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2005 Fachbericht Nachhaltigkeit Erstellt in Übereinstimmung mit dem GRI-Standard (Global Reporting Initiative) Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 1 von 92 Inhaltsverzeichnis GRI-Index....................................................................................... 3 Vision und Strategie ..................................................................... 11 Profil............................................................................................. 13 Organisationsprofil .......................................................................... 13 Berichtsabgrenzung ........................................................................ 20 Berichtsprofil.................................................................................. 22 Governance Strukturen und Managementsysteme........................ 24 Struktur und Governance................................................................. 24 Einbindung der Anspruchsgruppen .................................................... 31 Umfassende Geschäftsgrundsätze und Managementsysteme ................. 35 Ökonomische Leistungsindikatoren (EC) ...................................... 40 Direkte ökonomische Wirkungen ....................................................... 40 Öffentlicher Sektor.......................................................................... 43 Ökologische Leistungsindikatoren (EN) ........................................ 44 Material......................................................................................... 44 Energie ......................................................................................... 46 Wasser.......................................................................................... 49 Artenvielfalt ................................................................................... 51 Emissionen und Abfälle.................................................................... 53 Lieferanten .................................................................................... 59 Produkte und Dienstleistungen ......................................................... 60 Gesetzeskonformität ....................................................................... 64 Transport und Mobilität.................................................................... 65 Übergreifende Aspekte .................................................................... 67 Soziale Leistungsindikatoren ........................................................ 68 Arbeitspraxis und Arbeitsqualität (LA) ................................................ 68 Menschenrechte (HR) ...................................................................... 78 Gesellschaft (SO)............................................................................ 82 Produktverantwortung (PR) .............................................................. 86 -----------------------------------------------------------------Impressum Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich Gesamtverantwortung Dieter Bürgi, Leiter Ökologie Konzept und Umsetzung Corinne Centonze und Patrick Walser, Projektleiter Ökologie Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 2 von 92 GRI-Index Nr. Bezeichnung des Indikators Relevanz S. Vision und Strategie 1.1 Vision und Strategie Hoch 11 1.2 Stellungnahme der Geschäftsleitung Hoch 12 Profil 2.1 Name der berichterstattenden Organisation Hoch 13 2.2 Bedeutende Produkte und Dienstleistungen Hoch 13 2.3 Betriebsstrukturen der Migros-Gruppe Hoch 14 2.4 Wesentliche Geschäftsbereiche der MigrosGemeinschaft Hoch 14 2.5 Länder in denen die Migros Standorte besitzt Hoch 16 2.6 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform Hoch 16 2.7 Art der bedienten Märkte Mittel 16 2.8 Migros in Kürze Hoch 17 2.9 Anspruchsgruppen Hoch 18 2.10 Kontaktperson für den Fachbericht Nachhaltigkeit Hoch 20 2.11 Berichtszeitraum Hoch 20 2.12 Datum des letzten Berichts Mittel 20 2.13 Bilanzierungsgrenzen des Berichts Hoch 20 2.14 Wesentliche Änderungen in Grösse, Struktur und Besitzverhältnissen Mittel 21 2.15 Grundlagen für die Berichterstattung, die die Vergleichsfähigkeit über die Zeit wesentlich beeinflussen können Mittel 21 2.16 Art und eventuelle Änderungen in der Berichterstattung Mittel 21 2.17 Anwendung von GRI Prinzipien und Protokollen Mittel 22 2.18 Kriterien/Definitionen, die bei der buchhalterischen Erfassung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Kosten und Gewinnen verwendet werden Hoch 22 2.19 Wesentliche Änderungen in Messverfahren zur Erfassung von Nachhaltigkeitsdaten gegenüber früheren Jahren Mittel 22 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 3 von 92 Nr. Bezeichnung des Indikators Relevanz S. 2.20 Grundsätze und interne Abläufe, die darauf abzielen, die Genauigkeit, Vollständigkeit und Zuverlässigkeit des Nachhaltigkeitsberichts zu erhöhen und abzusichern Mittel 23 2.21 Externe Überprüfung des Nachhaltigkeitsberichts Mittel 23 2.22 Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit Mittel 23 Governance Strukturen und Managementsysteme 3.1 Corporate Governance Hoch 24 3.2 Prozentualer Anteil von Mitgliedern der Verwaltung, die unabhängig und nicht ausführend sind. Mittel 25 3.3 Expertise, die Verwaltungsratmitglieder benötigen Mittel 26 3.4 Verfahren auf der Ebene der Verwaltung zur Überwachung, wie die Organisation ökonomische, ökologische und gesellschaftliche/ soziale Risiken und Chancen identifiziert und managt Mittel 27 3.5 Lohnsummen und Bonifikationen für die Generaldirektion und der Verwaltungsmitglieder Mittel 27 3.6 Organisationsstruktur im Bereich Nachhaltigkeit Hoch 28 3.7 Leitlinien und Werte zur Nachhaltigkeit Hoch 29 3.8 Mitspracherechte der MigrosGenossenschafterinnen Hoch 31 3.9 Grundlagen zur Identifikation und Auswahl bedeutender Anspruchsgruppen Mittel 31 3.10 Dialog mit Anspruchsgruppen Mittel 31 3.11 Art der Informationen, welche durch Konsultationen von Beteiligten und Betroffenen gewonnen wurden Hoch 33 3.12 Verwendung der Informationen aus den Dialogen mit Anspruchsgruppen Hoch 34 3.13 Vorsorgeprinzip Hoch 35 3.14 Extern entwickelte ökonomische, ökologische und soziale Vereinbarungen und Prinzipien, welche die Migros einhält Hoch 35 3.15 Die wichtigsten Mitgliedschaften in nationalen und internationalen Verbänden, Vereinigungen und Organisationen Mittel 36 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 4 von 92 Nr. Bezeichnung des Indikators Relevanz S. 3.16 Grundsätze und/oder Systeme für das Management von Auswirkungen innerhalb der Produktionskette Hoch 37 3.17 Umgang mit indirekten Wirkungen Hoch 37 3.18 Wesentliche Veränderungen der Tätigkeiten Mittel 37 3.19 Programme und Verfahren, die mit der Nachhaltigkeitsleistung der Organisation im Zusammenhang stehen Hoch 38 3.20 Zertifizierungsstatus der Betriebe Mittel 39 Ökonomische Leistungsindikatoren (EC) EC1 Gruppenumsatz Hoch 40 EC2 Marktanteile in der Schweiz/ Geographische Aufteilung Mittel 40 EC3 Kosten der eingekauften Waren und Dienstleistungen Hoch 41 EC11 Lieferanten der Migros Mittel 41 EC5 Personalaufwand Hoch 41 EC5z Mindestlohn Hoch 42 EC6 Auszahlungen an Kapitalgeber Hoch 42 EC7 Gruppengewinn Hoch 42 EC8 Steuern Hoch 43 EC9 Erhaltene Subventionen Hoch 43 EC10 Spenden und Beiträge an Externe Mittel 43 Ökologische Leistungsindikatoren (EN) EN1 Gesamter Material- und Verpackungsmaterialverbrauch nach Art; Verwendung gefährlicher Chemikalien/Materialien Mittel 44 EN2 Verwendung von Rezyklat externer Quellen als Rohstoff; Ersatz von Materialien Mittel 45 EN3 Energieverbrauch; differenziert nach Primärressourcen Hoch 46 EN4 Energiebereitstellung (Strom, Fernwärme) Mittel 47 EN17 Gebrauch von erneuerbarer Energie; Steigerung der Energieeffizienz Hoch 48 EN5 Gesamter Wasserverbrauch; Wasserquellen und Mittel 49 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 5 von 92 Nr. Bezeichnung des Indikators Relevanz S. Wirkung der Wasserentnahme EN7 Auswirkung auf Biodiversität in Ökosystemen durch Aktivitäten und Produkte Hoch 51 EN23 Landfläche und Versiegelungsanteil Mittel 51 EN25 Auswirkungen von Aktivitäten und Geschäftstätigkeiten in geschützten und empfindlichen Gebieten Mittel 51 EN27 Massnahmen zum Schutz und zur Förderung von Ökosystemen und zu deren Artenvielfalt Mittel 51 EN28 Seltene Arten der Roten Liste auf MigrosStandorten Mittel 52 EN29 Geschützte oder empfindliche Gebiete, in welchen die Migros Geschäftstätigkeiten ausübt oder plant Mittel 52 EN8 Emissionen klimarelevanter Gase und KlimaschutzMassnahmen Hoch 53 EN9 Gebrauch/Emissionen Ozon abbauender Substanzen Mittel 55 EN10 Luftbelastende Emissionen wie NOx oder Partikel Mittel 56 EN11, 31 Gesamtabfallmenge nach Art und Behandlung; Abfallvermeidung; Sonderabfälle gemäss Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVa) und Gefahrenstoffe gemäss Basler Konvention Hoch 57 EN13 Signifikante Freisetzung von Chemikalien, Ölen und Kraftstoffen Mittel 58 EN33 Leistungen der Lieferanten zu umweltbezogenen Aspekten Hoch 59 EN14 Signifikante Umweltbelastungen durch wesentliche Produkte und Dienstleistungen Mittel 60 EN15 Wieder verwertbare Produktbestandteile nach Gebrauch Mittel 63 EN16 Strafzahlungen für die Missachtung von Umweltvorschriften Mittel 64 EN34a Umweltbelastung durch Transportlogistik; Transportmittel Hoch 65 EN34b Mobilität: Pendlerverkehr und Kundenverkehr Hoch 66 EN35 Umweltausgaben Mittel 67 EN36z Gentechnisch Veränderte Organismen Hoch 67 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 6 von 92 Nr. Bezeichnung des Indikators Relevanz S. Soziale Leistungsindikatoren LA1 Belegschaft, nach Land, Status (Mitarbeitende/Kader/Direktion), Anstellungsart (Vollzeit/Teilzeit). Mittel 68 LA2 Netto geschaffene Beschäftigung und durchschnittliche Fluktuationsrate Hoch 68 LA2z Ausbildung und Lernende Hoch 69 LA12 Angestellten-Bonifikation, die über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgehen Mittel 70 LA3 Prozentsatz der Angestellten, die über einen Tarifvertrag verfügen Hoch 71 LA4 Grundsätze und Verfahren zur Information, Beratung und Verhandlung mit Angestellten über Veränderungen im Berichtszeitraum (z.B. bei Umstrukturierungen) Hoch 72 LA13 Arbeitervertretung in Entscheidungsprozessen des Managements, inklusive Corporate Governance Mittel 72 LA5 Praktiken zur Erhebung und Erfassung von Arbeitsunfällen und Krankheit Hoch 73 LA6 Komitees zu Gesundheit und Sicherheit und Anteil der Belegschaft, die von solchen Arbeitsgruppen abgedeckt wird Hoch 73 LA7 Kennzahlen zu Verletzungen, verlorenen Arbeitstagen, Abwesenheiten und Anzahl arbeitsplatzbezogener Todesfälle Mittel 73 LA8 Beschreibung von Grundsätzen und Programmen zu HIV/AIDS Mittel 73 LA14 Beleg zur Einhaltung der ILO „Guidelines for Occupational Health Management Systems“ Mittel 74 LA15 Vereinbarungen mit Gewerkschaften oder anderen Angestelltenorganisationen zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Anteil der Belegschaft, der von solchen Vereinbarungen abgedeckt wird Hoch 74 LA9 Finanzielle Investitionen des Unternehmens in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden Mittel 74 LA16 Angebote zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit von Angestellten und für die Vorbereitung auf die Pensionierung Hoch 74 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 7 von 92 Nr. Bezeichnung des Indikators Relevanz S. LA17 Spezifische Grundsätze und Programme für das Management von Fähigkeiten und für lebenslanges Lernen Hoch 75 LA10 Gleichstellungsgrundsätze und -programme, Überwachungssysteme zu deren Einhaltung und Ergebnisse Hoch 75 LA11 Zusammensetzung des oberen Managements und der Unternehmensführungsgremien einschliesslich des Frauen/Männer-Verhältnisses Mittel 76 HR1 Grundsätze, Leitlinien und Verfahren im Umgang mit Menschenrechten, einschließlich Überwachungsmechanismen und Ergebnissen Hoch 78 HR2 Beachtung der Menschenrechte bei Investitionsund Anschaffungsentscheidungen, einschließlich der Auswahl von Lieferanten/Unterauftragnehmern Hoch 78 HR3 Grundsätze und Verfahren zur Auswahl und Beachtung von Menschenrechtsleistungen in der Zulieferkette und bei Unterauftragnehmern, einschließlich der Überwachungssysteme und –ergebnisse Hoch 79 HR8 Training von Angestellten zur Förderung der Einhaltung von Menschenrechten Hoch 79 HR4 Grundsätze und Verfahren/Programme zur Verhinderung von Diskriminierung, einschließlich Überwachungssysteme und –ergebnisse Hoch 79 HR5 Grundsätze zur Gewerkschaftsfreiheit. Verfahren, wie die Grundsätze angewendet werden und Gewerkschaftsthemen behandelt werden Hoch 80 HR6 Ausschluss von Kinderarbeit gemäss ILO Konvention 138. Anwendung, Umsetzung und Überwachung dieses Grundsatzes Hoch 81 HR7 Verhinderung von Zwangs- und Pflichtarbeit. Anwendung, Umsetzung und Überwachung dieses Grundsatzes. Hoch 81 HR9 Beschreibung von Appellationsverfahren, inklusive, aber nicht beschränkt auf, Menschenrechtsthemen Mittel 81 SO1 Grundsätze und Verfahren, wie Einflüsse auf die Gemeinden durch Geschäftstätigkeiten gemanagt, angesprochen und überwacht sowie Anspruchsgruppen identifiziert und eingebunden werden Mittel 82 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 8 von 92 Nr. Bezeichnung des Indikators Relevanz S. SO4 Auszeichnungen, die für sozial, ethisch und ökologisch relevante Leistungen erhalten wurden Hoch 82 SO2 Grundsätze, Verfahren und Management-Systeme, die Bestechung und Korruption für Organisationen und Angestellte ansprechen. Einschließlich einer Beschreibung, wie die Organisation die Erfordernisse der OECD Konvention zur Bekämpfung von Bestechung erfüllt Mittel 82 SO3 Grundsätze, Verfahren und Managementsysteme, um politisches Lobbying und politische Beiträge zu managen. Mittel 83 SO5 Zahlungen an politische Parteien und Institutionen Mittel 85 SO6 Gerichtsentscheide zu Fällen, die Kartell- und Monopolregulierungen betreffen Mittel 85 SO7 Grundsätze und Anstrengungen zur Verhinderung von wettbewerbsunterbindendem Verhalten Hoch 85 SO8z Kulturprozent Mittel 85 PR1 Grundsätze zur Erhaltung der Konsumentengesundheit und -sicherheit während des Produktgebrauchs und der Dienstleistung. Umsetzung und Überwachung der Grundsätze und Standards, inklusive der Anwendung im Marketing und Verkauf von Produkten. Hoch 86 PR4 Anzahl und Art von Fällen, wo Regulierungen zur Konsumentengesundheit und –sicherheit nicht eingehalten wurden, einschließlich Strafen und Strafzahlungen Hoch 88 PR5 Anzahl Beschwerden von Behörden oder offiziellen Stellen zur Überwachung oder Regulierung von Gesundheit und Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen Hoch 88 PR6 Freiwillige Einhaltung von ökologischen und sozialen Kodizes, Produktlabels oder Auszeichnungen. Erklärung des damit verbundenen Verfahrens und der Kriterien Hoch 89 PR2 Grundsätze und Managementsysteme für Produktinformation und Labelling (soziale und ökologische Labels) Hoch 90 PR7 Anzahl und Art von Fällen, wo Regulierungen zu Produktinformationen und Labelling nicht eingehal- Mittel 90 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 9 von 92 Nr. Bezeichnung des Indikators Relevanz S. ten wurden, einschließlich Strafen und Strafzahlungen PR8 Grundsätze, Verfahren/ Managementsysteme und Überwachungsmechanismen zur Kundenzufriedenheit, einschließlich Ergebnisse von Marktüberblicken zur Kundenzufriedenheit Hoch 90 PR10 Anzahl und Art von Gesetzesbrüchen zu Werbeund Marketingregulierungen Hoch 91 PR3 Schutz der Privatsphäre der Konsumenten Hoch 91 PR11 Beschwerden betreffend Datenschutz von Konsumenten Mittel 92 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 10 von 92 Vision und Strategie 1.1 Vision und Strategie Vision In ihrem Leitbild definiert sich die Migros als das Schweizer Unternehmen, das sich mit Leidenschaft für die Lebensqualität seiner Kundinnen und Kunden einsetzt. Im Hinblick auf das Jahr 2010 gibt sich die Migros folgenden Unternehmensauftrag: „Als Schrittmacherin am Markt wollen wir unsere Marktführerschaft ausbauen, indem wir unser Leistungsangebot für unsere Kundinnen und Kunden noch attraktiver machen. Im kulturellen, sozialen und ökologischen Engagement bleiben wir beispielhaft“. Anspruchsgruppen Als Genossenschaft gehört die Migros den knapp 2 Millionen Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Ihnen gegenüber verpflichtet sich die Migros, ihren langfristigen und unabhängigen Fortbestand sicherzustellen. Den Kundinnen und Kunden bietet die Migros Qualitätsprodukte und dienstleistungen zu günstigen Preisen an. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Migros eine vorbildliche Arbeitgeberin. Die Migros sucht die direkte Zusammenarbeit mit den Produzenten. Mit ökologischen und sozialen Standards verbessert die Migros die Arbeitsund Produktionsbedingungen. Mit Behörden, Politikerinnen und Politiker, Gewerkschaften sowie Umwelt- und Entwicklungsorganisationen pflegt die Migros einen ständigen Dialog. Mit dem Kulturprozent unterstützt die Migros das künstlerische Schaffen und fördert den Zugang zu Kultur und Bildung für breite Bevölkerungskreise. Strategie Die Migros setzte mit ihrer Umwelt- und Sozialpolitik strategische Ziele für den gesamten Warenfluss in der Migros-Gemeinschaft. Beim Einkaufen, Produzieren, Transportieren, Verkaufen, und Entsorgen von Gütern werden die gesellschaftlich und ökologisch besten Lösungen angestrebt. In der Politik bringt die Migros ihre sozial-liberalen Grundwerte aktiv ein. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 11 von 92 1.2 Stellungnahme der Geschäftsleitung Die Erfolgsgeschichte weiter schreiben MIGROS steht für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, für Vertrauen und Freundlichkeit. Das sind Werte, die uns unsere Kundinnen und Kunden immer wieder von neuem attestieren. Die Migros ist seit Jahren die Nummer eins im Schweizer Markt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1925 betrachtet die Migros soziale und ökologische Anliegen als zentrale Elemente ihrer Unternehmenspolitik. 2003 wurde ein neues Leitbild verabschiedet und daraus unsere Umwelt- und Sozialpolitik formuliert. Damit leistet die Migros ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und für mehr Lebensqualität. Unsere tägliche Herausforderung heisst: umweltfreundlich, sozial und günstig! Seit dem Eintritt von Harddiscountern in den Schweizer Markt besteht die Gefahr, dass ökologische und soziale Standards unter die Räder geraten. Nicht so bei der Migros. Uns liegen alle Aspekte der Nachhaltigkeit (Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft) gleichermassen am Herzen. Darum hat uns das Rating von WWF und der Tierschutzorganisation Vier Pfoten gefreut, das sagt, Migros sei als nachhaltiges Detailhandelsunternehmen Spitze. Der weitere Befund, Migros könnte das Angebot von fairen, umweltund tierfreundlichen Produkten noch ausbauen, spornt uns zu weiteren Verbesserungen an. Online-Fachbericht Nachhaltigkeit Der vorliegende Fachbericht wendet sich an Fachleute und erscheint ausschliesslich im Internet. Er wurde im Einklang mit dem Leitfaden 2002 der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt. Er repräsentiert eine ausgewogene und angemessene Darstellung der Nachhaltigkeitsleistung der Migros. Für Kundinnen und Kunden haben wir ein N-Magazin (N steht für Nachhaltigkeit) produziert, das mit kurzen Texten sowie illustrativen Bildern und Beispielen das Engagement der Migros erklärt. Als Genossenschaft kann die Migros den Gewinn ins Unternehmen investieren. Kundinnen und Kunden profitieren so von Preisreduktionen, Kulturschaffende von Fördergeldern und die Umwelt von besseren Produkten, Gebäuden und Anlagen. So schreiben wir unsere Erfolgsgeschichte weiter. Herbert Bolliger Präsident der Generaldirektion MGB Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 12 von 92 Profil Organisationsprofil 2.1 Name der berichterstattenden Organisation Migros-Gruppe 2.2 Bedeutende Produkte und Dienstleistungen Die Migros ist der grösste Detailhändler in der Schweiz und hat einen Marktanteil Food von 25.0 % und Non-Food von 11.5 %. Ein Grossteil der Produkt-Eigenmarken wird von den Migros-Industriebetrieben hergestellt. Food Früchte und Gemüse, Fleisch, Convenience, Backwaren, Molkereiprodukte, Eier, Tiefkühlprodukte, Getränke, Süsswaren Non-Food Bekleidung und Schuhe, Wasch- und Reinigungsmittel, Körperhygieneprodukte, Kosmetik, Blumen und Pflanzen, Haushalts- und Freizeitsortiment, Spielwaren, Papeterie Möbel und Wohnungsreinrichtung, Beleuchtung Sportartikel Büro- und Heimelektronik Bau-, Hobby- und Gartenartikel Musik und Bücher Weitere Dienstleistungen Gastronomie Sport- und Wellnesszentren Immobilien Bildung und Kultur Brenn- und Treibstoffe Ferien- und Reiseangebot Bankprodukte mit Schwerpunkt im Retail-Business Verpackungen und Druckerzeugnisse Presseprodukte Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 13 von 92 2.3 Betriebsstrukturen der Migros-Gruppe 10 regionale Genossenschaften Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) Aare Delegiertenversammlung Basel Präsident 100 Mitglieder aus zehn regionalen Genossenschaf tsräten 10 Mitglieder aus zehn regionalen Verwaltungen Genf Luzern NeuenburgFreiburg Verwaltung Präsident der Verwaltung Präsident der Generaldirektion Je ein Vertreter der angeschlossenen Genossenschaf ten Zwei Mitarbeiterv ertreter Sieben bis neun externe Mitglieder Ausschüsse: Detailhandel Migros, Personalpolitik, Personelles und Entschädigung, Finanz, Audit Generaldirektion Ostschweiz Präsident der Generaldirektion Dep. I: HR, Kulturelles und Soziales, Freizeit Dep. II: Marketing Dep. III: Logistik und Inf ormatik Dep. IV: Industrie Dep. V: Finanzen Tessin Waadt Wallis Industriebetriebe Dienstleistungsbetriebe Migros Bank Chocolat Frey AG Zürich Ex Libris Elsa SA Jowa AG Hotelplan AG Bina AG LTW GmbH Mibelle AG Limmatdruck AG Micarna SA Migrol AG Midor AG MVN AG Mifa AG MVS AG Mifroma SA MBB SA Optigal SA Globus-Gruppe Riseria Taverna SA Stiftungen Scana AG Seba Aproz SA Walter Leuenberger AG Der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) ist ein Genossenschaftsverband. Der MGB koordiniert die 10 regionalen Genossenschaften und führt das Geschäft operativ und strategisch. 