Herunterladen - Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg
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Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern e.V. Kleingärtner in Mecklenburg und Vorpommern Nein zu Müllgebühren Keine Basis für immer mehr Bewohnbarkeit schaffen Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde, inzwischen lacht uns auf unserer geliebten „Scholle“ wieder die Sonne entgegen. Doch in einigen Kreisen verdunkeln schwarze Wolken unseren Spaß an der Gartenarbeit. Was meine ich damit? In Schwerin sowie im Landkreis Vorpommern-Rügen mit den Altkreisen Grimmen, Ribnitz-Damgarten, Stralsund und Rügen, haben sich unsere Kommunalpolitiker wieder einmal etwas einfallen lassen. Müllgebühren für Kleingartenanlagen! Welcher Unsinn wird demnächst noch kommen? Ich finde, und das ist auch die Meinung unseres Landesvorstandes, eine solche Gebühr ist eine „Abzocke“. Wenn ich bereits die Müllgebühr, einschließlich Grundgebühr, zu Hause bezahle, weshalb dann nochmals für meinen Garten? Vorschläge für alternative Regelungen Keine Basis für mehr Bewohnbarkeit Peter Heinemann schließen und Gartenfreunde, die ihren nichtständigen Wohnsitz im Landkreis haben, sind verpflichtet ihren Müll ordnungsgemäß zu entsorgen (über Müllsäcke oder Müllbehälter). Wir hätten diese Vorschläge auch unterbreitet, wenn wir in die Vorbereitung der neuen Abfallsatzung für den Landkreis einbezogen worden wären. Aber schnell noch ein Beschluss kurz vor den Weihnachtsferien, denn ab 01.01.2016 sollte die Satzung wirksam sein. Wir werden immer wieder darauf hingewiesen, dass die Politik für das Volk da ist, dass unsere Volksvertreter sich um die Sorgen und Nöte der Menschen kümmern! Aber die Praxis sieht eben anders aus. Jetzt brauchen uns unsere Abgeordneten noch nicht, aber zur nächsten Wahl. Die Begriffe „Kleingärtnerische Nutzung“, „nicht zum Wohnen geeignet“ und „Anerkennung der kleingärtnerischen Gemeinnützigkeit“, sind ein wesentlicher Bestandteil des Bundeskleingartengesetzes! Für wen? Schafft die Politik nicht damit die Basis, dass unsere Kleingärten sich immer mehr der Bewohnbarkeit nähern. Ich erinnere: Elektro und Wasser waren schon vor 1990 in unseren Anlagen vorhanden, Abwasserentsorgung wurde uns aufdiktiert und nun die Müllgebühren. In der Summe muss sich jeder Gartenfreund nun die Frage stellen, wie lange ist mein Garten noch bezahlbar? Deshalb nochmals der Hinweis, sollte es Bestrebungen geben, die dem Bundeskleingartengesetz entgegenstehen, dann reagiert rechtzeitig, kommt ins Gespräch mit der Politik. Es ist nicht einfach, auch eure Kreis- und Regionalverbände sind in der Pflicht und nicht zuletzt auch der Landesverband. Veranwortlich für die Mitteilungen des Landesverbandes: Der Vorstand Die Artikel in den Vereinsnachrichten liegen in der Verantwortung der verfassenden Vereine. Geschäftsstelle und Redaktion Mühlenweg 8, 18198 Stäbelow Tel. 03 82 07/66 50, Fax: 03 82 07/66 53 4 E-Mail: gfwitte@ gartenfreunde-mv.de www.gartenfreunde-mv.de Sprechzeiten: Mo. bis Fr.: 9.00–12.00 Uhr Mo., Di., Do.: 13.00–15.00 Uhr Beiträge der Vereine sind an den Landesvorstand zu senden. E-Mail: redaktionsbeirat@ gartenfreunde-mv.de Redaktionsschluss für die Juni-Ausgabe: 25. April Letzte Korrektur für die MaiAusgabe: 12. April Der Landesverband steht hinter seinen Mitgliedern Wir werden auch weiterhin im Landesverband alles Mögliche versuchen, um diesen Unsinn zu stoppen. Wir finden uns mit der Aussage „das sind kommunalpolitische Entscheidungen“ nicht ab! Gleiches kann allen Vereinen nur empfohlen werden. Eine kleine Einschränkung muss ich natürlich machen. Sollte es Vereine geben, die gern die Müllentsorgung hätten, dann bitte. Denen die dazu „nein“ sagen, empfehlen wir nach Erhalt des Bescheides umgehend Widerspruch einzulegen. Auch wenn mir Einige schon gesagt haben: „Da kämpfst du wie Don Quichote gegen Windmühlenflügel“. Wir stehen im Wind und wir sind es, die den Wind zum Sturm werden lassen können. In diesem Sinne einen guten Start für die Gartensaison. Und denken sie stets daran, nicht zu viel Müll zu produzieren, denn die Satzung eine Landkreises reicht aus (wie beim Schnupfen) mindestens einen weiteren anzustecken. Peter Heinemann Vorsitzender des Landesverbandes Foto: Verlag W. Wächter Vorschläge, die im konkreten Fall dem Landrat des Landkreises Vorpommern-Rügen gemacht wurden, werden einfach ignoriert. Sind das schlechte Vorschläge, die dem Landrat unterbreitet wurden? Jeder Kleingärtnerverein hat die Möglichkeit sich freiwillig der Müllentsorgung anzuschließen, Vereinshäuser die bewirtschaftet bzw. verpachtet sind, sind an die öffentliche Müllentsorgung anzu- Da waren doch noch die „Gartenzwerge“, die eine Stimme haben! Wir haben eine Stimme und unsere Stimme kann vielleicht