Sanierungsprojekte der GWG München München Harthof Bauen für

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Sanierungsprojekte der GWG München München Harthof Bauen für
Bauen für München
Sanierungsprojekte
der GWG München
München Harthof
Inhalt
2
Vorwort
10
Wie ein großes Dorf
Harthof – Geschichte eines Viertels
14
Wir wollen Heimat für alle sein
Das Herz des Harthofs schlägt mit seinen sozialen Trägern
20
Der Harthof ist mein Leben
Warum langjährige Mieter der GWG München ihr Viertel lieben.
GWG-Projekte
24
Neubau Lieberweg 33 - 41, Röblingweg 3, 5
28
Neubau einer Wohnanlage mit
WGplus – Senioren-Wohngemeinschaften und einer
Demenz-Wohngemeinschaft
Lieberweg 26 - 36
32
Neubau Lieberweg 13 - 29
Karl-Postl-Straße 2
36
Neubau für das Projekt „Lebensplätze Frauen“
Lieberweg 22
40
Neubau einer Wohnanlage
Dientzenhoferstraße 31, 35, 37
44
Neubau Dientzenhoferstraße 43 - 47
48
Neubau eines Passivhauses
Humannweg 1
52
Ein „Portal“ für den Harthof – Neubau einer Wohnanlage
mit integrierter Wohngruppe der „Pfennigparade“
Rathenaustraße/Lieberweg
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
mit dieser Broschüre
schließen wir die Dokumentation über unsere
„Sanierungsgebiete“
Au, Sendling-Westpark,
Maikäfersiedlung und
Harthof ab.
Hans-Otto Kraus
Technischer Geschäftsführer
GWG München
Unser Anliegen ist es,
Ihnen möglichst bildhaft
die Anstrengungen und
Ergebnisse zur Verbesserung und Entwicklung
modernisierungsbedürftiger Quartiere aufzeigen
zu können.
Die GWG München hat vor vielen Jahren die Aufgabe übernommen, die betroffenen Quartiere in geordneter, systematischer Art und Weise so zu entwickeln, dass nicht nur zeitgemäßer und zukunftstauglicher Wohnraum entsteht, sondern in hohem Maße Wohn- und Freiraumqualität und letztlich Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Damit verbunden ist der Anspruch, die Quartiere und die
betroffenen Stadteile städtebaulich und sozial positiv zu entwickeln, um die Landeshauptstadt München in der gesamtstädtischen Entwicklung zu unterstützen.
In diesem Zusammenhang achten wir aber sehr darauf, dass
die Maßnahmen die Identität der jeweiligen Siedlung nicht
stören. Denn unsere Mieterinnen und Mieter sollen sich auch
nach dem Umbau in ihrem Stadtteil wiederfinden und wohlfühlen können. In diesem Sinne verstehen wir unsere Modernisierungstätigkeit auch als baukulturelle Aufgabe. Hierzu
haben und werden wir hohe Investitionen tätigen, die in ihrer
Wirkung nachhaltig sind.
Gemäß unserem Auftrag schaffen wir in der Hauptsache
Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen. Insofern
steuern wir auch bewusst der viel diskutierten Gentrifizierung
in allen Stadtteilen entgegen. Denn München zeichnet sich
im Vergleich zu anderen Großstädten immer noch durch eine
gute Mischung der sozialen Schichten in den meisten Stadtteilen aus. Diese Qualität gilt es zu erhalten.
Die demografischen Veränderungen fordern auch im Wohnungsangebot eine Antwort. So werden alle neu erstellten
oder umfassend modernisierten Wohnungen barrierefrei konzipiert. Darüber hinaus sorgen Betreuungskonzepte wie unser
WGplus in all unseren Anlagen für ein abgestuftes Betreuungsangebot, das älteren Menschen die Möglichkeit gibt,
bei Bedarf Dienstleistung zur Versorgung und gegebenenfalls
Pflege zu ordern, ohne die Wohnung verlassen zu müssen.
In allen umgestalteten Quartieren gibt es ein ausgewogenes
Verhältnis von privaten und öffentlichen Freiflächen. In den
meisten Fällen werden auch Flächen zur eigenen Bewirtschaftung – also Mietergärten – angeboten. Für das Wohnen in der
Stadt, ein aus unserer Sicht unverzichtbares Qualitätsmerkmal.
Wir sind uns bewusst, dass die gravierenden Veränderungen
in den betroffnen Siedlungen nicht nur Freude auslösen.
Viele Menschen müssen Umzüge, Baustellenbetrieb und neue
Orientierung verkraften.
Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in vielfacher Weise über viele Jahre in höchstem Maße in Kompetenz,
Geduld und Nervenkraft gefordert.
Wir hoffen, dass auch für Sie anhand unserer Broschüren der
Eindruck entsteht, es hat sich gelohnt und es lohnt sich, auf
diesem Weg weiter zu machen.
Hans-Otto Kraus
Technischer Geschäftsführer
3
8
9
Wie ein großes Dorf
Harthof – Geschichte eines
Viertels
„So haben Entbehrungen, Sparsamkeit, Fleiß, Mühe
und zusätzliche Arbeit einen Besitz, jedoch keine Luxushäuser geschaffen.”1
Er hat eine Nummer, wie alle Stadtteile der Landeshauptstadt
München. Genauer gesagt zwei: Der Harthof überspannt
die Bezirke 11 Milbertshofen-Am Hart und 24 FeldmochingHasenbergl. Vor einem guten Jahrhundert war die Gegend im
Münchner Norden noch Ackerland. Der Flurname Hart steht
für „Weideland”.
1890 entstand in der Max-Liebermann-Straße das Gut Harthof
und gehörte zur Gemarkung Feldmoching. 37 Jahre später
kaufte es die Stadt München – vorsorglich. Denn der Siedlungsdruck wuchs. Reichskleinsiedlungen sollten im Dritten
Reich die Wohnungsnot lindern. Parallel zu zahlreichen Kasernen rund um das bereits 1838 errichtete Munitionsdepot der
Bayerischen Armee, dem „Pulverturm“ an der Schleißheimer
Straße, entstand für die Arbeiter der Milbertshofener Rüstungsbetriebe die sogenannte Reichskleinsiedlung – einfachste
Wohnblöcke ohne jeglichen Komfort. Diese „Nordsiedlung“
zählte bald 1150 Wohnungen.2
Münchens Bauboom schlug sich in explodierenden Preisen für
Baumaterialien nieder, berichtet Lothar Reinholz: „1933 kosteten in München tausend Ziegelsteine frei Baustelle noch zwischen 22 und 24 Reichsmark. Anfang 1934 wurden schon
Preise bis zu 36 Reichsmark verlangt.”3 Im Zuge zahlreicher
Eingemeindungen durch die Nationalsozialisten wurde die
Kolonie Harthof am 1. April 1938 Teil Münchens.
10
Flüchtlinge, Vertriebene, Wohnungslose.
