Ausgabe März 2012 >
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Ausgabe März 2012 >
Da s Schweizer Schneesportmaga zin Doppelzimmer: Armin Niederer und Alex Fiva März 2012 CHF 8.– Audi Snowboard Series: Snowboardstar werden www.snowactive.ch Editorial s t al JetzatisGr oad im . nl Dowp-Store Ap 83 Der Skisport lebt – und wie! Tage, 3000 Kilometer, 1404 Liftfahrten, 460 000 Höhenmeter. Das sind die Parameter des Berners Fritz Rüfenacht. Alter 76 Jahre. Das sind jährliche Durchschnittszahlen des passionierten Skifahrers, den ich vor kurzem in Zermatt an der Bar im Hotel «Europe» getroffen habe. In Zermatt schiessen die Höhenmeter natürlich besonders schnell in die Höhe. Fritz Rüfenacht ist aber kein «Zahlen- und Rekord jäger». Er plant auch keinen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde. Er ist ein begeisterter Skifahrer – seit Jahrzehnten. Ganz einfach. Er zählt zarte 16 Jahre, qualifizierte sich für die ersten Olympischen Jugendwinterspiele in Innsbruck/Seefeld/Kühtai: Der Romand Kilian Peier. Er gilt als Nachwuchshoffnung im Skisprung. Über seinen neunten Platz im österreichischen Seefeld zeigte er sich aber enttäuscht. Er liess aber immerhin noch 14 internationale Athleten hinter sich. Ein Resultat in den Top Ten, und das an Olympischen Winterspielen – das ist ein Erfolg. Und der Auftritt von Peier gibt Hoffnung, dass Skispringen bei uns auch nach Küttel und Ammann noch ein Thema bleibt (siehe auch Seite 22). Die Geschichte hat aber auch eine betrübliche Kehrseite. Es fehlt an allen Ecken und Enden an kleinen und mittleren Skisprunganlagen. Unter anderem verweigerte im November letzten Jahres das Schweizer Sportparlament einen Beitrag von 2 Millionen Franken für die ganzjährig nutzbare Sprungschanze in Kandersteg. Alt Bundesrat Adolf Ogi appellierte anlässlich der Tagung an die Vernunft der Schweizer Sportparlamentarier und wies unter anderem darauf hin, dass ein Scheitern der Vorlage einem Todesstoss für die Nordische Kombination und den Skisprung gleichkommen könnte. Vor allem die Sommersportverbände richteten sich gegen dieses Vorhaben. An Solidarität in der Schweiz mangelt es selbst schon beim Sport. Betrüblich! Länge: 1,78, Sidecut 127/80/109, Radius: durchschnittlich 16 Meter. Das sind die Parameter eines Rocker-Skis. Gerockte Bretter sorgen für genügend Auftrieb im Tiefschnee; sie lassen sich einfacher und besser steuern. Das Ganze ohne grossen Kraftaufwand. Noch vor zwei Jahren zeigte sich der Grossteil der Skiindustrie eher kritisch gegenüber dieser Innovation, die vom Snowboardsport adaptiert worden ist. An der Internationalen Sportmesse (ISPO) in München war der Rocker-Ski ein grosses Thema (Seite 30). Ob Fritz Rüfenacht, Kilian Peier oder der unpersönliche Rocker-Ski: Der Skisport hat nichts an seiner Attraktivität eingebüsst. Viel Schnee und grosse Kälte sind trotz gegenteiliger Beteuerungen, immer wieder, auch heute noch ein Thema. Spätestens Anfang Februar wurde uns das eindrücklich manifestiert. Joseph Weibel Chefredaktor Snowactive j.weibel@snowactive.ch Anzeige (ANS0IERENs3PÏCIALISTE2ACINGs%NVOID@ARTICLESDESPORTs4ÏLÏPHONEs7EBSHOPsWWWHANSPIERENCH S n owact i v e märz 2 0 1 2 1 Snowactive märz 2012 D a s S k i c r o ss W e lt c u p - F i n a l e i n Grindelwald: Spektakuläre Positionskämpfe mit Schweizer Athleten wie den Brüdern Patrick und Philip Gasser, die sich hohe Ziele gesetzt haben, sind am Wochen ende vom 8. bis 11. März live zu erleben 38 Rubriken I n h a lt Augenblick4 Trendy27 SRF36 Hands-up50 Magazin 62 Schlusspunkt64 6Doppelzimmer: Armin Niederer und Alex Fiva 10Audi Snowboard Series: Wo die Young Guns zu Snowboardstars werden 12Langlauf Swiss Cup: Gianluca Cologna und Rahel Imoberdorf gewinnen Mini Tour 14 Dario Cologna Fun Parcours: Krönender Abschluss im Engadin s t al JetzatisGr oad im . nl Dowp-Store Ap 18Coaching Inside: Kombi-Race 22 Youth Olympic Games (YOG) 2012: Kilian Peier – der Nachfolger von Simon Ammann? 30 So leicht – so rockig: Alpine Skineuheiten an der ISPO in München 38Mit feiner Klinge: Das Skicross Weltcup-Finale in Grindelwald 44Ruhpolding 2012 – gigantisch und speziell: Eine Vorschau auf die Biathlon-WM 52Ariane Ehrat: Vom Munot auf den «Top of the World» 63 Der Mann dahinter: Bruno Inniger Da s schweizer schneesportmaga zin Doppelzimmer: Armin Niederer und Alex Fiva März 2012 CHF 8.– Audi Snowboard Series: Snowboardstar werden www.snowactive.ch Titelbild: Patrick und Philip Gasser vor dem grossen Ski cross-Showdown in Grindelwald: «Wir sind schon jetzt extrem motiviert!» Foto: Erik Vogelsang S n owacti ve märz 2 0 1 2 3 a u g e n bli c k 185 000 Quadratmeter misst die Bruttofläche von 17 Hallen im Münchner Messezentrum auf dem ehemaligen Flughafen Riem. An der Internationalen Sportmesse (ISPO) sind diese Hallen belegt von über 2300 Ausstellern aus 51 Ländern. Die ISPO in München gehört weltweit zu den bedeutendsten Sportmessen für den Fachhandel. Hier werden jeweils Anfang Februar die Produktinnovationen für den nächsten Winter vorgestellt. 4 Sn owactive mä r z 2012 a u g e n bli c k S n owact i v e märz 2 0 1 2 5 | Doppelzimmer Können viel voneinander profitieren: Armin Niederer (links) und Alex Fiva. 6 Doppelzimmer | Im Höhenflug Alex Fiva, aktuell der Erfolgreichere, und Armin Niederer, der Jüngere aber Erfahrenere im Skicross, spornen sich gegenseitig zu Höchstleistungen an. Die beiden Zimmergenossen verfolgen auch das gleiche sportliche Hauptziel: die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2014. > Text: Anita Fuchs > Fotos: Flurin Bergamin K napp nach Saisonhälfte führt Alex Fiva im Duell gegen Armin Niederer mit 4:2. Gemeint ist die Anzahl Weltcup-Podestplätze, welche die beiden Bündner in ihrer bisherigen SkicrossKarriere herausfuhren. Sein Rückstand bringt Armin Niederer indes nicht aus der Ruhe; das würde auch nicht seinem Naturell entsprechen. «Im Training und in den Qualifikationsläufen mag ich zumeist mit Alex mithalten», sagt er. «Dadurch habe ich die Gewissheit, ebenfalls wieder aufs Podium fahren zu können.» Armin Niederers bislang letzter Podestplatz liegt ziemlich genau ein Jahr zurück, am 29. Januar 2011 – am Tag also, an dem Alex Fiva seinen 25. Geburtstag feierte. S n owact i v e märz 2 0 1 2 Zum Anstossen war dem Geburtstagskind allerdings nicht wirklich zumute: Alex Fiva musste sich in Grasgehren mit dem 33. Rang bescheiden. Auch zwölf Monate später stand er an seinem Wiegenfest rennmässig im Einsatz: an den X-Games in Aspen. Bei seinem ersten Auftritt an der prestigeträchtigen Wintersportveranstaltung erreichte er im kleinen Final den vierten Platz. Für Armin Niederer, in der Qualifikation der Zweitschnellste (!), bedeuteten die Viertelfinals Endstation. Zu 80 respektive 100 Prozent berufstätig. Nun aber zurück zum Weltcup-Duell der beiden Stöckli-Piloten. Vor der laufenden Saison führte Armin Niederer noch mit 2:1. Mit dem dritten Rang in Innichen/San Candido glich Alex Fiva kurz vor Weihnachten aber aus und übernahm im ersten Rennen des neuen Jahres die Führung: In St. Johann, seinem bevorzugten Wettkampfort, realisierte der schweizerischamerikanische Doppelbürger den ersten Triumph auf der höchsten Stufe – und doppelte acht Tage später in Les Contamines nach. «Was Alex leistete, ist schlicht sensationell», freut sich Armin Niederer mit dem neuen Weltcup-Leader. Die beiden Nationalmannschaftsangehörigen verbindet nicht nur die Leidenschaft zum telegenen Skicross. Sie verstehen sich auch prächtig und sind beste Freunde. «Eigentlich», sagt der gross ge7 | Doppelzimmer Alex Fiva: «Eigentlich unterscheidet uns nur der Beruf.» Armin Niederer: «Was Alex leistete, ist schlicht sensationell.» Ste ckbrie f Alex Fiva Geburtstag: 29.01.1986 Grösse: 188 cm Webseite: www.alexfiva.ch Liebster Wettkampf: St. Johann Liebstes Essen: In-N-Out-Burger Hobbies: American Football, Gleitschirmfliegen, Biken (Downhill) Alex über Armin An Armin bewundere ich die Offenheit und wie gut er auf Leute zugeht. Armin nervt mich, wenn er mich nach mittags nicht schlafen lässt. Armin hat immer die von seiner Gross mutter gestrickten Wollsocken dabei. Ich schätze es, wenn Armin sagt, was ihm nicht passt. Für die Zukunft wünsche ich Armin erfolgreiche Weltcup-Rennen, die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi und den dortigen Gewinn einer Medaille. Armin Niederer Geburtstag: 28.02.1987 Grösse: 172 cm Webseite: www.arminniederer.ch Liebster Wettkampf: Davos Liebstes Essen: Lasagne Hobbies: Biken, Unihockey Armin über Alex An Alex bewundere ich die Ruhe in einem Lauf, wenn er in Führung ist. Alex nervt mich, wenn er auf dem Rücken schläft, weil er dann immer schnarcht . . . Alex hat immer gute Filme zum Relaxen dabei. Ich schätze es, wenn Alex im Ausland Dinge für uns managt, denn er spricht besser Englisch als ich. Für die Zukunft wünsche ich Alex, dass er einen Kopfsponsor findet und den eingeschlagenen Weg zu den Olympischen Spielen in Sotschi wie geplant verfolgen kann. 8 wachsene Alex Fiva, «unterscheidet uns nur der Beruf». Er verdient seinen Lebensunterhalt in einem 80-Prozent-Pensum als Informatiker, Armin Niederer ist vollzeitlich als Schreiner angestellt. Sowohl der Computerfreak als auch der handwerklich begabte Prättigauer wissen einen flexiblen und verständnisvollen Arbeitgeber hinter sich. «Wenn ich das Soll nicht erfülle, wird die Differenz als unbezahlt abgebucht», erklärt Armin Niederer. Krafttraining in früherem Stall. In der Vorbereitungsphase, in Trainingskursen, an Rennorten und wie im letzten Sommer während der Sportler-Rekrutenschule, teilen die beiden früheren Alpinfahrer stets ein Zimmer. Sie haben es sich sogar schon überlegt, eine Wohngemeinschaft zu bilden. Letztlich kamen sie zum Schluss, dass dies keinen Sinn macht – «weil unnötig viel Zeit für den Arbeitsweg verloren geht», wie Alex Fiva erklärt. So bleibt – zumindest vorübergehend – sein Wohnort Parpan und seine Arbeitsstätte Chur; bei Armin Niederer sind es Klosters und Serneus. «Wir wollen oft das Gleiche», nennt Armin Niederer eine der Gemeinsamkeiten. Dies betrifft jeweils auch das Doppelzimmer. «Wer den Raum zuerst betritt, schaut, wo es mehr Platz hat und entscheidet sich dann für dieses Bett», so der bald 25-jährige mit einem Schmunzeln. Die Sportund Freizeitklamotten räumen sie nur in den Schrank, wenn sie sich mindestens vier Tage an einem Ort aufhalten. «Sonst hat jeder seine eigene Auslegeordnung, und die Skisachen liegen teilweise verstreut herum», verrät Alex Fiva. Sofern es der Zeitplan zulässt, verbringen die beiden Freestyler ihre Freizeit sporadisch gemeinsam. Im Sommer beispielsweise mit Biken (bevorzugt Freeriden), im Winter mit Badminton und Squash. Oder sie stählen in einem zum Kraftraum umfunktionierten Stall der Grosseltern von Armin Niederer ihre Muskeln. Überhaupt spannen die beiden zusammen: In Trainingsläufen montieren sie oft eine Helmkamera und schauen sich die Bilder dann gemeinsam an. «So können wir viel voneinander profitieren», erklärt Armin Niederer. «Saison als Weltnummer 1 überstehen.» Nach seinen glanzvollen Auftritten im Weltcup darf sich Alex Fiva, der zusätzlich im Kader der Calanda Broncos (mehrfacher Schweizer American-Footballmeister) figuriert, berechtigte Hoffnungen auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi – ja selbst auf einen Medaillengewinn – machen. So richtig mit dem sportlichen Höhepunkt des übernächsten Winters mag er sich indes noch nicht auseinandersetzen: «Erst einmal hoffe ich, diese Saison verletzungsfrei und als Weltnummer 1 zu überstehen. Was danach passiert, werden wir sehen.» Auch Armin Niederer möchte nicht allzu weit vorausschauen. Der zweite Rang im Schlussrennen der Saison 2008/09 liess ihn ernsthaft mit einem Start im OlympiaWettkampf von Vancouver liebäugeln. Letztlich musste er zu Hause vor dem Fernseher mit ansehen, wie der seither fast pausenlos verletzte Mike Schmid zur Goldmedaille fuhr und dem Skicross in der Schweiz zu einem beachtlichen Ansehen verhalf.< 180° um... | > Text: Christian Manzoni > Foto: Swiss-Ski Patrick Amrhein Physiotherapeut Biathlon M Meine Aufgaben bei Swiss-Ski bestehen darin, als Physiotherapeut für die optimale Regeneration zu sorgen sowie mit präventiven Gedanken zu gewährleisten, dass es nicht zu körperlichen Leiden kommt, die sich hätten vermeiden lassen. Aber es gehören natürlich auch diverse Nebenjobs dazu, abseits meines Fachgebiets. Dies alles macht einen Tagesablauf sehr abwechslungsreich. ner Berufslaufbahn in einem sehr speziellen und einmaligen Berufsumfeld zu arbeiten. Ich arbeite bei Swiss-Ski, weil es für mich eine Chance ist, einen sehr spezifischen Bereich der Physiotherapie kennen zu lernen. Darauf könnte ich gut verzichten: Auf die schlechte Küche in gewissen Hotels und auf Busfahrten über fünf Stunden. Schneesport bedeutet für mich vor allem draussen in der Natur zu sein. Der Biathlet oder Langläufer bin ich eigentlich gar nicht. Das alpine Skifahren ist schon eher meine Disziplin. Dort hole ich mir die Energie für meinen Alltag. Meine ganz persönlichen Ziele als Physiotherapeut sind zum einen, wertvolle Erfahrungen im Weltcup-Team der Schweizer zu sammeln und so ein weiteres Mosaik meiner Berufserfahrung hinzuzufügen. Zum anderen, einmal in meiS n owact i v e märz 2 0 1 2 Die grösste Herausforderung als Physiotherapeut im Team der Schweizer Biath leten besteht darin, dass ich eine Vertrauensposition innehabe. Ich stehe oft zwischen Trainern und Athleten. In dieser Situation die richtige Kommunikation zu finden, ist nicht immer einfach. Diesen Winter freue ich mich besonders auf die Weltmeisterschaften in Ruhpolding (GER). Ein solcher Event, in einem Land, in welchem dieser Sport extrem populär ist, wird etwas ganz Grosses. Es ist ein gigantisches Gefühl, mittendrin zu sein und im Rücken eine gefüllte Tribüne mit begeisterten Fans zu haben. Das schönste wäre natürlich, wenn einer unserer Athleten das Podium erreicht. Zum einen würde dies dem Sport in unserem Land guttun und zum anderen wäre es für mich, als Teil des Betreuerteams, indirekt auch ein kleiner Erfolg. Meine grosse Stärke ist die Ruhe im hektischen Rennbetrieb zu bewahren. Dies ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig, weil ich unmittelbar vor dem Start der Letzte bin, mit dem die Sportler Kontakt haben. Da ist alles um den Athleten schon hektisch genug. Am meisten Freude bereitet mir, viele Orte auf der Welt zu besuchen, welche ich sonst nicht auf einer privaten Reise einplanen würde. Und wenn mir der Athlet das Gefühl vermittelt, dass er von meinen Interventionen profitieren kann und sich in meiner Behandlung gut aufgehoben fühlt. < St e c kb ri e f Geburtsdatum: 31.01.1982 Erlernter Beruf: Physiotherapeut Zivilstand: ledig Wohnort: Luzern Hobbies: Skifahren, Snowboarden, Trekking, Mountainbike Karriere bei Swiss-Ski: 2008–2010 Physiotherapeut C-Kader Biathlon, 2010–2012 Physiotherapeut WC-Team Biathlon 9 | Snowboard D ie nationale Snowboardtour hat sich als Sprungbrett für Nachwuchsath leten etabliert und ist mittlerweile auch international anerkannt. Bereits im Herbst wurde die zweite Sai son der Audi Snowboard Series gestartet. An der Freestyle SM in Zermatt und dem Europacup in Saas Fee konnte man sich vom hohen Level der aktuellen und nächs ten Schweizer Snowboardgeneration überzeugen. Der späte Wintereinbruch führte dann zu einigen Verschiebungen im Wettkampfkalender, sodass erst im Janu ar mit der Tour weitergefahren werden konnte. Seither konnten sich rund 450 ver schiedene Fahrer in den drei Disziplinen Freestyle, Snowboardcross und Alpin messen. Die Schweizer Snowboardtour wird ihrem Anspruch, ein Sprungbrett für junge Fahrerinnen und Fahrer auf dem Weg zum Snowboardstar zu sein, auch in dieser Saison vollumfänglich gerecht. So wurden beispielsweise die Gewinner von Davos (Halfpipe) und Grindelwald (Slope style) direkt für die Halbfinals an den Nescafé Champs in Leysin vom 1. bis zum 4. März eingeladen. Wer also an der Audi Snowboard Series auf sich aufmerksam macht, dem winkt eine erfolgreiche Snow boardkarriere.< Wo die Young Guns zu Snowboardstars werden An der Audi Snowboard Series können junge Snowboarderinnen und Snowboarder erste Wettkampf erfahrungen sammeln und sich gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen. > Text: David Hürzeler > Fotos: duckstance.com 10 Snowboard | Die Audi Snowboard Series: Ein Sprungbrett für Snow boarder in den Disziplinen Freestyle, Alpin und Snowboardcross. s Sn owacti ve märz 2 0 1 2 11 | Langlauf Gianluca Cologna und Rahel Imoberdorf gewinnen Mini Tour Analog der Tour de Ski im Weltcup wurde auch die Mini Tour des Swiss Cups in Adelboden mit einem Bergrennen abgeschlossen. Wie auf der Alpe Cermis hiess der Sieger auch auf der Tschentenalp C ologna. Gianluca Cologna – der jüngere Bruder von Dario – konnte sich in der Kategorie Herren vor dem Liechtensteiner Philipp Hälg und dem Lokalmatador Mathias Inniger durchsetzen. > Text und Fotos: Christian Stahl Wie an der Tour de Ski: Der steile Schlussaufstieg auf die Tschentenalp forderte den Athleten alles ab. Gianluca Cologna gewinnt die Mini Tour vor Philipp Hälg und Mathias Inniger. A delboden war nach Campra die zweite Station des diesjährigen Swiss Cups. Am Freitag starteten die Läufer zu einem Sprint in der klassischen Technik. Am Samstag standen die Distanzrennen, ebenfalls in der klassischen Technik, auf dem Programm. Höhepunkt und Abschluss der Mini Tour war das Bergrennen auf der Tschentenalp, bei dem die Läufer einen 3,5 Kilometer langen Aufstieg zu bezwingen hatten. Der Bündner Gianluca Cologna zeigte konstant gute Leistungen, klassierte sich in allen drei Wettkämpfen auf dem Podest und konnte sich auf der Tschentenalp als verdienter Sieger feiern lassen. «Der Sieg an der Mini Tour zeigt mir, dass ich für die Junioren-Weltmeisterschaften im Februar auf Kurs bin. Auch wenn das Wetter nicht 12 mitspielte, die Wettkämpfe in Adelboden haben mir sehr gut gefallen», sagt der Sieger. Rang zwei ging an den Liechtensteiner Philipp Hälg, der das Distanzrennen am Freitag für sich entscheiden konnte. Der Adelbodner Mathias Inniger nutzte den Heimvorteil und lief als Dritter ins Ziel. Den 3,5 Kilometer langen Schlussaufstieg meisterte Candide Pralong vom Skiclub Val Ferret am schnellsten. Der Romand distanzierte seine Konkurrenten um mehr als 15 Sekunden. Bei den Frauen setzte sich Rahel Im oberdorf vor Carmen Emmenegger und Ladina Lechner in der Gesamtwertung durch. Rahel Imoberdorf klassierte sich am Freitag und Samstag jeweils auf dem zweiten Rang, im Berglauf war die Athletin vom SAS Bern aber nicht zu bezwingen. In der Kategorie U20 waren Linard Kindschi und Christa Jäger nicht zu schlagen. Linard Kindschi konnte alle drei Wettkämpfe für sich entscheiden und feierte einen überlegenen Sieg. Christa Jäger musste sich nur in der Tageswertung des Bergrennens von Nathalie von Siebental schlagen lassen, im Sprint und Distanzrennen stand sie zweimal zuoberst auf dem Podest. Rennleiter Toni Burn und sein Team vom Skiclub Adelboden trotzten dem schlechten Wetter und organisierten an den drei Wettkampftagen faire und sehr spannende Rennen. Das abschliessende Bergrennen auf der Tschentenalp war sehr hart und verlangte den Athleten alles ab. «Ich musste brutal kämpfen, aber der Wettkampf war ein tolles Erlebnis», sagte Christa Jäger, Siegerin der U20-Kategorie, nach dem Zieleinlauf. < S wiss C u p Der Swiss Cup ist die nationale LanglaufSerie mit internationaler Beteiligung auf höchster Stufe. Über gute Resultate im Swiss Cup können sich die jungen Schweizer Kaderathleten für internationale Wettkämpfe wie den Continentalcup oder den Weltcup selektionieren. Da es sich um FIS-Rennen handelt, werden diese auch international ausgeschrieben. Traditionellerweise bilden die Schweizermeisterschaften der Elite den Höhepunkt des Swiss Cups. Dieses Jahr ist Campra vom 3.