auch bei einer Wahl eine entscheidende Rolle spielen. Man muss sich auch einmal die Frage stellen, kennen unsere Politiker eigentlich das Bundeskleingartengesetz? Termine, Nachrichten und Berichte aus Kreisund Regionalverbänden Gartenfreund · April 2016 I VERBANDSNACHRICHTEN Tagung der Geschäftsführer und Leiter der Geschäftsstellen Regina Witte, Herr Joachim Richardt, Frau Michelle Schultes, Peter Heinemann (v.l.). Rechts: Blick in die Tagungsrunde. Am 24. Februar 2016 hatte der Landesverband der Gartenfreunde „Mecklenburg und Vorpommern“, die Geschäftsstellenleiter und Geschäftsführer der Mitgliedsverbände in das Vereinshaus in Stäbelow bei Rostock eingeladen. Pünktlich um 10 Uhr eröffnete Peter Heinemann, Vorsitzender des Landesverbandes, die Tagung. Er begrüßte ganz besonders die Gäste vom KVD, Herrn Joachim Richardt (Geschäftsführer) sowie die Mitarbeiterin Frau Michelle Schulte, anschließend übergab er die Leitung an Regina Witte, die Leiterin der Geschäftsstelle. Herr Richardt leitete den ersten Tagesordnungspunkt zur Versicherung im Kleingartenwesen durch eine kurze Darstellung der Möglichkeiten des Versicherungsschutzes für Verbände, Vereine und vor allem für die Kleingärtner, ein. Danach hatten die Teilnehmer Gelegenheit, Probleme beim Umgang mit der Versicherung vorzubringen. Die Schwerpunkte bildeten dabei die Laubenversicherung (FED) und die Rechtsschutzgruppenversicherung. Viele Fragen konnte Herr Richard beantworten bzw. klarstellen. Andere nahm er mit, um nach einer Lösung zu suchen. Besondere Kritik wurde bei der Handhabung der Rechtsschutzversicherung laut. Herr Richardt wies diese Kritik weitgehend zurück und bezog sich dabei auf den Vertrag zwischen Landesverband und der Roland Versicherung. Nach einem stärkenden Imbiss zum Mittag, beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Abfallentsorgung aus Kleingärten, dabei insbesondere der Entsorgung von Restmüll. Besondere Kritik richtete sich gegen den Landkreis Vorpommern-Rügen und dessen neue Abfallwirtschaftssatzung, bei welcher ein Zwangsanschluss von Kleingärtnervereinen vorgesehen ist. Dass es auch anders geht, zeigt die ebenfalls neue Satzung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, wo nur Kleingärtner zur Nutzung des Restmüllsackes verpflichtet werden, die nicht ihren Hauptwohnsitz im Kreisgebiet haben. Allen anderen wird der Anschluss freigestellt. Die Teilnehmer waren sich einig, dass wenn nichts Fotos: Uwe Richter anderes hilft, auch offener Protest organisiert werden muss. Gartenfreunde, insbesondere Mitglieder der Verbandsvorstände, sollten weiter versuchen, ihren Fuß in die Politik zu bekommen. Außerdem müssen wir als Verantwortliche in den Verbänden die politischen Aktivitäten in den Gemeinden, Städten und Kreisen verfolgen und wenn relevante Drucksachen auf die Tagesordnung gesetzt werden, die Möglichkeiten der Öffentlichkeitsbeteiligung nutzen. Zum Abschluss der Veranstaltung nahm der Vorsitzende noch einige Probleme der Verbände entgegen, um Sie in der nächsten Vorstandssitzung zur Beratung aufzurufen. Uwe Richter, Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit Gesprächsbedarf – Seminar Öffentlichkeitsarbeit Am 20. Februar 2016 waren die für Öffentlichkeitsarbeit in ihren Verbänden zuständigen Vorstandsmitglieder nach Stäbelow in die Geschäftsstelle des Landesverbandes eingeladen. Die letzte Zusammenkunft dieser Art lag schon einige Jahre zurück, seinerzeit noch im Zusammenhang mit dem Wechsel zum Verlag W. Wächter für den „Gartenfreund“. Neben altbekannten Gartenfreunden, war dieser Runde der beginnende Verjüngungsprozess anzusehen. Um so wichtiger erscheint daher, neue Mitstreiter mit dem erforderlichen Wissen auszurüsten. So hatte Seminarlei- II ter Uwe Richter, unser Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit, auch die Themen ausgewählt. Dass Öffentlichkeitsarbeit im Wesentlichen die Kommunikation des Vereins nach Innen und Außen ist, war schnell festgestellt. Uwe Richter arbeitete im ersten Vortrag sehr gut heraus, auf welchen Ebenen der Informationsaustausch Die Seminarteilnehmer aus Uecker-Randow, Stralsund, Anklam und Rügen. erfolgt und was man dabei richtig und was man besser nicht falsch machen sollte. Im zweiten Seminarpunkt ging es dann darum, wie sich das Kleingartenwesen in der Presse wiederfindet. Hier erkannten die Teilnehmer Nachholbedarf, vor allem bei den regionalen Zeitungen. Dort erscheinen die Gartenfreunde in der Regel nur, wenn es Konflikte und Ärger gibt. Man kann die Regionalzeitungen aber auch kontinuierlich mit Informationen versorgen. Das erhöht die Chancen mit „guten“ Nachrichten präsent zu sein. Wir wollen ja auch auf diesem Wege neue Mitglieder fin- Gartenfreund · April 2016 VERBANDSNACHRICHTEN den und die örtliche Politik für uns