Der Zweite Weltkrieg und zwölf Jahre
nationalsozialistische Herrschaft hatten
eine verwüstete Stadt und eine verwüstete Gesellschaft hinterlassen. Die GWG
Gemeinnützige Wohnstätten- und Siedlungsgesellschaft, wie sie damals noch
hieß, stand vor einer logistischen Herausforderung, möglichst schnell möglichst viele Menschen wieder mit einem
Dach über dem Kopf zu versorgen. So
viel sich auch geändert hat nach der Zeit
des Nationalsozialismus, die Pläne für
eine „Siedlungsstadt im Norden“ blieben aktuell. Zwischen 1950 und 1959
entstanden nach den Plänen von 1937
die gut zwei Dutzend zwei- bis fünfgeschossigen Zeilenbauten im Rahmen des
sozialen Wohnungsbaus. Dazu kamen
165 Eigenheime, eine GWG-Selbsthilfesiedlung. Lothar Reinholz erinnert sich:
„50 bis 70 Arbeitsstunden die Woche
waren für die Arbeiter durchaus üblich,
zumindest auf den Baustellen des Wiederaufbaus. Das Fahrrad und ein Anhänger dazu, waren das Transportmittel im
Alltag.”4
Währungsreform und Wirtschaftswunder prägten die 1950er Jahre. Die Mitte
des Quartiers entstand an der Ecke
Lieberweg und Weyprechtstraße mit
verschiedenen Geschäften und Gastronomie. Am 30. Juni 1957 wurde die von
Franz Gürtner entworfene evangelische
Versöhnungskirche für die vielen neu
Hinzugezogenen eingeweiht. Der Harthof wuchs in der Folge zur „größten
zusammenhängenden Wohnanlage in
München“5, 1964 zählte die GWG 1728
neu errichtete Wohnungen, 1978 lebten
schon fast 11.000 Menschen in 3.500
Wohnungen. Viele einfach gebaute
Häuser mit unzeitgemäßen Grundrissen
und indiskutablen Wohnstandards
waren nicht mehr zu sanieren. Der
Stadtrat beschloss 2004 den Abriss und
Neubau des Sozialwohnungsbestandes.
Heute weichen Schritt für Schritt die
Nachkriegshäuser modernen Gebäuden,
bis hin zum ersten Passivhaus der GWG
München im frei finanzierten Wohnungsbau.
Die neue Architektur kommt an: „Der
Harthof modernisiert sich, ohne sein
Gesicht zu verlieren“, sagen Martha
Pfünder-Götz und Walter Hainzlmaier,
Geschäftsführer der Stationäre Wohn-
Luftbild vom Januar 1937 (links) und
Ausschnitt Stadtkarte vom August 1947
11
gruppen und Reversi GmbH der Pfennigparade. Für beide hat das Viertel „den
Charme einer dörflichen Gemeinschaft
mitten in der Stadt bewahrt.” Die
Wohngruppe für an Demenz erkrankte
Menschen und die Senioren-Wohngemeinschaften, genannt WGplus, das
Projekt „Lebensplätze Frauen“,sowie die
stationäre Wohngruppe der Pfennigparade bieten neue Angebote für eine
Gesellschaft, die vielfältiger und älter
wird. Diese Einrichtungen wären nicht
entstanden ohne Unterstützung der
GWG München. Es geht um den Zusammenhalt im Viertel, wie er auch im
Mehrgenerationenhaus „Unter den
Arkaden“ gefördert wird. Es steht für
alle Bewohner am Harthof offen. Uschi
Weber leitet dieses inoffizielle Stadtteilzentrum. Sie berichtet stolz von den
Ergebnissen ihrer Arbeit: „Eine Seniorin
aus Niederbayern stellt sich vor Migrantinnen und erklärt, warum der internationale Frauentag so wichtig ist. Und
eine afrikanische Frau trägt stolz ihr
Dirndl.“ Der Harthof ist offenbar mittendrin sich zu verändern!
12
1 Lothar Reinholz: „Entwicklung der
Siedlung Harthof.” In: Siedlervereinigung Harthof. Festschrift zum 50jährigen Jubiläum von der Siedlungsvereinigung Harthof. München, 2004.
S. 55-58, hier Seite 57.
2 „Fast 90 Prozent der Siedler kamen
aus dem Arbeitermilieu und waren entweder arbeitslos oder in den zur damaligen Zeit bereits auf Rüstung orientierten
(...) Industriebetrieben im Münchner
Norden beschäftigt.“ Beate Freytag,
Alexander Franc Storz: Milbertshofen.
Luftbild von 1955
Postkarte (1900) mit Impressionen aus dem
Stadtteil Harthof
Die Geschichte des Stadtteils von der
Schwaige zur Vorstadt Münchens.
München, 2004, S. 180.
Lothar Reinholz: „Entwicklung der
Siedlung Harthof.” hier S. 55-58.
3
4
Ebd. Seite 56.
Uli Walter: Sozialer Wohnungsbau in
München. Die Geschichte der GWG
1918-1993. München, 1993, Seite 115.
5
Der Stadtteil Harthof, Teil des Stadtbezirks 11 MilbertshofenAm Hart, ist ein relativ schmaler Streifen zwischen der Ingolstädter Straße inklusive Siedlung Kaltherberg im Osten und der
Schleißheimer Straße im Westen. Er reicht von der Stadtgrenze
im Norden bis zu den Gleisanlagen der Deutschen Bundesbahn nördlich des Frankfurter Rings im Süden. Am Hart ist
direkt mit der U2 und U8 Richtung Feldmoching erreichbar.
Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Die nachfolgenden Daten beziehen sich auf den gesamten
Stadtbezirk 11 Milbertshofen-Am Hart.
(Stand: 31.12.2011, Angaben ohne Gewähr).
Fläche
Milbertshofen-Am Hart erstreckt sich über eine Fläche von
rund 1.336 Hektar.
Bevölkerung
In Milbertshofen-Am Hart leben 70.470 Menschen.
Der Anteil der Bewohner 65 Jahre und älter:
4.799 Männer und 6.137 Frauen
Der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis unter 15 Jahren:
4.686 Jungen und 4.530 Mädchen.
Gebäude am Lieberweg
Anfang der 50er Jahre
13
Wir wollen Heimat für alle sein
Das Herz des Harthofs schlägt mit
seinen sozialen Trägern
Ecke Lieberweg und Weyprechtstraße. Hier ist das Zentrum.
Hier liegt die Apotheke, das Eiscafé, der Weyprechthof. Hier
blickt man auf die katholische Kirche St. Gertrud. Und hier
steht Wolfgang Hofer. Tag für Tag. Seit 2003 hat der 53-Jährige den Obst- und Gemüsestand vor der Stadtsparkasse.
„Am Monatsanfang läuft das Geschäft gut, am Monatsende
wird’s schwieriger“, sagt Hofer, „da haben die Leute oft kein
Geld mehr.“ Was geht, ist saisonabhängig. Momentan Erdbeeren. Eine Frau nähert sich dem Stand, in der Hand eine
Einkaufstasche. „Grüß Gott, Frau Huber.” Hofer kennt sie
alle. „Der Harthof sei wie ein großes Dorf“ sagt der Obsthändler. Hier spreche sich alles schnell ‘rum. Aber es habe
sich viel verändert. Wie er das meint? Anfang der Achtziger
Jahre ging es noch wild zu, erinnert sich Hofer: „Wir und die
Russlanddeutschen hieß es da.” Bunter ist der Harthof seit-
Wolfgang Hofer an seinem Obst- und Gemüsestand
her geworden, mittlerweile über 100 Nationen leben hier.
Die Siedlungshäuser sind in die Jahre gekommen. Ein „von
Narben durchzogenes Quartier“ beschrieb es Bernd Kastner
in seiner Reportage vom 16. März 2003 in der „Süddeutschen Zeitung.” Geflickte Fassaden und schrundige Wände
verschwinden Stück für Stück. Neue Energiesparhäuser stehen da, moderne Architektur, die Armut bleibt.
Einer, der das Problemviertel im Norden Münchens genau
kennt, ist der evangelische Pfarrer Hans Martin Schroeder:
14
„Der Harthof hat einen hohen Anteil an Menschen mit
Migrationshintergrund, das Zusammenleben ist zumeist problemlos.” Es gibt unterschiedliche Antworten auf die einfache Frage, was den Harthof ausmache und wie die einzelnen
Institutionen zusammenwirken beim Versuch, dem Quartier
sozialen Halt zu geben. „Grün, lebendig, bunt und jung“
Pfarrer Schroeder von der Evangelisch-Lutherischen Versöhnungskirche
erlebt Schroeder sein Viertel. Seit über einem Jahrzehnt ist er
Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Versöhnungskirche
München-Harthof. Er ist, wie man heute sagt, gut vernetzt.
