahre lang ersehnte Rückkehr des jüdischen Volkes an seine heiligste Stätte feiert. Deshalb schenkte er damals das Bild mit den drei Soldaten als Dank für gute Kooperation dem Sprecher der Armee, der es ans israelische Government Press Office (GPO) weiterreichte. Das GPO verschleuderte die Aufnahme für zwei israelische Pfund – „heute sind das vielleicht 10 Cent“. In der Folgezeit wurde das Bild zu einem der meistgeraubten, d.h. illegal abgedruckten Bilder aller Zeiten. So veröffentlichte die „Jerusalem Post“ das Bild schon drei Tage nach dem Sechstagekrieg als Werbung für Dubek-Zigaretten mit der Aufschrift: „Real Men Smoke Dubek“ – obwohl, so unterstreicht Rubinger, auf dem Bild überhaupt niemand raucht. In den 1990er Jahren montierte „HaAretz“ den Kopf Jasser Arafats zwischen die israelischen Fallschirmspringer. Als Rubinger daraufhin vor Gericht zog, wurden ihm 35.000 Schekel Schadensersatz zugesprochen. Doch die meisten Verfahren um die Rechte für dieses Bild verlor er. „Manche Fotografen haben einfach ihren Stempel hinten auf das Bild gedrückt“, erzählt er mit einer Mischung aus Belustigung und Bitterkeit in der Stimme: „Einer davon lebt noch – und nennt sich mein bester Freund … Er weiß nicht, dass ich weiß – aber ich weiß!“ 2001 mühte sich der Richter am Obersten Gerichtshof Israels, Michael Cheschin, alle Streitigkeiten darum zu schlichten, indem er Rubingers Bild zum „Eigentum der ganzen Nation“ erklärte. Der israelische Schriftsteller Jossi Klein Halevi nannte das Bild mit den drei Soldaten vor der Westmauer später einmal „das beliebteste jüdische Foto unserer Zeit“. Mit seiner Kamera begleitete Rubinger alle Kriege aber auch alle Einwanderungswellen seines Landes. Er dokumentierte den Schrecken der Terroranschläge genauso, wie das Leid der arabischen Flüchtlinge oder die Freude über einen ersten Ölfund in Israel. Palästinenseraufstände und die Gründung von jüdischen Siedlungen gehören ebenso zum Repertoire seiner Bilder wie die Dreharbeiten zu Filmepen wie „Ben Hur“. Seit den frühen 1980er Jahren schleppte der eher kleine David Rubinger eine kurze Leiter mit sich herum, um aus höherer Perspektive fotografieren zu können. Dieser Gegenstand seiner Ausrüstung wurde so typisch für ihn, dass ihn in Alexandria beim Aussteigen aus dem Flugzeug ein ägyptischer Grenzpolizist mit der Bemerkung begrüßte: „Ooooh, Abu Sulam (der Vater der Leiter) has come!“ Einige Jahre nach Annis Tod im November 2000 ließ sich David mit 78 Jahren auf eine 46 | Subjektives neue Beziehung ein, mit Ziona Spivak, einer jemenitischen Einwanderin. Diese Beziehung endete auf tragische Weise, als David seine Ziona am 26. Dezember 2004 mit durchschnittener Kehle in ihrer Wohnung fand. „Plötzlich sah ich mich, der so viel Furchtbares fotografiert hatte, im Mittelpunkt des Interesses der Objektive“, erinnert sich David Rubinger an diese schreckliche Zeit. Muhammad, der palästinensische Gärtner aus Beit Omar bei Hebron, hatte 25.000 Schekel von Ziona Spivak verlangt und sich schrecklich gerächt, als seine ehemalige Arbeitgeberin dieser unverschämten Forderung nicht nachkommen wollte. © Christlicher Medienverbund KEP, www.israelnetz.com Interview Ein „linksradikaler Kahanist“ – durch Rubingers Objektiv Objektiv ist der Blick auf das aktuelle Israel durch das Objektiv des Profijournalisten David Rubinger in keiner Weise. Er selbst erhebt diesen Anspruch auch gar nicht. „Ich war immer fürchterlich liberal“, beschreibt er sich selbst als „‚dirty leftist‘, weil ich Frieden will.“ Rubinger gewährt uns im Gespräch einen Blick in das Herz eines Jecken, der viel von seiner Wiener Art bewahrt, die gesamte Geschichte Israels miterlebt und wie kein Zweiter dokumentiert hat. Und last but not least bietet der Austausch mit ihm viel food for thought, Gedankennahrung.Wir treffen uns im Cafe Caffit, seinem Stammcafé auf der Emek Refaim Straße in der Deutschen Kolonie in Jerusalem, wo er an fast jeden Vormittag anzutreffen ist, wenn er sich nicht gerade auf Reisen befindet. Stolz präsentiert mir Rubinger seine neue Leica DLux 6: „Mit der werde ich ab jetzt alle Bilder schießen – auch wenn die alte Leica zu mir gehört, mein Markenzeichen ist.“ – „Aber hier sagt man Du zueinander“, meint der ältere Herr, der irgendwie noch etwas vom Geruch der alten K.u.K.-Doppelmonarchie an sich trägt, und sei’s nur in seiner Aussprache des Deutschen: „Ich bin David.“ Ich stelle fest: „Mit dem Gerät kannst Du jetzt auch noch filmen!“ – „Niemals!“ wird der sonst so ruhige David Rubinger fast heftig: „Wer beides tut, macht keines gut. Fürs Filmen musst Du ein Konzept haben, sonst wird aus Deinen Aufnahmen kein Film. Fürs Fotografieren darfst Du kein Konzept haben, sonst werden die Bilder gestellt.“ Während die Kellnerin ihm einen Kaffee Americana serviert und mir einen „Kaffee Hafuch“, Ausgabe 2/3 | 2013 wie der Café Latte in Israel gemeinhin genannt wird, besinnen wir uns auf den Sinn unseres Treffens, die aktuelle Politik. Ruth Corman, Rubingers Biografin, schrieb im Nachwort seiner Biografie (Seite 320): „Davids politische Ideale stehen im Zentrum seines Lebens und Denkens… Ich musste lernen, dass es wenig bringt, darüber mit ihm zu streiten. Er wird jede Auseinandersetzung aufgrund zweier Vorteile für sich entscheiden: Einerseits weiß er mehr als ich, und zweitens schreit er lauter.“ – Und genau das will ich live erfahren. „Was fällt dir ein beim Stichwort ‚Iran‘“, ist meine erste Frage. „Aufhalten können wir die Atombombe nicht“, antwortet er nach kurzem Überlegen: „Die Frage ist, ob wir mit ihr leben können, oder ob wir alle an ihr krepieren.“ „Arabischer Frühling?“ „Das hat der Amos Oz so schön gesagt: Ein islamischer Winter! Die westliche Welt hat den Arabischen Frühling mit den Augen des Westens gesehen, nicht mit den Augen des Islam. Das ist das Problem.“ „Demokratie muss wachsen, lässt sich nicht auf Befehl verordnen. Das dauert. Der Arabische Frühling hat nur den Anschein von Demokratie. Echte Demokratie würde Meinungsfreiheit, Respekt vor der Meinung des anderen, beinhalten, eben was der berühmte Satz ausdrückt – nu, wer hat das gesagt? –: ‚I hate what you are saying, but I am ready to die for letting you say it.‘ Das kann man vom Arabischen Frühling nicht erwarten.“ „Palästinenser …?“ „… sind das Opfer der Geschichte. Wir sind auch Opfer der Geschichte. Alle waren Opfer der Geschichte. Die Serben und die Kroaten, alle sind Opfer. Ihr Deutschen seid die eigentlichen Opfer von Hitler. Sieh Dir an, wie Deutschland ausgesehen hat! Dresden …“ „Was ist das Hauptproblem der Palästinenser?“ „Dass man von ihnen erwartet, westlich zu denken. Aber eigentlich sind sie Araber.“ „Staat Israel“ „Darf ich da noch einmal Amos Oz zitieren? ‚I love it, but I don’t like!‘ – Ich liebe Israel, aber ich mag es nicht.“ „Du hast selbst zehn Kriege hautnah miterlebt …?“ „Jede Generation, die einen Krieg gemacht hat, sagt sich: Nie wieder! Aber es ist ihr nie gelungen, dieses Gefühl der nächsten oder übernächsten Generation weiterzugeben. Gilt das auch für Deutschland? Ich denke doch, wir haben aus dem Zweiten Weltkrieg gelernt und ein neues Deutschland aufgebaut! Noch zwei Generationen und das ist alles vergessen.“ „Siedlungen?“ „Da bin ich betroffen, weil ich sie nicht wegholen kann. Ich müsste sie räumen, um zu überleben. Aber ich weiß nicht, wie ich das machen soll.“ „Was ist für Dich eine Siedlung? Die Jerusalemer Stadtteile Gilo, French Hill, Ramat Eschkol …?“ „Es gibt Fakten, die kannst Du nicht mehr ändern. Es ist zu spät dazu. Du kannst den Indianern ihre Rechte nicht wieder zurückgeben, jetzt nach 250 Jahren. Gewisse Sachen in der Geschichte, die lassen sich nicht rückgängig machen. Du kannst versuchen, dafür zu bezahlen. Aber die Geschichte lässt sich nicht zurückdrehen.“ „Lässt sich Maale Adumim rückgängig machen?“ „Nein, nie mehr!“ „… Ariel …?“ „Eventuell – aber auch das ist nicht realistisch.“ „… Kirjat Arba …?“ „… muss bleiben, aber unter palästinensischer Herrschaft!“ Im Cafe Caffit „Haben Juden denn ein Recht in Hebron zu leben?“ „Ja natürlich, warum sollten sie kein Recht haben, dort zu leben?! – Aber unter palästinensischer Autorität. Allerdings möchte ich auch, dass ein Araber in Tel Aviv eine Wohnung kaufen kann.“ „Antisemitismus …?“ „… ist nicht mehr mein Problem. Meinen Kindern kann nicht mehr passieren, was meinen Eltern passiert ist. Ob ich das Land nun liebe | 47 Ausgabe 2/3 | 2013 „Die Moral von der Geschicht ist, dass im Rückblick bestimmt wird, was moralisch und was unmoralisch ist – und es ist der Sieger, der bestimmt, was gut und richtig ist. Was geschehen ist, ist moralisch. Was nicht geschehen ist, wäre schrecklich gewesen.“ oder nicht liebe, mit all meiner Kritik an Israel – und die ist himmelhoch! –, es ist noch immer das Land, wo ich hingehen kann, wenn Ihr mich nicht mehr wollt.“ „Was geht Dir zum Friedensprozess durch den Kopf …?“ „Sieh mal, es gibt keine Moral in der Geschichte. Wenn Mosche Dayan 1967 die Westbank ethnisch gesäubert hätte, wie das auf Zypern noch in den 1970er Jahren geschah, würde heute niemand mehr davon reden. Die UNO hätte protestiert, eine Resolution verabschiedet und noch eine, aber dann das Ganze akzeptiert. So verhält sich die Welt doch überall.“ „Die Moral von der Geschicht ist, dass im Rückblick bestimmt wird, was moralisch und was unmoralisch ist – und es ist der Sieger, der bestimmt, was gut und richtig ist. Was geschehen ist, ist moralisch. Was nicht geschehen ist, wäre schrecklich gewesen.“ „Aber Dayan hat 1967 Botschafter von Kalkilja aus an die Allenby-Brücke geschickt, um die Flüchtlinge zurückzuholen. Ich habe selbst fotografiert, wie die arabischen Flüchtlinge an der zerstörten Allenby-Brücke am Jordan zurückgerufen wurden. Hätte er das nicht gemacht, würden wir die Flüchtlinge von 1967 heute genauso sehen, wie die Flüchtlinge von 1948.“ „… und zur Zweistaatenlösung?“ „Die Palästinenser brauchen keinen Staat. Ich brauche einen palästinensischen Staat, um überleben zu können. Ich brauche einen Palästinenserstaat nicht, weil ich die Palästinenser liebe, sondern weil ich einen jüdischen Staat brauche.“ „Die Leute sagen mir: Du bist ein linksradikaler Judenfeind und denkst nur an die Menschlichkeit von den Arabern. – Sage ich: Nee, im Gegenteil: Ich bin Kahanist. Was ich mir eigentlich wünsche ist das, was Rabbi Meir Kahane propagiert hat, nämlich, dass ich morgen aufwache und alle Araber sind aus Eretz Israel herausgeschmissen.“ „Weil das aber nicht möglich ist, bin ich linksradikal. Dass unmöglich ist, wovon ich träume, ist der einzige Grund dafür, dass ich einen Palästinenserstaat will – nicht Menschlichkeit. Es gibt keine Menschlichkeit in der Geschichte. Deshalb bin ich ein linksradikaler Kahanist.“ „Was spricht eigentlich gegen einen binationalen Staat?“ „Das haben wir in Jugoslawien versucht, das geht in Irland nicht, die Holländer haben Probleme damit, das geht kaum noch in Kanada. Das geht einfach nicht! Das ist Blödsinn! Bioder mehrnationale Staaten sind nur möglich … sieh Dir Jugoslawien an: Solange ein Diktator namens Tito da war, hat’s gehalten. Sobald die Demokratie kam: Serben morden Kroaten, Kroaten morden Mohammedaner, Mohammedaner morden Serben – jeder ist gegen jeden.“ „Ich brauche einen jüdischen Staat wegen der Welt. Wenn in Amerika morgen die Wirtschaft zusammenbricht, glaube mir, werden genug Amerikaner sagen: Das sind die Juden! Was in Deutschland passiert ist, kann in Amerika noch viel leichter passieren. Denn es gibt nicht noch so ein hysterisches Volk wie die Amerikaner. Wenn morgen in Amerika die Juden verfolgt werden, brauchen wir einen Staat als Zufluchtsort. Ein Platz wo sie hinkommen können.“ „Was stört dich am meisten an der israelischen Politik?“ „Dass heute jedes persönliche Vorbild fehlt. Gestern habe ich in mein Facebook geschrieben: ‚Hör mal zu, Jair [Lapid – der neue israelische Finanzminister]! Wir wollen doch mal sehen. Steh morgen Früh mal auf und sag: Ich nehme eine gewisse Summe von meinem Gehalt und kürze es. Und am nächsten Tag sage den Arbeitern der Elektrizitätsgesellschaft [die landesweit im Vergleich mit weitem Abstand die höchsten Gehälter haben]: Bitte, kürzt auch ihr Euer Gehalt – nicht um dieselbe Summe, sondern um die Hälfte dessen, um was ich mein Gehalt gekürzt habe.“ „Wer hat so etwas zuletzt gemacht?“ „Ben Gurion! Aber seit Ben Gurion gibt es kein persönliches Vorbild mehr. In derselben Woche, als die Krankenschwestern demonstriert haben wegen ihres niedrigen Lohns, haben alle Kabinettsminister und Parlamentsabgeordneten eine Gehaltserhöhung um ein- oder zweitausend Schekel bekommen, nicht weil sie das wollten, sondern ganz automatisch. Aber keiner hat sich dagegen gewehrt! Kein einziger hat gesagt: Lasst uns eine Ausnahme machen und diese Lohnerhöhung angesichts der Krise im Gesundheitswesen nicht nehmen.“ Unser Gespräch wird unterbrochen. Vom Nachbartisch drängt sich ein Mann auf David Rubinger zu und platzt auf Hebräisch heraus, ohne auf unser Reden zu achten: „Ich habe meiner Frau gerade erzählt, wer Du bist und seit wann ich Dich kenne und welche Bilder Du gemacht hast. 1962, als ich noch ein Kind war, hast Du Sport fotografiert!“ – „Stimmt“, gibt Rubinger ihm Recht, „ich saß neben dem Tor …“ – Ohne darauf zu achten, sprudelt es aus dem Mann heraus: „Du hast uns fotografiert. Mit was für einer Liebe! Du bist ein großer Fotograf! Alles Gute Dir – bis 120!“ Spricht’s, packt seine Frau am Arm und verlässt das Lokal. „Kann man mir übel nehmen, dass das gut tut?“, wendet sich David wieder schmunzelnd mir zu. „Keine Ahnung, wer das war. Aber ich habe tatsächlich HaPoel Yerushalayim fotografiert. Der Fußballplatz war direkt neben meinem Haus. Jeden Samstag bin ich mit meinem Sohn hingegangen, wann immer ein Spiel war. Damit wir nicht in der Masse hinter dem Zaun stehen mussten, sondern direkt neben dem Tor sitzen konnten, hatte ich immer die Kamera mit. Aber ich habe nur so getan, als würde ich fotografieren. Oft hatte ich gar keinen Film im Apparat. Damals war Fotografieren noch teuer.“ © Christlicher Medienverbund KEP, www.israelnetz.com 48 | Explosives Ausgabe 2/3 | 2013 WILLOWCREEK.DE „Bomben aus Mamas Küche“ LEITUNGSKONGRESS 2014 von Ulrich W. Sahm Bei dem Marathon in Boston sind fast zeitgleich zwei Bomben explodiert. Wie die Ermittler inzwischen feststellten, waren die Bomben aus Dampfkochtöpfen hergestellt worden, die in schwarzen Leinentaschen oder Rucksäcken nahe der Zielgerade abgelegt worden waren. Neben Sprengstoff und einem ferngesteuerten Zünder waren die Töpfe auch noch mit Nägeln und Kugeln aus Kugellagern gefüllt, um die tödliche und verletzende Wirkung der Bomben zu erhöhen. Um die Bomben im richtigen Augenblick zur Explosion zu bringen, würden digitale Wecker, GaragentürÖffner oder Handys verwendet. „In Israel wäre es zu einem solchen Anschlag vermutlich nicht gekommen“, sagte ein Sicherheitsexperte im Radio. Entscheidend sei die Aufmerksamkeit der terrorgewöhnten MIT MICHAEL HERBST UNIVERSITÄT GREIFSWALD MIKE HOUSEHOLDER LUTHERAN CHURCH OF HOPE, IOWA BILL HYBELS WILLOW CREEK COMMUNITY CHURCH HEATHER LARSON WILLOW CREEK COMMUNITY CHURCH Kurz nach den Explosionen beim Anschlag auf den Boston-Marathon am 15. April 2013. GOTTFRIED LOCHER RATSPRÄSIDENT EV. KIRCHENBUND CH Das el Kaeda nahestehende Magazin „Inspire“ hat im Sommer 2010 eine Anleitung zum Basteln von DruckkochtopfBomben unter dem Titel veröffentlicht: „Wie baue ich eine Bombe in Mamas Küche“ JOHN ORTBERG MENLO PARK PRESBYTERIAN CHURCH KARA POWELL FULLER YOUTH INSTITUTE, LOS ANGELES PHIL POTTER ANGLIKANISCHE KIRCHE, LIVERPOOL Deckel des Druckkochtopfes, der als Sprengkörper benutzt wurde Menschen, denen keine „liegen gelassene“ Tasche entgehe. Sofort werden Polizei und Feuerwerker gerufen, weshalb täglich immer wieder Straßen und sogar Autobahnen gesperrt werden, wie man dem stündlichen Verkehrsfunk entnehmen kann. Der israelische Polizeisprecher kann sich auf Anfrage nicht erinnern, dass Druckkochtöpfe bei Anschlägen in Israel benutzt worden wären. Aber das Beimischen von kleinen Metallstücken, Nägeln und Kugeln gehört zum festen Repertoire der Selbstmordattentäter. Auch die Raketen, die die Hamas aus dem Gazastreifen oder die Hisbollah aus dem Libanon während des Libanonkrieges von 2006 auf Israel abgeschossen haben, waren gefüllt IM WANDEL GOTTES WEGE FINDEN MARTIN SCHLESKE mit todbringenden Metallsplittern. Selbst primitive Raketen mit kleinen Sprengköpfen erhalten so die Wirkung international geächteter Streubomben. Das el Kaeda nahestehende Magazin „Inspire“ hat im Sommer 2010 eine Anleitung zum Basteln von Druckkochtopf-Bomben unter dem Titel veröffentlicht: „Wie baue ich eine Bombe in Mamas Küche“. Der Herausgeber des Magazins, der aus den USA stammende muslimische Geistliche Anwar al-Awlaki, ist 2011 im Jemen von einer amerikanischen Drohne getötet worden. Solche Druckkochtopf-Bomben sind in Pakistan, Indien und Afghanistan sehr populär. Im Juli 2006 explodierten sieben solcher Bomben in Pendlerzügen im in- dischen Mombai und töteten 209 Menschen. In den USA wurden derartige Bomben schon zweimal gefunden, auf dem New Yorker Times Square und in Texas. In beiden Fällen waren die Täter Moslems, die ihre „Ausbildung“ in Afghanistan erhalten hatten. In Frankreich sind mehrmals explosive Druckkochtöpfe gefunden worden, auf dem Weihnachtsmarkt in Straßburg und im Zusammenhang mit einem versuchten Anschlag auf ein jüdisches Geschäft bei Paris. Im September 2011 musste das israelische Konsulat in Marseille geräumt werden, weil man in einem geparkten Lieferwagen einen mit Sprengstoff gefüllten Druckkochtopf mit Elektrokabeln gesichtet hatte. GEIGENBAUMEISTER, STOCKDORF UND WEITEREN „Das Wichtigste, was wir über Erfolg lernen müssen: Wie man mit Niederlagen umgeht.“ Wir leben derzeit im Umbruch. Wir sind suchend und wissen nicht, was bei den Veränderungen herauskommt. Zum Teil sind wir ernüchtert, wollen uns damit aber nicht abfinden. Wir müssen mit der Zeit gehen und dürfen uns dennoch nicht treiben lassen oder einfach nur anpassen. Viele Gemeinden, Leitende und Mitarbeitende befinden sich in diesem Übergangsstadium. Sie spüren: das Alte ist vergangen, das Neue aber noch nicht da. Auch unsere Gesellschaft durchzieht ein Wandel der Werte und Systeme. GRATIS „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ Aber Gottes Verheißungen gelten. Er verliert das Ziel für uns, unsere Gemeinden und unser Land nicht aus den Augen. Deshalb wird der Leitungskongress 2014 eine wertvolle Zeit von Orientierung und Standortbestimmung, von Begegnung und Ermutigung: Wir wollen im Wandel Gottes Wege finden – seien Sie dabei! 6. – 8. FEBRUAR 2014 LEIPZIGER MESSE + TAGESKONFERENZ UND INNOVATIONSFORUM THE LOCAL CHURCH IS THE HOPE OF THE WORLD. Willow Creek Deutschland · Wingert 18 · 35396 Gießen Tel. 0 641. 98 43 7 - 0 facebook.com/willowcreek.de 50 | Konfliktbeladenes Ausgabe 2/3 | 2013 Zwei Jahre „Frühling“ in Syrien von Ulrich W. Sahm In Tunesien verbrannte sich öffentlich ein junger Mann und löste damit den „Arabischen Frühling“ aus. In Syrien gibt es für den Beginn der Unruhen im Februar oder April vor zwei Jahren keinen Stichtag. Der syrische „Frühling“ artete zu einem unbeschreiblichen Prozess der Selbstzerfleischung aus und forderte fast hunderttausend Tote. 3000 Jahre alte Städte mit Kulturgütern der Menschheit gleichen Berlin, Köln und Hamburg nach dem Zweiten Weltkrieg. Über eine Million Flüchtlinge überschwemmen die Nachbarländer Türkei, Libanon und Jordanien. Weitere Millionen suchen Unterkünfte im eigenen Land. Die Hälfte des verfügbaren Wohnraums in Syrien sei zerstört oder unbenutzbar. Genaue Zahlen gibt es nicht. Das syrische Regime lässt keine neutralen Beobachter zu, weder der UNO noch des Roten Kreuzes oder gar Journalisten. Pressefahrten mit den Rebellen endeten mit Tod, Entführung oder schweren Verletzungen, wie das ARD-Korrespondent Jörg Armbruster erfahren musste. Selbst die Zahl der angeblich schlimm verstümmelten Opfer von Massakern bei Damaskus und in Dschdaidet al-Fadl im April lassen sich nicht zählen, obgleich die Toten auf der Straße herumliegen, weil die Kämpfe andauern. Assad wird von der Minderheit der Alawiten getragen. Er behauptet zu Recht, nicht gegen „sein Volk“ zu kämpfen, wenn er nur seinen eigenen alawitischen Volksstamm meint ... Das Regime wird auch von anderen Stämmen gestützt. Die Christen standen voll auf seiner Seite, halten sich heute eher bedeckt. Drusen, Kurden und andere blieben neutral. Eine kurdische Autonomie im Norden irritiert vor allem die Türken. Verbündete Assads sind die schiitische Hisbollah aus dem Libanon und dem Iran, der Assad offenbar mit Waffen und gut trainierten Revolutionsgarden unterstützt. Die wichtigsten Gegner Assads sind untereinander zerstrittene Sunniten jeder Couleur, von Sekulären bis hin zu Moslembrüdern und vielleicht auch El Kaeda. Die Vorgänge in Syrien sind längst keine interne Angelegenheit mehr. Um den NATO-Partner Türkei zu schützen, nachdem ein paar Granaten aus Syrien auf türkischem Boden eingeschlagen sind, schickte die deutsche Bundeswehr Patriot-Raketen. Der südliche Nachbar Syriens, Jordanien, hat die USA gebeten, jetzt ebenfalls auf. Anderswo werden Attacken auf Nachbarländer als Kriegsgrund gesehen und rechtfertigen fremdes Eingreifen. Syrien hat das libanesische Dorf Hermel bombardiert, Menschen in der Türkei getötet und tödliche Schüsse auf jordanische Soldaten abgegeben. Schüsse und Granaten in Richtung israelisch kontrolliertem Territorium führten nur zu Beschwerden bei der UNO und Erwiderungsfeuer auf die syrischen Stellungen. Die Regierung des Präsidenten Baschar Assad setzt schwerste Geschütze gegen die eigene Bevölkerung ein, neben Panzern und Artillerie auch Kampfflugzeuge und Scud-Raketen. Ob chemische Waffen gegen Zivilisten gerichtet worden sind, bleibt umstritten. Schon Hafez el Asaad, Vater des jetzigen Präsidenten, bewies die Brutalität der regierenden AssadClique, als er im Februar 1982 bis zu 40.000 Moslembrüder in Homs und Hama töten ließ. Patriot-Raketen entlang der Grenze zu Syrien aufzustellen. Während der Westen in Libyen mit Truppen und Luftangriffen den Rebellen geholfen hat, Muammar al Ghaddafi zu stürzen, fällt bei Syrien eine bemerkenswerte Untätigkeit linge nicht wehren, versucht aber, Palästinenser aus Syrien mit hohen Visumsgebühren fernzuhalten. Die im Libanon als „Staat im Staat“ herrschende Hisbollah unterstützt Assad und erhielt über Syrien iranische Waffen, darunter geschätzte 60.000 Raketen für einen künftigen Krieg gegen Israel. Nach einem Sturz Assads droht im Libanon ein erneuter Bürgerkrieg. Jordanien – Hunderttausende Flüchtlinge aus Syrien setzen das Haschemitische Königreich unter Druck. Es kam zu Aufständen in Flüchtlingslagern nahe der Grenze und Unruhen in Amman. Noch hält sich König Abdullah. Jordanien könnte nach einem Sturz Assads zum nächsten Ziel der Dschihadisten werden. Mehrere Staaten sind passive oder aktive Mitspieler in Syrien: Irak – Bagdad verhielt sich neutral. Aber sun- Russland – Das von der „lin- nitische Stämme nahe der Grenze hätten sich an Kämpfen auf Seiten der Rebellen gegen ken“ Baath-Partei regierte Syrien war treuer Verbündeter der Sowjetunion, während Ägypten 1973 rechtzeitig den Schwenk ins westliche Lager vollbrachte. So ist die syrische Armee allein mit russischen Waffen ausgerüstet. Dank des alten Bündnisses kann Russland heute noch den Hafen Tartus benutzen. Für Moskau ist das von strategischer Bedeutung, um im Mittelmeer Präsenz zeigen zu können. Ein Fall Assads könnte auch das Ende dieses Stützpunktes bedeuten. Türkei – Premierminister Stillschweigend hat Israel Schwerverletzten aus Syrien geholfen, ohne deren Identität mitzuteilen. | 51 Ausgabe 2/3 | 2013 Tayipp Erdogan hatte bei seinen Versuchen, Führer der islamischen Welt zu werden, enge Beziehungen mit Syrien und Assad geknüpft. Es wurde sogar Visafreiheit vereinbart, was die Flüchtlinge aus Syrien jetzt nutzen. Inzwischen sind Erdogan und Assad wieder zutiefst verfeindet und beleidigen sich in Interviews gegenseitig. bis vor wenigen Jahren von Syrien nicht einmal anerkannt und wurde als Teil Syriens betrachtet. Libanon kann sich gegen den Strom hunderttausender Flücht- Iran – Teheran und Damaskus sind strategische Verbündete. Ein Sturz Assads könnte die Stabilität des Ajatollah-Regimes in Frage stellen. Deshalb leistet Teheran umfassende Hilfe an Assad und die Hisbollah im Libanon. Israel – Dem jüdischen Staat wurde vorgeworfen, nicht Partei bezogen und deshalb eine „Chance“ verpasst zu haben, vom „Arabischen Frühling“ zu profitieren. Doch israelische Sympathiebekundungen erweisen sich als Bumerang. Wer von Israel unterstützt wird, gilt in der arabischen Welt als „Kollaborateur mit den Zionisten“. Israel tut also gut daran, zu schweigen. Fast 30 Jahre lang hielt zudem die Ruhe an den Grenzen zu Syrien und Ägypten dank vorankündigung SoNDEr AkTioN estellen Jetzt vorb wir liefer Inner cubes HandbucH zum Tempel u Ne lieferertermin: september 2013 ■ mit mehr als 100 farbigen diagrammen, Fotos, illustrationen, Karten und zeitleisten Entdecken Sie den Tempel in Jerusalem – auf eine Weise, wie das Thema bisher noch nie aufgearbeitet wurde. das Handbuch zeichnet die Geschichte dieses ohne zweifel bedeutungsvollsten bauwerks der Weltgeschichte bis heute nach, großformatig und in Farbe, mit mehr als 100 diagrammen, Fotos, illustrationen, Karten und zeitleisten. 