11 400 Lämpchen leuchten am Küsnachterberg
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11 400 Lämpchen leuchten am Küsnachterberg
GZA/PP 8048 Zürich 29. Jahrgang Donnerstag, 12. Dezember 2013 Nr. 50 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch «Küsnachter» wird amtliches Publikationsorgan Foto: Philippa Schmidt 11 400 Lämpchen leuchten am Küsnachterberg Seit acht Jahren leuchtet die über 80-jährige Weihnachtslinde immer vor den Festtagen am Küsnachterberg. «Elektro 4» präpariert den Baum mit 11 400 LED-Lämpchen und bietet jeweils an Adventssonntagen von 17 bis 19 Uhr Glühwein, Punsch sowie selbst gemachtes Früchtebrot an. Bis zum Dreikönigstag wird die Linde den Küsnachterberg noch in stimmungsvolles Licht tauchen. (phs.) ANZEIGEN FONDUE – man sagt: «Das beste der Region» Als FIXFERTIG-Mischung erhältlich Raclette Théodule, Exklusivität Comestibles Weber Molkerei Forchstrasse 199 Zollikerberg Tel. 044 391 68 80 www.gourmet-service.ch www.fondueweber.ch Liebe Leserinnen und Leser Ab dem 1. März 2014 wird die Wochenzeitung «Küsnachter» von der Lokalinfo AG in der Gemeinde Küsnacht für zwei Jahre zum amtlichen Publikationsorgan. Der Küsnachter Gemeinderat hat in Anwendung der Gemeindeordnung einem Probebetrieb von zwei Jahren zugestimmt. Im Jahr 2010 hatte die Küsnachter Gemeindeversammlung einen jährlich wiederkehrenden Kredit von 245 000 Franken für die wöchentliche Herausgabe eines kommunalen Mitteilungsblatts als zu kostspielig abgelehnt, weswegen die Gemeinde nach einer Lösung gesucht hatte. Mit dem nun gefällten Entscheid wird der «Küsnachter» ab März 2014 nicht nur die amtlichen Inserate und Stelleninserate der politischen Gemeinde und der Schulgemeinde publizieren, sondern auch in die Briefkästen aller Küsnachter Haushalte in Dorf und Berg verteilt werden. Nach zwei Jahren wird die Küsnachter Gemeindeversammlung über eine endgültige Lösung entscheiden. Redaktion und Verlag des «Küsnachter» freuen sich weiterhin, umfassend und politisch ausgewogen über das Dorfgeschehen sowie das Vereinsleben in Küsnacht berichten zu dürfen. Redaktion und Verlag 2 Stadt Zürich Nr. 50 12. Dezember 2013 AKTUELL Autocarrosserien wieder wie neu aussehen lassen Für künftige Carrosseriespengler gibt es in der Emil Frey AG, Garage Zürich Nord, genügend Herausforderungen: Hier kümmert man sich um 14 verschiedene Automarken. Die Lehrstellen im Autogewerbe Am bekanntesten ist der «Automech», der inzwischen Automobilfachmann heisst. Doch das Autogewerbe hat für junge Männer und Frauen weitaus mehr Berufe zu bieten, und somit auch Lehrstellen. Ein Blick ins Unternehmen der Emil Frey AG zeigt die Vielfalt der möglichen Berufsausbildungen. Den Auftakt zur Serie macht die Ausbildung zum Carrosseriespengler. Thomas Hoffmann «Ich liebte Autos schon, als ich klein war», erzählt Ruben Monteiro, «es fasziniert mich, wie sie aufgebaut sind, was man daran machen kann.» Der 18-Jährige absolviert in der Garage Zürich Nord an der Thurgauerstrasse 35 beim Hallenstadion eine Lehre als Carrosseriespengler. Deren Aufgabe ist es, beschädigte Autocarrosserien wiederherzustellen. Sie reparieren Fahrzeugaufbauten, vor allem von Unfallautos, und bringen eingedrückte Stellen mit Geschick in die ursprüngliche Form zurück. Die Lernenden sollten «technisches Verständnis, Verantwortungsbewusstsein, Freude am Arbeiten mit Metall und Ausdauer mitbringen», heisst es beim Schweizerischen Carrosserieverband (VSCI). Von Vorteil seien zudem ein gutes Augenmass, Formgefühl und Handfertigkeit. «Arbeitsklima ist tipptopp» Spannend findet es Ruben Monteiro, wenn an einem Auto grössere Schäden zu reparieren sind, «da muss man zuerst mal alles exakt ausmessen und dann entscheiden, wie man vorgehen will». Nebst den Autos gefällt ihm in der Garage Zürich Nord Lehrling Ruben Monteiro ersetzt bereits im 1. Lehrjahr selbstständig einen Stossfänger. der Emil Frey AG vor allem das Arbeitsklima, «das ist tipptopp. Alle helfen sich gegenseitig.» «Im ersten Jahr arbeiten die Lehrlinge mit mir», erklärt Lehrmeister Fernao De Sá Nóbrega. Da gehe es um Pünktlichkeit, Ordnung am Arbeitsplatz sowie Autos frisch und sauber zu machen. «Sobald jemand so weit ist, übergebe ich ihm ein Auto, da kann er kleinere Arbeiten selbst ausführen, wie beispielsweise Stosstangen entfernen.» Im zweiten Lehrjahr werden die selbstständigen Arbeiten umfangreicher, im dritten können die Lehrlinge kleinere Blechschäden vom Vorbereiten bis zum Abliefern eigenständig erledigen. «Im vierten Jahr kommen dann noch grosse Schäden dazu», so Nóbrega, bei denen man vorher viel überlegen und planen müsse, wie man die Auf- Foto: ho. gabe anpacke. «Die Stifte müssen Freude am Beruf haben», weiss der Lehrmeister in der Garage Zürich Nord, «dann schaffen sie die Ausbildung locker.» Vierjährige Lehre Voraussetzung für eine Lehre als Carrosseriespengler respektive -spenglerin ist die abgeschlossene Volksschule mit guten Leistungen in Mathematik, Geometrie und Technischem Zeichnen. Die Lehre dauert vier Jahre, einen Tag pro Woche geht man in die Berufsfachschule. Berufsbezogene Fächer sind technische Mathematik, Technologie, Fachkunde und technische Kommunikation. Der Lohn im 1. Lehrjahr beträgt in der Garage Zürich Nord 500 Franken, im 4. Lehrjahr 1200 Franken. Berufseinsteiger verdienen etwa 4200 Franken. Nach mindestens zweijähriger Berufspraxis kann man sich mit der Höheren Fachprüfung zum Carrosseriemeister respektive -meisterin Fachrichtung Spengler weiterbilden. Damit kann man einen Carrosseriebetrieb selbstständig leiten oder eine leitende Stelle übernehmen, beispielsweise als Betriebsleiter. www.carrosserieverband.ch/lehrberufe, www.garagezuerichnord.ch. ANZEIGEN Slam-Poetry-Förderpreise auch an Zürcher Die IBK-Förderpreise 2013 an Künstlerinnen und Künstler der Sparte Slam Poetry wurden verliehen. Auch Zürcher sind darunter. Die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) – der Preis wird seit 1991 jährlich verliehen – zeichnete sieben Künstlerinnen und Künstler der Sparte Slam Poetry mit einem Förderpreis aus. Dieser ist mit 10 000 Franken dotiert. «Obwohl die Slam Poetry eine so produktive Kunstsparte ist, gab es bislang nur wenige öffentliche Auszeichnungen in diesem Bereich. Auch das war ein Grund für unsere Wahl in diesem Jahr», begründete Margrit Bürer, Vorsitzende der IBK-Kommission Kultur, aus Anlass der Preisverleihung. Die Preisträgerinnen und -träger wurden von einer internationalen Fachjury aus insgesamt 16 Nominationen ausgewählt. Unter ihnen sind auch Hazel Brugger und Philipp Reichling aus dem Kanton Zürich. Brugger wurde 1993 in San Diego geboren. Sie hat schon viele Siege in der Slam-Poetry-Szene gefeiert. Seit Juni 2011 absolvierte sie zahlreiche Slam- und TV-Auftritte im deutschsprachigen Raum und ist seit 2013 Kolumnistin. Auszug aus der Jury-Begründung: «Kein Zweifel, Hazel Brugger fällt es leicht, die Welt, in der sie lebt, kühl zu analysieren, doch in ihrer Lakonik schwingt immer die Verletzlichkeit derer mit, die gegen den Strom der Selbstzufriedenen anschwimmen und nach echter Erfahrung hungern. Die Kunstfigur Hazel Brugger wird so zur Platzhalterin einer Generation, die mindestens virtuell schon alles gesehen hat und die der endlosen Flut von Information überdrüssig geworden ist. So werden Hazel Bruggers scheinbar hingeworfene Texte recht eigentlich zu präzisen und preziösen Zeitbildern.» Reichling ist 1987 geboren. Er ist seit 2006 mit grossem Erfolg auf deutschsprachigen Poetry-Slam-Bühnen unterwegs. In den Jahren 2006 bis 2011 vertrat er den Zürcher Schiffbau-Poetry-Slam an den deutschsprachigen Slam-Meisterschaften, 2012 trat er im Team an. Auszug aus der Begründung der Jury: «Philipp Reichling baut aus globalen Problemen, philosophischen Thesen und alltäglichen Beobachtungen kleine Geschichten, die mit grosser Leichtigkeit und meist in klassischen Versmassen daherkommen. Sein Tiefsinn ist unaufdringlich, und so gelingt es ihm stets, einen Schritt zurück zu machen, und im Kleinen das Grosse, ‹The bigger Picture›, einzufangen.» (pd.) NEU: KLASSISCHE und GESUNDHEITSMASSAGE www.nkmassagepraxis.ch Telefon 079 944 32 88 · Islergasse 3 8703 Erlenbach ZH ANZEIGEN IMMOBILIEN Küsnachter AKTUELL «Asylsuchende sind keine Mobilfunkantennen» Da war sogar Gemeindepräsident Markus Ernst erstaunt: Kein Küsnachter wollte über Hans-Peter Amreins Initiative diskutieren. Während die Initiative an der Gemeindeversammlung deutlich abgelehnt wurde, wurden die restlichen Traktanden – unter anderem die Budgets der Politischen und der Schulgemeinde – gutgeheissen. Philippa Schmidt Mark Furger (FDP) freilich kam als Planungsvorsteher nicht darum herum, Stellung zur Initiative des Küsnachter SVP-Kantonsrats zu beziehen. Zuvor hatte Amrein seine Initiative und die Vorgeschichte erläutert. «Es geht darum, dass Wohnunterkünfte für Asylbewerber in bestehenden Bauten eingerichtet werden», erläuterte Amrein. Er schlug ein Kaskadenmodell für Asylunterkünfte vor: zuerst in der Zone für öffentliche Bauten, dann in der Wohnzone mit Gewerbeanteil und «zuallerletzt» in der Wohnzone. Keine Urnenabstimmung Amrein verglich dies mit einem Kaskadenmodell, das die Gemeinde Küsnacht in Bezug auf Mobilfunkantennen umsetzt. Ein Vergleich, welcher Furger dazu bemüssigte, klarzustellen: «Asylsuchende sind keine Mobilfunkantennen.» Die Initiative verhindere keine anständige Unterbringung von Migranten und wolle auch nicht Dorf gegen Berg ausspielen, wehrte sich Amrein. In einer kurzen Retrospektive rief er den Plan der Gemeinde in Erinnerung, eine Unterkunft für Asylbewerber neben der Forchbahnstation zu erstellen. Auch erinnerte er daran, wie er eine Petition mit 573 Unterschriften gegen dieses Anliegen bei der Gemeinde eingereicht hatte. «Es ist weder eine Lex Anti-Flüchtling noch eine Lex Forch», versuchte Amrein die Anwesenden von seiner Initiative zu überzeugen. Furger bezeichnete die Initiative in seiner Erwiderung als «nicht praktikabel und gesellschaftspolitisch fragwürdig». «Hans-Peter Amrein geht es mit seiner Initiative nur darum, dass auf dem Gelände bei der Forchbahnhaltestelle keine Asylbewerber untergebracht werden können, er wohnt in der Nähe», entgegnete der Planungsvorsteher. Mit dem Hinweis darauf, dass 45 Asylbewerber im Dorf, 7 in Itschnach und 11 im Berg wohnen würden, stellte der FDP-Politiker zudem die Zahlen klar. Gegen vom Initianten vorgeschlagene Alternativstandorte wie den Parkplatz Kaltenstein oder die Klinik St. Raphael argumentierte Furger, dass beide nicht der Gemeinde Küsnacht gehörten. Furger überzeugte offensichtlich auch noch die letzten Unentschlossenen, sollte es diese gegeben haben: Nur eine eher kleine Minderheit stimmte Amreins Initiative zu. Die Nachfrage Ernsts, ob Amrein einen Antrag auf Urnenabstimmung stelle, verneinte dieser kurz und bündig. Zugestimmt hatten die Küsnachter zuvor dem Budget, das Finanzvorsteherin Ursula Gross Leeman (FDP) präsentiert hatte. Mit einem Aufwandüberschuss von 7,33 Millionen Franken schliesst die Küsnachter Rechnung zwar mit einem Minus, aber Gross Leemann beruhigte: «Die Zeiten der grossen Überschüsse sind vorbei, wir haben weniger rosige Zeiten. Grund zur Panik haben wir in Küsnacht aber nicht.» Die Juristin verwies vor allem auf sinkende Steuererträge, auch wegen «natürlicher Abgänge». Erwartet würden Steuerererträge von 66,1 Millionen im Vergleich zu Steuererträgen von 88,2 Millionen Franken im Jahr 2012. «Das Ergebnis ist weniger rot als im Voranschlag budgetiert, aber schlechter als 2012», zog Gross Leemann ihr Fazit. An Nettoinvestitionen sind 45,7 Millionen Franken für 2014 verplant – den grössten Batzen macht die Tägerhalde aus. Insgesamt rechnet die Gemeinde in der Periode bis 2022 mit Investitionen von 251,9 Millionen Franken. Nach 2014 soll die Investitionskurve aber wieder absinken, wie die «Kassenwartin» – eine Zuschreibung des Gemeindepräsidenten – per Grafik illustrierte. Als Zielsetzung definierte Gross Leemann, dass das Nettovermögen auf mindestens 80 Millionen gehalten werden sollte. Ein Ziel, welches zwar nicht ganz, aber fast zu erreichen sei. Der auf Ende der Legislatur scheidende RPK-Vorsitzende Norbert Cajochen (FDP) sah dies optimistischer. Für ihn ist es keine Frage, dass das Nettovermögen über den 80 Prozent liegen wird. Er rügte, dass die Grundstückgewinnsteuern in der Finanzplanung zu tief angesetzt seien. Kommission spricht sich für Biswind aus Die Kommission für Planung und Bau des Zürcher Kantonsrats hat sich für den Bau des Gewerbezentrums Biswind oberhalb von Herrliberg ausgesprochen. Die Gegner vom Komitee Biswind sind entsetzt, während das Gewerbe frohlockt. Den Antrag zur Ausscheidung als Siedlungsgebiet hatte einst die Gemeinde Herrliberg dem Kantonsrat gestellt, um dem heimischen Gewerbe so den Bau eines Gewerbezentrums zu ermöglichen. Erschwert wurde der Bau durch die Annahme der Kulturlandinitiative … Ausserdem hatte sich in Form des Komitees Biswind, dem unter anderem die Grünen und die SP des Bezirks Meilen, der WWF Zürich sowie der Natur- und Vogelschutzverein Erlenbach-Herrliberg angehören, Widerstand gegen eine Überbauung formiert. Nun hat die Kommission des Kantonsrats die Ausscheidung aber empfohlen. «Die KPB hat sich in grosser Einigkeit ‹stärker für die Raumsicherung für das lokal tätige produzierende Gewerbe eingesetzt›.», betont Kantonsrat und Kommissionspräsident Pierre Dalcher (SVP) auf Nachfrage. «Der Bericht hat uns vorgelegen und wir haben ihn zur Kenntnis genommen», erklärt Dalcher bezüglich eines Gutachtens, das Geografieprofessor Max Maisch über die Gletscherlandschaft oberhalb des Dorfs im Auftrag des Komitees Biswind erstellt hat. Dalcher stellt klar, dass sich die Kommission sowohl die Befürworter als auch die Gegner des Gewerbezentrums angehört habe. Diese zeigen sich enttäuscht ob der Empfehlung. «Das Komitee hält diesen Entscheid für falsch und für ei- Die Landschaft im Biswind im Abendlicht. nen Affront gegenüber dem Zürcher Stimmvolk, nachdem dieses 2012 die Kulturlandinitiative deutlich angenommen hat. Das Gebiet Biswind ist für das Gewerbe ohne Wachstumspotenzial und mit teuren Auflagen verbunden. Die grundsätzlichen Probleme des Gewerbes werden nicht gelöst, sondern lediglich auf Kosten der Natur aufgeschoben», informiert das Komitee in einer Pressemitteilung und fährt fort: «Das Gebiet ‹Biswind› oberhalb von Herrliberg ist eine naturnahe eiszeitliche Glaziallandschaft wie aus dem Lehrbuch. Nicht umsonst hat der Kanton Zürich 1980 die Moränenwälle Wetzwil-Kittenmühle oberhalb von Herrliberg in das kantonale ‹Inventar der Natur- und