PDF - CUBE Magazin

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Das Stuttgarter Magazin
für Architektur,
modernes Wohnen
und Lebensart
04 | 14
ARCHITEKTUR Mediterraner Lifestyle im Ländle – Villa mit Blick auf das Naturschutzgebiet
INNENARCHITEKTUR Brotzeit mitten in der Stadt – Abschalten, wohlfühlen und genießen – im neuen Café Pano
ÖFFENTLICHE BAUTEN Ausgezeichnetes Bildungsangebot – Ein Klassenzimmer mitten in der Wilhelma
KUNST Oskar Schlemmer – Visionen einer neuen Welt in der Staatsgalerie
edition 2014 – AuflAge 1.
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INHALT
BESONDERS INTEGRIERT Die neuapostolische
Gemeinde in Vöhringen konnte sich in diesem
Jahr über die Fertigstellung ihrer neuen Kirche
freuen. Geplant und gebaut wurde das Gotteshaus von dem Architekturbüro Bodamer Faber,
das als städtebauliche Vorgabe ein Ensemble aus
Wohnungsbau, einer Lagerhalle, verschiedener
Solitäre und einem angrenzenden Grünraum
vorfand und einen Entwurf entwickelte, der auf
diese Vorgaben reagiert. Seite 20
Liebe Leserin, lieber Leser,
frostige Temperaturen und hier und da schon erster Schnee. Der Winter hält unaufhaltsam Einzug
und mit ihm lange, gemütliche Abende, vielleicht
sogar am Kaminfeuer - und am besten mit ihrerer
neuen CUBE-Ausgabe! . Wieder bieten wir Ihnen
inte­ressante Einblicke in ganz unterschiedliche
Wohn- und diesmal auch Shoppingwelten in der
Metropol­egion Stuttgart. Entdecken Sie mit uns,
wie eine neue Mall ein ganzes Stadtviertel prägt,
wie heute eine moderne Bäckerei gestaltet ist oder
das neue Bildungsangebot in unserem Zoo, der
Wilhelma. Neue Einrichtungsideen machen Lust
auf gemütliche Stunden zu Hause.
Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung beim
Lesen, kommen Sie gut ins neue Jahr und freuen
Sie sich auch 2015 auf viele interessante Ausgaben
von CUBE!
Ihre CUBE-Redaktion
AUSGEZEICHNETES BILDUNGSANGEBOT Mit
dem Hugo-Häring-Landespreis zeichnet der
BDA Baden-Württemberg Architekten und
Bauherren für ihr gemeinsames Werk aus. In
diesem Jahr wurden die Preise innerhalb der 15
baden-württembergischen BDA-Kreisgruppen
entschieden. In der Region Stuttgart/Mittlerer
Neckar hat der BDA jetzt 19 von 122 neuen
Projekte ausgezeichnet. Eines davon ist die
Wilhelmaschule, geplant und umgesetzt von
den Stuttgarter Architekten Peter Cheret und
Jelena Bolzic. Seite 23
4
MEDITERRANER LIFESTYLE BEI STUTTGART – Villa mit Blick auf das Naturschutzgebiet
8
UND ES GEHT DOCH – Gestaltungsqualität trotz hoher Energieeinsparung
10
ELEGANZ IM KLEINEN MASSSTAB – Klare Strukturen erwünscht
13
ECHT HOLZ! – Gesundes Wohnen in moderner Architektursprache
16
SHOPPEN IM QUARTIER – Wohnen und Einkaufen in enger Verzahnung
18
AKTUELL ÜBERSCHÄTZT? – „Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth“
20
BESONDERS INTEGRIERT – Neuer Kirchenbau fügt sich harmonisch in Umgebung ein
23
AUSGEZEICHNETES BILDUNGSANGEBOT – Ein Klassenzimmer mitten in der Wilhelma
26
DAS GERBER-VIERTEL – Urbane Vielfalt
28
BÄCKEREI IN NEUEM GEWAND – Produktion, Verwaltung und Verkauf unter einem Dach
30
ZUKUNFT EINKAUFEN? – Einzelhandel differenziert sich in seiner Architektursprache aus
34
BROTZEIT MITTEN IN DER STADT – Abschalten und genießen – im neuen Café Pano
36
ENTSPANNTES SHOPPING – Ein perfektes Konzept sorgt für stressfreies Einkaufen
38
SMART HOME – TEIL 4 – Licht als Teil energieeffizienten Wohnens
42
IM TAKT DES LICHTS – Die innere Uhr des Menschen – ein hochsensibles Steuerungssystem
64
NATUR, WEIN UND TRADITION – Das Weingut Franz Keller Schwarzer Adler
68
OSKAR SCHLEMMER – Visionen einer neuen Welt
74
IMPRESSUM
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ARCHITEKTUR
MEDITERRANER LIFESTYLE BEI STUTTGART
Traumhafte Villa mit Blick auf das Naturschutzgebiet
Für die sogenannte „Villa Belice“ wurden die
Stuttgarter Architekten Patrik Yves Lee und
Marc Mir für die Planung der Gebäudehülle,
Küche und Badplanung sowie mit der Unterstützung der Lichtkonzeption bis zur Gestaltung
der Außenanlagen beauftragt. Das Gebäude definiert sich in zwei Fassadenhälften. Während die
Straßenseite eher geschlossen ist, um Einblicke
zu verhindern, öffnet sich das Haus über alle
Geschosse mit großen Verglasungen, teilweise
über zwei Geschosse mit dahinterliegendem
Luftraum zur Gartenseite. Die Kubatur der
Villa wird durch Vor- und Rücksprünge plastisch gegliedert, deren Wirkung die Architekten
durch den starken Kontrast von weißem Putz
und zurückliegenden schwarzen Elementen
herausgearbeitet haben.
Das Gebäude empfängt seine Besucher im Eingangsbereich, den man über versetzte Stufen
erreicht und der von der Auskragung des Obergeschosses geschützt ist. Ein wichtiges gestalterisches Element auf der Straßenseite der Villa ist
die Verkleidung aus „silbernem“ Plattenmaterial
mit prägnanten schwarzen Fugen, in der Funk4
Fotos: Oliver Rieger Photography
ARCHITEKTUR
tionen wie das Garagentor, die Sprechanlage
und der Briefkasten unsichtbar zusammengefasst werden. Die Verkleidung verzahnt sich mit
dem weiß verputzen Baukörper. Auf der Gartenseite erkennt man, dass die Auskragung des
Balkons über das Erdgeschoss einen natürlichen
Sonnenschutz bietet und dem Essbereich der
Terrasse als Überdachung dient.
Im Inneren des Gebäudes wünschten sich die
Bauherrn eine hohe funktionale Kompetenz.
Sehr zweckmäßig ist die direkte Verbindung
von Garage und Speisekammer, um Einkäufe zu
verstauen. Eine großzügige Familiengarderobe
nimmt Kleidungsstücke auf, die man nicht täglich benötigt und befindet sich zwischen Garage
und Eingangshalle. Um individuelle Zonen ent-
stehen zu lassen, die aber den Raumfluss nicht
behindert, haben die Architekten den Koch- und
Essbereich leicht versetzt. Durch einen Luftraum
über dem Essplatz wird der Bezug zum oberen
Geschoss hergestellt, in dem der Privatbereich
der Bauherren mit Schlafzimmer, Bad, Ankleide,
Fitnessbereich und Sauna angeordnet ist.
Um den traumhaften Blick zum angrenzenden
Naturschutzgebiet zu ermöglichen, wurden die
Brüstungen im Obergeschoss mit Glasgeländern
ausgeführt. Das harmonische Gesamtbild der
5
ARCHITEKTUR
Villa wird durch die konsequente Durchgängigkeit der Gestaltung und Farbgebung von
Innen- und Außenbereich geprägt.
Der Name der Villa begründet sich aus dem
Wunsch des Bauherrn nach einer Karibischen
Atmosphäre, der neben dem Außenpool auch
echte Palmen beinhaltete. Die Palmen und der
Name der Tochter Belice führten zu der Assoziation „Villa Belice“ – traumhaft, oder?
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6
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ARCHITEKTUR
UND ES GEHT DOCH
Fotos: Swen Carlin
Gestaltungsqualität trotz hoher Energieeinsparung
Die Bauherrn des neuen Wohnhauses in Pforzheim-Mäuerach traten mit dem Wunsch an die
baurmann.dürr Architekten heran, neben einer
hohen Funktionalität und einer gestalterischen
Qualität, ein Niedrigenergiehaus errichten zu
wollen. Das Architekturbüro sollte also ein Konzept für ein Gebäude entwickeln, das nicht einer
hochwärmegedämmten „Kiste“ glich, sondern
auch noch eine differenzierte Gebäudehülle zuließ. Die Fragestellung der Architekten lautete: Kann man eine überzeugende Gestaltung
trotz einem KW-40-Standard – was bedeutet,
das Haus darf nur 40 % der Energie eines vergleichbaren Gebäudes im EnEV-Standard verbrauchen, erreichen?
Nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit
wurde das Ziel erreicht und ein Gebäude entstand, dem man seine hohe Energieeffizienz
nicht einmal ansieht. Großzügig schiebt sich
der Baukörper des Obergeschosses über das zurücktretende Erdgeschoss. Die Verschneidung
der Einheiten ergeben ein reizvolles Spiel von
Volumina und Flächen. Eingeschnittene Freibereiche in Form von Loggien und Terrassen
8
verleihen dem Ensemble eine innere Spannung,
die sich auch im Innern des Gebäudes in Form
von differenziert gestalteten Raumabfolgen wiederfindet. Die Perfektion in der Planung zeigt
sich auch in den Tiefen der Fensterleibungen,
die das Gebäude im Zusammenspiel mit dem
Versprung des Obergeschosses noch plastischer
erscheinen lässt. Auch die Detailarbeit im In-
ARCHITEKTUR
nern zum Beispiel bei der Gestaltung der Treppe
und Handläufe ist sehr konsequent bearbeitet.
Trotz allem benötigt ein Wohngebäude für
eine vierköpfige Familie naturgemäß eine hohe
Funktionalität. Rein technisch gesehen zeigt
dieses Gebäude jedoch die neueste Generation
des Passivhaus-Standards. Demzufolge haben die
Architekten Baurmann + Dürr eine Holzpelletanlage vorgesehen und einen Kaminofen mit Wassertasche zur Brauchwassererwärmung geplant.
Es gibt eine kontrollierte Wohnraumlüftung und
eine Solaranlage sowie eine Photovoltaikanlage
zur Erzeugung des Stroms. Den benutzen die Bauherrn auch für die Betankung des hauseigenen
Elektrofahrzeugs. Sämtliche technische Komponenten werden über ein BUS-System gesteuert.
Ein überzeugendes, nachhaltiges Beispiel für
eine gelungene differenzierte Gebäudegestaltung
bei geringen Energieverlusten eines funktionalen Wohnhauses.
www.bdarchitekten.eu
9
ARCHITEKTUR
ELEGANZ IM KLEINEN MASSSTAB
Klare Strukturen erwünscht
Obwohl direkt an die Stadt angrenzend, war eine
Kleinmaßstäblichkeit des Dorfes die relevante
Größe für die beiden neuen Wohnhäuser. Die
Aufgabe an den Architekten Ralf P. Häussler aus
Stuttgart lautete, zeitgleich zwei Wohnhäuser
für zwei Brüder, die beide als Geschäftsführer
eines Ingenieurbüros für Tragwerksplanung tätig
sind, zu erstellen. Individualität und trotzdem
ein architektonisch einheitliches Ensemble
waren gewünscht. Das Erdgeschoss wird aus
einem in Massivbauweise errichteten Sockel
gebildet, der mit seiner glatten und weiß verputzten Oberfläche, eine schöne Ergänzung
der schlichten Putzbauten des Dorfes bildet.
Die Aufnahme von Fluchten und Höhen stärkt
das Ensemble der beiden Einfamilienhäuser und
wird im Obergeschoss durch zwei aufgesetzte
Pultdachbauten mit gleichen Abmessungen
jedoch unterschiedlicher Materialität ergänzt.
Diese differenzierten Aufbauten spiegeln den
jeweiligen Schwerpunkt des Partners wieder
und wurden vom Architekten in der Materialität der Gebäude gestalterisch umgesetzt. Eine
räumliche Abgrenzung der beiden Grundstücke
ist durch die zusammenhängende Gartenpla10
Fotos: Christina Kratzenberg
ARCHITEKTUR
nung nicht gegeben. Der am Ende der Sackgasse
dem Hauptgebäude eingeschobene Baukörper
mit Garage und Nebenräumen lässt die Affinität des Bauherrn für Sichtbeton erkennen. Die
hinterlüftete Edelstahl-Lochblechfassade des
aufgesetzten Baukörpers veranschaulicht den
Tätigkeitsschwerpunkt des Statikers: Stahlbau.
Betritt der Besucher das Gebäude, erlebt er die
lichtdurchflutete, zweigeschossige Eingangshalle,
die durch den integrierten Treppenraum klar
zwischen den einzelnen Räumen zoniert. Die frei
auskragenden Betonstufen der Treppe sind vom
Koch- und Essbereich aus sichtbar und kommunizieren mit den großflächigen Sichtbetonflächen
des eingestellten Baukörpers. Der Wohnbereich
dient als Rückzugsort der Familie und ist durch
seine Lage nicht direkt einsehbar, aber an die
Aufenthaltsräume angebunden. Mit der Anordnung der Treppe schuf der Architekt autonome Bereiche für Eltern und Kinder, verbunden
durch eine Galerie mit Einbaumöbeln. Neben
dem hellen feinkörnigen Kalkputz bedingen die
schwarz lackierten Holz-Alu-Fenster, der dunkle
Kalkstein und die Sichtbetonflächen den modernen Charakter des Innenraums, wobei gezielt
gesetzte Elemente in Holz mit exakten Details
der räumlichen Klarheit einen harmonischen
und lebendigen Kontrast bieten.
www.architekt-haeussler.de
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ARCHITEKTUR
ECHT HOLZ!
Fotos: Andrea Nuding
Gesundes Wohnen in moderner Architektursprache
Der erste Entwurf von Rudolf Zwinz, der selber
als Schreinermeister tätig ist und eine Werkstatt
in der Stuttgarter Innenstadt führt, war klar inspiriert von der Klassischen Moderne, deren Stil der
Stuttgarter Weissenhofsiedlung sichtbar in den
Häusern von Mies van der Rohe oder Bruno Taut
wird. Der klar definierte Entwurf stammte aus
der Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro
Frank Dollman und zeigte sich zunächst in einem
Modell. Im Laufe der Zeit stellte der Bauherr aber
fest, dass dieser Entwurf nicht zu seinem derzeitigen Lebenskonzept eines jungen Familienvaters
passt. Ein gesundes Raumklima und der Wunsch
nach einem Verzicht auf Bauchemie, neben den
avisierten Baukosten für den geplanten Betonbau,
ließen den Bauherrn den Entwurf überarbeiten.
18 Monate nahm er sich Zeit für eine intensive
Recherche und Umplanung auf dem Weg zu einer überzeugenden Baukonstruktion mit einer
entsprechenden Philosophie.
Bringt man diese auf den Punkt, dann drückt
man sie am besten mit „Echt Zwinz!“ aus. Der
Bauherr veränderte daraufhin die Aufgabenstellung für sich und seine acht Mitarbeiter nun
dahingehend, dass er weitgehend mit Vollholz,
hauptsächlich 30 cm Weißtanne ohne Leim und
Kleber, arbeitete und seine Grundidee "alles aus
einem Guss" zielgenau weiterverfolgte. Die Haltung, sehr konsequent nur Holz zu verarbeiten,
macht dieses Projekt so einzigartig. Seine Vor-
bilder sind eindeutig in der Vorarlberger Architektur zu finden, die derzeit in Sachen innovative
und nachhaltige Holzbausysteme die Vorreiter in
Europa ist. Die Firma Rombach lieferte ihm mit
dem Produkt „Nur-Holz“ 30 bis 80 mm starke
Nadelholzlagen, die mit extrem getrockneten
13
ARCHITEKTUR
Laubholzschrauben zu Wand- Decken- und
Dach-Vollholzelementen verbunden sind. Die
statisch erforderliche Festigkeit entsteht dann,
wenn diese Laubholzschrauben durch Aufnahme
der Restfeuchte aufquellen und somit die kraftschlüssige Verbindung der einzelnen Schichten
herstellen. Mit einer gezielten Holzauswahl der
starken Wände (30 cm) und Decken (20 cm)
erhielt der Bauherr ideale Endoberflächen. Natürlich hat der konsequente Planer auch an die
Haustechnik gedacht. Kabel, Rohre und Bodenheizung sind in vordefinierten Aussparungen
hinter der Sichtlage platziert. Auf der Fassade
wurden Holzweichfaserplatten aufgebracht, die
mit Silikat Außenputz beschichtet sind.
