Der „Neumeister Tross“ rollt weiter!
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Der „Neumeister Tross“ rollt weiter!
A K T I V F Ü R E I N E N D Y N A M I S C H E N M A R K T. S E I T 1 9 2 9 . NEUMEISTER HYDRAULIK AKTUELL AUSGABE 8/2010 Der „Neumeister Tross“ rollt weiter ! Endlich besinnt man sich wieder auf Premiumpartner mit Ideen, Innovationen und Lösungen. So rollt der „Neumeister Tross“ unermüdlich weiter. Aktiv und dynamisch – das Ende der Krise in Sicht. In angespannter wirtschaftlicher Lage gilt als höchste Prämisse, sich auf gewachsene Erfahrung zu besinnen und Bestleistung abzurufen. Genauso wichtig ist es, dass „Mittelständler“ in schwierigen Zeiten eng zusammenarbeiten, um gemeinsam Technik und Entwicklung neue, innovative Impulse zu geben und in eine erfolgversprechende Richtung zu lenken. Nur so ist es möglich, sich langfristig auszurichten, um den konjunkurellen Wiederaufschwung unmittelbar mitzugestalten. Das schafft Respekt und Vertrauen, verbessert das Einfühlungsvermögen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Die beste Basis für ein effizientes Unternehmen! Premiumpartner zu sein haben wir uns auch bereits in der Vergangenheit immer auf die Fahnen geschrieben. Davon zeugen mehr als 80 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte. Das große Hydraulikspektrum und die langjährige Berufserfahrung der Mitarbeiter sprechen für Neumeister Hydraulik als Premiumpartner; im Portfolio sind Komplettlösungen, Qualität, Zuverlässigkeit und optimale Beratung ganz oben angestellt. Damit unterscheiden wir uns deutlich von Herstellern, die sich auf Kopieren und Nachahmen spezialisiert haben. Seit Herbst 2008 stehen 14.320 m² Produktionsfläche und 3.250 m² Bürofläche zur Verfügung, um die anspruchsvollen Aufgaben unserer Kunden zu lösen. Immer eine Nasenlänge voraus: Eine Weiterentwicklung des patentierten Verriegelungszylinders ist in Erprobung. Ein Rohr- bzw. Schlauchbruchventil ist zur Serienfertigung freigegeben, welches in Punkto Sicherheit und Zuverlässigkeit ein Optimum darstellt. Dieses Ventil wird auf Seite 7 vorgestellt. Hydraulik-Zylinder, die Abnahmestandards nach Lloyd´s Register (LRS), Germanische Lloyd (GI), DET Norske Veritas (DNV) sowie American Bureau of Shipping (ABS) erfüllen, gehören heute zum Technologie-Vorsprung bei Neumeister. N E UMEIS TE R HY D RA ULIK A KT UE L L 8/2010 Neumeister Hydraulik strategisch auf Zukunft ausgerichtet Geschäftsführer Karl Reinhard führt die Firmengruppe seit mehr als 10 Jahren. Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Partner, es liegt in der Natur aller Geschöpfe unseres Planeten, dass Krisen, und seien sie noch so hart und schwer, die (Über-)Lebensgeister wachrütteln und ungeahnte Kräfte mobilisieren. Sind wir bisher unserem materiellen Wohlstand zuliebe geistig und ideell träge geworden und seelisch zurückgeblieben, so zwingen uns Ereignisse wie Bankencrashs, Wirtschaftsflauten, Arbeitslosigkeit, Naturkatastrophen, Terrorismus, Kriege, Regierungsohnmacht u. -versagen mit all ihren Folgen, unsere schlummernden Kräfte zu aktivieren. Not macht erfinderisch! Wer dabei nicht wach wird, hat langfristig keine Chance, gerät in Abhängigkeit und Armut. Wer nicht kreativ suchend ist, bleibt stehen. Und wer sich umdreht, wird zur „Salzsäule“ ... Die derzeitige Schwäche, speziell im Schwerfahrzeugbau und die Absatzkrise auf dem PKW-Sektor allgemein (wohin mit den vielen Autos auf verstopften Straßen?), macht auch in unserer Branche Sorgen. Wir als Zulieferer wollen und müssen, so gut es geht, Arbeitsplätze erhalten und produzieren. Fragt sich nur - in welche Richtung? Der Menschheit steht eine schier unlösbare Aufgabe ins Haus: Überleben und dabei Mutter Erde, um des Überlebens willen, zu schonen und zu pflegen! Dies