2.4 Wesentliche Geschäftsbereiche der Migros-Gemeinschaft (unvollständiger Konsolidierungskreis) Genossenschaften Genossenschaft Migros Aare (Moosseedorf), Genossenschaft Migros Basel (Basel) inkl. Migros Deutschland GmbH (DE-Lörrach), Société coopérative Migros Genève (Carouge) inkl. Migros France SAS (FR-Etrembières), Genossenschaft Migros Luzern (Dierikon), Société coopérative Migros Neuchâtel-Fribourg (Marin), Genossenschaft Migros Ostschweiz (Gossau), Società cooperativa fra produttori e consumatori Migros-Ticino (San Antonino), So- Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 14 von 92 ciété coopérative Migros Valais (Martigny), Société coopérative Migros Vaud (Ecublens), Genossenschaft Migros Zürich (Zürich) Migros-Genossenschafts-Bund (Zürich) Verband der regionalen Genossenschaften Bank (EK) Migrosbank (inkl. Zweigstellen) (Zürich) Industriebetriebe Bischofszell Nahrungsmittel AG (Bischofszell), Chocolat Frey AG (Buchs), Estavayer Lait SA (Estavayer-le-Lac), Jowa AG inkl. Produktionsstätten (Volketswil), Jowa France S.A.R.L. (FR-Etrembières), Mibelle AG (Buchs), Micarna SA (Courtepin), Midor AG (Meilen), Mifa AG Frenkendorf (Frenkendorf), Mifroma SA (Ursy), Mifroma France SA (FR-Chalamont), MigrosBetriebe Birsfelden AG (Birsfelden), Optigal SA (Courtepin), Riseria Taverne SA (Taverne), Scana Lebensmittel AG (Regensdorf), Seba Aproz SA (Aproz), Swiss Industries GmbH (DE-Weil am Rhein), Walter Leuenberger AG (Huttwil) Dienstleistungsunternehmen Ex Libris AG (Dietikon), Ex Libris GmbH Deutschland in Liq.(DE-Weil am Rhein), Hotelplan AG (Opfikon inkl. Tochtergesellschaften in der Schweiz, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Grossbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Spanien, Tschechien, Tunesien, USA), Limmatdruck AG (Spreitenbach), M-Cumulus Marketing Services AG (Zürich), Migrol AG (Zürich), Migros (Hong Kong) Ltd.(HK-Kowloon), Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG (Neuendorf), Migros-Verteilzentrum Suhr AG (Suhr) Diverse AG Einkaufszentrum Glatt-Zürich (Wallisellen), Betriebsgesellschaft Zentrum Glatt AG (Wallisellen), Immobiliengesellschaft Pereyvia AG (Zürich), Kornhof GmbH (Zürich), Migros Liegenschaften GmbH (DE-Lörrach), SA Pedemonte Melano (Melano), SCI des Voirons (FR-Cranves-Sales), S.I. Soleya SA (Avry-sur-Matran), Sportxx AG (Zürich), SSP Informatik AG (Zürich), TKL Tiefkühllager AG (Neuendorf) Diverse (NK) Ferrovia Monte Generoso SA (Capolago), Globus-Gruppe Magazine zum Globus (Spreitenbach), Globi-Verlag (Zürich), Globus Holding AG (Spreitenbach), Globus Office World AG (Zürich), LiegenschaftenBetrieb AG (Spreitenbach) Stiftungen (NK) Fondation Mi-Terra (Carouge), Fondation „Pré Vert du Signal de Bougy“ (Bougy-Villars VD), G. und A. Duttweiler-Stiftung (Zürich), G.F. Zeiler Stiftung (Lenzburg), Migros-Pensionskasse (Zürich), Pensionskasse der Globus-Unternehmungen (Zürich), Personalfürsorgestiftung der Scana Lebensmittel AG (Regensdorf), Personalstiftung der Zeiler AG (Lenzburg), Stiftung Adele Duttweiler-Preis (Rüschlikon), Stiftung für Europäische Sprach- und Bildungszentren /Eurocentres (Zürich), Stiftung „Gurten-Park im Grünen“ (Bern), Stiftung „ Im Grüene“ (Rüschlikon), Gottlieb Duttweiler Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 15 von 92 Institut für wirtschaftliche und soziale Studien (Rüschlikon), Stiftung „Im Grünen“ (Münchenstein) EK = Equity-Konsolidierung NK = nicht konsolidiert Der vollständige Konsolidierungskreis der Migros-Gruppe ist im Geschäftsbericht 2005 ersichtlich. 2.5 Länder in denen die Migros Standorte besitzt Siehe 2.4. 92.0 % der Nettoerlöse werden im Inland erzielt, 8.0 % sind Exporte und Erlöse im Ausland. 2.6 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform Die zehn regionalen Migros Genossenschaften mit 1.98 Mio. Mitgliedern bilden zusammen einen Genossenschaftsverband (Migros-GenossenschaftsBund). Der Migros-Genossenschafts-Bund seinerseits ist die Muttergesellschaft der Handels- und Industriebetriebe. 2.7 Art der bedienten Märkte Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen nach Märkten 2004 2005 Detailhandel 72.2 % 71.3 % Grosshandel 5.7 % 5.8 % Gastro/Hotel 3.7 % 3.7 % Freizeit/Fitness 0.5 % 0.5 % Bildung/Kultur 0.8 % 0.8 % Reisen 9.0 % 8.6 % Brenn- und Treibstoffe 6.1 % 7.1 % Liegenschaftserträge / übrige 2.0 % 2.2 % Der Detailhandel über die Migros- und Globusfilialen und Ex Libris ist mit über 71 % der Nettoerlöse der weitaus grösste Absatzmarkt. Der Reisemarkt mit den Angeboten unter dem Dach Hotelplan generiert die zweitgrössten Erträge für die Migros. Darauf folgen der Brenn- und Treibstoffmarkt, der von der Migrol bedient wird, und der Grosshandel, mit wichtigen Abnehmern der Migros-Industrie im Ausland. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 16 von 92 2.8 Migros in Kürze 2005 Anzahl Mitarbeiter (Köpfe) Mitarbeiter in der Schweiz Mitarbeiter im Ausland Gruppenumsatz In der Schweiz Exporte und im Ausland Fremdkapital Eigenkapital Bilanzsumme Nettowertschöpfung An Mitarbeiter An Kultur/Soziales An Kreditgeber An öffentliche Hand An Unternehmungen (Selbstfinanzierung) Anzahl Migros- Verkaufsstellen Anzahl Industriebetriebe 81’049 96.7 % 3.3 % 20'385 Mio. Fr. 92.0 % 8.0 % 7’148 Mio. Fr. 9’634 Mio. Fr. 16’782 Mio. Fr. 6’165 Mio. Fr. 73 2 1 13 % % % % 11 % 590 15 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 17 von 92 2.9 Anspruchsgruppen Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Das Verhältnis zu den Anspruchsgruppen wird im Unternehmensleitbild der Migros umschrieben (siehe 1.1 und 3.7). Kundinnen und Kunden Über 99 % der Schweizer Haushalte kaufen mindestens einmal pro Jahr in der Migros ein. Die Kommunikation mit den Kunden und Kundinnen erfolgt über das eigene Printmedium (Migros Magazin) sowie über Werbung und Werbematerial. Die Kundeninnen und Kunden kommunizieren direkt mit dem Ladenpersonal vor Ort oder über die Abteilung für Kundenfragen MInfoline. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die 81’049 Mitarbeitenden werden von den einzelnen Migros-Unternehmen angestellt und entlöhnt. Eine gruppenweite Kommunikation erfolgt über das Intranet und die Mitarbeiterzeitung M-Brücke / M-pont / M-ponte. Lieferanten Die Migros arbeitet mit über 20'000 Lieferanten zusammen. Momentan wird ein einheitliches Lieferantenportal erstellt. Das Lieferantenportal ist eine Informationsplattform für Lieferanten, die ihren Lieferantenstatus abfragen und Informationen zu Standards erhalten wollen. Genossenschafterinnen und Genossenschafter Über 1.9 Mio. Genossenschafter besitzen einen Anteilschein an den zehn regionalen Genossenschaften. Jeder Genossenschafter wird wöchentlich über das Migros Magazin (Azione) informiert. Zudem besitzt jede Genos- Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 18 von 92 senschafterin und jeder Genossenschafter das aktive und passive Wahlrecht. Gesellschaft Mit dem Kulturprozent unterstützt die Migros einerseits das aktive künstlerische Schaffen und damit die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, andererseits fördert sie den breiten Zugang zu Kultur und Bildung. Sie trägt Sorge zur Umwelt und erbringt Pionierleistungen. Gewerkschaften Die Sozial- und Vertragspartner der Migros im Landes-GesamtarbeitsVertrag L-GAV) sind ab 01.01.2005 der Kaufmännische Verband Schweiz (KV Schweiz), die Gewerkschaft SYNA und der Metzgerei-Personal-Verband (MPV). Behörden, Politik, Bevölkerung, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen Mit diesen Anspruchsgruppen pflegt die Migros einen ständigen Dialog und bringt ihre sozial-liberalen Grundwerte ein (siehe 3.10). Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 19 von 92 Berichtsabgrenzung 2.10 Kontaktperson für den Fachbericht Nachhaltigkeit Kontaktpersonen: Dieter Bürgi, Leiter Ökologie, Migros-Genossenschafts-Bund Zürich dieter.buergi@mgb.ch Corinne Centonze, Projektleiterin Ökologie, Migros-Genossenschafts-Bund Zürich corinne.centonze@mgb.ch www.migros.ch > Nachhaltigkeit 2.11 Berichtszeitraum Die Daten des vorliegenden Fachberichts beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2005, einzelne Beispiele stammen aus dem Jahr 2004. 2.12 Datum des letzten Berichts Im Jahr 2004 sind zwei Berichte erschienen: 6. April 2005: Fachbericht Nachhaltigkeit 12. April 2005: N-Magazin (N steht für Nachhaltigkeit) (siehe auch 2.16) 2.13 Bilanzierungsgrenzen des Berichts Aus historischen Gründen sind aus den verschiedenen betroffenen Bereichen nicht alle Daten in derselben Qualität und mit denselben Systemgrenzen greifbar. Die verschiedenen Nachhaltigkeitsbereiche haben folgende Systemgrenzen: Ökonomische Leistungsindikatoren (EC): Falls nicht anders erwähnt, beziehen sich die Finanzdaten auf die gesamte konsolidierte Migros-Gruppe inkl. aller Genossenschaften, Industriebetriebe und Dienstleister (Globusgruppe, Hotelplan, Migrol, etc.) (siehe auch 2.4). Ökologische Leistungsindikatoren (EN): Die Umweltdaten beziehen sich auf alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen. Der Konsolidierungskreis umfasst folgende Unternehmen: 10 Migros-Genossenschaften bestehend aus je einer Betriebszentrale und diversen Filialen Migros-Genossenschafts-Bund 15 Industriebetriebe Dienstleitungsbetriebe: Migros-Verteilzentrum-Suhr AG, MigrosVerteilbetrieb Neuendorf AG Soziale Leistungsindikatoren (LA, HR, SO, PR): Die Daten aus dem Bereich Personal beziehen sich im Normalfall auf die konsolidierte MigrosGruppe ohne die Globusgruppe und die Angestellten im Ausland. Zusätzlich Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 20 von 92 enthalten sind die Daten der nicht konsolidierten Unternehmen wie die Migros-Pensionskasse und diverse Stiftungen. Indikatoren 1.1-3.20: Die Aussagen der Berichtselemente 1-3 beziehen sich, wenn nicht anders vermerkt, auf die ganze konsolidierte MigrosGruppe. 2.14 Wesentliche Änderungen in Grösse, Struktur und Besitzverhältnissen Folgende Änderung fand statt: C&A Schweiz hat im Januar 2005 das 30 Standorte umfassende Oviesse-Filialnetz der Globus-Gruppe übernommen. 2.15 Grundlagen für die Berichterstattung, die die Vergleichsfähigkeit über die Zeit wesentlich beeinflussen können Die Grundlagen der Berichterstattung haben sich im letzten Geschäftsjahr nicht verändert. 2.16 Art und eventuelle Änderungen in der Berichterstattung Fachbericht Nachhaltigkeit Die Migros berichtet zum zweiten Mal mit einem umfassenden Fachbericht nach den Prinzipien der Global Reporting Initiative (GRI), einer internationalen Richtlinie für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die systematischen Informationen über soziale, ökologische und ökonomische Themen werden ausschliesslich in elektronischer Form im Internet bereitgestellt (www.migros.ch > Nachhaltigkeit). Der Fachbericht Nachhaltigkeit richtet sich vor allem an ein Fachpublikum. Der Prozess der Berichterstellung erlaubt es zudem, intern Schwachstellen zu erkennen und gezielt Massnahmen einzuleiten. Die Aktualisierung der Daten findet jährlich statt. N-Magazin Für Kundinnen und Kunden sowie Genossenschafterinnen und Genossenschafter ist das Engagement der Migros mit kurzen Texten sowie illustrativen Bildern und Beispielen im N-Magazin erklärt (N steht für Nachhaltigkeit). Dieses wurde im Jahr 2005 als Beilage des Migros Magazins an 2.5 Mio. Schweizer Haushalte verteilt. Das N-Magazin wird alle zwei Jahre publiziert. (www.migros.ch > Nachhaltigkeit > Publikationen“). Geschäftsbericht 2005 Im Geschäftsbericht 2005 wird in den Kapiteln „Nachhaltigkeit und Umwelt“ sowie „Ethische Projekte“ und „Soziale und Ökologische Mindeststandards“ auf mehreren Seiten über die im Jahr 2005 umgesetzten Massnahmen berichtet. Zudem befasst sich der redaktionelle Teil des Geschäftsberichtes mit dem Thema „Ökologischer und Sozialer Mehrwert“. (www.migros.ch unter „Medien“) Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 21 von 92 Berichtsprofil 2.17 Anwendung von GRI Prinzipien und Protokollen In der Berichterstattung will die Migros-Gruppe offen und ehrlich kommunizieren. Mit dieser Grundhaltung soll die Transparenz des Unternehmens und damit auch die Glaubwürdigkeit kontinuierlich erhöht werden. GRI Prinzipien Für alle GRI-Leistungsindikatoren wurde im Hinblick auf die Tätigkeiten innerhalb der Migros-Gruppe die Relevanz beurteilt. Die Einteilung in die Relevanz hoch, mittel, tief hat folgende Auswirkungen: Hohe Relevanz: Auf die Datenqualität dieser Indikatoren für die Berichterstattung wird besonderen Wert gelegt. Mittlere Relevanz: Über diese Leistungsindikatoren wird berichtet. Tiefe Relevanz: Über Indikatoren mit tiefer Relevanz wird nicht berichtet. Indikatoren können aus verschiedenen Gründen tiefe Relevanz haben. Zum Beispiel: Die Informationen sind schon in einem anderen Indikator vorhanden, der Indikator trifft für die Migros nicht zu, das Thema ist gesetzlich geregelt oder der Indikator ist nicht erfassbar. Folgende Indikatoren haben tiefe Relevanz: EC4, EC12-13, EN6, EN12, EN18-22, EN24, EN26, EN 3032, HR 9-14. Die Einteilung in hohe und mittlere Relevanz kann im GRI-Index nachgeschaut werden (S.2). GRI Protokolle Die Protokolle von GRI (Water Protocol, Energy Protocol, Child Labour Protocol) wurden dann konsultiert, wenn bei der Beantwortung der entsprechenden Indikatoren offene Fragen aufgetaucht sind. 2.18 Kriterien/Definitionen, die bei der buchhalterischen Erfassung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Kosten und Gewinnen verwendet werden Die konsolidierte Gruppenrechnung wird gemäss den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER vorgenommen. Die der Konsolidierung zugrunde liegenden Einzelabschlüsse werden nach einheitlichen Grundsätzen erstellt. 2.19 Wesentliche Änderungen in Messverfahren zur Erfassung von Nachhaltigkeitsdaten gegenüber früheren Jahren Die Messverfahren zur Erhebung von Informationen zur Nachhaltigkeit sind im Verhältnis zum Vorjahr im Wesentlichen unverändert. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 22 von 92 2.20 Grundsätze und interne Abläufe, die darauf abzielen, die Genauigkeit, Vollständigkeit und Zuverlässigkeit des Nachhaltigkeitsberichts zu erhöhen und abzusichern Die Daten, die diesem Bericht zugrunde liegen, wurden an den einzelnen Migros-Standorten erhoben und auf Gruppenebene konsolidiert und überprüft. Folgende Neuregelungen haben die Datenqualität im Geschäftsjahr verbessert: Im Verlauf des Jahres 2005 wurde ein neues Controllingtool für den Bereich Human Ressources eingeführt. Damit wird die Datenqualität und die Menge der verfügbaren Daten verbessert und den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Der Aufbau eines einheitlichen Lieferanten-Beurteilungssystems wurde abgeschlossen und vereinheitlicht. Auch der Lieferantenspiegel mit detaillierten Informationen pro Lieferant (Produktionsstätte, Standorte, Zertifizierungen etc.) wurde vereinheitlicht. 2.21 Externe Überprüfung des Nachhaltigkeitsberichts Die Migros hat die Absicht, den Nachhaltigkeitsbericht 2006 (erscheint April 2007) einer externen Überprüfung zu unterziehen. 2.22 Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit M-Infoline: Tel. 0848 84 0848 / Fax: 01 277 20 09 / Briefadresse: MInfoline, Limmatstrasse 152, 8005 Zürich Kommunikationsverantwortlicher Nachhaltigkeit: Migros-Genossenschafts-Bund, Walter Staub, Tel. 0041 044 277 20 68, nachhaltigkeit@migros.ch Weitere Informationen im Internet unter: www.migros.ch/ > Nachhaltigkeit www.engagement.ch www.hotelplan.ch/ > Umwelt Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 23 von 92 Governance Strukturen und Managementsysteme Struktur und Governance 3.1 Corporate Governance Seit 2004 ist vom operativen Management nur noch der Präsident der Generaldirektion in der Verwaltung vertreten. Damit ist – unter Wahrung der Entscheidungsfähigkeit und Effizienz auf der obersten Unternehmensebene – die Voraussetzung für noch mehr Transparenz sowie für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Führung und Kontrolle geschaffen. Das operative Geschäft des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) und seiner Tochtergesellschaften wird durch die Generaldirektion und ihrem Präsidenten geführt. Der Vorsitzende verfügt über ein Weisungsrecht und die anderen Mitglieder sind mit klar zugeordneten Kompetenzen ausgestattet und tragen die Verantwortung für ihre Departemente. Auf Stufe Verwaltung wird in Ausschüssen gearbeitet. Die Hauptaufgaben dieser Ausschüsse sind eine unabhängige und vertiefte Auseinandersetzung mit den Dossiers und die Kontrollfunktion der Verwaltung. Jeder Ausschuss hat ein Pflichtenheft, das die Aufgaben und Zuständigkeiten festlegt. Die permanenten Ausschüsse der Verwaltung sind: „Audit“, „Finanzen“, „Detailhandel“, „Personalpolitik“ und „Personelles und „Entschädigung“. Auditausschuss Hauptaufgaben des Auditausschusses sind die Bewertung und Auswahl der externen Revisionsstelle und deren Nominierung zur Wahl an der Delegiertenversammlung, die Besprechung der Prüfungsergebnisse und Feststellungen aus der Berichterstattung der externen und internen Revision, die Überprüfung der Angemessenheit und Wirksamkeit der Rechnungslegung und der finanziellen Kontrollmechanismen sowie die Überprüfung der Prozesse und Vorgehensweisen, mit denen die Einhaltung von Gesetzen und internen Regelungen sichergestellt wird (Compliance). Die Mitglieder des Auditausschusses sind wirtschaftlich und personell von der Migros unabhängig. Die vier Mitglieder haben sich 2005 zu 6 Sitzungen getroffen. Finanzausschuss Der Finanzausschuss stellt unter Berücksichtigung der verabschiedeten Strategien, Pläne und Vorgaben der Migros-Gemeinschaft den Einsatz der verfügbaren Mittel sicher. Im Speziellen beurteilt er vorgeschlagene Käufe und Verkäufe von Geschäften beziehungsweise von Geschäftsbereichen sowie Grossinvestitionen oder Desinvestitionen des MGB und dessen Tochtergesellschaften, soweit diese in den Verantwortungsbereich der Verwaltung fallen. 2005 hat er sich mit dem Finanzplan sowie mit verschiedenen Geschäften im Bereich der finanziellen Restrukturierung befasst. Die vier Mitglieder trafen sich 2005 sechsmal. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 24 von 92 Ausschuss Detailhandel Migros Dieser Ausschuss ist für die Erarbeitung von Strategien als Antrag an die Verwaltung und für Beschlüsse über Konzepte, Richtlinien und operative Pläne im Detailhandel zuständig. Er hat folgende Aufgaben und Kompetenzen: Ausarbeitung von Strategien im Zusammenhang mit allen Bereichen des Waren- und Detailhandels und diesbezügliche Antragstellung zuhanden der Verwaltung Festlegung von verbindlichen Massnahmeplänen, Prioritäten und Aktivitäten zur Umsetzung der bestehenden Pläne und Budgets Überwachung und Kontrolle der genehmigten Pläne und Budgets Entscheid über Massnahmen bei Abweichungen von den genehmigten Plänen und Budgets Die 16 Mitglieder (die sechs Mitglieder der Generaldirektion MGB und die zehn Leiter der regionalen Genossenschaften) trafen sich 2005 achtmal. Ausschuss M-Personalpolitik Diesem Ausschuss wurden 2005 keine Dossiers übertragen. Ausschuss Personelles und Entschädigung Dieser Ausschuss ist für eine adäquate Besetzung der Verwaltung (inklusive Präsident der Generaldirektion) und die Festsetzung einer entsprechenden Entschädigung besorgt. Auch unterstützt er die Verwaltung bei der optimalen Auswahl der Mitglieder der Generaldirektion, der Verwaltungsräte der Tochtergesellschaften des MGB und der Stiftungsräte der MigrosGemeinschaft sowie bei der Festsetzung der entsprechenden Entschädigung dieser Organe. 2005 wurden folgende Themen behandelt: Rekrutierung des neuen Chefs des Departements Logistik und Informatik, Zuweisung von Verwaltungsratsmandaten in den Unternehmen und Stiftungen der Migros, Honorare und Sitzungsgelder für Mandate innerhalb der MigrosOrgane, Salärbänder oberes Kader, etc. Die vier Mitglieder trafen sich 2005 zehnmal. Revisionsstellen PricewaterhouseCoopers (PwC) ist seit 1984 Kontrollstelle des MigrosGenossenschafts-Bundes und seit 1996 Konzernprüfer für die MigrosGemeinschaft. Der leitende Revisor ist seit 1999 für das Revisionsmandat verantwortlich. Mitreva ist Teil der Kontrollstellen der Genossenschaften. 