Und er hat eine Mission. Unter seiner Leitung ist das bergende Gotteshaus in der Hugo-Wolf-Straße 18 zu einer
Anlaufstelle geworden.
Am 25. Oktober 2011 feiert die „Kirchenküche“ ihr zehnjähriges Bestehen. Schroeder möchte etwas bewegen. Fürs Klinkenputzen ist er sich nicht zu schade. Und er hat Erfolg. Das
Projekt „Kirchenküche“ für bedürftige BürgerInnen in sozialen Schwierigkeiten unterstützt ein Münchner Automobilhersteller „mit einer ansehnlichen Spende”. Montag, Mittwoch
und Freitag verwandelt sich die „Kirchenküche“ für rund
40 Menschen zu einem Ort, an dem sie essen, reden und
Ansprache finden. Wenn sie wollen. Hier kommen Menschen
zusammen, die gerade noch über die Runden kommen,
Arbeitslose und Rentner, aber auch solche mit psychischen
Krankheiten, Einsame oder Alkoholkranke. Das Essen ist
nicht kostenlos. Die Bedürftigen sollen nicht das Gefühl
haben, zu Bittstellern degradiert zu werden. Eine Mahlzeit
kostet einen Euro, wer kann, zahlt freiwillig mehr. Obdachlose speisen gratis. Essen ist das eine, zugleich öffnet sich
ein Tor für „Hilfe zur Selbsthilfe”. Mit einer Mahlzeit beginnt
mitunter der Kontakt zu Mitarbeitern der Inneren Mission,
zum Nachbarschaftsbüro Nordhaide oder der Bezirkssozialarbeit (BSA). „Es leben hier viele alte Menschen mit geringen
Renten. Manche sind wohnsitzlos und übernachten bei
Bekannten”. Schroeder sieht in seiner täglichen Arbeit, wie
nötig ein dicht gewebtes soziales Netz im Münchner Norden
ist. Aber auf den Harthof lässt er nichts kommen: „Hier lebt
es sich, wie in jedem anderen Stadtviertel auch”.
Mit seinen Aktivitäten – von der „Lese-Insel“ für Schulanfänger und Migranten bis hin zur „Kirchenküche“ – bildet Pfarrer Schroeder einen sozialen Baustein des Harthofs. Er ist
eingegliedert in das Programm REGSAM (Regionalisierung
Sozialer Arbeit in München), eine Initiative des Sozialreferats
zur Vernetzung der sozialen Einrichtungen.
Gärtnerei der Pfennigparade
… und einige ihrer Mitarbeiter
Seit 2004 betreibt die Pfennigparade eine Gärtnerei am Harthof. Unter Leitung von Anton Albrecht verkauft sie Blumen,
Obst und Biogemüse direkt an die Bewohner des Viertels und
pflegt die Grünanlagen großer Unternehmen im ganzen
Stadtgebiet.
Das Engagement der Stiftung weitet sich weiter aus. In naher
Zukunft zieht eine Wohngruppe mit 14 Personen mit einer
Körperbehinderung in den Neubau der GWG München an
der Ecke Rathenaustraße/Lieberweg. Martha Pfünder-Götz
und Walter Hainzlmaier leiten die Stationäre Wohngruppen
und Reversi GmbH. „Unser vorrangiges Ziel ist, jeden einzelnen Bewohner ganz individuell auf seinem Weg hin zu größtmöglicher Selbstbestimmung und Autonomie zu begleiten
und zu unterstützen“, sagen die Geschäftsführer. Ihr Ziel:
Hilfe zur Selbstständigkeit. Alle Bewohner werden in Werkstätten der Pfennigparade, entweder in der nahegelegenen
Gärtnerei, oder in der WKM (Werkstatt für körperbehinderte
Menschen) in der Barlachstraße arbeiten, wo sie handwerkliche oder künstlerische Produkte (z. B. Holzarbeiten, Stuhlgeflechte, Malerei oder Seidenmalerei) anfertigen.
Die beiden Geschäftsführer sind sich einig: Die Wohngruppe
habe für die Pfennigparade „große Bedeutung”. Dank frühzeitiger Kooperation mit der GWG München und gemeinsamer Planung werden „beste bauliche Voraussetzungen für
die Belange körperbehinderter Menschen“ gegeben sein. Die
Einrichtung verwirkliche durch ihre „Integration in eine ganz
normale Wohnbebauung den Inklusionsgedanken auf vorbildliche Weise”. Darum geht es: Menschen unterschiedlichster Herkunft und Altersstufen, sowie mit verschiedenen
Überzeugungen, Behinderte und Nichtbehinderte gleichberechtigt zusammenzubringen. Der Schlüssel dafür sind soziale
Dienstleister, die sich am Harthof vernetzen. Martha PfünderGötz: „Nutznießer sollen selbstverständlich die Bewohner
werden, in dem sie eine echte Anbindung an die Nachbarschaft im Viertel erfahren”. Der Harthof ist eben auch ein
Netzwerk verschiedenster Institutionen, von den Kindergärten der Evangelischen Kirche und des Kreisjugendrings bis
Erlebnisgarten der Demenz-Wohngemeinschaft
15
zur Demenz-Wohngemeinschaft und Senioren-Wohngemeinschaft WGplus , dem Mehrgenerationenhaus und der neuen
Einrichtung „Lebensplätze Frauen“.
Renate Frey vom Evangelischen Hilfswerk München
Renate Frey ist Bereichsleiterin „Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe Frauen“ im Evangelischen Hilfswerk München.
Im Spätherbst eröffnet im Neubau am Lieberweg mit Hilfe
und in Räumen der GWG München das Projekt „Lebensplätze Frauen“, das wohnungslosen älteren Frauen helfen
soll sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Der erste
Schritt dazu ist das eigene Heim. „Anders als wohnungslose
Männer leben Frauen meist nicht direkt auf der Straße, sondern in temporären Einrichtungen oder prekären Wohnverhältnissen“, berichtet Renate Frey. Bei häuslicher Gewalt oder
bei Streitigkeiten verlässt in der Regel die Frau die Wohnung
und braucht Schutz. „Unser Anliegen ist es, Frauen, die wohnungslos waren, wieder ins geordnete Leben einzubinden”.
Ein langer Weg. Oft fehlt Vertrauen, oft leiden sie an psychischen Störungen und Ängsten. „Dieses Haus“, sagt Frey,
„soll für alle Frauen offen sein, auch wenn sie an Beratung
und Sozialarbeit zunächst kein Interesse haben, und nur in
Ruhe leben wollen”. Es geht meist darum ins Gespräch zu
kommen. So kann das Haus vertrauensbildend wirken.
Renate Frey spricht von Schicksalen. Hier gehe es um Menschen mit einer „Häufung von Lebenskatastrophen: Krankheiten, Unfällen, Gewalt”. Das Haus bietet Lebensplätze für
ältere Frauen ab 50 Jahren an. Bislang waren solche Plätze
befristet. Das soll am Harthof anders werden. Im Vorder-
Hildegard Daniel Sozialpädagogin der GWG München
16
grund stehen Frauen, die sonst keine Chance auf eine eigene
Wohnung hätten. „Wenn wir gut arbeiten, werden sie auf
Dauer dort bleiben. Wir wollen sie stabilisieren.” Die Mission
der „Lebensplätze“ geht aber über das Einzelschicksal
hinaus. Diese Einrichtung soll sich in nachbarschaftliche
Strukturen einfügen, Zusammenhalt schaffen und Menschen
aufrichten.