alles mit dem heutigen und zukünftigen Stand der technischen Entwicklung in Einklang zu bringen, erfordert neues Denken – hin zu Einfachheit und zum gesunden und lebenswerten Dasein. Ansätze dazu sind genügend vorhanden – man muss sie nur fördern und wachsen lassen! Auch wir auf dem Hydrauliksektor ringen täglich um Neuerungen und Verbesserungen. Erfolgversprechendes wird zum Patent angemeldet. Überholtes wird fallen gelassen. In Zusammenarbeit mit unseren Kunden und deren Forderungen und Wünschen entstehen Neuheiten, welche mitunter zum „Renner“ werden. So ist z.B. unsere Verriegelungstechnik bei doppeltwirkenden Zylindern bisher sehr erfolgreich. Eine neue, vereinfachte und verbesserte Neumeister Hydraulik steht für Qualität, Zuverlässigkeit und Innovationskraft, und das bereits seit seiner Gründung im Jahr 1929 durch Otto Neumeister. Kein leichtes Erbe für die nachfolgenden Generationen, dieses Eigenverständnis über all die Jahre, die Generationswechsel und über die wirtschaftlichen Höhen und Tiefen hinweg zu bewahren bzw. noch weiter auszubauen. Den Beweis, dass dies selbst in der heutigen Zeit möglich ist, hat Karl Reinhard, Geschäftsführer der Firmengruppe von Neumeister Hydraulik, angetreten. Als Karl Reinhard im Sommer 1991 in das Unternehmen eintrat, gehörte es bereits zu einem der bedeutenden Hersteller für Hydraulikzylinder, -komponenten und -anlagen. Er übernahm die kaufmännische Leitung mit der Verantwortung des Finanzbereiches. Als ehemaliger Vorstand einer GenoBank hatte er nicht nur das notwendige Fachwissen im Gepäck – auch seine klare Ausrichtung, zukunftsorientiert zu handeln, hat Karl Reinhard bis heute zum Grundsatz seiner Arbeit gemacht. Bereits Mitte der 90er Jahre wurde er zum Geschäftsführer bestellt. sen werden. Der Standort Neuenstadt wuchs zu einem der modernsten und leistungsfähigsten Betriebe der Branche. In der Folge konnte Karl Reinhard noch weitere Firmenanteile erwerben und wurde dadurch Mehrheitseigner der Unternehmensgruppe. Doch Karl Reinhard wäre nicht mit „Neumeisterblut“ infiziert, hätte er nicht vorausschauend die Geschicke der Firmengruppe gelenkt, die auch durch die Turbulenzen der aktuellen Wirtschaftslage gesteuert werden mussten. Das Unternehmen hat sich fest als mittelständisches Karl Reinhard, Geschäftsführender Gesellschafter Familienunternehmen in der Branche etabliert, und die Karl Reinhard engagierte sich am Unternehmen in Marke Neumeister Hydraulik wird als Synonym für innovative Hydraulikprodukte am Markt wahrgenommen. „Strategie den folgenden Jahren auch finanziell, um die weiteZukunft ist für uns nicht nur ein moderner Slogan, sonre Unternehmensentwicklung zu fördern. Das konstante dern gelebte Firmenphilosophie“, erklärt Karl Reinhard das Wachstum, das durch die ausgeprägte Marktpräsenz entLeitmotiv seines Unternehmens. „Wir hatten schon immer stand, führte bald zu Engpässen in der Produktion und zwang die Entwicklung und Veränderung der Märkte mit wachen zum Handeln. Karl Reinhard war gefragt, die Finanzierung Augen im Fokus. Das hat uns geholfen, auch im derzeit eines neuen und größeren Unternehmensstandortes zu schwierigen, wirtschaftlichen Umfeld zu bestehen, und realisieren. Dieser wurde im Industriegebiet an der A 81 in damit werden wir auch die Herausforderungen der Zukunft Neuenstadt gefunden. Großzügige Produktionsflächen standen für eine industrielle Serienfertigung nun zur Verfügung. meistern“, sieht der Geschäftsführer sein Unternehmen gut gewappnet. Karl Reinhard wurde im Jahr 2000 zum geschäftsführenden Gesellschafter benannt und – nach Übernahme der Dass ihm das gelingt, weiß er, denn er hat ein junges, engagierFirmenanteile des ausscheidenden Geschäftsführers Peter tes Führungsteam zur Seite sowie hochkarätige Facharbeiter, die in