3.2 Prozentualer Anteil von Mitgliedern der Verwaltung, die unabhängig und nicht ausführend sind. 9 der total 23 Mitglieder der Verwaltung sind unabhängig. Als interne bzw. von der M-Gemeinschaft nicht unabhängige Mitglieder der Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes gelten die Genossenschaftsvertreter, die Mitarbeiter-Vertreter der M-Gemeinschaft und der Präsident der Generaldirektion. Für die externen bzw. von der M-Gemeinschaft unabhängigen Mitglieder sind insbesondere folgende Qualifikationen zu berücksichtigen: Vorhandenes Know-how, Erfahrung, Persönlichkeit mit Sozialkompetenz, Bereitschaft Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 25 von 92 zum Engagement und zur Mitarbeit in den Ausschüssen, keine Verwandtschaft, keine engen Geschäftsverflechtungen und keine Kumulation von gewichtigen Ämtern in der M-Gemeinschaft. 3.3 Expertise, die Verwaltungsratmitglieder benötigen Der Präsident der Verwaltung, der Präsident der Generaldirektion, die Vertreter der 10 Genossenschaften und die zwei Mitarbeiter-Vertreter nehmen aufgrund ihrer Funktion innerhalb der Migros-Gruppe und der damit verbundenen Kenntnisse und Qualifikationen einen Sitz in der Verwaltung ein. Der Präsident der Verwaltung, der Präsident der Generaldirektion sowie die neun (minimal sieben) externen Mitgliedern werden von der Delegiertenversammlung gewählt. Für die externen Verwaltungsmitglieder sind die in Punkt 3.2 genannten Qualifikationen zu berücksichtigen. Die externen Mitglieder arbeiten in folgenden Ausschüssen mit: Anzahl Mitglieder Präsidium Zusammensetzung Mitglieder Einsitz beratend Auditauschuss Finanzausschuss 3–5 3–5 Ausschuss Detailhandel Migros 16 Externes Mitglied Internes oder externes Mitglied Präsident Generaldirektion E. Rebmann Externe Mitglieder A. Broggini J. Leu S. Paravicini H. Winzeler Externe Mitglieder (min. die Hälfte) Th. Rudolph U. Schoepfer Internes Mitglied L. Emma H. Bolliger 10 Genossenschaftsleiter 5 Mitglieder Generaldirektion Mitglied GD (Finanzen) J. Zulauf Mitglied GD (Finanzen) J. Zulauf Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 26 von 92 Anzahl Mitglieder Präsidium Zusammensetzung Mitglieder Einsitz beratend 3.4 Ausschuss MPersonalpolitik 3–5 Ausschuss Personelles und Entschädigung 3–5 Intern oder extern E. Weber 1 Genossenschaftsleiter Ph. Bürki 1 Mitarbeitervertreter H. Sacher Präsident Verwaltung C. Hauser 1 ext. Mitglied (min.) G. Winkler Vizepräsident Verwaltung D. Aebi Präsident Generaldirektion H. Bolliger ab 1.1.06 E. Weber Mitglied GD (HR) G. Girgis Verfahren auf der Ebene der Verwaltung zur Überwachung, wie die Organisation ökonomische, ökologische und gesellschaftliche/ soziale Risiken und Chancen identifiziert und managt Die Verwaltung der Migros-Gemeinschaft überwacht die Generaldirektion und deren Präsidenten. Die Generaldirektion kann Aufträge an das Trägergremium Nachhaltigkeit erteilen (siehe 3.6) und wird von diesem über die Aktivitäten und den Stand der Arbeiten informiert. In Fachkonferenzen (zum Beispiel Immobilien- und Logistikkonferenz) werden Chancen und Risiken der nachhaltigen Entwicklung besprochen. 3.5 Lohnsummen und Bonifikationen für die Generaldirektion und der Verwaltungsmitglieder Im Jahr 2005 betrugen die Bezüge der sechs Mitglieder der Generaldirektion des MGB (inklusive Präsident) 3,7 Millionen Franken (2004: 3,6 Millionen Franken). Sie haben keine Bonifikationen oder andere zusätzliche Entschädigungen erhalten. Die 23 Mitglieder der Verwaltung des MGB haben 2005 insgesamt 0,8 Millionen Franken erhalten (2004: 0,9 Millionen), inklusive Sitzungsgelder Ausschüsse. Von dieser Summe sind dem Präsidenten 0,36 Millionen Franken und den neun externen Mitgliedern 0,44 Millionen Franken bezahlt worden. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 27 von 92 3.6 Organisationsstruktur im Bereich Nachhaltigkeit Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Trägergremium Nachhaltigkeit Arbeitsgruppe Nachhaltigkeitskommunikation Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit Einkauf Produktion Logistik & Mobilität Produkte & Verkauf Entsorgung Ökologie Soziales HR, Gesundheit, Kultur / Gesellschaft Betrieblicher Umweltschutz, Energie Ökonomie Qualität, Standards, Labels, Wirtschaftspolitik Trägergremium Nachhaltigkeit Leitung: Leiter Departement Logistik und Informatik, Mitglied der Generaldirektion Aufgaben: Strategische Führung der Umwelt- und Sozialpolitik im Rahmen der Wertschöpfungskette. Übergeordnete Koordination zwischen den Nachhaltigkeitsthemen im Marketing, in der Logistik und im Sozialen. Bestimmung der Schwerpunktthemen und der gruppenweiten Zielsetzungen. Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit Leitung: Leiter Ökologie Aufgaben: Operative Umsetzung der Umwelt- und Sozialpolitik; Unterstützung des Trägergremiums Nachhaltigkeit; Erarbeiten von Entscheidungsgrundlagen für das Trägergremium und Vorschlägen zu Zielen, Aktivitäten und Schwerpunkten. Arbeitsgruppe Nachhaltigkeitskommunikation Leitung: Leiter Ökologie Aufgaben: Koordination ökologischer und sozialer Kommunikationsinhalte; Planung von Kampagnen und Publikationen; Behandlung von Kundenanliegen und Organisation öffentlicher Auftritte und Referate; Informationspool für Arbeitsgruppe und Trägergremium Nachhaltigkeit. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 28 von 92 3.7 Leitlinien und Werte zur Nachhaltigkeit Folgende Leitlinien und Werte wurden in der Umwelt- und Sozialpolitik im Migros-Detailhandel festgelegt und als verbindlich erklärt: Die Migros ist das Schweizer Unternehmen, das sich mit Leidenschaft für die Lebensqualität seiner Kundinnen und Kunden einsetzt. Lebensqualität verstehen wir umfassend und langfristig. Mit dieser „Mission“ aus dem Unternehmensleitbild ist die Grundlage gegeben, um uns für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden, unseren Lieferanten und den interessierten gesellschaftlichen Gruppen wollen wir die Zukunft aktiv mitgestalten. Wir engagieren uns dafür, dass zwischen den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ansprüchen ein Gleichgewicht gefunden wird (vgl. Grafik). Dies führt zu einer nachhaltigen Entwicklung, wie sie der Überzeugung der Migros entspricht und in den Unternehmenswerten formuliert ist. Das Unternehmensleitbild definiert das Verhalten der Migros in diesem Spannungsfeld und gibt folgende Leitlinien für unser Engagement vor: Kundinnen und Kunden Wir bieten Qualitätsprodukte und -Dienstleistungen zu günstigen Preisen an. Lieferanten Basierend auf der freien Marktwirtschaft und dem Leistungswettbewerb streben wir die direkte Zusammenarbeit mit unseren Produzenten an. Wir verbessern Produkte und Dienstleistungen laufend und setzen zudem ökologische und soziale Standards bei Arbeits- und Produktionsbedingungen. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 29 von 92 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Als vorbildliche Arbeitgeberin schaffen wir Voraussetzungen für ein motivierendes und leistungsorientiertes Arbeitsklima, das die besten Kräfte anzieht. Genossenschafterinnen und Genossenschafter Gegenüber unseren Genossenschafterinnen und Genossenschaftern verpflichten wir uns Werte zu schaffen, die den langfristigen und unabhängigen Fortbestand der Migros sicherstellen. Gesellschaft Wir fördern die freie, verantwortliche Entfaltung des Menschen. Mit dem Kulturprozent unterstützen wir einerseits das aktive künstlerische Schaffen und damit die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, andererseits fördern wir den breiten Zugang zu Kultur und Bildung. Wir tragen Sorge zur Umwelt und erbringen Pionierleistungen. Inkraftsetzung Die Umwelt- und Sozialpolitik im Migros-Detailhandel wurde am 24.10.2003 von der Verwaltung verabschiedet und in Kraft gesetzt. Geltung Die Umwelt- und Sozialpolitik ist für alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmungen gültig. Die anderen GruppenGesellschaften erarbeiten sich spezifische angepasste Zielsetzungen. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 30 von 92 Einbindung der Anspruchsgruppen 3.8 Mitspracherechte der Migros-Genossenschafterinnen Aktives Wahlrecht Jede Migros-Genossenschafterin und jeder Migros-Genossenschafter hat die Möglichkeit, die Mitglieder für die regionalen Genossenschaftsräte, für die regionalen Verwaltungen und für die Delegiertenversammlung des MigrosGenossenschafts-Bundes zu wählen. Passives Wahlrecht Jede Genossenschafterin und jeder Genossenschafter hat die Möglichkeit, sich in den jeweiligen regionalen Genossenschaftsrat und – sofern sie / er als Genossenschaftsrat gewählt ist – in die Delegiertenversammlung des Migros-Genossenschafts-Bundes wählen zu lassen. 3.9 Grundlagen zur Identifikation und Auswahl bedeutender Anspruchsgruppen Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen. Anspruchsgruppen sind repräsentative Interessenverbände, die vom Unternehmen beeinflusst werden oder Einfluss auf das Unternehmen haben. Die Anforderungen zur Auswahl von Anspruchsgruppen sind: Das Thema hat mit dem Kerngeschäft der Migros zu tun: Rohstoffproduktion, Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten, Lösung von sozialen und ökologischen Problemen in Importländern sowie Tierschutzanliegen. Nichtregierungsorganisationen, mit denen Partnerschaften eingegangen werden, sind professionell geführt und verfügen über ein positives Image. Die ideologische Ausrichtung muss sich nicht immer mit den Grundwerten der Migros decken. Die Nichtregierungsorganisation verfügt über einen einfach kommunizierbaren Leistungsausweis und kann konkrete, verständliche Inhalte kommunizieren. Gemeinsame Projekte müssen ein für die Migros relevantes Feld bearbeiten, das können Themen betreffend strategische Labels und Projekte sein, wie auch weitere aktuelle öffentliche Themen. 3.10 Dialog mit Anspruchsgruppen Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen. Mit folgenden Anspruchsgruppen findet ein regelmässiger Dialog statt: Nichtregierungsorganisationen (NGO) Begleitende Expertengruppe Agroscop, Bio Suisse, Brot für alle, BSCI (Business Social Compliance Initiative), Caritas Schweiz, Clean Clothes Cam- Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 31 von 92 paign, Equiterre, Erklärung von Bern, EurepGAP, Fastenopfer, FSC international (Forest Stewardship Council), FTA Foreign Trade Association, GFSI (Global Food Safety Initiative), Helvetas (ILO, Bureau international du Travail), ISCOM International Social Compliance Verification, ÖBU (Schweizerischen Vereinigung für ökologisch bewusste Unternehmensführung), Pusch (Praktischer Umweltschutz Schweiz), RSPO (Roundtable Sustainable Palmoil), SAFE (Schweizerische Agentur für Energieeffizienz), SAI (Social Accontability International), SENS (Stiftung Entsorgung Schweiz), SNV (Schweizerische Normen-Vereinigung), STEP Stiftung, Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), Stiftung K.I.D.S, Stiftung Natur und Wirtschaft, Swissgap, WWF international, WWF Schweiz, WWF Wood Group Staatliche Institutionen und Forschung Bundesverwaltung (v.a. BUWAL, EDA, Seco, DEZA), FIBL (Forschungsinstitut für Biologischen Landbau), IWÖ-HSG (Institut für Wirtschaft und Ökologie, Universität St. Gallen), Universität St. Gallen (Gottlieb Duttweiler Lehrstuhl für Internationales Handelsmanagement) Zertifizierungsstellen und Labelkontrolle Label/ Programm/ Standard Bio Labelorganisation Kontrollstellen Zertifizierungsstellen Stufe Landwirtschaft CH: Bio Suisse LW: Procert, Agro Test, bio.inspecta, Import: alle zugelassenen Kontrollstellen Bio.inspecta Stufe Verarbeitung und Handel: Keine Max Havelaar Max Havelaar MSC MSC IPS IP-SUISSE M-7 Kälber, Bankvieh, Lämmer, Schweine, Kühe: M-7-Service / Geflügel: Optigal SA Migros-Label Eco Verarbeitung: SQS, bio.inspecta Akkreditierte Inspektionsstellen Akkreditierte Kontrollstellen, siehe www.msc.org Akkreditierte Inspektionsstellen Akkreditierte Inspektionsstellen; Koordination über Geschäftsstelle IPSUISSE / Geflügel: Qualinova AG GSM Köln Bio.inspecta Alle für EU 2092/91 akkreditierte Zertifizierungs-stellen FLO Cert MSC ProCert AG Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 32 von 92 Label/ Programm/ Standard Bio-Baumwolle Labelorganisation Kontrollstellen Zertifizierungsstellen Migros-Label Landwirtschaft: EU 2092/91 akkreditierte Kontrollstellen, vor allem Skal und IMO Zertifizierungsstellen dito „Kontrollstellen für Landwirtschaft“ Verarbeitung GSM Köln Verarbeitung: Skal bei Micasa GSM für Micasa und Bekleidung Akkreditierte Zertifizierungsstellen, siehe www.fsc.org Keine Zertifizierung Akkreditierte Zertifizierungsstellen Akkreditierte Zertifizierungsstellen FSC FSC Schweiz Akkreditierte Kontrollstellen Verhaltenskodex Organisation: BSCI Brüssel GFSI Paris (zurzeit nur) Intertek Akkreditierte Kontroll- und Inspektionsstellen Akkreditierte Kontroll- und Inspektionsstellen GFSI Diverse Standards EurepGAP EurepGAP Köln Gemeinsame Projekte mit Geschäftspartnern Chiquita Brands International, Mobilty Carsharing Schweiz, Novartis Foundation for Sustainable Development, Otto (GmbH & Co. KG)/ Systain, Silvestri Linus AG, Switcher SA, Volcafe Holding Sozialpartner KV-Schweiz, Syna, VHTL (Verkauf, Handel, Transport, Lebensmittel), MPV (Metzgerei-Personal-Verband). Auch die Genossenschaften und Migros-Industriebetriebe stehen in einem Informationsaustausch mit lokalen Organisationen und Direktbetroffenen wie Anwohner, Gemeinden und Kantone. 3.11 Art der Informationen, welche durch Konsultationen von Beteiligten und Betroffenen gewonnen wurden Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Der Dialog mit den Anspruchsgruppen hat Auswirkungen auf die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Leistungen der Migros gehabt. Beispiele: Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 33 von 92 Mit den Lieferanten sind der Verhaltenskodex Non-Food sowie die sozialen und ökologischen Standards beziehungsweise Programme besprochen worden. Mit den Umweltverbänden ist der Einkaufsverkehr und die damit zusammenhängende Zahl von Parkplätzen bei Einkaufszentren thematisiert worden. Mit den Gewerkschaften hat die Migros Lohnverhandlungen geführt und Fragen der Arbeitssicherheit und der Gesundheitsvorsorge geklärt. 3.12 Verwendung der Informationen aus den Dialogen mit Anspruchsgruppen Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Die aus den Dialogen mit Anspruchsgruppen gewonnenen Informationen werden in den ordentlichen Organen der Genossenschaft Migros ausgewertet. Bei Bedarf kümmern sich Fachkonferenzen (zum Beispiel Ausschuss Detailhandel, Baukonferenz) oder interne Arbeits– oder Projektgruppen (zum Beispiel Gentechnik in Lebensmitteln) um die weitere Bearbeitung. Spezifische Nachhaltigkeitsthemen werden auf strategischer Ebene durch das Trägergremium Nachhaltigkeit und auf operativer Ebene durch die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit behandelt. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 34 von 92 Umfassende Geschäftsgrundsätze und Managementsysteme 3.13 Vorsorgeprinzip Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Das Vorsorgeprinzip wurde für die Bereiche Arbeitssicherheit, Produktesicherheit und Umweltschutz konkretisiert: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Die Verantwortung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz tragen die einzelnen Migros-Unternehmen. Je nach Gefährdungen und Erfordernis ist der Betrieb verpflichtet, Arbeitsärzte und andere Spezialisten der Arbeitssicherheit beizuziehen und vorsorgliche Massnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz zu erlassen (siehe LA6). Produktesicherheit Das Migros-Qualitätssicherungssystem (MQS) beinhaltet ein Paket präventiver Massnahmen, um definierte Qualitätsstandards innerhalb der Sortimente der Migros zu garantieren. Die Qualität der Produkte wird in den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette gezielt kontrolliert. Dies erfolgt einerseits durch ein Lieferantenmanagement und andererseits durch Planung, Umsetzung und Kontrolle von Qualitätssicherungsmassnahmen (siehe hierzu auch PR1). Umwelt- und Sozialpolitik Basierend auf dem Unternehmensleitbild vom Herbst 2003, und um dieses zu konkretisieren, wurde eine Umwelt- und Sozialpolitik erarbeitet (siehe 3.7). Deren Leitziele geben die Schwerpunkte unseres Handelns vor und helfen der Migros bei der verantwortungsvollen Mitgestaltung der Zukunft. 3.14 Extern entwickelte ökonomische, ökologische und soziale Vereinbarungen und Prinzipien, welche die Migros einhält Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Vertrag mit WWF Wood Group (Mitgliedschaft seit 1997): Förderung von FSC und verantwortungsvolle Einkaufspolitik (Zürich, erneuert 2006, Geltungsbereich MGB). Mitglieder-Vertrag mit BSCI (Business Social Compliance Initiative): Verpflichtung zur Systemanwendung (BSCI-Standards) und Reporting über Fortschritte für soziale Arbeitsbedingungen (Zürich und Bruxelles 2004, Geltungsbereich MGB) Mitglieder-Vertrag mit dem Roundtable Sustainable Palmoil (RSPO): Verpflichtung zum Reporting über Forschritte zur Verwendung von nachhaltigem Palmöl (Zürich 2004, Geltungsbereich MGB) Migros stützt sich in der landwirtschaftlichen Produktion Schweiz auf die Richtlinien der BIO SUISSE und verfasst keine eigenen Richtlinien für Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 35 von 92 3.15 die landwirtschaftliche Produktion (Vereinbarung mit Bio Suisse, gültig ab Januar 2006) Allgemeine Zusammenarbeits-Vereinbarung Migros-IP Suisse 2000. Spezifische jährliche Vereinbarungen mit den einzelnen Marketingbereichen (Früchte und Gemüse, Kolonial) Mit Max Havelaar wurden für verschiedene Bereiche Lizenzverträge abgeschlossen (Honig, Dezember 2000 / Frische Früchte, März 2004 / Tee, November 1995 / Orangensaft, März 1999 / Reis, Februar 2002 / Schokoladeprodukte, Dezember 1994 / Bananen, November 1998 / Kaffee, Mai 1994 / Blumen, November 2001, Baumwolle, 2006) Mit dem Marine Stewardship Council (MSC) wurde im Jahr 2000 das erste Logo Licence Agreements unterschrieben. Für jede weitere Fischart mit dem MSC-Label wurde ein weiteres solches Agreement abgeschlossen. Für das Label ECO wurde am 19.10.2004 ein Monitoring-Vertrag zwischen gsm Global Sustainable Management GmbH und dem MigrosGenossenschafts-Bund abgeschlossen. Die ersten Verträge wurden im Jahr 1995 mit der Firma Eco-tex-Consortium abgeschlossen. Vereinbarung für diverse Forschungsprojekte im Bereich der Biolandwirtschaft mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL). Vertrag und aktive Mitgliedschaft bei EurepGAP, 2002 Für die Biobaumwolle wurde am 11.07.2001 eine Vereinbarung zwischen der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas und dem Migros-Genossenschafts-Bund abgeschlossen. Am 23.09.2003 wurde eine Abnahmegarantie für die Ernten 2005-2007 vereinbart. L-GAV 2003-2006: Zürich, 2002, Geltungsbereich Migros-Gruppe Die wichtigsten Mitgliedschaften in nationalen und internationalen Verbänden, Vereinigungen und Organisationen Die untenstehenden Verbände und Organisationen stellen eine Auswahl der Mitgliedschaften dar: Arbeitsgemeinschaft für die Ausbildung von Lebensmitteltechnologen, Ass. Suisse de logistique, Ass. Suisse des embranchements ferroviaires privés, Biscosuisse, BMV (Berufsverband Molkereifachleute), Chambre FranceSuisse, Chambre Fribourgeoise du Commerce et de l’Industrie, Chambre fribourgeoise du commerce, Chambre vaud. du commerce & industrie, CHOCOSUISSE, City-Vereinigungen (z.B. Zürich, Bern, Luzern etc.), Datenschutzforum Schweiz, Eco-Swiss, Erdölvereinigung, fial (Föderation der schweizerischen Nahrungsmittelindustrien), Handelskammer DeutschlandSchweiz, Industrie- und Handelskammer St. Gallen, Interprofession du Gruyère, Kantonalen Handelskammern, RISO-CH, SCFA (Swiss Convenience Food Association), Schw. Gesellschaft für: -Arbeitssicherheit, - Logistik, - Lebensmittelhygiene, - Organisation, Schw. Tourismus-Verband, Schw. Verband für Materialwirtschaft und Einkauf, Schweiz Tourismus, Schweizerischer Reisebüro-Verband, SGLH (Schw. Gesellschaft für Lebensmittelhygiene), SHW Schw. Handelskammer in Austria, SWI (Schw. Seifen- und Kosmetikverband), Tourismus (z.B. Bern-Tourismus, Ticino Turismo, Lausanne tourisme etc.), Vereinigung der Schw. Teigwarenindustrie (Swiss Pasta), VFI (Vereinigung der Industrie flexibler Verpackungen Schweiz), Zürcher Handelskammer Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 36 von 92 3.16 Grundsätze und/oder Systeme für das Management von Auswirkungen innerhalb der Produktionskette Geltungsbereich: Am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmungen Soziale und ökologische Aspekte werden als Teil der Produktqualität verstanden und im Rahmen dieser Prozesse umgesetzt (siehe auch PR1). Für alle Sortimente ist ein sozialer und ökologischer Mindeststandard definiert. In ausgewählten Produktgruppen werden Labelprodukte (ENGAGEMENT) mit einem höheren sozialen und/oder ökologischen Standard angeboten. Es wird angestrebt, dass die Einhaltung dieser höheren Standards beim Lieferanten und Produzenten immer durch Externe überprüft wird (siehe auch PR6). Die Migros beteiligt sich aktiv an der Entwicklung und Implementierung von Basisstandards und auch von neuen Labels. So ist sie beispielsweise in der WWF Woodgroup für das FSC-Label und auch im Steuerungsausschuss von EurepGAP aktiv. 