Umweltcontrolling Migros - Bundesamt für Energie BFE

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Umweltcontrolling Migros - Bundesamt für Energie BFE
Umweltcontrolling Migros
April 2004
Umweltcontrolling Migros
Jahresbericht 2003
zum Jahresbericht
vers le rapport annuel
verso il rapporto annuale
to the annual report
Bericht
Normal
Umweltcontrolling Migros 2003
Bericht für EnergieSchweiz
Alle Infos zum Engagement der Migros für Mensch, Tier und Natur
finden Sie unter www.migros.ch und zwar unter 'Engagement'.
MIGROS-GENOSSENSCHAFTS-BUND
Logistik-TA, Ökologie
8. April 2004
Patrick Walser
MGB, Logistik-TA
Umweltcontrolling Migros 2003
Seite 2 / 33
Inhaltsverzeichnis
1
Summary ........................................................................................................................3
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
Betriebsökologie in der Migros....................................................................................3
Das Jahr 2003 ................................................................................................................3
Ziele aus der Umwelt- und Sozialpolitik ......................................................................3
Übersicht Umweltkennzahlen der Migros ...................................................................4
Systemabgrenzung .......................................................................................................5
2
Politik und Nachhaltigkeit ............................................................................................6
2.1
2.2
2.3
2.4
Statement der Konzernleitung .....................................................................................6
Die Strategie ist klar......................................................................................................6
Organisation & Umsetzung ..........................................................................................7
GRI – Global Reporting Initiative (index).....................................................................9
3
Energie und Wasser ....................................................................................................11
3.1
3.2
3.3
3.4
Highlights 2003............................................................................................................11
Beurteilung, Zielerreichung........................................................................................11
Ziele, Ausblick .............................................................................................................12
Zahlen & Fakten der Migros Gesamt .........................................................................12
a)
Die Entwicklung des Migros-Detailhandels seit 1990 ..........................................12
b)
Energie- und Wasserbedarf nach Verbraucher....................................................14
Zahlen & Fakten der Genossenschaften ...................................................................15
a)
Filialen..................................................................................................................15
b)
Betriebszentralen .................................................................................................17
Zahlen & Fakten der Industriebetriebe ......................................................................19
Zahlen & Fakten der Logistikbetriebe und des MGB ...............................................21
a)
Logistikbetriebe ....................................................................................................21
b)
Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) ................................................................23
3.5
3.6
3.7
4
Klima und Emissionen ................................................................................................25
4.1
4.2
4.3
4.4
Highlights 2003............................................................................................................25
Beurteilung, Zielerreichung........................................................................................25
Ziele, Ausblick .............................................................................................................25
Zahlen & Fakten...........................................................................................................25
a)
Kohlendioxid (CO2)..............................................................................................25
b)
Kältemittel ............................................................................................................27
c)
Stickoxide (NOx), Partikel ....................................................................................28
5
Gütertransport & Mobilität..........................................................................................29
5.1
5.2
5.3
5.4
Highlights 2003............................................................................................................29
Beurteilung, Zielerreichung........................................................................................29
Ziele, Ausblick .............................................................................................................29
Zahlen & Fakten Gütertransport ................................................................................30
a)
Bahntransport.......................................................................................................30
b)
Strassentransport.................................................................................................31
c)
Vielfältige Massnahmen .......................................................................................32
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1
Summary
1.1
Betriebsökologie in der Migros
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Seit 1975 verfügt die Migros über detaillierte Verbrauchsstatistiken der Industriebetriebe und
Genossenschaften. Dank der Transparenz des Ressourcenverbrauches ist es möglich, auf
Fehlentwicklungen oder Störungen schnell zu reagieren. Kontinuierliche und transparente
Umweltkommunikation sensibilisiert die Mitarbeiter und Kunden.
Die einzelnen Umweltbereiche wie Energie, Wasser, Klima, Emissionen, Abfälle und Transport werden in den einzelnen Unterkapiteln detailliert beschrieben. Welche Betriebseinheiten
im Umweltcontrolling betrachtet werden ist im Kapitel "Systemabgrenzung Umweltcontrolling"
dargestellt.
1.2
Das Jahr 2003
Es war seit 500 Jahren der heisseste Sommer und ein kalter Winter. Naturgemäss steigen
aus diesen Gründen der Wärme- und Kühlbedarf. Zudem sind sowohl die Verkaufsfläche als
auch die Produktion um je 4% gewachsen. Entgegen diesen Faktoren haben insbesondere
der Wärmebedarf (+1%) aber auch der Elektrizitätsbedarf (+3%) nicht im selben Masse
zugenommen. "Schuld" daran sind zahlreiche Massnahmen, die in den Migros-Betrieben
kontinuierlich umgesetzt werden. Die Entwicklung des Stromverbrauchs bedarf sicherlich
erhöhter Wachsamkeit, da vermehrt zu kühlende Produkte und Klimatisierung jährlich einen
signifikanten Mehrverbrauch verursachen. Der Wasserverbrauch konnte erfreulicherweise
leicht reduziert werden. Wie auch die Recyclingquote, wobei die Abfallmenge leicht angestiegen ist.
1.3
Ziele aus der Umwelt- und Sozialpolitik
In der Umwelt- und Sozialpolitik wurden für den Bereich Betriebsökologie unter anderem
folgende Leitziele definiert:
• Verringerung des spezifischen Ressourcen- und Energieverbrauches, d.h. Mehrprodukti-
on ohne entsprechende Mehrbelastung.
• Steigerung der Transporteffizienz und Förderung innovativer und umweltschonender
Logistik- und Transportsysteme.
• Beschreiten innovativer Entsorgungs- bzw. Recyclingwege in Zusammenarbeit mit geeig-
neten Partnern.
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1.4
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Übersicht Umweltkennzahlen der Migros
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Systemabgrenzung
Die Umwelt- und Sozialpolitik ist für alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen
Unternehmen gültig. Die anderen Konzerngesellschaften erarbeiten sich spezifisch angepasste Zielsetzungen und kommunizieren in ihren eigenen Medien. Siehe z.B.:
http://www.hotelplan.ch/de/index.htm (Umwelt)
http://www.migrol.ch (Umweltschutz)
Die auf den vorliegenden Internetseiten dargestellten Resultate des Umwelt-Controllings
berücksichtigen die folgenden Unternehmen des Migros-Detailhandels:
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2
Politik und Nachhaltigkeit
2.1
Statement der Konzernleitung
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Wir strengen uns bei der Migros jeden Tag an, Ihre Wünsche mit Qualitätsprodukten zu
günstigen Preisen zu erfüllen. Wir möchten aber auch, dass Sie mit gutem Gewissen einkaufen können. Wie? Indem wir uns für faire Arbeitsbedingungen nicht nur innerhalb der Migros
sondern auch bei Produzenten und Lieferanten auf der ganzen Welt einsetzen. Indem wir
uns für umweltgerechte und tierfreundliche Produktionsstandards aber auch für betriebsökologische Verbesserungen engagieren.
Eigentlich sollte das alles selbstverständlich sein. Eigentlich. Die Formel „sozial, umweltfreundlich und erst noch günstig“ stellt jedoch eine anspruchsvolle Herausforderung dar.
Was hat Priorität? Portemonnaie? Umwelt? Menschen? Tiere?
Der Migros liegen alle Dimensionen der Nachhaltigkeit gleichermassen am Herzen.
2.2
Die Strategie ist klar
Abgeleitet vom Unternehmensleitbild hat die Verwaltung der Migros im Jahr 2003 die neue
Umwelt- und Sozialpolitik verabschiedet.
Darin wird die Lebensqualität, für die sich die Migros „mit Leidenschaft“ einsetzt, umfassend
und langfristig interpretiert. Die Lebensqualität für die zukünftigen Generationen erhalten und
uns dafür einsetzen, führt zu einer nachhaltigen Entwicklung, wie sie der Überzeugung der
Migros entspricht.
Für die Migros sind diese Gedanken nicht neu, wurden doch soziale und gesellschaftliche
Ziele schon durch G. Duttweiler verankert. Mit der Umwelt- und Sozialpolitik sollen die Stärken der Migros gepflegt werden.
Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden, unseren Lieferanten und den interessierten gesellschaftlichen Gruppen wollen wir die Zukunft aktiv mitgestalten. Wir engagieren uns
dafür, dass zwischen den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ansprüchen ein
Gleichgewicht gefunden wird (vgl. Grafik).