ihrem Metier alle Spezialisten sind. „Wir pflegen einen Schwab - zum alleinigen Geschäftsführer der Firmengruppe familiären Umgang und jeder weiß, dass er sich auf den anderen bestellt. Die Neubau-Ressourcen hielten jedoch nicht lange an. Schon in den Jahren 2006 und 2007 mussten weitere verlassen kann. Das ist das, was uns stark macht und uns in eine erfolgreiche Zukunft blicken lässt“, ist sich Karl Reinhard sicher. Hallen und Flächen für Produktion und Logistik erschlos- Version ist in Entwicklung und wartet auf ihre Erprobung und Markteinführung. Und das alte Problem der Rohrund Schlauchbruchsicherung für Schwerlastfahrzeuge mit Achsausgleichzylindern fand in einer Weiterentwicklung eine vielversprechende Lösung. Einige dieser Produkte und deren Anwendungen finden Sie auf den folgenden Seiten. Eine angenehme und nachdenkliche Lektüre wünscht Ihnen Walter Neumeister Dieter Niemann Vertriebsleiter Stefan Matter Verkaufsleiter Helmut Wöhr Technischer Leiter NE UMEISTER H Y D RA UL IK A K TUE L L 8/2010 – S E IT E 2 Michael Weis Konstruktionsleiter Wilfried Mühlbach Produktionsleiter Jürgen Englert Kaufmännischer Leiter Bodenschätze | Energie | Ressourcen Die TBA 300 ist das Ergebnis aus 40 Jahren Erfahrung in der Fertigung von hydraulischen Bohrgeräten für den Spezialtiefbau, kombiniert mit innovativen Ideen, um den Anforderungen der Tiefbohrindustrie gerecht zu werden. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise und dem geringen Platzbedarf ist die TBA besonders für Bohrungen der Tiefengeothermie geeignet. Neben der Geothermie eignet sich die Anlage auch zur Exploration von Öl und Gas. Mit einer Hakenlast von 300 t können dabei Tiefen bis zu 5000 m abgeteuft werden. Bei der Entwicklung der Tiefbohranlage legte Bauer Maschinen besonderen Wert auf die Optimierung des Transport- und Aufstellprozesses. Aufgrund der immer höher werdenden Transportkosten sind alle Bauteile der TBA 300 mit Containereckbeschlägen ausgerüstet und entsprechen überwiegend den Maßen der standardmäßigen 20 ft und 40 ft Container. Dies ermöglicht einen raschen und sondergenehmigungsfreien Transport mit herkömmlichen Containerlastwagen. Um den Aufbau der Anlage zu beschleunigen und zusätzlich die Sicherheit zu erhöhen, werden alle Bauteile mit hydraulisch betriebenen Bolzen miteinander verbunden. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Optimierung des Hebewerkes gelegt. Mit seinem einzigartigen und patentierten Hybridantrieb kann die Tiefbohranlage in beiden Hauptlastfällen, Ein- und Ausbau des Bohrstrangs und dem Einbau des Casings, optimal betrieben werden. Fotos: Bauer Maschinen Während des Bohrbetriebs wird der „Triple-Zylinder“ als Antrieb verwendet. Dieser Zylinderantrieb ermöglicht einen schnellen und leisen Ein- und Ausbau des Bohrstrangs. Neben seiner Zugkraft von 140 Tonnen hat der Zylinder auch eine Druckkraft von 33 Tonnen. Der Vorteil des „Triple-Zylinders“ gegenüber herkömmlichen Zylindern liegt unter anderem in seiner geringen Einbaulänge. Dank seines kompakten Designs reichen 9,5 m Einbaulänge aus, um einen Hub von 14 m zu ermöglichen. Beim Einbau des Casings sind höhere Zugkräfte erforderlich. Dazu wird die hydraulische 40 Tonnen Hauptwinde verwendet. Bei einer 8-fach Einscherung können maximale Lasten von bis zu 300 Tonnen aufgebracht werden. Die Kombination der beiden Antriebssysteme – schneller Ein- und Ausbau des Bohrstrangs mit geringeren Lasten als auch hohe Lasten beim Casingeinbau – ermöglichen eine Energieeinsparung von bis zu 30% gegenüber herkömmlicher Systeme, wo entweder der hydraulische Hebezylinder oder das Windenhebewerk für beide Lastfälle ausgelegt werden muss. Neben der Energieeinsparung werden auch die Verschleißkosten für das Hauptseil deutlich reduziert. Nachdem hauptsächlich