3.17 Umgang mit indirekten Wirkungen In der Migros gibt es keine allgemeinen Regeln, wie mit indirekten Wirkungen umgegangen wird. Beispielhaft sollen folgende Bereiche erwähnt werden: Im Rahmen der Beschaffung von Produkten setzt die Migros soziale und ökologische Mindeststandards um und fördert Labelprodukte (siehe auch 3.16). Im Rahmen ihrer politischen Arbeit setzt sich die Migros dafür ein, dass externe Umweltkosten internalisiert werden. So hat die Migros im Jahr 2004 ein neues Modell für eine moderate CO2-Abgabe vorgelegt. Mit dem Migros Kulturprozent nimmt die Migros ihre Verantwortung für Kultur, Soziales und Bildung war (siehe auch SO8z). 3.18 Wesentliche Veränderungen der Tätigkeiten C&A Schweiz hat im Januar 2005 das 30 Standorte umfassende OviesseFilialnetz der Globus-Gruppe übernommen. Die Migros-Industrie hat 2005 in ihre 15 Betriebe rund CHF 214 Mio. investiert. Schwergewichtig wurden die Gelder in den Bereichen Kapazitäts- und Produktivitätssteigerungen gesprochen. Aber auch der Umsetzung der neuesten internationalen Hygieneanforderungen wurde viel Gewicht beigemessen. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 37 von 92 3.19 Programme und Verfahren, die mit der Nachhaltigkeitsleistung der Organisation im Zusammenhang stehen Produktlabel Der Umsatz mit Labelprodukten unter „Engagement“ soll bis im Jahr 2010 auf 2,5 Mia gesteigert werden. Für die einzelnen Labels unter dem Dachlabel Engagement werden Umsatzziele definiert. Das M-Budget-Sortiment wird stark ausgeweitet. Auch für BudgetProdukte gelten die sozialen und ökologischen Mindeststandards. Im September 2005 wurde die Migros-Premium-Line „Sélection“ lanciert. Der Mehrwert dieser Produkte liegt in der Qualität und der Herkunft. Projekte im Produktbereich Palmölprojekt: Das Ziel der Migros, in der Eigenproduktion, dort wo es technisch möglich ist, nur noch nachhaltiges Palmöl zu verwenden, ist erfüllt. Einführung der Sozialstandards (Business Social Compliance Initiative) im Non-Food Bereich mit dem dazugehörenden Management-System (Selfassessments, Sozialaudits, Korrekturmassnahmenpläne, Re-Audits). Planung der Einführung des BSCI-Standards im Food-Bereich. Implementierung von Projekten, die mit der ethischen Produktion unserer Produkte im Zusammenhang stehen (KIDS, Mali, Rio Negro), oder eine gesellschaftliche Leistung darstellen (z. B. Aidsprofilaxe, Nogal). Unterstützung des Projekts Solare Wasserdesinfektion (Sodis), dass von der Entwicklungsorganisation Helvetas durchgeführt wird. Effizienzprogramme zur Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen „Best practice“, das Programm zur Leistungsverbesserung für die Planung und Realisierung von effizienten Haustechniklösungen im Filialbereich wurde gestartet und breit geschult. Die Massnahmen und Lösungen werden in laufenden Bauprojekten implementiert. Die Erfolge und Energieeinsparungen werden im Controlling der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) extern überprüft. In Zusammenarbeit mit der EnAW wurden zudem CO2-Emissioneziele für den Transportbereich der Migros erarbeitet. Diese Ziele müssen im Jahr 2006 noch vom Bund auditiert werden. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 38 von 92 3.20 Zertifizierungsstatus der Betriebe ISO 9001 ISO 14001 BRC, IFS, SQF 2000 oder Dutch HACCP * BINA Ja Nein Ja Chocolat Frey Ja Nein Ja Estavayer Ja Nein Ja Jowa teilweise Nein Ja MBB Ja Nein BRC und IFS Mibelle Ja Nein Nein Micarna Ja Nein Teilweise Midor Ja Nein Ja Mifroma SA Ja Nein Ja Mifa Ja Nein Ja MVN Nein Nein Nein MVS Nein Nein Nein Optigal Ja Ja Ja Riseria Ja Nein Ja Scana Nein Nein Nein SEBA Aproz Ja Nein Ja Walter Leuenberger AG Ja Nein Ja Genossenschaft Migros Luzern Ja Ja Geplant 2006 Genossenschaft Migros Zürich (Bereiche: Fisch / Fleisch, Milchprodukte, Gastronomie, Früchte/ Gemüse, Blumen) Ja Nein Nein Genossenschaft Migros Genf (Bereich: Fisch) Ja Nein Nein Genossenschaft Migros Aare, NE / FR, Ostschweiz, Waadt Nein Nein In Erarbeitung Genossenschaft Migros Tessin, Wallis, Basel Nein Nein Nein Ja Nein Nein Ex Libris Nein Nein Nein Globus Gruppe Nein Nein Nein Migros-Genossenschafts-Bund (Bereich: Blumen und Pflanzen) * BRC= British Retail Consortium Global Standard, IFS = International Food Standard, SQF = Safe Quality Food, Dutch HACCP = Dutch Hazard Analysis Critical Control Points Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 39 von 92 Ökonomische Leistungsindikatoren (EC) Direkte ökonomische Wirkungen EC1 Gruppenumsatz Mio. CHF Gruppenumsatz EC2 2003 2004 2005 20'013 20'303 20’385 Marktanteile in der Schweiz/ Geographische Aufteilung Marktanteile Migros inkl. ExLibris und Globus-Gruppe Inland* 2003 2004 2005 Total 18.1 % 18.2 % 17.9 % Food 24.8 % 25.1 % 25.0 % Non-Food 11.9 % 11.9 % 11.5 % Der Gesamtdetailhandelsumsatz der Schweiz ist im letzten Jahr um 1,2 % auf absolut CHF 86,9 Mrd. (gemäss BAK) gestiegen. Mit einem Umsatz von CHF 15,6 Mrd. weist die Migros inkl. Globus-Gruppe Inland und Ex Libris einen Marktanteil von 17,9 % auf; dies entspricht einem Umsatzrückgang von 0,5 %. * Der verwendete Migros-Umsatz 2002 bis 2003 beinhaltet den Umsatz der Genossenschaften (ohne Direkt-/Engroslieferungen, Detaillisten mit MigrosProdukten, Autocenter/Tankstellen und Freizeitanlagen) sowie die Umsätze Ex Libris. Ab 2003 umfasst die Migros-Kassenumsatz-Statistik die Umsätze der Vertriebsparten Detailhandel (Super-/Verbraucher- und Fachmärkte) und Gastronomie (exkl. Party-Service und Catering). Die Bruttoumsätze der Globus-Gruppe Inland sowie der Ex Libris (Filialen und Onlineshop) wurden für die Berechnung des Marktanteils ebenfalls berücksichtigt. Geographische Aufteilung der Nettoerlöse* Mio. CHF 2003 2004 2005 17'912 18'332 18’405 Exporte und Ausland 1'760 1'589 1’601 Anteil Exporte und Ausland 9.8 % 8.0% 8.0 % Inland *Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen ohne andere betriebliche Erträge Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 40 von 92 Aufteilung des Genossenschafts-Gesamtumsatzes* Tessin Wallis 493 Total 3’106 2’598 2’236 1’268 1’242 1’245 1’107 803 *Gesamtumsatz der 10 regionalen Migros-Genossenschaften 523 493 69 Kosten der eingekauften Waren und Dienstleistungen Mio. CHF 2003 2004 2005 Materialaufwand 11’815 12'082 12'160 Übriger Aufwand 1’501 1'335 1'207 13’316 13'417 13'367 Total EC11 152 Basel Zürich 2’598 2’236 1’268 1’242 1’093 1’038 Genf Aare 3’106 Ausland EC3 Waadt 523 Luzern 803 Inland Ostschweiz NeuenburgFreiburg Mio. CHF Lieferanten der Migros Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Der Aufbau eines einheitlichen Lieferantenbeurteilungs-Systems wurde im Jahr 2005 abgeschlossen und vereinheitlicht. Die Migros hat ein Lieferantenportal erstellt, in welchem alle Lieferanten (exklusive autonome Direktlieferanten der regionalen Genossenschaften) erfasst sind. Auch der Lieferantenspiegel mit detaillierten Informationen pro Lieferant (Produktionsstätte, Standorte, Zertifizierungen, etc.) wurde vereinheitlicht. Auswertungen über Herkunft und Produktionsstätte von Produkten sowie statistische Abfragen sind möglich. EC5 Personalaufwand Mio. CHF 2003 2004 2005 Löhne und Gehälter 3’594 3'577 3'578 706 711 747 50 52 57 149 148 135 4’499 4'488 4'517 Altersvorsorge Übrige Sozialleistungen Übriger Personalaufwand Total Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 41 von 92 EC5z Mindestlohn CHF 2003 2004 2005 Mindestlohn 3’300 3’300 3’300 99.7 % 99.7 % 99.7 % Anteil der Mitarbeitenden, die mehr als den Mindestlohn verdienen Auf Basis des Mindestlohnes von CHF 3'300.- werden neu nach den Wirtschaftsregionen der Migros-Genossenschaften drei Referenzlöhne festgelegt. Fr. 3'300.- für die Wirtschaftsregionen der Genossenschaften Migros Tessin und Wallis Fr. 3'400.- für die Wirtschaftsregionen der Genossenschaften Migros Aare, Basel, Luzern, Neuenburg/Freiburg, Ostschweiz und Waadt Fr. 3'500.- für die Wirtschaftsregionen der Genossenschaften Migros Genf und Zürich Der Mindestlohn wird damit auf die unterschiedlichen regionalen Verhältnisse und Bedürfnisse abgestimmt. EC6 Auszahlungen an Kapitalgeber Die Migros ist eine Genossenschaft. Sie besitzt eine Vielzahl von Unternehmen mit anderen Rechtsformen (Aktiengesellschaften, GmbHs). An weiteren Unternehmen ist die Migros Teilhaberin. Die Migros-Gruppe bezahlt keine Dividenden aus. Der Gewinn der Migros-Genossenschaften und – Betriebe bleibt zu 100 Prozent im Unternehmen. Mio. CHF 2003 2004 2005 Erträge aus flüssigen Mitteln und Wertschriften 246 203 204 Erträge aus EquityBeteiligungen 161 190 236 Übrige Beteiligungsertäge 1 3 6 Wertaufholung auf Finanzanlagen 0 10 37 Finanzertrag 408 406 483 Finanzaufwand 322 303 280 86 103 203 2003 2004 2005 372 545 699 Total EC7 Gruppengewinn Mio. CHF Gruppengewinn Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 42 von 92 Öffentlicher Sektor EC8 EC9 Steuern Mio. CHF 2003 2004 2005 Steuern 100 92 101 Mehrwertsteuern 138 142 142 Zölle/Gebühren/Abgaben 593 555 524 Total 831 789 767 Erhaltene Subventionen Migros-Industriebetriebe erhalten für den Export Ausgleichszahlungen für erhöhte Rohstoffpreise (Rohstoffhandicap). Im Bereich der Schokolade (Midor AG, Chocolat Frey AG) wird ein Teil der Preisunterschiede zwischen den Rohstoffpreisen im In- und Ausland abgegolten. Bei den Käseherstellern (ELSA SA) wird der Rohstoff Milch für den Export um 18 Rappen verbilligt. Es werden nicht alle Rohstoffe für den Export verbilligt. So sind z.B. die Teigwarenexporteure (Jowa) darauf angewiesen, dass sie einen Ausgleich aus dem Fonds der Branchenorganisation (Swisspasta) erhalten. EC10 Spenden und Beiträge an Externe Geltungsbereich: Migros-Gruppe exkl. Globus Projekt Externe Partner Kulturprozent: Vergabungen für Kultur, Soziales und Bildung (ohne Verwaltung und Wirtschaftspolitik) Siehe www.kulturprozent.ch 105 Fonds für gezielte Hilfe Diverse Hilfswerke 1.15 Pandamobil zum Thema Klima WWF 0.20 Naturschutzpark Nogal Chiquita, Rainforest Alliance 0.28 Beiträge an Forschungsprojekte FIBL 0.17 Sodis (Solare Wasserdesinfektion in Drittweltländern) Helvetas 0.50 Total Betrag (Mio CHF) 107.30 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 43 von 92 Ökologische Leistungsindikatoren (EN) Material EN1 Gesamter Material- und Verpackungsmaterialverbrauch nach Art; Verwendung gefährlicher Chemikalien/Materialien Aufgrund des grossen und vielfältigen Produktsortiments sind die verwendeten Rohstoffe sehr heterogen. Materialverbrauch Food-Produkte: Bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen. Non-Food-Produkte: Der Rohstoffverbrauch wird nicht erfasst. Lieferanten werden zu ökologischen und sozialen Mindeststandards verpflichtet. Verpackungsmaterialverbrauch Transportgebinde: Wo ökologisch sinnvoll setzt die Migros für die Logistik statt Kartonschachteln Mehrweggebinde ein. Die zirkulierende Menge an Gebinden wird neu mit einem zentralen internetbasierten Tauschgeräteinformationssystem überwacht. Im Umlauf sind ca. 6 Millionen Kunststoffmehrweggebinde. Produktverpackungen: Primär handelt es sich um Papier, Karton, Kunststoffe und Metalle. Die Migros führt keine jährliche Verpackungs-Statistik. Die Umweltbelastung bei der Herstellung der Produkte ist in der Regel bedeutend höher, als jene die durch die Verpackung entsteht. Eine Erhebung im Jahr 2000 wies eine Verpackungsmenge von 55’000 Tonnen aus (nur Eigenindustrie). Für bereits verpackt angelieferte Produkte liegen keine Materialmengen vor. Im Bereich Verpackungen werden folgende Massnahmen umgesetzt: Förderung von Innovationen, z.B. biologisch abbaubare und kompostierbare Verpackungen Verwendung von Rezyklat, z.B. PET-Rezyklat für neue PET-Flaschen Für Verpackungs-Variantenentscheide werden Verpackungsökobilanzen durchgeführt Die Migros bietet Kundinnen und Kunden für verschiedene Verpackungsmaterialien und ausgediente Produkte ein Rücknahmesystem an. Diese Materialien werden dem Recycling zugeführt (siehe EN 11 und EN 15). Gefährliche Chemikalien Beim Einsatz gefährlicher Chemikalien richtet sich die Migros nach geltendem Recht. Es befinden sich nur wenige Gefahrenstoffe im Einsatz. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 44 von 92 EN2 Verwendung von Rezyklat externer Quellen als Rohstoff; Ersatz von Materialien Die Migros weist dank einer vorbildlichen Infrastruktur sehr hohe Quoten bei der Separatsammlung von retournierten Kundenabfällen auf (siehe EN15). Diese separat gesammelten Wertstoffe werden in Form neuer Produkte bzw. Produktverpackungen wieder eingesetzt, sei es in der Migros oder anderswo: Die Seba-Aproz, der Getränkeproduzent der Migros, verwendet PETFlaschen mit rund 50 % rezykliertem PET-Anteil. Für das Migros Magazin und die Personalzeitung wird Zeitungspapier mit einem Recyclinganteil von 80 % verwendet. Zwei Betriebszentralen von Migros-Genossenschaften heizen mit gesammeltem und eigenem Altholz. Die eine Betriebszentrale deckt mit diesem erneuerbaren Rohstoff den gesamte Wärmebedarf, die andere rund die Hälfte des Bedarfs. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 45 von 92 Energie EN3 Energieverbrauch; differenziert nach Primärressourcen Für die Herstellung, Lagerung, Verteilung und den Verkauf der Produkte werden in der Migros grosse Mengen an Energie verbraucht. Der Hauptbedarf wird durch die Produktkühlung, die Ladenklimatisierung, die FilialBeleuchtung und für die vielfältigen Prozesse in den Industriebetrieben und Betriebszentralen verursacht. Über die Hälfte des Elektrizitätsverbrauchs der Migros wird durch die 590 Migros-Filialen beansprucht. Ein sehr grosser Teil davon geht an die Produktkühlung. Die Migros-Industriebetriebe verbrauchen zwei Drittel des gesamten Wärmebedarfs der Migros. Wärme wird zum grössten Teil für Produktionsprozesse benötigt, z.B. zum Backen (Jowa AG) oder zum Kochen und Sterilisieren/Uperisieren (Bischofszell Nahrungsmittel AG, Estavayer Lait SA). Der effiziente Einsatz der Ressourcen hat innerhalb der Migros schon seit den 70er-Jahren einen hohen Stellenwert: Energieziele siehe EN17. 9.9% 2.9% 4.7% 7.2% Betriebszentralen 22.3% 30.5% Filialen Industriebetriebe 54.8% Verteilbetriebe+MGB 67.7% Grafik: Aufteilung Elektrizität (links) & Wärme (rechts) nach Verursacher Energieverbrauch [MWh] 2003 2004 2005 Gesamtenergieverbrauch 1'474'175 1'499'905 1'531'752 davon Elektrizität, exkl. Eigenproduktion 894'419 917'190 943'548 davon Heizöl 262'848 240'146 205'095 davon Erdgas 242'178 268'593 312'456 74'731 73'976 70'654 Energieverbrauch pro Umsatz [kWh/1000 CHF] 2003 2004 2005 Gesamtenergieverbrauch 61.8 60.2 61.6 Elektrizität, exkl. Eigenproduktion 37.5 36.8 37.9 Heizöl 11.02 9.64 8.25 Erdgas 10.15 10.78 12.56 3.13 2.97 2.84 davon Fernwärme Fernwärme Tabelle: Übersicht Energieverbrauch Migros (Genossenschaften + Industrie + MGB); exkl. neue erneuerbare Energie (siehe EN17) Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 46 von 92 330 2005 331 2004 335 2003 366 2000 499 1990 239 600 500 400 300 200 100 0 2005 245 2004 242 2003 258 2000 1990 300 250 200 150 100 50 0 264 Der Elektrizitätsverbrauch entwickelt sich in etwa mit dem Unternehmenswachstum. Die anhaltende Vergrösserung des Sortiments an Frischprodukten führt zu einem höheren Kälteenergiebedarf. Der spezifische Wärmebedarf konnte in der Vergangenheit stark reduziert werden und bleibt in neuerer Zeit konstant. Im Jahr 2005 waren wiederum die Erweiterung der Verkaufsflächen (vor allem Fachmärkte) und die Mehrproduktion (Erhöhung des Exportanteils in der Migros-Industrie) die grundlegenden treibenden Faktoren für den Energieverbrauch. 123 118 108 2003 2004 2005 427 2005 119 423 2004 2000 427 2003 203 447 2000 250 200 150 100 50 0 1990 465 500 400 300 200 100 0 1990 Grafik: Industriebetriebe: Elektrizität (links) und Wärme (rechts) pro Produktionseinheit [kWh/t] Grafik: Filialen: Elektrizität (links) und Wärme (rechts) pro Verkaufsfläche [kWh/m2] EN4 Energiebereitstellung (Strom, Fernwärme) Der Bezug an Elektrizität erfolgt im Schweizer Strommarkt. Der Mix der Schweizer Stromproduktion besteht aus Wasserkraft (60.7 %), Kernkraft und thermischen Kraftwerken (34 %) sowie übrige Erzeugung (5.3 %). Ab dem Jahr 2006 müssen die Stromlieferanten den individuellen Strommix der gelieferten Elektrizität deklarieren. Ab diesem Zeitpunkt wird die Migros genauere Aussagen über den bezogenen Strommix machen können. Auch zertifizierte Stromprodukte (z.B. NaturemadeStar oder NaturemadeBasic), werden im zukünftigen Energiecontrolling erfasst werden. In einigen der grösseren Zentren (z.B. Migros-Genossenschafts-Bund) wird Elektrizität mittels Wärmekraftkopplungs-Anlagen erzeugt (in der Energiestatistik als Verbrauch von fossilen Brennstoffen erfasst). Ein geringer Anteil Elektrizität wird mit betriebseigenen Photovoltaikanlagen produziert (siehe auch EN17). Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 47 von 92 Die als Fernwärme ausgewiesene Energie stammt aus Fernwärmenetzen, welche zum grössten Teil aus Kehrichtverbrennungsanlagen gespiesen werden. In einzelnen Fernwärmenetzen kommen aber auch andere Energieträger (wie Öl, Gas und Holz) zum Einsatz. EN17 Gebrauch von erneuerbarer Energie; Steigerung der Energieeffizienz Zur Reduktion des Elektrizitäts- und des Wärmeverbrauchs aus fossilen Quellen steht für die Migros die Steigerung der Energieeffizienz an erster Stelle. Energieeffizienz Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) wurden 2004 nachvollziehbare und messbare Effizienz-Ziele vereinbart. Die Zielvereinbarungen mit der EnAW wurden vom Bund auditiert. Damit ist die Energieeffizienzsteigerung für die grössten Energieverbraucher festgelegt (Filialen und Industrie), für die Betriebszentralen werden entsprechende Zielvereinbarungen für 2006 erarbeitet (Klimaziele siehe EN8). Energie-Effizienz für Brennstoffe [%] Filialen 2004 2005 auf Zielkurs Ziel 2010 105.7 k.A. ja 109.9 Industriebetriebe 104.0 k.A. ja 108.7 Betriebszentralen 100 k.A. k.A. k.A. Tabelle: Unternehmensgruppen der Migros mit Effizienzzielen für Brennstoffe. Ausgangsjahr (100 % CO2-Intensität): Jahr 2000 für Filialen und Industrie, Jahr 2004 für Betriebszentralen. Energie-Effizienz: Mass für die Aktivitäten eines Unternehmens zur Energieverbrauchsreduktion. k.A. = keine Angabe Erneuerbare Energie Eine Strategie für den Einsatz erneuerbarer Energie ist derzeit in Erarbeitung. Erneuerbare Energie wird vor allem durch die Verbrennung von Altholz und den Bezug von Fernwärme aus Kehrichtverbrennungsanlagen genutzt. Daneben betreibt die Migros mehrere innovative Anlagen zum Einsatz von Sonnenenergie. Der quantitative Anteil der Strombereitstellung aus neuen erneuerbaren Quellen (v. a. Sonne) ist noch sehr klein und wird nicht separat ausgewiesen. Erneuerbare Energie 2003 2004 2005 [MWh] Neue erneuerbare Ener30'766 27'528 31'067 gie (z.B. Holz) Tabelle: Übersicht Einsatz neuer erneuerbarer Energie (Definition gemäss Bundesamt für Statistik) zur Wärmeproduktion in der Migros Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 48 von 92 Wasser Gesamter Wasserverbrauch; Wasserquellen und Wirkung der Wasserentnahme Der grösste Teil des in der Migros verwendeten Wassers wird vom öffentlichen Trinkwassernetz bezogen, das je nach Region aus See- oder Grundwasser stammt. Die Seba-Aproz SA bezieht Wasser aus mehreren Mineralwasserquellen. Wasser wird heute in der Migros insbesondere für Produktions- und Reinigungsprozesse in den Industriebetrieben und Betriebszentralen benötigt. Im Lebensmittelbereich (z.B. Bischofszell Nahrungsmittel AG, Estavayer Lait SA, Seba Aproz SA) gelangt viel Wasser in die Produkte. In den Betriebszentralen und Industriebetreiben ist die Gebindereinigung wasserintensiv. In den Filialen wird Trinkwasser vor allem in den MigrosRestaurants eingesetzt. Kleinere Mengen werden in den Filialen für Metzgerei, Blumen und Gemüse/Früchte, sowie im Sanitärbereich verwendet. Nur noch vereinzelt sind Kälteanlagen mit Wasserrückkühlung in Betrieb. 