Geheimnisvolles Afrika!
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Geheimnisvolles Afrika!
berg bau 7 Juli 2012 63. Jahrgang K 10978 Offizielles Organ des RDB e.V. Ring Deutscher Bergingenieure Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Sonderschau 2012 Geheimnisvolles Afrika! 26. - 28. Okt. 2012 – African Secrets www.munichshow.com LOPXIPX]QFSGPSNBODF]SFMJBCJMJUZ &/&3(*&7&35&*-6/( "650."5*4*&36/( '6/,5&$)/0-0(*& 53"/410355&$)/*, "64#"65&$)/*, NFISSBVTIPMFONJUVOT 6OTFSF )FJNBU JTU %FVUTDIMBOE 6OTFS 3FWJFS JTU EJF 8FMU 8JS BSCFJUFO XFMUXFJU LVOEFOOBI NJU/JFEFSMBTTVOHFOJOEFOCFEFVUFOEFO#FSHCBVSFHJPOFO6OTFSF4ZTUFNMÎTVOHFOGÔSEFOJOUFS OBUJPOBMFO6OUFSUBHFCFSHCBVÔCFS[FVHFONJUFG÷[JFOUFS5FDIOJLEVSDIEBDIUFO,PO[FQUFOWFS M¼TTMJDIFN4FSWJDF6OTFSF1IJMPTPQIJFJTUFJOGBDIJNNFSCFTTFSXFSEFOVNHVU[VCMFJCFO CFDLFSNJOJOHDPN 7 Juli 2012 63. Jahrgang berg 7 bau berg bau K 10978 Offizielles Organ des RDB e.V. Ring Deutscher Bergingenieure Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Sonderschau 2012 Geheimnisvolles Afrika! Offizielles Organ des RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure. Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften. 26. - 28. Okt. 2012 – African Secrets www.munichshow.com Titelbild: Tansanit-Kristall auf Muttergestein – Tanzanite One Mine, Tansania, Afrika Gestaltung: Michaela Pielsticker, Grafik & Illustration Pielsticker, Saal 4, 59846 Sundern, Tel.: 02395/2127755, Fax: 02395/2127756, E-Mail: pielsticker@saal4.de, Internet: www.saal4.de Inhaltsübersicht 290 bergbau aktuell 311 Industrie Bergbaufolgelandschaft 292 Regenerative Energiepotenziale des Steinkohlebergbaus 313 315 316 Journal Journal/Veranstaltungen Veranstaltungen Dipl.-Ing. Jürgen Eikhoff, Herne Steinkohlenpolitik 296 War die Aufgabe der Revisionsklausel ein Fehler? Beurteilung unternehmerischer Flexibilität im deutschen Steinkohlebergbau auf Basis von Realoptionen Dr.-Ing. Ansgar Bendiek, Essen Journal 300 Wiederaufnahme des Graphitabbaus in Kropfmühl Gebirgsbeherrschung 301 Entwicklung eines Mehrfachmessankers Dr.-Ing. Martin Kaufmann, M. Techn., Emsbüren Geologie 304 Erdbeben – Eine zerstörerische Naturgewalt Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth, Heringen Aufbereitung und Veredelung 307 90 Jahre Flotationschemie – 90 Jahre Xanthate Dr.-Ing. Gerd Falkenhain, Bochum 42. Delegiertenversammlung 317 1. Teil – Bergmännische Feierstunde 318 2. Teil – Arbeitstagung der Delegierten Veranstaltung 323 TU Clausthal – 12. Altbergbau-Kolloquium vom 08. bis 10.11.2012 RDB-Ausschuss für Renten und Pensionen 324 Rentenanpassungen zum 01.07.2012 RDB e.V. 326 RDB-Mitteilungen 327 RDB-Veranstaltungen 327 RDB-Mitteilungen Nachruf 328 Professor Herbert Schreiber – Bergschullehrer und langjähriger Professor an der Technischen Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum verstarb 93jährig am 17.06.2012 329 RDB-Mitteilungen 336 RDB-Info/Impressum 291 311 Stellenanzeige Stellenanzeige Buchbesprechungen 310 Beitrag zur Geschichte des Meggener Bergbaus – dargestellt nach alten Original-Dokumenten 1853 bis 1992 334 Mythos Krupp – Der Katalog zur Ausstellung im Ruhr Museum noch bis zum 04.11.2012 3. Umschlagseite Der saarländische Steinkohlenbergbau – Dokumentation seiner historischen Bedeutung und seines kulturellen Erbes Vorschau 8/2012 ● ● ● Doppelwalzenbrecher oder Sizer-Einsatzmöglichkeiten und Grenzen bei der Primärzerkleinerung igm-Roboter mit Laservermessung zum wirtschaftlichen Reparaturschweißen von Tagebauausrüstungsteilen Numerische Modellierung granularer Böden mittels der Distinkten-Elemente Methode unter besonderer Berücksichtigung relevanter kornspezifischer Eigenschaften bergbau 7/2012 289 berg ll e u t bau ak 10 000 Menschen verabschieden Saarbergbau Die Abschlussveranstaltung für den saarländischen Steinkohlenbergbau fand auf der Anlage Duhamel in Ensdorf statt. Festakt und Mettenschicht bildeten einen würdevollen Rahmen. Kirchenglocken läuten zum Ende der Bergbauära im ganzen Land. „Es wird ein schwerer Tag, aber gemeinsam werden wir auch die letzte Schicht mit Stolz verfahren“, sagte Friedrich Breinig, Leiter des Bergwerks Saar, beim Festakt auf der Anlage Duhamel in Ensdorf. Vor über 400 geladenen Gästen würdigte RAGVorstandsvorsitzender Bernd Tönjes die „epochale Bedeutung“ der Steinkohlenförderung für die Entwicklung des Saarlandes. Als lange Zeit größter Arbeitgeber, Auftraggeber und Ausbilder des Landes könne der Saarbergbau zudem auf große technische Leistungen verweisen. Abschied vom Steinkohlen-Bergbau im Saarland – Viele Tausend Besucher kamen zur Mettenschicht auf das Bergwerk Saar in Ensdorf Foto: RAG An der Abschlussveranstaltung zum Auslauf des Saarbergbaus am 30.06. nahmen ebenso wie der RAG-Vorstand und Vertreter der Mitbestimmung auch zahlreiche Ehrengäste teil – darunter Bundesumweltminister Peter Altmaier, die Ministerpräsidentin des Saarlands Annegret Kramp-Karrenbauer, die Landesregierung des Saarlands, der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis sowie Europa-, Bundestags- und Landtagsabgeordnete. Zudem zählten zahlreiche aktive und ehemalige Führungskräfte des Bergbaus zu den Gästen. Auch Vertreter von Kommunen, Behörden, Verbänden, Körperschaften und Unternehmen des Saarlandes kamen auf Duhamel zusammen. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte im RAG- Konzern, Ludwig Ladzinski, bedauerte den Rückzug des Bergbaus, unterstrich jedoch die Wahrung der Sozialverträglichkeit. Nach einem Konzert der Bergkapelle der RAG an der Saar und des Saarknappenchores begann eine Mettenschicht. Am Abend läuteten landesweit die Kirchenglocken. Ein Bergmann überreichte RAG-Vorstandsmitglied Jürgen Eikhoff das letzte Stück Saarkohle. Eine riesige Grubenlampe leuchtete in der Dunkelheit. Das gemeinsam gesungene „Steigerlied“ setzte den Schlusspunkt unter den Abschied. Internet: www.rag.de RAG Montan Immobilien startet 2. Stufe im Werkstattverfahren auf dem Immobilienstandort Welterbe Zollverein Die RAG Montan Immobilien startete mit der Phase Hochbau die 2. Stufe des Werkstattverfahrens zur Entwicklung des Neubaugürtels im Südosten der Kokerei Zollverein. Auf dem UNESCOWelterbe Zollverein in Essen soll in direkter Nachbarschaft ihres neuen Unternehmenssitzes ein hochwertiger Büroimmobilienstandort entwickelt werden. Bis Anfang September sollen 4 qua290 bergbau 7/2012 lifizierte Architekturbüros einen eigenen dem Welterbeanspruch angemessenen Entwurf für neue Bürogebäude auf rund 3 ha Fläche erstellen, mit dem die Vermarktung des Welterbestandorts vorangetrieben werden kann. Entwurf für die Neubauten Foto: RAG Montan Immobilien Diese Entwürfe werden als „Angebote“ verstanden, die mit künftigen potentiellen Nutzern diskutiert und die in einer großen Flexibilität umgesetzt werden können. Präsentiert werden sie der Öffentlichkeit im Oktober auf der EXPO Real in München. Die teilnehmenden Architekturbüros sind Bahl Architekten BDA aus Hagen, Dietrich / Untertrifaller Architekten ZT GmbH aus Bregenz, HPP Hentrich-Petschnigg & Partner GmbH + Co. KG aus Düsseldorf sowie Schulz & Schulz Architekten GmbH aus Leipzig. Betreut wird das Verfahren vom Büro scheuvens + wachten aus Dortmund. In einer 1. Phase, der Werkstattphase Städtebau, entwickelten die Architekturbüros nach einer viertägigen Entwurfswerkstatt auf Zollverein erste Entwürfe für Neubauten auf der Kokerei Zollverein. Dabei nahmen sie die vorliegende Masterplanung des Büros ASTOC Architects and Planners auf. Ende Mai gab ein Expertengremium unter anderem aus Vertretern von RAG Montan Immobilien, Stiftung Zollverein, Denkmalbehörde und Stadt Essen ein Votum ab, welchem Entwurf die weitere Planung durch die Architekturbüros folgen soll. Die Wahl fiel dabei auf die Arbeit des Büros Dietrich / Untertrifaller Architekten aus Bregenz. Internet: www.rag-montan-immobilien.de Wärme aus Grubenwasser kurz vor der Förderung In dem gemeinsamen Forschungsprojekt der Stadtwerke Bochum und der RAG Aktiengesellschaft zur Wärmenutzung des Grubenwassers an der stillgelegten Zeche Robert Müser gingen die beiden Partner einen der letzten Meilensteine des Projektes an. Am 21.05. wurde das sogenannte Wasserschloss, der zentrale Verteiler des Grubenwassers, geöffnet und mit den neu installierten Wärmetauschern verbunden. „Das Projekt ist in dieser Art einmalig in Deutschland. Dank der Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und können wir am Beispiel Robert Müser Erfahrungswerte sammeln und das gewonnene Knowhow vielleicht auch auf andere stillgelegte Zechen übertragen“, erklärt Dietmar Spohn, Geschäfts- Förderturm der stillgelegten Zeche Robert Müser, aus der bald Grubenwässer zur führer der Stadtwer- Wärmegewinnung gefördert werden sollen Foto: RAG ke Bochum. berg ll e u t bau ak „Die RAG verfügt mit dem jährlich gehobenen Grubenwasser von 80 Mio. m3 allein an der Ruhr über ein erhebliches Wärmepotenzial. Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt mit den Stadtwerken Bochum umgesetzt werden konnte und hoffen, dass das Projekt eine Leuchtturmwirkung besitzt, um mit der gewonnen Erfahrung weitere Projekte zur Wärmenutzung aus Grubenwasser realisieren zu können“, betont der zuständige RAG-Direktor Dr. Peter Fischer. „Robert Müser ist ein Beispiel dafür, wie die RAG mit ehemaliger bergbaulicher Infrastruktur umgeht. Mit Ideen und Projekten zur Gewinnung Erneuerbarer Energie versuchen wir, unseren Teil zum Strukturwandel in den Bergbauregionen zu leisten.“ Seit Herbst letzten Jahres installierten die Stadtwerke Wärmetauscher und Leitungssysteme, um das 20 °C warme Grubenwasser zur Beheizung der umliegenden Gebäude zu nutzen. Zukünftig werden die Willy-Brandt-Gesamtschule, die Von-WaldhausGrundschule und die angrenzende Hauptwache der Bochumer Feuerwehr mit Wärme versorgt. Dank der natürlichen Erdwärmenutzung können mindestens 245 t Kohlendioxid/a gegenüber einer konventionellen Wärmeversorgung eingespart werden. Und so funktioniert das neue Verfahren: Ein Wärmetauscher an der Schachtanlage überträgt die Wärme des aus 570 m Teufe geförderten Grubenwassers an einen mit Wasser betriebenen Zwischenkreis. Beide Medien fließen in separaten Rohrleitungen, so dass zwar die Wärme übertragen wird, das Grubenwasser jedoch keinen direkten Kontakt zum Zwischenkreis hat. „Das Grubenwasser weist einen erhöhten Salzgehalt auf, daher hilft uns der Zwischenkreis auch wirklich nur die Wärme aus dem Grubenwasser zu übertragen“, erklärt Thomas Schönberg, Pressesprecher der Stadtwerke Bochum. Wärmepumpen und ein Blockheizkraftwerk unterstützen die neue Technik, so dass je nach Bedarf das Temperaturniveau für Schwimmbecken und Duschen auf bis zu 50 °C angehoben werden kann. Internet: www.rag-deutsche-steinkohle.de Weg frei für unterirdische CO2-Speicher Bund und Länder haben sich nach monatelangem Stillstand überraschend auf eine Rechtsgrundlage für die unterirdische CO2Speicherung geeinigt. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat billigte mit knapper Mehrheit einen Kompromissvorschlag zum sogenannten CCS-Gesetz, der der FTD vorliegt. Der Gesetzentwurf lag durch den heftigen Widerstand einiger Bundesländer seit dem vergangenen Sommer auf Eis. Nun ist der Weg frei für eine Verabschiedung des Gesetzes in der kommenden Woche. Die unterirdische CO2-Speicherung ist in der Bevölkerung hoch umstritten. Sie gilt als Schlüsseltechnologie, um auch in Zeiten von Klimaschutz und Emissionshandel noch Industrieproduktion und fossile Kraftwerke zu ermöglichen. Doch die politische Einigung kommt möglicherweise zu spät. Denn durch die lange Hängepartie gibt es kein CCS-Vorhaben mehr in Deutschland. Im Dezember 2011 trennte sich der Energiekonzern Vattenfall aus Frust über die Politik von seinem 1,5 Mrd. € teuren Pilotprojekt in Brandenburg. Der Kompromiss sieht vor, dass es den Ländern etwas schwerer gemacht wird, ihr Landesgebiet für CCS zu sperren. Zwar dürfen sie weiterhin bestimmen, dass eine Erprobung und Demonstration der dauerhaften Speicherung nur in bestimmten Gebieten zulässig ist oder in bestimmten Gebieten unzulässig ist. Doch nun sind die Länder dabei zur Abwägung verpflichtet. Mögliche Ausreden für CCS-Gegner sind „geologische Besonderheiten der Gebiete“, eine alternative Nutzung der unterirdischen Hohlräume zum Beispiel als Gas- oder Druckluftspeicher oder „andere öffentliche Interessen“ wie Wohnbesiedlung oder Tourismus. Besonders Niedersachsen und Schleswig-Holstein wehren sich gegen CCS, Brandenburg wiederum wollte kein Gesetz, aus dem alle anderen aussteigen können. Im Vermittlungsausschuss tra- Stellenanzeige ten die Länder nach Informationen von Teilnehmern gespalten auf. Während Schleswig-Holstein bei seiner ablehnenden Haltung blieb, ließ sich Niedersachsen auf den Kompromiss ein. Auch Brandenburg stimmte mit Ja. Die Grünen sprachen sich gegen den Kompromissvorschlag aus. Die Einigung sieht außerdem vor, dass nur noch weniger und kleinere Speicher gebaut werden dürfen als ursprünglich geplant. So wird die maximale Größe von zuvor 3 Mio. t Kohlendioxid auf 1,3 Mio. t gesenkt. In ganz Deutschland soll es statt 8 nur noch maximal 4 Speicher geben. Mit dem CCS-Gesetz will die Politik die Chance wahren, doch noch ihr Förderprogramm für neue Kraftwerke einzuführen, das für die Energiewende gebraucht wird. Denn die EU-Kommission verlangt, dass subventionierte Kraftwerke CCS-fähig sind. In Deutschland scheiterte das bislang schon am mangelnden Rechtsrahmen. In der Energiebranche empfindet man die Einigung jedoch als verspätet. Schließlich gibt es angesichts der jahrelangen Rechtsunsicherheit keine Investoren mehr. Auch in der Politik gibt es selbstkritische Töne: „Eigentlich entscheiden wir über nichts mehr“, sagte ein CDU-Unterhändler der FTD. Für die Fördermilliarden, die die EU-Kommission für CCS-Pilotprojekte auslobt, kommt die Einigung wahrscheinlich ebenfalls zu spät. Internet: www.ftd.de RAG Mining Solutions und SDIC Coal unterzeichnen Rahmenvertrag Ende Juni 2012 hat die RAG Mining Solutions einen Rahmenvertrag mit dem chinesischen Bergbauunternehmen SDIC Coal unterschrieben. Der Vertrag regelt die weitere Zusammenarbeit der beiden Unternehmen auf den Gebieten derAusbautechnik sowie Automation. In einer feierlichen Zeremonie unterschrieben Dr. Martin Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Mining Solutions GmbH und Liu Yi, Geschäftsführer der SDIC Coal und Vorstandsmitglied der SDIC Holding einen Rahmenvertrag, der die Zusammenarbeit beider Unternehmen für die nächsten beiden Jahre regelt. SDIC Coal plant bis zum Jahr 2014 in den chinesischen Regionen Xinjiang und Shanxi den Bau weiterer Steinkohlenbergwerke. Hierbei möchten die chinesischen Vertragspartner auf das Know-how der RAG Mining Solutions zurückgreifen. Im Fokus der geplanten gemeinsamen Projekte stehen die Themen Ausbautechnik und Automation. Bereits im Jahr 2011 hatte die SDIC Xinji Energy Company Limited die RAG-Tochter mit der Durchführung von Projekten im Bereich der Logistik, Ausbautechnik und der Vorleistungsplanung beauftragt. Schulungen chinesischer Ingenieure vor Ort und in Deutschland, die durch Fachleute der RAG Mining Solutions in Zusammenarbeit mit Experten der Bergwerke und Servicebereiche realisiert wurden, rundeten damals die Engineering- und Consulting-Dienstleistungen ab. Internet: www.ragms.de bergbau 7/2012 291 Bergbaufolgelandschaft „Regenerative Energiepotenziale des Steinkohlebergbaus“ Dipl.-Ing. Jürgen Eikhoff, Herne* Dieser Beitrag soll die so genannten „grünen Aktivitäten und Gedanken“ der RAG darstellen. Dies mag für manch einen auf den ersten Blick vielleicht etwas verwundern, liegt doch unser Kerngeschäft nicht bei den regenerativen Energien, sondern in der Gewinnung deutscher Steinkohle – dies allerdings befristet bis zum festgelegten Auslauftermin Ende 2018. Die von Politik und Presse gerade in der jüngeren Vergangenheit mit großem Interesse aufgenommenen „grünen Themen“ der RAG sollen diesen Auslauf nicht nur begleiten, sondern darüber hinaus auch eine Perspektive über das Jahr 2018 hinweg bieten. Für uns steht fest: Das Thema „Regenerative Energien“ ist in vielerlei Hinsicht enger mit dem Bergbau verbunden, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Es basiert letztlich auf der Kompetenz, die wir Bergleute innerhalb vieler Jahrzehnte unter und über Tage gesammelt haben. Beispielhaft genannt seien hier vor allem das Flächenmanagement auf ehemaligen BW- Standorten, das gesamte Thema Grubenwasserhaltung, die vielfältige Haldenbewirtschaftung und nicht zuletzt die Erstellung und Unterhaltung beliebiger Hohlräume unter Tage, seien es Strecken oder Schächte (Bild 1). In Summe geht es also um Bergbautypische Infrastrukturen, die wir heute, vor allem aber in Zukunft – und damit auch nach Auslauf des Bergbaus - einer sinnvollen Nutzung zuführen wollen. Und hier bietet sich eben eine Nachnutzung durch Erneuerbare-Energie-Projekte an verbunden mit dem großen Vorteil, dass wir als RAG nicht nur einen sinnvollen Beitrag zur Energiewende leisten, sondern damit auch die Folgekosten des Bergbaus z. T. *Dipl.-Ing. Jürgen Eikhoff RDB-Mitglied Mitglied des Vorstandes der RAG Aktiengesellschaft RAG Aktiengesellschaft Shamrockring 1 44623 Herne Tel.: 02323/15-0 / Zentrale E-Mail: juergen.eikhoff@rag.de Internet: www.rag.de Bergbau-Know-how als Basis für erneuerbare Energien Flächenmanagement Haldenbewirtschaftung Der große Vorteil der über Jahrzehnte hinweg geschütteten Halden hier bei uns im Ruhrgebiet ist die Tatsache, dass aufgrund der Höhenlage küstenähnliche Windverhältnisse vorherrschen. Somit bieten sie also eine hohe Auslastung von Windkraftanlagen. Bei dem bisher größten Projekt in diesem Bereich haben die Emscher-LippeEnergie und die Evonik-Tochter MinGasPower auf Gelsenkirchens höchstem Windenergie Geothermie Biomasseanbau Grubenwasserwärme Photovoltaik Stromspeicherung Prozesswärme Wärmespeicherung in Haldenkörpern Schachtsanierung 2 1 Bergbau-Know-how als Basis für erneuerbare Energien 292 bergbau 7/2012 Windkraft Erneuerbare Energien - Projektübersicht Grubenwasserhaltung Streckenauffahrung entlasten können. Die Möglichkeiten der Energieausbeute im Aktionsfeld des deutschen Bergbaus sind sehr vielfältig und betreffen nahezu alle Bereiche der Erzeugung regenerativer Energien. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen der Nutzung untertägiger und übertägiger Ressourcen. Als Beispiel für den u. Tg.-Bereich sei hier nur die Mannigfaltigkeit an vorhandenen Grubenbauen genannt, die zum einen für ein mögliches untertägiges Pumpspeicherkraftwerk, zum anderen aber auch als möglicher Wärmespeicher bzw. als Wärmequelle genutzt werden können. Im übertägigen Bereich sind es vor allem die Haldenkörper sowie die großräumigen Bergbauflächen, die als zukünftige Standorte vor allem für Windräder, Photovoltaik oder Biomasse nutzbar sind (Bild 2). Im Einzelnen soll nun eine Auswahl unserer Projekte im Bereich der regenerativen Energiegewinnung vorgestellt werden. Beginnen möchte ich mit der Windkraft. Februar 2012 3 2 Erneuerbare Energien - Projektübersicht Februar 2012 Bergbaufolgelandschaft Windkraftanlagen Biomasse Bioenergiezentrum auf dem ehemaligen Bergwerksstandort Warndt im Saarland Holzbrikettfabrik Anbau nachwachsender Rohstoffe auf ehemaligen Industrieflächen im Ruhrgebiet Halde Kohlenhuck Halde Rossenray Brennholzhof SaarForst Biomasse Heizkraftwerk Halde Scholven, Gelsenkirchen Anlagen: Nabenhöhe: Halde über Flur: Halde Lohberg zwei mal 2,3 MW 100 m 120 m 4 Standort Haltern 1/2 Februar 2012 3 Windkraftanlagen Februar 2012 5 4 Biomasse Punkt, gemeint ist die 120 m hohe Bergehalde Scholven, 2 baugleiche Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 4,6 MW errichtet. Seit Mitte November 2010 speisen sie Strom für bis zu 5 000 Haushalte ins Netz. Eine andere etwas kleinere Windkraftanlage mit einer Nennleistung von 1,5 MW steht auf der Halde Hoppenbruch in Herten und wurde bereits 1997 in Betrieb genommen. Dies sind bisher die beiden einzigen aktiven Windkraftanlagen auf Halden. Weitere Projekte dieser Art jedoch sind bereits in der Planung bzw. Umsetzung. So soll im nächsten Jahr am linken Niederrhein in Moers auf der Halde Kohlenhuck ein 16 MW-Windpark mit voraussichtlich 5 Windkraftanlagen entstehen. Die Vorbereitungen dazu erfolgen durch die ENNI RMI Windpark Kohlenhuck Projektgesellschaft, an der die ortsansässige Energieversorger-Unternehmensgruppe ENNI sowie auch unsere RAG Montan Immobilien GmbH beteiligt sind. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass unsere Tochter RAG Montan Immobilien inzwischen den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen als neues Geschäftsfeld aufgebaut hat und sich zunehmend an der Planung und Investition beteiligt. Weitere hier im Bild genannte Flächen wie die Halden Lohberg und Rossenray sowie die Tagesfläche der ehemaligen Schachtanlage Haltern 1/2 werden derzeit geprüft. Und auch im Saarland gibt es geeignete Standorte (Bild 3). Biomasse Neben der Windkraft ist Biomasse eine weitere Form der regenerativen Energieerzeugung. Aufgrund ihrer Verlässlichkeit zählt sie sogar zu den Stromversorgern im Grundlastbereich. Im Saarland ging auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerk Warndt 5 Jahre nach der Stilllegung ein Bioenergiezentrum in Betrieb. Es handelt sich hierbei um ein Heizkraftwerk, das mit natur belassenem Holz befeuert wird. Die Anlage wird pro Jahr mit rund 40 000 t waldfrischem Holz beliefert. Dieses stammt vom SaarForst, der auf dem Gelände darüber hinaus eine Scheidholzaufbereitung und ein Holzlager unterhält. Das Biomasse-Heizkraftwerk hat eine elektrische Leistung von 1,8 MW und eine thermische Leistung von 8 MW. Ein weiteres Biomasse-Projekt wird auch hier im Ruhrgebiet auf dem ehemaligen Zechengelände Hugo 2/5/8 in Gelsenkirchen betrieben. Da kurz- bis mittelfristig keine bauliche Nutzung bzw. Verwertung für dieses Gelände abzusehen war, haben wir uns entschlossen, die Fläche mit schnell wachsenden Bäumen – hauptsächlich Pappeln und Weiden – zu versehen, um sie später in einer Heizkraftanlage zu verwerten. Dieser Biomassepark entstand in Kooperation mit dem NRW Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und der RAG Montan Immobilien. Die auch als sogenannte Kurzumtriebs-Plantage bezeichnete Fläche wurde darüber hinaus als begehbarer Wald angelegt und Wärme aus Grubenwasser Photovoltaik +++ ca. 100 Mio. m Grubenwasser +++ ca. 30°C warm +++ ehem. Mischhalle Pattberg, Moers Mont Cenis, Herne Mischhalle Auguste Victoria, Marl +++ t = 5°C entspricht rd. 0,5 Mrd. kWh/a +++ Niedrigenergiehaus Solarpark Göttelborn, Saarland 6 5 Photovoltaik Gute Wärmedämmung Februar 2012 7 Normale Wärmedämmung Februar 2012 6 Wärme aus Grubenwasser bergbau 7/2012 293 Bergbaufolgelandschaft kann somit auch als Naherholung genutzt werden (Bild 4). voltaik-Anlagen nutzen. Die Umsetzung erfolgt hier über eine Entwicklungsgesellschaft, an der kompetente Firmen aus der Solartechnik sowie unsere Tochter RAG Montan Immobilien beteiligt sind. Soweit zur Photovoltaik (Bild 5). Photovoltaik Kommen wir nun zur Photovoltaik. Die Nutzung von Sonnenenergie ist inzwischen weit verbreitet, vornehmlich im privaten aber auch im industriellen Bereich. Die großflächigen Dächer unserer Kohlenmischhallen drängen sich für die Installation von Photovoltaikanlagen geradezu auf. Vorbild ist die Kohlenmischhalle Pattberg in Moers, die von der Riedel Recycling GmbH mit 9 500 m2 Solarkollektoren bestückt wurde. Diese Anlage liefert bei entsprechendem Wetter Strom für ca. 170 Haushalte. Ein weiteres analoges Projekt steht kurz vor der Inbetriebnahme: So wird die Kohlenmischhalle des Bergwerkes Auguste Victoria vom Investor AV-Solartechnics ebenfalls mit Photovoltaik-Modulen bestückt. Am Ende soll hier eine Nennleistung von 1,3 MW zur Verfügung stehen. Auch auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Mont-Cenis erhebt sich weithin sichtbar die gläserne Mikroklima-Hülle der Akademie Mont-Cenis. Die Stadtwerke Herne setzen hier bereits seit Jahren neue Maßstäbe für eine umweltschonende Energieversorgung mit Solartechnik. Und schließlich ist auch im Saarland auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Göttelborn eine der bisher größten Solaranlagen in Betrieb genommen worden. Diese Anlage mit einer Modulfläche von über 30 000 m2 wurde hier auf einem ehemaligen Absinkweiher errichtet. Mit einer Nennleistung von 4,0 MW war die Anlage der City Solar AG seinerzeit bei Baubeginn eines der weltgrößten Kraftwerke dieser Art. Inzwischen ist sie auf 8,4 MW ausgebaut worden. Im Zuge der Beendigung des Bergbaus im Saarland wollen wir weitere ehemalige Bergbauflächen im großen Stil für Photo- Grubenwasser Nun zu den Nutzungsmöglichkeiten beim Grubenwasser. Eine Begleiterscheinung des Bergbaus und gleichzeitig ein Alleinstellungsmerkmal der RAG im Bereich Erneuerbare Energien ist das tagtäglich zu Tage geförderte Grubenwasser. Es ist durch seine Wärme von im Mittel 30 °C selbst Energieträger. Jährlich werden rd. 100 Mio. m³ an unseren Wasserhaltungsstandorten zu Tage gehoben. Die hieraus gewinnbare Energiemenge reicht aus, um beispielsweise 10 000 Niedrigenergiehäuser mit Wärme zu versorgen. Schon heute wird diese Wärmeenergie in Teilbereichen bereits genutzt – die RAG sucht aber noch nach weiteren Abnehmern. Prädestiniert sind hier vor allem Großabnehmer wie Schulen, Freibäder oder Gärtnereien. Dabei müssen sich derartige Abnehmer nicht zwangsweise in Schachtnähe befinden, es genügt wenn sich die Abnehmer in der Nähe der Leitungstrasse auf dem Wege zur Vorflut befinden. So wurde im Jahr 2007 auf der Zeche Zollverein in Essen ein Gebäude gefunden, das seit dem mit Wärme aus unserem Grubenwasser versorgt wird. Gemeint ist das sicherlich vielen bekannte Sanaa-Gebäude mit seiner eigenwilligen Architektur. Die Energiemenge des gesamten Grubenwasserstroms unseres zentralen Wasserhaltungsstandortes Zollverein bietet jedoch noch Raum, um weitere Gebäude beheizen zu können. Derzeit sind wir in Gesprächen mit den entlang der Leitungstrasse möglichen potentiellen Nutzern (Bilder 6 und 7). Wärme aus Grubenwasser Speicherung Wenn es um die Erzeugung erneuerbare Energien im großem Stile geht so wie es das energiepolitische Programm vorsieht, dann kommt man um das Thema „Speicherung“ nicht herum. Die Zwischenspeicherung von regenerativ erzeugter Energie ist daher für die Zukunft eine zu lösende zentrale Aufgabe, um die zwangsweise entstehenden Schwankungen im Stromnetz ausgleichen zu können. Auch hier wollen wir uns mit unseren Ressourcen einbringen. So verfolgen wir u. a. die Erstellung eines „Pumpspeicherkraftwerk auf der Halde Sundern in Hamm“. Ziel ist es, die auf der Halde geplanten Windkraftanlagen mit einem Pumpspeicherkraftwerk, welches die Fallhöhe von einem oberen Speichersee auf der Halde zu einem unteren See ausnutzt, zu kombinieren. Wir gehen heute davon aus, dass auf diese Weise ca. 15 bis 20 MW zwischengespeichert werden können. Derzeit läuft für dieses Projekt eine Machbarkeitsstudie in Zusammenarbeit mit RWE, deren Ergebnisse wir in der 2. Jahreshälfte erwarten (Bild 8). Pumpspeicherwerke Wenn Ende 2018 bei uns im Ruhrgebiet das letzte Bergwerk ausläuft, könnten Pumpspeicherwerke auch in den alten Grubenbauen bis zu 1 000 m unter dem Revier den wetterabhängigen Ökostrom speichern, und zwar unter Ausnutzung existierender Strukturen. Denn sowohl die Schächte als auch die untertägigen Hohlräume sind vorhanden, d. h. es wären nur verhältnismäßig kleine bauliche Maßnahmen nötig, um mitten im Revier Solar- bzw. Windenergie speichern zu können. Die große Fallhöhe bietet ein enormes Energiepotential, welches es zu nutzen gilt. Vorherige Grundlagenfor- Projekt Energiepark Halde Sundern Einleitstelle Kirche Einleitungstrasse Freibad Siedlung Schule Verwaltung Speicherseevolumen: Fallhöhe: Durchflussmenge: Leistung: Zentrale Wasserhaltung Zollverein 8 7 Wärme aus Grubenwasser 294 bergbau 7/2012 Februar 2012 0,5 Mio. m bis 1 Mio. m ab 20 m 50 m/s 10 MW bis 20 MW 