bei den Bohrarbeiten der „TripleZylinder“ verwendet wird und die Hauptwinde nur beim Casingeinbau, kann der Verschleiß am Hauptseil um ca. 70% reduziert werden. Triple-Zylindereinheit 1x DZ 255/220-7000 Gesamthub 14000 mm 2x DZ 185/160-7000 Gewicht 10,2 Tonnen mit Endlagendämpfung Ein weiterer Sicherheitsaspekt, der bei der Entwicklung der TBA 300 berücksichtigt wurde, ist die Handhabung des Bohrgestänges. Bauer Maschinen verwendet dazu das seitlich an der Anlage montierte Gestängehandlingsystem BHS 400. Die Gestänge werden mit Hilfe des Manipulators ohne manuellen Eingriff aus ihrer horizontalen Lagerung (neben der Anlage) direkt in die Bohrachse gebracht, wo sie vom Drehantrieb übernommen werden. Durch dieses automatische Handlingsystem und der damit verbundenen Einsparung des gefährlichen Arbeitsplatzes hoch über der Bohrbühne, dem sogenannten „Monkeyboard“, wird ein hoher Sicherheitsgrad gewährleistet. NE UMEISTER HY D RA ULI K A K TU EL L 8/2010 – S E IT E 3 Wechsel des Bohrgestänges Hydraulik-Fluide als Konstru Die Druckflüssigkeit als ein wichtiges Konstruktionselement ist in die Planung, Projektierung un Hydraulikzylindern in der Regel immer mit einzubeziehen. Hydraulik und damit auch Druckflüssigkeiten begegnen uns überall im täglichen Leben. Mein Beitrag soll Sie als Anwender bei der Auswahl von Hydraulikflüssigkeiten zum Nachdenken anregen. Er soll den Blick dafür erweitern, diese Flüssigkeitsgruppe einmal von anderer Seite zu beleuchten, um damit Chancen und Optionen aufzuzeigen, die sich bei Auswahl und Einsatz ergeben. Die Zeit ist zum kostbaren Gut geworden. Viel Zeit, Geld und Ärger erspart man sich allerdings, wenn man sich mit dem Thema Hydraulikflüssigkeiten vor der Anwendung auseinandersetzt. Kaum eine Maschine oder ein Gerät bewegt sich ohne Hydraulik. Die Druckflüssigkeit als ein wichtiges Konstruktionselement ist in die Planung, Projektierung und Inbetriebnahme von hydraulischen Anlagen und Hydraulikzylindern in der Regel immer mit einzubeziehen. Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit von Druckflüssigkeiten sind in direktem Bezug auf die Lebensdauer von Anlagen und Komponenten, deren Zuverlässigkeit und Funktionalität leider bei vielen Anwendern in Vergessenheit geraten. Die Vielseitigkeit der hydraulischen Kraftübertragung wird entscheidend von dem Verhalten des Übertragungsmediums, also der Hydraulikflüssigkeit, geprägt. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist es wichtig, die Eigenschaften von Hydraulikflüssigkeiten zu kennen. Der Nenndruck in Hydraulikanlagen ist heute deutlich höher. Die daraus resultierende höhere Beanspruchung aller Elemente des Hydrauliksystems, einschließlich der Pumpe, stellt auch höhrere Anforderungen an die Hydraulikflüssigkeit. Der Anteil von Hydraulikflüssigkeiten bezogen auf den Gesamtschmierstoffverbrauch in Deutschland beträgt ca. 13 - 14 % und stellt somit eine bedeutende Gruppe innerhalb der Schmierstoffe dar. Dabei werden folgende Hydrauliköle berücksichtigt: s Druckflüssigkeiten auf Basis von Mineralöl s Synthetische Druckflüssigkeiten s Schwer entflammbare Flüssigkeiten s Sonderflüssigkeiten Hydraulikflüssigkeiten sind heute leider zu Standardschmierstoffen herabgestuft, ohne dass man sich Gedanken über die unterschiedlichen Eigenschaften, Performanceund Leistungslevels der Basisflüssigkeiten und der damit verwendeten Additivsysteme macht. Die Druckfluide werden meist nach Preis, nach Mindestanforderungen oder DIN- bzw. "Haus-Spezifikation" eingestuft. Der technische Stellenwert wird damit vernachlässigt. Die Lösung von technisch anspruchsvollen Problemen in der Hydraulik, z.B. Reibungsschwingungen an Zylindern, werden technisch/konstruktiv gelöst, statt die Lösung über entsprechend geeignete Hydraulikflüssigkeiten