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Hardcover mit mehr als 100 farbigen Fotos und abbildungen und Äußere von der stiftshütte, salomos Tempel und dem Tempel des Herodes zu zeigen. : – inner cubes HandbucH zum Tempel Dr. Randall Price, ThM, PhD Libanon – Der Zedernstaat war Assad beteiligt. In Irak herrscht eine Art Bürgerkrieg zwischen Sunniten und Schiiten, während die Kurden im Norden eine separate Autonomie errichtet haben. Die Konflikte in Syrien werfen Schatten auf die angespannten Verhältnisse im Irak. des Diktators Hosni Mubarak und des AssadClans. Hätte Israel also jene Diktatoren oder vielleicht irgendwelche Rebellen unterstützen sollen? Jerusalem ist gut beraten, sich tunlichst nicht in die inneren Angelegenheiten seiner Nachbarn einzumischen. Noch wachen UNOTruppen auf den Golanhöhen über die Entflechtungsabkommen von 1974. Stillschweigend hat Israel Schwerverletzten aus Syrien geholfen, ohne deren Identität mitzuteilen. USA – Vor allem das Schicksal der chemischen und biologischen Waffen in den Arsenalen der syrischen Armee bereiten den Amerikanern (und den Israelis) große Sorge. Sie drohen mit militärischem Eingreifen, falls diese Massenvernichtungswaffen in die „falschen Hände“ fallen sollten, extremistischen Rebellen oder der Hisbollah. Doch den USA wie anderen westlichen Ländern sind die Hände gebunden, wegen eines Vetos der Russen. Visionäres | 53 Ausgabe 2/3 | 2013 EINLADEND. EVANGELISTISCH. ERMUTIGEND. Teddy-Versöhnungspark in Jerusalem Freude schenken mit der Zeitschrift für ein Leben in Fülle Das ideale Präsent für Kollegen, Freunde, Bekannte, Verwandte und Kunden – oder für Sie selbst! von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Dem legendären Bürgermeister Jerusalems, Teddy Kollek, wurde zu Füßen des Jaffators bei der Altstadt von Jerusalem ein Gedenkpark gewidmet. Der aus Wien stammende Kollek (1911-2007) hatte ab 1965 ganze 27 Jahre lang in Jerusalem als Bürgermeister „geherrscht“. Er wurde „größter Bauherr in Jerusalem seit König Herodes“ genannt. ➔ GeschenK-Abo K O N TA K T TEL MAIL WEB Dorita Lehmann Kundenservice + 49 (0)30 76 883 500 info@entscheidung.org www.entscheidung.org Die Zeitschrift für ein Leben in Fülle Entscheidung · Dienstleistungs- und Medien GmbH nur 22,00 € im Jahr Kollek, rechtzeitig nach dem „Anschluss“ von Österreich nach Palästina ausgewandert, hatte an der Seite des Staatsgründers David Ben Gurion nach dem Zweiten Weltkrieg viele Juden aus Europa nach Israel gerettet. Jerusalem lag nach der Gründung Israels am „Ende der Welt“. Die Stadt war eine geteilte Stadt wie Berlin, mit Mauern zwischen dem jordanischen und dem israelischen Teil. Obgleich die heruntergekommene Stadt „keine Zukunft“ hatte, nahm der Politiker Kollek die Herausforderung an, 1965 ihr Bürgermeister zu werden. So fiel in seine Zeit die Wiedervereinigung der Stadt 1967 infolge des SechsTage-Krieges. Kollek gründete das Israel-Museum, das nicht nur wegen den unter einer weißen Kuppel ausgestellten 2000 Jahre alten Tote-MeerRollen zu Weltruhm aufstieg. Kollek, liebevoll „größter Schnorrer aller Zeiten“ genannt, verstand es, in aller Welt von Juden wie Christen Gelder für die von ihm gegründete JerusalemStiftung zu sammeln. Die Jerusalem Foundation finanzierte ein Gesundheitszentrum im Viertel Scheich Dscherrach und eine arabische Bibliothek im Osten der Stadt für die arabischen Bewohner der Stadt und Spielplätze, Kindergärten sowie die „Hand in Hand Schule“, wo arabische und jüdische Kinder zweisprachig auf Arabisch und Hebräisch unterrichtet werden. Kollek hatte Jerusalem als ein „Mosaik“ bezeichnet, wo die ethnischen wie religiösen Gemeinschaften in Frieden nebeneinander gedeihen sollten. bäude aus der byzantinischen Zeit. Darüber wurde eine Fontaine wie im spanischen Barcelona gebaut. Zu arabischer und israelischer Musik steigen da rythmisch Wasserfontainen auf. In dem Park wurden zudem Wunschbrunnen und eine ungewöhnliche Sonnenuhr aufgestellt. Der Rundgang durch den Park endet in einem kleinen Museum mit Devotionalien Kolleks, seinen Büchern über Jerusalem und natürlich einem „Teddybär“, seinem Markenzeichen. In dem abgedunkelten Saal können die Besucher per Hologram-Techologie einen Film über das Leben und Wirken Kolleks sehen. Bei einer Pressetour erklärte Mark Sofer, der Präsident der Jerusalem-Stiftung, dass der Park die Vision Kolleks eines Zusammenlebens aller Bürger Jerusalems verwirklichen solle. i Fotos: Ulrich W. Sahm Kollek wurde vielfach geehrt. Im biblischen Zoo wurde ein Elefant nach ihm benannt. Das Weibchen des Elefantenbullen wurde auf den Namen Tamar genannt, der Frau Kolleks. Das neue Fußballstadion Jerusalems heißt „Teddy“. Zu Füßen des Jaffators, an der Nahtstelle zwischen Ost- und West, wurde jetzt mit einem Aufwand von 13 Millionen US-Dollar jüdischer Spendengelder aus den USA ein „Teddy-Park“ geschaffen. Dort sollen sich Juden und Araber begegnen. Das Gelände im ehemaligen Niemandsland zwischen Israel und Jordanien wurde erst einmal ausgegraben. Archäologen fanden neben einer hundert Jahre alten Karawanserei auch Wasserleitungen und Ge- Teddy Kollek (ursprünglich Theodor; * 27. Mai 1911 in Nagyvázsony nahe Veszprém, Ungarn; † 2. Januar 2007 in Jerusalem) war ein israelischer Politiker. Er war von 1965 bis 1993 Bürgermeister von Jerusalem. Foto: Teddy Kollek auf dem Dach der alten Jerusalemer Stadtverwaltung, Archivphoto 54 | Schuldhaftes Ausgabe 2/3 | 2013 Ausgabe 2/3 | 2013 | 55 Zwei Berichte über den Bußgottesdienst von Christa Behr, Jerusalem Etwa 100 Teilnehmer haben sich in der Kirche im ehemaligen KZ Flossenbürg versammelt, um das Zeugnis von Yehudit Kriegel zu hören, die die KZ Auschwitz, Ravensbrück, Neustadt-Glewe und einen Todesmarsch überlebt hat. Wir sind sehr dankbar, dass sie es mit ihren 85 Jahren gewagt hat, diese beschwerliche Reise auf sich zu nehmen, in der wir in einer Woche sechs ehemalige KZ besucht haben. Wir hoffen, dass ihr Lebenszeugnis bald in Deutsch übersetzt und gedruckt wird. Da viele der Außenlager von Flossenbürg in Sachsen angesiedelt waren, hatten sich etliche Geschwister aus betroffenen Orten mit uns auf den Weg gemacht. Im Anschuss an Yehudits Zeugnis haben wir uns an dem Ort versammelt, an dem Dietrich Bonhoeffer noch 14 Tage vor Kriegsende hingerichtet wurde. Der Richter, der mit einem entwendeten Fahrrad von Weiden aus extra wegen der Hinrichtung Bonhoeffers und seiner Freunde nach Flossenbürg kam, hätte mit Leichtigkeit die Ausführung verweigern können, denn die Alliierten waren schon ganz nahe. Er wurde für mehrfachen Mord nach dem Krieg verurteilt, aber schon nach einem halben Jahr freigelassen und konnte sofort weiter als Richter tätig sein. Besonders lag es uns am Herzen dafür zu beten, dass der Tod von Dietrich Bonhoeffer, dem treuen Zeugen Jesu, viel Frucht bringt und auch in unseren Tagen viele Zeugen Jesu aufstehen, die ohne Furcht für die Wahrheit einstehen. Weil wir erkannten, dass wir dafür eine neue Hingabe und Ausrüstung brauchen, konnten Teilnehmer persönlich mit sich beten lassen. Mit dem Abendmahl und dem Gebet Jesu, dem „Vater Unser“, konnten wir den sehr gesegneten Nachmittag abschließen. Schalom! Eure Christa Behr aus Jerusalem von Dieter Werner, Mehltheuer Am 25. Mai 2013 fand unter Leitung von Christa Behr aus Jerusalem ein Bußgottesdienst in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg (Nähe Weiden) statt. Begleitet wurde sie von der Holocaustüberlebenden Yehudit Kriegel aus Tel Aviv. Sie überlebte das Ghetto Kraukau und die Lager Auschwitz und Ravensbrück, bevor sie im Lager Neustadt-Glewe durch amerikanische Truppen befreit wurde. Sie schilderte sehr ergreifend ihre Lebensgeschichte, die uns tief berührte. Das KZ Flossenbürg hatte etwa 100 Außenlager, die überwiegend in Sachsen und im heutigen Tschechien gelegen waren. Auch in meinem Wohnort Mehltheuer wurde Anfang Dezember 1944 in den Räumen einer Tüllweberei die Produktion für die Rüstungsindustrie aufgenommen. Dazu wurden 200 polnische jüdische Frauen zur Zwangsarbeit verpflichtet. Sie kamen aus dem Ghetto Lodz über Auschwitz und Bergen-Belsen nach Mehltheuer. Im März 1945 wurden noch einmal 150 ungarische jüdische Frauen vom Außenlager Nürnberg nach Mehltheuer gebracht. Anfang April 1945 ignorierte der Lagerkommandant den Befehl zur Evakuierung des Lagers, so dass den Frauen der Todesmarsch erspart blieb. Am Morgen des 16. April erschien Von den etwa 100 Teilnehmern, die z.T. auch schon mit dem Handwerkerdienst der Sächsischen Israelfreunde bei Holocaustüberlebenden in Israel praktische Einsätze geleistet hatten, kamen einige aus Orten, in denen sich ebenfalls Außenlager befanden. Da sich 2014/15 viele Ereignisse (Todesmärsche, Lagerevakuierungen bzw. -befreiungen) zum 70. Mal jähren, sollten wir in unseren Orten und Gemeinden überlegen, in welcher Form wir diesen Geschehnissen gedenken können. Es gibt auch Einladungen von tschechischen Christen, mit uns als Deutschen gemeinsam in ehemaligen Lagern in Tschechien Buß- und Gedenkgottesdienste zu begehen. Das KZ Flossenbürg ist auch eng mit dem Leben Dietrich Bonhoeffers verbunden. Nur kurz vor der Befreiung des Lagers wurde er noch ermordet. Am Ort seiner Hinrichtung erzählte Christa Behr etwas über sein Leben, seinen bedingungslosen Glauben und seine Hingabe. In sehr eindrücklichen Worten betonte sie die Notwendigkeit, uns von Gott wieder eine tiefe Hingabe und Standhaftigkeit im Glauben im Sinne Bonhoeffers zu erbitten, um uns dem wachsenden Rechtsradikalismus und Anti- Besonders lag es uns am Herzen dafür zu beten, dass der Tod von Dietrich Bonhoeffer, dem treuen Zeugen Jesu, viel Frucht bringt und auch in unseren Tagen viele Zeugen Jesu aufstehen, die ohne Furcht für die Wahrheit einstehen. eine SS-Einheit, um die Frauen abzuholen und im nahe gelegenen Wald zu erschießen. Auch dem widersetzte sich der Lagerkommandant. Drei Stunden später marschierten amerikanische Truppen in Mehltheuer ein und übernahmen das Lager, so dass alle Frauen überlebten. Die Existenz dieses Lagers wurde in der DDR ignoriert, so dass erst nach 1990 eine schrittweise Aufarbeitung erfolgte. semitismus in unserem Land entgegenzustellen. In einer anschließenden Gebetszeit bekannten wir unsere persönliche Schuld und die unseres Volkes an den Juden und baten Gott um Gnade und Kraft, uns der Herausforderung des Antisemitismus zu stellen und nicht zu schweigen. Mit einer Abendmahlsfeier wurde dieser bewegende Nachmittag beendet. Zum Inhalt: Erstmals sind hier Forschungsergebnisse zu diesem dunklen Kapitel der Stadtgeschichte in einem Band zusammengefasst. Der Band enthält Beiträge von Dirk Hänisch über das Wahlverhalten der Chemnitzer Bevölkerung am Beginn der NS-Herrschaft, von Andreas Pehnke über das Schulwesen, von Anne Naumann über die Presselandschaft, von Benjamin Krohn über die Evangelischlutherische Kirche, von Werner Kaden über das Musikleben, von Stephan Weingart über die Bauentwicklung und von Wolfgang Uhlmann über die Rüstungsindustrie. Besonders perfiden Seiten des NS-Systems wenden sich Jürgen Nitsche in seinem Aufsatz über den Umgang mit physisch und psychisch Kranken, Stephan Pfalzer in seinem Beitrag über den Einsatz von Zwangsarbeitern und Eberhard Hübsch in seiner Darstellung der Ermordung von sieben NS-Gegnern am Hutholz zu. Aus dem Stadtarchiv Chemnitz – Heft 10 (2009) Chemnitz in der NS-Zeit. Beiträge zur Stadtgeschichte 1933 –1945 Preis: 17,95 EUR (bei Postversand zzgl. Versandkosten) Herausgeber und Bezug: Stadt Chemnitz, Stadtarchiv/Historisches Archiv, Aue 16, 09112 Chemnitz 56 | Unverzichtbares Trennendes Ausgabe 2/3 |2/3 2013 Ausgabe | 2013 Israelis wollen mit Geheimwaffe die USA erobern von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Die beiden großen israelischen Nahrungsmittelhersteller Sabra und Strauss haben sich mit der amerikanischen Firma Pepsico zusammen getan, um die USA zu erobern. In Virginia, wo bisher Tabak angebaut wurde, sollen künftig Kichererbsen wachsen, aus denen der berühmte Hummus hergestellt wird. Gemeinsam soll in Richmond, Virginia, ein Institut zur „wissenschaftlichen Erforschung, Produktion, Verpackung und Auslieferung von Hummus“ betrieben werden. Das berichtete die Zeitung „Haaretz“. Man erwarte einen „wissenschaftlichen Durchbruch“. Dabei besteht Hummus eigentlich nur aus gestampften Kichererbsen, Sesampaste, Zitronensaft und ein paar Gewürzen. In den USA gebe es seit 2010 eine um 25 Prozent gestiegene Nachfrage. Der gesunde proteinreiche Brotaufstrich erfreue sich zunehmender Beliebtheit und erreichte im vergangenen Jahr einen Umsatz von über einer halben Milliarde US-Dollar. Die Israelis haben mit einer groß angelegten Werbekampagne den Amerikanern ihren Brei erst einmal bekannt gemacht. Nur wenige kannten die im Nahen Osten seit biblischer Zeit verbreitete Speise. Weil die Nachfrage und damit auch die Preise schnell gestiegen sind, hat der Farmer Pat McConnell in Walla Walla im Bundesstaat Washington beschlossen, den Anbau von Kichererbsen auf seinen Feldern auf 1000 Hektar zu erweitern, weil die kleinen Samen „sehr lukrativ“ geworden seien. Das berichtete der Wall- Zum Leben street Journal, eines der wichtigsten amerikanischen Wirtschaftsmagazine. Der Hummus hat in den vergangenen Jahren zu „Krieg“ zwischen Israelis und Palästinensern geführt. Denn nach palästinensischer Vorstellung habe Saladin, der kurdische „Befreier“ des Heiligen Landes von den Kreuzfahrern, den ersten Hummusbrei aus Kichererbsen gestampft. Deshalb sei Hummus eine palästinensische Nationalspeise, obgleich der Brei schon in der Bibel erwähnt wird. Als israelische Firmen den Hummus in britischen Supermärkten mit der Aufschrift „israelische Nationalspeise“ verkauften, versuchten Palästinenser und ein libanesischer Geschäftsmann, den Hummus bei der Welternährungsorganisation (WHO) patentieren zu lassen, wie es die Griechen mit dem Feta-Käse geschafft hatten. Doch sie scheiterten. Wegen des Verkaufs von Hummus in Kantinen amerikanischer Universitäten wie Princeton kam es zu lautstarken Protesten palästinensischer Studenten, worüber 2010 die „New York Times“ berichtete. Und zuletzt, während des Besuches von US-Präsident Barack Obama in Jerusalem, bezichtigte die arabische Presse den israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres eines „Kriegsverbrechens“, weil er beim Staatsdinner Hummus als israelische Nationalspeise reichen ließ. Das sei „Diebstahl“ palästinensischen Kulturguts. Einen zusätzlichen Skandal löste der Chefkoch des Weißen Hauses aus. Der erzählte, dass Obama mit positiven Gefühlen nach Israel gekommen sei, weil er ihm immer wieder diese köstliche israelische Nationalspeise vorgesetzt hätte. Beim unlösbaren Nahostkonflikt geht es oft um ganz tiefe emotionale Kontroversen, die Menschen in tiefster Seele treffen und deshalb auch nicht durch Friedensverhandlungen überwunden und durch „Kompromisse“ geglättet werden können. Keine Seite ist bereit, auf den Kichererbsenbrei zu verzichten, zumal der Konflikt um den Hummus längst zum Flächenbrand in Nahost aufgebläht worden ist. Zeitgeistliches Kriegerisches | 57 Ausgabe 2/3 2/3 | 2013 Ausgabe | 2013 Israel plante „Kriegsverbrechen“ während Obama-Besuch von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Während des dreitägigen Besuches von USPräsident Barack Obama in Nahost plant Israel ein „Kriegsverbrechen“ gegen Palästinenser. Am Donnerstagabend wird bei einem Galadinner, zu dem Staatspräsident Schimon Peres 120 Gäste zu Ehren von Obama geladen hat, Humus (Kichererbsenbrei) und Falafel (in Fett gebackene Kichererbsen) serviert, „typisch israelische Speisen“, wie israelische Zeitungen berichten. In der arabischen und palästinensischen Presse ist ein Sturm der Entrüstung ausgebrochen. Der Nachrichtendienst Palestine Online schreibt: „Falafel ist eine der ältesten Speisen des palästinensischen Volkes. Doch jüdische Gruppen behaupten, dass Falafel und Humus Teil des jüdischen Kulturerbes seien. Das ist ein verzweifelter Versuch, die öffentliche Weltmeinung zu beeinflussen.“ Palestine Online vergleicht diesen „Diebstahl“ des „Erbes der palästinensischen Küche“ mit jüdischen Behauptungen, wonach die Heiligen Stätten in Jerusalem Teil der jüdischen Geschichte seien. Die Zeitung AlQuds beklagt diesen „weiteren Versuch, den Palästinensern die Identität und ihr Erbe wegzunehmen“. Die Zeitung vergleicht das Vorgehen der Juden mit der Änderung der Namen palästinensischer Städte und Landstriche. Gemeint ist die Verwendung biblischer Namen wie Sichem für Nablus und Jerusalem für Al-Quds. Die Zeitung gesteht, dass „einige“ Juden aus arabischen Ländern (immerhin ein Drittel der Israelis) schon Humus, Tahini und Falafel gekannt und gegessen hätten. Dennoch versuche die israelische Regierung „gezielt, arabisches Erbe zu stehlen.“ Der bekannte Aktivist Ali Abunimah beschreibt auf der radikalen palästinensischen Propaganda-Plattform „Electronic Intifada“ die Vorgeschichte zum nationalistischen Kampf um den Humus. So habe der Chefkoch des US-Präsidenten, Cristeta (Cris) Comerford, in einem Interview mit der israelischen Zeitung Haaretz während des amerikanischen Wahlkampfes den jüdischen Wählern zeigen wollen, wie sehr Obama die Israelis „liebe“. Er habe eine besondere Vorliebe für „jüdische und israelische Speisen“. Deshalb werde im Weißen Haus häufig Humus bereitet, das „moderne Manna“ der Bibel. Abuminah beklagt, dass mit keinem Wort die palästinensischen, libanesischen, syrischen oder anderen „eingeborenen arabischen“ Einflüsse dieser Speise mit Zutaten wie Sesampaste und Fladenbrot erwähnt worden seien. Vielmehr sei alles in „jüdische Speisen“ umgewandelt worden, um „zionistische Ereignisse“ zu feiern. Abunimah bezichtigt die Israelis eines „Kriegsverbrechens“, wenn sie Humus essen. Der nahöstliche Humus-Krieg hat eine längere Vorgeschichte. Als Israelis vor einem Abunimah bezichtigt die Israelis eines „Kriegsverbrechens“, wenn sie Humus essen. Jahrzehnt in britischen Supermärkten Humus mit der Aufschrift „Israelische Nationalspeise“ verkauften, wandten sich die Palästinenser erfolglos an die UNO, um Humus als ihre Nationalspeise patentieren zu lassen, so wie Feta-Käse griechisches Nationaleigentum ist. Auch der Libanon reichte eine Klage ein. Später holte sich der Libanon den Weltrekord, indem in Beirut eine Keramikschüssel mit einer Tonne Humus gefüllt worden ist. Doch die Eintragung bei Guinness hielt nicht lange. In Israel wurde kurz darauf eine Satellitenschüssel mit zwei Tonnen Humus gefüllt. Wie bei anderem nahöstlichen Konfliktstoff ist eine „Lösung“ für diesen Streit nicht in Aussicht, zumal es um die Nationalehre geht. Und gemäß dem üblichen Schema erweisen sich einmal wieder die USA als „Handlanger der Zionisten“. In den palästinensischen Gebieten kam es in den vergangenen Tagen zu Demonstrationen gegen den unerwünschten Besuch Obamas in Ramallah und Bethlehem, unter anderem wegen den Kichererbsen. Sahmmh … Wundersa(h)mes s J Rezepte und Wissenswertes der israelischen Küche, gewürzt mit ein paar Erinnerungen Ulrich W. Sahm Wundersa(h)mes aus Jerusalem Rezepte und Wissenswertes der israelischen Küche, gewürzt mit ein paar Erinnerungen 15,– Euro Bestell-Tel. 03727 2701 58 | Erhellendes Trennendes Ausgabe 2/32/3 | 2013 Ausgabe | 2013 Dürfen wir Schabbesgebote brechen? von Uwe Dziuballa, Chemnitz UweDziuballa@aol.com Wie jede Woche wird auch an diesem Freitagabend in den jüdischen Familien der Schabbes gefeiert. Warum wir am siebenten Tag der Woche ruhen sollen, finden wir in der Tora. Vor allem ermahnt Moses abermals sein Volk, den Schabbat als einen von Gott geweihten Ruhetag zu heiligen, an dem keinerlei Arbeit verrichtet werden darf. Warum in der Tora mehrfach auf die Schabbatruhe hingewiesen wird, ergibt sich aus der Feststellung, dass selbst für die Bautätigkeit eines Heiligtums die Schabbatruhe des Menschen nicht entweiht werden darf. Nach jüdischer Auffassung kann der Zweck die Mittel nicht „heiligen“! Auch der Bau des Heiligtums darf gemäß dieser Überlieferung nicht die Schabbatgebote außer Kraft setzen. Gott schuf den Schabbat und seine segenbringende Ruhe für uns! Deshalb ist auch das Gebot, den Schabbat einzuhalten, gewichtiger als die Pflicht, den Tempel wiederaufzubauen. Oder anders ausgedrückt: für das Haus Gottes darf der Schabbat nicht entweiht werden. Doch für die Rettung eines Menschenlebens dürfen alle Verbote des Schabbattages gebrochen werden! Der nachfolgende Vers aus der Tora löste im Judentum eine große Debatte aus. „Ihr sollt kein Feuer anzünden in allen euren Wohnsitzen am Schabbattag.“ Im Mittelalter beharrte eine Gruppe auf dem Standpunkt, die Worte der Tora seien ohne „Wenn und Aber“ wörtlich zu nehmen. Sie waren deshalb der Meinung, dass man am Schabbat- oder Feiertag kein Feuer oder Licht entfachen und genießen dürfe. Diese Gruppierung wurde allgemein vom Volk als „Karaiten“ bezeichnet. Der Name leitet sich vom hebräischen Wort Mikra ab, dass für die Heilige Schrift steht, auf die sie sich ausschließlich beriefen und verließen. Die überwiegende Mehrheit des jüdischen Volkes, die Traditionalisten, war dagegen der Meinung, dass die Heilige Schrift nicht der Einschränkung oder der Eindämmung der Schabbatfreude dienen könne. Und den Schabbat in einem dunklen Raum zu begehen, werde dieser göttlichen Gabe nicht gerecht. Daher deuteten sie die Schrift dahingehend, dass am Schabbat zwar kein Feuer angesteckt werden dürfe, es jedoch erlaubt sein müsse, Licht und Feuer vor dem Einbruch des Schabbattages anzuzünden. Ursprünglich entzündeten die jüdischen Frauen am Freitagabend zu Beginn des Schabbat am festlich gedeckten Tisch die Schabbatlichter. Bis heute ist diese Zeremonie der jüdischen Frauen im häuslichen Bereich ein nicht wegzudenkender Bestandteil des Schabbattages. Maimonides, der im 12. Jahrhundert lebte, bezeichnete schon das Lichtanzünden als gleichberechtigte Pflicht der Frauen, die nur zur Not von Männern vorgenommen werden könne. Vor dem Lichtanzünden wird eine Bracha gesprochen: „Gesegnet seist Du, Herr, der Du uns durch Deine Gebote geheiligt hast und uns befohlen hast, die Schabbatlichter anzuzünden.