Hildegard Daniel arbeitet seit Oktober 1997 als Sozialpädagogin und Seniorenbeauftragte bei der GWG München. Sie
hat rund 250 Kontakte im Jahr, manche mehrfach. Hildegard
Daniel berät Mieter wenn sie in Mietrückstand geraten, weil
sie sich übernommen haben mit Ratenzahlungen, weil sie in
prekären Arbeitsverhältnissen leben, oder einfach übersehen
haben, dass eine Überweisung nicht angekommen ist. Sie
hilft Nachbarschftskonflikte zu schlichten und engagiert sich
für die Menschen im Viertel, insbesondere für die alteingesessenen GWG-Mieter. „Diejenigen, die schon immer hier
wohnen, würden um keinen Preis der Welt wegziehen. Sie
jammern nicht und lassen sich kaum anmerken, dass ihnen
die Hausarbeit im Alter schwer fällt.“ Hildegard Daniel kümmert sich um eine passende Wohnungen und manchmal
auch um den Umzug in ein Seniorenwohnheim. „Der Umzug
ist ein Riesenproblem“, erklärt sie, „viele haben Angst, dass
nur ein Taschengeld bleibt und bleiben lieber noch in ihrer
alten Wohnung. Sie sagen, ich schaffe das schon. Sie wollen
nicht bevormundet werden, sondern lieber ihre Unabhängigkeit behalten.“
Luftbild Harthof-Süd September 2011
Lieberweg (oben), Dientzenhoferstraße (unten).
Dazwischen (von links nach rechts):
Rathenaustraße, Goldmarkstraße, Reicherstorfferweg,
Wiegandweg, Weyprechtstraße (oben mit Kirche),
Humannweg (unten)
Beratung, Hilfe, Gesprächsangebote. Das ist für Hildegard
Daniel auch eine Aufgabe der GWG München: Menschen,
die auf dem freien Wohnungsmarkt keine Chance haben, zur
Seite zu stehen. Denn schließlich sei der Harthof lebenswert,
„wunderschön, gut angebunden, grün – fast schon eine Gartenstadt!“ Viele, die sie kenne, seien stolz auf ihren Harthof:
„Zahlreiche Eltern versuchen für ihre Kinder hier Wohnungen
zu bekommen.“
17
Uschi Weber ist studierte Hauptschullehrerin. Die gebürtige
Harthoferin leitet den Bewohnertreff im Mehrgenerationenhaus „Unter den Arkaden“, ein Ort für jeden, für Mütter mit
kleinen Kindern, Singles, Ältere und Migranten. Seit 2003 ist
hier ein inoffizielles Stadtteilzentrum gewachsen. Morgens
treffen sich 15 Frauen zu einem Türkischen Frühstück, nachmittags gibt es für Schüler Lernhilfe und einen Tanzkurs am
Abend. Jeden Samstag trifft sich eine Gruppe zu Brettspielen
und Pantomime. Alle Angebote sind freiwillig, überkonfessionell und offen.
Das Sanierungsgebiet
Harthof
GWG-Projekte
„Der Anfang war hart“, erinnert sich Uschi Weber, „die
Senioren waren besonders skeptisch.“ Es habe viele Vereinsamte gegeben, die um das Haus schlichen, und die sie
immer wieder lockte: Kommen Sie doch rein! Heute ist es
anders. Kaum macht Weber die Tür auf am Morgen, füllt sich
das Haus. Weber hat eine enge Verbindung zum Stadtteil
und zum Haus, nicht zuletzt, weil sie nebenan aufwuchs.
Uschi Weber (Bildmitte) während einer Veranstaltung im
Mehrgenerationenhaus
Sie möchte etwas verändern. „Meine Vision von Gesellschaft
beginnt im Kleinen“, sagt sie. „Ich möchte in einer multikulturellen, offenen Gesellschaft leben. Dafür muss man
Menschen suchen, die eine ähnliche Idee haben.“
Vieles wurde erreicht. Stolz berichtet Weber von einer Seniorin aus Niederbayern, die sich spontan vor Migrantinnen stellt
und erklärt, warum der internationale Frauentag so wichtig
sie. Und eine afrikanische Frau trage ganz selbstbewusst ihr
Dirndl. Webers Credo: „Wir sind angetreten, um Bildungsbenachteiligten zu helfen. Wir wollen Heimat für alle sein.“
Dazu braucht Weber Förderer. „Die GWG ist für uns ein
wichtiger Kooperationspartner, weil sie unser Haus in jeglicher Weise unterstützt.“ Die GWG München hat sich auf die
lange Festschreibung der sozialen Nutzung eingelassen und
auf den Dialog mit dem Mehrgenerationenhaus. „Die GWG
ist auf unsere Bedürfnisse eingegangen“, erinnert sich
Weber. „Unsere Wünsche wurden gehört. Ich habe das als
sehr angenehm empfunden und bin ein richtiger Fürsprecher
der GWG geworden.“ Für Weber ist der Harthof nicht nur
ein Stadtteil im Münchner Norden und früher das größte zusammenhängende Sozialwohnungsgebiet, für sie ist er „grün
und liebenswert. Die Menschen sind ehrlich und direkt. Und
stolz hier zu leben. Heute ist der Harthof bunt und multikulturell – eine echte Bereicherung für die gesamte Stadt!“
18
Seite
1 Neubau Lieberweg,
Röblingweg
24
2 Neubau einer Wohnanlage mit
WGplus – Senioren-Wohngemeinschaften
und einer Demenz-Wohngemeinschaft
Lieberweg
28
3 Neubau Lieberweg,
Karl-Postl-Straße
32
4 Neubau für das Projekt
„Lebensplätze Frauen“
Lieberweg
36
5 Neubau einer Wohnanlage
Dientzenhoferstraße 31 , 35, 37
40
6 Neubau Dientzenhoferstraße 43 - 47
44
7 Neubau eines Passivhauses
Humannweg
48
8 Ein „Portal“ für den Harthof – Neubau
einer Wohnanlage mit integrierter
Wohngruppe der „Pfennigparade“
Lieberweg
52
Dientzen
hoferstraß
e
Humannweg
Mehrgenerationenhaus
7
Hauttmannweg
Weyprechtstraße
Wiegandweg
5
Röblingweg
2
Dientzenhoferstraße
Lieberweg
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1
eg
Reicherstorfferw
5
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öffentlicher Grünzug
4
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Lieberweg
Karl-Postl-Straße
8
Rathenaustraße
Dientzenhoferstraße
Goldmarkstraße
8
Rathenaustraße
19
Der Harthof ist mein
Leben
Warum langjährige Mieter
der GWG München ihr
Viertel lieben.
„Wollen’s ’nen Kopfsalat?“ Braungebrannt und drahtig springt
Xaver Mayerhofer über seine sorgfältig angelegten Beete,
zückt ein Messer und stellt sich breitbeinig über die grünen
Reihen. Schon köpft er den ersten Salatkopf. Dann noch
einen. Und einen dritten. Gärtnern ist die Leidenschaft des
90-Jährigen. „Da gibt es dauernd was zu tun“, sagt Mayerhofer, „das hält jung“. Auch wenn es mit dem Bücken nicht
mehr so leicht geht, Mayerhofer jammert nicht.
So grün der Garten, so gepflegt das Gartenhaus. „Xaver
Mayerhofer“ steht an der Tür. Darüber prangt das Münchner
Kindl. Seit Jahren versorgt sich der alleinstehende Rentner mit
selbstgezogenem Obst und Gemüse. Wann immer er kann,
verteilt er es an Nachbarn. Auch Maria Giuliani hat schon einiges bekommen und für ihn und sich eingekocht. Ihren eigenen Garten haben seine früheren Nachbarn, Alois und Maria
Giuliani, beide auch 90 Jahre alt, an die Tochter abgegeben.
Jetzt sitzen sie unter der Pergola und blicken auf den sorgsam
getrimmten Rasen. Im Hintergrund plätschert der Brunnen.
Generation Wirtschaftswunder
Xaver Mayerhofer
20
Wie sich der Harthof doch verändert hat! Mayerhofer kann
sich gut erinnern, wie das war, damals in den 1940er Jahren,
bevor die ersten Wohnblöcke am Harthof gebaut wurden.