9 8 Projekt Energiepark Halde Sundern Februar 2012 Bergbaufolgelandschaft RAG-Projekte Innovation City Bottrop Projekt Pumpspeicherkraftwerk unter Tage Wärmespeicherung in Haldenkörpern Biomasseproduktion mit warmem Grubenwasser Quelle: Uni DU/E Februar 2012 10 11 Februar 2012 10 RAG-Projekte Innovation City Bottrop 9 Projekt Pumpspeicherkraftwerk unter Tage aufgeführten Beispielen belasschung muss allerdings noch Projekte an der Ruhr sen. Es gäbe noch eine Reihe geleistet werden, da derartige weiterer Projekte. Damit komme Kraftwerke bisher weltweit ohne ich zum Schluss meiner AusfühBeispiel sind. rungen (Bild 10). Viele offene Fragen sind dabei zu klären: So u. a. wo genau Zusammenfassung soll das Wasser im untertägigen Wie Sie sicherlich bemerkt haStreckensystem gespeichert ben, befinden wir uns an vielen werden? Soll es ein offenes Stellen noch am Anfang dessen, oder geschlossenes System was im Bereich der erneuerbasein? Wie bekommt man es ren Energien mit Unterstützung hin, dass das Wasser nach fast Aufbauphase des deutschen SteinkohlenbergGeothermie Windkraft Haldenwärme Planungs- und Genehmigungsphase 1 000 m senkrechten Falls am baus möglich ist. Pumpspeicher Biomasse Photovoltaik Umsetzungsphase u.T., derzeit Ende des Schachtes um 90 °C Trotzdem hat die Anzahl Prozesswärme Pumpspeicher Standortsuche Inbetriebnahme auf Halden umgelenkt wird? Wie sehen der bisherigen Projekte – wie derartige Turbinen aus, vor aldiese Übersicht vom Ruhrgebiet lem wie kommen die tonnenim Bild 11 demonstrieren soll – schweren Turbinen durch den 11 Projekte an der Ruhr bereits ein Ausmaß erreicht, auf Schacht? Denn ein Einbau am das wir auch ein wenig Stolz Stück wie in normalen Kraftwersind (Bild 11). ken ist nicht möglich. Und schließlich, wie auf der Südflanke des Haldenkörpers inUns ist es wichtig, dass wir bei all den sieht am Ende die betriebswirtschaftliche stallieren. Spezielle Leitungen sollen dann Projekten nicht alleine agieren. Die Zuein von den Sonnenkollektoren erwärm- sammenarbeit mit weiteren EnergieunKalkulation aus? Es gibt also in diesem Zusammenhang tes Medium in den Haldenkörper führen, ternehmen, Wohnungsbaugesellschaften noch einiges zu klären. Was die Energieer- um ihn im Sommer quasi aufzuheizen. sowie Hochschulen und Städten sollen nezeugung betrifft, so gehen wir davon aus, Im Winter soll diese gespeicherte Wärme ben einer guten Umsetzung am Ende auch dass je nach Menge und Fallhöhe des dann wieder für die Gebäudeversorgung eine breitgefächerte Akzeptanz fördern. Für die RAG ergeben sich finanzielle Wassers 120 bis 360 MWh machbar sind. zurück gewonnen werden. Hier stehen wir Derzeit tüfteln Experten der Uni Duisburg- zugegeben noch am Anfang der Entwick- Chancen dadurch, dass Flächen und ImEssen sowie Bochum an einem realisier- lungen. mobilien wirtschaftlicher, effizienter und Weiter vorangeschritten im Rahmen nachhaltiger genutzt werden können. Wir baren Konzept (Bild 9). von Innovation-City ist jedoch die Idee, mit sind davon überzeugt, dass wir im RahHilfe des warmen und salzhaltigen Gru- men unserer Möglichkeiten Impulse für Innovation City Zum Schluss noch einige Aspekte, die benwassers Biomasse zu produzieren. eine zukunftsfähige Branche geben könwir im Zuge des Projektes Innovation City Gedacht ist hier an eine spezielle „schnell nen, die sich positiv auf den Strukturwanwachsende“ Wasserlinsenart, die gleich- del der Region auswirken werden. Und: in Bottrop umsetzen möchten. So wollen wir in Zusammenarbeit mit zeitig das Grubenwasser abkühlt, reinigt sowohl Politik als auch die betroffenen Fraunhofer untersuchen, ob ein Halden- und von der Salzfracht befreit. Möglicher- Kommunen kommen ihren energiepolitikörper auch als Wärmespeicher genutzt weise hat bereits ein Unternehmen vom schen Zielen ein Stückchen näher. werden kann. Dabei soll anhand der Niederrhein die für diese Zwecke optimale derzeit noch betrieblich genutzten Halde Wasserpflanze gefunden. In den nächsten Bildquellen: RAG Schöttelheide geprüft werden, ob die Pro- Monaten wollen wir zusammen mit der zesswärme von Solar-Anlagen im Halden- Emscher-Lippe-Wassertechnik die Fähigkörper gespeichert werden kann. Gedacht keiten dieser Wasserlinsen überprüfen. An dieser Stelle möchte ich es bei den ist an eine Photovoltaik-Anlage, die wir Ahlen Marl Hamm Wesel Recklinghausen Gelsenkirchen Bottrop Herne KampLintfort Dortmund Bochum Duisburg Essen 12 Februar 2012 bergbau 7/2012 295 Steinkohlenpolitik War die Aufgabe der Revisionsklausel ein Fehler? Beurteilung unternehmerischer Flexibilität im deutschen Steinkohlebergbau auf Basis von Realoptionen Dr.-Ing. Ansgar Bendiek, Essen* Der Autor analysiert die Entscheidung zur Aufgabe der Revisionsklausel und damit der Aufgabe unternehmerischer Flexibilität auf Basis der Optionspreistheorie und Nutzung von Absicherungsinstrumenten (Derivaten) im Steinkohlenhandel (1). Dabei wird nur der Fall einer subventionslosen Fortführung der Steinkohlenförderung und nicht der in der Revisionsklausel ursprünglich vorgesehenen subventionierten Förderung betrachtet. Im Ergebnis wurde durch die Aufgabe der Revisionsklausel ein Wert in Höhe der Realoption von ca. 819 Mio. € vernichtet. Mit der Politik sollte vereinbart werden, eine erneute Überprüfung der subventionslosen Fortführung des Steinkohlebergbaus zum Ende 2015 zu treffen. Zu diesem Zeitpunkt könnten die Absatzpreise für die Jahre 2019 bis 2021 über am Markt erhältliche Forwards abgesichert werden. Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Betrieb wäre ein weiterer Anstieg des Steinkohlepreises von 3,1% p.a., was etwas oberhalb der aktuellen Inflationsrate liegt und vor dem Hintergrund steigender Ölpreise und sich verknappender Ressourcen realistisch erscheint. Es wird die subventionslose Fortführung des Steinkohlenbergbaus um 3 Jahre, für die Jahre 2019 bis 2021, untersucht. Die Möglichkeit auf Fortführung des Steinkohlenbergbaus bietet die Option die Fördermenge von 11 Mio. t SKE p.a. für die Jahre 2019 bis 2021 zu den entsprechenden Produk296 bergbau 7/2012 tionskosten (2) zu beziehen. Ein positiver Optionswert gibt den Wert der unternehmerischen Flexibilität (der Möglichkeit zur Fortführung des Bergbaus) an. Er bedeutet nicht automatisch die Fortführung der Steinkohlenförderung. Diese Entscheidung sollte zum Ende des Jahres 2015 getroffen werden. Dieser Zeitpunkt würde mit einer Restlaufzeit von 3 Jahren für alle Beteiligten ausreichend Planungssicherheit und die Möglichkeit zur Aus- und Vorrichtung neuer Betriebspunkte bieten. Wenn zu diesem Zeitpunkt die zukünftigen Weltmarktpreise oberhalb der Produktionskosten liegen, könnte sich das Bergbauunternehmen diese Preise durch Forwards sichern. Dann sollte (müsste aufgrund wirtschaftlicher Kriterien) der Steinkohlenbergbau in Deutschland fortgeführt werden. Steinkohlefinanzierungsgesetz Das Steinkohlefinanzierungsgesetz bildet die rechtliche Grundlage für die Subventionierung im deutschen Steinkohlebergbau. Im November 2010 wurde, um die EU-Beihilferegelung zu ermöglichen, von der Bundesregierung die Streichung der Revisionsklausel aus dem Steinkohlefinanzierungsgesetz beschlossen. Nach Nachdruck aus der Zeitschrift geo + mining, Ausgabe 3/2012, Seiten 361 bis 366, mit freundlicher Genehmigung des VGEVerlages, Essen *Dr.-Ing. Ansgar Bendiek Selma Lagerlöf Straße 9 45481 Mühlheim Tel.: 0172/2305579 E-Mail: bendiek@t-online.de der ersten Beratung im Bundesrat und Lesung im Deutschen Bundestag im Februar 2011, wurde der Gesetzentwurf der Bundesregierung Mitte April 2011 vom Bundestag verabschiedet. Zuvor hatte der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie des Bundestages, auf Basis einer am 11.04.2011 erfolgten Sachverständigenanhörung, dem Bundestag empfohlen, den Gesetzentwurf anzunehmen. Die abschließende Behandlung des Gesetzes im Bundesrat erfolgte Ende Mai 2011. Das geänderte Steinkohlefinanzierungsgesetz trat nach Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt am 15.07.2011 in Kraft (3). Revisionsklausel und Wege zur Sicherung eines subventionsfreien Bergbaus Die Revisionsklausel hatte eine Überprüfung der Vereinbarung zum Ausstieg aus dem subventionierten Steinkohlenbergbau durch den Deutschen Bundestag zum Ziel. Demnach hätte die Bundesregierung bis spätestens 30.06.2012 einen Bericht vorlegen müssen. „Unter Beachtung der Gesichtspunkte der Wirtschaftlichkeit, der Sicherung der Energieversorgung und der übrigen energiepolitischen Ziele" hätte der Deutsche Bundestag auf Basis dieses Berichts prüfen müssen, ob der Steinkohlenbergbau über 2018 hinaus gefördert werden soll (3). Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie des Bundestages hatte zugleich einen Entschließungsantrag zurückgewiesen, in und mit Brüssel über Wege zur Sicherung der Möglichkeit eines subventionsfreien Bergbaus zu verhandeln. Falls der Weltmarktpreis für Steinkohle aber „in einigen Jahren" eine subventionsfreie Förderung erlaube, „könne man das Thema wieder aufgreifen". [3] Die aktuelle EU-Beihilferegelung besagt, wenn die Bergwerke für die eine Beihilfe gewährt wird, „nicht zu dem Termin geschlossen (werden), der in dem von der Kommission genehmigten Stilllegungsplan festgelegt ist, so fordert der betreffende Mitgliedsstaat den gesamten Beihilfebetrag zurück, der (in dem) von dem Stilllegungsplan abgedeckten Zeitraum gewährt wurde“. [2] [1] Steinkohlenpolitik die Aus- und Vorrichtung vorgenommen werden, was die Kosten entsprechend steigern würde (und bis 2018 auch zu einem höheren Subventionsbedarf führen könnte – was wiederum von der Entwicklung der Weltmarktpreise abhängt), (Bild 3). Entwicklung des Steinkohlepreises 1 Stilllegung im deutschen Steinkohlenbergbau Quelle: nach [3] mit Daten [4] Stilllegung im deutschen Steinkohlenbergbau Kosten der deutschen Steinkohleförderung Seit 1960 sank die Anzahl der fördernden Bergwerke von 146 auf heute nunmehr 4. Die Anzahl der Beschäftigten sank im gleichen Zeitraum von 490 000 auf 21 000, die Förderung von 142,3 auf 12,1 Mio. t verwertbare Förderung in 2011. Zum Erreichen der in der Bergbauplanung festgelegten Ziele sind 2008 konkrete Maßnahmen vereinbart worden. Damals wurde die endgültige Beendigung des Steinkohlenbergbaus im Saarrevier mit dem Förderende des Bergwerks Saar zum 30.06.2012 beschlossen. Desweiteren sieht die Bergbauplanung die Stilllegung des Bergwerks West in Kamp-Lintfort zum Jahreswechsel 2012/2013 vor. Ab 2013 wird die heimische Steinkohlenförderung auf nur 3 Bergwerke in NRW erfolgen: Prosper-Haniel in Bottrop, Auguste Victoria in Marl und Ibbenbüren an der Grenze zu Niedersachsen (4), (Bild 1). In den bestehenden 4 Bergwerken wird derzeit zu Kosten von 152,- € / t SKE, mit einer geplanten Reduzierung um 10,- €/ t SKE bis zum Jahr 2018, gefördert. [5] Diese Kosten wurden ohne Berücksichtigung von Altlasten berechnet. Da sie in den geltenden Subventionszusagen bis 2018 und auch für die Nachlaufphase nach 2018 schon berücksichtigt sind, entstünde der öffentlichen Hand kein zusätzlicher Finanzierungsaufwand. Rein ökonomisch betrachtet sind die Altlasten sogenannte „sunk costs", die für die Fortführungsentscheidung keine Rolle spielen. Für eine fortgeführte und sogar erhöhte Produktion (oder gar neue Schachtanlagen) müssten zusätzliche Investitionen in Steinkohle wird in Kraftwerken, der Stahlindustrie und im Wärmemarkt verwendet. Sie wird nach Produktionsort, Verbrauchsregion und Qualität z. B. Heizwert, Härtegrad, Wasser- und Aschegehalt differenziert gehandelt. Auf den Märkten für viele mineralische Rohstoffe gibt es nicht ein homogenes Gut, sondern auf horizontaler Ebene mehrere gegenseitig substituierbare Produkte. Ihre Preise lassen sich durch Auf- oder Abschläge zu einem Referenzprodukt ausdrücken. Bei den Weltsteinkohlepreisen, zu denen auch deutsche Steinkohle an ihre inländischen Kunden geliefert wird, handelt es sich um Marktpreise. Sie bilden sich im Schnittpunkt der jeweiligen Angebots- und Nachfragefunktion. Der Preis wird damit durch den jeweiligen Grenzanbieter gesetzt. Der Preise für Steinkohle kann damit von den Produktionskosten des einzelnen Anbieters (Bergbauunternehmens) stark abweichen. In einer Käufermarktsituation mit intensivem Wettbewerb auf der Angebotsseite nähern sich die Preise den variablen Kosten des Grenzanbieters an. In einer Verkäufer-Markt-Situation, d. h. bei knappem Angebot oder gar einer Nachfrage an der Kapazitätsgrenze, können die Preise dagegen ein Vielfaches der Kosten betragen. Subventionierung des deutschen Steinkohlenbergbaus Das Gesetz zur Finanzierung der Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus zum Jahr 2018 (Steinkohlefinanzierungsgesetz) vom 20.12.2007 regelt die Höhe der maximalen Subventionszahlung und sieht hierfür einen sogenannten Finanzierungsplafond vor. Diese wird bis zum letzen Förderjahr 2018 schrittweise auf 939,5 Mio. € reduziert. Die Summe des Finanzplafonds beläuft sich damit auf 13,1 Mrd. €. Wenn die Erlöse ab 2012 höher als geplant ausfallen, reduziert sich die Subventionszahlung entsprechend (Bild 2). 2 Entwicklung der Subventionszahlungen im deutschen Steinkohlebergbau bergbau 7/2012 297 Steinkohlenpolitik Der zuletzt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im 4. Quartal 2011 festgestelltem Weltmarktpreis betrug 110,44 €/t SKE (Bild 4). Nutzung von Derivaten im Steinkohlenhandel 3 Kosten der laufenden Förderung Dies war auf dem Rohöl- und auf anderen Rohstoffmärkten (wie z.B. dem Weltkupfermarkt) seit Längerem und insbesondere 2007 und 2008 auch auf den internationalen Kohlenmärkten zu beobachten. Die jeweiligen Grenzkosten, die sich im Kohlenbergbau durch die geologischen Abbaubedingungen oder die staatlichen Rahmendaten an den Bergbaustandorten stark unterscheiden können, bilden die Preisuntergrenze, unterhalb derer sich der Anbieter aus dem Markt zurückzieht und die Produktionseinheit zeitweise oder dauerhaft schließt. [6] Bei der deutschen Steinkohle kommt durch die politischen und rechtlichen Vorgaben hinzu, dass in ihren Produktionskosten, deren Differenz zum BAFA-Preis durch Subventionen ausgeglichen wird, auch die Kosten für stillzulegende Bergwerke sowie die Altlasten des längst stillgelegten Bergbaus enthalten sind. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhebt für die Kraftwerkskohle einen gewichteten Grenzübergangspreis, den so genannten BAFA-Preis, frei deutsche Grenze für Steinkohlenimporte aus Drittländern. Dieser besteht aus Vertrags- und Spotlieferungen aus Nicht-EU-Ländern. Der BAFA-Preis wird monatlich ermittelt und quartalsweise veröffentlicht. Er dient zur Bestimmung der Subventionszahlungen für deutsche Steinkohle zur Verstromung. Bei subventionierter Kokskohle gelten ähnliche Regelungen. Der Absatz von Kohle in den Wärmemarkt, wo die Heizöl- und Erdgaspreise den Maßstab bilden, wird nicht subventioniert. Insoweit dem BAFA Preis längerfristige Vertragspreise zugrunde liegen, unterscheidet er sich mehr oder weniger deutlich von den jeweiligen kurzfristigen Spotpreisen. [7] 4 Entwicklung des BAFA Preises und gestrichelt die Erlösplanung der RAG 298 bergbau 7/2012 Quelle: [8] und [5]5 Während Kohle Derivate von 2 000 bis 2005 vorwiegend im Over The Counter (OTC)-Markt gehandelt wurden, bieten seit 2006 EEX in Leipzig und ICE-Futures in Atlanta, USA einen börsennotierten Handel an. In 2006 erreichten jedoch beide Börsen nur 1 % des Gesamtmarktes an Kohle-Derivaten von 1,4 Mrd. t. [9] Dieser Handel bezieht sich im Wesentlichen auf sogenannte Forward Kontrakte zu denen Kohle z.B. aus Richards Bay zu einer definierten Qualität und bis ca. 2 Jahre im Voraus verbindlich abgenommen werden muss. Der aktuelle Preis dieser Qualität für sofortige Lieferung beläuft sich im April 2012 auf 111,4 US $/t [10], für eine Lieferung zum Dezember 2012 auf 122,8 US $ /t. [11] Diese Situation wird auch als Contango bezeichnet. Call Optionen die nur das Recht aber nicht die Verpflichtung zur Abnahme (oder das sogenannten Cash Settlement also Barausgleich) enthalten, werden an diesen Börsen nicht gehandelt. Realoptionen Analog zu Finanzoptionen bieten Realoptionen die Möglichkeit Optionen auf reale Vermögensgegenstände zu betrachten. Im englischen Sprachraum liegt zum Thema eine umfangreiche Literatur vor (6), im deutschsprachigen Raum findet der Ansatz von Realoptionen zunehmende Beachtung (7), wurde aber bisher nicht auf Stilllegungsfragen im deutschen Steinkohlenbergbau angewandt. Die Berechnung erfolgt auf Basis der an den Finanzmärkten etablierten Black Scholes Formel. Diese wird von Banken z.B. für die Berechnung von Call-Optionen auf Aktien benutzt. Diese Call-Optionen berechtigen zum Kauf einer Aktie zu einem bestimmten Preis. In der modernen Wirtschaftswissenschaft wird das Modell der Realoption erst seit gut 30 Jahren diskutiert. S. Myers nahm die in den 70er Jahren von F. Black und S. Scholes entwickelte Optionspreistheorie auf und übertrug diese von Finanzoptionen auf reale Handlungsalternativen. Die Discountes-Cashlow-Methode räumte unternehmerischen Entscheidungen nicht genügend Flexibilität ein. Sie zinst in der Zukunft erwartete Finanzströme mit dem Marktzins auf den Investitionszeitpunkt ab. Rahmen der Investitions- und Wirtschaftlichkeitsrechnung setzen sich neben der deterministischen Sensitivitätsanalyse und der stochastischen Monte Carlo-Simulati- Steinkohlenpolitik on Realoptionen in der wirtschaftswissenschaftlichen Theorie immer stärker durch. Die Realoption ist in der Regel eine Ergänzung zur Discounted Cash-Flow Methode, wird aber im Rahmen dieser Betrachtung davon unabhängig eingesetzt (da die Fortführung zu den kalkulierten Produktionskosten bereits wirtschaftlich ist). In der unternehmerischen Praxis setzte sich die Methode Mitte der 90er Jahre, vor allem men dieser Branche sind es gewohnt, dass Preise ihrer Produkte an Terminbörsen gehandelt werden. Es können verschiedene Typen von Realoptionen unterschieden werden [12]. Bei dem für 2018 geplanten Auslaufen des deutschen Steinkohlebergbaus, handelt es sich um eine Fortführungsoption die im Wesentlichen einer Call Option bei den Finanzoptionen entspricht. Am Beispiel des deutschen Steinkohlebergbaus lässt sich ideal die Berechnung von Realoptionen demonstrieren und auf Basis der Ergebnisse können politische Entscheidungen durch wirtschaftliches Kalkül entweder bestätigt oder verworfen werden. Berechnung der Optionsprämie auf Basis des Black Scholes Modells Black und Scholes zeigen in ihrem Artikel, dass unter der Annahme einer konstanten Zins- und Volatilitätsentwicklung die Option durch ein geeignetes Portfolio bestehend aus dem Basiswert S und einer Anlage oder einem Kredit mit dem Zinssatz r dynamisch dupliziert werden kann. Der Wert der Option muss dann zu jedem Zeitpunkt mit dem Wert des Duplikationsportfolios übereinstimmen (8). Der faire Preis der Option kann über verschiedene Argumentationen hergeleitet werden. Er kann als diskontierter Erwartungswert der Auszahlungen in T dargestellt werden, wobei der Erwartungswert bezüglich der Lognormalverteilung zu bilden ist: wobei Inputs Preis eines Calls Preis der Aktie S 110,4 € d1 0,223 Ausübungspreis K 142,0 € d2 - 0,403 Risikoloser Zins r 3,0 % ! 0,588 Laufzeit der Option in Jahren T 6,5 #! 0,344 Volatilität (jährlich) 24,5 % Callpreis 24,8 € 33 Mio. t Wert der Realoption 819,0 Mio. € Menge Tabelle: Berechnung der Realoptionen ● S: Aktueller Aktienkurs r: mit der Restlaufzeit der Option kongruenter Zinssatz ● Die zukünftige Volatilität des Basiswertes. Diese ist bei Vertragsabschluss die einzige unbekannte Größe und damit letztlich Gegenstand der Preisfindung zwischen den Vertragsparteien ● T – t: Restlaufzeit der Option mit Gesamtlaufzeit T zum Zeitpunkt t ● K: Basispreis, als Vertragsbestandteil festgelegt. Mit den in der Tabelle nachfolgend dargestellten Inputs, ergeben sich die Faktoren d1 und d2 aus denen die Werte der Verteilungsfunktion (9) und daraus der Preis eines Calls berechnet wird. Übertragen auf eine Aktie, wird die CallOption, die zum Bezug einer Aktie zum Preis von 142,- € berechtigt und heute bei 110,40 € notiert (bei einer Schwankungsbreite oder Volatilität von 24,5 %) 24,80 € kosten. Die 24,80 € stellen den Wert oder Preis da, die Aktie in 6,5 Jahren zu einem Preis von 142,- € also oberhalb des aktuellen Marktwertes zu kaufen. Umgerechnet auf die Produktionsmenge von 33 Mio. t SKE, ergibt sich der beispielhafte (10) und hypotetische Wert der Realoption mit 819 Mio. €. Bei anderen Preis- und Kostenverhältnissen würde sich auch der Wert der Realoption ändern. ● Fazit die Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung bezeichnet. Der Wert einer Option ist also durch 5 Parameter bestimmt: Im Ergebnis wurde durch die Aufgabe der Revisionsklausel und damit der unternehmerischen Flexibilität ein Wert in Höhe der Realoption von ca. 819 Mio. € vernichtet. Bei einem zuletzt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im 4. Quartal 2011 festgestelltem Weltmarktpreis von 110,44 €/t SKE beträgt der Abstand zu den Produktionskosten nur 31,60 €/t SKE oder gut 22 %. Dies entspricht einem notwendigen Anstieg des Steinkohlepreises von 3,10 % p.a., was etwas oberhalb der aktuellen Inflationsrate liegt. Damit zeigt sich, dass der Zeitpunkt für die Überprüfung der Fortführung der deutschen Steinkohleproduktion 6 Jahre vor dem Ende der geplanten Förderung (im Rahmen der ursprünglichen Revisionsklausel) zu früh gewählt wurde, die Streichung der Revisionsklausel primär politisch motiviert war und damit substantiellen Wert in Form unternehmerischer Flexibilität, gemessen auf Basis der Realoption, vernichtet hat. Die aus unternehmerischer Sicht bessere Option wäre gewesen, diese Entscheidung erst im Jahre 2015 zu treffen. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Politik als Souverän korrigieren würde und Ende 2015, bei vorliegen der entsprechenden Marktpreise (auf Basis der Forwards), eine Entscheidung zu Fortführung eines subventionslosen Bergbaus nach 2018 treffen würde. Sollte Ende 2015 der Weltmarktpreis für Steinkohle (gemessen auf Basis des Forward Preises für 2019) oberhalb der auf Basis der aktuellen Bergbauplanung der RAG AG mit 142,- €/t SKE bezifferten Produktionskosten liegen, wäre eine Fortführung für eine Frist von zunächst 3 Jahren vorteilhaft. Über diesen Zeitraum ließe sich der Preis dann mit sogenannten Forwards an der EEX in Leipzig für das Bergbauunternehmen absichern. Eine Fortführung der Förderung über das Jahr 2018 hinaus, würde gemäß EU-Beihilferecht eine Verpflichtung zur Rückzahlung aller im Rahmen des Stilllegungsplanes erhaltenen Subventionen bergbau 7/2012 299 Steinkohlenpolitik in Höhe von 13,10 Mrd. € zur Folge haben. [1] [2] Es müsste daher neben der Vereinbarung auf Überprüfung der Stillegungsentscheidung auf EU-Ebene auch eine entsprechende Änderung des Beihilferechtes durchgesetzt werden. Da diese Rückzahlungsverpflichtung den Sinn hat eine ständige Fortsetzung des subventionierten Bergbaus zu verhindern, was ja hier ausdrücklich nicht der Fall ist, da es sich um einen subventionslosen Bergbau handeln soll, dürften hierfür gute Argumente vorliegen. Der errechnete Wert der Realoption verdeutlicht insofern, dass der heimische Steinkohlenbergbau nach 2018 betriebswirtschaftlich rentabel werden könnte. Das setzt im Weiteren voraus, dass es für die heimische Steinkohle nach 2018 einen hinreichenden Absatzmarkt gibt, was unter den Vorzeichen der Energiewende in Deutschland nicht mehr ganz selbstverständlich erscheint. Bei Produktion zu Weltmarktpreisen eröffnet sich auch der heute nur schwer denkbare Export deutscher Steinkohle. Für die Politik, die durch Revision der Auslaufbeschlüsse die Voraussetzungen aktiv schaffen müsste, gibt es darüber hinaus auch übergeordnete Argumente. Dies sind insbesondere Gesichtspunkte der Versorgungssicherheit, technologiepolitische Gründe (Referenzbergbau) und regionalwirtschaftliche Erwägungen. Literaturverzeichnis [1] Reichert, G. und Voßwinkel, J. Änderung des Steinkohlefinanzierungsgesetzes. Berlin : Drucksache Deutscher Bundestag, 2011. 17/4805. [2] Neue Zeche im Ruhrgebiet. Flauger, J., et al. 23.02.2012, Handelsblatt : Verlagsgruppe Handelsblatt. [3] Gesamtverband des Steinkohlenbergbaus e.V. Steinkohle 2011. [Online] 2012. http://www.gvst.de/site/steinkohle/steinkohle.htm. [4] Statistik der Kohlenwirtschaft e.V.,. Statistik der Kohlenwirtschaft. [Online] 2012. http://www.kohlenstatistik.de/download.php. [5] Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie. Steinkohlenbergbau in NordrheinWestfalen. Düsseldorf : Drucksache Landtag NRW, 2010. 14/10541. [6] Bendiek, A. Der technische Fortschritt und sein Einfluß auf die langfristige Realpreisentwicklung von mineralischen Rohstoffen. Aachen : Verlag Mainz, 1995. ISBN 3-930911-90-6. [7] Gesamtverband des Steinkohlenbergbaus e.V. Steinkohle Jahresbericht. Essen: VGE Verlag GmbH, 2008. [8] Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). [Online] 20.04.2012. http://www.bafa.de/bafa/de/energie/steinkohle/drittlandskohlepreis/index.html. [9] Ritschel, W. und Schiffer, H. Weltmarkt für Steinkohle. Essen : RWE, 2007. [10] Bloomberg. [Online] 20. April 2012. http://www.bloomberg.com/quote API2YR1:IND. [11] EEX. [Online] 20. April 2012. http://www.eex.com/en/Market%20Data. [12] Crasselt, N. und Tomaszewski, C. Realoptionen - eine neue Theorie der Investitionsrechnung? Bochum : Arbeitspapier am Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung, RuhrUniversität , 1997. [13] Wikipedia. Black Scholes Modell. [Online] 2012. http://de.wikipedia.org/wiki/Black-ScholesModell. [14] Slade, M. Valuing Managerial Flexibility: An Application of Real-Option Theory to Mining Investments. Journal of Environmental Economics and Management . 2001, Band 41. [15] Moel, A. und Tufano, P. When are real options exercised? An Emperical study of mine closings. The Review of Financial Studies. 2002, Band 15. [16] Hommel, U. und Baecker, P. 25 Years Real Options Approach to Investment Valuation: Review and Assessment . Zeitschrift für Betriebswirtschaft. 2004, Band 3. [17] Ausschuss für Wirtschaft und Technologie. Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Steinkohlefinanzierungsgesetzes. Berlin : Drucksaches des Deutschen Bundestages, 2011. 17/5511. Appendix (1) Bei dem vorliegenden Artikel handelt es sich um die Meinung des Autors. Die dargestellten Erwägungen sind hypothetisch, denn das definitive Auslaufen des Steinkohlenbergbaus ist politisch beschlossen, rechtlich festgelegt und zentraler Gegenstand der Bergbauplanung. In Deutschland und Europa ist es derzeit politischer Mehrheitswille, den subventionierten Steinkohlenbergbau Ende 2018 zu beenden, und zwar vor allem wegen seiner Unwirtschaftlichkeit. (2) Vgl. [5], dort werden die Produktionskosten auf Basis von Angaben der RAG AG für das Jahr 2018 mit 142,- €/t SKE beziffert. Mangels anderer Informationen, wird dabei davon ausgegangen, dass dies Vollkosten sind also zum Beispiel die anteilige Aus- und Vorrichtung beinhalten. (3) Zu den Empfehlungen der Sachverständigen vgl. [17]. (4) Die angenommene Fördermenge von 11 Mio. t/a ist derzeit nicht geplant, da eine solche Produktionsmenge bereits im Jahr 2012 mit 4 Bergwerken erzielt wird und nach 2015 mit nur noch 2 Bergwerken nicht mehr zu leisten ist. Die beschlossene Bergbauplanung folgt derzeit einer klaren Degressionslinie, damit das Auslaufen des Bergbaus gestaltet werden kann. (5) Die sich aus obiger Preisentwicklung ergebende Volatilität, die für die Optionspreisberechnung verwendet wird, beläuft sich auf Ó = 24,54. (6) Vgl. [13] [14]. (7) Zu einem aktuellen Literaturüberblick sowie zum Stand der Realoptionsforschung [16], eine einfache Einführung gibt [12]. (8) Die folgenden theoretischen Ausführungen zur Berechnung der Black Scholes Formel sind [13] entnommen, dort finden sich auch weitere Links zu der Originalveröffentlichung und praktischen Berechnung. (9) Mit der Excel-Funktion „STANDNORMVERT“ ist dies recht einfach. Die entsprechende ExcelDatei kann beim Autor bendiek@t-online.de angefordert werden. (10) Beispielhaft ist die Rechnung schon deshalb, weil ihr ein 3-Jahres-Zeitraum (2019 bis 2021) zu Grunde gelegt wird. Sollte die heimische Steinkohlenförderung gemessen an den Weltmarktpreisen wieder wirtschaftlich werden, könnte dies für mehr als 3 a gelten. Eine Revision der bisherigen Auslaufplanung zur Verlängerung der Produktion würde voraussichtlich für einen längeren Zeitraum erfolgen, sollte jedoch maximal so weit ausgedehnt werden, wie sich die Absatzpreise sichern lassen, damit es nicht zu einer erneuten Unwirtschaftlichkeit käme. Journal Wiederaufnahme des Graphitabbaus in Kropfmühl Am 21.06. wurde das Graphitbergwerk am Standort Kropfmühl offiziell wieder eröffnet. Der Graphitabbau in Kropfmühl ist augrund der steigenden Nachfrage nach Graphit und der Preisentwicklung am Weltmarkt wieder rentabel geworden. Aufsichtsrat und Vorstand der Graphit Kropfmühl AG haben im Jahre 2011 beschlossen, die notwendigen Investitionen zur Wiederinbetriebnahme des Graphitabbaus in Kropfmühl zu veranlassen. 