“ Das Sprechen Seit 2000 in Chemnitz; mit über 5000 Jahren Erfahrung /-in. eine Kellner Wir suchen Anruf oder Entdecken Sie unsere koschere Küche! Zum Leben Guten Appetit! Begegnung mit der Wüstenheuschrecke „Schistocerca gregaria“ s über einen Wir freuen un Erscheinen. persönliches r Ih er üb e gern 9 695776 Telefon: 0371 des Segenspruchs mit der Anrufung Gottes besiegelte den Sieg der Vernunft über den Fundamentalismus. Erneut setzten jüdische Frauen ein wichtiges Zeichen im Sinne der Vernunft, in dem sie verkündeten, dass die Lichter die Freude über die Schabbatruhe steigere. Besonders weihevoll ist im volkstümlichen Glauben jener Moment, wenn die Frau zu Beginn des Schabbat die Lichter anzündet und ihre Augen bedeckt, während sie die Segenssprüche spricht. Auch wenn die Abläufe und Rituale zum Schabbeseingang sich immer wieder ähneln, so ist es doch jede Woche ein schöner Augenblick, Stunden der Ruhe und Besinnung vor sich zu haben. Und durch den sich jeweilig ändernden Wochenabschnitt der Tora gibt es neben den vielen Alltagsthemen auch immer wieder spirituell Neues! Bei aller Festigkeit, die Schabbatruhe strikt bis Samstagabend einzuhalten, ist es jedoch ein gutes Gefühl, so sehr im Leben zu stehen, dass bei Gefahr für Leib und Leben eines Menschen all diese Gebote ruhen! Erstes koscheres Bier aus Sachsen! Kastenbestellung unter: www.simcha-sachsen.eu SCHALOM Restaurant · Heinrich-Zille-Straße 15 · 09111 Chemnitz mobil: 0172 . 91 50 345 · www.schalom-chemnitz.de Geöffnet: Samstag – Donnerstag 17.00 – 22.00 Uhr, Freitagabend geschlossen – Sabbatbeginn Ab Januar 2013 auch mittags geöffnet! Zeitgeistliches Gefräßiges | 59 Ausgabe 2/3 2/3 | 2013 Ausgabe | 2013 Das erhalten Sie im SCHALOM Restaurant, www.schalom-chemnitz.de, Im „Fischladen“ – Evangelische Buchhandlung Gotter, www.willis-fischladen.de, bei der Brauerei Hartmannsdorf GmbH, www.braha.de, in der Villa Markersdorf, 09236 Claußnitz, OT Markersdorf und im Café Schoschana (Gemeindehaus der Neuen Dresdner Synagoge) www.cafe-schoschana.com von Johannes Gerloff, Jerusalem Dies wurde mir gestern zum Abendessen angeboten. Gastarbeiter aus Vietnam und Thailand sind begeistert über das, was der kühle Westwind massenweise in den Süden Israels treibt, manchmal gar in dichten Wolken. Einer meiner berühmtesten Namensvettern, Johannes der Täufer, hat sich davon ernährt. Vietnamesen und Thais schwören darauf, beißen genüsslich vor laufender Kamera hinein und behaupten, die Wanderheuschrecke schmecke wie Pommes frites. Vielleicht kommt das daher, weil sich – so die Beobachtung israelischer Bauern – die Tiere besonders gerne von Kartoffelpflanzen ernähren. Zudem, und das sagen Wissenschaftler, hätten die Insekten einen hohen Eiweißgehalt. Prost Mahlzeit also! Ich habe sie trotzdem nicht probiert – obwohl die Heuschrecken koscher sein sollen und mein Kollege, das weltweit gerühmte Kochgenie Ulrich W. Sahm Koch- und Backrezepte parat hält für den Fall, dass sich ein Wander- heuschreckenschwarm einmal nach Jerusalem verirren sollte. In Saudi-Arabien bezahlt man für ein Kilo Wanderheuschreckendelikatesse gar 80 Euro. Möge der Westwind noch viele dieser Leckerbissen weiter auf die Arabische Halbinsel treiben! Dann können sich die armen Saudis endlich als Heuschreckensammler und -händler eine goldene Nase verdienen. fährlich sein, wie Coca Cola. Das versicherten mir Mitarbeiter der israelischen Naturschutzbehörde, die ihrem Landwirtschaftsministerium allerdings ebenso wenig glauben wie ich. Wobei natürlich die Frage bleibt, wie schädlich Coca Cola tatsächlich ist. Vielleicht klingt die Angabe des Landwirtschaftsministeriums ja nur so unglaubhaft in den Ohren derer, die Cola für ein Heilmittel halten. Auch die Tatsache, dass die Heere der schrecklichen Schrecken, die seit Menschengedenken schon so manche Hungersnot im Heiligen Land ausgelöst haben, beim Grenzübertritt vom ägyptischen Sinai im Gelobten Land mit Insektiziden empfangen werden und deshalb schon bald erschöpft zu Boden sinken und verenden, hat mich nicht vom Essen abgehalten. Israelische Landwirte schätzen den Schaden der Heuschreckeninvasion auf Zigtausende Euro. Das Gift soll laut Landwirtschaftsministerium für den Zweitverbraucher – also Mensch oder Tier, der oder das Wüstenheuschrecken nascht oder sich gar von ihnen ernährt – ungefähr so ge- © Christlicher Medienverbund KEP 60 | Bedrückendes Ausgabe 2/3 | 2013 chenteile gesammelt und bestattetet hätte, was jedoch in vielen Fällen unterbleiben müsse, weil die Überreste der Getöteten von den Mördern mit Sprengsätzen versehen würden.1 Andere Berichte gelten dem verbreiteten Phänomen der Vergewaltigung christlicher Mädchen, auch minderjähriger. Es handle sich um eine Art Ritual der Erniedrigung, eine Demonstration historisch-islamischer Männer-Vorrechte über die „Unterworfenen“. Berichten zufolge werden fünfjährige Kinder vergewaltigt. Der für Europäer schwer vorstellbare Hass von Muslimen in dem von christlichen Amerikanern besetzten Land ziele zunächst auf die Besatzer, richte sich jedoch zunehmend gegen einheimische Christen, zumal sie meist der gebildeten Mittelschicht angehörten und von den Amerikanern als Mitarbeiter bevorzugt würden. Schwester Hatune übermittelt etwa den Fall einer Mutter von zwei Kindern, die als Putzfrau bei Amerikanern im Irak arbeitete und eines Tages beim Verlassen des Hauses ihrer Arbeitgeber erschossen wurde. Laut Angaben von Thomas Krapf, einem in Berlin lebenden Kenner der Region, wird Terror gegen Christen auch „flächendeckend“ eingesetzt, etwa 2005 bei den Aktionen im Bagdader Dora-Viertel, wo islamische Milizen in wenigen Nächten Hunder- Menetekel für Europa. Christenverfolgungen im Mittleren Osten von Chaim Noll, Sde Boker Die zunehmende Verfolgung der Christen im Mittleren Osten verursacht im heutigen Europa wenig öffentliche Bewegung. Seit Jahrzehnten nimmt man den Vorgang hin, im Libanon, in den Palästinensergebieten, nun im Irak. Eine schleichende, weniger spektakuläre Entchristianisierung vollzieht sich auch in anderen muslimischen Ländern, etwa der Türkei, ohne dass sie in westlichen Medien viel Beachtung fände. Einige Menschenrechts-Organisationen, christliche Gruppen und Mittelost-Experten beobachten den Prozess mit wachsender Beunruhigung. Die meisten Beobachter sind sich einig, dass diesen Vorgängen etwas Systematisches innewohnt, dass sich die Verfolgung, Misshandlung und Vertreibung der Christen an den verschiedenen Orten des Mittleren Ostens in das Gesamtbild einer versuchten totalen Islamisierung der Region einordnet. Dieser Tage sorgen die Vorgänge im Irak, verbunden mit dem Elend hunderttausender Flüchtlinge, für ein gewisses Aufsehen, das auch in Europa Nachdenken auslöst. Die Berichte sind haarsträubend, dabei lückenhaft und oft nur mündlich überliefert. Von den großen Nachrichtenagenturen werden sie nur selten verbreitet. Die Grenze zwischen Gerücht und Wahrheit sind nicht immer auszumachen, daher werden die folgenden Einzelheiten unter Vorbehalt wiedergegeben. Weithin bekannt wurde der Fall des im Nordirak entführten Erzbischofs der chaldäisch-katholischen Kirche, Paulos Faradsh Raho. Mitte März 2008 war zu erfahren, er sei Ende Februar tot aufgefunden worden, seine Kidnapper hätten ihn in der Nähe der Stadt Mossul begraben, im Norden des Landes. Überhaupt verlagere sich die Gewalt in den irakischen Norden, der lange Zeit als relativ sicher galt. Nach Berichten christlicher Kreise wurden weitere 13 Priester um diese Zeit getötet, auf grausamste Weise, etwa, in dem man die Geistlichen bei lebendigem Leib in Teile zersägte. Eine derzeit in Jordanien tätige syrisch-orthodoxe Ordensschwester, Hatune Dogan, erfuhr dies von irakischen Flüchtlingen. Einer der Zeugen schilderte, wie er anschließend die Lei- | 61 Ausgabe 2/3 | 2013 Eine geradezu selbstverständliche Einrichtung sei das gewaltsame Eintreiben von Schutzgeld durch Hamas- oder FatahLeute, das zahlreiche christliche Geschäftsleute zur Auswanderung zwinge genheit daran, dass antichristliche Ressentiments im Islam eine lange Vorgeschichte hätten. Bereits im Koran (Sure 9,30) heiße es: „Und es sprechen die Nazarener: ‚Der Messias ist Allahs Sohn.’ … Allah, schlag sie tot! Wie sind sie ohne Verstand!“ Oft würden muslimische Entführer christliche Mädchen kidnappen und von der Familie ein Lösegeld fordern. Dazu sei angemerkt, dass Entführung im Mittleren Osten eine verbreitete Praxis zur Einschüchterung und Geldbeschaffung ist, die nicht nur Christen gilt. Auch hier berichten Quellen von einer für Europäer schwer vorstellbaren Grausamkeit gegenüber Frauen und Mädchen. Schwester Hatune berichtet unter anderem von einer Siebenjährigen, die bereits seit Jahren immer wieder vergewaltigt worden war. Anschließend habe man das Mädchen Die im Koran (Suren 2,193, 8,39 u.a.) gebotene Dhimmi-Steuer für Christen und Juden, jizya, werde wieder eingeführt, christliche Geschäftsleute hätten sie, einzig auf Grund abweichenden Glaubens, zusätzlich zu ihren sonstigen Steuern zu zahlen. te Geschäfte assyrischer Christen „abgefackelt“ hätten. Die im Koran (Suren 2,193, 8,39 u.a.) gebotene Dhimmi-Steuer für Christen und Juden, jizya, werde wieder eingeführt, christliche Geschäftsleute hätten sie, einzig auf Grund abweichenden Glaubens, zusätzlich zu ihren sonstigen Steuern zu zahlen. Wer dem nicht binnen vierundzwanzig Stunden nachkommt, werde zum Verlassen des Ortes und Abtreten seines Besitzes an die „Moschee“ gezwungen.2 Schwester Hatune erinnert bei dieser Gele- „im Genitalbereich aufgeschlitzt“. Das Kind sei schwer traumatisiert und reagiere noch heute, nach Jahren, „völlig phlegmatisch“. Die Bilder des Mädchens, das mit ausdruckslosem Gesicht auf ihrem Schoß saß, dumpfe Laute von sich gab und nicht in der Lage war, sich richtig zu artikulieren, würden ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen, sagt die junge Ordensfrau, die in Deutschland Theologie studiert hat. Sie sei von diesen Berichten „selbst traumatisiert“. Die Schwester berichtet von einem chaldäischen Priester, dessen Frau vor seinen Augen vergewaltigt wurde. Der Priester und Vater von zwei Kindern wurde anschließend von Kidnappern verschleppt und sexuell missbraucht. Siebzigtausend Euro brachten Verwandte auf, um ihn zu befreien. Mittlerweile konnte die Familie in die Vereinigten Staaten flüchten. In einem anderen Fall hätte eine christliche Familie für die Freilassung eines neunjährigen Mädchens über 30.000 Euro zahlen müssen. Zuvor sei das Mädchen drei Wochen lang gefangen gehalten und täglich vergewaltigt worden. Insgesamt will Schwester Hatune mit 202 vergewaltigten Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 5 und 25 Jahren gesprochen haben, Christinnen aus dem Irak, die von militanten Muslimen geschändet wurden. Berichte über die Schreckenstaten gelangten selten in den Westen. Zwar würden UN-Beamte in Syrien regelmäßig darüber informiert, viele muslimische Mitarbeiter wollten diese Anzeigen gegen ihre Glaubensbrüder jedoch nicht weitergegeben und zögen es vor, sie zu vernichten. Zahlreiche solcher Geschichten wurden durch Berichte von ins Ausland geflüchteten Christen bekannt. Am Karfreitag 2007 wurde in Bagdad auf offener Strasse ein 14-jähriger Junge an ein Kreuz genagelt und mit einem Schwert von unten aufgespießt. Die Umstehenden verspotteten den gekreuzigten Teenager: „Du sagst, Du gehörst zu Jesus; dann soll er kommen und dich retten.“ Ein anderer 14jähriger soll im Oktober im Bagdader Al-Basra-Viertel gekreuzigt worden sein. Im Februar 2007 soll eine christliche Irakerin, Mutter von sechs Kindern, in Bagdad erschossen worden sein, weil sie ihren Kopf nur mit einem Tuch bedeckt hatte, nicht mit dem vorgeschriebenen muslimischen Tschador. Ihr jüngster Sohn war erst drei Monate alt. Der Vater war zuvor bereits von militanten Muslimen umgebracht worden. Das UNO-Flüchtlingskommissariat UNHCR berichtete im März 2007, dass Christen im Irak ihres Lebens nicht mehr sicher seien: Religiös motivierte Gewalttaten nähmen weiter 62 | zu. Daher versuchten jeden Monat Tausende Christen das Land zu verlassen, um den vielfältigen Verfolgungen zu entgehen. Nach Roland Schönbauer von UNHCR Österreich habe im Irak die Gewalt gegen Christen und ihre Kirchen seit Jahresbeginn explosionsartig zugenommen, was einen Exodus orientalischer Christen auslöse. Die Lage wird erschwert durch die Haltung der irakischen Polizei, die, so Thomas Krapf, „teilweise mit den Verfolgern zusammenarbeitet“. Laut einem Bericht der französischen Zeitung Le Monde vom 24. März 2008 hat inzwischen „weit mehr über die Hälfte“ der irakischen Christen das Land verlassen.3 Bei den Vertriebenen handelt es sich um Angehörige ältester christlicher Gemeinschaften wie Chaldäer, Anhänger assyrischer Kirchen des Ostens, syrisch-orthodoxe, syrisch-katholische, armenische, chaldäisch-katholische, römisch-katholische, evangelische oder freikirchliche Christen. Laut Krapf gehörten auch sehr ausgefallene, sonst ausgestorbene Grup- Ausgabe 2/3 | 2013 nische Zeitschrift Newsweek, die christliche Bevölkerung in den „territories“ sei auf diese Weise von 110.000 (vor dem Oslo-Abkommen) auf weniger als 50.000 geschrumpft. Noch deprimierender sind die Zahlen, die Parsons zitiert, aus einem Bericht der palästinensischen Behörde selbst: zwischen 1997 und 2002 sei die Zahl der dort lebenden Christen auf 25.000 gesunken (--). Die meisten palästinensischen Christen flohen ins Ausland, da Arafats Funktionäre ihr Land konfiszieren oder andere gewalttätige Übergriffe gegen ihr Eigentum und ihre Familien begehen. Ein christlicher Geschäftsmann in Beit Sahur belegte 34 ihm bekannte Fälle illegalen Landraubs durch Vollstrecker der palästinensischen Autonomiebehörde, oft unter lachhaften Vorwänden, die fast immer zur Emigration der enteigneten Christen geführt hätte. „Es gibt eine klare Absicht, Bethlehem zu islamisieren“, bestätigte ein Sprecher des Lateinischen Patriarchen in Jerusalem.5 Gegenüber der Mailänder Zeitung „Corriere della Sera“ erklärte Pater Pizzaballa, Prior der Europäische Medien scheuen das Thema Christenverfolgung auch aus anderen Gründen. Sie fürchten, anti-islamische Stimmungen zu erwecken, zunächst in ihren eigenen Ländern, europäischen Ländern mit Millionen muslimischer Bürger. pen zur christlichen Minorität im Irak, etwa die so genannten Johannes-Christen, von denen es zu Sadams Tagen noch etwa 35000 gegeben haben soll, heute noch rund drei Tausend. Der Kulturverlust für die Region, auch für das Christentum weltweit, ist ungeheuer. Unterdessen leben auch Christen anderswo im Mittleren Osten, etwa im Libanon oder in den Palästinensergebieten, unter ständigem Druck. Fälle von Entführung christlicher Mädchen berichtet auch David Parsons aus den „territories“, etwa den der 16jährigen Adriana Sabat aus Bethlehem.4 Eine geradezu selbstverständliche Einrichtung sei das gewaltsame Eintreiben von Schutzgeld durch Hamas- oder Fatah-Leute, das zahlreiche christliche Geschäftsleute zur Auswanderung zwinge. Bereits 2003 berichtete die amerika- auf palästinensischem Gebiet lebenden Franziskaner: „Fast jeden Tag, ich wiederhole, jeden Tag wird unsere Kongregation von muslimischen Extremisten in den ‚Gebieten’ attackiert (...) Es ist vorgekommen, dass solche Angriffe von Mahmud Abbas’ Polizisten vorgenommen werden, von denen, die eigentlich dazu da sind, uns zu schützen.“ 6 Solche Äusserungen sind relativ selten. Zum Schaden der palästinensischen Christen halten sich die offiziellen Vertreter der Kirchen meist bedeckt und vermeiden ein offenes Wort. Für dieses Verhalten hat David Parsons eine einleuchtende Erklärung: „The historic explanation for the silence of Arab Church leaders in the face Muslim persecution is well known. It stems from their long, sad status in dhimmitude – a survivalist mentality passed down through the generations that conditions them to never say anything bad about their Muslim neighbors – since it could prove deadly.”7 Es fällt schwer, über die Verfolgung der Christen im Mittleren Osten zu schreiben, da dieses Thema in einer Grauzone der offiziellen Berichterstattung liegt. Weder im Irak noch im Libanon oder in den Palästinensergebieten gibt es unbehinderte journalistische Recherche. Die Arbeit von Journalisten, Filmleuten oder Autoren ist lebensgefährlich und ständiger Überwachung ausgesetzt. Immer wieder werden Journalisten entführt oder getötet. Zudem ist die Auskunftswilligkeit der dort Lebenden, sogar derer, denen die Verfolgung gilt, aus Furcht vor Vergeltung stark behindert. Eine Quelle wie Schwester Hatune empfängt ihre Informationen und Augenzeugen-Berichte in vergleichsweise ungefährlichen Nachbarländern wie Jordanien, nicht am Ort der Verfolgung selbst. Ein Autor wie David Parsons von der International Christian Embassy, der seit Jahren über das Thema schreibt, lebt im jüdischen Teil Jerusalems unter dem Schutz israelischer Waffen. Der christliche Publizist Thomas Krapf verbreitet seine in der Region gewonnenen Kenntnisse aus dem relativ sicheren Berlin. Der Amerikaner Michael Finkel, der im Dezember 2007 in der Zeitschrift National Geographic einen vor Ort recherchierten, jedoch erst später in seinem Heimatland geschriebenen Bericht über die Lage der Christen in Bethlehem veröffentlichte, vermeidet emotionale Äußerungen und die offene Verurteilung der Täter. Für sie alle – und jeden am Thema Interessierten – wäre es undenkbar, vom Ort des Geschehens direkt zu berichten. Europäische Medien scheuen das Thema Christenverfolgung auch aus anderen Gründen. Sie fürchten, anti-islamische Stimmungen zu erwecken, zunächst in ihren eigenen Ländern, europäischen Ländern mit Millionen muslimischer Bürger. Bis heute reagieren die meisten islamischen Gruppen und Gesellschaften feindselig auf jede kritischen Berichterstattung, selbst über historische Ereignisse – bestes Beispiel ist das in der Türkei bestehende, von strafrechtlichen Maßnahmen untermauerte Verbot, sich mit dem türkischen Genozid an den Armeniern von 1915 zu beschäftigen. Unter Umständen kann ein kritisches Wort weltweite Reaktionen auslösen, verbunden mit neuen muslimischen Gewalttaten. Mehrmals haben sich Filme, MedienBerichte, ein Satz in einer Rede, sogar Karikaturen oder andere nach europäischen Maßstäben eher persönliche Äußerungen als | 63 Ausgabe 2/3 | 2013 Anlass für politische Unruhen, internationale Proteste, diplomatische Verwicklungen etc. erwiesen. Nicht nur wegen ihrer eigenen, persönlichen Gefährdung scheuen westliche Journalisten das heikle Thema, auch aus Rücksicht auf ihre Zeitung, ihr Magazin, ihren Fernseh- oder Rundfunksender. Da die Berufsbranche insgesamt bedroht ist und unter Beobachtung islamischer Gruppen steht, bildet sich unter Medien-Leuten ein stillschweigender Konsens, möglichst nicht an gefährliche Themen zu rühren. Auch wirtschaftliche Gründe spielen eine Rolle, die Interessen arabischer Organisationen und Staaten und ihrer westlichen Geschäftspartner. Oft werden Nachrichten einfach unterdrückt. Weniger schwierig ist es, über das Flüchtlingselend der irakischen Christen in den Nachbarländern zu berichten, wenngleich auch dort westlichen Journalisten, die sich mit dem vielen Muslimen unangenehmen Thema beschäftigen, Behinderungen und ständige Observierung gelten. In Jordanien, Syrien und den anderen islamischen Ländern, in die irakische Christen fliehen, geht man ihnen zwar nicht ans Leben, sonst sind ihre Bedingungen aber kaum besser als im Irak selbst. Es gibt keine staatliche Hilfe für die Flüchtlinge, auch keine Arbeitserlaubnis. Sie leben von aus dem Irak mitgebrachten Ersparnissen, bis diese aufgezehrt sind, danach oft von der Prostitution ihrer minderjährigen Kinder. Eine Familie, die keine Töchter hat, schickt ihre Söhne auf den Strich. In der Türkei sprach Schwester Hatune mit einem 13-jährigen Mädchen, dessen Vater im Irak getötet worden war. Die Familie teilt sich einen Raum in einem Keller ohne Kanalisation, in dem Ratten hin- und her huschen. Nach ein paar Monaten hatte die Familie nichts mehr zu essen. Die Mutter bat die 15jährige Schwester, sich zu prostituieren, um Geld für die Familie zu beschaffen. Die 15jährige hatte Brandwunden am ganzen Körper von den Zigaretten, die ihr die Freier auf der nackten Haut ausdrücken. Durch Vermittlung von Spendengeldern ist es Schwester Hatune gelungen, dieses und andere Mädchen aus der Prostitution zu befreien. Da es Muslimen verboten ist, fremde muslimische Frauen anzurühren, halten sie sich an christliche Prostituierte, „an denen sie ihren Glaubenshass auslassen können“. In Syrien wären in den letzten drei Jahren dreißig neue Bordells eröffnet worden, 99 Prozent der Prostituierten sind christliche Flüchtlinge aus dem Irak, die auf diese Weise den Lebensunterhalt für ihre Familien aufbringen. 5 Prozent der Prostituierten sind männlich, „weil die Familien keine Mädchen haben, die sie auf den Strich schicken können“. Insgesamt sollen nach Angaben von Thomas Krapf seit dem Sturz Saddam Husseins etwa 17 Prozent der irakischen Bevölkerung auf die eine oder andere Weise zu Flüchtlingen geworden sein, sei es, dass sie ins Ausland geflohen sind, sei es, dass sie innerhalb des irakischen Staatsgebiets ihren Ort wechseln mussten. Man hätte mit Hunderttausenden christlichen Flüchtlingen zu rechnen, die ihr angestammtes Milieu verlassen und in einem muslimischen Nachbarland oder andernorts im Irak – möglichst weit vom Ort der Verfolgung, etwa im kurdischen Norden – ein Unterkommen suchen. Andere christliche Quellen nennen noch höhere Zahlen: rund zwei Millionen irakische Flüchtlinge befänden sich in Syrien, 750.000 in Jordanien, 100.000 in In den Moscheen werde gepredigt: „Die Zeit des Schwertes ist über die Christen gekommen.“ Ägypten, 15.000 in der Türkei, etwa 40.000 im Libanon. Vor dem Irak-Krieg, so Schwester Hatune, wären 13 Prozent der Iraker Christen gewesen, heute aufgrund der Verfolgungen nur noch drei Prozent. Von offizieller, staatlicher Seite bestätigte Zahlen liegen nicht vor. Beobachter sprechen davon, der Krieg hätte mehrere Millionen Iraker zu Flüchtlingen gemacht, Iraker aller möglichen Provenienz: sunnitische Muslime, die vor shiitischen Terrorgruppen fliehen müssen, oder vice versa, shiitische Muslime auf der Flucht vor sunnitischen, oder Christen, die ins Fadenkreuz beider geraten. In den Moscheen werde gepredigt: „Die Zeit des Schwertes ist über die Christen gekommen.