Die bisherige Umweltpolitik hat zu konkret messbaren Erfolgen geführt. Auch in der Öffentlichkeit wurde dieses Engagement mit einer Reihe von Energie-, Solarstrom- Umwelt- und
Nachhaltigkeitspreisen anerkannt. Das ist den initiativen Umsetzern und den mutigen Verantwortlichen in den Genossenschaften und Migros-Betrieben zu verdanken.
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Die neue Politik soll diese Initiativen der einzelnen Migros-Betriebe und Mitarbeiter weiterhin
fördern. Sie soll vor allem helfen, Prioritäten zu setzen und die Mittel gezielter einsetzen zu
können.
Die Politik gibt dazu für die wichtigsten Prozesse jeweils zwei bis drei allgemein formulierte
Leitziele vor. Aus denen werden Schwerpunkte gebildet. Die Unternehmen bleiben frei, ihren
Bedürfnissen entsprechende Detailziele zu setzen.
2.3
Organisation & Umsetzung
Entsprechend der neuen Umwelt- und Sozialpolitik ist auch die Organisation Sache der
Unternehmen. Entscheidend ist, dass Verantwortliche bestimmt sind und Umwelt- und Sozialziele in die alltäglichen Prozesse integriert werden.
Als Pilot-Genossenschaft hat die Migros Luzern ihre Strukturen entsprechend umorganisiert
und den Faktor Umwelt in ihr umfassendes Qualitätsmanagementsystem integriert. Umweltziele fliessen in die allgemeinen Zielsetzungen ein und jeder Mitarbeiter kennt seine Handlungsmöglichkeiten. Die Prozessleiter sind für die unterschiedlichen Qualitätsaspekte auch
für die Umwelt verantwortlich und werden in Teilbereichen von Spezialisten unterstützt.
Basis: QualitätsManagement
(ISO 9001:2000)
UmweltManagement
(ISO 14001)
Arbeitssicherheit
Gesundheitsschutz
(EKAS)
Food (Nearfood)
Non-Food
LebensmittelSicherheitssystem
(HACCP)
Ethik / Soziales
(Verhaltenscodex)
Risk- und KrisenManagement
Bild 1: Modell des integrierten Managementsystems
Im nächsten Jahr sollen weitere Genossenschaften und Migros-Betriebe ein integriertes
Managementsystem inkl. Umwelt-Managementsystem einführen.
In den Geschäftsleitungen der Migros-Unternehmen sind Umwelt-Verantwortliche bezeichnet. Diese setzen Ziele, genehmigen Massnahmen und Budgets und sind Empfänger der
Controlling-Resultate. Die operative Umsetzung erfolgt durch „Umwelt-Beauftragte“, die die
Basisarbeit für die Planung und die Koordination der Bereiche übernehmen.
Im Verlauf des Jahres werden im Managementkreislauf folgende Schritte absolviert:
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Kontinuierliche
Verbesserung
Management
Review
Politik
Kontrolle
Umsetzung /
Massnahmen
Planung /
Ziele
Bild 2: Managementkreislauf
Auf Basis der Unternehmenspolitik erlässt das Management im Rahmen der jährlichen Finanzplanung Ziele und lässt einen entsprechenden Massnahmenkatalog mit Terminen und
Verantwortlichkeiten ausarbeiten. Das regelmässige Controlling und das Reporting durch
den/die Umweltbeauftragte(n) zu den relevanten Massnahmen und deren Kenngrössen
stellen die notwendigen Informationen zur Steuerung der Prozesse zur Verfügung.
Im Management Review werden Erfolge oder Misserfolge ausgewiesen. Diese Resultate
bilden eine Grundlage für den nächsten Planungsprozess. Der/die Umweltverantwortliche
legt die Schwerpunkte der nächsten Planungsperiode in Absprache mit den beteiligten Organisationseinheiten frühzeitig fest.
Durch Ziele, Massnahmen und Feedback wird ein Lernprozess ausgelöst, der zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Umwelt- und Sozialleistungen führt.
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2.4
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GRI – Global Reporting Initiative (index)
1. Teil: Vision, Strategie, Profil, Governance Strukturen und Managementsysteme
Vision und Strategie (GRI 1.1, 1.2)
Die Präsidenten gehen auf den Seiten 5 & 6 des Geschäftsberichts auf das neue Leitbild der Migros
ein. Mit dem Kernpunkt, dem Einsatz für Lebensqualität, wird eine Brücke zum Konzept der Nachhaltigkeit geschaffen. Auf Seite 81 des Geschäftsberichts werden die Kernpunkte der neuen Umweltund Sozialpolitik dargestellt. Die detaillierten Leitziele können dem Leitbild sowie der Umwelt- und
Sozialpolitik entnommen werden.
Profil (GRI 2.1 – 2.9)
Grundsätzliche Informationen zur Struktur,
Rechtsform und Organisation der Migros und
ihrer Märkte sind auf den Seiten 11 und 25 des
Geschäftsberichts beschrieben.
Governance Strukturen und Managementsysteme (GRI 3.1 – 3.8, 3.20)
Das Thema Corporate Governance wird auf den
Seiten 15 bis 28 des Geschäftsberichts abgehandelt.
Die Migros ist auf dem Weg zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung nach dem GRI-Standard.
Die entsprechenden Arbeiten haben im Jahr
2003 damit begonnen, dass die Relevanz der
einzelnen Leistungsindikatoren für die Migros
eruiert worden sind. Anschliessend die bestehenden Controllingdaten auf die Anforderungen
gemäss GRI überprüft und der Handlungsbedarf
abgeleitet. Fehlende Daten sollen in Zukunft
systematisch integriert werden. Auf die GRIIndikatoren 2.10 – 2.22 wird nicht einzeln verwiesen.
Die neue Umwelt- und Sozialpolitik wurde im
Herbst 2003 verabschiedet. Die entsprechenden
organisatorischen Strukturen zur Umsetzung der
Politik sind im Aufbau begriffen. Erste Erfolg
versprechende Ansätze eines integrierten Managementsystems werden auf der Seite 81 des
Geschäftsberichts aufgezeigt.
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Im Leitbild der Migros wurden die Kundinnen und
Kunden, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
Lieferanten, die Genossenschafterinnen und
Genossenschafter als Stakeholde definiert. Auf
die GRI-Indikatoren 3.9 – 3.19 wird nicht einzeln
verwiesen.
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2. Teil: Leistungsindikatoren Ökonomie, Soziales, Ökologie
Ökonomie (GRI EC1-13)
Angaben zum Gesamtumsatz des Migros-Konzerns und der Aufteilung nach In- und Ausland finden
sich auf Seite 19 des Geschäftsberichts. Die regionalen Umsätze sind auf Seite 27 des Geschäftsberichts dargestellt. Detailangaben zu den Lohnkosten und Sozialleistungen befinden sich auf Seite 74
des Geschäftsberichts. Die Ausgaben für kulturelle, soziale und wirtschaftspolitische Zwecke sind auf
Seite 78 des Geschäftsberichts ersichtlich. Weitere detaillierte Angaben zur Konzernwertschöpfung,
zum Zins- und Steueraufwand und zu den zurückbehaltenen Gewinnen befinden sich im Finanzteil
des Geschäftsberichts.
Soziales (LA1-17, HR1-14, SO1-7, PR1-11)
Arbeitspraxis und Arbeitsqualität: Die entsprechenden Informationen findet man auf den Seiten
71 bis 74 des Geschäftsberichts. Verschiedene
Indikatoren konnten aufgrund des in Überarbeitung stehenden Controllings nur qualitativ abgehandelt werden. Weitere Indikatoren wie z.B. LA5
sind heute schweizweit noch nicht verfügbar.
Menschenrechte: Den Menschenrechten muss
im Rahmen der Produktbeschaffung hohe Priorität eingeräumt werden. Diese Massnahmen im
Rahmend des Verhaltenskodex Non-Food werden in einem Artikel erläutert beschrieben.
Gesellschaft: Die politische Haltung der Migros
und die Zusammenarbeit mit Gemeinden wird in
diesem Bericht nicht dargelegt. Entsprechende
schweizweite Aussagen können zu diesem
Zeitpunkt nicht gemacht werden. Auf einen
wichtigen Kartellfall wird auf der Seite 70 des
Geschäftsberichts eingegangen.