gewinnen. Danach ging es dann in die dritte Runde. Wir tauschten uns über unsere Verbandszeitschrift aus. Sie spiegelt schon unser Kleingartenleben wieder. Wie alles bei den Kleingärtnern, lebt auch der „Gartenfreund“ vom mitmachen jedes Einzelnen, allerdings ist hier noch viel Luft nach oben. Die derzeitigen Macher könnten entlastet werden und die Zeitung noch abwechslungsreicher sein, wenn sich auch andere Gartenfreunde an die Berichte wagen würden. Die Verbandszeitung könnte so noch mehr Nutzen für jeden Leser haben, wenn Informationen zu aktu- Seminarteilnehmer aus Südwestmecklenburg und Rostock. (Die Gartenfreunde aus Demmin und Rostock Land sind leider nicht im Bild) Fotos: Uwe Richter ellen Veranstaltungen mit dem erforderlichen Vorlauf eingereicht werden. Überhaupt geht es um das schon mehrmals beschworene „Netzwerken“ unter den Garteninteressierten. Immer wieder wird das Rad noch einmal erfunden, weil einer vom anderen nichts weiß. Die Runde war sich am Ende einig, dass neben der Fachberatung auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Schulungen dafür wieder einen Schwerpunkt der Arbeit im Landesverband bilden müssen. Es geht um die Zukunft des Kleingartenwesen in unserem Land. Wir brauchen unseren Mitgliedern nicht erklären wie sinnvoll und gesund die Gartenarbeit ist. Vielmehr stehen wir im Wettbewerb mit den ach so vielen anderen Freizeitmöglichkeiten. Hier müssen wir neue Wege finden, Interessierte zu erreichen. Nach längerer Pause hat Uwe Richter einen guten Neustart gemacht. Dies muss nun im Interesse neuer Mitstreiter mit weiteren und bestimmt auch externen Knowhow unterlegt werden. Thomas Schaaf, Fachberatung/ Öffentlichkeitsarbeit RV Demmin Der Fachberater – Gartentipps für den April Gemüsegarten Im Laufe des Tages gekaufte Pflanzen, sind an einem kühlen, schattigen Ort zu lagern. Welke Salatpflanzen sollten Sie sofort untersuchen, ob nicht etwa Drahtwürmer ihr Unwesen treiben. Drahtwürmer und auch Engerlinge treten verstärkt auf, wenn im Herbst Stalldung eingegraben wurde. Bei starkem Auftreten ist es angebracht, ein zugelassenes Bodenstreumittel anzuwenden. Alternativ können Sie auch Kartoffelscheiben als Köder auslegen und diese alle paar Tage überprüfen. Die Auslegestellen können Sie z.B. mit einem Blumenstab kennzeichnen. Blumenkohl, Salat, Kohlrabi, früher Rot- und Weißkohl, Knoblauch, Steckzwiebeln, Möhren, Petersilie, Spinat, Zwiebeln sowie Erbsen können Sie jetzt noch pflanzen bzw. säen. Am besten pflanzen sie Gemüse, gleich welcher Art, abends, denn dann wirkt sich die Sonne nicht mehr so schädlich auf die Pflanzen aus. Nach dem Pflanzen sollten Sie so durchdringend angießen, dass das Erdreich nicht nur feucht, sondern nass ist. Auf diese Weise erhalten die Pflanzen eine gute Verbindung mit dem Boden. In der Nacht haben die Pflanzen dann Gelegenheit, so viel Wenn Sie gern ein Spargelbeet Wasser aufzunehmen, dass sie am nächsten Tag kaum welken. Wer in Ihrem Garten haben möchten, so verfährt, wird auch keine Ver- sollten Sie daran denken, dass Anfang des Monats die günstigste luste zu beklagen haben. Pflanzzeit ist. Dazu heben Sie 30 cm tiefe und 30 cm breite Gräben aus. Die „Sämlinge“ werden in diese Gräben mit 50 cm Abstand auf 5 cm hohe Erdhäufchen gelegt. Die Wurzeln verteilen Sie gleichmäßig über das Häufchen. Anschließend werden die Gräben wieder mit Erde gefüllt. Im Herbst des Vorjahres oder im März des Folgejahres muss diese Fläche tief umgegraben und mit gut verrottetem Stallmist angereichert worden sein. Obwohl das Wetter in diesem Monat sehr wechselhaft sein kann, ist es doch schon wesentlich wärmer als im März. Der Boden hat sich soweit erwärmt, dass z.B. schon die vorgekeimten Kartoffeln gelegt werden können. Im März ausgesäte Puffbohnen und Schalerbsen erhalten die ers- te Nährstoffgabe, sobald sie 5– 8 cm hoch sind, die zweite Nährstoffgabe erfolgt etwa zwei Wochen später. Am besten machen Sie sich Nährlösungen zurecht, die Sie vorsichtig zwischen die Reihen gießen. Als erste Gabe kommt nur ein Stickstoffdünger in Frage, für die Zweite dann ein Volldünger. Obstgarten Obstbäume und Beerensträucher können Sie noch den ganzen April hindurch pflanzen, aber je früher, desto besser. Der Pflanzschnitt erfolgt dabei sofort. Unter den Bäumchen und Sträuchern wird anschließend gemulcht, also Kompost aufgebracht und der Boden mit dem ersten Rasenschnitt abgedeckt (auch Schutz gegen Un➤ krautwuchs). Klawitter Bauservice Fachbetrieb nach WHG 씰 Abdichten/Sanieren von alten, bestehenden Abwassergruben (z.B. Mauerwerk od. Betonringen) nach gesetzlichen Bestimmungen 씰 Neubau von Sammelgruben Gemüsebeet im April, Ernteverfrühung durch Vliesabdeckung. Gartenfreund · April 2016 Telefon 0 30 / 92 37 65 77 III VERBANDSNACHRICHTEN haben, können Sie es noch im