Landschaftsschutzobjekte› aufgenommen und als Objekte von regionaler Bedeutung eingestuft.» Ernst Freitag, Präsident des Gewerbevereins Herrliberg, freut sich auf der einen Seite über die positive Empfehlung, aber ärgert sich auf der anderen Seite über die Opposition des Komitees: «Man will uns aus dem Dorf vertreiben, aber hier oben will man uns auch nicht haben.» Freitag betreibt selbst einen Getränkehandel im Biswind und kennt das Gelände gut: «Hier sind schon ein Gewerbebetrieb und der Werkhof.» Foto: Philippa Schmidt Auch ein neuer Geopfad, wie ihn das Komitee angeregt hat, würde ihn nicht stören. «Gewerbler finden unten am See keinen bezahlbaren Raum mehr, wo sie ihr Geschäft haben können», erläutert er die Motivation für den Bau des Gewerbezentrums. Er mache sich vor allem Sorgen um junge Gewerbler, die ein neues Geschäft eröffnen wollten und nicht könnten. Zwar ist die Empfehlung für den Gewerbeverein ein erster Sieg, doch Ernst Freitag weist auch darauf hin, dass nun ein Zentrum für nur noch 8 statt der ursprünglich 15 bis 20 angepeilten Gewerbebetriebe empfohlen werde. «Man kann das Gewerbezentrum gut in die Landschaft einpassen», ist der Herrliberger überzeugt und moniert, dass die Gegenseite keinen Alternativvorschlag für einen Ausweichstandort habe. Der Gewerbeverein hatte sich hingegen einst mit der Froschgülle noch ein anderes Stück Land als möglichen Standort für das Gewerbezentrum angesehen, das allerdings vom Kanton nicht goutiert wurde. Im März wird der Kantonsrat über den Biswind entscheiden: Falls dessen Entscheid positiv ist, müsste auch der Gemeinderat noch über eine Umzonung in die Bauzone befinden. (phs.) Insgesamt empfahl die RPK aber die Annahme des Budgets und rüttelte auch nicht am Steuerfuss, der für die Politische Gemeinde bei 30 Prozent verbleibt. Mit den 45 Prozenpunkten der Schulgemeinde beträgt der Küsnachter Steuerfuss weiterhin 75 Prozent. RPK kritisiert Schulausgaben Für das Budget der Schulgemeinde fand Cajochen trotz Annahmeempfehlung kritischere Worte. So hinterfragte er die Höhe verschiedener Budgetposten wie den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Schulhaus Goldbach für 400 000 Franken oder die Heizungssanierung des Ferienhauses in Sarn für 150 000 Franken. Francesco Mannino (FDP), Finanzvorsteher der Schulpflege, hatte zuvor ein Defizit von 4,4 Millionen Franken präsentiert. Eine Zahl, die er auf der einen Seite mit erhöhten Schülerzahlen, auf der anderen Seite mit der Professionalisierung der Strukturen begründete. Mannino stellte aber zugleich eine finanzielle Entspannung durch die Reduktion der Schulpflegemitglieder in der neuen Legislaturperiode in Aussicht. Auch das Budget der Schulpflege fand die Zustimmung des Souveräns. Ein Nachtragkredit zur Teilrevision der Bau- und Zonenordnung über 12 501.82 Franken wurde von der Gemeinde ohne Gegenstimme genehmigt. Beim anschliessenden Apéro liessen Behördenmitglieder und Bürger das politische Jahr 2013 ausklingen: Nicht zuletzt waren die geplanten Umfahrungsrouten während der Seestrassensanierung ein Diskussionsthema. Widerstand gegen Seestrassen-Umleitung Am 13. Januar 2014 beginnt die Sanierung der Seestrasse zwischen Küsnacht und Erlenbach. Um längere Stauzeiten zu verhindern, will der Kanton während der 20-monatigen Bauzeit einen Teil des Durchgangsverkehrs in Richtung Zürich durch die Quartierstrassen der beiden Gemeinden umleiten. Dabei sollen alle jetzigen Tempo-30-Zonen aufgehoben werden. Nun haben sich die Vorbehalte der Bevölkerung («Küsnachter» vom 21.11.) konkretisiert. Mit einer Petition will man Tempo 30 beibehalten, mehr Fussgängerstreifen und eine sichere Veloroute. Zudem appelliert man an die zuständigen Instanzen, dass dem Rekurs die aufschiebende Wirkung in Bezug auf den Baubeginn zugestanden wird. (ls.) Info: Michael Kindermann, 079 298 85 87. ANZEIGE Nr. 50 12. Dezember 2013 3 APROPOS . . . Philippa Schmidt «Die Spuren der Eiszeitgletscher sind im mosaikartigen Landschaftsbild – mit geübtem Auge und wachsamem Blick – überall gut zu sehen», so beschreibt Max Maisch, Professor des Georgraphischen Instituts der Universität Zürich den Herrliberger Biswind. Damit hat er als Fachmann sicher recht, doch meist gibt es nicht nur eine, sondern zwei oder mehr Wahrheiten. So schön unsere Grünräume sind, so bedrohlich sind für viele Gewerbetreibende am Zürichsee die Mieten oder die Viel Wind um Biswind Anwohner, die sich über Lärm und Emissionen beschweren. Betroffen von dieser Gefahr sind nicht unbedingt die Grossfirmen, sondern meist die Kleinen, die sich ihren Standort und oft auch ihr Zuhause an der Goldküste dann eben nicht mehr leisten können. Wer sich mit Gewerblern unterhält, hört bald einmal, dass vielen das Wasser bis zum Hals steht. Das Anliegen des Komitees Biswind mag verständlich sein, doch wäre es sinnvoll, wenn ein solcher Protest konstruktiv wäre. Gibt es in Herrliberg oder vielleicht in Erlenbach doch noch Alternativflächen, die sich anbieten würden? Und wenn nicht, wie könnte ein Gewerbezentrum möglichst umweltschonend umgesetzt und in die Landschaft eingepasst werden? Anbieten würde sich die Gewerbezone Biswind auch deswegen, weil sie sich an den Siedlungsrand anschliessen und eben nicht einfach in die grüne Wiese geklotzt würde. Zudem wurde die eigentlich beantragte Fläche bereits auf eine Bautiefe entlang der Biswindstrasse reduziert. Und was ist mit der Demokratie, der Kulturlandinitiative? Das Gewerbezentrum kann nur gebaut werden, wenn die Gemeindeversammlung zustimmt, und ist damit einem direktdemokratischen Entscheid unterstellt. Den Gewerblern würde es wiederum gut anstehen, bei einer positiven Entwicklung, besonders umweltfreundliche Gebäude zu erstellen. Eines ist klar: Wenn Gewerbetreibende von ausserhalb zu ihren Herrliberger Kunden fahren müssen, ist dies auch nicht unbedingt umweltfreundlich. 4 Küsnachter Nr. 50 12. Dezember 2013 AKTUELL AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Publireportage Menschen stehen im Zentrum der fünften Ausstellung «Welt – Bilder» im Helmhaus Zürich. Ihre Lebensumstände werden von Behörden und privaten Kräften bestimmt. Wie gehen sie in unterschiedlichen Kulturen damit um? Schimmel vermeiden dank gezieltem Lüften Bei tiefen Temperaturen bleiben Bewohnerinnen und Bewohner von Häusern und Wohnungen gerne drin. Das kann zu einem höheren Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft führen. In städtischen Gebieten mit vielen Erwerbstätigen wird häufig nur morgens und abends gelüftet, nicht aber tagsüber. Um in der Nacht dann in «frischer Luft» schlafen zu können, werden die Fenster die ganze Nacht offen gelassen. Dies führt in Nächten mit tiefen Temperaturen zu einem Auskühlen der Mauern. Dadurch kann sich an exponierten Stellen Kondenswasser bilden, das dann zu einem willkommenen Nährboden wird für Schimmel. Am besten wird eine Wohnung täglich zwei- bis viermal während rund fünf Minuten durch vollständiges Öffnen der Fenster gelüftet. Idealerweise sind die Fenster je auf einer Seite der Wohnung, damit ein erwünschter Durchzug entsteht. Durch das «Querlüften» wird die zu feuchte und «verbrauchte» Luft rasch erneuert, ohne dass sich die Wohnung zu Hans Barandun. Reportagefotografen stellen aus Foto: zvg. sehr abkühlt und mit viel Energie wieder aufgewärmt werden muss. Unbedingt zu vermeiden ist ein Dauerlüften durch offene Kippfenster: Damit wird nur die «Umgebung geheizt», nicht aber die Wohnräume. Hans Barandun, Leiter Verwaltung/Bewirtschaftung, Hauseigentümerverband Zürich Hauseigentümerverband Zürich, Albisstrasse 28, 8038 Zürich, Telefon 044 487 17 80. Mit einem Spektrum aktueller internationaler Fotografie gibt die Ausstellungs- und Publikationsreihe «Welt – Bilder» Antworten darauf – und stellt Fragen. Was tun, wenn das Haus, in dem man wohnt, zur Hälfte einer Schnellstrasse weichen muss? Was, wenn ganze Stadtteile mit funktionierenden Mikro-Infrastrukturen an den Stadtrand umgesiedelt werden? Was, wenn der Schulweg wegen politisch motivierter, behördlicher Massnahmen täglich statt zwei Minuten nun drei Stunden dauert? Was, wenn Vergewaltiger, die sich systematisch an lesbischen Frauen vergehen, frei auf der Strasse herumgehen? Was, wenn sich im jugendlichen Alter niemand mehr um einen kümmert, weder Eltern noch Staat? Die Menschen in Japan, China, BMX, 2008, aus «Trona (Kalifornien)», 56 x 84 cm. Indien, Mexiko, den USA und Südafrika, die mit diesen Problemen konfrontiert werden, reagieren erstaunlich anpassungsfähig. Weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt. Spielbälle im Kräftemessen stärkerer Interessen, versuchen sie, sich mit den neuen Gegebenheiten zu arrangieren. Ihre Geschichten werden in der Ausstellung nicht vordergründig erzählt, sondern sie erschliessen sich in den Fotografien aus dem Zusammenhang. Es handelt sich nicht nur um offensive Reportagefotografie, sondern um Fotografie, die den Anspruch hat, Hintergründe auszuleuchten und Ver- Foto: Tobias Zielony borgenes an den Tag zu bringen. Die Themen, die verhandelt werden, tauchen das Publikum in ein Wechselbad. Und die Art und Weise, wie die acht ausgewählten Künstlerinnen und Künstler ihre Themen angehen, ist ebenso unterschiedlich. Die ausgestellten Bilder aus der Welt, diese spezifischen Bildwelten, vermitteln somit auch individuelle Weltbilder. (pd.) Helmhaus Zürich, Limmatquai 31, 8001 Zürich. Infos: www.helmhaus.org. Ausstellungsdauer bis 26. Januar. Zur Ausstellung erscheint im Verlag für moderne Kunst Nürnberg der fünfte Band der Reihe «Welt – Bilder / World Images». hu sc n re ru nb Ei pa ra ch tu ns le Re La m el ad lll Ro So nn en en st or to en re n tz ANZEIGEN Güntensperger Storen beim Kreuzplatz, 8032 Zürich Tel. 044 252 78 05 guentensperger-storen.ch Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Kehrichtabfuhr Tankstelle Storenfabrik Unterstützung zu Hause Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46 Zürich-Leimbach 044 482 36 81 www.kaestli-storen-ag.ch Gipser- und Stukkaturgeschäft Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge Umzüge Hausräumungen Mario Cunti, Gartenstr. 21 Küsnacht 044 910 18 16 M. 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Das musste am Montag auch der Gemeinderat zur Kenntnis nehmen, dessen sieben Mitglieder ja bis auf zwei einer dieser Parteien angehören. Die Gemeinde präsentierte ihren Voranschlag, der eine Steuerhöhung um 9 Prozent (6 Prozent für die Schulgemeinde, 3 Prozent für die politische Gemeinde) vorschlug und dennoch mit einem Defizit von 13 Millionen schliessen sollte. Zumikon soll steuerlich attraktiv bleiben Finanzvorstand Thomas Hagenbucher (SVP) versuchte den 282 Stimmberechtigten zu erklären, dass die Gemeinde nicht auf Vorrat mit neuen Steuern Eigenkapital äufnen wolle, im Gegenteil werde das Eigenkapital abgebaut, es sei in rund eineinhalb Jahren aufgebraucht. In den nächsten vier Jahren würden aber Investitionen für beide Gemeinden von insgesamt rund 85 Millionen anstehen (unter anderem Hallenbad 16, Alterswohnungen und Zollingerheim 22 Millionen). Eine Katastrophe seien die hohen Beiträge, die Zumikon an den Finanzausgleich abführen müsse, 2014 würde dieser Beitrag 35 Mio. betragen, das entspreche 6731 Franken pro Einwohner von Zumikon. Dies Der Schule wurde, im Gegensatz zur politischen Gemeinde, die Steuererhöhung genehmigt. veranlasste einen Votanten den Gemeinderat aufzufordern, ein Schlupfloch zu finden, um weniger Finanzausgleich zahlen zu müssen. Die Diskussion war eröffnet. Conrad Bruggisser, Präsident der FDP, plädierte für ein Ja für die Schule und ein Nein für die Erhöhung der politischen Gemeinde. Man solle erst das Eigenkapital aufbrauchen. Gérard Olivary, Vizepräsident der SVP, war das zu wenig: Er stellte im Namen seiner Partei den Antrag, die Steuererhöhung für Schule und politische Gemeinde abzulehnen. Jürg Zwicky sah noch ein gewisses Sparpotenzial in der Rechnung. So fragte er sich nach dem Sinn des neuen Logos der Gemeinde, das etwa eine Viertelmillion verschlingen solle. Er müsse seine Steuern bezahlen, ob sie nun mit dem neuen Logo versehen seien oder nicht. Bei der Abstimmung zeigte sich dann, dass die Argumente von Hagenbucher nicht verfangen hatten, der Antrag auf keine Steuererhöhung bei der politischen Gemeinde schwang deutlich obenauf. Wenigstens bei der Schule wurde der Rotstift Foto: Willy Neubauer nicht gezückt, die sechs Mehrprozente wurden von der Versammlung genehmigt, nachdem auch Francis Hodgskin, Präsident der RPK, meinte, sie wären dringend nötig, sonst müsse das Budget neu ausgearbeitet werden, weil es nicht gedeckt sei. Junioren und Senioren als Sieger Interessant auch, dass Chris Hanan von der Schulpflege ausführte, dass der Beitrag der Schule an den Finanzausgleich höher sei als deren operative Kosten. Nachdem die Junioren bei der Schule obenauf Herrliberg diskutiert über Defizit Küsnacht: SVP und EVP nominieren Kandidaten für die RPK Ein rotes Poschettli hatte sich Finanzvorstand Reto Furrer (FDP) eingesteckt, damit wollte er bei der Herrliberger Budgetgemeindeversammlung die angespannte Finanzlage symbolisieren. Zuspruch fanden Budget und Steuerfuss bei den 113 Stimmbürgern nichtsdestotrotz. Vier Vorlagen standen an diesem Abend auf der Traktandenliste und alle werden umgesetzt werden. Doch auch wenn die Herrlibergerinnen und Herrliberger mehrheitlich immer zustimmten, wurde auch eifrig diskutiert. «Nach einigen Jahren mit positiven Ergebnissen muss ich ihnen einen erheblichen Verlust von 6,9 Millionen Franken präsentieren», eröffnete Furrer den anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern. «Wir beobachten, dass die ordentlichen Steuern leicht zurückgehen», so eine Erklärung des Finanzvorstands zum Ergebnis. Furrer betonte jedoch, dass die Aufwendungen nur sehr moderat gestiegen seien. Das Ziel sei es zudem, das Nettovermögen ab dem nächsten Jahr kontinuierlich abzubauen. Auch der RPK-Vorsitzende, Joel Gieringer, warnte vor Panik, forderte aber vom Gemeinderat eine Priorisierung der Investitionen und warnte vor Fremd- schwangen, stimmte die Versammlung auch für die Senioren positiv. Das Darlehen an die Gustav-Zollinger-Stiftung in der Höhe von 8,6 Millionen Franken für die Finanzierung eines Neubaus mit 34 Seniorenwohnungen wurde mit wenigen Gegenstimmen genehmigt. Dies auch deshalb, weil der Anteil der Senioren ständig steigt. Er beträgt in Zumikon 26 Prozent, im Kanton deren 18 Prozent. Spiegelbild dafür war die Gemeindeversammlung, die zum grossen Teil aus älteren Leuten bestand. Die Küsnachter RPK-Mitglieder Norbert Cajochen, Theo Gerber, Markus Tschudi, Bruno Schneller, Beat Dolder und Marcus Bosshard treten nicht mehr zu den Erneuerungswahlen vom 18. Mai 2014 an. Ins Rennen um die Sitze in der Rechnungsprüfungskommission schickt die SVP nun Christian Lorentzen. Sie erhebt damit Anspruch auf einen weiteren Sitz, während die EVP ihren Sitz halten will: Ihre Parteiversammlung hat André Tapernoux als Nachfolger von Theo Gerber nominiert. (mai.) ANZEIGE Die Stimmbürger stimmten Abklärungen zur Verselbstständigung des APH Rebberg zu. verschuldung. «Man muss sich überlegen, welches Tafelsilber nur Bronze ist und dieses mittelfristig abstossen», so Gieringer zur Option von Liegenschaftsverkäufen. Auch ein Bürger sorgte sich wegen der Schulden und regte eine Steuerfusserhöhung von fünf Prozent an, verzichtete aber auf einen entsprechenden Antrag. Ein Antrag auf eine Steuerfusserhöhung um zwei Prozent wurde vom Souverän abgelehnt. Gemeindepräsident Walter Wittmer wies zur Beruhigung auf das Nettovermögen von 65,5 Millionen Franken der Gemeinde Herrliberg hin. Das Budget 2014 und der Steuerfuss, der bei 78 Prozent verbleibt, wurden schliesslich mit nur wenigen Gegenstimmen angenommen. Auch der Voranschlag der «Gemeinsamen Sekundarschule Erlenbach Herrliberg» (GSEH) wurde angenommen – einstimmig und garniert mit lobenden Worten der RPK. Zustimmung fand zudem ein Kredit von 150 000 Fran- Foto: Philippa Schmidt ken zur Vorabklärung, inwieweit sich die Verselbstständigung des Altersund Pflegeheims mit Integration der Spitex umsetzen liesse. Werner Staub, Vorsteher Soziales, führte vor allem wirtschaftliche Gründe dafür an. Endgültig über eine Verselbstständigung entschieden werden müsste an der Urne. Auch die Bauabrechnung zur Sanierung und Neugestaltung der Personenzugänge zum Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen wurde von der Versammlung abgenickt. (phs.) 6 Stadt Zürich Nr. 50 12. Dezember 2013 AKTUELL Publireportage Der Weihnachtsmann von Sprüngli überbringt persönliche Grüsse Mit dem Weihnachtsmann aus feinster Schokolade von Sprüngli geht die Liebe nicht nur durch den Magen. 