OBD II / EOBD
Transcription
OBD II / EOBD
Mercedes-Benz Service Bild in der Größe 215x148 mm einfügen Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Mercedes-Benz Service Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) Technische Informationsschrift für den Service Daimler AG · Technische Information und Werkstatteinrichtung (GSP/TI) · D-70546 Stuttgart r le ry s Ch – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Impressum Bestellung von Werkstatt-Information: Sämtliche gedruckte Werkstatt-Information von GSP/TI, wie zum Beispiel Einführungsschriften, Systembeschreibungen, Funktionsbeschreibungen, Ratgeber Technik, Tabellenbücher und Aufkleber, können Sie wie folgt bestellen: Innerhalb Deutschlands Über unseren GSP/TI-Shop im Internet http://gsp-ti-shop.de oder alternativ E-Mail: customer.support@daimler.com Telefon: +49-(0)18 05/0 10-79 79 Telefax: +49-(0)18 05/0 10-79 78 sle r c ry h Außerhalb Deutschlands Bitte wenden Sie sich an den für Ihren Markt zuständigen Ansprechpartner. Produkt-Portfolio Über unser vollständiges Produkt-Portfolio können Sie sich auch in unserem Internet-Portal umfassend informieren. http://open-after-sales.daimler.com hrysle r c Fragen und Anregungen Haben Sie zum vorliegenden Produkt Fragen, Anregungen oder Vorschläge, schreiben Sie uns bitte. E-Mail: customer.support@daimler.com Telefax: +49-(0)18 05/0 10-79 78 sle r c ry h oder alternativ Adresse: Daimler AG GSP/TIS HPC R822, W002 D-70546 Stuttgart sle r ry Ch © 2007 by Daimler AG Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung oder Nutzung bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der Daimler AG, Abteilung GSP/TIS, HPC R822, W002, D-70546 Stuttgart. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Verbreitung, Bearbeitung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und/oder Verarbeitung in elektronischen Systemen, einschließlich Datenbanken und Online-Diensten. hrysle C r hrysle r C Titelbild-Nr. Umschlag: P54.00-2601-00 Bestell-Nr. Broschüre: 6516 1349 00 03.07 – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Inhalt Vorwort 5 Allgemeine Informationen On-Board-Diagnose 6 Historie 7 Gesetzliche Grundlagen 8 Gesetzliche Grundlagen / Diagnose-Assistenz-System 11 Grundlagen Datenzugriff 12 OBD-Daten 14 Fehlercode 15 Fehlerspeicher 16 Überwachung / Identifizierungsmerkmale 17 Prüfverfahren 18 Readiness-Code 19 On-Board-Diagnose Otto-Motoren Überwachte Systeme und Komponenten 20 On-Board-Diagnose Diesel-Motoren Überwachte Systeme und Komponenten 22 Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 3 Inhalt Abgasuntersuchung Abgasuntersuchung nach NEFZ 24 Abgasuntersuchung mit OBD 24 Systemkomponenten Prüfkupplung Diagnose 26 Kontrollleuchte Motordiagnose/CHECK ENGINE 27 Anhang 4 Abkürzungen 28 Richtlinien und Normen 30 Stichwörter 31 Notizen 32 b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, mit der vorliegenden Broschüre stellen wir Ihnen die Systeme „On-Board-Diagnose II (OBD II)“ und „Europäische On-Board-Diagnose (EOBD)“ vor. Diese Systembeschreibung besitzt keine fahrzeugspezifische Gültigkeit. Sie beschreibt die OBD II/EOBD-Anforderungen und deren Erfüllung bei den Mercedes-Benz-PKWModellen. Mit dieser Systembeschreibung wollen wir Ihnen einen Überblick über diese Systeme anbieten. Die Schrift soll vor allem Technikern und Monteuren in den Servicebetrieben als Brücke dienen, zwischen den Einführungsschriften und den detaillierten Informationen im Werkstatt-Informations-System (WIS) und im Diagnose-Assistenz-System (DAS). Die Systembeschreibung ist nicht als Grundlage für Reparaturen oder zur Diagnose von technischen Problemen gedacht. Hierfür stehen Ihnen wie gewohnt das WIS und das DAS zur Verfügung. Änderungen und Neuerungen werden ausschließlich in den entsprechenden Literaturarten im WIS veröffentlicht. Angaben in der Systembeschreibung können daher von den Veröffentlichungen im WIS abweichen. Alle in dieser Broschüre aufgeführten technischen Daten haben den Stand des Redaktionsschlusses Februar 2007 und können daher vom Serienstand abweichen. Der inhaltliche Schwerpunkt der Systembeschreibung liegt auf den Grundlagen der Systeme, den prinzipiellen Funktionsweisen sowie den funktionellen Zusammenhängen: • • • • Allgemeine und gesetzliche Grundlagen Aufbau und Funktion Zusammenhänge der Elemente in den Systemen Zusammenspiel zwischen den Systemen und ihren Komponenten Daimler AG r sr le Ch y Technische Information und Werkstatteinrichtung (GSP/TI) Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 5 Allgemeine Informationen On-Board-Diagnose Die On-Board-Diagnose II (OBDII) ist ein Diagnosesystem, das im Fahrzeug eingebaut (on board) ist. Die Richtlinien für die OBDII beinhalten u. a. folgende Forderungen/Voraussetzungen: Das OBD-Diagnosesystem ist im Motorsteuergerät (PCM = Powertrain Control Module) integriert und überwacht ständig alle abgasrelevanten Komponenten und Systeme des Fahrzeugs. • Genormte Diagnose-Steckdose nach „SAE J1962 bzw. ISO 15031-3“ im Bereich des Fahrerfußraums • Standardisierte Fehlercodes DTCs (Diagnostic Trouble Codes) für alle Hersteller nach „SAE J2012 bzw. ISO 15031-6“ • Auslesen der OBD-Daten (DTCs, PIDs (Parameter Identifier) und InfoTypes (Fahrzeugidentifikationsdaten)) mit dem Diagnosekommunikationsprotokoll gemäß „SAE J1979 bzw. ISO15031-5“ • Anzeige der OBD-Daten (DTCs, PIDs und InfoTypes) mit einem handelsüblichen Diagnosegerät nach „SAE J1978 bzw. ISO 15031-4“ • Anzeige der Betriebsbedingungen (Fehlerumgebungsdaten), bei denen eine Störung auftritt • Festlegung, wann und wie (MIL) eine abgasrelevante Störung angezeigt werden muss • Standardisierte Benennungen und Abkürzungen von Komponenten und Systemen nach „SAE J1930 bzw. ISO 15031-2“ Tritt eine Störung auf, wird diese über eine Fehlerwarnlampe MIL (Malfunction Indicator Lamp) dem Fahrer angezeigt. Gleichzeitig wird die Störung im Fehlerspeicher des Motorsteuergeräts abgespeichert und kann mit jedem handelsüblichen Diagnosegerät (Generic Scan Tool) ausgelesen und gelöscht werden. Aufgaben: • Ständige Überwachung von allen abgasrelevanten Komponenten und Systemen • Sofortige Erkennung und Anzeige von wesentlichen Emissionserhöhungen über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs Ziele: • Dauerhaft niedrige Abgasemissionen gewährleisten • Schutz der abgasrelevanten Komponenten, wie z. B. den Katalysator vor Fehlzündungen Vorschläge zur Umsetzung dieser Forderungen werden durch die amerikanische SAE (Society of Automotive Engineers) erstellt. Diese Vorschläge der SAE sind meistens die Grundlage für die ISO-Richtlinien (International Organization for Standardization) der OBDII. $ On-Board-Diagnose I (OBD I) OBD I-Fahrzeuge haben nicht die genormte Diagnose-Steckdose im Fahrzeug-Innenraum, sondern eine Diagnose-Steckdose im Motorraum. Außerdem ist die OBD I nicht genormt, das heißt, die Funktionalitäten und Ausführungen sind bei jedem Hersteller anders. 