300 bergbau 7/2012 Innerhalb eines Jahres verarbeitet die Graphit Kropfmühl AG über 25 000 t Graphit. Dieser Graphit stammt aus eigenen Minen in Afrika und Asien sowie aus weltweiten Zukäufen. Mit vorerst bis zu 10 Mitarbeitern wird der Abbau von Graphit in 220 m Teufe durchgeführt. Rund 300 t Graphit sollen bereits 2012 gewonnen werden. Der Abbau wird dann schrittweise gesteigert. Im Jahre 2013 sollen bereits ca. 1 300 t Graphit aus der Kropfmühler Grube kommen. Die Ressourcensicherung durch eigene Rohstoffquellen ist ein zentrales Ziel der Unternehmensstrategie der Graphit Kropfmühl AG. Deshalb wird auch verstärkt an der Erschließung weiterer eigener Lagerstätten zur langfristigen Sicherstellung der Versorgung gearbeitet. Hierzu laufen aktuell Explorationsprojekte z.B. in Mosambik. Informationen Graphit Kropfmühl AG Langheinrichstraße 1 94051 Hauzenberg, Germany Tel.: +49 8586 609-0 Fax: +49 8586 609-112 E-Mail: info@gk-graphite.com Internet: www.gk-graphite.com Gebirgsbeherrschung Entwickeln eines Mehrfachmessankers Dr.-Ing. Martin Kaufmann, M. Techn., Emsbüren* Folgende Überlegungen stammen aus der Zeit meiner Promotion am Institut für Bergbaukunde I der RWTH Aachen zur Überwachung von Ankerausbau im Bergbaubetrieb unter Tage [2], sind dort jedoch nicht enthalten. Dieser Beitrag möge dazu dienen, dass sich die Fachwelt ein kritisches Urteil über diese Idee bildet. Entwickeln eines Mehrfachmessankers Stahls, sondern auch im plastischen Bereich ermittelbar sein. Aufbau und Messprinzip Der Messanker besteht aus einem Stahlrohr und ist zum Beispiel 2,3 m eingeklebt. Ein M27-Ausbauanker mit einer Zugfestigkeit von 550 N/mm² hat bei 25 mm Schaftdurchmesser eine Bruchkraft von 270 kN. Da der Messanker gleiche Bruchlast haben soll, ist für das Stahlrohr bei gleicher Zugfestigkeit eine Ringfläche erforderlich, die der Kreisfläche des M27-Ankers entspricht. Dieses ist beispielweise bei 55 mm Innendurchmes- ser und 2,7 mm Wandstärke gegeben. Für den Messanker ist im Vergleich zum M27Anker ein Bohrloch mit doppeltem Durchmesser erforderlich. Vereinfachend sei hier der Aufbau eines Messankers mit nur einem Meßhorizont dargestellt (Bild 1). In dem Stahlrohr sind 3 Widerstandsdrähte zwischen Kopf- und Fußplatte eingebaut. Der Draht soll vergleichbare Festigkeitseigenschaften wie das Stahlrohr haben. Die Dehnung des Stahlrohrs wird auf die Saite übertragen und hat den selben Betrag. Zudem ist in der Saite die gleiche Spannung wie im Stahlrohr vorhanden. Nachfolgend sind Anforderungen an einen Messanker und dessen Messprinzip erarbeitet. Der Messanker soll dem Überwachen von voll- und endvermörtelten Ankern dienen. Ziel ist es, einen Messanker zu entwickeln, mit dem mehrere Messgrößen ermittelt werden können. Der Messanker soll einfach konstruiert und kostengünstig sein. Bisher ist Auflockerung, Kraft, Scherbewegung und Ankerbruch jeweils getrennt voneinander überwacht. Beispielsweise wird zum Messen der Auflockerung ein Seilextensometer verwendet. Zur Kraftmessung im elastischen Bereich kann ein Kraftmessanker eingesetzt werden. Scherbewegung soll mit einem sogenannten Shear-Tale erkannt werden. Ankerbruch ist mittels des Widerstandsmessankers festzustellen. Somit sind für diese 4 Messinstrumente auch 4 Bohrlöcher herzustellen. Nachteilig ist, dass zum Beispiel ein Seilextensometer zusätzlich eingebracht werden muß und nicht als Ausbauanker dienen kann. Die vorweggenannten 4 Messgrößen sollen mit dem Messanker ermittelt werden. Zudem soll dieser Messen in verschiedenen Messtiefen ermöglichen. Der Messanker dient als Ausbauanker. Somit sollte er gleich lang und gleiche Bruchkraft wie ein Ausbauanker haben. Kraft soll nicht nur im elastischen Bereich des * Dr.-Ing. Martin Kaufmann, M. Techn. RDB-Mitglied Area Sales Manager Mining and Tunneling Machines Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH Siemensstraße 1 bis 9 48488 Emsbüren Tel.: 05903 / 70 73 36 FAX: 05903 / 70 73 33 E-Mail: mkaufmann@paus.de Internet: www.paus.de 1 Aufbau des Messankers bergbau 7/2012 301 Gebirgsbeherrschung Die Drähte haben einen Abstand von etwa 1,5 cm von der Innenseite des Rohrs und sind gleichmäßig über den Querschnitt verteilt. Der 0,3 mm starke Widerstandsdraht ist ein sogenannter Monel-Draht, eine Legierung aus 67 % Nickel, 32 % Kupfer und 1 % Mangan. Seine Eigenschaften sind in der Tabelle zusammengefasst: Mit Hilfe von Widerstandsmessung wird zuerst überprüft, ob ein Draht Kontakt zur Rohrwand hat. Dieser Draht ist elektrisch von Kopf- und Fußplatte isoliert und hat einen Abstand von 1,5 cm vom Rohr. Wird zwischen Stahlrohr und diesem Draht ein unendlich hoher Widerstand gemessen, so hat der Draht keinen Kontakt zum Stahlrohr. Somit ist gewährleistet, dass der Draht frei schwingen kann. 2 weitere Drähte sind jeweils leitend mit der Fußplatte verbunden und elektrisch isoliert von der Kopfplatte. Mit ihrer Hilfe kann Dehnung, Spannung und Saitenriss bestimmt werden, wenn die Drähte keinen Kontakt zur Rohrwand haben. Es gilt, dass das Volumen der Saite konstant ist. Eine Querschnittsverminderung infolge Dehnung findet gleichmäßig über die gesamte Länge statt. Um die Saitenlänge zu bestimmen, bedient man sich des Messens des elektrischen Widerstands der beiden Drähte untereinander. Ist die Saitenlänge nun bekannt, kann mittels Frequenzmessung einer angeregten, schwingenden Saite die Spannung ermittelt werden. Saitenriss ist ebenfalls durch Messen des elektrischen Widerstands der beiden Drähte untereinander festzustellen. Reisst eine Saite und bekommt Kontakt zur Nachbarseite oder zum Stahlrohr, ist der Widerstand geringer als zum Zeitpunkt des Einbaues. Da sie nicht mehr verspannt ist, kann sie aus dem Messanker herausgezogen werden. Die Dehnung der Saite gilt als Maß für die durchschnittliche Auflockerung im jeweiligen Meßhorizont und ist nicht nur von der Spannung, sondern auch von der Temperatur abhängig. Eine Temperaturerhöhung und somit Dehnung erfährt der Messanker durch die Reaktionswärme der Harzvermörtelung. Hierbei wird die Annahme getroffen, daß der vermörtelte Messanker einen Tag nach Einbringen Gebirgstemperatur hat. Da diese höher ist als die Temperatur über Tage, müssen die Saiten vorgespannt werden. Beispielsweise findet bei einer Temperatur von 20 °C übertage und einer Gebirgstemperatur von 55 °C folgende Dehnung statt: Gleichung 1 @\ }~Monel . @!. 14 . 10-6 K-1 = 4,9 . 10-4 lA 302 bergbau 7/2012 Dichte bei 20°C: 8.900 kg/m³ Zugfestigkeit: 450 bis 550 N/mm² 200.000 N/mm² Elastizitätsmodul: 25 bis 30 % Maximale Dehnung: 14*10-6 1/K Linearer Wärmeausdehnungskoeffizient zwischen 20 und 100°C: Spezifischer elektrischer Widerstand bei 20°C: 0,45 ';<> Temperaturbeiwert des elektrischen Widerstands bei 20°C: 0,0005 1/K Tabelle: Eigenschaften des Monel-Drahts [Beitz, W., Küttner, K.-H. Hrsg.: E 113 und Auskunft der Fa. Edelhoff] Hierin ist: @\ ^``{| Anfangslänge [m] lA } ~Monel Linearer Wärmeausdehnungskoeffizient [1/K] Die Dehnung von rund 0,05 % findet im elastischen Bereich statt, so dass die Spannung mit dem Hookschen Gesetz berechnet werden kann: Gleichung 2 \}#><-4 = 98 N/mm² Hierin ist: {><| EMonel Elastizitätsmodul des Monel-Drahts [N/mm²] Bezogen auf die Querschnittsfläche des 0,3 mm dicken Drahtes beträgt die nötige Vorspannung 6,93 N und die Dehnung bei 2,3 m Saitenlänge 1,13 mm. Erfahren solch vorgespannte Saiten eine Temperaturerhöhung um 35 K, geht die Spannung und die Dehnung auf den Betrag Null zurück. Eine Temperaturerhöhung geht einher mit einer Widerstandserhöhung. Diese ` ';<> bei hat der Spezifische Widerstand einen ';<> 0,3 mm starken Monel-Draht ist somit ein #'> zwischen den beiden jeweils 2,3 m langen Drähten der Widerstand gemessen, erhält 'derstand eines Drahts lässt sich nach folgender Gleichung berechnen: Gleichung 3 \'\> Hierin ist: {'| \' des Monel-Drahts bei 55°C ';<>! l Länge des Drahts [m] A Querschnittsfläche des Drahts [mm²] Im Grubenbetrieb ist lediglich der Widerstand messbar. Länge und Querschnittsfläche des Drahts sind unbekannt. Bei einer Bruchdehnung von 25 bis 30 % ist davon auszugehen, dass bis 20 % Dehnung eine Querschnittsverringerung gleichmäßig über die gesamte Länge stattfindet. Das Volumen des Drahts V, also das Produkt aus Länge und Querschnittsfläche, ist konstant. Somit gelten folgende Gleichungen: Gleichung 4 VA = VE = AA . IA = IA}!. (AA>}!! RE = \' . IA}!#>A Hierin bedeuten die Indices A den Zustand vor und E nach Dehnung. Es folgt durch die Gleichungen 3 und 4: Gleichung 5 RE RA = (1 + }!2 Mit Hilfe der Quadratischen Gleichung } Gleichung 6 } RE RA Bild 2 zeigt die lineare Abhängigkeit des Widerstands von der Dehnung für eine Mes- Gebirgsbeherrschung Ω Versuch einen Abstand von 1,5 cm vom Rohr. Hat der Draht keinen Kontakt zur Rohrwand, ist der zwischen Draht und Rohr gemessene Widerstand unendlich hoch. Wird das Stahlrohr des Messankers durch eine Querkraft um mehr als 1,5 cm eingedrückt, so bekommt der Draht Kontakt zum Stahlrohr. Dieses hat im Vergleich zum Widerstandsdraht einen Spezifischen Widerstand, der zu vernachlässigen ist. Die Dehnung und hierdurch die Länge des Drahts ist bekannt. Somit läßt sich mittels Widerstandsmessung die Höhe bestimmen, in der Scherung stattgefunden hat. Es wird beispielsweise bei 10 % Dehnung ein Widerstand von 7 Ohm gemessen. Für den anfangs 0,3 mm dicken Draht ist zuerst nach Gleichung 7 der Durchmesser nach Dehnung zu berechnen: 2 Abhängigkeit von Widerstand und Dehnung eines Monel-Drahts sung zwischen zwei 2,3 m langen MonelDrähten. Der Widerstand streut von 30 bis 44 Ohm. Der verringerte Durchmesser der Saite dE ist mit folgender Gleichung zu ermitteln: Gleichung 7 dE = d2A 1+} Somit ist durch Messen der elektrischen Widerstandsänderung sowohl die Saitenlänge als auch der verringerte Durchmesser bestimmbar: Im elastischen Bereich kann durch Kenntnis der Dehnung auf die in der Saite und somit im Messanker vorhandene Spannung geschlossen werden. Im plastischen Bereich ist die Frequenz zu messen und die Spannung mit Hilfe der Gleichung der schwingenden Saite zu bestimmen. Wird beispielsweise eine Frequenz von 45 Hertz als erste Eigenschwingung gemessen und ist die 2,3 m lange Saite um 10% gedehnt, ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit bestimmbar: Gleichung 8 c= 2 . Ue . l ne 2 . 45 . 2,53 m / s = 227, m / s 1 Hierin ist: c Ausbreitungsgeschwindigkeit [m/s] Eigenfrequenz [1/s] e Vielfache der ersten Eigenne schwingung l Länge der Saite [m] Mit Hilfe der Ausbreitungsgeschwindigkeit ist die Spannung in der Saite zu ermitteln, im Beispiel ergibt sich: Gleichung 9 2 · s = 227,72 · 8.900 N m2 = 461,4 N mm2 Einheit kg/m³. Ist die Spannung der Saite ermittelt, kann beim endvermörtelten Anker somit auch im plastischen Bereich auf die Spannung im Rohr des Ankers geschlossen werden. Beim vollvermörtelten Anker ist die mittlere Spannung im Rohr des Ankers bestimmbar. Es empfiehlt sich, 2 oder 3 Meßhorizonte einzurichten, um Dehnung und Spannung genauer zu lokalisieren. Dem Erkennen und Lokalisieren von Scherbewegung dient ein von Kopf- und Fußplatte isolierter Draht. Dieser hat im Anzeige berg bau Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt \\ Ring Deutscher Bergingenieure Tatsächlich verbreitete Auflage im Jahresdurchschnitt 8.000 Exemplare monatlich Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße 17 45889 Gelsenkirchen Tel.: 02 09/9 80 85-0 Fax: 02 09/9 80 80-85 E-Mail: druck.medien@makossa.de Internet: makossa.de E-Mail „Redaktionsteam“: bergbau@rdb-ev.de dE = d2A 0,32 = } mm = 0,286 mm Es ergibt sich für den Draht eine Querschnittsfläche von 0,06426 mm². Bei einem Spezifischen Widerstand von ';<> ` #'> sich also rund 1 m vom Meßort entfernt. Sind mehrere Drähte über dem Umfang verteilt, ist es zudem möglich die Richtung der Scherbeanspruchung abzuschätzen. Zusammenfassung Der Messanker dient dem Überwachen von voll- und endvermörtelten Ankern. Mit ihm können Auflockerung, Kraft (auch im plastischen Bereich!), Scherbewegung und Ankerbruch bestimmt werden und dieses auch in unterschiedlichen Meßhorizonten. Der Messanker dient als Ausbauanker, da er vergleichbare Tragfähigkeit hat. Im Inneren des Messankerrohrs sind Saiten aus Widerstandsdraht gespannt. Mit Hilfe der Widerstandsänderung kann auf die Dehnung geschlossen werden. Durch Anwenden des Prinzips der „Schwingenden Saite“ kann die Kraft bzw. Spannung ermittelt werden. Scherbewegung kann erkannt werden, wenn sich der Widerstandsdraht an die Rohrwandung anlegt und so der elektrische Widerstand zwischen Draht und Rohr deutlich verringert wird. Der Ort der Scherung kann somit ermittelt werden. Praxisversuche sollten die Anwendbarkeit belegen. Literatur: [1] Beitz, W.; Küttner, K.-H. (Hrsg): Dubbel, Springer-Verlag, Berlin, 19. Auflage, 1990 [2] Kaufmann, M.: Zur Überwachung von Ankerausbau im Bergbaubetrieb unter Tage, Aachener Beiträge zur Rohstofftechnik und Wirtschaft, Band 25, Verlag Mainz, Aachen, 1999 bergbau 7/2012 303 Geologie Erdbeben – Eine zerstörerische Naturgewalt Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth, Heringen* Jedes Jahr ereignen sich auf der Erde Tausende Erdbeben. Die meisten sind jedoch so schwach, dass sie für die Menschen nicht spürbar sind und nur von empfindlichen Messinstrumenten in Erdbebenwarten wahrnehmbar sind. Eine ganze Reihe sind dagegen deutlich zu merken, verursachen aber noch keine Schäden. Einzelne können jedoch von katastrophaler Stärke und damit verheerend sein, wie am 11.03.2011 in Japan. Erdbeben ereignen sich überwiegend an den Grenzen von Lithosphärenplatten (Lithos = griechisch „Gestein“), die die Oberfläche der Erdkugel bilden und aus festem Gestein bestehen. Diese feste Gesteinsschicht ist *Bergwerksdirektor i.R. Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth Knappschaftsstraße 6 36266 Heringen/Werra Tel.: 06624/91 92 63 E-Mail: norbert-deisenroth@web.de Juan de Fuca Nord Amerikanische Platte Adriatische Anatolische Karibische Platte Pazifische Platte Coc o s en Afrikanische Platte Arabische Süd Platte Amerikanische Platte pin ip hil P Pazifische Platte Australo-Indische Platte Nazca Scotia Platte Plattengrenze Subduktionszone auseinander triftende Platten Antarktische Platte 1 Lithosphärenplatten der Erde ca. 100 km dick, darunter (in der sog. Athenosphäre, siehe Bild 3) beginnen die Gesteine wegen der zunehmenden Temperatur weicher und plastisch zu werden. Die Erdoberfläche wird gebildet von 7 großen und 9 kleineren Platten (Bild 1). Diese liegen jedoch nicht ortsfest, sondern bewegen sich mit mehreren cm/Jahr. Antrieb für diese Bewegung sind Konvektionsströme unter den festen Gesteinsplatten (der Lithosphäre), verursacht durch die 2 Karte der Erde mit wichtigen plattentektonischen und vulkanischen Merkmalen 304 bergbau 7/2012 Eurasische Platte Wärme im Erdinneren. Die Platten sind in ihrer Größe nicht konstant, sondern ein Teil nimmt an Größe zu während andere kleiner werden. Das bedeutet, dass Plattenteile an bestimmten Bereichen neu gebildet werden und an anderen Stellen ganz langsam (einige cm/Jahr) vernichtet werden. Neubildung und Vernichtung erfolgen an 2 von 3 Arten von Plattengrenzen, die zu unterscheiden sind: ● An den mittelozeanischen Rücken, die alle Ozeane auf einer Gesamtlänge von ca.60 000 km durchziehen (Bild 2), wandern die Platten auseinander und Geologie 3 Neubildung von Lithosphäre am mittelozeanischen Rücken auf dem Ozeanboden ● ● werden hier kontinuierlich durch aufsteigendes Magma neu gebildet (Bild 3) An den sog. Subduktionszonen (Bild 2) werden schwerere Platten unter leichtere Platten gepresst, sinken ab und wandern so in den Erdmantel zurück, werden dort aufgeschmolzen und somit vernichtet (Bild 4). Ein Teil des aufgeschmolzenen Gesteins steigt als Magma zur Erdoberfläche auf und bildet dort Vulkane (z.B. in den Anden, Indonesien, an der Westküste Nordamerikas, auf den Philippinen, in Japan). Die meisten der ca. 600 tätigen Vulkane der Erde liegen über Subduktionszonen (Bild 2). Durch die abtauchende Platte an Subduktionszonen wird die Oberplatte angehoben und bildet so Gebirge wie z.B. die Anden, die Alpen, den Himalaya An der 3. Art von Plattengrenzen werden Platten weder neu gebildet noch vernichtet, sondern sie bewegen sich horizontal aneinander entlang. Diese Plattengrenzen werden „Transformstörungen“ (Bild 2) genannt. Beispiele dafür sind die San Andreas Spalte in Kalifornien, wo sich die Pazifische Platte an der Nordamerikanischen Platte in nordwestlicher Richtung entlang bewegt, sowie die nordanatolische Transformstörung in der Türkei, wo sich die Anatolische Platte an der Eurasischen entlang bewegt. maaufstiegskanälen, die ihren Ursprung sehr tief in der Erde im unteren Mantel haben. Aufsteigendes Magma brennt ein Loch in die Platte und bildet darüber einen Vulkan, wie z.B. Hawaii, die Kanarischen Inseln oder auch die Eifel. Plattenkombinationen Bei den Platten werden 2 Arten unterschieden: Ozeanische Platten, wegen ihrer Gesteinsart (Basalt) die schwereren Platten, und kontinentale Platten, die leichter sind. An den Subduktionszonen sind wegen der unterschiedlichen Dichte der Platten 3 Fälle möglich: ● Ozeanische (schwer) unter kontinentale Platte (leicht), z.B. Nazca unter Südamerika (Bild 4) ● Ältere ozeanische (und damit schwerer) unter jüngere ozeanische (und damit leichtere) Platte, z.B. Pazifische unter Philippinische Platte ● Kontinentale unter kontinentale Platte, z.B. Indische unter Eurasische Platte (dort wird der Himalaya gebildet). Nicht möglich ist die Kombination kontinentale unter ozeanische Platte, da die ozeanische wesentlich schwerer ist. Bei den Kombinationen ozeanische unter kontinentale und ozeanische unter ozeanische Platte entstehen vor der Subduktionszone Tiefseegräben, z.B. Chile-Graben (Bild 4) und Marianengraben. Entstehungsorte von Erdbeben Die weitaus meisten Erdbeben auf der Erde sind an die 3 vorgenannten Plattengrenzen gebunden (Bild 5). An einer Subduktionszone zieht die abtauchende Unterplatte den Randbereich der Oberplatte mit nach unten und spannt sie wie eine Feder. Wird die Spannung zu groß, schnellt die Oberplatte zurück und die gespeicherte Energie wird freigesetzt, ein Erdbeben findet statt „Heiße Flecken“ Die „Heißen Flecken“ im Bild 2 sind Vulkane abseits von Plattengrenzen, also innerhalb von Platten. Sie liegen über Mag- 4 Plattenvernichtung an einer Subduktionszone bergbau 7/2012 305 Geologie Liegt der Randbereich der Oberplatte unter Wasser (Bild 4), wird die Wassersäule darüber urplötzlich mit angehoben, es entsteht ein Tsunami wie im März 2011 vor Japan oder in 2004 vor Sumatra. Das Maß der freigesetzten Energie bestimmt die Stärke des Erdbebens. An den Subduktionszonen entstehen die stärksten und meisten Beben, hier haben 95 % aller Erdbeben ihren Ursprung (Bild 5). An den Transformstörungen bewegen sich 2 Platten horizontal aneinander entlang. Die Gesteinspakete verhaken sich dabei ineinander, denn sie bilden an dieser Plattengrenze ja keine glatten Trennflächen. Wird die Spannung dabei zu groß, brechen die Verhakungen auf und eine der beiden Platten schnellt ruckartig in ihrer generellen Bewegungsrichtung nach vorne. Die gespeicherte Energie wird freigesetzt, das Ergebnis ist ein Erdbeben. In Kalifornien kann die Pazifische Platte bei einem solchen Ereignis um 5 bis 6 m ruckartig nach Nordwesten schnellen. Auch an den Mittelozeanischen Rücken (Bild 2), eine der 3 Plattengrenzarten, sind Erdbeben zu verzeichnen. Sie sind aber deutlich schwächer als an den beiden anderen Plattengrenzen. Diese Beben entstehen an kleinen Transformstörungen, die entlang der mittelozeanischen Rücken angeordnet sind (Bilder 2 und 3). Sie werden von Menschen kaum wahrgenommen, da die Epizentren weit vom Festland entfernt liegen. Erdbeben abseits der Plattengrenzen Die meisten Erdbeben kommen an den Plattengrenzen vor. Aber auch innerhalb der Platten, also entfernt von den Grenzen, gibt es hin und wieder Erdbeben (Bild 5). Diese sind bedingt durch Spannungen in den Platten, die durch die Bewegungen des Plattenmosaiks in die Platten eingeleitet werden. Auch Grabenbrüche innerhalb der Platten, wie z.B. der Oberrheingraben, können platteninterne Beben hervorrufen. An Vulkanen entstehen Erd- 5 Entstehungsorte von Erdbeben, unterteilt nach deren Tiefe beben durch aufsteigendes Magma, das die umgebenden festen Gesteinsschichten anhebt. Schließlich kann auch der Einsturz eines unterirdischen Hohlraums zu einem Beben führen. Die platteninternen Beben sind schwächer als diejenigen an Plattengrenzen. Die Stärke von Erdbeben wird nach der Richter-Skala angegeben, wobei 1 Stufe höher bedeutet, dass das Erdbeben 10 mal stärker als in der vorangegangenen Stufe ist. Erdbeben ereignen sich in der festen Gesteinsschicht bis 100 km Tiefe. Darunter reagiert das heiße Gestein auf Beanspruchung plastisch, es kommt nicht zu einem Bruch. Nur an Subduktionszonen, wo kalte und damit starre Platten in die Tiefe abtauchen, kann es Erdbebenherde bis in 700 km Tiefe geben (Bild 5). Als grobe Richtschnur für die Stärke von Erdbeben können gelten: ● Beben an Subduktionszonen (z.B. Chile, Indonesien, Japan, Alaska, Kamtschatka) bis Stärke 9, selten auch noch wenig darüber ● Beben an Transformstörungen (z.B. Kali- ● ● fornien, Nordtürkei) bis ca. Stärke 8 Beben an Mittelozeanischen Rücken bis ca. Stärke 6 Beben innerhalb von Platten bis ca. Stärke 6. Zusammenfassung Die obere Grenze für Erdbeben liegt zwischen 9 und max. 9.5. Erdbeben darüber kommen nicht vor und sind physikalisch auch nicht möglich. Gestein kann eine noch höhere Spannung, die zu einer noch größeren Stärke führen würde, nicht aufnehmen. Es zerbricht spätestens dann, wenn eine Spannung erreicht ist, die soviel Energie freisetzt, dass ein Beben der Stärke um 9 erreicht wird. Literaturverzeichnis 1 Wolfgang Frisch, Martin Meschede: Plattentektonik. Primas-Verlag Darmstadt, 2005 Die Bilder Nr. 2, 4 und 5 wurden zur Verfügung gestellt aus dem Fachbuch „Plattentektonik“ von Wolfgang Frisch und Martin Meschede. Darmstadt: WBG, 2008 2 Wolfgang Frisch, Jörg Loeschke: Plattentektonik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt,1993 Anzeige berg bau Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt 306 bergbau 7/2012 \\ RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure Tatsächlich verbreitete Auflage im Jahresdurchschnitt 8.000 Exemplare monatlich Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße 17 45889 Gelsenkirchen Tel.: 02 09/9 80 85-0 Fax: 02 09/9 80 80-85 E-Mail: druck.medien@makossa.de Internet: makossa.de E-Mail „Redaktionsteam“: bergbau@rdb-ev.de Aufbereitung und Veredelung 90 Jahre Flotationschemie – 90 Jahre Xanthate Dr.-Ing. Gerd Falkenhain, Bochum* 1922, also vor 90 Jahren, erkannten die Amerikaner H.C. Keller und C.P. Lewis die „Sammlerwirkung“ der Xanthate und legten so den Grundstein der Flotationschemie [1]. Bei der Flotation kommt den „Sammlern“ eine große Bedeutung zu: Sie benetzen z.B. ein Erzpartikel und machen es wasserabweisend, also hydrophob aber auch aerophil, so dass es von einer Luftblase aus der Suspension in den Schaum getragen werden kann. Um einen tragfähigen Schaum zu erzielen, sind dann noch „Schäumer“ zu verwenden. Darüber hinaus kommen auch „Drücker“ zum Einsatz, die verhindern, dass unerwünschte Minerale mit aufschwimmen. Soll das gedrückte Mineral in einer weiteren Stufe ausgeschäumt werden, so ist die Wirkung des Drückers zu eliminieren. Diese Reagenzien werden „Konditionierer“ genannt. Oft werden auch noch weitere Reagenzien benötigt, u.a. um den pH – Wert einzustellen. Der Begriff der Xanthate für die Sammler ist aus dem Englischen übernommen und beschreibt die Stoffgruppe der Alkyldithiocarbonate.Ein wichtiger Vertreter dieser Gruppe ist das Kaliumethyldithiocarbonat (CH3CH2OCS2K), welches aus Lauge, Alkohol und Schwefelkohlenstoff gewonnen werden kann. Andere handelübliche Xanthate sind in der Tabelle auf Seite 308 ersichtlich. der sulfidischen Erze anlagert. Die Polarität des Sammlers bewirkt die Adsorption (= Chemosorption) eines sulfidischen Erzpartikels, hier Bleiglanz, gemäß: CH3-CH2-0-S2-K+↔S-Pb Dieser Mechanismus ist nicht nur bei den Sulfiden wirksam sondern auch bei allen Chalkogenen, den Erzbildnern, also den Elementen der 6. Gruppe des Periodensystems: dem Schwefel, dem Selen und dem Telur. Bei oxidischen Erzen wird wie beim Bleierz, dem PbCO3, zunächst die Oberfläche mit Natriumsufid (Na2S) in Bleisulfid umgewandelt oder es werden Sammler, die in ihrer Wirkung den Xanthaten ähneln verwendet. Solche sind z.B. die Ester der Dithiophosphorsäure. \ ¡ \dische Erze in besonders guter Weise verwendbar, aber auch für reine Metalle wie Gold oder Kupfer, auch für Arsenide. Während die Xanthate Moleküle mit einem durch das Metall hervorgerufenen polaren ¢£\ ¤` chemosorbiert wird, besteht es ferner aus einem unpolaren Ende, das durch den Alkohol gebildet wird. Üblicherweise haben die Alkohole 2 bis 6 C-Atome. Dabei wurde gefunden, dass längere Ketten zu einem besseren Flotationseffekt führen, wobei aber die Selektivität abnimmt. Die unpolaren Enden sind vom benetzten Partikel abgewandt ausgerichtet. Durch die Entdeckung der Wirkung der kationischen Sammler 1934 durch S. Lehner [1] insbesondere der Alkylamine oder der langkettigen Fettamine, wie sie häufig auch benannt werden, wurden die Anwendungsmöglichkeiten der Flotation deutlich erweitert. Die Amine sind Derivate des Ammoniaks (NH3), wobei ein Wasserstoffatom durch eine Alkylgruppe, einem Alkan wie Methan (primäres Alkylamin) substituiert werden kann. Werden 2 Wasserstoffatome substituiert, ergeben sich die sekundären, bei dreien die tertiären Alkylamine. Die Amine sind stark basisch und erzeugen einen unangenehmen fischartigen Geruch. Wie das Ammoniak regieren sie zu Salzen gemäß: CH3NH2 + HCl = CH3NH3Cl *Dr.