Der Grundriss des Gebäudes ist so gegliedert,
dass man von der Straße in einen Eingang gelangt, der den Vorraum für das Atelier des Hausherrn bildet. Über eine Treppe wird man ins
Erdgeschoss auf Gartenniveau geführt, in dem
sich die Familie am meisten aufhält. Hier ist die
Feuerstelle das zentrale Thema, um die sich alle
Räume anordnen sollten. Auf der oberen Ebene
befinden sich Schlaf- und Sanitärräume.
Und so hat Rudolf Zwinz das erreicht, was ihn auf
diesen Planungsweg geführt hat: Ein gesundes
Raumklima, Behaglichkeit, ausreichende Wärmedämmung, Speicherfähigkeit der Materials
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und eine sinnvolle CO2-Bilanz. Die Holzwände
haben zudem zu erstaunlichen Finessen beim
Möbeleinbau geführt. Die Hauswand wird zur
Rückwand des einen Möbels oder bietet notwendigen Stauraum. Bei diesem Gebäude wird das
Thema Nachhaltigkeit nicht nur geplant, wie auf
vielen anderen Baustellen, auf denen es heute
vorrangig um Zeit- und Kostenersparnis geht,
sondern auch vorbildlich umgesetzt.
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ARCHITEKTUR
SHOPPEN IM QUARTIER
Fotos: Ralf-Dieter Bischoff
Wohnen und Einkaufen in enger Verzahnung
In der historischen Altstadt von Ulm, rund
um das 1377 erbaute Ulmer Münster, das den
höchsten Kirchturm der Welt trägt, ergänzt das
neue Wohn- und Geschäftshaus die vorhandene
Quartiersstruktur. Professor Dieter Herrmann
und Professor Gerhard Bosch haben bei ihrer
Planungsarbeit auch immer von den innovativen
Einflüssen der Hochschulen profitiert. Das neue
Gebäude ersetzt an dieser Stelle das ehemalige
Grabenseegebäude aus den 60er Jahren.
Die kleinteilige Kubatur der neuen Baukörper
integriert sich selbstverständlich in die vorhandene historische Struktur der Altstadt. Herrmann+
Bosch Architekten aus Stuttgart haben wegen der
kleinteiligen Parzellierung des historischen Bebauungsplanes die geforderte Baumasse in zwei Gebäude aufgeteilt. Der Baukörper an der Platzgasse
reagiert auf die kaum wahrnehmbare Kurve im
Straßenverlauf durch zwei leichte Knicke, die die
Baumasse subtil in den Stadtgrundriss integrieren.
Die beiden Neubauten an Platz- und Kohlgasse
sind durch eine Fuge mit lichtdurchflutetem Treppenhaus getrennt. Die Einkaufszone flankierend,
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entdeckt man in der Sockelgeschosszone zwei
Gewerbeeinheiten mit einladenden, raumhohen
Schaufenstern unter einem durchgehenden, auskragenden Vordach. Unter dem Gebäude befinden
sich zwei Tiefgaragengeschosse, die mit einem
Aufzug über die Kohlgasse erschlossen werden.
Oberhalb der Geschäftszone im Erdgeschoss auf
der Seite der Platzgasse erhebt sich eine weiß
verputzte Fassade, die durch große Öffnungen
klar gegliedert ist. Durch seine Lochfassade und
Materialgebung passt sich das Gebäude auf dieser
Seite an die vorhandene Umgebungsbebauung
ARCHITEKTUR
an. Darüber entwickelt sich eine steile Dachfläche, die drei weitere Geschosse beherbergt. Die
Brüstungen der Loggien sind bronzefarbene, mit
einem Ornament gelochte Bleche, dessen Motiv
aus den gotischen Elementen des Ulmer Münsters
entwickelt wurde.
In den fünf oberen Geschossen des Gebäudes
sind großzügige Eigentumswohnungen mit individueller Ausprägung untergebracht. Der lichte
Treppenraum mit einem breiten Treppenauge ist
eine der Qualität der Wohnungen angepasste Erschließung. Das Konzept der hohen Flexibilität
durch die Skelettbauweise ermöglichte es, noch
nach Baubeginn im 1. Obergeschoss eine Arztpraxis , die sich über zwei Wohnungen erstreckt,
und ein Büro einzubauen.
Während alle Wohnungen barrierefrei zu erreichen sind, hat man auch innerhalb der Wohnungen die Flächen so bemessen, dass eine Barrierefreiheit sichergestellt ist. Hofseitig dagegen
gestalteten die Architekten eine andere, „private“
Fassade. Hier reagiert die Form auf die Kleinteiligkeit der historischen Bebauung durch Faltung.
Das Thema des Erkers wird hier großzügig neu
interpretiert. Die dunkle Faserzementfassade bildet einen spannungsreichen Kontrast zur weißen
Putzfassade. Die bedruckten Glasbrüstungen
geben der Enge der Bebauung einen Bezug zur
Natur. Alle Freibereiche auf dieser Seite sind so
ausgebildet, dass sie einen direkten Ausblick auf
das Münster ermöglichen.
www.herrman-bosch.de
17
AUSFLUGSTIPP
AKTUELL ÜBERSCHÄTZT?
„Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth“, Ottobeuren
Nicht jeder noch lebende Künstler, der in der
Kunstwelt eine eher zurückhaltende Rolle spielt,
bekommt ein eigenes Museum gebaut, das seinen
Namen trägt. Während in verschiedenen Großstätten der Republik wichtige Museumsbauten
verworfen oder verschoben werden, leistet sich
die Gemeinde im Allgäu einen großartigen Museumsbau. Mit der Eröffnung des „Museum für
Zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth“ im Mai
geht eine fünfjährige Planungs- und Bauphase zu
Ende. Durch Abriss eines mächtigen Brauereigebäudes im Ortskern von Ottobeuren ergab sich
für die Gemeinde die einmalige Chance einer
kulturellen Nachnutzung. Aus einem europaweit durchgeführten Wettbewerb für ein neues
Museum ging das Architekturbüro Atelier Lohrer aus Stuttgart als Sieger hervor. Das Büro ist
hauptsächlich im Bereich Museumsbauten und
Museumsgestaltung tätig.
Das neue Museum zur Präsentation zeitgenössischer Kunst und der Arbeiten des ortsansässigen Künstlers Diether Kunerth befindet sich in
direkter Nähe zur barocken Klosteranlage und
setzt nun einen spannenden Kontrapunkt zur
18
Fotos: Roland Halbe
AUSFLUGSTIPP
berühmten Basilika. Besonders der Eingangsbereich setzt sich durch seine bronze- und messingfarbene Fassade deutlich gegenüber dem
Weiß des kubischen Baukörpers ab, verleiht
dem Bauwerk das markante Erscheinungsbild
und akzentuiert den Eingang. Die zwei großformatigen Außenvitrinen machen den von der
Rückseite kommenden Besucher neugierig und
erlauben erste Einblicke in das Gebäudeinnere.
Der Baukörper erscheint schlicht und zurückhaltend in Weiß, Elemente wie Fenster, Türen
und Außentreppen treten in den Hintergrund.
Diese bewusst gesetzten Stilelemente werden im
Innenraum des Museums fortgeführt.
Im Erdgeschoss sind der Foyerbereich, die Flächen für Wechselausstellungen und funktionale
Räume für den Museumsbetrieb untergebracht.
Flexibel verschiebbare, an Deckenschienen
montierte Zwischenwände lassen veränderbare
Raumsituationen entstehen und bieten damit
weiteren Nutzungen ein spannendes Ambiente.
Steil anmutende Treppenfluchten führen auf die
zweite Ebene und erlauben auf der Galerie einen
außergewöhnlichen Ausblick auf die großformatigen Arbeiten des Künstlers Diether Kunerth. Im
Obergeschoss befindet sich die Dauerausstellung
des Künstlers in einem Hallen- und einem Kabinettbereich. Die Ausstellungsflächen sind mit
den Materialien Estrich, Verputz und Sichtbe-
ton zurückhaltend und ohne störende Elemente
gestaltet. Umso mehr können die präsentierten
Exponate ihre Wirkung entfalten. Großzügige
Lufträume verbinden die beiden Geschosse
räumlich miteinander und lassen spannende
Durchblicke zu. Die Funktionsräume sind klar
angeordnet, der zeitgemäße Multimediaraum
dient der künftigen museumspädagogischen
Arbeit. Vor dem Museumseingang ist durch
den Abbruch ein großzügiger Platz auf der bestehenden Tiefgarage entstanden. Gestaltet als
Skulpturenhof, mit bildhauerischen Werken des
Künstlers, wird der Besucher empfangen und
auch zum Verweilen eingeladen. Ein aufgewerteter Zugangsweg vernetzt das neue Museumsareal mit Marktplatz und Ortskern. Auf beinahe
2.000 m² werden künftig das Werk des Künstlers
Diether Kunerth und thematisch wechselnde
Ausstellungen dem kunstinteressierten Publikum zugänglich gemacht. Daneben erlauben die
multifunktionalen Flächen innen und außen ein
weiteres vielseitiges Veranstaltungsangebot.
www.atelierlohrer.de
www.mzk-diku.de
19
ÖFFENTLICHE BAUTEN
BESONDERS INTEGRIERT
Fotos: Hannah Häußer
Neuer Kirchenbau fügt sich harmonisch in seine Umgebung ein Die neuapostolische Gemeinde in Vöhringen
konnte sich in diesem Jahr über die Fertigstellung
ihrer neuen Kirche freuen. Geplant und gebaut
wurde das Gotteshaus von dem Architekturbüro
Bodamer Faber, das als städtebauliche Vorgabe
ein Ensemble aus Wohnungsbau, einer Lagerhalle, verschiedener Solitäre und einem angrenzenden Grünraum vorfand und einen Entwurf
entwickelte, der auf diese Vorgaben reagiert.
So integriert sich die zurückhaltende, klare Erscheinung der Kirche harmonisch in das bestehende Umfeld. Zugleich wird durch den in die
Höhe wachsenden Baukörper ein signifikanter
Hochpunkt gesetzt, der als baulicher Solitär einen unverwechselbaren Ort geschaffen hat und
der Kirche eine expressive Außenwirkung verleiht. Auf diese Weise ergänzt das Kirchenschiff
nicht additiv die übrigen Räume, sondern wächst
aus diesen dynamisch ansteigend heraus. Optisch
findet es im Inneren an der kräftig gestalteten
Altarrückwand mit dem Oberlicht Halt. Das
Kreuz, das an der Altarrückwand angebracht
ist, sowie die Buntglasfassade wurden von dem
Rottweiler Künstler Tobias Kammerer gestaltet.
20
Die Erschließung der Kirche erfolgt im Inneren
über ein geräumiges, lichtdurchflutetes Foyer,
an das sowohl die Mehrzweckräume als auch
der Kirchensaal angebunden sind. Die kompakt organisierten Nebenräume ermöglichen
störungsfreie Abläufe im Kirchenalltag.
Bei der Materialwahl haben Bauherr und Architekten großen Wert auf eine möglichst weitgehende Verwendung bewährter, natürlicher und
recyclingfähiger Baustoffe gelegt. „Das Farb- und
Materialkonzept soll ein reduziertes und dezi-
ÖFFENTLICHE BAUTEN
diertes Bild mit authentischen und alterungsfähigen Materialien vermitteln,“ so Alexander
Faber. Als Herz des Neubaus wirkt der Kirchensaal als kräftiger Baukörper. Einerseits mächtig,
andererseits schützend umgibt er die Besucher
des Gottesdienstes. Mächtig, weil die Größe
und Masse des Körpers erfahrbar bleibt und
schützend, weil die zum Gottesdienst versammelte Kirchengemeinde innerhalb des großen
Volumens einen für die Andacht intimen Raum
findet. Hier spielt die Führung von Tageslicht und
die Gestaltung der Kirchenwand die größte Rolle.
„Wir haben hier ein Zusammenspiel von Material, Form und Licht geschaffen, welches je nach
Lichteinfall ein neues unverwechselbares Bild
ergibt", erklärt Achim Bodamer. Die Oberfläche der Kirchenwand wurde mittels sägerauher,
feuchter 20 cm breiter Lärchenbretterschalung
in drei unterschiedlichen Dicken hergestellt, die
auf die inneren Schaltafeln angebracht wurden.
Durch das Zusammenziehen der Bretter während des Trocknungsprozesses konnte nach vier
Wochen die Matrize sauber aus dem Sichtbeton
gelöst werden – mit dem Ergebnis, dass sich die
gewünschte Optik der Holzmaserung deutlich
im Beton abzeichnet.
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ÖFFENTLICHE BAUTEN
AUSGEZEICHNETES BILDUNGSANGEBOT
Ein schönes Klassenzimmer mitten in der Wilhelma
Fotos: Achim Birnbaum Architekturfotografie
Im nächsten Jahr wird er wieder verliehen: der
„Große Hugo“. Mit dem Hugo-Häring-Landespreis zeichnet der BDA Baden-Württemberg seit
1969 Architekten und Bauherren für ihr gemeinsames Werk aus. In diesem Jahr wurden in dem
zweistufigen Verfahren die Preise innerhalb der
15 baden-württembergischen BDA-Kreisgruppen
entschieden. In der Region Stuttgart/Mittlerer
Neckar hat der BDA für die aktuelle Runde jetzt
19 von 122 neuen Projekte ausgezeichnet. Eines
davon ist die Wilhelma-Schule, geplant und umgesetzt von den Stuttgarter Architekten Peter
Cheret und Jelena Bolzic.
Im Stuttgarter Wilhelma-Zoo gibt es seit 1975
neben Frankfurt als Vorreiter eine eigene Schule.
Hier wird die Vermittlung naturkundlichen Wissens in Form von Workshops oder Führungen
für Grundschulen und Kindergärten angeboten.
In den letzten Jahren wurde aber die Schule nur
noch als virtueller Ort in Anspruch genommen,
zum Beispiel für Führungen von Schulklassen.
Das Gebäude selbst, eine in die Jahre gekommene
Holzbaracke, konnte wegen fehlender Heizung
nur noch selten in Anspruch genommen werden.
Trotzdem gibt es eine große Nachfrage seitens
der kindlichen Bildungseinrichtungen.
Das Büro Cheret Bozic, das von 1989 bis 1993
auch den Schaubauernhof der Wilhelma geplant
hatte, erkannte die spezielle Herausforderung
darin, in direkter Nachbarschaft zum denkmal-
geschützten Maurischen Garten und historisch
gewachsener Umgebung, das neue Gebäude möglichst unprätentiös zu gestalten. Dieser Anspruch
an Transparenz ist den Architekten mit diesem
ausgezeichneten Pavillon, der mit allseitig weit
auskragendem Dach, das auf Wandscheiben,
Sandwichelementen aus Betonfertigteilen ruht,
23
ÖFFENTLICHE BAUTEN
von insgesamt 186 m2 Nutzfläche gelungen. Die
zwei Klassenzimmer lassen sich durch eine verschiebbare Wand in einen multifunktionalen
Vortragsraum mit 100 Plätzen verwandeln, der
in der Wilhelma bisher fehlte. Dort soll auch
für Erwachsene und an den Wochenenden das
Vortrags- und Seminarangebot erweitert werden.
Neben den Schulkindern will die Wilhelma mit
ihrer Schule neue Zielgruppen ansprechen und
Gruppen aus dem Natur- und Artenschutz ein
neues Forum bieten.
Der Grundriss des Gebäudes ist in drei Bereiche
strukturiert. Es beherbergt das dreiseitig verglaste „Klassenzimmer“, einen Kern mit sanitären
Anlagen und einen Backoffice-Bereich für das
pädagogische Personal sowie einen Tierraum
mit Vogelvoliere, Aquarium und Käfigen für
Kleintiere. Schulklassen können hier nach einer
Wilhelma-Führung das Gelernte mit Lupe und
Mikroskop, beim Basteln und sogar mit lebenden
Tieren wie Ratten, Papageien, Fischen, Fröschen
oder Stabheuschrecken vertiefen. Der Kreis der
bisher zwölf freien Mitarbeiter soll um drei bis
vier vergrößert werden.
Längs der Südseite bietet sich der zurückhaltend
gestaltete Vorplatz für Aktivitäten im Freien an.
Nach Norden, zum Besucherrundweg hin, bil24
den Gehölze eine zweite Raumschicht. Die neu
gepflanzten Büsche werden im Lauf der Jahre
an Volumen zunehmen. Erst dann, wenn über
der „grünen Wand“ die Dachkante als schwebende horizontale Linie erscheint, wird sich das
architektonische Konzept vollständig erfüllen.