“ Wie von despotischen Regimes befreite Länder oft, ist der Irak nach Sadam Hussein zunächst ein rechtsfreier Raum, in dem der jeweils an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit Stärkste das Gesetz diktiert, auch das Aufenthaltsrecht der Anderen. Ver- schärfend kommt hinzu, dass nach dem Ende Sadams der uralte inner-islamische Hass zwischen verschiedenen religiösen Richtungen, die nie beigelegten, nur unter totalitärem Druck suspendierten alt-arabischen Stammesfehden und die Aversionen zwischen verschiedenen, vor Jahrhunderten unter Zwang zum Islam bekehrten Ethnien von neuem aufbrechen. Im Mittleren Osten war Toleranz allzeit eine unbekannte Größe und ist es, mit der einzigen Ausnahme Israel, bis heute. Das versuchsweise Installieren demokratischer Strukturen in arabischen Staaten stößt auf den Widerstand islamischer Männergesellschaften, die sich auf Stammes-Protektionismus, Segregation und einen Moralkodex stützen, den der britische Islamforscher Sir William Muir auf die Kurzformel brachte: honor and revenge, Ehre und Rache (--). Frauen haben in dieser Gesellschaft kein Mitspracherecht. Die innergesellschaftliche Konstellation ist traditionell von der Verachtung des „Anderen“, nicht zur eigenen Gruppe Gehörenden geprägt, aus rassischen, religiösen oder anderen Gründen. Überlieferte Aversionen zwischen Gruppen, Stämmen, Staaten erzeugen eine Atmosphäre permanenter Angst. Der einzige wirkliche Zusammenhalt dieser Gesellschaften beruht in der vom Islam eingeführten „Gemeinschaft der Gläubigen“ und dem dieser Gemeinschaft gebotenen permanenten Kampf gegen die „Ungläubigen“. Wo dieser nach außen gerichtete Kampf verhindert wird, besteht Gefahr, dass die inneren Zerwürfnisse dominieren, seien es die nie vergessenen tribalistischen Rivalitäten, ethnische Unverträglichkeiten oder religiös motivierte Spaltungen innerhalb des Islam wie zwischen Shiiten und Sunniten. In diesem Spannungsfeld leben die Christen des Mittleren Ostens seit anderthalb Jahrtausenden, seit es den Islam gibt. Neben den Juden der Region gehörten sie längst zu den etablierten Bevölkerungsgruppen, vor allem in den Städten und Gebieten landwirtschaftlicher Hochkultur, als die von Mohamed unter dem Banner des Islam geeinten Beduinenstämme durch Gewalt zur Vorherrschaft gelangten. Sie sind keine „Fremden“, keine „Gäste“ in den muslimischen Ländern, sondern ältester Bestand, mancherorts die Urbevölkerung. Sie haben, wie die orientalischen Juden, anderthalb Jahrtausende erniedrigender Dhimmi-Existenz in islamischen Ländern überstanden, unter wechselnden Bedingungen, von relativer Duldung unter pragmatischen Khalifen bis zu grausamer Verfolgung und blutigen Massakern in Perioden muslimischen Fanatismus. 64 | Doch erst dieser Tage scheint es zu gelingen, sie nachhaltig aus der Region zu vertreiben. Präzedenzfall war die Vertreibung der gleichfalls alt eingesessenen jüdischen Minderheiten aus den meisten arabischen und muslimischen Ländern nach 1948. Man hat im Westen lange nicht verstehen wollen, dass die Vertreibung der orientalischen Juden aus Ländern ihrer angestammten Existenz wie Ägypten, Libyen, Syrien oder Saudi-Arabien nur der erste Schritt im Prozess einer angestrebten totalen Islamisierung war. Man hat hingenommen, dass arabische und andere muslimische Staaten für sich ein Privileg beanspruchten, das man keinem europäischen Land je einräu- Ausgabe 2/3 | 2013 menschenunwürdigen Bedingungen leben, als Asylanten aufzunehmen. In den muslimischen Nachbarländern hätten die irakischen Christen keinen Lebensschutz, keine Arbeitserlaubnis und würden als Illegale betrachtet. Alle Flüchtlinge, die der Ordensschwester bisher begegnet sind, hätten den dringenden Wunsch geäussert, nie wieder in den Irak zurückkehren zu müssen, da sie dort permanent unter Bedrohung lebten. Sie baten darum, in sichere Länder aufgenommen zu werden, in denen sie nicht von muslimischen Repressalien bedrängt werden und unter menschenunwürdigen Bedingungen dahinvegetieren müssen. Man hat im Westen lange nicht verstehen wollen, dass die Vertreibung der orientalischen Juden aus Ländern ihrer angestammten Existenz wie Ägypten, Libyen, Syrien oder Saudi-Arabien nur der erste Schritt im Prozess einer angestrebten totalen Islamisierung war. men würde: die „Judenreinheit“ ihrer Staatsgebiete. Dadurch wurden sie zur Austreibung der Christen, zur „Säuberung“ ihrer Länder von allen Andersgläubigen ermutigt. Bis heute fördert die Europäische Union einen „Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern“, der die „Räumung“ der jüdischen Siedlungen und die Deportation der in den Palästinensergebieten lebenden Juden als conditio sine qua non voraussetzt. Folgerichtige Konsequenz eines solchen „Friedens“ ist – wie das Schicksal der palästinensischen Christen seit dem Oslo-Abkommen zeigt – die Vertreibung der eingesessenen christlichen Bevölkerungen aus den der „Autonomiebehörde“ übergebenen Gebieten. Um den Christen im Mittleren Osten wirklich zu helfen, müsste sich die Politik der Europäischen Union in der Region grundsätzlich wandeln. Auf derlei zu warten erlaubt die drängende Not der betroffenen Menschen nicht. Schwester Hatune unterbreitete dem Europäischen Parlament anlässlich einer Anhörung in Brüssel praktikablere Vorschläge, etwa den, eine Schutzzone für die irakischen Christen im Irak zu schaffen, die ihnen das weitere Verbleiben in diesem Land erlaubt. Zweitens appelliert sie an die europäischen Nationen, irakischen Christen, die bereits in Nachbarländer geflüchtet sind und dort unter Europa, inzwischen selbst von wachsenden islamischen Bevölkerungen bedrängt, täte gut daran, seinen Sinn für Solidarität zu entwickeln, ein Zeichen zu setzen, aktiv zu helfen. Das Schicksal der irakischen Christen ist ein Menetekel für Europa. Anfänge der Diskriminierung von Christen gibt es längst in Europa selbst, in jenen Gegenden, Stadtvierteln und Orten, wo Muslime schon heute die Mehrheit stellen. Besorgt registrieren Beobachter die Zunahme von No-Go-Areas für Christen und Juden mitten in europäischen Staatsgebieten, beispielsweise in England.8 Der deutsche Innenminister Schäuble hat vorgeschlagen, 30.000 irakische Christen, die in muslimische Nachbarländer geflohen sind und dort unter bedrückenden Bedingungen leben, nach Deutschland einreisen lassen. Schon wenig später versuchte der irakische Premier Al-Maliqi bei seinem Besuch in Berlin, die Bundesregierung von einer solchen Hilfsaktion abzubringen: für die Zukunft seines Landes sei es besser, wenn die Christen – die meist der gebildeten Mittelschicht angehören – im Lande blieben. Ein eigennütziger Wunsch ohne jede Gewähr. Sicherheit oder Schutz vor islamischem Terror kann die irakische Regierung den Christen auf absehbare Zeit nicht bieten. i ANMERKUNGEN 1 Informationen von www.sisterhatunefoundation.com. Die syrisch-orthodoxe Ordensschwester deutscher Staatsangehörigkeit hat eine Hilfsorganisation gegründet, „Helfende Hände für die Armen“, Konto 11 00 82 32 bei der Sparkasse Paderborn (BLZ 472 501 01). 2 Telefonische Auskünfte von Dr. Thomas Krapf, Berlin, 6.8.2008. vgl. auch Krapfs Veröffentlichung in Mut, Asendorf, Nr.490, Heft 6/2008. Zur jizya vgl. Chaim Noll, Judenhass im Islam, Tribüne, Frankfurt, Heft 185, 2008. 3 Der Bericht in Le Monde behauptet, bis dato hätten ca. 700.000 Christen im Irak gelebt. Andere Quellen vermuten die Zahl erheblich höher. 4 David Parsons, Driven Out. The International Jerusalem Post Holy Land, Supplement. 5 Dark Days in Bethlehem. Newsweek, 29.September 2003. 6 David Parsons, Our Battered Brethren, The Jerusalem Post Christian Edition, January 2006. 7 ibid. 8 Bischof warnt vor No-Go-Gebieten. In: Komma. Das Magazin für christliche Kultur. Aachen, Heft 49/2008, S.26. Der Autor CHAIM NOLL ursprünglich Hans Noll, wurde 1954 als Sohn des Schriftstellers Dieter Noll in Berlin (Ost) geboren. Dem Studium der Mathematik in Berlin und Jena folgt ein Studium der Kunst und Kunstgeschichte. Noll war Meisterschüler der Akademie der Künste der DDR. Anfang der 80er Jahre verweigert er den Wehrdienst und wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Chaim Noll löst sich aus seinen Bindungen an Staat und Partei, was zugleich den Bruch mit seinem Vater nach sich zieht. 1984 wird Noll ausgebürgert, geht in den Westen, arbeitet als Journalist und beginnt eine Karriere als Schriftsteller. Von 1992 bis 1995 lebt er in Rom und geht von dort nach Israel, wo er 1998 eingebürgert wird. Er lebt heute in der Wüste Negev und ist Writer in Residence und Dozent am Center for International Student Programs der Ben Gurion Universität Beer Sheva. Zu seinem schriftstellerischen Werk gehören Gedichte, Erzählungen, Romane und Essays. Rettendes | 65 Ausgabe 2/3 | 2013 Zweimal Mirjam Eine etwas andere Pessach-Oster-Geschichte von Krista Gerloff, Jerusalem Ehrfürchtig blickt Mirjam auf die wellige Meeresoberfläche. Wenn das Ufer nicht mit den Leichen der ägyptischen Verfolger übersät wäre, würde sie glauben, es sei alles nur ein Traum gewesen. Sie versucht, ihre Gedanken zu ordnen. Immer wieder tauchen die schrecklichen Bilder vor ihren Augen auf: Die riesige Menge von Männern, Frauen und Kindern mit Schafund Ziegenherden, darunter einige Rinder und Esel. Unter der Führung ihrer Brüder Mose und Aaron waren sie aus Ägypten geflohen. Jetzt stehen sie hilflos vor dem Meer. Panik droht auszubrechen. Da nähert sich von hinten die Armee des Pharao mit Pferden und Streitwagen. Hunderte von Wagen sind bereits auszumachen. Auf jedem stehen drei bewaffnete Männer. Dazu kommen noch viele, viele Reiter. Die Menschen um Mirjam herum beginnen zu weinen. Sie schreien zum Herrn. Aber anstatt auf die Antwort Gottes zu warten, überhäufen sie ihren Anführer Mose mit Vorwürfen. Mirjam war nie ängstlich gewesen. Tapfer hatte sie als Jugendliche drei Monate lang gemeinsam mit ihrer Mutter den kleinen Bruder als neugeborenes Baby vor den ägyptischen Henkern versteckt. Ihre erste Heldentat, man könnte auch sagen prophetische Handlung, war dann, als sie mutig die ägyptische Prinzessin ansprach und ihr anbot, eine Amme zu besorgen, die den Säugling, der da so hilflos in dem pechüberzogenen Körbchen im Schilf des Nils lag, stillen könne. Dieses Baby von damals hatte der Herr nun berufen und zum Anführer seines Volkes gemacht. Auch Mose hat keine Angst. Er hält es nicht für nötig, sich vor den Israeliten zu rechtfertigen. Deutlich hört er die Stimme Gottes. So ruft er laut, dass ihn alle hören können: „Fürchtet euch nicht! Haltet aus! Der Herr wird euch heute retten. Wie ihr diese Ägypter heute seht, werdet ihr sie nie wieder sehen. Der Herr wird für euch kämpfen, und ihr sollt still sein!“ Kurz drauf stellt sich die Wolkensäule des Herrn zwischen beide Lager. Es ist ein und dieselbe Säule, die den Ägyptern die Sicht verdunkelt und den Israeliten die Nacht er- hellt. Dann kommt ein starker, heißer Ostwind auf. Etwas sehr Ungewöhnliches geschieht. Trotzdem bekommen die erschöpften Kinder noch ein paar Stunden Schlaf. Mose steht am Strand und schwingt seinen legendären Stab. Ein breiter Weg öffnet sich, mitten durch das Meer. Wie Festungsmauern steht das Wasser auf beiden Seiten. Mirjams Bruder macht seinen Leuten Mut, sich auf den Weg zu machen. Mirjam wendet sich an die Frauen und ermutigt sie. So machen sie sich auf den Weg. Ihre Füße gehen über trockenes Land, wo kurz zuvor noch Meer war. Trotz der Müdigkeit nach einer schlaflosen Nacht herrscht eine besondere Atmosphäre. Jeder fühlt, dass Gott, der Schöpfer, Gott, der Erretter und Erlöser, mit ihnen ist. Die Ägypter geben trotz alledem nicht auf. Unter der Leitung ihres fast wahnsinnigen Pharaos verfolgen sie die Israeliten ins Meer. Doch dann stellen sie verwirrt fest, dass sich die Räder ihrer Wagen lösen. Sie beginnen zu ahnen, dass sie sich auf einen ungleichen Kampf eingelassen haben. Allerdings nicht, weil sie im Gegensatz zu den hebräischen Sklaven viel besser bewaffnet und auf den Kampf vorbereitet sind, sondern weil der Herr selbst für sein Volk gegen Ägypten kämpft. Dann ist es zu spät umzudrehen und zu fliehen. Mit einer riesigen Flutwelle kehrt das Meer zurück und bedeckt gnadenlos auch den letzten von Pharaos Reitern und den ägyptischen Herrscher selbst. Mirjam überkommt ein immenses Gefühl der Erleichterung und Dankbarkeit. Sie sucht ihre Trommel heraus. Erstaunlicherweise ist sie immer noch da, wie auch all die anderen Sachen, die die Israeliten von Ägypten mitgenommen haben. Die anderen Frauen folgen ihrem Beispiel. Sie tanzen vor dem Herrn und singen ein Loblied: „Singt dem Herrn! Groß und erhaben ist er! Pferd und Reiter stürzt er ins Meer!“ Mehr als tausend Jahre später steht eine andere Mirjam auf einem Hügel in einem Steinbruch vor der Stadtmauer von Jerusalem. Ihr Herz bricht vor Schmerz, als hätte es jemand mit einem Schwert durchbohrt. Während ihr Volk die Wunder feiert, die Gott beim Auszug aus Ägypten gewirkt hatte, hängt ihr Sohn Jeschua da, mit riesigen Nägeln an ein Kreuz genagelt. Als ob es nicht genug gewesen wäre, dass er brutal ausgepeitscht wurde und sie ihm mit der Dornenkrone die Stirn blutig rissen. Wie im Film sieht Mirjam sein viel zu kurzes Leben vor sich. Eigentlich hatte sie ja von Anfang an gewusst, dass er nicht ihr gehören würde. Das hatte Jeschua ihr auch einige Male sehr deutlich zu verstehen gegeben. Sie wusste, dass er Gottes Eigentum war und einen einzigartigen Auftrag hatte. Sie hatte miterlebt, wie er Menschen half, Wunder vollbrachte, heilte, Tote auferweckte und Freude in traurige Gesichter zurückbrachte. Sie glaubt an ihn: Er ist Gottes Sohn! „Aber Gott, wie kannst du so mit deinem geliebten Sohn umgehen?!“ – Mirjam würde am liebsten selbst am Kreuz hängen, als Jeschua so leiden zu sehen. Muss das wirklich sein? Sein Blut fließt am Holz herunter, sucht sich seinen Weg, vertrocknet, wie einst das Blut der Lämmer an den Türpfosten der hebräischen Häuser in Ägypten. An den blutverschmierten Häusern schritt der Todesengel vorüber. Deshalb war es notwendig, dass die Lämmer starben. Es musste sein! Auch wenn es schrecklich weh tut – es muss sein! © Christlicher Medienverbund KEP, Übersetzung von Ulrike Novak, www.israelnetz.com Newsletter der Botschaft Israels in Deutschland. Melden Sie sich kostenlos an unter: www.israel.de 66 | Zukunftsweisendes Ausgabe 2/3 | 2013 13. jährliche Herzliya-Konferenz von Johannes Gerloff, Jerusalem 1. Israel hat Zukunft Der Blick der israelischen Bevölkerung in die Zukunft ist von sehr viel Optimismus geprägt. Zu diesem Schluss kommt Professor Gabriel Ben-Dor von der Schule für politische Wissenschaften der Universität Haifa auf der 13. jährlichen Herzliya-Konferenz bei der Auswertung eines Stimmungsbarometers der Israelis für 2013. Diesen Optimismus und das Vertrauen in die Zukunft hält der Politikwissenschaftler für das wichtigste Potential Israels. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren hatten die Israelis noch nie so wenig Angst vor einem Angriff aus dem feindlichen Ausland. Dabei ist bemerkenswert, dass sich jüdische Israelis weniger fürchten als ihre nichtjüdischen Mitbürger. Noch nie in der 65-jährigen Geschichte des Staates hatte die jüdische Öffentlichkeit in Israel so wenig Angst vor Terror wie heute. Die von Professor Ben-Dor ausgewerteten Umfragen ergaben zudem, dass die arabische Öffentlichkeit den politischen Institutionen des jüdischen Staates entschieden mehr Vertrauen entgegenbringt, als die jüdische Mehrheit. Dies gilt auch und besonders im Blick auf das Oberste Gericht des Landes. Entgegen Medienberichten genießt die israelische Armee – im Gegensatz zum politischen Establishment – ein Vertrauenshoch aller Zeiten, auch unter nichtjüdischen Israelis. Ben-Dor fasst seine Erkenntnisse zusammen: „Der Durchschnittsisraeli glaubt nur an Generäle und Richter.“ Eine Untersuchung des Patriotismus der israelischen Bürger zeigt, dass es keinen erkennbaren Unterschied zwischen „links“ und „rechts“, „religiös“ und „säkular“ in dieser Hinsicht gibt – wobei hierbei etwa zehn Prozent ultra-orthodoxer Juden ausgenommen wurden. Interessant ist, dass die drusische Bevölkerung Israels die Aussage „Ich liebe Israel und bin stolz darauf!“ in den vergangenen zehn Jahren zunehmend kri- tisch sieht. Die Drusen sind eine äußerst loyale, arabisch-sprechende Minderheit in Israel, die praktisch seit Staatsgründung Militärdienst leistet. Als Grund für den dramatischen Rückgang der Begeisterung für den Staat unter der drusischen Bevölkerung nennt Prof. Ben-Dor das Fehlen einer fairen Lastenverteilung. Die Drusen beteiligen sich überdurchschnittlich an der Sicherheitslast des jüdischen Staates und sind unzufrieden darüber, dass ultra-orthodoxe Juden und andere Araber sich daran nicht beteiligen. Die Herzliya Konferenz findet jährlich in Herzliya, einem Mittelmeerresort wenige Kilometer nördlich der Metropole Tel Aviv, statt. Vom 11. bis 14. März findet sie in diesem Jahr zum dreizehnten Mal im Dan Accadia Hotel statt. Sie wird vom Institut für Politik und Strategie (IPS) des Interdisziplinären Zentrums (IDC) Herzliya veranstaltet. Alles, was Rang und Namen in der israelischen Gesellschaft hat, höchste Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Militär und Diplomatie, diskutieren in diesen Tagen Fragen um die Sicherheitslage und Außenpolitik des jüdischen Staates. Auf Englisch kann man die Konferenz per Live-Stream im Internet über die Konferenzwebseite www.herzliyaconference.org verfolgen. 2. Allzeit bereit! Generalleutnant Benni Gantz, Generalstabschef der israelischen Armee, erklärte zum Abschluss des ersten Tages der 13. jährlichen Herzliya-Konferenz die aktuellen „Herausforderungen von Israels nationaler Sicherheit“. Im Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre meint Israels höchster Vertreter in Uniform: „Es gibt eine Konstante: Nichts ist konstant!“ Typisch für die Gesamtlage, vor allem in den arabischen Ländern um Israel herum, formulierte er widersprüchlich: „Ein Krieg in unmittelbarer Zukunft ist unwahrscheinlich. Aber die Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung der Sicherheitslage ist sehr hoch.“ Kurz ging er auf die Konfliktherde Libanon, Syrien, Sinai und Gaza ein, um dann festzu- stellen: „Keine Woche, kaum ein Tag vergeht, an dem ich mich nicht Fragestellungen ausgesetzt sehe, von denen man bislang noch nie etwas gehört hat, die aber ganz schnell zu einer strategischen Bedrohung werden können.“ Bei Syrien ist sich Israels Generalstabschef sicher: „Die Leute, die heute Assad bekämpfen, werden sich morgen gegen uns wenden – und haben dann die erstaunlichen strategischen Fähigkeiten der Syrer in Händen.“ Libanon und Syrien sind aus Gantz’ Sicht ein und dasselbe Schlachtfeld an zwei Fronten. Mit Sorge beobachtet er das Engagement der Hisbollah in Syrien und meint: „Die vergangenen sieben Jahre waren ziemlich ruhig. Sollte diese Ruhe nicht anhalten, werden wir zu reagieren wissen.“ Seine abschließenden Worte zur Gefahr aus dem Norden klangen wie ferner Geschützdonner: „Dann möchte ich lieber ein Bürger Israels sein, als ein libanesischer Einwohner.“ Zur Lage auf dem Sinai und in Ägypten erklärte Gantz: „Ägypten hat ein Interesse für Sicherheit auf der Sinaihalbinsel zu sorgen – nicht um unseret-, sondern um ihretwillen.“ Allerdings müsse jeder verstehen, dass auch dort die Lage im Fluss sei. Die „absolute Ruhe“ um Gaza in den vergangenen vier Monaten beweist aus Sicht des israelischen Generalstabschefs, „dass die Ziele der Operation Wolkensäule vollkommen erreicht“ worden seien. Entscheidend sei bei der im Gazastreifen herrschenden Hamas, dass man zwischen Worten und Taten unterscheide – wobei in diesem Fall Israels Soldat Nummer Eins unterstrich, dass die Reden Hetze seien, während die Hamas gleichzeitig ausgesprochen zurückhaltend handle. Auch in Richtung Süden durfte zum Schluss der Analyse die unverhohlene Drohung nicht fehlen: „Wir sind auf alles vorbereitet!“ Der Krieg im Datenraum, Englisch „Cyberwarfare“, ist die große Herausforderung der Zukunft. „Aber wir können nicht nur Videospiele spielen“, erklärte Gantz, der seine | 67 Ausgabe 2/3 | 2013 Gesprächspartner in der Regel um Haupteslänge überragt. „Wir müssen auch in Zukunft in die Tunnel in Gaza, in die Fuchslöcher und Dörfer eindringen. Die physische Präsenz vor Ort ist unerlässlich. Das gilt für künftige Schlachten und darauf müssen wir uns einstellen.“ Laut Gantz wird Israels Armee künftig kleiner und stärker werden müssen: „Entscheidend sind die Herausforderungen, denen wir gerecht werden müssen.“ Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Einfallsreichtum sind gefragt. „Wir brauchen eine schnellere, wendigere, schlagkräftigere Armee, die besser ausgerüstet und besser ausgebildet ist.“ Im Blick auf die Einziehung ultra-orthodoxer Juden zum Wehrdienst betonte der Generalstabschef, der Prozess müsse „langsam und schrittweise“ geschehen. Bislang sei das sehr gut gelaufen und der Beitrag der Ultraorthodoxen sei lobenswert. Als Antwort auf ultraorthodoxe Befürchtungen und Gerüchte, die Armee sei der „Schmelztiegel der Nation“, versicherte Gantz: „Die Charedim kommen ultra-orthodox und werden ultra-orthodox wieder gehen.“ Die Herzliya-Konferenz findet jährlich in Herzliya, einem Mittelmeerresort wenige Kilometer nördlich der Metropole Tel Aviv, statt – in diesem Jahr vom 11. bis 14. März im Dan Accadia Hotel. Sie wird vom Institut für Politik und Strategie (IPS) des Interdisziplinären Zentrums (IDC) Herzliya veranstaltet. Alles, was Rang und Namen in der israelischen Gesellschaft hat, höchste Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Militär und Diplomatie, diskutieren in diesen Tagen mit Kollegen aus aller Welt geopolitsche, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen, die die Sicherheitslage und Außenpolitik des jüdischen Staates betreffen. Parallel zur offiziellen Konferenz, die auf Englisch per Live-Stream im Internet (www. herzliyaconference.org) verfolgt werden kann, finden die so genannten „Herzliya Roundtable Sessions“ statt, in denen Regierungsvertreter, Akademiker und Experten in Kleingruppen aktuelle Fragen unter Ausschluss der Öffentlichkeit diskutieren. 3. Zionismus aktuell Als erfolgreichste unter den Revolutionen des 20. Jahrhunderts bezeichnete Effi Stenzler, Vorsitzender des Jüdischen Nationalfonds, die jüdische Nationalbewegung, den Zionismus auf der 13. jährlichen HerzliyaKonferenz. Im Gegensatz zu vielen anderen revolutionären Bewegungen lebe und blühe der Zionismus. Als Erfolgsgeheimnis sieht Stenzler, dass man immer ein paar Schritte vorausgeschaut habe und das ganze jüdische Volk weltweit für eine gemeinsame Vision habe gewinnen können. Der Jüdische Nationalfonds, hebräisch „Keren Kayemet LeYisrael“ (KKL), engagiert sich unter anderem bei der Aufforstung sowie bei der Erschließung neuer Wasser-, Nahrungs- und Energiequellen. Mittlerweile leistet er mit seinem Knowhow weltweit Entwicklungshilfe. „Nur mit Innovationen können wir den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden“, betonte Stenzler und wurde nicht müde, die Erfolge seiner Organisation aufzuzählen. In naher Zukunft möchte sich der KKL an so ambitionierten Projekten wie einem Kanal vom Roten zum Toten Meer, dem „Ta’alat HaYamim“ („Kanal der Meere“), engagieren. Der ehemalige Oberrabbiner des Staates Israel, Meir Lau, zog bei seinen Überlegungen zur Zukunft des Zionismus den Propheten Jesaja zu Rate. „Wie konnte dieser Prophet sieben Jahrhunderte vor der Zerstörung des zweiten Tempels in Jerusalem das Wesen der Rückkehr des jüdischen Volkes in unserer Zeit so exakt voraussehen?“, fragte Rabbi Lau und zitierte: „Wer sind die, die da fliegen wie die Wolken und wie die Tauben zu ihren Schlägen?