Laufe des Monats vornehmen. Jetzt sollten Sie aber nur das Rindenpfropfen anwenden. Erdbeeren sind empfindlich gegen chlorhaltige Kalidünger. Deshalb ist es zweckmäßig, nur chlorfreie Dünger, wie Schwefelsaures Kali, zu verwenden. Kali ist für Erdbeeren besonders wichtig, da die Größe und Festigkeit der Frucht günstig beeinflusst werden, auch einem Grauschimmelbefall wird so vorgebeugt. Pflanzenschutz Die Apfelblüte, ein unweigerliches Zeichen für den Frühling. Der Obstbaumschnitt sollte im April beendet werden. Schneiden Sie später, so hat dies eine Schwächung der Bäume zur Folge. Bei sehr starkwüchsigen Bäumen kann das allerdings erwünscht sein, um Fotos: Horst Bublitz das Wachstum zu bremsen. Dies ist z.B. bei einem Wandspalier der Fall, welches in seiner Höhe begrenzt bleiben soll. Wenn Sie das Umveredeln Ihrer alten Obstbäume bisher versäumt Es gibt Pilzkrankheiten, die fast jedes Jahr auftreten. Wenn Sie sie vermeiden und halbwegs sauberes Obst ernten wollen, müssen Sie bereits vorbeugend spritzen. Zu solchen Pilzerkrankungen zählt z.B. Schorf an Apfel und Birne, gegen den Sie bereits unmittelbar vor oder während der Blüte eine erste vorbeugende Spritzung mit einem biologischen Fungizid vornehmen sollten. Pflanzenschutzwarnhinweise beachten! Gegen die Kräuselkrankheit am Pfirsich, erfolgt die Bekämpfung bereits beim Knospenschwellen, während gegen Zweigmonilia an Sauerkirschen und Narren- bzw. Taschenkrankheit an Zwetschen, nur eine Spritzung in die offenen Blüten Erfolg verspricht. Sie sollten stets beachten, dass auch bienenungefährliche Mittel nur morgens oder abends, also außerhalb der Flugzeiten, eingesetzt werden dürfen. Ein Insektizid sollten Sie nur bei einem starken Befall mit Blattläusen, Raupen und anderen tierischen Schädlingen einsetzen! Ansonsten besser darauf verzichten. Horst Bublitz Mitglied des Redaktionsbeirates und Fachberater Nachrichten aus Verbänden und Vereinen den Nutzpflanzen ein. Früher war strengungen gegen das Vergessen 16 Uhr die Möglichkeit seltene und eine große Vielfalt bei Getreide, im Nutzpflanzenanbau. Denn mit besonderer Kartoffelsorten, wie Obst und Gemüse normal. Viele der den alten Sorten verschwindet auch ‘Ackersegen’, ‘Heideniere’ oder ‘Roalten Sorten sind so gut wie ver- das Wissen um diese Kulturpflan- sa Tannenzapfen’ zu kaufen, und schwunden, regionale Sorten fin- zen. Was unsere Großeltern noch Informationen rund um die KartofUnkel-Bräsig-Strat 37 det man gar nicht mehr. Die aktu- wussten, muss nun wieder mühsam fel zu bekommen. Da im Garten zu 17139 Malchin ellen Sortimente der Gartencenter der Allgemeinheit zugänglich ge- dieser Zeit noch nicht so viel zu tun Tel. 0 39 94/22 37 58 ist, ein lohnenswerter Vorschlag und Versandhändler beinhalten macht werden. Fax: 0 39 94/21 37 28 für einen Ausflug in die Uckermark. vorrangig nicht selbst vermehrbare gartenfreunde-demmin-ev Hybridsorten, die dann auch noch Kleingärtner sollten regionale @freenet.de Dem Thema Artenvielfalt sollten nach bestimmten klimatischen Vo- Informationsveranstaltungen sich auch die Kleingärtner wieder raussetzungen verlangen. In der nutzen Vorwiegend Festkochend – verstärkt annehmen. Es ist in dieRegel bleibt dann auch noch der Zum Kartoffelanbau findet am sem Zusammenhang unverständPflanzkartoffeltag Geschmack auf der Strecke. in Greiffenberg 2. April der Pflanzkartoffeltag in der lich, wie man zum Beispiel in den Das Schlagwort „Biodiversität“ ist Auf zahlreichen Veranstaltungen Pfarrscheune Greiffenberg statt. Kleingärten Obst- und Gemüsesorin aller Munde, aber wie sieht es in unternimmt der Verein große An- Hier besteht in der Zeit von 10– ten anbaut, die fast das ganze Jahr der Praxis aus. Wird diese „Bio-Verschiedenheit“ denn auch gelebt? Die Mitglieder vom Verein VERN haben sich eben dieser Verschiedenheit verschrieben. Und da beim erscheinen dieser Ausgabe sicher viele Gartenfreunde über den diesjährigen Kartoffelanbau nachdenken, möchte ich auf die Bemühungen dieses Vereins aufmerksam machen. Der „Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg“ kurz VERN, will Menschen für alte und seltene Nutzpflanzen interessieren. Er hat seinen Sitz in der Uckermark, zwischen Prenzlau und Angermünde, genauer gesagt im Städtchen Greiffenberg. Aktiv setzt sich der Verein für die Erhaltung der Sortenvielfalt bei Eine große Kartoffelvielfalt wird angeboten, bei der jeder mit Sicherheit fündig wird. Regionalverband der Gartenfreunde Landkreis Demmin 1995 e.V. IV Gartenfreund · April 2016 VEREINSNACHRICHTEN Im Ratssaal des Neustrelitzer Rathauses waren die 16 Kleingartenvereine Foto: Uwe Richter und der Regionalverband zu Gast. Kräuter und Stauden gibt es auch. im Supermarkt erhältlich sind. Der Anbau dieser „Supermarktsorten“ ist dann in der Regel auch noch sehr