-Ing. Gerd Falkenhain Emeritierter Professor Hasenwinkeler Straße 15 44879 Bochum Tel.:0234/492777 E-Mail: g-falkenhain@t-online.de Die Xanthate sind anionische Sammler: Das einwertige Metallatom, hier Kalium im Kaliumethyldithiocarbonat, weist eine positive Ladung auf, die negativ geladenen Schwefelatome Schaumbildung durch die Flotation also das primäre Methylamin reagiert mit Salzsäure zu dem primären Methylammoniumchlorid. Die negative Ladung am Chlor des Ammoniumchlorids zusammen mit der positiven am Si der Kieselsäure macht die Wirkung als kationischer Sammler deutlich: CH3-NH3 CI- = Si+O2 Die kationischen Sammler sind geeignet für die Flotation von Oxiden, z.B. der Kieselsäure, von Silikaten, von kieselsäurehaltigen Phosphoriten, auch der Alkalisalze. Bei den Alkalisalzen, also bei der Trennung des Kaliumchlorids (Sylvin) von Natriumchlorid (Steinsalz), bei der das Kaliumchlorid gesammelt wird und sich im Schaum anreichert, scheint aber die obige Erklärung nicht zu greifen, da beide Stoffe physikalisch wie chemisch nahezu identische Eigenschaften haben. In [1] wird angenommen, dass die Gitterabstände der beiden Kristalle unterschiedlich sind: In folge des größeren Atomradius des Kalium- im Vergleich zum Natriumatom beträgt der Abstand bergbau 7/2012 307 Aufbereitung und Veredelung Kaliumethyldithiocarbonat Kaliumethylxanthat KEX engl PEX Kaliumisoamyldithiocarbonat Kaliumamylxanthat KAX Natriumethyldithiocarbonat Natriumethylxanthat Natriumisopropyldithiocarbonat Natriumisopropylxanthat Natriumisobutyldithiocarbonat NatriumisobutylXanthat Natriumisoamyldithiocarbonat NatriumisoamylXanthat Natriumisohexyldithiocarbonat Natriumisohexylxanthat Tabelle: Handelsübliche Xanthate der Anionen beim Kaliumchlorid 0,444 nm und beim NaCl nur 0,398 nm, wodurch der Sammler beim Kaliumchlorid besser andocken kann. Für die Kohleflotation wurden Kerosin oder Teerölfraktionen als Sammler verwendet. Heute wird bevorzugt Methylisobutylketon (MIBK) verwendet, das großtechnisch hergestellt wird. MIBK hat die Summenformel C6H12O und weist die Struktur eines Ketons auf, das flüchtig und leicht entzündlich ist, das aber anders als andere bekannte Ketone wenig löslich in Wasser ist: Schäumer CH3 CH3 H2 O C C C CH3 H Die Schäumer sind ähnlich wie die Sammler aufgebaut. Sie bestehen aus einem polaren und einem unpolaren Ende gebildet aus einer aliphatischen Kette. Sie beeinflussen die Oberflächenspannung der Grenzfläche zwischen Luft und Wasser. Durch das Herabsetzen der Oberflächenspannung bilden sich viele kleine Bläschen mit einer großen Oberfläche (Schaum). Das polare Ende besetzt die Grenzschicht, während das unpolare Ende in das Bläschen gerichtet ist. Als Schäumer werden natürliche Öle und Fette wie Pine Oil oder Alkohole verwendet. Die natürlichen Öle enthalten „Fettsäuren“ oder Paraffinmonocarbonsäuren mit der Formel: CnH2n+1COOH für die die Carboxylgruppe -COOH typisch ist [2]. Einige Häufige sind die Stearinsäure mit C17H35COOH oder die Ölsäure, im folgenden mit RCOOH bezeichnet. Diese lie308 bergbau 7/2012 CH3CH2OCS2K sie für die Zyanidlaugung der Silber- und Golderze verwendet werden z.B. nach [3]: Ag2S + 4NaCN = 2NaAg(CN)2 + Na2S Wegen der Toxizität der Zyanide werden heute Kalkmilch als Drücker und Schwefelsäure zur Reaktivierung bevorNiPX CH3CH2CH2OCS2Na zugt. Nicht nur die Entdeckung der Xanthate NiBX CH3CH2CH2CH2OCS2Na auch die zeitgleiche Entdeckung der Wirkung der Alkylcyanate, die eine selektive Blei/Zink Flotation ermöglichten, machen NAX es sinnvoll, auf die 90-jährige Geschichte der Flotationchemie hinzuweisen. Tatsächlich wurde die Flotation schon früher erfunden: Schon 1877 beschrieben die Brüder Wessel ein Flotationsverfahgen aber nicht in freier Form vor, vielmehr ren zur Abtrennung von Graphit, das alle als Ester verbunden mit Glycerin. Durch Wesenmerkmale der heutigen Flotationsdie Fettspaltung können sie aber rein ge- technik beinhaltet [4]. Durch die Erfindung der Flotation, wie auch durch die Entwickwonnen werden gemäß: lung der erforderlichen Reagentien hat R1COOCH2 OHCH2 sich die Anwendung der Flotation erheblich verbreitet. Perry R2COOCH ➝ OHCH + R1COOH + R2COOH + R3COOH [5] stellte ein Literaturverzeichnis zusammen, das es erR3COOCH2 OHCH2 möglicht, sich über zahlreiche AnwenFett ➝ Glycerin + Fettsäuren dungen zu informieFettsäure + NaOH ➝ Na-Fettsäure + Wasser ren. Weltweit wird die Flotation für die GeWerden sie mit Natron- oder Kalilauge winnung von Kupfer-, Blei-, Zink-, Flussversetzt (verseift), so erhält man die ober- spat-, Schwerspat-, Gold-, Kali- und Kohflächenaktiven Schäumer mit Na/K, das lekonzentraten angewendet. das polare Ende ergibt und der ParaffinAbschließend sei als Beispiel für den gruppe R als unpolarem Ende. Oben wur- Einsatz der Xanthate die Aufbereitung des de u.a. darauf verwiesen, dass auch Salze Metallerzbergwerkes Meggen anhand eider Fettsäuren als Sammler z.B. bei der nes stark vereinfachten Blockschemas Flotation von Flußspat, Schwerspat und dargestellt. Detailliert beschrieben wurde Phosphaterzen verwendet werden. Da die das Verfahren von B. Heide und E. Nölke natürlichen Carbonsäuren häufig weniger [6], ferner in [7]: gut biologisch abbaubar sind, werden heu- ● In der Bleiflotation wurden Natriumisote auch wie bei den Waschmitteln synthepropylxanthat (NiPX) als Sammler und tische, nicht verzweigte verwendet. Kalk als Drücker verwendet ● Die Abgänge der Bleiflotation wurden Drücker und Konditionierer weiter aufgemahlen und für die ZinkSowie 1922, also vor 90 Jahren, die flotation mit Kupfersulfat behandelt, soXanthate als Sammler entdeckt wurden, dass zusammen mit Kaliumamylxanthat so wurde auch 1922 von G.E.Sheridan (KAX) das Zinkerz aufschwimmen und G.G. Griswold gefunden, dass Alkakonnte. Die Abgänge der Vorflotation licyanide bei der Flotation der sulfidischen wurden nachflotiert. Durch erneuten Erze das Aufschwimmen der Zinkblende Aufschluss konnte in der Mittelgutflotaverhindern und so als Drücker wirken [1]. tion ein Zinkkonzentrat gewonnen werHierdurch wurde die selektive Flotation den, das allerdings reich an Pyrit war. von Mischerzen erstmals möglich. Die Dieses wurde in einer SO2-Heiß-FloBlende, zusammen mit dem Pyrit, wird tation so behandelt, dass nun nicht zuerst gedrückt und Blei und Kupfer ausdie Zinkblende aufschwimmen konnte geschäumt. Die Abgänge werden dann sondern der Pyrit. Dies wurde durch Zumit Kupfersulfat konditioniert und reaktigabe von SO2 zwecks Absenkung des viert, um dann gestuft die Blende und den pH – Wertes auf 4,5 und durch Zugabe Pyrit zu flotieren. Über die Alkalicyanate, von Dampf zur Temperaturanhebung z.B.dem Natriumcyanat ist bekannt, dass NaEX engl. SEX CH3CH2OCS2Na Aufbereitung und Veredelung 2 Gewinnung von Pyrit als Konzentrat bergbau 7/2012 309 Aufbereitung und Veredelung ● auf 80ºC erreicht. Die angereicherten zinkhaltigen Abgänge gingen ins Zinkkonzentrat. Das Pyritkonzentrat wurde dem Kreislauf vor der Zinkflotation wieder zugeführt Während in der Blei- und der Zinkflotation Pyrit durch Zugabe von Kalk gedrückt wurde, musste in der nachgeschalteten Pyritflotation der pH- Wert durch Zugabe von Schwefelsäure neu auf pH 5 eingestellt werden. Zusammen mit Natriumisobutylxanthat (NiBX) als Sammler gelang es, den Pyrit als Konzentrat zu gewinnen (Bild 2). Quellen [1] Winnacker, Weingaertner, Chemische Technologie, 5.Band, Hanser Verlag München (1953), Seite 52 ff [2] W.Schlenk, Organische Chemie, Göschen Band 38/38a, Seite 90 ff [3] C. Kröger, Technische Elektrochemie und Metallurgie, Vandenhoek&Ruprecht, Göttingen, (1950), Seiten 87,88 [4] DRP 42, DRP 39369 [5] Perry, Chemical Engineers Handbook, Mc Grow Hill, 1950 [6] B.Heide, E.Nölke, Die Aufbereitung des Metallerzes Meggen, „bergbau“ 7 2002, 304 ff [7] B.Heide, E.Nölke, Die Reinigung von Zinkkonzentraten durch umgekehrte Flotation, Erzmetall 31 (1978), Seiten 33 bis 38 Buchbesprechung Beitrag zur Geschichte des Meggener Bergbaus – dargestellt nach alten Original-Dokumenten 1853 bis 1992 Bei dieser so umfangreichen Dokumentation hat der Verfasser Dr. Bruno Heide den Titel des 122-seitigen großformatigen Buches mit „Beitrag zur Geschichte des Meggener Bergbaus” gewählt, mit dem Zugriff nach bisher nicht veröffentlichten zahlreichen alten Original-Dokumenten 1853 bis 1992, dem Schriftverkehr Bergamt und Betriebe (Gewerkschaft Sicilia und Siegena), was dem Buchwerk eine besondere Note gibt. So werden hier erstmals die Verleihungsurkunden – Eigentümerlisten der Gruben und Gewerkschaften veröffentlicht, als Kopie von den handgeschriebenen Originalen. Nachzulesen und nachzuschlagen, was in den vorliegenden Büchern über den Meggener Bergbau bislang nicht vorgestellt worden ist. Beginnend von der Grube Keller 1848, wo es schon 1860 Umweltprobleme mit sauerem Grubenwasser gab – der zinkhaltige Abbrand mit 50 % Eisen nicht verwendbar war in Eisenhütten. Der Chemiker Dr. R. Sachtleben laugte den Zinkinhalt und verwendete das Zink für die Herstellung von der Weißfarbe Lithopone. So kamen der Bergbau und die Chemiefabrik zusammen. Fragen werden nachgegangen, wem nun die beiden bergrechtlichen Gewerkschaften gehörten, wer die Eigentümer der Gruben waren, wie viele Anteile sie hatten, sowie die Gründung des Betriebsrates 1907 und wer da mitmachte, die Streiks 1890 und 1911 mit Originalflugblättern von Gewerkschaften und Arbeitgebern. Wie bedeutsam für die damalige Wirtschaftssituation Sachtleben Deutschland im 1. und 2. Weltkrieg mit Schwefel versorgte, da der Import unterbrochen blieb. Wie Sachtleben 1923 die Inflation überstehen musste, der Goldmarkeröffnung mit der Gewerkenliste 1925, die Weltwirtschaftskrise folgte, der Neuanfang in den 30er Jahren mit dem 2. Weltkrieg endete. 310 bergbau 7/2012 Während dieses Krieges waren die Anforderungen an die Schwefelkiesproduktion noch höher als im 1. Weltkrieg, das Dreifache des Normalbetriebes, erreicht mit erhöhtem Personaleinsatz, das zu einem großen Anteil aus Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern bestand, mit 4 191 Mann Belegschaft wurden über 1 Mio. t Schwefelkies gefördert. Das Buchwerk von Dr. Bruno Heide erinnert an den Neubeginn mit dem Abteufen des Siciliaschachtes kurz nach der Währungsreform 1948, den Strukturwandel bei der Sachleben AG 1960 bis 65, wie es ein Metallerzbergwerk wird, Meggen von 1961 bis 1977 der größte Zinkkonzentratproduzent Westeuropas werden sollte, deren Schwerspatproduktion in Erschöpfung der Vorräte 1977 auslief, und wie es zur Produktionseinstellung vor 20 Jahren am 31.03.1992 kam, mit den Gründen für die Betriebsschließung und Rekultivierungsmaßnahmen danach, durch die Stilllegung ca. 250 Mitarbeiter betroffen waren, die zum Teil in Rente gingen oder relativ schnell einen neuen Arbeitsplatz fanden. Dies und vieles mehr mit Produktionsund Belegschaftsdaten und immer wieder Hausnamen der so vielen beteiligten Bergleute, das hier eine große Lücke schließt, kann nun diese informative Buchchronik für nur 8,- € erworben werden, bei den Sparkassen und Volksbanken in Lennestadt, Meggen und Elspe oder jeweils sonntags ab 15 Uhr am Siciliaschacht in Meggen oder per Post (Förderverein Bergbaudenkmäler in Lennestadt e.V., Grüne 32, 57368 Lennestadt). Herausgeber ist der Förderverein Bergbaudenkmäler in Lennestadt e.V. Das Buch mit den Urkunden kann jedem, der an Heimat- und Bergbaugeschichte interessiert ist, wärmstens empfohlen werden. Dr. Bruno Heide, der jahrelang das Material gesichtet und auf Honorar verzichtet hat: „Warum sollte es nicht auch der Nachwelt der tausenden Bergarbeiterfamilien erhalten bleiben?” Ansprechpartner Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundern Kölner Straße 10 57439 Attendorn Tel.: 02721 / 6060 Fax: 02721 / 606688 E-Mail: info@sparkasse.alk.de Internet: www.sparkasse-alk.de Volksbank Meggen Albrecht-Dürer-Straße 5 57368 Lennestadt-Meggen Tel.: 02721 / 1330 Fax: 02721 / 133-160 Internet: www.voba-greven?.de Bergwerksdirektor i.R: Dr.-Ing. Bruno Heide Grüne 32 57368 Lennestadt Tel.: 02721 / 81434 Fax: 02221 / 609854 Industrie Stellenanzeige Deutsche Baustoffindustrie mit Wachstum in 2012 Die deutsche Baustoffindustrie rechnet für das laufende Jahr mit einem weiteren moderaten Anstieg der Produktion. Getragen von einer positiven Investitionsneigung wird sich das bauwirtschaftliche Umfeld, insbesondere die Nachfrage nach Bauleistungen, in 2012 weiterhin günstig entwickeln. Nach dem Aufwärtstrend der letzten 2 a geht der Bundesverband Baustof ¦ ! \ Produktion um mindestens 2 % (2011: im Branchendurchschnitt 10,9 %) aus. Mit rund 31 Mrd. € verbesserte sich der Umsatz in 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 14,3 %. Die Zahl der Beschäftigten legte mit 135 000 Mitarbeitern um 2,2 % leicht zu (2010: 132 000). Ausgehend von der guten Auftragslage in der Bauwirtschaft ist deshalb nach Einschätzung von BBS-Präsident Andreas Kern die konjunkturelle Entwicklung in der Baustoffindustrie trotz der verbleibenden Risiken der Staatsschuldenkrise derzeit erfreulich. Die Trends in einzelnen Segmenten des Baustoffmarktes verlaufen dabei unterschiedlich. So lässt die Zunahme der Auftragseingänge und der Baugenehmigungen auch in 2012 einen weiteren Anstieg beim Wohnungsbau erwarten. Hiervon dürften insbesondere wohnungsbaunahe Sektoren wie die Gips-, Mauerwerks-, Dämmstoff-, Fliesen- oder Mörtelherstellung profitieren. „Die aktuell zu beobachtende Ausweitung des Wohnungsneubaus ist angesichts der jahrelangen Rückgänge im Wohnungsbau längst überfällig“, meint Kern. Denn die Investitionszurückhaltung in diesem Bereich hat zu Engpässen bei der Wohnungsversorgung gerade in Wachstumsregionen geführt. Bereits heute fehlen in den Metropolregionen mehr als 100 000 Wohnungen. Als besondere Herausforderung nannte Kern in diesem Zusammenhang die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen im Mietwohnungsbau, „damit auch für Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen ausreichend Wohnraum geschaffen wird.“ Im Wirtschaftsbau ist angesichts der zu erwartenden Konjunkturentwicklung ein „kleines Plus“ von bis zu 1 % zu erwarten. Demgegenüber muss man sich im öffentlichen Hochbau wegen der weggefallenen Konjunkturpakete auf weitere Rückgänge bei den Investitionen einstellen. Im öffentlichen Tiefbau rechnet der BBS hingegen ausgehend von einem niedrigen Niveau mit einer sich entspannenden Lage. Die Baustoffindustrie setzt darauf, dass die Energiewende mit den Standorterfordernissen sowie der Sicherung der Leistungsfähigkeit des industriellen Kerns in Deutschland in Einklang gebracht wird. Die Chancen der Energiewende müssten genutzt werden, ohne die Risiken explodierender Stromkosten und abnehmender Versorgungssicherheit auszublenden. Kern: „Uns geht es dabei nicht um eine staatliche Vollkaskoversicherung, sondern um verlässliche Industriepolitik.“ Zum Gelingen der Energiewende leisteten Bauwirtschaft und Baustoffindustrie entscheidende Beiträge. So könnten die Klimaziele der Bundesregierung ohne konsequente energetische Sanierung des Gebäudebestandes und energieeffizienten Neubau nicht erreicht werden. Die Aufstockung der Mittel für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm auf 1,5 Mrd. € jährlich ist daher ein Schritt in die richtige Richtung. Erfreulich ist zudem, dass sich bei der steuerlichen Sanierungsförderung endlich eine Lösung abzeichnet, „wobei die Konditionen auch im Kleingedruckten stimmen müssen,“ so Kern. Mit Blick auf die äußerst ambitionierten Sanierungsziele der Bundesregierung ist auch die Umsetzung der längst beschlossenen Einbeziehung des Ersatzneubaus in die Förderkulisse überfällig. Internet: www.baustoffindustrie.de DMT gewinnt Ausschreibung für 3D-seismische Erkundung in Österreich Das DMT-Geschäftsfeld Exploration & Geosurvey erhielt kürzlich von der Rohöl-AufsuchungsAG (RAG) den Zuschlag für eine 3D-seismische Erkundung in Steyr und Umgebung. Bis zum Ende des Jahres werden somit in dem zirka 370 km2 großen Gebiet in Oberösterreich großangelegte Messungen durch die Seismik-Experten erfolgen. Mit Hilfe der vielfach verwendeten und erprobten Vibroseis-Technik, erzeugen geländegängige Vibrofahrzeuge Druckwellen an rund bergbau 3/2012 311 Industrie 15 000 Gelände-Punkten und senden diese in den Boden aus. Diese Wellen werden im Untergrund an Schichtungen, Störungen und anderen geologischen Strukturen reflektiert und refraktiert. An die Erdoberfläche werden diese Informationen durch zigtausende Geophone - hochsensible Mikrophone, die in einem definierten Raster im Boden ausgelegt sind - an etwa 35 000 Aufnahmepunkten aufgenommen. Aus diesen Daten generieren die Geologen mit modernen Hochleistungsrechnern ein dreidimensionales Modell des Untergrundes aus dem Rückschlüsse über potenzielle Erdöl- oder Erdgaslagerstätten abgeleitet werden können. Auf dieser Basis werden die Bohrpunkte bestimmt, an denen die Aufsuchungsbohrungen am aussichtsreichsten sein werden. Seit Anfang des letzten Jahrhunderts werden seismische Messungen zum Auffinden von Lagerstätten eingesetzt. Entwickelt vom Essener Markscheider und Geophysiker Ludger Mintrop, der zwischen 1911 und 1921 bei einer Vorgängerorganisation der DMT beschäftigt war, wird dieses Verfahren seitdem international eingesetzt und fortwährend weiter entwickelt. Mit Einsatz der modernen 3D-Seimik ist die Erfolgsquote der Aufsuchungsbohrungen so hoch wie nie zuvor. Internet: www.dmt.de ContiTech kauft britisches Spezialgurt-Unternehmen ContiTech stärkt sein Industriegeschäft mit Spezialförderbändern und hat die Specialised Belting Supplies Ltd, Thetford gekauft. Das britische Unternehmen ist seit 1984 am Markt und produziert mit 50 Mitarbeitern in erster Linie Steilfördergurte für den Transport von Schüttgütern wie Erze, Kohle oder Kies. „Der Zukauf des profitablen und etablierten Unternehmens ist strategisch wichtig und eröffnet uns zusätzliche Chancen im weltweit wachsenden Markt der Steil- und Senkrechtförderung“, sagt Hans-Jürgen Duensing, Geschäftsbereichsleiter der ContiTech Conveyor Belt Group mit Firmensitz im niedersächsischen Northeim. „Wir übernehmen nicht nur die Geschäfte, sondern auch die Produktion und wollen sie weiter ausbauen. Außerdem verfügen wir künftig über eine neue Fertigungstechnologie, mit der sich besonders temperaturbeständige Wellenkantengurte produzieren lassen.“ Zum Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Der bisherige Geschäftsführer Peter Lord wird dem Unternehmen auch in Zukunft zur Verfügung stehen und so für Kontinuität in den Kundenbeziehungen sorgen. Internet: www.contitech.de im vergangenen Jahr die Geschäftsaktivitäten der COMPO an die Beteiligungsgesellschaft Triton veräußert und am 08.05. den Verkauf der K+S Nitrogen an EuroChem bekannt gegeben. K+S Nitrogen vermarktet stickstoffhaltige Düngemittel mit einer Ausrichtung auf Großabnehmer in der Landwirtschaft und in Spezialkulturen wie Obst-, Gemüse- und Weinanbau. Neben den von EuroChem Antwerpen produzierten und von BASF gelieferten Düngemitteln vermarktet K+S Nitrogen auch Waren anderer namhafter europäischer Düngemittelproduzenten. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Mannheim und beschäftigt weltweit rund 180 Mitarbeiter. Internet: www.ks-nitrogen.com Reservebergwerk Siegfried-Giesen – Genehmigungsrechtliche Prüfung der Wiederaufnahme der Kaliproduktion wird vorbereitet Nachdem die technischen, betriebswirtschaftlichen und marktseitigen Aspekte einer möglichen Wiedereröffnung des Reservebergwerks Siegfried-Giesen in einer umfangreichen Machbarkeitsstudie untersucht worden waren, ist dessen Gesamtergebnis von den Entscheidungsgremien des Unternehmens grundsätzlich als aussichtsreich bewertet worden. Im nächsten Schritt wird nun die Genehmigungsfähigkeit des Projekts geprüft. Dazu werden zunächst von einer dafür eingerichteten Projektgruppe die für ein Raumordnungsverfahren und ein anschließendes Planfeststellungsverfahren erforderlichen Untersuchungen angestellt und Unterlagen erarbeitet. Anschließend werden die entsprechenden Anträge für diese Verfahren gestellt. Die beiden Verwaltungsverfahren, für die der Landkreis Hildesheim bzw. das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie federführend sind, werden insgesamt mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Nach Vorliegen der Ergebnisse dieser Verfahren kann auf der Basis der dann abschließend zu überprüfenden wirtschaftlichen und marktseitigen Rahmenbedingungen eine Investitionsentscheidung getroffen werden. Internet: www.kali-gmbh.com STEAG Energy Services K+S schließt Veräußerung von K+S Nitrogen an EuroChem ab Die K+S Aktiengesellschaft und EuroChem haben den Verkauf der K+S Nitrogen an EuroChem erfolgreich abgeschlossen. Die EU-Kartellbehörde hatte am 25.06.2012 die Freigabe der Transaktion erteilt. „Der Kauf von K+S Nitrogen ist ein weiterer Schritt in der Expansionsstrategie von EuroChem. Wir gelangen damit näher an unsere Endkunden und verstärken unsere Produktpalette“, kommentiert Valery Rogalskiy, Vertriebsleiter von EuroChem. Die Strategie der K+S Gruppe sieht vor, in den Geschäftsbereichen Kali- und Magnesiumprodukte sowie Salz zu wachsen und Managementressourcen sowie finanzielle Mittel hierauf entsprechend zu fokussieren. Vor diesem Hintergrund hatte K+S 312 bergbau 7/2012 STEAG Energy Services trennt sich von der Finanz- Beteiligung am Brennelement-Zwischenlager Ahaus Die STEAG Energy Services GmbH, eine 100% Tochter der STEAG GmbH in Essen, trennte sich zum 01.07.2012 von ihrer 45 %-Finanzbeteiligung an der Brennelement-Zwischenlager Ahaus GmbH (BZA). STEAG prüft kontinuierlich die Relevanz seiner Beteiligungen. Die Beteiligung an der BZA war keine strategische Beteiligung für STEAG. Die Gesellschaftsanteile werden von der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH übernommen, die bereits 55 % der Anteile am Brennelement- Zwischenlager hält und das Lager betreibt. Die ingenieurtechnischen Aktivitäten auf den kerntechnischen §\\\ ¨¦¨ £ ¦¨¡ Internet: www.steag-energyservices.com Journal VDMA und Bundeswirtschaftsministerium unterstützen Aufbau von Investitionsgütermesse in der Mongolei Mit maßgeblicher Unterstützung des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, des Bundeswirtschaftsministeriums sowie mongolischer Regierungsstellen wurde in der Mongolei die erste internationale Investitionsgütermesse durchgeführt. 4 Tage stellten rd. 100 Aussteller aus 14 Nationen, darunter etwa 60 Unternehmen aus Deutschland, ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen auf der „Future Mongolia“ in der Hauptstadt Ulan Bator vor. das Land in der Mitte Asiens attraktiv geworden. „Wir sehen gerade in der Mongolei enorme Entwicklungschancen“ betonte Stephan A. Fischer, einer der beiden Geschäftsführer der VF Messen GmbH während der Eröffnung der Messe im Sportpalast von Ulan Bator. Das Unternehmen aus München ist Veranstalter der „Future Mongolia“. Auf der Messe, so Fischer, werde vor Ort alles präsentiert, was das Land für eine nachhaltige Entwicklung brauche. Für die zahlenmäßig stark vertretenen deutschen Maschinenbauer ist die Mongolei ein Zukunftsmarkt. „Wir sind sicher, dass unsere Branche gute Lösungen für die wirtschaftliche Entwicklung in der Mongolei anbieten kann, so Klaus Stöckmann vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Stöckmann verweist auf die zwischen Deutschland und der Mongolei geschlossene Rohstoffpartnerschaft, die auch deutschen Maschinenbauern neue Chancen eröffne. Als Aussteller waren neben vielen deutschen Mittelständlern auch Branchengrößen wie der Bauund Bergbaumaschinenkonzern Caterpillar, der Stahlriese ThyssenKrupp und der Elektronikkonzern Siemens vertreten. Der VDMA hat die ideelle Trägerschaft für die Messe übernommen. 1. Internationale Investitionsgütermesse im Sportpalast in Ulan Bator Mit einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts von 17,3 % war die Mongolei im vergangenen Jahr das Land mit dem weltweit zweitgrößten Wirtschaftswachstum. Ähnlich sehen die Prognosen für die kommenden Jahre aus. Aufgrund seines immensen Reichtums an Bodenschätzen, vor allem an Kohle, Eisenerz, Kupfer, Gold und den seltenen Erden, wird dem nur etwa 2,7 Mio. Einwohner zählenden Staat eine „rosige“ Zukunft vorausgesagt. Experten sprechen vom zukünftigen „Dubai des Ostens“. Abschluss von Geschäften fand meist vor Ort statt Fotos: VDMA Die sprunghafte Entwicklung der Wirtschaft und damit auch des Bedarfs an Gütern aller Art zieht nicht nur immer mehr ausländische Unternehmen und Investoren an. Auch für die Messewirtschaft ist Blick auf das Messegelände Nach einer Umfrage des Veranstalters waren die Aussteller insbesondere mit der Gestaltung der Messe sehr zufrieden. Erstmals in der Mongolei ist mit der „Future Mongolia“ eine Messe nach internationalem Standard durchgeführt worden. Viele Aussteller berichteten von interessanten Kontakten. Auch Geschäfte sind abgeschlossen worden. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein hochkarätig besetztes Vortragsprogramm. Schwierigkeiten bereitete Ausstellern und Besuchern der schlechte Zustand der Infrastruktur, speziell die vom massenhaften Verkehr völlig überlasteten und mit Schlaglöchern übersäten Straßen. Die „Future Mongolia“ soll einmal im Jahr in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator durchgeführt werden. VF MessenGeschäftsführer Fischer: „Wir werden unsere Planungen den Erfordernissen des Marktes anpassen. Dabei spielen - zumindest mittelfristig - nicht nur der Investitionsgüter-, sondern auch der Konsumgüterbereich eine wichtige Rolle.“ Die nächste „Future Mongolia" findet vom 19. bis 22. 06.kommenden Jahres wieder im und rund um den Sportpalast der Landeshauptstadt statt. Kontakt Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. Fachverband Bergbaumaschinen Klaus Stöckmann Lyoner Straße 18 60528 Frankfurt am Main Tel.: +49 69 66 03 1270 Fax: +49 69 03-2577 E-Mail: bbm@vdma.org Internet: www.vdma.org/mining Technisches Marketing – OHNE F圻CH-CH剏N剪S僯S䍴H Eine Kernkompetenz des Marketings liegt im Verstehen. Die Umsetzung der vielfältigen Aufgaben gelingt am besten, wenn die damit betraute Agentur nicht nur die Zielmärkte kennt, sondern ebenso die komplexen Leistungen des Auftraggebers begreift und adäquat sowie technisch versiert umsetzt. Alles andere kann den Adressaten der Botschaft schnell spanisch vorkommen. Ein Hauptproblem der Marketingkommunikation liegt im Verstehen. Dies äußert sich meist darin, dass Hersteller oder Dienstleister die zielgruppengerechte Ansprache ihrer Kunden nicht beherrschen, weshalb sie sich von Kommunikationsexperten beraten lassen, die selten genügend Einblick in die technisch anspruchsvollen Leistungen ihrer Auftraggeber gewinnen. Zwischen diesen Extremen existiert eine Vielzahl unseliger Facetten, die auf beiden Seiten Nerven – die Auftraggeber leider oftmals überdies unnötig Geld kosten. Das Technische Marketing der DMT bietet speziell für den Rohstoff- und Bergbausektor individualisierte und erfolgreiche Lösungen jenseits von „Fach-Chinesisch“ oder vordergründig „schönem Schein“. Hier arbeiten Marketingspezialisten, die täglich in die praktische Realität eines international tätigen Ingenieur- und Consultingunternehmens mit fast 300-jähriger Tradition und rund 450 Ingenieuren verschiedenster Fachrichtungen eingebunden sind. „Diese Verbindung aus Marketing und Ingenieurwesen schafft eine besondere Nähe zum Kunden und seinen Produkten oder Dienstleistungen“, berichtet Knut Hirsch, Leiter des Technischen Marketings bei DMT. „Unser Leistungsportfolio bergbau 3/2012 313 Journal umfasst von der Idee bis zur Realisation alle Aufgabenbereiche einer professionellen Marketingagentur, wobei besondere Schwerpunkte auf den Bereichen Strategie, Corporate Design und 3D liegen.