6 b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Gesetzliche Vorschriften zur Minderung der Abgasemissionen wurden zwingend notwendig, als sich 1943 über Los Angeles (Kalifornien, USA) häufig eine riesige Dunstglocke (Smog) mit fast 100 km Durchmesser bildete. Damit begann die Entwicklungsgeschichte zur Minderung und Überwachung der Abgasemissionen von Kraftfahrzeugen: 1960 Erstes kalifornisches Gesetz zum Schutz der Luftreinheit durch die CARB (California Air Resources Board) 1992 Einführung Abgasnorm EURO 1 in der EU 1996 Einführung OBD II in den USA Einführung Abgasnorm EURO 2 in der EU 2000 Einführung Abgasnorm EURO 3 in der EU Einführung EOBD (OBD II) bei Benzin-Motoren in der EU 2003 Einführung EOBD (OBD II) bei Diesel-Motoren in der EU Allgemeine Informationen Historie 2005 Einführung Abgasnorm EURO 4 in der EU 1966 Erste kalifornische Abgasnorm für HC+CO 1975 Erster 2-Wege-Katalysator 1976 Erster 3-Wege-Katalysator und damit Einführung von bleifreiem Benzin 1979 Einführung OBDI in Kalifornien 1988 Festlegung von Normen für OBDI durch SAE $ 1990 Festlegung der ersten Abgas-Normen „LEV“ für die USA durch die CARB Smog ist die Anwesenheit von Luftschadstoffen in gesundheitsschädlichen und sichtbeeinträchtigenden Konzentrationen. Smog über Los Angeles CO Kohlenmonoxid HC Kohlenwasserstoffe H2O2 Wasserstoffperoxid NMVOC Non Methane Volatile Organic Compounds (flüchtige organische Verbindungen außer Methan) Stickoxide NOX UV Ultraviolette Strahlung Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 7 Allgemeine Informationen Gesetzliche Grundlagen Die wichtigsten gesetzlichen OBD-Grundlagen sind in der EU, den USA und in Japan definiert und im Folgenden beschrieben. Die übrigen Länder, sofern dort OBD überhaupt gefordert wird, schließen sich derzeit in der Regel einem dieser drei Standards an. Aufgrund stetiger Änderungen sollten im Bedarfsfall die OBD-Anforderungen der einzelnen Länder geprüft werden. EU In der EU wird die On-Board-Diagnose II (OBD II) Europäische On-Board-Diagnose (EOBD) genannt. Europa ist mindestens so dicht besiedelt wie Kalifornien. Deshalb wurden die Vorschriften fast immer übernommen. Die gesetzliche Grundlage in der EU ist die Richtlinie „70/220/EWG“, im Besonderen der „Anhang XI“. Vorgeschrieben ist die EOBD bei: • PKW-Ottomotoren ab 2000 in neuen PKW-Typen und ab 2001 bei allen PKW-Typen • PKW-Dieselmotoren ab 2003 in neuen PKW-Typen und ab 2004 bei allen PKW-Typen Die zu überwachenden Komponenten und Systeme bei Otto-Motoren sind: • • • • • Wirkungsgrad des Katalysators (hinsichtlich HC) Verbrennungsaussetzer Sauerstoffsonden Elektronik des Verdunstungsemissionssystems Sonstige Komponenten und Systeme, die bei Ausfall/Störung zu einer Überschreitung der OBDSchwellengrenzwerte führen • Am Steuergerät angeschlossene emissionsrelevante Komponenten des Antriebstrangs auf Schaltkreisstörungen Die zu überwachenden Komponenten und Systeme bei Diesel-Motoren sind: • Partikelfilter • Kraftstoff-Einspritzsystem • Sonstige Komponenten oder Systeme, die bei Ausfall/Störung zu einer Überschreitung der OBDSchwellengrenzwerte führen • Am Steuergerät angeschlossene emissionsrelevante Komponenten des Antriebstrangs auf Schaltkreisstörungen Die EOBD gilt für alle PKW und leichte Nutzfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse bis 2.500 kg und maximal 9 Sitzplätzen. Für die OBD-Schwellengrenzwerte (der Abgasemissionen), ab denen Störungen anzuzeigen sind, werden, unabhängig von den Typprüfgrenzwerten, für die Abgasemissionen CO, HC, NO X und PM „absolute“ (feste) Grenzwerte definiert. Abgaskategorien EURO 1 (ab 1992) EURO 2 (ab 1996) EURO 3 (ab 2000) EURO 4 (ab 2005) EURO 5 (ab 2009) 8 $ Zertifizierung neuer Typen Die Überprüfung des EOBD-Systems erfolgt gemäß „70/220/EWG, Anhang XI, Anlage 1“, wobei generell verschiedene Motoren (mit vergleichbarer Motorsteuerung) gemäß „Anlage 2“ in so genannten OBD-Familien zusammengefasst werden können. b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – USA Gesetzliche Grundlage für die OBDII ab Modelljahr 2004 ist das „CCR (California Code of Regulations), title 13, section 1968.2“. Die Anforderungen der Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) sind meist durch die der CARB (California Air Resources Board) abgedeckt. Sie gelten für alle PKW bis 12 Sitzplätze sowie kleine LKW bis 6.350 kg. Die OBD-Schwellengrenzwerte (der Abgasemissionen), ab denen Störungen anzuzeigen sind, werden multiplikativ definiert. Das heißt, die Grenzwerte sind „relativ“ (1,5-facher Grenzwert der jeweiligen Abgaskategorie). Damit ergeben sich für die verschiedenen Abgaskategorien, nach denen die Fahrzeuge zertifiziert sind, unterschiedlich zulässige Abgasemissionen. Abgaskategorien LEV I (1994-2003) und LEV II (2003-2010) auf Grundlage der CARB-Norm von 1990: • TLEV = Transitional Low Emission Vehicle (ab 1994) • LEV = Low Emission Vehicle (ab 1997) • ULEV = Ultra Low Emission Vehicle (ab 1997) • ILEV = Inherently Low Emission Vehicle (ab 2000) • SULEV = Super Ultra Low Emission Vehicle (ab 2000 • PZEV = Partial Zero Emission Vehicles (ab 2002) • AT PZEV = Advanced Technology Partial Zero Emission Vehicles (ab 2002) • ZEV = Zero Emission Vehicles (ab 2002) Abgaskategorien Tier 1 (1994-2003) und Tier 2 (ab 2004) auf Grundlage der EPA-Norm • LDV = Light Duty Vehicle (1994-2003) • LDV Diesel= Light Duty Vehicle Diesel (1994-2003) • Bin 1 bis Bin 10 (ab 2004), dabei entspricht in etwa: Bin 9 = LEV I-Cars Bin 5 = LEV II-Cars Bin 1 = ZEV-Cars Die zu überwachenden Komponenten und Systeme sind: • • • • • • • • • • • • • • • Wirkungsgrad des Katalysators Katalysatoraufheizung Verbrennungsaussetzer (auch bei Diesel-Motoren) Verdunstungssystem Sekundärluftsystem Kraftstoffsystem Sauerstoffsonden AGR-System (Abgasrückführung) PCV-System (Kurbelgehäuseentlüftung) Kühlsystem A/C-System (Klimaanlage) VVT-System (Nockenwellenverstellung) System zur Ozonreduzierung Partikelfilter Sonstige emissionsrelevante Komponenten, Systeme oder solche Komponenten, deren Störung die Diagnose einer anderen Komponente verhindert (comprehensive components) Allgemeine Informationen Gesetzliche Grundlagen $ Zertifizierung neuer Typen Der Fahrzeughersteller muss Testdaten des OBDSystems von einem bis zwei Dauerlauf-Fahrzeugen liefern. Die Dauerlauf-Fahrzeuge gleichen Baumusters werden (je nach Verkaufs-Stückzahlen) in verschiedene Testgruppen aufgeteilt. Die zuständige Behörde wählt anhand der Anzahl der vom Hersteller geplanten Testgruppen ein bis zwei Fahrzeuge zur Überprüfung aus. Bei 1-5 Testgruppen wird ein und bei 6-10 Testgruppen werden zwei Fahrzeuge ausgesucht. Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 9 Allgemeine Informationen Gesetzliche Grundlagen Besonderheiten der kalifornischen Richtlinie der CARB „Rate Based Monitoring“ (RBM) oder auch „In-Use Monitoring Performance Ratio“ genannt, wurde in Kalifornien ab Modelljahr 2005 schrittweise eingeführt und fordert für eine Vielzahl von Diagnosen eine Mindestablaufhäufigkeit. Hierzu werden Verhältnisse (Ratios) gebildet. Der Zähler eines Ratio wird erhöht, wenn eine Diagnose so abgelaufen ist, dass eine Störung erkannt worden wäre. Der Nenner erhöht sich nach jeder Fahrt, die folgende Bedingungen erfüllt: • Fahrdauer mindestens 10 min (davon 5 min bei einer Geschwindigkeit über 25 mph) • Kontinuierliche Leerlaufphase von > 30 s • Außentemperatur > -7 °C (20 °F) • Höhenlage < 2.440 m (8.000 ft) Für folgende Bauteile und Systeme sind Zähler/Nenner im OBD-Steuergerät zu führen und müssen durch ein Diagnosetool auslesbar sein: • • • • • • Katalysator Sauerstoffsonde Tankleck (Leck ø > 0.5 mm) AGR-System (Abgasrückführung) VVT-System (Nockenwellenverstellung) Sekundärluftsystem PVE Kommunikation (ab Modelljahr 2005) • Automatisierte Überprüfung der OBD-Kommunikation und der korrekten Fehlercodeabspeicherung (DTCs) sowie weitere inhaltliche Überprüfungen in Bezug auf unterstützte Daten (PIDs), gemäß der Testspezifikation nach „SAE J1699-3“ • Je Modelljahr 1 Fahrzeug je genehmigter Motorsteuerungsgruppierung (inkl. Kombination aus Fahrzeugarchitektur, Getriebesteuerung und Tanksteuergerät) • Verwendung eines Kommunikationsadapters für den Test nach „SAE J2534-1“ • Tests innerhalb eines Monats nach SONP (Start of Normal Production) PVE Überwachung • Überprüfung jeder einzelnen OBD-Diagnose hinsichtlich Fehlereintrag und MIL-Aktivierung • Behörde wählt 1 Fahrzeug je Testgruppe zur PVE Demonstration aus • In Summe 6 Fahrzeuge, wenn mehr als 10 Testgruppen zertifiziert werden • Tests innerhalb von 6 Monaten nach SONP PVE RBM (für RBM-Modelle) • 15 Fahrzeuge von jedem zuvor genehmigten Testgruppen-Verbund (gleiche OBD-Strategien, ähnliche Kalibrierungen und ähnliche Ratios) • Verringerung der Fahrzeuganzahl für Testgruppen mit niedrigen Verkaufs-Stückzahlen mit Genehmigung möglich • Tests innerhalb von 6 Monaten nach SONP Zertifizierung neuer Typen Die Prüfungen der PVE (Production Vehicle Evaluation) zur Zertifizierung unterteilen sich in drei Unterpunkte und müssen jeweils an Serienfahrzeugen erfolgen: • PVE Kommunikation • PVE Überwachung • PVE RBM $ Kriterien Motorsteuerungsgruppierung • Software für Realisierung „Mode 01-09“ identisch • Diagnoseprotokoll identisch • Message Timing (Zeitverhalten der Signalübertragung) identisch • Anzahl der unterstützten „Data Stream Parameter Mode 01“ identisch 10 b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Japan ECE Japan bezeichnet OBDII (USA) und EOBD (EU) als äquivalente Standards. Stellenweise hat Japan dennoch eigene Anforderungen, jedoch noch keine gesetzlichen Regelungen. Derzeit werden in ECE in der Regel die OBD-Standards aus der EU, den USA oder Japan anerkannt. Folgende Werte, Komponenten und Systeme müssen überwacht werden: • • • • • • • • • • • • • • • Luftdruck Saugrohrluftdruck Ansaug-/Ladelufttemperatur Kühlmitteltemperatur Drosselklappenwinkel Zylindererkennung Kurbelwellenwinkel/-drehzahl Luftmassenmesser Sauerstoffsonde Sondenheizung Zündsystem Abgassystem Kraftstoffversorgung AGR-System Weitere emissionsrelevante Komponenten Aufgrund möglicher Änderungen sollte dies jedoch im Einzelfall geklärt werden. Diagnose-Assistenz-System (DAS) Allgemeine Informationen Gesetzliche Grundlagen / Diagnose-Assistenz-System Das DAS ist das herstellerspezifische Diagnosegerät von Mercedes-Benz. Es ermöglicht zusätzlich zu den OBD-Diagnosefunktionalitäten eine umfangreiche Systemdiagnose aller Fahrzeugsysteme (wie z.B. Motorsteuerung, Fahrwerk, Audiosystem, Klimatisierung). Außerdem sind im DAS zu den einzelnen Fehlercodes detaillierte Fehlerbeschreibungen und Hinweise zur Störungssuche hinterlegt. Die herstellerspezifischen OBD-Diagnosefunktionalitäten sind nicht nur umfangreicher, sondern auch anders aufgebaut und gegliedert als bei einem handelsüblichen OBD-/EOBD-Diagnosegerät. $ Japan Die japanische Behörde „MLIT“ (Ministry of Land, Infrastructure and Transport of Japan) erarbeitet seit 2003 ein neues OBD-Gesetz, das 2008 oder 2009 für Importeure in Kraft treten soll. Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 11 Grundlagen Datenzugriff Diagnosegerät CAN-Vernetzung Der Zugang zu den allgemeinen OBD-Daten im Motorsteuergerät kann mit jedem handelsüblichen Diagnosegerät (Generic Scan Tool) nach „SAE J1978“ bzw. „ISO 15031-4“ erfolgen. Mit dem DAS (DiagnoseAssistenz-System) können die Mercedes-Benz-spezifischen Diagnosefunktionalitäten genutzt werden. Das On-Board-Diagnosesystem nutzt die CAN-Vernetzung des Motorsteuergeräts mit anderen Steuergeräten im Fahrzeug. Daten-Schnittstelle Die Schnittstelle zwischen Diagnosegerät und Fahrzeug ist die Diagnose-Steckdose (bei Mercedes-Benz Prüfkupplung Diagnose), die bezüglich dem Einbauort, der Form des Steckers und der Belegung nach „SAE J1962“ bzw. „ISO 15031-3“ genormt ist. Die OBD-Daten werden in beide Richtungen (bidirektional) über eine serielle Schnittstelle nach „ISO14230-4“ oder eine CAN-Schnittstelle nach „ISO15765-4“ übertragen. 1 2 3 12 So können z. B. Störungen am Automatikgetriebe vom entsprechenden Getriebesteuergerät oder Fahrbahnunebenheiten (für die Verbrennungsaussetzer-/ Laufruhe-Erkennung) vom Steuergerät ESP erfasst werden. Dies erfordert, dass sich die miteinander kommunizierenden Steuergeräte gegenseitig überwachen und bei Ausfall eines Steuergeräts entsprechende Fehlercodes abgespeichert werden. Weitergabe von Daten an vertriebsnetzfremde Nutzer Die Fahrzeughersteller müssen Reparatur- und Diagnosedaten für vertriebsnetzfremde Nutzer verfügbar und zugänglich machen. Ausgenommen ist davon das so genannte „geistige Eigentum“ der Hersteller, wie z. B. Patente. Handelsübliches Diagnosegerät (Generic Scan Tool) Diagnose-Steckdose Motorsteuergerät b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Übertragungsprotokolle Manipulationsschutz Die auslesbaren Parameter und Werte sind bei allen Fahrzeugen gleich, nicht jedoch die dazu verwendeten Übertragungsprotokolle. Alle umprogrammierbaren Rechnercodes oder Betriebsparameter (z.B. Motorkennlinien) müssen gegen unbefugte Eingriffe gesichert sein und ein Schutzniveau aufweisen, das mindestens den Bestimmungen nach „SAE J2186 bzw. ISO 15031-7“ entspricht. Dies gilt aber nur, wenn der Datenaustausch mit den beschriebenen Übertragungsprotokollen über die Diagnose-Steckdose (Prüfkupplung Diagnose) erfolgt. Bei Mercedes-Benz-Fahrzeugen wurden bislang die Übertragungsprotokolle KWP und KWP 2000 über die „K-Line“ und seit ca. 2004 das CAN-Übertragungsprotokoll für die OBD genutzt. Das CAN-Übertragungsprotokoll ist ab 2003 erlaubt und ab 2008 in den USA Pflicht. Ab der Baureihe 204 erfolgt die Diagnosekommunikation ausschließlich mit dem CAN-Übertragungsprotokoll über den „Diagnose-CAN“. Dieser bietet den Vorteil einer hohen Datenrate von 500 kBit/s im Vergleich zu der bisher verwendeten „K-Line“ von 10,4 kBit/s sowie die Möglichkeit der parallelen Diagnose von mehreren Steuergeräten. Grundlagen Datenzugriff Bei