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GEWERBLICHE BAUTEN
DAS GERBER-VIERTEL
Urbane Vielfalt
Im südlichen Teil der Stuttgarter Innenstadt
hoffen die Stadtplaner mit dem neuen Einkaufszentrum auf eine weitere Belebung des
Gerberviertels. Drei von den vier Straßen, die
das Karree umgeben, sind relativ enge Straßen.
Nur die Paulinenstraße ist eine breite Durchfahrtsstraße. Alle vier angrenzenden Straßen
wurden von der Stadt neu gestaltet. Dabei wurde
die Tübinger Straße im Projekt „Shared Space“
2012 so umgestaltet, dass sie von Autofahrern,
Radfahrern und Fußgängern gleichzeitig benutzt
werden kann.
Die Baustelle fiel zeitlich mit zwei anderen großen
Projekten in unmittelbarer Nähe zusammen: dem
Gewerbe- und Wohngebäudekomplex Caleido und
dem Erweiterungsbau der WGV-Versicherungen.
Auf einem rund 14.000 m2 großen Grundstück befinden sich inzwischen 45.000 m² gebaute Gewerbeflächen, die 86 Läden und Lokalen Platz bieten.
Außerdem werden 90 Wohnungen auf insgesamt
9.000 m² Wohnfläche geschaffen.
Während die Mall am 23. September 2014 eröffnet wurde, sollen die Wohnungen bis zum
26
Fotos: Stefan Müller
GEWERBLICHE BAUTEN
Frühjahr 2015 bezugsfertig sein. Die Württembergische Lebensversicherung ist als Bauherr tätig, für die Architektur ist das Berliner
Architekturbüro Bernd Albers verantwortlich.
Auf Basis des gewonnenen Wettbewerbs 2008
wurde dann mit EPA-Architekten aus Stuttgart
eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die das
Projekt vom Konzept über die Entwurfs- und
Genehmigungsplanung bis hin zu den Leitdetails
geplant hat.
Das ablesbare städtebauliche Ziel des Architekten
war es, die Königstraße als Haupteinkaufszone
nach Westen zu verlängern und in dem angrenzenden Quartier einen neuen urbanen Impuls zu
setzen. Die architektonische Sprache lehnt sich
an die Tradition der Bauweise der städtischen
Häuser zum Ende des 19. Jahrhunderts an, die im
Stuttgarter Zentrum sichtbar sind. Sehr selbstbewusst setzt sich die dreigeschossige Passage in
Szene und wirkt mit ihrem einladenden Portal
wie eine Erweiterung der Königsstraße.
Eine maßstabgebende Rolle in der Formgebung
des Gebäudekörpers übernahm das angrenzende
Haus Tübinger Straße 22. Dieses Beispiel zeigt,
wie man damals den doppelgeschossigen Sockel
für den Handel mit den kleinteiligen Nutzungen und den dazugehörigen Geschosshöhen zu
einer Einheit verschmolzen hat. Man erkennt,
wie sich dieses Thema mit Varianten von Motiven, Größen und Volumina durch das gesamte
Gerber zieht. Das Material für die Fassaden in
hellem Kalkstein ist den Nachbargebäuden an der
Tübinger Straße sowie auch denen in Richtung
Königstraße geschuldet. Im Laufe der Zeit wird
man erkennen, wie die Architekten mit dieser
Haus- und Stadtanlage ein neues urbanes Miteinander geschaffen haben.
www.berndalbers.com
www.epa-architekten.de
27
GEWERBLICHE BAUTEN
BÄCKEREI IN NEUEM GEWAND
Fotos: Rüdiger Schulze
Produktion, Verwaltung und Verkauf unter einem Dach
Firmen wie die Bäckerei Treiber können sich auch
deshalb die Akzeptanz ihrer Kundschaft sichern,
weil sie die Werte ihrer Arbeit wie die Produktion
von hochwertigen, hausgemachten Backwaren,
Snacks, Kuchen und Torten mit besonderem
Schwerpunkt auf ausgewählten Rohstoffen, sowie Genuss und Leidenschaft auch in ihrer neuen Backmanufaktur und ihren Shops umsetzen.
Dieser Schritt ist der alteingesessenen Bäckerei
mit dem Architekten Robert Fischer überaus
glücklich gelungen. Im Gewerbegebiet Maurer
III in Steinenbronn hat die Backmanufaktur
Treiber nun einen Neubau errichten lassen, der
sowohl die Produktion mit Verwaltung als auch
einen sehr schönen Verkaufsraum mit einem Café
beherbergt.
Der Architekt hatte zunächst eine eindeutige
städtebauliche Zuordnung entwickelt, die dem
Gebäude eine klare Industrieästhetik zuweist.
Die Fassade sollte jedoch Ein- und Durchblicke
in die Produktion der Backmanufaktur zulassen.
Um dies zu betonen, wurden alle Fenster durch
eine Umrahmung eingefasst. Um dem Gebäude ein
Gesicht zu geben, auf die Einfahrt zu verweisen,
28
die Verwaltung zu verschatten und eine Klimatisierung zu ersparen, wurde der lange Balkon
über Eck entwickelt. Seine Untersichten sind mit
Gitterrost verkleidet, so dass Luft von unten nach
oben zirkulieren kann. Somit findet bei warmen
Witterungverhältnissen eine ständige Luftzirkulation statt, die die Verwaltung durchspült, wenn die
Oberlichter geöffnet werden. Der Haupteingang
durchstößt als eigenständige, den Boden berührende Schleuse diesen Balkon und führt in die
Backmanufaktur.
Betritt der Besucher das Gebäude durch die Schleuse, erhält er unmittelbar einen Einblick von oben in
die Backstube. Den Horizont der Backstube bildet
eine Grafik, die sich über die gesamte Wandlänge
GEWERBLICHE BAUTEN
erstreckt. Der Leitgedanke dazu war, in der Backstube eine Orientierung über die Himmelsrichtungen anzubieten und dem „gefangenen“ Raum auf
Industriebau-Niveau untypische Weise Atmosphäre zu verleihen. So findet man zum Beispiel auf der
Nordwand das Gottlieb-Daimler-Stadion und an
der Ost-Wand den Flughafen in den tatsächlichen
Himmelsrichtungen.
Die Räume für die Verwaltung wünschten sich
die Bauherren Treiber so offen wie möglich und
trotzdem zoniert. Sowohl die Verwaltung mit einer Größe von 550 m2 als auch die innenliegende
Backstube mit 3.500 m2 und einer lichten Höhe
von 10 m sollten natürlich belichtet werden. Auf
eine Klimatisierung konnte bis auf die Bereiche
Snack und Kaltkonditorei erfolgreich verzichtet
werden. Oberhalb der innenliegenden Backstube,
frei hängend, schwebt der gläserne Besprechungsraum, der mit einer Größe von 60 m2 ausreichend
Platz für tägliche Meetings und größere Fortbildungen sowie Backstubenführungen bietet. Der
Verkaufsraum ist in warmen Materialien gestaltet
und mit gekachelten Möbeln ausgeführt.
Weitere Fotos zu diesem Objekt finden Sie auf
unserer website: www.cube-magazin.de/stuttgart
www.architekturstudio-fischer.de
29
SHOPPING-ARCHITEKTUR
Kaufhaus Tyrol, Innsbruck, Architektur: David Chipperfield © Ute Zscharnt for David Chipperfield
Architects
ZUKUNFT EINKAUFEN?
Kaufhaus Tyrol © Ute Zscharnt for David Chipperfield Architects
Fotos: F. Aurel Hild, F. Brück, O van Duivenbode, U. Zscharnt
Der EInzelhandel wird immer urbaner und differenziert sich in seiner Architektursprache aus
„Man nehme 40 Hektar eines geeigneten, ebenen Grundstücks, umgebe es mit 500.000 Konsumenten, denen keine anderen kommerziellen
Einrichtungen zur Verfügung stehen, garniere das
Ganze mit 10.000 Parkplätzen und stelle sicher,
dass das Zentrum über ausgezeichnete, wenig
befahrene Schnellstraßen erreichbar ist. Zum
Schluss dekoriere man das Ganze mit Sträuchern,
einer Blumenrabatte und einer kleinen Skulptur
und serviere es dem Kunden heiß“, so beschrieb
1963 der Österreich-Amerikaner Victor Gruen
die Shopping Mall, die er 1956 erstmals mit dem
Southdale Center in Edina/Minnesota umsetzen
konnte. Gruens Rezeptur, mit der er ureigentlich
Urbanität nach europäischem Muster in den bis
dahin leblosen amerikanischen Suburbs erzeugen wollte, wurde schnell von Investoren übernommen und zu einem mit ihren Chain-Stores
massenhaft multiplizierten, global exportierten
Gebäudetypus zurechtgestutzt. Wobei die ganz
großen Renditeerwartungen viele von den urbanen Ideen, die Gruen vorschwebten, schnell unter
sich begruben: Die Quittung bekommen die Städte, die sich darauf einließen, heute massiv nicht
nur in den USA zu spüren: So drohen viele der in
30
Markthal, Rotterdam, Architekten: MVRDV © Ossip van Duivenbode
den 1960/1970er Jahren entstandenden Malls zu
verelenden, weil man seinerzeit an öffentlicher
Aufenthalts- und Architekturqualität gespart hat.
Die grosse Renaissance der Städte, die den Citys der europäischen Großstädte spätestens seit
den 1990er Jahren wieder Wachstum bringt, ist
nicht nur eines Renaissance des Wohnens – es ist
auch eine Renaissance des Handels in der Stadt
und einer bewußter und erlebnishafter gestalteten Shopping-Architektur. Die Innenstadt ist
für den zurückgekehrten Handel mehr als nur
SHOPPING-ARCHITEKTUR
Bikini Berlin, Architekten: hildundk © Bayerische Hausbau, Franz Brück
ein Garant von hohen Passantenfrequenzen, sie
bildet auch mit ihrer urbanen Durchmischung
und ihrer Architekturkulisse das wichtige Hintergrundszenario für das Shopping. Die neuen Handelsarchitekturen, die sich jenseits des
klassischen Kaufhauses, aber auch jenseits herkömmlicher Shopping Malls bewegen, greifen
diesen Kontext geschickt auf: Etwa, indem sie
die Innenhöfe, die sich hinter den Fassaden neuer
oder alter Einkaufsstraßen befinden, wieder beleben und mit Shops versehen. Ob die im Bestand
gestalteten Hackeschen Höfe in Berlin, die von
Herzog de Meuron geprägten „Acht Höfe“ in
München – oder die in noch deutlich größerem
Umfang gerade eröffnete, komplett neu errichtete „Mall of Berlin“ am Leipziger Platz – sie alle
zeigen das deutlich. Mit ihren Shop-in-Shops,
die durch nicht überdachte Passagen und Höfe
mit Außenraumcharakter zusammen gehalten
werden, greift die Architektur unmittelbar den
urbanen Kontext auf.
In Anbetracht Jahr für Jahr steigender E-Commerce-Umsätze ist der Einzelhandel heute noch
mehr als früher gefordert, über Absatzstrategien
nachzudenken. Digitale und reale Welten miteinander verknüpfende Multichannel-Konzepte
liefern dazu wichtige strukturelle Antworten –
aber auch ein zielgruppenaffineres Sortiment
trägt seinen Teil dazu bei, dass die Kaufanreize im
Bikini Berlin © Bayerische Hausbau, Franz Brück
Oben/ Links:
Bikini Berlin © Bayerische Hausbau, Franz Brück
realen Raum nicht schwinden. Dazu gehört auch
eine weiter voranschreitende Ausdifferenzierung
der Architektur: Kaufhäuser, die ein größeres
Sortiment abdecken, haben zumindest in den
Großstädten heute die besten Chancen, entweder
als Premium-Kaufhäuser – oder als Mischwesen aus Kaufhaus und Shopping-Zentrum. Wer
wissen möchte, wie die Zukunft vieler deutscher
Karstadt-Häuser aussehen könnte, der sollte sich
31
SHOPPING-ARCHITEKTUR
Modehaus Garhammer, Waldkirchen, Architekten: Blocher Blocher © Fabian Aurel Hild für Blocher
Blocher Partners
das „Tyrol“ in Innsbruck vor Augen führen: Dort
hat der Neu-Eigentümer der deutschen Warenhauskette, René Benko, 2010 hinter einer edlen
Natursteinraster-Fassade von David Chipperfield
einen neuen Publikumsmagneten geschaffen –
wobei nur die profitabelsten Abteilungen des
Kaufhauses im Verbund mit vielen Shops-in
Shops in dem Komplex verblieben. Einen architektonisch ganz anderen Akzent setzt das Bikini
Berlin: Hinter der denkmalgeschützten Fassade
aus den 1950er Jahren und einer Aussichtsterrasse
mit Blick über den Berliner Zoo entstand eine in
ein dunkles Grün getauchte Concept Mall mit
trendigen, aber eher unbekannten Markenboutiquen, die sich speziell an urbane Trendsetter
richtet, mitunter mit temporärem Charakter: Modulare, aus Holz gezimmerte Boxen im Zentrum
werden von jungen Berliner Designlabels bespielt.
Auch der herkömmliche Supermarkt hat in den
letzten Jahren wieder Konkurrenz bekommen von
Einkaufsformen, die das Einkaufen als Erlebnis
inszenieren: So ist ein gewisses Revival von Bauernmärkten und auch Markthallen zu beobachten. Eine interessante architektonische Lösung
haben jüngst MVRD in Rotterdam dazu geliefert:
Unter einem imposanten Pixelpop-Deckenfresko
einer 40 Meter hohen Halle, die von Wohnungen
überbaut wurde, haben über 100 Marktstände
und Gastronomien Unterschlupf gefunden und
buhlen um die Aufmerksamkeit der Besucher
32
Modehaus Garhammer © Fabian Aurel Hild für
Blocher Blocher Partners
Oben / Links: Modehaus Garhammer, Waldkirchen, Architekten: Blocher Blocher © Fabian Aurel
Hild für Blocher Blocher Partners
und Bewohner. Im Zusammenspiel von individuellen Shops und individueller Architektur kann
Einkaufen also heute noch eine durchaus perspektivenreiche Zukunft haben – eine allgemeine Rezeptur, wie Victor Gruen sie vorschwebte,
dürfte es dagegen kaum mehr geben.
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Bäder
Architekten, Innenarchitekten und Bauherren verband in der Vergangenheit der unerfüllte
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INNENARCHITEKTUR
BROTZEIT MITTEN IN DER STADT
Fotos: Martn Baitinger
Abschalten, wohlfühlen, genießen – im neuen Café Pano
Im Herzen Stuttgarts gestalteten Dittel Architekten im neuen Gerber-Center die erste
Pano-Filiale der Stadt. Das Cafe' Pano Brot &
Kaffee steht für den Genuss von handgemachten
Produkten aus biologischem und regionalem
Anbau. Den Besucher erwartet – nachdem er
durch die hauptsächlich in sachlichem Weiß
gehaltene Mall flaniert ist – eine mit vierschiedenen, warmen Materialen gestaltete Atmosphäre im neuen Cafe' die an den Besuch in einem
Wohnzimmer bei guten Freunden erinnert. Es
ist zudem der einzige Shop in der Mall, der ein
Fenster mit Sicht nach außen besitzt.
In den 225 m2 großen Gastraum des Cafés führt
das außergewöhnliche Deckenelement, das sich
vom Eingang bis in den hinteren Bereich hinein
entfaltet. Durch den Einsatz und die Verarbeitung von hochwertigen Materialien wie massivem Eichenholz, handvernähtem Echtleder und
italienischen Tonfliesen werden Unternehmenswerte wie Tradition, Ehrlichkeit und Qualität
wiedergespiegelt, wodurch die Marke Pano ganzheitlich begreifbar wird. Mit über 5 m Länge
und 1,15 m Breite präsentiert sich ein massiver
34
Eichentisch als raumbildendes Element, das von
einem eindrucksvollen, über 5 m hohen Regal
begleitet wird. Dieses umfasst den Gastraum
mit 92 Sitzplätzen in seiner charakteristischen
Offenheit und schafft eine exklusive Präsentationsfläche für das vielfältige Warensortiment.
Hier werden sogar, ganz wie Zuhause, Bücher
zum Schmökern ausgelegt.
Die Produkte zum Speisen oder Trinken müssen
am Tresen bestellt werden. Das bietet den Gästen
die Möglichkeit, die Zubereitung zum Beispiel
INNENARCHITEKTUR
der Brote teilweise miterleben zu können oder
auf Wunsch Informationen über die Herkunft
der Produkte zu erhalten.
ation – die Inneneinrichtung des Café Pano Brot
& Kaffee bietet die passende Gelegenheit, die
Pause vom Alltag in vollen Zügen zu genießen.