–5. Februar sowie vom 30. März bis 1. April Gastgeber der nationalen Titelkämpfe. Freuen wir uns auf spannende Wettkämpfe auf den schönen und selektiven Loipen im Tessin. Neben den langjährigen Stationen Goms, Feutersoey und Langis stand mit Adelboden auch ein neuer Veranstalter auf dem Programm. Weitere Informationen zum Swiss Cup: www.swiss-ski.ch/leistungssport/ langlauf/swiss-cup B r e it e n s p o r t | Die letzte Austragung der Helvetia Nordic Trophy ist alljährlich eine gute Mischung zwischen Spiel, Spass und Wettkampffieber. Helvetia Nordic Games Nationales Saisonfinale auf dem Langis Am 17. und 18. März 2012 trifft sich der Schweizer Langlaufund Biathlonnachwuchs zum Finale auf dem Glaubenberg. Über 500 Jugendliche und 200 Betreuer werden erwartet. Zwei bestens harmonierende OK haben sich für die Bewältigung dieses Grossanlasses gebildet. > Text: Roland Bösch > Fotos: Helvetia Sn owactive m ärz 2 0 1 2 S eit Jahren findet am Wochenende nach dem Engadin Skimarathon ein nationales Treffen der Schweizer Langlaufjugend statt: die Helvetia Nordic Games. Diese bilden mit 500 Kindern und 200 Betreuern den Abschluss der nationalen Helvetia Nordic Trophy. Der Samstag steht im Zeichen von Spiel und Spass auf den schmalen Latten, am Sonntag ist das Finalrennen der nationalen Helvetia Nordic Trophy angesagt. Die Nordic Games werden mit dem nationalen Biathlon-Finale dieses Jahr zum zweiten Mal aufgewertet. Während am Samstag für die Langläufer das Rahmenprogramm läuft, treten über 200 Teil nehmende zum letzten Rennen der RWSKidz-Trophy an. Mit dieser sportlichen Ergänzung wird das Langlaufeldorado Langis-Glaubenberg für zwei Tage zu einer wahren sportlichen Festhütte. Beide Grossveranstaltungen am selben Wochenende durchzuführen, ist mit viel Aufwand verbunden. Aus diesem Grund spannen drei Vereine zusammen. Der Nidwaldner Skiverband und der Verein Swiss Jugend-Langlauflager treten als Veranstalter der Helvetia Nordic Games auf, während dem sich der Skiclub SchwendiLangis um das RWS-Kidz-Trophy-Finale kümmert. Für Gaby Bohnenblust als Präsidentin des Nidwaldner Skiverbandes und OK-Präsidentin der Nordic Games eine ideale Ausgangslage: «Wir haben zwei unabhängige OKs, die aber sehr eng miteinander zusammenarbeiten.» Glücklich über diese Konstellation ist auch der Giswiler Heinz Wolf, langjähriger Förderer des Biathlonsports im Kanton Obwalden und Wettkampfleiter beim RWS-Kidz-Trophy-Final: «Ich bin stolz, dass wir in Obund Nidwalden gemeinsam so etwas auf die Beine stelllen können. Der Nachwuchs wird davon profitieren.» Mehr Infos und Unterkunftsreservation: www.nordicgameslangis.ch < 13 | Breitensport Dario Cologna Fun parcours Krönender Abschluss im Engadin Schulklassen an den Start! So lautet das Motto eines im letzten Jahr ins Leben gerufenen Projekts des Engadin Skimarathons, welches beabsichtigt, vermehrt junge Leute für einen Start am Engadin Skimarathon zu motivieren. Den einstieg in den langlauf-sport erfolgte für die schulklasse aus dem emmental über den dario cologna fun parcours. 14 Breitensport | Die Schülerinnen und Schüler aus dem Emmental habe das Ziel «Engadin Skimarathon» vor Augen. Der Dario Cologna Fun Parcours rüstet alle Teilnehmer mit Fischer-Material aus. Welche Schulklasse erhält Besuch von Dario Cologna? Am Swisscom Sprint zählt jede Sekunde. > Text: Nora Weibel > Fotos: Swiss-Ski Freizeitbeschäftigung für ein schulisches Projekt. «Der Ausdauersport findet im Schulsport oft wenig Platz. Deshalb freut es mich als begeisterten Triathleten sehr, dass fast alle 9.-Klässler beim Projekt mitmachen. Das Vorhaben stellte uns jedoch trotz Unterstützung von Swiss-Ski und dem Engadin Skimarathon vor organisatorische und finanzielle Herausforderungen», erzählt Lukas Jutzi. «Zum Glück haben uns die Eltern tatkräftig unterstützt und uns in die Trainings chauffiert. Die Reise ins Engadin werden wir mit einem Car in Angriff nehmen», ergänzt er. Die Schülerinnen und Schüler entdecken durch das Engagement ihres Lehrers nicht nur eine neue Sportart, sondern arbeiten während rund drei Monaten auf ein Ziel hin. Dafür opfern die Teilnehmer auch einen Teil ihrer Freizeit und versuchen selbständig, ihre Langlauftechnik zu verbessern. Erste Fortschritte konnte man nach ein paar Übungen bereits erkennen und bei einigen spektakulären Stürzen wurde lauthals gelacht», erzählt die Projektleiterin des Dario Cologna Fun Parcours, Mariette Brunner, stolz. «Besonders bewundernswert war jedoch der Niveauunterschied vom ersten zum zweiten Training. Da konnten wir bereits Kurventechnik üben, die Jugendlichen standen viel besser auf den Ski. Einige haben in der Zwischenzeit auch noch alleine geübt. Das hat sich ausbezahlt.» A uf den Aufruf „Schulklassen an den Start!“ wurde der Emmentaler Lehrer und Ausdauersportler Lukas Jutzi bereits vor einem Jahr aufmerksam. Er setzte sich zum Ziel, eine Gruppe von mindestens sieben Schülern für das Projekt motivieren zu können. Lukas Jutzi schätzte seine Schülerinnen und Schüler eindeutig falsch ein. Sage und schreibe 30 Jugendliche – alle Langlauf-Einsteiger – haben sich bereit erklärt, am 11. März einen Halbmarathon von Maloja nach Pontresina zu absolvieren. Snowact i v e m ärz 2 0 1 2 Einstieg durch Dario Cologna Fun Parcours. Ein Besuch beim Dario Cologna Fun Parcours Anfang Januar bildete den Auftakt des Projekts der Emmentaler Schulklasse. Einen Nachmittag lang wurden die Langlauf-Einsteiger von ausgebildeten Lehrpersonen, die unter anderem von Loipen Schweiz bezahlt werden, spielerisch in die neue Sportart eingeführt. «Die Schülerinnen und Schüler schnallten allesamt zum ersten Mal die schmalen Latten an und waren dabei topmotiviert. Kein Wunder, steht doch den Jugendlichen brandneues Material von Fischer zur Verfügung. Vollgas am Swisscom Sprint. Seit Januar ist nun der Dario Cologna Fun Parcours dank den Sponsoren Swisscom, Helvetia und Fischer in vollem Gang. Die Rückmeldungen der Teilnehmer sind sehr positiv. «Schüler und Lehrer staunen oft darüber, wie schnell man durch spielerische Übungen das Gleichgewicht auf den Langlaufski verbessern kann», sagt Mariette Brunner. Zum Abschluss jedes Anlasses nehmen die Kids am Swisscom Sprint teil. Dieser Parcours, bei welchem zehn Kinder der Klasse im Einsatz sind und die Zeit gemessen wird, ist an jedem Standort einheitlich aufgestellt. Die Schüler sind jeweils hochmotiviert, eine gute Zeit zu erreichen, denn sie wissen, dass tolle Preise der Swisscom für die besten fünf Schulklassen bereitstehen. Der Hauptpreis ist gar ein Besuch von Langlaufstar und Namensstifter des Fun Parcours, Dario Cologna. Die Rangliste dazu wird laufend auf www.dariocologna-fun-parcours.ch aktualisiert. < 15 | Breitensport Die Mehrzahl der Kids musste von Kopf bis Fuss komplett mit Ski- oder Snowboardmaterial ausgestattet werden. Die Kids durften den erlebnisreichen Tag mit Snowboard-Pionier Ueli Kestenholz erleben. Ein unvergesslicher Tag im Schnee unter schönsten Bedingungen. Viele Kids erlebten im Rahmen der Schneespasstage ihren ersten Kontakt mit Schneesport. Im Schnee statt in der Schule Obschon die Skiferien üblicherweise im Februar stattfinden, durften sich Schulklassen aus Olten, Thun, St. Gallen, Bern, Basel und Fribourg bereits im Januar über ausgezeichnete Pistenverhältnisse freuen. Dank einer Zusammenarbeit von Swiss-Ski, dem Verband Seilbahnen Schweiz, der lokalen Skiclubs und der Schulen dieser Städte konnten 2400 Kinder an einem Erlebnistag erste Erfahrungen mit dem Schneesport machen. > Text: Sophie Clivaz > Fotos: Markurs Grunder/Swiss-Ski 16 D as vor bald zehn Jahren unter der Bezeichnung «Schneespasstage» von Swiss-Ski eingeführte Projekt hat dieses Jahr mit den drei neuen Städten Bern, Basel und Fribourg an Bedeutung zugelegt. Jede Stadt organisiert das Ganze auf ihre Art, doch das Ziel ist für alle Partner gleich: Solchen Kindern die Freuden des Wintersports näher bringen, die nicht unbedingt einen direkten Zugang dazu haben. Und um das Ziel zu erreichen, war die logistische Herausforderung enorm: Rund 1800 der 2400 an den Wintersporttagen teilnehmenden Kinder standen noch nie auf Skis und waren daher nicht ausgerüstet. Es mussten Sportgeschäfte angefragt werden, um Ski, Skischuhe, -stöcke, Snowboards und Helme für jedes Kind auszuleihen. Ausserdem sorgten ausgebildete Skilehrer für die Sicherheit, die Schulung, das Vergnügen und die Betreuung der Kinder auf den Pisten. Doch die Mühe wurde reich belohnt: Die Kinder waren begeistert. Nach nur einem Skitag konnten einige bereits gleiten, bremsen, Kurven fahren und sogar springen. Andere mussten sich für den Erfolg etwas mehr anstrengen, doch trotz einigen Schrecksekunden und Stürzen war die Freude zu spüren. «Wir lachen viel mit meiner Klasse, wenn einer von uns Bocksprünge macht», freute sich Kimberli, 10 Jahre, die noch nie zuvor auf den Skiern stand. Dieses Jahr begleitete «Schneespasstag»-Botschafter Ueli Kestenholz die Kinder auf die Pisten. Die wertvollen Tipps und Ratschläge des zweifachen SnowboardWeltmeisters und Olympiamedaillenträgers schätzten die Kids sehr. Auch den Organisatoren bedeutet die Teilnahme des Champions viel. «Der Einsatz von Ueli Kestenholz hilft uns, dem Projekt einen noch grösseren Stellenwert zu geben. Ueli ist ein hervorragender Botschafter, der schnell einen guten Draht zu den Kindern fand und den Tag für die Kinder noch unvergesslicher machte», erklärt Gary Furrer, Chef Breitensport bei Swiss-Ski. < Sponsoring | Schweizer Weltcup-klassiker 2012 ein Highlight jagt das andere > Text: Caroline Kalberer >F otos: Chantal Rieder, Giancarlo Cattaneo, Caroline Kalberer 1 M it Adelboden, Wengen und St. Moritz standen im Januar gleich drei top Ski-Weltcup-Events auf dem Programm. Die Swiss-Ski Gäste amüsierten sich prächtig und genossen die eindrückliche Atmosphäre in Adelboden, feierten den Lauberhorn-Sieg von Beat Feuz und liessen sich vom herrlichen Bergpanorama in St. Moritz beeindrucken. 6 2 7 3 8 4 9 5 10 Snowact i ve märz 2 0 1 2 Für Swiss-Ski Direktor Andreas Chr. Wenger ist das Fazit eindeutig: «Die Schweizer Weltcup-Veranstalter zeigten sich einmal mehr von der besten Seite. Was diese Leute geleistet haben ist fantastisch. Dies gilt auch für alle anderen Weltcup-Organisatoren in der Schweiz. Im Namen von SwissSki sagen wir herzlich DANKE!» < Genossen den Audi-Abend im Hoh liebe-Stübli in Adelboden. Kathrin Amacker (Swisscom) und Swiss-Ski Präsident, Dr. Urs Lehmann. 2 Tolle Stimmung in Wengen: Annalisa Gerber (Swiss-Ski) mit Dr. Edwin Strasser und Frau Marietta Strasser (v.l.n.r.). 3 Stand 42 Jahre im Dienste der Lauberhornrennen: Fredy Fuchs (r.), abtretender Vize-OK-Chef, wurde mit grossem Applaus verabschiedet. 4 Pascal Mühlheim und Nicole Laager von Emmi genossen die Schweizer Weltcup-Klassiker. 5 Strahlen um die Wette: Tom Rieder (Swisscom) zusammen mit Swiss-Ski Athletin Andrea Dettling. 6 Bilder sagen mehr als 1000 Worte! Das Fahnenmeer in Adelboden ist jedes Jahr ein Magnetpunkt! 7 Stand den Fans und Journalisten in der Swisscom Lounge zur Verfügung: Patrick Küng nach seiner tollen Lauberhornabfahrt. 8 Kristina Schneider, Christina Meier, Natalie Kolb – alle Alpiq – mit JeanClaude Gerspacher und Daniel Brunner, Helvetia (v.l.n.r.). 9 Engadin St. Moritz und Swiss-Ski gehen erneut gemeinsame Wege: Hugo Wetzel, A nnalisa Gerber, Ariane Ehrat und Stefan Brütsch (v.l.n.r.) unterzeichneten den neuen Partnervertrag fürs House of Switzerland 2013 in Schladming. Traumwetter in St. Moritz! Andri Schmellentin, OK St. Moritz (r.) und Lorenz Liechti Torre, Swiss-Ski. 17 | Coaching Inside > Text und Foto: Peter Läuppi Das Kombi-Race Unsere zukünftigen Skiasse müssen fähig sein, mit verschiedenen Skimaterialien unterschiedliche Radien zu fahren und in verschie denen Situationen Geländeschwierigkeiten meistern zu können. Dies im Sinne der gezielten Variation und des Erlernens der Racing Basics. Das Kombi-Race soll einer sinnvollen Variation des Trainings und der kompletten skitechnischen Ausbildung dienen. W as ist ein Kombi-Race? Das Kombi-Race ist ein international anerkannter Wettbewerb, welcher sich aus einer Mischung von Slalom- und Riesenslalom-Abschnitten zusammensetzt. Durch das Vermischen der einzelnen Abschnitte mit verschiedenen Torkombinationen in einem fliessenden, rhythmischen und wechselnden Schema, werden die skitechnischen und taktischen Fähigkeiten der Skifahrer erworben. Das Kombi-Race wird idealerweise mit Slalomski gefahren. Bei den Riesenslalomtoren soll ein Richtwert von ca. 20 Metern Distanz nicht überschritten werden. Die Strecke sollte die Reaktions- sowie Anpassungsfähigkeit der Rennfahrer fordern, damit sie sich dem immer wechselnden Rhythmus und den Radien anpassen und sich zwischen den verschiedenen ausgesteckten Abschnitten mühelos bewegen können. Für wen ist das Kombi-Race? Das KombiRace soll bis ins Juniorenalter für Trainingszwecke und Rennen benutzt werden. Vor allem im Kindesalter ist es wichtig, die Bewegungen vielseitig und variiert zu trainieren. Damit zwingen einen das Gelände, das Material und die Kurssetzung, die Bewegungen automatisch richtig zu machen, ohne viele Korrekturen und lange Theorien für bewegungssüchtige Kinder. Wie wird ein Kombi-Race gestaltet? Die gesamte Breite der Strecke und die natürliche Geländebeschaffenheit sind bestmöglich auszunutzen. Ein Sprung und angepasste Geländeschwierigkeiten (Wellen, abfallendes Gelände) können und sollen bei idealen Voraussetzungen einbezogen werden. Es wird empfohlen, in einem Rennen mindestens 30 Richtungswechsel zu setzen. Es sind mindestens vier- bis sechs Mal verschiedene Abschnitte vorzusehen. Die Distanz zwischen den Slalomtoren sollte nicht mehr als 10 Meter betragen (Reglement: max. 12 Meter). 18 Für die Riesenslalom-Teile werden normale Tore mit Torflaggen verwendet. Bei den Slalomabschnitten verwendet man Einzelstangen, Stubbies oder Riesenslalom-Tore. Die einzelnen Abschnitte sollen klar erkennbar sein. Die Übergänge von einer Disziplin zur anderen sollen fliessend, klar ersichtlich, aber auch reglementskonform (max. 20 Meter) sein. < SL RS SL RS SL RS Z I E l Z I E l Au s b i l d u n g | J+S-Kids-Leiter aufgepasst! Schnee Kids im f u Skilangla in lp a i k S ard Snowbo > Text: Pia Alchenberger N och gibt es zwei Möglichkeiten, sich diesen Winter als J+S-Kids-Leiter im Schneesport weiterzubilden. Beide Kurse finden vom 31. März bis 1. April 2012 statt. In Andermatt handelt es sich um ein J+S-Kids-Modul Fortbildung Schnee sport entdecken. Dieser Kurs ist für alle J+S-Kids-Leiter mit Grundkenntnissen Ski, Snowboard oder Langlauf, welche ein Kids-Angebot in einer anderen Sportart betreuen, gerne aber einmal ein paar Trainings im Schnee durchführen möchten. Nach diesem Kurs haben die Teilnehmer je nach Vorbildung die Möglichkeit, selber ein Ski-, Snowboard- oder Langlauftrai- ning zu leiten, oder mit Sicherheit erhalten sie genügend Ideen, wie man die Kinder anhand von Spielformen mit oder ohne Langlaufski für die vielseitige Bewegung im Schnee begeistern kann. In Mürren findet am letzten Wochenende im März ein J+S-Kids-Modul Fort bildung Ski und Snowboard statt. Dieser Kurs richtet sich an J+S-Kids-Leiter Ski oder Snowboard, welche Ideen für ihre Trainings mit den 5- bis 10-jährigen Schneesportlern erhalten möchten. In beiden Kursen wird die J+S-KidsLeiteranerkennung um zwei Jahre verlängert. Der Kursinhalt baut auf den drei Basics Positionieren, Agieren und Stabili- 1 sieren auf. Diese werden in der neu erschienenen Broschüre «Kids im Schnee» für die Sportarten Langlauf, Ski und Snowboard beschrieben und mit Spielformen ergänzt.< Assistenzleiterkurs Es ist Zeit, ein Fazit zu ziehen V Die Gruppe Freeski macht sich im Assistenz leiterkurs warm für «grosse» Tricks. > Text: Sabrina Aebischer > Foto: Peter Läuppi S n owacti ve märz 2 0 1 2 or drei Jahren lancierte Swiss-Ski den ersten Assistenzleiterkurs in Andermatt und Flumserberg. Mittlerweile ist der Assistenzleiterkurs Tradition und fester Bestandteil in der Jahreskursplanung von Swiss-Ski. Nach drei Jahren ist es nun an der Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Über 160 Teilnehmende aus den Sportarten Ski alpin, Snowboard und Freeski erhielten seit Beginn der Ausbildungskurse Einblicke in die Aufgaben und Kompetenzen eines Assistenzleiters. Von den 163 Absolventinnen und Absolventen haben sich 66 zum J+S-Leiter ausbilden lassen. «Ein positives Resultat», meint Peter Läuppi, Chef Ausbildung Swiss-Ski, und erläutert: «Die Teilnehmer werden auf die spannende Aufgabe des Unterrichtens vorbereitet. Der Seitenwechsel vom Schüler zum Leiter wird vielfach unterschätzt, vor allem auch der Aspekt, Verantwortung zu übernehmen.» Was ist nun aus den Assistenzleitern geworden? Eine der 66 neuen J+S-Leiter ist Brigitte Koster, 19-jährig, aus Appenzell. Sie besuchte die Assistenzleiterausbildung im Jahr 2009 und absolvierte im 2011 den Grundkurs zur J+S-Leiterin Skifahren: «Dank dem Assistenzleiterkurs konnte ich mir ein erstes Bild machen, was mich in einem Leiterkurs erwarten wird. Ein Ziel war auch, dass ich die Hintergründe der Übungen, seien es konditions- oder skitechnische Übungen, verstehe.» Den Seitenwechsel zum Leiter wagte auch der 18-jährige Janic Holenstein aus Gähwil. «Der Assistenzleiterkurs verstärkte meine Motivation für den J+S-Leiterkurs. Vor allem im Bereich der Racing Basics konnte ich sehr profitieren.» Im April wird er das Modul Methodik Wettkampf absolvieren, da es ihm wichtig sei, seine Skitechnik zu verbessern und sein Wissen zu vertiefen. «Doch momentan geht es mir vor allem darum, die JO-Kinder der Trainingsgemeinschaft Wolzen weiterzubringen. Ich will dem Club etwas zurückgeben, denn auch ich war mal ein JO-Kind und konnte viel profitieren.» Lassen wir also die Tradition weiter leben – der nächste Assistenzleiterkurs findet vom 23.–25.11.2012 in Andermatt, beziehungsweise vom 14.–16.12.2012 in < Flumserberg statt. 