50 Jahre Bühnenpräsenz: Queen Esther Marrow. Foto: zvg. 50 Jahre Power of Love Die First Lady des Gospels, Queen Esther Marrow, kehrt mit ihren unvergleichlichen Harlem Gospel Singers nach Zürich zurück. In diesem Winter hat die Gospelqueen einen ganz besonderen Anlass zu feiern: ihr 50-Jahr-Bühnenjubiläum. Mit der neuen Show «The Power of Love» berührt das weltweit erfolgreichste Gospelensemble – in Begleitung von Showgast Ron Williams – die Herzen der Zuschauer. Bewegende Spirituals, zeitgenössischer und traditioneller Gospel, der packende Rhythm & Blues der Liveband, Songs von Künstlern wie etwa Bob Dylan, Ashford & Simpson, Stevie Wonder, Michael Jackson und Xavier Naidoo: Gemeinsam mit ihren «Babies», wie Queen Esther Marrow die Harlem Gospel Singers liebevoll nennt, lädt sie ihr Publikum ein auf ihre ganz persönliche musikalische Reise durch den Wandel der Zeit, bei dem doch eines immer gleich bleibt: die Macht der Liebe. 50 Jahre Bühnenpräsenz und kreativ äusserst fruchtbare Kooperatio- Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x2 Tickets für die Harlem Gospel Singers Show am 18. Dezember. Bitte am Freitag, 13. Dezember, von 14.00 bis 14.15 Uhr anrufen unter: Telefon 044 913 53 96 Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen nen mit Grössen wie Aretha Franklin, Bob Dylan, Ella Fitzgerald, Chick Corea, Miriam Makeba, Joe Zawinul, Thelonious Monk, BB King, Harry Belafonte, Ray Charles oder Mahalia Jackson liessen Queen Esther Marrow zu der Grande Dame des Gospel werden, die sie heute ist. «Die Liebe hat mich stets vorangetrieben», stellt die Künstlerin aus tiefster Überzeugung fest. Nicht nur in ihrer Liebe zur Musik, auch in ihrem Engagement gegen Rassendiskriminierung in den USA an der Seite von Martin Luther King liess sie die Sprache der Liebe für mehr Gerechtigkeit sprechen. (pd./ mai.) 18. Dezember, 19.30 Uhr, Kongresshaus, Gotthardstrasse 5, .www.ticketcorner.ch. Mit den nahenden Festtagen wächst die Vorfreude auf feine Weihnachtsköstlichkeiten – wer kann dem Duft nach Zimt, Lebkuchen und zart schmelzender Schokolade widerstehen? Mit dem neuen Sprüngli-Weihnachtsmann aus köstlicher Schweizer Milchschokolade geht die Liebe aber nicht nur durch den Magen. Verziert mit individuellen Grüssen auf einer feinen Marzipan-Tafel kann man seinen Liebsten eine Freude bereiten – ob mit einem lustigen Vers, einer romantischen Liebeserklärung oder einfach einem Dankeschön. Für die Liebesbotschaft ans Herzblatt, Adventsgrüsse für Familie und Freunde oder ein Dankeschön an die Arbeitskollegen stehen 48 Zeichen zur Verfügung. Unter www.spruengli.ch/weihnachtsmann kann die persönliche Botschaft verfasst, die Lieferadresse angegeben und bestellt werden. Sofort beschriften die Confiseure die Grusstafel des Weihnachtsmanns von Hand mit dem gewünschten Text und verschicken ihn als Überraschungsgeschenk. (pd./mai.) Der Sprüngli-Weihnachtsmann aus Milchschokolade ist 270 g fein und für 36 Franken exklusiv im Sprüngli-Onlineshop erhältlich: www.spruengli.ch/shop) Die Marzipan-Texttafel kann individuell beschriftet werden. Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5 Sprüngli Weihnachtsmänner. Wer einen gewinnen will, schickt bis spätestens 16. Dezember, 12 Uhr, eine Mail mit Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. dem Text für die persönliche Grussbotschaft (Achtung: maximal 48 Zeichen inkl. Leerschläge) und der gewünschten Lieferadresse an: lokalinfo@lokalinfo.ch Betreffzeile: «Sprüngli». Elefantöse Ereignisse im Zoo Zürich Noch 180 Tage dauert es bis zur Eröffnung des Kaeng-Krachan-Elefantenparks im Zoo Zürich. Mit der neuen Anlage schlägt der Zoo Zürich ein neues Kapitel in der Elefantenhaltung auf. Am 7. Juni erwartet die Dickhäuter eine naturnahe und reich gestalte Umgebung. Sie werden sich verschiedenen neuen Herausforderungen bei der Nahrungssuche stellen müssen. Erster Bewohner der neuen Elefantenanlage wird der junge Bulle Thai sein, der von Heidelberg nach Zürich kommen wird. Danach wer- den die Kühe den Schritt in den neuen Lebensraum machen. Als Letzter folgt der Bulle Maxi. Zudem erwartet der Zoo um den Eröffnungstermin Nachwuchs. Wettbewerb: www.facebook.com/zooh.zuerich. (pd./pm.) ANZEIGEN 15% Winterrabatt n lman nn 33 e g ü Ihr Z Stadtma t en heiss 10 03 30Einlargaenrsupnogrte 8 T , e ic r h g U m z ü u g g + Zü 044 Glatt br Das ganze Jahr gut informiert: KLEINANZEIGEN www.lokalinfo.ch Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Küsnachter AKTUELL Nr. 50 12. Dezember 2013 7 Engel proben für den grossen Auftritt In der Mehrzweckhalle der Erlenbacher Martin Stiftung ist an diesem Nachmittag der Teufel los: Junge Frauen probieren Engelsflügel an, eine Gruppe tanzt gut gelaunt zu Katy Perrys Hit «hot ’n cold» und Markus Volkmann gibt letzte Regieanweisungen. Philippa Schmidt Es laufen die Proben für das Weihnachtstheater, welches am Mittwoch in der reformierten Kirche Erlenbach über die Bühne gehen wird. 23 Bewohner der Martin Stiftung, wo Menschen mit Behinderung wohnen und arbeiten, werden am 18. Dezember auf den Brettern, die die Welt bedeuten, ihr Können zeigen. Damit alles klappt, unterstützt ein zehnköpfiges Team die Schauspieler bei den Vorbereitungen sowie bei der Vorstellung. «Es bestand dieses Jahr der Wunsch nach einem weihnachtlicheren Thema», erklärt Regisseur Markus Volkmann. Letztes Jahr hatte die Martin Stiftung eine fantasievolle Zirkusshow zu Weihnachten präsentiert. Zentrales Element in dem aktuellen Stück sind zwei Fenster: Das eine ist eine Art «Himmelstor», während das andere, ein Schaufenster, unsere aller Konsumwut in der Vorweihnachtszeit widerspiegelt. «Es geht um ein Pärchen beim Weihnachtsshopping, das jedes Mal, wenn es am Schaufenster vorbeikommt, etwas Neues darin entdeckt, das es begeistert», schildert Volkmann das Weihnachtstheater, das er geschrieben hat. Ein Flüchtlingspärchen mit Kind wird von den Shoppingwütigen regelmässig verscheucht – Armut wollen die beiden nicht sehen. Die Flücht- lingsdarsteller erinnern ein wenig an Josef und Maria. Sicher kein Zufall, schliesslich waren auch diese beiden Flüchtlinge. Im Programm taucht auch einige Male eine sogenannte «Frohe Frau» auf. «Eine Frau, die Freude an Weihnachten und dem Weihnachtsbaum hat», erklärt Markus Volkmann mit einem Schmunzeln. Jeder übernimmt in dem Stück den Part, den er am besten kann: Ursula liest, Dominik spielt Flöte, und Eshieza singt mit ihrer wunderbaren Stimme. Zum Abschluss des Weihnachtstheaters hat sich übrigens schon die Tradition eingebürgert, dass das Publikum und die Bewohner sowie Betreuer der Martin Stiftung gemeinsam Weihnachtslieder singen. Die Darsteller haben im Theater keine festen Texte, sondern improvisieren und arbeiten zudem intensiv mit ihrer Körpersprache – jeder nach seinen Möglichkeiten. «Wir geben Ideen und Anstösse», erläutert Volkmann, wie das Zusammenspiel zwischen Schauspielern und Team funktioniert. «Die Schaufensterszenen sind bewusst ein bisschen komisch, das gefällt den Darstellern», so der Regisseur. Bunt ist nicht nur das Spiel, auch das Bühnenbild und die fantasievollen Kostüme versprechen Kurzweil für die Vorstellung am Mittwoch. Und das Lampenfieber? «Klar, bin ich nervös», gesteht Markus Volkmann und ergänzt: «Aber ich lebe den Schauspielern Zuversicht vor, und das überträgt sich.» Da kann ja nichts mehr schiefgehen. Wer übrigens am Mittwoch keine Zeit hat, kann bereits am Dienstag bei der öffentlichen Generalprobe mit dabei sein. Mittwoch, 18. Dezember, 16.30 Uhr, Türöffnung 16 Uhr, Weihnachtstheater, Dienstag, 17. Dezember, 15.30 Uhr, öffentliche Generalprobe in der reformierten Kirche Erlenbach. Hippe Klamotten und Perücken bringen Farbe ins Weihnachtstheater. «Obercoole» Fraktion: Die Direktoren erinnern an die «Blues Brothers», tragen aber alle Insignien der Macht. Das Flüchtlingspärchen wird dauernd vertrieben. Gina trommelt, und Eshieza singt. Bei der Anprobe: Auch Engelsflügel müssen sitzen. ANZEIGEN Zentrum: Planungskredit kommt an Urne Über den Planungskredit für die Neugestaltung des Küsnachter Zentrums wird am 18. Mai 2014 entschieden. Der Gemeinderat sah ursprünglich vor, auch über den Projektierungskredit die Gemeindeversammlung befinden zu lassen. Aktuelle Kostenberechnungen ergaben jedoch, dass dieser Kredit die Summe von 5 Millionen Franken übersteigen wird, wie die Ge- Fotos: Philippa Schmidt meinde mitteilt. Gemäss Gemeindeordnung muss das Geschäft deshalb an der Urne entschieden werden. Die Kreditschwelle wird überschritten, weil der Gemeinderat die Neugestaltung des Dorfzentrums als Gesamtpaket vorlegen möchte. Darin enthalten sind die Hoch- und Tiefbauten auf dem Areal des heutigen Parkplatzes Zürichstrasse sowie die Anschlussbauwerke seitens Strassen und Bahn. Bei der Neugestaltung des Zentrums handelt es sich um ein komple- xes und wichtiges Vorhaben an sensibler Lage, für dessen Realisierung mit einem Investitionsvolumen von 60 bis 70 Millionen Franken gerechnet wird. Am 23. September hat die Gemeindeversammlung dem privaten Gestaltungsplan Zentrumsentwicklung mit grossem Mehr zugestimmt. Der Plan wird auf der Basis eines Projekts der Zürcher Arbeitsgemeinschaft Raumbureau – urbaNplus entwickelt. Bewilligt die Stimmbevölke- rung den beantragten Projektierungskredit, können die konkreten Projektierungsarbeiten für die Hoch- und Tiefbauten sowie die Anschlussbauwerke seitens Strassen und Bahn an die Hand genommen werden. Im Jahr 2016 soll dann, ebenfalls an der Urne, über den Baukredit entschieden werden. Wird auch dieser durch die Stimmbürgerschaft genehmigt, so erfolgt der Spatenstich zum neuen Küsnachter Zentrum voraussichtlich im Jahr 2017. (pd./ mai.) 8 Küsnachter Nr. 50 12. Dezember 2013 AKTUELL Rédin holt Silber an der SM Erst ein Sieg, dann die Schlappe Der «Soldat» des Eislaufclubs Küsnacht, Mikael Rédin, hat seine Mission an den Schweizer Meisterschaften erfolgreich beendet. Er gewann Silber – hinter dem Titelverteidiger Stéphane Walker vom CP Neuchâtel, der. Die Schweizer Meisterschaften fanden am 6./ 7. Dezember in La Chaux-de-Fonds statt. An seiner sechsten SM-Teilnahme holte sich der 24-jährige Rédin damit seine sechste Medaille. Das Silber ergänzt seine Sammlung, bestehend aus 1x Gold und 4x Bronze. Im Kurzprogramm war er der einzige Teilnehmer, der eine Kombination von zwei dreifachen Sprüngen nacheinander erfolgreich bestanden hat. In seiner Kür, wo er im «Tarn-Kostüm» einen Soldaten interpretiert, hat Rédin sein ganzes künstlerisches Repertoire ausspielen können. Der Vorstand des Eislaufverbands lässt sich noch Zeit mit den endgültigen Selektionen für die Europa- oder Weltmeisterschaften. Nach seiner glänzenden Leistung in La Chaux-de-Fonds ist Rédins Chance, zu den Auserwählten zu gehören, intakt. (eing.) Die GCK Lions kommen den zwei letzten Plätzen in der Tabelle, die am Schluss der Qualifikation das Saisonende bedeuten, immer näher. Hanspeter Rathgeb Mikael Rédin vom SCK zeigt stolz seine Silbermedaille. Foto: zvg. Einerseits holen die jungen Löwen selbst zu wenig Punkte, andererseits gewinnen die dahinter liegenden Mannschaften immer mehr. Die Liga ist völlig ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen. Das letztplatzierte Thurgau gewann zum Beispiel 6:3 beim Spitzenteam Langenthal. Genau dieses Team hatten die GCK Lions auch schon zweimal geschlagen (3:1 und 1:0 n.V.). Doch jetzt auf der KEK gab es eine 1:6-Schlappe. Den Ehrentreffer hatte Junior Nicola Brandi erzielt. Das Toreerzielen ist zurzeit etwas das Problem der GCK Lions. Hammerschütze Alexandre Tremblay leidet unter Adduktorenproblemen, Captain Raeto Raffainer, der mit seiner Erfahrung der Leader des jungen Teams sein sollte, wird von einem Tim Wolf zeigt eine spektakuläre Parade gegen Langenthal. Schleudertrauma geplagt. Dazu gesellen sich regelmässig weitere verletzte Stammspieler. Dazu werden einige immer wieder zu den ZSC Lions in die NLA berufen. Dies ist allerdings erfreulich. Immerhin gab es nach sechs Niederlagen in Serie wieder einmal ein Erfolgserlebnis. Gegen Foto: zvg/G.Garcia Ajoie konnte die Mannschaft auswärts dank zwei Hentes-Treffer, den zweiten 36 Sekunden vor Schluss der Verlängerung, 2:1 gewinnen. Jetzt ist ein harter Kampf um die Playoffplätze entbrannt. Das nächste Heimspiel findet am Samstag, 14. Dezember, um 17 Uhr gegen Visp statt. KONSUMENTENTIPP Abgelaufen ist nicht verdorben: Was kann man noch essen? Ganze Berge durchaus noch guter Lebensmittel landen zu Unrecht im Abfall – vor allem über die Festtage. Schuld daran ist die weit verbreitete Verwirrung von Haltbarkeitsangaben. Hans-Peter Neukom Geniessbare Lebensmittel wegzuwerfen war für unsere Grosseltern genauso schlimm wie das verbotene «Spielen mit dem Essen» für Kinder. Heute jedoch landen laut Schätzungen allein in der Schweiz jährlich rund zwei Millionen Tonnen einwandfreie Nahrungsmittel im Abfall. Dazu tragen auch die Privathaushalte einen grossen Teil bei. Warum? «Vie- le Konsumenten haben einen blinden Respekt vor Haltbarkeitsangaben, weil sie diese falsch interpretieren», erklärt der Zürcher Kantonschemiker Rolf Etter. «Mindestens haltbar bis ...» Da den Verbrauchern genauere Produktkenntnisse fehlen, werden auch Lebensmittel entsorgt, die gefahrlos über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) hinaus geniessbar wären. Wer wie unsere Grosseltern Lebensmittel noch selbst haltbarer machte – etwa durch Trocknen, Einmachen, Einsalzen oder Pökeln –, wusste eben auch besser Bescheid über ihre Haltbarkeit. Heutige Konsumenten kennen dagegen oft weder die modernen, industriellen Konservierungsmethoden noch die durch sie erzielten Haltbarkeiten. Was die Schweizerische Le- bensmittelgesetzgebung für Nahrungsmittelprodukte fordert, ist aber eigentlich klar, nämlich eine Datierung mit folgender Definition: Das MHD ist das Datum, bis zu dem ein Lebensmittel unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften, wie Farbe, Geschmack, Geruch, Aroma und Konsistenz, behält. «Eigentlich wäre hier der englische Verzehr-Hinweis ‹best before...