Unterschiedlichste Sitzmöglichkeiten in verschiedenen Höhen bieten der breit gefächerten
Zielgruppe den richtigen Platz für ihre individuellen Ansprüche. Ob ein schneller Imbiss
in der Mittagspause zu zweit mit Blick auf das
Gerberviertel oder ein ausgiebiger Kaffeeklatsch
mit Freunden vor einer gemütlichen Kaminsitu-
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35
INNENARCHITEKTUR
ENTSPANNTES SHOPPING
Fotos: RaiserLopes
Ein perfektes Konzept sorgt für stressfreies Einkaufen
Die schwäbische Einkaufsmetropole Metzingen
liegt inmitten von Streuobstwiesen am Fuße der
Schwäbischen Alb. Weinberge zeugen von einer
Jahrhunderte alten Weinbautradition, deren
Wurzeln auf dem historischen Sieben-Kelternplatz noch gegenwärtig sind. Hier treffen alte
Schwäbische Wein- und Obstbaukulturen auf
eine moderne Shoppingwelt mit Großstadtflair.
Die hier ansässige Textilbranche ist weltweit bekannt. Der neue Outletshop von Hugo Boss empfängt den Kunden mit einer sehr angenehmen
Atmosphäre, einer klar strukturierten Präsentation seiner Produkte, was dem Besucher einen
stressfreien Einkauf verspricht. Die Architekten
Hartmut Raiser und Kristina Lopes haben viel
Erfahrung in der Gestaltung von Shops, Restaurants oder Showrooms.
Die Zusammenarbeit mit der Firma Hugo Boss
begann bereits in den frühen 90er Jahren mit der
Konzeption der ersten Hugo-Showrooms in der
Firmenzentrale in Metzingen. Der Fa­brikverkauf
von Hugo Boss, dem Urgestein aller Fabrikverkäufe, hatte seinen Start in den 70er Jahren. Das
verwinkelte Gebäude des Fabrikverkaufes wurde
36
Zug um Zug ausgebaut. Mittlerweile präsentiert
sich die ganze Markenwelt von Hugo Boss auf
über 5.000 m2 verteilt auf drei Etagen. Im Rahmen der konstruktiven Zusammenarbeit mit den
Ladenbauern von Hugo Boss wurde die Fläche
kontinuierlich umgestaltet und den neuen Gegebenheiten durch Anbau, neue Wegeführung,
bessere Markenpräsentation, Hinzunahme ei-
INNENARCHITEKTUR
ner Damenkollektion, Integration einer kleinen
Café- und Loungezone, verbesserte Aufenthaltsqualität und Lichtstimmung und eine komplette
Neuentwicklung des gesamten Kassenbereiches
angepasst.
Grundlage der Konzeption war immer der Gedanke des rauhen Fabrikverkaufs, denn dieser
Bereich sollte sich von denen der Shops unterscheiden. Um den Industriecharakter zu erhalten, wählten die Architekten eine entsprechende
Beleuchtung und ließen die Decke offen.
Der Besucher betritt den großzügig gestalteten
Eingang und wird durch hinterleuchtete Blowups als Blickfang rechts in die Herrenabteilung
geleitet. Schwarze zurückhaltende MDF-Möbel
präsentieren die farbenfrohe Ware. Pendelleuchten und ein Sofa markieren eine Wartezone.
Im hinteren Bereich befinden sich die Umkleiden.
Im Herrenbereich finden sich wärmere Materialien: der Holzboden, Teppich im Ruhebereich
und Akzentbeleuchtung erzeugen hier eine gediegenere Atmosphäre. Hier läßt sich in einer
angenehmen Atmosphäre entspannt einkaufen.
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37
© Occhio
© Occhio
LICHT SPEZIAL
Sento setzt neue Maßstäbe für den Wohn- und Objektbereich. Die Modularität des „body-head“ – System
bietet eine große Vielfalt und durch die Möglichkeit des
beidseitigen Lichtaustritts sowie der Occhio typischen
Linse eine ganz neue Qualität der Lichtabbildung.
Mit der neuen LED-Lichtserie Sento verspricht Occhio ein modulares System mit ästhetischem Anspruch
und nie dagewesenen Möglichkeiten der Lichtgestaltung, innovativen Bedienfunktionen, höchster Lichtqualität und einer durchgängig herausragenden Lichtabbildung.
SMART HOME – TEIL 4 Text: Kelly Kelch
Licht als Teil energieeffizienten Wohnens Doch die gesamte Lichtentwicklung wäre ohne
die eigentliche Erfindung nicht denkbar gewesen
– die Glühbirne. Sie war sicherlich der größte
Durchbruch im Bereich der Lichtquellen, bis
heute. Mit ihr konnte der Mensch das erste Mal
elektrisches Licht erzeugen. Heute kann sie jedoch
den energetischen Anforderungen nicht mehr
standhalten. Ressourcenschonung und Energieeffizienz treiben auch den Lichtmarkt. Die Umstellung der traditionellen Beleuchtungsquellen
38
auf energieeffiziente Lösungen steht dabei im Fokus. Die LED ist zum jetzigen Stand das Maß der
Leuchtenwahl. Mit der heutigen LED (Light Emitting Diode) ist der Energieverbrauch um das 8- bis
10-fache geringer als bei einer herkömmlichen
Glühbirne, und sie kann eine Lebensdauer von
über 50.000 Stunden erreichen. Wenn man be© Toto
Lang anhaltende Dunkelheit und Kälte sind die
Komponenten, die uns in den kommenden Monaten inner- und außerhalb des Hauses wieder einholen werden. Licht und Wärme rücken verstärkt
in den Fokus unserer Wohnwelten und nehmen
Einfluss auf das Wohlbefinden. Doch beachtet
der verantwortliche und moderne Mensch von
heute zwei weitere Aspekte in diesem Zusammenhang – Energie und Automation. Licht ist
mehr, als das Erfüllen von Sehaufgaben, es ist ein
integraler Bestandteil der Architektur und wird
zunehmend im Kontext von Qualität, Energieeffizienz und flexibler Nutzung für Wohn- und
Lebensszenarien eine entscheidende Rolle spielen.
Die Sonnenfinsternis bildet für den Public LUMINST/Luna Aufsatzwaschtisch mit weißer Beckenplatte und LED-Beleuchtung von Toto die Vorlage.
Diese Kombination aus Licht und Schatten ist
zweifelsohne ein Blickfang für jedes Badezimmer.
denkt, dass heute in einem Durchschnittshaushalt
10% der Energiekosten durch die Beleuchtung
entstehen, macht es durchaus Sinn, über ein automatisiertes modernes Beleuchtungssystem mit
bewegungs- und tageslichtabhängiger Kontrolle
nachzudenken. Die am meisten genutzte Lösung
zur Beleuchtungssteuerung ist die Kombination
aus Tageslichtfühler und Bewegungsmelder. Sie
bringt das Maximum an Energieeinsparung.
Licht, Energie und Automation im Kontext
Viele Unternehmen erforschen bereits seit geraumer Zeit die komplexen Zusammenhänge von
Licht, Energie und Automation und die daran
angrenzenden Möglichkeiten für den Mensch
und seine Umgebung. „Der technische und
gesellschaftliche Wandel ist endgültig in der
Lichtindustrie angekommen. Unsere neuesten
Studien zeigen, dass Licht an der Schwelle der
Digitalisierung und vor dem Hintergrund des
demografischen Wandels anders zu planen ist.
Wir brauchen nutzerorientiertes Design, sowohl
für Leuchten, Steuerungssysteme als auch Lichtlösungen“, so Thomas Bischof, Executive Vice
President von Zumtobel. Selbst die diesjährige
LICHT SPEZIAL
Inzwischen vermögen LEDs nicht nur als Lichtquelle zu fungieren, sondern auch in Form von
Displays gleichzeitig Informationen zu übermitteln, beispielsweise mit Hilfe interaktiver Wände.
„Die LED-Technologie vermag noch mehr. In
speziellen Anwendungen kann sie zum Beispiel
einem Jetlag vorbeugen, ein Feuer melden oder
einen Alarm auslösen“, so Wolfgang Dehen, CEO
von Osram. Er vergleicht die rasante Umwälzung
in der Lichtindustrie sogar mit der digitalen Revolution in der Medienwelt.
Differenzierte Inszenierung des Wohnraumes
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der privaten und kommerziellen Architekturbeleuchtung wieder. Heute findet man LED’s nahezu in
© Philips
Leitmesse für Licht und Gebäudeautomation
„Light & Building“ griff unter dem Motto „Explore Technology for Life – die beste Energie ist die,
die nicht verbraucht wird“ diesen elementaren Aspekt auf. Hersteller präsentierten in zahlreichen
LED- und OLED- basierten Produktlösungen
hohe Lichtqualität, verbesserte Regelbarkeit und
das unendliche gestalterische Potential, welches
die flachen Leuchtdioden ermöglichen.
Das LivingSculpture 3D Modul System ist ein Beispiel der neuen OLED-Serie von Philips. Die 12 x 12 cm
große Kachel wartet mit beeindruckenden Leistungsdaten auf und verfügt über eine Effizienz von über
50 Lumen pro Watt. Das macht sie zur weltweit hellsten kommerziell erhältlichen OLED überhaupt.
jeder Art von Leuchte und ganzen Leuchtsystemen, da sie kreative Lichtszenarien je nach Stimmung in allen Räumen des Hauses realisieren
können. Denn über eines sind sich Forscher und
Entwickler einig: Licht nimmt Einfluss auf das
menschliche Vitalsystem, sowohl im positiven
als auch negativen Sinne. So liegt es nahe, dass
manche Hersteller entsprechendes „VitaLED“
in ihrem Portfolio aufführen, welches natürlich
über Haus- oder Handsteuerung zu bedienen ist.
Das Badezimmer ist für Lichtspiele dieser Art ein
besonders beliebter Anwendungsbereich. Nicht
Konzentration aufs Wesentliche
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39
© Osram
© Occhio
LICHT SPEZIAL
Die Funktion „Touchless control“ ermöglicht ein bequemes Bedienen ohne Schalterbetätigung. Selbst
das Dimmen lässt sich darüber steuern.
Taschenlampe war gestern. Mit einer neuen Leselampe bringt Osram das weltweit erste Produkt auf
Basis organischer Leuchtdioden auf den Markt. Das
mobile „OLED Reading Light“ besteht aus einem
hochwertig mattierten Aluminiumgehäuse und gibt
ein sehr warmes und gleichmäßiges Licht ab.
nur um Raumatmosphäre zu schaffen, auch in
den sanitären Produkten, wie beispielsweise
Waschbecken, Badewanne oder Spiegel lassen
sich gewünschte Beleuchtungseffekte integrieren.
dauer, Lichtausbeute sowie Farbwiedergabequalität und Farbstabilität noch Optimierungsbedarf
und macht sie aktuell für die Architektur und
Innenarchitektur noch wenig rentabel.
Automatisierte Lichtszenarien sind Teil energiesparender Gesamtlösungen, und von hohem
praktischen Nutzen ist eine Lichtsteuerung ohne
Zutun von Handbewegung oder haptischem
Einsatz. Bewegungsmelder automatisieren das
Schalten von Beleuchtung. Wenn keine Bewegung im Raum mehr verzeichnet wird, schaltet
der Bewegungsmelder die Beleuchtung ab; das
spart Energie und gibt Sicherheit. Ein mögliches
Stolpern in der Nacht kann somit verhindert
werden. Teile des öffentlichen Raums beinhalten
bereits in Ansätzen ein solches Lichtsystem. Nun
geht eine weiterentwickelte Technologie in den
privaten Raum über.
Ein mögliches Einsatzgebiet ist die Lichtwelle
im Flur, welche in zahlreiche Einzellichtkreise
unterteilt ist. Wird eine Bewegung registriert,
strahlt die gekoppelte Leuchte hell auf. Gleichzeitig dimmt die danach liegende Leuchte bereits auf,
während die vorherige schon wieder abdunkelt.
Das Licht läuft sozusagen mit – das funktioniert
auch, wenn auf halber Strecke eine Kehrtwendung
erfolgt. Es fließen überdies verschiedene Helligkeitsstufen im Haus mit ein – bei Sonnenschein
40
reagiert die Lichtwelle nicht, bei Dämmerung
oder Nacht erfolgt die Aktivierung in vollem Umfang. Mittels Lichtsimulationsprogrammen, die
auf PC, Smartphone, Tablet oder anderen mobilen Endgeräten heruntergeladen werden können,
kann man die für sich passende Beleuchtung seiner Räumlichkeit genauestens planen.
Parallel zur LED wurde die OLED-Technologie
entwickelt, die erst im Jahr 2012 einen nutzerfähigen Standard erreichte. Deren wichtigster
Bestandteil ist organisches Material, das einfacher und damit kostengünstiger herzustellen ist. Angewandt wird sie vordergründig für
großflächige Beleuchtung. Mit weniger als 500
Nanometer (etwa ein Hundertstel eines Haares)
können sie für elektronisches Papier (E-Paper)
oder auch jegliche Form von Displays eingesetzt
werden. Zudem sind organische Leuchtdioden die
ersten Lichtquellen, die das Licht nicht punktuell sondern diffus über ihre gesamte Oberfläche
abgeben. Innenarchitektonisch ist dies unter
anderem interessant in Form von leuchtenden
Tapeten, Fensterscheiben, großflächigen Lichtdecken oder selbstleuchtenden Dekorationselementen. In hochwertigen Flachbildschirmen,
Smartphone-Displays oder Digitalkameras sind
sie bereits fester Bestandteil, aber auf Grund der
noch kurzen Entwicklungszeit im Möbel- und
Leuchtensegment ist in den Parametern Lebens-
In Zukunft kann das Licht sprechen
Nachdem sich die LED- Technologie zum modernen und effizienten Lichtinstrument etabliert hat,
liegt es nahe, weitere Anwendungsbereiche zu erschließen. Harald Haas, Professor an der University of Edinburgh, verfolgt die Vision des „sprechenden Lichtes“. Hierbei sollen Leuchtdioden
verschiedenste Arten von Daten transportieren,
eine komplett neue Form der Kommunikation
beim Einsatz breitbandiger Datenübertragung.
„Mit LED’s ist ein Datentransfer in unbegrenzter Menge möglich und sie sind besonders gut
geeignet, da sie sehr reaktionsschnell arbeiten.
Dies ist ein ebenso interessantes Feld für den
Home-Bereich“, so Haas. Inzwischen definiert
sich diese Art der Datenübertragung unter dem
Begriff „Visual Light Communication“ (VLC).
Eine bedeutende Erkenntnis. Eröffnet sie doch
für Architektur und Lichtindustrie immense
Marktfelder, die die nächste Revolution der
Lichtgeneration einläuten wird.
Bleibt die Lampe eine Lampe?
Doch ist das schon das Ende der Visionen? Generell stellt sich die Frage, wie die Leuchte der
© Jung
© Jung
LICHT SPEZIAL
Mit der Jung Software Facility-Pilot lässt sich
vitaLED in die KNX-Haustechnik integrieren.
So kann das vitale Farblicht genau abgestimmt
auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner
gesteuert werden.
© Jung
© Osram
Im Außenbereich erhellen Automatik-Wächter von Jung die Einfahrt und den Weg bis zur Haustür – wie
von selbst. Die Erfassungsbereiche sind so groß, dass fast alle Bewegungen auf dem Grundstück wahrgenommen werden. Zudem ist die Umgebungshelligkeit Indikator für Intensität oder Aktivierung des Lichts.
Mit dem Beleuchtungssystem Lightify verspricht
Osram Sicherheit, Wohlbefinden und vor allem
jede Menge Spass. Der Nutzer kann aus Millionen
möglicher Farben diejenigen wählen, die ihm am
besten gefallen. Zudem lassen sich mehrere Lichtquellen zusammenfassen und gemeinsam steuern.
Zukunft aussehen wird. Werden wir Lampen
überhaupt noch wie ein Produkt vorfinden oder
integrieren die Leuchtdioden sich zukünftig in
Materialien, Oberflächen oder gar luftförmigen
Zuständen? Es gibt bereits heute erste Prototypen, die sich bis zu einem gewissen Radius verbiegen lassen. Entspricht es in ein paar Jahren
noch dem Stand der Technik, ein Leuchtmittel
zu „tauschen“?
Die neu entwickelte vitaLED-Lichttechnik von Jung bietet ein angenehmes und natürliches Farblicht,
das gleichmäßig im Raum verteilt wird. Die vordefinierten Lichtszenen „Nutzlicht“, „Wake-Up“, „Relax“, „Vital-Verlauf “, „Chill-Out“ und „Rainbow“ schaffen Stimmung und fördern das Wohlbefinden.