“ Ausgerichtet an den spezifischen Kundenvorgaben werden dabei neue Konzepte entwickelt und realisiert oder auf bestehende Lösungen aufgesetzt. „Trotz der Vielfältigkeit sowie dem hohen technischen Anspruch der Aufgaben ist die Qualität sämtlicher Leistungen immer DMT / TÜV NORD Standard. Das schließt die Gewährleistungssicherheit, Verfügbarkeit und Kontinuität eines großen Konzerns mit ein“, fügt Knut Hirsch hinzu. Gerade KMUs mit anspruchsvollen Produkten und Dienstleistungen profitieren von diesem besonderen Verständnis in Verbindung mit gewachsenen Medien- und Marktkenntnissen – sprich: bodenständiger, durchdachter und nachvollziehbarer Vermarktungskompetenz ohne Informationsverluste im Bereich der b-to-b-Kommunikation. Diese besondere Verfügbarkeit und Verlässlichkeit der Dienstleistung auf hohem Niveau wissen inzwischen auch renommierte, international agierende Unternehmen wie Amberg Technologies, CanoSeco, IMCGCL, BASF oder Impactmin zu schätzen. Näheres zum Technischen Marketing made by DMT findet sich unter Internet: www.dmt.de/marketing schafts-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen hoch bewertet werden. Darüber hinaus besteht für die Teilnehmer die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erlangen und nach bestandener Abschlussprüfung direkt ein einschlägiges Studium an der Technischen Universität Clausthal beginnen zu können. Außerdem bietet die FWT Weiterbildung in den Bereichen Bergbautechnik, Maschinentechnik, Elektrotechnik, Verfahrenstechnik und eine zehnmonatige modulare Ausbildung zum Ingenieur. Voraussetzung für die Ingenieurausbildung ist, dass die Interessenten einen Abschluss als Techniker und eine anschließende 2-jährige Qualifikationsphase im Unternehmen absolviert haben. Weitere Informationen unter: Fachschule für Wirtschaft und Technik Paul-Ernst-Straße 2 38678 Clausthal-Zellerfeld Tel.: 05323 – 70 36 E-Mail: info@fwt-clz.de Internet: www.fwt-clz.de Ruhrgebietsstädte auf dem Weg zur Fairen Metropole Ab September 2012 neuer Fachschullehrgang Die Fachschule für Wirtschaft und Technik in Clausthal-Zellerfeld, auch als ehemalige Berg- und Hüttenschule Clausthal gut bekannt, bietet nach den Sommerferien des Landes Niedersachsen wieder einen neuen Lehrgang im Bereich Maschinenbau mit Elementen der Hüttentechnik an. Der im August startende Kurs beinhaltet den Abschluss zum staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Maschinentechnik. Dieser Fachschullehrgang findet in Vollzeit statt und umfasst einen Zeitraum von 2 Jahren. Er beinhaltet sowohl fachspezifische Themen und fachübergreifende Aspekte als auch verschiedene Bereiche des REFA-Bildungsangebotes. Die Absolventen derartig kombinierter Lehrgänge haben erhebliche Vorteile auf dem Arbeitsmarkt, denn sie erwerben mit dem staatlichen Abschlusszeugnis verschiedene REFA-Zertifikate, die von Wirt314 bergbau 7/2012 Manni Breuckmann unterstützt den Fairen Handel im Revier Ein dreifaches Jubiläum bot den Anlass für eine Zwischenbilanz des Netzwerks „Faire Metropole Ruhr“ auf der Essener Zeche Zollverein vor der Presse: Vor 20 Jahren wurde der sogenannte Rio-Prozess gestartet, mit dem Klimaschutz und globale soziale Verantwortung in der internationalen Politik zum Thema wurden. Vor 20 Jahren wurde auch der Verein TransFair gegründet, der entscheidend dazu beigetragen hat, dass fair gehandelte Produkte mittlerweile in den meisten deutschen Einzelhandelsgeschäften zu finden sind. Und vor 2 Jahren verpflichteten sich sämtliche Ruhrgebietsstädte mit der Unterschrift ihrer Oberbürgermeister unter die „Magna Charta Ruhr“ dazu, künftig keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit mehr zu verwenden. Moderator Manni Breuckmann, selber „Botschafter“ des Netzwerks „Faire Metropole Ruhr“ verwies zu Beginn der Pressekonferenz darauf, dass weltweit inzwischen schon über 1 000 Städte als „Fairtrade-Stadt“ ausgezeichnet wurden. 1 000. Fairtrade-Stadt sei übrigens auch die Ruhrgebietsstadt Herne. TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath betonte die Verbindung von Wirt- Torwandschießen nach der Pressekonferenz. Netzwerk-Botschafter Manni Breuckmann am Ball Foto: CGnypek schaft und Handel sowie Kommunen und Zivilgesellschaft bei der Weiterentwicklung der Idee des fairen Handels. In England, von wo diese Idee ausgegangen sei, seien jetzt schon über 500 Fairtrade-Städte ausgezeichnet: „Da gibt es schon einen Altag des fairen Handels.“ Neben Kaffee und Tee spielten Blumen, Früchte und Säfte sowie Schokolade und Baumwolle eine wichtige Rolle im fairen Handel. Vera Dwors, Koordinatorin des Netzwerks „Faire Metropole Ruhr“, benannte als nächstes Ziel: „Bis Ende 2012 wollen wir alle 53 Ruhrgebietsstädte und alle 4 Ruhrgebietskreise auf den Weg zu Fairtrade-Stadt oder -Kreis gebracht haben.“ Bislang seien 7 Städte und der Kreis Wesel ausgezeichnet; etliche weitere Ruhrgebietsstädte seien unmittelbar vor dem Start oder sogar schon kurz vor der Auszeichnung. Der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau erklärte: „Wer mal Kinder im Steinbruch hat Steine klopfen gesehen, der weiß, dass da noch viel getan werden muss.“ Deshalb sei es selbstverständlich gewesen, dass die Ruhrgebiets-Oberbürgermeister die Magna Charta Ruhr gegen ausbeuterische Kinderarbeit unterzeichnet hätten. Dortmund sei ja schon 2003 und 2005 als „Hauptstadt des fairen Handels“ ausgezeichnet worden. Seitdem könne man ohne weiteres davon sprechen, dass Fairtrade in Dortmund in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei. Essens Stadtdirektor Hans-Jürgen Best geht davon aus, dass der Rat der Stadt Essen beschließen wird, dass sich auch Essen auf den Weg zur Fairtrade-Stadt macht. Ohnehin gebe es im Essener Rathaus schon seit 1995 nur noch fair gehandelten Kaffee und seit 1997 auch fairen Tee in Rats- und Ausschusssitzungen und in den Büros des Verwaltungsvorstands. Die Kriterien zur Auszeichnung als Fairtrade-Stadt seien in Essen weitestgehend schon erfüllt. Bei Ausschreibungsrichtlinien hätten Aspekte des fairen Handels mehr und mehr Eingang gefunden. Aber um das Ganze systematisch durchzuarbeiten, muss das nach dem Ratsbeschluss jemand in der Verwaltung in seine Hand nehmen. Journal/Veranstaltungen Ulrich Carow vom Regionalverband Ruhrgebiet kündigte an, dass sich auch der RVR künftig intensiver für die Förderung der Fairtrade-Idee einsetzen werde. Das Netzwerk „Faire Metropole Ruhr“ sei ja von den Oberbürgermeistern der Ruhrstädte auch gemeinsam mit dem Projekt „Grüne Hauptstadt Europas“ in den Kooperationen-Wettbewerb des Initiativkreises Ruhr eingebracht worden. Und solcherart Kooperationen seien auch ein zentrales Anliegen des RVR. Andreas Peppel vom Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland zeigte auf, dass fairer Handel noch ein Nischendasein friste: Der Jahresumsatz betrage zwar mittlerweile rund 400 Mio. €, dem gegenüber stünde aber ein Gesamtumsatz von 400 Mrd. € im Handel. „Immer mehr Einzelhändler haben aber inzwischen auch begriffen, wie wichtig faire Produkte im Regal für das Image sind und dass sich mit fairen Produkten sehr wohl Geld verdienen lässt.“ Hinzu komme die meist sehr hohe Qualität der Produkte. Internet: www.exile-ev.de Milliardengrenze übersprungen – TÜV NORD erzielt höchsten Umsatz seit Bestehen Die TÜV NORD Gruppe hat 2011 einen Rekordumsatz erzielt. Erstmals in seiner Geschichte übersprang der weltweit agierende technische Dienstleister die Milliardengrenze. Durch eine Steigerung von 11,1 % gegenüber dem Vorjahr wuchs der Umsatz auf 1,025 Mrd. € (2010: 922,6 Mio. €). Innerhalb von 5 Jahren gelang damit ein Umsatzsprung von ca. 40 %. Das Betriebsergebnis (EBIT) kletterte 2011 um 18,3 % auf 43,4 Mio. €. (2010: 36,7 Mio. €) Die Umsatzrendite, gemessen am EBIT, stieg von 4,0 (2010) auf 4,2 %. Noch nie beschäftigte der Konzern so viele Menschen wie 2011. Im Durchschnitt waren 9 982 Vollzeitkräfte tätig (2010: 9 139), das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 9,2 %. Alle Köpfe zusammengenommen belief sich die Zahl der Mitarbeiter auf 14 232. Der Vorsitzende des Vorstandes Guido Rettig kündigte auf der Bilanzpressekonferenz in Hannover an, vor allem das internationale Geschäft weiter voranzutreiben. „Wir wollen unsere Stellung in den globalen Märkten deutlich ausbauen. Als technischer Dienstleister sehen wir gerade in den wirtschaftlich aufstrebenden Staaten Asiens und Südamerikas großes Potenzial.“ Im Jahr 2011 entfielen 22 % des Konzernumsatzes auf das Ausland, jeder 5. Mitarbeiter ist im Ausland beschäftigt. Einen kräftigen Schub hat die TÜV NORD Gruppe 2011 mit der Gründung des Geschäftsbereichs Aerospace erhalten. Dadurch hat der Konzern ein weiteres Alleinstellungsmerkmal im Markt. Das zugekaufte Unternehmen ALTER TECHNOLOGY TÜV NORD (ATN) beschafft und prüft u.a. elektronische Bauteile für Satelliten. ATN (Hauptstandorte Madrid und Sevilla) ist an der zurzeit laufenden NASA-Marsmission mit dem Marsroboter „Curiosity“ beteiligt, der den Nachbarplaneten im August erreichen wird. „Angebote und Dienstleistungen zur Elektromobilität machen TÜV NORD zu einem der Treiber der Branche. „Mit der 2011 in Hannover eingeweihten bundesweit einmaligen eSTATION mit 23 Lademöglichkeiten begleiten wir die Entwicklung sicherer und leistungsfähiger Antriebsbatterien“, so Guido Rettig. „Insgesamt erwarten wir hier für 2012 eine deutliche Auftragssteigerung von Fahrzeugherstellern und Zulieferfirmen.“ Bei den erneuerbaren Energien setzt TÜV NORD vor allem auf Windenergie, Biomasse und intelligente Energienetze, die Smart Grids. Vorstandsvorsitzender Guido Rettig: „Die Energiewende ist noch längst nicht geschafft. Schon jetzt zeigt sich, dass allein durch den Bau der benötigten Stromstraßen weit höhere Kosten entstehen als zunächst geplant. Hier müssen wir schnell vorankommen.“ Rettig forderte, parallel zum Einsatz regenerativer Energien den Bau konventioneller Kraftwerke zu forcieren: „Wir benötigen auch in Zukunft modernste Kohle- und Gaskraftwerke. Politische Vorbehalte, Rechtsunsicherheiten und schlechte wirtschaftliche Rahmenbedingungen müssen schnell überwunden werden. Nur so kann die viel zitierte Energiewende gelingen. Davon hängt auch ab, ob in der Branche nachhaltig Arbeitsplätze geschaffen werden können. Rettig kündigte an, TÜV NORD werde seine Dienstleistungen auch im Bereich der Kernenergie weiter anbieten. Internet: www.tuev-nord.de Im Doppelpack in Meggen – Besuch des Bergbaumuseums Siciliaschacht und der Ausstellung „Messel on Tour“ Die pensionierten Professoren und Bergfachschullehrer der DMT unter der Führung von Dr.-Ing. Gert Falkenhain besuchten zusammen mit ihren Frauen das Bergbaumuseum Siciliaschacht in Meggen und die dort derzeit geöffnete Ausstellung „Messel on Tour“. Begrüßt wurde die Gruppe von Frau und Herrn Dr.-Ing. Heide, der folgendes ausführte: Im Metallerzbergwerk Meggen wurde seit ca. 1840 Schwefelkies gefördert, aus dem durch Rösten des Kieses Schwefeldioxid hergestellt wurde, das wiederum der Rohstoff für Schwefelsäure, einem Grundstoff der chemischen Industrie, war. Zuvor kam der Schwefel aus Sizilien, wo er elementar abgebaut worden war. Hierher soll der Name des Schachtes Sicilia abgeleitet worden sein. Ab 1960 ging mit der zunehmenden Motorisierung die Nachfrage nach dem Meggener Schwefel stetig zurück, da bei der Entschwefelung von Mineralölprodukten ohnehin große Mengen an elementarem Schwefel anfielen. 1996 wurde die Schachtanlage Meggen geschlossen. Heute informiert ein Bergbaumuseum über die damaligen Aktivitäten. Bergbaudenkmal Schacht Sicilia Nach der Besichtigung des Bergbaumuseums und der Grubenwasserkläranlage, die für die noch heute und auch zukünftig erforderliche Klärung des Grubenwassers notwendig ist, wurde die Ausstellung „Messel on Tour“ besichtigt, eine Wanderausstellung des Hessischen Landesmuseums, Darmstadt, mit hervorragenden Fossilien der hessischen Grube Messel, heute Weltnaturerbe der UNESCO. Die Ausstellung befindet sich in einer der „Pyramiden des Sauerlandes“, im Galileopark in unmittelbarer Nähe des Bergbaumuseums. Das hessische Landesmuseum hat im Rahmen einer Wanderausstellung eine Reihe von Präparaten nach Meggen entsandt u.a. das auf der Briefmarke gezeigte Krokodil, aber auch das Urpferdchen oder den Ameisenbären. Die Grube Messel ist ein Tagebau bei Darmstadt, aus dem bis ca. 1970 Ölschiefer gefördert wurde. 1995 wurde der Tagebau von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Die „bergbau“ berichtete hierüber in ihrer Ausgabe 6/2012. Briefmarke mit Krokodil Fotos: Privat Internet: www.bergbaumuseum.siciliaschacht.de www.galileo-park.de bergbau 3/2012 315 Veranstaltungen 21.30 Uhr Großer Sächsischer Bergmännischer Zapfenstreich auf dem Jöhstädter Marktplatz 23.00 Uhr Lasershow am Festgelände Sportcenter Sonntag 26.08. 09.30 Uhr Berggottesdienst und Bergandacht in der St. Salvator Kirche 10.30 Uhr Frühschoppen im Festzelt mit der Stadtkapelle Velden 13.00 Uhr Großes gemeinsames Bergkonzert mit allen teilnehmenden Berg- und Hüttenkapellen auf dem Festplatz am Markt 15.00 Uhr Große Bergparade des Sächsischen Landesverbandes (SLV) und den Gastvereinen 17.00 Uhr Bergmusikalischer Ausklang im Festzelt mit dem Bergmusikkorps „Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz/Frohnau Änderungen vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr. Internet: www.sbhkt.de E-Mail: info@sbhkt.de 4. Sächsischer Bergmanns-, Hütten- und Knappentag – 24.08. bis 26.08. in Jöhstadt im Erzgebirge Programm Auf den 4. Sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappentag wurde in der „bergbau“ (Ausgabe 05/2012) bereits hingewiesen. Freitag 24.08. 19.00 Uhr Konzert der Schalmeienkapelle Steinback im Festzelt 20.00 Uhr Eröffnung und großes Bergmannstreffen im Festzelt ab 20.30 Uhr Linie 6 und die Breitenauer Musikanten bitten zur Party im Festzelt Samstag 25.08. ab 9.00 Uhr Führung am Besucherbergwerk „Andreas Gegentrum Stolln“ Sonderausstellung „Bergmännische Bräuche" in der Fahrzeughalle der Preßnitztalbahn ab 10.00 Uhr Frühschoppen mit den Zschopautaler Musikanten im Festzelt 10.00 Uhr Wismutkolloquium verbunden mit Kumpeltreffen in der Mittelschule Jöhstadt ab 10.00 Uhr Eröffnung Handels- und Handwerkermarkt auf dem Jöhstädter Marktplatz ab 10.00 Uhr Bergmännisches Chortreffen auf dem Jöhstädter Marktplatz ab 16.30 Uhr „Böhmische Blasmusik“ mit dem BMV Ehrenfriedersdorf, der Bergkapelle Pobershau und dem BMV JöhstadtGrumbach auf dem Marktplatz 17.00 Uhr Festempfang für geladene Gäste ab 20.00 Uhr – „Jöhstadt tanzt“ mit BIBA und die Butzemänner im Festzelt 316 bergbau 7/2012 Mit Chemnitz ist zu rechnen – Von der Rechenmaschine zum Supercomputer – Sonderausstellung im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz 1 noch bis zum 09.09. Seit über 100 Jahren ist Chemnitz Standort für Rechen- und Computertechnik. Die ersten Addier- und Rechenmaschinen, die in den Wanderer-Werken ab 1916 gebaut wurden, eroberten schnell Büros und Kontore im In- und Ausland. Die Markennamen Continental und Astra, später Ascota, Daro und Robotron standen für bürotechnische Produkte aus Chemnitz. Das belegt auch die Sonderausstellung „Mit Chemnitz ist zu rechnen - Von der Rechenmaschine zum Supercomputer“ im Industriemuseum Chemnitz. Ab den 1960er Jahren widmeten sich in Chemnitz tausende Beschäftigte der Entwicklung von Computern: Röhrenrechner R 12, Transistorrechner SER 2, der R 300 und am Ende der EC 1834 – so hießen die Meilensteine, die es zu entdecken gilt. Im Mittelpunkt der Ausstellungshalle steht auf 60 m2 eine ESER-Großrechenanlage EC 1057 aus den 1980er Jahren. Die Besucher erleben Magnetbänder und -platten im Betrieb und können auch einmal auf einer Lochkarte ihren Namen verewigen. Heute schreiben zahlreiche kleine und mittlere Firmen die Geschichte erfolgreich fort: Chemnitz entwickelt und liefert Soft- ware und Superrechner für die Industrie und für die Forschung. Beispiele wie Simulationen für den Fahrzeugbau, das kommunizierende „Yellow Car“ oder die erste elektronische Spieldose von der TU Chemnitz werden präsentiert und vorgeführt. NC-Steuerungen in Aktion belegen, wie die Rechentechnik im Chemnitzer Maschinenbau zur schöpferischen Anwendung fand. Im Rahmen der Ausstellung bietet das Museum öffentliche Führungen mit dem sächsischen Rechenmeister Gottfried Wilhelm Leibniz oder mit Informatik-Experten des Fördervereins. Auf Wunsch werden Führungen für Schulklassen im Rahmen des Informatik-, Mathematik-, Technik- oder Geschichtsunterrichtes oder der Projekttag „Von Leibniz bis Zuse“ für Schüler ab Klasse 8 angeboten. Ergänzend lädt das Museum zu Fachvorträgen, einem Whisky-Tasting und zum Ferienprogramm „MISSION UNDERCOVER“ ein. Information und Anmeldung Sächsisches Industriemuseum Chemnitz Zwickauer Straße 119 09112 Chemnitz Tel.: 03 71 / 36 76 140 Fax: 0371 / 3676-141 E-Mail: chemnitz@saechsischesindustriemuseum.de Internet: www.saechsischesindustriemuseum.de Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag: 9 bis 17 Uhr Samstag, Sonntag, Feiertag: 10 bis 17 Uhr Freitag: geschlossen Anzeige Informationen RDB e.V. Juliusstraße 9 45728 Essen Tel.: 0201/232238 Fax: 0201/234578 E-Mail: rdb@rdb-ev.de Internet: www.rdb-ev.de 42. Delegiertenversammlung 42. Delegiertenversammlung des RDB e.V. Am 02.06.2012 fand die 42. Delegiertenversammlung des RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, im Congress Center in Essen statt. 1.Teil – Bergmännische Feierstunde Die bergmännische Feierstunde wurde mit einem Musikstück durch das Bergwerksorchester „Consolidation“ eröffnet. Der 1. Vorsitzende des RDB e.V., Theo Schlößer, begrüßte die Gäste sowie die Delegierten des RDB e.V. mit einem herzlichen Glückauf. In seiner Eröffnungsrede ging der 1. Vorsitzende Theo Schlößer zuerst auf die im Jahre 2010 gefassten Beschlüsse zur Steinkohle ein: Bekanntlich legen sie den endgültigen Ausstieg der Steinkohlenförderung bis zum Jahre 2018 fest - und zwar ohne Revisionsklausel. Theo Schlößer führte aus, dass der RDB e.V. diese Entscheidung sehr bedauert, sie aber respektieren muss. Erst die Zeit könne zeigen, ob sie richtig sei. Viele der RDB-Mitglieder seien nun in den nächsten Jahren durch die Schließungen von Schachtanlagen unmittelbar betroffen. So fördere das Bergwerk Saar in diesen Tagen seine letzte Kohle und beende damit die jahrhundertealte Bergbautradition an der Saar, ein historischer Einschnitt von kaum fassbarer Bedeutung. Darüber hinaus müsse auch in diesem Jahr das Bergwerk West seine Tore schließen, das Ende der Steinkohle am Niederrhein, kaum vorstellbar, wenn man Der scheidende 1. Vorsitzende Theo Schlößer bei seiner Begrüßung und Eröffnungsrede die dortige Geschichte kenne. Schon heute sei deshalb festzustellen, dass die Bewältigung der entstehenden Herausforderungen aus dem endgültigen Ausstieg aus der Steinkohle eine wesentliche Aufgabe für alle im RDB e.V. darstelle. Danach ging er auf die derzeitige Rohstoffsituation in der Welt ein: Er führte aus, dass die Konzentration auf den verschiedenen Märkten für Rohstoffe zwischenzeitlich erkennbar zugenommen hat. Internationale Rohstofflagerstätten sind insbesondere immer mehr in den chinesischen Fokus geraten, so dass neue Vorhaben des Bergbaues bzw. der Rohstoffindustrie in Deutschland ggfs. neue Chancen entwickeln. Dabei werde sich der RDB e.V. besonders für solche Zukunftsprojekte einsetzen. Leider sei allerdings bei vielen Bürgern in Deutschland mittlerweile eine zunehmende Verweigerungshaltung zu erkennen, die ausgiebig dem Sankt Florian Prinzip fröne: Bergbau ja, aber nicht vor meiner Haustür! Sicherlich ist dies auch eine Folge des scheinbar nie endenden Wohlstands. Auch aufkommende Themen einer möglichen Neuausrichtung von Gesetzen, Verordnungen oder Richtlinien im Bergbau – sei es aus Berlin oder Brüssel – könnten den RDB e.V. zukünftig vermehrt in Anspruch nehmen. Man werde sich aber als Berufsverband entsprechend aufstellen, wenn seine Interessen, d.h. die Interessen der Mitglieder betroffen seien. Dabei könnten die angedachten Kooperationen mit anderen Verbänden maßgebliche Unterstützung bieten. In Deutschland sei noch aber ein weiterer großer Themenschwerpunkt zu bewältigen, der den RDB e.V. und seine Mitglieder in den Energieversorgungsunternehmen beträfe - die sogenannte Energiewende. Energiewende, das klinge ein wenig nach einem Erfolg der wagemutigen Deutschen, die so einzigartig voran gehen. Doch die mehr gefühlte ethische Überlegenheit, sie stoße oft an ihre Grenzen. Denn schließlich hätte man ihn dann doch importieren müssen, den Kernenergiestrom aus Tschechien und aus Frankreich. Allmählich komme doch ins Bewusstsein, dass neben der Ethik noch mehr die physikalischen Gegebenheiten - Witterung, Stromspeicher sowie die Netze - und insbesondere auch der Preis des Stromes entscheidende Rollen spielen. Aus der Politik höre man wieder den Ruf nach neuen Kohle- und besonders aus den südlichen Das Bergwerksorchester „Consolidation“ bergbau 7/2012 317 42. Delegiertenversammlung Gefilden Deutschlands nach Gaskraftwerken, mit der Androhung einer möglichen staatlichen Energiegesellschaft. Gerade der RDB e.V. habe aber bereits im Vorfeld der Entscheidung der Energiewende mehrfach und öffentlich auf die Notwendigkeit von neuen hocheffizienten Kohlekraftwerken, insbesondere auf Braunkohlenbasis, hingewiesen. Keiner wisse zurzeit aber, wohin die Energiewende noch führen werde. Klar sei aber, dass die Angst vor der Kernenergie auf Dauer als Motivation alleine nicht ausreiche, denn Angst sei immer ein schlechter Ratgeber. Der Aufbruch in neue Gefilde, er erfordere Strategie und die Bereitschaft neue Pfade zu beschreiten, aber mit realistischen Ansätzen und nur mit kalkulierbaren Risiken. Mit dem RDB e.V. werde man insofern als starke Gemeinschaft von Fach- und Führungskräften nicht nur weiterhin für Vertrauen in die Arbeit im Bergbau werben, sondern diesem gefährlichen Virus in unserer Gesellschaft entgegenwirken: den oft verzerrenden Botschaften zu den vorgenannten Themen in Deutschland. Denn in der Tat sei der RDB e.V. keine Traditionskompanie des deutschen Bergbaues und der deutschen Rohstoffindustrie. Nein, er biete auch in Zukunft weiterhin das Forum für den notwendigen persönlichen Kontakt – die Pflege der bergmännischen Kameradschaft und Tradition – und auch den Markt für den Austausch von fachlichen Erfahrungen und Technik, sei aber darüber hinaus die wichtige Plattform zur Diskussion aktueller rohstoff- und energiepolitischer Fragen. Der RDB e.V. sei überzeugt davon, dass er gerade in dieser Funktion auch wichtig bleiben werde, vielleicht sogar noch wichtiger werde. In seiner weiteren Eröffnungsrede der Delegiertenversammlung begrüßte der 1. Vorsitzende mit persönlichen Worten im Einzelnen die Gäste und sagte, dass er sich auch auf die Grußworte freue. Dabei stellte er besonders die Bedeutung und die damit einhergehende Verbundenheit der Gäste mit dem RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure heraus. Ganz besonders freute er sich, dass der Vorsitzende der Geschäftsführung der Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft mbH und Vorsitzender der Vereinigung für Rohstoffe und Bergbau, Dr.-Ing. Joachim Geisler, sich zum Festvortrag bereit erklärt hatte. Der Festvortrag war überschrieben mit dem Thema: „Die Energiewirtschaftliche Bedeutung der Braunkohle in Mitteldeutschland“ Festvortrag und die Grußworte der Gäste der Delegiertenversammlung werden in der Zeitschrift „bergbau“ veröffentlicht. Zum Schluss der Feierstunde bedankte 318 bergbau 7/2012 sich der 1. Vorsitzende, Theo Schlößer, bei dem Festredner Dr.-Ing. Joachim Geisler für seinen hochinteressanten Vortrag und überreichte ihm eine Aufmerksamkeit als Dank für seine Rede. Auch bei den anderen Gästen bedankte er sich für ihr Kommen und ihre Grußworte, die zeigten, dass die Verbundenheit zwischen dem RDB e.V. und den von den Gästen vertretenden Institutionen und Verbänden auch in der Zukunft eine aktive Zusammenarbeit garantiert. Darüber hinaus unterstrich er nochmals insbesondere die überzeugende musikalische Gestaltung der Feierstunde durch das Bergwerksorchester „Consolidation“ und bedankte sich für dieses Engagement. Mit dem gemeinsamen Singen des „Steigerliedes“ wurde die bergmännische Feierstunde beendet. 2. Teil – Arbeitstagung der Delegierten – Einführung und Totenehrung Der 1. Vorsitzende des RDB e.V., Theo Schlösser, eröffnete die Arbeitstagung der 42. Delegiertenversammlung der RDB e.V. und begrüßte die Delegierten der Delegiertenversammlung mit einem herzlichen Glückauf. Er wünschte der Arbeitstagung einen guten Verlauf und entsprechend gute Ergebnisse. Zuerst bat der Geschäftsführer des RDB e.V., Gerhard Weitzel, die Delegierten sich zum Gedenken an die im vergangenen Berichtszeitraum verstorbenen Mitglieder zu erheben und ehrte die Verstorbenen des RDB e.V.. Das Vorstandsmitglied Peter Koch stellte die Tagesordnung zur Arbeitstagung vor. Nach Rückfrage an das Gremium ergaben sich keine Ergänzungen oder Veränderungen zur vorgestellten Agenda durch das Plenum. Die Tagesordnung war damit genehmigt. Peter Koch stellte fest, dass 205 Delegierte aus 40 Bezirksvereinen an der Delegiertenversammlung 2012 teilnahmen und die Versammlung beschlussfähig war. Interessierte Zuhörer – Delegierte im Saal Bericht des Hauptvorstandes Theo Schlößer führte aus, dass die im vorletzten Jahr gefassten Beschlüsse zur Beendigung der Steinkohlenförderung im Jahre 2018 den Verband sehr treffen, am meisten selbstverständlich aber die unmittelbar betroffenen Mitglieder. Auch in der jüngsten Vergangenheit habe sich der merkliche Verlust an Mitgliedern im RDB e.V. durch die Schließungen der Zechen fortgesetzt. Diese Erosionen im Mitgliederbereich zu verhindern, sei eine der wesentlichen Aufgaben im RDB e.V.. Gespräche in kleinem Kreis zwischen Hauptvorstand und den hauptsächlich betroffenen BV können Lösungsansätze bieten, um die Mitgliederarbeit in den BV mit Ideen aus der Praxis aller BV zu unterstützen oder die Zusammenarbeit mit den noch jungen BV und den alten BV zu intensivieren. Darüber hinaus beabsichtigt der Hauptvorstand, eine Arbeitsgruppe mit Teilnehmern aus den betroffenen BV einzurichten und mit grundsätzlichen Maßnahmen dem vorbezeichneten Trend entgegen zu steuern. Bezüglich der Mitgliederentwicklung dankte er allen BV für die engagierte Arbeit, besonders den beiden BV an den Hochschulen in Clausthal und in Aachen. Inzwischen sind dort nach 2 Jahren insgesamt weit über 100 insbesondere studentische Mitglieder eingeschrieben. Dank galt auch in diesem Zusammenhang den Kameraden des BV Bergakademie Freiberg, die ihre studentische Mitgliederzahl im zurückliegenden Berichtszeitraum ebenfalls wesentlich gesteigert haben. Man habe also in den letzten Jahren ein Stück eigener Zukunft gesichert und müsse alles daran setzen, dass das auch weiterhin geschehe. Aufgrund des Auftrages aus der letzten Delegiertenversammlung vor 2 Jahren hat der Hauptvorstand die Kooperation „auf Augenhöhe“ mit anderen Verbänden – bei gleichzeitiger Eigenständigkeit des RDB e.V. – sondiert. Die Möglichkeit der politischen Nähe und Einflussnahme, der Schulterschluss sowie ein Erfahrungs- 42. Delegiertenversammlung austausch mit Führungskräften der Energiewirtschaft und der Rohstoffindustrie könnten aus der Sicht des Hauptvorstandes mehr denn je der Garant dafür sein, als Partner Gehör zu finden. Damit würde, so Theo Schlößer, die in vielen BV vielfach gewünschte Möglichkeit geschaffen, die Interessen des RDB e.V. mit mehr Gewicht vorzutragen. Zusammen mit der „Technischen Fachhochschule Georg Agricola Bochum“ ist ein gemeinsamer und erfolgreicher Rohstofftag im November 2011 durchgeführt worden. Weitere solcher Aktivitäten sind für die nächsten Jahre geplant. Bezüglich der Aktivitäten fasste er nochmals zusammen: ● Die Finanzangelegenheiten sind trotz der Abnahme der Mitgliederzahlen in mehr als geordneten Verhältnissen. Dabei werden die Ausgaben immer wieder auf den Prüfstand gestellt und es wird weiterhin verantwortungsbewusst mit den Mitgliederbeiträgen umgegangen ● Mit den Kontakten und der Zusammenarbeit von bergmännischen Ingenieurvereinigungen in Europa und in der Bundesrepublik selbst ist man auf bestem Weg ● Der RDB e.V. ist akzeptiert bei Wirtschaftsunternehmen, Verbänden, Behörden und Gewerkschaften ● Man hat als Hauptvorstand die Außendarstellung der Arbeit wesentlich verbessert und bietet eine Plattform für die Diskussion aktueller energie- und rohstoffpolitischer Fragen. Abschließend dankte er für die Arbeit in den BV, im Hauptvorstand, in den Ausschüssen und an den vielen anderen Stellen im RDB e.V. Dank sagte er aber auch den Leitern und Vertretern der Fach- , Fachhoch- und Hochschulen für Ihre engagierte Arbeit bei der Ausbildung des bergmännischen Nachwuchses in den zurückliegenden beiden Jahren. Frau Ursula Kaspar, als neue Mitarbei- terin in der Geschäftsstelle, und Frau Nicole Müller, die für die Organisation der Delegiertenversammlung zuständig waren, galt ein ebenso herzlicher Dank für ihre engagierte Arbeit. In seinen Ausführungen ging der Geschäftsführer Gerhard Weitzel noch einmal auf die kurze Einarbeitungszeit seit seiner Implementierung als Geschäftsführer ein. Die Karenzzeit, so der Geschäftsführer, dauerte nicht 100 Tage, sondern nur 7 Tage. Damals musste wegen der Kostenentwicklung bei unserer Monatsfachzeitschrift „bergbau“ intensiv gehandelt werden. Nach Abwägung aller möglichen Schritte, die bis zur Kündigung des Vertrages reichten, konnte mit dem Verlag Einigung für eine weitere Zusammenarbeit erzielt werden. Durch redaktionelle Erweiterungen in der Januarausgabe 2012 der Monatsfachzeitschrift „bergbau“ werden nun die organisatorischen und personellen Veränderungen in den Organen des RDB e.V. als Einleger für die Mitglieder zusätzlich angeboten. Auf der RDB-Homepage sind die Ausgaben der Monatsfachzeitschrift „bergbau“ als PDF-Ausgabe eingestellt. Dies findet offensichtlich Wohlgefallen vor allen Dingen bei unseren im Ausland tätigen RDB-Kameraden, wie E-Mails aus Russland, Tschechien und Südamerika dokumentieren. In diesem Zusammenhang dankte er dem Redaktionsteam mit Konrad Hupfer, Herbert-K. Dwors und Dr. Volker Schacke für die gute Zusammenarbeit. Herausforderungen ergaben sich bei seiner Tätigkeit u.a. auch durch die Kündigung der ehemaligen Sekretärin in der Geschäftsstelle, die aber durch die schnelle Einstellung von Frau Ursula Kaspar kompensiert worden sind. Wesentliche Schwerpunkte der Arbeit für den RDB e.V. waren, so der Geschäftsführer, die Änderungen im Mehrleistungstarif der knappschaftlichen Krankenkasse und die Auswirkungen auf die davon Be- Blick auf das Plenum – Delegierte und Hauptvorstand troffenen, darunter auch viele pensionierte RDB-Mitglieder. Gerade für diesen Kreis sind z.T. erhebliche Mehrbelastungen entstanden. Allerdings musste der Hauptvorstand feststellen, dass die Beschlüsse der Knappschaft Bahn See demokratisch und juristisch einwandfrei zustande gekommen sind. Dies hat zu gewissen Härten im Einzelfall geführt, ist aber juristisch nicht zu beanstanden. Diese Ansicht des Hauptvorstandes ist zwar von einigen Betroffenen anders gesehen worden und hat zum ersten Mal zur Anrufung des Rechtsausschusses des RDB e.V. geführt. Dieser hat aber die Meinung des Hauptvorstandes eindeutig bestätigt. In seinen weiteren Ausführungen ging Gerhard Weitzel auf das aktuelle Problem der sogenannten jahrgangsbetroffenen RDB-Kameraden nach Beendigung der Steinkohlenförderung ein. Hierunter fallen die Kameraden, die nicht bis zum Ende des deutschen Steinkohlebergbaus am 31.12. 