› – ‹am besten vor dem ... – für den Konsumenten besser verständlich», meint Rolf Etter. Was viele Konsumenten nicht wissen ist, dass diese Haltbarkeitsfristen allein von den Herstellern festgelegt werden. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Viele Konsumenten verlassen sich heute mehr auf einen Stempel als ihre Sinne. Dabei kann man beispielsweise bei Milchprodukten allein am Geruch feststellen, ob sie verdorben sind – unabhängig vom MHD. Etwas anders ist die Situation etwa bei Konfitüren, Schokoriegeln, Salznüssen, Chips oder Erbsen und Rüebli in der Dose. «Werden solche Produkte fachgerecht gelagert, können sie durchaus über das MHD hinaus verzehrt werden», sagt der Kantonschemiker und erklärt: «Salznüsse und Pommes Chips kann man probieren. Schmecken sie nicht ranzig und sind sie knackig, können sie getrost gegessen werden. Und bei der Konfitüre achte man vor allem auf Schimmelbefall.» Auch Lebensmittel in Konservendosen sind lange über das MHD geniessbar. Gefahr droht jedoch, wenn ein Dosendeckel sich aufwölbt – eine sogenannte Bombage zeigt. Die deu- tet nämlich auf eine Gasentwicklung durch mikrobielle Zersetzung hin, was immer ein Wegwerfgrund ist. «Zu verbrauchen bis ...» Nicht zu verwechseln mit dem MHD ist das Verbrauchsdatum: Es sagt, bis zu welchem Datum ein leicht verderbliches Lebensmittel wie frisches Fleisch und frischer Fisch zu verbrauchen ist, unter der Bedingung, dass es zuvor fachgerecht kühl gelagert war. Weil Produkte wie Hackfleisch durch Bakterien schnell verderben und dabei sogar gesundheitsgefährdend werden können, solle man hier die Verbrauchsdaten strikt einhalten, betont Kantonschemiker Rolf Etter. Nach dem Ablauf des Verbrauchsdatums darf das Lebensmittel nicht mehr verkauft werden. HINTERGRUND Küsnachter Nr. 50 9 12. Dezember 2013 «Die Würde des Tieres ist geschützt» Seit zehn Jahren gelten Tiere in der Schweiz nicht mehr als Sachen, sondern als Tiere. Christine Künzli, stellvertretende Geschäftsleiterin der «Stiftung für das Tier im Recht», sagt, mit welchen Schwierigkeiten sie noch heute kämpft. nahe legen, im Ausland zu produzieren. Überhaupt nicht. Man kann sich mit den Schweizer Bestimmungen durchaus arrangieren. Wenn man das Tierschutzgesetz analysiert, erkennt man, dass darin aus tierschützerischer Sicht absolute Mindeststandards festgehalten sind. Es sind Kompromisse, die oft zulasten des Tieres gehen. Ich denke nicht, dass die Bestimmungen dermassen streng sind, dass man nicht wirtschaftlich produzieren könnte. Interview: Stefan Greter Tiere werden zusehends vermenschlicht. Ist das für Sie ein Problem? Die Vermenschlichung der Tiere oder eine übersteigerte Tierliebe kann ebenfalls problematisch sein und durchaus zu Tierschutzdelikten führen, wenn die Bedürfnisse der Tiere nicht erkannt und entsprechend auch nicht respektiert werden. Christine Künzli, seit zehn Jahren sind Tiere keine Sache mehr. Ein Grund zum Feiern? Auf jeden Fall, weil die Errungenschaft, dass das Tier rechtlich betrachtet keine Sache mehr ist, einen grossen Erfolg darstellt. Dafür haben wir uns stark eingesetzt. Seit 2008 ist das revidierte Schweizer Tierschutzgesetz in Kraft. Was hat sich seither im Detail geändert? Die Würde des Tieres wird ausdrücklich geschützt. Das Tier hat einen Eigenwert, der im Umgang mit ihm geachtet werden muss. Es hat eigene Bedürfnisse und Ansprüche. Der Schutz der Würde des Tieres muss ebenfalls im Rahmen des Bewilligungsverfahrens von Tierversuchen berücksichtigt werden. Ein weiterer Erfolg ist, dass sexuelle Handlungen mit Tieren, die Zoophilie, seit 2008 ebenfalls ausdrücklich verboten sind. Dieses Verbot gilt selbst dann, wenn ein Tier durch die sexuelle Handlung nicht physisch verletzt wird. Aber wie passen die Würde eines Tieres und Tierversuche zusammen? Gerade auch im Bewilligungsverfahren von Tierversuchen muss die Würde des Tieres berücksichtigt werden. Tierversuche können eine Verletzung der Tierwürde darstellen. In solchen Fällen muss beurteilt wer- «Der grösste Teil der Tiere ist durch das Schweizer Tierschutzrecht gar nicht geschützt» Christine Künzli den, ob solche Eingriffe durch überwiegende Interessen, beispielsweise die Erforschung eines Medikamentes, gerechtfertigt werden können. Bestehen übergeordnete Interessen, ist eine Verletzung der Tierwürde möglich. Liegen keine solchen übergeordneten Interessen vor, so spricht man von einer strafbaren Würde-Missachtung. Die Frage ist allerdings, ob die Gesellschaft die Tierwürde auch in Zukunft noch so wie heute definiert. Die heutige Gesellschaft akzeptiert Tierversuche grundsätzlich. Dieser Ist-Zustand ist allerdings in Bewegung. Es finden seit Längerem Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern von Tierversuchen statt. ANZEIGE Christine Künzli, stellvertretende Geschäftsleiterin der Stiftung für das Tier im Recht. Die öffentliche Meinung einer Gesellschaft kann sich ändern, und auch die Forschung im Bereich der Alternativmethoden zu Tierversuchen entwickelt sich. Ziehen Sie eine Grenze zwischen Tieren wie zum Beispiel Mäusen und Elefanten? Nein, wir haben uns auf den rechtlichen Tierschutz spezialisiert, und dieser macht hier keine Unterscheidung. Das Tierschutzgesetz schützt alle Wirbeltiere. Darunter fallen Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien und Reptilien. Das Tierschutzgesetz unterteilt jedoch in die Kategorien Heimtiere, Nutztiere, Wildtiere und Versuchstiere. Das grosse Problem aber ist, dass der grösste Teil der Tiere durch das Schweizer Tierschutzrecht nicht geschützt werden. Alles was so kreucht und fleucht, wie Spinnen, Insekten oder Schnecken, wird beispielsweise vom Schutzbereich der Schweizer Tierschutzgesetzgebung nicht erfasst. Der Bundesrat hat aber die Kompetenz, gewisse Tierarten dem Tierschutzgesetz zu unterstellen, wie dies bei den Kopffüssern (Tintenfische) und Panzerkrebsen geschehen ist. Wir von der TIR sind der Ansicht, dass der Schutzbereich des Schweizer Tierschutzrechtes auf weitere Tierarten ausgeweitet werden sollte. Vor gut drei Jahren wurde die Tierschutzanwalt-Initiative vom Volk abgelehnt. Die Folge: Der Zürcher Tierschutzanwalt gibt es nicht mehr. Enttäuscht? Dies war ein Rückschlag für den Tierschutz national und insbesondere für den Kanton Zürich. Wir waren sehr enttäuscht über das Resultat, wenn man betrachtet, dass in vielen Kantonen bezüglich der Verfolgung von Tierschutzdelikten ein sehr grosses Defizit besteht. Wir sind der Ansicht, dass ein Tieranwalt beziehungsweise eine auf das Tierschutzrecht spezialisierte Behörde den Tierschutz-Strafrechtsvollzug optimieren würde, da die meisten Delikte von den Haltern selber verübt werden und das Tier daher bei einem Strafverfahren von niemandem vertreten wird. Lange galten Tierquälereien als gesellschaftlich akzeptiert. Gibt es noch immer Kantone, die Tierschutzfälle als Kavaliersdelikte betrachten? Es gibt Kantone, die Fälle bagatellisieren, was unserer Meinung nach nicht sein darf. Die Kantone, die so handeln, sind immer wieder die gleichen wie beispielsweise Genf, Wallis, die Innerschweiz oder Glarus. Es sind aus unserer Sicht die «schwarzen Schafe». Was macht ihre Stiftung, damit das Tierschutzgesetz kein Papiertiger ist? Dies ist ein sehr wichtiger Punkt. Ein Gesetz ist immer nur so gut, wie es auch tatsächlich umgesetzt bezie- «Ein Tierschutzanwalt würde den TierschutzStrafrechtsvollzug optimieren» Christine Künzli hungsweise angewendet wird. Im Vergleich zum europäischen Recht ist das schweizerische ein sehr starkes und strenges. Wenn man das Tierschutzgesetz liest, so stellt man dennoch fest, dass es oft tiefe Mindeststandards beinhaltet, die aus sehr Stiftung Tier im Recht Die «Stiftung für das Tier im Recht» (TIR) ist eine gemeinnützige, unabhängige sowie politisch und konfessionell neutrale NonProfit-Organisation, die 1995 gegründet wurde. Ziel aller Projekte der Stiftung ist es, die Beziehung zwischen Tieren und Menschen in Recht, Ethik und Gesellschaft zu verbessern. Sie finanziert sich ausschliesslich über Spenden. Die Postkonto-Nummer lautet: 87700700-7. (sg.) Foto: Stefan Greter vielen Kompromissen zulasten des Tieres geschlossen wurden. Die TIR analysiert jedes Jahr die Tierschutzstrafpraxis der gesamten Schweiz und zeigt auf, in welchen Kantonen das Tierschutzstrafrecht immer noch nicht konsequent umgesetzt wird. Dadurch erhöhen wir den Druck auf die zuständigen Behörden. Wir setzen uns dafür ein, dass Tierschutzdelikte konsequent verfolgt und bestraft werden. Was halten Sie von der Tierpartei? Das finden wir eine gute Sache. Es ist mutig, eine solche Partei zu gründen. Es ist gut, wenn sich jemand auf politischer Ebene äussert, wie wir das ebenfalls machen. Tierschutz muss immer auch ein politisches Thema sein, damit Verbesserungen erreicht werden können. Was würden Sie zu jemandem sagen, der die Meinung vertritt, dass die Hilfe bei Hungersnöten oder Umweltkatastrophen wichtiger ist als der Tierschutz? Meiner Ansicht nach ist es wichtig, dass man sich sozial engagiert, egal in welchem Themenbereich. Das eine Engagement schliesst das andere nicht aus. Menschen, Umwelt und Tiere stehen in einem Zusammenhang. Interessanterweise kritisieren oftmals solche Personen ein Engagement im Tierschutz, die sich selber überhaupt nicht gemeinnützig einsetzen. Es gibt Fleischproduzenten, die das Schweizer Tierschutzgesetz als zu streng taxieren und es als unfair betrachten, da in der EU weniger strenge Vorschriften gelten. Kurz: EU-Länder können günstiger produzieren. Es steht jedem Produzenten frei, seinen Standort auszuwählen. Schliesslich muss der Produzent sich mit dem Schweizer Volkswillen, der sich in der Tierschutzgesetzgebung widerspiegelt, arrangieren. Ihre Aussage hört sich an, als ob Sie den Fleischproduzenten, die das Schweizer Tierschutzgesetz als streng empfinden, Der Philosoph Hans-Joachim Lenger sagt: «Tiere Tiere sein lassen. Soweit das irgendwie menschenmöglich ist.» Das kann ich unterschreiben. Man sollte die Bedürfnisse einer Tierart kennen, vor allem wenn sich das Tier in menschlicher Obhut befindet. Der Mensch hat vor langer Zeit begonnen, Tiere zu domestizieren. Dies ist eine grosse Verantwortung und eine herausfordernde Aufgabe. Tiere Tiere sein zu lassen ist ein Ziel, bei dem sich die Frage stellt, ob dies bei vielen Tierarten, die sich in menschlicher Obhut befinden, überhaupt möglich ist. Tiere Tiere sein lassen betrifft ja vor allem Zoos. «Wenn man den Tieren eine artgerechte Haltung bieten will, dann ist das auch mit Kosten verbunden» Christine Künzli Gerade Zoos und Zirkusse müssen sich die oben gestellte Frage gefallen lassen. Bei der Haltung von Delfinen wurde im letzten Jahr vom Parlament ein Importverbot beschlossen, weil man zum Schluss gelangte, dass eine artgerechte Haltung von Delfinen in der Schweiz nicht möglich ist. Artgerechte Haltung in Zoos bedeutet oft mehr Raum und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere und damit aber auch höhere Kosten. Wenn man den Tieren ein artgerechtes Leben bieten will, ist das auch mit Kosten verbunden. Die Frage nach artgerechter Haltung ist eine, die vermehrt gestellt wird, weil unsere Gesellschaft für dieses Thema auch zunehmend sensibilisiert wird. Weitere Informationen www.tierimrecht.org. ANZEIGE unter: 10 Küsnachter Nr. 50 12. Dezember 2013 AKTUELL Ein Herz für palästinensische Kinder Durch den Syrien-Konflikt werden einmal mehr auch viele Palästinenser vertrieben. Der Verein «PalCH» organisiert mit einem Benefiz-Konzert am 17. Dezember im Zürcher Volkshaus einen Anlass zugunsten betroffener Kinder. Annina Just Der Nahe Osten ist nicht gerade als eine Feriendestination bekannt, und trotzdem reist Ursula Hayek regelmässig auf eigene Kosten in die palästinensischen Autonomiegebiete, nach Jordanien und in den Libanon. Die Küsnachterin besucht diese Region in ihrer Funktion als Vizepräsidentin des Vereins «PalCH», eines Schweizer Vereins mit dem Ziel, palästinensische Kinder in Flüchtlingslagern und in den besetzten Gebieten zu unterstützen. Hayek war 1997 das erste Mal in Palästina und erinnert sich: «Als ich dort ankam, wusste ich sofort, dass wir in der Schweiz nicht einfach tatenlos dasitzen können.» Man müsse den Menschen in dieser schwierigen Situation Bildung bringen – vor allem den Frauen, dies die Erkenntnis nach dem ersten Besuch. Dieser Gedanke liess sie nicht mehr los, und so gründete sie nach der Jahrtausendwende zusammen mit Gleichgesinnten den Verein «PalCH». «Hilfe zur Selbsthilfe» für Frauen und Kinder Der heute 134 Mitglieder zählende Verein arbeitet mit verschiedenen Organisationen vor Ort zusammen. Beispielsweise unterstützt «PalCH» seit seiner Gründung Kindergärten Ursula Hayek im Kreis palästinensischer Schützlinge: Das Bild wurde vor zwei Jahren in Jerusalem aufgenommen. in den palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon. Dies ist eines der Hauptprojekte des Vereins, denn, wie Hayek erklärt, setzt die UNRWA (UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge) in ihren Lehrplänen zwar Kindergartenbesuche voraus, bietet selber aber keine solchen Institutionen an. Doch Vorschulerziehung sei unerlässlich, um bei 40 bis 50 Schülern pro Klasse in der Schule mitzukommen. Neben der Unterstützung von verschiedenen lokalen Projek- ten vermittelt «PalCH» auch Patenschaften. Dadurch konnte man im vergangenen Jahr 135 Kindern und Jugendlichen im Libanon, in der Westbank und in Gaza zu einer Ausbildung verhelfen. Frühes Weihnachtsgeschenk? Die finanziellen Mittel für die Unterstützung kommen durch Spenden sowie Einnahmen an verschiedenen Anlässen zusammen. Viel Hoffnung setzt Ursula Hayek deshalb auf das bald anstehende Benefiz-Konzert mit der palästinensischen Künstle- rin Kamilya Jubran. Die Einnahmen gehen an NISCVT, eine Partnerorganisation im Libanon, welche durch die zunehmende Zahl von palästinensischen Flüchtlingen aus Syrien stark gefordert ist. Sollte sich eine grosse Besucherzahl für das Konzert begeistern können, wäre dies für die Organisatoren ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Ausserdem würde es für die betroffenen palästinensischen Flüchtlinge eine substanzielle Hilfe darstellen. Foto: zvg. Konzert und Film Kamylia Jubran im Benefizkonzert zugunsten palästinensischer Flüchtlingskinder aus Syrien: Dienstag, 17. Dezember, Volkshaus Zürich Blauer Saal. Organisiert von «PalCH», Café Palestine und dem Palästinensischen Kulturverein. Mehr Infos: www.palch.ch. Am 15. Dezember zeigt Café Palestine um 18 Uhr im GZ Aussersihl, Hohlstrasse 67, Zürich, den Film «Telling Strings» von und mit der Regisseurin Anne-Marie Haller. (aj.) «Was hätte Henry Dunant gemacht?» 