anzustreben. Der Markt fordert Weiterentwicklung der Fluide. Für Hydrauliker, sowohl für Flüssigkeitshersteller als auch für Anwender und Komponentenhersteller, sind dies spannende Themen. Die Hydraulik befasst sich mit Energie- und Signalübertragungen durch Flüssigkeiten. Sie überträgt Kraft und Leistung zum Antreiben, Steuern und Bewegen. Arbeitszylinder bestehen nicht nur aus einem Zylinderrohr mit Boden, Kolben, Führung und einer blanken (verchromten) Welle. Das Ganze muss eben auch mit Dichtungen in richtiger Auswahl bestückt werden. Gleiches gilt für Ventile und Kreislaufkomponenten. Jede Hydraulikdichtung, bzw. die in der Hydraulikanlage verwendeten Elastomere, sind im Einsatzfall ganz oder teilweise von dem Druckmedium umgeben. Deshalb ist die Wechselwirkung zwischen Dichtungsmaterial und der Hydraulikflüssigkeit unumgänglich. Physikalisch beeinflusst die Druckflüssigkeit den Dichtungswerkstoff durch Quellen oder Schrumpfen. Dies hat Volumeneffekte zur Folge, welche die mechanischen Eigenschaften wie Härte, Elastizität, Zugfestigkeit und Dehnverhalten ändern. Chemisch werden elastomere Dichtungsmaterialien durch Temperatur, Sauerstoff, Wasser und Additive bzw. Alterungsprodukte der Hydraulikflüssigkeit beeinflusst. Mechanisch wird die Dichtung durch das Druckniveau bzw. die Druckpulsation des Mediums beansprucht. Zusätzlich verschleißen dynamisch beanspruchte Dichtungen (Stangen- und Kolbendichtung) durch die bei der Gleitbewegung auftretende Reibung. Wie Sie sehen, sind die Einflussmöglichkeiten der Fluide auf das Zusammenspiel Ihrer Arbeitszylinder oder Hydraulikanlage für eine optimale Funktion groß und sollten Beachtung finden. Unsere Technik steht Ihnen bei der Auswahl optimaler Hydrauliköle gerne zur Verfügung. Quellversuch (z.B. V1= 3,6831 ml) und das Volumen nach dem Quellversuch (z.B. V2= 4,3600 ml). Das ergibt eine prozentuale Volumenänderung von 18,4 % d.h. der DVI-Wert dieses Öls beträgt 18,4. Der Standardwerkstoff liegt somit auf der gestrichelten Linie im Bild 1. Die Bedingungen für den Quellversuch sind in ISO DIS 6072 festgelegt. Wenn DVI Werte verschiedener Öllieferanten verglichen werden, muss sichergestellt sein, dass diese nach den selben Richtlinien ermittelt wurden! Die zulässige Volumenänderung im praktischen Betrieb: Als Erfahrungswert für statische Abdichtungen mit O-Ringen geht ein !V/V2 bis zu 25% noch gut, für dynamische Belastungen (Kolben-, Stangendichtungen) sollte !V/V2 die 7%-Marke nicht überschreiten. Handelsübliche Dichtungen verhalten sich im Hydrauliköl anders als die Standarddichtungswerkstoffe der DVI Quellversuche. Häufig schrumpfen sie in Ölen, die einen DVI-Wert unterhalb 4 haben (Bild 1). Alterungsbeständigkeit Hydrauliköl altert durch Oxidation (Öl reagiert mit Sauerstoff und bildet Säurereste) und Polymerisation (Vergrößerung der Ölmoleküle). Es bildet sich Schlamm und harzartige Überzüge an Bauteilen. Kompressionsmodul Technische Informationen flüssigkeiten Neumeister Hydraulik. Technik fasziniert uns. über Hydraulik- Dichtungsverträglichkeits-Index (DVI) Vertragen sich Dichtungswerkstoff, die Hydraulikflüssigkeit und der Belastungsfall des Hydraulikzylinders? Der DVI gibt die Wirkung eines handelsüblichen Hydrauliköls auf einen Standarddichtungswerkstoff wieder, zeigt also eine Eigenschaft an. Gemessen wird das Volumen vor dem NE UMEISTER H Y D RA UL IK A K TUE L L 8/2010 – S E IT E 4 Öl enthält mehr oder weniger gelöste Luft (1-10%). Beim plötzlichen Druckabfall (z.B. Drosselstellen, Querschnittsvergrößerungen) wird die Luft sehr schnell abgeschieden (einige Millisekunden) und geht bei höherem Druck nur allmählich wieder in Lösung (30 – 40 Sec.). Dies erhöht die reale Kompressibilität (Bild 2). Ebenso zu berücksichtigen ist die Kompressibilität