2018 das APG-Alter (APG = Anpassungsgeld) erreicht haben, was bei untertägiger Tätigkeit 50 Jahre, bei übertägiger Tätigkeit 55 Jahre beträgt. Zwischenzeitlich ist ein diesbezüglicher Tarifvertrag für die betroffenen Mitarbeiter geschlossen worden. Anlässlich der diesjährigen Besprechung mit den Bezirksvereinsvorsitzenden wurde beschlossen, den betroffenen Kameraden auf BV-Ebene Unterstützung angedeihen zu lassen. Weiterhin soll den Kameraden die Möglichkeit gegeben werden, in unserer Monatsfachzeitschrift „bergbau“ eine kostenlose Stellenanzeige einzustellen. Zum Schluss seiner Ausführungen stellte er die aktuelle Mitgliederentwicklung vor. Zur Delegiertenversammlung 2010 waren im RDB e.V. 7 727 Mitglieder eingeschrieben. Heute sind es 7 417 Personen. Neben 402 Kündigungen der Mitgliedschaft sind 253 verstorbene Kameraden zu beklagen. Allerdings konnten der RDB e.V. in den beiden zurückliegenden Jahren auch 345 neue Mitglieder begrüßen. Diesen neuen Mitgliedern rief er wie auch den Delegierten am Ende seiner Ausführungen ein herzliches Glückauf in der Gemeinschaft des RDB e.V. zu. Der Schatzmeister Ulrich Dondorf stellte den Kassenbericht den Delegierten als PowerPoint-Präsentation vor. In seinen Erläuterungen zu den Zahlen ging er auf die wichtigsten Ein- und Ausgabetitel ein. Dabei ist festzustellen, dass auf der Einnahmenseite die Beiträge der Bezirksvereine aufgrund der Mitgliederverluste gegenüber den Vorjahren leicht zurückgegangen sind. Auf der Ausgabenseite ist der größte Posten die Monatsfachzeitschrift „bergbau“. In den kommenden Jahren muss auf Grund gesetzlicher Bestimmungen zur Wärmedämmung in das bergbau 7/2012 319 42. Delegiertenversammlung RDB-Haus investiert werden. Dafür wurde im letzten Jahr eine entsprechende Rückstellung gebildet. Der Schatzmeister bedankte sich nach seinem Bericht bei den BV für die gute Zusammenarbeit und das erreichte Ergebnis. Die vorgenannten Berichte wurden durch den 1. Vorsitzenden zur Diskussion gestellt. Aus dem Plenum ergaben sich dazu keine Fragen. Kassenprüfbericht und Entlastung des Vorstandes Den Kassenprüfbericht stellte der Kassenprüfer Berthold Plassmann vom BV Siegerland vor. Am 03.02.2012 wurde die Kassenprüfung von den bestellten Prüfern in der Geschäftsstelle in Essen vorgenommen. Nach Durchsicht aller Haushaltsposten und der stichprobenartigen Überprüfung von Einnahmen und Ausgaben haben die Prüfer eine korrekte und nachvollziehbare Kassenführung und satzungsgemäße Verwendung der Gelder feststellen können. Alle Belege lagen in schriftlicher Form vor und die Beträge waren in übersichtlicher Form ausgewiesen. Im Anschluss an seinen Kassenprüfbericht stellte Berthold Plassmann den Antrag an die Delegiertenversammlung um die Entlastung des Schatzmeisters und des gesamten Vorstandes. Die Entlastung durch das Gremium erfolgte einstimmig. Beschlussfassung über Sachanträge Der Vorsitzende des Antragsberatungsausschusses, Erich Gaschka, stellte die Anträge vor. Alle Sachanträge lagen den teilnehmenden Delegierten in schriftlicher Form vor. Sachanträge 1.1 bis 1.3 Änderungen der §§ 7, 11 und 18 der Satzung des RDB e.V. Auf diese Sachanträge und die daraus resultierenden, möglichen Änderungen der Satzung war bereits mit der ordnungsgemäßen Einladung der Delegierten explizit hingewiesen worden. Die Anträge wurden dabei bereits textlich aufgeführt. Sachantrag 1.1: Der Hauptvorstand des RDB e.V. und 2 BV im RDB e.V. stellten den Antrag an die Delegiertenversammlung 2012, den § 7 (2) (b) der Satzung wie folgt zu ändern: §7 (2) (b): auf Beschluss des Hauptvorstandes des RDB e.V., wenn es schuldhaft mit der Bezahlung der Beiträge länger als 6 Monate im Rückstand geblieben ist, sofern es nach schriftlicher Mahnung nicht innerhalb von 4 Wochen zahlt. Gegen den Ausschluss kann innerhalb eines Monats nach Zustellung des Beschlusses Einspruch beim 320 bergbau 7/2012 Erweiterten Vorstand eingelegt werden. Dieser entscheidet endgültig. Begründung für den Antrag: Ein Ausschluss auf Beschluss eines Bezirksvereinsvorstandes des RDB e.V. ist juristisch nicht zulässig. Zudem gilt ein Ausschluss ohne Anforderung an Ausschlussgründe juristisch als Willkür und ist daher ebenso nicht zulässig. Der Sachantrag 1.1 wurde von den Delegierten einstimmig angenommen. Sachantrag 1.2: Der Hauptvorstand des RDB e.V. und 2 BV stellten den Antrag an die Delegiertenversammlung 2012, den § 11 der Satzung wie folgt zu ergänzen, d.h. zu ändern: Zusätzlicher Absatz: Bei Ausfall eines Vorstandsmitgliedes kann das frei gewordene Vorstandsamt durch ein anderes Vorstandsmitglied vorübergehend wahrgenommen werden, wobei das Amt des 1. Vorsitzenden, des 2. Vorsitzenden und das des Schatzmeisters nicht personenidentisch besetzt sein darf. Jedes Mitglied hat, auch bei Ämterhäufung, eine Stimme. Begründung für den Antrag: Nach Ausfall des Geschäftsführers im Jahre 2009 wurden dessen Aufgaben in einem Teil der letzten Wahlperiode von 2 Hauptvorstandsmitgliedern wahrgenommen. Dieses Vorgehen wurde vom Amtsgericht gerügt, da die Satzung eine Ämterhäufung nicht ausdrücklich vorsieht. Der Sachantrag 1.2 wurde einstimmig von den Delegierten angenommen. Sachantrag 1.3: Der Hauptvorstand des RDB e.V. und 2 BV stellten den Antrag an die Delegiertenversammlung 2012, den § 11 der Satzung wie folgt zu ändern: § 18 Inkrafttreten: Ersatzlos gestrichen. Begründung für den Antrag: Die Satzung gilt ab dem Tag der Eintragung in das Vereinsregister des Amtsgerichtes und nicht mit dem Tag des Beschlusses durch den Delegiertentag. Der Sachantrag 1.3 wurde einstimmig von den Delegierten angenommen. Damit wurden alle vorgeschlagenen Änderungen der Satzung des RDB e.V. angenommen! Sachantrag 2 Änderung des § 1 der Rahmensatzung des RDB e.V. Der Hauptvorstand des RDB e.V. und 2 BV stellten den Antrag an die Delegiertenversammlung 2012, den § 1 der Rahmensatzung wie folgt zu ändern: §1 Vorstand Die BV wählen einen Vorstand. Abweichend von § 11 der Satzung müssen für den Bezirksvereinsvorstand mindestens der 1. Vorsitzende, der Geschäftsführer und der Schatzmeister gewählt werden. Weitere Personen können in den Vorstand gewählt werden. § 14 der Satzung gilt entsprechend. Begründung für den Antrag: Es ist in einigen Bezirksvereinen nicht mehr möglich, jeweils 3 Mitglieder für Vorstandsämter zu bekommen. Daher soll die Mindestanzahl reduziert werden. Nach einigen Hinweisen durch den Geschäftsführer wurde der Sachantrag 2 mit einer Enthaltung durch die Delegierten angenommen. Sachantrag 3 Änderung des § 30 der Geschäfts- und Wahlordnung des RDB e.V. Der Hauptvorstand des RDB e.V. und 2 BV stellten den Antrag an die Delegiertenversammlung 2012, den § 30 der Geschäfts- und Wahlordnung wie folgt zu ändern: Überweisungsaufträge sind vom Schatzmeister und einem weiteren Vorstandsmitglied zu autorisieren. Begründung für den Antrag: In vielen BV erfolgt der Bankverkehr über „Electronic Banking“. Hierbei ist die bisherige Handhabung nicht aufrecht zu erhalten. Daher soll die Geschäfts- und Wahlordnung in diesem Punkt an die Realität angepasst werden. Der Sachantrag 3 wurde mit 3 Enthaltungen angenommen. Sachanträge 4.1 bis 4.4 Der Hauptvorstand des RDB e.V. stellte unter 4.1 den Antrag, der Vorlage S 5 des BV Bergakademie Freiberg von der Delegiertenversammlung 2010 zu zustimmen. Die Anträge des BV Clausthal und des BV Niederrhein waren identisch mit dem Antrag des Hauptvorstandes und unterstützten in 4.2 bzw. 4.3 den Antrag. Der Hauptvorstand des RDB e.V. empfahl der Delegiertenversammlung 2012 nach Beratung mit dem Ausschuss für Ingenieurfragen und Fortbildung folgenden Beschluss: Punkt 1: Für hervorragende Leistungen im Studium soll abwechselnd zum Delegiertentag oder zur Erweiterten Vorstandssitzung jeweils ein(e) RDB-Studentin/Student/Studierender mit einem Preisgeld von 1 000,- € geehrt werden. Die Anträge werden vom BV an den Ingenieurausschuss geleitet. Dieser spricht gegenüber dem HV eine Empfehlung aus. Darüber hinausgehende stipendienartige Förderungen studentischer RDB-Mitglieder sind nicht vorgesehen. Punkt 2: Die Mitarbeit studentischer Vertreterinnen/Vertreter in den jeweiligen BV kann gewürdigt werden, wenn diese(r) infolge des Ende des Studiums eine Funk- 42. Delegiertenversammlung tion abgibt und eine überzeugende Arbeit geleistet hat. Über Art und Umfang der Würdigung entscheidet der jeweilige BV intern, ebenso wie über die Empfehlung einer gegebenenfalls beabsichtigten Veröffentlichung dieses Vorganges in der Monatsfachzeitschrift „bergbau“. Punkt 3: Die BV gehen auf ihre studentischen Mitglieder mit dem Hinweis zu, fachlich geeignete Beiträge für die Monatsfachzeitschrift „bergbau“ zu erarbeiten. Im Falle der Zustimmung des Redaktionsteams der Monatsfachzeitschrift „bergbau“ und der anschließenden Veröffentlichung sollen diese Beiträge mit einem Honorar in Höhe von max. 200,- € gewürdigt werden. Punkt 4: Die Themen von Diplomarbeiten/Projektarbeiten der studentischen Mitglieder des RDB e.V. sollen in der Monatsfachzeitschrift „bergbau“ veröffentlicht werden, gegebenenfalls mit einer kurzen Darstellung des Inhaltes. Auch hier sind die BV gehalten, auf das Redaktionssteam der Monatsfachzeitschrift „bergbau“ zuzugehen. Punkt 5: Veranstaltungen der studentischen Mitglieder der Bezirksvereine, wie zum Beispiel Exkursionen, Fachschaftsabende oder Erstsemesterausfahrten, können jährlich einmalig finanziell unterstützt werden. Der Hauptvorstand entscheidet auf Antrag des BV über die Höhe der finanziellen Zuwendung, vorgeschlagen wird ein Betrag von max. 300,- €. Punkt 6: Dieser Punkt des Antrages S5 entspricht inhaltlich den Anmerkungen zu Punkt 5 und ist jeweils BV-intern zu entscheiden. Der Antrag 4.4 des BV Lausitzer Braunkohle entsprach grundsätzlich den Anträgen 4.1 bis 4.3, empfahl allerdings 2 Änderungen betreffend der Punkte 1. und 5. des Antrages: Zu Punkt 1: Das Preisgeld für hervorragende Leistungen im Studium solle 500,€ betragen. Zu Punkt 5: Die Unterstützung für Exkursionen, Fachschaftsabende und Erstsemesterfahrten der studentischen Mitglieder solle 30,- €/Person betragen. Ein maximaler Betrag von 600,- € solle dabei nicht überschritten werden. Auf Grund der vorliegenden Anträge empfahl der Antragsberatungsausschuss der Delegiertenversammlung, zu Punkt 1: Das Preisgeld für hervorragende Leistungen im Studium – wie im Antrag des Hauptvorstandes dargestellt auf 1 000,- € festzusetzen. zu Punkt 5: Die Unterstützung für Exkursionen, Fachschaftsabende und Erstsemesterfahrten der studentischen Mitglieder auf max. 600,- €/a festzusetzen und ansonsten den Antrag anzunehmen. Begründung für die Änderungen zu Punkt 5. des Hauptvorstandes: Dem Hauptvorstand ist dadurch ein größerer Spielraum gegeben, gezielt den Belangen der BV mit hohem Studentenanteil gerecht zu werden. Auf erläuternde Nachfrage an den BV Lausitzer Braunkohle zog dieser seinen Antrag zu den Punkten 1 und 5 für den Fall zurück, dass sich bei der Abstimmung eine Mehrheit für den Vorschlag des Antragsberatungsausschusses einstellen sollte. Nachfrage aus dem Plenum: Kann die finanzielle Würdigung auf eine Person mehrfach (Dipl.-Arbeit, Promotion etc.?) ausgelobt werden? Dazu die Aussage des Hauptvorstandes: Die zu würdigende Person kann nur einmal ausgezeichnet werden. Der Antrag des Hauptvorstandes wurde mit dieser Änderung zu Punkt 5. und der Aussage, die Person maximal nur einmal zu würdigen, mit überwältigender Mehrheit - bei 4 Enthaltungen - angenommen. Sachantrag 5.1 des Hauptvorstandes Der Hauptvorstand des RDB e.V. stellte den Antrag, Kooperationen mit den Verbänden und Institutionen durchzuführen, die im Weiteren aufgeführt sind. 1. VRB – Vereinigung Rohstoffe und Bergbau in Berlin 2. Deutscher Markscheider Verein DMV 3. dFK – die Führungskräfte 4. GDMB – Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoffe- und Umwelttechnik e.V. 5. Berufsverbände der Rohstoffindustrie im Ausland. Auf Vorschlag der Delegiertenversammlung sollte diese Liste um den nachfolgenden Punkt 6. ergänzt werden: 6. Weitere Kooperationen können bzw. sollen im gegebenen Fall eingegangen werden. Der Antrag des Hauptvorstandes wurde einschließlich der Ergänzung in Punkt 6. einstimmig angenommen. Wahl des Wahleiters Der aus dem Hauptvorstand ausscheidende 1. Vorsitzende Theo Schlößer wurde einstimmig zum Wahlleiter gewählt. Theo Schlößer erläuterte kurz die Wahlordnung. Diese besagt, dass die einzelnen Wahlgänge auf Antrag jeweils grundsätzlich per Handzeichen durchgeführt werden können, unter der Voraussetzung, dass keine(r) der Delegierten widerspricht. Vorwegzunehmen ist, dass alle nachfolgenden Wahlen vor diesem Hintergrund per Handzeichen durchgeführt wurden. Wahlen für den Hauptvorstand Wahlvorschläge zum Hauptvorstand: Zur Wahl zum Hauptvorstand lagen 6 Vorschläge vor - Hauptvorstand und 5 BV. Alle Wahlvorschläge (6.1 bis 6.6) für die satzungsgemäßen Wahlen zum Hauptvorstand waren korrekt. Gewählt werden sollten der 1. Vorsitzende und das Vorstandsmitglied 2 für 2 Jahre, alle übrigen Funktionsträger für 4 Jahre. 1.Vorsitzender bisher Theo Schlösser neu Prof.Dr. Carsten Drebenstedt 2. Vorsitzender bisher Reinhard Marian neu Reinhard Marian Geschäftsführer bisher Gerhard Weitzel neu Gerhard Weitzel Vorstandsmitglied 2 bisher Prof. Dr. Carsten Drebenstedt neu Ralf Sollmann Vorstandsmitglied 3 bisher Peter Koch neu Peter Koch Der Hauptvostand in neu gewählter Zusammensetzung. V.l.n.r.: Ulrich Dondorf, Ralf Sollmann, Peter Koch, Gerhard Weitzel, Reinhard Marian, Jürgen Korten und Prof. Dr.-Ing. Carsten Drebenstedt bergbau 7/2012 321 42. Delegiertenversammlung Weitere Wahlvorschläge lagen nicht vor. Der Antrag 6.3 des BV Clausthal, den Wahlvorgang „on bloc“ durchzuführen, war satzungsgemäß nicht zulässig. § 11 der Satzung des RDB e.V. besagt: Alle Hauptvorstandsmitglieder sind in getrennten Wahlgängen zu wählen. Zur Wahl zum 1. Vorsitzenden des RDB e.V. war Carsten Drebenstedt vorgeschlagen. Der Kandidat stellte sich in einer kurzen Vita vor. Mit einer Enthaltung und einer Gegenstimme wurde Carsten Drebenstedt zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Zur Wahl des 2. Vorsitzenden war der bisherige Inhaber der Funktion, Reinhard Marian, vorgeschlagen. Der 2. Vorsitzende Reinhard Marian wurde mit 1 Gegenstimme und 2 Enthaltungen in seiner Funktion bestätigt. Zur Wahl des Geschäftsführers war der bisherige Amtsinhaber Gerhard Weitzel vorgeschlagen. Gerhard Weitzel wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Zur Wahl zum Vorstandsmitglied 2 war Ralf Sollmann vom BV Ahlen-Heessen vorgeschlagen. Der Kandidat stellte sich ebenfalls in einer kurzen Vita vor. Ralf Sollmann wurde als neues Vorstandsmitglied 2 einstimmig gewählt. Zur Wahl zum Vorstandsmitglied 3 war der bisherige Amtsinhaber Peter Koch vorgeschlagen. Peter Koch wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Alle Funktionsträger nahmen ihre Wahl an und bedankten sich für das Vertrauen, das in sie ausgesprochen wurde. Nach den Wahlgängen zum Hauptvorstand ergriff der 2. Vorsitzende Reinhard Marian das Wort. In einer Laudatio auf den bisherigen 1. Vorsitzenden Theo Schlößer beschrieb er dessen Vita. Er dankte ihm für die geleistete Arbeit im RDB e.V. und in seinem BV sowie in den 10 Jahren als 1. Vorsitzender des RDB e.V.. In dieser Zeit habe er für den RDB e.V. Zeichen gesetzt, die im Berufsverband und in der Außendarstellung positive Wirkungen erzielt haben. Wenn man, so der 2. Vorsitzende, rückwärts gerichtet das Leben von Theo Schlößer betrachte, erkenne man sehr schnell, dass die Übernahme von Verantwortung mit entsprechender Wahrnehmung in seinem Berufsleben immer einen hohen Stellenwert besessen habe. In seinen weiteren Ausführungen beschrieb er die berufliche Ausbildung und die Tätigkeiten als verantwortlicher Leiter der Tagebauplanung im Tagebau Inden der RWE – Power AG. In Nebentätigkeit lehrt er an der Rheinischen Braunkohlen322 bergbau 7/2012 Der neue 1. Vorsitzende Carsten Drebenstedt schlug vor, Theo Schlößer durch die Delegiertenversammlung zum Ehrenvorsitzenden des RDB e. V., Ring Deutscher Bergingenieure, zu wählen. Das Plenum stimmte mit lang anhaltendem Applaus diesem Vorschlag einstimmig zu. Der neue 1. Vorsitzende Carsten Drebenstedt überreichte die Ehrenurkunde im Namen des Hauptvorstandes und der anwesenden Delegierten an Theo Schlößer. Der neugewählte 1. Vorsitzende übernahm die Leitung der Delegiertenversammlung. Wahl der Kassenprüfer Reinhard Marian während seiner Laudatio auf Theo Schlößer bergschule die dort studierenden, angehenden Steiger und Ingenieure. Im Jahr 1992 wurde er als 2. Vorsitzender in den Hauptvorstand des RDB e.V. gewählt. Dies Amt hatte bis zum Jahre 2002 inne. Auf der 37. Delegiertenversammlung in 2002 wurde er in das Amt des 1. Vorsitzenden gewählt. In dieser Zeit hat er für den RDB e.V. mit viel Akribie und auch einer gesunden Portion Selbstbewusstsein zusammen mit dem Hauptvorstand den RDB e.V. geführt. Viele Termine hat er für den RDB e.V. in seiner Funktion wahrgenommen und aktiv begleitet. In allen nachgeordneten Bezirksvereinen über ganz Deutschland verteilt, war er bei den verschiedensten Veranstaltungen präsent und hat das Meinungsbild des RDB e.V. maßgeblich vertreten. Der scheidende 1. Vorsitzende Theo Schlößer habe sich um den RDB e.V. besonders verdient gemacht, so Reinhard Marian. Die Kassenprüfer wurden vom 1. Vorsitzenden vorgeschlagen: BV Unna Christoph Koehn, Bernhard Spors BV Wanne-Eickel Johann Woldenga, Hermann Rump BV Wattenscheid Klaus Meyer, Ludwig Urmoneit Alle genannten Personen wurden einstimmig vom Plenum gewählt. Verschiedenes, Aussprache Zu diesem Tagesordnungspunkt erläuterte der Schatzmeister Ulrich Dondorf kurz die zum Teil veränderten Rahmenbedingungen bei finanztechnischen Fragen und das damit zusammenhängende Kassenwesen im RDB e.V.. In den kommenden Monaten wird Ulrich Dondorf weitere Gespräche mit den Schatzmeistern über das Thema führen. In seinen weiteren Ausführungen erläuterte er auch die Vorgehensweise beim Umgang mit säumigen Zahlern im RDB e.V. Schlusswort Überreichung der Ehrenurkunde an Theo Schlößer durch Hauptvorstandsmitglieder Der neue 1. Vorsitzende Carsten Drebenstedt ging in seinen Ausführungen auf die Aufgaben des RDB e.V. in der Zukunft ein. Der RDB e.V. ist mit seinem Aufgabenspektrum von Traditionspflege über Erfahrungsaustausch im aktiven Bergbau bis zur Ausbildung ein maßgeblicher Ansprechpartner im Rohstoffbereich. Er rief den RDB e.V. und jedes einzelne Mitglied auf, als Multiplikatoren in der Gesellschaft das Rohstoffbewußtsein im Umfeld von Familie und Freunden wach zu halten, denn der heutige hohe Lebensstandard ist zum größten Teil durch die Gewinnung und Nutzung von Rohstoffen erreicht worden auf die wir auch heute dringend angewiesen sind. Der heimische Bergbau schafft Unabhängigkeit. 42. Delegiertenversammlung Applaus der Delegierten Der neue 1. Vorsitzende Prof. Dr.-Ing. Carsten Drebenstedt referierte über die Aufgaben des RDB e.V. für die Zukunft Die Monatsfachzeitschrift „bergbau“ wird auch in Zukunft die Informationen und das Hintergrundwissen für das Rohstoffbewußtsein zur Verfügung stellen. Auch die Vernetzung des RDB e.V. mit Partnern in Deutschland und international trägt die- Gäste und Delegierte im Saal sem gemeinsamen Anliegen Rechnung. Weiterer Schwerpunkt der Arbeit des RDB e.V. wird es sein, die Mitgliedschaft zu stabilisieren. Dabei ist einerseits den zu erwartenden Austritten mit der Stilllegung des Steinkohlenbergbaus entgegen zu wirken und andererseits die Mitgliederwerbung in bisher noch nicht gut erschlossenen bergbaurelevanten Bereichen voran zu treiben. Eine intensive Arbeit steht bevor, um jedes RDB-Mitglied zu erreichen und einzubeziehen. In seinen weiteren Ausführungen lobte er mit hohem Respekt die ehrenamtliche Tätigkeit aller im RDB e.V. Engagierten sowie die effizienten Strukturen, die Arbeit der Ausschüsse und des Redaktionsteams. Dies sei nicht selbstverständlich und ohne das Ehrenamt ist ein so großer Berufsverband organisatorisch nicht zu leiten. Der RDB e.V. ist gut aufgestellt, wird dringender denn je ob seiner Kompetenz und Ausstrahlung gebraucht und hat Zukunft. Zum Schluss seiner Ausführungen bedankte sich Carsten Drebenstedt für das in ihn gesetzte Vertrauen zur Wahl zum 1. Vorsitzenden des RDB e.V. und wünschte allen Delegierten eine gute Heimfahrt. Das neue Vorstandsmitglied 2 Ralf Sollmann Die Wiedergabe der Grußworte der Gäste erfolgt in der Ausgabe 8/2012 unserer Monatsfachzeitschrift „bergbau“. Fotos: Maximilian Schymanski Veranstaltung 12. Altbergbau-Kolloquium vom 08. bis zum 10.11.2012 Im Rahmen der Kolloquiumsreihe „Altbergbau“ veranstaltet das Institut für Geotechnik und Markscheidewesen der TU Clausthal das 12. Altbergbau-Kolloquium vom 08. bis 10.11. Die Veranstaltungsreihe wird getragen von den Instituten für Geotechnik sowie Markscheidewesen und Geodäsie der TU Bergakademie Freiberg, dem Institut für Geotechnik und Markscheidewesen der TU Clausthal und dem Arbeitskreis 4.6 „Altbergbau“ der DGGT (Deutsche Gesellschaft für Geotechnik) in Kooperation mit dem DMV (Deutscher Markscheider-Verein). Mit dieser Veranstaltung wird an die zwischen 2001 und 2011 jährlich statt- gefundenen Altbergbau-Kolloquien in Freiberg, Clausthal, Leoben, Aachen und Breslau angeknüpft, welche jeweils eine große Besucherresonanz hervorgerufen haben. Zielgruppe für das Kolloquium sind Beschäftigte aus den Bereichen Geotechnik, Markscheidewesen, Bergbau, Geologie und Bauingenieurwesen von Behörden, Ingenieurbüros sowie Lehrund Forschungseinrichtungen. Ihnen wird Gelegenheit gegeben, neue Ergebnisse, Erkenntnisse, Arbeitsmethoden sowie technische Lösungen auf dem Gebiet der Erkundung, Bewertung, Sicherung und Verwahrung von Altbergbau und sonstigen ehemalig bergmännisch aufgefahrenen Hohlräumen vorzustellen, Erfahrungen auszutauschen und Kontakte zu pflegen. Veranstaltungsort Schlosserei des Besucherbergwerkes und Weltkulturerbes Rammelsberg Bergtal 19 38640 Goslar Internet: www.igmc.tu-clausthal.de/abk2012 bergbau 7/2012 323 RDB-Ausschuss für Renten und Pensionen Der RDB-Ausschuss für Renten und Pensionen informiert – Rentenanpassungen zum 01.07.2012 Im § 65 Anpassung der Renten (SGB VI) ist festgelegt: Zum 01.07.2012 wurden die Renten der gesetzlichen Rentenversicherung angepasst. Die Anpassung geschieht durch Neuberechnung des aktuellen Rentenwerts und des aktuellen Rentenwerts (Ost). Der aktuelle Rentenwert bis zum 30.06.2012 betrug 27,47 €; der aktuelle Rentenwert ab 01.07.2012 beträgt 28,07 €; das entspricht einer Erhöhung von 2,18 %. Der aktuelle Rentenwert (Ost) bis zum 30.06.2012 betrug 24,37 €; der aktuelle Rentenwert (Ost) ab 01.07.2012 beträgt 24,92 €; das entspricht einer Erhöhung von 2,26 %. Festgeschrieben ist es in der „Verordnung zur Bestimmung der Rentenwerte in der gesetzlichen Rentenversicherung und in der Alterssicherung der Landwirte zum 01.07.2012 (Rentenwertbestimmungsverordnung 2012-RWBestV 2012)“. Zunächst der einschlägige § des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch – Gesetzliche Rentenversicherung (SGB VI), der aus den Absätzen (1) und (2) besteht: § 69 Verordnungsermächtigung (1) Die Bundesregierung hat durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates den zum 01.07. eines Jahres maßgebenden aktuellen Rentenwert und den Ausgleichsbedarf bis zum 30.06. des jeweiligen Jahres zu bestimmen. Auf Grund von einschlägigen §§ der Sozialgesetzbücher VI und VII (auch niedergeschrieben im Bundesgesetzblatt I (BGBl I)) verordnet die Bundesregierung: §1 Festsetzung des aktuellen Rentenwerts und des aktuellen Rentenwerts (Ost) (1) Der aktuelle Rentenwert beträgt ab dem 01.07.2012 28,07 € (2) Der aktuelle Rentenwert (Ost) beträgt ab dem 01.07.2012 24,92 € §2 Festsetzung des allgemeinen Rentenwerts und des allgemeinen Rentenwerts (Ost) in der Alterssicherung der Landwirte §3 Ausgleichsbedarf und Ausgleichsbedarf (Ost) (1) Der Ausgleichsbedarf beträgt ab dem 01.07.2012 (2) Der Ausgleichsbedarf (Ost) beträgt ab dem 01.07.2012 0,9929 1,0000 §4 Anpassungsfaktor in der Unfallversicherung (1) Der Anpassungsfaktor für die zum 01.07.2012 anzupassenden Geldleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung im Sinne des § 44 Absatz 4 und des § 95 des Siebten Buches Sozialgesetzbuch beträgt 1,0218 (2) Die vom Jahresarbeitsverdienst abhängigen Geldleistungen und das Pflegegeld der gesetzlichen Unfallversicherung im Sinne des § 215 Absatz 5 des Siebten Buches Sozialgesetzbuch für Versicherungsfälle, die vor dem 01.07.2012 eingetreten sind, werden zum 01.07.2012 angepasst. Der Anpassungsfaktor beträgt 1,0226 §5 Pflegegeld in der Unfallversicherung Das Pflegegeld der gesetzlichen Unfallversicherung beträgt vom 01.07.2012 an 1. für Versicherungsfälle, auf die § 44 Absatz 2 des Siebten Buches Sozialgesetzbuch anzuwenden ist, zwischen 317,- € und 1 267,- € monatlich, 2. für Versicherungsfälle, auf die § 215 Absatz 5 des Siebten Buches Sozialgesetzbuch anzuwenden ist, zwischen 278,- € und 1 111,- €. §6 Inkraftreten Diese Verordnung tritt am 01.07.2012 in Kraft. Der Bundesrat hat zugestimmt. Im § 68 des SGB VI – aktueller Rentenwert – wird im Absatz 5 nach den Absätzen 1 bis 4 anstelle des bisherigen aktuellen Rentenwerts der zu bestimmende neue aktuelle Rentenwert nach einer Formel ermittelt. Der neue aktuelle Rentenwert (ARt) errechnet sich aus einem Produkt, das 4 verschiedene Faktoren enthält. Einmal den bisherigen aktuellen Rentenwert ARt-1; das Verhältnis der Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer im vergangenen Kalenderjahr zu den Bruttolöhnen und -gehältern je Arbeitnehmer im vorvergangenen Kalenderjahr unter Berücksichtigung der Veränderung der beitragspflichtigen Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer ohne Beamte einschließlich der Bezieher von Arbeitslosengeld (BEt-1 : BEt-2); das Verhältnis des Altersvorsorgeanteils im vergangenen Kalenderjahr zum Altersvorsorgeanteil im vorvergangenen Kalenderjahr (AVAt-1 : AVAt-2) ; das Verhältnis der durchschnittlichen Beitragssätze in der allgemeinen Rentenversicherung der Jahre 2011 und 2010 zueinander (19,9 % : 19,9% = 1) und den Nachhaltigkeitsfaktor (NF = 1,0209). 