Fazit: Es gibt viele Ansätze in der Beleuchtungstechnologie, welche alle ein Ziel haben: Die Lichtund damit die Lebensqualität zu erhöhen, Arbeit
zu erleichtern und die Basis für energetisch sinnvolle Systeme zu bieten. In Kombination mit der
richtigen Beleuchtungssteuerung ergeben sich
große Einsparpotentiale bei Energiekosten und
nicht zuletzt für unsere Umwelt. Es geht nicht
einfach nur um Licht, sondern vielmehr um die
Intelligenz, es richtig einzusetzen und zu nutzen.
Das Zusammenspiel von künstlich erzeugtem
Licht und den natürlichen Lichtquellen wird zukünftig unsere besondere Aufmerksamkeit erfordern. In Kombination mit smarten Materialien
eröffnen sich neue Nutzungsmöglichkeiten für
Bewohner und Architekten.
41
© durlum GmbH | Foto: Peter Bartenbach, München
© durlum GmbH | Foto: Julia Schambeck, Münchent
LICHT SPEZIAL
IM TAKT DES LICHTS
Die innere Uhr des Menschen ist ein hochsensibles Steuerungssystem
Das Licht aus der Steckdose spielt bezogen auf
den Verlauf der Menschheitsgeschichte erst
seit vergleichsweise kurzer Zeit eine Rolle - den
Homo sapiens gibt es seit rund 200.000 Jahren,
42
© www.licht.de
Jeder kennt das Phänomen und Wissenschaftler
haben den Wahrheitsgehalt in zahlreichen Studien weltweit nachgewiesen: An langen Frühlings- und Sommertagen fühlen wir uns aktiver,
leistungsfähiger, sind besser gelaunt und seltener
krank als in den dunklen Monaten des Jahres.
Das Licht hat nachweislich großen Einfluss auf
die Gesundheit. Über spezielle Sinneszellen im
Auge beeinflusst es u.a. die Hormonausschüttung
und die innere Uhr des Menschen - ein hochsensibles Steuerungssystem, das alle Körperfunktionen im 24-Stunden-Rhythmus koordiniert
und aufeinander abstimmt. Ohne ausreichendes
Licht funktioniert dieses System nicht - es kann
zu Antriebsschwäche, Leistungsabfall bis hin zu
Erkrankungen kommen. Fotorezeptoren auf der
Netzhaut leiten das einfallende Licht ans Gehirn
weiter und sorgen so dafür, dass die innere Uhr
im Takt bleibt. Eine besonders effektive Wirkung
erzielt dabei Licht mit hohen Blauanteilen.
Wirkungsmodell Mensch und Licht
Beleuchtung mit hohen Farbtemperaturen wirkt
beispielsweise belebend, warmweiße Lichtfarben sorgen hingegen eher für Beruhigung. Die
Wirkung von Licht auf den Menschen steht im
© www.licht.de
das elektrische Licht hingegen erst seit etwa 150.
Vor diesem Hintergrund ist es gut nachvollziehbar, dass das Tageslicht für den Menschen eine
prägende Rolle spielt und die innere Uhr taktet
- entsprechend der vorgegebenen natürlichen
Rhythmen. Der Mensch hat den Wechsel von
Tag und Nacht verinnerlicht. Die Fähigkeit, sich
perfekt auf die Tageszeiten einzustellen, ist fest
im Erbgut verankert. Evolutionsbiologisch betrachtet birgt dieser Rhythmus große Vorteile:
tagsüber mussten unsere Vorfahren belastbar
sein, um auf die Jagd zu gehen. Nachts brachte der
Schlaf die nötige Erholung. Der moderne Mensch
ist in den Industriegesellschaften beinahe rund
um die Uhr im Einsatz, das Leben findet gerade
in den Wintermonaten verstärkt in Innenräumen
mit künstlicher Beleuchtung statt. Fehlt ausreichendes Licht, droht die innere Uhr aus dem Takt
zu geraten. Egal ob im Büro oder in den eigenen
vier Wänden, eine dynamische Beleuchtung, die
sich am natürlichen Licht orientiert, kann die
biologische Wirkung des Tageslichts nachahmen und so negativen Einflüssen auf die Gesundheit entgegen wirken. Eine bläulich-weiße
© www.licht.de
LICHT SPEZIAL
Mittelpunkt vieler Forschungsansätze - gewonnene Erkenntnisse werden inzwischen auch in
der Behandlung bzw. Vorbeugung von Krankheiten erfolgreich eingesetzt.
43
LICHT SPEZIAL
MEHR DYNAMIK
Fotos: www.licht.de
Ob Zuhause oder am Arbeitsplatz - durchdachte Lichtkonzepte sind im Kommen
In Innenräumen mit künstlicher Beleuchtung
wird verstärkt Wert auf durchdachte Lichtkonzepte gelegt: statische Lichtlösungen sind
überholt, im Kommen sind dynamische Ansätze,
die mit wechselnden Beleuchtungsstärken und
Lichtfarben arbeiten.
Um eine gute Beleuchtung in Bürogebäuden zu
schaffen gibt es inzwischen zahlreiche Leuchtensysteme mit unterschiedlicher Lichtwirkung. Die Bandbreite erstreckt sich von der
klassischen, direkt strahlenden Einbauleuchte
über direkt/indirekt strahlende Anbau-, Pendeloder Stehleuchten mit variabler Lichtverteilung
bis hin zu computergesteuerten Lichtsystemen.
Bewährt haben sich auch Systeme, die in Büros und Konferenzräumen Helligkeiten und
Lichtfarben im Tagesverlauf verändern. Beleuchtungsstärken und wechselnde Farbtemperaturen werden dynamisch an den natürlichen Tagesverlauf angepasst. Dafür sorgen
eine intelligente Lichtsteuerung und Sensoren.
Großformatige Leuchten ahmen nach Vorbild des
Himmels tagsüber eine großflächige Beleuchtung
nach - vorzugsweise mit hohen Blauanteilen im
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Licht und Beleuchtungsstärken von mehr als 500
Lux. Das wirkt sich positiv auf die Mitarbeiter aus
- wie viele Studien nachweisen konnten. Die Dynamik der Beleuchtung kann dabei harmonisch
und stufenlos über Lichtmanagementsysteme ge-
steuert werden. Die Veränderung des Lichts wird
unmittelbar kaum wahrgenommen, die Wirkung
ist jedoch nachhaltig. Derartige Systeme können
problemlos in die übergeordnete Gebäudetechnik
integriert werden.
LICHT SPEZIAL
Im eigenen Zuhause stehen dagegen Aspekte wie
Geborgenheit und Sicherheit im Mittelpunkt von
Beleuchtungskonzepten: Mehr als 80 Prozent
aller Deutschen betrachten eine gute Beleuchtung als wichtigen Wohlfühl-Faktor in Haus
und Garten. Licht kann auch hier viel mehr als
nur eine gemütliche Atmosphäre schaffen: Folgt
die Lichtgestaltung zum Beispiel der Architektur, kann im Zusammenspiel mit der Wirkung
von Farben eine optimale Raumwirkung erzeugt
werden. Kleine Räume lassen sich durch kühle
Farbtöne, den Einsatz von Deckenflutern und
Wandstrahlern optisch vergrößern. Deckennah gebaute Simse bieten Platz für eingebaute
Leuchtstofflampen oder LEDs, die das Licht
gleichmäßig verteilen.
Zudem lassen sich Räume mit Wandfarben und
Licht relativ leicht verändern. Beruhigende, warme Farben sorgen im Schlafzimmer für eine
entspannte Atmosphäre, die durch passende
Lichtquellen noch weiter betont wird. Auch in
Wohn- und Esszimmern liegen warme Farben
im Trend. Leuchten können dabei die vorhandenen Farben verstärken oder vor einer weißen
Wand Akzente setzen: eine mobile LED-Leuchte
zum Beispiel, die auf Knopfdruck das Wohnzimmer in sonnengelbes Licht taucht.
Anbruch der Dunkelheit wirkungsvoll inszenieren und sorgen für Sicherheit - auch deshalb,
weil Treppenstufen stolperfrei beleuchtet werden.
Wandleuchten unterstützen stimmungsvoll das
Kerzenlicht, Bodeneinbauleuchten zeichnen die
Architektur der Terrasse nach und dekorative
Leuchten wie Lichtkugeln und farbiges Licht
setzen Akzente in allen Bereichen des Gartens.
Terrasse und Garten lassen sich durch Licht nach
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LICHT SPEZIAL
Björn Dahlem: Marseis (Phobos)
Philipp Geist: inBetween
LICHTKUNST MADE IN GERMANY
Deutsche Künstler sind Impulsgeber Seit inzwischen mehr als einhundert Jahren
existiert die Lichtkunst als eigenständige Kunst­
gattung. Das technische Spektrum der Kunstwerke ist vielfältig: Künstliches Licht, das beispielsweise Skulpturen und Installationen die
nötige Strahlkraft verschafft, kommt dabei in
Form von Glühbirnen, Leuchtdioden, Neonlicht,
Leuchtstoffröhren, Projektoren oder Beamern
zum Einsatz. Insbesondere die Entwicklung der
LED-Lichttechnologie sorgte für neue Einsatzmöglichkeiten – verstärkt auch im öffentlichen
Raum. Mit vorgeblendeten LED-Netzen lassen
sich beispielsweise Häuserfassaden scheinbar
in Bewegung setzen, weil das Leuchtmittel
nicht nur Licht spendet sondern auch bildgebend ist.
Sven Drühl: EH (Neon)
Das elektrische Licht inspirierte von Beginn
an Künstler unterschiedlichster Richtungen
– ob Futurismus, Konstruktivismus oder Bauhaus - gleichermaßen. Als Pioniere der jungen
und innovativen Kunstgattung gelten László
Moholy-Nagy, Thomas Wilfred und Zdenĕk
Pešánek: Ihre Arbeiten zeigen, welche besondere Anziehungskraft das leuchtende Medium
auf die Künstler ausgeübt hat. In der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts weckte elektrisches
Licht verstärkt auch das Interesse zahlreicher
europäischer Künstlergruppen, die es mit raumgreifenden Installationen, Farbe und Bewegung
inszenierten. Dabei setzten viele Künstler das
elektrische Licht nicht nur statisch ein, sondern
verbanden es mit kinetischen Elementen.
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Im internationalen Vergleich liegt Deutschland
heute als Lichtkunst-Land weit vorn und ist sowohl bei Licht-Festivals als auch in künstlerischen
Dimensionen impulsgebend. Jüngst widmete
das Kunstmuseum Celle aktuellen LichtkunstPositionen eine Ausstellung mit Objekten und
Installationen, deren Wirkung und Bedeutung
über den effektvollen Einsatz in Design und Ar-
LICHT SPEZIAL
chitektur hinausgehen. Im Mittelpunkt stand
nicht der Zweck der Beleuchtung, sondern ganz
eigene Ziele der vertretenden Künstler: Spiel,
Staunen, Herausforderung, Anregung oder Erkenntnis. Vertreten waren u.a. die Lichtkünstler
Björn Dahlem, Sven Drühl, Boris Petrovsky und
Philipp Geist.
ter. Die Zusammenhänge zwischen Vorstellung,
Zeichen, Begriff und Objekt in einer medialisierten Welt stehen im Mittelpunkt des Schaffens
von Boris Petrovsky. Die Frage danach, wie die
Wirklichkeit konstruiert ist, findet immer wieder Eingang in seine interaktiven Installationen
und Objekte.
Björn Dahlem lässt sein Interesse an Naturwissenschaften in seine Arbeiten einfließen. In seinen Werken setzt er sich mit wissenschaftlichen
Begrifflichkeiten auseinander und verwandelt
diese in konkrete, dreidimensionale Gebilde. Oft
kommen dabei Leuchtmittel wie Glühlampen
oder Neonröhren zum Einsatz. Inspirieren lässt
sich Dahlem auch von aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen. Ihn interessiert vor
allem die Diskrepanz zwischen Vorstellung und
Wirklichkeit. Seine Arbeiten sind humorvoll,
spielerisch und poetisch.
Zeit und Raum thematisiert die Installation inBetween von Philipp Geist. Bahnen aus transparenter Gaze, weiße Schnüre und vier Videoprojektionen können im abgedunkelten Raum von
den Besuchern durchwandert werden - sie sind
so selbst Teil des Werks. Durch ihre Schatten und
individuellen Bewegungen verändert sich das
Erscheinungsbild der Installation dabei immer
wieder aufs Neue.
Sven Drühl bezieht sich in den Neons in abstrahierter Form auf Vorlagen anderer Künstler:
romantische Landschaftsmalereien des 19. Jahr-
Boris Petrovsky: Der Sublimierungswolf
hunderts aber auch zeitgenössische Werke. Sein
Fokus liegt auf den Landschaftsumrissen, den
Silhouetten. Das Leuchten der Neonröhren hat
eine geheimnisvolle Wirkung auf den Betrach-
BUCK Parkett- und
Fußbodentechnik
Jägerstr. 29
70806 Kornwestheim
Tel. 07154 4830
e-mail@buckparkett.de
www.buckparkett.de
47
LICHT SPEZIAL
LICHT-ART
Fotos: Tim Patrick Hüther
Gemeinsam mit verschiedenen Künstlern entstehen einzigartige Leucht-Editionen
„Eine Leuchte ist für uns weit mehr als ein Produkt, das seine Aufgabe erfüllt. In unserem Fall
der WL1 ist diese hervorragend dazu geeignet,
kreativen Menschen ein Format anzutragen, in
welchem sie sich ausdrücken können“, erklärt Stephan Haubner, Geschäftsführer und Gründer von
Wesentlicht. In den kommenden Jahren wird das
Unternehmen eine jährliche Kunst-Edition der
WL1 auflegen. Dazu wird der zylindrische Diffusor und das hochtechnische Innenleben einigen
ausgewählten Künstlern zur Verfügung gestellt,
mit der Bitte, sich damit auseinanderzusetzen. In
diesem Jahr fiel die Wahl auf Heather Gillespie.
Die Künstlerin, die sich bisher mit dem Gravieren
mundgeblasener Unikate beschäftigte, war sehr
interessiert, ihre Arbeit um die Dimension des
Lichts zu erweitern. „Wir stellten ihr die Kollektion vor, die bereits existenten Glaskörper und
Farben und ließen ihr die freie Wahl“, beschreibt
Haubner die Vorgehensweise. „Nach einigen Wochen erhielten wir erste Skizzen. Das Thema war
eine Hommage an den Nordenwesten. Auf den
Papieren befanden sich feinste Punktreihen, klare Striche und zahllose Vertiefungen. „Heather
wollte mundgeblasenes Klarglas gravieren und
48
mit einer kupfernen Struktur kombinieren. Die
Motive sollten an ihre Heimat Cumbrien erinnern“, so Haubner. „Sie wollte ein abgehängtes
Panorama schaffen.“ Eine transparente Wand, aus
12 WL1-Pendelleuchten in einer Linie gehängt,
sollte Norðurljós heißen. Nordlicht. Florale, lineare
und rhythmische Motive umgreifen die Röhre und
ergeben als Installation tatsächlich ein zusammenhängendes Bild. Dynamisch entwickeln sie sich,
um sich später wieder aufzulösen. Das Besondere:
Aus jeder Perspektive lassen sich neue Aspekte
und Formen entdecken.
www.wesenlicht.de/Edition2014
North © e15
like paper © aust&amelung
LICHT SPEZIAL
LEUCHTENDE AKZENTE
Im Trend liegen innovative Formen und das Spiel mit ungewohnten Materialien
Moonjelly © Limpalux
Sie ähneln Skulpturen im Raum und setzen so
besondere Akzente: Lampen sind inzwischen viel
mehr als nur notwendige Lichtquellen.
Die Leuchte Moonjelly (Design: Anja Eder und
Michael Römer für Limpalux) ist Pendelleuchte
und Kunstobjekt in einem. Abgeleitet von dem
englischen Wort "Moon Jellyfish" (Mondqualle),
erinnert sie an etwas Organisches, Atmendes.
Die Wirkung entsteht durch einzelne Papierlamellen, die einen weich leuchtenden Korpus
bilden. Dieser umgibt die Lichtquelle im Innern
komplett und sorgt dafür, dass das Licht nach
unten ausströmt. Je nach eintretendem Tageslicht
verändert sich dabei die Farbwirkung. Dank ihrer
Leichtigkeit bewegt sich Moonjelly mit jedem
Luftzug sanft im Raum und verwandelt sich
in eine beinahe lebendige, nachschwingende
Skulptur.