19 | Mitgliederservice Ein unentbehrlicher und einzigartiger Begleiter Sie ist auf jeder Skitour mit dabei. Bereits zu Hause wird sie für die Planung zur Hand genommen. Doch was braucht es überhaupt und wie lange dauert es, bis eine Skitourenkarte einsatzbereit ist? > Text: Nora Weibel > Fotos: swisstopo 20 D ie Tourenkarte 1:50 000 von swisstopo gehört zu jeder Snowboard-, Skioder Schneeschuhtour. Routen, Angaben zum öffentlichen Verkehr, Hangneigungen und Schutzgebiete sind übersichtlich auf der Karte eingetragen. Wichtige Hinweise für Tourenfahrer, Informationen über den naturverträglichen Wintersport, Gebirgsrettung und Lawinen sowie ein Routen- und Hüttenverzeichnis sind auf der Kartenrückseite zu finden. Bis eine solche Karte fertiggestellt ist, durchläuft sie verschiedene Stationen. Die Skitourenkarten werden von swisstopo in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Alpenclub SAC und Swiss-Ski erstellt. «Dabei spielen aber auch die Behörden eine grosse Rolle», sagt Olaf Forte, Leiter Bereich Kartografie von swisstopo. Damit spricht er in erster Linie die von den Kantonen und Gemeinden bestimmten Schutzgebiete an. Die Schweizer Bevölkerung wird immer grösser. Das Freizeitverhalten hat sich in den letzten Jahren stark verändert und besonders seit dem Aufkommen der Schneeschuhe dringt der Mensch vermehrt in Lebensräume der Wildtiere ein. «Wir von swisstopo übernehmen dabei eine koordinierende Funktion und stellen uns weder auf die Seite der Schneesportler noch auf die Seite der Naturschützer. Unser Anliegen ist es, ein Endprodukt herzustellen, welches für alle Beteiligten zufriedenstellend ist», erklärt Olaf Forte. Da immer wieder Entscheide von Partnern und anderen Institutionen abgewartet werden müssen, ist das Pro- zedere insbesondere aus organisatorischer Sicht sehr zeitaufwändig. Pro Kartenblatt wird ein Kartenredaktor, oft ist es ein Bergführer aus der Region, eingesetzt. Dieser hat eine Wintersaison lang Zeit, die Touren auf der Karte neu einzuzeichnen oder anzupassen. Teilweise macht er Abklärungen direkt vor Ort. Dann treffen die Unterlagen beim Chefredaktor ein, welcher das ganze Blatt überprüft. Anschliessend gelangen diese zu swisstopo, wo sie von einem Kartografen für den Kartendruck und die SwissMap aufbereitet werden. Bei swisstopo in Wabern erfolgt gut ein Jahr, nachdem der Kartenredaktor seinen Auftrag entgegengenommen hat, der Druck sowie der Vertrieb der Karten, die alle sechs Jahre erneuert werden. Die Schweizer Skitourenkarten sind weltweit einzigartig. «Es gibt nur noch ganz wenige Lücken in der Schweizer Landschaft, die wir mit unseren Karten noch nicht abdecken», so Olaf Forte. < Spe z i a la n ge bot f ü r S w iss -Ski M i tgli e d e r Als Mitglied von Swiss-Ski können Sie die aufgeführten Skitourenkarten unter www. swiss-ski.ch > Mitglieder > Angebote > Gut informiert für nur CHF 18.00 statt CHF 24.50 (exkl. Versandkosten) bestellen. Kurz und Bündig | Di e « Sc hweizer Fl e i sc h S umm er T r o ph y » g eht in die zweite R u n d e Nächsten Sommer geht die neu lancierte «Schweizer Fleisch Summer Trophy» in die zweite Runde. Dann heisst es wieder: Laufen, hüpfen, werfen und schwitzen, und sich so für die bevorstehende Wintersaison vorbereiten. In Fünferteams sammeln die Jugendlichen an mehreren kleinen Wettkämpfen wertvolle Punkte. Die besten Mannschaften qualifizieren sich für das Finale in Luzern. Teilnahmeberichtigt sind die Jahrgänge 2005 bis 1997 (neu!). Terminkalender Nyon > 16. Juni Herisau > 01. Juli > 19. August Ilanz > 25. August Schüpfheim > 26. August Crans Montana > 02. September Thun > Im September Finale in Luzern Infos unter www.schweizerfleischsummertrophy.ch Sp e cial - Event in Vi l l ar s Der diesjährige Special-Event des Rivella Family Contest findet am 18. März 2012 in Villars statt. Ein Konzert von Jacky Lagger, ein live DJ, eine Tanz-Showeinlage von «cool and clean», Winter-Golf und Spezialanimationen warten auf die schneesportbegeisterten Familien. Zudem stehen für die Teilnehmer, wie an jedem Rivella Family Contest, Verpflegung und ein Schneeballspiel von Rivella, ein Da s Swiss c om Juni o r Tea m is t in d en Startlöc hern ! In rund einer Woche fällt in den italienischen Abruzzen der Startschuss zu den 31. FIS Alpinen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2012. In Roccaraso, einer kleinen italienischen Gemeinde mit rund 1700 Einwohnern, kämpfen vom 1. bis 8. März Athletinnen und Athleten aus über 40 Nationen in den alpinen Skidisziplinen um WMMedaillen. Darunter befinden sich auch die 16 vielversprechendsten Nachwuchstalente aus dem rund 30-köpfigen Swisscom Junior Team. Die Mitglieder dieses von Verbandshauptsponsor Swisscom unterstützten Nachwuchsteams Snowactive m ärz 2 0 1 2 haben in den vergangenen Wochen und Monaten hart trainiert, um den Sprung ins WM-Kader zu schaffen. Wer zu den 16 Glücklichen gehört, erfahren Sie unter www.swisscomjuniorteam.ch. Da s Fi n a le n a h t. . . Noch vier Qualifikationsrennen stehen auf dem Terminkalender des Grand Prix Migros 2012. Im März hält das grösste Kinder-Skirennen Europas in Adelboden, Wildhaus, Lenzerheide und Nendaz. In Wildhaus bieten die Organisatoren parallel zum Grand Prix Migros ein Skisprung-Animationsprogramm als Sideevent an. Bereits über 4500 Kids standen diesen Winter am Start des tra ditionsreichen Breitensport-Projekts von Swiss-Ski und vergnügGratis-Skitest von Atomic und ein Glücksspiel am Swiss-Ski Stand bereit. Eine Familie kann mit bis zu fünf Teilnehmern am Start stehen und gemeinsam auf Ski oder Snowboard ein Rennen fahren. Bedingung ist, dass mindestens ein Elternteil mit mindestens einem Kind mit Jahrgang 1998 und jünger teilnimmt. Die Zeit stoppt, wenn der letzte Fahrer des Teams die Ziellinie überquert hat. Am Ende des Tages gibt es an der Rangverkündigung Reka-Feriengutscheine im Wert von 1600 Franken zu gewinnen und jede Familie kehrt mit einem Überraschungsgeschenk nach Hause. Das alles, inklusive fünf Tageskarten, erhält man am Rivella Family Contest für nur 85 Franken. Infos und Anmeldung unter www.familycontest.ch ten sich nach dem Rennen im Sponsoren-Village. Alle Teilnehmer, die es an einem der 13 Ausscheidungsrennen aufs Podest geschafft haben, treten Ende März in Saas-Fee am grossen Finale nochmals gegeneinander an. Infos und Anmeldung unter www.gp-migros.ch Ha l bz e i t i m O e rli ko n S w i ss Cup Der Oerlikon Swiss Cup ist eine spezielle Wertung für Athletinnen und Athleten im Juniorenalter. Zum Oerlikon Swiss Cup zählen eine Anzahl im Voraus bestimmte Oerlikon FIS-Rennen in der Schweiz. Die Gesamtwertung bildet im Frühling die Basis für die Selektionen in die verschiedenen Nachwuchsteams. Wie im Weltcup gibt es für den Sieger 100 und dann abgestuft weniger Punkte zu gewinnen. An den einzelnen Rennen können die drei Erstplatzierten ausserdem Geldprämien verdienen – ein willkommener Zustupf für die jungen Athletinnen und Athleten. Das sieht auch Alexandra Thalmann (NLZ Ouest), die aktuelle Leaderin im Gesamtklassement in der Kategorie Jun. I+II, so: «Ich freue mich sehr über die tolle Unterstützung der Firma Oerlikon. Es ist wichtig, dass sich Unternehmen auch in solchen Bereichen engagieren, die nicht unbedingt im Scheinwerferlicht stehen.» Sie ergänzt, dass das Engagement der Firma Oerlikon sowohl finanziell wie auch mental eine grosse Hilfe sei: «Da wir einen sehr teuren Sport betreiben, können wir jede Unterstützung gebrauchen.» 21 Y o u t h O ly m p i c G a m e s ( Y O G ) 2 0 1 2 > Text: Joseph Weibel > Fotos: Markus Beer Der Nachfolger von Simon Ammann? Kilian Peier Er segelte einmal auf der Naturschanze in Engelberg auf 132 Meter: Der Romand Kilian Peier. Er ist 16 Jahre alt und vertrat die Schweiz an den 1. Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck. An den Jugend-Winterspielen können die Nachwuchsathleten die Umstände an einem Grossanlass kennenlernen. D er Himmel und Seefeld zeigen sich von ihrer guten Seite. Die Sonne scheint und es herrschen ganz und gar winterliche Verhältnisse. Die neuen Schanzen stehen zum Teil noch im Schatten. Im Zielauslauf steht Kilian Peier, der sympathische Romand aus La Sarraz. Er schaut noch einmal ungläubig auf die Schanze zurück. Er ist enttäuscht. Seine beiden Sprünge, 70,5 und 71,5 Meter, sind zu kurz, um auf einen Spitzenplatz zu hoffen. Der spätere Sieger Anze Lanisek aus Slowenien sprang 18 Meter weiter. Bronzemedaillengewinner Yukiya Sato (JAP) immerhin auch noch acht Meter. Klar habe er sich mehr erhofft, sagt Kilian Peier. Er 22 landet auf Platz neun und lässt immerhin noch 14 internationale Athleten hinter sich. Ein wirklicher Trost ist es nicht für ihn. «Kilian hat Talent.» Der Franzose Arnaud Bousset ist seit 2008 Trainer in den Regionalverbänden Ski romand und BOSV. Er hat die welsche Springerhoffnung nach Innsbruck an die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele begleitet. Für Bousset, der 1998 an den Olympischen Winterspielen als Betreuer der Franzosen in Japan war, sagt: «Kilian hat Talent, er entwickelt sich ständig weiter. Aber er muss noch viel arbeiten.» Defizite sieht er in der Technik. Kör- perlich sei der 16-Jährige aber ganz gut drauf. Der Trainer sieht in der Teilnahme an diesen Olympischen Spielen eine noch andere, mindestens so wichtige Komponente wie der sportliche Erfolg: «Kilian muss den olympischen Spirit, die Umstände an einem Grossanlass spüren.» Und er verweist dabei auf Simon Ammann, der als 16-jähriger in Nagano bei den «Grossen» olympische Luft schnuppern konnte. Simon habe davon sehr profitiert. Bekanntlich wurde er vier Jahre später in Salt Lake City Doppelolympiasieger. Er träumt vom Skiflug. Einen Tag vor dem Springen in Seefeld haben wir Kilian Peier Sn owactive m ä r z 2012 Y o u t h O ly m p i c G a m e s ( Y O G ) 2 0 1 2 Enttäuscht: der talentierte Kilian Peier hat sich beim Skispringen mehr ausgerechnet als den 9. Platz. auf dem Maria Theresien Platz in der Tiroler Landeshauptstadt getroffen. Da, wo während einer Woche jeden Tag Medaillensätze verteilt wurden. Peier ist bereits seit drei Tagen in Innsbruck, untergebracht im olympischen Dorf. «Es herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre und die Gespräche mit den Jugendlichen aus allen Kontinenten sind erfreulich.» Man spürt, er fühlt sich wohl. Wie ist er eigentlich zum Skispringen gekommen? «Das war wohl der Ammann-Effekt.» In Le Brassus habe er seinen ersten Sprung gemacht und sei sogleich begeistert gewesen. Man springe sich etappenweise auf immer längere Weiten. Zuerst auf einer 5- oder 10-MeterS n owact i v e märz 2 0 1 2 Schanze. Dann wird gesteigert und bald einmal sind es 60 Meter. «Das Gefühl ist immer dasselbe.» Nein, Angst habe er nicht, wenn er bei der Absprungluke stehe. Keine Schanze scheint im zu lang zu sein. Er träumt von einem Skiflug in Vikersund. Schliesslich hatte er schon mal einen 132-Meter-Sprung. (Fast) keine Schanzen mehr in der Schweiz. Kilian Peier gehört zu einer Gruppe von weiteren Skisprunghoffnungen: Luca Egloff etwa, Andreas Schuler oder Bijörn Fischer. Mit ihnen besucht er die Minerva-Schulen in Zürich. Bis am frühen Nachmittag ist Unterricht, dann fährt die Gruppe nach Einsiedeln zum Sprungtraining. Einsiedeln bietet noch als einziger Ort auch im Sommer vernünftige Trainingsmöglichkeiten an. Ansonsten sind kleinere und grössere Sprungschan- zen in der Schweiz praktisch verschwunden – ein Riesendefizit. Nachwuchshoffnungen wie Peier müssen deshalb im Sommer und Winter auf Schanzen in Deutschland oder Österreich ausweichen. Eine eigentlich unhaltbare Situation, die wenig Hoffnung macht, dass Skisprungtalente überhaupt noch eine Chance haben, sich zu entwickeln. Er will an die «grossen» Spiele. Kilian Peier kennt diese Situation, lässt sich aber nicht (mehr) davon beirren. Er hat schon einige gute Resultate erreicht – sei es an O.P.A-Wettkämpfen (Organisation der Alpenländer Skiverbände) oder am Continental Cup (COC). Sein Ziel ist ganz klar: Er will auf die «grossen» Olympischen Winterspiele hinarbeiten. Für Trainer Arnaud Bousset ist das ein durchaus realistisches Ziel. Kilian benötige sicher noch 23 Y o u t h O ly m p i c G a m e s ( Y O G ) 2 0 1 2 Ju ge nd s piel e 2 0 2 0 i n Lu z er n ? Als stiller Beobachter an den YOG mit dabei war der Luzerner Erwin Grossniklaus. Mit besonderem Grund. Der Kommunikationsprofi ist OKPräsident des Komitees «Luzern 2020». Die Leuchtenstadt möchte in acht Jahren die dritten Olympischen Jugend-Winterspiele durch führen. Der Tag der Entscheidung am IOC-Kongress in Seoul 1999 vergisst Erwin Grossniklaus nicht so schnell. «Es schien, als würde uns der Teppich unter den Füssen weggezogen, als IOCPräsident Juan Antonio Samaranch verkündete, dass die Winterspiele 2006 in Turin und nicht in Sion stattfinden.» Grossniklaus war damals mit dabei. Und nach der ersten Enttäuschung war ihm klar: Irgendeinmal müssen Olympische Spiele nach 1948 in St. Moritz wieder einmal in der Schweiz stattfinden. Ursprünglich habe man sogar 2016 ins Auge gefasst. 2010 habe man den Entscheid getroffen, sich erst für 2020 zu bewerben. Das Patronatskomitee ist mit viel Prominenz bestückt: Unter anderem der Luzerner Verleger Erwin Bachmann, Konrad Graber, Ständerat und VR-Präsident von Emmi, Edi Engelberger, ehemaliger Präsident von Swiss-Ski, Fidé Fässler (Präsident ZSSV), Skidoyen Gregor Furrer, ehemalige und aktuelle Sportler, Ursula Bruhin, Dominique Gisin, Ariella Käslin, Franz Heinzer und Mike Schmid. Neben der Hostcity Luzern werden verschiedene weitere Austragungsstätten ins Auge gefasst: Andermatt, Engelberg, Stoos, Zug, Sörenberg, Melchsee-Frutt, Einsiedeln und Meiringen-Hasliberg. Mit Erwin Grossniklaus steht dem Organisationskomitee ein erfahrener Mann vor. Grossniklaus hat eine eigene Kommunikations agentur in Luzern (ricom) und präsidierte das Komitee von verschiedenen «Eidgenössischen». Er war zudem lange Zeit auch für die Stiftung Schweizer Sporthilfe tätig. Der Weg zu «Luzern 2020» ist noch ein langer. Nicht nur von den Anzahl Jahren her. Als erstes wird man den Entscheid fällen müssen, ob Luzern eine Bewerbung beim IOC einreichen soll. Grossniklaus weiss, dass auch Lausanne mit einer Bewerbung liebäugelt. Wenn diese Hürde übersprungen ist, kommt es zur Abgabe des Kandidatendossiers an das IOC. Luzern würde dann die Vorauswahl und das nachfolgende Evaluationsverfahren überstehen müssen, ehe es dann am IOC-Kongress – voraussichtlich 2014 – zur Abstimmung kommt. Erwin Grossniklaus ist und Erwin Grossniklaus will die Olympischen Jugend-Winterspiele 2020 nach Luzern holen. will zuversichtlich sein. Er möchte sein inneres Versprechen, damals 1999 in Seoul, wenn immer möglich, einlösen und olympischen Geist in die Zentralschweiz bringen. Er und seine Crew werden aber auch Sponsoren suchen müssen. Das Budget beläuft sich auf rund 30 Miillionen Franken. Immerhin: rund ein Drittel der Gesamtkosten werden vom IOC getragen. Aber auch in diesem Punkt ist es dem Luzerner Kommunikationsprofi nicht bange. Er verfügt nicht nur über grosse Erfahrung, sondern vor allem auch über ein hervorragendes Netzwerk. Schön wärs: Nach 1948 wieder einmal Olympische Winterspiele in der Schweiz zu haben. « a n d e n j u ge nd wi nt e rs pie l e n he rrs c ht ei ne s e hr a ng e n e hm e a tm o s phä re u nd d ie g esp räc he u n t e r d e n juge nd l ic he n aus al l e n ko n t in e n t e n si nd s e hr e r f re ul ic h. » Ki l i an P e ie r 24 Sn owactive m ä r z 2012 Y o u t h O ly m p i c G a m e s ( Y O G ) 2 0 1 2 Arnaud Bousset: «Ideal wäre es, wenn sich in den nächsten Jahren ein starkes Team aufbaut, das für genügend interne Konkurrenz sorgt.» etwas mehr Vergleichsmöglichkeiten. «Ideal wäre, wenn sich in den nächsten Jahren ein starkes Team aufbaut, das für genügend interne Konkurrenz sorgt.» Mit dem welschen Skispringer verbindet Bousset ein enges Verhältnis. Er mag den Jungspund, der seine Arbeit seriös angehe und im Training wie auch in der Schule sein Bestes gebe. Bousset weiss, worauf es ankommt: «Körper, Geist und Seele müssen im Skisprungsport im Einklang sein.» Bei Kilian Peier scheint diese Symbiose intakt zu sein. Arnaud Bousset (40) war selbst nicht aktiv im Skisprung. Er war ehemaliger Langläufer, Biathlet und Triathlet. Er ist diplomierter Sprungtrainer und Inhaber des französischen Sportlehrer-Staatsdiploms mit Fachrichtung Ski nordisch. Bousset war vor knapp zwölf Jahren bei Swiss-Ski tätig. Er wurde damals im Nachwuchsbereich Nachfolger von Berni Schödler, der das A-Kader übernahm. Kilian Peier schaut fast wehmütig auf das Podium, wo olympische Medaillensätze vergeben werden. Klar könnte er sich gut vorstellen, nach dem ersten Wettkampf hier oben zu stehen. Er wurde Neunter im Skispringen. Den Vergleich mit dem halbvollen oder halbleeren Glas will er nicht als Trost gelten lassen. Eine gute Rangierung ist für ihn zu wenig. Er träumt von mehr. Er will zu den Siegern gehören. Eine gute Einstellung, die den Schweizern nicht immer anheim ist. < Ö B B und SB B i m Ve r b und Wer mit der Bahn nach Österreich reist, erhält dank einer Kooperation von ÖBB und SBB zum Teil interessante Konditionen. Inhaber von Halbtax und GA erhalten mit gewissen Ausnahmen eine Ermässigung von 25% auf dem österreichischen Streckenteil. Mit «Plan & Spar» 25 % Ermässigung auf der gesamten Strecke ohne Abo bei Hin- und Rückfahrt. «Sparbillette Europa»: 40 bis 60% Ermässigung auf dem Normalpreis für die gewünschte Strecke. Einzigartig und angenehm ist die Reise übrigens mit dem neuen ÖBB-Railjet. Ein Reisevergnügen der besonderen Art. www.sbb.ch D i e R es u ltate d er S ch w ei z er ( Sk i sp o r tdi sz i p li n e n) Alpi n >Slalom Männer 1. Sandro Simonet (Ausfall: Ian Gut) >Riesenslalom Männer 3. Sandro Simonet 10. Ian Gut >Super G Männer 11. Sandro Simonet 13. Ian Gut >Superkombi Männer 3. Sandro Simonet (Ausfall: Ian Gut) >Slalom Damen 4. Jasmina Suter (Ausfall: Luana Flütsch) >Riesenslalom Damen 3. Jasmina Suter 8. Luana Flütsch >Super G Damen 10. Luana Flütsch (Ausfall: Jasmina Suter) >Superkombi Damen 7. Luana Flütsch (Ausfall: Jasmina Suter) Schweizer holten 7 Medaillen Vor einer tollen Kulisse, bei der Bergisel-Schanze in Innsbruck, wurden vor 15 000 Zuschauer die ersten Olymischen Jugend-Winterspiele (YOG) eröffnet. Nach zehn Wettkampftagen waren geschätzte 100 000 Zuschauer an den verschiedenen Wettkämpfen in Innsbruck, Seefeld und Kühtai. Die Schweiz war mit 26 Athleten (18 von Swiss-Ski) mit dabei. 372 Medaillen in 15 olympischen Wintersportdisziplinen sind vergeben worden; 14 Medaillenentscheidungen in innovativen Bewerben, die geschlechterüber greifend und länderübergreifend ausgetragen wurden. Um Medaillen, Ehrenplätze und olympische Ehren kämpften 1059 Sportler aus 70 Nationen. 1400 Volunteers aus 50 Nationen kümmerten sich um einen reibungslosen und letztlich professionellen Ablauf der erstmaligen Veranstaltung. Nicht nur einige Wettkampfformen waren neu, sondern auch im so genannten Social-Media-Bereich entstanden neue Aktivitäten. Knapp 600 000 Views auf You Tube, 25 000 Fans waren auf Facebook und über acht Millionen Kontakte gab es über IOC-Plattformen. IOC-Präsident Jacques Rogge jedenfalls war des Lobes voll für die «ruhmreichen Tage»: «Die ersten Olympischen Jugend-Winterspiele haben in jeder Hinsicht alle Erwartungen übertroffen und starkes Fundament für künftige Jugendspiele geschaffen.» S n owact i v e märz 2 0 1 2 Bi ath lo n > 7,5 km Sprint Herren 18. Jules Cuenot 26. Kenneth Schöpfer > 6 km Sprint Damen 20. Aita Gasparin > 10 km Sprint Herren 17. Kenneth Schöpfer 18. Jules Cuenot > 7,5 km Verfolgung Damen 16. Aita Gasparin Zwei Mal Gold, fünf Mal Bronze Die 26 Athletinnen und Athleten aus der Schweiz sind nicht leer ausgegangen. Die Medaillenausbeute darf sich sehen lassen: Zwei >Langlauf/Biathlon Mixed 4. Schweiz L a ngla u f > 10 km klassisch Herren 11. Jason Rüesch > 5 km klassisch Damen 10. Nadine Fähndrich N o rd i s c h Ko mb in at i o n > Einzel 9. Jan Kirchhofer > Skisprung 9. Kilian Peier Mal Gold, fünf Mal Bronze. Alpinskifahrer Sandro Simonet gewann Gold und zwei Mal Bronze; Jasmina Suter (Alpin), Emilie Benz (Skicross) und David Hablützel (Slopestyle) sorgten für die weiteren Bronzemedaillen. Die zweite Goldmedaille holte sich Kai Mahler (Freestyle). Daniel Stegmüller, Pressechef von Swiss Olympic an den YOG, zeigte sich ebenfalls begeistert – vom sportlichen Erfolg aber auch von der Organisation: «Die rund 50-köpfige Delegation aus vier verschiedenen Schweizer Verbänden zeigte sich jedenfalls in jeder Beziehung zufrieden.» Innsbruck mit viel olympischem Esprit Dieser Eindruck wurde auch dem Gast in Innsbruck oder den beiden anderen Austragungsorten Seefeld und Kühtai vermittelt. Wohin Fre e s t yle > Halfpipe Männer 1. Kai Mahler > Skicross Männer 12. Vincent Gentet > Halfpipe Damen 6. Alexia Bonelli > Skicross Damen 3. Emilie Benz Sn owboa r d > Halfpipe Männer 5. David Hablützel > Slopestyle Männer 3. David Hablützel 10. Lucas Baume > Slopstyle Damen 4. Celia Petrig man auch schaute, an den YOG kam niemand vorbei. An jeder Strassenecke traf man auf Athleten oder Volunteers in ihren farbigen Jacken; speziell für die Spiele zurechtgemachten Busse waren im Verkehr ebenso wenig übersehbar wie die unzähligen Fahnen, die in der kalten Winterluft wehten. Ganz unerfahren ist bekanntlich Innsbruck, was Olympische Winterspiele anbetrifft, ja nicht. 