„Da waren nur Wiesen, Gruben und ein Fußballplatz. Wir
konnten bis zur Schleißheimer Straße schauen.“ Auch Alois
Giuliani erinnert sich gut an leere Straßen. 1955 kaufte er
einen gebrauchten DKW für 800 Mark, den er drei Jahre später für das gleiche Geld verkaufte. „Ich hatte das erste Auto
im Viertel“, sagt der gebürtige Wiener stolz, „die anderen hatten Motorräder“. Giuliani hat Benzin im Blut. Von 1959 bis
1982 arbeitete er als Cheffahrer. Auch bei Staatsempfängen
war Giuliani dabei, fuhr sogar „Her Majesty The Queen of Iran“
Soraya. Bilder seiner letzten Dienstfahrt zeigen Alois Giuliani im
dunklen Zweireiher lässig vor einer ebenso dunklen Limousine.
„Ich habe viel gesehen und war viel unterwegs“, erinnert sich
Giuliani. Aber vom Harthof würde er nie wegziehen.
Seit 66 Jahren sind Alois und Maria Giuliani Mieter der GWG
München, seit 1950 leben sie in der derselben Wohnung, die
sie in Absprache mit der GWG selbst renovierten und mit einer
Etagenheizung ausstatteten. Um sie herum verändert sich das
gesamte Viertel. Demnächst wird jedoch ihr Haus abgerissen.
Verschiedene Wohnungen wurden ihnen angeboten, die
GWG München wollte sie unbedingt als Mieter halten. Doch
nach reiflicher Überlegung ziehen sie nun doch ins Altenheim.
„Wir sind ja nicht mehr die Jüngsten“, sagt Maria Giuliani.
Xaver Maierhofer hingegen lebt seit einigen Monaten in einer
neuen GWG-Wohnung, direkt gegenüber seiner alten. „Mir
ist es schon schwer gefallen“, berichtet Mayerhofer, „in der
neuen Wohnung liegt alles spiegelverkehrt, und ich hab’ doch
eine Kriegsverletzung, ein kaputtes Gelenk am Arm. In meiner
altvertrauten Wohnung hatte ich alles im Griff, hier lässt sich
das Fenster nur anders’rum aufmachen. Und ich muss mit der
anderen Hand putzen. Da musste ich mich erst umstellen.“
Garten von Herrn Mayerhofer
Alois und Maria Giuliani und ihre Bilder aus früheren Jahren
21
„Aber die GWG München war sehr hilfreich, und auch meine
alte Firma. Was die alles gemacht haben: einmalig!“ Maria
Giuliani schenkt Wasser nach. Drei 90-Jährige sitzen im Schatten der Pergola, der Brunnen plätschert, die Großstadt scheint
weit weg. 270 Jahre Lebenserfahrung. Einen Augenblick
herrscht Stille. Dann sagt Alois Giuliani: „Beim Garteln haben
wir uns kennengelernt. Da konnte man sich am besten erholen.“ Und fügt verschmitzt hinzu: „Deshalb sind wir so alt
geworden.“
Generation 21. Jahrhundert
Helle Kinderstimmen klingen durch das Treppenhaus. Izmira
Dervisoska (30) lächelt entschuldigend und bittet in die 3-Zimmer-Wohnung. Die Söhne Enes (7) und Haris (5) stürmen
hinein. „Ins Kinderzimmer dürft ihr nicht“, schreien sie und
verschanzen sich erst ‘mal in ihrem Reich, bevor sie später ums
Eck lugen. Izmira Dervisoska bittet ins Wohnzimmer.
Izmira Dervisoska mit ihren Söhnen Enes und Haris
Sie arbeitet als Medizinisch-technische Assistentin in der Nähe
der Münchner Freiheit. 1992 kam sie mit ihren Eltern aus
Mazedonien. Izmira Dervisoska kann sich noch genau erinnern, wie es war, als sie vor zehn Jahren dann in den Harthof
zog. „Dass die Häuser schön bunt sind hat mir gleich gefallen.
Verglichen mit der Stadt leben wir hier wie auf einem Dorf.“
Enes und Haris haben derweil das Wohnzimmer erobert. Da
die jetzige Wohnung zu eng wird freuen sich Izmira Dervisoska
und ihr Ehemann Afrim (30) auf eine größere und dennoch
preiswerte Wohnung der GWG München.
Es wird eng! Plötzlich steht „Pflegeoma“ Christine Maier in
der Tür und drückt Enes und Haris an sich. Die „Urbayerin“
mit schwarzem Vater, einem GI der US Army, hatte nach dem
Krieg ein schweres Schicksal. Ihre Mutter vernachlässigte das
Baby, so dass die kleine Christine bei einer Pflegefamilie aufwuchs. Die heute 65-jährige kennt den Harthof wie ihre Westentasche. „Ich wäre furchtbar traurig, wenn ich vom Harthof
weg müsste“, sagt sie, „irgendwann wird meine Wohnung
natürlich abgerissen, aber dann schaut die GWG schon, dass
ich hier wieder eine Wohnung bekomme. Der Harthof ist mein
Leben, unsere ganzen Freunde wohnen hier.“ Für Christine
Maier steht fest: „Der Harthof ist das schönste Viertel Münchens!“ Natürlich habe sich manches verändert. Früher ging
es noch herzlicher zu. Viele Alte sind gestorben. Und die Jungen ziehen weg. „Mein Sohn mog nimmer her.“ Aber Wegziehen kommt für sie nicht in Frage, der Harthof bleibt ihre
große Liebe: „I find’s einfach schee.“
Izmira Dervisoska und „Pflegeoma“
Christine Maier
22
Was macht das Viertel so besonders? Die Menschen? „Ja,
jeder ist für jeden da“, sagt Maier. Izmira Dervisoska nickt bestätigend: „Ich habe viele Freunde, und noch mehr kennen
mich in der Gegend.“ Die Arzthelferin engagiert sich auch ehrenamtlich im Mehrgenerationenhaus und hat in der Neuherbergstraße den Elternbrunch der SBZ mitbegründet. Für vier
Euro können Familien dort frühstücken, während die Kinder
im Garten herumtoben. Elternbrunch ist jeden zweiten und
vierten Sonntag im Monat. „Es gibt hier viele Migranten“, sagt
Dervisoska, „da ist so eine Anlaufstelle eine gute Hilfe.“ Sie
will ihr Wissen weitergeben: „wie man Anträge ausfüllt und
mit Behörden spricht … und nebenher sorgen wir dafür, dass
es nicht immer nur Pommes gibt“.
Anneliese Schwarz kennt Gott und die Welt am Harthof. Seit
1963 ist die heute 83-Jährige Mieterin der GWG München,
seit 1996 lebt sie in derselben Wohnung mit ihrer Katze und
viel Familienbesuch. Die halbe Familie lebe hier, berichtet die
ehemalige Einzelhandelskauffrau stolz. Aus allen ist etwas
geworden. Heute stehen die Enkel mit beiden Beinen im
Leben. Ihr Mann arbeitete bei der „Süddeutschen Zeitung“.
Als Drucker. Schichtarbeit. Oft gaben sie sich die Klinke in die
Hand. Aber einer war immer da für die Kinder. Früher, als ihr
Mann noch lebte, fuhren sie gerne in den Süden, nach Griechenland und Spanien. Und brachten ganz neue Eindrücke
mit. Davon zehrten sie bis zum nächsten Urlaub. Bis heute ist
die Seniorin aktiv. Langeweile kennt sie nicht. Kein Wochenende, an dem nicht die Kinder da sind, oder die Enkel sie besuchen.