Mercedes-Benz-Fahrzeugen wird als Manipulationsschutz eine SCN-Codierung (SCN = Software Calibration Number) bzw. bei USA-Fahrzeugen eine CVN-Codierung (CVN = Calibration Verification Number oder auch CAL-ID = Calibration Identification genannt) vorgenommen. Die SCN bzw. CVN besteht aus einem 16-stelligen Code, der die individuelle Hard- und Software jedes einzelnen Steuergeräts des Fahrzeugs dokumentiert. Über die Prüfsumme der Steuergerätesoftware und deren Kalibrierung kann in den USA jeder Austausch und jede Manipulation eines Steuergeräts bzw. seiner Software nachgewiesen werden. Übertragungsprotokoll ISO-Norm SAE-Norm Übertragungsgeschwindigkeit KWP (Key Word Protocol) ISO 9141-2 SAE J1979 10,4 kBit/s KWP 2000 (Key Word Protocol) ISO 14230-4 SAE J1979 10,4 kBit/s VPWM (Variable Pulse Width Modulation) — SAE J1850 10,4 kBit/s PWM (Pulse Width Modulation) — SAE J1850 41,6 kBit/s CAN (Controller Area Network) ISO 15765-4 — 500 kBit/s Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 13 Grundlagen OBD-Daten Allgemeine OBD-Daten Fehlerumgebungsdaten (Mode $02) Allgemeine OBD-Daten, die für jeden zugänglich sein müssen, sind alle diejenigen OBD-Daten, die für Inspektion, Diagnose, Wartung oder Reparatur emissionsrelevanter Bauteile und Systeme des Fahrzeugs erforderlich sind. Zusätzlich zur aufgetretenen Störung werden die Betriebsparameter bzw. -bedingungen, die so genannten Fehlerumgebungsdaten (Freeze Frame Data), gespeichert. Folgende Daten können nach „SAE J1979“ bzw. „ISO 15031-5“ ausgelesen werden: • Mode $01: Abgasrelevante Istwerte und Diagnosedaten des OBD-Systems • Mode $02: Freeze Frame Data (Fehlerumgebungsdaten) • Mode $03: Stored DTCs (Fehlercodes von aktuell auftretenden, gespeicherten, abgasrelevanten Störungen) • Mode $04: Löschen von allen abgasrelevanten Fehlercodes • Mode $05: Lambda-Regelkreiswerte • Mode $06: Test-Resultate zyklisch überwachter Systeme • Mode $07: Pending DTCs (Fehlercodes von erkannten, noch nicht gespeicherten, abgasrelevanten Störungen aus dem aktuellen und dem vorangegangenen Fahrzyklus) • Mode $08: Fahrzeugspezifische Fehlercodes und Diagnosefunktionalitäten (z.B. Einleiten von zyklischen Prüfungen) • Mode $09: Fahrzeug-Identifizierungsmerkmale Tritt dieselbe Störung ein zweites Mal auf, werden auch diese Fehlerumgebungsdaten gespeichert. Tritt die Störung weiterhin auf, werden die zuletzt gespeicherten Fehlerumgebungsdaten aktualisiert. Es können also die Fehlerumgebungsdaten vom ersten und letzten Auftreten einer Störung ausgelesen werden. Fehlerumgebungsdaten sind z.B.: • • • • • • • • • Fahrzeuggeschwindigkeit Motordrehzahl Kühlmitteltemperatur Saugrohrluftdruck Ansauglufttemperatur Versorgungsspannung Motorlastzustand Adaptionswert der Gemischbildung Zustand Lambda-Regelung Abgasrelevante Istwerte und Diagnosedaten des OBD-Systems (Mode $01) Alle abgasrelevanten Istwerte (Echtzeitdaten) der einzelnen Komponenten und Systeme werden angezeigt. $ Über das On-Board-Diagnosesystem kann zukünftig auch auf andere elektronische Fahrzeugsysteme zugegriffen werden, die die aktive und passive Sicherheit des Fahrzeugs betreffen. 14 b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Erkannte Störungen werden in Form von Fehlercodes (DTCs) nach „SAE J2012 bzw. ISO 15031-6“ gespeichert. Der Fehlercode ist ein 5-stelliger alphanumerischer Wert (1 Buchstabe und 4 Ziffern). Die P0xxx-Codes (Mode $03 und $07) sind genormte abgasrelevante Codes. Aufbau und Gliederung der Fehlercodes Weiterhin kann jeder Fahrzeughersteller zusätzlich P1xxx-Codes (Mode $08) verwenden. Dies ist dann der Fall, wenn der Fahrzeughersteller (über die Anforderungen des Gesetzgebers hinaus) zusätzliche Funktionen im Motorsteuergerät integriert und diese ebenfalls diagnosefähig sein sollen. Grundlagen Fehlercode Die P1xxx-Codes können meistens nur mit einem herstellerspezifischen Diagnosegerät (bei MercedesBenz mit dem DAS) entschlüsselt werden. 1. Stelle kennzeichnet das System, das die Störung gemeldet hat: • • • • B = Body (Karosserie) C = Chassis (Fahrwerk) P = Powertrain (Antrieb) U = Network (Netzwerk, z.B. CAN-Datenbus) 2. Stelle kennzeichnet, um welche Art von Fehlercode es sich handelt: • 0 = Genormter OBD-Code • 1 = Hersteller-Code 3. Stelle kennzeichnet, in welcher Baugruppe die Störung auftrat: • • • • • • • • 1 = Dosierung Kraftstoff- und Luftmenge 2 = Einspritzdüsen 3 = Zündsystem und Verbrennungsaussetzer 4 = Zusätzliche Systeme zur Emissionsminderung 5 = Leerlauf und Fahrzeuggeschwindigkeit 6 = Bordcomputer und sonstige Outputs 7 = Getriebe 8 = Getriebe 4. Stelle kennzeichnet fehlerhaftes Bauteil und Art der Störung, wie z.B. (420): • Katalysator Umwandlungsrate (Bank 1) zu niedrig Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 15 Grundlagen Fehlerspeicher Fehlererkennung Folgefehler Das Motorsteuergerät überprüft ständig seine Einund Ausgangssignale auf Plausibilität und erkennt mögliche Störungen. Die Erkennung der Störung und deren Speicherung wird wie folgt unterschieden: Ist ein fehlerhaftes Signal erkannt und gespeichert, werden sämtliche Prüfungen abgebrochen, bei denen dieses Signal als Vergleichsgröße benötigt wird (so genannte Querverriegelung). Dadurch wird das Speichern von Folgefehlern verhindert. • Störung ständig vorhanden • Wackelkontakt, der während einer Fahrt aufgetreten ist Folgende Störungen werden in Häufigkeit und Dauer erkannt: • Signale über oder unter Grenzwert (z.B. Leitungsunterbrechung, Kurzschluss, defekter Sensor) • Unlogische Kombination verschiedener Signale • Regelkreis (z. B. Lambda-Regelung) an der unteren oder oberen Grenze des Regelungsintervalls • Störungen in Wirkungsketten (fehlerhafte Prüfungsabläufe, z.B. bei der Sekundärlufteinblasung oder Regenerierung) • Störungsmeldungen über den CAN-Datenbus (z. B. vom Steuergerät VGS, ESP oder KLA) Fehlerspeicherung Pending DTC (Mode $07) Abgasrelevante Störungen aus dem aktuellen und dem vorangegangenen Fahrzyklus, die gerade ermittelt werden, sind Pending DTCs. Sie werden bis zu ihrer Bestätigung (Auftreten in zwei Fahrzyklen hintereinander) in Form eines Fehlercodes im Mode $07 gespeichert. Fehleranzeige Tritt eine Störung in zwei Fahrzyklen hintereinander auf, leuchtet die Fehlerwarnlampe MIL (bei MercedesBenz die Kontrollleuchte Motordiagnose /CHECK ENGINE) auf. Bei katalysatorschädigenden Zündaussetzern blinkt die MIL so lange, wie die Zündaussetzer auftreten und leuchtet danach permanent im gesamten (restlichen) Fahrzyklus. Die Fehleranzeige über die MIL erlischt selbstständig nach 3 aufeinander folgenden störungsfreien Fahrzyklen. Fehlerlöschung (Mode $04) Gespeicherte Störungen werden erst nach 40 aufeinander folgenden störungsfreien Fahrzyklen selbstständig aus dem Fehlerspeicher gelöscht. Sie können aber auch (nach einer erfolgreichen Reparatur) mit jedem handelsüblichen Diagnosegerät oder dem DAS gelöscht werden. Fehlerspeicherung Stored DTC (Mode $03) Tritt eine festgestellte Störung in zwei Fahrzyklen