Als elegante Beistellleuchte lässt sich Eloise
(Design: Flo Schwab, Georg Panther / Nimbus)
mit vielen Möbeln kombinieren, gibt aber auch
als Solitär im Raum eine gute Figur ab. Die
Leuchte lässt sich über eine Touchsensitivfläche
50
stufenlos dimmen. Überdies ist eine nützliche
Going-to-Bed-Funktion integriert, welche die
Leuchte innerhalb von drei Minuten langsam
abdimmt und schließlich von selbst ausschaltet.
Eloise ist wahlweise in 2.700 K oder 3.000 K und
in drei Oberflächenvarianten lieferbar.
Mit Licht und Formen spielt die Pendelleuchte
North (Design: Eva Marguerre, Marcel Besau für
e15). Je nach Betrachtungsperspektive verändert
sie ihre geometrische Form. Den Baldachin gibt
es in unterschiedlichen Farben und in zwei verschiedenen Größen - die kleine Variante fasst
Eloise © Flo Schwab, Georg Panther / Nimbus
Petits Frères © Milia Seyppel
LICHT SPEZIAL
Rima © Dreiplus
eine, die große Variante bis zu sieben Leuchten.
Ungewöhnlich aber gefragt sind Leuchten, die
in Teilen aus Beton bestehen. Zum Beispiel Idée
folle (Design: Clément Terreng für Concrete
Home Design). Die asymmetrische, extravagante Form schafft eine besondere Optik, die
dazu einlädt, das Lichtobjekt anzufassen. Idée
folle kann liegend oder stehend zum Einsatz
kommen.
Innovativ, verspielt und poetisch sind die Lampen der Designerin Milia Seyppel. Jede einzelne
besitzt eine eigene Persönlichkeit. Petits Frères
heißt ihre Lampenkollektion und ist inspiriert
von historischen Maschinen und industrieller
Architektur. Jedes Einzelstück hat einen eigenen
Charakter, passt aber nahtlos in die Kollektion.
Neben den verschiedenen Formen und Farben
unterscheiden sich die einzelnen Lampen auch in
den Schaltmechanismen. Diese orientieren sich
immer an Gestalt und Funktion der Lampen.
Idée-Folle © Concrete Home Design
Beton in seiner augenscheinlich dünnsten Variante sorgt dafür, dass Like Paper (Manufaktur
Miriam Aust und Sebastian Amelung) das Abbild eines papiergefalteten Lampenschirms darstellt. Die Leuchten der Serie imitieren die feine
Oberflächenstruktur des Papiers im Material
Beton, ebenso eigenwillige Knicke und Falten,
die jedes Exemplar zum Unikat werden lassen.
Eine besonders effektive Beleuchtung für Arbeitsplätze bietet die Tischleuchte Rima (Design:
Dreiplus). Wie auf einer Perlenschnur sind 56
LEDs auf einer Lichtleiste aneinandergereiht.
Vier darüber befestigte Ringe erlauben es, einzelne Lichtfelder durch Bewegen der Ringe zu
öffnen, zu verschieben und zu schließen. Damit
gewährt Rima jegliche Freiheit und die Flexibilität, Arbeitsplätze ganz nach den eigenen
Vorstellungen mit Licht zu gestalten.
51
LANDSCHAFTSARCHITEKTUR
GARTEN RUNDUM
Fotos: AG37 Landschaftsarchitekten
Unterschiedliche Gartenräume bieten vielfältige Enstpannungsmöglichkeiten
Für die Bewohner eines Zwei-Parteien-Hauses
haben die AG37 Landschaftsarchitekten einen
großen vielfältigen Wohngarten entworfen
und realisiert, der sich in vier unterschiedliche
Gartenräume gliedert. Er umfließt das moderne
Wohngebäude ebenerdig von allen Seiten und
wird zusätzlich durch einen, dem Untergeschoss
vorgelagerten, vertikalen Gartenraum ergänzt.
„Eine Besonderheit der Aufgabe lag in der Auslotung der „Opazität“ – also in der Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Gartenbereichen“,
erzählt Axel Schauf, Inhaber der AG37 Landschaftsarchitekten. Ohne bauliche Abgrenzungen, dafür aber durch gezielte Einengungen von
Verbindungen und Blickbeziehungen, werden
die gemeinschaftlich und privat genutzten Flächen voneinander getrennt.
Der Südgarten zeichnet sich durch seine klaren
Strukturen aus. Eine rückwärtig und entlang
der Grundstücksgrenze angelegte Eibenhecke
schützt vor neugierigen Blicken von außen. Auf
diese Weise garantiert er ungestörte Stunden
auf der großzügigen steinernen Terrasse oder
52
auf dem Rasenparterre, das einerseits von der
Terrasse und andererseits von hellbeigem Naturstein eingefasst ist. Geschnittener Buchs,
Schmuckstauden und Pagodenhartriegel setzen
pflanzliche Akzente. Ebenso wie ein rotleuchtender Ahorn, der auch vom Wohnzimmerfenster
aus einen herrlichen Blickfang bietet.
Der Nordgarten hingegen wird durch die Elemente Wasser und Holz bestimmt. Ein langes,
schmales Wasserbecken erstreckt sich parallel
zum Wohngebäude und sorgt für Reflektionen
LANDSCHAFTSARCHITEKTUR
des Wassers auf den Hauswänden. Das Holzdeck
ist als Wohnzimmer im Freien eingerichtet und
lädt zum Entspannen unter der Pergola ein.
Alternativ bietet das Holzdeck dank der mobilen Outdoorküche auch die Möglichkeit, unter
freiem Himmel zu kochen. Während ein großer
Solitärbaum die Holzterrasse flankiert und einen
natürlichen Übergang zwischen privaten und
gemeinschaftlichen Flächen markiert, grenzt
eine Mauer den Garten nach Norden und Osten klar von der Außenwelt ab. Die in kräftigem
Pink farbenfroh gestrichene Mauer setzt einen
spannenden Kontrast zu den ansonsten dezent
gewählten Farben des Hauses.
Einen weiteren attraktiven Rückzugsort bietet
der Bibliotheksgarten, der sich auf der Ostseite befindet. Angelegt mit einem Splittbelag in
einem warmen Ockerton ist er der ideale Platz
für jede Menge entspannte Lesestunden. „Selbst
an sonnigen Tagen können die Bewohner hier
ihrer Leselust frönen", erklärt Schauf und weist
auf die schirmförmig geschnittene Kupferfelsenbirne hin, die an heißen, sonnenintensiven
Tagen jede Menge Schatten spendet.
Der vertikale Garten bietet auch im Sommer einen kühlen Ort und ist durch eine Metalltreppe
mit den höher gelegenen Gartenräumen verbun-
den. Abgestufte, mit Schattenpflanzen angelegte
Sichtbetonmauern bilden Pflanzebenen. „Für
tolle Akzente sorgen hier weiße Blüten", so der
Landschaftsarchitekt.
www.ag37.de
53
© Antonio Lupi
© Poliform
INNENAUSSTATTUNG
ALLES ANDERE ALS 08/15
54
© Poliform
Wer kein Wohnkonzept von der Stange, sondern ein Interieur möchte, das Ausdruck des
eigenen persönlichen Lebensstils ist, findet im
apartment#4 die richtigen Partner. Denn dank
des Zusammenschlusses kompetenter Anbieter
unterschiedlicher Gewerke (Cyrus Ghanai Innenarchitektur und Architektur für Bäder, Julian
Huber Farbgestaltung, Candela Lichtplanung,
Körner Platten, Fliesen und Natursteine und
Planteam Küche und Wohnen) bietet der von
Cyrus Ghanai gestaltete Showroom nahezu alles,
was für ein individuelles Design daheim benötigt
wird. Zumal die einzelnen Partner langjährige
Partnerschaften zu hochwertigen Herstellern
pflegen. Einer von ihnen ist Antonio Lupi, der zu
den exklusivsten Badherstellern weltweit gehört
und dessen Produkte die höchsten Ansprüche
mit Design und Funktionalität vereinen. „Auf
Wunsch können wir die Gestaltung, Planung
und Realisierung individueller Wohnwünsche
komplett aus einer Hand anbieten“, betont Jürgen Walter, Inhaber der Firma Planteam Küche
und Wohnen, exklusiver apartment#4 Partner.
So umfasst das apartment#4 Leistungsangebot
unter anderem die Gestaltung des Innenbereichs
© Victor Jon Goico
Individuelle Premium-Wohnkonzepte für Anspruchsvolle
sowie die Entwicklung von Raumkonzepten für
Bäder, Küchen und Wohnen. Aber auch die Planung und Realisierung von Lichtkonzepten gehören zum vielfältigen Angebot. Ob Interessierte
nur einen Teilbereich oder ein gesamtheitliches
Projekt planen und realisieren wollen – alles ist
möglich. Wer sich inspirieren lassen möchte,
vereinbart einfach einen Termin mit einem der
apartment#4 Partner.
www.apartment-4.de
INNENEINRICHTUNG
TRAUMKÜCHEN MASSGESCHNEIDERT
Mehrfach ausgezeichnetes Küchenstudio realisiert individuelle Küchen-Lebensräume
Fotos: Warendorf
Wer von einer Küche mehr erwartet als die Aneinanderreihung von Schrankelementen, Geräten
und Accessoires, findet im Küchenstudio Wagner
den richtigen Partner. Bereits seit 16 Jahren ist
das Team um Jürgen und Larissa Wagner im Einsatz, um ihre Kunden dabei zu unterstützen, sich
ihren persönlichen Küchentraum zu erfüllen.
„Wir nehmen uns sehr viel Zeit für unsere Kunden“, erklärt Larissa Wagner. „Schließlich wollen wir sie und ihre Vorstellungen ganz genau
kennenlernen, bevor wir mit Hilfe spezieller
Computerprogramme die jeweils optimale Küche bis ins kleinste Detail planen können.“ Zum
umfangreichen Service gehört im Küchenstudio
Wagner neben ausführlichen Gesprächen und
kompetenten Beratungen auch die Koordination
aller erforderlichen Gewerke.
In Sachen Produkte setzt das Ehepaar vor allem auf die Premium-Küchen von Warendorf.
„Sie erfüllen nicht nur unseren Anspruch an
Funktionalität, sondern setzen auch mit ihren
vielfältigen Farb- und Designwelten in punkto
Ästhetik die entscheidenden Akzente“, erklärt
Jürgen Wagner. Wenn es um die Geräte geht, die
von Geschirrspülern, Herden und Kühl-GefrierKombinationen, Mikrowellen, Dampfgarern,
Kochfeldern und Dunstabzugshauben bis hin
zu Kaffeevollautomaten reichen, vertraut man
im Küchenstudio Wagner auf namhafte Hersteller wie Miele, Sub-Zero und Gaggenau. Ein
Angebot, das ankommt. Und zwar nicht nur bei
Kunden, sondern auch in der Branche und in den
Medien. So ist das inhabergeführte Küchenstudio
Wagner bereits mehrfach als eines der besten
Küchenstudios ausgezeichnet worden – zuletzt
in diesem Jahr von A&W.
www.miele-wagner.de
55
INNENAUSSTATTUNG
LEUCHTENDE KUNSTOBJEKTE
Fotos: Karl-Heinz Augustin
Textilkünstlerin schafft besondere Raum-Atmosphären
Einzigartig, farbenfroh und handgemacht – in
einem Dreiklang von Licht, Form und Farbe setzen die textilen Objekte der Künstlerin Verena
Könekamp besondere Akzente und ermöglichen
eine ganz individuelle Raumgestaltung.
Dabei bringt die Textilkünstlerin mit ihren
Werken, die als Decken- oder Wandleuchten
besonders gut zur Geltung kommen, jede Menge
Fröhlichkeit und leuchtende Hingucker in die
eigenen vier Wände. Im Siebdruckverfahren
hergestellt und mit klaren Farben und For56
men handbedruckt, kontrastieren ihre Werke
besonders gut mit Holz- oder Metallrahmen.
„Ich arbeite mit unterschiedlichen Materialien,
die mit einem speziellen Kedersystem passgenau konfektioniert und anschließend raffiniert
hinterleuchtet werden“, erklärt Könekamp, die
seit 1998 als freiberufliche Textildesignerin und
Künstlerin arbeitet. „Auf diese Weise können
immer wieder neuartige Raum-Atmosphären
geschaffen werden."
www.verena-koenekamp.de
RÜEGG CUBEO®
GANZ NEUE EINSICHTEN
CUBEO® eröffnet den Rundum-Blick auf das Feuer, von allen vier Glasseiten des Kamins
und aus fast 360°. Die neue einmalige Kreation verbindet Design, Technik und hochwertige
Ver-arbeitung. Natürlich alles in Schweizer Qualität.
Mit viel Freude und Liebe zum Detail haben wir ein Kamin- & Ofen-Studio für exklusive
Wohnraumfeuerungen gestaltet. Lassen Sie sich über die individuellen Möglichkeiten für Ihr
Heim informieren.
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70734 Fellbach
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Fax 0711 578 2204
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Mergenthaler GmbH
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Bärenstraße 3
71634 Ludwigsburg
Tel. 07141 923920
Fax 07141 902513
info@mergenthaler-lb.de
www.ruegg-studio.de
Der Kachelofenbauer
Ewald Bartenbach
Schmalzberg 9
74388 Talheim
Tel. 07133 960145
info@der-kachelofenbauer.com
www. ruegg-studio.de
Ammersinn Kachelofenbau
Kamine & Öfen
Ritterstraße 1/2
73650 Winterbach
Tel. 07181 71499
Fax 07181 71463
info@ammersinn.de
www.ruegg-studio.de
INNENAUSSTATTUNG
REALISIERTE WOHNIDEEN
Fotos: Schanbacher GmbH
Handwerksbetrieb bietet alles aus einer Hand
Als Experte für Parkett- und Fußbodentechnik
bietet die Firma Schanbacher die komplette
Gestaltung von Räumen aus einer Hand: Dazu
gehört die Verlegung von Parkett, TeppichKunststoff- und Linoleumböden ebenso wie die
Parkettrenovierung und -restaurierung. Darüber
hinaus wird das Unternehmen aktiv, wenn es um
die Treppenrenovierung, um Terrassenböden,
um Sichtestrich oder um die Estrichsanierung
geht. Auch die Gestaltung von Wänden in einer
hochwertigen Steinoptik oder mit Hilfe unterschiedlichster Wandspachteltechniken sowie
Tapezier- und Malerarbeiten übernimmt das
Team um Geschäftsführer Michael Schanbacher. Neu im Meisterbetrieb, der 2013 die heutigen Geschäftsräume in der Turnackerstraße
62 bezogen hat, ist – neben Wohnaccessoires
und Leuchten – die Präsentation von Sonnenschutzlösungen und Stoffen für das Fenster, die
Trends setzen und auf attraktive Art und Weise
die Privatsphäre schützen.
„Uns ist es besonders wichtig, dass die vielfältigen Leistungen, die wir bieten, allesamt aufeinander abgestimmt sind“, so Michael Schanbacher.
58
„Dabei können sich unsere Kunden nicht nur
auf unsere handwerkliche Umsetzung verlassen, sondern auch darauf, dass ausschließlich
hochwertige Materialien zum Einsatz kommen.“
Neben privaten Wohnungs- und Hauseigentümern nehmen auch Unternehmen beziehungs-
weise Gastronomiebetriebe das Angebot „Alles
aus einer Hand“ gerne an. Ein Beispiel hierfür
ist die Bar im Fernsehturm Stuttgart.
www.schanbacher-parkett.de
INNENEINRICHTUNG
ZEITLOSES DESIGN
Tosca bietet Sitzkomfort auf drei verschiedenen Breiten
Schlichtes, zeitloses Design: Sofa Tosca (Design:
Jean-Pierre Audebert für Jori) ist in drei unterschiedlichen Breiten erhältlich. Der Rahmen
besteht aus massiver Buche, die Polster gibt es in
Leder, Stoff oder Mikrofaser. Verstellbare Armlehnen vervollständigen den Sitzkomfort - auf
Wunsch lässt sich außerdem eine Kopfstütze
anbringen.
www.jori.com
Ernst Kachelofenbau
Reutlinger Straße 8
72555 Metzingen
Telefon 07123 . 14298
www.ernstofenbau.de
59
INNENEINRICHTUNG
Tati
Möbelserie­
Die Möbelserie Tati (Design: Mats Broberg & Johan Ridderstråle für
Asplund) ist um zwei Esstische erweitert worden – eine eckige und eine
runde Variante. Beide verfügen über die serientypischen, nach unten
hin abgerundeten Füße. Diese sind in verschiedenen Farben erhältlich,
u.a. in lila, weiß, grau und grün.
www.asplund.org
Kjell
Reduzierte Form­
Tischleuchte Kjell (Design: wiege für Domus) ruht auf einem Fuß aus
Eiche und hat einen Schirm, der zu 100% aus Leinen besteht. Ausgestattet
mit einer transparenten Steckerzuleitung und Handdimmer lässt sich die
klassische E27-Fassung mit jedem Leuchtmittel bis 70 Watt bestücken.