“ (Jesaja 60,8). Wie Wolken – ohne Gefühle, Bildung, eigene Initiative – wurden Juden aus aller Welt durch Antisemitismus, Pogrome und Verfolgung in das Land Israel getrieben. „So kam ich hierher, weil man meine Eltern getötet und mein Haus zerstört hatte, weil ich keinen Platz mehr auf dieser Welt hatte“, erinnert sich Lau, der als Achtjähriger die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald miterlebt hatte. Die Tauben dagegen fliegen unter Einsatz aller Kräfte dem Ziel entgegen. Die Taube wird gezogen von der Sehnsucht, von seinem Partner, von den Küken im Nest oder auch nur vom Gefühl, so schnell wie möglich wieder in die Heimat gelangen zu müssen. „Das sind die Einwanderer, die aus freier Entscheidung durch freien Willen kommen, weil sie um ihre Wurzeln wissen“, erklärte der Rabbi, der heute das geistliche Oberhaupt der Mittelmeermetropole Tel Aviv ist: „Ich ehre und bewundere all jene, die aus der Erkenntnis kommen: Das ist mein Haus, meine Heimat!“ Lau betonte, dass die Grundlage für eine gezielte Einwanderung eine geistliche Prägung und Bildung sei: „Ohne Wurzeln gibt es keine Existenzberechtigung!“ Die anwesenden Fundraiser des KKL forderte er auf, zu erkennen, wie viel „wir israelischen Bürger den Brüdern und Schwestern in der Diaspora verdanken“. Um dann die Frage zu stellen: „Und was geben wir ihnen zurück? Wie verhindern wir, dass die Brücke zwischen dem Land Israel und der weltweiten Diaspora zur Einbahnstraße wird?!“ Der Ex-Oberrabbiner Israels forderte seine Zuhörer auf, diejenigen, die für Israel spenden, an dessen geistlichem Reichtum teilhaben zu lassen: „Wir sind doch nicht nur eine Almosensammlerbüchse!“ Israels Bürger müssen, so Lau, aktiv dazu beitragen, dass die Juden der Diaspora als „Tauben“ in ihr Land zurückkehren. Eine der „Tauben“, die jahrelang unter größten Anstrengungen und Leiden eine Rückkehr nach Zion angestrebt hat, ist Nathan Scharansky. Neun Jahre lang hat Scharansky als „Zionshäftling“ in sowjetischen Gefängnissen verbracht, bevor er nach Israel entlassen wurde. Heute ist er Vorsitzender der „Jewish Agency for Israel“, deren Aufgabe es ist, die Einwanderung von Diasporajuden nach Israel praktisch voranzutreiben. Scharansky erinnerte daran, dass die jüdische Identität der sowjetischen Juden vor allem durch den Antisemitismus erhalten wurde. „Was die Juden Amerikas heute an ihre Identität erinnert und diese erhält, ist ihre Verbindung zum Land Israel“, verkündete der kleine Mann mit dem starken russischen Akzent in Herzliya mit großer Eindringlichkeit: „Die Juden der Welt brauchen heute Israel, um als Juden zu überleben. Der Staat Israel steht im Zentrum des Zionismus des 21. Jahrhunderts!“ © Christlicher Medienverbund KEP, www.israelnetz.com Johannes Gerloff Verflucht und von Christus getrennt Gilt die Erwählung des jüdischen Volkes noch? Wie stehen Christen zu Israel? Johannes Gerloff geht in seiner Auslegung von Römer 9 bis 11 den theologischen Fragen um Israel nach. Mit teilweise überraschenden Erkenntnissen beleuchtet er die Gedankengänge des Paulus, wobei auch die aktuelle Situation im Nahen Osten zum Tragen kommt. 14,95 EUR 68 | Vermischtes Kurzberichte Wie Israel die Ereignisse in Ägypten sieht von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Die Berichterstattung in Israel über die Vorgänge in Kairo ist hautnah. Zwei israelische Korrespondenten, darunter der in Berlin residierende Korrespondent der Zeitung „Jedijot Achronot“, Eldad Beck, halten sich vor Ort am Tahrir-Platz auf und berichten stündlich per Telefon. Die Entwicklungen wurden im Minutentakt und mit viel persönlicher Expertise der Moderatoren, ex-Geheimdienstchefs und Reporter durchgegeben. Als aus Kairo am Mittwochabend plötzlich Panzer auf der „Brücke des 6. Oktober“ gemeldet worden sind, konnte der Moderator aus eigener Kenntnis sofort einschätzen: „Das ist ein Putsch, wenn Panzer so nahe am TahrirPlatz stehen.“ Immer wieder wurden bei Fernsehen und Radio die Programme unterbrochen, um wieder neue Details zu übermitteln. Die israelischen Reporter berichteten mit viel Empathie für Ägypten. Sie bemühten sich, die Ereignisse zu verstehen, auch „wenn wir fast keine Information verifizieren können“, so Oded Granot, einer der Arabienexperten. Unverständlich war zunächst, wieso die erst am Abend auch in Israel live ausgestrahlte Erklärung des Generals Sisi stundenlang auf sich warten ließ oder wo der abgesetzte Präsident Mursi festgehalten wurde, nachdem die Präsidentenwache ihn „zu seiner eigenen Sicherheit“ aus dem Präsidentenpalais „entfernt“ hatte. Das offizielle Israel schweigt eisern zu den Vorgängen, auf Weisung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Doch es gibt zahlreiche ex-Botschafter, Berater, Professoren und andere Experten mit reicher Ägyptenerfahrung, die völlig ohne Häme oder feindselige Seitenhiebe, etwa gegen die Islamisten in Ägypten, erklären, wieso nur ein Jahr nach dem erfolgreichen Sturz Hosni Mubaraks nun schon sein Nachfolger gestürzt worden ist. Sie beschreiben die katastrophale Wirtschaftslage, taktische innenpolitische Fehler Mursis, mangelnde Erfahrung mit Demokratie und vieles mehr, was zu den erneu- Ausgabe 2/3 | 2013 ten Demonstrationen und schließlich zum „Eingreifen des Militärs“ geführt habe, was nicht unbedingt als „Putsch“ oder „Machtergreifung“ bezeichnet werden könne. Die konservative israelische Zeitung „Ma’ariv“ kommentierte, dass Ägyptens Generale „nicht glücklich“ seien, sich in die Politik einzumischen. Doch sei die Armee die einzige organisierte Kraft im Land, die ein Chaos unterbinden könne. Die liberale Zeitung „Jedijot Achronot“ schrieb, dass die Ära der Moslembrüder in Ägypten nach nur einem Jahre für lange Zeit beendet sei. Sever Plotzker verglich die geglückte zweite Revolution in Ägypten mit dem Aufstand in Osteuropa 1989. Die gemeinsame Basis sei: „Der Wunsch eines Volkes, im eigenen Land frei zu sein.“ Die Auswirkungen auf den seit 30 Jahren bestehenden Frieden zwischen Israel und Ägypten, die militärische Kooperation im Sinai oder der Bestand der diplomatischen Beziehungen wurden gar nicht diskutiert, da niemand spekulieren wollte. Ein Reporter erzählte, wie ein Ägypter zum Unterschied zwischen dem arabischen „Bukra“ und dem spanischen „Manana“ (beides bedeutet „morgen“) befragt worden sei. Die Antwort: „Bei Bukra herrscht weniger Dringlichkeit als beim spanischen Manana“. Kommentar: Ein entsetzter Westerwelle von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Bundesaußenminister Guido Westerwelle ist entsetzt. In Athen redete er von einem „schweren Rückschlag für die Demokratie in Ägypten“. Er fordert dringlich, „dass Ägypten schnellstmöglich zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückkehrt“. Westerwelle kritisiert das Vorgehen der „ägyptischen Streitkräfte“, die „verfassungsmäßige Ordnung ausgesetzt und den Präsidenten seiner Amtsbefugnisse enthoben zu haben“. Westerwelle ist offensichtlich auf seinem linken oder rechten Auge blind. Der vom Militär unter Hausarrest gestellte Präsident Muhammad Mursi hat während seiner einjährigen Amtszeit Änderungen verfügt, die weder mit der Verfassung noch mit minimalen Anforderungen an eine Demokratie vereinbar sind. So hat er über hundert Richter frühzeitig in den Ruhestand geschickt, um sie durch islamistische Gesinnungsgenossen zu ersetzen. Allein das widerspricht Grundsätzen der Gewaltenteilung in einer Demokratie. Mursis Absicht, die Verfassung im Sinne der Moslembrüder zu korrigieren, hätte Westerwelle eher kritisieren sollen, als das Aussetzen der „verfassungsmäßigen Ordnung“ durch die Militärs. Derselbe Herr Westerwelle hatte sich schon 2011 blamiert, als er auf dem Tahrir-Platz in Kairo nach dem Sturz des Hosni Mubarak von „Demokratie und Freiheit“ geredet hatte. Dass Berlin kurz zuvor noch den nun als „Diktator“ verrufenen Präsidenten Mubarak hofiert und mit allen Ehren empfangen hatte, war kein Thema. Heute sagen viele Ägypter, dass ihr Leben unter Mubarak nicht nur wirtschaftlich besser war, als es unter Mursi geworden ist. Dass Mubarak die Menschenrechte, vor allem der Moslembrüder, mit den Füßen getreten hatte, interessierte die deutsche Diplomatie in den vergangenen 30 Jahren genauso wenig, wie jetzt das Vorgehen der Islamisten unter Mursi gegen entrechtete Frauen oder christliche Kopten. Westerwelles Vorstellung eines „besonnenen Vorgehens“ und sein Glaube an „Dialog und politischen Kompromiss“ klingen weltfremd in einer Region, wo es schon Dutzende Tote bei den neuesten Demonstrationen in Kairo und anderswo gegeben hat. Naive Moralvorstellungen entsprechen nicht der harten Wirklichkeit vor Ort. So lobt Westerwelle Errungenschaften der ägyptischen Revolution, darunter Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit. Aber hat der Bundesaußenminister nicht bemerkt, wie in Ägypten unter Mursi die Medien von Islamisten unterwandert worden sind? Wie Blogger verhaftet und mundtot gemacht worden sind? Weiß er nichts von der Fatwa mitsamt Todesurteil gegen Hamed Abdel-Samad (Partner von Henryk M. Broder in der beliebten Politsatire „Entweder Broder“) nach einem Vortrag in Kairo? Ausgerechnet ein Eingreifen der Militärs löst bei dem Außenminister „Entsetzen“ aus, obgleich die wohl als einzige Kraft in Ägypten Chaos und Blutvergießen verhindern können. Wie gut, dass der syrische Präsident Baschar Assad sich an die syrische Verfassung hält. Auch nach 100.000 gemetzelten Bürgern muss Westerwelle deshalb im Falle Syriens kein „Entsetzen“ empfinden. Wünscht er etwa den Ägyptern das gleiche Schicksal? | 69 Ausgabe 2/3 | 2013 Zum Rückzug der österreichischen UN-Beobachter von den Golanhöhen – ein Gedankenanstoß von Johannes Gerloff (Jerusalem) Mitte Juni 2013 zog Österreich seine Soldaten aus dem syrisch-israelischen Grenzgebiet zurück. Sie waren dort im Rahmen der UNDOF seit Mitte der 1970er Jahre stationiert, um den Waffenstillstand zwischen Syrien und Israel zu beobachten. Im Sommer 2008 hatte ich Gelegenheit, die UNDOF sowohl auf israelischer wie auch auf syrischer Seite zu begleiten. Der damalige Force Commander, der österreichische General Wolfgang Jilke, nahm sich viel Zeit für Gespräche. Dabei wurde mir vor allem klar, dass Soldaten Befehle auszuführen, ein Mandat zu erfüllen haben. Dieses Mandat war, zu beobachten und zu berichten, aber in keiner Weise einzuschreiten. Im Rückblick auf die vergangenen vier Jahrzehnte muss der Einsatz der UNDOF wohl als einer der erfolgreichen Einsätze von UNO-Truppen bezeichnet werden. Immerhin waren die Waffenstillstandslinien zwischen Syrien und Israel eine der ruhigsten Grenzlinien im Nahen Osten im vergangenen halben Jahrhundert. Mancher Israeli und mancher Israelfreund hat den österreichischen Rückzug in den zu- „UNbeteiligt am Frieden“, Quelle: Daled Amos rückliegenden Tagen als Schande bezeichnet, sich über die Soldaten und die hinter ihnen stehenden Entscheidungsträger aufgeregt, ihnen gar Feigheit vorgeworfen. Vielleicht gehört für einen Politiker mehr Mut dazu, öffentlich einzugestehen, dass ein Auftrag unerfüllbar ist, und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen, als einen unerfüllbaren Auftrag zum Schein weiterzuführen. Mit dem Zusammenbruch der syrischen Seite, die sich im Blick auf die Entmilitarisierung des Golan schon lange nicht mehr an die Waffenstillstandsabkommen von 1974 gehalten hat, ist der reine Beobachtungs- und Berichtsauftrag tatsäch- lich undurchführbar geworden. Im Sommer 2008 hatte UNDOF-Sprecher Kuras erklärt: „Sollte sich der Zustand hier verändern – sei es in Richtung ‚Frieden’ oder in Richtung ‚Krieg’ – ist unser Mandat beendet“. Mit dem Rückzug haben die Österreicher den Israelis nun vor aller Öffentlichkeit grünes Licht gegeben, ihre Verteidigung auf den Golanhöhen selbst in die Hand zu nehmen – anstatt „business as usual“ vorzutäuschen, die israelische Seite weiterhin akribisch zu beobachten (wie das so viele andere an anderen Stellen tun!) und gleichzeitig in Richtung arabischer Seite beide Augen zuzudrücken. Dass Premierminister Netanjahu den Abzug der österreichischen UNDOF-Soldaten nutzt, um auf die Wirkungslosigkeit von UNO-Truppen aufmerksam zu machen, ist ein legitimer Propagandaschachzug – vor allem angesichts des in Europa immer wieder geforderten Einsatzes von internationalen Truppen zur Sicherung einer Demilitarisierung eines künftigen Palästinenserstaates. Soweit ich den Wortlaut der Aussagen des israelischen Regierungschefs sehe, ist das aber keine Kritik am Verhalten der Österreicher. Sollte jemand Lust verspüren, sich über einen misslungenen Auftrag von UN-Truppen aufregen zu wollen, dann sollte er in den Südlibanon sehen. Die UNIFIL sollte mit einem „robusten Mandat“ die Wiederaufrüstung der Hisbollah an der Nordgrenze Israels verhindern. Wenn die Angaben stimmen, die hier gehandelt werden, hat die schiitische Miliz heute allein im Gebiet zwischen der israelischen Nordgrenze und dem LitaniFluss etwa 30 000 Raketen gelagert. Dass sich der Staat Israel im Blick auf seine Sicherheit einzig auf seine Armee verlassen darf, steht auf einer anderen Karte, hat nichts mit der UNDOF zu tun – sondern einzig mit den Mehrheitsverhältnissen in der internationalen Gemeinschaft. Wenn die Vereinten Nationen tatsächlich rein demokratisch bestimmt wären – und Großmächte kein Vetorecht hätten – würden dort tatsächlich drei Wölfe und ein Schaf über die nächste Mahlzeit abstimmen. Wenn fast 40 UNO-Mitglieder arabisch oder mehrheitlich „islamisch“ sind und der Rest der Welt das der Verteidigung wert erachtet, was durchsetzbar erscheint, hat der einzige jüdische Staat auf dieser Welt nicht viel zu erwarten. Um das verstehen zu können, bedarf es keiner weiteren gescheiterten UNO-Missionen mehr. © Christlicher Medienverbund KEP, www.israelnetz.com Privat nach Israel Ferien in Galiläa mit sagenhaftem Blick auf Jordan, Golan und See Genezareth! drei Doppelzimmer, sep. Eing., Dusche, WC, TV, Klima, Balkon Anschrift: Hanna u. Yehuda Lavie D.N. Drom HaGolan, 12370 Karkom, Israel Fon. +972 4 6935714 Fax. +972 4 6931091 Mobil: +972 52 2796777 E-Mail: levyi@netvision.net.il … ganz privat und wie zuhause! 70 | Mosaik aus Israel macht Geschichte von Ulrich W. Sahm, Jerusalem (Fotos: Sahm, darunter Fußabdruck von einem römischen Mosaikkünstler. Die Bilder sind 2011 in Lod am Fundort aufgenommen worden) Ausgabe 2/3 | 2013 schäftsmann gehört und seine Villa als „Teppich“ geschmückt. Es zeigt auf 180 Quadratmetern in leuchtenden Farben zeitgenössische Handelsschiffe und viele teils grotesk dargestellte Fische, Vögel und Pflanzen. rungszeitung Al-Hayat-Al Jedida nicht, Jesus auch noch zum, „ersten muslimischen Schahid (Märtyrer)“ zu erklären. Weil Jesus sein „Neues Testament“ unter der Menschheit verbreitet habe, so die Zeitung, hätten die Juden ihn verfolgt, gekreuzigt und ermordet. In Paris soll das Mosaik bis Mitte August gezeigt werden. Geplant ist in Zukunft ein neues Museum an der Stelle des Fundortes in Lod, wo das Mosaik nach der Rückkehr seiner Tournee im Ausland einen ständigen Platz finden soll. Die Geschichtsklitterung liegt auf der Hand, was aber weder den palästinensischen Verhandlungsführer Saeb Erekat oder die Gouverneure von Nablus und Ramallah hindert, sogar vor Auslandskorrespondenten zu behaupten, dass Jesus der „erste Palästinenser“ gewesen sei. Die Tatsache, dass die Römer ihre Provinz „Judäa“ erst im Jahr 136, also lange nach dem Tod Jesu, in „Palästina“ umbenannt haben und dass der Prophet Muhammad erst fünfhundert Jahre später den Islam begründete, wird ausgeblendet. Weder Juden noch Bibeln dürfen mit Delta fliegen von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Eine der großen amerikanischen Fluggesellschaften, Delta Airlines, hatte im Januar eine Partnerschaft mit Saudi Airlines abgeschlossen. Aber erst jetzt wurde durch den amerikanischen Sender NBC bekannt, dass Auflagen der saudischen Luftlinie ab dem nächsten Jahr auch für die amerikanische Luftlinie gelten. „Wir diskriminieren keine Passagiere“, wird in dem NBC Bericht ein Delta-Sprecher zitiert. Doch künftig dürften weder Juden noch israelische Staatsangehörige mit der amerikanischen Fluglinie fliegen. Ebenso sei es verboten, „nicht-islamische Glaubensartikel“ wie Bibeln mit an Bord zu nehmen. Der Anwalt Jordan Sekulow erklärte gegenüber NBC, dass geprüft werden müsse, ob es amerikanischem Recht entspreche, Passagiere zu fragen, ob sie jüdisch seien und ihnen das Besteigen des Flugzeugs zu verbieten oder andere Passagiere aufzufordern, mitgeführte Bibeln in den Abfalleimer zu werfen. Ein riesiges römisches Mosaik aus dem 4. Jahrhundert, am Rande der Stadt Lod (Lydda) vor 17 Jahren gefunden und vor zwei Jahren zwecks Restaurierung von seinem Fundort abgenommen, wird jetzt im Pariser Louvre ausgestellt. Es handelt sich hierbei um die erste Ausstellung archäologischer Funde aus Israel in dem berühmtesten Museum Frankreichs. Für die Ausstellung wurde neben der Abteilung für Funde aus der römischen Zeit der seit zweihundert Jahre verschlossene Cour du Sphinx (Sphinx-Hof) geöffnet. Das 1700 Jahre alte Mosaik hat offenbar einem römischen Ge- Jetzt ist es offiziell: Jesus war „Palästinenser“ von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Jesus war Palästinenser und die heutigen Palästinenser sind seine Nachkommen. Gemäß der christlichen Tradition war Jesus weder verheiratet und noch hatte er Kinder. Doch das stört die offizielle palästinensische Regie- Diese Propagandisten versuchen, die Unterdrückung und Verfolgung Jesu durch die Juden damals mit dem Schicksal der Palästinenser heute gleichzusetzen. Und so wie Jesus auferstanden sei, seien die „Palästinenser, Jesu Nachkommen, aus der Asche auferstanden“. Adel Abd Al-Rahman schrieb weiter in der palästinensischen Regierungszeitung, dass Ostern ein „Fest des palästinensischen Nationalismus“ sei. „Seine Auferstehung, drei Tage nachdem er gekreuzigt und von den Juden getötet worden war – wie im Neuen Testament berichtet- spiegelt die Geschichte der Palästinenser wider, die gegen die Nachfahren des modernen zionistischen Judentums kämpfen müssen, das sich in seiner neuen kolonialistischen Form mit vermeintlich christlichen westlichen Kapitalisten verbündet hat.“ Jesus, „möge er in Frieden ruhen“, sei der „patriotische Ahnherr“ der Palästinenser. Nach Angaben der israelischen Organisation „Palestinian Media Watch“ (PMW) habe die Neuerfindung der Geschichte durch die Palästinenser schon 1998 begonnen mit einem Aufruf des Dr. Yussuf Alzamili, dem Leiter der Geschichtsabteilung des Khan Yunis College. Das Ziel sei, den heutigen Juden jegliche historische Verbindung zum Heiligen Land oder der biblischen Geschichte abzusprechen und so auch die Existenzberechtigung des Staates Israel infrage zu stellen. Manche palästinensische Sprecher behaupten, dass Jesus den Islam gelehrt habe. Abgesehen von der historischen Absurdität, werden so die Juden ihrer Geschichte und Kultur beraubt und das Christentum für ungültig erklärt. Aktuelles | 71 Ausgabe 2/3 | 2013 Relativ neu ist der Versuch, Jesus als „Schahid“, als muslimischer Märtyrer, darzustellen und mit palästinensischen Helden, den Selbstmordattentätern, gleichzusetzen. Im vergangenen Dezember hatte die Zeitung sogar eine Dreifaltigkeit erfunden mit Jesus als Palästinenser, Yasser Arafat als sich selber opfernder Palästinenser und schließlich (Präsident) Mahmoud Abbas, als Botschafter des Friedens auf Erden. „Welch großartige Nation der heiligen Dreieinigkeit!” Diese und weitere absurde Aussagen palästinensischer Politiker wie Dschibril Radschub oder des Jerusalemer Mufti, Scheich Muhammad Hussein, sind durch Filmaufnahmen und offizielle Bulletins belegt. Wo in Israel das Geld begraben liegt von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Der neue Staatshaushalt Israels und die Notwendigkeit, 4 Milliarden Schekel (fast eine Milliarde Euro) zu kürzen, führt zu Unruhen, Protesten und viel Verzweiflung. Neben Steuererhöhungen stehen auch Streichungen an, beim Militärbugjet, wie bei Sozialleistungen und Renten. Jetzt hat das israelische Finanzministeriums vorgeschlagen, auch die Toten besteuern. Ab 2014 soll die Freistellung von Stadtsteuern für Friedhöfe aufgehoben werden. Jeder Bürger zahlt die Abgabe gemäß der Größe seiner Wohnung. Finanziert werden so die Müllabfuhr, Wasserentsorgung und andere Dienstleistungen. Das Finanzministerium will künftig alle Gräber besteuern. Die befinden sich im Privatbesitz, da jeder in Israel für das Begräbnis seiner verstorbenen Angehörigen eine Parzelle von etwa 3 Quadratmetern erwerben muss. Die neue Steuerabgabe soll den Erben auferlegt werden, nicht nur für neue Gräber, sondern auch für alle alten Gräber. Das kann sehr teuer kommen, je mehr verstorbene Angehörige man hat. Die Zeitung Jedijot Ahronot veröffentlichte dazu eine Preisliste. Für Gräber auf dem Riesenfriedhof südlich von Tel Aviv sollen pro Grab und Jahr fast 300 Euro entrichtet werden. In Jerusalem sind es 100 Euro und in Dimona im Süden nur etwa 50 Euro. In dem Bericht heißt es, dass Gräber, in dem ein Ehepaar gemeinsam ruht, nur als einzelnes Grab gelten soll. Anders als in Deutschland, wo Gräber nach einigen Jahren wieder neu belegt werden können, gilt die Totenruhe beim Judentum „ewiglich“. Grundsätzlich dürfen Tote nicht exhuminiert oder umgebettet werden. Gräber dürfen auch nicht eingeebnet oder entfernt werden, selbst wenn sie Tausende Jahre alt sind. Das hat heute schon in einigen Städten zur Folge, dass für neue Toten kein Platz mehr vorhanden ist. Deshalb ersann man vor einigen Jahren hoch gebaute Grabhäuser, wo die Toten platzsparend in Etagen gebettet werden, ähnlich wie auf Friedhöfen in Italien. Bei solchen Gräbern soll die jährliche Steuerabgabe nur ein paar Euros betragen. Der Generaldirektor der jüdischen Begräbnisinstitute, Rechtsanwalt Zeev Rosenberg, bezeichnet den Vorschlag der Regierung als „zynisch“, von Toten und ihren Erben „bis zur Wiederauferstehung am Ende der Tage“ Steuern zu erheben. Unklar ist, wer die Erben von biblischen Figuren wie Erzvater Abraham, König David oder König Herodes sind und wer die Steuern für deren Grabmäler bezahlen soll. Die Idee einer „Kopfsteuer“ für jeden Schädel wird in den israelischen Medien mit Kopfschütteln aber auch mit einem Schuss Humor kommentiert. Einerseits wird der Regierung eine Sicht in die Zukunft bescheinigt, indem sie eine Steuer „für alle Ewigkeit“ erheben will. Andererseits wird der Spruch geäußert: „Möge doch bald der Messias kommen.