Anneliese Schwarz und ihre Bilder aus
der Jugendzeit am Harthof
23
Neubau
Lieberweg 33 - 41
Röblingweg 3, 5
Er bildete den Auftakt für die Sanierung
des Harthofs: Die im November 2007 fertiggestellte Wohnanlage am Lieberweg
von Lenz und Helmes Architekten aus
München zeigt Charakteristika, die nachfolgende Neubauten aufgriffen und das
Quartier heute verbinden. Über einer
lachsfarbenen dreigeschossigen Basis
erhebt sich ein hellgraues Geschoss mit
einer Verblendung aus Faserzementplatten. Der Farb- und Materialwechsel soll
darauf hinweisen, dass die Neubauten
gegenüber dem Bestand ein zusätzliches
Geschoss erhielten. Auch alle Nachfolgeprojekte unterscheiden farblich zwischen
Sockel- und Attika-Geschoss.
Die Proportionen erinnern an die Bestandsbauten der 1930er und -40er
Jahre, ebenso die durchgängigen Satteldächer. Die Architekten gingen aber
darüber hinaus. Sie wagten eine monolithische Erscheinung der sieben zu einem
einzigen L-förmigen Baukörper verschmolzenen Häuser und schufen eine
markante Ecke. Sie verbanden 67 öffentlich geförderte Wohnungen in dem viergeschossigen Gebäude, darunter fünf
24
Altbestand am Lieberweg
Ecke Lieberweg/Röblingweg
rollstuhlgerechte, von der Zwei-Zimmerbis zur Vier-Zimmer-Wohnung.
So markant sich das Haus zur Straße gibt,
so offen wirkt es zum begrünten Hof,
unter dem sich eine Tiefgarage mit
61 Stellplätzen befindet. Schatten spendende Bäume beschirmen Spielplatz, öffentliche Bereiche und Mietergärten. Bei
der Sanierung der ehemaligen „Volkswohnanlage“ legte die GWG München
„großen Wert auf die Gestaltung des
Wohnumfeldes“, weshalb stets Landschaftsarchitekten die Freiflächen gestalteten – wie hier der Münchner Stefan
Kalckhoff. So ist knapp vier Jahre nach
dem Bau ein grünes Paradies gewachsen.
Viel Natur, viel Farbe, viel Flexibilität und
Schritt für Schritt höchste Energieeffizienz. Das Sanierungskonzept des Harthofs zeigt, wie marode Gebäude und
Substandard-Wohnungen in ein Quartier
mit Zukunft verwandelt werden können.
Begrünter Innenhof mit Spielplatz
25
Eingangssituation Lieberweg
Ecke Röblingweg
Straßenansicht
26
Röblingweg
eg
Lieberw
Adresse
Lieberweg 33 - 41
Röblingweg 3, 5
Architektur
Dipl.-Ing. Lenz und Helmes, Architekten
München
Freiraumplanung
Dipl.-Ing. Stefan Kalckhoff
Stadtplaner und Landschaftsarchitekt
München
Bauleitung
Bittenbinder und Kagerer, Architekten
und Ingenieure, München
Giebelseite mit Durchblick zu alten
Bestandsgebäuden
Wohnungen
67 geförderte Wohnungen
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Stellplätze
4.609 m²
6.417 m²
5.078 m²
69 m²
61
Förderprogramm
KomPro A
Baukosten*
4.937.237,- c
Gesamtkosten
9.710.000,- c
Bezugsdatum
November 2007
Luftbildaufnahme September 2011
Gebäude Lieberweg 33 - 41 (vorne) und
Lieberweg 26 - 36 (hinten)
* Hier sind nur die Kostengruppen
300 und 400 des Gebäudes ohne Stellplatzkostenanteil und Sonderkosten
nach DIN 276 ausgewiesen.
27
Neubau einer Wohnanlage mit WGplusSenioren-Wohngemeinschaften und
einer Demenz-Wohngemeinschaft
Lieberweg 26 - 36
„WGplus – Wohnen in Gemeinschaft
plus Service“ öffnete im Oktober 2009
am Lieberweg und wurde sogleich prämiert. Der „Ehrenpreis für guten Wohnungsbau 2010 in der Kategorie Wohnen im Alter“ der Landeshauptstadt
München honoriert die Bereitschaft der
GWG München, neue Wege zu
beschreiten bei der Versorgung älterer
Menschen mit angemessenem Wohnraum.
Altbestand Lieberweg 30 - 34
Innenhof mit dem Garten der DemenzWohngemeinschaft
28
Insgesamt entstanden nach den Plänen
der Münchner Dressler Mayerhofer
Architekten 75 geförderte Wohneinheiten. Neben 50 Zwei- bis VierzimmerWohnungen kamen zwei Wohngemeinschaften für Senioren mit je acht
Apartments im ersten und zweiten
Obergeschoss, sowie eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke mit neun
Wohneinheiten im Erdgeschoss hinzu.
Ein Kooperationsabkommen mit dem
Caritas-Zentrum München-Nord sorgt
dafür, dass alle Menschen den Grad
an ambulanter Pflege und Zuwendung
erhalten, den sie brauchen und dafür
erst bezahlen, wenn Leistungen in
Anspruch genommen werden.
Angeschlossen an die Räume der Wohngemeinschaft für an Demenz erkrankte
Menschen ist ein „weitläufiger Bewegungsraum“ – ein großer, geschützter
Garten mit Rundwegen, Hochbeeten
und Sitzmöglichkeiten. Hier entstand ein
vorbildliches Haus mit einem neuen
Konzept: Menschen sollen so lange wie
möglich selbstbestimmt in ihrem Viertel
leben und trotz Einschränkungen Teil
der Gemeinschaft bleiben.
Barrierefreier Zugangsbereich (oben)
Straßenansicht am Lieberweg (unten)
Das barrierefreie Konzept (gemäß DIN
18025 Teil 2) der gesamten Wohnanlage
mit seinen bodengleichen Duschen,
Rampen, breiten Türen und Aufzügen
weist über die Bedürfnisse von Senioren
und Demenzkranken hinaus auf eine
Welt der Zugehörigkeit, in der niemand
mehr diskriminiert wird aufgrund seiner
Herkunft, seines Geschlechts oder seines
Alters. Barrierefreiheit ist eine Investition
in die Zukunft, von der Rollstuhlfahrer
ebenso profitieren wie junge Familien
mit Kinderwagen.
Wandelbar sollte dieses Haus werden,
offen für Veränderung und persönliche
Bedürfnisse. Die Bewohner der Senioren-Wohngemeinschaften verfügen
über je eigene Zimmer mit Duschbad,
kleiner Küchenzeile und Balkon. Dazu
kommen Gemeinschaftsräume: Wohnzimmer und eine große Küche. Zusätzlich gibt es ein Gästezimmer, ein Pflegebad, sowie zwei Hauswirtschaftsräume.
Und sollte wirklich kein Bedarf mehr
an der Einrichtung bestehen, lässt sich
alles wieder in Einzelwohnungen umwandeln.
Alt und jung in einem Haus, Pflegebedürftige und Familien, das ist gelebte
Inklusion.