1964 und 1976 waren hier schon Olympische Winterspiele – an zum Teil gleichen Wettkämpfstätten wurden die YOG durchgeführt. Aber auch in Seefeld oder Kühtai zeigten sich die Österreicher einmal mehr von ihrer besten Seite. Die nächsten Jugendspiele finden übrigens 2016 in Lillehammer (NOR) statt. 25 Y o u t h O ly m p i c G a m e s ( Y O G ) 2 0 1 2 1 2 3 4 5 6 7 Ski, Stars und Sternchen am Plausch-Biathlon in Seefeld 1 Aufstellung von ehemaligen Skistars und Grössen aus der Tiroler Politik und Wirtschaft, die sich im Vorfeld der YOG zu einem Plausch-Biathlon in Seefeld getroffen haben. Superstar Pernilla Wiberg erwies sich auch auf den schmalern Brettern als Profi. Lea Sölkner, der ehemalige österreichische Skistar aus den 70er-Jahren. 26 Ein Lächeln für die Kamera von Pernilla Wiberg. Snowactive-Chefredaktor Joseph Weibel (rechts) mit Fritz Strobl, dem AbfahrtsOlympiasieger von 2002. Unverkennbar mit seinem smarten Lächeln: Gustavo Thöni. Er erhielt als erster Skispringer der Geschichte fünfmal die Note 20 für einen perfekten Sprung: Der Österreicher Toni Innauer. Sn owactive m ä r z 2012 T r e ndy [2] [1] [4] [3] [5] Auf Nummer sicher! Damit der Wintersport auch in diesem Winter ein Vergnügen bleibt: Wer gut geschützt die Hänge hinabkurvt, beugt gefährlichen Stürzen und Verletzungen vor. Dabei ist eines klar: Auch Sicherheit kann ganz schön trendy aussehen! S n owact i v e märz 2 0 1 2 publirep ortage 1. Robuster Schutz für Damen: Ärmellose Prallschutzweste mit Airbagsystem, Protektoreneinsätzen und abnehmbarem Nierengurt von Uvex (gesehen bei Athleticum Sportmarkets). 2. Für des Mannes Haupt: Der Receptor BUG von POC sieht nicht nur toll aus, sondern schützt mit doppelt überlappenden Schalen vor Stürzen auf spitze Gegenstände, Kanten und Steine (gesehen bei Athleticum Sportmarkets). 3. Sicherer Blick: Die stylische Damen-Skibrille von Scott sorgt mit einem ACS-Ventilationssystem und einer No-Fog-Beschich- tung für optimale Sicht auf der Piste (Scott Sanction Painted, gesehen bei www. sport2000.ch). 4. Kann Leben retten: Der kleine, tragfreundliche Rucksack von K2 enthält Lawinenschaufel und Sonde. Für Tourenskifahrer und Freerider ein Muss (Pilchuck Kit, www. k2skis.com). 5. Gut gepolstert: Wer stürzt, federt oft mit den Händen ab. Snowlife beugt mit dem Anatomic Glove aus Vollleder mit extra Knöchelpolster vor (Anatomic Glove, www.snowlife. ch). 27 S p e c i a l O ly m p i c s ein Schneesport-highlight der besonderen Art Die Region Lenk steht vor einem ereignis der besonderen Gross Art. Vom 22. bis zum 25. März finden im Berner Oberland die National Winter Games von Special Olympics statt. Rund 400 geistig behinderte Athletinnen und Athleten werden sich messen und zusammen den Schneesport zelebrieren. > Text: Irene Ñanculaf > Foto: zVg. 28 V oller Einsatz und sportlicher Ehrgeiz, gepaart mit Herzlichkeit und Spontaneität: Das ist Special Olympics – der olympische Gedanke in seiner Reinform, vorgelebt von den Athletinnen und Athleten mit einer geistigen Behinderung. Dieses Jahr ist ein besonderes für die schneeaffinen Sportlerinnen und Sportler. In wenigen Wochen finden die National Winter Games an der Lenk statt. Rund 400 geistig behinderte Athletinnen und Athleten und 150 Coaches, Betreuerinnen und Betreuer pilgern an die Lenk, um sich in den Sportarten Ski alpin, Ski nordisch, Snowboard und Unihockey zu messen. Ein Anlass, der nur alle vier Jahre ausgetragen wird und deshalb einen herausragenden Stellenwert besitzt. Integration und Wertschätzung dank Sport. «Lasst mich gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, so lasst mich mutig mein Bestes geben!» lautet der Eid von Special Olympics. Ziel und Zweck der weltweit grössten Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung ist es, ihren Athletinnen und Athleten Wertschätzung und Akzeptanz zu verschaffen und sie besser zu integrieren. Nicht der Medaillenspiegel steht im Vordergrund, sondern die individuelle Leistung der Teilnehmenden. Um faire Wettkämpfe zu gewährleisten, absolvieren Special Athletes an sämtlichen Anlässen von Special Olympics zuerst Einteilungswettbewerbe, das so genannte «Divisioning». Danach werden sie je nach ihrer Leistungsstärke in Sn owactive m ä r z 2012 S p e c i a l O ly m p i c s möglichst einheitliche Leistungskate‑ gorien eingeteilt. Erst im Anschluss an dieses Zuteilungsverfahren folgt der eigentliche Wettkampf um Medaillen und Ränge. Spektakuläres Programm an der Lenk. Startschuss der National Winter Games 2012 ist die grosse Eröffnungsfeier am 22. März. Die darauffolgenden drei Tage stehen ganz im Zeichen von Special Olympics. An drei verschiedenen Standorten, allesamt an der Lenk, finden verschiedene Wettkämpfe statt. Für Abwechslung sorgen diverse Prominentenschaukämpfe wie die Langlaufstaffel und ein Unihockeymatch. Am Samstag haben die Athletinnen und Athleten zudem die Möglichkeit, zusammen mit Skistars zu trainieren. Spannende Wettkämpfe sind garantiert, zumal die National Winter Games die Qualifizierungschance für eine Teilnahme an den World Winter Games 2013 in Pyeongchang (Südkorea) sind. Wer also einen einzigartigen Anlass mit toller Atmosphäre besuchen will, ist wärmstens aufgerufen, die National Winter Games zu besuchen. Die Special Athletes danken es Ihnen mit Elan, Spirit und Herz! Weitere Informationen zu den Special Olympics und den National Winter Games finden Sie unter www.specialolympics.ch < N at i o n a l W i n t e r Ga m e s 2012 Die Highlights > Donnerstag, 22. März, 19.30–21.00 Uhr Eröffnungsfeier > Freitag, 23. März, 09.00–16.00 Uhr Divisioning, Finalläufe, Prominentenstaffel und Siegerehrung Langlaufstaffel > Samstag, 24. März, 09.00–16.00 Uhr Divisioning, Finalläufe und Siegerehrungen alle Sportarten, Demosportart Ski-/ Boardercross, Training mit Skistars Rahmenprogramm und wettbewerbsfreies Angebot > Sonntag, 25. März, 09.00 Uhr–11.00 Uhr Finalspiele/-Läufe und Siegerehrungen > 14.30 Uhr Schlussfeier Publireportage TransTirol BikeRallye – presented by Intersport eybl Alpencross einmal anders – ohne Stress und Hektik Vom Achensee in Tirol bis zum Lago di Lévico im Trentino Am 1. Juli 2012 startet für 90 Biker erneut die TransTirol BikeRallye. Die Teilnehmer, darunter Guides, Mechaniker und ein Arzt, kämpfen sich auf fünf bestens beschilderten Teilstrecken ohne Gruppenzwang und völlig sorglos vom Achensee bis nach Lévico. Die TransTirol BikeRallye ist genau richtig für alle, die nicht an einem Etappenrennen teilnehmen wollen, schon immer von einem Mountainbike Alpencross träumten, jedoch nicht die Zeit oder Lust haben, alles selbst zu organisieren. Perfekt organisiert, jedoch ohne Leistungsdruck, Hektik und Zeitnehmung – das ist die TransTirol BikeRallye. der TransTirol BikeRallye. Verfahren gibt es hier nicht! Was muss ich mitschleppen und wie komme ich zurück? Transportlogistik für Gepäck, Werkstattwagen, Mechaniker, Ersatz- und Testbikes während der ganzen Tour und Rücktransfer zum Ausgangspunkt werden gleich bei der Anmeldung mitgebucht. Fahren in der Gruppe? Nur wer will. Individuelles Tempo, individuelle Pausen, den Guides nach, mit neuen Freunden in wechselnden Gruppen oder solo. Jeder entscheidet und fährt nach Lust und Laune. Tour organisieren? Alles schon erledigt. Perfekt wie bei einem Etappenrennen und trotzdem individuell wie eine Solotour. Übernachtung und Verpflegung? Qualität in allen Bereichen. Ausgesuchte Hotels garantieren hochwertige Tourenverpflegung, Frühstücksbuffet und ein Abendessen für Leistungssportler. Streckensuche? Wurde bereits gemacht. Streckenmarkierung, einheimische TourGuides, Karten, Roadbook und GPS-Daten sind fixe Bestandteile Ist das alles? Nein, natürlich nicht. Zielempfang in den Etappenorten, Testbikes, endlose Trails, urige Hütten für die Pause, Foto-CD, und eine Stre- S n owact i v e märz 2 0 1 2 ckenwahl, die keine Wünsche offen lässt. Die Rallye endet mit der grossen Abschlussparty am Lévicosee. Also, worauf noch warten? Gleich unter www.transtirol-bikerallye.com anmelden, Platz sichern und mitmachen! Termin: 1.–7.07.2012 Preis: Euro 865.– pro Person im Doppelzimmer, Euro 100.– Aufschlag Einzelzimmer Organisation und Tourplanung Margit Koch Tel. 0043 (0)6505448873 margit.koch@sap-tirol.at Reisepartner: Arlbergexpress International www.transtirol-bikerallye.com 29 ISPO München 2012 leicht rockig So So 30 Sn owactive mä r z 2012 ISPO München 2012 A l pine Sk ineuhei t en a n der ISPO en t deck t Schnee hat es in Hülle und Fülle, die grosse Kälte hat uns auch schon einmal erreicht. Gut war deshalb auch die Stimmung auf einer der weltweit grössten Sportmessen, der ISPO in München. Was Alpine nächsten Winter freuen soll? Zum Beispiel leichtere Skis und gerockte Bretter soweit das Auge reicht. > Text und Fotos: Joseph Weibel S n owact i v e märz 2 0 1 2 D ie Industrievertreter der Schweizer Skiimporteure zeigten sich an der internationalen Sportmesse verhalten positiv. Christian Müller von Blizzard Ski: «Im Topbereich haben wir trotz der warmen und meist schneelosen Witterung im November und Dezember sehr gut verkauft. Für das mittlere Segment hoffen wir auf die kommenden Monate.» Die Aussage von Müller stimmt ziemlich überein mit den anderen Stimmen. Pascal Gautschi von Head: «Die Gesamtsituation präsentiert sich eher durchzogen. Im Sporthandel stehen noch zu viele Ski am Lager.» Für Philippe Egli von Elan entspricht der frühe Ausverkaufstermin, vielfach bereits im Januar, nicht mehr den aktuellen Begebenheiten. «Da müssen wir schon einmal ernsthaft über die Bücher». Während der Schnee in den Bergen plötzlich mit aller Heftigkeit Einzug gehalten hat, spürte man bis zur ersten grossen Kältewelle Anfang Februar im Flachland wenig von der aktuellen Jahreszeit. «Das ist die Crux», sagt auch Urs Riedi von Nordica. «Da fehlt es einfach an der richtigen Stimmung.» So schlecht. Die Skiindustrie kämpft aber nicht nur mit schlechten Wintern, sondern auch mit den aus dem Euro-Tief resultierenden Umsatzeinbussen. Ueli Schaub, Geschäftsführer von Nordica, spricht für sich und die Mitbewerber: «Was wir damit verlieren, müssen wir mit umso mehr Skiverkäufen wettmachen, damit wir mindestens den Umsatz halten können.» Das ist natürlich leichter gesagt als getan, weiss auch Schaub. Ganz abgesehen davon, dass der Preis für das Wintersportgerät Ski – im Gegensatz zu praktisch jedem anderen Produkt – in den letzten rund 20 Jahren nur marginal gestiegen ist. Trotz hoher Innovationsfreudigkeit und die Verwendung von qualitativ hochstehendem Material. Ausserdem ist die weltweite Skiproduktion im gleichen Zeitraum um rund 30 Prozent zurückgegangen. So leicht. Das sind keine Fakten, die positiv stimmen. Das heisst aber nicht, dass die Industrie kapituliert hat – im Gegenteil. Auch im kommenden Winter dürfen sich die Konsumenten auf einige Neuigkeiten im alpinen Skisektor freuen. Der Trend zu leichterem Material setzt sich fort. Völkl beispielsweise demonstrierte dies augenscheinlich mit an einer Waage aufgehängten Ski. Im Topsegment verwendet Völkl eine Kombination von leichten HightechMaterialien: Carbon, Aramid, Titanal und ein leichter Holzkern. V-Werks heissen die ultraleichten Ski. Ein Paar V-Werks RTM bringt bei 1,76 Metern Skilänge schlappe 5,7 Kilogramm auf die Waage. Der neue Ski soll extrem agil und sportlich sein. So quer. Nicht nur leichtere Skis sind für den nächsten Winter ein Thema. Kein namhafter Hersteller verzichtet für die Saison 2012/13 mehr auf die Rocker-Technologie. Ein witziges Detail: Der amerikanische Skihersteller K2 ist Vorreiter dieser aus dem Snowboardbereich übertragenen Technologie. Und just auf kommende Saison, wo in keinem Segment mehr der Rocker fehlt, lanciert K2 einen Pistenski: den High-Performance-Ski «Bolt». Einen Speed-Rocker für harte und steile Pisten. Das Geheimnis bzw. die Kombination dieses Skis: Ein wenig Rocker in der Spitze, mit traditioneller Vorspannung unter der Bindung, einem neuen Dämpfungssystem und einer speziellen Karbonstruktur. > 31 ISPO München 2012 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 10 10 32 11 Sn owactive mä r z 2012 ISPO München 2012 1 Silvan Nideröst, designierter Geschäftsführer von Atomic Schweiz, präsentiert stolz den neuen Schuh «Pro 130» aus der Modellreihe Redster. Im Hintergrund der Ski dazu: «D2 Race». 2 Christian Müller, Verkaufsleiter von Blizzard Schweiz, mit dem eleganten Free- Mountain-Ski «Kabookie». 3 Für Philippe Egli von Elan Schweiz ist die Lancierung des «Amphibio» eine Erfolgs geschichte schlechthin. Die Modellreihe wurde für 2012/13 um das Doppelte ausgebaut. Das Design ist vom Porsche-Design-Team. 4 So präsentiert sich der «Hybride 7» noch viel leichter. Fritz Minder, Geschäftsführer von Fischer Schweiz, sitzt mit dem neuen Ski im eleganten Offroader. 5 «Era 3.0», die neue Technologie von Head ist mehr als nur ein Zauberwort. Pascal Gautschi von Head Schweiz präsentiert die zwei Modelllinien. 6 K2 lanciert zur Abwechslung einen HighPeformance-Pistenski mit der RoX-Techno logie. Der Schweizer Geschäftsführer Walter Dietiker präsentiert den Ski mitten in der gewohnt speziellen K2-Ausstellungswelt an der ISPO München. 7 Wollt ihr nur vom Ski leben? René Urfer, Geschäftsführer Lowa Schweiz, denkt auch an die Winterwanderer. Lowa hat mit dem «Baikal 2 GTX» einen Volllederschuh mit Bartelana-Futter und 3-G-Sohle mit Stockeinsatz entwickelt. 8 Oli Müller, Verkaufsleiter Hard Goods von Salomon Schweiz, präsentiert den unkonventionellen BBR 8.9, der auch in der kommenden Saison wieder ein grosses Thema ist. 9 Adrian Albrecht von Stöckli Ski steht vor der Modellreihe «Y». Ein All-Mountain-Ski für alle Fälle sozusagen. 10 Völkl Schweiz möge uns verzeihen, dass wir auf der Fotorunde dem Charme dieser Damen, mit dem italienischen Skistar Cristian Deville in der Mitte, unterlegen sind, und nicht nur von der neuen Modellinie «V-Werks», dem ultraleichten Ski, schwärmen. 11 Urs Riedi von Nordica Schweiz präsentiert den Freeride-Ski «Fire Arrow». S n owact i v e märz 2 0 1 2 So pfiffig. Eine pfiffige Trilogie lanciert Fischer mit dem «Hybride 7.0». Die Skis, dazu passende Schuhe und Stöcke sind fein säuberlich und hübsch in der HybrideCase verpackt – natürlich nur fürs Auge bzw. Marketing. Aber die Idee hinter diesem neuen Ski macht neugierig. Der Ski ist per Hebel an der Skioberfläche verstellbar. Ein Klick, eine Skidurchbiegung, und der Ski ist auf «0» eingestellt. Heisst: jetzt kann gerockt werden. Ideal für das offene Gelände oder kurze Schwünge auf der Piste. Mit Stellung «1» wird der Ski auf «Normalbetrieb» eingestellt. Jetzt sind lange und aggressive Schwünge auf der Piste möglich. Mit dem Schuh – übrigens mit oder ohne Vakuum-Technik verfügbar – zieht sich die Verstellmöglichkeit wie ein roter Faden durch. «Hike Mode» steht für einen Gehmechanismus, mit dem «Ride und Lock» Mode geht es dann mehr oder weniger aggressiv auf die Piste. Und last but not least ist auch der dazugehörige Stock verstellbar: Die Schlaufe lässt sich mühelos entfernen, ohne dass dabei die Kraftübertragung von der Hand auf den Stock schlechter wird. Verstellbar ist auch die Stocklänge mit Einsatzmöglichkeit im Tourengelände. So sportlich. Blizzard hat seine «Magnum-Linie» überarbeitet und seine FreeMountain-Skikollektion erweitert: Mit drei Damen- und sechs Herrenmodellen. «Y», heisst ganz schlicht das neue OffPist-Modell vom Schweizer Produzenten Stöckli. Der Ski setzt im hinteren Teil auf die bewährte Technologie der Raceserie Laser, vorne ist der Ski gerockt. Ein AllMountain-Ski für alle Fälle sozusagen. Pursuit heisst die neue Linie von Rossignol. Sie richtet sich nach den bestehenden Raceprodukten und eignet sich für sportliche Skifahrer. Die Skilinie lässt sich auch mit dem richtigen Schuh, Stock, Helm und Kleidern kombinieren. Dazu gibt es noch kostenlos eine App. Eine ganze Linie gibt es mit «Redster» auch von Atomic. «Flaggschiff» ist der Schuh («Pro 130»). Das neue Carbon-Heck ist besonders steif, umschliesst die Ferse präzise und erleichtert so einen schnellen Kantenwechsel. Der Schuh lässt sich im Übrigen auf individuelle Bedürfnisse anpassen. Zur Wahl stehen unter anderem drei Flexhärten. «D2 Race» ist das Skipendant und steht für Laufruhe und Dynamik. Der BBR 8.9, ein toller Wurf des Skientwicklers Bertrand Krafft, ist vor allem inspiriert durch das Surfen und Kite-Surfen. Als Ergebnis entstand ein überaus unkonventioneller Ski. Mit dem Ski lässt es sich richtig schön im Tiefschnee surfen. Aber auch die Pistenfahrer kommen mit dem BBR auf ihre Kosten. Im Tiefschnee arbeitet die gerockte Schaufel, das Skiende hält den Pistenfahrer in der Spur. Unter der Bindung ist der Ski 89 mm breit. Das sorgt für Auftrieb, auch im schweren Schnee. Ausserdem lässt sich der Ski leicht steuern und ist drehfreudig. BBR 8.9 mit erstaunlichem Radius: Je nach Länge zwischen 11,5 bis 13,5 Meter. Die Weiterentwicklung für nächste Saison heisst 10.0. Diese Zahl steht sinnigerweise für die Breite unter der Bindung (100 mm). Radius: 19 Meter. Porsche: so, so. Elan glänzt bei den Topmodellen mit dem Design vom PorscheDesign-Studio. Dieser Glanz ist natürlich nicht ausschlaggebend für die vergangenen Herbst lancierte Amphibio-Serie. Die neue Technologie bewährt sich, und deshalb hat Elan für kommenden Winter seine Modellreihe um das Doppelte ausgebaut. Der Ski ist ebenfalls mit einer klassischen Vorspannung und einem Rocker ausgestattet. Was daraus, ganz einfach ausgedrückt, resultieren soll, steht in der Werbung des slowenischen Skiherstellers: Sportlich auf der Kante, komfortabel in der Kurve. Angesprochen sind Einsteiger wie auch der sportliche und ambitionierte Fahrer. Nordica setzt zur Racelinie Dobermann mit dem Fire Arrow einen Akzent im Freeridebereich. Der Ski ist mit der Rapide-Race-Profile-Technologie (RRP) ausgerüstet und eine Kombination aus der traditionellen und der Rocker-Techno logie. Muss Skifahren schwierig sein? Nein, sagt zum Beispiel auch der Skihersteller Head. Er lanciert die Era 3.0-Technologie – eine Symbiose von Carven und Freeride. Und: Era 3.0 soll das Skifahren einfacher machen und für mehr Spass sorgen. Verantwortlich dafür ist eine Light-RockerKonstruktion, kombiniert mit einer breiteren Skispitze. Der Ski kann leichter gesteuert werden und der Auftrieb wird erhöht. Ausserdem wurde der Intellfibre (Chip-Technologie) in den Schaufelbereich verlegt, was zu einer merklich besseren Stabilität, auch bei hohen Tempi, führt. < 33 F o r s c h u n g f ü r S i c h e r h e it Fakten s tat t A n sic hten Matthias Gilgien (links) montiert im Starthaus des diesjährigen Lauberhornrennens einem Vorfahrer die Messausrüstung mit der GPS-Einheit auf dem Helm. Ab nächster Saison ändert sich im alpinen Skisport einiges, um die Sicherheit der Athletinnen und Athleten zu verbessern. Den Weichenstellungen des Internationalen Skiverbandes (FIS) liegen umfangreiche Forschungsarbeiten und neue wissenschaftliche Fakten zu Grunde. > Text: Roland Eggspühler > Fotos: Andreas Blatter, zVg., Philippe Chevalier 34 Der «Technikrucksack» eines Testfahrers im Rahmen der Skistudie Ende des Winters 2010/11 und der Blick auf die GPS- und Aufzeichnungsgeräte. D ie Häufigkeit und der