anspruchsvoll. Hier setzten die Bemühungen des VERN an. Es finden alljährlich zahlreiche Veranstaltungen für interessierte Menschen statt. Zu jährlichen Höhepunkten haben sich der Kartoffeltag Ende März und der Tomatentag Anfang Mai entwickelt. An diesen Tagen pilgern Interessierte aus Nah und Fern nach Greiffenberg. Der Tomatentag 2016 findet am 1. Mai statt. Unabhängig von solchen festen Verkaufsterminen, kann man ganzjährig Saatgut von Getreide, Gemüse und anderen Nutzpflanzen kaufen. Dies ist z.B. direkt in Greiffenberg möglich. Das Saatgut wird aber auch gerne verschickt. Unter www. vern.de kann jeder interessierte Kleingärtner Katalog und Bestellformular downloaden. Es geht aber auch noch per Telefon. Seine anspruchsvollen Ziele versucht der Verein mit Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit umzusetzen. Dazu unterhält er ein eigenes Saatgutarchiv und eine Aufbereitungswerkstatt mit immerhin schon circa 2500 verschieden Herkünften von Nutz- und Zierpflanzen. Unterstützt wird der Verein auch von engagierten Landwirten. Ich denke das auch die Kleingärtner in Mecklenburg-Vorpommern von dieser hervorragenden Arbeit profitieren könnten. Vielleicht können die Landes- und Kreisverbände der Kleingärtner entsprechende Veranstaltungen organisieren. Fotos: Thomas Schaaf Regionalverband Mecklenburg/StrelitzNeubrandenburg e.V. Max-Adrion-Straße 41 17034 Neubrandenburg Tel. 03 95/7 07 70 89 Fax: 03 95/7 07 70 90 info@gartenfreunde-mst-nb.de satzung des Kreises. Letztere sieht vor, dass lediglich die Kleingärtner, die ihren Wohnsitz nicht im Kreisgebiet haben verpflichtet sind, eine Restmüllsack zu erwerben und an einem Mülltonnenstandort abzulegen. Ansonsten nimmt jeder Kleingärtner seinen Restmüll mit nach Hause in die eigene Mülltonne. Natürlich wurde in diesem Zusammenhang auch über das Verbrennen von Gartenabfällen gesprochen, welches nach Möglichkeit vermieden werden soll. Der Bürgermeister, der auch Mitglied des Kreistages ist, regt dabei den Erlass einer Allgemeinverfügung durch den Landrat an. Der Regionalverband unterstützt diese Initiative. Nach dem diese Schwerpunkte abgearbeitet waren, hatten die Vereinsvorstände die Gelegenheit, Sorgen und Probleme vorzutragen. Da wurde über so manchen löchrigen Weg oder über verstopfte Entwässerungsgräben gesprochen. Abhilfe wurde dabei zugesichert. Solche Beratungen finden ebenfalls in Feldberg, Woldegk und Burg Stargard statt. Sie ersetzen die Installation eines Kleingartenbeirates und führen zum gleichen Ergebnis. Uwe Richter Leiter der Geschäftsstelle Jahresberatungen in Neustrelitz Seit mehreren Jahren ist es eine gute Tradition in Neustrelitz. Der Bürgermeister der Residenzstadt, Andreas Grund und das Mitglied des Landtages sowie vormalige Stadtpräsident von Neustrelitz, Andreas Butzki, laden alle 16 Kleingärtnervereine zur Jahresberatung in den Ratssaal ein. Ebenfalls anwesend sind eine Vertreterin der Gruppe der Einzelgärten, die Leiterin des Umweltamtes des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und die Abteilungsleiterin „Wasserwirtschaft“ des gleichen Amtes. Weiter mit dabei, ein Vertreter des Wasser und Bodenverbandes sowie Mitarbeiter der Abteilung Liegenschaften. Ein bisschen vermittelt die Einrichtung die Atmosphäre einer Ratssitzung. Vor jedem Vorsitzenden steht ein Schild mit der Bezeichnung des Vereins und es sind die Sitzungssprechgarnituren aufgestellt. Im Vordergrund der Beratung standen ein Bericht der Aktivitäten des Regionalverbandes der Gartenfreunde im Jahr 2015, die Bewältigung der Abwasserabfuhr aus den Kleingartenanlagen und die RestThomas Schaaf müllentsorgung aus Kleingärten geFachberater RV Demmin 1995 mäß der neuen Abfallwirtschafts- Gartenfreund · April 2016 V VEREINSNACHRICHTEN In gemütlicher Runde beraten die Vorsitzenden der Mitgliedsvereine in Neustrelitz. Vorbereitendes Treffen der Mitglieder Am 10.02.2016 hatte der 2. Stellvertreter des Regionalverbandes der Gartenfreunde „Mecklenburg/ Strelitz-Neubrandenburg“, Gartenfreund Gerhard Berg, die Vorstände der Neustrelitzer Mitgliedsvereine zu einer Gesprächsrunde in das Café Souterrain eingeladen. Die Vorstände waren zahlreich erschienen. Ein besonderer Ehrengast konnte auch in der Runde begrüßt werden, nämlich das Ehrenmitglied Max Knop, langjähriges Mitglied und ehemaliger Vorsitzender des Kreisvorstandes der Gartenfreunde „Neustrelitz“. Des Weiteren nutzten die Gelegenheit der Zusammenkunft der Vorsitzende des Regionalverbandes, Gartenfreund Thomas Schröder sowie das Vorstandsmitglied für Finanzen, Karl-Heinz Ulfert, um mit den Vereinsvorsitzenden ins Gespräch zu kommen. Gartenfreund Berg hatte die Tagesordnung ausgegeben. Schwerpunktmäßig ging es darum, wie die Zusammenarbeit zwischen dem geschäftsführenden Vorstand des Re- gionalverbandes und