hintereinander auf, wird aus dem Pending DTC ein Stored DTC, der im Fehlerspeicher des Motorsteuergeräts gespeichert wird. $ Fahrzyklus (driving cycle) Ein Fahrzyklus besteht aus Motorstart, Fahrzeugfahrt und Motorabstellen, wobei ein Anstieg der Kühlmitteltemperatur um mindestens 22 °C auf mindestens 70 °C erfolgen muss. 16 b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Lambda-Regelkreiswerte (Mode $05) Selbstüberwachung Motorsteuergerät Die Ausgangssignale und die Prüfungen der Lambdasonden werden in zeitlichem Zusammenhang dargestellt. Damit können die Lambdasonden genau analysiert werden. Das Motorsteuergerät überprüft regelmäßig seine Soft- und Hardware auf: Zyklische Überwachung (Mode $06) Zyklische Überwachung erfolgt bei Komponenten und Systemen, die nicht ständig aktiv sind. Die Regenerierung erfolgt z.B. nur bei Fahrbetrieb im Teillastbereich des Motors und kann damit auch nur in dieser Betriebsphase des Motors überwacht werden. Folgende Komponenten und Systeme werden zyklisch überwacht: • Katalysatorfunktion (bei Otto-Motoren) • Katalysatoraufheizung (bei Otto-Motoren) • Lambdasonden (Alterung und Regelung bei Otto-Motoren) • Lambdasondenheizung • Regenerierung (bei Otto-Motoren) • Sekundärlufteinblasung (bei Otto-Motoren) • Abgasrückführung • Laufruhe-Erkennung (bei Diesel-Motoren) • Kraftstoffsystem (bei Diesel-Motoren) • Tankdichtheitsprüfung (bei Otto-Motoren USA) Kontinuierliche Überwachung Kontinuierliche Überwachung bedeutet eine ständige Überwachung vom Motorstart bis Zündung AUS. Folgende Komponenten und Systeme werden kontinuierlich überwacht: • • • • Grundlagen Überwachung / Identifizierungsmerkmale Programmfehler der Software Störungen der Speicherbausteine Defekte des Mikroprozessors Funktionsstörungen der Datenschnittstellen Werden dabei emissionsrelevante Störungen festgestellt, werden diese über die Kontrollleuchte Motordiagnose/CHECK ENGINE angezeigt. Herstellerspezifische OBD-Daten (Mode $08) Diese auslesbaren OBD-Diagnosedaten sind fahrzeugspezifisch und je nach Hersteller nur bedingt auswertbar (siehe auch: P1xxx-Code, Seite 15). Außerdem können fahrzeugspezifische Diagnosefunktionalitäten (z.B. Einleiten von zyklischen Prüfungen) durchgeführt werden. Identifizierungsmerkmale (Mode $09) Die früher übliche Fahrgestellnummer wurde durch eine weltweit genormte VIN (Vehicle Identifikation Number) ersetzt. Die VIN besteht aus 17 Stellen (Kombination aus Zahlen und Buchstaben). Der ersten bis elften Stelle ist eine spezielle Bedeutung (Hersteller, Baujahr, ...) zugewiesen und die zwölfte bis siebzehnte Stelle stellt die fortlaufende Seriennummer des Fahrzeugs dar. • Verbrennungsaussetzer-Erkennung (bei Otto-Motoren) • Selbstanpassung der Gemischbildung (bei Otto-Motoren) • Ansaugluftpfad (bei Diesel-Motoren) • Glühanlage (bei Diesel-Motoren) • Automatikgetriebe • Alle übrigen emissionsrelevanten Komponenten Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 17 Grundlagen Prüfverfahren Beim Prüfverfahren wird unterschieden in Komponentenprüfung und Wirkungskettenprüfung. Komponentenprüfung Die Komponentenprüfung ist die direkte Prüfung eines Bauteils. Diese umfasst: Beispiel: Wirkungskette Regenerierung Durch das Takten des Umschaltventils Regenerierung im Teillastbereich des Motors wird dieses zeitweise geöffnet und Kraftstoffgase, die im Aktivkohlebehälter gespeichert sind, werden vom Motor abgesaugt. Dabei wird das Verbrennungsgemisch angefettet. • Überwachung der Spannungsversorgung und Stromkreise • Abgleich der Sensorsignale mit anderen Sensorsignalen und gespeicherten Vergleichswerten Durch die Auswertung des Lambdasondensignals (vor Katalysator) stellt das Motorsteuergerät einen geringeren Sauerstoffgehalt im Abgas und damit ein angefettetes Verbrennungsgemisch fest. Dabei kann es folgende drei Testergebnisse geben: Verändert sich das Lambdasondensignal bei Regenerierungsbeginn nicht, liegt eine Störung der Regenerierung vor. • Signal vorhanden (Prüfung bestanden) • Signal nicht vorhanden (Störung) • Signal vorhanden, aber unplausibel (Störung) Wirkungskettenprüfung Die Wirkungskettenprüfung ist die indirekte Prüfung der Auswirkung einer gesteuerten Veränderung. Damit werden einzelne Bauteile und Systeme überprüft, die nicht über eine Komponentenprüfung geprüft werden können. Die Wirkungskette ist ein gesteuerter Ablauf von Ursache und Wirkung. Das Motorsteuergerät steuert ein oder mehrere Bauteile an (Ursache) und wertet die daraus resultierenden Sensorsignale aus (Wirkung). Dabei vergleicht das Motorsteuergerät die Sensorsignale mit gespeicherten Vergleichswerten und erkennt so die störungsfreie oder nicht störungsfreie Funktion von Bauteilen und Systemen. Über Wirkungskettenprüfungen werden überwacht: • • • • • • • • • Verbrennungsaussetzer-/Laufruhe-Erkennung Selbstanpassung der Gemischbildung Sekundärlufteinblasung Regenerierung Tankdichtheitsprüfung Katalysatorfunktion Lambdasonden (Alterung und Regelung) Lambdasondenheizung Abgasrückführung 1 2 3 Lambdasondensignal vor Regenerierung Ansteuerung Umschaltventil Regenerierung Lambdasondensignal bei Regenerierungsbeginn G3/2 Lambdasonde vor Katalysator N3/10 Steuergerät ME (Motorsteuergerät) Y58/1 Umschaltventil Regenerierung 18 b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Um beim Auslesen des Fehlerspeichers eine Aussage über die Störungsfreiheit zyklisch überwachter Komponenten und Systeme treffen zu können, muss für diese eine Prüfbereitschaft bestehen. Die Prüfbereitschaft einer Komponente bzw. eines Systems wird durch den Readiness-Code dargestellt. Durch den Readiness-Code wird erkannt, ob Prüfungen zur Störungserkennung mindestens einmal abgelaufen sind und somit die Komponente bzw. das System aktiv ist. Prüfbereitschaft herstellen Ist die Prüfbereitschaft einzelner Systeme (außer bei Abgasrückführung) oder Komponenten nicht gegeben, kann diese mit dem Diagnosegerät hergestellt werden. Grundlagen Readiness-Code Dazu wird der Wirkungskettenablauf über einen Menüpunkt der Diagnosesoftware manuell gestartet. Die Prüfbereitschaft wird mindestens einmal pro Fahrzyklus ermittelt und bei gegebener Prüfbereitschaft der Readiness-Code gesetzt. Das heißt, dass es reicht, wenn das Fahrzeug mindestens einmal alle zu einem bestimmten System gehörenden Komponenten überprüft hat, um den Readiness-Code zu setzen. Das Prüfungsergebnis zum Setzen des ReadinessCodes ist unbedeutend. Das heißt, er wird auch gesetzt, wenn eine Störung des Systems oder der Komponente festgestellt wird. Beim Löschen der Fehlercodes (Mode $04) werden alle Readiness-Codes automatisch zurückgesetzt. Die Gestaltung und Anzeigeform des Readiness-Codes ist abhängig vom: • • • • Fahrzeughersteller Fahrzeugtyp Motor Auslesegerät Der Readiness-Code wird für folgende Komponenten und Systeme gesetzt, wenn deren Prüfung erfolgt ist: • Katalysatorfunktion (bei Otto-Motoren) • Lambdasonden (Alterung und Regelung) (bei Otto-Motoren) • Lambdasondenheizung • Regenerierung (bei Otto-Motoren) • Sekundärlufteinblasung (bei Otto-Motoren) • Abgasrückführung • Laufruhe-Erkennung (bei Diesel-Motoren) • Kraftstoffsystem (bei Diesel-Motoren) • Tankdichtheitsprüfung (bei Otto-Motoren USA) Beispiel: Anzeige des Readiness-Codes Prüfbereitschaft Prüfung abgeschlossen Katalysator — Lambdasonden (Alterung und Funktion) — Lambdasondenheizung X Regenerierung X Sekundärlufteinblasung X Abgasrückführung — Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 19 On-Board-Diagnose Otto-Motoren Überwachte Systeme und Komponenten Eingangssignale A16/x B2/5 B4/3 B6/x B11/4 B17 B28 Klopfsensor Heißfilm-Luftmassenmesser Geber Tankdruck (bei USA) Hall-Geber Nockenwelle Temperaturfühler Kühlmittel Temperaturfühler Ansaugluft Druckgeber (Saugrohr) Das On-Board-Diagnosesystem bei Otto-Motoren umfasst die Überwachung folgender abgasrelevanter Systeme und Komponenten am Beispiel der Kanaleinspritzung: Überwachung Katalysatorfunktion Geber Fahrpedal Hall-Geber Kurbelwelle Controller Area Network O2-Sonden vor und nach KAT (Lambdasonden) Stellglied Drosselklappe Steuergerät ME Steuergerät Vollintegrierte Getriebesteuerung Überwachung Lambdasonden Durch Überwachung der Lambda-Regelfrequenz und der Ansprechgeschwindigkeit der Lambdasonde vor KAT wird die korrekte Regelung und die Alterung der Lambdasonde erkannt. Die Überwachung der einwandfreien Funktion des Katalysators (Umsetzungsrate) erfolgt mittels einer zweiten Lambdasonde, die nach dem Katalysator eingebaut ist. Überwachung Selbstanpassung Gemischbildung Überwachung Lambdasondenheizung Verbrennungsaussetzer-Erkennung Lambdasonde vor KAT (Breitband-Lambdasonde): Die Diagnose der Sondenheizung besteht aus der Prüfung des Kalibrierungs- und des Nernst-Zellen-Widerstands nach dem Motorstart und aus der Überwachung der Ansprechgeschwindigkeit der Lambdasonde. Lambdasonde nach KAT (Sprungsonde): Die Sondenheizung besteht aus der Prüfung des Nernst-ZellenWiderstands und des Heizstromkreises. 20 B37 B70 CAN G3/x M16/6 N3/10 Y3/8n4 Durch Überwachung des Signals der Lambdasonde vor KAT werden Störungen bei der Selbstanpassung der Gemischbildung erkannt. Um den Katalysator bei Verbrennungsaussetzern vor thermischer Überlastung zu schützen, wird der Motorlauf ständig überwacht. Verbrennungsaussetzer werden erkannt, indem kleinste Schwankungen der Motordrehzahl (Kurbelwellendrehzahl) ausgewertet werden. b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – On-Board-Diagnose Otto-Motoren Überwachte Systeme und Komponenten Ausgangssignale A1e26 A1e58 CAN G3/x M16/6 M33 N3/10 Kontrollleuchte CHECK ENGINE (bei USA) Kontrollleuchte Motordiagnose (außer USA) Controller Area Network O2-Sonden vor und nach KAT (Lambdasonden) Stellglied Drosselklappe Elektrische Luftpumpe Steuergerät ME Überwachung Sekundärlufteinblasung Die Sekundärlufteinblasung bringt den Katalysator schneller auf Betriebstemperatur. Ihre Funktion wird über das Signal der Lambdasonde vor KAT geprüft. Überwachung Regenerierung Durch die Auswertung des Signals der Lambdasonde vor KAT wird die Anfettung des Verbrennungsgemischs bei Freigabe der Regenerierung erkannt. Überwachung Automatikgetriebe Das Automatikgetriebe wird durch das Steuergerät Vollintegrierte Getriebesteuerung auf Störungen überprüft. Das Auftreten einer Störung wird über den CANDatenbus an das Steuergerät ME gesendet oder ab 06/2007 vom Steuergerät Vollintegrierte Getriebesteuerung selbst gespeichert und verwaltet. T1/x X11/4 Y32 Y49/x Y58/1 Y58/4 Y62/x Zündspulen Prüfkupplung Diagnose Umschaltventil Luftpumpe Stellmagnete Nockenwelle Umschaltventil Regenerierung Absperrventil Aktivkohlebehälter (bei USA) Kraftstoff-Einspritzventile Überwachung sonstiger abgasrelevanter Komponenten • • • • • • • • • • • Geber Fahrpedal Temperaturfühler Ansaugluft und Kühlmittel Druckgeber Saugrohr Hall-Geber Nockenwelle und Kurbelwelle Stellmagnete Nockenwelle Steuergerät ME (Motorsteuergerät) Kraftstoff-Einspritzventile Zündspulen Klopfsensor Heißfilm-Luftmassenmesser Stellglied Drosselklappe Tankdichtheitsprüfung (bei USA) Bei der Überwachung der Be- und Entlüftungsanlage der Tankanlage werden Undichtigkeiten durch Anlegen von Unterdruck erkannt. Die Überwachungsfunktion ermöglicht außerdem, Störungen am Absperrventil Aktivkohlebehälter festzustellen. Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 21 On-Board-Diagnose Diesel-Motoren Überwachte Systeme und Komponenten Eingangssignale B2/5 B4/6 B5/1 B6/x B11/4 B17/8 B19/x B28/5 B28/8 B37 Heißfilm-Luftmassenmesser Raildrucksensor Geber Ladedruck Hall-Geber Nockenwelle Temperaturfühler Kühlmittel Temperaturfühler Ladeluft Temperaturfühler Abgas (bei DPF) Druckgeber nach Luftfilter Differenzdruckgeber (bei DPF) Geber Fahrpedal Das On-Board-Diagnosesystem bei Diesel-Motoren umfasst die Überwachung folgender abgasrelevanter Systeme und Komponenten: Überwachung Lambdasondenheizung Die Diagnose der Sondenheizung der Lambdasonde (Breitband-Lambdasonde) besteht aus der Prüfung des Kalibrierungs- und des Nernst-Zellen-Widerstands nach dem Motorstart und aus der Überwachung der Ansprechgeschwindigkeit der Lambdasonde. Überwachung Lambdasonde Durch Überwachung der Lambda-Regelfrequenz und der Ansprechgeschwindigkeit der Lambdasonde wird die korrekte Regelung und die Alterung der Lambdasonde erkannt. 22 B50 B70 CAN G3/x M16/5 N3/9 N14/3 R9 Y3/8n4 Temperaturfühler Kraftstoff Hall-Geber Kurbelwelle Controller Area Network O2 -Sonden vor KAT (Lambdasonden) Drosselklappenansteller Steuergerät CDI Glühzeitendstufe Glühkerzen Steuergerät Vollintegrierte Getriebesteuerung Laufruhe-Erkennung Um den Katalysator bei Verbrennungsaussetzern vor thermischer Überlastung zu schützen, wird der Motorlauf (Laufruhe) ständig überwacht. Verbrennungsaussetzer werden erkannt, indem kleinste Schwankungen der Motordrehzahl (Kurbelwellendrehzahl) ausgewertet werden. Überwachung Glühanlage Die Glühzeitendstufe prüft sich selbst und die Glühkerzen auf Störungen und meldet auftretende Störungen dem Steuergerät CDI. b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – On-Board-Diagnose Diesel-Motoren Überwachte Systeme und Komponenten Ausgangssignale A1e16 A1e26 A1e58 CAN G3/x M16/5 M55 N3/9 Vorglühkontrollleuchte Kontrollleuchte CHECK ENGINE (bei USA) Kontrollleuchte Motordiagnose (außer USA) Controller Area Network O2 -Sonden vor KAT (Lambdasonden) Drosselklappenansteller Motor Einlasskanalabschaltung Steuergerät CDI Überwachung Automatikgetriebe Das Automatikgetriebe wird durch das Steuergerät Vollintegrierte Getriebesteuerung auf Störungen überprüft. Das Auftreten einer Störung wird über den CANDatenbus an das Steuergerät CDI gesendet oder ab 06/2007 vom Steuergerät Vollintegrierte Getriebesteuerung selbst gespeichert und verwaltet. Überwachung Abgasrückführung Die Funktion der Abgasrückführung wird über einen Stellgliedtest des Abgasrückführstellers und die Auswertung des Lambdasondensignals geprüft. Überwachung Dieselpartikelfilter (DPF) Der DPF