Luftbild September 2011
29
Gemeinschaftsraum mit Küche
in der Wohngemeinschaft für
Senioren
N
Grundriss 1. Obergeschoss (Ausschnitt
gedreht) der WGplus-Wohngemeinschaft für Senioren
www.dresslermayerhofer.de
Grundrissbeispiel Apartment in der
Senioren-Wohngemeinschaft
30
Lieberweg
rweg
Reicherstorffe
Adresse
Lieberweg 26 - 36
Architektur
dressler_mayerhofer architekten
München
Gemeinschaftsraum in der
Demenz-Wohngemeinschaft
Freiraumplanung
Teutsch Ritz Rebmann
Landschaftsarchitekten
München
N
1,65
Bauleitung
Bittenbinder und Kagerer, Architekten
und Ingenieure, München
1,20
Wohnungen
75 geförderte Wohnungen,
davon
16 geförderte Wohneinheiten in
zwei Senioren-Wohngemeinschaften,
9 geförderte Wohneinheiten in einer
Demenz-Wohngemeinschaft
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Stellplätze
4.029 m²
5.406 m²
5.222 m²
54 m²
56
Förderprogramm
EOF
Auszeichnung
Ehrenpreis für guten Wohnungsbau,
Wohnen im Alter und vorbildliche
Sanierung 2010 der Landeshauptstadt
München
Baukosten*
Gesamtkosten
7,47
4.907.479,- c
10.578.000,- c
3,00
Bezugsdatum
Oktober 2009
Demenz-Wohngemeinschaft
Grundriss Erdgeschoss mit Garten
31
Neubau
Lieberweg 13 - 29
Karl-Postl-Straße 2
Der von Steidle Architekten geschaffene
Bau an der Ecke Karl-Postl-Straße und
Lieberweg ist ein Beispiel wie traditionelle Bauweisen, Massivbau mit Satteldach, modern interpretiert werden
können. So entstand ein prägnanter
Siedlungsbau. Das geschickte Spiel mit
versetzten, kleinen quadratischen und
raumhohen, französischen Fenstern verleiht diesem Bau eine bemerkenswerte
Leichtigkeit und einen Rhythmus ganz
eigener Art, noch unterstrichen durch
die heiteren Fassadenfarben – erdiges
Orange und strahlendes Weiß!
Fenster, Licht und Farben gestalten auch
die Treppenhäuser. Zweigeschossig verglaste Hauseingänge lassen viel Licht
einströmen.
Das winkelförmige Gebäude folgt an
seiner langen Seite dem leicht ge32
Altbestand Lieberweg
Innenhof
schwungenen Lieberweg. 68 geförderte
Wohneinheiten beherbergt das Haus.
Drei Treppenhäuser erschließen das viergeschossige Gebäude mit seinen komplett barrierefreien Wohnungen.
Zum ruhigen Westen hin verfügt jede
der Wohnungen über einen großzügigen Balkon oder eine Loggia, die Erdgeschosswohnungen über eigene Mietergärten. Der direkt daran anschließende
weitläufige, begrünte Gemeinschaftshof
mit dem großzügig ausgestatteten Spielplatz und vielen Sitzgelegenheiten verbirgt darunter eine kompakte Tiefgarage. Diese hält mit ihren 96 Stellplätzen
bereits Reserven für zukünftige Bauvorhaben der GWG München in der Nachbarschaft bereit.
Ansicht Ecke Lieberweg/
Karl-Postl-Straße
Dieses ambitionierte Bauprojekt zeigt,
innerlich wie äußerlich, wie sich der
Harthof Stück für Stück modernisiert
und verjüngt. Zum modernen Äußeren
kommt der qualitativ hochwertige Innenausbau hinzu.
Wgh 10, 3 Zi. 4 Personen
Wohnfläche 79,88m²
Energieoptimierung wurde, wie bei allen
Neubauprojekten der GWG München,
groß geschrieben. Nach heutigem Standard entspricht die Anlage einem Energieeffizienzhaus 70 bezogen auf EnEV
2009. Für so viel Engagement und nachhaltige Qualität beim Bau wurde das
Haus 2012 mit dem „Qualitätssiegel
Nachhaltiger Wohnungsbau“ ausgezeichnet.
Balkon (1/4)
1.16 m²
Wgh 9, 3 Zi. 2 Personen alleiner
Wohnfläche 66,71m²
Balkon (1/4)
1.17 m²
Wohnen
18.69 m²
Schlafen
11.74 m²
Wohnen
23.51 m²
(AB 1.04 m²)
Diele
9.56 m²
Kind
11.22 m²
Garderobe
Bad
5.43 m²
Diele
13.55 m²
Küche
5.18 m²
Balkon (1/4)
0.66 m²
Wgh 8, 1 Zi. 1 Person
Wohnfläche 42,67m²
Bad
5.43 m²
Kinder
14.11 m²
Wohnen/Schlafen
26.63 m²
Diele
5.18 m²
Schlafen
16.67 m²
Küche
5.38 m²
Bad
5.51 m²
Wgh 7, 1 Zi. 1 Person
Wohnfläche 39,25m²
Wohnfläche 47,43m²
Wgh 29, 2 Zi. 1 Person
Balkon (1/4)
0.66 m²
Wohnfläche 90,81m²
Wgh 28, 4 Zi. 4 Personen
Wohnen/Schlafen
22.71 m²
Bad
5.55 m²
Balkon (1/4)
1.32 m²
Wohnfläche 75,92m²
Wgh 5, 3 Zi. 3 Personen
Wohnfläche 41,25m²
Wgh 30, 1 Zi. 1 Person
Balkon (1/4)
0.73 m²
Wohnfläche 54,06m²
Wgh 31, 2 Zi. 2 Personen
Balkon (1/4)
0.73 m²
Balkon (1/4)
1.32 m²
Diele
4.55 m²
Kind 1
10.34 m²
(AB 0.36 m²)
Küche
5.19 m²
Schlafen
11.44 m²
Kind 2
10.34 m²
Wgh 6, 3 Zi. 4 Pers.
Wohnfläche 78,76m²
Wohnen
23.70 m²
Wohnen/Schlafen
27.06 m²
Wohnen
18.61 m²
Küche
6.13 m²
Wohnen
20.95 m²
Flur
5.60 m²
Bad
5.43 m²
(AB 0.4m²)
(AB 0.47 m²)
Diele
6.66 m²
Diele
3.78 m²
Wohnen
26.61 m²
(AB 0.4m²)
Bad
5.43 m²
(AB 0.45 m²)
Diele
9.97 m²
Bad
5.43 m²
(AB 0.6m²)
Balkon (1/4)
1.16 m²
(AB 0.70 m²)
Küche
4.29 m²
Diele
9.03 m²
Diele
3.98 m²
Küche
12.03 m²
Kinder
14.08 m²
Küche
4.73 m²
Küche
4.80 m²
Bad
5.43 m²
Ab.