Ökologie (GRI EN1-35)
Über die Beschaffung von Produkten hat die
Migros den grössten Einfluss auf die Umwelt.
Durch zertifizierte Produkte und ethische Projekte werden indirekt Energieverbrauch, Biodiversität und auch Emissionen beeinflusst (siehe auch
Seiten 34-39 im Geschäftsbericht).
Ökologisch wichtig sind auch die Auswirkungen
der einzelnen Migros-Betriebe, der Transporte
und der Filialen. Wichtige Themen dabei sind der
Energie- und Wasserverbrauch, der Gütertransport und die Verpackungen und Abfälle. Speziell
behandelt werden die Auswirkungen der Migros
auf das Klima und die Verwendung von Ozon
abbauenden Stoffen.
Für die Überprüfung der Gesetzeskonformität
besteht noch nicht für die ganze MigrosGemeinschaft ein geeignetes Verfahren.
Über einzelne GRI-Indikatoren können noch
keine Informationen veröffentlicht werden.
Konsumentengesundheit: Das ganze Qualitätsmanagement der Migros ist im Umbau und wir im
Jahr 2004 ganz neu strukturiert werden. Darum
wird auf eine umfassende Darstellung verzichtet.
Einzelne Qualitätsaspekte finden sich auf den
Seiten 41, 79 und 80 des Geschäftsberichts.
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3
Energie und Wasser
3.1
Highlights 2003
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• Best Practice: Über den Energieverbrauch einer Filiale wird zu einem grossen Teil wäh-
rend des Planungsprozesses entschieden. Unter der Bezeichnung „best practice in der
Haustechnik“ hat der MGB begonnen, einfache, günstige und effiziente Konzepte in einer
speziellen Dokumentation aufzubereiten, zu schulen und so den Genossenschaften als
Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen. Best practice - Konzepte fördern gezielt den rationellen Energieeinsatz und erhöhen so die Energieeffizienz der Genossenschaften.
• Solare Kälte: Beim MGB steht seit rund einem Jahr eine Kälteanlage in Betrieb, welche
im Sommer aus der Solarstrahlung Klimakälte produziert. Die für die Schweiz innovative
Anlage läuft zur hohen Zufriedenheit der Nutzer.
• Neues Kältekonzept: In der neuen Trendfiliale Puls 5 im Zürcher Industriequartier wurde
erstmals ein innovatives Konzept für die Produktkühlung realisiert. TK200X arbeitet mit
nur noch einem Kreislauf für die Plus- und Tiefkühlung. Bei gleicher Energieeffizienz werden die Kosten deutlich gesenkt.
• EnergieSchweiz: Die Migros unterstützte im Herbst 2003 die Lancierung der Gebäude-
kampagne von EnergieSchweiz aktiv. Ziel ist die Reduktion des Wärmebedarfs von Neubauten. Mit der soeben vollendeten Minergie-Sanierung des MGB-Hochhauses am Zürcher Limmatplatz konnte durch die Grundwasser-Kühlung, die Reduktion der Lüftung und
ein ausgeklügeltes Beleuchtungssystem namhafte Einsparungen an Elektrizität und Wärme erzielt werden - und dies bei einer deutlichen Komfortsteigerung.
• Energiepreis Zürich: Das „Energie Modell Zürich“, ein Zusammenschluss grosser Ener-
gieverbraucher des Kantons Zürich, hat die Genossenschaft Migros Zürich mit dem alle
zwei Jahre verliehenen Wanderpreis ausgezeichnet. Damit wird das nachhaltige Engagement der Migros Zürich in den Bereichen Energieeffizienz und Klimaschutz gewürdigt.
• TK-Abdeckung: Die Ausrüstung von Tiefkühlmöbeln mit Glasschiebeabdeckungen wurde
von weiteren Genossenschaften mit Erfolg in Angriff genommen. Sie reduziert den Elektrizitätsverbrauch der Möbel um bis zu 40 %.
3.2
Beurteilung, Zielerreichung
• Für die Produktkühlung, die Ladenlüftung, die Beleuchtung und für die vielfältigen Prozes-
se in den Industriebetrieben und Betriebszentralen werden in der Migros grosse Mengen
an Energie verbraucht. Der effiziente Einsatz der Ressourcen hat innerhalb der Migros
schon seit den 70er-Jahren einen hohen Stellenwert.
• Für die Entwicklung des absoluten Ressourcen-Verbrauches gibt es im Lebensmittelbe-
reich diverse Indikatoren, welche in unterschiedliche Richtungen weisen:
a) Treibende Faktoren: Die Erhöhung der Verkaufsflächen und die Mehrproduktion waren
auch im Jahr 2003 die grundlegenden treibenden Faktoren für den Energieverbrauch. Die
anhaltende Vergrösserung des Sortiments an Frischprodukten führt zu mehr Kälteenergiebedarf auf der ganzen Produktionslinie bis zum Kunden. Das Jahr 2003 hat zudem
auch klimabedingte Zunahmen verursacht. Die kalten Wintermonate liessen den Wärmebedarf für Heizzwecke stark ansteigen. Der heisse Sommer führte zu einem Elektrizitätsmehrverbrauch in den Bereichen der Produktkühlung und Klimatisierung.
b) Einsparungen: Einsparmassnahmen konnten diese Effekte teilweise kompensieren.
Deutliche Effizientsteigerung wird in der Regel vor allem bei Ersatzbauten und Anlagenersatz realisiert. Im Filialbereich sind sowohl bei Kälteanlagen wie auch im Bereich der Ladenlüftung grosse Projekte umgesetzt worden. In der Industrie sind es vorab WärmerückVersion 8. April 2004
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gewinnungen, teilweise aber auch Massnahmen im Bereich Elektrizität (z.B. Kälteoptimierungen), welche grosse Reduktionen gebracht haben.
• Spezifisch konnten sowohl bei den Filialen als auch im Produktionsbereich Verbesserun-
gen erreicht werden. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die gesetzten Ziele realistisch sind
und die Massnahmen dazu ergriffen werden.
• Mittlerweile verwenden die Betriebe des Migros-Detailhandels gleichviel Gas wie Heizöl.
3.3
Ziele, Ausblick
• Die internen Ziele in den Bereichen Elektrizität und Wasser orientieren sich an den mit der
EnAW erarbeiteten Zielen. Diese Ziele wurden im Jahr 2003 mit Massnahmenplanungen
hinterlegt und damit verifiziert. Im Bereich Wasser sind interne Ziele vorhanden.
• Die Erfassung der Massnahmen ist eine Grundlage für die zukünftige Zielkontrolle. Die
Methoden dazu befinden sich zurzeit in Entwicklung. Gleichzeitig wurde auch die konventionelle Verbrauchserfassung überarbeitet und verbessert.
3.4
Zahlen & Fakten der Migros Gesamt
Die Migros Gesamt besteht gemäss Abgrenzung des Umweltcontrollings aus den Genossenschaften (Betriebszentralen + Filialen), den Industriebetrieben, den Logistikbetrieben
sowie dem Migros-Genossenschafts-Bund (MGB). Er entspricht damit in etwa dem MigrosDetailhandel.
a)
Die Entwicklung des Migros-Detailhandels seit 1990
Die Entwicklung der Bezugsgrössen wie Produktion und Verkaufsfläche zeigen sehr deutlich
das grosse Wachstum und sind mit ein Grund für den steigenden Energiebedarf der Migros
innerhalb der letzten 10 Jahre (Grafik 1). Insbesondere der Strombedarf korreliert sehr stark
mit den aufgeführten Grössen. Hingegen konnte der Wärmebedarf über die letzten Jahre in
etwa konstant gehalten werden, was in Hinblick auf die resultierenden CO2-Emissionen und
das CO2-Gesetz als sehr positiv zu bewerten ist (Grafik 3).