Dank der reduzierten Formensprache passt Kjell zu verschiedensten
Einrichtungsstilen.
www.domus-licht.de
Lösungen liefern. Zukunft bauen.
Wenn Architekten und Ingenieure Herausragendes planen
und umsetzen, steht ihnen Holcim als Lösungsanbieter
engagiert und ideenreich zur Seite. Denn großen Herausforderungen begegnen wir mit großem Engagement – und
als eines der führenden Unternehmen der Baustoffindustrie auch mit einem kompetenten und hochmotivierten
Team.
www.holcim.de
INNENEINRICHTUNG
Caja & Quadro
Setzkastenprinzip­
Neuauflage des klassischen Setzkastenprinzips: Mit seinen kleinen Fächern
in verschiedenen Tiefen und der kontrastfarbenen Schublade erhält Caja
(Design: Henrik Ilfeldt) einen sehr grafischen und skulpturalen Ausdruck.
Quadro (Design: Oooja für Bolia) kombiniert vier Kästen miteinander
und bietet ebenfalls Stauraum für Kleinigkeiten.
www.bolia.com
EIN
FALL
FÜR...
Hohto
Umweltfreundlich­
Funktional, ästhetisch und umweltfreundlich. Dank der neuen UPM
Grada Thermoform Technologie lässt sich das bei der Sitzschale von
Mohto (Design: Samuli Naamanka für Arktis) verwendete Holz allein
durch den Einsatz von Hitze und Druck in die gewünschte Form pressen. Der Vorteil: Die Technik verzichtet komplett auf Formaldehyd und
andere schädliche Verbindungen.
www.arktis.fi
®
BETRETEN SIE DEN UNTERSCHIED!
PARKETT- & FUSSBODENTECHNIK
PA R K E T T R E S TA U R I E R U N G
RAUM- & WANDGESTALTUNG
Turnackerstraße 62 | 70794 Filderstadt (Bernhausen)
Tel.: +49 (0) 711 / 70 01 36 - 0 | Fax: +49 (0) 711 / 70 01 36 - 10
www.schanbacher-parkett.de
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INNENEINRICHTUNG
HIMMLISCH MINIMALISTISCH Hocker Angel passt in den Flur wie in den Wohnbereich
Angel (Design: Gry Holmskov für addinterior)
erinnert optisch an einen Engel mit ausgebreiteten Flügeln. Minimalistisch in der Formgebung,
passt der Hocker mit einer Tiefe von nur 26 cm
gut in den Flur - er funktioniert aber ebenso
als Ersatzstuhl am Esstisch. Angel besteht aus
Stahlrohren und ist in unterschiedlichen Farben
erhältlich.
www.addinterior.dk
62
INNENEINRICHTUNG
Der Gedanke ist simpel: Jeder sollte die Möglichkeit haben, sich überall
und ohne viel Aufwand einen Tisch zu schaffen. Mit Hilfe der Floyd
Legs (Design: Kyle Hoff) können Türen, Bretter oder sonstige Platten
zu Tischen umfunktioniert werden. Beim nächsten Umzug werden die
Beine einfach abgeschraubt und nehmen so wenig Platz weg. Die Floyd
Legs sind in zwei Größen und verschiedenen Farben erhältlich.
www.thefloydleg.com
hase.de
Floyd Legs
Wir sind die, mit
den guten Kaminöfen.
Erleben Sie die Neuheiten 2014
jetzt in unserer Ausstellung.
Analog
Ungewöhnliche Form­
Tisch Analog (Design: Jaime Hayon für Fritz Hansen) ist nicht viereckig, nicht rund und nicht oval, sondern hat eine neue Form, in der
die klassischen Typen miteinander zu verschmelzen scheinen. Erhältlich
in zwei Größen und fünf Ausführungen: als Tisch für sechs oder acht
Personen und mit einer Tischplatte aus weißem Kunststoff, Eichen- oder
Walnussfurnier.
www.fritzhansen.com
Bonländer Hauptstr. 66
70794 Filderstadt-Bonlanden
Tel. 0711. 22 05 134 · www.hase-filderstadt.de
Öffnungszeiten: Mo.- Fr. 11.00-18.00 Uhr · Sa. 10.00-13.00 Uhr
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© Michael Wissing
© Weingut Franz Keller Schwarzer Adler
LEBENSART
NATUR, WEIN UND TRADITION
Das Weingut Franz Keller Schwarzer Adler eingebettet in seine Umgebung
Der Neubau war notwendig geworden, da Weiterentwicklungen und Innovationen auf hohem
önologischen Niveau in den hergebrachten Räumlichkeiten nicht mehr möglich waren. „Wir leben
von der Natur für die Natur.“ Dieser Grundsatz
begleitet Fritz Keller. Die Rücksichtnahme auf
die landschaftliche Situation sowie ein energiebewusstes, nachhaltiges und ressourcen­schonendes
Konzept standen von Beginn an im Vordergrund:
Konzipiert nach modernsten umwelttechnologischen Standards bietet die in drei Ebenen
gestaltete Kellerei auf rund 4.000 m2 optimale
64
© Michael Wissing
Wenn der Blick über die wunderbaren terrassierten Hänge in der Landschaft im Kaiserstuhl gleitet,
fällt das Weingut Franz Keller Schwarzer Adler
in Oberbergen beinahe gar nicht auf. Spektakulär
unspektakulär fügt sich der im Juli 2013 eröffnete
Neubau in seine umgebende Landschaft ein und
scheint mit ihr zu verschmelzen. „Wir haben das
Weingut in den Löss versenkt“, so die Architekten
geis & brantner aus Freiburg, die die Vorstellungen und Wünsche des Bauherrn Fritz Keller in
angenehmer Zurückhaltung und mit Bedacht in
nur 18 Monaten Bauzeit umgesetzt haben.
Bedingungen für Traubenannahme und -verarbeitung, Weinausbau, Abfüllung, Flaschenlager,
Verkauf und Versand. Zudem können durch das
Eingraben des nach Norden ausgerichteten Gebäudes die natürlichen Isolationsmöglichkeiten
des Bodens genutzt werden. Die konstante Tem-
peratur im Erdreich sorgt so für beste Voraussetzungen zur Entwicklung und Lagerung des
Weines. Ein Teil des Bodenaushubs wurde wieder
auf die Dächer aufgeschüttet, die heute mit dem
Trockenrasen des Naturschutzgebietes Badberg
begrünt sind. Abgerundet wird das ganzheitliche
© Weingut Franz Keller Schwarzer Adler
LEBENSART
Nachhaltigkeitskonzept mit dem Regenwasser der
Dachflächen, das als Grauwasser in einer 4.000
m3 fassenden Zisterne gewonnen wird.
Neben diesen hohen bautechnischen Ansprüchen reiht sich die seit vielen Jahrzehnten gelebte Wein- und Esskultur im Hause Keller wie
selbstverständlich ein und lässt an Nichts fehlen.
Für die Gäste ist gesorgt. Auf der obersten Ebene ist das Restaurant „KellerWirtschaft“ mit 60
Sitzplätzen entstanden. Die angrenzende Außenterrasse bietet zusätzlich 80 Sitzplätze und den
freien Ausblick in die umliegenden Weinberge.
Wer mit einer größeren Gesellschaft anreist, kann
die Räumlichkeiten der Traubenannahme hinter
dem Restaurant hinzunehmen. Auf der zweiten
Ebene, der Eingangsebene, kommen Weinken-
Mit der Tradition aufgewachsen
© Michael Wissing
© Michael Wissing
Sechs Monate reifte dieser 2013 Grauburgunder
„Vum Kähner“ im großen Eichenholzfass, bevor er
in die Flasche gefüllt wurde. Er duftet angenehm
nach reifen Birnen, Pfirsich, nach etwas Honig
und Vanille und passt mit seinem kräftigen Körper
und gut eingebundener Säurestruktur perfekt zu
aromatischen Fischgerichten, Geflügel, Kalb- oder
Schweinefleisch.
Fritz Keller
Fritz Keller führt seit 1990 in dritter Generation das Weingut Franz Keller Schwarzer Adler.
Den Grundstein für den Weinhandel legte
sein Großvater Franz Anton Keller. Zu Beginn
des vergangenen Jahrhunderts verkaufte er
Wein in den aufstrebenden Fremdenverkehrsorten des Schwarzwalds, aber auch schon bei
ner und Weininteressierte auf ihre Kosten. Auf
großzügiger Fläche befinden sich die Probier- und
Präsentationsräume. Einen Blick in die unterste
Ebene zu werfen, lohnt sich: Hier befinden sich
der Barrique- und Holzfasskeller. Insgesamt
werden 360.000 Flaschen pro Jahr produziert.
den französischen Nachbarn, in den Casinos
des Elsass. Vater Franz Keller belebte den
Weinhandel nach dem Ende des II. Weltkriegs
neu und nutzte dazu das klassische Tauschgeschäft: Schwarzwälder Schinken gegen Wein.
Dies war die Basis für die außergewöhnliche
Bordeaux- und Burgundersammlung, die zu
den umfangreichsten in Deutschland zählt.
Das geschichtsträchtige Weingut ist heute
mit seinen Premiumlagen Mitglied im „VDP.
Verband der Deutschen Prädikatsweingüter“.
Fritz Keller, mittlerweile selbst mehrfach ausgezeichnet, geht den innovativen Weg des
Vaters konsequent weiter, hat eine Schrittmacherfunktion beim Ausbau der Weine in
Barriques eingenommen, teilt die Vorliebe
seines Vaters und Großvaters für französisch
inspirierte Weine und steht für kompromissloses und konsequentes Qualitätsbewusstsein, das schon im Weinberg einsetzt.
Eine davon sollte man mindestens vor Ort im
Restaurant genießen - zusammen mit einer regionalen Mahlzeit aus der modern interpretierten
Produktküche.
www.franz-keller.de
65
© Sandra Schuck
© Sandra Schuck
LEBENSART
ERLESENE GOLDSCHMIEDEKUNST
Schmuckobjekte für Liebhaber des Besonderen
Fotos: Annette Diehl, Sandra Schuck
Die nötige Inspiration holt sie sich in ihrer Umwelt: „Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt
und lasse mich von einer Muschel am Strand
genauso inspirieren wie von einem blühenden
Strauch. Aus diesen Eindrücken entwickle ich
seit mehr als 20 Jahren meine Schmuckkollektionen“, erklärt Sellack, die ein eigenes Atelier
in Stuttgart besitzt, dessen Ambiente besonders
ist wie der präsentierte Schmuck. Während sich
im vorderen Teil der Ausstellungs- und Beratungsbereich mit schicker Lounge sowie Separee
befindet, schließt sich im hinteren Teil die Kreativschmiede an, wo die Einzelstücke entworfen
und von Hand gefertigt werden. Die Namen,
die sie ihren Schmuckstücken gibt, werden alle
66
© Annette Diehl
„Ganz klar: Gold“, antwortet die Schmuckdesignerin und Goldschmiedin Ruth Sellack auf
die Frage, mit welchem Material sie am liebsten
arbeitet. „Doch natürlich verwende ich auch gerne
Silber und Bronze.“ Ein weiteres Lieblingsmaterial sind Diamanten. „Bei meiner Schmucklinie
Sphaera habe ich Brillanten in unterschiedlichen
Größen und Farbnuancen in Goldringe eingefasst,
so dass jedes Schmuckstück anders aussieht.“
von ihrer Ursprungsidee abgeleitet. Ein Beispiel
hierfür sind die Ringe Conchiglia. Das italienische Wort für Muschel verweist schon auf das
Erscheinungsbild der Ringe: So erinnern die mit
Brillanten ausgefassten Rillen an die Riffelungen
einer Muschel, die im Wasser glitzert. Was sie
von anderen Juwelieren unterscheidet, ist, dass
sie Marke und Manufaktur in einem ist und nur
einzelne, ausgewählte Schmuckstücke anderer
Designer integriert. „Ich selbst entwerfe das cha-
rakteristische Design der Schmuckstücke, die
ich gemeinsam mit drei Goldschmiedinnen in
meiner eigenen Werkstatt anfertige.“ Neben der
Kreation und Realisierung ihrer Schmuckstücke
übernimmt Ruth Sellack auch die Beratung ihrer
Kunden. „Da ich meine Kunden vom Werktisch
aus berate und bediene, können sie sich sozusagen live von meinen Fähigkeiten überzeugen.“
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Innenarchitektur: Privates Wohnen, Hotels und Restaurants, Büros, stylische
Shops und öffentliche Räume illustrieren jede Woche des kommenden Jahres
sehr abwechslungsreich und spannend. Die 10. Ausgabe der handlichen
Kalenderbuchreihe kommt in frischem Limettengrün daher und macht
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Format: 18 x 19,5 cm
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WARTH
- Weinbau seit 1657 -
67
KUNST UND KULTUR
Oskar Schlemmer: Vierzehnergruppe in imaginärer Architektur, 1930; Museum Ludwig, Köln
© Rheinisches Bildarchiv, Köln
OSKAR SCHLEMMER
Oskar Schlemmer: Geländerszene, 1932; Staatsgalerie Stuttgart, Dauerleihgabe des Kultusministeriums Baden-Württemberg
Bild-/Textquelle: Staatsgalerie Stuttgart
Visionen einer neuen Welt
Mit der ersten umfassenden Retrospektive des
Bauhauskünstlers Oskar Schlemmer seit fast 40
Jahren erforscht die Staatsgalerie – ausgehend
von den eigenen umfangreichen Beständen sowie prominenten Leihgaben aus Museums- und
Privatbesitz – den hohen ethischen und künstlerischen Anspruch des Künstlers. Die Ambivalenz
seiner Vision einer neuen Welt, die einerseits auf
metaphysisch-religiöse Spähren ausgerichtet ist
und andererseits auf die weltverändernde Kraft
der Kunst setzt, wird ebenso in den Blick genommen wie die Auseinandersetzung mit den Reformbestrebungen seiner Zeit. Mit rund 250 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Skulpturen,
Fotografien und den noch in der Staatsgalerie
erhaltenen Originalkostümen des „Triadischen
Balletts“ ist die Werkschau chronologisch und
thematisch in sechs Sektionen aufgebaut.
Oskar Schlemmer: Figurinen zum Triadischen Ballett, 1922; Staatsgalerie Stuttgart, Leihgabe der Freunde
der Staatsgalerie seit 1979
Schlemmers Frühwerk ist von seinem Studium
an der Stuttgarter Akademie und der Auseinandersetzung mit der europäischen Avantgarde
geprägt, deren Kenntnis durch einen Aufenthalt
in Berlin 1911/12 und die Bekanntschaft mit Herwarth Walden sowie Besuche in dessen Galerie
„Der Sturm“ gefördert wurde. Im Jahr 1921 wird
Schlemmer an das Bauhaus in Weimar berufen, wo er als Formmeister für Steinbildhauerei
und Wandmalerei ab 1923 auch für die Bühnenwerkstatt zuständig ist. Sein bedeutendstes
Bühnenwerk, das „Triadische Ballett“, wird 1922
68
im Württembergischen Landestheater Stuttgart
uraufgeführt und gilt als Inkunabel der Tanzkunst. Starre, den Körper zu marionettenhafter
Bewegung zwingende Kostüme führen zur Konzeption eines von historischem Ballast befreiten
Avantgardetanzes.
KUNST UND KULTUR
Im Zuge der Übersiedlung des Bauhauses 1925
nach Dessau erhält Schlemmer als Leiter der Bauhausbühne zahlreiche Aufträge für die szenische
Gestaltung von Opern und Balletten. Überregionale Erfolge feiert er mit den „Bauhaustänzen“, bei denen die Tänzer statt auffwändiger
Kostüme Trikots und Masken tragen und elementare Körper-Raum-Beziehungen ausloten.
Ab 1928 arbeitet Schlemmer an den Entwürfen
für den Brunnenraum des Folkwang-Museums
in Essen. Er konzentriert sich zunehmend auf
die athletische Figur, die mit abstrakt-geometrischen Formen in Beziehung gesetzt wird.
Die Entwurfsserien in Öl auf Leinwand sowie
wandbildhohe Pastelle auf Transparentpapier aus
der Sammlung der Staatsgalerie dokumentieren
einzigartig Schlemmers größte Auftragsarbeit.