der Ölleitungen und anderer Baugruppen. In Hydraulikanlagen ist somit mit einer effektiven Kompressibilität zu rechnen (ca. 16000 bar). uktionselement Bild 1: Quellverhalten von PDF-Werkstoffen d Inbetriebnahme von hydraulischen Anlagen und Viskosität (Zähigkeit) Die Viskosität ist eine wichtige Kenngröße für die Beurteilung des Lasttragevermögens. Sie hängt stark von dem Druck und der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit ab. Gebräuchliche Bezeichnungen sind: dynamische Viskosität " und kinematische Viskosität v= "/p (P= Dichte des Hydrauliköls). Bei zu geringer Viskosität treten große Leckverluste auf und das Lasttragevermögen im Mischreibungsgebiet ist unzureichend (erhöhter Verschleiß). Bei zu hoher Viskosität ist die viskose Reibung und damit die Verlustleistung hoch. Die Grenze der Viskosität für Pumpen (Startviskosität und Mindestviskosität) zeigt das Diagramm (Bild 3). Der Empfehlungstabelle liegen die Viskositätsgrenzen 1000 cst und 15 cst zugrunde. Pourpoint, Stockpunkt Beim Absinken der Temperatur ist der Stockpunkt erreicht, wenn das Öl gerade nicht mehr fließt. Der Pourpoint gibt die Temperatur an, bei der das Öl gerade noch fließt. Er liegt 6-8 °C über dem Stockpunkt. Die Angabe des Stockpunktes ist nicht mehr gebräuchlich. Der DVI gibt die Wirkung eines handelsüblichen Hydrauliköls auf einen Standarddichtungswerkstoff wieder, zeigt also die entsprechende Eigenschaft an. Flammpunkt, Zündtemperatur Der Flammpunkt gibt die Temperatur an, bei welcher der Öldampf mit einer Flamme entzündet werden kann, während bei der Zündtemperatur Flüssigkeitstropfen sich von selbst entzünden. Es folgt eine Tabelle mit Einteilung von mineralölbasischen Hydraulikflüssigkeiten nach DIN 51 524 bzw. ISO 6743/4. Bild 2: Kompressionsmodul Kennbuchstaben nach DIN 51 502 und ISO 6743/4 Klasse L: Schmierstoffe, Industrieöle und verwandte Produkte Klasse H: Hydrauliksysteme Kennbuchstabe (Symbol) Kennbuchstabe (Symbol) Zusammensetzung typische Eigenschaften Anwendungsgebiet Betriebstemperaturen DIN ISO-L – H Mineralöle ohne Wirkstoffe (Grundöle) Hydraulikanlagen ohne besondere Anforderungen (finden nur noch sehr selten Anwendung) -10° bis 90° C HL HL Mineralöle mit Wirkstoffen zur Verbesserung der Altersstabilität und des Korrosionsschutzes Hydrostatische Antriebe mit hoher thermischer Beanspruchung, gutes Wasserabscheidevermögen -10° bis 90° C HLP HM Mineralöle des Typs HL mit Wirkstoffen zur Verbesserung des Verschleißschutzes im Mischreibungsgebiet Hydrostatische Antriebe mit hoher thermischer Beanspruchung, die Zusätze zur Verschleißminderung benötigen, gutes Wasserabscheidungsvermögen -20° bis 90° C – HR Mineralöle des Typs HL mit Wirkstoffen zur Verbesserung des Viskosität-/ Temperaturverhaltens Erweiterter Temperatur-Einsatzbereich im Vergleich zu HL-Ölen -35° bis 120° C HVLP HV Mineralöle des Typs HM mit Wirkstoffen zur Verbesserung des Viskosität-/ Temperaturverhaltens u.a. hydrostatische Antriebe in der Mobilhydraulik -35° bis 120° C – HS Synthetische Flüssigkeiten ohne spezifische schwer entflammbare Eigenschaften Spezielle Anwendungen in hydrostatische Anlagen -35° bis 120° C (HLPD) HG Mineralöle des Typs HM mit Wirkstoffen zur Verbesserung des StickSlip-Verhaltens Hydrostatische Anlagen mit Gleitlagern bei intermittierenden, niedrigen Gleitgeschwindigkeiten -30° bis 120° C HLPD – Mineralöle des Typs HM mit detergierenden/dispergierenden (DD)-Zusätzen, DD-Zusätze reduzieren Reibwerte Hydrostatische Antriebe mit hoher thermischer Beanspruchung, die EP/AW-Zusätze benötigen, DD-Zusätze halten Kontaminationen in Schwebe, z.B. Werkzeugmaschinen und mobile Systeme Der Kompressionsmodul ist eine stoffeigene physikalische Größe aus der Elastizitätslehre. Er beschreibt, welche allseitige Druckänderung