Entwicklung Energie im Vergleich zur Entwicklung
von Produktionsfaktoren (Jahr 2000 = 100% )
Strom
Wärme
Hergestellte Produktmenge
Verkaufsfläche VFL
120%
110%
100%
90%
80%
70%
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
60%
Grafik 1: Entwicklung der Energie im Vergleich zu Produktionsfaktoren (Jahr 2000 = 100%)
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866'790
856'033
838'815
790'030
757'965
748'607
722'871
Seite 13 / 33
712'193
705'983
682'791
668'147
800'000
700'000
647'522
900'000
628'970
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Umweltcontrolling Migros 2003
600'000
500'000
400'000
2002
2003
584'617
593'189
2002
2003
2001
586'669
2000
563'787
2001
542'216
1999
2000
1998
528'112
1998
1999
1997
527'324
1997
1996
549'716
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
1990
300'000
200'000
100'000
532'986
522'578
503'401
521'426
1993
1994
1995
540'008
1991
1992
518'995
600'000
1990
Grafik 2: MWh Strom
500'000
400'000
300'000
200'000
100'000
0
Grafik 3: MWh Wärme (Wärme: Heizöl, Erdgas, Fernwärme, exkl. erneuerbare Brennstoffe)
Die Herkunft der Wärme (ohne erneuerbare Brennstoffe) zeigt, dass mittlerweile gleichviel
Gas wie Heizöl in der Migros verwendet wird. Dies wirkt sich günstig auf die CO2Emissionen aus (siehe Kapitel "Klima & Emissionen").
Grafik 4: Wärmemix, 2003
Der absolute Wasserverbrauch (Trinkwasser ab Netz & Eigene Quellen) konnte seit 1990
reduziert werden und verläuft seit 2000 in etwa konstant.
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8'620
8'572
8'751
8'916
8'910
1999
2000
2001
2002
2003
9'113
8'637
1997
1998
9'003
1996
9'827
9'284
1994
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1995
10'002
9'831
1993
10'239
1991
10'000
1992
10'436
12'000
1990
MGB, Logistik-TA
Umweltcontrolling Migros 2003
8'000
6'000
4'000
2'000
0
Grafik 5: Wasserverbrauch in 1000 m3
b)
Energie- und Wasserbedarf nach Verbraucher
Über die Hälfte des Stromverbrauchs der Migros wird durch die 592 Migros-Filialen verursacht. Elektrizität wird in den Filialen vor allem durch Produktkühlung verbraucht. Weitere
wichtige Verbraucher sind die Beleuchtung und die Lüftung/Klimatisierung. Auch in den
Industriebetrieben spielt die Kühlung eine wichtige Rolle.
Grafik 6: Strom, 2003
Die Industriebetriebe verbrauchen zwei Drittel des gesamten Wärmebedarfs der Migros.
Wärme wird zum grössten Teil für die Produktion benötigt, z.B. zum Backen (Jowa AG) oder
zum Kochen und Sterilisieren/Uperisieren (Bischofszell Nahrungsmittel AG, Estavayer Lait
SA). Die Filialen benötigen Brennstoffe zum Heizen.
Grafik 7: Wärme, 2003
Wasser wird insbesondere für die Produktionsprozesse in den Industriebetrieben benötigt.
Im Lebensmittelbereich (z.B. Bischofszell Nahrungsmittel AG, Estavayer Lait SA, Seba
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Umweltcontrolling Migros 2003
Seite 15 / 33
Aproz SA) gelangt viel Wasser in die Produkte. Oft muss auch mit Wasser oder Warmwasser
gereinigt werden – sei das prozessbedingt oder aus Hygienegründen. Die Filialen setzen
zum Teil noch Wasser für die Rückkühlung der gewerblichen Kälte ein. Ansonsten wird
Trinkwasser im Ladenbereich für Metzgerei, Blumen und Gemüse/Früchte, sowie im Sanitärbereich verwendet.
Grafik 8: Wasser, 2003
3.5
a)
Zahlen & Fakten der Genossenschaften
Filialen
Der Energiebedarf einer Filiale verteilt sich zu rund 80% auf Strom und 20% auf Wärme.
Um die Zunahme des Energieverbrauchs durch wachstumsbedingte Flächenzunahme und
längere Ladenöffnungszeiten zu kompensieren, muss die Energie-Effizienz erhöht werden
(Grafik 2 & 4).
In der Filialgestaltung sowie im Produktesortiment sind weitere Tendenzen feststellbar, die
sich negativ auf den Stromverbrauch auswirken (Grafik 1): Mehr Produkte, die gekühlt werden müssen (Produktkühlung beträgt heute ca. 50 bis 70% des Stromverbrauchs), neue
Anforderungen an die Beleuchtung, Backöfen und Grills in den Läden sowie mehr Rolltreppen und Aufzüge.
Um diesen Tendenzen entgegen zu wirken, wird u.a. die Effizienz der Kühlung und Ladenbelüftung erhöht (z.B. Abdeckung der Tiefkühltruhen mit Glasdeckeln).
Dank Effizienzverbesserungen der Lüftungsanlagen und der Nutzung der Abwärme unserer
Kühlanlagen zeigt der absolute und spezifische Wärme- und Wasserverbrauch seit 1981
nach unten (Grafik 3 bis 6).
Mit der Änderungen Controlling-Konzeptes 2003 werden die allgemeinen Bereiche (Mall,
Parking) nicht mehr erfasst, was eine leichte Reduktion der Zahlen bewirkt. Das neue Konzept erlaubt aber auch detailliertere und schnellere Aussagen zu den einzelnen Verbrauchskategorien. Bis heute umfasste ein Objekt im Umwelt-Controlling sowohl den Supermarkt,
wie auch Restaurant und Fachmarkt, was die Interpretation der Verbrauchswerte erschwerte.
Mit dem neuen Filialcontrolling können die einzelnen Flächenkategorien getrennt analysiert
werden.
Eine deutliche Erhöhung des Stromverbrauches 2003 wurde durch den warmen Sommer
verursacht. Der Verbrauch für die Produktekühlung lag deutlich höher als im Vorjahr. Andrerseits war auch der Wärmeverbrauch klimabedingt höher, da deutlich mehr Heizgradtage
gezählt wurden.
Version 8. April 2004
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472'858
489'875
2003
2002
470'621
481'150
2001
2000
456'714
1999
431'282
435'236
1998
1997
417'257
1996
408'467
401'368
Seite 16 / 33
1995
1994
375'396
388'382
1993
1992
363'089
1991
1990
500'000
450'000
400'000
350'000
300'000
250'000
200'000
150'000
100'000
50'000
0
350'783
MGB, Logistik-TA
Umweltcontrolling Migros 2003
429
428
447
447
445
455
446
456
464
463
466
469
465
500
465
Grafik 1: MWh Strom
400
300
200
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
1990
100
137'060
126'568
132'403
125'286
130'769
129'520
124'464
145'081
134'059
140'000
133'783
156'741
145'262
154'734
160'000
152'728
Grafik 2: kWh Strom pro m2 Verkaufsfläche
120'000
100'000
80'000
60'000
40'000
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
1990
20'000
127
119
123
115
120
1999
2000
2001
2002
2003
137
127
1996
1998
158
1995
150
1997
155
152
1994
1992
174
200
194
1991
200
203
250
1990
Grafik 3: MWh Wärme (Wärme: Heizöl, Erdgas, Fernwärme, exkl. erneuerbare Brennstoffe)
100
0
1993
50
Grafik 4: kWh Wärme pro m2 Verkaufsfläche
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2'640
2'585
2'613
2'556
2'751
3'151
2'809
3'168
3'767
Seite 17 / 33
3'399
4'016
4'000
3'500
3'000
3'892
4'175
4'500
4'334
MGB, Logistik-TA
Umweltcontrolling Migros 2003
2'500
2'000
1999
2000
2001
2002
2003
2.7
2.4
2.4
2.3
2.3
1999
2000
2001
2002
2003
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
1990
1'500
1'000
500
3.3
2.9
1997
1998
3.5
1996
4.4
4.0
3.0
3.8
4.7
1993
5.4
5.0
5.0
1992
6.0
5.7
Grafik 5: Wasserverbrauch in 1000 m3
2.0
1995
1994
1991
0.0
1990
1.0
Grafik 6: m3 Wasser pro m2 Verkaufsfläche
b) Betriebszentralen
Die 10 Betriebszentralen der Migros sind vor allem für die Kommissionierung und Verteilung
von Frischeprodukten für die regionalen Filialen zuständig. Daneben sind Betriebszentralen
aber auch in der Produktion tätig, z.B. im Fleisch- und Fischbereich oder Bananen-Reifung.
Die Einsparung im Wärmebereich (Grafik 9) wurde durch eine leichte Zunahme des Stromverbrauchs (Grafik 1) kompensiert, womit der Energiebedarf in etwa konstant geblieben ist.