Schweregrad von Verletzungen im alpinen Skisport haben ein Niveau erreicht, das den Internationalen Skiverband (FIS) wach rüttelte. Aus dem Injury Surveillance System (ISS) der FIS geht hervor, dass es sich längst nicht mehr um Einzelfälle handelt: Von 100 Athletinnen und Athleten verletzen sich 30 bis 50 (!) so schwer, dass sie länger als 8 Tage für Training und Wettkampf ausfallen. Ein relativ neues Phänomen sind Verletzungen während der Fahrt (ohne vorgängigen Sturz). Es liegt auf der Hand, dass diese Entwicklung mit den enormen Kräften zusammenhängt, welchen der menschliche Körper im heutigen Skisport ausgesetzt ist. Doch wo sollte der Hebel genau angesetzt werden? Interviewstudie zwecks Vorabklärung. Im Auftrag der FIS befragte die Universität Salzburg im Winter 2009/10 im Rahmen einer Interviewstudie 63 Fachexperten, Trainer und Athleten aus dem WeltcupZirkus – mit dem Ziel potenzielle Risiko- So erfolgten die Schneemessungen auf der Piste, die teils während (!) der WeltcupWettkämpfe durchgeführt wurden. faktoren zu orten und zu gewichten. Die «Top5» waren dabei: >Material >Wechselnde Schneebedingungen in einem Lauf >Physische Aspekte bei den Athletinnen und Athleten >Kurssetzung im Zusammenhang mit Tempo >Dichte des Rennkalenders Im Zuge dieser ersten Erkenntnisse lancierte die FIS mehrere Forschungs projekte in den Bereichen Material, Kurssetzung und Schnee. Die Studien wurden unter der Gesamtkoordination von Professor Erich Müller (Universität Salzburg) in enger Kooperation mit dem NIH Oslo und dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF Davos durchgeführt Die Forschungsstudien zum Material (Projektleitung Jörg Spörri und Josef Kröll, Universität Salzburg) wurden wegen den Produktionszyklen der Skifirmen vorgezogen und bereits im Sommer 2011 abge- Sn owactive mä r z 2012 F o r s c h u n g f ü r S i c h e r h e it schlossen. Die Untersuchungen rund um die Kurssetzung (Projektleitung Matthias Gilgien, NIH Oslo) und die Schneeanalysen (Projektleitung Hansueli Rhyner, WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF Davos) dauern bis Ende dieser Saison an und werden anschliessend ausgewertet. Ausserdem komplettierte Julien Chardonnens vom Institut LMAM der ETH Lausanne mit sehr spezifischem Know-how im Bereich der Beschleunigungsmessungen das internationale Forscherteam. Das übergeordnete Ziel dieser Projekte ist schnell erklärt: Aggressivität, Geschwindigkeit und Kräfte sollen zu Gunsten von mehr Sicherheit «rausgenommen» werden, ohne den Skisport in seine Urzeiten zurückzuwerfen. Neue Skigeometrie beschlossen. Im Bereich Material will man dies über längere, schmälere und weniger taillierte Ski erreichen. Die FIS hat im Sommer 2011 unter anderem entschieden, den Mindestradius der Ski zu erhöhen. Im Riesenslalom beispielsweise von heute 27 auf neu 35 Meter, nachdem auch Prototypen von 30 und 40 Metern Radius hinsichtlich verletzungsrelevanter Parameter wissenschaftlich evaluiert wurden. Als Testfahrer standen dem Forscherteam um den an der Universität Salzburg doktorierenden Schweizer Bewegungswissenschaftler Jörg Spörri neben aktuellen Weltcup- und Europacup-Fahrern auch vor kurzem zurückgetretene Top-Athleten zur Verfügung. «Die sind immer noch sehr gut im Schuss, haben aber kein Problem, ihre Technik auf die neuen Rahmenbedingungen abzustimmen, weil sie ja keine Wettkämpfe mehr fahren», skizziert Jörg Spörri, der für die exakte Kartierung der Testpiste auf die spezifische Erfahrung von Matthias Gilgien bauen durfte. Der frühere Elite-Orientierungsläufer, der sich im Vorfeld der Olympischen Spiele von Vancouver (2010) mit einer aussergewöhnlichen Studie für die Schweizer Skicrosser einen Namen gemacht hatte, mass die ca. 200 Referenzpunkte mit dem Theodoliten präzise ein. Diese Punkte waren so gesetzt, dass immer ein paar von ihnen im Bild der Videokameras zu sehen waren und somit in die Berechnung miteinbezogen werden konnten. «Bei der videobasierten 3D-Kinematik filmen wir aus verschiedenen Kameraperspektiven und können dadurch S n owact i v e märz 2 0 1 2 den Fahrer samt Ausrüstung als 3D-Modell rekonstruieren», erklärt Jörg Spörri: «Dies erlaubt uns, den Bewegungsablauf des Fahrers sowie verletzungsrelevante Parameter exakt zu bestimmen.» GPSDaten, die Auskunft über die gefahrene Linie geben, flossen ebenso in die Auswertungen ein wie Aufzeichnungen von Druck- und Beschleunigungssensoren. Aus all diesen Daten gelang es dem Forscherteam, die auf den Körper wirkenden Kräfte aufzuzeigen. Das ist ein echter Quantensprung, weil nun wissenschaftlich erarbeitete Fakten auf dem Tisch liegen und damit subjektive Meinungen und persönliche Ansichten in den Hintergrund rücken. Kurssetzer sensibilisieren. Das Kernstück von Matthias Gilgiens Feldarbeit fokussiert sich auf die Kurssetzung und das Gelände: Bis Ende dieses Winters wird der Berner Oberländer, der an der NIH Oslo als Biomechaniker seine Dissertation schreibt, die Weltcup-Pisten und Torpositionen von total acht Riesenslaloms, vier Super-G-Rennen und fünf Abfahrten erfasst haben. Diese statischen Daten bilden mit den dynamischen Informationen eines mit GPS-Geräten und Beschleunigungsmessern ausgerüsteten Weltcup-Vorfahrers die Basis für die umfangreiche Rechenarbeit im Rahmen der Auswertung. «Wir versuchen nachzuweisen, wie das Gelände und die Kurssetzung die Geschwindigkeit des Fahrers und die auf ihn wirkenden Kräfte beeinflussen», erklärt Matthias Gilgien und blickt in die Praxis: «Die Kurssetzer haben eine grosse Erfahrung und machen sehr viel intuitiv richtig. Aber der Grat zwischen ‹anspruchsvoll› und ‹gefährlich› ist schmal, vor allem bei Schlüsselstellen oder Geländeübergängen.» Mit den anschaulich visualisierten Resultaten aus Matthias Gilgiens Untersuchungen will die FIS die Trainer und Kurssetzer auf die spezifischen Aspekte der komplexen Thematik sensibilisieren und gegebenenfalls die entsprechenden Richtlinien anpassen. Pistenmessung während Wettkampf. Letzten Winter untersuchte das SLF diverse Weltcup-Pisten bezüglich Schneebeschaffenheit und Präparierungsmethoden. «Dabei geht es vorwiegend um die Härte und Homogenität der Piste», erläu- tert Projektleiter Hansueli Rhyner, Leiter der SLF-Forschungsgruppe Industrieprojekte und Schneesport. Die Messungen erfolgten jeweils vor, während und nach dem Wettkampf, um so auch die Veränderungen unter zunehmender Beanspruchung erkennen zu können. Weil die Zeit zwischen zwei Fahrern sehr knapp ist, mussten effiziente Messmethoden (z. B. eine Rammsonde) eingesetzt werden. «Die Ist-Analyse ist nun fast abgeschlossen», gibt Hansueli Rhyner Einblick in die Zeitachse seiner Arbeit: «Nun möchten wir nächsten Winter einige Experimente durchführen, um konkrete Vorschläge für die je nach Verhältnissen optimale Präparierung machen zu können. Das wird auch helfen, die heiklen Übergänge vom einen in einen anderen Schnee-Typ zu entschärfen.»< Nor disc h: A n d e re S ituatio n Im Bereich der nordischen Disziplinen ist die Situation nicht mit dem Alpin-Rennsport vergleichbar. Beim Skispringen steht bei allen Sicherheitsüberlegungen stets das Flugsystem als Gesamtes im Zentrum – die Ski sind lediglich ein Teil davon. Die wichtigsten Reglementsanpassungen der letzten Jahre standen aber nicht nur im Zeichen der Sicherheit, sondern trugen auch zu einer kompakteren und faireren Wettkampfabwicklung bei. Konkret drehen sie sich um Korrekturfaktoren (Startluke, Windbonus/ -malus) sowie den Body-Mass-Index (BMI). Aus dem BMI abgeleitet, ergibt sich die für einen Athleten maximal zulässige Skilänge. Ansonsten hatten die jüngsten Entwicklungen auf die äussere Skigeometrie wenig Einfluss, verändert haben sich vor allem die inneren Eigenschaften (Härte, Biegelinie). Im Langlaufbereich fand in jüngster Zeit ein regelrechtes Wettrüsten statt, das möglicherweise bald einmal eine neue Reglementierung erfordert. Wenn die führenden Nationen mit einer halben Armee von Serviceleuten sowie mobilen Labors und Werkstätten in Sattelschleppern anreisen, um die reglementarisch definierten Rahmenbedingungen (limitierte Anzahl Wachscontainer, begrenztes Zeitfenster zur Streckenbesichtigung) zu umgehen, greift das geltende Reglement nicht mehr. Nicht viel ändern dürfte sich hingegen rund um die Langlaufski. «Es besteht schlicht kein Bedarf dazu», erklärt Jürg Capol, FIS-Renn direktor Langlauf: «Und aus der Optik der Sicherheit schon gar nicht!» Oder vereinfacht gesagt: Beim Langlaufen bricht immer erst der Ski, und darum nicht das Bein! 35 srf Treffen der besonderen Art: Matthias Hüppi zeigt den Gewinnern seinen Arbeitsplatz. TV-Erlebnistage am Chuenisbergli Beim Wettbewerb der SRG SSR im Snowactive hat Hanspeter Schmutz aus Riggisberg den Hauptpreis gewonnen. Zusammen mit seinem Kollegen Urs Brönnimann erlebte er ein VIPWeekend am Weltcup-Rennen in Adelboden, inklusive Einblick in die TV-Produktion vor Ort. Seinen Erfahrungsbericht von diesem tollen Wochenende möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. TV-Compound kompakt: im HD 2-Wagen laufen alle Signale zusammen. 36 L iebes SRG-Sportteam. Leider ist das super Erlebniswochenende in Adelboden schon vorbei und wir sind wieder im Alltag angekommen. Es ist mir ein Anliegen, der Sportcrew der SRG und SRF und insbesondere der Business Unit Sport der SRG sowie Snowactive für den tollen Preis zu danken. Urs und ich haben in Adelboden zwei erlebnisreiche Tage mit Euch verbracht, die wir nicht so schnell vergessen werden. Wir sind beide begeisterte Skisportfans, waren schon oft am Weltcup in Adelboden und verfolgten die spannenden Rennen wie jeweils Tausende andere auch. Dieses Jahr waren wir auch wieder zwei Gäste unter Tausenden. Jedoch mit dem grossen Unterschied, dass wir das Spektakel dank Euch als geladene VIP-Gäste aus einer anderen Perspektive miterleben durften. Ein erster Höhepunkt war die Übernachtung im Viersternhotel, wo wir gemeinsam mit den Schweizer Skistars logierten und auch das eine oder andere Wort mit ihnen wechseln durften. Am Samstag vor dem Rennen staunten wir bei der Führung durch den grossen Regiewagen über die aufwändige Produktion, bis Mit lieben Grüssen Hanspeter und Urs Die Regie: aus allen Quellen (Video und Ton) entsteht hier das Weltsignal. Einem Olympiasieger ganz nah: Bernhard Russi begrüsst die Gewinner. so eine Übertragung schliesslich in der heimischen Stube über den Bildschirm flimmert. Am darauffolgenden Wochenende, bei der Übertragung der Lauberhornrennen, konnten wir uns so genau vorstellen, wie es im Regiewagen konzentriert zu und her ging. Angenehm war auch der Zugang zum VIP-Zelt, wo wir uns mit Speis und Trank verwöhnen durften und abseits des grossen Rummels einen warmen Platz fanden. Der krönende Abschluss waren am Sonntag die Slalomrennen, die wir von der Tribüne aus mitverfolgten. Trotz ausbleibendem Schweizer Erfolg genossen wir die ausgezeichnete Stimmung. Ich weiss nicht, ob Ihr die Sendung «Happy Day» von Röbi Koller kennt. Hätte mich eine Person mit diesem AdelbodenWochenende überraschen wollen, so hätte sie genau ins Schwarze getroffen. Mit diesen Worten möchten wir uns bei der SRG Business Unit Sport und bei Snowactive noch einmal recht herzlich bedanken. < Sn owactive m ä r z 2 0 1 2 publirep o rtage s r f / p r oviande P r og ra m m vo r s chau ( Da s weite r e T V- Spor tprog r a m m unte r www. s por t. s f.tv) Datum Ort / Anlass > Samstag, 25.2 2012 Bansko/BULSki alpin 09.50–11.20 Abfahrt Frauen > Samstag, 25.2.2012 Crans-MontanaSki alpin 11.20–12.45 Super G Männer > Samstag, 25.2.2012 Vikersund/NORSki nordisch 15.55–17.45 Skifliegen Weltmeisterschaft 3./4. Durchgang > Sonntag, 26.2.2012 Crans-MontanaSki alpin 09.50–10.55 Riesenslalom Männer, 1. Lauf 12.50–13.55 Riesenslalom Männer, 2. Lauf > Sonntag, 26.2.2012 Bansko/BULSki alpin 10.55–12.10 Super G Frauen > Samstag, 3.3.2012 Ofterschwang/GERSki alpin 09.55–10.55 Riesenslalom Frauen, 1. Lauf 12.55–13.50 Riesenslalom Frauen, 2. Lauf (SFinfo) > Samstag, 3.3.2012 Kvitfjell/NORSki alpin 10.55–12.20 Abfahrt Männer > Samstag, 3.3.2012Ruhpolding/GERSki nordisch 12.20–13.55 WM Sprint Männer, 10 km 15.20–16.50 WM Spring Frauen, 7,5 km > Samstag, 3.3.2012 Lahti/FINSki nordisch 13.55–15.15 Langlauf Männer, 30 km Skiathlon > Samstag, 3.3.2012 LaaxSnowboard 15.15–16.45 TTR-Tour Halfpipe (AZ) 16.45–17.55 TTR-Tour Slopestyle (TAZ) > Sonntag, 4.3.2012 Ofterschwang/GERSki alpin 09.55–10.55 Slalom Frauen, 1. Lauf 12.55–13.50 Slalom Frauen, 2. Lauf (SFinfo) > Sonntag, 4.3.2012 Kvitfjell/NORSki alpin 10.55–12.05 Super G Männer > Sonntag, 4.3.2012 Lahti/FINSki nordisch 12.05–12.55 Skispringen > Sonntag, 4.3.2012Ruhpolding/GER Biathlon 13.00–14.00 WM Sprint Männer, Verfolgung 12,5 km 15.55–16.45 WM Sprint Frauen, Verfolgung 10 km > Sonntag, 4.3.2012 Lahti/FINSki nordisch 14.00–15.30 Langlauf Sprint Biathlon > Dienstag, 6.3.2012 Ruhpolding/GER 15.05–17.15 WM Sprint Männer Einzel 20 km > Freitag, 9.3.2012 Are/SWESki alpin 10.25–11.30 Riesenslalom Frauen, 1. Lauf 13.20–14.20 Riesenslalom Frauen, 2. Lauf Datum > > > > > > > > > > > > > > > > Samstag, 10.3.2012 Kranjska Gora/SLOSki alpin 09.25–10.30 Riesenslalom Männer, 1. Lauf 12.30–13.20 Riesenslalom Männer, 2. Lauf Samstag, 10.3.2012 Are/SWESki alpin 10.55–11.55 Slalom Frauen, 1. Lauf 14.20–15.20 Slalom Frauen, 2. Lauf Samstag, 10.3.2012 Oslo/NORSki nordisch 11.55–14.20 Langlauf Männer, 50 km klassisch Samstag, 10.3.2012 GrindelwaldSki Freestyle 15.20–16.40 Skicross Weltcup (AZ) Sonntag, 11.3.2012 Kranjska Gora/SLOSki alpin 09.25–10.30 Slalom Männer, 1. Lauf 12.20–13.20 Slalom Männer, 2. Lauf Sonntag, 11.3.2012 Ruhpolding/GER Biathlon 13.20–14.30 WM Sprint Männer, Massenstart 15 km 15.55–16.50 WM Sprint Frauen, Massenstart 12,5 km Sonntag, 11.3.2012 GrindelwaldSki Freestyle 14.35–15.55 Skicross Weltcup (AZ) Sonntag, 11.3.2012 Oslo/NORSki nordisch 15.00–16.00 Skispringen Mittwoch, 14.3.2012Schladming/AUTSki alpin 09.20–10.50 Abfahrt Männer 10.50–12.10 Abfahrt Frauen Donnerstag, 15.3.2012 Schladming/AUTSki alpin 09.20–10.50 Super G Männer 10.50–12.10 Super G Frauen Freitag, 16.3.2012 Schladming/AUTSki alpin 11.50–13.15 Nation Team Event Samstag, 17.3.2012 Schladming/AUTSki alpin 08.55–09.55 Slalom Frauen, 1. Lauf 09.55–10.45 Riesenslalom Männer, 1. Lauf 11.20–12.15 Slalom Frauen, 2. Lauf 12.15–13.25 Riesenslalom Männer, 2. Lauf Samstag, 17.3.2012 Falun/SWESki nordisch 13.25–14.15 Langlauf Männer, 15 km klassisch Sonntag, 18.3.2012 Schladming/AUTSki alpin 08.55–09.45 Slalom Männer, 1. Lauf 09.55–10.45 Riesenslalom Frauen, 1. Lauf 11.15–12.15 Slalom Männer, 2. Lauf 12.15–13.25 Riesenslalom Frauen, 2. Lauf Sonntag, 18.3.2012 Planica/SLOSki nordisch 10.45–11.45 Skifliegen Sonntag, 18.3.2012 Falun/SWESki nordisch 13.25–14.40 Langlauf Männer, 15 km Freestyle Ort / Anlass «Schweizer Fleisch»: neu offizieller Partner von Swiss-Ski Die jahrelange Zusammenarbeit von Proviande – der Branchenorganisation für die Schweizer Fleischwirtschaft – und Swiss-Ski wird verstärkt: «Schweizer Fleisch» wird offizieller Partner von Swiss-Ski und Hauptsponsor des Jugendskilagers. Engagement für den Nachwuchs Seit elf Jahren ist Proviande mit der Marke «Schweizer Fleisch» Co-Sponsor des Grand Prix Migros, dem grössten Jugend skirennen in Europa und des Jugendskilagers (Juskila) von SwissSki. Ab der Saison 2011/2012 ist «Schweizer Fleisch» neu Hauptsponsor des legendären Juskila an der Lenk. Im Sommer 2011 wurde mit der «Schweizer Fleisch Summer Trophy» eine nationale Eventserie zur Vorbereitung auf die Wintersaison gestartet, die auch in diesem Jahr weitergeführt werden wird. Dieser Sommerwettkampf für junge Skifahrer stellt nebst der sportlichen Leistung Spiel und Spass in den Vordergrund. Bei allen drei Engagements profitieren die Teilnehmenden von der kostenlosen Verpflegung durch «Schweizer Fleisch». Ausweitung der Aktivitäten Doch nicht nur für den Nachwuchs wird die Zusammenarbeit mit Swiss-Ski weiter verstärkt. Neu ist «Schweizer Fleisch» offizieller Partner von Swiss-Ski und zusätzlich an mehreren Weltcup-Rennen in der Schweiz mit Grillständen präsent. «Schweizer Fleisch» freut sich über diese Partnerschaft und auf viele emotionale Momente mit dem Team von Swiss-Ski. Mit dem Engagement im Skisport werden gezielt Synergien genutzt, um den Bekanntheitsgrad von Schweizer Fleisch weiter zu steigern. Fleisch gehört genauso zu einer ausgewogenen Ernährung, wie die sportliche Betätigung zu einem gesunden Lebensstil. www.schweizerfleisch.ch S n owactive März 2 0 1 2 publirep ortage 37 S k i c r o ss W e l t c u p - F i n a l e i n G r i n d e l w a l d Mit feine 38 Sn owactive m ä r z 2012 S k i c r o ss W e l t c u p - F i n a l e i n G r i n d e l w a l d er Klinge A u f z u m K am pf de r S ki cro ss - G la d i atore n : Vo m 8 . b i s 1 1 . M ä rz ge ht m i t d e m W eltc up-Fin ale i n Gri n de lwald d e r Sa i son höhe p u n kt ü b e r d ie B ü hn e . Unt e r den vielen Schweizer Podest-Kandidaten kreuzen auch zwei Lokalmatadoren d i e Kl ingen au f de r Pi ste : di e Gasse r- B rot he rs a us F ru t ige n . S n owact i v e märz 2 0 1 2 39 S k i c r o ss W e l t c u p - F i n a l e i n G r i n d e l w a l d Höhenflug: Skicross wird immer populärer. Selbst in der Luft liefern sich die Athleten Positionskämpfe. W ie Kamikaze stürzen sie sich aus den Startboxen den Steilhang hinunter, springen über mehrere Meter hohe Kuppen, rasen mit Tempo 80 durch Steilwandkurven – immer mitund gegeneinander. Manchmal Schulter an Schulter, Ski an Ski, und manchmal führen die Positionskämpfe zu dramatischen Ausfällen oder gefährlich anmutenden Stürzen. Survival of the fittest! Skicross heisst das Spektakel, das vor wenigen Jahren noch ein Exoten-Dasein fristete. Erst im Sog des Boardercross, das > Text: Mac Huber >F otos: Alexandra Wey (Photopress), Erik Vogelsang 40 2006 seine Olympische Premiere feierte, ist nun auch Skicross salonfähig geworden. Durchbruch mit Mike Schmid. Mittlerweile hat sich die spannungsgeladene ActionDisziplin zur festen Grösse im WeltcupKalender entwickelt und ist auch Herrn und Frau Schweizer ein Begriff geworden. Für den ultimativen Durchbruch hierzulande sorgte Mike Schmid, ein hünenhafter Berner Oberländer, 195 cm gross, 110 Kilo schwer, ein Bär mit einer sanftmütigen Ausstrahlung. Dieser Mike Schmid sprang in Vancouver 2010 nicht nur zum ersten Olympiasieg in der Geschichte des Skicross, nein, er fuhr mit seiner bescheidenen Art auch mitten in die Herzen des Publikums. Als er in den Sekunden seines grössten Triumphs seiner Schwester zum Geburtstag gratulierte, glänzten nicht nur deren Augen zuhause vor dem Bildschirm. Und plötzlich zierte das Konterfei des Strassenbauers renommierte HochglanzIllustrierte, plötzlich war Mike Schmid der Liebling der Nation, erhielt in seinem Heimatdorf Frutigen eine eigene Strasse und wurde bei den Sports Awards zum Newcomer des Jahres erkoren. Mike, der Glücksschmid. Schmaler Grat zwischen Höhenflug und Absturz. Allzu schnell lernte der Sympathieträger allerdings die Kehrseite der Medaille kennen: Kreuzbandriss im Juni 2010 am linken Knie – und kaum wieder fit, riss sich Mike Schmid beim freien Skifahren im Februar 2011 das Kreuzband im rechten Knie. Was für ein Pech! Seit fast zwei Jahren hat der Schweizer Botschafter des Skicross kein einziges Weltcup-Rennen mehr bestreiten können. Rehabilitation statt Rock’n’Roll. In den Spuren des Olympiasiegers haben seine Teamkollegen indes unverhofft für Aufsehen gesorgt. Allen voran Alex Fiva. Der 26-jährige Amerika-Schweizer avancierte in dieser Saison zum Siegfahrer. Der Bündner Conradign Netzer (31) schaffte es im März 2011 gleich