“ Denn nach einer Auferstehung der Toten würde diese Steuer wieder entfallen. Erster Rabbiner Dresdens seit der Schoah in sein Amt eingeführt Am 26. April fand im Rahmen des Kabbalat Schabbat-Gottesdienstes der Jüdischen Gemeinde zu Dresden die feierliche Amtseinfüh- rung des Rabbiners Alexander Nachama statt. Er ist damit der erste Dresdner Gemeinderabbiner seit Dr. Albert Wolf, den die Nazis 1938 zur Flucht aus Deutschland zwangen. Nach 1945 war die Gemeinde zu klein, um einen eigenen Rabbiner einstellen zu können. Seit 1998 betreute der 2011 in den Ruhestand gegangene Landesrabbiner Dr. Salomon Almekias-Siegl neben Leipzig und Chemnitz auch die Dresdner Jüdische Gemeinde. Mit dem 1983 in Berlin geborenen Alexander Nachama übt nun einer der jüngsten Rabbiner Deutschlands sein Amt in der Gemeinde aus. Rabbiner Alexander Nachama, Foto: LK Er stammt aus einer berühmten jüdischen Familie. Sein Großvater, Oberkantor Estrongo Nachama s.A. überlebte Auschwitz und war einer der berühmtesten Kantoren Deutschlands in der Nachkriegszeit. Alexanders Vater, Rabbiner Prof. Andreas Nachama, betreut die Synagoge Hüttenweg, die bis 1994 als Teil des Chaplain Centers der US-Armee in Berlin diente. Auch Alexander Nachama begann schon mit 14 Jahren damit, Gottesdienste in Berlin zu leiten und amtierte bereits seit vielen Jahren als Kantor in der Jüdischen Gemeinde Berlin. Seine Kantorenausbildung erhielt er in den USA und in Israel. Im Herbst des vergangenen Jahres schloss Alexander Nachama sein Masterstudium an der Universität Potsdam und seine Rabbinerausbildung www.israel-orangen.de Früchte aus Israel – direkt in Ihr Haus! Martin Hertlein Versand Lindenberg 28 91555 Feuchtwangen Tel.: 09852 703734 Fax: 09852 703735 Ausgabe 2/3 | 2013 am Abraham-Geiger-Kolleg in Berlin erfolgreich ab und begann am 1. November sein Amt in Dresden. An der offiziellen Amtseinführung nahmen neben Alexander Nachamas Vater Andreas sowie Rabbiner Prof. Walter Homolka vom Abraham-Geiger-Kolleg viele Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft Sachsens und Dresdens teil. Darunter Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler, Kultusministerin Brunhild Kurth, der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Steffen Flath, der Präsident des Landeskriminalamtes Sachsen, Dr. Jörg Michaelis, Dresdens Baubürgermeister Jörn Marx in Vertretung der Oberbürgermeisterin, Landesbischof Jochen Bohl und vielen anderen. Auch die Sächsischen Israelfreunde e.V. waren mit ihrem Vorsitzenden, Stadtrat Lothar Klein, sowie vielen Mitgliedern anwesend, um ihre Verbundenheit mit ihren jüdischen Freunden zum Ausdruck zu bringen. Damit beginnt für die Jüdische Gemeinde zu Dresden eine neue Entwicklungsperiode. Wir wünschen Rabbiner Alexander Nachama für sein wichtiges Amt und der ganzen Gemeinde den reichen Segen und Schalom des Ewigen Israels. (LK) Von Nazis geraubtes Gemälde an Erben erstattet von Ulrich W. Sahm, Jerusalem 1910 das Grundstück für die von Paul Geheeb gegründete Odenwaldschule erworben und die ersten Häuser der Vorzeigeschule errichtet. Geheeb war mit der Tochter Cassirers verheiratet. 1935 wurde Cassirers Firma „Dr. Cassirer & Co” an eine deutsche Gesellschaft zwangverkauft. Er selber konnte sich 1939 in die Schweiz retten und von dort nach England auswandern. Sein Eigentum, darunter eine große Kunstsammlung, wurde 1941 von den Nazis beschlagnahmt. Während viele Kunstwerke versteigert wurden, geriet das Liebermann-Bild in den Besitz des Einsatzstabs Reichsleiter Rosenberg (ERR), eine Rauborganisation der NSDAP unter der Leitung des NS-Parteiideologen Alfred Rosenberg und dem von ihm geführten Außenpolitischen Amt der NSDAP (APA). Nach dem Krieg wurde das Bild gefunden und der Jewish Restitution Successor Organisation (JRSO) übergeben, die nach den Besitzern oder Erben geraubten jüdischen Eigentums suchte. Derweil wurde das Bild zusammen mit etwa 700 anderen Kunstwerken, darunter Ölgemälden und Zeichnungen auf Papier, an das Bezalel-Museum in Jerusalem, dem Vorläufer des heutigen Israel-Museums, zur Aufbewahrung übergeben. 2012 konnte das Berliner Anwaltsbüro von Trott zu Solz Lammek zusammen mit der Historikerin Marina Blumberg anhand eines alten Fotos feststellen, dass der „Garten in Wannsee“ vor der Beschlagnahme durch die Nazis im Musikraum von Cassirers Residenz in Berlin an der Wand gehangen habe. So wurde Max Cassirer als der rechtmäßige frühere Besitzer dieses Bildes identifiziert. Laut einer Pressemitteilung des Israel-Museums sei das Bild dem namentlich nicht genannten Erben Cassirers übergeben worden, wobei sich das Museum darum bemühe, es weiterhin als Leihgabe in Jerusalem ausstellen zu dürfen. Max Liebermanns erstes impressionistisches Bild, „Garten in Wannsee“, aus dem Jahr 1923 wurde vom Jerusalemer IsraelMuseum an die rechtmäßigen Erben des ursprünglichen Besitzers, Max Cassirer, restituiert. In der Zwischenzeit wurde das Bild im Israel-Museum ausgestellt und zu Ausstellungen ins Ausland geschickt. Es war 2008 ein prominentes Ausstellungsstück, als das Israel-Museum dem Publikum „Verwaiste Kunst“ aus seinem eigenen Magazin präsentierte. Zudem wurde Liebermanns Bild in einem Katalog geraubter Kunstwerke veröffentlicht. Cassirer war jüdischer Stadtrat in Berlin und wohlhabender Geschäftsmann. Er hatte In den vergangenen Jahren konnte das Museum schon ein weiteres Gemälde von „Garten am Wannsee“ Max Liebermann, eine Zeichnung von Paul Klee, vergoldete römische Glas-Madaillons, ein Degas und andere Kunstwerke restituieren. Die Hisbollah ist die gefährlichste „Wohltätigkeitsorganisation“ der Welt Außenministerium des Staates Israel, 12.02.2013 - Foto: Botschafter Ron Prosor während seiner Rede (Foto: Israeli Mission to the UN) Der ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, Botschafter Ron Prosor, hat im UN-Sicherheitsrat eine Rede zum Thema „Schutz von Zivilisten in bewaffneten Konflikten“ gehalten. Darin sagte er unter anderem: „Acht Monate sind seit unserer letzten Debatte [zu diesem Thema] vergangen. Seitdem hat sich die Zahl der Todesopfer in Syrien vervierfacht – von 14.000 im Juni auf über 60.000 heute. Die Zivilisten, die im Fadenkreuz des Assad-Regimes gefangen sind, rufen weiterhin nach Schutz. Jeder dieser Schreie, der unbeantwortet bleibt, zeigt nur noch mehr unser Scheitern. Ron Prosor vor UNO […] Assad ist nicht allein. Einer seiner Berater ist Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, der ihm erklärt, wie man noch effektiver Zivilisten ermorden kann. Mit dem Segen des Iran, ihres Schutzheiligen, hat die Hisbollah Zehntausende der Männer Assads mit Waffen, Ausbildung und logistischer Unterstützung versorgt. […] Der lange Arm des Iran reicht bis nach Syrien und in den Libanon, wo er der Hisbollah geholfen hat, 50.000 Raketen anzuhäufen – mehr als viele NATO-Mitglieder – und den Libanon in einen Außenposten des Aktuelles | 73 Ausgabe 2/3 | 2013 Terrors zu verwandeln. Die Hisbollah stationiert absichtlich ihre Waffen in Wohngebieten und missbraucht so die gesamte Bevölkerung des Libanon als menschliche Schutzschilde. Ihre Idee des „Investierens in die nächste Generation“ ist es, ihre Waffenlager in unmittelbarer Nähe zu Schulen und Spielplätzen zu errichten. Das Terrorregime der Hisbollah erstreckt sich weit über den Nahen Osten hinaus. Sie hat ihren Fingerabdruck bei Anschlägen auf allen fünf Kontinenten hinterlassen, von Kenia über Argentinien bis nach Thailand. In der vergangenen Woche haben die bulgarischen Behörden die Hisbollah auch als Täter hinter dem Anschlag auf den Bus in Burgas im vergangenen Juli ausgemacht, bei dem fünf Israelis und ihr bulgarischer Busfahrer getötet wurden. Es war der mörderischste Anschlag auf europäischem Boden seit 2005. Trotz alledem bleibt jedoch die Hisbollah auffällig abwesend von der Liste der von der Europäischen Union als Terrororganisationen bezeichneten Gruppierungen. Tatsächlich stufen viele Staaten – einschließlich einiger in diesem Saal – die Hisbollah sogar als Wohltätigkeitsorganisation ein. […] Der einzige Zweck der Hisbollah – ihre raison d’être – ist es, im Nahen Osten und dem Rest der Welt Terroranschläge durchzuführen. Die Hisbollah als Wohltätigkeitsorganisation zu bezeichnen, ist, als würde man al-Qaida als Organisation für Städteplanung bezeichnen, weil sie gerne hohe Gebäude einreißt. Einige europäische Juristen verbiegen sich weiterhin, um den militärischen und den politischen Arm der Hisbollah getrennt voneinander zu betrachten. Dies ist eine müßige Übung. Der einzige „Unterschied“ zwischen den beiden Flügeln ist, dass der politische Arm die über Höhe des Drogengeldes verhandelt, das der militärische Arm später zum Waffenerwerb einsetzt. […] Die EU muss den moralischen und politischen Mut aufbringen, die Hisbollah auf die Liste der Terrororganisationen zu setzen. Sie muss eine klare Botschaft aussenden, dass die Hisbollah nicht länger ihre Bürger ungestraft angreifen kann. Die Stimmen der Opfer des Hisbollah-Terrors rufen uns an, gemeinsam aktiv zu werden – und gemeinsam daran zu arbeiten, die gefährlichste „Wohltätigkeitsorganisation“ der Welt zu Grunde zu richten. […]“ Israelis in Not – Hilfe vom deutschen Konsul von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Was macht eigentlich ein Israeli auf Bali, wenn er dort in einen Verkehrsunfall verwickelt wird, von einer Naturkatastrophe betroffen ist oder in einer anderen Situation steckt, in der man gerne die heimische Botschaft anrufen würde? Bali gehört zu Indonesien, und wie bei einer Reihe anderer Länder bestehen zwischen dem südostasiatischen Staat und Israel keine diplomatischen Beziehungen, das heißt, es gibt vor Ort keine israelische Botschaft. Doch Rettung ist nahe: Es scheint, als könnten israelische Touristen in bestimmten Ländern bald auf konsularischen Beistand aus Deutschland hoffen. Wie die Zeitung Yedi’ot Acharonot berichtet, werden deutsche Vertretungen in Ländern, die keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhalten, zukünftig auch für israelische Staatsbürger zuständig sein, die sich dort aufhalten. Ein erstes Abkommen für Hilfe in Notfällen soll in Kürze unterschrieben werden. Wie die Zeitung berichtet, handelt es sich um eine Vereinbarung, die im Zuge der 50-Jahrfeiern seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik 1965 geschlossen werden soll. Israelis sollen sich demnach in den meisten Staaten der muslimischen Welt, sowie einigen lateinamerikanischen, afrikanischen und asiatischen Ländern an die deutschen Vertretungen wenden können, wie neben Indonesien etwa Malaysia, Bolivien, Brunei, Marokko, Algerien, Mali und Dschibuti. Quelle: Botschaft des Staates Israel Journalist wegen Majestätsbeleidigung in Haft von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Die Palästinenser verstehen keinen Spaß, wenn es um Majestätsbeleidigung gegen ihren Präsidenten Mahmoud Abbas geht. Wer das Ansehen des Präsidenten oder der Autonomiebehörde im Westjordanland schädigt, muss mit drakonischen Strafen rechnen. Mamdouh Hamamreh, Reporter des Hamas-nahen Al-Quds TV wurde gemäß jordanischen Gesetzen wegen Majestätsbeleidigung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Hamamreh hatte auf seiner FacebookSeite ein Foto des Präsidenten Abbas neben das Bild eines Bösewichts aus einer syrischen TV-Seifenoper gestellt und Abbas als „Verräter“ bezeichnet. Am Freitag berichteten israelische Medien, dass Abbas den Journalisten begnadigt habe. Im Februar wurde der Student Anas Awwad, 26, wegen „Beschimpfung des Präsidenten“ zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Awwad hatte im sozialen Netzwerk mit einem Bild von Abbas beim Fußballspiel den Präsidenten lächerlich gemacht. Die Schikanen gegen palästinensische Journalisten begannen 1995 mit der Rückkehr Jassir Arafats aus dem Exil. Maher Alami, Redakteur der Ostjerusalemer Zeitung „Al-Kuds“ sollte auf Wunsch Arafats auf der Titelseite einen Vergleich Arafats mit dem Eroberer Jerusalems, dem Kalifen Omar, vermelden, den der griechisch orthodoxe Patriarch ausgesprochen hatte. Doch Alami schob das Arafat-Kompliment auf die Seite 8 und landete dafür eine Woche im Gefängnis. Der bekannte palästinensische, regimekritische Reporter der israelischen Zeitung „Jerusalem Post“, Khaled Abu Toameh, hat auf der Homepage der palästinensischen Journalistenvereinigung drakonische Beschlüsse der Journalistenvereinigung und neue Maßnahmen des palästinensischen Informationsministerium entdeckt. Auf der arabischsprachigen Homepage steht „Keine Übersetzung ins Englische verfügbar“. Die Journalistenvereinigung rief dort zu einem Boykott Israels auf und verlangte gleichzeitig vom israelischen Presseamt Ausweise sowie Einreisegenehmigungen, um frei aus Israel berichten zu können. Ausländische Journalisten müssen sich künftig beim Informationsministerium anmelden und um offizielle Begleitung bitten, wenn sie aus den Autonomiegebieten berichten wollen. Israelischen Reportern wurde vor zwei Wochen verboten, aus Hebron zu berichten. Abbas wollte vor dem Besuch von US-Präsident Obama verhindern, dass Bilder anti-amerikanischer Demonstrationen an die Weltöffentlichkeit gelangen. Um Obama nicht zu „irritieren“, wurde zudem in Bethlehem in letzter Minute sogar ein großes steinernes Denkmal mit den Umrissen von „Groß-Palästina“ Ausgabe 2/3 | 2013 (ohne Israel) weggeräumt und durch eine Friedenstaube ersetzt. Wegen Sandsturm musste Obama mit seiner Autokolonne zur Geburtskirche fahren, anstatt mit dem Hubschrauber zu fliegen. Auf der Hauptstraße, wenige hundert Meter vor der Geburtskirche, stand die steinerne Landkarte auf einer Verkehrsinsel, die Obama, Verfechter der Zwei-Staaten-Lösung, nicht sehen durfte. Der palästinensische Journalistenverband kämpft gegen eine „Normalisierung“ mit Israel und verbietet seinen Mitgliedern Treffen mit israelischen Kollegen. Mehrere Reporter, die sich nicht an diese Regel gehalten hätten, seien ausgeschlossen worden. Die Medienwissenschaftlerin Miriam Berger hat in „Arab Media & Society“ die wichtigsten palästinensischen Zeitungen im Zeitraum von 1994 und bis Januar 2012 geprüft und dazu über 50 palästinensische Journalisten zu ihren Arbeitsbedingungen befragt. Palästinensische Journalisten beklagten eine zunehmende Drangsalierung durch die Behörden. Ihnen würden keine Einladungen zu offiziellen Ereignissen zugeschickt. Sie müssten eine scharfe Selbstzensur ausüben. Gewisse Themen wie Religion, Sex und Kritik am Präsidenten Abbas seien Tabu. Berger zitiert den angesehenen Kommentator Hani al-Masri, der neben der israelischen Besatzung, auch die Spaltung des palästinensischen Volkes in Westjordanland und Gazastreifen, Fatah-Partei und Hamas, wirtschaftliche Zwänge durch Anzeigen-Entzug im Falle kritischer Berichte, gesellschaftliche „Traditionen“ und mangelnde Kommunikation in den Redaktionen aufzählte. Es gebe keine Redaktionskonferenzen zum Austausch von Informationen und Kritik. Doch es gibt auch andere Ansichten. Einer der einflussreichsten palästinensischen Journalisten beantwortete unsere Frage zum künftigen palästinensischen Staat: „Als Araber würde ich Jordanien als Herrscher über die palästinensischen Gebiete vorziehen. Als Journalist träume ich von einer Rückkehr der israelischen Besatzung – wegen der Pressefreiheit.“ Mit Bulldozern gegen Kulturerbe von Ulrich W. Sahm, Jerusalem UNESCO schweigt zu Zerstörung von biblischem Hafen – Anthedon, eine biblische Hafenstadt im Norden des Gazastreifens, wird mit Bulldozern zerstört. Auf dem zwei Hektar großen Gelände mit gut erhaltenen archäologischen Funden soll ein Trainingslager des „bewaffneten Arms“ der islamischen Hamas-Bewegung, den Izz a-Din alQassam Brigaden, entstehen. Anthedon wurde vor 3000 Jahren von den Mykenern gegründet und war der südlichste Hafen an der östlichen Mittelmeerküste. Weiter nördlich liegen die Häfen Caesarea und Akko in Israel und Tyros wie Sidon im Libanon. Eine französisch-palästinensische Archäologenexpedition unter der Leitung des Dominikaner-Paters Jean-Baptiste Humbert hat den Hafen und die Stadt zwischen 1995 und 2005 teilweise freigelegt. Wegen der „politischen Instabilität“ wurden weitere Grabungen ausgesetzt. Unter den Funden waren 2000 Jahre alte Mosaiken und Säulen, sowie bestens erhaltene acht Meter hohe „enorme“ Mauern aus Lehmziegeln aus der persischen Zeit um 700 v.Chr.. Humbert erwähnt die Freilegung hellenistischer Häuser mit Wandmalereien und römischen Villen. Der Pater hat nach eigenen Angaben in Anthedon die „Entwicklung der palästinensischen Gesellschaft im ersten Jahrtausend v.Chr. bis zu ihrer Islamisierung untersucht und ihre Mutation von einer christlichen zu einer muslimischen Gesellschaft.“ Der jüdisch-römische Historiker Josephus Flavius erwähnt Anthedon (Griechisch für „Blumenstadt“) in seinen „Jüdischen Antiquitäten“. Der Hafen sei vom jüdischen Alexander Jannai erobert und 64 v.Chr. von Pompejus „befreit“ worden. Anthedon ging dann an Kleopatra und später an Kaiser Augustus, der es König Herodes übergab. Herodes habe die Stadt verschönert und in Agrippias umbenannt. Im IV. Jahrhundert sei die Stadt ein christlicher Bischofssitz geworden. Doch tief verwurzelte heidnische Traditionen, darunter eine Verehrung der Venus und der Astarte, seien bis ins V. Jahrhundert üblich gewesen. Bischöfe von Anthedon waren an den großen Konzilen in Ephesus (431) und Kalzedon (451) beteiligt und haben entscheidend das Christentum gestaltet und geprägt. Die 3000 Jahre alte Hafenstadt Anthedon wurde 2012 vom UNO-Beobachter-Staat Palästina für das Weltkulturerbe der UNESCO vorgeschlagen. Abeer Ayoub, Journalistin aus Gaza, berichtete beim Informationsdienst Al-Monitor über die Zerstörungen. Das palästinensische Tourismusministerium habe zugestimmt, einen Teil des Geländes mit Wohnungen zu überbauen, wobei die Altertümer geschützt werden sollten. Muhammad Khela, stellvertretender Tourismusminister in Gaza, beschuldigte die UNESCO, keine Gelder für weitere Grabungen zur Verfügung gestellt zu haben. Die Grabungsstätte werde rund um die Uhr bewacht werden, doch die Wächter machen wie alle Beamten um 14 Uhr Feierabend. Deshalb komme es immer wieder zu Raubgrabungen. Yusif Ejla vom UNESCO-Büro in Gaza wies die Vorwürfe zurück. Die UNESCO lebe von Spenden und könne keine Projekte finanzieren. Dem Tourismusministerium mangele es nicht an Geldern, sondern an Bewusstsein für den Erhalt palästinensischen Kulturerbes. Hillel C. Neuer, Direktor von UN-Watch mit Sitz in Genf, hat am 15. April die UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova und die EU-Außenministerin Catherine Ashton auf die Zerstörung des antiken Hafens hingewiesen. Mit der Aufnahme von Palästina in die UNESCO haben die USA aus Protest ihren Mitgliedsbeitrag gestrichen, ein Viertel des jährlichen Budgets der Organisation. Neuer hält es für eine Ironie, wenn Palästina von der UNESCO aufgenommen worden sei, um das Kulturerbe im palästinensischen Gebiet zu schützen, während die Hamas-Organisation „als Antithese zur Kultur“ nun dieses Kulturerbe in ein „terroristisches Trainingslager“ verwandle. „Das Schweigen der UNESCO stellt ihre Glaubwürdigkeit in Frage.“ Inzwischen hat die UNESCO auf Anfrage der deutschen Ständigen Vertretung bei der UNESCO in Paris die folgende Auskunft erteilt: Im April 2013 wurde bekannt, dass der militärische Arm der Hamas im Bereich des antiken Hafens von Anthedon Flächen planiert habe, um angeblich ein Militärcamp zu erweitern. Der antike Hafen von Anthenon, der im Gazastreifen liegt, stehe auf der Vorschlagsliste der palästinensischen Gebiete für die UNESCO-Welterbeliste, sei aber noch nicht im Nominierungsverfahren. Durch die Planierung der Flächen könnten Teile des archäologischen Denkmals gefährdet oder gar zerstört worden sein. Das Welterbezentrum habe die PA um Stellungnahme gebeten, die aber bislang noch nicht eingegangen ist. Der Bericht der PA bleibe abzuwarten. Auf Arbeitsebene und informell sehen Vertreter des Welterbezentrums die Stätte nicht als stark gefährdet an, weil ihrer Kenntnis nach kein flächendeckender Aktuelles | 75 Ausgabe 2/3 | 2013 Eingriff stattgefunden habe, die Nachricht von der Erweiterung eines Militärcamps bezweifelt werde und die archäologische Stätte durch eine dicke Sandschicht in weiten Teilen eine „natürliche“ Schutzschicht habe. Das Auswärtige Amt in Berlin ließ verlauten: Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) teilte auf Anfrage mit, das Gelände der biblischen Hafenstadt Anthedon gehöre der “de-facto Regierung“ in Gaza. Es liegt in einem dicht besiedelten Gebiet an der Küste und solle Anfang 2012 bebaut werden. Lokale Fachleute und Archäologen vor Ort hätten unter Verweis auf die archäologische Stätte gegen diese Pläne protestiert und erreicht, dass die Baupläne der Regierung nicht umgesetzt worden seien. Daraufhin sei 2012 eine Vereinbarung zwischen Hamas und der “de-facto Regierung“ in Gaza getroffen worden, dass ein Teil des Geländes für eine Erweiterung des benachbarten Hamas-Trainingslagers genutzt werden könne. In welcher Form dort nun Aktivitäten stattfinden, die die Stätte unmittelbar bedrohen, ist nicht bekannt. (..) Durch die Nutzung als Trainingslager sei aber zumindest die Gefahr einer Umsetzung der vorhandenen Baupläne gestoppt worden. Der Zutritt zu dem Gelände sei nun nicht mehr möglich. Bekannt sei hingegen, dass die eigentlichen archäologischen Funde unerschlossen sieben bis acht Meter unter der Oberfläche lägen; sichtbar sei lediglich ein Mauerstück, das auf eine Fundstätte schließen lasse. Diese Informationen seien nicht belastbar. Da das Gelände auch nicht mehr öffentlich zugänglich sei, könnten die dazu gemachten Angaben nicht überprüft werden. Chaos nach Raketen auf Eilat von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Am Morgen des 17. April sind zwei Raketen in der südisraelischen Stadt Eilat am Roten Meer eingeschlagen und explodiert. Eine Rakete habe „Schaden an der Umgebung“ angerichtet. Menschen kamen nicht zu schaden. Gemäß Berichten aus arabischen Medien seien zwei weitere Raketen in der benachbarten Stadt Akaba in Jordanien eingeschlagen, doch die jordanischen Behörden dementierten. Nach israelischen Angaben seien die Raketen vom ägyptischen Sinai aus abgeschossen worden, angeblich von islamistischen „Militanten“ der Hamas oder des „Globalen Dschihad“. Seit dem Sturz des Präsidenten Hosni Mubarak hätten die ägyptischen Streitkräfte weitgehend die Kontrolle auf der Sinaihalbinsel verloren. Von dort wurden wiederholt Angriffe auf Israel gestartet, Touristen entführt und Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt. Kairo dementierte zunächst, dass die Raketen von ihrem Territorium aus auf Israel und Jordanien abgeschossen worden seien. Doch wenig später, offenbar wegen Druck aus Israel, verkündeten die Ägypter, Sicherheitskräfte nach den möglichen Tätern suchen zu lassen. Inzwischen hat eine bislang unbekannte radikalislamische Salafistengruppe namens „Löwen des Widerstandes des Aschura-Rates in Jerusalem“ behauptet, zwei Grad-Raketen auf Um Raschrasch (der arabische Name von Eilat) abgeschossen zu haben, aus Protest gegen israelisches Vorgehen bei einer Demonstration für palästinensische Gefangene. Grad-Raketen im Besitz palästinensischer Gruppen im Gazastreifen stammen aus dem Iran. Foto: Eilat Police In Eilat, einem beliebten Ziel sonnenhungriger Touristen aus Europa, hatte die vor kurzem aufgestellte „Eisenkappe“ nicht funktioniert. Dieses Abwehrsystem gegen Kurzstreckenraketen hatte schon mit Erfolg Dutzende Raketen aus dem Gazastreifen im Anflug auf israelische Städte wie Tel Aviv und Jerusalem abfangen und in der Luft zerstört. Jetzt untersucht das israelische Militär, wieso das teure Abwehrsystem nicht reagiert habe. Anfangs hieß es, dass die Anti-Raketen-Batterie „noch ganz neu“ und deshalb ausgefallen sei. Bürger in Eilat beschwerten sich darüber, dass erst nach dem Raketenangriff die Luftschutzsirenen geheult hätten. Noch unter dem Eindruck der vergangenen Gedenktage, an denen die Sirenen jeweils zwei Minuten zum Gedenken an den Holocaust und an gefallene Soldaten heulen, hätten viele Autofahrer in Eilat das Warnsignal falsch verstanden. Sie hätten ihre Autos am Straßenrand gestoppt und sich „zum Gedenken“ neben ihre Autos gestellt, anstatt sich in Sicherheitsräume zu begeben. Der Bürgermeister von Eilat verfügte, alle öffentlichen Luftschutzräume in der Stadt zu öffnen. Der Flugverkehr von und nach Eilat wurde zeitweilig unterbrochen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich von London aus mit israelischen Sicherheitsexperten beraten und mit dem Bürgermeister von Eilat telefoniert. Netanjahu nahm in London an dem Begräbnis von Margaret Thatcher teil. Jüdische Welt empört über Kerrys Vergleiche von Ulrich W. Sahm, Jerusalem US-Außenminister John Kerry hat im April in Istanbul sein „Mitgefühl für die Opfer von Gewalt auf der Mavi Marmara“ ausgesprochen und die trauernden Angehörigen mit den Opfern des Terroranschlags bei dem Marathon in Boston gleichgestellt. Dieser Vergleich hat in jüdischen Medien weltweit und in Israel erhebliche Empörung ausgelöst. Im Jahr 2010 hatten „Friedensaktivisten“ der als „Terrororganisation“ eingestuften Organisation IHH mit dem türkischen Schiff Mavi Marmara versucht, die israelische Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen. Ein israelisches Kommando wurde beim Entern des Schiffes von den mit Äxten, Vorschlaghämmern und Messern bewaffneten „Friedensaktivisten“ attackiert. Neun türkische Aktivisten wurden getötet und mehrere israelische Soldaten teilweise schwer verletzt. Kerrys „tiefe Gefühle, wenn Gewalt passiert“, also der Vergleich der getöteten Zuschauer beim Marathon in Boston mit gewalttätigen Türken auf der Mavi Marmara veranlasste die israelische Abgeordnete Ajelet Shaked zu dem zynischen Vorschlag, Kerry möge nach Tschetschenien fliegen und sich für den Tod von einem der Bombenleger in Boston entschuldigen. Kerry habe „Täter und Opfer verwechselt“. Der linksgerichtete Abgeordnete Nachman Schai warf Kerry vor, die Wirklichkeit verdreht, Schwarz in Weiß und Weiß in Schwarz gewandelt zu haben. In Boston hätten Terroristen Zivilisten getötet, auf der Mavi Marmara seien Terroristen getötet Ausgabe 2/3 | 2013 worden. Weil Kerry kurz nach seinen umstrittenen Sprüchen bei einer Pressekonferenz in Istanbul zu einem offiziellen Besuch nach Israel gereist ist, verweigerten offizielle Israelis, darunter der Premierminister, die Justizministerin und andere Amtsinhaber jeden Kommentar dazu. Offizielle Sprecher meinten, dass Kerry „missverstanden“ worden sei. Kerry habe in Wirklichkeit nur „Empathie mit dem türkischen Volk auf nationaler Ebene“ ausdrücken wollen. Die Sprecher warfen der Presse vor, willkürlich Kerrys Äußerung verdreht zu haben. Der neue stellvertretende Verteidigungsminister Danny Danon, früher ein scharfer Kritiker der Obama-Regierung, sagte vorsichtig: „Eine moralische Gleichsetzung ist niemals hilfreich, wenn man Terroristen mit ihren Opfer gleichstellt.