den einzelnen Mitgliedsvereinen in Neustrelitz verbessert werden kann. Durch Gartenfreund Dr. Erwin Bark, Vorsitzender des KGV „Sonnenblume“, wurde positiv gewertet, dass der gesamte geschäftsführende Vorstand des Regionalverbandes im Sommer 2015 eine Vorstandssitzung in seinem Kleingartenverein (Vereinshaus) durchgeführt hat. Auch eine gemeinsame Begehung in der Kleingartenanlage, um mit den Mitgliedern des Kleingartenvereins und dem Vorstand ins Gespräch zu kommen, hob er lobend hervor. Auch die anderen anwesenden Vorstände sprachen sich dafür aus, dass es sicherlich vorteilhaft wäre, wenn zukünftig Vorstandssitzungen des Regionalverbandes auch in Neustrelitz stattfinden könnten, um so näher bei den Mitgliedsvereinen zu sein und auf kurzem Wege Probleme besprechen und diskutieren zu können. In geselliger Runde wurden angeregte Gespräche geführt und Probleme diskutiert. Zu guter Letzt hat das Ehrenmitglied, Gartenfreund Fotos: Thomas Schröder Knop, welcher durch den Vorstand des Regionalverbandes in die Ar- Regionalverband beitsgruppe Chronik berufen wur- der Gartenfreunde de, über seine Tätigkeit in dieser Nordvorpommern Arbeitsgruppe berichtet. Gleichzei- Parkstr. 21 tig hat er die Vorstände aufgefor- 18311 Ribnitz-Damgarten dert, zur Fortschreibung der Chro- Tel. 0 38 21/81 10 00 nik des Regionalverbandes, in den Fax: 0 38 21/70 88 99 eigenen Vereinen Schriftmaterial kv-gartenfreunde@vodafone.de und Fotos zu suchen, die schwerpunktmäßig die Geschichte des Umgestaltungen in Kreisverbandes „Neustrelitz“ bein- Hoikenrade geplant halten. Die Kleingartenanlage „Hoikenrade“ Gartenfreund Berg bedankte sich in Grimmen ist mit über 100 Jahren bei allen Mitgliedern der erschie- die älteste Anlage der Stadt. Neben nenen Vorstände für die konstruk- den beiden Kleingärtnervereinen tive, sachliche und insbesondere „Hoikenrade I“ und „Hoikenrade II“, auch offene Diskussion. haben auch die Vereine „Schwanenweg“ und „Am Spartenheim“ hier ihr Man ist mit der Erkenntnis auseinDomizil. Insgesamt 423 Kleingärten andergegangen, zukünftig ähnliche zählt die gesamte Anlage. 195 von Veranstaltungen in regelmäßigen ihnen, also rund 46 %, haben zur Abständen zu wiederholen, da dieZeit keinen Pächter. Diese Zahl wird se die Kommunikation und auch das sich in den nächsten Jahren sicher Zusammengehörigkeitsgefühl der noch erhöhen. Darauf wollen sich Vereine und insbesondere auch der die Gartenfreunde vorbereiten. Der Mitgliedschaft zum RegionalverKleingartenbeirat der Stadt will in band fördern. Zusammenarbeit mit den vier VerThomas Schröder einen und der Stadt Grimmen einen Vorsitzender des gemeinsamen Plan für die UmgeRegionalverbandes staltung der Anlage entwickeln. Bis auf den letzten Platz war der Versammlungsraum gefüllt. Dies zeugt vom großen Interesse der Kleingärtner an ihrem Verein „Hoikenrade I“. Rechts: Ingrid Matischewski dankt im Namen des Vorstandes Dieter Bornemann (l.) und Bernhard Gallas für ihre aktive Arbeit im Jahr 2015. Fotos: Hartmut Barkowski VI Gartenfreund · April 2016 VEREINSNACHRICHTEN Erste Schritte sind bereits erfolgt. So haben die Vereine den aktuellen Stand der abzureißenden Baulichkeiten, die Flächen der zu entsorgenden Asbestdächer, die laufenden Meter Hecke und die Anzahl der zu fällenden Bäume in den Gärten, welche zurückgebaut werden sollen, erfasst. Unterstützung hat auch Harry Glawe, Wirtschaftsminister des Landes, der gleichzeitig auch Stadtpräsident in Grimmen ist, zugesichert. Die Kleingärtner hoffen, dass Mittel des Landes aus der Städtebauförderung dafür eingesetzt werden können. Sie wollen aber auch ihren Beitrag dazu leisten. So beschlossen die Mitglieder des Kleingartenvereins „Hoikenrade“aufihrerMitgliederversammlung Ende Januar, die für dieses Jahr fällige Umlage von zehn Euro je Parzelle, für die Bezahlung der Container zu verwenden, mit denen vorwiegend Bauschutt und Asbestteile aus den leeren Gärten entsorgt werden sollen. Auf der gleichen Veranstaltung wurden auch die Gartenfreunde Dieter Bornemann und Bernhard Gallas mit einem Gutschein für ihre fleißige Arbeit in vielen freien Gärten ausgezeichnet. Ein besonderes Lob erhielt der Gartenfreund Wilfried Braun, der im vergangenen Jahr rund 170 Stunden gemeinnützige Tätigkeit für den Verein geleistet hat. Eine neue Struktur soll auch die Energieanlage in „Hoikenrade“ bekommen. Strom gibt es in dieser Anlage bereits seit 1984. In Eigenleistung und mit Unterstützung einiger Betriebe gelang es vor über 30 Jahren, 640 Parzellen mit Strom zu versorgen. Eine Energiegemeinschaft hat seit damals den Hut auf und sorgt für das Ablesen der Zähler und die Abrechnung mit dem Energieversorger. Der hohe Leerstand und Leitungsverluste sind verantwortlich dafür, dass die Stromabnehmer in diesem Jahr rund 3000 Euro an den Energieversorger