wird, über die Messung des Abgasdrucks vor und nach dem DPF, durch den Differenzdruckgeber geprüft. N14/3 R9 X11/4 Y27/x Y74 Y76/x Y94 Y100 Glühzeitendstufe Glühkerzen Prüfkupplung Diagnose Abgasrückführsteller Druckregelventil Kraftstoffinjektoren Mengenregelventil Ladedrucksteller Überwachung sonstiger abgasrelevanter Komponenten • • • • • • • • • • • • • • • Geber Fahrpedal Temperaturfühler Ladeluft und Kühlmittel Druckgeber nach Luftfilter und Ladeluft Hall-Geber Nockenwelle und Kurbelwelle Heißfilm-Luftmassenmesser Steuergerät CDI (Motorsteuergerät) Kraftstoffinjektoren Raildrucksensor Druckregelventil Mengenregelventil Temperaturfühler Kraftstoff Ladedrucksteller Drosselklappenansteller Motor Einlasskanalabschaltung Temperaturfühler Abgas (bei DPF) Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 23 Abgasuntersuchung Abgasuntersuchung nach NEFZ Abgasuntersuchung für die Zertifizierung Abgasuntersuchung für Fahrzeuge mit OBD Zur Zertifizierung neuer Fahrzeugtypen müssen die Testfahrzeuge die Abgasuntersuchung bei einem genormten Fahrzyklus bestehen. Bei der 2-jährlichen Abgasuntersuchung (AU) muss ab folgenden Einsatzdaten die On-Board-Diagnose mitgeprüft werden: Beispiel EU: • PKW-Ottomotoren ab 2000 in neuen PKW-Typen und ab 2001 bei allen PKW-Typen • PKW-Dieselmotoren ab 2003 in neuen PKW-Typen und ab 2004 bei allen PKW-Typen Der Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) dient in der EU als Grundlage für die Ermittlung der Schadstoffemissionen und des Kraftstoffverbrauchs. Er besteht aus einem städtischen Fahrzyklus (UDC = Urban Driving Cycle) und einem außerstädtischen Fahrzyklus (EUDC = Extra Urban Driving Cycle). Diese Fahrzyklen sollen typische Verkehrssituationen auf dem Rollenprüfstand simulieren. Werden bei der Prüfung Fehlercodes oder sonstige Abweichungen festgestellt, wird keine AU-Plakette erteilt. AU mit OBD bei Erstzulassung bis 31.12.2005 1. Sichtprüfung Ein NEFZ-Prüfzyklus besteht aus: • • • • Kaltstart bei 20 °C Dauer von 20 min Wegstrecke von 11 km Maximale Geschwindigkeit von 120 km/h Der Abgastest für die Zertifizierung besteht aus dem UDC- und EUDC-Prüfzyklus. Die dabei gemessenen Schadstoffemissionen werden auf die Wegstrecke umgerechnet. Die Kontrollleuchte Motordiagnose/CHECK ENGINE muss bei Zündung EIN aufleuchten und nach dem Motorstart wieder erlöschen. 2. Kontrolle Kontrolle der schadstoffrelevanten Systemdaten auf Einhaltung der Fahrzeugsollwerte nach den Vorgaben des Fahrzeugherstellers. Neuer Europäischer Fahrzyklus (NEFZ) UDC Urban Driving Cycle (städtischer Fahrzyklus) EUDC Extra Urban Driving Cycle (außerstädtischer Fahrzyklus) 24 b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Bei betriebswarmem Motor und Katalysator sind über die Prüfkupplung Diagnose auszulesen: • Der Fehlerspeicher • Die abgasrelevanten Systemdaten: - Leerlaufdrehzahl - Motortemperatur - Istwerte, die eine Aussage über die Funktionsfähigkeit des Abgasreinigungssystems erlauben AU bei Erstzulassung ab 01.01.2006 Bei Fahrzeugen mit einer Erstzulassung ab dem 01.01.2006 genügt die optische Sichtkontrolle sowie das Auslesen und Prüfen der im Fahrzeug gespeicherten abgasrelevanten Daten, wie z.B. Fehlercodes und Readiness-Codes. Weiterhin sind im Auspuffendrohr zu prüfen: Das heißt für die AU in der Werkstatt: • Der Wert für Lambda mit einer zulässigen Abweichung von r 2 % bei erhöhtem Leerlauf • Der CO-Gehalt im Abgas bei erhöhtem Leerlauf (mindestens 2.500/min) • Die Kontrollleuchte Motordiagnose/CHECK ENGINE muss bei Zündung EIN aufleuchten und nach dem Motorstart wieder erlöschen • Der Fehlerspeicher darf keine emissionsrelevanten Fehlercodes enthalten • Die kontinuierlichen und zyklischen OBD-Überwachungstests müssen in Ordnung sein (ReadinessCodes gesetzt) • Sichtprüfung der Auspuffanlage auf Vollständigkeit, Dichtheit und Beschädigung Gibt der Hersteller keinen Wert für Lambda (O) vor, ist O = 0,97 bis 1,03 als zulässiger Wert anzusetzen. Für den CO-Gehalt bei erhöhtem Leerlauf gilt bei EURO 3 ein höchstzulässiger Emissionsanteil von 0,3 Vol % und bei EURO 4 von 0,2 Vol % als höchstzulässiger Wert (einschließlich aller Toleranzen). Das heißt für die AU in der Werkstatt: • Die Kontrollleuchte Motordiagnose/CHECK ENGINE muss bei Zündung EIN aufleuchten und nach dem Motorstart wieder erlöschen • Der Fehlerspeicher darf keine emissionsrelevanten Fehlercodes enthalten • Die Leerlaufdrehzahl muss innerhalb der Toleranz liegen • Die Motortemperatur und weitere Istwerte müssen über die Prüfkupplung Diagnose ausgelesen werden können • Abgasmessung im Auspuffendrohr Abgasuntersuchung Abgasuntersuchung mit OBD Somit entfällt die Abgasmessung im Auspuffendrohr, es sei denn, der Prüfer entdeckt einen offensichtlichen Defekt am Abgasreinigungssystem oder es sind nicht alle Readiness-Codes gesetzt. $ Fehlerspeicher Auf keinen Fall darf kurz vor einer AU der Fehlerspeicher gelöscht werden, da damit auch die Ergebnisse der OBD-Überwachungstests (Readiness-Codes) zurückgesetzt werden. Bevor eine AU durchgeführt werden kann, müsste das Fahrzeug dann erst mehrere Fahrzyklen durchfahren oder die Prüfbereitschaft (Readiness-Code) müsste manuell für alle zyklisch überwachten Systeme wieder hergestellt werden. Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 25 Systemkomponenten Prüfkupplung Diagnose Die Prüfkupplung Diagnose ist bei Mercedes-Benz die genormte Schnittstelle zwischen dem Diagnosegerät (DAS oder Generic Scan Tool) und dem OBD II/EOBDSystem des Fahrzeugs. Die Prüfkupplung ist in Form, Einbauort und Art der zu übertragenden Daten nach „ISO15031-3“ bzw. „SAE J1962“ genormt. Die Steckverbindung der Prüfkupplung hat eine vorgeschriebene Form und Mindestbelegung (Pinbelegung). Die übrige Belegung ist herstellerspezifisch, d. h. jeder Hersteller kann weitere Daten- bzw. Diagnosezugänge oder zusätzliche Sensordaten aufschalten. Einbaustelle X11/4 Prüfkupplung Diagnose Die Einbaustelle muss so gewählt sein, dass sie für das Wartungspersonal leicht zugänglich und vor unbeabsichtigten Beschädigungen unter normalen Nutzungsbedingungen geschützt ist. Sie muss im Cockpitbereich des Fahrers (bis maximal 300 mm neben der Fahrzeuglängsachse in Richtung Beifahrer) liegen. Pinbelegung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 26 Herstellerspezifisch Datenübertragung nach SAE J1850 (Minus) Herstellerspezifisch (bei Mercedes-Benz bis 2004 Motordrehzahlsignal TNA/TD) Fahrzeugmasse (Kl. 31) Elektronikmasse (Kl. 31) CAN-Datenbus (High) nach ISO15765-4 Datenübertragung nach ISO 9141-2 (K-Leitung) Herstellerspezifisch (bei Mercedes-Benz Kl. 15/87) Herstellerspezifisch Datenübertragung nach SAE J1850 (Plus) Herstellerspezifisch Herstellerspezifisch Herstellerspezifisch CAN-Datenbus (Low) nach ISO15765-4 Datenübertragung nach ISO 9141-2 (L-Leitung) Batterieplus (Kl. 30) b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – Die Kontrollleuchte Motordiagnose/CHECK ENGINE ist bei Mercedes-Benz die vorgeschriebene