zweimal Sn owactive m ä r z 2012 S k i c r o ss W e l t c u p - F i n a l e i n G r i n d e l w a l d aufs Podest – und auch Armin Niederer (25) wird immer stärker. «Ich hätte nicht gedacht», dass wir die Lücke von Mike Schmid so schnell schliessen können», freut sich Skicross-Nationalcoach Ralph Pfäffli über sein starkes Team. Herausragend überdies die Brüder Gasser, Patrick (26) und Philip (28). Nach dem Ausfall von Teamleader Schmid sprang Patrick sogleich in die Bresche und gewann auf Anhieb das erste Rennen der Saison 2010/11. «Vielleicht ging es fast ein bisschen zu schnell», sinniert er rückbli- ckend. Denn seither hat der Frutiger, der im Sommer mit Mike Schmid in der selben Firma arbeitet, keinen Exploit mehr landen können. Mit seiner Postur stellt er zwar selbst einen «Fätze» wie Beat Feuz in den Schatten, die Unbekümmertheit des alpinen Überfliegers geht ihm aber ab. «Patrick ist sehr fokussiert und ehrgeizig», sagt Nationalcoach Pfäffli, «aber gerade deshalb fehlt ihm manchmal die nötige Lockerheit.» Ein erfolgreicher Auftritt, so ist Pfäffli überzeugt, könnte den Knopf aber alsbald wieder lösen. «Schliesslich ist Patrick einer der schnellsten Starter im Feld, er braucht nur einmal etwas Glück.» Der Grat zwischen Höhenflug und Absturz ist im Skicross eben sehr schmal. «Du kannst im Zeitlauf der Qualifikation der Beste sein», weiss Patrick Gasser, «wenn du im Viertelfinal von einem Konkurrenten abgeschossen wirst, hat das alles keinen Wert. Dann bist du weg.» Hadern mag er deswegen nicht. «Die Positionskämpfe gehören zur Faszination des Skicross. Du weisst nie genau, wie der Lauf ausgeht.» > Pat ri c k Ga sse r Ph i li p Ga sse r Geburtsdatum: 8. Oktober 1985 Ort: 3714 Frutigen Ski-Club: Frutigen Grösse/Gewicht: 175 cm/86 kg Erster Einsatz im World Cup: 2009 Meiringen-Hasliberg Individualsponsor: Theiler Ingenieure AG Ausrüster: Skis: Stöckli Schuhe/Bindung: Atomic Stöcke: Leki Brille/Helm: Alpina Kleider/Handschuhe: Poivre-Blanc/Reusch Website: www.patrickgasser.com Geburtsdatum: 7. April 1983 Ort: 3714 Frutigen Ski-Club: Frutigen Grösse/Gewicht: 187 cm/92 kg Erster Einsatz im World Cup: 2004 Saas-Fee Individualsponsor: Coop Ausrüster: Skis: Stöckli Schuhe/Bindung: Atomic Stöcke: Leki Brille/Helm: Alpina Kleider/Handschuhe: Poivre-Blanc/Reusch Pa lm a re s World Cup (Top 10) 2011: 5. Grindelwald 7. Grasgehren 8. Meiringen-Hasliberg 9. Blue Mountain G r oss es E ngagemen t vo n C o o p Dynamik und Spektakel – bereits seit 2008 gehen Coop und Skicross gemeinsame Wege. Der Detailhändler sponsert ein eigenes Skicross-Team (u. a. mit Mike Schmid, Armin Niederer und Philip Gasser), unterstützt aber auch den Breitensport und den Nachwuchs. Coop ist Hauptsponsor der nationalen Coop Skicross Tour für jedermann (die letzten Rennen finden am 3./4. März auf dem Hoch-Ybrig und am 24./25. März am Corvatsch statt) sowie der Coop Skicross Kids Tour (letzte Rennen am 11. März auf dem Hoch-Ybrig und am 1. April in Melchsee-Frutt). Ausserdem unterstützt Coop Skicross Parks in zehn Skigebieten und den Audi FIS Ski Cross Worldcup Grindelwald als Presentingsponsor. «Coop und Skicross passen gut zusammen», sagt Matthias Kuratli, Leiter der Coop Verkaufsregion Bern, «die Sportler und wir sind trotz Höhenflügen bodenständig geblieben.» www.coopskicross.ch A udi F I S S k i Cro ss Wo r l d C u p by Coop > Donnerstag 8. März 2012: Training 10.30–11.30 Training Gruppe 1 13.00–14.00 Training Gruppe 2 > Freitag 9. März 2012: Qualifikation 09.15–09.45 Training Damen 10.15–10.40 Qualifikation Damen 10.45–11.15 Training Herren 11.45–12.30 Qualifikation Herren 17.00–17.30 Präsentation der Finalisten > Samstag 10. März 2012: Final 10.00–10.30 Training 11.00–12.15 Final 12.15–12.25 Rangverkündigung 17.00–17.30 Preisverteilung, Präsentation der Finalisten > Sonntag 11. März 2012: World Cup Final 12.30–13.00 Training 13.30–14.45 World Cup Final 14.45–15.00 Rangverkündigung S n owact i v e märz 2 0 1 2 World Cup (Top 10) 2012: 10. Innichen/San Candido 2011: 1. Innichen/San Candido, 9. Meiringen-Hasliberg 2010: 10. Meiringen-Hasliberg Cup Standings World Cup 2011 10. World Championships 2011 10. Deer Valley National Championships (Top 3) 2011 2. Arosa Pa lm a re s 41 S k i c r o ss W e l t c u p - F i n a l e i n G r i n d e l w a l d Gute Erinnerungen an Grindelwald. Davon könnte sein Bruder Philip ein Liedchen singen. Auch er, der seit einem Jahr für das Coop Skicross-Team fährt, ist in diesem K.O-Thriller oft schon Opfer geworden. Obwohl älter, erfahrener und auch frecher als Bruder Patrick, ist ihm ein Podestplatz bislang verwehrt geblieben. Vor heimischer Kulisse scheint er aber stets einen Zacken zulegen zu können. Die Top-Ergebnisse gelangen ihm in der Schweiz, sein Bestresultat im Weltcup feierte er letztes Jahr als Fünfter in Grindelwald. Und genau da wird nun vom 8. bis 11. März das Weltcup-Finale ausgetragen, der eigentliche Höhepunkt in dieser Saison, in der weder Weltmeisterschaften noch Olympische Spiele stattfinden. «Wir sind schon jetzt extrem motiviert», freut sich Patrick Gasser auf das Highlight vor heimischer Kulisse. Vielleicht gibt ja Mike Schmid nach fast zweijähriger Verletzungspause sein Comeback. Oder vielleicht qualifizieren sich die Gasser-Brüder beim Weltcup-Finale erstmals gemeinsam für den Finallauf. «Das wäre wunderbar», sagt Patrick. Aber Geschenke werde es auf der Piste keine geben. «Da sind wir Konkurrenten.» Philip stösst ins gleiche Horn. «Es ist zwar nicht ganz einfach, an Patrick vorbeizukommen», meint er angesichts der Masse seines Bruders augenzwinkernd, aber zur Not habe er ja noch Stöcke.< Brüder, aber auch Gegner: Patrick und Philip Gasser wollen vor hemischem Publikum ein Top-Resultat erzielen. OK -Ch ef Christop h Egg er z u m Sk i cr oss - F i n ale i n Gri n d e lwa ld Christoph Egger, erstmals findet ein WeltcupFinale der Skicrosser (Leadsponsoring COOP) in Grindelwald statt. Ist dies für das OK eine besondere Herausforderung? Ja, aber diese Herausforderung nehmen wir gerne an. Grindelwald hat ja eine SkicrossTradition. Wir haben hier 2002 und 2005 schon die Schweizer Meisterschaften sowie 2005 einen FIS-Weltcup durchgeführt, als Skicross nur Insidern bekannt war. Und seit 2008 hat Grindelwald zusammen mit Meiringen-Hasliberg als Weltcup-Veranstalter einen festen Platz im Kalender der FIS. 42 Hat ein Final-Wochenende denn nicht viel grössere Dimensionen? Doch, vor allem in diesem Jahr. Wir bauen im Zielraum eine richtige Tribüne mit 500 Sitzplätzen für die Fans, dazu eine gediegene VIPLounge mit 300 Plätzen. Die Nachfrage war riesig. Insgesamt hoffen wir auf 3000 bis 4000 Zuschauer pro Tag. Was versprechen Sie sich von der TV-Übertragung? Das ist natürlich ein wunderbares Schaufenster für die Region, den Sport und die Athleten. Und die TV-Garantie hat uns die Arbeit im Sponsoring-Bereich erheblich erleichtert. Das Budget von 850 000 Franken sollten wir dadurch einhalten können. Eine beachtliche Zahl für Skicross-Verhältnisse. Skicross wird immer populärer. Und Grindelwald zählt zu den beliebtesten Destinationen. Von der Infrastruktur und von der Stimmung her brauchen wir keine Vergleiche zu scheuen. Einzig St. Johann im Tirol macht aus der Veranstaltung noch eine richtige Party. Da findet ja auch ein Nachtrennen statt, das von ORF live übertragen wird. Sie sind ja auch im OK der Lauberhorn-Rennen und da, auf der andern Seite des Berges, für die Beschneiung der Pisten und der Infrastruktur zuständig. Inwiefern können Sie beim Skicross in Grindelwald davon profitieren? Ich habe am Lauberhorn einiges lernen und wertvolle Kontakte knüpfen können, wovon letztlich auch das Skicross profitiert. Beispielsweise haben wir die Drohne, die am Lauberhorn über den Hundschopf schwirrte und die Rennfahrer aus der Vogelperspektive filmte, nun auch in Grindelwald im Einsatz. Ist das Schweizer Fernsehen in Grindelwald auch dabei? Ja, und dies sehr engagiert. Das Rennen am Samstag wird aufgezeichnet und am späteren Nachmittag zeitversetzt ausgestrahlt. Das Rennen am Sonntag, das eigentliche Finale der weltbesten Skicrosser, zeigt SF2 erstmals live. (13.20–15 Uhr, die Red.) Der Vorverkauf läuft übrigens ab sofort auf www.starticket.ch/0Showlist.asp Sn owactive m ä r z 2012 B i at h lo n Es ist voraussehbar, dass die Weltmeisterschaften in Ruhpolding/Deutschland nie Dagewesenes erreichen werden. Vergleiche mit der nordischen WM Oslo 2011 sind angebracht, zumindest was das Publikumsund Medieninteresse betrifft. Das grosse Fragezeichen indes setzt die Biathlon-Familie hinter das Wetter. > Text: Christian Manzoni > Fotos: zVg. 45 gemeldete Nationen, 19 TV-Stationen vor Ort, mehrere Hundert akkreditierte Medienvertreter: Das sind einige Kennzahlen der IBU Biathlon WM Ruhpolding 2012. So etwas hat Biathlon noch nie erlebt, nicht einmal an Olympischen Spielen. Grund dafür ist das schier unermessliche Interesse Deutschlands und des deutschsprachigen Umlands an der Skijagd. Auch der Zeitpunkt einer WM in Ruhpolding ist reif: Seit 2007 gastierte die mediale Wintersportart Nr. 1 mit einem Grossanlass nicht mehr in Mitteleuropa. Und was der WM 2012 die Krone aufsetzt: Der Star der Stars, Magdalena Neuner, verabschiedet sich mit 26 Jahren an ihrer Heim-WM vom Spitzensport. Die sympathische Deutsche gewann in ihrer nur sechsjährigen Karriere alles, was es überhaupt im Biathlon zu gewinnen gibt. Bis jetzt ist sie: zehnfache Weltmeisterin, Gesamtweltcup-Siegerin, Olympiasiegerin, Biathletin des Jahres und Sportlerin des Jahres. Auch finanziell braucht sich «Lena» nie mehr Sorgen zu machen . . . Eine halbe Million Fans? Die in die Jahre gekommene Chiemgau-Arena von Ruhpolding wurde mittels eines sanften, aber zweckmässigen Faceliftings in ein modernes Stadion umgewandelt. Kernstück bildet dabei die Haupttribüne mit einem Fassungsvermögen von rund 14 000 Plätzen mit direkter Sicht auf Schiessstand, Ziel und diverse Videoscreens. Entlang der verbreiterten Strecken finden täglich nochmals 15 bis 20 000 Fans genügend Platz, um einen Blick auf die Athleten zu erhaschen. Wobei diese Strecken-Stehplatzzahl gegen oben mit Vorsicht zu geniessen ist. Offiziell ist von einem Fassungsvermögen von ca 30 000 Plätzen die Rede, man will es sich ja grundsätzlich nicht mit den Sicherheitsbehörden verscherzen. Indes ist durchaus davon auszugehen, dass dereinst der eine oder andere Zuschauer über der 30 000er-Marke erscheint. Zusammengerechnet, inklusive den Trainingstagen, dem Championspark im Ortskern, dem Public Viewing und den unzähligen Rahmenveranstaltungen, Fanund Verbandshäusern (z. B. Schwedenhaus), dürfte die Publikumserwartung bei 300 000 bis 500 000 Besuchern liegen. Keine einfache Aufgabe, auf die sich die 6300-Seelen-Gemeinde Ruhpolding eingelassen hat. Immerhin trafen die Gemeinde nur zehn Prozent des 16-Millionen-Euro-Umbaus der Chiemgau-Arena (75 % übernahm der Bund, 15 % Land das Land Bayern). Schweizer Team mit Chancen. Ruhpolding war für die Schweiz immer ein gutes Pflaster. Benjamin Weger errang in Ruhpolding seine ersten Weltcup-Punkte und sicherte sich das Olympia-Ticket. Ruhpolding 2012 gigantisch und 44 Sn owactiv e m ä r z 2012 B i at h lo n weltbesten Biathleten (aktuell Nr. 11 der Welt) eigenständig aufbaute. Bis zu einer halben Million Fans werden in Ruhpolding erwartet. Selina Gasparin wird u. a. die Schweiz an der Biathlon-WM vertreten. Simon Hallenbarter ist ein regelmässiger Gast in den Top Ten, Claudio Böckli erzielte in Ruhpolding sein Karriere-Bestergebnis. Auch in diesem Jahr soll es in Bayern zum Höhepunkt der Schweizer Leistungen kommen. Konkrete Plätze vorauszusagen ist indes schwer. Anders als bei Sportarten wie Langlauf garantiert eine gute Laufform nicht automatisch ein Spitzenergebnis. Die Komponente Schiessen ist unberechenbar, spektakulär und der Garant für Spannung schlechthin. Gewichtet man die Statistik, liegt ein Spitzenergebnis für Benjamin Weger durchaus im realistischen Bereich. Der 22-jährige ist mit einer Trefferquote von über 90 % nicht nur optisch, sondern eben auch statistisch Weltklasse. Allerdings lastet eben auf jenem Benjamin Weger unglaublicher Druck, den er sich aufgrund seiner Leistungen mit zwei Podestplätzen, fünf Top-Ten-Klassierungen und dem Etablieren als einer der Was macht das Wetter? Die oberbayrische Gemeinde Ruhpolding im Landkreis Traunstein liegt nur 655 Meter über Meer. Im Jahr 2009 war Ruhpolding-Seehaus gemäß der Wetterbilanz des Deutschen Wetterdienstes mit einer Niederschlagsmenge von 2456 Milliliter im Jahr der nasseste Ort Deutschlands. In weiser Voraussicht begann das OK des Biathlon-Weltcups und nun der WM vor einigen Jahren mit dem Projekt des Snowfarmings. Einerseits produzieren die unzähligen Schneekanonen während der Minustage und Nächte Kubikmeter Schnee, andererseits kratzten die Verantwortlichen die Schneereste Ende Saison zusammen und bauten einen soliden Schneevorrat auf. Nur findet die WM im normalerweise warmen und feucht-nassen Monat März statt, und eine anhaltende Regenphase könnte auch den «gefarmten» Schnee innert Tagen wegschwemmen. Da dieser Winter alles an dere als geordnet und normal verläuft, sind Prognosen über die Qualität der WM aus schneetechnischer Sicht äusserst schwierig. < P ro gra m m speziell > 29.02., 18:45 Uhr Offizielle Eröffnungsfeier > 01.03., 15:30 Uhr Mixed Staffel (2 x 6/2 x 7,5 km) > 03.03., 12:30 Uhr Sprint Männer 10 km > 03.03., 15:30 Uhr Sprint Frauen 7,5 km > 04.03., 13:15 Uhr Verfolgung Männer 12,5 km > 04.03., 16:00 Uhr Verfolgung Frauen 10 km > 06.03., 15:15 Uhr Einzel Männer 20 km > 07.03., 15:15 Uhr Einzel Frauen 15 km > 09.03., 15:15 Uhr Staffel Männer (4 x 7,5 km) > 10.03., 15:15 Uhr Staffel Frauen (4 x 6 km) > 11.03., 13:30 Uhr Massenstart Männer 15 km > 11.03., 16:00 Uhr Massenstart Frauen 12,5 km Biathlon live auf SF Die jüngsten Erfolge der Schweizer Biathleten, allen voran Benjamin Weger, haben das Schweizer Fernsehen dazu bewogen, einzelne Rennen der Biathlon-WM 2012 in Ruhpolding live zu übertragen. Primär sind drei Einzelrennen der Männer – Sprint, Verfolgung (3.3. und 4.3.) und Massenstart (11.3.) – geplant. Dazu wird das SF eigens mit einem Team vor Ort sein und in den Struktursendungen (z. B. Sport aktuell) aus Ruhpolding und von den Rennen mit Schweizer Beteiligung berichten. S n owact ive märz 2 0 1 2 45 B i at h lo n Benjamin Weger In der Ruhe liegt seine Kraft Mit 22 Jahren liegen die besten Jahre zweifelsohne noch vor ihm, dennoch katapultierte sich Benjamin Weger in diesem Winter endgültig an die Biathlon-Weltspitze. Es ist nicht vermessen, davon auszugehen, dass Benjamin Weger mit Tarjei Boe (Norwegen), Martin Fourcade (Frankreich) und Lukas Hofer ( Italien) den Biathlon der nächsten Jahre bestimmen wird. > Text: Christian Manzoni > Foto: zVg. E r ist Vize-Junioren-Weltmeister im Winter, Doppel-Vize-Junioren-Weltmeister im Sommer, holte Bronze an den Junioren-Europameisterschaften, stand dreimal auf einem Weltcup-Podest, lief bei 57 Starts auf höchster Stufe 39 mal in die Punkte und schaffte alleine in dieser Saison fünf Top-Ten-Klassierungen. Benjamin Weger hat in seiner zweiten kompletten Saison, seiner zweiten als Profi, mehr erreicht, als alle bisherigen Schweizer zusammen. Dieser auch international beispiellose Palmarès vermag das Potenzial des Obergommer Rohdiamanten nur annähernd wiederzugeben. Von jugendlicher Euphorie getrieben, gab Benjamin Weger vor einigen Jahren in einer Zeitungsspalte zum Besten: «Ich will der Beste werden!» Aus dem Munde eines Biathleten in der Schweiz vermochte diese Ankündigung kaum ein müdes Muskelzucken zu verursachen. Wovon damals kaum jemand ernsthaft Notiz nahm, brach jüngst über die Schweiz herein: Ein grosses Talent, ein williger, ehrgeiziger, äusserst fokussierter Athlet wächst heran und tastet sich an die Grössten seiner Sportart heran. Dieses Potenzial fiel 2009 schon dem damaligen Deutschen Bundestrainer Frank Ullrich auf: «Sein ganz grosses Talent ist offensichtlich. Der kann ein wirklich ganz Grosser werden.» Das kann Benjamin Weger in der Tat, er will es auch. 46 Nachhaltige Karriereplanung. Bis heute blieb das Schweizer Nationalmannschaftsmitglied dem Nachhall nichts schuldig. Im Gegenteil, die Erfolge stellten sich schneller und speziell regelmässiger ein, als erwartet. Dies, so sind sich die Teamverantwortlichen einig, ist das Resultat einer weisen und weitsichtigen Karriereplanung. «Ich nehme immer alles Schritt für Schritt», gibt Weger die indoktrinierte Philosophie wieder. Aber genau diese Philosophie verfolgt Swiss-Ski mit der Generation Weger konsequent und mit grossem Erfolg. Benjamin Weger musste angesichts seiner beeindruckenden Erfolge im Juniorenbereich verhältnismässig lange auf den Karriereschritt «Profi» und/ oder Weltcup-Einsatz warten. Während Martin Fourcade (Frankreich) und Tarjei Boe (Norwegen) 2008 im Weltcup debütierten und vorher schon auf IBU-CupStufe bei den Senioren eingesetzt wurden, trat Benjamin Weger 2009 erstmals bei den Senioren im Weltcup an. Profis waren aber beide damals schon. «Es ging uns bei Benjamin und es geht uns bei unseren aktuellen Junioren darum, ihnen das Handwerk in aller Ruhe, ohne Druck, dafür aber fundiert und nachhaltig zu vermitteln. Wir wollen niemanden verheizen», erklärt Disziplinenchef Markus Regli die Entwicklungsstrategie. Auf Benjamin Weger gemünzt bedeutete dies erst die Ausbildung an der HSK Brig, dann die Rekrutenschule und als Dank für Erfolg und Geduld eine Anstellung als Zeitsoldat in Diensten der Schweizer Armee. Naturbursche ohne Allüren. Die schillernde Welt der Sportsuperstars im Bia thlon mit auffälliger Häufig- und Regelmässigkeit im benachbarten Ausland anzutreffen, passt irgendwie gar nicht zu Benjamin Weger. Es sind diese Gegensätze, die Benjamin aber vereint, auslebt und die ihn wohl auch stark machen. So liebt der 22-jährige bein- bis knüppelharte Klänge klirrender Gitarren, findet die Ausgeglichenheit und Kraft andererseits in ausgedehnten Alpintouren oder beim Fischen. Just nach der Antholzwoche zog die Nummer 11 der Biathlonwelt einen Fliegenfischer-Tag in Italien ein. Andererseits schiebt Benjamin Weger gerne auch mal eine Sonderschicht auf der Loipe, im Schiessstand oder im Kraftraum ein. «Sein Lernwille ist sehr gross. Er saugt die In formationen auf und kann sie verarbeiten und umsetzen. Benjamin vereinigt aber auch die Verbissenheit, immer besser werden zu wollen, mit der nötigen Disziplin und Geduld», charakterisiert Cheftrainer Steffen Hauswald den Teamleader. Allüren sind ein Fremdwort, er ist sich nicht zu schade, im Zimmer die Waffe umzuschnallen und Trockenübungen zu machen, die Abläufe zu wiederholen, immer wieder. Mit 22 Jahren ist Benjamin Weger unumstrittener Teamleader im Schweizer Biathlonlager. Auf ihm ruhen sämtliche Hoffnungen, aber auch hohe Erwartungen. Der Zeitsoldat ist teamintern da, wo sonst nur altgediente Athleten, langjährige Mannschaftsmitglieder agieren. Matthias Simmen, im letzten Frühjahr nach langer Sn owactiv e m ä r z 2012 B i at h lo n Karriere zurückgetreten, erklärt Benjamins Situation so: «Er ist der Leistungsträger. Läuft es Benjamin, kann er die Mannschaft mitreissen, motivieren, anspornen und anstacheln. Er ist aber auch in der Position, wo er allfällige Tiefschläge alleine verkraften muss.» Benjamin Weger wird auch so etwas wegstecken, denn er weiss, dass seine Karriere noch lange dauert und sehr erfolgreich sein kann. «Ich S n owact ive märz 2 0 1 2 ordne dem Sport und seinem Erfolg alles unter. Die WM in Ruhpolding kann schon sehr gut werden. Wenn alles zusammenpasst bin ich sicher, dass ich ganz weit vorne landen kann. Trotzdem richte ich meinen Fokus auf mittel- bis längerfristige Ziele aus. Mein meistgenanntes Ziel heisst ganz klar Sotschi 2014. Da will ich eine Medaille.»