6.7% 1.0% Betriebszentralen 25.5% Filialen Industriebetriebe Verteilbetriebe+MGB 66.9% Grafik: Aufteilung Trinkwasser nach Verbraucher (2005) Der absolute Wasserverbrauch (Trinkwasser ab Netz & eigene Quellen) konnte seit 1990 signifikant reduziert werden und verläuft seit 2000 in etwa konstant. Wasser [1000 m3] 2003 2004 2005 Trinkwasserverbrauch 8'676 8'606 8'346 Trinkwasser pro Umsatz [m3/1000 CHF] 0.364 0.345 0.336 4.93 4.84 4.63 2003 2004 2005 8.33 5.48 1.76 2005 0 2000 1.95 2004 2 10 8 6 4 2 0 1990 2.11 2003 4 2.43 6 2000 8 5.75 Tabelle: Übersicht Trinkwasserverbrauch Migros, exkl. unverschmutztes Grundwasser (Umsatz: Genossenschaften + Industrie + MGB) 1990 EN5 Grafik: Links: Trinkwasserverbrauch pro Verkaufsfläche [m3/m2] (Filialen), Rechts: Trinkwasserverbrauch pro Produktion [m3/t] (Industriebetriebe) Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 49 von 92 Der Trinkwasserverbrauch wird durch folgende Massnahmen minimiert: Wasserverbrauchsmanagement (Verbrauchsreduktion) Regenwassernutzung (Beispiel: Die Migros Ostschweiz verwendet Regenwasser in der Kleiderwäscherei) Wiederverwendung von schwach verunreinigtem Wasser (Beispiel: In der Betriebszentrale der Migros Zürich werden die Grüngut-Container mit Brauchwasser gereinigt) Grundwassernutzung zur Klimatisierung (Beispiel: Klimatisierung im Hochhaus des Migros-Genossenschafts-Bundes) Grundwassernutzung im Sanitätsbereich Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 50 von 92 Artenvielfalt EN7 Auswirkung auf Biodiversität in Ökosystemen durch Aktivitäten und Produkte Die direkte Beeinflussung der Biodiversität durch den Bau und den Betrieb eigener Industrie-, Logistik- und Filialbauten kann nicht als wesentlich bezeichnet werden. Die Migros besitzt oder pachtet verschiedene kleinräumige Landflächen, welche sie zum Teil naturnah gestaltet hat. (Massnahmen siehe EN27) Als Handelsunternehmen beeinflusst die Migros die Biodiversität indirekt über den Einkauf von Produkten. Diese Auswirkungen können über die Lieferantenbeziehung oder übergeordnete Produktionsstandards beeinflusst werden. Eine Beeinträchtigung der Artenvielfalt kann durch die Produktion von Lebensmitteln aus der Landwirtschaft, von Naturprodukten (Baumwolle, Holz, Pflanzen) und anderen Non-Food-Produkten (Metalle, Kunststoffe) erfolgen. Diese Auswirkungen werden nicht systematisch ausgewertet. (Massnahmen siehe EN27) Die Migros verkauft Unkrautvertilger. Der Verkauf, die Anwendung und die Rücknahmen von Resten sind in der Stoffverordnung geregelt. 2004 unterstützte die Migros die Informationskampagne „Herbizidverbot“ der Stiftung Pusch zum Thema Unkrautvertilger. EN23 Landfläche und Versiegelungsanteil Die Migros ist einer der grössten Immobilienbesitzer in der Schweiz. Auf Gruppenebene werden keine Zahlen zum Landbesitz konsolidiert. Ein Facility-Management ist im Aufbau begriffen. Eine Erhebung im Jahr 2004 ergab folgende Daten: 14 Industriebetriebe (2004, exklusiv W. Leuenberger AG): Eigentum: 1’483'395 m2, Pacht: 169'019 m2, Versiegelte Fläche: 55 % Verkaufsfläche der 590 Filialen: 1'211'923 m2 (Die Verkaufsfläche entspricht nicht der Landfläche, da sie auch mehrgeschossig sein kann) EN25 Auswirkungen von Aktivitäten und Geschäftstätigkeiten in geschützten und empfindlichen Gebieten Soweit bekannt, betreibt die Migros keine Aktivitäten in geschützten und empfindlichen Gebieten. EN27 Massnahmen zum Schutz und zur Förderung von Ökosystemen und zu deren Artenvielfalt Die Migros engagiert sich national und international für Projekte und Programme zur Erhaltung der Biodiversität. Label-Programme fördern die ökologische Landwirtschaft (Bio, IP-Suisse, Bio-Baumwolle), die nachhaltige Waldbewirtschaftung (FSC) und Fischerei (MSC). Aber auch Lieferanten konventioneller Produkte aus der Landwirtschaft und der Verarbeitungsindustrie erfüllen ökologische Mindestanforderungen gemäss EurepGAP und Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 51 von 92 GFSI (Global Food Safety Initiative). Mit nachhaltigen Projekten (Nachhaltige Palmölproduktion zum Schutz des Tropenwaldes, Artenreiches Naturschutzreservat Nogal in Costa Rica, Förderung alter Kartoffelsorten in Bolivien) trägt die Migros dazu bei, weltweit Habitate mit grosser Biodiversität zu erhalten oder zu schaffen. Siehe auch 3.19 Die Migros besitzt oder pachtet verschiedene kleinräumige Landflächen, welche sie zum Teil naturnah gestaltet hat und die eine grosse Biodiversität aufweisen: begrünte Dächer (Bsp. Migros Aare und Ostschweiz), naturnah gestaltete Golfplätze (Bsp. Golfplatz Holzhäusern), naturnahe Firmenareale (Bsp. Verteilzentrum Suhr), ungenutzte Industrieareale (Bsp. Migros Ostschweiz). Die Migros beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit der Stiftung Natur und Wirtschaft, in den nächsten Jahren weitere Areale der Migros naturnah zu gestalten. Das Ziel ist die Förderung einheimischer Tier- und Pflanzenarten und somit eine hohe Biodiversität. EN28 Seltene Arten der Roten Liste auf Migros-Standorten Die Migros führt aufgrund ihrer vielen Standorte keine systematische Liste über darin vorkommende Pflanzen- und Tierarten und somit auch nicht über die Arten der Roten Liste. Die Artenzahl ist jedoch beträchtlich. So kommen allein auf dem naturnah gestalteten Areal des Verteilzentrums Suhr über 400 Pflanzenarten vor, das ist mehr als 10 % der in der Schweiz vorkommenden Arten. Darunter sind auch eine Vielzahl Roter-Liste-Arten. EN29 Geschützte oder empfindliche Gebiete, in welchen die Migros Geschäftstätigkeiten ausübt oder plant Soweit bekannt betreibt und plant die Migros keine Aktivitäten in geschützten und empfindlichen Gebieten. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 52 von 92 Emissionen und Abfälle EN8 Emissionen klimarelevanter Gase und Klimaschutz-Massnahmen Die Migros ist sich der Gefahr der Klimaveränderung bewusst und unterstützt seit Jahren Massnahmen zur Reduktion klimarelevanter Emissionen. Die Migros unterstützt das CO2-Gesetz sowie das Kyoto-Protokoll. Zielvereinbarungen mit der EnAW Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) können Unternehmen eine Energie- und CO2-Zielvereinbarung mit dem Bund abschliessen. Sowohl die Migros-Filialen als auch die MigrosIndustrie haben dies im Jahr 2004 getan. Für die Betriebszentralen der Genossenschaften werden Vereinbarungen sowohl für Brennstoffe als auch Treibstoffe im Jahr 2006 abgeschlossen. Mit diesen Vereinbarungen verfügt die Migros über kontrollierbare Ziele und die entsprechende Massnahmenplanung. CO2-Intensität für Brennstoffe [%] Filialen 2004 2005 auf Zielkurs Ziel 2010 80.1 k.A. ja 84.3 Industriebetriebe 91.2 k.A. ja 84.2 Betriebszentralen 100 k.A. k.A. k.A. CO2-Intensität für Treibstoffe [%] Betriebszentralen 2004 2005 auf Zielkurs Ziel 2010 100 k.A. k.A. 86 Tabelle: Unternehmensgruppen der Migros mit CO2-Intensitätszielen für Brennstoffe (obere Tabelle) und Treibstoffe (untere Tabelle). Ausgangsjahr (100 % CO2-Intensität): Jahr 2000 für Filialen und Industrie, Jahr 2004 für Betriebszentralen. CO2-Intensität: Verhältnis der unbeeinflussten Entwicklung von CO2-Emissionen zu den realen Emissionen. k.A.= keine Angabe Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 53 von 92 CO2-Emissionen Klimarelevante Emissionen bei der Migros werden verursacht durch die Verbrennung fossiler Energieträger in Produktionsanlagen und Heizungen, durch Kältemittelverluste in Kühlanlagen und durch den Verbrauch von Benzin und Diesel der eigenen Fahrzeuge. Nicht betrachtet werden indirekte Emissionen bei Lieferanten, beim Reise-Flugverkehr, bei extern in Auftrag gegebenen Transporten oder bei der Verbrennung von Abfällen. Die Kältemittel werden unter EN9 abgehandelt. 1.6% 23.5% Betriebszentralen (inkl. Treibstoffe LKW) Filialen Industriebetriebe 20.7% 54.1% Verteilbetriebe+MGB Grafik: Aufteilung CO2-Emissionen aus Brennstoffen und Treibstoffen (LKW der Genossenschaften) nach Verursacher Die CO2-Emissionen der Industriebetriebe konnten in den letzten Jahren trotz Mehrproduktion stabilisiert werden. In den Filialen wurde durch Abwärmenutzung und Substitution von Öl durch Gas trotz starkem Flächenwachstum sogar absolut eine Reduktion erreicht. Die CO2-Emissionen durch den Gütertransport konnten ebenfalls reduziert werden. CO2-Emissionen [Tonnen, t] 2003 2004 2005 116'948 116'164 115'804 CO2 aus Treibstoffen (eigene LKW der Genossenschaften) 24'782 25'180 24'839 CO2-Emissionen pro Umsatz [kg/1000 CHF] 2003 2004 2005 CO2 aus Brennstoffen 4.90 4.66 4.66 CO2 aus Treibstoffen (eigene LKW der Genossenschaften) 1.73 1.72 1.70 CO2 aus Brennstoffen Tabelle: Übersicht berechnete CO2-Emissionen der Migros: Spezifische CO2Emissionen aus Brennstoffen (Genossenschaften + Industrie + MGB); Spezifische CO2-Emissionen aus Treibstoffen (Genossenschaften) Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 54 von 92 74 68 66 63 2000 2003 2004 2005 107 120 100 80 60 40 20 0 1990 24.1 2005 25.5 2004 27.6 2003 2000 24.8 49.0 1990 60 50 40 30 20 10 0 21.7 21.7 21.6 20.5 2000 2003 2004 2005 1990 30 25 20 15 10 5 0 24.3 Grafik: Entwicklung CO2-Emissionen aus Brennstoffen: Links: CO2Emissionen pro Verkaufsfläche [kg/m2] (Filialen); Rechts: CO2-Emissionen pro prod. Tonne [kg/t] (Industriebetriebe) Grafik: Entwicklung CO2-Emissionen aus Treibstoffen: Links: CO2Emissionen pro Verkaufsfläche [kg/m2] (LKW der Genossenschaften) EN9 Gebrauch/Emissionen Ozon abbauender Substanzen Die Migros setzt sich seit 1993 für den Ersatz von chlorierten Kältemitteln ein. Die Schweizer Gesetzgebung hat per 2004 den Umgang mit FCKW verboten. Die Alternativ-Kältemittel (in der Luft stabile Stoffe) besitzen aber ein erhebliches Klima-Erwärmungspotenzial. Der Bund sieht deshalb per 2009 auch ein Verbot teilchlorierter Kältemittel (HFCKW) vor. Ozonabbauende Emissionen bei der Migros werden durch Kältemittelverluste in Kälteanlagen verursacht. Der vollständige Ausstieg aus der Verwendung von FCKW konnte noch nicht vollständig erreicht werden. Insbesondere in Filialen wurden einzelne, kleine Anlagen noch nicht umgerüstet. Wo möglich soll auf synthetische Kältemittel verzichtet und der Ersatz der HFCKW forciert werden. Die Migros sieht vor, wo technisch sinnvoll, natürliche Kältemittel oder andere umweltfreundliche Technologien zu nutzen. Jeder Migros-Betrieb führt ein Kälteanlagen-Inventar, durch das die eingesetzten Kältemittel gemäss ihren Kategorien bekannt sind. Dieses Inventar ist Basis für die Ausstiegsstrategie der Migros. Ein aktuelles Inventar der Kälteanlagen in den Filialen wurde 2005 auf Basis der Meldeformalitäten der revidierten Stoffverordnung neu erstellt. Die Zahlen sind aber noch nicht konsolidiert. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 55 von 92 Kältemittel-Inventar [kg] Kältemittel total davon FCKW davon HFCKW 2003 2004 2005 166'708 165'747 169'779 139 124 80 28'010 28'881 26'775 Tabelle: Menge Kältemittel gemäss Anlagen-Inventar Migros, exkl. Filialen EN10 Luftbelastende Emissionen wie NOx oder Partikel Geltungsbereich: Genossenschaften (mit eigener LKW-Flotte) Stickoxid-Belastungen führen zu vielfältigen Schädigungen von Menschen, Tieren, Pflanzen und Ökosystemen. Sie können auch Atemwegserkrankungen verursachen. Stickoxide sind zudem eine wesentliche Vorläufersubstanz der Ozonbildung. Seit dem Jahr 2001 werden die von den Migros-GenossenschaftsLastwagen verursachten Stickoxid- (NOx) und Partikelmengen (PM10) berechnet. NOx-Emissionen aus Öl- und Gasfeuerungen werden nicht berücksichtigt. Da der Fuhrpark stetig erneuert wird und vermehrt Lastwagen mit Abgasnorm Euro 4 und 5 eingesetzt werden, nimmt die Belastung an NOx stetig ab (siehe auch EN34). Durch Dieselfahrzeuge werden zudem lungengängige Partikel emittiert. Die Partikelemissionen werden ebenfalls durch die Euro-Abgasnormen beschränkt. Bereits werden in verschiedenen Genossenschaften vorzeitig Euro 5 Lastwagen eingekauft. Die 11 Biogas-LKWs der Migros Zürich erfüllen diese Norm bereits. Luftemissionen [Tonnen, t] 2003 2004 2005 Stickoxide (NOx) 248 245 226 Partikel (PM10) 6.20 5.87 5.00 Tabelle: Entwicklung der berechneten NOx- und PM10-Emissionen von LKWs der Genossenschaften; Emissionsfaktoren gemäss „Handbuch Emissionsfaktoren des Strassenverkehrs (HBEFA, Version 2.1, BUWAL, 2004)“, abhängig von Euronorm und Gewichtsklasse, basierend auf den LSVADaten Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 56 von 92 EN11, 31 Gesamtabfallmenge nach Art und Behandlung; Abfallvermeidung; Sonderabfälle gemäss Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVa) und Gefahrenstoffe gemäss Basler Konvention Die Migros unterscheidet zwischen Betriebsabfällen, die in den eigenen Unternehmen direkt anfallen und den Kundenabfällen. Die Kundenabfälle werden unter EN15 abgehandelt. Betriebsabfälle Die 86 Abfallfraktionen (Abfallcodes) der Betriebsabfälle werden gemäss der Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVa) in der Abfallstatistik erfasst. Grundsätzlich wird versucht, Abfallfraktionen zu trennen und einer stofflichen Verwertung zuzuführen, wenn geeignete Entsorgungswege bestehen und vom Gesetzgeber erlaubt sind. 1.9% 3.7% 19.5% 16.2% 3.2% 31.9% 19.7% 1.2% 1.3% 1.5% Papier, Karton Organische Abfälle Metalle Kunststoffe Klärschlamm, Sonderabfall Kehricht Holz, Sperrgut, Bauschutt Fisch- und Fleischabfall Fette, Öle Diverse Grafik: Aufteilung der Betriebsabfälle nach Abfallfraktionen (2005) Die Betriebsabfälle fallen zu etwa gleichen Teilen in den Industriebetrieben und den Genossenschaften an. Die Filialen der Migros werden über die Betriebszentralen der Genossenschaften zentral entsorgt. 2.0% Betriebszentralen+Filialen Industriebetriebe 52.1% 45.9% Verteilbetriebe+MGB Grafik: Aufteilung Betriebsabfall nach Verursacher (2005) Sonderabfälle In den Migros-Betrieben fallen auch Sonderabfälle an. Sie werden detailliert in der Migros-Abfallstatistik erfasst. In einzelnen Migros-Betrieben werden Gefahrengut-Transporte ausgeführt. Der Transport und die Behandlung solcher Güter werden durch spezielle Gefahrengut-Beauftragte betreut. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 57 von 92 Stoffliche Verwertung Stofflich verwertet werden Abfälle wie Papier, Kunststoffe, organische Stoffe, Glas und Metalle. Zum Teil können Abfälle statt in einer KVA einem Heizwerk zugeführt werden (thermisches Recycling). Die Recyclingrate hängt in grossem Masse auch von behördlichen Auflagen ab. Dies zeigt das Beispiel der Schlachtabfälle. Durften diese früher zum grossen Teil zu Tierfutter verarbeitet werden, so müssen diese heute verbrannt werden. Nebst der Verbrennung von Abfällen (Schlachtabfälle, Siedlungsabfall) kann auch ein zunehmend grosser Anteil kompostiert und/oder vergärt werden. Die Recyclingrate hat 2005 leicht abgenommen. Die totale Abfallmenge ist zurückgegangen. Betriebsabfälle [Tonnen, t] 2003 2004 2005 Gesamter Betriebsabfall 198'758 201'160 200'667 davon Anteil stofflich verwertet 115'278 115'959 114'707 Anteil stofflich verwertet in % 58.0 % 57.6 % 57.2 % davon Sonderabfall, inkl. Klärschlamm 2'068 2'473 2'313 Betriebsabfälle pro Umsatz [kg/1000 CHF] 2003 2004 2005 Gesamter Betriebsabfall 8.33 8.07 8.07 Sonderabfall, inkl. Klärschlamm 0.087 0.099 0.093 Tabelle: Übersicht Betriebsabfälle Migros (Umsatz: Genossenschaften + Industrie + MGB) EN13 Signifikante Freisetzung von Chemikalien, Ölen und Kraftstoffen In der Migros-Gruppe im Jahre 2005 nicht bekannt. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 58 von 92 Lieferanten EN33 Leistungen der Lieferanten zu umweltbezogenen Aspekten Food Lieferanten von Labelprodukten (Bio, Max Havelaar, IP-Suisse, M-7, und MSC) erfüllen die dafür massgeblichen strengen ökologischen Richtlinien. Lieferanten von Nichtlabelprodukten erfüllen in der Landwirtschaft gemäss den von der Migros und EurepGAP gestellten Mindestanforderungen folgende Umweltaspekte: Umweltschonende Produktion, gezielter Einsatz von Hilfsmitteln (Dünger, Pflanzenschutzmittel, etc.) Schonende Bodenbearbeitung , Erosionsschutz, Fruchtfolge, etc. Energie- und Wassermanagement Abfallmanagement In der Verarbeitungsindustrie erfüllen Lieferanten die von den GFSIStandards (Global Food Safety Initiative) definierten Vorgaben (BRC, IFS, Dutch HACCP, SQF 2000) und Richtlinien (Abwasser- Abfallkonzepte, etc.). Non-Food Lieferanten von Labelprodukten (Bio-Baumwolle, Eco, FSC) erfüllen die dafür massgeblichen strengen ökologischen Richtlinien. Im Verhaltenskodex für den Non-Food-Bereich (Business Social Compliance Initiative Standard) wird der Punkt Ökologie im Rahmen des Sicherheitsaspektes berührt (Punkt 9). Dort geht es um Abfallbewirtschaftung und Umgang mit chemischen und gefährlichen Stoffen. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 59 von 92 Produkte und Dienstleistungen EN14 Signifikante Umweltbelastungen durch wesentliche Produkte und Dienstleistungen Folgende Sortimentsbereiche führen zu einem signifikanten Energieverbrauch in der Nutzungsphase: Sortimentsbereich Energieverbrauch Beeinflussbarkeit durch die Migros Elektrogeräte Stromverbrauch im Betrieb Kriterium beim Einkauf und der Sortimentsgestaltung, Kundeninformation Leuchtmittel Stromverbrauch im Betrieb Kriterium beim Einkauf und der Sortimentsgestaltung, Kundeninformation Lebensmittel Stromverbrauch für die Kühlung und zum Kochen bzw. backen Kaum beeinflussbar Kleider Stromverbrauch für das Waschen und Trocknen Kaum beeinflussbar Aus den oben stehenden Überlegungen konzentriert sich die Migros auf Massnahmen in den Sortimente Elektrogeräte (M-Electronics: Haushaltselektrogeräte, Büro und Unterhaltungselektronik / Micasa: Leuchten) und die Leuchtmittel (Super- Verbrauchermarkt und Micasa). Im Rahmen von Energie Schweiz war die Migros an der Erarbeitung einer Effizienzstrategie für Elektrogeräte beteiligt und setzt diese Strategie in ihren Sortimenten um. Die Migros fördert besonders effiziente Elektrogeräte und Leuchtmittel mit Aktionen und Informationen für die Kundschaft. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 60 von 92 Produkte: Kühl- und Tiefkühlgeräte Entwicklung der Energieeffizienz von Migros-Kühlgeräten (Miostar) Anteile der Effizienzklassen an den verkauften Stückzahlen D-Klasse C-Klasse B-Klasse A-Klasse A+-Klasse 100% 80% 60% 40% 20% 0% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Bei den Kühlgeräten, die zu den grössten Stromverbrauchern in der Schweiz gehören, wurde das Migros-Sortiment konsequent auf Effizienz getrimmt. Geräte der Effizienzklasse C verschwanden aus dem Sortiment, und die effizienten A+-Geräte wurden mit Aktionen gefördert. So konnte der durchschnittliche Stromverbrauch der Miostar-Kühlgeräte innerhalb von fünf Jahren um ca. 41 Prozent reduziert werden. Für ihr Engagement in der Vermarktung von A+-Kühlgeräten, wurde die Migros im Jahr 2004 zusammen mit dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) mit dem europäischen «Energy Plus Award» ausgezeichnet. Im Jahr 2006 soll der Anteil der A+-Kühlgeräte auf 60 % gesteigert werden. In der B-Klasse bleibt nur noch eine Tiefkühltruhe im Angebot. Zusätzlich werden auch No-Frostgeräte ins Sortiment aufgenommen. Da diese Geräte keine Eisbildung mehr haben, resultiert ein besserer Wirkungsgrad und niedrigerer Stromverbrauch. Produkte: Leuchten Migros / Micasa hat verglichen mit den Mitbewerbern das grösste Angebot an energieeffizienten Leuchten. Am Verkaufspunkt werden diese Leuchten speziell gekennzeichnet. Im Verkaufskatalog werden alle Leuchten gekennzeichnet, die schon mit effizienten Leuchtmitteln (Energiesparlampen) ausgerüstet sind oder ausgerüstet werden können. Der Kunde hat so die Möglichkeit eine effiziente Leuchte mit dem passenden Leuchtmittel zu kaufen. 