nachzahlen mussten. So kann es nicht weitergehen, darin sind sich alle Kleingärtner einig. Die Verhandlungen mit dem Energieversorger sind schon weit fortgeschritten. Laut Auskunft des Verantwortlichen der Energiegemeinschaft, Harry Schmidt, ist eine neue Trafostation geplant. Neue Kabel sollen verlegt und fünf bis sechs Kabelverteilerschränke aufgestellt werden. Die Kosten dafür übernimmt E.ON edis. Die Kosten für die Hauptzähler und für den Anschluss der einzelnen Parzellen müssen die Stromabnehmer tragen. „Wenn es Gartenfreund · April 2016 uns nicht gelingt, eine neue Anlage zu installieren, dann geht in „Hoikenrade“ das Licht aus. Die Kosten der alten maroden E-Anlage würden uns erschlagen“, sagt Harry Schmidt. „Außerdem erfolgt eine Teilung der Anlage entsprechend der vier Kleingärtnervereine.“ Die Installation der neuen Anlage soll im Herbst 2016 abgeschlossen sein. Damit wird der sogenannte Schwund erheblich gesenkt. Jeder Verein kann sich dann seinen Stromanbieter suchen und ist für die Betreuung seiner Anlage und die Abrechnung des Stromverbrauchs verantwortlich. Damit ist dann ein großer Schritt in Richtung neue Struktur in „Hoikenrade“ getan und die gesamte Das Präsidium: Peter Heinemann, Klaus Falk, Joachim Franz. Anlage, in welcher Größe auch immer, für die Zukunft besser aufge- Partei „Die Linken“, Kerstin Kassner, geschenk überreicht. Auch der Landie ihm nach ihrem Grußwort an desverband dankte ihm für sein stellt. die Delegierten ein Ehrenpräsent ehrenamtliches Wirken in den letzHartmut Barkowski überreichte. Nach seiner Ernen- ten 20 Jahren. Joachim Franz beMitglied für Öffentlichkeitsarbeit nung zum Ehrenvorsitzenden des dankte sich mit herzlichen Worten im Vorstand des RegionalInselverbandes, die er sich nach bei allen Anwesenden für diese hoverbandes der Gartenfreunde über zehnjährigem Vorsitz durch he Wertschätzung und jeder spürNordvorpommern sein Engagement für das Wohl und te, wie schwer ihm der Abschied Wehe der Rügener Kleingärtner fällt. ehrlich verdient hat, wurde ihm im Wie ein roter Faden zog sich das Inselverband Namen des Vorstandes und aller gewachsene Vertrauensverhältnis der Gartenfreunde e.V. Gartenvereine ein wertvolles Sach- zwischen Vorstand und Vereinen Rügen Industriestr. 10 18528 Bergen auf Rügen Tel. 0 38 38/2 22 44 Fax: 0 38 38/20 95 23 post@gartenfreunde-ruegen.de 18. Delegiertenversammlung des Inselverbandes verabschiedet Joachim Franz als langjährigen Vorsitzenden Der Bericht des geschäftsführenden Vorstandes des Inselverbandes „Rügen“, war alles andere als nur ein Abschiedswort des scheidenden Vorsitzenden Joachim Franz. Dazu war und ist die Situation, um das Kleingartenwesen unserer Insel und darüber hinaus viel zu ernst. Joachim Franz war und ist auch nicht der Typ, der die Dinge unter den Teppich kehrt, sondern sie kritisch beim Namen nennt und den Weg nach vorn weist. Die Staffelübergabe an den Vorstand mit neuem Vorsitzenden enthielt ein ganzes Programm zur Lösung brisanter Themen, die für den Fortbestand der örtlichen „grünen Lungen“ – den Kleingartenanlagen mit ihren fleißigen Menschen – lebensnotwendig sind. Natürlich kam auch die Verabschiedung von Joachim Franz nicht zu kurz. Den Reigen eröffnete das Ehrenmitglied des Inselverbandes und Bundestagsabgeordnete der DER FACHBERATER Nr. 2 / Mai 2015 DER F A C H B E R AT E R Verbandszeitschrift des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde 4 x im Jahr neu – damit Sie als Gartenfachberater und Vereinsvorstand immer auf dem Laufenden sind! SPIEL – SPORT – BEWEGUNG RAUM FÜR SPIELE – SPIELRÄUME Bestellung Hiermit bestelle(n) ich(wir) DER FACHBERATER Abonnement(s) zum quartalsweisen Bezug per Post. Der Jahresbezugspreis je Abonnement beträgt EUR 12,00 inkl. Postzustellung und Mehrwertsteuer. Name/ Verein Straße / Nr. PLZ / Wohnort Zahlung Bitte buchen Sie den jährlichen Abonnementspreis von EUR 12,00 jeweils im Januar von folgendem Konto ab: Geldinstitut IBAN BIC Datum/Unterschrift Coupon bitte einsenden an Verlag W. Wächter GmbH Elsasser Straße 41, 28211 Bremen Tel. 04 21/3 48 42-0 Fax 04 21/3 47 67 66 verlag@waechter.de VII VEREINSNACHRICHTEN Joachim Franz gratuliert Thorsten Albert zur Wahl. Rechts: Aussprache zum Rechenschaftsbericht durch den Bericht. Dies zeigt sich besonders darin, Hilfe vor Ort z.B. bei der Erarbeitung von Dokumenten und bei der Vorbereitung von Mitglieder- und Wahlversammlungen, aber auch Beistand bei Auseinandersetzungen mit privaten Bodeneigentümern, bei Rechtsstreitigkeiten und bei der leider auch auftretenden Auflösung von Vereinen, zu geben. Gerade hier kann aber den Vereinen ihre Verantwortung bei der Durchsetzung des Räumungsverlangens gegenüber Pächtern nicht abgenommen werden. Das Gemeinsame zeigte sich besonders bei der schwierigen Lösung