Gut 60% des Energiebedarfes entfällt auf den Strom. Die 40% Wärme setzt sich zu gut 30%
aus Heizöl, knapp 15% Gas, 20% Fernwärme und zu 35% aus der Abwärmenutzung unserer
eigenen Verbrennungsanlagen zusammen. Mit der Abwärmenutzung werden etwa 3 Millionen Liter Heizöl eingespart.
Der Wasserbedarf (Grafik 11) konnte ebenfalls gesenkt werden. Der Trinkwasserverbrauch
wird durch Massnahmen wie die Regenwassernutzung oder die Wiederverwendung von
schwach verunreinigtem Wasser minimiert. Teilweise gründet die Wassereinsparung auch
auf der Auslagerung von Produktionsaktivitäten. So hat zum Beispiel die Genossenschaft
Zürich ihre Milchverarbeitung an die Elsa (Estavayer Lait SA) übergeben. Die Milch- und
Fleischverarbeitung sowie die Reinigung der Mehrweggebinde sind die wichtigsten Wasserverbraucher in den Betriebszentralen.
Als Mass für die Effizienz können bei den Betriebszentralen die Umweltkennzahlen in Relation zum Verkaufsgebiet, d.h. zur Verkaufsfläche gebracht werden. Die Betriebszentralen
wenden demzufolge immer weniger Energie und Wasser auf, um die Produkte auf ihre Filialen zu kommissionieren (Grafik 8, 10, 12). Wobei durch die Inbetriebnahme des Verteilzentrums in Suhr im Jahr 2002, die Kommissionierung der Kolonialprodukte bei den Betriebszentralen weggefallen ist.
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92'483
93'173
2003
2002
91'673
93'071
2001
2000
91'929
1999
93'113
91'743
1998
1997
92'061
1996
95'111
94'777
Seite 18 / 33
1995
1994
92'290
91'751
91'277
1993
1992
1990
100'000
90'000
80'000
70'000
60'000
50'000
40'000
30'000
20'000
10'000
0
1991
91'228
MGB, Logistik-TA
Umweltcontrolling Migros 2003
80
82
84
87
87
94
90
98
100
101
108
110
109
114
120
118
140
121
Grafik 7: MWh Strom
60
40
2002
2003
53'049
52'433
2002
2003
2001
54'549
2001
2000
53'496
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
1990
20
58'938
57'988
57'268
1998
1999
62'326
1997
42'749
50'062
47'824
1993
40'000
1992
50'000
50'274
40'462
60'000
1991
70'000
56'639
Grafik 8: kWh Strom pro m2 Verkaufsfläche
30'000
20'000
1996
1995
1990
0
1994
10'000
51
51
48
46
2000
2001
2002
2003
59
1998
50
56
62
49
1997
68
64
62
1992
57
65
60
54
70
1991
Grafik 9: MWh Wärme (Wärme: Heizöl, Erdgas, Fernwärme, exkl. erneuerbare Brennstoffe)
40
30
20
1999
1996
1995
1994
1993
0
1990
10
Grafik 10: kWh Wärme pro m2 Verkaufsfläche
Version 8. April 2004
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661
641
649
622
2001
2002
2003
768
1998
2000
763
1997
725
764
1994
1996
851
1993
Seite 19 / 33
801
865
843
1992
800
700
600
802
900
842
MGB, Logistik-TA
Umweltcontrolling Migros 2003
500
400
1999
1995
1991
0
1990
300
200
100
0.63
0.60
0.59
0.54
2001
2002
2003
0.79
1998
2000
0.81
1997
0.80
0.71
0.83
1996
0.98
1994
0.91
1.01
1.07
1992
1.00
1993
1.04
1991
1.20
1.12
Grafik 11: Wasserverbrauch in 1000 m3
0.60
0.40
1999
1995
0.00
1990
0.20
Grafik 12: m3 Wasser pro m2 Verkaufsfläche
3.6
Zahlen & Fakten der Industriebetriebe
Bei den Produktionsbetrieben handelt es sich um eine heterogene Gruppe. Sie verarbeiten
vom Kaffee bis zu Fleisch so ziemlich alles aus dem Lebensmittelbereich. Sie stellen aber
auch Produkte aus dem Nearfood-Bereich her (Kosmetik und Waschmittel).
Die Verbrauchswerte für Wärme (Grafik 3) und Wasser (Grafik 5) konnten gegenüber dem
Vorjahr leicht verringert werden. Wie in anderen Unternehmensbereichen stellt man auch bei
den Industriebetrieben jedoch eine Zunahme des Stromverbrauchs (+3%) fest (Grafik 1).
Damit erhöht sich der Energiebedarf gegenüber dem Vorjahr um ca. 1%. Die Entwicklungen
im Produktsortiment hin zu mehr gekühlten Produkten sowie Automatisierung steigern vor
allem den Stromverbrauch. Auf der anderen Seite konnte durch die getroffenen Massnahmen der absolute Wärmeverbrauch gesenkt werden.
Strom, Wärme und Wasser sind in den Industriebetrieben Produktionsfaktoren, die direkt von
der produzierten Menge abhängen. Betrachtet man die Verbrauchswerte relativ zur Produktion (Grafik 2, 4, 6), so kann in allen Bereichen eine Effizienzsteigerung ausgewiesen werden.
Positiv ist auch die Entwicklung der Energieträger: Die Hälfte der Wärmeenergie wird mit
Erdgas und knapp 15% wird mit Fernwärme von Kehrichtverbrennungsanlagen gedeckt.
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273'579
264'917
251'625
245'033
223'599
198'456
196'453
194'137
189'889
187'854
200'000
180'967
250'000
165'082
300'000
214'545
Seite 20 / 33
208'671
MGB, Logistik-TA
Umweltcontrolling Migros 2003
150'000
100'000
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
1990
50'000
243
241
261
255
265
263
264
256
254
254
250
254
267
266
300
264
Grafik 1: MWh Strom
200
150
100
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
1990
50
389'734
390'193
386'689
372'311
349'198
340'768
335'248
338'000
326'458
324'212
326'479
322'028
350'000
330'139
400'000
315'655
Grafik 2: kWh Strom pro produzierter Tonne (Anmerkung: Für Scana werden statt den produzierten die ausgelieferten Tonnen berücksichtigt)
300'000
250'000
200'000
150'000
100'000
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
1990
50'000
358
343
2003
1998
400
300
2002
421
1997
390
422
1996
2001
450
1995
408
430
1994
387
420
1993
2000
436
1992
1999
487
456
1991
500
505
600
1990
Grafik 3: MWh Wärme (Wärme: Heizöl, Erdgas, Fernwärme, exkl. erneuerbare Brennstoffe)
200
100
0
Grafik 4: kWh Wärme pro produzierter Tonne
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5'603
5'538
5'441
5'300
5'117
5'166
5'025
5'036
5'176
5'000
Seite 21 / 33
5'052
5'071
5'090
5'233
6'000
5'206
MGB, Logistik-TA
Umweltcontrolling Migros 2003
4'000
3'000
2'000
1999
2000
2001
2002
2003
6.0
5.5
5.5
5.1
4.9
1999
2000
2001
2002
2003
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
1990
1'000
6.5
6.7
1996
6.2
6.7
1995
1998
6.7
1994
1997
6.8
1993
7.7
7.2
8.0
1992
8.3
Grafik 5: Wasserverbrauch in 1000 m3
6.0
4.0
1991
0.0
1990
2.0
Grafik 6: m3 Wasser pro produzierter Tonne
3.7
a)
Zahlen & Fakten der Logistikbetriebe und des MGB
Logistikbetriebe
Die Logistikbetriebe umfassen die Migros-Verteilzentren in Neuendorf (Non-Food), Volketswil
(Bekleidung) und Suhr (Kolonial).
Das Verteilzentrum in Suhr ist im Jahr 2002 in Betrieb genommen worden. Dies verursacht
deshalb bei allen Umweltkennzahlen eine sprunghafte Zunahme. Die Betriebsleistung wurde
im Jahr 2003 schrittweise erhöht und optimiert, was auch im Jahr 2003 nochmals zu einer
betriebsbedingten Zunahme führte. Die Verbräuche in den letzten Jahren können also nicht
direkt miteinander verglichen werden. Ein Mass für die Effizienz ist der Stromverbrauch pro
kommissionierter Einheit (in Traded Units ausgedrückt, Grafik 2).