“ „Israel Hayom“, eine dem israelischen Premierminister nahe stehende Zeitung, titelte: „Kerry vergleicht israelisches Militär mit Terroristen“. Der Jüdische Nachrichtendienst JNS aus den USA zitierte einen Sprecher des State Departement, wonach Kerry nicht die beiden Ereignisse verglichen habe. Kerry habe nur vom „Schmerz infolge von Gewalt“ gesprochen. Die amerikanische Zeitung „The Jewish Press“ bezeichnete die Äußerung Kerrys eine „Schande“ und forderte ihn auf, sich bei Israel und den israelischen Soldaten zu entschuldigen. Matt Brooks, Leiter der republikanischen Jüdischen Koalition forderte von Kerry, seine Äußerung umgehend zurückzunehmen. Drei Millionen Dollar für mittelalterliches Buch von Ulrich W. Sahm, Jerusalem Das Jerusalemer Israel-Museum und das Metropolitan Museum of Art in New York haben gemeinsam zum Rekordpreis von über 3 Millionen Dollar eines der schönsten mittelalterlichen illuminierten Manuskripte erworben. Es handelt sich um die von Rabbi Moses Maimonides (Rambam) verfasste „Mischneh Tora“, ein Standardwerk jüdischer Gelehrsamkeit. Das Manuskript wurde 1457 in Norditalien kopiert und gilt als eines der schönsten illustrierten, mittelalterlichen jüdischen Bücher. Nach Angaben des Londoner Auktionshauses Sotheby’s hat der Geschäftsmann und Philanthrop Micha- el Steinhardt das Werk zur Versteigerung freigegeben. Wie das Israel-Museum in einer Pressemitteilung bekannt gab, werde das kostbare Manuskript im Rotationsverfahren in Jerusalem und in New York ausgestellt werden. Das Manuskript war ursprünglich in zwei Bänden konzipiert. Der erste Band befand sich zwischen 1838 und 1854 im Besitz des italienischen Sammlers Giovanni Francesco De Rossi. Seine Manuskripte wurden später von der Vatikanischen Bibliothek erworben. Der zweite Band mit den Büchern VII-XIV wird bis heute als die „Frankfurt Mishneh Torah“ bezeichnet. Das Manuskript gelangte nach Deutschland und war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Teil der Sammlung des Avraham Merzbacher aus München. Später wurde es der Frankfurter Stadtbibliothek übergeben. 1950 erwarb eine jüdische Familie aus Frankfurt zusammen mit sieben anderen das Manuskript im Tausch für Grundstücke, die Frankfurts Stadtverwaltung benötigte. Es blieb im Familienbesitz, bis es 2007 von Judy und Michael Steinhardt in New York gekauft worden ist. Mehr Rekruten in Programmen für Ultraorthodoxe Die Zahl der Rekruten in Programmen für Ultraorthodoxe in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (ZAHAL) ist im vergangenen Jahr um 25 Prozent gestiegen. Dies berichtet das Internetportal Ynet. 763 ultraorthodoxe Männer hätten sich 2012 für das Shahar-Programm gemeldet, so die Seite, im Gegensatz zu 608 im Vorjahr. Auch 2013 haben sich bereits viele Ultraorthodoxe für die Programme gemeldet. Insgesamt hätten sich 2012 allerdings lediglich 12,5 Prozent mehr Ultraorthodoxe für den Dienst bei ZAHAL gemeldet als 2011, so der Bericht weiter. Die offizielle Linie der führenden Rabbiner der ultraorthodoxen Soldaten des Shahar-Programms (IDF) Community ist weiterhin, den Mitgliedern der Gemeinschaft den Dienst an der Waffe zu ersparen. Dementsprechend handelt es sich bei den Rekruten auch in aller Regel um Verheiratete mit Kindern, die bereits mehrere Jahre an einem Kollel, dem Institut für das fortgeschrittene Studium von Talmud und rabbinischer Literatur, studiert haben. (Ynet, 01.05.13) Journalismus vom Feinsten | 77 Ausgabe 2/3 | 2013 Bestellung/Mitgliedsantrag Ein Beispiel habe ich euch gegeben, dass ihr tut, wie ich euch getan habe. Johannes 13,15 Versöhnungsarbeit zwischen Sachsen und Israel, zwischen Juden und Christen Medienarbeit Bildungs- und Referentendienste Internationale Diasporaarbeit le-châjim 1 | 2010 Zeitschrift der Sächsischen Israelfreunde e. V. www.zum-leben.de von Ulrich W. Sahm, Jerusalem „Syrien reagiert nicht auf Israels Giftgasangriff“. Diese sensationelle und absolut exklusive Nachricht stand bei Focus-Online als Titel. Bisher hatte sonst noch niemand behauptet, dass Israel Giftgas einsetze. Vielmehr ist bekannt, dass Syrien große Mengen Giftgas produziert und eingelagert hat. Umstritten ist bei den Amerikanern und anderen, wer in Aleppo und Homs beim Bürgerkrieg mutmaßlich mit Giftgas Zivilisten bombardiert habe, die Regierungstruppen oder Rebellen. Dass jedoch Israel Giftgas eingesetzt habe, behaupteten nicht einmal die schlimmsten Feinde Israels in ihrer Propaganda. Nachdem der Titel bei Focus-Online mit einem so genannten „Screenshot“ gesichert und in den sozialen Medien mit entsprechenden hämischen Kommentaren wie „Journalismus vom Feinsten“ versehen worden war, reagierte die Redaktion des angesehenen deutschen Magazins. Der Titel zu dem Bericht über israelische Luftangriffe und Forderungen von Bundesaußenminister Guido Westerwelle, unabhängige Beobachter in Syrien zuzulassen, wurde inzwischen mehrfach geändert. Zurzeit lautet er: „UNErmittler suchen nach Quelle für Nervengas Sarin“. In dem Bericht geht es um israelische Luftangriffe und syrische Geschosse, die auf den israelisch eroberten Golanhöhen eingeschlagen seien. So bleibt dem unkundigen Leser weiterhin verborgen, dass der Einsatz von Giftgas und die Suche nach den Quellen von Sarin durch UN-Ermittler nichts mit Israel zu tun haben. Gräberfelder auf dem Ölberg Studien- und Erlebnisreisen praktische Hilfe für Holocaustüberlebende in Israel Impressum Herausgeber und Bezugsadresse Sächsische Israelfreunde e.V. Schulstraße 5/OT Schönborn-Dreiwerden 09661 Rossau, Tel. 03727-2701 – Fax 92623 E-Mail: Fischladen@t-online.de, www.zum-leben.de Satz & Layout: Marco Köhler Erscheinungsweise: vier Ausgaben pro Jahr Die Verfasser der einzelnen Artikel sind für ihre Artikel selbst verantwortlich. Es gilt die „Brille“ des Verfassers! Bezugspreis auf Spendenbasis! Wir sind dankbar für mindestens 25,– EUR oder mehr pro Jahr. Redaktion Wilfried Gotter (WG) + Lothar Klein (LK) Bilder – soweit nicht anders gekennzeichnet – © Sächsischen Israelfreunde e.V. Israelkonferenzen Gebet für Israel Redaktionsbeirat Uwe Dziuballa, Ralf Gotter, Matthias Hampel Gottfried Harnack, Werner Hartstock, Berthold Lehmann Dr. Theo Lehmann, Carmen Matussek, Heinz Reusch, Michael Sawitzki, Lutz Scheufler, Stephan Sternberg Sieglinde Wuttke, Christoph Zörb Bankverbindung Volksbank Mittweida eG, Konto: 90 061 941 Bankleitzahl: 870 961 24 Der fragwürdige Titel ist bei der Suchmaschine Google allerdings weiterhin registriert. Wer ihn eingibt, wird zu dem Focus-Artikel verwiesen, wo der Titel inzwischen geändert worden ist. Dank Google und seinem „Cache“-Sicherheitsspeicher bleiben selbst solche Fehler der Nachwelt erhalten. Zum Leben 78 | Ausgabe 2/3 | 2013 Äthiopienreisebericht Karikatives | 79 Ausgabe 2/3 | 2013 Per Post an: Verein der Sächsischen Israelfreunde e.V. | c/o Wilfried Gotter | Schulstraße 5 | 09661 Rossau | OT Schönborn-Dreiwerden Bestellung Zeitschrift „Zum Leben“/Mitgliedsantrag Hiermit bestelle ich vierteljährlich auf Spendenbasis für mindestens Ich möchte regelmäßig Informationen 25,– EUR oder mehr pro Jahr die Zeitschrift „Zum Leben“. Wir möchten einen Vortrag in unserer Gemeinde, unserem Hauskreis ... Ich will Mitglied des Sächsischen Israelfreunde e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 30,– EUR, ermäßigt werden Schüler, Ich möchte aktiv mitarbeiten, z. B. Handwerkerteams Studenten und Freunde ohne eigenes Einkommen für 20,– EUR. Titel Vorname Konfession Straße und Nr. Geburtsdatum PLZ und Ort Datum Telefonnummer Unterschrift E-Mail-Adressse SEPA-Lastschriftmandat: Name Faxnummer Der Einzug erfolgt: einmalig monatlich Ich ermächtige den Verein der Sächsischen Israelfreunde e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Verein Sächsische Israelfreunde e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Kreditinstitut (Name und BIC) Unsere Gläubiger-Identifikationsnummer: IBAN DE vierteljährlich jährlich IBAN DE21SIF00000027236 Ihre Mandatsreferenz wird Ihnen separat mitgeteilt. Datum, Ort, Unterschrift Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Zuwendungsbestätigung (zur Vorlage beim Finanzamt) Laut Freistellungsbescheid des Finanzamtes Mittweida sind wir als gemeinnützig, insbesondere religiösen Zwecken dienend, anerkannt und gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftsteuer befreit. WEIHNACHTEN IM SCHUHKARTON® Du kannst Mit kleinen Dingen für ein Kind Großes bewirken. Steuernummer: 222/141/00790/K03 Wir bestätigen, dass der zugewendete Betrag nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet wird. Sächsische Israelfreunde e.V. OT Schönborn-Dreiwerden Schulstraße 5 · D-09661 Rossau (Bis zu einem Betrag von 200,– EUR gilt dieser Vordruck als Spendenbescheinigung) 030 - 76 883 883 www.weihnachten-im-schuhkarton.org | Eine Aktion von Geschenke der Hoffnung 80 | Versöhnliches Ausgabe 2/3 | 2013 Reisebericht aus der Ukraine vom 16. bis 26. März 2013 von Christel Weniger (Chemnitz) Ich hatte schon lange den Wunsch, mit in die Ukraine zu reisen, um Juden und auch Ukrainer um Vergebung für die Gräueltaten zu bitten, die unser Volk diesem Land angetan hat. In diesem Frühjahr konnte ich nun in der ersten Gruppe mit Horst Kuhlmann mitfahren. Ich bin Gott sehr dankbar, dass er mir diese Reise ermöglicht hat und auch für meine familiären Angelegenheiten in dieser Zeit sorgte. Team vor der Abfahrt Gruppe bei einer Familie Gruppe bei einer Frau Liebe weiter geben Gepräch mit Chesetleiter in der Suppenküche Mahnmal Pessachfest – Josef Abramowitsch & Rabbi in Schitomyr angekommen | 81 Ausgabe 2/3 | 2013 Dieses Land liegt mir auf dem Herzen, weil mein Vater im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront von Beginn bis zum Kriegsende dabei war und ich in meiner Kindheit viele „Kriegsgeschichten“ gehört habe. Dabei wurden die schlimmen Dinge verdrängt und weggelassen. Ich glaube aber, dass jeder Soldat, der dort war, von Gräueltaten, die an den Juden und auch an der ukrainischen Bevölkerung verübt wurden, gewusst hat und vielleicht auch aktiv oder passiv beteiligt war. Für mich ist es deshalb eine große Gnade Gottes, dass er mich für diese Versöhnungsreise gebraucht hat und ich auch ganz persönlich für meine Familie Buße tun konnte. Mir ist bewusst, dass das unaussprechliche Leid, was wir als Deutsche der Ukraine und besonders unseren älteren Brüdern, den Juden, dort zugefügt haben, nicht wieder gut zu machen ist. Nur das Blut Jesus kann ihre Wunden wirklich heilen. Wir als die zweite oder dritte Generation können uns aber zu dieser Schuld bekennen, die Menschen dort um Vergebung bitten und ihnen unsere Liebe zeigen und sie segnen. Diese Menschen leiden auch heute noch unsäglich an den Schmerzen, die sie damals als Kinder erdulden mussten, und so konnte unser Dienst auch nur ein Tropfen Heilung in ihren Wunden sein. So machte ich mich mit Horst Kuhlmann und sieben anderen Geschwistern aus verschiedenen Gemeinden am 16. April in die Ukraine auf den Weg. Die ganze Reise war eine einzige Gebetserhörung, denn es war schon ein Wunder, dass der Busfahrer die vielen zu schweren Koffer mitnahm. Schon auf der Hinfahrt machten wir Bekanntschaft mit den winterlichen Straßenverhältnissen in der Ukraine, aber unser Bus kam durch und wir kamen am Sonntag gut in Schitomir an. Wir wurden mit sehr viel Liebe in der dortigen messianischen Gemeinde empfangen. Am Montag fuhren wir nach Berditschew und besuchten dort auch ein Mahnmal. In Berditschew lebten bis kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs fast 25.000 Juden. Innerhalb der ersten vier Kriegsmonate starben 18.000 von ihnen durch die deutschen Besatzer. Am Ende des Krieges lebten noch 15 der Berditschewer Juden (lt. Wikipedia). Mir war, als läge die ganze Finsternis spürbar auf den Wiesen, den Häusern und der ganzen Gegend. Ich konnte nur weinen und immer wieder Gott um Vergebung bitten und segnen. Bei unseren Besuchen bei Juden hatten wir immer wieder sehr emotionale Begegnungen und ich möchte nur zwei davon nennen. Wir besuchten eine Frau. Sie war zwei Tage vor unserem Besuch gestürzt und hatte sich den Arm gebrochen. Sie saß ganz apathisch auf ihrer Couch und ihre Tochter erzählte uns ihre Geschichte. Die ganze Familie sollte deportiert und mit dem Zug in den Kaukasus gebracht werden. Bei einem Halt sollte sie mit anderen zusammen Wasser holen, während die Mutter und die Geschwister im Zug blieben. Als der Zug abfuhr, wurde die Familie getrennt und sie blieb als Kind allein zurück. Es muss furchtbar gewesen sein. Doch der Zug wurde von den Deutschen bombardiert und so überlebte aber diese Frau als Kind. Auch die Tochter, die uns dieses Drama erzählte, litt noch an den Erlebnissen ihrer Mutter. Wir konnten nur mit er uns in seine Wohnung hereingelassen hatte, setzte er sich in den Sessel und begann zu weinen, zu schreien, uns zu beschimpfen, Gott zu beschimpfen. Immer wieder sagte er, dass er 43 Familienmitglieder verloren hat. Der ganze Hass auf die Deutschen kam aus seinem Innersten heraus. Er lies uns nicht zu Wort kommen und schrie nur. Dabei sah er an uns vorbei und ich glaube, dass er alle seine schlimmen Erlebnisse vor Augen hatte. Wir beteten und segneten ihn im Stillen. Horst kniete sich vor ihm nieder, aber der Mann bekam das alles gar nicht mit und lies sich nicht beruhigen. Er wollte auch keine Geschenke. Als wir dann gingen, ließen wir das Lebensmittelpaket in der Ecke stehen und legten noch ein paar Traktate auf seinen Schrank. Der Mann hat offensichtlich noch einmal alles durchlebt. Wir waren trotzdem sehr froh, dass wir bei ihm waren, denn nachdem, was er erlebt hat, war seine Reaktion eigentlich normal. Wir können nur für diesen Mann beten, dass seine Seele Heilung erfährt. Während noch das andere Team vor Ort war, kam ein Anruf, dass er sich entschuldigt habe. Vielleicht ist es ein kleiner Schritt nach vorn. Danke Jesus! Ein ganz besonderes Erlebnis war für mich auch noch der Schabbat-Gottesdienst in der messianischen Gemeinde in Schitomir. Vor dem Abendmahl fand eine Fußwaschung Diese Menschen leiden auch heute noch unsäglich an den Schmerzen, die sie damals als Kinder erdulden mussten. den beiden Frauen weinen ihnen sagen, dass wir sie lieben und sie um Vergebung bitten. Wir gaben ihr kleine Geschenke und einen Ring und durften sie in die Arme nehmen. Als wir gingen, sagte die Frau, dass sie uns auch vergibt. Das ist menschlich kaum zu verstehen, denn sie leidet ja heute noch unter diesen Geschehnissen. Aber wenn Gott Gnade gibt, ist Versöhnung möglich. Wir sind als Beschenkte gegangen. Eine andere Begegnung verlief ganz anders. Wir besuchten einen Mann, an die 90 Jahre alt, groß und noch sehr stattlich. Nachdem statt. Ich hatte so etwas noch nie miterlebt. Man muss sich das vorstellen, dass jüdische Frauen uns die Füße waschen und wir ihnen. Dabei sind viele, viele Tränen der Versöhnung und auch der Freude auf beiden Seiten geflossen. Wir wollten auf dieser Reise Versöhnung, Geschenke und auch Hilfe bringen und sind mit vielen Koffern angereist, aber am Ende waren wir die am meisten Beschenkten und wurden reichlich gesegnet. Gott lässt sich eben nichts schenken. Er selbst ist es, der großzügig beschenkt. Danke Vater!!! n Sächsischen e d it m ie S Reisen ch Israel! a n n e d n u e r f l Israe Leistungen und Bedingungen Übernachtung im Cesar Hotel in Jerusalem Ihr kompetenter Partner für Israelreisen! 17.09. – 27.09.2013 Leitung: Frank Bergholz/Berlin REISE zum LAUBHÜTTENFEST nach ISRAEL Kommt lasst uns hinaufziehen zum Berge des HERRN, zum Hause Jakobs, und ER wird uns belehren auf seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen,und das Wort des HERRN von Jerusalem. Jesaja 2,3 17.09. Dienstag . Flug mit EL AL Israel Airlines ab Frankfurt oder Schönefeld nach Israel und Ankunft in Tel Aviv. Empfang durch Ihre Reiseleitung. . Fahrt zur Stadt Ariel. Der Direktor Menachem, seine Frau Tovah und der Bibelkenner Tuviah erwarten uns schon in Ihrem Hotel Eshel Hashomron (Tamariske von Samaria). . traditionelles israelisches Abendessen im Hotel und Übernachtung. Werner Hartstock Dittesstrasse 34a 08468 Reichenbach Telefon: 03765/719851 E-Mail: info@israelreise.de Website: www.israelreise.de n Wir berate Sie gern! • Flug ab Deutschland 269,00 EUR • Flug ab Basel 189,00 EUR • Hotel Jerusalem 33,00 EUR pro Person und Nacht • Hotel Tel Aviv 45,00 EUR pro Person und Nacht • Hotel Tiberias 37,00 EUR pro Person und Nacht • Hotel Totes Meer 60,00 EUR pro Person und Nacht mit Halbpension • Mietwagen ab 19,00 EUR pro Tag Fotos: fotolia.com Sonderangebote: 18.09. Mittwoch . Fahrt durch das fruchtbare, biblische Samaria und Treffen mit Dr. Jehuda Bohrer, Rabbiner und Archäologe, der viele Ausgrabungen in Samaria geleitet hat . Fahrt zum Har Garizim mit Ausblick auf das Josefsgrab in Sichem . Besuch des antiken Shilo, wo die Stiftshütte der Israeliten über 396 Jahre stand und später Kirchen während der byzantinischen Zeit gebaut wurden . Weiterfahrt nach Beit El, dem Ort des Traumes Jakobs . Abendessen im Hotel und Übernachtung in Ihrem Hotel Eshel Hashomron. 19.09. Donnerstag SUKKOT . ausgiebiges Frühstücksbuffett (täglich); Ausflug nach Bethlehem mit Besuch der Geburtskirche und der Hirtenfelder; Besuch bei einem Pastor einer erweckten Gemeinde; Abfahrt in die Judäische Wüste nach Jericho und Besuch der Ausgrabungen am Tell es-Sultan; Zu erkennen ist ein Turm der „ältesten Stadt der Welt“; weiter in Jericho zum im Hilfswerk „Seeds of Hope“, das vom ehemaligen Fatahkämpfer Taysir Abu Saada gegründet wurde, der sein Leben änderte, Christ wurde und heute Kindern in Jericho eine alternative Erziehung ermöglicht; Abendessen in einem christlichen Restaurant in Jericho 20.09. Freitag . Fahrt zum Toten Meer; Besuch von Qumran, Gemeindesiedlung der Essener und Fundort der berühmten Schriftrollen; weiter zur Wüstenoase Ein Gedi, des Nachal David (1. Samuel 24); Im Naturreservat besteht die Möglichkeit einer kurzen Wanderung. Mit etwas Glück sehen Sie wildlebende Tiere der Region. Badegelegenheit im Toten Meer unterhalb der Oase; festliches Eröffnungsfestival in der Wüste mit einem zauberhaften Reigen aus Musik, Tanz, Anbetung und faszinierenden Lichteffekten! . Abendessen und Übernachtung im Cesar Hotel in Jerusalem 21.09. Sonnabend/Schabbat . Besuch der Großen Synagoge . freier Nachmittag . Am Abend findet dann die festliche Eröffnung des Laubhüttenfestes der Internationalen Christlichen Botschaft in der Kongresshalle statt. danach Abendessen und Wir behalten uns Preisänderungen bei starken Währungsschwankungen oder Flugpreisänderungen vor! 22.09. Sonntag . nach dem Frühstück Besuch des Laubhüttenfestes der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem im Kongresszentrum; Die bewegende Geschichte des Auszugs aus Äthiopien: Besuch eines Zentrums für Äthiopische Einwanderer; Außerdem werden Sie heute noch die Ausgrabung der Davidsstadt, südlich der Altstadt, sowie das Davidsgrab und die Dormitioabtei mit dem Abendmahlssaal besichtigen. . Abendessen und Übernachtung im Cesar Hotel in Jerusalem 23.09. Montag . nach dem Frühstück Besuch des Laubhüttenfestes der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem im Kongresszentrum; Besuch in der Siedlung Efrat – ThoraLektion mit einem Rabbiner vom Zentrum für JüdischChristliches Verständnis & Kooperation in Efrat . Fahrt nach Hebron im biblischen Kernland Judäa mit Führung durch die MachpelaHöhle; Besuch der Grabstätte der Patriarchen; Weinprobe bei einem Lubavicher Chabatnik; Abendessen und Übernachtung im Cesar Hotel in Jerusalem 24.09. Dienstag . nach dem Frühstück Besuch des Laubhüttenfestes der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem im Kongresszentrum; Teilnahme am Jerusalemmarsch, bei dem wir unsere Solidarität mit den Bewohnern der Stadt dokumentieren . Am Abend findet die festliche Abschlussfestveranstaltung der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem im Kongresszentrum mit Tänzen, Musikbeiträgen und prophetischen Gebeten statt. . Abendessen und Übernachtung im Cesar Hotel in Jerusalem 25.09. Mittwoch . Besichtigung von Jerusalems Altstadt: zum Jüdischen Viertel mit Klagemauer; die wiedererrichtete Hurva-Synagoge, Tempelinstitut in der MisgavLadach-Street (Herstellung der Tempelgeräte), Besichtigung des so genannten „verbrannten Hauses“, des römischen Cardo, und des Grabes von Else Lasker-Schüler; nachmittags Zeit zum Bummel durch die Altstadt mit ihren Basaren und Geschäften; . Abendessen und Übernachtung im Cesar Hotel in Jerusalem 26.09. Donnerstag . Simchat-Thora-Feiern an und um die Westmauer . Abendessen und Übernachtung im Cesar Hotel in Jerusalem 27.09. Freitag . Rückflug vom Flughafen Ben Gurion nach Frankfurt oder Berlin Änderungen des Programms aus organisatorischen und Sicherheitsgründen vorbehalten! Preisänderungen Aufgrund von