2004 2005 Anzahl A-Klasse Leuchten im Sortiment (Leuchten sind bereits mit Energiesparleuchtmittel ausgestattet) 15 Stück Anzahl A-Klasse Leuchten im Sortiment (Leuchten können mit einem Energiesparleuchtmittel ausgestattet werden) 72 Stück 78 Stück 6.5 % 10,9 % Umsatzanteil der A-Klasse-Leuchten am ganzen Sortiment 18 Stück Tabelle: A-Klasse Leuchten im Sortiment, Anzahl und Anteile Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 61 von 92 Schwierig gestaltet sich der Absatz von energieeffizienten Leuchten für den Wohnbereich. Da bevorzugt die Kundschaft oftmals eine Spotbeleuchtung mit Halogenleuchtmitteln. Im Jahr 2006 werden neu erste Leuchten mit Diodentechnologie angeboten. Dioden erreichen gegenüber den Glühlampen wesenlicht höhere Wirkungsgrade. Verschiedene Lichtfarben sind möglich. In den nächsten fünf Jahren wird diese Technologie eine wesentliche Effizienzsteigerung für den Bereich Beleuchtung bringen. Produkte: Leuchtmittel Die Energiedeklaration wurde mit der neuen Gestaltung der Leuchtmittelverpackungen stark verbessert. Neu wird auf jeder Verpackung die Energieetikette so gross wie möglich und vierfarbig dargestellt. Ein offizieller Marktcheck des Bundesamtes für Energie attestiert der Migros «das energieeffizienteste Lampenangebot». Anteile der Effizienzklassen an den verkauften Stückzahlen Entwicklung der Energieeffizienz von Migros-Leuchtmitteln (Sunlux) Keine Deklaration* A-Klasse 100% 80% B-Klasse C-Klasse 60% D-Klasse 40% E-Klasse F-Klasse 20% G-Klasse 0% 2003 2004 2005 * Für die Leuchtmittel mit Reflektoren und Effektleuchtmittel ist eine Energiedeklaration nicht möglich. In der Statistik wurden 2005 zum ersten Mal auch die Leuchtmittelverkäufe der Micasa berücksichtigt. Bei der Interpretation der Daten ist zu berücksichtigen, dass z.B. die Lebensdauer einer Glühbirne mit der Effizienzklasse E verglichen mit einer Energiesparlampe mit der Effizienzklasse A ca. 10 Mal kürzer ist. Für die gleiche Lichtleistung müssen also 10 Mal mehr Glühbirnen gekauft werden. Im Jahr 2006 soll geprüft werden, wie der Absatz von effizienten Leuchtmitteln (A und B) weiter gefördert werden kann. Produkte: Kaffeemaschinen Eine Studie des Bundesamt für Energie hat festgestellt, dass Kaffeemaschinen schweizweit den höchsten Standby-Verbrauch bei den Haushaltgeräten verursachen. Aus diesem Grund möchte die Migros auch für diese Gerätekategorie eine Energie-Deklaration einführen. Zusammen mit der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz (S.A.F.E) wurde im Jahr 2005 darum ein Entwurf für eine Messnorm erarbeitet und alle Kaffeemaschinen der Migros wurden Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 62 von 92 ausgemessen. In Zukunft wird der Energieverbrauch als Kriterium für die Gestaltung des Sortiments berücksichtigt werden. Produkte: Unterhaltungselektronik Bei der Unterhaltungselektronik gibt es leider keine Energiedeklaration oder Energielabels, an denen sich der Kunde orientieren könnte. Hier sollten weltweite, strenge Standards definiert werden. Eine gute Entscheidungshilfe bietet die Internetadresse www.topten.ch, die die energieeffizientesten Geräte aufführt. Für effiziente Geräte arbeitet die Migros auch mit den Energieagenturen S.A.F.E (www.energieeffizienz.ch) und EAE (www.eaegeraete.ch) zusammen. Dienstleistungen Die Migrol und Hotelplan bieten Produkte und Dienstleistungen an, die signifikante Umweltbelastungen verursachen. Über diese Dienstleistungsunternehmen wird gemäss den definierten Systemgrenzen an dieser Stelle nicht rapportiert. Weitere Information finden sich unter www.hotelplan.ch unter Umwelt und unter www.migrol.ch. EN15 Wieder verwertbare Produktbestandteile nach Gebrauch PET-Getränkeflaschen, PE-Milchprodukteflaschen, Batterien und Elektrogeräte können von den Kunden in die Migros-Filialen zurückgebracht werden. Andere Fraktionen werden über die Entsorgungssysteme der Gemeinden (Kehrichtabfuhr Separatsammlung Glas, Alu/Weissblech, Papier/Karton, etc.) entsorgt. Aus Haushalten werden von der Migros über ein effizientes Rücknahmesystem grosse Abfallmengen angenommen und dem Recycling zugeführt. Kundenabfälle [Tonnen, t] 2003 2004 2005 11'065 11'797 11'811 8'259 8'155 8'459 davon PEMilchproduktflaschen 603 822 805 davon Elektrogeräte 1'769 2'386 2'349 434 434 198 Total der retournierten Kundenabfälle davon PET davon Batterien Tabelle: Übersicht retournierte Kundenabfälle in Migros-Filialen Die Migros unterstützt alle existierenden freiwilligen Entsorgungssysteme der Privatwirtschaft (z.B. S.EN.S: Stiftung Entsorgung Schweiz, PRS: PETRecycling Schweiz, Igora: Genossenschaft für Aluminiumrecycling, etc.). Diese Systeme werden über eine vorgezogene Recycling-Gebühr (vRG) finanziert. Durch die Mitgliedschaft in diesen Organisationen leistet die Migros auch einen Beitrag an den Service public (Kommunikation, Werbung zur Abfallverminderung und –vermeidung, Sammelinfrastruktur etc.). Zusätzlich hat sich die Migros stark für die Erweiterung des vRG-Systems auf Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 63 von 92 Elektrogeräte eingesetzt. Bei Migros Filialen können Kundinnen und Kunden schon seit Jahren alle elektrischen oder elektronischen Geräte gratis zur Entsorgung zurückgeben. Spielwaren, Bau-, Garten- und Hobbygeräte wurden neu in das vRG-System aufgenommen, das von der S.EN.S (Stiftung Entsorgung Schweiz) betrieben wird. Im Jahr 2004 hat Migros die Kampagne Kompostherbst unterstützt. Dafür wurde ein Kompost-ExtraHeft produziert und mit dem Migros-Magazin in rund 2 Millionen Haushalte verteilt. Gesetzeskonformität EN16 Strafzahlungen für die Missachtung von Umweltvorschriften Strafzahlungen und Bussen, die Umweltgesetze betreffen, werden auf Gruppenebene datenmässig nicht systematisch erfasst. Die Schweizer Gesetze sind für die Migros verbindlich. Für ihre internationalen Handelsbeziehungen relevante Gesetze werden ebenfalls befolgt. Es sind keine relevanten Missachtungen von Umweltvorschriften bekannt. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 64 von 92 Transport und Mobilität EN34a Umweltbelastung durch Transportlogistik; Transportmittel Geltungsbereich: Bahn (ganze Migros), LKW (Genossenschaften) Grafik: Logistikzentralen der Genossenschaften und nationale Verteilzentren Der Verkehr ist mit 30 % die wichtigste Quelle von Treibhausgasen in der Schweiz. Er trägt auch einen grossen Anteil an der gesamten Luftverschmutzung bei. Der stetig zunehmende Verkehr hat auch mehr und längere Staus zur Folge. Die pünktliche Anlieferung von Waren in den Filialen ist für die Migros zentral. Sie setzt sich deshalb für eine Steigerung der Transporteffizienz (d.h. mehr Waren mit weniger Aufwand transportieren) und die Förderung innovativer und umweltschonender Logistik- und Transportsysteme ein. Bahntransporte Nach wie vor tätigt die Migros einen gewichtigen Anteil ihrer Transporte mit der Bahn. Nebst reinem Bahnverkehr setzt die Migros auch kombinierten Verkehr ein: Zum Beispiel vom Verteilzentrum Neuendorf per LKW nach Aarau, und von Aarau per Bahn-Huckepacktransport ins Tessin. Bahn-Binnentransporte Schweiz, ganze Migros 2003 2004 2005 Bahnwagenkilometer [1000 km] 12'849 11'132 10'489 Transportierte Güter [1000 t] 1'087 1'097 1'057 Tabelle: Transporte der Migros mit der Bahn ohne grenzüberschreitende Transporte Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 65 von 92 LKW Verkehr Die Filialbelieferung erfolgt auf der Strasse. Die absolut gefahrenen Kilometer der LKW-Flotte der Genossenschaften konnten leicht reduziert werden. LKW-Flotte, MigrosGenossenschaften 2003 2004 2005 30'061 30'674 30'543 Kilometer pro Umsatz [km/1000 CHF] 2.10 2.09 2.09 Treibstoffverbrauch [1000 Liter] 9'627 9'783 9'773 LKW-Kilometer [1000 km] Tabelle: Transporte der Genossenschaften mit den eigenen Lastwagen; exkl. extern vergebener Transportaufträge 41.0 2005 56.0 2004 67.0 32.0 2005 1990 30 2003 31.9 2004 31 79.2 32.0 2003 32 100 80 60 40 20 0 2002 32.1 2000 33 32.5 Bezogen auf den Umsatz konnten die Kilometer im Vergleich zu 1990 jedoch reduziert werden. Den grössten Kilometeranteil fährt die Migros mit Fahrzeugen der Euronormen 3, 4 und 5, die dem Stand der Technik entsprechen. Alte Fahrzeuge mit den Euronormen 0, 1 und 2 werden laufend ersetzt. Mit umweltfreundlicheren Treibstoffen (Biogas, Greenlife-Diesel) und Eco-Drive-Schulung für LKW-Chauffeure wird der Ausstoss von Schadstoffen und der Treibstoffverbrauch reduziert. Grafik: Links: Treibstoffverbrauch pro 100 km (LKW der Genossenschaften); Rechts: Anteil gefahrener Kilometer mit LKW der älteren Abgasnorm Euro 0, 1 und 2 EN34b Mobilität: Pendlerverkehr und Kundenverkehr Pendlerverkehr Die Migros setzt beim Geschäfts- und Pendlerverkehr auf attraktive Angebote für die Mitarbeitenden. Insbesondere unsere langjährige Partnerschaft mit Mobility (www.mobility.ch) ist eine wichtige Aktivität zur Förderung einer nachhaltigeren Mobilität. Der MGB ist Business-Carsharing-Mitglied bei Mobility und offeriert seinen Mitarbeitenden nicht nur günstige Konditionen für Geschäftsfahrten sondern auch für Privatfahrten mit Mobility. Ausserdem werden die Abonnemente des öffentlichen Verkehrs vergünstigt. Das Ausmass der konkreten Massnahmen in diesem Bereich obliegt den einzelnen Betrieben. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 66 von 92 Kundenverkehr Die neuste Erhebung zum Verkehrsverhalten in der Schweiz zeigt: 45 % aller Einkaufswege werden zu Fuss und 40 % mit dem Auto zurückgelegt. Auch beim Kundenverkehr setzt sich die Migros für ökologische Verbesserungen ein. Sie unterstützt gezielt den öffentlichen Verkehr. Pilotversuche mit Heimlieferdiensten oder die Lancierung des Einkaufswagens „Max“ zur Förderung des Einkaufens zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit dem öffentlichen Verkehr sind konkrete Beispiele. Die Haltung der Migros zum Einkaufen und zum Verkehr wurde in einer gleichnamigen Broschüre veröffentlicht. Wo die baulichen Gegebenheiten es zulassen, stellt die Migros bei all ihren Filialen Veloabstellplätze zu Verfügung. Über 80 % der Läden liegen günstig und die etwa 20 in Agglomerationen gelegenen grossflächigen Zentren sind alle mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Mit der von der Migros unterstützen Einführung der M-Budget-Kategorie bei Mobility, sind seit Januar 2005 75 Fiat Pandas oft in der Nähe von grossen MigrosSupermärkten stationiert und können zu günstigsten Konditionen genutzt werden. Bei den M-Parcs in Ebikon LU, Regensdorf ZH, Volketswil ZH und Steinhausen ZG stehen Mobility-Transporter bereit, mit denen auch Sperriges transportiert werden kann. Nach Meinung der Umweltorganisationen, insbesondere des VCS, trägt der Einkaufsverkehr viel zur hohen Belastung mit Abgasen und Lärm bei. Mit Beschwerden soll darum die Zahl der Parkplätze reduziert werden. Tatsache ist, dass der gesamte Einkaufsverkehr lediglich 11 % des privaten Autoverkehrs ausmacht. Die grösseren Einkaufszentren mit über 5000 m2 Verkaufsfläche erzeugen 2 % davon. Die Verkehrsprobleme der Schweiz liegen also nicht nur beim Einkaufen. Die Migros möchte mit allen Interessierten die drängenden Mobilitätsfragen diskutieren. Übergreifende Aspekte EN35 Umweltausgaben Die Umweltausgaben (Gebühren, laufende Ausgaben, Investitionen, Endof-Pipe) werden im Migros-Rechnungswesen nicht separat erfasst. Die ökologischen und sozialen Massnahmen (z.B. Energiesparprojekte) sind der langfristigen Wirtschaftlichkeit verpflichtet. EN36z Gentechnisch Veränderte Organismen Die Migros verzichtet soweit als möglich auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO). Der Standpunkt der Migros zum Einsatz der Gentechnik in der Lebensmittelproduktion ist unter www.engagement.ch zu finden. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 67 von 92 Soziale Leistungsindikatoren Arbeitspraxis und Arbeitsqualität (LA) LA1 Belegschaft, nach Land, Status (Mitarbeitende/Kader/Direktion), Anstellungsart (Vollzeit/Teilzeit). Geltungsbereich: Konsolidierte Unternehmen der Migros-Gruppe (inkl. Ausland) 2003* 2004* 2005* Mitarbeitende 84’184 82’272 81’049 Vollzeitstellen 61’916 61’158 59’934 Mitarbeitende in der Schweiz 94.4 % 96.2 % 96.7 % 5.7 % 3.8 % 3.3 % Mitarbeitende im Ausland (Kommentar siehe LA2) Der Anteil der Mitarbeitenden im Ausland ist weiter gesunken. Massgebend dafür waren der Abschluss der Verkäufe von Teilen der Globus-Gruppe im Ausland sowie die Schliessung eines Ferienresorts von Hotelplan. 2005 Mitarbeitende Vollzeitstellen Angestellte 81’049 59’934 davon Angestellte in Teilzeit 45.4 % 24.3 % davon Angestellte in der Schweiz 78’377 57’397 Kaderanteil in der Schweiz 5.5 % 7.5 % * Die Personalstatistik der Migros-Gruppe wurde im Jahr 2005 mit einem neuen Informatiksystem ausgestattet. Augrund der teilweisen Anpassung von Erhebungs- und Berechnungsmethoden sind die in diesem Bericht aufgeführten Angaben zur Anzahl der Beschäftigten nicht mit den früher publizierten Zahlen vergleichbar. LA2 Netto geschaffene Beschäftigung und durchschnittliche Fluktuationsrate Anzahl Mitarbeitende* Geltungsbereich: Migros inkl. Globus und Ausland 2001 2002 2003 2004 2005 Angestellte 84’602 85’733 84’602 82’272 81’049 Vollzeitstellen 63’479 61’916 61’916 61’158 59’934 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 68 von 92 Nach einem Höchststand im Jahr 2003 sanken die Personalzahlen 2005 zum dritten Mal in Folge (-1.5 % Personen/ -2.0 % Vollzeitstellen). Diese Entwicklung ist mit Ausnahme von einzelnen Industrie- und Logistikbetrieben in allen Unternehmen der Migros-Gruppe auszumachen. Nicht zuletzt dank den in den letzten Jahren realisierten Struktur- und Prozessoptimierungen (zentrale Warenwirtschaft) konnten die MigrosGenossenschaften ohne Beeinträchtigung der Dienstleistungsqualität Personaleinsparungen erzielen. Die Globus-Gruppe schloss die Umstrukturierung (Schliessung Oviesse/Globest, Trennung von Auslandsgeschäften) im Berichtsjahr ab. * Die Personalstatistik der Migros-Gruppe wurde im Jahr 2005 mit einem neuen Informatiksystem ausgestattet. Augrund der teilweisen Anpassung von Erhebungs- und Berechnungsmethoden sind die in diesem Jahresbericht aufgeführten Abgaben zur Anzahl der Beschäftigten nicht mit den früher publizierten Zahlen vergleichbar. Fluktuation Geltungsbereich: Migros exkl. Globus, inkl. Ausland Fluktuationsrate 2001 2002 2003 2004 2005 16.31 12.55 11.49 10.69 11.63 Nach mehreren Jahren mit sinkender Fluktuation ist die Fluktuationsrate 2005 leicht auf 11.6 % gestiegen (Vorjahr 10.6 %). Die Struktur der Migros Belegschaft zeigt einen hohen Anteil an Mitarbeitenden mit langjähriger Unternehmenszugehörigkeit. Knapp 1/3 der Mitarbeitenden arbeitet seit über 10 Jahren bei der Migros, jeder fünfte Mitarbeitende ist über 15 Jahre im Unternehmen beschäftigt. LA2z Ausbildung und Lernende Geltungsbereich: Inland inkl. Globus 2003 2004 2005 Anzahl Auszubildende 2’591 Tabelle: Anzahl Auszubildende 2’703 2900 Die Migros setzt Zeichen und investiert aktiv in die Ausbildung von jungen Menschen. In einer Zeit mit einer angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt, einem Lehrstellenmangel und Jungendarbeitslosigkeit erhöht die Migros-Gruppe nochmals die Anzahl der Ausbildungsplätze beachtlich. 2’900 Jugendliche absolvieren zurzeit in der Migros-Gruppe (inklusive Globus-Gruppe) eine berufliche Grundbildung und dies in 35 verschiedenen Berufen. Damit hat sich die Anzahl Lernende gegenüber dem Vorjahr um 193 bzw. 7 % erhöht. Noch nie zuvor hat die Migros so viele Auszubildende wie heute. Die Migros verstärkt ihre Vorbildrolle als grösste Anbieterin von beruflichen Grundbildungen in der Schweiz. Stolz ist die Migros auch auf Ihre Prüfungsabsolventinnen und absolventen. Die Erfolgsquote der Lehrabschlussprüfung 2005 mit 95,2 % liegt weit über dem nationalen Durchschnitt. Dies zeigt, dass die Qualität der Ausbildung trotz der grossen Anzahl Lernenden stimmt. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 69 von 92 Auch in diesem Jahr wird die Berufsbildung der Migros-Gruppe Ausbildungsangebote unterbreiten. 1’114 Stellen werden per Bildungsbeginn 2006 vergeben. Im Zentrum stehen die neuen beruflichen Grundbildungen im Detailhandel, welche die bekannten Lehren Verkäuferin und Verkäufer sowie Detailhandelsangestellte und Detailhandelsangestellter ablösen. LA12 Angestellten-Bonifikation, die über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgehen Krankenpflegeversicherung Die meisten Migros-Unternehmen bieten die Möglichkeit Krankenpflegeversicherungen zu attraktiven Bedingungen abzuschliessen. Krankentaggeldversicherung Abschluss einer sehr kostengünstigen Krankentaggeldversicherung ab dem 1.Tag für 730 Tage. Nach Gesetz sind lediglich Leistungen für die Dauer der Lohnfortzahlungspflicht geschuldet. Leistungen: 100 % Nettolohn während der Dauer der Lohnfortzahlungspflicht gemäss L-GAV, 80 % Bruttolohn im Anschluss an die Lohnfortzahlungspflicht. Beiträge: 75 % der Kosten übernimmt der Arbeitgeber, 25 % die Arbeitnehmenden. Mutterschaft Die Migros gewährt einen Mutterschaftsurlaub von 16 Wochen à 100 %. Nach Gesetz ist im Anschluss an eine Geburt eine Entschädigung von 14 Wochen à 80 % vorgesehen. Invalidenrente der Migros Pensionskasse (MPK) Leistungen der MPK: Eine ganze Invalidenrente entspricht gemäss Reglement ab 1.1.05 70 % der anwartschaftlichen Altersrente plus Zuschlag von 0.5 % pro Versicherungsjahr; bei Teilrenten entsprechend weniger. Im alten Reglement entsprach eine ganze Invalidenrente der anwartschaftlichen Altersrente. Das neue Reglement brachte somit eine Verschlechterung für Menschen mit wenig Versicherungsjahren. Nach Gesetz: Leistungen ebenfalls gemäss anwartschaftlicher Altersrente, diese ist aber tiefer als bei der MPK (s. Altersrente). Altersrente der MPK Die MPK hat ein Leistungsprimat auf hohem Niveau, nach Gesetz ist ein Beitragsprimat vorgesehen. Gesamteinkommen: Das maximale Gesamteinkommen entspricht bei der MPK dem zwölffachen Betrag der gesetzlichen maximalen AHV-Altersrente. Nach Gesetz wird nur das Einkommen bis zum dreifachen Betrag der gesetzlichen maximalen AHV-Altersrente angerechnet. Koordinationsabzug: Bei der MPK beträgt der Koordinationsabzug 30 % des Gesamteinkommens, begrenzt auf den jeweiligen Betrag der maximalen AHV-Altersrente. Nach Gesetz entspricht der Koordinationsabzug dem Betrag der maximalen AHV-Altersrente. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 70 von 92 Versichertes Einkommen: Das versicherte Einkommen ergibt sich aus dem Gesamteinkommen abzüglich Koordinationsabzug. Das versicherte Einkommen ist bei der MPK immer höher als nach Gesetz. Maximal möglich: elffacher Betrag der gesetzlichen maximalen AHV-Altersrente. Nach Gesetz entspricht die versicherte Besoldung höchstens der zweifachen maximalen gesetzlichen AHV-Altersrente. Leistungen der MPK: Bei 38 Beitragsjahren (oder entsprechendem Einkauf) wird eine Altersrente von 74 % der versicherten Besoldung erreicht. Nach Gesetz kommt man mit 40 Beitragsjahren auf eine Rente von ca. 36 % der versicherten Besoldung (also max. 36 % der zweifachen maximalen AHV-Altersrente). Beiträge: Bei der MPK bezahlen die Mitarbeitenden in allen Altersstufen 8.5 % von der versicherten Besoldung, der Arbeitgeber 17.0 %. Nach Gesetz bezahlen Arbeitnehmende und Arbeitgeber durchschnittlich je 6.25 % (je nach Alter der Arbeitnehmenden zwischen 3.5 bis 9.0 %). Weiterbildung Nebst den diversen unternehmensinternen Weiterbildungsangeboten wird Weiterbildung von Mitarbeitenden generell grosszügig unterstützt. Die Möglichkeiten der Weiterbildungsfinanzierung sind in internen Reglementen festgehalten. Die meisten Genossenschaften und Migros-Unternehmen kennen ähnliche Lösungen. Bei eigentlichen Freizeitkursen werden in der Regel 70 Prozent der Kosten bezahlt. Bei Sprach- und Informatikgrundkursen sind es 100 Prozent (bei einem Arbeitspensum zwischen 75 und 100 Prozent). Die Regelung gilt neben den Klubschulen meist auch für Angebote der KV Business School, der Gewerbeschulen und der Volkshochschulen. Für interne Kurse, die von mehreren Mitarbeitenden gemeinsam besucht werden, übernimmt die Migros auf Antrag meist die vollen Kosten. Über Kostenübernahme- oder Beteiligung bei Weiterbildungen, welche die beruflichen Kompetenzen von Mitarbeitenden erweitern, entscheiden die Vorgesetzten. Unterstützt wird beispielsweise die Erlangung eines eidgenössischen Fachausweises bis hin zum Fachhochschuldiplom. LA3 Prozentsatz der Angestellten, die über einen Tarifvertrag verfügen Geltungsbereich: Migros-Gruppe Schweiz exkl. Globus 2001 2002 2003 2004 2005 76.3% 81.8% 81.4% 83.0% 82.5% Anteil der Vollzeitstellen 94.3% mit GAV* / KAB** *Landes-Gesamtarbeitvertrag **Kaderanstellungsbedingungen 96.5% 95.9% 96.0% 95.4% Anteil der Mitarbeitenden mit GAV*/KAB** 63’563 Mitarbeitende der Migros-Gruppe sind dem LandesGesamtarbeitsvertrag oder den Kaderanstellungsbedingungen unterstellt. Dies entspricht einem Anteil von 82.5 % (Vorjahr 83.0 %) der Belegschaft. Auf Vollzeitstellen umgerechnet sind es 95.4 % (Vorjahr 96.0 %). Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 71 von 92 Organisationsgrad der Migros-Mitarbeitenden Die Sozial- und Vertragspartner der Migros im LandesGesamtarbeitsvertrag L-GAV) sind ab 01.01.2005 der Kaufmännische Verband Schweiz (KV Schweiz), die Gewerkschaft SYNA und der MetzgereiPersonal-Verband (MPV). Der L-GAV hält die Koalitionsfreiheit ausdrücklich fest. Da die Gewerkschaften ihre Mitgliederbeiträge direkt erheben und da die Migros keine Solidaritätsbeiträge kennt, liegen keine exakten Angaben über den Organisationsgrad vor. Die Schätzungen liegen bei insgesamt deutlich weniger als 5 Prozent. Zu Vertragsverhandlungen sind die internen Sozialpartner - allerdings ohne Stimmrecht - eingeladen, sie haben auch einen Sitz in der Paritätischen Kommission des L-GAV. Bei den Lohnverhandlungen reichen sie einen eigenen Vorschlag ein und verhandeln auf Konzernebene mit. Auf Unternehmensebene führen sie die Lohnverhandlungen eigenständig mit der jeweiligen Unternehmensleitung. LA4 Grundsätze und Verfahren zur Information, Beratung und Verhandlung mit Angestellten über Veränderungen im Berichtszeitraum (z.B. bei Umstrukturierungen) Alle Migros-Unternehmen verfügen über eine ausgebaute betriebliche Sozialpartnerschaft mit demokratisch und frei gewählten Personalkommissionen. Den Personalkommissionen kommen als betriebliche Sozialpartner weitreichende Mitentscheidungs- und Mitwirkungsbefugnisse zu, die rechtlich über die sog. Mitwirkungsordnung, die Bestandteil des LandesGesamtarbeitsvertrag der Migros-Gemeinschaft bildet, abgesichert sind. Im Falle von betrieblichen Umstrukturierungen sieht der LandesGesamtarbeitsvertrag die Pflicht vor, mit den Personalkommissionen einen Sozialplan zu verhandeln und abzuschliessen. Dieser soll zur Milderung wirtschaftlicher und sozialer Härten beitragen. Weiter werden bei Umstrukturierungen Mobilitätszentren geschaffen, mit dem Ziel der möglichst raschen Wiedereingliederung der betroffenen Mitarbeitenden. Controlling und Evaluation der Respektierung und Umsetzung der Grundsätze der betrieblichen Sozialpartnerschaft werden über die Konzernarbeitnehmervertretung wahrgenommen. Diese fordern auf Konzern- und Unternehmensebene die notwendigen korrektiven Massnahmen ein und können Verstösse vor die Paritätische Kommission des LandesGesamtarbeitsvertrages oder vor das vertraglich vorgesehene Schiedsgericht bringen. LA13 Arbeitervertretung in Entscheidungsprozessen des Managements, inklusive Corporate Governance Im Rahmen der Unternehmensmitbestimmung sind die Mitarbeitenden über ihre Vertreter in den Verwaltungsräten bzw. den strategischen Leitungsgremien der Unternehmen vertreten und werden dadurch unmittelbar an der Formulierung und Umsetzung der Unternehmens- und Personalpolitik beteiligt. Die Unternehmensmitbestimmung übernimmt damit ihm Rahmen der Corporate Governance die Funktion, die Personalpolitik in eine auf nachhaltige und langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle der Migros-Unternehmen zu integrieren. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 72 von 92 LA5 Praktiken zur Erhebung und Erfassung von Arbeitsunfällen und Krankheit Die Erhebung, Erfassung und Weiterleitung von Arbeitsunfällen wird seit 2006 in der ganzen Migros Gruppe einheitlich mit der Software UKA (Unfall-, Kranken- und Absenz-Management-System von HRM Systems AG) gemacht. Die Daten werden monatlich ins HR-Controlling System des MGB übertragen. Für das Absenzenmanagement bei Krankheiten wird das UKA-System sowie GloboSana (GloboSana Health Education AG) benutzt. Beide Systeme entsprechen dem „Code of Practice on Recording and Notification of Occupational Accidents and Diseases“. Erfahrungsaustausch und Weiterentwicklung geschieht im Rahmen der Betriebsgruppenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie in Zusammenarbeit mit den Versicherungen. LA6 Komitees zu Gesundheit und Sicherheit und Anteil der Belegschaft, die von solchen Arbeitsgruppen abgedeckt wird Im Rahmen der systematischen Umsetzung der Betriebsgruppenlösung Migros werden Management und Angestelltenvertreter zum Thema Sicherheit und Gesundheit beigezogen. In jedem Migros-Unternehmen werden die kollektive Lösungen sowie individuelle Konzepte zusammen mit Management und Angestelltenvertretern besprochen und zweckmässig angewendet. Die Mitwirkung der Arbeitnehmer ist somit gewährleistet. Der Anteil der Belegschaft welcher in solchen Arbeitsgruppen mitwirkt, kann aufgrund der unterschiedlichen Unternehmen nicht vereinheitlicht werden. Bereits bei der Konzepterarbeitung der Betriebsgruppenlösung waren die PEKO (Personalkommission) und LAKO (Landeskommission) vertreten und wird an die Koordinationssitzungen eingeladen. LA7 Kennzahlen zu Verletzungen, verlorenen Arbeitstagen, Abwesenheiten und Anzahl arbeitsplatzbezogener Todesfälle Kennzahlen sind im Absenzen- und Case Management der Unternehmen vorhanden und werden als Indikatoren für Aktionen und Kampagnen sowie für die Prämienverhandlungen mit dem Versicherer verwendet. Die Zusammenzug standardisierter Kennzahlen erfolgt zentral im HR-Controlling des MGB. LA8 Beschreibung von Grundsätzen und Programmen zu HIV/AIDS Die Migros-Gruppe hält sich an die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (Verletzungen an Nadeln an öffentlichen Orten). Jedes Unternehmen führt selbständig und je nach Gefährdung entsprechende Informationen durch. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 73 von 92 LA14 Beleg zur Einhaltung der ILO „Guidelines for Occupational Health Management Systems“ Die Migros-Gruppe richtet sich nach der Richtlinie Nr. 6508 der eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit über den Beizug von Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit. Diese entspricht den „Guidelines for Occupational Health Management Systems“. LA15 Vereinbarungen mit Gewerkschaften oder anderen Angestelltenorganisationen zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Anteil der Belegschaft, der von solchen Vereinbarungen abgedeckt wird Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bilden Gegenstand von vereinbarten Betriebsordnungen, die mit den Personalkommissionen als betrieblichen Sozialpartnern verhandelt und abgeschlossen werden. In diesen Betriebsvereinbarungen, die vorbehaltlos auf alle Mitarbeitenden der jeweiligen Betrieben Anwendung finden, werden die Grundsätze der betrieblichen Gesundheitsförderung, des Gesundheits- und Absenzmanagements, die Sicherheitsziele und die Sicherheitsorganisation, die allgemeinen Vorsichtsmassnahmen und Verhaltensregeln, die Massregeln bei besonderen Arbeitsformen, der Mutterschutz am Arbeitsplatz sowie die individuellen und kollektiven Mitwirkungsrechte der Mitarbeitenden und der betrieblichen Sozialpartner im Bereich der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes festgelegt. Das Konzept dieser Betriebsordnung schliesst die Beteiligung der Mitarbeitenden bzw. ihrer Vertretung an der rollenden Evaluation der Massnahmen ein. LA9 Finanzielle Investitionen des Unternehmens in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden Im Jahr 2006 investierten die Unternehmen der Migros-Gruppe folgende Beträge in die Aus- und Weiterbildung des Personals (exkl. Absenzenkosten): Mio. CHF LA16 2004 2005 Kosten der Aus- und Weiterbildung 31 29 Anteil an den totalen Personalkosten [%] 0.68 0.64 Angebote zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit von Angestellten und für die Vorbereitung auf die Pensionierung Das Midlife Power Program (MPP) (Wirkungsbereich MigrosGenossenschafts-Bund) schliesst die Lücke zwischen Entwicklung und Förderung junger Mitarbeitenden und den Programmen für den Ausstieg aus dem Unternehmen. MPP richtet sich an 45 bis 55 jährige Mitarbeitende. Mit diesem Programm soll der demographischen Entwicklung Rechnung getragen werden und gleichzeitig zu einem Empowerment der Zielgruppe verholfen werden. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 74 von 92 Anwesendheitsmanagement Die meisten M-Unternehmen verfügen über ein Anwesenheitsmanagement. In einem mehrstufigen Gesprächsmodell werden Absenzgespräche geführt. Dabei steht die möglichst schnelle Reintegration der kranken Mitarbeitenden im Zentrum. Betriebliche Sozialberatung Die betriebliche Sozialberatung bietet folgende Dienstleistungen an: Beratung bei Schwierigkeiten oder Konflikten am Arbeitsplatz, Beratung und Coaching von Vorgesetzten bei Konfliktbehandlungen, Beratung bei persönlichen, familiären und zwischenmenschlichen Problemen, Beratung bei gesundheitlichen Problemen, Unterstützung bei Verhandlungen mit Behörden und Sozialversicherungen, Hilfe bei Rechtsfragen im Alltag, Unterstützung bei finanziellen Fragen. Vorbereitung auf die Pensionierung Dieses Seminar richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zwei bis drei Jahre vor ihrer Pensionierung stehen. Die Lebenspartnerinnen und Lebenspartner sind zu diesen Kursen ebenfalls eingeladen. Mobilitätszentren Unterstützen die betroffenen Mitarbeitern bei Umstrukturierungen. LA17 Spezifische Grundsätze und Programme für das Management von Fähigkeiten und für lebenslanges Lernen Die Personal-Entwicklung unterstützt konsequent die UnternehmensStrategie. Sie fördert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz und leistet Beiträge zur Identifikation mit dem Unternehmen. Wir fordern von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Stufen die Bereitschaft ein, ihre Arbeitsmarkt-Fähigkeit und ihre berufliche Mobilität zu erhalten, und wir unterstützen sie dabei. LA10 Gleichstellungsgrundsätze und -programme, Überwachungssysteme zu deren Einhaltung und Ergebnisse Im Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) der Migros ist die Chancengleichheit von Frau und Mann festgeschrieben. Die Unternehmen fördern die Verwirklichung der Chancengleichheit durch Massnahmen wie z.B. Weiterbildungsangebote und Entwicklungsmöglichkeiten für Frauen, sozialverträgliche Arbeitszeitgestaltung, Unterstützung der ausserfamiliären Kinderbetreuung. Die Umsetzung und Überwachung der Lohngleichheit für gleichwertige Arbeit wird unterstützt durch das Führungs- und Entlöhnungssystem der Migros. Von 39 Unternehmen wurden in 16 Unternehmen das funktions- und leistungsorientierte Führungs- und Entlöhnungssystem MFEE (Mitarbeitende–Führen–Entwickeln-Entlöhnen) eingeführt und in weiteren 9 Unternehmen laufen Projekte zur Einführung. Betreffend die Verhinderung sexueller Belästigung am Arbeitsplatz ist eine Grundsatzerklärung ebenfalls im L-GAV enthalten, und in den MigrosUnternehmen werden mit Richtlinien und Informationen Vorkehren gegen sexuelle Belästigung getroffen. Geltungsbereich: Inland, exkl. Globus Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 75 von 92 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Anteil der weiblichen Mitarbeitenden 58.5% 58.2% 58.5% 58.8% 58.8% 59.2% Anteil der weiblichen Mitarbeitenden bezogen auf die Vollzeitstellen 51.7% 51.5% 51.9% 51.7% 51.8% 52.3% Tabelle: Übersicht über den Anteil der weiblichen Mitarbeitenden Der Anteil Frauen in der Migros betrug 2005 insgesamt 59.2% (auf Vollzeitstellen umgerechnet 52.3%). Wesentlichen Einfluss darauf haben die 10 Migros-Genossenschaften, welche einen Frauenanteil von 65% aufweisen. Die Industrie-Unternehmen zeigen ein genau umgekehrtes Bild mit rund 34% Frauen. LA11 Zusammensetzung des oberen Managements und der Unternehmensführungsgremien einschliesslich des Frauen/MännerVerhältnisses Frauenanteil Geltungsbereich: Alle Unternehmen der Migros-Gruppe (exkl. Ausland) In der Migros-Gruppe beträgt der Frauenanteil im Kader 19.6 %. Die Mitglieder der obersten Genossenschaftsorgane (Genossenschaftsräte und Delegiertenversammlung des MGB) sind zur Mehrheit Frauen (gemäss Statuten mehr als 50 %). Anteil Frauen am Gesamtbestand Kader 2001 2002 2003 2004 2005 Frauenanteil 18.49% 18.51% 19.00% 19.57% 19.59% Chancengleichheit Die Chancengleichheit für Frauen und Männer am Arbeitsplatz wird gefördert. Seit der Einführung der neuen Kaderstufen in der M-Gruppe per Ende 1998, bei welcher die Kaderstufen von sieben auf zwei Ebenen reduziert wurden, ist die Frauenquote im Kader kontinuierlich gestiegen und beträgt im Berichtsjahr unverändert 19.6 %. Zur Umsetzung der Lohngleichheit für gleichwertige Arbeit dient das funktions- und leistungsorientierte Führungsund Entlöhnungssystem M-FEE (Mitarbeitende–Führen–EntwickelnEntlöhnen) als Unterstützung. Die Einführung dieses Systems in allen Migros-Unternehmen schreitet voran. Mit diesem System arbeiten innerhalb der Migros-Gemeinschaft bereits 90 % der Mitarbeitenden. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 76 von 92 Anteil der ausländischen Mitarbeitenden Geltungsbereich: Alle Unternehmen der Migros-Gruppe (exkl. Ausland) Anteil der ausländischen Mitarbeitenden 2001 2002 2003 2004 2005 27.3% 27.1% 26.2% 26.4% 28.2% In der Migros ist die kulturelle Vielfalt gross. Die Mitarbeitenden stammen aus über 150 verschiedenen Nationen. Der Ausländer-Anteil stieg leicht auf 28.2 %. 60 % der in der Migros-Gruppe beschäftigten Ausländer stammen aus Ländern der EU, grösstenteils aus den Nachbarländern sowie Portugal und Spanien. Die Italiener bilden mit Abstand die grösste Gruppe, gefolgt von den Franzosen. Bei den Ausländern, welche von ausserhalb der EU stammen, sind neben der Türkei die Balkanstaaten die wichtigsten Herkunftsländer. Die Integration von Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen wird durch gezielte Massnahmen gefördert (z.B. internes Kursangebot über die Kultur anderer Länder, spezifische Weiterbildung für Migrantinnen und Migranten zur Förderung der Integration, Organisation von Sprachkursen, Lernmedium zur Sensibilisierung des unteren Kaders). Dadurch werden die Voraussetzungen geschaffen für die Entfaltung und Einbindung aller Talente. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 77 von 92 Menschenrechte (HR) HR1 Grundsätze, Leitlinien und Verfahren im Umgang mit Menschenrechten, einschließlich Überwachungsmechanismen und Ergebnissen Unter folgende Links finden sich nähere Informationen zu den in der Migros-Gruppe befolgten Grünsätzen und Leitlinien im Umgang mit Menschenrechten: HR2 UN Menschenrechte UN Frauen und Kinderrechte ILO Konventionen Landesrecht Leitbild der Migros Umwelt und Sozialpolitik der Migros Verhaltenskodex der Migros M-Partizipation Beachtung der Menschenrechte bei Investitions- und Anschaffungsentscheidungen, einschließlich der Auswahl von Lieferanten/Unterauftragnehmern Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Voraussetzung und Eintrittsticket in die Migros als Lieferant Non-Food ist die Unterschrift unter dem Verhaltenskodex und somit die Verpflichtung, ihn einzuhalten und sich diesbezüglich kontrollieren zu lassen. Schritte im Verhaltenskodex: 1. Lieferant: Unterschreiben des Code of Conduct (Verhaltenskodex) 2. Lieferant: Selbsteinschätzung des Lieferanten anhand eines vorbereiteten Fragebogens (Self-Assessment) 3. Migros: Risikoeinschätzung des Lieferanten und Priorisierung des Audits 4. Migros: Je nach Priorität wird ein Sozial-Audit durch eine akkreditierte Firma durchgeführt. Diese erstellt einen Auditbericht mit Konformitäten und Nicht-Konformitäten 5. Migros: Erstellen eines Korrekturmassnahmenplanes mit Fristen 6. Lieferant: Umsetzung der Korrekturmassnahmen 7. Migros: Durchführen des Re-Audit Ab 2006 wird der Verhaltenskodex schrittweise auf den Food-Bereich ausgedehnt. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 78 von 92 HR3 Grundsätze und Verfahren zur Auswahl und Beachtung von Menschenrechtsleistungen in der Zulieferkette und bei Unterauftragnehmern, einschließlich der Überwachungssysteme und – ergebnisse Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Das System BSCI-Standards wird beim Produktionsbetrieb (letzte Fertigungsstufe ohne Zulieferer) umgesetzt. Die acht Gebote des Verhaltenskodex 1. Keine Diskriminierung des Geschlechts oder Alters, der ethnischen Abstammung, Nationalität, Hautfarbe, sexuellen Orientierung, politischen Meinung, religiösen und sozialen Herkunft. 2. Existenzsichernder Lohn 3. Menschenwürdige Arbeitszeiten 4. Sicheres und hygienisches Arbeitsumfeld 5. Faire Verträge, Beschäftigungssicherheit 6. Keine ausbeuterische Kinderarbeit 7. Keine Zwangsarbeit 8. Recht zu Kollektivverhandlungen und zum Beitritt zu Gewerkschaften HR8 Training von Angestellten zur Förderung der Einhaltung von Menschenrechten Je nach Fabrikationsstandort sind die lokalen Trainings zur Einführung des Verhaltenskodex verschieden. HR4 Grundsätze und Verfahren/Programme zur Verhinderung von Diskriminierung, einschließlich Überwachungssysteme und – ergebnisse Personalbereich Der Grundsatz der Nicht-Diskriminierung von Mitarbeitenden ist im MigrosGesamtarbeitsvertrag verankert. Jegliche Benachteiligung oder Diskriminierung von Mitarbeitenden aufgrund von Persönlichkeitsmerkmalen wie Geschlecht, Alter, Herkunft, sexuelle Orientierung, Sprache, Behinderung usw. soll verhindert werden. Die Migros-Unternehmen sorgen dafür, dass unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Klima des gegenseitigen Respekts und der Toleranz gepflegt wird. Es werden u.a. Kurse und Programme zur Förderung der Integration von ausländischen Mitarbeitenden durchgeführt. Ebenso setzen sich die Migros-Unternehmen aktiv für die Integration von Behinderten ein. Mitarbeitende, die sich einer Diskriminierung ausgesetzt sehen, haben die Möglichkeit sich an die betrieblichen Sozialberatungen, die Personalkommissionen (PEKO) oder an das Personalwesen zu wenden. Produktbereich Im Verhaltenskodex ist die Nicht-Diskriminierung im Punkt 7.3 geregelt und steht in Übereinstimmung mit der ILO Konventionen 100 und 111. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 79 von 92 Das System BSCI-Standards sieht auch die Schaffung einer Beschwerdestelle vor. Diese ist in Bearbeitung. Betroffene Arbeiterinnen und Arbeiter können sich im Falle einer Diskriminierung bei einer dafür ausgewählten Nichtregierungsorganisation vor Ort melden, da sie sich oft nicht schriftlich ausdrücken können. Diese Stelle ist auch für Lieferanten zuständig, die sich bei einem SozialAudit ungerecht behandelt fühlen. HR5 Grundsätze zur Gewerkschaftsfreiheit. Verfahren, wie die Grundsätze angewendet werden und Gewerkschaftsthemen behandelt werden Personalbereich Die Grundsätze der Gewerkschaftsfreiheit werden in vollständiger Übereinstimmung mit der verfassungsrechtlich verbrieften und gesetzlich konkretisierten Koalitionsfreiheit auf individueller und kollektiver Ebene gewährleistet. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht es in jeder Hinsicht frei, Arbeitnehmerverbänden beizutreten oder solchen fernzubleiben. Als kollektives Recht ist die Koalitionsfreiheit als Funktion des Gesamtarbeitsvertragssystems gewährleistet. Die Koalitions- bzw. Gewerkschaftsfreiheit bildet die selbstverständliche Grundlage der Sozial- und Vertragspartnerbeziehungen aufgrund des Landes-Gesamtarbeitsvertrages der MigrosGemeinschaft. Die Migros-Unternehmen sind auf eine positive Einstellung zu den Arbeitnehmerverbänden verpflichtet und ermöglichen ihnen auf einvernehmlicher Grundlage die Mitgliederwerbung in den Betrieben. Über die Paritätische Kommission des Landes-Gesamtarbeitsvertrages, der die Einhaltung und Durchführung des Landes-Gesamtarbeitsvertrages obliegt, wird die Gewerkschaftsfreiheit in der Vertragsgemeinschaft konkretisiert. Insbesondere kommt den Vertragsgewerkschaften über die Paritätische Kommission ein Zutrittsrecht in die Betriebe zu. Produktbereich Über den Verhaltenskodex wird die Gewerkschaftsfreiheit nach Massgabe der einschlägigen Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation zur Vereinigungsfreiheit und zum Recht auf Kollektivverhandlungen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg auf universeller Ebene garantiert. Die Einhaltung der Gewerkschaftsfreiheit bildet Gegenstand von externen Auditierungen bei allen Mitgliedern der Wertschöpfungskette und der Überwachung durch einen Monitoringprozess nach international anerkannten Standards. Im Verhaltenskodex ist die Gewerkschaftsfreiheit und Recht zu Kollektivverhandlungen im Punkt 7.2 auf der Basis der ILO Konventionen 87, 98 und 135 geregelt. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 80 von 92 HR6 Ausschluss von Kinderarbeit gemäss ILO Konvention 138. Anwendung, Umsetzung und Überwachung dieses Grundsatzes Im Verhaltenskodex ist das Verbot der missbräuchlichen Kinderarbeit im Punkt 7.7 geregelt. Die Regelung stehen im Einklang mit der ILO Konventionen 79, 138, 142 und 182. HR7 Verhinderung von Zwangs- und Pflichtarbeit. Anwendung, Umsetzung und Überwachung dieses Grundsatzes. Im Verhaltenskodex ist das Verbot der Zwangsarbeit im Punkt 7.8 geregelt. Die Regelung steht im Einklang mit der ILO Konventionen 29 (vollständiger Artikel) und 105. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 81 von 92 Gesellschaft (SO) SO1 Grundsätze und Verfahren, wie Einflüsse auf die Gemeinden durch Geschäftstätigkeiten gemanagt, angesprochen und überwacht sowie Anspruchsgruppen identifiziert und eingebunden werden Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden obliegt innerhalb der Migros primär den Genossenschaften (Standorte von Migros-Läden, Verbrauchermärkten, Klubschulen) oder bei der Industrie (Standorte). Dies ergibt sich aus der föderalistischen Struktur der Migros. Die Direktion Wirtschaftspolitik unterhält gute Kontakte zum Gemeindeverband und zu Repräsentanten grosser Städte. SO4 Auszeichnungen, die für sozial, ethisch und ökologisch relevante Leistungen erhalten wurden Energy+-Award 2004: Europäische Auszeichnung für die Förderung von besonders umweltfreundlichen und energieeffizienten Kühl- und Tiefkühlgeräten. Energiepreis für die Migros Zürich 2003: Für ihr Engagement im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz wurde die Genossenschaft Migros Zürich mit dem Wanderpreis des Energie-Modells Zürich ausgezeichnet. Verpackungswettbewerb «Swiss Star 2003: Für zwei innovative Verpackungen gewinnt die Migros drei Preise. Ausgezeichnet wurden der biologisch abbaubare Karottenbeutel und der Mehrweg-Bananentray. Nachhaltigkeits-Award am UNO-Umweltgipfel in Johannesburg 2002 für das Projekt nachhaltiges Palmöl, Johannesburg, August 2002 Anton Scherrer Ökomanager des Jahres: Anton Scherrer, Präsident der Generaldirektion des Migros Genossenschafts-Bunds, wurde vom WWF (World Wide Fund for Nature) und dem Wirtschaftsmagazin Capital in Berlin mit dem Titel "Ökomanager des Jahres 2002" ausgezeichnet. TCS-Umweltpreis 2002: "Salat im Tank", das Umweltprojekt der Genossenschaft Migros Zürich, wurde geehrt. Dies schon zum zweiten Mal. SO2 Grundsätze, Verfahren und Management-Systeme, die Bestechung und Korruption für Organisationen und Angestellte ansprechen. Einschließlich einer Beschreibung, wie die Organisation die Erfordernisse der OECD Konvention zur Bekämpfung von Bestechung erfüllt Die aktive und passive Bestechung sowie jedwelche Formen von Korruption werden durch die Anstellungsbedingungen für das Kader und das Basispersonal als besondere Ausprägung der Treuepflicht gegenüber dem Unternehmen geregelt. Den Mitarbeitenden aller Stufen obliegt diesbezüglich eine umfassende Unterlassungspflicht. Strafrechtliche Schritte im Sinne des revidierten Korruptionsstrafrechts und der Massnahmen zur strafrechtlichen Erfassung der Amtsträgerbestechung und der Privatbestechung nach dem von der Schweiz unterzeichneten Strafrechtsübereinkommen des Europarates sind in jedem Falle vorbehalten. Die Anzeige von Bestechungs- oder Korruptionstatbeständen wird durch eine ausdrückliche Anzeigepflicht in den allgemeinen Anstellungsbedingungen gefördert. Whistleblowers werden Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 82 von 92 entsprechend geschützt. Kündigungen, die wegen Erfüllung der Anzeigepflicht ergehen, sind vertragswidrig und damit unbeachtlich. Mitarbeitende, die von einer solchen Kündigung betroffen sind oder die sich wegen der Anzeige von Bestechungs- und Korruptionstatbeständen Diskriminierungen im Arbeitsverhältnis ausgesetzt sehen, können sich im Rahmen innerbetrieblicher Beschwerdeverfahren mit Unterstützung der betrieblichen Arbeitnehmervertretung oder besonderer Vertrauensstellen an die Geschäftsleitung wenden und den Schutz vor solchen Retorsionsmassnahmen einfordern. SO3 Grundsätze, Verfahren und Managementsysteme, um politisches Lobbying und politische Beiträge zu managen. Grundsatz Die Migros ist kein gewöhnliches Unternehmen sondern eine Genossenschaft mit einer singulären Geschichte. Sie hat ein klares Leitbild, das sie zur Nachhaltigkeit verpflichtet. Daraus leitet die Migros ihr politisches Engagement ab: Sie engagiert sich in wirtschaftspolitischen, ökologischen und sozialen Fragen. Sie steht für Wettbewerb und für offene Märkte. Organisation Die Abteilung Wirtschaftspolitik im Migros-Genossenschafts-Bund befasst sich mit den strategischen politischen Fragen. Alle unternehmenspolitisch wichtigen Fragen und die Vernehmlassungen des Bundes werden von ihr betreut. Die Wirtschaftspolitik pflegt den engen Dialog mit Vertretern des Bundesrates, der Verwaltung und des Parlaments, beschafft Argumentationsgrundlagen und leitet diese gezielt weiter. Die Wirtschaftspolitik organisiert Treffen und Veranstaltungen mit Bundesräten, Parlamentariern, Beamten und Verbandsfunktionären, an denen Vertreter der Generaldirektion teilnehmen. Bei Migros relevanten Traktanden im Parlament sind Vertreter der Wirtschaftspolitik im Parlament präsent. Hierzu unterhält die Abteilung Wirtschaftspolitik ein eigenes Politbüro in Bern. Bei spezifischen Sachfragen pflegen auch weitere Fachleute der Migros (Marketing, Berufsbildung etc.) die direkten Kontakte mit Amtsstellen. Politisches Engagement Die Migros ist aufgrund ihrer besonderen Unternehmensstruktur und –geschichte weder Mitglied des Dachverbandes der Wirtschaft (economiesuisse) noch des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes. Sie engagiert sich allerdings durchaus für die Rahmenbedingungen der Wirtschaft. Insbesondere kämpft sie für bessere Rahmenbedingungen des Schweizer Detailhandels. So setzte sie sich an vorderster Front für die Revision des Arbeitsgesetzes ein, das im Herbst 2005 vom Schweizer Stimmvolk gut geheissen wurde. Der Status quo der Sonntagverkäufe in Bahnhöfen und Flughäfen konnte so beibehalten werden. Als grösstes Detailhandelsunternehmen und als grösster Nahrungsmittelproduzent der Schweiz setzt sie sich eigenständig für ihre vielfältigen Interessen ein, wobei sie dies nicht an irgendeinen Verband delegieren kann oder will. Heute nimmt sie beim Lobbying in ihren Kernbereichen, der Agrarpolitik und dem Abbau der Hochpreisinsel Schweiz für den Detailhandel eine Leaderrolle ein, wobei sie sich nicht scheut, sich öffentlich zu exponie- Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 83 von 92 ren. Im Bereich des Verbandsbeschwerderechtes setzt sie sich dafür ein, mit allen Interessierten die drängenden Mobilitätsfragen zu diskutieren. Die Migros versteckt sich nicht hinter Verbänden oder Organisationen, sondern ist bereit, selber Position zu beziehen. Als Grundlagen für ihre Lobbytätigkeit stützt sie sich auf eigene oder fremde Studien und interne Erhebungen. Fallbeispiel Agrarpolitik Mit der Agrarpolitik 2011 steht die nächste Reformetappe der Landwirtschaftspolitik an. Diese ist aus der Sicht der Abnehmer (Verarbeitung, Lebensmittelindustrie, Detailhandel) nach wie vor zu stark auf die Produktion fokussiert. Als Verarbeiterin ist die Migros auf konkurrenzfähige Rohstoffpreise gegenüber der EU-Konkurrenz angewiesen. Besonders gravierend sind die rekordhohen staatlich fixierten Futtergetreidepreise, welche die inländische Fleischproduktion unverhältnismässig verteuern und letztlich gefährden. Deshalb ist eine rasche Annäherung der Rohstoffpreise an das EUNiveau unabdingbar. Indem die Migros Futtergetreide als Testlauf erstmals direkt aus Deutschland importiert, trat sie auch in diesem Fall den Tatbeweis an. Schliesslich wehrt sich die Migros insbesondere auch gegen die nach wie vor sehr hohen Regulierungskosten und gegen unnötige Marktverzerrungen Um die Vorteile der Liberalisierung und die Chancen, bestehende Marktpotenziale wahrnehmen zu können, nicht zunichte zu machen, wehrt sich die Migros auch gegen hohe Regulierungskosten und gegen unnötige Marktverzerrungen. Nur eine konsistente Agrarpolitik und funktionierende Märkte garantieren die Wettbewerbsfähigkeit der land- und ernährungswirtschaftlichen Unternehmen – nicht zuletzt zum Wohl der Beschäftigten. Fallbeispiel Abbau Hochpreisinsel Schweiz Die Migros unterstützt die politischen Bestrebungen integral, die preistreibenden Faktoren im Konsumgütermarkt zum Wohl der Konsumentinnen und Konsumenten abzubauen. Heute bestehen nebst dem Grenzschutz verschiedene staatliche und private Regulierungen, die den Wettbewerb ausschalten und in der Schweiz zu einem massiv höheren Preisniveau führen. Grundsätzlich sieht auch der Bundesrat den dringenden Handlungsbedarf, jedoch konnte er sich nicht zu einer kohärenten Politik durchringen. Die Einführung des Cassis-de-Dijon-Prinzips wird zwar befürwortet, jedoch will er die nationale Patenterschöpfung explizit im Patentrecht festschreiben und somit die monopolistischen Allein-Importeure auch in Zukunft schützen. Solange die Politik der Hochpreisinsel nur halbherzig den Kampf ansagt, wird der Detailhandel dem Projekt eines MehrwertsteuerEinheitssatzes wenig Positives abgewinnen können. Der reduzierte Satz auf Lebensmitteln ist einer der wenigen echten Standortvorteile der Branche, die sich mit einem nach wie vor zunehmenden Einkaufstourismus konfrontiert sieht. Fallbeispiel Verbandsbeschwerderecht Das Ziel der Migros in diesem Bereich ist, dass die derzeit sehr langwierigen und aufwändigen Bewilligungsverfahren für Neu- und Umbauprojekte verkürzt werden können, ohne die Umweltstandards zu senken. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 84 von 92 SO5 Zahlungen an politische Parteien und Institutionen Die Migros unterstützt grundsätzlich keine politischen Parteien und leistet keine Wahlkampfunterstützung für einzelne Kandidierende. Sie unterstützt jedoch Projekte von Organisationen und Verbänden. Rein theoretisch wäre eine projektbezogene Unterstützung einer Partei möglich. SO6 Gerichtsentscheide zu Fällen, die Kartell- und Monopolregulierungen betreffen Die Migros hat mit einer Klage ein Leiturteil des Bundesgerichtes zur Öffnung des Strommarktes in der Schweiz erwirkt (2003). Gegen die Migros sind derzeit keine laufenden Kartellverfahren bekannt. SO7 Grundsätze und Anstrengungen zur Verhinderung von wettbewerbsunterbindendem Verhalten Eigenverhalten: Die Migros hat sich im Zusammenhang mit der Einführung des revidierten Kartellgesetzes vertieft mit der Materie befasst. Es gilt der Grundsatz: Die Migros ist für Wettbewerb und sie hält sich an die Gesetze. Um die mit diesen Fragen konfrontierten Mitarbeitenden für die Problematik zu sensibilisieren, wurde 2004 eine interne Informationstagung durchgeführt, an der der Publizist Beat Kappeler und der Kartellrechtsexperte Prof. Peter Nobel referierten. Der Chef des MGB-Rechtsdienstes hielt intern zum neuen Kartellrecht zahlreiche Vorträge. Fremdverhalten: Die Migros hat gegen einen Markenhersteller Anzeige erstattet, weil sich dieser weigert, sie zu vergleichbaren Konditionen, wie Marktteilnehmer in z.B. Deutschland, zu beliefern. SO8z Kulturprozent Das Migros-Kulturprozent ist ein freiwilliges, in den Statuten verankertes Engagement der Migros, das in ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gründet. Es verpflichtet sich dem Anspruch, der Bevölkerung einen breiten Zugang zu Kultur und Bildung zu verschaffen, ihr die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft zu ermöglichen und die Menschen zu befähigen, an den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen zu partizipieren. Tragende Säulen sind die Bereiche Kultur, Soziales, Bildung, Freizeit und Wirtschaftspolitik. 2005 wurden CHF 112 Millionen für das Migros-Kulturprozent aufgewendet. www.kulturprozent.ch Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 85 von 92 Produktverantwortung (PR) PR1 Grundsätze zur Erhaltung der Konsumentengesundheit und -sicherheit während des Produktgebrauchs und der Dienstleistung. Umsetzung und Überwachung der Grundsätze und Standards, inklusive der Anwendung im Marketing und Verkauf von Produkten. Grundsätze, Standards und Überwachungsmechanismen Konsumentengesundheit und Sicherheit setzen voraus, dass alle hergestellten und verkauften Produkte eine hohe Qualität in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit erreichen. Diese Qualität erreicht die Migros aufgrund von Qualitätsstandards auf allen Stufen der Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Primärproduktion über die Verarbeitung bis zum verkaufsfertigen Endprodukt im Laden. Eine vereinfachte Übersicht der Standards ist in der untenstehenden Grafik zu sehen: Standards in der landwirtschaftlichen Produktion Wichtigster Standard ist EurepGAP. Dieser beinhaltet Basisanforderungen für Lieferanten der landwirtschaftlichen Produktion (Primärproduktion). Produzenten, die nach diesem Standard produzieren, werden über externe Stellen kontrolliert und zertifiziert (Produktzertifizierung). Neben Aspekten der Produktionstechnik werden auch umweltrelevante, soziale und die Produktsicherheit betreffende Aspekte berücksichtigt. Projektstand in der Migros: Alle nationalen und internationalen Lieferanten im Bereich Früchte, Gemüse und Blumen wurden aufgefordert, eine EurepGAP-Zertifizierung zu erlangen. 95 % der Importe in diesem Bereich sind zertifiziert. Die Schweizer Produktion wird über SwissGAP, ein von EurepGAP anerkanntes System umgestellt. Im Fleischbereich wurde mit der Umsetzung beim Geflügel und Fisch begonnen. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 86 von 92 Standards in der Verarbeitung von Nahrungsmitteln Mehrere GFSI-Standards (Global Food Safety Initiative) mit Basisanforderungen für Lieferanten der Verarbeitungsindustrie sind gebräuchlich. Von allen Lieferanten, die verarbeitete Lebensmittel in die Migros liefern, wird die Zertifizierung nach einem GFSI anerkannten Standard verlangt. Der Lieferant ist in der Wahl des Standards sowie der Zertifizierungsstelle frei. Projektstand in der Migros: Alle Betriebszentralen der MigrosGenossenschaften, Schweizer Grosslieferanten und ausländische Lieferanten müssen bis Ende 2006 nach einem Standard der Global Food Safety Initiative (GFSI) zertifiziert sein. Bei Schweizer Kleinstlieferanten (≤10 Mitarbeitende) führt der SQTS (Swiss Quality Testing Service) unangemeldete Inspektionen durch. Bei gravierenden Mängeln wird der Lieferant gesperrt. Standards im Verkauf Die Filialen werden durch die Fachberater der Genossenschaften und durch die Hygiene-Kontrolleure des SQTS kontrolliert. Hinweis: Für diesen Bereich ist ebenfalls ein Standard der GFSI in Erarbeitung. In der Migros soll dieser Standard mittelfristig umgesetzt werden. Die Standards werden auf allen Stufen der Wertschöpfungskette regelmässig mit vor Ort durchgeführten Audits und spezifischen Produktanalysen im Labor überprüft. Anzahl Audits bei den Lieferanten Food Non-Food 500 60 Produktanalysen Auch Produktanalysen werden auf den verschiedenen Stufen von der Produktion bis zum Verkauf durchgeführt. Grundsätzlich wird jedes neue Produkt durch den SQTS (Swiss Quality Testing Service) untersucht und freigegeben, wenn die Analysen und die Produktdeklaration in Ordnung sind. Vom Lieferant und durch den Migros-Genossenschafts-Bund werden Rohstoffe und Produkte nach festgelegten Kriterien regelmässig geprüft. Bei der Warenanlieferung in der Migros (Wareneingang) und im Verkauf werden Produkte stichprobenweise durch den Migros-GenossenschaftsBund und die regionalen Genossenschaften getestet. Anzahl Produktanalysen Food Non-Food 1650 450 Weitere Überwachungssysteme Die Resultate von Audits und Zertifizierungen werden im Lieferantenbewertungssystem erfasst. Die Lieferantenbewertung setzt sich aus folgenden Teilen zusammen: Lieferzuverlässigkeitsprüfungen Produktanalysen Lieferantenaudits verursachten Kunden-Reklamation Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 87 von 92 Weiter baut die Migros aktuell ein Lieferantenportal (Supplier Net) auf, in welchem alle Lieferanten (Food und Non Food) erfasst werden (exklusive autonome Direktlieferanten der Genossenschaften). Im Lieferantenportal wird der Status der Lieferanten (Standards, Verhaltenskodex, Verträge) erfasst. Zudem wird das Portal mit bestehenden Datenbanken der GFSI (Global Food Safety Initiative) verknüpft. Das Lieferantenportal ist eine Informationsplattform für Lieferanten, welche ihren Lieferantenstatus abfragen und Informationen zu Standards erhalten wollen. Alle Kundenfragen, Anmerkungen und Beschwerden werden von der MInfoline und den Migros-Servicestellen erfasst. Für Verbesserungen der Produktequalität sind z. B. Reklamationsraten wichtige Gradmesser. Ernährungsberatung Die Migros kümmert sich aktiv um das Thema gesunde Ernährung. Sie gibt allen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, sich mit Anliegen und Fragen an die Ernährungsberaterin der Migros (ernaehrung@mgb.ch) zu wenden. Informationen dazu sind auch auf dem Internet auf www.migros.ch unter der Rubrik „Essen + Trinken“ zu finden. PR4 Anzahl und Art von Fällen, wo Regulierungen zur Konsumentengesundheit und –sicherheit nicht eingehalten wurden, einschließlich Strafen und Strafzahlungen Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Die Migros hält sich an die Gesetze betreffend Produktsicherheit und ergreift alle zumutbaren Massnahmen um die Konsumentengesundheit sicherzustellen. Es sind keine Fälle von Strafen und Strafzahlungen bekannt. Anzahl von Fällen, wo Produkte aus sicherheitstechnischen Gründen oder Nichteinhaltung von gesetzlichen Anforderungen zurückgerufen bzw. zurückgezogen worden sind: PR5 Rückrufe Rückzüge Food 1 21 Non-Food 1 54 Anzahl Beschwerden von Behörden oder offiziellen Stellen zur Überwachung oder Regulierung von Gesundheit und Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen Fälle, bei denen eine Verfügung von den Behörden ausgesprochen wurde: 2005 Food Non-Food 74 2 Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 88 von 92 PR6 Freiwillige Einhaltung von ökologischen und sozialen Kodizes, Produktlabels oder Auszeichnungen. Erklärung des damit verbundenen Verfahrens und der Kriterien Die Migros bietet Lebensmittel mit folgenden sozialen und ökologischen Labels an: Bio Produkt aus biologischer Landwirtschaft. Unabhängige Kontrolle. 7-Punkte-FleischGarantie Schweizer Fleisch. Aus kontrollierter, artgerechter Haltung und Fütterung. Forest Stewardship Council Holz aus umwelt- und sozialverträglich bewirtschafteten Wäldern. Unabhängige Kontrolle Max Havelaar Aus fairem Handel. Produziert nach sozialen Kriterien. Unabhängige Kontrolle. IP-Suisse Aus naturnaher Schweizer Landwirtschaft. Angebaut nach den Richtlinien der IP-Suisse. Unabhängige Kontrolle. Eco Umweltfreundliche Produktion auf allen Verarbeitungsstufen. Sichere Arbeitsbedingungen sind vorgeschrieben. Unabhängige Kontrolle. Marine Stewardship Council Produkt aus Fischerei, welche die Fischbestände schont. Unabhängige Kontrolle. Bio-Baumwolle Baumwolle aus biologischem Anbau. Immer nach Eco-Richtlinien verarbeitet. Unabhängige Kontrolle. Als sozialer und ökologischer Mindeststandard fordert und überprüft die Migros die Einhaltung des Verhaltenskodex. Wo technisch möglich setzt die Migros nachhaltiges Palmöl ein. Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 89 von 92 PR2 Grundsätze und Managementsysteme für Produktinformation und Labelling (soziale und ökologische Labels) Labelling Das Dachlabel "Engagement" vereinfacht für die Kundinnen und Kunden den Zugang zu den einzelnen ethischen Labels. Jedes einzelne Label wird beibehalten und auf der Verpackung mit einem Kurztext vertieft erklärt. Wer weitere Informationen sucht, kann sich auf www.migros.ch unter "Engagement" weiter in die Materie vertiefen. Das Konzept bietet grosse Transparenz. Die Kommunikation mit dem Dachlabel Engagement sowie das Labelling auf den Produkten unterstehen genauen Regelungen. Die Einhaltung der Label-Richtlinien wird unabhängig kontrolliert und zertifiziert. Deklaration Die Lieferanten erhalten Vorgaben für die Deklaration/ Auszeichnung der Produkte. Hierbei handelt es sich um: die M-Deklarationsvorschriften die M-Datierungsvorschriften Manual für die Lesbarkeit Kontrolle der Deklarationen: durch den Lieferanten Bei Produkten, die zentral über den Migros-Genossenschafts-Bund beschafft werden, wird das „Gut zum Druck“ durch eine interne Stelle kontrolliert. Bei autonomen Produkten der regionalen Genossenschaften findet keine konsequente Kontrolle statt. Im Rahmen von „Verkaufsmonitorings“ werden immer wieder Unregelmässigkeiten aufgedeckt. Hier liegt ein Verbesserungspotential. PR7 Anzahl und Art von Fällen, wo Regulierungen zu Produktinformationen und Labelling nicht eingehalten wurden, einschließlich Strafen und Strafzahlungen Keine relevanten Fälle bekannt PR8 Grundsätze, Verfahren/ Managementsysteme und Überwachungsmechanismen zur Kundenzufriedenheit, einschließlich Ergebnisse von Marktüberblicken zur Kundenzufriedenheit Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen M-Infoline Die Migros bedient täglich 1,4 Millionen Kundinnen und Kunden. Deshalb ist ihr der Kundendienst ein erstrangiges Anliegen. Die Abteilung für Konsumentenfragen M-Infoline gibt allen Migros-Kunden die Möglichkeit, sich über Produkte und Dienstleistungen zu informieren, beschweren oder Anregungen zu äussern. Die Anliegen der Kunden werden persönlich und individuell behandelt – jede Anfrage erhält eine Antwort. Seit dem 1. September 2005 können Fragen, Anregungen und Kritik noch rascher und umfassen- Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 90 von 92 der bearbeitet werden. So wurde ein neuer externer Partner mit erfahrenen Kundenberaterinnen und –beratern engagiert, der mit innovativer CallCenter-Technologie ausgerüstet ist. Die Prozesse und Abläufe wurden vereinfacht. Die M-Infoline ist damit noch leistungsfähiger und noch näher bei den Kundinnen und Kunden. Alle Kundenanliegen werden monatlich ausgewertet und an die verantwortlichen Stellen innerhalb der Migros weitergeleitet. 2003 2004 2005 420 728 581 1’317 1’803 1’656 Informationen/Auskunft 57’612 71’946 72’768 Kundenreklamationen 11’305 16’575 14’928 Kundenkontakte Total 70’654 91’083 89’933 Lob Anregungen Kundissimo Jährlich werden repräsentative Passantenbefragungen durchgeführt. Die Auswertungen zeigen, welche Leistungskriterien den Kundinnen wichtig sind, welche Werte die Migros im Verhältnis zur Konkurrenz erreicht und wie sich die Beurteilung der Kunden bezogen auf den Standort bzw. die Region im zeitlichen Verlauf verändert. Zusätzlich haben die Befragten die Möglichkeit Verbesserungsvorschläge anzubringen. Im Jahr 2005 wurden von den total 6541 Befragten 8348 Verbesserungsvorschläge abgegeben. Die Verbesserungsvorschläge und Auswertungsresultate werden sorgfältig geprüft und gezielte Massnahmen eingeleitet. Ein Beispiel dazu ist die gestiegene Preissensibilität. Für die Konsumenten hat sich der Eintritt des Deutschen Discounters Aldi positiv auf die Preise ausgewirkt. Kundinnen und Kunden haben demzufolge auch mehr M-Budget Produkte gewünscht. Diese Vorschläge wurden umgesetzt und bewirkten sinkende Preise. PR10 Anzahl und Art von Gesetzesbrüchen zu Werbe- und Marketingregulierungen Keine relevanten Verfahren oder Gesetzesbrüche bekannt. PR3 Schutz der Privatsphäre der Konsumenten Für die die M-Gemeinschaft ist ein Datenschutzbeauftragter im Einsatz, der Schulungen durchführt und bei spezifischen Fragestellungen beratend tätig ist. Das Kundenprogramm ‚M-CUMULUS’ wurde im Jahre 2005 einem ausführlichen Datenschutzaudit unterzogen. Der eidgenössische Datenschutzbeauftragte kam dabei zu einer durchwegs positiven Gesamtbeurteilung und hielt ausdrücklich fest, dass die im Rahmen von M-CUMULUS vorgenommene Datenbearbeitung datenschutzkonform verlaufe. Das Kundenprogramm M-CUMULUS ist nach dem Label ‚GoodPriv@cy’ zertifiziert. Alle denkbaren Prozesse sind detailliert beschrieben und im Daten- Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 91 von 92 schutz-Management-System-Handbuch festgeschrieben. Im Jahre 2005 erfolgte ein so genanntes Wiederholungsaudit, das wiederum zu einem positiven Ergebnis führte. PR11 Beschwerden betreffend Datenschutz von Konsumenten Es ist kein Fall pendent. Der Fachbericht erscheint ausschliesslich in elektronischer Form im Internet www.migros.ch > Nachhaltigkeit Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 92 von 92