Weil in Suhr mit Fernwärme der regionalen Kehrichtverbrennungsanlage geheizt wird,
braucht es kein Heizöl oder Erdgas. Damit wird auch Kohlendioxid eingespart.
Was für die anderen Unternehmen gilt, gilt auch für die Verteilzentren: Der Automatisierungsgrad und Kühlbedarf nimmt zu, was den Stromverbrauch tendenziell erhöht. So hat der
MVN in Neuendorf ein neues Tiefkühl-Hochregallager gebaut und in Betrieb genommen.
Dies ist dann auch der Grund für die Erhöhung des Wasserverbrauchs. Wärme wird ausschliesslich zur Beheizung der Gebäude benötigt.
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19'354
18'666
16'441
15'541
15'096
14'479
13'385
13'243
12'606
15'000
11'513
20'000
11'715
25'000
17'789
30'000
27'713
Seite 22 / 33
25'360
MGB, Logistik-TA
Umweltcontrolling Migros 2003
10'000
1997
1998
1999
2000
1997
1998
1999
2000
2003
1996
1996
2002
1995
1995
2001
1994
1994
1993
1992
1991
0
1990
5'000
184
2002
140
179
200
2001
194
Grafik 1: MWh Strom
160
120
80
2003
1993
1992
1991
0
1990
40
2003
8'305
2002
5'712
5'841
2001
2000
4'981
1999
3'618
4'892
1998
1997
4'309
1996
2'657
4'270
1995
1994
3'013
4'155
1992
1991
0
1990
3'000
2'000
1'000
1993
5'000
4'000
4'860
8'000
7'000
6'000
3'952
9'000
8'131
Grafik 2: kWh Strom pro 1000 Traded Units (TU)
Grafik 3: MWh Wärme (Wärme: Heizöl, Erdgas, Fernwärme, exkl. erneuerbare Brennstoffe)
74
80
55
70
60
28
27
2001
35
1998
2000
32
1997
28
34
1996
1999
32
32
30
1992
1995
29
1991
26
28
30
1990
40
1994
50
20
2003
2002
0
1993
10
Grafik 4: Wassererbrauch in 1000 m3
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b) Migros-Genossenschafts-Bund (MGB)
Durch die Zentralisierung der Informatik werden im MGB die bestehenden Rechenzentren
stark ausgebaut. Zudem entstanden in den letzten drei Jahren im MGB zusätzliche Arbeitsplätze und die dazu nötige Infrastruktur. Dadurch steigt der absolute Strombedarf (Grafik 5),
obwohl mit der Erneuerung von Büroarbeitsplätzen, der Umstellung der HochhausKlimaanlage auf Grundwassernutzung und Lüftungssanierungen auch Elektrizität eingespart
werden konnte (Grafik 6). Die Rechenzentren sind dann auch der Grund für den erhöhten
Wasserverbrauch, da neue Kühltürme notwendig wurden.
12'427
11'172
11'522
12'000
12'134
14'000
10'365
Mit dem Ersatz von Ölheizungen durch Wärmepumpen und dem Abschluss der Bauarbeiten
am Limmatplatz nach Minergie-Standard, konnte der Wärmeverbrauch auch im Jahr 2003
wieder signifikant gesenkt werden (Grafik 7), so dass der Verbrauch pro Quadratmeter beheizter Fläche auf unter 60 kWh/m2 gesenkt werden konnte (Grafik 8).
10'000
8'000
6'000
4'000
2003
2002
2001
2000
0
1990
2'000
6'957
6'459
2002
2003
9'312
2000
8'000
7'930
9'723
10'000
1990
Grafik 5: MWh Strom (Strom ab Netz, exkl. Strom aus erneuerbaren Energieträger)
6'000
4'000
0
2001
2'000
6'000
5'831
7'187
2001
6'502
6'982
7'000
2000
8'000
6'198
Grafik 6: kWh Strom pro Mitarbeiter
5'000
4'000
3'000
2'000
2003
2002
0
1990
1'000
Grafik 7: MWh Wärme (Wärme: Heizöl, Erdgas, Fernwärme, exkl. erneuerbare Brennstoffe)
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68
73
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2000
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40
2003
2002
0
1990
20
Grafik 8: kWh Wärme pro m2 beheizter Fläche
35
40
23
29
28
30
25
35
25
20
15
10
2003
2002
2001
2000
0
1990
5
20
2001
14
20
18
21
2000
25
24
Grafik 9: Wasserverbrauch in 1000 m3
15
10
2003
2002
0
1990
5
Grafik 10: m3 Wasser pro Mitarbeiter
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4
Klima und Emissionen
4.1
Highlights 2003
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• Massnahmenplanung: Im Rahmen der freiwilligen Teilnahme am Programm der Ener-
gie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) haben die Industriebetriebe eine vollständige Massnahmenplanung bis 2010 erstellt.
• Glatt-Zentrum: Das an der Energie-Gruppe "Einkaufszentren" teilnehmende Glatt-
Zentrum hat bereits 2003 das EnAW-Zertifikat für ihre auditierte Vereinbarung mit dem
Bund erhalten.
• FCKW: Nahezu alle FCKW-Anlagen wurden bereits umgerüstet. Für die verbleibenden
Anlagen, wie auch längerfristig für die teilhalogenierten HFCKW, wurde eine Ausstiegsstrategie beschlossen.
4.2
Beurteilung, Zielerreichung
• Die CO2-Emissionen der Industrie konnten in den letzten Jahren trotz Mehrproduktion
stabilisiert werden. In den Filialen konnte durch Abwärmenutzung und Ersatz von Öl durch
Gas absolut eine Reduktion erreicht werden. Dies obwohl die Filialfläche seit 1990 ein
starkes Wachstum zeigt. Die CO2-Emissionen durch den Gütertransport steigen weiterhin
an.
• Mit der Teilnahme am Programm der EnAW können Unternehmen eine Energie- und
CO2-Zielvereinbarung mit dem Bund abschliessen. Bis jetzt sind die Gruppen M-Filialen
und M-Industrie aufgebaut. Für energieintensive Betriebe wie die M-Industrie besteht damit die Möglichkeit, sich von einer allfälligen Abgabe befreien zu lassen. Nach teilweise
aufwendiger Dokumentationsarbeit befinden sich die beiden Gruppen vor dem Abschluss
der Vereinbarungen.
• Der FCKW-Ausstieg wurde 2003 nicht ganz erreicht.
• Die NOx-Emissionen konnten signifikant reduziert werden.
4.3
Ziele, Ausblick
• Unterzeichnete CO2-Zielvereinbarungen mit dem Bund für die Gruppen M-Filialen & M-
Industrie (2004).
• Umsetzung der geplanten Massnahmen (kontinuierlich, 2010).
• Mit den Massnahmen im Gütertransport werden auch die NOx- und Partikelemissionen
reduziert (kontinuierlich).
4.4
Zahlen & Fakten
Im Folgenden werden die CO2-, FCKW-, NOx- und Partikel-Emissionen des MigrosDetailhandels dargestellt.
a)
Kohlendioxid (CO2)
Das Schweizer CO2-Gesetz ermöglicht die Einführung einer Lenkungsabgabe auf Kohlendioxid-Emissionen. Für die Migros stellt die Reduktion des Energieverbrauchs und damit des
CO2-Ausstosses schon seit Jahrzehnten ein Ziel dar. Eine CO2-Abgabe – so sie vom Bund
dann eingeführt wird – unterstützt die Migros in ihrem Bestreben, weitere Reduktionen erreichen zu können. Die politisch unklare Ausgangslage erschwert zurzeit die Investitionsplanung in diesem Bereich. Mit der freiwilligen Teilnahme am Programm der Energie-Agentur
der Wirtschaft bekennt sich die Migros aber klar zu diesem Engagement.
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Die Migros weist ihre CO2-Emissionen gemäss CO2-Gesetz aus und berücksichtigt demzufolge Brennstoffe (Heizöl, Erdgas, Gutschrift für WKK-Strom) und Treibstoffe (Diesel). Im
Bereich der Treibstoffe wird ausschliesslich der Verbrauch LSVA-pflichtiger Lastwagen berücksichtigt. Aufgrund der wenig verlässlichen und im Vergleich zu Diesel geringen Benzinverbräuche, wird auf deren Darstellung verzichtet. Die Migros ist sich aber bewusst, dass
CO2 auch durch den Verbrauch von Strom emittiert wird. Im Kapitel Energie berichten wir
deshalb auch über unseren Stromverbrauch.