nötig ist, um eine bestimmte Volumenänderung hervorzurufen. Bild 3: Viskosität Dieser Überblick über Hydraulikflüssigkeiten soll für die richtige Auswahl des Druckmediums sensibilisieren. Welche Eigenschaften bzw. Forderungen werden an den Einsatz in Arbeitszylindern, Ventilen und Komplettanlagen gestellt? Unsere Techniker stehen zur Beratung gerne zur Verfügung. Von Neumeister Hydraulik wird ein Öl der Gruppe HLPD Dieter Niemann empfohlen. NE UMEISTER H Y D RA UL IK A K TUE L L 8/2010 – S E IT E 5 Die Viskosität ist eine wichtige Kenngröße zur Beurteilung des Lasttragevermögens. Sie hängt stark von dem Druck und der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit ab. Wirtschaftliches Arbeiten durch Spitzentechnik – Liebherr Ramm- und Bohrgeräte LRB-Serie Im Spezialtiefbau zählen nur harte Fakten. Spezialtiefbaugeräte müssen daher kompromisslos rentabel sein: leistungsstark unter Extrembedingungen, zuverlässig im Dauereinsatz, vielseitig in der Anwendung und kostengünstig im Betrieb. Maximale Wirtschaftlichkeit durch maximale Auslastung - dafür sind die Liebherr- Ramm- und Bohrgeräte (LRB) weltweit bekannt. Die Ramm- und Bohrgeräte von Liebherr überzeugen durch Höchstleistungen dank eigenentwickelter Spitzentechnik. Modernste und leistungsstarke Antriebe, ein überzeugendes Mastkonzept, die elektronische Steuerung und das Maschinen- und Prozessdatenerfassungssystem bilden zusammen mit den leistungsstarken Arbeitsgeräten das Rückgrat moderner Liebherr-Spezialtiefbaugeräte. Die äußerst stabile Bauweise, eine große Nutzlänge des Mastes sowie die enorme Flexibilität der Kinematik machen jedes Liebherr-Spezialtiefbaugerät zur echten Universalmaschine mit großem Einsatzpotenzial. Je höher die Auslastung eines Spezialtiefbaugerätes, desto rentabler ist dessen Betrieb. Die Kinematik und die Masten der Liebherr-Spezialtiefbaugeräte sind daher für vielfältigste Einsätze konzipiert. Die einzigartige Dreieck-Kinematik der LRB-Serie verleiht dem Gerät eine besonders große Stabilität und hohe Richtkräfte, erlaubt nur geringste Verformung und garantiert so eine maximale Präzision, z. B. beim Abbohren von Gründungspfählen. Zur Erreichung dieser Stabilität und Flexibilität bedarf es qualitativ hochwertiger, leistungsstarker und zuverlässiger Komponenten. Im Bereich des Grund- und Haltearms der kombinierten Ramm- und Bohrgeräteserie LRB setzt Liebherr auf Zylinder von Firma Neumeister Hydraulik GmbH. Fotos: Liebherr Die Liebherr-Spezialtiefbaugeräte sind Universalmaschinen und bieten ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Ob mit Bohrantrieb, Doppelbohrkopf, Rüttler, Hammer oder Presse, die LRB-Serie ermöglicht immer eine optimale Leistung bei maximaler Auslastung und Flexibilität. Dazu liefern auch die Komponenten von Firma Neumeister Hydraulik GmbH einen wichtigen Beitrag. Bohrgerät im Einsatz Rammgerät für Stahlbohlen Bohrgerät LRB High-Tech pur. Starke Leistung mit Neumeister Hydraulik. Wir sind dabei ! Bauma 2010, Halle A4, Stand 504. NE UMEISTER HY D RA ULI K A K TU EL L 8/2010 – S E IT E 6 Hydraulische Entriegelungseinheit für Bordmatik an Kippfahrzeugen Die Entriegelungseinheit kann von ihren Einbaumaßen in die Rungenprofile der Kippfahrzeuge installiert werden. Die hydraulische Steuerung wird mit der vorhandenen Kippsteuerung kombiniert. Mit dieser hydraulischen Entriegelungseinheit kann das aufwändig mechanische BordmatikGestänge entfallen. Unsere Technik Telefon 07139 460222 (Herr Weis) wird Ihre offenen Fragen gerne klärend unterstützen. SPLITTER US-TRENDFORSCHER GERALD CELENTE Plato und die Mutter des Einfallsreichtums Jubilare 2009 RUHESTAND 2009/2010 NACHRUF 40 Neumeister-Jahre Hermann Senghas 6 Neumeister-Jahre Willi Krupp Thorsten Popel †10.12.2008 Betriebssicherheit konv. Dreherei 