< Be n ja m i n W e ge r Geburtstag: 5. Oktober 1989 Grösse: 181 cm Gewicht: 72 kg Webseite: www.benjamin-weger.ch Skiclub: SC Obergoms Liebster Wettkampf: Oberhof Liebstes Essen: «Cholera» Hobbies: Ski, Berge, Fischen 47 Hands-Up Raiffeisen Raiffeisen ist nicht nur Sponsor von Swiss-Ski, sondern unterstützt auch elf Regionalverbände, die drei nationalen Leistungszentren, diverse Skiclubs und damit über 20 000 Nachwuchsathletinnen und -athleten in der ganzen Schweiz. Damit ist Raiffeisen der grösste Nachwuchssponsor der Schweiz und macht den Weg frei für Schneesport-Talente. In dieser Serie wird gezeigt, wie die RaiffeisenAktion «Hands-up» Regionalverbandsprojekte ermöglicht. Trainingscamp von «Swiss-SnowboardGirls» – unter ihresgleichen werden junge Snowboarderinnen zu Motivatoren und machen grosse Fortschritte. Raiffeisen und Swiss-Snowboard Weibliche Verstärkung Die Schweiz will SnowboardWeltmeisterinnen. Deshalb hat der Verband Swiss-Snowboard das Projekt «Swiss-SnowboardGirls» ins Leben gerufen. Es beinhaltet Trainingscamps nur für Mädchen, damit sie sich gegenseitig pushen. Raiffeisen Schweiz finanziert einen Teil des Projekts mit. > Text: Martina Niggli > Fotos: zVg. 50 «W o bleibt die weibliche Verstärkung?», fragte sich Snowboard-Profiathletin Ursina Haller vor zweieinhalb Jahren an den Freestyle-Schweizermeisterschaften in Zermatt. Lediglich eine Handvoll Damen traten in der von Männer dominierten Schneesportart Snowboard an. Haller sah Handlungspotenzial und aktivierte in der Mädchen-Snowboardszene Ende September 2010 das erste Trainingscamp in Zermatt – für Girls only, versteht sich. Der Kick-off glückte! Im Frühling 2010 war es soweit: Das Projekt «Swiss-Snowboard-Girls» wurde ins Leben gerufen. Weibliche Snowboardtalente im Alter zwischen 8 und 18 Jahren haben damit nicht nur visuell und nach aussen eine klare Identität erhalten, sondern pro- fitieren auch von zusätzlichen Nachwuchstrainings in Camps. Das erste Trainingscamp fand im September 2010 statt. Dies wollte sich kein Snowboardtalent entgehen lassen. Der Ansturm übertraf jegliche Erwartungen. «Wir mussten das Teilnehmerfeld bereits limitieren», fügt Franco Giovanoli, Disziplinenchef Snowboard bei Swiss-Snowboard, hinzu. Massgeblich mitverantwortlich für den grossen Erfolg sind die prominenten Schweizer SwissSnowboard-Kaderathletinnen Ursina Haller und Nadja Purtschert, welche die Mädchen zu Höchstleistungen anspornen. Wer will schon nicht mit seinem Vorbild trainieren? Gemeinsam mit Trainerin Isa Jud vermitteln die Sportcracks den Mädchen mehr als nur Tipps und Tricks zur Fahrtechnik. Sie erhalten ein von K2 offeS n owactive m ä r z 2 0 1 2 publirep o rtage Raiffeisen Die ens fei n f i Ra aktio eizer Fan Schw s ch .ch/ den n für Nachwu ise e iff -up a r . ds www han Meinungen: «Stärkung des Selbstvertrauens» Ursina Haller, Projekt-Initiantin und Mitglied des Swiss-SnowboardKaders: «Ich habe ‹Swiss-Snowboard-Girls› ins Leben gerufen, weil die weibliche Verstärkung in den Halfpipes und den Parks der Schweiz auf sich warten liess. Es fehlte einfach an geeigneten Strukturen für snowboardbegeisterte Mädchen. Zwei Jahre später freue ich mich deshalb umso mehr, wenn man am Lift länger anstehen muss, weil das Girls-Team gemeinsam unterwegs ist.» Silvana Clavuot (Davos), Mitglied im Girls-Team: «Die ‹Swiss-Snowboard-Girls›-Camps bedeuten für mich unglaublich viel Spass, Fortschritte zu machen und wunderschöne Tage mit Freunden, Trainer und Snowboard-Profis zu verbringen. Durch die Zusammenarbeit bekommt man direkt Tipps aus dem technischen und praktischen Bereich. Deshalb mache ich in jedem Camp unglaublich viele Fortschritte, wofür ich sonst viel länger bräuchte. Weil es nur Mädchen in der Gruppe hat, wird man automatisch von allen motiviert und gepusht. Die Camps sind für mich SaisonHöhepunkte.» Isa Jud, Trainerin «Swiss-Snowboard Girls»: «Mit dem Girls-Camp wollen wir Mädchen eine Plattform bieten, Snowboarden als Wettkampfsport kennenzulernen. Dabei stehen Teamgeist und Spass im Vordergrund. Die Hemmschwelle, sich für einen Wettkampf anzumelden, wird so heruntergesetzt, da die Mädchen bekannte Gesichter treffen und zusammen fahren können. Zudem wird das Selbstvertrauen gestärkt, da sie in der Gruppe erfahren, dass der Weg, schwierigere Tricks zu lernen, gar nicht so weit ist.» riertes Fotoshooting mit einem Fotocontest, Indoor-/Off-Snow-Akrobatik-Trainings (Trampolin, Slackline, Parcour) und profitieren von Videoanalysen. sind. Unter ihresgleichen entwickeln Snowboarderinnen Experimentierfreudigkeit und Mut. Diejenigen, die besonders auffallen, kommen in das vor einem Jahr gegründete Girls-Team. Trainerin Isa Jud nimmt diese Sprösslinge jeweils mit an zusätzliche Trainings und lässt sie Wettkämpfe bestreiten. Dank Raiffeisen Schweiz kann der Verband Swiss-Snowboard die Kosten für die Camps und das Team tragen. Der grösste Nachwuchsförderer im Schweizer Schneesport unterstützt das Projekt mit 15 000 Franken aus dem Hands-Up-Fond. «Ein Glücksfall», ist sich Giovanoli bewusst, «wir sind dafür sehr dankbar.» den bereits spür- und sichtbar. An den Freestyle-Schweizermeisterschaften 2011 starteten mehr als doppelt so viele Schweizer Athletinnen wie ein Jahr zuvor. Ein eindrücklicher Teilerfolg! Nun heisst es Dranbleiben. In diesem Jahr stehen wieder zwei Girls-Camps auf dem Plan: Der GirlsDay im Februar in Davos, ein eintägiges Sichtungscamp (offenes Camp, wo Ausschau nach neuen Talenten gehalten wird) und im Herbst das Vier-Tages-Camp in Zermatt. Das Ziel der ambitionierten Trainerinnen ist klar: Ihren jungen Nachwuchsfahrerinnen den Anschluss an die Weltspitze ermöglichen. Die heutigen «Rohdiamanten» sollen in ein paar Jahren die Schweizer Snowboardszene an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen vertreten – und Geschichte schreiben. < Von der Aussenseiterin zur Motivatorin. Gemeinsame Trainings schweissen snowboardbegeisterte Mädchen zusammen. Mittlerweile sind sie zu einer eingefleischten Truppe geworden, die nach den Camps auf der Facebook-Seite von «SwissSnowboard-Girls» ihre Erlebnisse austauscht. Silvana Clavuot, Mitglied im GirlsTeam: «Weil nur Mädchen in der Gruppe sind, werde ich stärker motiviert.» In den Regionalverbänden trainieren Snow boarder nämlich immer in gemischten Gruppen, wobei die Männer in Überzahl und Mädchen eher Aussenseiterinnen Sn owactive m ärz 2 0 1 2 publirep ortage Auf der Zielgerade. Erste Resultate des Projekts «Swiss-Snowboard-Girls» wer- 51 A r i a n e E h r at 52 Sn owactive m ä r z 2012 A r i a n e E h r at vom Munot auf den «Top of the World» Sie war einst eine der schnellsten Frauen auf den Weltcup-Strecken – nun dirigiert sie die TourismusOrganisation Engadin St. Moritz: Die Schaffhauserin Ariane Ehrat hat einen beeindruckenden Weg zurückgelegt. > Text: Richard Hegglin > Fotos: zVg. S n owact i v e märz 2 0 1 2 «U nd nun», scheppert die Stimme von Riccarda Simonett durchs Mikrophon, «die Preisübergabe an die zweitklassierte Lindsey Vonn, durch Ariane Ehrat, CEO von Engadin St. Moritz». Auf persönlichen Wunsch wolle die Chefin der Engadiner Tourismus-Organisation den Preis der Zweiten übergeben, nicht der Siegerin der Superkombination – ein scheinbar sonderbarer Akt. Das hat Null zu tun mit Antipathie gegen Maria Höfl-Riesch, dafür umso mehr mit Symbolik – und Verständnis für die um drei Hundertstelsekunden geschlagene Zweite. Die in diesem speziellen Fall aber kaum des bedauernden Mitgefühls bedurfte. Normalerweise brauchen eher die Gegnerinnen von Lindsey Vonn Trost. «Erste» Verliererin . . . Ehrats sympathische Geste ist typisch für die ehemalige Skirennfahrerin – und hat durchaus persönlichen Bezug. Als Aktive kannte sie dieses Gefühl, die «erste» Verliererin zu sein, nur zu gut. Zeitsprung in die Vergan- genheit. 1984, Olympische Spiele in Sarajevo: Ariane Ehrat verpasst in der Abfahrt die Bronzemedaille um ein paar Sekundenbruchteile. Auf dem Podest stehen Michela Figini, Maria Walliser und die Tschechin Olga Charvatova. Oder Weltmeisterschaften 1985 in Bormio/Santa Caterina: Ariane Ehrat holt hinter Michela Figini Silber. Eine grossartige Leistung, aber, aus ihrer Optik – Zweite. Und dann dieses denkwürdige WeltcupRennen in Bad Gastein. Ariane Ehrat biegt mit über einer Sekunde Vorsprung in die letzte Kurve ein, verpasst diese, stürzt schwer und bricht sich den vierten Lendenwirbel – der Anfang vom Ende einer aussergewöhnlichen Karriere. Eine ganz spezielle Karriere. Die fing so an: Marie-Theres Nadig, die uneingeschränkte Leaderin jener Zeit, erzählt nach den Sommertrainings: «Da trainiert eine mit uns, eine ganz Junge, sie gehört nicht einmal einem Kader an, und fährt uns allen davon.» Ariane Ehrats Karriereverlauf war selbst für damalige Verhält53 A r i a n e E h r at «Wäre ich etwas reifer gewesen, hätte ich mich nicht nur von ihnen führen lassen, sondern sie auch etwas geführt. . . ». Ariane Ehrat nisse sehr speziell. Mit 15 trat das kleine, blonde Mädchen aus der Munot-stadt Schaffhausen, nach Gehversuchen im Toggenburg, in Laax erstmals einem Skiclub bei. Von ihrem ersten Skitag dort schrieb sie ihrem Lehrer noch eine Karte. Drei, vier Jahre später startete sie im Weltcup, ohne jemals an JO-Rennen teilgenommen zu haben, nach kaum einem halben Dutzend Europacup-Einsätzen. «Es ging alles sehr schnell, zu schnell», findet Ariane Ehrat heute, «ich übersprang quasi die skisportliche Lehrzeit und musste diese dann später nachholen. Da merkte ich: Es geht doch nicht immer alles so schnell.» Aber auch die späteren «Durststrecken» waren lehrreich. «Eine solche Karriere», glaubt sie, «wäre gar nicht mehr möglich. Heute muss man alles von der Pike auf erlernen». Ariane Ehrat war nicht nur wegen ihrer Herkunft aus dem flachsten Teil des Flachlandes (höchster Punkt in den Randen, 912 m ü. M.) und ihres Senkrechtstarts eine Ausnahme-Rennfahrerin. Auch mit ihrer charmanten, gewinnenden Art und ihrem breiten Horizont setzte sie Akzente. So hörte sie Beethoven und Tschaikowsky. Das waren nicht unbedingt die Klänge, die man mit Ski-Partys in Verbindung brachte. Bei ihrem ersten Interview glaubte der Reporter, die Allgemeinbildung der 18-jährigen testen zu müssen. «Er fragte mich in Val d‘Isère, was heute in der Schweiz los sei», erinnert sich Ariane. Kein Problem: Es ging gerade um eine Bundes54 ratswahl. Leon Schlumpf, der Vater der heutigen Bundesrätin, Eveline Widmer Schlumpf, wurde gewählt. In einem anderen Interview ist nachzulesen, dass sie sagte: «Ich mache mir zur Pflicht, jeden Tag Zeitungen zu lesen. Viele Leute ahnen gar nicht, wie eng der Sport mit der Politik verknüpft ist.» Als ob sie geahnt hätte, welchen Weg sie dereinst einschlagen sollte: Vom Munot auf den «Top of the World», den einstigen Marketing-Slogan, den noch ihr Vorgänger geprägt hatte. CEO der Region Engadin St. Moritz. Seit vier Jahren steht sie nun der TourismusOrganisation Engadin St. Moritz vor. Nach einem Einstieg, «der», wie sie sagt, «noch komplexer war als erwartet. Es war nicht einfach, den Mix zu finden zwischen den bestehenden starken Traditionen und den notwendigen Erneuerungen. Aber jetzt sind wir im Oberengadin auf gutem Weg.» In solchen Situationen halfen ihr die Erfahrungen vom Rennsport, wo auch nicht immer alles reibungslos lief. Ihre engsten Bezugspersonen waren damals Abfahrtschef Dieter Bartsch und Servicemann Fritz Züger. Heute sagt sie: «Wäre ich etwas reifer gewesen, hätte ich mich nicht nur von ihnen führen lassen, sondern sie auch etwas geführt . . . ». Solche Überlegungen nennt sie «psychologische Feldforschung». Eine der prägendsten Phasen war der Schluss ihrer Karriere, als ihr, nach Diffe- renzen mit ihrem damaligen Cheftrainer Jean-Pierre Fournier, mit 27 der Rücktritt nahegelegt wurde: «Nach jener Verletzung in Bad Gastein konnte ich nicht mehr zeigen, was in mir steckte. Es ist schlimm, wenn man Aufhören MUSS und nicht freiwillig aufhören KANN. Es ist wie eine frühzeitige Pensionierung. Deshalb wünsche ich Daniel Albrecht so sehr, dass er selbständig entscheiden kann, wies mit ihm weitergeht.» Mit Ariane Ehrat gings dann so weiter, wie ihr viele prophezeit hatten: Die wird ihren Weg machen! Sie liess sich, u. a. mit Studien in Memphis (USA), zur Kom munikationswissenschafterin ausbilden, machte das MBA und landete über die Stationen Laax (Marketing-Chefin) und der SRG (Kommunikationschefin Radio DRS) in der Bündner Edelstation mit deren besonderen Dreifaltigkeit. «Glamour, Natur und Sport», sagt Ehrat, «das sind drei starke Komponenten, auf deren Basis wir ein Spielfeld mit enorm viel Potenzial haben». Ski-WM 2017: eine Herzensangelegenheit. Auf der einen Seite sind das die Marktbearbeitungen mit Zielmärkten wie China, Indien und Brasilien, auf der andern Seite aber auch die sportlichen Aspekte. Diesen Job bezeichnet Ehrat als «lebenserfüllend». Dabei macht sie keinen Hehl, dass die Ski-WM 2017, für die St. Moritz kandidiert, für sie auch eine Herzensangelegenheit darstellt: «Wir hoffen, dies am 2. Juni beim FIS-Kongress in Seoul zu einem positiven Abschluss zu bringen.» Und dann vielleicht noch die Olympische Spiele 2022? «Ich rede noch nicht von Kandidatur», sagt Ehrat, «es sind erst olympische Gespräche, Diskussionen darüber: Wozu stehen wir? Was wollen wir? Was wollen wir in zehn Jahren, nicht nur im Oberengadin, sondern im ganzen Kanton Graubünden, in der ganzen Schweiz?» Ariane Ehrat ist in ihrem Element. < Sn owactive m ä r z 2012 SCHWEIZ TOURISMUS D i e S c h w e i z – e i n e Schlittelhochburg Schlitteln und Rodeln ist in der Schweiz zum Volkssport geworden. Sowohl Speed-Fans als auch Familien kommen dabei in den Genuss der verschneiten Schneelandschaft. Die Schweiz besitzt sogar die längste Schlittelbahn Europas, und im Berner Oberland gibt es die bisher einzige Schweizer Rodelschule. > Text: Martina Niggli > Fotos: zVg. 56 E in verschneiter, abfallender Weg und ein traditioneller Davoser-Schlitten – das sind die Grundvoraussetzungen für das Schlittelvergnügen. Sicherheit und ein wacher Blick sind auch beim Schlitteln ein Muss. Die wichtigsten Regeln: Warme Kleidung, gutes Schuhwerk mit Profilsohle als Bremshilfe, Helm, die Begleitung von Kindern und die Wahl des richtigen Schlittens. Am idealsten ist ein Holzschlitten. Der Plastikbob für Kinder ist ein Sicherheitsrisiko, denn die Bremsen versagen bei höheren Tempi. Eine weitere Regel: Sitzend zu schlitteln ist wesentlich sicherer als auf dem Bauch liegend. Trotz des Adrenalinkicks müssen Geschwindig- keit und Fahrweise dem eigenen Können und dem Gelände angepasst werden. Wie beim Skifahren sind die Markierungen, Signalisationen und Orientierungstafeln zu respektieren. Übrigens: Bereits1865 – nach der Erfindung des Davoser-Schlittens – wurde in der Schweiz geschlittelt. 1883 fand in Davos das erste Internationale Schlittenrennen statt, welches den Beginn des Schlittensports markiert. Europarekord mit «Pintenfritz». Schlitteln kann jeder. Voraussetzung ist nur die Wahl einer geeigneten Schlittelbahn. Die Schweiz als Schlittelhochburg überzeugt mit einem grossen Angebot und macht die S n owacti v e mä rz 2 0 1 2 p ub l i re p o rtag e SCHWEIZ TOURISMUS Auch der Velogemel, ein Schneefahrrad, eignet sich für Abfahrten auf Schlittelwegen. Das Gerät ist in Grindelwald Tradition. Schlitteln kann man alleine oder zu zweit – Hauptsache, die Sicherheitsregeln werden beachtet. Die Jungfrau-Region inmitten der einmaligen Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau besitzt die längste Schlittelbahn Europas. Wahl zur Qual. Einen Besuch wert ist die Jungfrau-Skiregion im Berner Oberland, umgeben von der einmaligen Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau. Die Skiregion ist nicht nur bekannt für ihr mittelgrosses Skigebiet (213 Kilometer Skipiste) oder das «SnowpenAir» (das auf 2061 Meter über Meer höchstgelegene Open-Air-Konzert), sondern auch für den «Big Pintenfritz». «Big Pintenfritz» ist der Name der längsten Schlittelbahn Europas. Deren Benennung geht auf einen Dorfwirt zurück, der die Strecke einst nach einer Wette eröffnet haben soll. Eröffnet wurde vergangenen Dezember auch die erste Schlittelschule – später darüber mehr. Der Start zur längsten Schlittelabfahrt liegt auf 2680 Meter über Meer. 1200 Höhenmeter und 15 Kilometer später gehts in den Zieleinlauf. Die Schlittelbahn eignet sich trotz ihrer beeindruckenden Länge vor allem für Familien und Anfänger. Sie weist kaum steile Stellen oder schwierige Kurvenkombinationen auf. Kurvenfahren und allerlei nützliche Tipps zum unbeschwerten Rodeln / Schlitteln.» An einem Übungshang wird die Theorie in die Praxis umgesetzt. GrindelwaldSports AG organisiert zurzeit zwei Kurse pro Woche. Hauptkundschaft sind die Feriengäste aus dem Ausland. Immer öfters werden Rodellehrer auch als Begleitperson bei Vereins- und Gruppenreisen gebucht. So bleibt der Schlittelspass als eindrückliches Erlebnis in Erinnerung. < www.grindelwaldsports.ch So wird man Schlittler. Seit Dezember 2011 gibt es in der Schweiz nun auch eine Rodelschule, die der Schnee- und Bergsportschule GrindelwaldSports AG angeschlossen ist. «Kursinhalte», so Christoph Estermann, Leiter Schneesport bei GrindelwaldSports AG, «sind Bremslehrkunde, I n fos Ju n gfr a u -R egio n Kanton Bern Teil-Skigebiete: Grindelwald-First, Kleine Scheidegg-Männlichen, Mürren-Schilthorn Höhe: 900–3454 Meter über Meer Skigebiet: 44 Skilifte, 213 km Pisten 30 km Langlaufloipe, 100 km Schlittelpiste, 100 km Winterwanderwege, 20 km Schneeschuhwege, Snowboard Superpipe Unterkünfte: Gesamthaft 90 Hotels mit 5492 Betten; Parahotellerie: 7 Campingplätze, 2951 Ferienwohnungen, 13 Berghotels, 17 Berghütten, 23 Herbergen. Gastronomie: Bergrestaurants, zahlreiche Dorf- und Hotelrestaurants und Cafés. Schlechtwetter: Heimatmuseum Grindelwald, Sportzentrum Grindelwald Anreise: Mit der Bahn Richtung Bern–Spiez– Interlaken; mit dem Auto auf der Autobahn Richtung Bern–Spiez–Interlaken. www.jungfrauregion.ch S chl itte l bahnen f ü r Fami lie n und Actionl iebh aber Graubünden Familie: Von Bergün bis nach Preda geht die berühmteste Schlittelbahn der Alpen, die über die Albula-Passstrasse führt. Länge: 6 km. www.berguen.ch Sn owact i ve märz 2 0 1 2 publ ireportage Familie: Die längste Schlittelbahn im Kanton Graubünden befindet sich in Heuberge und führt über eine offizielle Bergstrasse. Länge: 12 km, Höhendifferenz: 1100 Meter. www.heuberge.ch Speed: Von Bergün nach Darlux – das «Lauberhornrennen» der Schlittler mit vielen engen Kurven. Länge: 4 km. www.berguen.ch Ostschweiz Familie: Klassiker-Bahn in Elm (Glarus) mit dem Start auf 1480 Meter über Meer. Länge: 4 km. www.elm.ch Familie: Prodalp-Bahn in Flumserberg – Eine der beliebtesten Bahnen für Gross und Klein bis nach Tannenheim – auch mit Nachbeleuchtung. www.flumserberg.ch Familie: Wildhaus-Gamplüt-Bahn im Obertoggenburg – eine rassige Fahrt auf der Alp Gamplüt. Länge: 6 km. www.bergbahnenwildhaus.ch Zentralschweiz Familie: Rigi–Kulm–Staffel–Klösterli – die längste Schlittelbahn im Raum Luzern und ein Klassiker für Familien – auch bei Nacht. Die Fahrt von der Rigi – der Sonneninsel über dem Nebelmeer – bleibt unvergessen. Länge: 3,1 km, Höhendifferenz: 480 Meter. www.rigi.ch Familie: Die ultimative Familienschlittelbahn findet man in Beckenried-Klewenalp. Von der Klewenalp (1600 m ü. M.) fährt man über Twäregg, Stockhütte bis nach Emmetten. Länge: 9 km, Höhendifferenz: 850 Meter. www.klewenalp.ch Speed: Vom Engelberg (1000 m ü. M.) mit Tempo nach Gerschnialp – eine ehemalige Bobbahn und heute extrem beliebt bei Actionliebhabern. Sie ist in der Nacht beleuchtet. Länge: 3,5 km. www.engelberg.ch Speed: Speed-Bahn in Melchsee-Frutt – Die längste Schlittelbahn der Zentralschweiz. Länge: 8 km, Höhendifferenz: 800 Meter. www.melchsee-frutt.ch Wallis Familie: Rodelbahn in Chandolin – idyllische Fahrt mit Start auf 2500 Meter über Meer bis zum Ziel im charmanten Dorf Chandolin. Länge: 3,5 km, Höhendifferenz: 500 Meter. www.chandolin.ch Speed: Geschwindigkeitsrausch in Verbier – die 10 Kilometer lange Top-Bahn des Wallis führt von Verbier/Savoleyres nach Mayens de Riddes, vorbei an imposanten Lärchen, die vom Wind geformt sind. www.verbier.ch Zusätzliche Informationen: www.myswitzerland.com/schlitten 57 Red Bull Gesucht: DER Allrounder Auch ein Top-Allrounder wie Aksel Lund Sindval wird bei RED BULL SKiLLS vor eine völlig neue Herausforderung gestellt: alle vier alpine Disziplinen auf einer Strecke. 