Fehlfunktionsanzeige (MIL = Malfunction Indicator Lamp), die dem Fahrer das Auftreten emissionsrelevanter Störungen anzeigt. Sie befindet sich im Kombiinstrument und besteht aus einem nach ISO genormten „gelben Motorsymbol“ bzw. bei USA-Fahrzeugen aus dem gelben Schriftzug „check engine“. Systemkomponenten Kontrollleuchte Motordiagnose/CHECK ENGINE Die Kontrollleuchte wird vom Motorsteuergerät angesteuert. Aufleuchten Die Kontrollleuchte leuchtet bei Zündung EIN bis zum Motorstart (Funktionstest) und nach dem Auftreten einer emissionsrelevanten Störung in zwei aufeinander folgenden Fahrzyklen permanent. A1e58 Kontrollleuchte Motordiagnose Eine bereits zuvor im Fehlerspeicher gespeicherte emissionsrelevante Störung wird bei erneutem Auftreten sofort angezeigt. Wird die Störung als KAT-schädigend eingestuft (z.B. vermehrte Verbrennungsaussetzer), blinkt die Kontrollleuchte. Erlöschen Die Kontrollleuchte erlischt, wenn die erkannte Störung in drei aufeinander folgenden Fahrzyklen nicht mehr aufgetreten ist oder der Fehlerspeicher (nach erfolgter Reparatur) gelöscht wird. A1e26 Kontrollleuchte CHECK ENGINE (bei USA) $ Erkannte, nicht emissionsrelevante Störungen werden im Fehlerspeicher gespeichert, aber dem Fahrer über die Kontrollleuchte Motordiagnose/CHECK ENGINE nicht angezeigt. Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 27 Anhang 28 Abkürzungen A/C EPA Air Conditioning Environmental Protection Agency (USA) AGR EU Abgas-Rückführung Europäische Union AU EUDC Abgas-Untersuchung Extra Urban Driving Cycle CAN ESP Controller Area Network Elektronisches Stabilitäts-Programm CARB EWG California Air Resources Board (Kalifornien) Europäische Wirtschafts-Gemeinschaft CDI ISO Common-Rail Diesel Injection International Organization for Standardization CCR KAT California Code of Regulations Katalysator CVN KWP Calibration Verification Number Key Word Protocol DAS LEV Diagnose-Assistenz-System Low-Emission Vehicle DPF LKW Diesel-Partikel-Filter Last-Kraft-Wagen DTC ME Diagnostic Trouble Code Motronic mit Elektronischem Fahrpedal ECE MIL Economic Commission for Europe Malfunction Indicator Lamp EOBD MLIT Europäische On-Board-Diagnose Ministry of Land, Infrastructure and Transport of Japan b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – NEFZ SONP Neuer Europäischer Fahrzyklus Start of Normal Production OBD VGS On-Board-Diagnose Vollintegrierte Getriebe-Steuerung UDC VIN Urban Driving Cycle Vehicle Identifikation Number USA VPWM United States of America Variable Pulse Width Modulation PCM VVT Powertrain Control Module Variable Valve Timing PCV WIS Positive Crankcase Ventilation Werkstatt-Informations-System Anhang Abkürzungen PID Parameter Identifier PKW Personen-Kraft-Wagen PVE Production Vehicle Evaluation (Kalifornien) PWM Pulse Width Modulation RBM Rate Based Monitoring SAE Society of Automotive Engineers (USA) SCN Software Calibration Number Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 29 Anhang 30 Richtlinien und Normen Richtlinie ISO-Norm SAE-Norm Gesetzliche Grundlage in der EU 70/220/EWG Anhang XI — — Gesetzliche Grundlage OBD II ab Modelljahr 2004 in den USA CCR title 13 section 1968.2 — — Diagnose Test-Modi (Mode 1...9) — ISO 15031-5 SAE J1979 Standardisierte Fehlercodes (DTC) — ISO 15031-6 SAE J2012 Fehleranzeige mit handelsüblichem Auslesegerät (Generic Scan Tool) — ISO 15031-4 SAE J1978 Standardisierte Benennungen und Abkürzungen von Komponenten und Systemen — ISO 15031-2 SAE J1930 Diagnose-Steckdose — ISO 15031-3 SAE J1962 Manipulationsschutz — ISO 15031-7 SAE J2186 KWP-Übertragungsprotokoll — ISO 9141-2 SAE J1979 KWP 2000-Übertragungsprotokoll — ISO 14230-4 SAE J1979 VPWM-Übertragungsprotokoll — — SAE J1850 PWM-Übertragungsprotokoll — — SAE J1850 CAN-Übertragungsprotokoll — ISO 15765-4 — b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – K A Abgastest für die Zertifizierung . . . Abgasuntersuchung mit OBD . . . . Ausgangssignale bei Diesel-Motoren Ausgangssignale Otto-Motoren . . . . . . . . . . . 24 . . . . . . . . 24 . . . . . . . . 23 . . . . . . . . 21 Komponentenprüfung . . . . . . Kontinuierliche Überwachung . . Kontrollleuchte CHECK ENGINE Kontrollleuchte Motordiagnose . Anhang Stichwörter . . . . . . . . . . 18 . . . . . . . . . . 17 . . . . . . . . . . 27 . . . . . . . . . . 27 C L CAN-Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 CVN-Codierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Lambda-Regelkreiswerte . . . . . . . . . . . . . . 17 M D Daten-Schnittstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Diagnose-Assistenz-System . . . . . . . . . . . . . 11 Diagnosegerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Manipulationsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Motorsteuergerät Selbstüberwachung . . . . . . . 17 N NEFZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 E Eingangssignale Diesel-Motoren . . . . . . . . . . 22 Eingangssignale Otto-Motoren . . . . . . . . . . . . 20 O On-Board-Diagnose I . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 On-Board-Diagnose II . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 F Fahrzyklus . . . . . . . . . . . . . Fehleranzeige . . . . . . . . . . . Fehlercode . . . . . . . . . . . . . Fehlererkennung . . . . . . . . . Fehlerlöschung . . . . . . . . . . Fehlerspeicherung Pending DTC Fehlerspeicherung Stored DTC . Fehlerumgebungsdaten . . . . . Folgefehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 P . . . . . . . . . . 16 Prüfbereitschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Prüfkupplung Diagnose . . . . . . . . . . . . . . . 26 Prüfverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 . . . . . . . . . . 15 . . . . . . . . . . 16 . . . . . . . . . . 16 . . . . . . . . . . 16 . . . . . . . . . . 16 R Readiness-Code . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 . . . . . . . . . . 14 S . . . . . . . . . . 16 SCN-Codierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 G U Gesetzliche Grundlagen ECE . . . . Gesetzliche Grundlagen EU . . . . Gesetzliche Grundlagen Japan . . . Gesetzliche Grundlagen Kalifornien Gesetzliche Grundlagen USA . . . . . . . . . . . . 11 Übertragungsprotokolle . . . . . . . . . . . . . . . 13 . . . . . . . . . .8 . . . . . . . . . 11 W . . . . . . . . . 10 Wirkungskette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Wirkungskettenprüfung . . . . . . . . . . . . . . . 18 . . . . . . . . . .9 H Z Herstellerspezifische OBD-Daten . . . . . . . . . . 17 Historie OBD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7 Zusammenfassung Richtlinien und Normen . . . . 30 Zyklische Überwachung . . . . . . . . . . . . . . . 17 I Identifizierungsmerkmale . . . . . . . . . . . . . . 17 Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) b – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 – 31 Anhang 32 Notizen b Systembeschreibung On-Board-Diagnose II (OBD II / EOBD) – Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 07 / 2007 –