119'179
115'894
116'965
2001
2002
2003
109'726
1999
113'564
106'742
1998
111'208
106'782
1997
105'275
1995
109'987
103'694
1993
1994
116'702
114'024
1992
114'073
1991
120'000
1990
Die umgesetzten Massnahmen bewirkten in den letzten 10 Jahren vor allem im Filialbereich
eine starke Senkung des spezifischen CO2-Ausstosses (Grafik 4). Zusammen mit einer
generell verbesserten Energie-Effizienz konnten die absoluten CO2-Emissionen seit 1990
nahezu stabilisiert werden (Grafik 1) - und dies trotz Unternehmenswachstum und erhöhtem
Energiebedarf. Wenn man die CO2-Emissionen in Relation zum Unternehmenswachstum
setzt, dann kann eine relative Abnahme der CO2-Emissionen ausgewiesen werden, sowohl
bei den Industriebetrieben (Grafik 3) und den Filialen (Grafik 4) als auch in geringerem Ausmass bei den Transporten der Genossenschaften (Grafik 5).
100'000
80'000
60'000
40'000
20'000
2000
1996
0
20'734
21'166
21'215
21'650
1996
1997
1998
1999
25'790
20'329
1995
2003
20'026
1994
25'130
19'589
1993
2002
19'339
1992
24'007
19'112
1991
20'000
18'457
25'000
1990
30'000
22'914
Grafik 1: Tonnen CO2 aus Brennstoffen der Migros
15'000
10'000
2001
0
2000
5'000
Grafik 2: Tonnen CO2 aus Diesel-LKW in der Migros
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80
72
80
78
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91
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104
100
96
120
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60
40
20
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
0
24
23
25
25
27
30
25
27
30
35
35
40
35
34
40
48
46
50
45
49
Grafik 3: Kilogramm CO2 aus Brennstoffen pro produzierte Tonne in den Industriebetrieben
20
15
10
5
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
0
21.7
21.1
21.7
22.3
21.9
21.7
2000
2001
2002
2003
1997
1999
22.2
1996
1998
22.9
22.5
1995
23.4
23.0
1994
1992
1993
24.6
23.8
1991
24.3
25
1990
Grafik 4: Kilogramm CO2 aus Brennstoffen pro m2 Verkaufsfläche in den Filialen
20
15
10
5
0
Grafik 5: Kilogramm CO2 aus Diesel-LKW pro m2 Verkaufsfläche in den Genossenschaften
b) Kältemittel
Klimarelevant sind auch halogenhaltige Kältemittel, allen voran FCKW (chlorierte Kältemittel)
und HFCKW (teilchlorierte Kältemittel). Eine Schädigung der Ozonschicht tritt nur bei unsachgemässer Handhabung oder Lecks in den Anlagen ein.
Der vollständige Ausstieg aus der Verwendung von FCKW konnte leider noch nicht ganz
erreicht werden, obwohl die Migros seit 1993 eine klare Ausstiegsstrategie verfolgt. Der MGB
und die Logistikbetriebe sowie zahlreiche Betriebszentralen und Industriebetriebe sind bereits FCKW-frei. Insbesondere in Filialen sind aber einzelne Anlagen noch nicht umgerüstet
worden. Auch diese restlichen Anlagen werden im laufenden Jahr noch durch FCKW-freie
Anlagen ersetzt.
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Ebenfalls besitzen die Alternativ-Kältemittel (in der Luft stabile Stoffe) ein erhebliches KlimaErwärmungspotenzial. Deshalb forciert die Migros auch den Ersatz teilhalogenierter Kältemittel (HFCKW). Allgemein sieht die Migros in ihrer Strategie vor, wo technisch sinnvoll, natürliche Kältemittel oder andere Technologien zu nutzen und wenn möglich auf synthetische
Kältemittel zu verzichten.
1'600
1'400
1'364
1'448
1'200
1'000
800
600
423
400
275
2003
2002
2000
0
1998
200
Grafik 6: Kilogramm FCKW in Kälteanlagen der Industriebetriebe
(Aufgrund geplanter Bestimmungen beim Bund, wurde Ende 2003 bei den Filialen keine Erhebung durchgeführt)
c)
Stickoxide (NOx), Partikel
Stickoxid-Belastungen führen zu vielfältigen Schädigungen von Pflanzen und Ökosystemen.
Sie können daneben auch Atemwegserkrankungen verursachen. Stickoxide sind zudem eine
wesentliche Vorläufersubstanz der Ozonbildung (in diesem Zusammenhang ist nicht die uns
schützende Ozonschicht gemeint). In der Migros berechnen wir seit 2001 die Stickoxidmenge, die aus den LKW-Transporten der Genossenschaften entsteht. NOx-Emissionen aus Ölund Gasfeuerungen werden nicht berücksichtigt. Da der Fuhrpark stetig erneuert wird und
vermehrt Lastwagen mit Abgasnorm Euro 3 eingesetzt werden, nimmt die Belastung an NOx
stetig ab (siehe auch Kapitel Transport). Durch Dieselfahrzeuge werden auch lungengängige
Partikel emittiert. Die Partikelemissionen werden ebenfalls durch die Euro-Abgasnormen
beschränkt und folgen somit der Entwicklung der NOx-Emissionen. Die Partikelemissionen
werden deshalb nicht gesondert berechnet.
180
171.1
170
163.3
161.0
2002
2003
160
150
140
130
120
110
100
2001
Grafik 7: Tonnen NOx aus LKW-Transporten der Genossenschaften (Berechnung)
(Emissionsfaktoren gemäss Infras: LKW 16t CH Euro 1: 6.62 g NOx/km, LKW 16t CH Euro 3: 3.78 g NOx/km,
LKW 28t CH Euro 1: 7.88 g NOx/km, LKW 28t CH Euro 3: 4.50 g NOx/km)
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5
Gütertransport & Mobilität
5.1
Highlights 2003
Seite 29 / 33
• Betriebsoptimierung im Migros-Verteilzentrum Suhr: Nach erfolgreicher Inbetrieb-
nahme 2002 folgen nun Betriebsoptimierungen. Durch die zentrale Stellung des Verteilzentrums in der Logistik der Kolonialprodukte, wirkt sich deren optimaler Betrieb grundlegend auf die Transportlogistik aus. Durch verschiedene Massnahmen wird die Auslastung
der Transporte erhöht.
• Biogas-Lastwagen: Die 9 Gas-Lastwagen der Genossenschaft Zürich dürfen ab diesem
Jahr das Label "Engagement" tragen. Die Migros zeigt damit, dass sie sich auch im
Transportbereich überdurchschnittlich engagiert und nach neuen innovativen Lösungen
sucht.
• Partikelfilter bei Geschäftsautos: Bei der eigenen Flotte zeigt die Migros Ostschweiz,
dass sich Dieselautos mit Partikelfilter in der Praxis bewähren, und dies bei geringerem
Treibstoffverbrauch. So kann der Treibstoffverbrauch und die CO2-Emissionen reduziert
werden ohne den Nachteil der „schmutzigeren“ Dieselmotoren in Kauf nehmen zu müssen.
• Business CarSharing: Mit den neuen übertragbaren Karten können auch jene Mitarbei-
ter die Kostenvorteile der Kombination von Bahn und CarSharing nutzen, die dieses Angebot nur sporadisch beanspruchen.
• Broschüre zum Kundenverkehr: Der MGB veröffentlicht seine Haltung zu den Auswir-
kungen des motorisierten Verkehrs bei stark frequentierten Einkaufszentren.
5.2
Beurteilung, Zielerreichung
• Der Lastwagen-Fuhrpark wird kontinuierlich modernisiert. Niedrige Treibstoffverbräuche
und gute Emissionswerte sind Beschaffungskriterien für neue Fahrzeugen.
• Der gefahrenen LKW-Kilometer und der Dieselverbrauch der Genossenschaften haben
weiter zugenommen, jedoch sind auch das Verteilnetz und die Menge der verkauften Produkte gewachsen. Weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Transporteffizienz sind
nötig.
• Die Menge der mit der Bahn transportierten Produkte konnte gesteigert werden.
• Durch die Einführung der übertragbaren Mobility-Karte im MGB wurden signifikant mehr
Geschäftsfahrten mit CarSharing oder gar in Kombination mit der Bahn getätigt.