Devisenkursänderungen oder Tarifänderungen der Luftverkehrsgesellschaften, der Hotels oder Transportunternehmen bis drei Monate vor Reisebeginn sind vorbehalten! Reisepreis: 1.875,– Euro pro Einzelzimmerzuschlag: 475,– Euro Person (Achtung: Für wen wir keinen passenden Zimmerpartner finden, muss ein Einzelzimmer buchen und bezahlen!) Eintrittskarte für die Veranstaltungen der ICEJ zum Laubhüttenfest: 360,– Euro Flugzuschlag bei Abflug ab Frankfurt: 90,– Euro Hotelplan: 17.09. – 19.09. Eshel Hashomron Ariel 19.09. – 27.09. Cesar Jerusalem Flüge: ab Berlin nach Tel-Aviv/LY 352 Hinflug am:17. September 2013 um: 11:05 Uhr an:16:10 Uhr ab Tel Aviv nach Berlin /LY 251 Rückflug am: 27. September 2013 um: 06:20 Uhr an: 09:50 Uhr ab Frankfurt nach Tel-Aviv /LY 358 Hinflug am: 17. September 2013 um: 11:00 Uhr an:16:05 Uhr ab Tel Aviv nach Frankfurt /LY 257 Rückflug am: 27. September 2013 um: 06:10 Uhr an: 09:55 Uhr IM PREIS INBEGRIFFEN: Flug mit EL-Al, 20 kg Freigepäck, Transfer bei An- und Abreise zum Flughafen Ben Gurion, Unterbringung in Doppelzimmern mit Bad/ Dusche/WC in bewährten Drei-Sterne-Häusern mit Frühstück und Abendessen (Halbpension), Rundreise in vollklimatisierten Bussen mit qualifizierter, deutschsprachiger Reiseleitung sowie sämtliche Eintrittsgebühren IM PREIS NICHT ENTHALTEN: Persönliche Ausgaben, Getränke, Mittagessen, Reiseversicherungen und Trinkgelder sowie Ausflüge, die nicht im Programm ausgeschrieben sind. Ihr Reisepass muss bei Antritt der Reise noch sechs Monate gültig sein. Deutsche Reisende, die vor 1928 geboren sind, benötigen ein Visum (Anträge bei ACI erhältlich) Auszug aus den Reisebedingungen von ACI: HAFTUNG: Wir übernehmen keine Haftung bei Unglücksfällen, Verlusten, Beschädigungen oder sonstigen Unregelmäßigkeiten. Die Haftung der mit der Durchführung beauftragten Unternehmen und Personen bleibt unberührt. Die Haftung der Luftverkehrsgesellschaften richtet sich nach den auf den Flugscheinen abgedruckten Bedingungen. Wir haften im Rahmen der Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Kaufmanns für die Reisevorbereitung, Auswahl und Kontrolle der Leistungsträger und Richtigkeit der Leistungsbeschreibung. Unsere reisevertragliche Haftung ist auf den dreifachen Reisepreis beschränkt. Sicherungscheineder R & V Versicherung gemäß § 651 k BGB werden mit den übrigen Reiseunterlagen jedem Reisenden vor Reisebeginn ausgehändigt! Stornogebühren bis: 8 Wochen vor Abflug = 200 EURO bis: 6 Wochen vor Abflug = 20% des Reisepreises ab: 3 Wochen vorher = 40% des Reisepreises ab: 1 Woche vorher = 70% des Reisepreises bei Nichterscheinen = 100% des Reisepreises RundumSorglos-Schutz: dieser enthält Reiserücktritts-, Reiseabruch-, Kranken- (Selbstbehalt 100 Euro), sowie Gepäckversicherung und den umfangreichen RundumSorglosService der ERV-Reiseversicherung (Beistandsleistungen für den Notfall) für 99 Euro erhältlich, bei Einzelzimmerbuchung sind es 112 Euro (Basis ist der Gesamtreisepreis)! Reiserücktritts- incl. Reiseabruchversicherung einzeln für 65 Euro erhältlich, bei Einzelzimmer sind es 77 Euro! Selbstbehalt: 20% des Erstattungsfähigen Schadens mind. 25 Euro siehe www. erv.de ! (Stand 05/12). (Achtung: Es gibt mit Israel noch kein Sozialversicherungsabkommen) Eine Anzahlung von 250 Euro p. Person ist mit der Anmeldung zu überweisen: Konto: 5887572005 Berliner Volksbank BLZ: 10090000 Bei Kontoeinzahlung bitte unbedingt Zahlungsgrund: Name + G 128 ICEJ angeben. Restsumme bis acht Wochen vor Abflug, nach Erhalt der Rechnung und der Reisebestätigung. Die Flugbestätigung (Elektronik Ticket) und Reiseunterlagen erhalten Sie per E-Mail bzw. per Post nach Zahlungseingang. Der Termin des Vorbereitungstreffens wird Ihnen rechtzeitig bekannt gegeben! Anmeldung und weitere Informationen: Veranstalter der Reise: Israelreise.de Dittesstraße 34a 08468 Reichenbach Telefon 03765/719851 Fax 03765/3090027 E-Mail: info@israelreise.de Buchungsunterlagen und Beratung: Telefon: 03765 719851 Reisen Sie mit den Sächsischen Israelfreunden nach Israel! Leistungen und Bedingungen nach Jerusalem, hinauf. . nachmittags Fahrt durch die Judäische Wüste nach Jericho und Besuch im Kulturzentrum und Kindergarten von „Seeds of Hope“, wo Kinder eine alternative Erziehung bekommen. . Gespräch mit Taysir Abu Saada, Leiter des Hilfswerkes „Seeds of Hope“ und ehemaliger Leibwächter Arafats, dessen Leben durch seinen neuen Glauben geändert wurde. . Übernachtung im Hotel Cäsar in Jerusalem (nur vier Stationen mit der Tram zur Altstadt) 17. bis 28. Oktober 2013 | Leitung: Ulrike & Michael Dierks/Hamburg Auf den Spuren der Patriarchen zum Israel von Heute Donnerstag, 17. Oktober 2013 . Flug ab Hamburg, Ankunft am Ben Gurion Flughafen . Begrüßung durch die Reiseleitung und anschließende Fahrt nach Tel Aviv . Check in im Hotel . Programmvorstellung und Kennenlernrunde und anschließendes Willkommensessen im Hotel . Freier Abend in Tel Aviv, Besuch bei Jakov Damkani, er leitet ein messianisches Werk . Übernachtung im Hotel Sea Net in Tel Aviv Freitag, 18. Oktober 2013 . Entlang der Mittelmeerküste, vorbei an Ashkelon mit Blick auf Hafen und Strand erreichen wir Sderot (unterwegs Bademöglichkeit im Meer) . Führung in der durch ständigen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen gebeutelten Stadt Sderot, Treffen mit Bürgern und Erläuterung der sicherheits- politischen Situation mit Gaza, mit anschließender Pflanzung eines Baumes als Zeichen der Hoffnung . Treffen mit israelischen Soldaten, welche für die Sicherheit Israels an der westlichen Grenze zuständig sind . Abendessen & Übernachtung im Hotel Ramon Inn in Mizpe Ramon Samstag, 19. Oktober 2013 . Fahrt mit Allradfahrzeugen tief in die Wüste in Richtung Kadesh Barnea . Aufstieg auf den Har Karkom, dem Berg Horeb, wo Mose – laut der Theorie von Professor Anati – die Gesetzestafeln für das Volk Israel bekommen hat . Erkundung der Umgebung und der Ausgrabungsstellen, die eine Zeltsiedlung aus Neolithischer Zeit zeigen . Rückfahrt in den Jeeps und Ausklang des Schabbat in der Wüstenstadt Mizpe Ramon Sonntag 20. Oktober 2013 . Der heutige Tag ist ganz dem Thema Negevwüste gewidmet. Deshalb besuchen wir nach dem Frühstück den Makhtesh Ramon Krater, einen faszinierenden, vielfarbigen Canyon. . Danach besichtigen wir das ehemalige Wohnhaus David Ben-Gurions, Israels erstem Ministerpräsidenten, im Kibbuz Sde Boker, einem Beispiel moderner Landwirtschaft u.a. mit eigenem Weinvertrieb . Ganz in der Nähe besuchen wir die anschaulichen Ausgrabungen in Avdat, einer Siedlungsstadt der Nabatäer in der Antike. Danach schließlich erreichen wir unser Quartier. . Abendessen & Übernachtung in Mashabim Montag 21. Oktober 2013 . Gottesdienst am Ufer des Blauen Sees im Golda-Park; weiter nach Shivta, einer anderen Nabatäer-Festung . weiter nach Ezuz an der Grenze zu Ägypten; Wanderung in der Gegend, wo einst der biblische Ort Kadesh Barnea war (4. Mose 20) . Fahrt nach Beer-Sheva mit Besuch des Abrahamsbrunnens und Treffen mit Howard Bass, dem Pastor der örtlichen messianischen Gemeinde. . Abendessen & Übernachtung in Mashabim Dienstag, 22. Oktober 2013 . Abfahrt über Dimona in die Judäische Wüste, hinunter zum Toten Meer bis zur Wüstenoase Ein Gedi, des Nachal David (1. Samuel 24). Im Naturreservat besteht die Möglichkeit einer kurzen Wanderung. Mit etwas Glück sehen wir wildlebende Tiere der Region. . Badegelegenheit im Toten Meer unterhalb der Oase. Besuch von Qumran, Gemeindesiedlung der Essener und Fundort der berühmten Schriftrollen; danach Auffahrt in die kühlen Berge. – Wir fahren den alten Handelsweg der „Erwählten“ Wir behalten uns Preisänderungen bei starken Währungsschwankungen oder Flugpreisänderungen vor! Mittwoch, , 23. Oktober 2013 . Gebetstour auf den Mauern Jerusalems mit Bart Repko, Leiter der Gebetsinitiative „Never be Silent“, www. neverbesilent.org/en/ . Führung durch die archäologischen Ausgrabungen der Davidstadt, der ursprünglichen Ansiedlung Jerusalems zur biblischen Zeit; anschließend Gang durch den 2700 Jahre alten Hiskiya-Tunnel bis zum Teich Schiloah . von der Davidstadt durch das neu ausgegrabene römische Wassersystem hoch zum Davidson Center, dem Archäologiepark aus der Zeit Jesu, südöstlich des Tempelberges . Führung durch das Jüdische Viertel mit dem Cardo und der wiedererrichteten Hurva-Synagoge . Abendessen & Übernachtung im Hotel Cäsar in Jerusalem Donnerstag 24. Oktober 2013 . Schwerpunkt heute ist die Jerusalemer Neustadt . Führung durch die HolocaustGedenkstätte Yad Vashem . freie Mittagszeit im pittoresken Außenviertel Jerusalems, Ein Karem . Gespräch mit Aviel Schneider von „Israel heute“ über die aktuelle politische Lage in Israel Freitag, 25. Oktober 2013 . aktuell-politische Führung zum Thema „Jerusalemstatus“, durch Ostjerusalem und die palästinensische Stadt Bethlehem sowie in den Siedlungsblock Gush Etzion . Führung durch die MachpelaHöhle im biblischen Hebron, der Grabstätte der Patriarchen . Besuch in der Siedlung Efrat und Thora-Lektion mit einem Rabbiner vom Zentrum für Jüdisch-Christliches Verständnis & Kooperation . Fahrt vom Siedlungsblock Gush Etzion in Judäa zurück nach Jerusalem . Besuch der Westmauer, Gebete und Gesänge der Chassidim zum Beginn des Schabbat . Abendessen & Übernachtung im Hotel Cäsar in Jerusalem Samstag,, 26. Oktober 2013 . Besuch des Gottesdienstes der messianischen Gemeinde der Brüder Benjamin und Ruben Berger in der Christchurch in der Nähe des Jaffatores oder einer anderen messianischen Versammlung . Besichtigung des christlichen Jerusalem. Über die Via Dolorosa, dominiert vom arabischen Basar, erreichen wir die Grabeskirche mit Besichtigung der verschiedenen Abteilungen, Besuch der St. Annakirche mit Bethesdateichen und „Ecce Homo“, dem sog. „verbrannten Haus“ im Jüdischen Viertel, wo wir dann schließlich noch einmal die Westmauer sehen . Wo Ost- und Westjerusalem sowie die UN-Pufferzone zusammentreffen, steht das Haus des Nahostkorrespondenten Ulrich Sahm. Er serviert ein wahrhaft biblisches Essen für die Gruppe, garniert mit vielen Anekdoten aus dem Heiligen Land, dem Nahen Osten und dessen Besuchern. . Abendessen & Übernachtung im Hotel Cäsar Sonntag, 27. Oktober 2013 . Fahrt nach Beit El, dem Ort des Traumes Jakobs . Führung durch die Ausgrabungsstätte um Beit El mit Dr. Jehuda Bohrer, Rabbiner und Archäologe, der viele Ausgrabungen in Samaria leitete . Besuch des Israel-Museums mit dem Schrein des Buches; danach weitere Besichtigungen in der Neustadt, u.a. der Menora an der Knesset (Israels Parlament) . Besuch des Machane Jehuda Marktes . Abschiedsessen & Übernachtung im Cäsar Hotel Montag, 28. Oktober 2013 . Fahrt zum Flughafen und Rückflug nach Hamburg bzw. Verlängerung Flüge: mit Turkish Air Hinflug am: 17. Oktober 2013 ab Hamburg nach Istanbul/TK 1662 um: 11:35 Uhr an: 15:40 Uhr Hinflug am: 17. Oktober 2013 ab Istanbul nach Tel-Aviv /TK 788 um: 18:10 Uhr an: 19:15 Uhr Rückflug am: 28. Oktober 2013 ab Tel-Aviv nach Istanbul /TK 785 um: 09:50 Uhr an: 12:10 Uhr Rückflug am: 28. Oktober 2013 ab Istanbul nach Hamburg /TK 1663 um: 14:35 Uhr an: 16:55 Uhr Programm (Änderungen vorbehalten) 06.12.2012 Reisepreis: 1.825,– Euro pro Person, Einzelzimmerzuschlag: 395,– Euro Wer keinen passenden Zimmerpartner findet muss ein Einzelzimmer buchen! Hotelverlängerung pro Reisenden Ab: 32,- Euro p.P./ Nacht bei ÜF Anmeldeschluss: 15. Mai 2013 Mindesteilnehmerzahl: 25 Personen Änderungen des Programms aus organisatorischen und Sicherheitsgründen vorbehalten! Preisänderungen Aufgrund von Devisenkursänderungen oder Tarifänderungen der Luftverkehrsgesellschaften, der Hotels oder Transportunternehmen bis drei Monate vor Reisebeginn sind vorbehalten! Flüge ab Frankfurt oder Berlin oder von anderen Flughäfen bitte separat bei uns anfragen! IM PREIS INBEGRIFFEN: Flug mit Turkish Airlines 20 kg Freigepäck, Transfer bei An- und Abreise zum Flughafen Ben-Gurion, Unterbringung in Doppelzimmern mit Bad/Dusche/ WC in bewährten Drei-Sterne-Häusern mit Frühstück und Abendessen (Halbpension), Rundreise in vollklimatisierten Bussen mit qualifizierter, deutschsprachiger Reiseleitung (teilweise direkt durch den leitenden Pfarrer) sowie sämtliche Eintrittsgebühren IM PREIS NICHT ENTHALTEN: Persönliche Ausgaben, Getränke, Mittagessen, Reiseversicherungen und Trinkgelder für Reiseleiter, Busfahrer, Hotelpersonal sowie Ausflüge, die nicht im Programm ausgeschrieben sind. Ihr Reisepass muss bei Antritt der Reise noch 6 Monate gültig sein. Deutsche Reisende, die vor 1928 geboren sind, benötigen ein Visum! Auszug aus den Reisebedingungen von ACI: HAFTUNG: Wir übernehmen keine Haftung bei Unglücksfällen, Verlusten, Beschädigungen oder sonstigen Unregelmäßigkeiten. Die Haftung der mit der Durchführung beauftragten Unternehmen und Personen bleibt unberührt. Die Haftung der Luftverkehrsgesellschaften richtet sich nach den auf den Flugscheinen abgedruckten Bedingungen. Wir haften im Rahmen der Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Kaufmanns für die Reisevorbereitung, Auswahl und Kontrolle der Leistungsträger und Richtigkeit der Leistungsbeschreibung. Unsere reisevertragliche Haftung ist auf den dreifachen Reisepreis beschränkt. Sicherungsscheine der R & V Versicherung gemäß § 651 k BGB werden mit den übrigen Reiseunterlagen jedem Reisenden vor Reisebeginn ausgehändigt! Stornogebühren bis: 8 Wochen vor Abflug = 200 EURO bis: 6 Wochen vor Abflug = 20% des Reisepreises ab: 3 Wochen vorher = 40% des Reisepreises ab: 1 Woche vorher = 70% des Reisepreises bei Nichterscheinen = 100% des Reisepreises RundumSorglos-Schutz: dieser enthält Reiserücktritts-, Reiseabruch-, Kranken- (Selbstbehalt 100 Euro), sowie Gepäckversicherung und den umfangreichen RundumSorglosService der ERV- Reiseversicherung (Beistandsleistungen für den Notfall) für 74 Euro erhältlich, bei Einzelzimmerbuchung sind es 85 Euro (Basis ist der Gruppentarif, d.h. keine Einzelpolicen)! Reiserücktrittsversicherung (incl. Reisaabruchvers.) für 51 Euro erhältlich, bei Einzelzimmer sind es 95 Euro! Selbstbehalt: 20% des Erstattungsfähigen Schadens mind. 25 Euro siehe www.erv.de ! (Stand 06/11). (Achtung: es gibt mit Israel kein Sozialversicherungsabkommen!) Eine Anzahlung von 250 Euro pro Person bitte mit der Anmeldung zu überweisen: ACI-Reisen/Konto: 5887572005 Berliner Volksbank BLZ: 10090000 Bei Kontoeinzahlung bitte unbedingt Zahlungsgrund: Name + G 123 angeben. Die Restsumme ist bis 8 Wochen vor Abflug bzw. nach Erhalt der Rechnung und der Reisebestätigung fällig. Die Flugbestätigung (Elektronic Ticket) und die Reiseunterlagen erhalten Sie per E-Mail bzw. per Post nach Zahlungseingang Anmeldung und weitere Informationen: Veranstalter der Reise: Israelreise.de Dittesstraße 34a 08468 Reichenbach Telefon 03765/719851 Fax 03765/3090027 E-Mail: info@israelreise.de Buchungsunterlagen und Beratung: Telefon: 03765 719851 . Nachmittag und Abend zur freien Verfügung in Haifa . 12. – 18. Januar 2014 | Leitung: Wilfried Gotter 03. – 11. März 2014 | Leitung: Wilfried Gotter Reise für Gruppenplaner Sonntag, 12. Januar 2014 . Ankunft am Flughafen Ben Gurion Tel Aviv um 13:05 Uhr . Fahrt entlang der Küste in Richtung Norden . Einführung zum Land bei Alfei Menashe . Weiterfahrt nach Ariel und Check In im Hotel . Abendessen und Übernachtung im Hotel Eshel Hashomron in Ariel Montag, 13. Januar 2014 . Fahrt durch das biblische Samaria mit Besuch der Siedlung Beit El, dem Ort des Traumes Jakobs . Besuch in Shilo, dem Standort der Bundeslade für über 300 Jahre . Besuch auf dem Berg Garizim mit Ausblick auf das Josefsgrab in Sichem . Weindegustation im RehalimWeingut in Samaria . Abendessen und Übernachtung im Kibbutz Shaar Hagolan Dienstag, 14. Januar 2014 . Besuch der Heiligen Stätten am See Genezareth mit dem Berg der Seligpreisungen und kurzer Wanderung nach Tabgha, der Stätte der Brotvermehrung . Führung durch die Ausgrabungsstätte Kapernaum mit der antiken Synagoge und dem Haus des Petrus . Fahrt zum Kibbutz Malkia und Führung entlang der libanesischen Grenze mit Erläuterung der sicherheitspolitischen Situation mit dem Libanon . Treffen mit israelischen Soldaten, die für die Sicherheit Israels an der nördlichen Grenze zuständig sind . Besuch von Beit Shearim, wo über 200 Steinsärge faszinierende Inschriften und Zeichnungen tragen, die vom komplexen kulturellen jüdischen Milieu der Zeit des Talmuds Zeugnis ablegen . Abendessen und Übernachtung im Hotel Colony in Haifa Mittwoch, 15. Januar 2014 . Besuch im Heim Yad Ezer, das von Handwerkern der Sächsischen Israelfreunde renoviert wurde . Führung im Museum von Atlit, dem Lager der britischen Mandatsmacht für die jüdischen Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg . Fahrt nach Jerusalem . Besichtigung der Stadt von der Haas-Promenade aus . Gespräch mit Johannes Gerloff, Korrespondent des Christlichen Medienver- bundes KEP, der uns über die aktuellen Entwicklungen in und um Israel berichtet . Abendessen und Übernachtung im Kibbutz Ramat Rachel Donnerstag, 16. Januar 2014 . Tagesbeginn auf dem Ölberg mit Sicht auf den Tempelberg . vom Ölberg über das Kidrontal durch das Löwentor in die Altstadt Jerusalems . Führung durch das Christliche, Jüdische und Muslimische Viertel der Altstadt mit Besuch des Österreichischen Hospizes, der Via Dolorosa und der Grabeskirche . Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und anschließendem Gespräch mit einem Zeitzeugen . Gespräch bei einem kulinarischen Abendessen mit Nahostkorrespondent Ulrich Sahm . Übernachtung im Hotel Jerusalem Tower Freitag, 17. Januar 2014 . Fahrt nach Hebron und Führung durch die MachpelaHöhle, der Grabstätte der Patriarchen Israels, im biblischen Kernland Judäa . Wanderung auf dem Weg der Patriarchen . Thora-Lektion mit einem Rabbiner vom Zentrum für Jüdisch-Christliches Verständnis und Kooperation in Efrat . Traditionelles Schabbatessen in Efrat . Übernachtung im Hotel in Efrat Samstag, 18. Januar 2014 . Fahrt zum Toten Meer, dem tiefsten Punkt unseres Planeten . Baden im Toten Meer und den heißen Schwefelquellen am Mineral Beach . Am Nachmittag Fahrt zum Flughafen und Rückflug um 16:40 Uhr nach Deutschland Preise/Informationen Reisepreise für Gruppenleiter: pro Person 795,– Euro (Teilnehmerzahl ab 15) ab 20 Personen Preisreduktion auf 725 EUR€ ab 25 Personen Preisreduktion auf 690 EUR ab 30 Personen Preisreduktion auf 660 EUR Einzelzimmerzuschlag: 180 EUR€ Dieser Preis wird komplett zurückerstattet beim Zustandekommen einer Gruppenreise von mind. 20 Teilnehmern! Preise für Begleitpersonen: pro Person 1.050,00 EUR (Teilnehmerzahl ab 15) ab 20 Personen Preisreduktion auf 970 EUR€ ab 25 Personen Preisreduktion auf 920 EUR ab 30 Personen Preisreduktion auf 890 EUR Einzelzimmerzuschlag: 180 EUR Entscheidend ist die Teilnehmerzahl zum Antritt der Reise. Die aktuelle Zahl der Teilnehmer können Sie gern bei uns erfragen. Wir behalten uns Preisänderungen bei starken Währungsschwankungen oder Flugpreisänderungen vor! Anmeldung und weitere Information/ Reisebedingungen: www.israelreise.de Wir behalten uns Preisänderungen bei starken Währungsschwankungen oder Flugpreisänderungen vor! Israel mit allen Sinnen genießen Montag, 3. März 2014 . Ankunft am Flughafen Ben Gurion, Treffen mit dem Reiseleiter . Anschließend Fahrt nach Jerusalem . Einführungsrunde und Willkommensabendessen im Machane Yehuda Restaurant . Übernachtung im Hotel in Jerusalem Dienstag, 4. März 2014 . Besuch der Ausgrabungen in der Davidstadt, der ursprünglichen Ansiedlung Jerusalems zur biblischen Zeit, und Wanderung durch das neu ausgegrabene römische Wassersystem hoch zum Davidson Center, dem Archäologiepark aus der Zeit Jesu südöstlich des Tempelberges . Politische Stadtrundfahrt durch Ost- und Westjerusalem, entlang des Sicherheitswalls und in die palästinensische Stadt Bethlehem mit Ulrich Sahm, ntv-Nahostkorrespondent . Optionales Mittagessen in der Bäckerei der Siedlung Neve Daniel . Besuch der Geburtskirche in Bethlehem und anschließendes Treffen mit Pastor Naim Khoury . Abendessen wie zu biblischer Zeit im Eukalyptus-Restaurant . Übernachtung im Hotel in Jerusalem Mittwoch, 5. März 2014 . Die Schoa – prägendes Element der israelischen Gesellschaft und Identität: . Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem . Führung durch den Obersten Gerichtshof und Treffen mit Oberrichter Prof. Englard, Schweizer und ehemaliger Richter des Obersten Gerichtshofs Israels . Besuch im Machane Yehuda Markt und anschließender Kochworkshop zur jüdischen Küche . Übernachtung im Hotel in Jerusalem Donnerstag, 6. März 2014 . Morgenandacht mit Johannes Gerloff vom Christlichen Medienverbund KEP . Fahrt Richtung Süden nach Hebron mit Führung durch David Edri . Besuch in einem BoutiqueWeingut in Hebron . zu Gast bei den „Köchinnen“ von Yerucham – einheimische Frauen mit geringem Einkommen, aus verschiedenen ethnischen Gruppen stammend, lassen uns Anteil nehmen an ihren multikulturellen, kulinarischen und menschlichen Erfahrungen . Fahrt zum Wüstencamp Nokkdim . Kameltour durch die Judäische Wüste . Abendessen und Übernachtung im Wüstencamp Nokdim Freitag, 7. März 2014 . Fahrt nach Arad mit Besuch beim Künstler Rick Wienecke mit seinem Werk „Fountain of Tears“, das eine Beziehung zwischen dem Holocaust und der Kreuzigung Jesu schafft, Fahrt in den Norden Israels . Tour durch Atlit, das berühmte Auffanglager, das von den britischen Mandatsbehörden Ende der 30er Jahren gegründet wurde, um zu verhindern, dass jüdische Flüchtlinge nach Palästina einwandern . Abendessen im Hafen von Cäsarea . Übernachtung im Hotel in Haifa Samstag, 8. März 2014 . Schabbatgottesdienst in der Carmel Assembly Gemeinde . Besuch von Muchraka, dem Ort, wo der Prophet Elia die Baalspriester auf dem Carmel herausforderte Sonntag, 9. März 2014 . Besuch der Gemeinde Beith El in Zichron Yaakov . Besuch des Kinderdorfes Yemin Orde, das unter anderem auch Kinder von Neueinwanderer betreut . Weinverkostung in Israels größtem Weingut, dem Carmel-Weingut . Besichtigung von verschiedenen Baustellen der Sächsischen Israelfreunde, wo Wohnungen von Holocaustüberlebenden renoviert werden . freier Abend in Haifa Montag, 10. März 2014 . Fahrt nach Samaria . Rebschnitt in den Weinbergen Samarias . Besuch des Industriegebietes Barkan, wo über 3000 Palästinenser den Lebensunterhalt für ihre Familien verdienen . Besuch in Beith El, dem Ort des Traumes Jakobs . Abschiedsessen im RehalimWeingut in Samaria . Übernachtung im Hotel Eshel Hashomron in Ariel Dienstag, 11. März 2014 . Fahrt zum Flughafen und Abflug nach Deutschland Preise/Informationen Preis: pro Person 1.895,– Euro (Mindestteilnehmerzahl 20) ab 25 Personen Preisreduktion auf 1.815 EUR € ab 30 Personen Preisreduktion auf 1.750 EUR ab 35 Personen Preisreduktion auf 1.710 EUR€ ab 40 Personen Preisreduktion auf 1.685 EUR € Einzelzimmerzuschlag: 355 EUR € Entscheidend ist die Teilnehmerzahl zum Antritt der Reise. Die aktuelle Zahl der Teilnehmer können Sie gern bei uns erfragen. Wir behalten uns Preisänderungen bei starken Währungsschwankungen oder Flugpreisänderungen vor! FLÜGE: Berlin-Schönefeld – Tel Aviv Ben Gurion El Al LY352 03.03 10:45 (Mo) 03.03 15:55 Anmeldung und weitere Informationen: Veranstalter der Reise: Israelreise.de · Dittesstraße 34a · 08468 Reichenbach Telefon 03765/719851 · Fax 03765/3090027 E-Mail: info@israelreise.de Buchungsunterlagen und Beratung: Telefon: 03765 719851
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