324 bergbau 7/2012 RDB-Ausschuss für Renten und Pensionen Da der durchschnittliche Beitragssatz in der allgemeinen RV in den Jahren 2010 und 2011 mit 19,9 % gleich hoch ist, somit der Faktor als Quotient 1 ergibt, wirkt er sich in der Berechnung des aktuellen Rentenwerts zum 01.07.2012 nicht aus. Auf der Basis dieser Berechnung würde sich der bis zum 30.06.2012 maßgebende aktuelle Rentenwert ab dem 01.07.2012 von 27,47 € auf 28,68 € erhöhen. Dies würde einem Anpassungssatz von 4,40 % bzw. einem Anpassungsfaktor von 1,0440 entsprechen. Hier aber greifen jetzt Anpassungsdämpfungen. Anpassungsdämpfungen, die aufgrund der Schutzklausel seit 2005 nicht realisiert wurden, sind seitdem als Ausgleichsbedarf erfasst worden. Der nach einer Rentenanpassung jeweils aktuell bestehende Umfang des Ausgleichsbedarfs und des Ausgleichsbedarfs (Ost) ist jedes Jahr im Rahmen der Rentenanpassung neu auszuweisen. Er erhöht sich, wenn es bei der Anpassung der Renten zur Anwendung der Schutzklausel kommt beziehungsweise verringert sich durch eine Verrechnung mit positiven Rentenanpassungen seit dem Jahr 2011. Grundsätzlich erfolgt die Verrechnung, indem die sich nach Anwendung der Rentenanpassungsformel ergebende Erhöhung von aktuellem Rentenwert und aktuellem Rentenwert (Ost) halbiert und der Ausgleichsbedarf sowie der Ausgleichsbedarf (Ost) um den Anteil der unterbliebenen Erhöhung reduziert wird. Der verbleibende Ausgleichsbedarf wird mit positiven Rentenanpassungen ab dem Jahr 2013 weiter abgebaut. Der Abbau erfolgt, indem der aktuelle Rentenwert nur mit dem hälftigen Anpassungsfaktor von 1,0220 anzuheben ist. Damit ergibt sich der zum 01.07.2012 maßgebende aktuelle Rentenwert: 27,47 € x 1,0220 = 28,07 € Bestimmung des aktuellen Rentenwerts (Ost) Der aktuelle Rentenwert (Ost) verändert sich zum 01.07. eines Jahres nach dem für die Veränderung des aktuellen Rentenwerts geltenden Verfahren. Maßgebend bei der Bestimmung des aktuellen Rentenwerts (Ost) zum 01.07.2012 ist die Entwicklung der Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer (ohne Personen in Arbeitsgelegenheiten mit Entschädigungen für Mehraufwendungen) nach der Systematik der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen in den neuen Ländern im Jahr 2011 gegenüber dem Jahr 2010, wobei auch die Entwicklung der Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung in den neuen Ländern im Jahr 2010 berücksichtigt wird. Die so ermittelte Veränderung der Bruttolöhne und -gehälter, die der Bestimmung des ab dem 01.07.2012 maßgebenden aktuellen Rentenwerts (Ost) zugrunde gelegt wird, beträgt 2,28 %. Der durchschnittliche Beitragssatz zur allgemeinen Rentenversicherung in den Jahren 2010 und 2011, die Höhe des Altersvorsorgeanteils und der Nachhaltigkeitsfaktor sind bundeseinheitliche Werte. Insoweit gelten für die Bestimmung des aktuellen Rentenwerts (Ost) die gleichen Werte wie bei der Ermittlung des aktuellen Rentenwerts. Auf dieser Basis würde sich der bis zum 30.06.2012 maßgebende bisherige aktuelle Rentenwert (Ost) ab dem 01.07.2012 von 24,37 € auf 25,28 € erhöhen. Dies entspricht einem Anpassungssatz (Ost) von 3,73 % beziehungsweise einem Anpassungsfaktor (Ost) in Höhe von 1,0373. Ab dem Jahr 2011 ist der seit den Rentenanpassungen des Jahres 2005 entstandene Ausgleichsbedarf (Ost) ebenfalls abzubauen, indem zunächst der aktuelle Rentenwert (Ost) mit dem hälftigen Anpassungsfaktor (Ost) von 1,0187 angehoben wird. Ist der Ausgleichsbedarf bereits so weit abgesunken, dass eine Halbierung der Anpassung nicht mehr erforderlich ist, wird der Anpassungssatz nur soweit reduziert, wie er zum Abbau des verbleibenden Ausgleichsbedarf notwendig ist. Der neue aktuelle Rentenwert (Ost) bestimmt sich wie folgt: Der bisherige aktuelle Rentenwert (Ost) wird mit dem Faktor vervielfältigt, der sich ergibt, wenn der Anpassungsfaktor mit dem im Vorjahr bestimmten Ausgleichsbedarf vervielfältigt wird. Der maßgebliche Anpassungsfaktor beträgt daher 1,0225. Der aktuelle Rentenwert (Ost) beträgt somit zum 1.7.2012 24,92 €. Dies entspricht einem Anpassungssatz von 2,26 %. 24,37 € x 1,0225 = 24,92 € § 68 a Schutzklausel (SGB VI) (1) Abweichend von § 68 vermindert sich der bisherige aktuelle Rentenwert nicht, wenn der nach § 68 berechnete aktuelle Rentenwert geringer ist als der bisherige aktuelle Rentenwert. Die unterbliebene Minderungswirkung (Ausgleichsbedarf) wird mit Erhöhungen des aktuellen Rentenwerts verrechnet. Die Verrechnung darf nicht zu einer Minderung des bisherigen aktuellen Rentenwerts führen. Beispielrechnung für den Anpassungsfaktor Der Anpassungsfaktor errechnet sich aus dem Verhältnis von ARt zu ARt-1, wobei ARt = nach § 68 in Verbindung mit § 255e SGB VI berechneter aktueller Rentenwert ist und ARt-1 der bisherige aktuelle Rentenwert ist. Anpassungsfaktor t = 28,68 € : 27,47 € = 1,0440 Der hälftige Anpassungsfaktor wird ermittelt, indem der Anpassungsfaktor um 1 vermindert, durch 2 geteilt und um 1 erhöht wird. Hälftiger Anpassungsfaktor t = (1,0440 – 1) : 2 +1 = 1,0220 Der neue aktuelle Rentenwert ergibt sich daher aus der Vervielfältigung des bisherigen aktuellen Rentenwerts mit dem hälftigen Anpassungsfaktor 1,0220. ARt = 27,47 € x 1,0220 =28,0743 €; aufgerundet = 28,07 € Nach § 123 Absatz 1 in Verbindung mit § 121 Absatz 2 SGB VI wird der aktuelle Rentenwert auf 2 Dezimalstellen gerundet und beträgt damit zum 01.07.2012 = 28,07 €. Das entspricht einem Anpassungssatz von 2,18 %. Der aktuelle Rentenwert (Ost) wird nach dem gleichen Schema errechnet. ARt = 24,37 € x 1,0225 = 24,9183 €; aufgerundet = 24,92 € PS Der besseren Übersicht wegen sind nicht alle maßgeblichen §§ in vollem Wortlaut wiedergegeben. Das Sozialgesetzbuch VI ist im Handel von jedermann zu erwerben. Die Rentenwertbestimmungsverordnung kann aus dem Internet heruntergeladen werden. Herbert Marschner Vorsitzender des RDB-Ausschusses für Renten und Pensionen bergbau 7/2012 325 RDB-Mitteilungen Nachruf Artur Gruhl, BV Brambauer, 91 Jahre Heinrich Bültmann, BV Essen-Katernberg, 90 Jahre Horst Kiefer, BV Niederrhein, 69 Jahre Fritz Walter, BV Niederrhein, 84 Jahre Karl-Dietrich von Soest, BV Recklinghausen, 74 Jahre Arno Barth, BV Saar, 79 Jahre Friedrich Müller, BV Saar, 89 Jahre Heinz Peter Ritter, BV Westerzgebirge, 63 Jahre Der RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren Der Hauptvorstand Beförderungen BV Niederrhein Zum Reviersteiger in der Gewinnung: Wolfgang Wickert Bergmannsjubiläen August 2012 25 Jahre Clausthal-Hannover-Land Michael Busse Rene Wessollek Ibbenbüren Andre Hecht Frank Etgeton Georg Ostendorf Karsten Schulte-Loose-Claassen Uwe Beck Uwe Beckemeier Neuhof Torsten Kullmann Nordbayern Peter Holstein Uwe Münch Rheinische BraunkohleBOWA / Fortuna-Nord Uwe Vogt Saar Klaus Keller Werra Carsten Maus Dirk Pfaff Heiko Hofmann Markus Schleinig Thorsten Licht 35 Jahre Aachen-Mayrisch Andreas Zoons Aachen-Sophia-Jacoba Reinhold Prief Ahlen-Heessen Helmut Kunkel Holger Hinze Bergkamen Bert Wulf Detlef Tatenhorst Helmut Diepekofen 326 bergbau 7/2012 Joachim Borowiak Klaus Dörmann Manfred Domhöver Ulrich Pietsch Wolfgang Trenz Brambauer Jürgen Kämper Thomas Erben Buer Wilfried Schermuly Clausthal-Asse Reiner Karl Haake Clausthal-Helmstedt Bernd Gruhnert Hamm Burkhard Holthaus Dieter Keil Dirk Schimmer Heinz Wenzel Horst Schroeter Michael Holthaus Michael Wolf Norbert Hages Peter Nettelmann Rüdiger Moos Ibbenbüren Alfred Hagemann Andreas Mersch Volker Krause Lausitzer Braunkohle Matthias Lange Lünen Axel Hille Peter Blaszyk Ralf Schäfer Remo-Fritz-Wilhelm Budzahn Uwe Stein Neuhof Gerhard Knittel Niederrhein Frank Schellenberg Harald Roth Jürgen Schönig Klaus-Michael Erbing Niederrhein-Moers Jürgen Dietrich Jürgen Willhuber Oberhausen Werner Pflips Recklinghausen Heinz-Werner Baderhuber Thomas Jobski Rheinische BraunkohleHambach / Mitte Jürgen Hilgers Klaus Duschkewitz Udo Pelzer RDB-Hauptvorstand in eigener Sache Liebe RDB-Kameradinnen und RDB-Kameraden, die nachfolgend aufgeführten Termine für 2013 sind verbindlich: ● Die Sitzung mit den BV-Vorsitzenden findet am 27.04.2013 statt ● Die Sitzung des Erweiterten Vorstandes findet am 12.10.2013 statt Wir bitten um Beachtung und Teilnahme Ihr Hauptvorstand des RDB e.V. Rheinische BraunkohleTagebau Garzweiler Norbert Klöcker Uwe Teschke RWTH Aachen Christian Niemann-Delius Saar Detlef Schmidt Walter Geid Werra Jörg Wolf 40 Jahre Aachen-Mayrisch Aloys Mathar Ahlen-Heessen Hans-Joachim Mester Peter Oudt Udo Pötter Wolfgang Barth Wolfgang Tscherniak Brambauer Detlef Raabe Rainer Mantei Buer Hans-Ulrich Roland Helmut Kalweit Clausthal-Oker Martin Winfried Horber Dorsten Fred Hoffmann Gelsenkirchen Peter Niemand Rüdiger Grigat Hamm Hans-Jürgen Froehlich Ibbenbüren Albert Krueer Alfred Sackanendt Bernhard Manietta Manfred Viße Rainer Sundermann Reinhard Schrameyer Ulrich Michaelis Lünen Eckhard Döringhoff Mitteldeutsche Braunkohle Ulrich Scheffler Niederrhein André Gansen RDB-Veranstaltungen BV Buer Radwanderung Die Radwanderung des BV findet am 04.08. statt. Start ist um 10.00 Uhr am Parkplatz der Kleingartenanlage „Offermannshof“. 1. Etappe: Gecksheide, Fachhochschule Düppelstraße, Bahnstraße Hugo bis Sutum weiter Emscherradweg bis Erle Münsterstraße am Rhein-Herne-Kanal bis Ritterhof Gut Steinhausen. Hier größere Pause. 2. Etappe: Kleiweg, Warendorferstraße, Burgsteinfurterstraße, Golfplatz Haus Leithe, Hauptfriedhof, Ortbeckstraße, Resserstraße, Westerholter Wald, Wandelsweg, Nordring, Buschgrundstraße, zur Kleingartenanlage Offermannshof. Auch Mitglieder und Gäste sind ab 15.00 Uhr zur vom Grillmeister Erhard Langer vorzüglich gegrillten Wurst herzlich eingeladen. Anmeldungen bis 28.07. bei: Dieter Hörter: 0209/59102, Karl-Heinz Bonowski: 0209/73968, Bernd Mildenberger Hans-Joachim Boellert Helmut Zoellner Horst Neumann Peter Wobker Thomas Tafel Oberhausen Norbert Reimann Ulrich Pfülb Recklinghausen Franz-Josef Homeyer Karl-Heinz Berge Karl-Heinz Tux Manfred Heinze Richard Schleep Wilhelm Bechmann Rheinische BraunkohleBOWA / Fortuna-Nord Hans-Joachim Teichmeier Klaus Remmenga Ludwig Theissen Peter Schmitz Peter Spenrath Wilhelm Dreschmann Rheinische BraunkohleHambach / Mitte Heinz-Josef Müller Rheinische BraunkohleHauptverwaltung Wilhelm Forschbach Rheinische BraunkohleTagebau Garzweiler Franz-Josef Göddertz Heinz-Jürgen Kaufhold Hermann-Josef Seekircher Manfred Sonntag Wolfgang Morgiel Rheinische BraunkohleTagebau Inden Kurt Krings Saar Hans-Willi Lisch Werra Harald Faber Mitgliedsjubiläen RDB e.V. 01.08.2012 25 Jahre Aachen-Mayrisch Johann Handels Aachen-Sophia-Jacoba Ingo Petz Ibbenbüren Jochen Haskamp Udo Brenningmeyer Niederrhein Michael Schirlo Thomas Lucahsen Oberhausen Jürgen Lauk 35 Jahre Bergkamen Willy Jordan Lünen Wolfgang Rembarz Niederrhein Wilhelm Wellmann 40 Jahre Aachen-Sophia-Jacoba Peter Spiertz Clausthal-Harz Klaus Kollmann Klaus Sandhoff: 02043/32842, Franz Burgunder: 02043/65756, Josef Wielens: 0209/66685, Heinrich Schneider: 0209/206496. Unkostenbeiträge: 3,- € BV Essen-Katernberg Stammtische 13.08., 10.09., 08.10.: Beginn: 16.30 Uhr, Gaststätte „Alt-Schonnebecker Hof“, Saatbruchstraße 46, Essen-Schonnebeck BV Wanne-Eickel Änderung-Terminverschiebung 2012 Die Tagesfahrt nach Eslohe/Sauerland, wie im Heft 6/2012 angekündigt, ist vom 29.09. auf den 15.09. vorverlegt worden. Anmeldung wie bisher unter Tel.: 0209/872493 bzw. Tel.: 02325/50016 Nordbayern Diethelm Jakobitz Werra Heinz Probst Karl-Heinz Hopf Manfred Armbrust 50 Jahre Essen-Süd Ewald Ciorga Lünen Peter Michael Nordbayern Josef Lang Recklinghausen Hans-Dieter Muecher Paul Graf Paul Rösner Redaktionsteam in eigener Sache Liebe RDB-Kameradinnen und RDB-Kameraden, Unterlagen (Texte bzw. Fotos etc.) zur Veröffentlichung in unserer Monatsfachzeitschrift „bergbau“ bitten wir nur noch an die nachfolgende Adresse einzusenden: Redaktionsteam „bergbau“ Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße 17 45889 Gelsenkirchen Telefon (0209) 9 80 85-61/-62 Telefax (0209) 9 80 85 85 E-Mail: bergbau@rdb-ev.de mit automatischer Umleitung auf bergbau@makossa.de Die Einsendungen betreffen die Sparten: ● RDB-Betriebserfahrungsaustausch ● RDB-Reiseberichte ● RDB-Ehrungen ● RDB-Nachrufe ● RDB-Mitteilungen ● RDB-Vereinsleben ● RDB-Veranstaltungen etc. Anmerkung – Wegen der Urheberrechte sind Fotos etc. namentlich zu kennzeichen!!! Siehe hierzu auch das „Impressum“ auf der Seite 336 dieser Ausgabe. Wir danken für die Mitarbeit. Ihr Redaktionsteam der Zeitschrift „bergbau“ Rheinische BraunkohleBOWA / Fortuna-Nord Franz-Josef Meffert Saar Bernhard Thinnes Gerhard Burgard Karl-Josef Geier Willy-Hans Jost 60 Jahre Langendreer Karl Mengeling Geburtstage August 2012 Aachen-Mayrisch Wilhelm Krueckel 80 Jahre, 29.08. Ahlen-Heessen Ingo Lewandowski 50 Jahre, 06.08. Eckhard Nischwitz 75 Jahre, 24.08. Manfred Nawrot 75 Jahre, 09.08. Rolf Haberkamm 85 Jahre, 09.08. Baden-Württemberg Felix Weller 90 Jahre, 01.08. Bergkamen Harry Engelmann 50 Jahre, 13.08. Dieter Meisner 75 Jahre, 17.08. Jörg Wilke 75 Jahre, 19.08. Brambauer Heinz Werner Drueppel 60 Jahre, 06.08. Günter Hoffmann 85 Jahre, 02.08. Buer Günter Karl Buchwald 70 Jahre, 03.08. Clausthal Rudolf Schneider 80 Jahre, 16.08. Clausthal-Hannover-Land Wilfried Polacek 60 Jahre, 28.08. Clausthal-Harz Erwin Heberling 80 Jahre, 13.08. bergbau 7/2012 327 RDB-Mitteilungen Clausthal-Oker Thomas Wells 50 Jahre, 11.08. Piet Scheeren 60 Jahre, 21.08. Uwe Pargmann 60 Jahre, 28.08. Clausthal-Peine-Salzgitter Axel Raute 75 Jahre, 13.08. Dorsten Michael Lann 50 Jahre, 30.08. Essen-Katernberg Karlheinz Rabas 75 Jahre, 22.08. Gelsenkirchen Werner Tanski 80 Jahre, 18.08. Hamm Thomas Westrup 50 Jahre, 30.08. Karl-Heinz Scholz 60 Jahre, 14.08. Ibbenbüren Hubert Richter 50 Jahre, 17.08. Joachim Plumpe 50 Jahre, 16.08. Martin Tietmeyer 50 Jahre, 02.08. Matthias Grieb 50 Jahre, 31.08. Josef Dierkes 70 Jahre, 24.08. Friedhelm Dolkemeyer 75 Jahre, 18.08. Langendreer Paul Stahl 75 Jahre, 15.08. Lausitzer Braunkohle Peter Jurke 60 Jahre, 29.08. Heidi Rüdiger 70 Jahre, 13.08. Lünen Michael Drescher 50 Jahre, 25.08. Norbert Dyherrn 60 Jahre, 14.08. Horst Kassegger 70 Jahre, 12.08. Reinhold Pizolka 70 Jahre, 04.08. Werner Horsthemke 80 Jahre, 22.08. Mittelrhein Helmut Tänzer 75 Jahre, 08.08. Münster Peter Müller 75 Jahre, 05.08. Neuhof Andreas Heil 50 Jahre, 03.08. Niederrhein Andreas Schützelhofer 50 Jahre, 19.08. Konrad Reichhart 50 Jahre, 28.08. Niederrhein-Moers Michael Batorka 50 Jahre, 13.08. Heinz Maas 70 Jahre, 18.08. Jakob Hausmann 75 Jahre, 13.08. Willi Ringler 75 Jahre, 18.08. Nordbayern Konrad Reichhart 50 Jahre, 28.08. Egon Bauer 85 Jahre, 21.08. Oberhausen Andreas Arens 50 Jahre, 28.08. Peter Berner 60 Jahre, 03.08. Heinrich Vogel 80 Jahre, 17.08. Peißenberg Paul Schleich 80 Jahre, 02.08. Recklinghausen Detlev Hemmerich 50 Jahre, 17.08. Jürgen Mertens 50 Jahre, 26.08. Volker Albrecht 50 Jahre, 26.08. Johann Junkers 60 Jahre, 06.08. Rheinische BraunkohleHambach / Mitte Theo Schulz 50 Jahre, 05.08. Rheinische BraunkohleHauptverwaltung Heinz-Peter Mundt 50 Jahre, 01.08. Kurt Thomas 75 Jahre, 15.08. Hans Rasten 80 Jahre, 25.08. Rheinische BraunkohleTagebau Garzweiler Ingo Feldt 50 Jahre, 18.08. Rolf Aretz 50 Jahre, 27.08. Uwe Herzog 50 Jahre, 25.08. Herbert Duddek 80 Jahre, 31.08. Rheinische BraunkohleTagebau Inden Ralf Herhut 50 Jahre, 23.08. Anton Fehr 75 Jahre, 17.08. Saar Norbert Schmeier 50 Jahre, 26.08. Rüdiger Krieger 50 Jahre, 23.08. Stephan Becker 50 Jahre, 14.08. Ewald Drockur 70 Jahre, 14.08. Harald Ullmann 70 Jahre, 25.08. Heinrich Schmitt 75 Jahre, 04.08. Unna Bernhard Spors 75 Jahre, 21.08. Willi Bockemühl 75 Jahre, 13.08. Werra Jörg Lehn 50 Jahre, 29.08. Westerzgebirge Stephan Lange 60 Jahre, 10.08. Der Hauptvorstand des RDB e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“ Nachruf Professor Herbert Schreiber – Bergschullehrer und langjähriger Professor an der Technischen Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum verstarb 93jährig am 17.06.2012 Professor Schreiber wurde am 10.12.1918 in Berlin-Charlottenburg geboren. Schon nach 2 Jahren verließ die Familie Berlin und zog nach Venlo, wo Herbert Schreiber zweisprachig aufwuchs und auch die Grundschule besuchte. Das Gymnasium aber besuchte er in Mönchengladbach, wo er 1937 das Abitur mit der Note „Mit Auszeichnung“ machte. Nach dem Abitur absolvierte er den Wehrdienst und verblieb nach Ausbruch des Krieges bei der Wehrmacht als Soldat bis 1945. Während seiner Militärzeit wurde er von 1943 bis 44 beurlaubt, um an der TH Danzig Elektrotech- 328 bergbau 7/2012 Professor Herbert Schreiber Foto: Privat nik zu studieren. Bedingt durch das Kriegsende suchte er in Bad Hersfeld in der Landwirtschaft sein Auskommen zu sichern. 1946 setzte er sein Studium in Hannover fort, wo er 1950 das Diplom verliehen bekam. In Hannover fand er seine erste Ingenieurstelle bei der Fa. Telefunken, wo er als Entwicklungs- ingenieur eingestellt wurde. 1955 zog es ihn ins Ruhrgebiet. Hier konnte er als Bergschullehrer an der Bergschule Bochum anfangen. Aus der Bergschule entwickelte sich 1965 die Ingenieurschule für Bergwesen. An der Ingenieurschule war Professor Herbert Schreiber als Oberbaurat tätig, bis er mit Gründung der Fachhochschule Bergbau 1971 zum Professor berufen wurde. Nach wie vor vertrat er auch hier das Fach Elektrotechnik und speziell die Nachrichtentechnik nicht nur für die Studierenden der Elektrotechnik, sondern auch für die der anderen Studienrichtungen. Gerade bei den Nichtelektrikern war sein pädagogisches Geschick gefragt. So wurde er auch von den Oberklassen gebeten, hier zu unterrichten. Hervorzuheben sind auch seine zahlreichen Abschlussexkursionen zu einschlägigen Firmen, die er sorgfältig auswählte. Seine Studenten profitierten hiervon fachlich, einige knüpften Kontakte, die zu einem Berufseinstieg nach dem Studium führten. Neben seiner Lehrtätigkeit befasste er sich auch mit nachrichtentechnischen Fragen des Grubenbetriebes. U.a. entwickelte er ein System zur Auffindung verschütteter Bergleute. Sie trugen hierfür einen Sender im Gürtel. Die eigentliche Frage war, welche Gesteinsmassen die Strahlung noch durchdringen konnte, um noch erkannt zu werden. 1984 wurde Herbert Schreiber pensioniert. Aber auch 2 Jahre danach wurde er noch von seinem Fachbereich gebeten, seine Vorlesungen zu halten. Am 17.06.2012 verstarb er. Er war ein liebenswerter Kollege und ein geschätzter Lehrer seiner Studenten. Prof. Dr.-Ing. Gerd Falkenhain Ehrenmitglied des BV TFH Georg Agricola Prof. Dr.-Ing. Manfred Scherschel Langjähriges Mitglied des BV Recklinghausen RDB-Mitteilungen BV Bergkamen Am Dienstag, den 08.05., besichtigte der BV mit seinen Mitgliedern die 1803 gegründete Krombacher Brauerei in Kreuztal. Die Teilnehmer erfuhren, dass das Unternehmen ca. 900 Mitarbeiter zählt und der Ausstoß im vergangenen Jahr 6,585 Mio. hl betrug. Nach der Einführung wurde die Gruppe in das Sudhaus geführt, wo der Brauprozess beginnt: Zunächst wird im Maischbottich Malzschrot mit Felsquellwasser vermischt. In der Würzpfanne kommt Edelhopfen dazu. Es schloss sich der Besuch im Gär – und Lagerkeller an, wo die abgekühlte Würze mit Hefe versetzt wird. Sie bildet aus dem Malzzucker Alkohol und Kohlensäure. In der Filtration wird das Bier von Hefe – und Eiweißresten befreit. In den 6 vollautomatischen Abfülllinien werden 5,5 Mio. Flaschen und 1 000 Fässer gefüllt, die auf bis zu 450 Lastwagen / d verladen werden. Die Besichtigung endete in der Brauerei eigenen Braustube, wo Gruppenbild vor der Brauerei Foto: Privat der traditionelle “Krombacher Dreiklang“ (Westfälischer Schinken, Schanzenbrot und natürlich frisch gezapftes Krombacher Pils) gereicht wurde. Manfred Kolodziejski BV Clausthal Bez.Gr. Harz Mitgliederversammlung 2012 Am 15.04. fand in der Aula der Fachschule für Wirtschaft und Technik, FWT, in Clausthal-Zellerfeld die Mitgliederversammlung statt, bei der Kamerad Kai Rückbrodt als erster Vorsitzender 20 Personen begrüßen konnte. Mit einem besonderen „Glückauf‘ bedachte er dabei den Ehrenvorsitzenden des BV Clausthal, Kamerad Fred Damert und den Ehrenvorsitzenden der Bez.Gr., Kamerad Wolfgang Schütze. Nach einer Gedenkminute für die im Berichtsjahr verstorbenen Kameraden Helmuth Kirchhoff und Peter Krüger gab der 1. Vorsitzende den ausführlichen Jahresbericht. Hieraus die markanten Punkte: Teilnahme am Bergdankfest am 18.02. in Clausthal-Zellerfeld, das in diesem Jahr insgesamt eine deutliche Belebung erfahren hat / die vom Kamerad Wolfgang Schütze mit Unterstützung vom Kamerad Holger Schmidt aus Kalbach organisierte Tagesfahrt mit dem Bus ans Steinhuder Meer mit Zwischenstopp in Barsinghausen für die Befahrung des „Klosterstollens“ / die Teilnahme im Frühjahr und Herbst an den nach Clausthaler Bergschulritual ablaufenden Kommersabenden in der Aula der FWT/Bergschule, sowie das harmonische Barbarafest am 10.12.2011 ebenfalls am selben Ort. Die Gedenkveranstaltungen in Bad Grund am 31.03. und 01.04. aus Anlass der Schließung der Grube „Hilfe Gottes“ vor 20 Jahren wurden seitens des RDB e.V. aktiv unterstützt. Mitgliederstand am 01.01.2012 der Bez.Gr.: 84 Personen. Ehrungen: Für 40 Jahre Mitgliedschaft im RDB e.V. galt es die Kameraden Fritz Hense und Klaus Kollmann zu ehren. Das Ehrenhäckel für das 35 jährige Bergmannsjubiläum erhielt Kamerad Dr. Peter Eichhom. Geschäftsführer Olaf Schubert skizzierte die beachtenswerten Lebens- und Berufswege der JubiAnzeige Bestellen Sie einfach per Telefon: 0 68 31/9 75-120 (Frau Poup) www.krueger-bookshop.de E-Mail: bestellung@krueger-bookshop.de Bei Bestellung der 3 Bände: Gesamtpreis: 110,- €€ * * Preise inkl. 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Der Vorstand wurde beauftragt, für den Verzicht auf die Kapelle eine angemessene Lösung zu suchen, sowie für den von wenigen Kameraden bisher übernommenen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand für Vor- und Nachbereitung des Festes verlässliche Helfer zu finden und entspr. zu vergüten. Für den RDB-Erfahrungsaustausch im September d.J. mögen sich interessierte Teilnehmer bitte an die Kameradin Elke Rehbein im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (früher OBA), An der Marktkirche 9,38678 ClausthalZellerfeld wenden. Tel.: 05323-723200. Ein zünftiges „Tzscherpern“ mit reichlichem Angebot aus der Schlachtermolle und natürlich mit dem obligatorischen Bergmannsschnaps beendete die Versammlung. Messerschmidt Fotos: Privat BV Hamm Kamerad Dr. Peter Eichorn (Mitte): „35 Jahre Bergmann“ lare. Verbunden mit dem Dank für die Treue zum RDB e.V. und allen guten Wünschen für die Zukunft überreichte er gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden Kamerad Kai Rückbrodt die Ehrenurkunden. Nach der geschäftsmäßigen Abwicklung wie Kassenbericht und Bericht der Kassenprüfer wurde dem Vorstand Entlastung erteilt. Wahlen für den Vorstand und Beisitzer standen in diesem Jahr nicht an. Veranstaltungsankündigung ● Am 21.09.: Kommersabend in der Aula der FWT/Bergschule und am 18.12. hier das Barbarafest. TOP Anfragen Verschiedenes Die Beteiligung am traditionellen Barbarafest ist nachlassend. Grund dafür sind altersbedingte Hemmnisse und fehlende jüngere Teilnehmer. Angedacht ist zur Kostenreduzierung auf die Kapelle zu verzichten und evt. eine andere kleinere Räumlichkeit für die Veranstaltung zu suchen. Nach reger Diskussion war sich die Versammlung ei- 330 bergbau 7/2012 Maigang Der oberste Chef aller Wetteringenieure meinte es am Samstag, 05.05., nicht gut mit den Ringkameraden des BV. Es regnete in Strömen, als man sich um 10.00 Uhr am Parkplatz des Kleingartenvereins „Heideblick“ traf. Der 1. Vorsitzende Michael Rost konnte trotz des schlechten Wetters 55 Ringkameraden und Damen begrüßen. Mit Schirmen bewaffnet ging es dann durch den Kleingarten und das Waldstück „Sundern“ zum ersten Halt an der Brücke über den Pelkumer Bach. Mitglieder der Grubenwehr des Bergwerks Ost (Stillstandsbereich) sorgten für flüssige Nahrung während der Pause. Das Singen von Frühlingsliedern entfiel, weil bei dem starken Regen das Musikinstrument von Oswald Scharein zu stark gelitten hätte. Nach einer kurzen Besprechung wurde dann entschieden, die Rast zeitlich etwas auszuweiten und dann zum Kleingarten zurückzukehren. Der 5 km – Marsch um die Bergehalde „Sundernrücken“ wäre bei dem schlechten Wetter nicht gut gewesen. Nach der Rückkehr ins Vereinsheim konnte man sich austauschen wie gut man dem Regen getrotzt hat, dann gab es die wie immer gute und herzhafte Erbsensuppe. Nach der Stärkung waren dann unsere Damen die Unterhalter. Sie mussten mit Tischtennisbällen aus einer bestimmten Entfernung auf ein Karree aus Eierpappen werfen, die unterschiedlich eingefärbt waren: die verschiedenen Farben bedeuteten auch verschieden Zählwerte. Man kann sich die „fachmännischen“ Ratschläge der zuschauenden Herren sicher gut vorstellen. Nach hartem Kampf und zweimaligem Stechen standen dann die 3 Siegerinnen fest: Frau Dahm, Frau Fricke und Frau Funk belegten die Plätze 1 bis 3. Der Maigang war kürzer als in den vergangenen Jahren, aber die Gruppe hatte ihren Spaß. Im nächsten Jahr sehen wir uns wieder. Rost BV Lausitzer Braunkohle Festveranstaltung zum 20 jährigen Jubiläum 20 Jahre BV – das war Grund genug für eine angemessene Veranstaltung im würdigen Rahmen. 20 Jahre intensiven, fachlichen Austausches, spannender Exkursionen, interessanter Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen und natürlich auch Pflege des bergmännischen Brauchtums sollten gewürdigt werden. Umfangreiche Vorbereitungsarbeiten beschäftigten die Vorstandsmitglieder seit Wochen und nun war es soweit: Am 04.05. reisten unsere Vereinsmitglieder mit Partnern und 1. Vorsitzender mit den Siegerinnen Foto: Fricke unsere Gäste an, um im „Radisson Blue Hotel“ in Cottbus das Ereignis gebührend zu feiern. Schon der Eingangsbereich als auch der festlich erleuchtete und geschmückte Saal versprachen die Erfüllung unserer Erwartungen. So wurden die Teilnehmer am Eingang mit einem Glas Sekt begrüßt und jeder konnte die bereitliegenden Chroniken zu den beiden Dekaden der Vereinsarbeit sowie einen ebenfalls extra angefertigten Zollstock mit der Aufschrift „20 Jahre BV Lausitzer Braunkohle“ entgegen nehmen. Als Ehrengäste waren der 1. Beigeordnete der Stadt Cottbus Herr Nicht, der 1. Vorsitzende des Hauptvorstandes des RDB e.V. Kamerad Schlößer mit Gattin, das Ehrenmitglied unseres BV Herr Mitzkat mit Gattin, Kameraden der SIGT Belchatov aus Polen, Gäste aus dem Bergbautraditionsverein Most (Cz), Gäste aus anderen BVs des RDB e.V. sowie Gäste aus Lausitzer und Oberlausitzer Bergbautraditionsvereinen gekommen, um mit uns gemeinsam das Jubiläum zu begehen. Pünktlich um 18.30 Uhr wurde mit zünftiger Bergmannsmusik der bewährten Live-Band „NaUnd“ unsere Festveranstaltung eröffnet. Die Moderation hatte unser Vorstandsmitglied, Rainer Dingethal, übernommen. Er stimmte uns mit seinen Begrüßungsworten bereits auf die kommenden Stunden ein. Als Erster ergriff der 1. Beigeordnete und Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Cottbus, Herr Nicht, das Wort. Er betonte die Bedeutung des Industriezwei¬£ \¡ bus und die gesamte Region. Ein weiteres Grußwort entbot unser Kamerad Theo Schlößer und würdigte unseren BV, der als 1. BV in den neuen Bundesländern gegründet wurde und heute durch seine engagierte Tätigkeit als eine tragende Säule unseres Verbandes angesehen wird. Es schloss sich die Ehrung der Gründungsvorstandsmitglieder unseres Vereins, Dr. Hartmuth Zeiß, Anke Risch und Peter Gruhlke mit je einem Blumenstrauß an. Nach der Festansprache unseres 1. Vorsitzenden, Werner Fahle, folgte ein besonderer Höhepunkt unserer Veranstaltung. Der 1. Vorsitzende des Landesverbandes Brandenburg-Berlin der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V., Kamerad Hans-Jürgen Schmidt, übernahm die Fahnenweihe unserer eigens aus diesem Anlaß angefertigten Vereinsfahne. Dazu marschierten 4 Brandenburger Bergbautraditionsvereine und der Landesverband mit Ihren Ge sc he nk -G ut e! sc he in G ru P be rä A n- se ls e Li nt x gh fe kl t-D rti us in gen ives ne r & wir H für ot el le rie Gruben Light Dinner Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das außergewöhnliche Erlebnis! Erleben Sie ein Gruben-Light-Dinner 300 m untertage im Stollen des Erzbergwerks Ramsbeck. Kosten pro Person: 61,00 Euro. Bei Gruppen ab 30 Personen Kosten pro Person: 61,00 Euro. Termine 2012 für Einzelpersonen (Anmeldung erforderlich! 