5.3
Ziele, Ausblick
• Da die Filialbelieferung ausschliesslich per Lastwagen erfolgt, wird die Optimierung der
Fahrzeugauslastung zum wichtigen Faktor. Hierzu wird ein neues Logistikcontrolling aufgebaut, um die Auslastung der Fahrzeuge zu messen. In Zukunft können auf dieser Basis
auch Zielwerte definiert werden.
• Aufgrund der guten Erfahrungen in der Genossenschaft Zürich mit den Gasfahrzeugen
wird geprüft, ob dieses Konzept nicht auch in anderen Genossenschaften eingesetzt werden könnte. Im Hinblick auf die CO2-Abgabe möchte die Migros die Verwendung alternativer Treibstoffe ausweiten.
• Transporte zwischen Produktions- und Verteilbetrieben sollen so weit wie möglich mit der
Bahn erfolgen – hier ist die Migros der grösste Kunde der SBB in der Schweiz. Kombinierte Transporte – z.B. ins Tessin – sind ein fester Bestandteil unserer Logistik.
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• Die Optimierung des Transportverkehrs bleibt für die Migros weiterhin eine zentrale Auf-
gabe für die Zukunft. Die Schwerverkehrsabgabe LSVA und das neue CO2-Gesetz werden weiteren innovativen Lösungen im Strassenverkehr Vorschub leisten. Mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) werden Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen aus
Treibstoffen erarbeitet werden.
• Für eine Optimierung der Geschäftsfahrten in der Migros ist eine Strategie in Planung,
welche zum Beispiel die Nutzung von CarSharing und den Einsatz moderner Geschäftsautos propagiert.
Neben der Zusammenarbeit mit Mobility sucht die Migros nach weiteren Möglichkeiten den
umweltschonenden Kundenverkehr zu fördern. Das bedeutet für die Migros, dass echte
Wahlmöglichkeiten bestehen, wenn also der Einkauf zu Fuss oder mit dem Velo ebenso
vorteilhaft ist, wie der mit dem eigenen Auto. Mit den Migros-Filialen in Bahnhöfen, einer
guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr, einer guten Infrastruktur für Velofahrer und
den Avec-Läden sind wir in unmittelbarer Nähe zu unseren Kunden.
5.4
a)
Zahlen & Fakten Gütertransport
Bahntransport
Nach wie vor tätigt die Migros einen gewichtigen Anteil der Transporte mit der Bahn. Die im
Inland transportierten Tonnen haben ein weiteres Mal zugenommen. Auch die gefahrenen
Kilometer (Wagenkilometer) sind angestiegen.
14'000'000
12'848'516
12'686'502
12'000'000
10'960'215
10'000'000
8'000'000
6'000'000
4'000'000
2'000'000
2003
2002
2001
0
Grafik 1: Bahnwagenkilometer der Migros im Inland
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1'200'000
1'086'801
1'016'083
1'007'896
1'000'000
800'000
600'000
400'000
200'000
2003
2002
2001
0
Grafik 2: Transportierte Tonnen der Migros mit der Bahn im Inland
b) Strassentransport
Die Filialbelieferung erfolgt auf der Strasse. Mehrverkehr wird durch die Filialanlieferung der
Sortimente Non-Food und Kolonial aus den zentralen Logistikzentren verursacht. Dafür fallen
in diesen Logistikzentren gegenüber der Verteilung über die Betriebszentralen weniger Vortransporte an.
29'767'270
25'845'167
1999
2003
25'263'666
1998
29'014'199
25'165'371
1997
2002
24'625'581
1996
28'413'246
24'124'477
1995
2001
23'854'880
1994
27'374'590
23'312'589
1993
2000
22'939'557
22'390'504
1992
1991
25'000'000
21'608'262
30'000'000
1990
Die Grafik zeigt, dass die absolut gefahrenen Kilometer ansteigen. Bezogen auf die Anzahl
Filialen bzw. die Verkaufsfläche konnten die Kilometer im Vergleich zu 1990 jedoch reduziert
werden.
20'000'000
15'000'000
10'000'000
5'000'000
0
27.32
26.89
26.54
25.87
25.20
26.02
26.41
26.27
26.04
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
27.95
27.58
1994
1992
1993
28.91
28.43
1991
28.65
30
1990
Grafik 3: Lastwagen-Kilometer der Genossenschaften (LKW > 3.5 t)
25
20
15
10
5
0
Grafik 4: Lastwagen-Kilometer pro m2 in den Genossenschaften (LKW > 3.5 t)
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31.88
2003
32.26
31.88
2002
31.99
1998
31.97
32.08
1997
2000
31.97
1996
1999
32.06
32.00
1995
31.99
31.95
1994
32
1993
32.52
32.10
1992
1991
33
32.52
33
1990
Auf allen Stufen versuchen die Migros-Betriebe die Auslastung der Transportfahrzeuge
möglichst hoch zu halten. Mehr Waren sollen mit weniger Fahrten erreicht werden, was auch
direkt Kosten einspart. Daneben unterhält die Migros einen modernen Fahrzeugpark mit
relativ sauberen Motoren. Auch die Chauffeure werden so geschult, dass sie niedertourig
und vorausschauend fahren. So konnte im Jahr 2003 der spezifische Treibstoffverbrauch
knapp unter 32 Liter pro 100 km gehalten werden.
32
31
30
2001
31
Grafik 5: Treibstoffverbrauch pro 100 km (LKW > 3.5t)
Zum ersten Mal wurden auch die Abgaskategorien der Migros-Lastwagen erfasst. Schon
knapp 1% der gefahrenen Kilometer fährt die Migros mit den Abgasnormen der Zukunft. Die
Euronorm V, die von den eingesetzten Gaslastwagen schon erreicht wird, wird erst im Jahr
2008 gesetzlich vorgeschrieben werden. Den weit grössten Kilometeranteil von 60% fährt die
Migros mit den Euronormen II und III, die dem Stand der Technik entsprechen. Die alten
Fahrzeuge mit den Euronorm 0 und I werden fortlaufend erneuert. Ihr Anteil hat gegenüber
dem Vorjahr von 51% auf 38% abgenommen.
100
%
90
80
72
70
60
50
62
49
40
30
20
10
2003
2002
2001
0
Grafik 6: Anteil gefahrener Kilometer mit LKW der strengeren Abgasnorm Euro II+III
c)
Vielfältige Massnahmen
Der Verkehr ist mit 30% die wichtigste Quelle von Treibhausgasen in der Schweiz. Er trägt
auch einen grossen Anteil an der gesamten Luftverschmutzung.
Der stetig zunehmende Verkehr hat auch mehr und längere Staus zur Folge. Für die pünktliche Anlieferung von Waren in den Migrosfilialen wird dies in zunehmendem Masse ein Problem, das sich in Zukunft noch vergrössern wird.
Die Migros kann diese Probleme nicht alleine lösen. Mit folgenden Massnahmen möchte sie
sich aber für eine Verbesserung der Situation engagieren und einen Beitrag im Rahmen ihrer
Möglichkeiten liefern:
Version 8. April 2004
G:\Umweltcontrolling Migros.doc
patrick.walser@mgb.ch
Direktwahl 01 277 28 60 Telefax 01 277 30 88
MGB, Logistik-TA
Umweltcontrolling Migros 2003
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Bahntransporte: Die Migros ist Bahn-Europameister. Zum Beispiel erfolgt ein Grossteil
der Transporte zum neuen Verteilzentrum in Suhr per Bahn.
• Kombinierter Verkehr: Die Vorteile von Sattelschlepper und Bahn kombinieren - vom
Verteilzentrum Neuendorf per LKW nach Aarau; von Aarau per Huckepacktransport ins
Tessin.
• Biogastreibstoff aus organischen Abfällen: 9 Camions der Migros-Genossenschaft Zürich
sind mit einem Biogas-Antrieb ausgerüstet, wodurch Abfälle sinnvoll verwertet und die Filialbelieferung umweltschonend betrieben werden können.
• Chauffeurschulung und moderne Motoren: Mit modernen Lastwagenmotoren und der
Schulung der Chauffeure wird der Treibstoffverbrauch optimiert.
Version 8. April 2004
G:\Umweltcontrolling Migros.doc
patrick.walser@mgb.ch
Direktwahl 01 277 28 60 Telefax 01 277 30 88