25 Neumeister-Jahre Kidane Taffere 10 Neumeister-Jahre Doris Ehnle innerbetr. Transport Reinigung Uwe Schacherl Herbert Glaser konv. Dreherei Werkzeug-/Vorrichtungsbau Marcus Heinrich Zylindermontage 17 Neumeister-Jahre Margitta Schmiss Siegfried Weber Einkauf Werkzeug-/Vorrichtungsbau Martina Lengler 35 Neumeister-Jahre Elfrun Kubach Finanzbuchhaltung Einkauf Jubilare 2010 45 Neumeister-Jahre Hans-Joachim Stoiber 40 Neumeister-Jahre Gerhard Kress konv. Dreherei 6 Neumeister-Jahre Irene Pfeifer † 10.12.2009 Personalabteilung 22 Neumeister-Jahre Roland Haas † 30.01.2010 Konstruktion 19 Neumeister-Jahre NC I Schweißerei 25 Neumeister-Jahre Paul Spohrer Vor mehr als 2.000 Jahren soll der griechische Philosoph Plato gesagt haben, Not sei die Mutter des Einfallsreichtums. In diesem Jahr werden die Menschen Not und Zwang kennenlernen. Die gesamte Welt wird ärmer werden. Die Regierungen konnten ihre Wirtschaften vorübergehend mit Konjunkturpaketen stimulieren, ein nachhaltiges Wachstum wurde damit nicht erzielt. „Wir sagten voraus, dass der Altweibersommer von 2009, in dem es einen Hype an unbegründeter Zuversicht und Hoffnung gab, dem Zynismus von 2010 Platz machen wird. Überall in der Welt wird eine Unterschicht, die einst die Mittelschicht darstellte, sich gegen Parteien erheben, die Banken retten und Freunde begünstigen, während sie die neuen Bedürftigen ignorieren. Weder politische Meinungsmache noch Wunschdenken wird die Fakten ändern. In den Ländern, in denen die ‚Größte Depression‘ den größten Zoll verlangen wird, wird es kein Entkommen aus Zeltlagern geben, aus dem Dasein des Bettlers, Obdachlosen, Hungrigen und des Arbeitslosen.“ Überleben wird das neue Motto in weiten Teilen der Bevölkerung sein. Lehrwerkstatt Vielen Dank für die tollen Jahre im Team! Wir arbeiten hoffentlich noch lange zusammen. Herzlichen Dank an großartige Mitarbeiter. Gesundheit und Glück im verdienten Ruhestand! Wir behalten Frau Pfeifer, Herrn Popel und Herrn Haas in ehrendem Gedenken. NEUMEISTER HYDRAULIK – AKTIV FÜR EINEN DYNAMISCHEN MARKT Druck-Zug-Zylinder Ø 25 mm bis Ø 500 mm · Druck-Zylinder Ø 18 mm bis Ø 450 mm Teleskopzylinder einfach- und doppelwirkend bis 10 m Hub · Stützzylinder 1- und 2-stufig · Sonderzylinder Handpumpen und Nebenantriebspumpen · Gleichhubanlagen Kippsteuerungen komplett Dachliftanlagen · Wechselbrückenanlagen · Hydraulische Verdrängerlenkung Elektrosteuerung Wege-, Druck-, Sperr- und Stromventile · Mengenteiler Hydraulikaggregate für Gleich- und Drehstrom bis 60 KW Neue Trends und der Ruf nach Anmut und Erlesenheit Die Menschen werden weltweit viel mehr Zeit und sehr viel weniger Geld zur Verfügung haben. Das bietet eine große Chance, kreative Talente zu entdecken, die vorher unter Konsum und Arbeitsüberlastung verborgen waren. Mitten in der „Größten Depression“ wird es einen Trend zu Anmut und Erlesenheit geben, bei dem es angesagt ist, Dinge wieder selbst herzustellen. Es wird modern sein, selbst zu entwerfen, zu nähen, zu gestalten. Um großartig auszusehen oder etwas Großartiges zu haben, wird Zeit und Talent nötig sein, nicht nur Geld. Diese Mischung aus geschmackvoller Eleganz, Qualitätsbewusstsein, Individualität, Schönheit und einem starken, durch die Depression gestählten Willen wird für diejenigen, die diese Entwicklung erkennen, neue Märkte bieten. „Wer nicht aufgibt, wird erfolgreich sein“, so Gerald Celente. IMPRESSUM Redaktion und verantwortlich für den Inhalt: Neumeister Hydraulik GmbH, Otto-Neumeister-Str. 9, D-74196 Neuenstadt · Redaktion: Walter Neumeister, Dieter Niemann Konzeption und Gestaltung: Michael Otto Werbeagentur GmbH, 74196 Neuenstadt-Stein · Neumeister Aktuell wird in zwangloser Erscheinungsweise herausgegeben. N E UMEISTER H Y D RA UL IK A K TUE L L 8/2010 – S E IT E 8