150 Jahre Internationales Komitee des Roten Kreuzes war für die Offiziersgesellschaft Zürichsee rechtes Ufer Grund genug, sich bei ihrer Versammlung über das Thema zu informieren. Bruno Staffelbach bot Einblick in die Struktur und Arbeitsweise des IKRK. Henry Dunant», schwärmt Bruno Staffelbach von der IKRK-Zentrale, dem «Hotspot» in Genf. Bei Problemen überlege man sich: Was hätte Henry Dunant gemacht, so Staffelbach über den Bezug der Organisation zu ihrem Schweizer Gründervater. Belastende Einsätze Philippa Schmidt Mit den Schilderungen persönlicher Erfahrungen in Kolumbien und Kenia, aber auch mit mancher Zahl beeindruckte Staffelbach, der seit 2010 Mitglied der Versammlung des IKRK ist und mittlerweile sogar im Versammlungsrat Einsitz nimmt, das militärische Publikum. Dabei schreckte er im Seehotel Sonne in Küsnacht auch vor unkonventionellen Vergleichen nicht zurück und beschrieb das IKRK als eine Art Migros. Insbesondere die «Rapid Deployment Units» beschrieb er mit einem Augenzwinkern als Eingreiftruppen, die aus einer Mission in der Grösse eines Migrolino innert 24 Stunden einen MM machen könnten. Mehrere hundert Leute seien in Genf in permanenter Marschbereitschaft, so Staffelbach. Doch vieles, was der Referent erzählte, liess leider kein Augenzwinkern zu. So etwa, dass in Syrien seit Beginn der Kämpfe 35 Rotkreuz-Mitarbeiter ums Leben ge- Joel Gieringer, Präsident der «OGZrU», Bruno Staffelbach und der einladende Küsnachter Gemeindepräsident sowie Offizier Markus Ernst (v.l.). Foto: phs. kommen sind. Staffelbach lobte die Nationale Rothalbmondgesellschaft Syriens ausdrücklich für Ihre Emanzipation vom Assad-Regime. In dem arabischen Land finden inzwischen die meisten Einsätze des IKRK statt. Schutz und Sensibilisierung Bruno Staffelbach brachte auch Licht ins Dunkel der Rotkreuz-Organisation, deren Struktur er mit dem vierflügligen Schweizerkreuz verglich. Er skizzierte den Unterschied zwischen dem IKRK und den nationalen Rotkreuzund Rothalbmondgesellschaften, die autonom agierten. Der rote Kristall ist übrigens das Symbol für nationale Gemeinschaften, welche nicht in mehrheitlich christlichen oder muslimischen Gesellschaften beheimatet sind. Juristisch sei das IKRK ein Verein, so der BWL-Professor. Nicht zuletzt erläuterte Staffelbach die wichtigsten Aufgaben: der Schutz von Leben während Konfliktsituationen, Gefangenenbesuche, welche auf den Genfer Konventionen beruhen, das Sicherstellen der ökonomischen Sicherheit etwa durch Zurverfügungstellung von Wasser und/oder Wohnraum, aber auch das Vorbeugen und die Sensibilisierung durch humanitäre Diplomatie und die Information der Zivilgesellschaft. Seit der Gründung des IKRK hat sich die Lage von Zivilisten im Krieg massiv verschlechtert: Während im Ersten Weltkrieg 90 Prozent der Opfer Soldaten waren, sind in heutigen kriegerischen Konflikten 90 Prozent der Opfer Zivilisten. «Durch das ganze Haus weht nach wie vor der Geist von Dass beim Roten Kreuz heute längst ein eher internationales als ein eidgenössisches Herz schlägt, bewiesen die Erzählungen Staffelbachs über seine Zeit bei einer Delegiertenklasse. Dort traf er Franzosen, Deutsche, Italiener, einen Afghanen – und eine weitere Schweizerin. Über 12 500 Mitarbeiter verfügt das IKRK insgesamt. Vor den Menschen, die als Delegierte ins IKRK eintreten, äusserte Staffelbach höchsten Respekt: «In der Regel haben sie zwei Hochschulabschlüsse, sprechen zwei bis drei Sprachen und waren schon in ein bis zwei Auslandseinsätzen für andere Organisationen.» Alle Mitarbeiter verstünden sich nicht als Franzosen, Schweizer oder Italiener, sondern als Angehörige des IKRK, kristallisierte er die Identifizierung mit der Organisation heraus. Dass ein Einsatz für einen Delegierten nur neun Monate dauert, erklärte er unter anderem mit der psychischen Belastung. Als Beispiel für einen solch belastenden Einsatzort nannte er den Osten Kongos: «Es ist brutal, was die dort miterleben.» Wie schwierig der Einsatz vor Ort sein kann, schilderte Staffelbach anhand seiner eigenen Erfahrungen. So er- zählte er etwa, wie er und sein Team ein Hotel in Kolumbien wieder verlassen mussten, weil dort ein Polizeikommandant untergebracht war. Dieser wäre das erste Ziel der Farc geworden, beschrieb er die Bedrohung durch die Rebellen-Organisation. «Montag und Mittwoch wurde der Polizeiposten angegriffen», erinnert er sich. Eine andere Erfahrung machte der Human-Resources-Spezialist in Nairobi, wo ihn die Dossiersicherheit der obersten Personalangestellten beeindruckte. «Das hatte nichts mit bürokratischer Perfektion zu tun: Kenia wird von zahlreichen Stämmen gesteuert, wenn fünf Vakanzen mit zwei Bewerbern aus dem gleichen Stamm besetzt werden, wird das schon zu einem Gerichtsfall.» Staffelbach betonte auch die Bedeutung der Neutralität für das IKRK. Die Erfahrungen, welche beispielsweise Rebellenführer mit dem IKRK im Gefängnis gemacht hätten, brächte auch immer mehr nicht-staatliche Akteure dazu, mit dem IKRK zusammenzuarbeiten. «Ich habe gelernt, wie die Armee auch angeschaut werden kann», sagte der Brigadier a.D. und ergänzte: «Der Schutz ist nicht ein Helm, sondern ein kleines Stoffstück mit einem roten Kreuz darauf.» Das Referat von Bruno Staffelbach zeigte einmal mehr, welch immense Bedeutung das IKRK durch seine Aufgabe, so viel Humanität wie möglich in Konfliktsituationen sicherzustellen, hat. Keine einfache Aufgabe in unserer Zeit. Küsnachter LITERATUR Nr. 50 12. Dezember 2013 11 Literaturkritiker präsentiert seine R(u)os(s)inen Draussen schneite es, und drinnen sprühten die literarischen Funken: Auch dieses Jahr stellte Literaturkritiker Hardy Ruoss in der Küsnachter Buchhandlung Wolf mit grossem Vergnügen ausgewählte Neuerscheinungen vor. sein eigenes Niveau – und das Publikum dankt es ihm mit Vertrauen in das über so viele Jahre erworbene Fachwissen und ein zwar jederzeit subjektives, aber immer auch fachlich fundiertes Urteil. Serviert wurden literarische Rosinen – sozusagen «R(u)os(s)inen»: Biografisches, Belletristik, Novellen, Essays, Aufsätze. Und auch und immer wieder Altbekanntes neu gelesen wie etwa die soeben bei S. Fischer erschienene «ultimative» Gesamtausgabe «Anne Frank», die Tagebücher, Geschichten aus dem Hinterhaus, Erzählungen, Briefe, Fotos und Dokumente umfasst. Oder wie Franz Hohlers Erzählungen «Der Geisterfahrer» oder Urs Widmers «Gesammelte Erzählungen», Letztere bei Diogenes liebevoll und sorgfältig editiert. Annemarie Schmidt-Pfister Hardy Ruoss gehört zum Advent wie der Kerzenkranz und die offenen Türchen am Kalender – mindestens zum Bücher-Advent in der Buchhandlung Wolf von Ursula Bieri in Küsnacht. Auch seine Türchen sind anfangs zu und werden dann eins ums andere geöffnet, den Blick freigebend auf das «Tagebuch eines Lesers», wie Hardy Ruoss es selber umschreibt. Belletristik, Novellen, Essays Natürlich ist es eine sehr persönliche, subjektive Auswahl, die der Kritiker dabei trifft: «Vieles hat mit Geschmack zu tun. Kunst ist Form, und ich werde versuchen, das Formale der ausgewählten Bücher zu zeigen und sie thematisch zu gliedern. Für alle aber gilt: Sie sind gut bis hervorragend – «nichts ist unter meinem Niveau» –, stimmte Hardy Ruoss seine vielen Zuhörerinnen und (vergleichsweise deutlich weniger) Zuhörer auf die ebenso anregende wie vergnügliche BücherTour ein. Wer solches sagt, kennt Hardy Ruoss präsentierte in der Buchhandlung Wolf Literaturtipps. F: asp. Eine kleine Bücherauswahl Liste der von Hardy Ruoss vorgestellten Titel (Auswahl): Silvio Blatter, «Vier Tage im August», Verlag Langen Müller. Alex Capus, «Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer», Hanser. Evelyne Hasler, «Mit dem letzten Schiff», Nagel & Kimche. Oscar Peer, «Eva und Anton», Rätoromanisch und Deutsch, Limmat. Peter Stamm, «Nacht ist der Tag», Fischer. Jens Steiner, «Carambole», Dörlemann. Donatella Di Pietrantonio, «Meine Mutter ist ein Fluss», Kunstmann. Yan Mo, «Frösche», Hanser. Elizabeth Taylor, «Versteckspiel», Dör- lemann. Giorgio Fontana, «Im Namen der Gerechtigkeit», Nagel & Kimche. Klaus Merz «Unerwarteter Verlauf», Haymon. Friedrich Glauser, «Briefe», 2 Bände, Limmat. Oliver Jahraus, «Deutsche Literatur. Die 101 wichtigsten Fragen», Beck’sche Reihe. Peter Liechti, «Klartext. Fragen an meine Eltern», Vexer. Urs Widmer, «Reise an den Rand des Universums», Diogenes. Paula Fox, «Was am Ende bleibt», C. H. Beck. Anne Frank, «Gesamtausgabe», S. Fischer. Franz Hohler, «Der Geisterfahrer. Die Erzählungen», Luchterhand. Stück Welt – und wir mitten drin Sowohl Widmer wie Hohler – «ein Mann, der uns Vergnügen verschafft – aber gar nicht so ein harmloser Mann» – sind aber auch mit Neuerscheinungen vertreten: Widmer mit seiner Autobiografie «Reise an den Rand des Universums» («erfüllt von einem Herzschlag-Tremolo, mal heiter, mal melancholisch»), Hohler mit dem Roman «Gleis 4». «Der Roman will immer ein Stück Welt abbilden», sagt Ruoss dazu und präzisiert, wies gemeint ist: «Es passiert alles – und es geschieht nichts. Und wir sind mitten drin.» Allen ausgewählten Büchern attestiert Ruoss nicht nur Niveau, sondern auch eine Portion Herausforderung an den Leser: «Man muss sich mit ihnen auseinandersetzen – ein bisschen Lesearbeit muss schon sein!» Und sein muss ausserdem die Überzeugung des Kritikers, dass solche «Lesearbeit» trotz allem noch immer von vielen Lesern gewünscht wird – auch noch in der Zeit der schnellen Billig-Lektüre, der Mails anstelle von Brief-Kultur und der höchstens fünfminütigen Zug-Zeitungen. Nescafé der Literatur Natürlich reserviert Hardy Ruoss auch für die Lyrik einen Platz, ist sie doch für ihn, wie er einmal sagte, – «der Nescafé, an den wir nur noch Wasser schütten müssen», das Konzentrat sozusagen jeglicher Literatur. Werner Lutz nennt er da etwa, den Basler Maler und Dichter, der am Rhein-Eck nach «Treibgutzeilen» für sein gleichnamiges Lyrik-Bändchen suchte. Oder Adrian Naef mit «Mohn». Und natürlich Klaus Merz mit seinem neuen Lyrikband «Unerwarteter Verlauf». «Haben Sie je bedacht, wie viele unnötige Kosten Ihnen diese Lyriker mit ihren behutsamen sprachlichen Mitteln ersparen? Sie brauchen dann nämlich keine esoterischen Ratgeber mehr zu kaufen oder gar eine Paar-Therapie zu bezahlen», schmunzelt Ruoss und freut sich spitzbübisch über die Heiterkeit der Zuhörer. Alle Türlein des Ruossschen Literaturkalenders hier öffnen zu wollen, würde zeitlich wie räumlich zu weit führen. Dafür gibt es – hoffnungsfroh in Ursula Bieris Ohren! – bestimmt ein nächstes Mal: irgendwann im Advent 2014 ... Vom Kriminalfall über Teenagerfreundschaft bis zum Klimawandel Warum in die Ferne schweifen, wenn Bücher in den verschiedensten Ausprägungen auch von Menschen in der Region geschrieben werden? Der «Küsnachter» hat die Werke von vier Autorinnen aus Zumikon, Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg genauer unter die Lupe genommen. Philippa Schmidt Während Titelheldin und Kommissarin Maria Rosenblatt die Ermittlungen in einem Pädophiliefall leitet, verstrickt sich die verheiratete Frau immer tiefer in eine Affäre. Anhand von Kinderpornografie auf einem verlorenen Handy versuchen Maria und ihr Team, den oder die Täter zu finden. Ein schwieriges Unterfangen, das die Kriminalpolizistin sowohl in die Unterwelt als auch in die Pathologie führt. In einem Buch, das fast mehr eine Charakterstudie als ein Krimi ist, vermittelt die Herrliberger Autorin und Kieferorthopädin Corinna T. Sievers das komplexe Bild einer Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs. Mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern wohnt Maria an der Goldküste: Kaschmirmäntel und BotoxBehandlungen bilden einen scharfen Kontrast zu Kinderschänderringen und dem Rotlichtmilieu. Aber schon bald zeigt sich: Das Böse ist nicht immer da, wo man es eigentlich erwarten würde. Pädophilie und eine erotisch aktive Kommissarin zu kombinieren, ist ein heikles Unterfangen, aber eines, das in diesem Fall als gelungen gelten kann. Die Autorin des provokativen Bestsellers «Schön ist das Leben und Gottes Herrlichkeit in seiner Schöpfung» hat mit «Maria Rosenblatt» erneut ein Buch geschrieben, das keinen kalt lässt, und mit seiner ungeschönten Sprache zugleich abstösst und fasziniert. Spannend ist der Roman «Böser Traum» von Birgit Schlieper. Der Thriller handelt zwar von Jugendlichen – von den beiden besten Freundinnen Emilia und Charlotta – doch für Kinder ist er eindeutig zu gruselig. Jugendliche ab etwa 14, je nach persönlicher Reife, werden an dem Buch aber ihre Freude haben. Und auch als Erwachsener legt man das Buch nicht mehr weg, bis sich der Thriller auf der letzten Seite aufklärt. Manche Wendung in der Geschichte mag nicht unbedingt logisch oder nachvollziehbar sein, doch der packende Erzählstil von Schlieper wiegt das mehr als auf. Die Schülerinnen Emilia und Charlotta sind ein Herz und eine Seele. Mit siamesischen Zwillingen werden die Mädchen gar von einer Lehrerin verglichen, die die beiden erfolglos auseinandersetzen