17:15 Uhr - 21:15 Uhr): 31.08.2012 (Fr) Ramsbeck 01.09.2012 (Sa) Ramsbeck 28.09.2012 (Fr) Ramsbeck 29.09.2012 (Sa) Ramsbeck 26.10.2012 (Fr) Ramsbeck 27.10.2012 (Sa) Ramsbeck Weitere Termine für Gruppen nach Absprache! Weitere Informationen: Hauptstraße 19 59909 Bestwig-Ostwig Tel.: 0 29 04 / 97 10-0 Fax: 0 29 04 / 97 10 70 www.hotel-nieder.de mail@hotel-nieder.de Unser Hotel bietet zudem: Künstlerisches Flair Spitzenküche Gartenlandschaft Natur-Badeteich Abholservice und Hauslift Gastronomie-Specials der Sonderklasse HOTEL FERIENWOHNUNGEN RDB-Mitteilungen Die Gründungsmitglieder des BV werden geehrt jeweiligen Fahnen ein und stellten sich im Saal auf. Nach würdigenden Worten unseres Kameraden H. J. Schmidt erfolgte durch die Berührung der Fahnen miteinander die Weihe unserer Vereinsfahne. Unter musikalischer Umrahmung erfolgten danach der Ausmarsch der Traditionsvereinsfahnen und die Aufstellung unserer geweihten Fahne, die uns ab jetzt zu unseren besonderen Höhepunkten begleiten wird. Das reichhaltige Buffet wurde durch den Chefkoch des Hauses, Herrn Schorten, persönlich vorgestellt und anschließend eröffnet. Nachdem alle gesättigt waren, war es an der Zeit, den Tanz zu eröffnen. Sowohl der Tanzfläche als auch der Bar wurde kräftig zugesprochen. Zu späterer Stunde sorgte eine kulturelle Einlage für beste Unterhaltung: Die „Gebrüder Comic“ strapazierten, verkleidet als „Ordnungshüter“, mit unterhaltsamen Humor und Liedern unsere Lachmuskeln. Schnell verging die Zeit bis zum obligatorischen Schichtwechsel. Zum Bergmannsschnaps in extra angefertigten Tonbechern (zum Mitnehmen) schmetterten wir das Steigerlied, bestens intoniert durch unsere Kapelle. Und nicht genug der Überraschungen: Das Licht ging aus und in TraumschiffManier und unter den Klängen des Titanic-Klassikers „My heart will go on“ marschierte das Hotel- Die Fahnenweihe der Vereinsfahne des BV 332 bergbau 7/2012 Fotos: Privat Personal mit funkensprühenden Eistorten herein. Auch diesen wurde anschließend noch kräftig zugesprochen und erst weit nach Mitternacht verließen die letzten Gäste den Saal. Es war ein besonderer Abend und den fleißigen Organisatoren vom Vorstand des BV sei herzlich gedankt. Barbara Seibel BV Niederrhein Bez.Gr. Moers Besuch der Firma DeilmannHaniel Shaft Sinking Am 30.03. hatte die Bez.Gr. Gelegenheit, die Firma Deilmann-Haniel Shaft Sinking in Dortmund-Kurl zu besuchen, wo wir von Thomas Ahlbrecht, dem Technischen Leiter des Unternehmens, als gute Bekannte freundschaftlich begrüßt wurden. Bei Kaffee, Gebäck und anderen Getränken berichtete er über Geschichte, Größe und Aufgaben dieser Bergbauspezialfirma. Das über 120 Jahre bestehende Bergbauunternehmen wurde – nach zeitweiligen Schwierigkeiten – 2005 von der ATON- Gruppe als Deilmann-Haniel International übernommen. Deilmann-Haniel Shaft Sinking und Deilmann-Haniel Mining System (Bergbaumaschinen-Herstellung) sind 2 der zahlreichen Tochtergesellschaften, die sich weltweit überwiegend im Erzbergbau mit Aus- und Vorrichtungen als auch mit Gewinnungsarbeiten beschäftigen. Deilmann-Haniel Shaft Sinking hat z.Zt. eine Stammbelegschaft einschließlich der Auszubildenden von ca. 240 Personen. Die praktische Ausbildung der zukünftigen Bergmechaniker findet untertage in der Zeche Nachtigall und auf einem Museumsgelände statt. Von 4 großen Aufträgen, die z.Zt. ausgeführt werden, befinden sich 2 Baustellen in Deutschland. In Niedersachsen werden die Schächte Konrad 1 (1 260 m) und Konrad 2 (1 050 m) des geplanten Atomendlagers saniert und mit neuem Ausbau, anderen Einbauten und Körben ausgerüstet. Auch müssen ca. 90 m Ausbau eines Füllortes auf der 2. Sohle erneuert werden. Die Fertigstellung dieser Arbeiten wird voraussichtlich in den Jahren 2019 bzw. 2017 erfolgen. Die andere Baumaßnahme ist das Einbringen einer 5,40 m langen GFK-Röhre (Durchmesser = 6,00 m) im Materialschacht Konradsberg der Südwestdeutschen Salzwerke A.G. in Heilbronn, um einen Wasserzufluss abzudichten. In Portugal werden in 2 schrägen Bohrschächten (Durchmesser 3,2 m, Neigung 85 Gon, Teufe 320 m) bei Neves Corvo ebenfalls Sanierungsarbeiten durchgeführt. Stoßausbrüche (tlw. bis 10 m Höhe) werden geankert und mit Spritzbeton verfüllt. In Rußland wurde im Dezember 2011 ein Auftrag über das Abteufen von 2 Schächten abgeschlossen. Das Unternehmen „Uralkali“ beabsichtigt, im Ural – ca. 200 km nördlich von Perm – ein neues Kalibergwerk zu erstellen. Die beiden geplanten Schächte von 420 m/520 m Teufe (Durchmesser = 8,00 m) werden im Gefrierverfahren abgeteuft. Im Frühjahr ist mit den Vorarbeiten begonnen worden. Teufbeginn ist ab 2013 und Fertigstellung für 2017 geplant. In diesem Zeitraum werden ca. 35 bis 40 Mann der hiesigen Stammbelegschaft dort tätig sein. Die übrige Mannschaft wird aus einheimischen Fachleuten zusammengestellt. (Was auch für die portugiesische Baustelle zutrifft). Ein weiteres, interessantes Projekt ist Ende letzen Jahres von Deilmann-Haniel Shaft Sinking abgeschlossen worden. In Bulgarien befindet sich am Balkangebirge eine der größten Gold- und Kupferminen Europas, das Erzbergwerk Chelopech. Zwecks Produktionssteigerung von 1,3 auf 2 Mio. t Roherz musste die Wagen-/ Schachtförderung auf Bandförderung umgestellt werden. Neben In der Fertigungshalle längeren Rampen waren auch ein 26,5 m tiefer, senkrechter Bunker (Ø = 7,0 m) sowie ein 165 m tiefes Rollloch (Ø = 4,0 m, 75 Gon Neigung) zu erstellen, welches von 3 Sohlen mit Roherz beschickt werden kann. Nach diesem ausführlichen Vortrag, der durch anschauliche Bilder noch unterstützt worden war, besichtigten wir die Werkshallen der Fa. Deilmann-Haniel Mining System, wo für kleine bzw. sehr große Querschnitte geeignete, zweiarmige Bohrwagen montiert wurden. Eine neue Teilschnittmaschine, R 60 T, stand zur Auslieferung bereit, während eine alte AM 50 von Alpine Voest als Ausstellungsstück für das Bergbaumuseum Bochum auf seine Überholung wartete. In anderen Hallen standen Schachtwinden zur Reparatur, Schachtbohrgeräte, Greifer oder Kältemaschinen waren gelagert und auf dem Platz waren Schachtkübel jeglicher Größe abgestellt. Nach einem sehr schmackhaften Mittagessen im nahe gelegenen Restaurant „Zur Mühle“ und ausgestattet mit reichlich Informationsmaterial bedankten wir uns herzlich bei Thomas Ahlbrecht, der sich durch unser persönliches Geschenk (hoffentlich positiv) an diesen Besuch erinnern wird. Auf der Rückfahrt legten wir bei der DASA, Deutsche Arbeitsschutz Ausstellung, einen Stopp ein. Hier wird in mehreren Abteilungen die Arbeitswelt des frühen 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart dargestellt. Das Missverhältnis zwischen der Tempo, Stückzahl usw. vorgebenden Maschine und dem kaum ausgebildeten Arbeiter, dazu die fehlenden Sicherheitseinrichtungen bzw, Arbeitsschutz werden in einer Textilfabrik aus der damaligen Zeit sehr deutlich gemacht. Auch die Lautstärke (>90 dBA) der damaligen Maschinen oder Geräte führte zu unheilbaren Gehörschäden. Keine oder nur sehr kurze Pausen während der langen Arbeitszeit, fehlende Duschen und RDB-Mitteilungen Anzeige Ostseebad Boltenhagen Meer erleben im Ferien Appartment Nr.1 Erleben Sie die schönsten Tage im Jahr Anfrage genügt, um alles klar zu machen: Unter Telefon oder e-mail oder Internet 02327/780849 elke@top-ostsee.de www.top-ostsee.de leicht zu erkennen, wie man denken könnte. Moderne Täter sind vielfach gut gekleidet, treten höflich und selbstbewusst auf. Ihnen geht es darum das Vertrauen der Opfer zu gewinnen und nicht etwa um grobe Gewalt um an ihr Ziel zu kommen. Im letzten Jahr waren im Saarland 900 Trickdiebstähle zu verzeichnen. Durch Ausspähen der Verhaltensgewohnheiten, durchsuchen von Altpapier, lesen von Todesanzeigen mit Anschrift der Hinterbliebenen, wird den Ganoven oft ein leichtes Spiel gemacht. Ein anderes Gefahrenpotential lauert an der Haustür. Es werden Notlagen vorgetäuscht, um in die Wohnung zu kommen. Sind die Betrüger erst einmal in der Wohnung, haben Sie kaum noch eine Chance ihr Umfeld zu überwachen. Den Verlust der gestohlenen Gegenstände merken Sie meist erst viel später. BV Saar 1. Vorsitzender Reinhard Marian Herrn Frank Malter, Seniorenbeauftragter im Landkreis Neunkirchen, ganz herzlich begrüßen. 21 Teilnehmer waren unserer Einladung gefolgt und so hatte Herr Malter ein sehr interessiertes Publikum, das seinen Ausführungen sehr genau folgte. Es gibt im Saarland 83 Seniorensicherheitsbeauftragte, deren Aufgabe es ist als Verbindungsmitglied zwischen Senioren, der Polizei, den Behörden und den Ämtern zu vermitteln. Im Vordergrund dieser Tätigkeit steht die verhaltensorientierte Kriminalitätsprävention. Sehr häufig werden Notlagen vortäuscht um an die Hilfsbereitschaft der meist ahnungslosen Mitbürger zu appellieren. Sei es auf der Straße, an der Wohnungstür, im Supermarkt, im Urlaub usw. Dem Einfallsreichtum der Ganoven sind keine Grenzen gesetzt. Leider sind Betrüger und Trickdiebe nicht so www.vsb-saar.de 51. VSB-Treff Abzocke von Senioren Unser 51. VSB-Treff fand, wie in der Vergangenheit, in den Räumlichkeiten des „Naturfreundehauses“ in Friedrichsthal statt. Der Geschäftsführende Vorstand hatte auf Wunsch seiner Mitglieder einen Referenten gefunden, der über ein Thema referierte, das heute mehr denn je an Bedeutung gewinnt; „ Abzocke im Alter“. Als Referenten konnte unser Aufmerksame Teilnehmer des 51. VSB- Treffs Fotos: Gerhard Meiser Die Bez.Gr. vor einem Doppelbock- Strebengerüst andere Sanitäreinrichtungen (1WC für 100 Personen) waren Ursachen für sich rasch verbreitende Krankheiten. Und dass die Menschen oft nicht pünktlich zum Dienst erschienen, weil sie keine Uhren besaßen und deshalb von der Polizei geholt wurden, schilderte Frau FleuryFuchs bei ihrer Museumsführung sehr eindrücklich. Dies Alles waren Erscheinungen aus dem beginnenden technologischen Zeitalter. Doch mit der Zeit wuchs auch die Erkenntnis, die Maschinen sicherer zu bauen und den Menschen mehr Schutz zu bieten. Weitere Beispiele für die sich steigernden Anforderungen in der Arbeitswelt aber auch die Verbesserungen der Schutzeinrichtungen wurden in einem nachgebauten in meiner ruhig gelegenen Ferienwohnung „Residenz Haffblick“ Appartement Nr. 1. Zu jeder Jahreszeit! Es erwartet Sie ein sehr liebe- und geschmackvoll eingerichtetes 50 qm großes familienfreundliches und seniorengerechtes Nichtraucher-Appartement, das nur 150 m von der Seebrücke und vom kilometerweiten Strand entfernt liegt, sich jedoch mitten im Zentrum mit seinen Ladenpassagen befindet. Fotos: Privat Stahlwerk und einer Schaltzentrale eines Kraftwerkes dargestellt. Trotz der Kürze war es ein lehrreicher Rundgang. Orthaus bergbau 7/2012 333 RDB-Mitteilungen Folgende Verhaltensregel sollte man sich aneignen: ● Nichts an der Haustüre unterschreiben oder kaufen ● Keine Fremden in die Wohnung lassen ● Kein Geld an Personen geben, die man nicht kennt ● Die Wohnungstür sichern Reinhard Marian bedankt sich bei Werner Müller (lks.) für seine 10. Teilnahme an unseren VSB-Treff Reinhard Marian überreicht unserem Referenten Frank Malter (re.) ein kleines Präsent ● Der oberste Grundsatz muss lauten, „ die Tür bleibt zu“. Es war wieder ein kurzweiliger Sonntagmorgen. Der eine oder andere konnte sich an verschiedene Fälle erinnern, die von Frank Malter vorgetragen wurden oder war gar selbst in einer ähnlichen Situation. Reinhard Marian bedankte sich bei Herrn Malter für den sehr informativen Vortrag und überreichte als Dankeschön ein kleines Präsent. Unsere Veranstaltungen leben von den Beteiligungen unserer Mitglieder und so konnte der 1. Vorsitzende Reinhard Marian unserem Gründungsmitglied Werner Müller für seine 10. Teilnahme ein kleines Präsent überreichen. Mit dem Hinweis auf unsere Sommerfahrt nach Freudenstadt im Schwarzwald am 29.07.2012 und dem nächsten VSB Treff am 26.08.2012 um 11.00 Uhr (hinter den Kulissen des Staatstheaters Saarbrücken) beendete Reinhard Marian den 51. VSB Treff mit unserem Bergmannsgruß „Glück auf“ und wünschte allen Teilnehmern einen schönen Sonntag. Anzeige Informationen RDB e.V. Juliusstraße 9 45728 Essen Tel.: 0201/232238 Fax: 0201/234578 E-Mail: rdb@rdb-ev.de Internet: www.rdb-ev.de Gerhard Meiser Buchbesprechung Mythos Krupp – Der Katalog zur Ausstellung im Ruhr Museum – noch bis zum 04.11. 2012 Die Geschichte der Firma und Familie Krupp ist längst zum Mythos geworden, der seine Bedeutung nicht nur im Ruhrgebiet, sondern im nationalen und internationalen Maßstab entfaltet. Die Charaktere der einzelnen Familienmitglieder und die Erfolge und Krisen der Firma, das signifikante Produkt Stahl sowie das besondere Verhältnis zu den Mitarbeitern, den Kruppianern , hat der Firma einen größeren Stellenwert als allen vergleichbaren Unternehmen verliehen. Kruppianer zu sein war eine Art Adelsprädikat für einen Arbeiter; dahinter steckte ein komplettes Sozial- und Fürsorgeprogramm für Werksangehörige. Die Geschichte der Firma Krupp und der Familie Krupp lernen Kinder schon in der Schule. Die Firma und ihre heute noch zum Teil erhaltenen Werksanlagen waren vor 200 Jahren die Grundlage der Industriekultur an der Ruhr. Heute hat die Villa Hügel eine ähnliche Anziehungskraft wie bayerischen Schlösser. Mit wegweisenden Entwicklungen wie den nahtlosen Radreifen für die Eisenbahn und der Erfindung des nicht rostenden Stahls entwickelte sich das Familienunternehmen vom Kleinbetrieb zum Weltkonzern. Als Waffen- 334 bergbau 7/2012 schmiede des Deutschen Reiches ist der in 2 Weltkriegen bedeutende Rüstungskonzern auch in die Gräuel der NS-Zeit verstrickt. 2011 jährte sich zum 200. Mal die Gründung der Gussstahlfabrik und im April 2012 wurde der 200. Geburtstag von Alfred Krupp begangen, dem bedeutendsten Mitglied der Familie und eigentlichem Begründer des Unternehmens. Das Ruhr Museum im Welterbe Zollverein in Essen nimmt diese Jubiläen zum Anlass für eine große Ausstellung, die den Mythos Krupp auf seinen Grundlagen und Bestandteile hin befragt. Der Band ist ein ausführlicher Katalog zur Ausstellung und enthält über 1 500 Exponate mit zahlreichen Abbildungen. Sie stammen von unterschiedlichen Leihgebern und waren größtenteils noch nie zu sehen. Hauptleihgeber ist das Historische Archiv Krupp. In über 60 Kapiteln entsteht ein facettenreiches Bild und ein konkurrenzloses Kompendium zu einem der faszinierenden Kapitel der Industriegeschichte. Mythos Krupp Ausstellungskatalog Herausgeber: Ruhr Museum 456 Seiten, Hardcover, zahlreiche, farbige Abbildungen 24,80 € ISBN 978-3-8375-0545-0 Im Buchhandel erhältlich Klartext Verlags GmbH Heßlerstraße 37 45329 Essen Tel.: 0201/86206-31 Fax: 0201/86206-22 E-Mail: info@klartext-verlag.de Internet: www.klartext-verlag.de RDB-Mitteilungen Bergschule Dillenburg – 61. Lehrgangsstreff Der 61. Lehrgang der Bergschule Dillenburg (1955 bis 1958) traf sich auch in diesem Jahr wieder. Unser Kollege Rolf Löscher hatte gemeinsam mit seiner Frau Marianne dieses Treffen vorbereitet. Es fand vom 31.05. bis 03.06. im „Landhotel Wismar“ bei Wettenberg statt. Bei Familie Giseler waren wir 6 Kollegen mit unseren Frauen sehr gut untergebracht. Kollege Rudolf Kammer weilte gerade im Krankenhaus, hatte aber am Samstag Nachmittag frei bekommen und stieß auf der Burg Gleiberg zu uns. Am Tag vorher hatten wir schon Günter Hilbertz mit seiner Frau in Gießen getroffen, leider konnten beide Kollegen wegen Krankheit mit uns nicht die ganzen Tage verbringen. Zu Beginn des Treffens gedachten wir in einer Schweigeminute unserem erst im Januar 2012 verstorbenen Kollegen Gerhard Pischtiak. Die Beisetzung der Urne hatten wir mit mehreren Kollegen begleitet. Familie Löscher hatte für den ersten Abend im Landhotel für uns ein Abendessen bestellt, bei dem alle kräftig zugeschlagen haben, es hatte allen sehr gut gemundet und alle waren sehr zufrieden. Es wurden danach noch lange Gespräche geführt, jeder wollte wissen, was sich bei den Anderen in den letzten 12 Monaten ereignet hatte. Es war schon spät, als die Betten aufgesucht wurden. Nach einem ausgiebigen Frühstück am Freitag morgen fuhren wir gemeinsam nach Gießen und ließen uns von Marianne und Rolf Löscher die Stadt zeigen. Danach wurde der Botanische Garten besichtigt, indem u.a. sehr gut die gebräuchlichen Pflanzen und Kräuter der verschieden Jahrhunderte zu sehen sind. Der Botanische Garten besteht seit dem Jahr 1609 und wurde von Landgraf Ludwig von Hessen-Darmstadt angelegt. Er ist der älteste botanische Universitätsgarten Deutschlands, dessen alte Teile noch immer zur heutigen Anlage gehören. Auch über die Nachwachsenden Rohstoffe ist eine besondere Abteilung vorhanden. Anschließend begab sich die Truppe zum Schiffenberg. Von hier aus hatten wir bei gutem Wetter einen tollen Rundblick in die Ferne, der kleine Feldberg wurde ausgemacht, als höchster Berg in Hessen. Langsam verspürten alle Hunger und es wurde ein Lokal aufgesucht, in dem Löschers Platz für uns hatten frei halten lassen. An Löschers wurde die Frage gestellt, ob sie vorher in allen von uns besuchten Lokalen vorher zur Probe schon gegessen hatten. Müde und satt fuhren wir zurück in unser Hotel in Wismar. Der Wetterbericht war für den Samstag nicht so gut im Radio gemeldet worden, daran störten wir uns aber nicht und fuhren zum Keltischen Oppidum und dem Kelten Tor am Fuße des Dünsberg. Rolf Löscher führte uns auch zu einem alten Brunnen, welcher schon den Kelten zur Wasserversorgung gedient hatte. Ein weiteres Highlight schloss sich an, es ging nach Rodheim zum Gailschen Park. Dieser wurde von der Unternehmerfamilie Gail in dem 19. Jahrhundert angelegt. Der ummauerte Park ist ca. 2,8 ha groß er wurde als Landschaftspark im englischen Stil angelegt. Der prominente Fachmann aus Frankfurt: Gartenkünstler Heinrich Siesmayer war als Berater engagiert worden. Bei dem Rundgang durch das Gelände konnten wir ein Fischreiher Paar beobachten, welches mit der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt war. Das Nest war hoch in einem Baum versteckt, unter welchem man schnell durchlaufen musste um nicht den weißen Kot der Fischreiher abzubekommen. Noch war der Tag aber nicht zu Ende. Es ging weiter zur Burg Gleiberg. Diese Burg ist schon seit 1879 im Besitz des Gleiberg Vereins. Dieser hält Im Gailschen Park in Rodheim Am Kelten Tor am Fuße des Dünsbergs die Burg sehr gut in Ordnung. Im Albertusbau wird die Albertusklause gastronomisch genutzt in einer historischen Atmosphäre. Zu Mittag konnten wir uns hier stärken. Bevor am Sonntag alle Kollegen wieder nach Hause fuhren, verabschiedeten wir uns bei einem Abendessen in Krofdorf-Gleiberg von unseren Organisatoren Ma- Fotos: Rolf-Dieter Mielke rianne und Rolf Löscher und bedankten uns mit einem Blumenstrauß für die prima Abwicklung des gemeinsamen Treffens. Alle gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass wir uns im Jahr 2013 wieder an einem noch festzulegenden Ort treffen wollen. Rolf-Dieter Mielke Anzeige Breewege Wohnen im Privathaus mit Wintergarten und Liegewiese De Haan aan Zee Daniel & Ginette Jonckheere-Huyghe ● Bredeweg 44 B-8420 De Haan aan Zee ● Tel.: 0032/59/235959 Mobil: 0032/494/155966 E-Mail: daniel.jonckheere4@pandora.be 3 x Übernachtung mit Frühstück für 2 Personen 60,- €/ Tag ab 4 Übernachtungen 55,- €/Tag Besuchen Sie unsere Website unter: www.breewege.be Flämische Nordseeküste 2 DZ mit allem Komfort ● 15 min zum Strand ● 10 km nach Ostende ● 15 km nach Brügge bergbau 7/2012 335 RDB-Info/Impressum ✂ Liebes RDB-Mitglied Impressum »bergbau« Ziehen Sie um? Haben Sie ein neues Konto? Dann füllen Sie bitte das Formular aus und senden es an Ihren Bezirksverein bzw. an Ihre Bezirksgruppe. Anschriften »bergbau« – Heftmitte – Seiten V, VI und VII und im Internet unter www.rdb-ev.de in der Rubrik »Bezirksvereine«. Oder übermitteln Sie es direkt an: RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure 45128 Essen Fax: 02 01/23 45 78 per E-Mail: rdb@ rdb-ev.de Bitte angeben Mitgliedsnummer Geburtsdatum Vorname, Name Alte Anschrift Energie, Umwelt RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure. Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften. Im Mitgliedsbeitrag des RDB e.V. »bergbau« eingeschlossen. Herausgeber RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, vertreten durch Dipl.-Ing. Theo Schlößer 45128 Essen Telefon (02 01) 23 22 38 Telefax (02 01) 23 45 78 E-Mail: rdb@rdb-ev.de Internet: www.rdb-ev.de Straße/Hausnummer Redaktionsteam "bergbau" Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße 17 45889 Gelsenkirchen !"#$#%&#&'*+69*+$ !;"#$#%&#&'&' E-Mail: bergbau@rdb-ev.de Postleitzahl Ort Umzugstermin Neue Anschrift Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Assessor des Bergfachs Dipl.-Berging. Konrad Hupfer – Hu – Verantwortlich Holtkamp 5 <&$<=> !"#$'<%6'#+ E-Mail: hupfer.konrad@t-online.de Telefon Fax E-Mail-Adresse Meine/unsere Bankverbindung Bankleitzahl Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors – Dw – Anzeigenleitung ?>CJ+ 45701 Herten-Bertlich !L;"#$#%+6#6<6 Konto-Nummer Kurzbezeichnung und Ort des Geldinstitutes Kontoinhaber Dr. mont. Volker Schacke – Sch – Apelank 34 <<QQ=> !WX"#$Q6%&'Y+<6 E-Mail: schacke.vimg@t-online.de (falls abweichend vom Mitglied) Unterschrift 336 bergbau 7/2012 ✂ Datum Verlag/Satz/Druck/ Anzeigenverwaltung Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße 17 <'&&ZJ !X"#$#%&#&'*# !;X"#$#%&#&'&' E-Mail: info@ctp-makossa.de Internet: www.makossa.de Geschäftsführer Werner und Günter Makossa Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 35 vom 01.01.2002 Veröffentlichungen >\J>> Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für mit Namen gekennzeichnete ]WLZJ etc. übernimmt der Einsender die Verantwortung. In der Regel werden für Veröffentlichungen keine Honorare gezahlt. = enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Bezugspreise/jährlich Inland: +#*€ + Porto 12,- € = ges. 72,- € Ausland: 70,- € + Porto 20,- € `W#*€ Die Lieferung an Mitglieder des RDB e.V. erfolgt im Rahmen der Mitgliedschaft. Bezugszeit =qy erscheint monatlich. Ein Abonnement gilt zunächst für ein Kalenderjahr und verlängert > W Die Kündigung kann mit einer Frist von 3 Monaten zum | werden. = chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. ?}*}WX#Q<$*'+&6 Buchbesprechung Der saarländische Steinkohlenbergbau – Dokumentation seiner historischen Bedeutung und seines kulturellen Erbes Rechtzeitig zum Ende des Steinkohlenbergbaus an der Saar ist ein weiteres wichtiges Werk erschienen: „Der saarländische Steinkohlenbergbau. Band 2: Dokumentation seiner historischen Bedeutung und seines kulturellen Erbes“. Unter der Herausgeberschaft von Dr. Karlheinz Pohmer sind 15 namhafte Autoren in 12 umfangreichen Beiträgen die Aufgabe angegangen, eine Gesamtdarstellung der vielfältigen bergbaulichen Prägungen der Geschichte des Landes, seiner Landschaften, seiner Wirtschaft, Kultur und seiner Gesellschaft vorzulegen. Pohmer betonte bei der Buchvorstellung: „Die Publikation ist zugleich auch eine Würdigung der historischen Leistungen und Verdienste der saarländischen Bergleute. Auch wenn der Bergbau jetzt geht, wird er noch lange allgegenwärtig bleiben. Bergmännische Werte, Traditionen und Tugenden, Musik und Sprache sind tief in der saarländischen Kultur verankert. Sie sind das kulturelle Vermächtnis der Bergleute für kommende Generationen.“ Auf über 600 Seiten mit vielen Illustrationen, ergänzt von Statistiken und Übersichten, wird damit eine einzigartige Gesamtdarstellung des saarländischen Steinkohlenbergbaus veröffentlicht. „Mit dem vorliegenden Band wird dem saarländischen Bergbau und den saarländischen Bergleuten ein Denkmal gesetzt. Ein Denkmal, das die Rolle des Bergbaus im Saarland hervorhebt, den Stolz und die Würde der saarländischen Bergleute unterstreicht und den Dank der Saarländerinnen und Saarländer für die harte Arbeit unter Tage zum Ausdruck bringt“: Mit diesen Worten würdigte Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes, den neu erschienenen Band bei der Vorstellung. Herausragend seien allein schon die Namen der renommierten Autoren, die sich dankenswerterweise bereit erklärt hätten, ihr Wissen und ihre Erfahrung in diesen Sammelband einzubringen. Herausragend sei das Spektrum der Bergbauthemen, die aus unterschiedlichen Perspektiven und mit wissenschaftlichem Anspruch beleuchtet wurden. Und herausragend sei schließlich die Würdigung der epochalen Bedeutung des Bergbaus und der historischen Leistungen der Bergleute an der Saar. Unter den Autoren findet sich auch der ehemalige saarländische Ministerpräsident Reinhard Klimmt, dessen Essay Geschichte und Schicksal, Identität und Mentalität des Landes und seiner Menschen in Be- ziehung zum Bergbau setzt. Die Ministerpräsidentin dankte den Autoren, Herausgebern und dem Krüger-Verlag, sie hätten zu der notwendigen „Erinnerungsarbeit“ einen anschaulichen und herausragenden Beitrag geleistet. „Die umfangreiche Dokumentation des saarländischen Steinkohlenbergbaus soll künftigen Generationen die historische Bedeutung des Bergbaus für das Saarland verdeutlichen“, betonte Dr. Jürgen Rupp, Mitglied des Vorstandes der RAG Aktiengesellschaft. Die Bibliographie der Veröffentlichungen über den Saarbergbau sei lang. Doch noch nie sei der Versuch unternommen worden, die vielfältigen politischen, wirtschaftlichen, technischen, kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Prägungen des Landes und seiner Menschen durch den Bergbau in einem einzigen Werk darzustellen. Insofern sei diese Gesamtdarstellung einmalig. Am 30.06.2012 endete der Steinkohlenbergbau an der Saar. Mehr als 260 Jahre lang, seit der Verstaatlichung im Jahre 1751 durch Fürst Wilhelm Heinrich zu NassauSaarbrücken, war der Bergbau von fundamentaler ökonomischer Bedeutung. Der Steinkohlenbergbau leitete die Industrialisierung der Saar ein, seine Kohle und Energie verhalfen der Region an der Grenze zu einem stürmischen Aufschwung und zur politisch strategischen Bedeutung. Er lockte Menschen aus umliegenden Gegenden herbei und gab vielen Generationen Arbeit und Brot. Der Sammelband vervollständigt als Band 2 die Dokumentation des saarländischen Steinkohlenbergbaus, zu der als Band 1 die bereits erschienene Bilddokumentation gehört. „DER SAARLÄNDISCHE STEINKOHLENBERGBAU - Dokumentation seiner historischen Bedeutung und seines kulturellen Erbes“, Herausgegeben von Prof. Dr. Karlheinz Pohmer, RAG Aktiengesellschaft, Herne, und Institut für Landeskunde im Saarland, Schiffweiler: über 600 Seiten, zahlreiche Abbildungen in Farbe und Schwarzweiß, 24x32 cm, Fadenheftung mit festem Einband. Verkaufspreis: 51,- € (inkl. Mwst. zzgl. 5,- € Versandkosten je Bestellung). Verlag: Krüger Druck + Verlag, Marktstraße 1, 66763 Dillingen/Saar, Tel.: 06831/975-120, Fax: 06831/975-161. E-Mail: bestellung@krueger-bookshop.de Internet: www.krueger-bookshop.de Auch im Buchhandel erhältlich. Lausitzer Braunkohle: Partner für den EnergieMix der Zukunft Braunkohle ist ein moderner, flexibler und bezahlbarer Energieträger – und spielt eine wichtige Rolle bei der kommenden Energiewende: Im Zusammenspiel mit den erneuerbaren Energien garantiert sie Deutschland einen zukunftsfähigen Energie-Mix aus heimischen Quellen. www.vattenfall.de/lausitzer-braunkohle