58 Sn owactive m är z 2012 Red Bull Red Bull spielt in der Sportevent-Welt eine wichtige Rolle. Immer wieder kommen neue Ideen aus dem Haus der Roten Bullen. Nun auch im Bereich des alpinen Skisports: Am 30. und 31. März geht in Lenzerheide die erste Auflage des RED BULL SKiLLS über den Schnee der RB_S kill s_Ke yVis ual_ RZ.p df 1 06.0 2.12 17:2 6 Silvano-Beltrametti-Weltcupstrecke. 31.3.2012 LENZERHEID SUPER G SLALOM ABFAHRT RIESENSLALOM ALL IN ONE START: 10:00 > Text: Peter J. Aebi > Fotos: zVg. R ed Bull und Skisport ist keine neue Verbindung. Der Kult-GetränkeHersteller war zuerst vor allem im Free-Ski-Bereich aktiv. Die Events der Roten Bullen zeichnen sich stets über einen eigenen Charakter aus. Man will Neues generieren und nicht Altes aufwärmen. Zumindest werden bestehende Zutaten neu zusammengemixt. So wie jetzt beim RED BULL SKiLLS, das Ende März in Lenzerheide angesagt ist. Vor allem aber wird stets ein Spektakel geboten, das sowohl den Athleten als auch den Zuschauern viel Spass bietet. Und nicht zuletzt gewichtet RED BULL auch das Zusammensein und den Fun nach dem Sport genauso hoch wie den Sport selber. Darum sind die abschliessenden Partys auch legendär. S n owact i v e märz 2 0 1 2 RED-BULL-Alpinski-Projekt. RED BULL kennt man vor allem von ExtremsportEvents wie die Klippensprung-Serie, die jeweils auch am Vierwaldstättersee Halt gemacht hat. Im Winter hat man im Bereich der Snowboard- und Freeski-Events deutliche Spuren hinterlassen. Das Engagement hat sich seither stark verbreitert und daher ist es kein Wunder, dass sich RED BULL auch im alpinen Skirennsport etabliert. Hier passen vor allem die Speed-Disziplinen zum Image des EnergyDrink-Herstellers. Unter der Leitung des österreichischen Erfolgstrainers Robert Trenkwalder startete man im Jahr 2005 ein Alpinski-Projekt. Cracks wie Lindsey Vonn und der Kanadier Erik Guay wurden unterstützt und intensiv gefördert. Nun war es auch an der Zeit, im alpinen Sektor mit einem innovativen Event für Aufsehen zu sorgen. Kreiert wurde RED BULL SKiLLS, der Anlass, der für ei- nem krönenden Abschluss nach einer langen und schweren Weltcup-Saison sorgen soll. Spektakuläre Kombination. Selbstverständlich ist es kein alltäglicher Event. Das würde nicht zu RED BULL passen. Gesucht wird beim RED BULL SKiLLS nicht einfach der Schnellste einer Disziplin, sondern der wirklich komplette Alpine-Allrounder. Dafür wird die Silvano-Beltrametti-WeltcupStrecke für alle vier alpinen Disziplinen des alpinen Skirennsports hergerichtet: Im ersten Teil der 1392 Meter langen Piste ist ein Super-G zurückzulegen, gefolgt von einer Slalom-Partie. Dann geht es im High Speed durch die Abfahrtstore zum abschliessenden Riesenslalom. > 59 STA RT Red Bull 80 Männer und 40 Frauen ab Jahrgang 1995 beschränkt. Gefahren wird die Strecke mit den vier Disziplinen selbstverständlich mit einem Paar Ski, deren Länge allerdings frei gewählt werden kann. Es braucht also nebst dem Können auch die richtige Strategie. Die Herausforderung beginnt also schon mit der Wahl des richtigen Ski. Die Siegerin bzw. den Sieger lockt übrigens auch ein Preisgeld von insgesamt 20 000 Franken. Aber das steht beim Event bei allem Ehrgeiz der Teilnehmenden eigentlich gar nicht im Vordergrund. Spass zum Abschluss der langen Ski saison. Denn nebst den sportlichen Höchstleistungen steht bei Red-BullEvents immer auch der Spass im Zentrum – zum einen am Sport und Event selber, zum andern am Zusammensein und Feiern. Das wird auch in Lenzerheide nicht anders sein, wenn nach dem AthletenDinner die RED-BULL-SKiLLS-Party im Cinema Kurhaus steigt. < Lindsey Vonn profitierte vom Red-Bull-Alpinski-Projekt. Sie ist heute eine der wenigen Fahrerinnen, die in allen Disziplinen Weltcup-Rennen gewonnen haben. Eine Herausforderung auch für gestandene Skicracks wie den Norweger Aksel Lund Sindval, den Liechtensteiner Marco Büchel oder die amerikanische Welt cup-Dominatorin Lindsey Vonn und der Schweizer Lauberhorn-Sieger Beat Feuz. Stars dieser Kategorie werden von Red Bull und den Partnerfirmen eingeladen. Die fliegenden Wechsel zwischen den Diszplinen sind für sie genauso ungewohnt wie für alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Startberechtigt sind übrigens alle, die das «Skifahrer-Gen» haben. Die Zahl der Teilnehmenden ist allerdings auf Du bist interessiert und willst Dich mit den Cracks messen? Melde Dich sofort an unter www.redbullskills.ch Start 1934 m ü. M Heimberg‐Kante R ED B ULL S K iLL S Le n z erhei d e i m Üb e rb l i ck: Steilhang Der zeitliche Ablauf > Freitag, 30. März 2012 07.30–09.00: Akkreditierung im Race-Office 08.30–09.15: Einlass Streckenbesichtigung 09.30: Ende Streckenbesichtigung 10.00–11.30: Start Qualifikationsläufe I 12.00–13.30: Start Qualifikationsläufe II 18.00–19.00: Startnummer Auslosung 19.00–21.00: Athletendinner > Samstag, 31. März 2012 08.00–08.30: Athletenbriefing 08.30–09.15: Einlass Streckenbesichtigung 09.30: Ende Streckenbesichtigung 10.00–11.30: Start Red Bull SKiLLS 1. Lauf 12.00–13.30: Start Red Bull SKiLLS 2. Lauf 13.30–13.45: Siegerehrung im Ziel 19.00–22.00: Apéro & Athleten Dinner Ab 22.00: Red Bull SKiLLS Party im Cinema Ziel 1535 m ü. M Kurhaus Abendweide Aelpli‐S Wanner Dieser Zeitplan kann lokal aufgrund von Wetter, Schneebedingungen oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen angepasst werden. 60 Sn owactive m är z 2012 MAGAZIN Ammann und Küttel – die ungleichen Zwillinge Kübler & Koblet, Russi & Collombin, Kuhn & Odermatt – symbiotische Sportler-«Paare», die sich rivalisierten und gegenseitig antrieben, gab es immer wieder. Aber zwei, die sich so nahestanden und doch so anders waren wie Simon Ammann und Andreas Küttel, sind tatsächlich einmalig im Schweizer Sport. Der Autor Marc Wälti leuchtet hinter die Kulissen eines «ehe-ähnlichen Zustands mit ausgeprägtem Rollenbewusstsein» (Zitat Küttel). Marc Wälti, während sieben Jahren Medienchef bei Swiss-Ski, wählte für sein 192 Seiten umfassendes Werk mit noch unveröffentlichten Fotos die Form der Chronik. Er spannt den Bogen von Lake Placid bis Vancouver, den beiden Triumphstätten von «Simi national». Faktentreu und mit viel Sinn für Details beschreibt er die Karriere des Toggenburger Überfliegers und blendet auch immer wieder auf Küttel. So vernimmt man, dass wegen eines vollmundigen Interviews von Ammann in dieser Zeitschrift Trainer Bernie Schödler ihn einst aus dem Weltcup abzog. Es ist etwas schade, dass Ammann und Küttel selber relativ selten zu Wort kommen. Ihre Äusserungen beschränken sich auf ein paar Zitate. In einem Kapitel versucht Wälti, die un gleichen Zwillinge zu charakterisieren. Team psychologe Hanspeter Gubelmann ist der Meinung, dass sich die beiden im «normalen» Leben kaum kennen und schätzen gelernt hätten. «Die ungleichen Zwillinge» sind ein Stück Sportgeschichte – und ein schönes Buch. «Simon Ammann & Andreas Küttel – die ungleichen Zwillinge» von Marc Wälti, erschienen im Fona Verlag AG Lenzburg ist in allen Buchhandlungen erhältlich. Preis: 34.50 Franken. 38. «Schneehase» zu kaufen Schneehasen lieben den «Schneehase» – bereits seit 1924. Die traditionsreiche und weltweit einmalige Publikationsreihe ist diesen Winter bereits zum 38. Mal erschienen. i-Sk iss der w e S en gli Mit lten d ase» h a erh chnee ken ) an en «S 8 3 . 69 Fr rank zu 79 F att (st Herausgeber ist der Schweizerisch Akademische Skiclub SAS. Das leinengebundene Buch enthält 280 Seiten geballte Literatur und faszinierendes Bildmaterial rund um den Skisport. Themen sind die Geschichte und die Zukunft des Skisports, die Weiterentwicklung des Schneesports und des Alpinismus, Global Warming und die Sportmedizin. Dies wird in zweien der insgesamt vier Kapitel abgehandelt. Das dritte Kapitel ist prominenten Sport- und Skipersönlichkeiten gewidmet. Im vierten Kapitel wird auf das Klubleben und Sportresultate eingegangen. Ivan Wagner, neuer Schriftleiter des 38. «Schneehase», hat für diese Edition grosse Arbeit geleistet. Er koordinierte unter anderem die Textbeiträge von rund 28 Autoren. «Eine Aufgabe, die ich mit Ehrfurcht angegangen bin», so Wagner an der Buchvernissage bei der FIS in Oberhofen. Der 38. «Schneehase» erscheint nicht nur unter neuer Schriftleitung, sondern auch nahezu dreisprachig mit einem grossen Textanteil in Französisch und Englisch. Der Vorspann jedes Artikels ist jeweils in zwei weitere Sprachen übersetzt. Neu ist auch die Möglichkeit, dass ab sofort alle bisherigen 37 Ausgaben des «Schneehase» via SAS-Webseite www.sas-ski. ch auf dem Internet einsehbar sind – inklusive virtueller Blätter- und Suchfunktion. Swiss-Ski-Mitglieder erhalten den 38. «Schneehase» zu einem vergünstigten Preis von 69 Franken (statt 79 Franken). Bestellung und Information unter: SAS-Verlag/Kessler & Co AG, info@kessler.ch oder unter der Telefonnummer 044 387 87 11. Anzeige 62 Sn owactive mä r z 2012 b r u no innig e r Dank dem Top-Service ihres Ski-Tuners Bruno Inniger sind Beat Feuz (l.) und Sandro Viletta (r.) Weltcup-Sieger geworden. der Mann dahinter B ru n o I n n i g e r Hinter jedem erfolgreichen Mann, besagt ein Zitat, stehe eine starke Frau. Diese Binsenwahrheit liesse sich auch auf den Skisport übertragen. Hinter jedem erfolgreichen Skifahrer steht ebenfalls ein starker Mann – im Falle von Beat Feuz und Sandro Viletta heisst er Bruno Inniger. > Text: Richard Hegglin > Foto: zVg. D er «Mann dahinter» ist es gewohnt, im Schatten zu stehen – oder im Dunkeln. Bruno Inniger arbeitet oft in fensterlosen Kellern oder Containern. Das ist der Arbeitsplatz der Serviceleute, jener Arbeitsbienen, die fast rund um die Uhr für ihre «Chefs» im Einsatz stehen. Das Gespräch mit Bruno Inniger fand kurz vor Mitternacht statt. Nach einem ersten Anruf bat er, den Termin noch etwas hinauszuschieben. Und dann nochmals. Gegen halb zwölf erschien er. Wenn andere an der Hotelbar längst ihr Bier trinken, schleift und feilt und wachselt Inniger immer noch im Skiraum, damit am andern Tag seine Salomon-Piloten ihre schnellsten Bretter anschnallen können. Dabei war jener Tag nach dem Gespräch nicht einmal ein Renntag. Inniger bereitete die Bretter lediglich fürs Training vor. Wenn ein Rennen bevorsteht, kanns gut und gerne in den Morgen hinein gehen. Sternstunde in Beaver Creek. Seit 19 Jahren gehört Bruno Inniger aus Adelboden, der inzwischen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Mitholz wohnt, zu diesen modernen Zigeunern, die den gan- S n owact i v e märz 2 0 1 2 zen Winter und den halben Sommer durch die Welt tingeln und den Skistars in Sachen Material deren Wünsche von den Lippen ablesen. «So etwas macht man aus Leidenschaft, sonst funktioniert es nicht», sagt Inniger. Der wichtigste Teil des Lohnes ist immaterieller Art. Ein Lob seines Schützlings ist ihm mehr Wert als Boni und Prämien. Da unterscheiden sich die bodenständigen, naturbezogenen Serviceleute von Bankern. «Bruno», sagt Beat Feuz, «ist ein genialer Typ. Er arbeitet bis in die Morgenstunden, damit wir schnelle Ski an den Füssen haben. Das kann man nicht genug schätzen.» Sandro Viletta stösst ins gleiche Horn: «Er ist unheimlich engagiert. An meinem Sieg in Beaver Creek hatte auch er grossen Anteil.» Dort, in den Bergen Colorados, erlebte Inniger bisher seine Sternstunde. Bode Miller führte im Super-G vor Beat Feuz, einem seiner beiden Piloten. Und dann startete der andere – Sandro Viletta – und fuhr sensationell Bestzeit. Zwei Fahrer im gleichen Rennen auf dem Podest, das ist fast so selten wie roter Schnee. «Das ist wie ein Lotto-Sechser», freute sich Inniger, der später im Val Gardena und in Wengen, in seiner Berner Oberländer Heimat, dank Beat Feuz zwei weitere Triumphe feiern durfte. Feuz und Viletta machen Bruno Inniger zum «Skiman» der Stunde. Dabei ist Bruno Inniger kein Freund von Superla tiven. Er sieht in seinem Job primär das solide Handwerk und nicht irgendwelche abgehobene Quacksalberei. «Im Skirennsport gibt es keine Geheimnisse», spielt er sein Know-how herunter: «Man lernt jeden Tag.» Das sagt einer der routiniersten Fachleute seiner Gilde. Inniger kam einst fast durch Zufall zu seinem Job. Weil Hans Pieren, damals einer der besten «Riesen»-Spezialisten der Welt, von dessen Ausrüster aus finanziellen Gründen keinen Servicemann mehr zur Verfügung gestellt bekam, ging Inniger temporär seinem Adelbodner Kollegen zur Hand und präparierte ihm die Ski. Die Arbeit gefiel ihm. Und als bei der Firma Stöckli eine Stelle ausgeschrieben wurde, meldete er sich. So betreute er Cracks wie Urs Kälin, Marco Büchel oder Paul Accola. Sehr gut erinnert er sich an ein Rennen im Januar 1996 in Flachau. Kälin feierte dort den ersten Weltcup-Sieg auf einer Schweizer Skimarke. Jenes Rennen war deshalb noch speziell, weil dort einer als Vorfahrer über die Piste ging, der fast gleich schnell war wie der Sieger Kälin. Sein Name: Hermann Maier, wie Inniger ein gelernter Maurer, der immer noch auf dem Bau arbeitete, weil ihn der österreichische Verband mangels Resultate ausgemustert hatte. Maier bekam darauf ein Aufgebot für den Europa-Cup, gewann das Rennen, stieg in den Weltcup auf und gewann weiter. Drei Sieger im gleichen Rennen: Kälin, Maier und Inniger. Anderthalb Jahrzehnte später schwebt Inniger auf einer Erfolgswelle. Dabei war er noch vor wenigen Jahren im Weltcup «arbeitslos» geworden. Seine beiden damaligen Piloten Beat Feuz und Ralf Kreuzer waren beide verletzt, sodass er in den Europacup entsandt wurde. Dort schaffte er mit Patrick Küng und Vitus Llüönd auf Anhieb einen Weltcup-Fixplatz. Und die Rückkehr in den Weltcup, wo er nun mit Feuz und Viletta die Akzente setzt. Grund zum Abheben ist das für Inniger nicht: «Im Skisport kommt jeder schnell runter, der den Kopf hoch trägt. Jeder landet wieder am Boden.» < 63 schlusspunkt Richard Hegglin war als Agentur-Journalist während vier Jahrzehnten für den Skisport unterwegs und sass 20 Jahre im FIS-WeltcupKomitee. Heute schreibt er für Snowactive, skionline.ch und diverse Tageszeitungen. Dani Albrechts Kampf Gegen Windmühlen A m 22. Januar 2012 jährte sich zum dritten Mal dieser schreckliche Sturz von Daniel Albrecht in Kitzbühel, der die ganze Skiwelt erschütterte. Eine Woche vorher bestritt der Walliser in Méribel erstmals seit sechs Jahren wieder ein Europacup-Rennen. In einem Super-G wurde Albrecht 55., mit 2,89 Sekunden Rückstand auf den Sieger Florian Scheiber. Es war sein erstes gültiges Resultat in dieser Saison. Niemand nahm Notiz davon. Keine einzige Schweizer Zeitung brachte das Ergebnis. Und das war wahrscheinlich gut so. Die grösste Leistung hat Daniel Albrecht ohnehin schon vollbracht. Wie er sich zurückkämpfte, wie er sich, Don Quijote gleich, gegen die Windmühlen stemmte, um das Unmögliche möglich zu machen, verdient grösste Bewunderung. Aber Albrecht will mehr. Der Vollblutsportler will dorthin zurück, wo er einmal war, auch wenn er, wie er zuweilen durchblicken lässt, «eigentlich keine Chance hat». Wenn bei einem das geflügelte Wort zutrifft: «Wir haben keine Chance, also packen wir sie», dann bei ihm. Deshalb hat er weitere Chancen verdient. Vor kurzem führte ich ein Gespräch mit Ariane Ehrat, der ehemaligen Skirennfahrerin, heute CEO der Tourismus-Organisation Engadin St. Moritz. Wir kamen auf das Ende ihrer Karriere zu reden (siehe im Beitrag auf Seite 52 in dieser Ausgabe). Auch sie kehrte nach einer Verletzung, die gravierend war (Fraktur eines Lendenwirbels), sich aber in keinster Weise mit jener von Daniel Albrecht vergleichen lässt, nicht mehr an die Weltspitze zurück. 64 Hauptsponsor Swiss-Ski Der Verband gab ihr nicht ausreichend Zeit. Sie wollte es mit einer Sonderlizenz von Australien oder Neuseeland versuchen, liess es dann aber sein. Noch heute, nach drei Jahrzehnten, sagt sie: «Nach jener Verletzung in Bad Gastein konnte ich nicht mehr zeigen, was in mir steckte. Es ist schlimm, wenn man aufhören muss und nicht freiwillig aufhören kann. Es ist wie eine frühzeitige Pensionierung. Es geht nicht einmal um einen Rang, sondern zu spüren: Ja, ich könnte es nochmals packen.» Sie möchte sich nicht in sportpolitische Angelegenheiten einmischen, sagt Ariane Ehrat, aber sie wünschte sich so sehr, dass Daniel Albrecht selbständig entscheiden könnte, wie es mit ihm weitergehe. Mit seinem überraschenden Markenwechsel im letzten Sommer hat Albrecht den einen oder andern vor den Kopf gestossen. Betroffene von der alten Firma oder solche, die er nicht darüber informierte. Aber Befreiungsschläge, und um einen solchen handelte es sich, haben eigene Gesetze. Auf seinem «Doppel decker», den er bei Atomic einst wesentlich mitprägte, sind ihm jene, die davon profitieren konnten, immer weiter davongefahren. Das schmerzt, wenn das «eigene Kind» sich immer mehr von einem entfernt. In der nächsten Saison kommen neue Ski mit neuen Taillierungen zum Einsatz. Alles beginnt wieder bei Null. Darauf setzt Albrecht Hoffnungen, und auf seine einstige Fähigkeit, einen Ski mitzuentwickeln und abzustimmen. Aber dafür müsste er Gelegenheit bekommen. Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann gab ihm seinerzeit die Zusicherung, alles für ihn zu tun, damit er den Anschluss wieder herstellen kann. Aber der Präsident macht nicht die Selektionen. Damit ist einst ein Vor-Vorgänger von Lehmann, Edy Engelberger, bös auf die Nase gefallen, als er sich vor der WM 1999 in Vail in einen solchen Selektionsprozess einschaltete. Auch Urs Lehmann hätte die Möglichkeit dazu – mit einem Machtwort. Das wäre sein gutes Recht, aber der falsche Weg. Denn in Wahrheit ist die Zusicherung, die Lehmann seinerzeit gegeben hat, mehr wert als ein Machtwort. Es ist ein «Ehrenwort». Und das steht über allem. Und gilt < für alle. Sponsoren Swiss-Ski Fahrzeugpartner Partner Eventpartner Official Broadcaster Swiss Ski Pool Lieferanten | Burgerstein | Ovomaltine | RICOH SCHWEIZ AG | | RITZ AG Print und Media | RUAG | S0NY | Hilti | Gönner Impressum: Snowactive März 2012; 45. Jahrgang; erscheint 7-mal jährlich; ISSN 1661-7185; Herausgeber und Verlag Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29; Redaktion Snowactive Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn, Telefon 032 624 76 85, Fax 032 624 74 44; Verlagsleitung Wolfgang Burkhardt; Redaktionsleitung Joseph Weibel (j.weibel@snowactive.ch); Fotoredaktion Erik Vogelsang; Inserate Prosell AG, Schönenwerd, Rebekka Theiler (r.theiler@prosell.ch), Wolfgang Burkhardt (w.burkhardt@prosell.ch); Ständige Mitarbeiter Christian Andiel, Richard Hegglin, Kurt Henauer; Martina Niggli. 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