Der ausgeführte Zyklus wurde 1933 von den
Nationalsozialisten aus dem Museum entfernt
und gilt als verschollen.
Nach Schlemmers Wechsel 1929 an die Staatliche Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in
Breslau entstehen bedeutende Gemälde, die viel-
figurige Menschenarchitekturen mit Anklängen
an Sportveranstaltungen sowie komplex gestaffelte Geländerszenen zeigen. Als Schlemmer 1933
aus dem Lehramt entlassen und als entarteter
Künstler gebrandmarkt wird, entstehen düstere
Gemälde und – kurz vor seinem Tod – „Fensterbilder“, die das Leben der Anderen aus der
Distanz des Außenstehenden beobachten. In
der Folge bestreitet er seinen Lebensunterhalt
mit kommerziellen Malerarbeiten. 1940 erhält
er einen letzten Wandbildauftrag für ein Privathaus in Stuttgart.
Oskar Schlemmer: Folkwang-Zyklus: Zwei Jünglinge an gewundenem Geländer, 1929/30
II. Fassung, Vorzeichnung zu Bild 1
Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung
Die Ausstellung würdigt die visionäre Leistung
dieses Pioniers eines modernen, Technik und
Kunst, Mensch und Zivilisation, Körper und
Geist versöhnenden Weltverständnisses, dem
nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 Maß, Zahl und Gesetz kaum
mehr als Bollwerk gegen Totalitarismus dienen
konnten.
Ausstellungsdauer: bis 6. April 2015
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71726 Benningen
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69
KUNST UND KULTUR
Lupa Romana - Bronzeplakette Römische Wölfin,
2./3. Jh. n. Chr.; Rheinisches Landesmuseum Trier;
© Th. Zühmer; Rheinisches Landesmuseum Trier
Glaskugeln zur Aufbewahrung von Schminke, Trier, Wederath, Bitburg und Hermesdorf, 1. Jh. n. Chr.
Rheinisches Landesmuseum Trier; © Th. Zühmer; Rheinisches Landesmuseum Trier
EIN TRAUM VON ROM
Bild-/Textquelle: Landesmuseum Württemberg
Römisches Stadtleben in Südwestdeutschland
Die ewige Stadt Rom war Zentrum der antiken
Welt und beispielgebend für städtebaulichen
Glanz und luxuriöses Leben. Jenseits der Alpen führte die Eroberung durch die Römer zur
systematischen Erschließung und zur Gründung
einer Vielzahl von Städten und Siedlungen. Diese
unterschieden sich in rechtlicher Stellung, Größe,
Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft, doch ein
Aspekt war ihnen allen gemein: Das Streben, dem
Vorbild Rom nahezukommen. Der Traum von
Rom war im gesamten Römischen Reich, dem
Imperium Romanum, allgegenwärtig.
Im öffentlichen Raum zeigte sich dies in der
Errichtung von repräsentativen Großbauten.
Die Portra Nigra oder etwa das Amphitheater
in Trier zeugen noch heute vom Ausdruck des Repräsentationsbedürfnisses der Provinzen. Auch
Siedlungen im heutigen Baden-Württemberg
weisen Strukturen auf, die von der urbs Roma
vorgegeben wurden: Wie in Rom bildete ein
Forum oder zumindest ein zentraler Platz den
Mittelpunkt des öffentlichen Lebens. In den größeren Städten entwickelten sich urbane Zentren
mit repräsentativen Verwaltungsgebäuden und
70
Zerstörte Bleirohre vorbereitet zum Einschmelzen, Trier, aus der Mosel, 2.–4. Jh. n. Chr.; Rheinisches
Landesmuseum Trier; © Th. Zühmer; Rheinisches Landesmuseum Trier
Tempelbezirken. Aber auch im privaten Raum
spiegelt sich der Traum von Rom wider. Großzügige Stadthäuser der Oberschicht erinnern mit
ihren architektonischen Elementen, etwa mit
von Säulen umgebenen Höfen, an mediterrane
Wohnhäuser. Sie dienten nicht nur der Zurschaustellung des eigenen Wohlstandes, sondern auch
der Repräsentation des römischen Lebensideals.
KUNST UND KULTUR
Bei der Innenausstattung wurde ebenso darauf
Wert gelegt. Die eigenen vier Wände ließ man
mit Malereien ausstatten. Selbst in einfacheren
Wohnbauten war häufig ein Raum ausgemalt,
wodurch der Besitzer seine, wenn auch bescheidenen, finanziellen Möglichkeiten, aber vor allem
seine Anpassung an die römische Kultur zum
Ausdruck bringen wollte. Die Elite umgab sich
wie in Rom mit Luxusgütern aller Art: Ihre Fußböden ließ sie mit farbenprächtigen Mosaiken
auslegen, in den Häusern und Gärten standen
marmorne Bildwerke. Auf den Märkten und in
den Läden gab es wie in Rom Waren aus allen
Gegenden des Reiches. Sie waren fester Bestandteil der verfeinerten mediterranen Lebensweise:
Olivenöl und Fischsauce aus Spanien, Wein aus
Südfrankreich, Austern aus dem Mittelmeer und
dem Atlantik. Pfeffer und Zimt kamen gar aus
Indien.
Im Fokus der Ausstellung steht das Phänomen
Stadt als Abbild der Zentralmacht Rom. Sie zeigt
dem Besucher die Strahlkraft Roms auf die Verwaltung, die Wirtschaft und auf das Leben in
einem städtischen Gefüge. In acht Stationen
werden die Aspekte Stadtbild, Bevölkerungsstruktur, Wirtschaftsleben, Wohnformen und
privater Luxus näher beleuchtet. Das Gebiet von
der Mosel bis an den Neckar steht hier exemplarisch für die Vielfalt der römischen Stadtkultur.
Gemeinsam mit dem Rheinischen Landesmuseum Trier zeigt das Landesmuseum Württemberg
in Stuttgart eine Ausstellung über das römische
Stadtleben im Südwesten des heutigen Deutschland. Unter den über 350 Exponaten sind Mosaike, Wandmalereien, Skulpturen, Bronzen und
Glasgefäße, von denen viele erstmals einem
breiten Publikum vorgestellt werden. Eigens für
die Ausstellung wurde ein computeranimierter
Film über die römische Stadtkultur in Südwestdeutschland und die städtische Entwicklung
Triers produziert, der im Naexus-Virtual Space
Scope, einem mobilen Cyberraum, mit einem
neuartigen Präsentationssystem gezeigt wird.
Statuette mit Kapuzenmantel, sogenanntes „Treverermännchen“, Trier oder Umgebung, 3. Jh. n.
Chr.; Gesellschaft für nützliche Forschungen, Trier;
© Th. Zühmer; Rheinisches Landesmuseum Trier
Ausstellungsdauer: bis 12. April 2015
www.rom-stuttgart.de
www.landesmuseum-stuttgart.de
la conchiglia
schwedl-hofmann.de | foto: lazi + lazi
ein diamant funkelnd in
szene gesetzt von kleinen brillanten.
understatement pur.
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Ruth Sellack
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71
VERANSTALTUNGEN
ARCHITEKTUR
VERANSTALTUNGEN IN STUTTGART
ARCHITECT AT WORK
54. STUTTGARTER ANTIQUARIATSMESSE
Die Stuttgarter Antiquariatsmesse,
organisiert vom Verband Deutscher
Antiquare e.V., ist die erste Messe
des bibliophilen Jahres, zugleich die
zweitälteste Messe Europas sowie die
älteste - und größte - Messe für Antiquare, Autographen- und Graphikhändler in Deutschland.
2014 zeigten 82 Kolleginnen und
Kollegen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA, Italien, Österreich, Ungarn, den Niederlanden und der Schweiz das Schönste aus fünf Jahrhunderten Buchdruck und Buchkunst.
Das international erfolgreiche Messekonzept exklusiv für Architekten,
Innenarchitekten, Ingenieurbüros
und andere Auftraggeber findet zum
zweiten Mal im Herbst 2014 in Stuttgart statt. Dieses Mal mit dem
Schwerpunktthema Beton und Architektur.
Renommierte Unternehmen präsentieren auf der Archtect@Work innovative und exklusive Produkte. Neben der Vorstellung neuer Produkte kann sich der Fachbesucher im
Gespräch mit den Ausstellern über
neue Entwicklungen und Einsatzbereiche informieren.
Zeitraum: 03. bis 04.12.2014
Messe Stuttgart
Bei Online-Registrierung ist der Eintritt für Besucher einschließlich des
Caterings kostenfrei. Eintritt bei
Onsite-Registrierung 30,00 Euro.
Die nächste Stuttgarter Antiquariatsmesse findet vom 23. bis 25. Januar 2015 statt. Rund um die Messe und über die Messe hinaus machen dabei Ausstellungen, Vorträge, Führungen und Publikationen
Lust auf das Sammeln von Büchern,
Handschriften und Graphiken.
Zeitraum: 23. bis 25.01.2015 www.stuttgarterantiquariatsmesse.de
www.architectatwork.de
DEUTSCHLAND VON
OBEN – „SO HABEN SIE
DEUTSCHLAND NOCH
NIE ERLEBT“
Drei Jahre, 600 Flugstunden, 300
Stunden Filmmaterial: Das Vorhaben war gewaltig, als die Macher von
„Deutschland von oben“ beschlossen, die gleichnamige, mehrfach
ausgezeichnete Fernsehserie in einer Best-of-Version auf die Kino­
leinwand zu bringen.
Herausgekommen ist ein monumentales Epos mit atemberaubenden, oft verblüffenden Flugbildern.
„Deutschland von oben“ lädt die Zuschauer zu einem Erlebnis der besonderen Art ein. Mit der CineflexHelikopter-Kamera schweben sie
über ein Land, dessen Vielfalt und
Schönheit sich aus der Vogelperspektive auf eine ganz neue Art erschließt: vom Wattenmeer bis zum
Watzmann-Gipfel, von Frankfurts
Skyline bis zu Dresdens Elbflorenz,
von den Steinböcken auf den Gipfeln der Oberstdorfer Alpen bis zu
den neu geborenen Kegelrobben
auf der Helgoland-Düne. Begleitet
werden die Bilder von einem Soundtrack, der eigens vom Hollywooderfahrenen Komponisten Boris Salchow für den Film komponiert wurde. Live gespielt durch das RadioSinfonieorchester Pilsen und kombiniert mit den magischen Bildern
des Films bietet sich dem Publikum
ein cineastisches Erlebnis von großer Intensität. „Deutschland von
oben“ - das bedeutet schwindelerregende Höhen und freier Fall, ungewohnte Perspektiven und preisgekrönte Aufnahmen, majestätisches
Dahingleiten und außergewöhnliche Einblicke.
Veranstaltungsdatum: 28.12.2014
Liederhalle Stuttgart, Hegel-Saal
Berliner Platz 1-3
D-70174 Stuttgart
www.stuttgartkonzert.de
72
Messe
© Dekumo
Vortrag / Lesung © Archtect@Work
Messe
© Antiquariat Günter Linke
Messe
11. DEKUMO
Die Zeit der großen Jagd auf Dinge
für den Gabentisch. Die Dekumo
Stuttgart hat sich seit 2004 mit konstantem Aussteller- und Besucherwachstum als echte designorientierte
Veranstaltung mit Charakter und
besonderer familiären Atmosphäre etabliert. Es werden interessante
und erfrischende Neuigkeiten aus
Design, Kunst und Mode präsentiert.
Die Dekumo ist dabei ein Ort offener
Begegnungen: Designer und Interessierte haben die Gelegenheit, in
einer bunten und inspirierenden
Atmosphäre ins Gespräch zu kommen und dabei gut und originell
gestaltete Dinge zu erstehen.
Zeitraum: 05. bis 07.12.2014
Kulturniederlassung SÜDWEST
Ex-Mercedes Benz Niederlassung
Türlenstraße 2
70191 Stuttgart
www.dekumo.de
NEWS
AKTUELLES AUS STUTTGART
© Stefan Wernz, Köln
Auszeichnung
DEUTSCHER INNENARCHITEKTUR
PREIS 2014 ENTSCHIEDEN!
Mit dem Deutschen Innenarchitektur Preis 2014
zeichnet der BDIA Bund Deutscher Innenarchitekten zum achten Mal innovative Projekte aus,
deren „innere Architektur“ vorbildlich konzipiert, gestaltet und ausgeführt ist. Der Deutsche
Innenarchitektur Preis ist der einzige Preis in
Deutschland, der sich exklusiv der Qualität der
Innenarchitektur widmet. Die Projekte haben
Signalwirkung, sie sind Statement einer Generation und zeigen die Herausforderungen ihrer
jeweiligen Zeit.
und Materialität der Dinge – und vor allem auf
die Bedürfnisse der Menschen, die das Innere
der Architektur nutzen und beleben. Eine Einbindung dieser hochqualifizierten Spezialisten
garantiert einen Mehrwert für jedes Bauvorhaben
– ob klein oder groß –, damit Gebautes in allen
Maßstäben optimal funktioniert und unsere
Umwelt nachhaltig bereichert“.
gibt „Places of spirit“ Einblicke in die Interaktion
von Design, Kunst, Architektur und Mode. Dabei
behandelt das Magazin – von Purismus bis Poesie
– in ganz vielfältigen Perspektiven Authentizität
und Luxus gleichermaßen.
„Places of Spirit“ erscheint zweimonatlich im
Zeitschriftenhandel und ist im Abonnement
sowie als E-Paper und App erhältlich.
Unter den insgesamt 23 Innenarchitektinnen
und Innenarchitekten, die im Rahmen des
Preises mit ihren Projekten als Preisträger oder
Ausgezeichnete geehrt wurden, sind fünfzehn
Mitglied im BDIA Bund Deutscher Innenarchitekten.
www.bdia.de
Lesetipp
Der 1. Preis geht an die Düsseldorfer Innenarchitektin Bettina Kratz von kplus konzept
GmbH für die Umsetzung des innovativen
Shop-Konzeptes „Open Space“ im Basement
der Köln Arcaden.
Den 2. Preis erhält Monika Lepel von Lepel &
Lepel Architektur Innenarchitektur aus Köln für
die Neugestaltung des Altarraums der Evangelischen Lutherkirche, Düsseldorf .
Der 3. Preis geht an Professor Jens Wendland von
raumkontor aus Düsseldorf für den Messestand
„Das Tapetenhaus“.
„Dieser Preis ist ein bedeutendes Format, um die
Qualität und das umfassende Leistungsspektrum
von Innenarchitektinnen und Innenarchitekten
der Öffentlichkeit zu präsentieren“, sagt BDIA
Präsidentin Vera Schmitz in ihrer Eröffnungsrede. „Kein Gebäude soll ohne die Beteiligung
von Innenarchitektinnen und Innenarchitekten geplant werden. Innenarchitektinnen und
Innenarchitekten beziehen sich in ihrer Konzeption immer auf das Innere: auf die Struktur
EIN LESETIPP: PLACES OF SPIRIT
– INSPIRATIONEN ZUM FEST
Alle zwei Monate erscheint das Magazin „Places
of Spirit“, das in die Welt von Design, Kunst,
Architektur und Mode entführt und in der aktuellen Ausgabe jede Menge Inspirationen für
das Weihnachtsfest bereithält. Als Trendmonitor
für Home, Style and Art spricht das Coffeetable
Magazin vor allem diejenigen an, die Wert auf
gehobenen Lifestyle legen und sich in diesem
Ambiente auch zu Hause fühlen.
Dank unterschiedlicher Papierarten, individueller
Typografie und opulenter Bildsprache kommt
„Place of Spirit“ als ansprechendes Gesamtwerk
daher, das sowohl optische als auch haptische
Erlebnisse bietet. In die drei Bücher „Scout“, „Inspiration“ und „Fascination Nature“ unterteilt,
73
IMPRESSUM
CUBE 04 | 14
Das Stuttgarter Magazin für Architektur,
modernes Wohnen und Lebensart
Chefredaktion
Gerrit Menke (verantwortlich)
Folker Willenberg (verantwortlich)
Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf, Telefon 0211-650264-0
Verlag
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Sitz und Registergericht: Düsseldorf, HRB 64429
Geschäftsführung
Gerrit Menke, Folker Willenberg
Redaktion
Bettina Schön, Dunja Hennes, Birgit Schmolke, Harriet Keil,
Daniela Endrulat, Folker Willenberg, Gerrit Menke,
Elena Berkenkemper, Kunst und Kultur: Heiko Cramer
Gesamtanzeigenleitung
Gerrit Menke
Verlagsdirektion Stuttgart
Harriet Keil
Julius-Hölder-Str. 36
70597 Stuttgart
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keil@cube-magazin.de
Artdirektion
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DESIGN A N DR E AS R EICH L I N
PAT EN T I ERT
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