wollte. Als die Nachricht, dass die Halbfranzösin Charlotta von ihren Eltern in ein Internat geschickt werden soll, in das Leben der beiden hineinplatzt, droht die Welt der beiden auseinanderzubrechen. Eines ist für Emilia, der Wildere der beiden, sofort klar: Ohne Gegenwehr ziehen lassen, wird sie ihre Freundin auf keinen Fall. Gemeinsam hecken sie den Plan aus, mit einer fingierten Entführung die Eltern davon zu überzeugen, dass sie Charlotta auf keinen Fall missen möchten. Nur einen gehörigen und dadurch heilsamen Schrecken wollen Emilia Claudine und Uwe Brandt den Eltern von Charlotta einjagen. Charlotta zögert zwar zu Beginn, doch willigt sie schliesslich in den Plan ein, vielleicht auch aufgrund einer aufkeimenden Liebesgeschichte, die zur Fernbeziehung zu werden droht. Dass Emilia den Schlüssel von Charlottas Verliess einsteckt, damit die Entführung bei einer allfälligen Entdeckung besonders echt aussieht und kein Verdacht auf die Teenager fällt, vermittelt Charlotta zwar ein flaues Gefühl in der Magengegend, doch wem könnte sie eher vertrauen als ihrer allerbesten Freundin? Als Emilia jedoch, kurz nachdem sie Charlotta eingeschlossen hat, mit dem Velo schwer verunglückt, droht der Plan aus dem Ruder zu laufen. Erst langsam kommt die «Entführerin» wieder zu Bewusstsein, während die Erwachsenen nicht ahnen, dass Emilias Unfall und Charlottas Verschwinden zusammenhängen. Nun beginnt nicht nur ein Wettlauf gegen die Zeit, Charlotta und Emilia stellen sich noch zusätzliche Hürden in den Weg. Auch wenn die gebürtige Iserlohnerin und jetzige Zumiker Autorin Birgit Schlieper die Geschichte zweier deutscher Jugendlichen beschreibt, ist der Zusammenhalt zwischen besten Freundinnen und das komplizierte Innenleben von Teen- agern ein universales Thema. Mit «Böser Traum» hat die Schriftstellerin und Journalistin zwar kein Buch für schwache Nerven geschrieben, doch unbedingt eines, das einen mitfiebern lässt. Heimatgeschichte mit einem bitterbösen Touch präsentiert die Küsnachterin Franziska Geissler. Während herzige Hundegeschichten zum Schmunzeln anregen, findet sich so manche Gesellschaftskritik oder politische Spitze in ihrem Erzählband «Goldberg II», der, wen würde es wundern, auf den Band «Goldberg» folgt. «Einige aber berichteten, ihnen gehe es immer noch besser als dem Nachbardorf, wo Container obligatorisch geworden seien, egal ob im Haus alte Menschen oder Gebrechliche wohnten, welche einen solchen gar nicht bedienen konnten», erinnert Geissler etwa an die Einführung des Containerobligatoriums in Küsnacht. Auch die geplante Siedlung Hüttengraben in der Küsnachter Allmend bekommt ihr Fett weg. «In der Tat gingen neue Projekte mit langweiligen Betonschachteln öfter widerstandslos durch», moniert die Küsnachterin in der Geschichte über Brigitte «la blonde» zudem. Ausgewogen sind die Geschichten wohl kaum, aber Küsnachtern oder Küsnachtkennern bietet das Büchlein an einem kalten Winterabend zweifellos vergnügliche Unterhaltung. Und die Geschichte von Seppli, der mit seinem Töff die Natur entdecken will, regt zum Nachdenken an. Die Erlenbacher Pfarrerin Gina Schibler nimmt sich in «Versehrter Atem des Lebens» des Klimawandels an. Basierend auf ihrer These, dass der Klimawandel eine spirituelle Krise als Ursache hat, arbeitet sie heraus, wie Konsumismus und Klimawandel zusammenhängen. Ihre Gedanken sind gerade in der Vorweihnachtszeit mutig, denn wer will sich schon die Lust am Weihnachtseinkauf kaputtmachen? Doch je länger der Leser bzw. die Leserin über Gina Schiblers Thesen nachdenkt, umso nachdenklicher wird er oder sie. Die Autorin gibt aber auch ganz klare Lebensregeln mit auf den Weg, passt beispielsweise die Zehn Gebote an die heutige Zeit an, beispielsweise das Gebot «Du sollst nicht stehlen», wie folgt: «Bestiehl nicht die Nachgeborenen, indem du ihre Bodenschätze verbrauchst und ihr Klima ruinierst.» «Versehrter Atem des Lebens» eignet sich zwar besonders für Gläubige und ist an einigen Stellen vielleicht ein bisschen langfädig, doch die Thematik geht alle an. Ein kleiner Wehmutstropfen: Die Autorin spricht von Klimaerhitzung. Da sich der Klimawandel zeitlich und örtlich auch immer wieder durch kühlere Temperaturen auszeichnet, wäre diese Bezeichnung gerade in Zeiten, in denen die Zahl der Klimaskeptiker wieder zunimmt, zielführender. Corinna T. Sievers: Maria Rosenblatt, Edition Nautilus, Fr. 24.90; Birgit Schlieper: Böser Traum, cbt, Fr. 14.90; Franziska Geissler: Goldberg II, z.B. bei Buchhandlung Wolf in Küsnacht; Gina Schibler: Versehrter Atem des Lebens, Fromm Verlag, Fr. 46.90. 12 Küsnachter Nr. 50 UMWELT 12. Dezember 2013 Regenwaldkiller kommt an den Pranger «Pflanzliche Öle» oder «pflanzliche Fette» – diese Beschriftungen sollen ab 2016 von den Lebensmittelverpackungen verschwinden. Denn hinter diesen Namen verbirgt sich das umstrittene Palmöl. Julia Fischer Margarine, Glace, Fertiggerichte, Chips – Palmöl steckt in vielen Nahrungsmitteln. Und mit ihrem Konsum zerstören wir Tropenwälder und den Lebensraum vieler Tiere, wie den unseres nahen Verwandten Orang-Utan. Nun sollen Konsumenten ab 2016 wenigstens nachlesen können, was sie kaufen. Der Hinweis «pflanzliche Öle» respektive «pflanzliche Fette» auf Lebensmittelverpackungen genügt dann nicht mehr. Neu muss die Herkunft, also zum Beispiel «Palmöl», angegeben werden, wie das Eidgenössische Departement des Innern kürzlich mitteilte. Noch ist nichts gewonnen Das neue Gesetz ist eine Anpassung an EU-Recht. Der Verband Europäischer Zoos und Aquaria (EAZA) hat sich mithilfe einiger EU-Parlamentarier für dieses Gesetz starkgemacht. Auch der Zoo Zürich war daran beteiligt und begrüsst, dass die Schweiz nun nachzieht. Auch der WWF steht der Änderung positiv gegenüber, sieht aber noch Handlungsbedarf. Riesige Plantagen: Nicht zertifiziertes Palmöl wird auf gerodetem Urwaldland angepflanzt. Corina Gyssler, WWF-Kommunikationsbeauftragte im Bereich Konsum, meint dazu: «Diese Transparenz ist für den Kunden zwar wünschenswert, aber es sagt ihm noch nichts über die Qualität des Palmöls. Unser Ziel ist, dass in der ganzen Schweiz nur noch zertifiziertes Palmöl importiert wird, wie zum Beispiel ohne Abholzung von Primärwäldern für Plantagen.» Das Problematische am Palmöl ist: Um riesige Palmölplanta- gen anzupflanzen, zerstören wir den Tropenwald. Eine Fläche von 300 Fussballfeldern wird stündlich für neue Plantagen gerodet. Die grössten Anbaugebiete von Palmöl sind Malaysia und Indonesien, über 80 Prozent des Palmöls wird dort produziert. Dieses Öl macht die Produkte streichfähig und geschmeidig. Es ist ausserdem sehr ertragsreich, billig und leicht zu verarbeiten, das macht das Palmöl so beliebt. Foto: Thomas Marent/zvg. Palmöl hat also grundsätzlich viele positive Eigenschaften. Aber: «Wir müssen die Urwälder schützen, und es dürfen keine Monokulturen entstehen», erklärt Alex Rübel, Direktor des Zoos Zürich (siehe Interview auf dieser Seite). Dazu haben unter anderem die Migros und Coop ihr Sortiment auf RSPO-zertifiziertes Palmöl umgestellt. RSPO steht für den «Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl», der 2004 vom WWF initiiert wurde. Durch dieses Palmöl sollen unter anderem keine Regenwälder gerodet und so der Lebensraum der Tiere geschützt werden. Aber Alex Rübel bleibt skeptisch: «Nur wenn wir auch weniger Palmöl verbrauchen, können wir das Problem in den Griff bekommen.» Im Zoo Zürich können sich die Besucher an der Ausstellung im Menschenaffenhaus zu der Problematik des Palmöls informieren. Alex Rübel: «Weniger Palmöl verbrauchen ist wichtig» ich, wird weniger konsumiert. Und das ist letztlich ein Fortschritt. Weniger Palmöl verbrauchen ist wichtig, um den Dschungel zu schützen. Zoodirektor Alex Rübel erklärt im Interview mit dem «Küsnachter», wie sich der Zoo Zürich um das Problem des Palmöls kümmert. Und wie ich als Konsument zum Schutz des Urwaldes beitragen kann. Was ist Ihr nächster Schritt? In unserer Ausstellung im Menschenaffenhaus weisen wir auf die verschiedenen Probleme des Konsums für den Regenwald hin. So versuchen wir, das Publikum aufzuklären. Wir erklären, was Palmöl ist und was dessen Konsum bedeutet. Interview: Julia Fischer Alex Rübel, wie konnte der Zoo Zürich mithelfen, die Deklarationspflicht von Palmöl einzuführen? Der Verband der europäischen Zoos und Aquarien (EAZA) – mit etwa 300 Zoos in Europa als Mitglieder – hat im Jahr 2010 eine grosse Kampagne gemacht zur Erhaltung der Menschenaffen. Darin war eine Massnahme: Wir forderten zusammen mit europäischen Parlamentariern, dass man die Deklarationspflicht für Palmöl in Europa einführt. Die Schweiz Alex Rübel vor der Ausstellung über den Schutz der Urwälder im Zoo. passt sich nun der EU an. Aber über die Kampagne des EAZA mit Ausstellungen und Aufklärung konnten wir das Gesetz in der EU bewirken. Mit der Deklaration sind doch die Probleme noch nicht gelöst? Nein, mit dem ist noch überhaupt nicht weniger Palmöl verbraucht. F: jf. Aber wenn der Konsument realisiert, was kaputt geht – nämlich, dass der Orang-Utan durch seinen Konsum von Palmöl ausstirbt – dann glaube Was kann ich als Konsument gegen die Palmölproduktion unternehmen? Palmölfreie Produkte kaufen. Wenn es nicht anders geht, dann sicherstellen, dass das Palmöl nachhaltig produziert wurde. In der Regel ist das deklariert. Coop und Migros verkaufen nur noch zertifiziertes Palmöl. Wir im Zoo Zürich versuchen auch, selber kein Palmöl zu brauchen. Wir haben zum Beispiel die Glacefirma gewechselt: zu Glace ohne Palmöl. Küsnachter KULTUR Nr. 50 12. Dezember 2013 Von Verdis «Nabucco» bis zu Burkhards «Das isch de Schtärn vo Bethlehem»: Weihnachtskonzert der Harmonie Zumikon unter der Leitung vo Lukas Hering. 13 Fotos: Willy Neubauer Mit Pauken und Trompeten in den Gefangenenchor Am Adventskonzert der Harmonie in der reformierten Kirche Zumikon versuchten sich die Harmonisten auch an Verdis Nabucco. Die Blasmusik brachte Opernfeeling in die Kirche. Das Publikum war begeistert. Willy Neubauer Eigentlich bringt Lukas Hering, der Dirigent der Harmonie, immer wieder etwas in die Konzerte, das die Zuhörer staunend zurück lässt. Und man gewöhnt sich daran, dass das Niveau des Orchesters, vor allem wenn es in voller Besetzung antritt, beachtlich hoch ist. Am Adventskonzert am letzten Sonntag in der reformierten Kirche aber liess Hering das Publikum in der gut besetzten Kirche mit Hühnerhaut zurück: «Nabucco», das Meisterwerk von Giuseppe Verdi kam derart gewaltig und mächtig daher, dass man sich beinahe im nach Australien zurückfliegen wird. Für den Rest des Konzertabends bot die Harmonie einen Querschnitt von «Farandole» von Georges Bizet über die «Toccata und Fuge in dMoll» von Bach bis zur Filmmelodie von «Pippi Langstrumpf». Oder auch das bekannte «What a wonderful World», das Mathias Widler hinaustrompetete wie einst der unvergessliche «Satchmo». Opernhaus wähnte. Tempi und Einsätze stimmten, es war ein absoluter Hörgenuss, den die Harmonie ihrem begeisterten Publikum bot. Ansonsten spielte das Orchester den bunten Mix an verschiedenen Stilrichtungen, den man sich von ihm gewöhnt ist. Auch die launigen Ansagen von Hering und seine Wortgeplänkel mit Präsidentin Ruth Winistörfer gehören zu den Auftritten der Harmonie genau so wie die Posaune von René Doldt oder die Trompete von Mathias Widler. Zäller Wiehnacht Jumbo-Toblerone als Abschied Apropos Trompete: Am Rand des Konzerts galt es, Abschied zu nehmen. Und zwar von Georgina Stamp. Drei Jahre lang hat die Australierin bei der Harmonie Trompete gespielt. Zum Team gestossen war sie direkt nach ihrer Ankunft in der Schweiz. Sie suchte damals per Inserat eine Gelegenheit, in einem Orchester mitzuspielen. Winistörfer hat sich sofort bei ihr gemeldet, und seither war Zumikon Georgina Stamps musikalische Georgina Stamp reist mit vier Kilo Toblerone heim nach Australien. Heimat. Jetzt hat die Australierin geheiratet – leider keinen Mann aus der Schweiz, sondern aus ihrer Heimat wie Winistörfer bedauernd bemerkte. Mit ihrem Weggang muss die Harmo- nie auf eine gute Trompeterin verzichten – und das Publikum auf das strahlende Lächeln der sympathischen Blondine, die mit einer viereinhalb Kilo schweren Jumbo-Toblerone Am Ende des Adventskonzertes kamen, ganz dem Namen entsprechend, Weihnachtslieder zum Zuge. Aber nicht «Stille Nacht» oder «O Du Fröhliche», sondern «Das isch de Schtärn vo Bethlehem» aus der «Zäller Wiehnacht» von Paul Burkhard, die kommendes Wochenende in Zumikon aufgeführt wird – unter der musikalischen Leitung von Lukas Hering. Das Publikum hat, nach anfänglichen Startschwierigkeiten, stimmgewaltig mitgesungen und so zu einem unvergesslichen Konzerterlebnis beigetragen. Flugzeuge, Faltobjekte und eine nackte Miss Sammeln von Kunst – seit 20 Jahren eine Leidenschaft von Marc T. Hauser und Jürgen P. Hofmann. Ausgewählte Stücke der beiden Galeristen sind zurzeit im Tramhüsli Rehalp ausgestellt. Luzia Montandon Während draussen Passantinnen und Passanten in dicken Jacken und wärmenden Mützen auf das 11er-Tram warten, strahlen im Tramhüsli Rehalp in Zollikon gänzlich unbekleidete Frauen von den Wänden. Die schwarz-weissen Aktfotografien des Zumiker Fotografen Fridolin Speich bilden das Herzstück der diesjährigen Weihnachts-und Neujahrausstellung der beiden Galeristen Marc T. Hauser und Jürgen P. Hofmann von «Hauser Hofmann Kunst – Art – Arte» in Neuhausen. Bereits zum 20. Mal führen der Rechtsanwalt und der diplomierte Pflegefachmann diese Ausstellung durch. «In den 1990erJahren haben wir mit dem Sammeln begonnen», erklärt der ehemalige Zumiker Hauser. Seither sei es ein sehr zeitintensives Hobby geworden, das sie rund um die Welt habe reisen lassen. Kunst muss gefallen Die beiden Wahl-Schaffhauser erwerben jedoch nur Kunstobjekte, die ihnen selbst gefallen: «Die einen betrachten Bilder als Wertpapiere, für uns müssen sie einen emotionalen Wert besitzen.» So kommen die Besucher im Tramhüsli, das der Zürcherin Doris Neukomm unter anderem als Rahmenatelier dient, in den Marc T. Hauser und Jürgen P. Hofmann vor einem Aktporträt des Fotografen Fridolin Speich. Genuss von Kunstwerken ausgewählten Künstlern aus ganz Europa. Neben einem Aktporträt der Miss Africa Schweiz von Fridolin Speich sind auch die typischen Flugzeuge und U- Boot-Sujets des katalanischen Künstlers Josep Maria Riera i Arago oder die schlichten, aber doch herausfordernden Faltobjekte von Peter Weber aus Deutschland zu sehen. Foto: lm. Galerie im Tramhüsli Rehalp, Forchstrasse 396, Zollikon. Ausstellung bis am 11. Januar 2014. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr. Weitere Infos unter www.kunstart-arte.ch. 14 Stadt Zürich Nr. 50 12. Dezember 2013 AUTOMOBIL Frisch wie eine Orange: Neuer Renault Captur Der Renault Captur ist ein Neuling auf vielen Ebenen: Im Segment, für die Marke und auch als Konzept. Der kleine Crossover wirkt daher erfreulich frisch, aber nicht in allen Details. Lorenz Keller Schön, haben die Franzosen ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Schön auch, setzt Renault beim Captur auf neue Ideen. Das ist im Segment der kompakten SUVs, das sich gerade erst formiert hat, sicher einfacher möglich als bei seit Jahren etablierten Modellreihen. So hat der Captur in der Renault-Welt keinen Vorgänger und damit auch kein Vorbild. Clio als Basis Die Designer konnten unter diesen Voraussetzungen auf Basis des Clio fast ohne Grenzen loslegen: Sie haben dem Neuling ein Crossover-Design spendiert, das klar auf die Stadt zielt. Auch wenn der Captur optisch durchaus präsent wirkt, ist er mit 4,12 Meter Länge, 1,78 Meter Breite und 1,57 Meter Höhe nicht viel grösser als ein in alle Richtungen ein wenig aufgeblasener Kleinwagen. Die 20 Zentimeter Bodenfreiheit helfen primär, Bodenwellen oder Randsteine ohne Schaden zu überwinden. Allrad ist nicht erhältlich, sodass sich ein Ausflug ins Gelände weniger empfiehlt. Das schicke Design kommt vor allem dann zur Geltung, wenn man sich die Möglichkeiten zur Individualisierung zunutze macht. Bei der Rallye-Legende Subaru WRX ist zurück Scharfe Kurven, eine grosse Lufthutze auf der Motorhaube und darunter ein Zwei-Liter-DIT-Boxer mit 268 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Newtonmetern: Der neue Subaru WRX, der an der «Los Angeles Auto Show» Premiere feiert, macht den Fans den Mund wässrig. Denn leider kommt er wohl bei uns gar nie auf den Markt, erst die später folgende STI-Variante. Der WRX ist um 2,5 Zentimeter gewachsen und bietet im Innenraum etwas mehr Platz. Dazu gibts eine moderne Ausstattung, bei der vor allem die rot leuchtenden Rundinstrumente mit den weissen Zeigern hervorstechen. In der Mitte kann auf einem 3,5-Zoll-Display der Ladedruck angezeigt werden – das passt gut zum Mix aus Rallyesportler und Strassencruiser. Der neue Motor ist erstmals mit einer Sechs-Gang-Handschaltung erhältlich. (lk.) Elf Crashes, sechs Bestnoten Die Vereinigung Euro NCAP hat elf neue Modelle ihrem seit einiger Zeit deutlich verschärften Crashtest unterzogen. Sechs Modelle erhielten fünf von fünf Sternen: Ford Tourneo Connect, Infiniti Q50, Maserati Ghibli, Mazda 3, Mitsubishi Outlander PHEV und Peugeot 308. Die restlichen fünf Neuwagen erhielten vier Sterne und haben Verbesserungspotenzial: BMW i3, Ford Ecosport und VW T5 bei Fussgängerschutz und Assistenzsystemen, der nachgebesserte Mercedes Citan und der Nissan Note beim Fussgängerschutz. (lk.) Auffälliges Design, aber nicht übertrieben: Der kleine Crossover Renault Captur bietet viele praktische Gadgets Rückfahrkamera und Touchscreen-Navi. Das Schubladenfach (rechts) ist aber unpraktisch. Fotos: L. Keller Konfiguration sollte man wie in jungen Jahren rumexperimentieren und sich eine knallige Lackierung und ein andersfarbiges Dach gönnen. Auch für den Innenraum lassen sich 200 Varianten bestellen. Verspieltes Interieur Das Interieur unseres Testwagens ist passend zur Aussenfarbe in Orange gehalten. Zierelemente, Sitzbezüge, Abdeckungen: alles wunderbar Ton in Ton – und in gefälliger Qualität und Verarbeitung. Dazu passt das gute Touchscreen-System mit dem zuverlässigen TomTom-Navi und modernster Multimediaausstattung samt Internet und Apps. Ein optisches Highlight sind die orangen Kordeln hinten an den Vordersitzen, gleicher- massen Zierelement wie Verstaumöglichkeit. Allerdings sollte man darauf hoffen, dass der Nachwuchs nicht entdeckt, dass man sie wunderbar, wie ein Saiteninstrument zupfen und gegen die Plastikrückseite der Sitze knallen lassen kann. Auch der automobile Jungspund muss sich noch in einigen Bereichen die Hörner abstossen: So ist die knallig lackierte Schublade als Ersatz fürs Handschuhfach zwar eine originelle Idee, aber trotz viel Fassungsvermögen unbrauchbar, sobald jemand auf dem Beifahrersitz Platz genommen hat und sie mit seinen Beinen blockiert. Insgesamt wirkt der Captur erfreulich frisch und fröhlich – fährt sich aber leider nicht so. Da wagt Renault keine Experimente. Das kleine SUV ist komfortabel abgestimmt, in Kurven allerdings etwas schwammig. Trotz leichtgängiger Handschaltung wirkt der Franzose so nicht wie ein flinker Kleinwagen, sondern etwas behäbig. Was einem bei einem Gewicht von nur 1,2 Tonnen manchmal etwas wundert. Geringer Verbrauch Der 1,5-Liter-Diesel mit 90 PS verbessert das Fahrgefühl nur wenig. Er ist zwar sehr laufruhig und im Alltag durchaus ausreichend. Auch der Verbrauch liegt mit im Test gemessenen 5,1 Litern auf 100 Kilometer im sparsamen Kleinwagenbereich. Doch stösst der Selbstzünder bei der Beschleunigung, starker Beladung oder auf der Autobahn schnell an seine Grenzen. Eigentlich eine typische, solide Einstiegsmotorisierung – doch auf der Dieselseite gibt es momentan gar keine andere Alternative. Und auch die Downsizing-Benziner mit 90 oder 120 PS versprechen nicht wirklich viel mehr Dynamik. Steht Motorenpower nicht im Zentrum, ist der Neuling eine gute und vor allem auffällige Wahl. Auch weil der Preis stimmt. 29 200 Franken kostet der Testwagen mit kompletter Ausstattung. Da sind nicht nur alle Designspielereien samt Spezialfelgen inklusive, sondern auch Sitzheizung, Rückfahrkamera, Klimaautomatik und das Multimediasystem samt Navigationsgerät mit dabei. Das lässt sich auch im Vergleich zur Konkurrenz durchaus sehen. Mazda hat zweite Antriebsstufe gezündet Mazdas Skyactiv-Konzept beruht auf Leichtbau und unkonventionell verdichteten Motoren. Nun kommen ein Hybrid, ein Gasmodell und ein Stromer mit Wankel-Range-Extender dazu. Stefan Lüscher Mazda hat mit dem Skyactiv-Konzept die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Das wirkt sich auch in der Schweiz aus. Mit einem Plus von 6,2 Prozent in einem aktuell um 7,1 Prozent rückläufigen Schweizer Neuwagenmarkt ist Mazda eine der aktuell erfolgreichsten Marken. Und die Erfolgsgeschichte soll weitergehen. Bald werden weitere Stufen des Skyactiv-Konzepts gezündet. Auf dem japanischen Markt wurde soeben der Mazda 3 Hybrid lanciert, den wir im Rahmen der «Tokyo Motor Show» Probe fahren durften. Der Hybrid sieht nicht nur wie ein normaler Mazda 3 aus, auch beim Fahren spürt man kaum Unterschiede. Der Skyactiv-Benziner agiert so leise, dass man kaum mitbekommt, wann er sich während der Fahrt zum Elektromotor zuschaltet. Konkurrent zum Prius Am Stück sind rund zwei Kilometer rein elektrisches Fahren möglich, dann hilft der Benziner mit. Für weitere elektrische Wegstrecken muss wieder Bremsenergie gebunkert werden. Beim Dahinrollen schaltet sich der Benziner auch bei höheren Geschwindigkeiten ab und im Stand mit dem schnell agierenden Stopp-StartSystem sowieso. Mit dieser Ausrich- Mazda setzt auf neue Antriebstechnik wie E-Motoren mit Wankelmotoren als Range Extender. tung orientiert sich Mazda am Konkurrenzmodell Toyota Prius. Aus dem 2-Liter-Benziner mit 99 PS und einer ungewöhnlich hohen Verdichtung von 14:1 sowie einem Elektromotor mit 82 PS schöpfen der Mazda 3 Hybrid wie der Prius eine Systemleistung von 136 PS. Als Kraftübertragung dient ein stufenloses CVT-Getriebe. Bei einem Fahrzeuggewicht von 1390 Kilogramm soll der Verbrauch mit 3,25 Litern auf 100 Kilometer nochmals deutlich sparsamer als bei der Konkurrenz sein. Eine Markteinführung in Europa ist leider vorläufig nicht vorgesehen, da Mazda die Verbrauchsvorgaben der Gesetzgeber auch so erreicht. Technologisch sind die Japaner aber allzeit bereit. Das gilt auch für eine in Tokio präsentierte CNG-Gasversion. Dazu Skyactiv-Strategie-Manager Hidetoshi Kudo: «Im Gasbetrieb profitieren wir von der hohen Verdichtung unserer Skyactiv-Motoren von 14:1, da Gas über 130 Oktan verfügt. Wir können unsere Komponenten auch für jede Art von lokal produzierten Gassorten auf der ganzen Welt anpassen und so einen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten.» Mittelfristig wollen die Ingenieure die Verdichtung sogar noch anheben. Von einem Verhältnis bis 18:1 versprechen sie sich abermals eine Verbrauchsreduktion von rund 30 Prozent. Range Extender mit Rotary-Motor Ebenso zukunftsträchtig ist das auf einem Mazda 2 basierende Elektrofahrzeug Demio EV mit Range Extender. Es verhilft dem von MazdaGründer Jujiro Matsuda in den 1960er-Jahren in Lizenz gekauften Wankelmotor zu einem unverhofften und äusserst cleveren Comeback. 1967 wurde der erste Rotary-Motor im Cosmo Sport eingesetzt. 1991 Foto: zvg. siegte Mazda mit der DrehscheibenTechnologie sensationell beim 24Stunden-Rennen in Le Mans. Jetzt soll ein winzig kleiner, horizontal eingebauter Einscheiben-Rotary-Motor das grösste Handicap der Elektrofahrzeuge, die Reichweitenangst, besiegen. Bei der kurzen Testfahrt in Yokohama verblüfft und überzeugt die neue Technologie. Aus 330 ccm generiert das leise und angenehm schnurrende Motörchen 38 PS bei für ein Wankel-Triebwerk niedrigen 6000 Umdrehungen. Damit produziert es über einen Generator Strom für die Batterien und den Antrieb. Das Gewicht der kompakten, im Kofferraumboden montierten Range-Extender-Einheit beträgt rund 100 Kilo. Mit ihm und einem knapp 10 Liter fassenden Tank soll sich die Reichweite des Mazda 2 EV um rund 200 Kilometer verlängern lassen. Stadt Zürich Nr. 50 12. Dezember 2013 15 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: litmanowitsch@gmail.com Moderatorin Susanne Kunz spielt und singt als «Elsbeth» mit fulminanten Szenen und viel Applaus. Walter Andreas Müller persifliert Cavaliere Silvio Berlusconi umgeben von attraktiven Tänzerinnen perfekt, aber nie verletzend. Amüsierten sich: Zirkusseelsorgerin Katharina Hoby und Pfarrer Andrea Marco Bianca. Ein Basler Comedian als Gast in Zürich. David Bröckelmann mit Partnerin Salome Jantz. Zürcher Chaos-Comedy-Truppe Trio Eden: Guy Landolt, Midi Gottet, Helmi Sigg (v.l.) treten als Heilige Drei Könige aus dem Altersheim auf. VIPs an der Weihnachtsshow der puren Freude Für das prominente Pfarrer-Paar Katharina Hoby und Andrea Marco Bianca muss eine Weihnachtsaufführung (egal ob unterm Chapiteau oder auf der Bühne) zumindest ein weihnachtliches Aperçu oder eine Botschaft der Liebe haben. Der Zirkusund Schaustellerseelsorgerin und ihrem Partner gefiel daher die fulminante Schau «Comedy Christmas» (bis 31 Dezember in der Maag-Halle). Die ehemalige Murmeli-Familie aus «Ewigi Liebi» mit Guy Landolt, Midi Gottet und Helmi Sigg tritt als Heilige Drei Könige auf und fahren im elektrischen Rollstuhl auf die Bühne. Was in der Schau zu Lachern führt, ist feinsinnig aus dem Leben gegriffen. Zwar überzeichnet, aber mit Taktgefühl umgesetzt. Die Pointen sind in «Comedy Christmas» subtil gesetzt, sodass diese nicht zu plumpen Schenkelklopfern geraten, sondern stets auch einen nachdenkliANZEIGEN chen Moment haben. Den Maag-Betreibern Darko Soolfrank, Guido Schilling und Swisspäck ist mit der Zweitauflage der «Christmas Comedy» erneut ein Wurf gelungen. Die Besetzung auf der Showtreppe ist hochkarätig. Neben Eric Hättenschwiler (spielt auch den Prinzen in «Spamalot»), Fabio Romano und Gregor Altenburger treten auch WAM Walter Andreas Müller, Susanne Kunz, Michel Gammenthaler und vier exzellente Tänzerinnen auf. Die Show-Band unter Hans Ueli Schläpfer spielt mitreissend und dynamisch. Schauspieler Mathias Gnädinger und seine Frau Ursula waren begeistert. Gnädinger wird voraussichtlich in absehbarer Zeit in einer Produktion gemeinsam mit Jörg Schneider zu sehen sein. Dieser war mit seiner gelähmten Frau Romy im Rollstuhl anwesend, die von ihm liebevoll umsorgt wird. Musical-Star («Spamalot») Sandra Studer mit (v.l.) Ehemann und Anwalt Luka Müller, Annlies und Max Sieber. Mathias Gnädinger und Gattin Ursula besuchen gerne heitere vorweihnachtliche Produktionen. Birgit Steinegger kam wegen Kollege WAM und war begeistert. Sorgt sich rührend um seine Ehefrau Romy im Rollstuhl: Schauspieler Jörg Schneider. 16 Küsnachter Nr. 50 12. Dezember 2013 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Weihnachten in der Schweiz Wer sich in der weihnachtlichen Hektik einen Moment der Ruhe gönnen möchte, dem sei das Büchlein «Weihnachten in der Schweiz» zur gemütlichen Lektüre empfohlen. In den 23 ausgewählten Texten spiegelt sich die Vielfalt der Schweiz wider. Es sind Geschichten von den Bergen und aus den Tälern, aus der Stadt und vom Land, Erinnerungen von früher und Geschehnisse von heute. So verschieden wie die Autoren, so unterschiedlich sind auch die Texte. Franz Hohler findet Zuflucht bei einem Weihnachtsfeuer, Elke Heidenreich erzählt von Heiligabend mit einem Schwein, und Mitra Devi weiss, dass sogar in der Zürcher City alles Gute von oben kommt. Walter Matthias Diggelmann erinnert sich an eine einsame Nacht, und Endo Anaconda arbeitet an der Entsorgung seines Weihnachtsbaums. Ob fröhlich, nachdenklich, feierlich oder überraschend: In dieser Sammlung finden sich Geschichten für die unterschiedlichsten Stimmungen. «Weihnachten in der Schweiz» (Herausgeberin Dagmar Bhend), Unionsverlag, Fr. 21.90. Berührende Mathematik Die zweite Leseempfehlung führt nach Japan. Sie handelt von einer alleinerziehenden Mutter, die bei einer Agentur für Hauspersonal angestellt ist und in den Haushalt eines alten Mathematikprofessors vermittelt wird. Dieser lebt nach einem Unfall in einem kleinen Pavillon auf dem Anwesen seiner verwitweten Schwägerin. Der Umgang mit dem Mathematik-Genie ist nicht ganz einfach. Sein Kurzzeitgedächtnis umfasst nur noch 80 Minuten, danach kann er sich an nichts mehr erinnern. Acht Haushälterinnen waren schon angestellt, keine hat es lange ausgehalten. Als Haushälterin Nummer neun gewinnt die Protagonistin das Vertrauen des alten Mannes, indem sie sich in seine Welt der Mathematik entführen lässt. Auch ihren zehnjährigen Sohn schliesst der sonst zurückgezogene Professor ins Herz. Und so beginnt für alle drei eine schöne und bereichernde Zeit, was nicht nur auf Verständnis stösst. Die Autorin Yoko Ogawa besticht durch ihren stillen und einfühlsamen Ton. Die nicht einfachen mathematischen Ausführungen werden durch den leichten Erzählstil wettgemacht. Ogawa, geboren 1962, gilt als eine der wichtigsten japanischen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Yoko Ogawa, «Das Geheimnis der Eulerschen Formel», Aufbau Taschenbuch, Fr. 14.90. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 12. Dezember 8.00–17.00 Christbaumverkauf: Holzkorporation Küsnacht mit Clientis Zürcher Regionalbank und Freihof. Forsthaus Küsnacht, Aegertewääg 10, Küsnacht. 10.00–11.00 Dalcroze-Rhythmik für Senioren: Ideales Rhythmikangebot für ältere Menschen, die ihre körperliche und geistige Aktivität erhalten wollen. Schulhaus Farlifang (Singsaal), Farlifangstrasse 30, Zumikon. 11.00 20. Zürcher Christkindlimarkt: Der Christkindlimarkt feiert sein goldenes 20-Jahr-Jubiläum. Bis 24. Dezember täglich bis 21 Uhr, donnerstags bis samstags bis 22 Uhr. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz, Zürich. 19.00–20.00 Ski-Fit 2013/14: Skiturnen für jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag (ausser in den Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Keine Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, voegi@ ggaweb.ch, 044 912 08 33, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht. 20.00 Buchpremiere: Elisabeth Kopp – die erste Bundesrätin der Schweiz im Gespräch mit Autor René Lüchinger. 25 Jahre nach ihrem Rücktritt hat er die Biografie der ersten Bundesrätin der Schweiz verfasst. Moderation: Gabriela Amgarten. Reservation: www.kaufleuten.ch. Türöffnung: 19 Uhr. Kaufleuten, Pelikanplatz, Zürich. Freitag, 13. Dezember 8.00–17.00 Christbaumverkauf: Holzkorporation Küsnacht mit Clientis Zürcher Regionalbank und Freihof. Forsthaus Küsnacht, Aegertewääg 10, Küsnacht. 10.15–11.15 Kraft- und Ausdauertraining: Erwachsene 60+. Abwechslungsreiches, dem Alter entsprechendes Ganzkörpertraining. Jugi Zumikon, Schwäntenmos 4, Zumikon. 15.00–19.00 Kerzenziehen: Bis 15. Dezember, je- weils Freitag 15 bis 19 Uhr, Samstag 13 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr. Der Erlös geht dieses Jahr zu gleichen Teilen an folgende Organisationen: Stiftung Theodora und Fennergut Küsnacht. Ref. Kirchgemeindehaus (Zelt auf dem Parkplatz), Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht ZH. 19.30–20.30 «D’Zäller Wiehnacht»: Krippenspiel von Paul Burkhard. Gemeinschaftsprojekt Schule, Musikschule, Kulturkreis und Ref. Kirchgemeinde Zumikon. Ref. Kirche Zumikon, Unterdorfstrasse, Zumikon. Minuten vor Spielbeginn geöffnet. Saisonkarte online unter sckuesnacht.ch/index.php/fanzone/ saisonkarte.html. Eishalle KEK, Johannisburgstrasse 11, Küsnacht. Montag, 16. Dezember 14.30 Geschichten im TrefF: Christa Gantner erzählt Geschichten. www.kirche-erlenbach. Ref. Kirchgemeindehaus (Foyer-Treffpunkt), Schulhausstrasse 40, Erlenbach. Samstag, 14. Dezember 8.00–17.00 Christbaumverkauf: Holzkorporation Küsnacht mit Clientis Zürcher Regionalbank und Freihof. Forsthaus Küsnacht, Aegertewääg 10, Küsnacht. 15.00 Adventskonzert: Mit Claudio de Bartolo. Altersheim im Rebberg, Schulhausstrasse 44, Herrliberg. 17.00–19.00 Eishockey NLB: GCK Lions – EHC Visp. Es findet kein Vorverkauf statt. Matchkasse 1 Stunde vor Spielbeginn geöffnet. Eishalle KEK, Johannisburgstrasse 11, Küsnacht. 19.30–20.30 «D’Zäller Wiehnacht»: Krippenspiel von Paul Burkhard. Gemeinschaftsprojekt Schule, Musikschule, Kulturkreis und Ref. Kirchgemeinde Zumikon. Ref. Kirche Zumikon, Unterdorfstrasse, Zumikon. Sonntag, 15. Dezember 17.00–18.00 «D’Zäller Wiehnacht»: Krippenspiel von Paul Burkhard. Gemeinschaftsprojekt Schule, Musikschule, Kulturkreis und Ref. Kirchgemeinde Zumikon. Ref. Kirche Zumikon, Unterdorfstrasse, Zumikon. 17.00 Konzert: Gringolts Quartett. Eintritt frei, Kollekte. Platzzahl beschränkt, keine Reservationen. Einlass ins Haus: ab 16.30 Uhr. Seehof, Hornweg 28, Küsnacht ZH. 17.45–20.00 2. Liga Eishockeymeisterschaft: SCK – Club da Hockey Engiadina. Matchkassen sind 45 Mittwoch, 18. Dezember 9.00–11.15 Kindercoiffeuse: Die Kindercoiffeuse schneidet Kleinkindern in unkomplizierter Atmosphäre die Haare. Das Café mit Spielzimmer ist geöffnet. Im Sommer im Garten. Anmelden, Kosten 5 bis 15 Franken (je nach Haarschnitt). Familienzentrum Küsnacht, Obere Witlisgasse 28, Küsnacht ZH. 14.00–18.00 Offene Werkstatt: Kerzenziehen und Weihnachtsbastelei. Unkostenbeitrag für Material. Fennergut, Goldbacherstrasse 16, Küsnacht. 14.00–16.00 Mütter- und Väterberatung: Organisator/Kontakt: Kleinkinderberatung des Jugendsekretariates. Mit Anmeldung: 044 921 59 92. Freizeitzentrum Zumikon, Dorfplatz 9, Zumikon. 14.30 Geschichten aus dem Koffer: Die Bibliothekarinnen erzählen Weihnachts- und andere Geschichten aus ihrem Koffer. Für Kinder von 4 bis 6 Jahren. Gemeinde- und Schulbibliothek Herrliberg, Schulhausstrasse 37, Herrliberg. Donnerstag, 19. Dezember 11.00 20. Zürcher Christkindlimarkt: Der Christkindlimarkt feiert sein goldenes 20-Jahr-Jubiläum. Bis 24. Dezember täglich bis 21 Uhr, donnerstags bis samstags bis 22 Uhr. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz, Zürich. Kurzfilme von Jugendlichen Auf der Forch ist das «move-tageszentrum» daheim. Es ist laut eigenen Angaben ein Kompetenzzentrum, das Jugendlichen und jungen Erwachsenen helfen will, neue Lebensperspektiven zu entwickeln. Die praktische Umsetzung wird Schritt für Schritt und mit individuell abgestimmter Unterstützung gestaltet. Als Novum wurde 2013 ein spezielles Projekt aufgegleist: ein Filmworkshop. Dabei konnten die jungen Menschen Fähigkeiten wie Geduld, Beharrlichkeit, Einfühlungsvermögen und Organisationstalent trainieren. Entstanden sind nun beeindruckende, individuelle Kurzfilme. Diese werden morgen Freitag präsentiert – im schmucken Kino Xenix am Helvetiaplatz in Zürich von 14 bis 16 Uhr. (ls.) Anmeldung: info@move-tageszentrum.ch. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Küsnacht, St. Georg 3. Adventssonntag Samstag, 14. Dezember 9.30 «Fiire mit de Chliine» in der Kripta 17.00 Eucharistiefeier Sonntag, 15. Dezember 10.30 Eucharistiefeier 17.00 Weihnachtskonzert der Chöre 18.00 Santa messa nella cripta Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 15. Dezember 9.00 Eucharistiefeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 14. Dezember 18.30 Eucharistiefeier Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’734 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.06/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Philippa Schmidt (phs.), E-Mail: kuesnachter@lokalinfo.ch Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Willi Glogger (glo.), Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, haltineh@bluewin.ch Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, abo@lokalinfo.ch Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: lokalinfo@lokalinfo.ch, www.lokalinfo.ch Druck: NZZ Print, Schlieren Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Weihnachtsmärt mit Christbaumverkauf Am Herrliberger Weihnachtsmärt mit mehr als 40 Marktund Verpflegungsständen sowie Festbeizen und zahlreichen Attraktionen wird am Samstag, 14. Dezember, Advents- und Feststimmung im pittoresken Dorfkern von Herrliberg aufkommen. Die Shanty Men Stäfa werden die Marktbesucherinnen und -besucher um zirka 13 und 14.15 Uhr mit Seemanns-, Pollerliedern und Balladen unterhalten, die Kinder sich an den Tieren vom Bauernhof erfreuen, die Erwachsenen einen Glühwein geniessen und die Geselligkeit pflegen. Der traditionelle Christbaumverkauf und der Workshop «Speckstein gestalten» sind weitere Attraktionen. Um etwa 16.30 Uhr wird die Einscheller-Gruppe durch den Dorfkern ziehen und die Marktgasse mit dem Klang der Schellen füllen. An den Marktständen werden von Weihnachtsguetzli über Zopf- und Backwaren, Fleisch, Wurst und Alpkäse bis zu Olivenöl und einigem mehr angeboten. Aber auch Geschenk-, Babyund Kinderartikel sowie Gesundheitsprodukte, Schmuck und Perlen, Wohnaccessoires, Holzobjekte, Naturathek-Produkte, Stoffe aus Indien, selbst gefertigte Taschen und Weiteres werden feilgeboten. (pd.) 14. Dezember, 12–19 Uhr. Herrliberger Dorfkern. www.gewerbeverein-herrliberg.ch Beim Eindunkeln zieht die Einscheller-Gruppe durch den Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmarkt in Herrliberg ist ein beliebter Treffpunkt. Fotos: Heusser Chöre laden zum Weihnachtskonzert Auf Musik zum Mitsingen mit Advents- und Weihnachtsliedern können sich Interessierte am 15. Dezember in Küsnacht freuen. Aus dem deutschsprachigen Raum, aus Frankreich und England stammen die Lieder. Mit Kerzenschein, Tannenbaum, Adventskranz, Orgelmusik klingen wohlvertraute und neu zu entdeckende Weihnachtslieder gleich doppelt so schön: «Macht hoch die Tür, die Tor macht weit», «Maria durch ein Dornwald ging», «Es ist ein Ros’ entsprungen», «Il est né le divin enfant», «O komm, o komm Emmanuel», «Christmas Lullaby», «O du fröhliche», «Stille Nacht», «The very best time of the year», «Herbei, o ihr Gläubigen» und viele mehr in klingenden Chorsätzen. (pd.) Sonntag, 15. Dezember, um 17 Uhr in der katholischen Kirche Küsnacht, Kantorei St. Georg, Vokalensemble «Ensemble Bleu», Emanuele Jannibelli, Orgel, Kantor Andreas Gut, Leitung. Freier Eintritt, Kollekte, anschliessend Apéro im Pfarreizentrum. Die Chöre der katholischen Kirche geben ihr Weihnachtskonzert. Foto: zvg. ANZEIGEN Kuba Tanzreise 2 Wochen (20. April bis 4. Mai 2014) Zumba und Salsa mit Ernesto Martinez, Kuba Schweizer Meister und EM-Vize Salsa Kursbeginn ab: 7. 1. 2014 Meilen Di und Fr Kinder-Tanz HD Di und Fr Zumba Fitness Di und Do Zumba Toning Fr Zumba Gold Di Salsa Cubana 2 Di Salsa Cubana 1 Zumba 8-mal bezahlen und dafür 16-mal dabei sein!!, Fr. 180.– Di und Do Zumba Gold Sportanlage Herrliberg Privatstunden, Show, dj, Live Music Info/Anmeldung: 079 544 39 43 www.habanadance.ch info@habanadance.ch Nr. 50 12. Dezember 2013 17 18 Küsnachter Nr. 50 12. Dezember 2013 AKTUELL Samichlausfeier mit Appenzeller Touch 35 Kilo Schweinebraten bereitete die Küchenbrigade bei der diesjährigen ökumenischen Chlausfeier im katholischen Pfarreizentrum in Küsnacht zu. Freude bereiteten aber auch die Alderbuebe und natürlich der Samichlaus. Lüpfig ging es zu bei der Chlausfeier in Appenzeller Tracht, und natürlich mit urchiger Appenzeller Musik feierten Senioren und Seniorinnen dieses Jahr. Die Alderbuebe aus Urnäsch packten Hackbrett, Kontrabass und Geige aus und spielten Lieder wie «Hoch vom Säntis» oder «Vitus, der Kleine». Letzteres hatte übrigens Geiger Michael Bösch für seinen zweijährigen Sohn Vitus geschrieben. Er ist übrigens wie sein Onkel Walter Alder am Hackbrett ein echter Alder. Willi Valotti am Akkordeon und Köbi Schiess am Kontrabass komplettieren das Quartett. In Rot wie die Alderbuebe erschien auch der Samichlaus, der ungewohnt kritische Töne zur Dorfplatzbaustelle anschlug: «Es wurde versprochen, dass der Platz bis Weihnachten zu ist, und jetzt geht es ja auch langsam vorwärts. Gott sei Dank ist bis jetzt niemand in ein Bauloch gefallen.» Er erinnerte die alten Leute daran, wie wichtig es sei, die Geselligkeit aufrechtzuerhalten. Ausserdem erzählte er vom kleinen Vreni, die all ihre Liebesküsse fürs Mami ins schönste Weihnachtspapier einpackte. Und natürlich durfte auch das traditionelle Säckli für alle Anwesenden nicht fehlen. Dass es jedes Jahr bei der Chlausfeier Gerstensuppe zur Vor- und Schweinebraten mit Bohnen und Kartoffelgratin zur Hauptspeise gibt, ist übrigens kein Zufall. «Braten und Gerstensuppe macht man noch unbedingt, wenn man alleine ist», verriet eine der zahlreichen Helferinnen. (phs.) Der Samichlaus hatte für jeden ein Säckli und ein liebes Wort dabei. Walter Alder, Michael Bösch, Willi Valotti und Köbi Schiess (v.l.) sind gemeinsam die Alderbuebe. Das Küsnachter Pfarreizentrum war gut gefüllt an diesem Nachmittag. Fotos: Philippa Schmidt Gringolts Quartett gastiert in Küsnacht Am 15. Dezember spielt das Gringolts Quartett in Küsnacht. Auf seltenen Streichinstrumenten entführen die kosmopolitischen Musiker das Publikum in die Welt der Musik. Foto: zvg. Publireportage Neu in Küsnacht: Autentica «Farb- und Stilberatung inklusive Make-up verändern nicht nur Ihr Äusseres, sondern auch Ihr Inneres», ist Susanne Zumbühl überzeugt. Das Kursangebot der diplomierten Personalfachfrau, die zugleich als Coach tätig ist, umfasst Umgangsformen, anlassgerechte Bekleidung, Kommunikation, Körpersprache, Gäste verwöhnen und vieles mehr. Für Weihnachten bietet Susanne Zumbühl übrigens Gutscheine an zum Schenken – aber natürlich auch zum Wünschen. Den Lesern wünscht die erfahrene Imageberaterin: «Frohe Festtage und einen guten Rutsch!» (pd.) Als die vier Musiker, Ilya Gringolts, Anahit Kurtikyan, Silvia Simionescu sowie Claudius Herrmann, 2008 das in Zürich beheimatete Gringolts Quartett gründeten, waren sie sich schon durch viele kammermusikalische Begegnungen freundschaftlich verbunden. Die Mitglieder kommen aus vier verschiedenen Ecken Europas und können auf einen unterschiedlichen musikalischen Hintergrund und Erfahrungsschatz zurückgreifen. Was sie miteinander verbindet, ist die grosse Freude am gemeinsamen Musizieren und die Leidenschaft für das Streichquartettspiel. Zu den Höhepunkten der vergangenen und kommenden Spielzeit gehören Konzerte beim Lucerne Festival, im Auditori de Barcelona, bei der Società di Concerti in Mailand, in der Sankt Petersburger Philharmonie, beim Menuhin Festival Gstaad, beim Oleg Kagan Musikfest in Kreuth, bei der Sociedad Filarmónica de Bilbao und bei den Kasseler Musiktagen. Zu ihren musikalischen Partnern zählen renommierte Künstler wie Leon Fleischer, Jörg Widmann, David Geringas und Eduard Brunner. 2011 erschien beim Label Onyx als Debüt- Das Gringolts Quartett spielt am 15. Dezember im Seehof. Aufnahme des Quartetts eine Einspielung der drei Streichquartette und des Klavierquintetts Robert Schumanns; diese CD wurde von verschiedenen Medien begeistert rezensiert. Zusammen mit David Geringas wurde das Gringolts Quartett für die Ersteinspielung des Quintetts mit zwei Celli von Walter Braunfels mit einem Supersonic Award sowie dem Klassik Echopreis 2013 ausgezeichnet. Anfang 2014 erscheint beim Label Orchid Classics eine Aufnahme der drei Streichquartette und des Klavierquintetts von Johannes Brahms. Die Mitglieder des Gringolts Quartetts spielen alle auf seltenen ita- Foto: zvg. lienischen Instrumenten: Ilya Gringolts spielt eine Stradivarius-Violine, Cremona 1718; Anahit Kurtikyan eine Camillo-Camilli-Violine, Mantua 1733; Silvia Simionescu eine Jacobus-Januarius-Bratsche, Cremona 1660 und Claudius Herrmann ein Maggini-Cello, Brescia 1600. Auf diesem Instrument spielte einst Prinz Galitsin, ein enger Freund Beethovens, als Erster die letzten Streichquartette des Komponisten. (pd.) Sonntag, 15. Dezember 2013, 17 Uhr, Seehof, Hornweg 28. Patronat: Kulturkommission Küsnacht. Eintritt frei (Kollekte), Platzzahl beschränkt, Einlass ins Haus ab 16.30 Uhr.