der Abwasserproblematik und der damit verbundenen Prüfung der abflusslosen Sammelgruben. Hier hat sich besonders das damalige Mitglied des Vorstandes des Inselverbandes, Gartenfreund Jürgen Hermannsdörfer, durch seine Kompetenz und Einsatzbereitschaft auszeichnet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 614 Dichtigkeitsprüfungen seit 2012 und das Umweltamt des Landkreises bestätigte nach durchgeführten Kontrollen und der Teilnahme an Dichtigkeitsprüfungen eine ordentliche Durchsetzung der Vorschriften auf unserer Insel. Gerade bei solchen „Brocken“, die uns staatliche Stellen in unsere „grünen Oasen“ rollen, beweist sich der Zusammenhalt eines Kreisverbandes. Man kann sich des Eindruckes nicht verwehren, dass auf allen Ebenen versucht wird, den Kleingärtnern das Leben zu erschweren und immer wieder neue finanzielle Hürden durch „Anschlusszwänge“ aufzutürmen. Jüngstes Beispiel ist der Beschluss des Kreistages Vorpommern-Rügen vom 14.12.2015 zur Abfallsatzung des Landkreises, der festhält, dass „auch Kleingär- VIII ten dem Anschlusszwang unterliegen“. Gegen diese Ungerechtigkeit wurde einstimmig ein offener Brief an die Kreistagspräsidentin und den Landrat von Vorpommern-Rügen angenommen. Es ist mehr als bedauerlich, dass solche Beschlüsse, ohne die Betroffenen anzuhören oder auf ihre Einwände zu reagieren, durchgewunken werden und der Landrat diese Abzocke gegenüber den Kleingärtnern auch noch als „Geschenk“ bezeichnet. Wie weit sind der Kreistag und der Landrat Drescher schon von den Wählern entfernt? Ja, und was gilt das Wort des Bürgerbeauftragten des Landes, der auf die Einlassung des Landesverbandes der Gartenfreunde sofort reagierte, das Ansinnen des Landkreises ablehnte, dies dem Landrat übermittelte und dieser angeblich diese Nachricht nicht erhalten haben will? Es entsteht aber aus solchen administrativen Maßnahmen noch ein viel größeres Problem für die Existenz des gesamten Kleingartenwesens. Das Bundeskleingartengesetz als Bestandteil des Einigungsvertrages wird weiter ausgehebelt, weil mit solchen Beschlüssen das Argument der „Bewohnbarkeit der Gartenlauben“ und der damit verbundenen Gebührenflut durch die Ämter Tür und Tor geöffnet wird und letztendlich die Bezahlbarkeit der Kleingärten durch die Pächter infrage gestellt wird. Dem muss Einhalt geboten und Widerspruch eingelegt, und wenn notwendig, vor Gericht Klage dagegen erhoben werden. Dieses Beispiel von Verwaltungswillkür allein zeigt, dass der Kapitän in schwierigem Fahrwasser leider aus gesundheitlichen und Altersgründen die Kommandobrücke verlassen muss. Aber mit dem neu gewählten Vorsitzenden, Thorsten Albert, tritt nun ein Jüngerer an seine Stelle. Er kann sich auf eine erfahrene Crew gestandener Vorstandsmitglieder, wie den Schatzmeister Jürgen Blüthgen, der seit 1992 sicher den gut aufgestellten Haushalt des Inselverbandes verwaltet, den stellvertretenden Vorsitzenden Peter Heinemann, mit seinen Erfahrungen als Vorsitzender des Landesverbandes der Gartenfreunde „Mecklenburg/Vorpommern“ und Norbert Rösler, der schon eine Wahlperiode als Fachberater tätig ist, verlassen. Sie alle werden mit den neu gewählten Vorstandsmitgliedern, Gartenfreundin Marion Reichert für die Öffentlichkeitsarbeit und der Gartenfreundin Antje Gamradt als Schriftführerin, den Inselverband der Gartenfreunde „Rügen“ sicher an den Klippen der Politik vorbei steuern. Die Delegiertenversammlung hat den Weg dafür klar gewiesen. Wünschen wir den Unentwegten und Mutigen alles Gute und viel Erfolg! Werner Jung Vorstandsmitglied des Inselverbandes für Öffentlichkeitsarbeit Fotos: Werner Jung einen Rundgang durch ihre liebgewonnene Parzelle. Sie überlegen, was werde ich wohin säen oder pflanzen, welche Veränderungen stehen an und welches Material brauche ich dafür und vor allem – wann kann ich mit den ersten Arbeiten beginnen? Das ist auch für den Regionalverband Anlass, den geschäftsführenden Vorstand zu verjüngen und neu zu wählen. Die in der Satzung festgelegte Wahlperiode ist vorbei. Darum führen wir am 2. April 2016 unsere Delegiertenversammlung im Landgasthof „Schwedt“ in Redefin an der B 5 durch. In dieser Zusammenkunft werden die Aufgaben und Ziele für alle Kleingartenvereine und Kleingärtner für die nächsten drei Jahre beraten und abgesteckt. Jeder Delegierte und Vorsitzende eines Kleingartenvereins ist gut beraten, sich mit seiner Teilnahme in die Gespräche einzubringen, um zu einem regen Erfahrungsaustausch zu gelangen. Ingeborg Schönhoff Geschäftsführerin Regionalverband der Gartenfreunde Südwest Mecklenburg e.V Bahnhofstr. 27 19230 Hagenow Tel. 0 38 83/72 70 62 Fax: 0 38 83/72 70 82 kbv-gartenfreund-swm@gmx.de Delegiertenversammlung steht bevor Die zahlreichen Kleingärtner werden unruhig, machen immer öfter Gartenfreund · April 2016