2.66 m²
Küche
12.07 m²
Kind
15.66 m²
Schlafen
14.86 m²
Bad
5.43 m²
Bad
5.43 m²
Diele
3.84 m²
Schlafen
16.10 m²
Schlafen
16.25 m²
BRH 1.27
1
Whg 1, 3 Zi. 3 Personen
Wohnfläche 76,54 m²
N
Küche
4.75 m²
Diele
6.41 m²
Wohnen/Schlafen
22.66 m²
Wohnen
21.81 m²
Bad
5.59 m²
Whg 2, 1 Zi. 1 Person
Wohnfläche 42,56m²
Flur
15.53 m²
Küche
5.03 m²
Schlafen
14.39 m²
Zi. 3 Personen
Whg 50, 3
75,76 m²
Wohnfläche
Kind
10.09 m²
(DIN
Zi. 1 Person
Whg 49, 2
63,98 m²
Wohnfläche
(DIN
Zi. 1 Person
Whg 48, 2
65,88 m²
Wohnfläche
KW
Whg 23, 4 Zi. 4 Personen
Wohnfläche 90,95m²
Wgh 25, 2 Zi. 1 Personen
Wohnfläche 65,67 m²
Whg 24, 2 Zi. 1 Personen
Wohnfläche 48,47m²
Whg 26, 2 Zi. 1 Person (DIN 18025, Teil 1)
Wohnfläche 64,61m²
Whg 46, 4 Zi. 4 Personen
Wohnfläche 90,89 m²
Whg 27, 3 Zi. 3 Personen
Wohnfläche 72,16 m²
18025, Teil
18025, Teil
1)
1)
Zi. 1 Person
Whg 47, 2
49,46 m²
Wohnfläche
Wohnen
25.18 m²
Küche
8.71 m²
BRH 1.27
Müll
2 Zi. 2 Personen
Wohnfläche 55,11 m²
Schlafen
13.14 m²
Schlafen
11.38 m²
Küche
10.54 m²
Loggia
2.10 m²
Kind 2
10.34 m²
Schlafen
15.88 m²
Diele
16.24 m²
Kind 1
10.46 m²
Küche
8.82 m²
Küche
10.50 m²
Wohnen
22.09 m²
Wohnen
18.68 m²
Küche
6.00 m²
Schlafen
13.14 m²
Kind 2
10.52 m²
Diele
9.03 m²
Wohnen
19.22 m²
Wohnen
23.71 m²
Bad
5.43 m²
Wohnen
24.14 m²
Bad
6.90 m²
Wohnen
19.87 m²
Bad
6.68 m²
Diele
7.76 m²
Bad
5.51 m²
Küche
4.62 m²
Bad
8.64 m²
Bad
5.56 m²
Küche
4.41 m²
Flur
8.89 m²
Schlafen
16.03 m²
Schlafen
18.54 m²
Schlafen
13.89 m²
Diele
8.18 m²
Bad
5.43 m²
Bad
6.90 m²
Bad
5.61 m²
Flur
5.78 m²
Kind
11.99 m²
KW
Küche
7.33 m²
Flur
5.60 m²
Wohnen
25.70 m²
Kinder
14.08 m²
Küche
7.46 m²
Wohnen
24.17 m²
Schlafen
11.44 m²
Wohnen
20.65 m²
Kind 1
10.34 m²
Wohnen
18.01 m²
WC
2.07 m²
Wohnen
24.72 m²
Küche
11.76 m²
Diele
3.72 m²
Bad
5.43 m²
Bad
5.43 m²
Bad
5.43 m²
Diele
9.74 m²
Küche
4.80 m²
Küche
11.63 m²
Ab.
2.15 m²
Schlafen
14.48 m²
Müll
Diele
Kind
10.71 m²
MÜLL
Diele
3.72 m²
KW
Schlafen
11.30 m²
Ab.
2.15 m²
Diele
8.38 m²
Schlafen
15.70 m²
Schlafen
11.30 m²
Kind
10.01 m²
Whg 3, 4 Zi. 5 Personen
Wohnfläche 101,32m²
E
Grundriss (Ausschnitt)
Erdgeschoss (unten)
und 1. Obergeschoss (oben)
.
33
Fassadenausschnitt Lieberweg
NN
Freiflächenplan
34
g
Lieberwe
Karl-Postl-Straße
Adresse
Lieberweg 13 - 29
Karl-Postl-Straße 2
Architektur
Steidle Architekten, München
Freiraumplanung
Dipl.-Ing. Stefan Kalckhoff
Stadtplaner und Landschaftsarchitekt
München
Bauleitung
bwp bauer winter baumanagement
München
Wohnungen
68 geförderte Wohnungen
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
4.264 m²
5.769 m²
5.925 m²
63 m²
Stellplätze
zusätzlich befinden sich hier
27 Stellplätze für Lieberweg 22
(siehe Seite 39)
67
Förderprogramm
EOF, FES
Baukosten*
Gesamtkosten
6.558.393,- c
11.083.000,- c
Bezugsdatum
November 2011
Balkondetail (oben)
Grundrissbeispiel Vier-Zimmer-Wohnung
(unten)
35
Neubau für das
Projekt „Lebensplätze
Frauen“
Lieberweg 22
Das Haus unterscheidet sich äußerlich
kaum vom gegenüberliegenden Gebäude. Auch hier steht ein klarer, massiv aus Stein errichteter, verputzter
Baukörper und ein ziegelgedecktes Satteldach mit geringem Dachüberstand,
typisch hier am Harthof. Die Fassade
spielt ebenfalls rythmisch mit verschie-
denen Fensterformaten und auch hier
strahlt die freundliche, helle Farbkomposition der Fassadengestaltung Heiterkeit und Optimismus aus. Innen unterscheidet sich das Haus jedoch erheblich
von seinem Gegenüber und ist für seine
besondere Nutzung optimal ausgelegt.
Betreut vom Evangelischen Hilfswerk
(Innere Mission) und entworfen von
Steidle Architekten, München entstanden hier insgesamt 25 Ein-Personen-
36
Altbestand Lieberweg Oktober 2009
Straßenansicht
Apartments, darunter eine rollstuhlgerechte Wohnung im Erdgeschoss.
Das Projekt der Landeshauptstadt München heißt „Lebensplätze Frauen”. Es
soll älteren Frauen über 50, die bislang
ohne festen Wohnsitz waren, Hilfe und
wieder ein dauerhaftes Zuhause bieten.
Ein Haus, das Mut machen will, das
Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.Das Team der „Wohnungslosenund Straffälligenhilfe Frauen“ im „Evangelischen Hilfswerk München“ betreut
Frauen mit einer „Häufung von Lebenskatastrophen: Krankheiten, Unfällen,
Gewalt”. Bislang war eine derartige
Unterstützung befristet. Das Konzept
hier am Harthof ist anders. Das Haus
bietet den Frauen nicht nur akut Hilfe
an, sondern auch, wenn Sie es wollen,
eine dauerhafte Bleibe.
Detail Balkone
Diele
3.63 m²
Bad
4.57 m²
Diele
3.63 m²
Diele
3.63 m²
Bad
4.57 m²
Bad
4.57 m²
Diele
3.63 m²
Einzelapartments mit jeweils eigener
kleiner Küche und Bad in den oberen
Stockwerken werden durch Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss ergänzt;
hier die Möglichkeit ganz für sich zu
sein, dort die Chance zusammenzukommen, dank eines flexibel nutzbaren
Veranstaltungsraumes und einer großen
Gemeinschaftsküche, in der in der gemeinsam gekocht werden kann. Im Erdgeschoss liegen auch die Räume für die
medizinische Versorgung seiner Bewohner und die Verwaltung der Einrichtung.
Bad
4.57 m²
Bad
4.57 m²
B
5
Kochen
3.89 m²
Kochen
3.89 m²
Zimmer
17.54 m²
Kochen
3.89 m²
Zimmer
17.54 m²
Kochen
3.89 m²
Zimmer
17.54 m²
Zimmer
17.54 m²
Kochen
3.89 m²
3
Z
Zimmer
17.54 m²
Das Haus ist Tag und Nacht besetzt,
bzw. betreut. Im Notfall können Frauen
auch nachts aufgenommen werden. Im
Erdgeschoss liegt für solche Fälle ein
komplett eingerichteter „Schutzraum“,
ausgelegt für vier Personen mit einem
eigenen Bad.
Erdgeschoss
WC
2.93 m2
Büro 2
9.30 m²
Zimmer
20.93 m²
Büro 3
13.46 m²
Büro 1
13.13 m²
Bad
4.30 m2
Pförtnerin
WC D
2.27 m²
Flur Mitarbeiter
26.51 m²
Pförtnerin
WC H
2.45 m²
Diele
4.19 m²
Vorraum
4.12 m²
Bad
7.05 m²
Bad
4.57 m²
Flur
7.05 m²
Wannenbad
10.88 m²
Gemeinschaftsküche
22.08 m²
Gruppenraum 1
21.91 m²
Arzt
20.03 m²
Gruppenraum 2
19.96 m²
Zimmer/Küche
19.36 m²
Sozialraum/Teeküche
16.28 m²
App1
N
Grundriss Erdgeschoss (unten)
und 1. Obergeschoss, Ausschnitt (oben)
37
Großzügige Balkone zum Innenhof
N
N
Lieberweg
Freiflächenplan
38
Lieberweg
Goldmarkstraße
Adresse
Lieberweg 22
Architektur
Steidle Architekten, München
Freiraumplanung
Dipl.-Ing. Stefan Kalckhoff
Stadtplaner und Landschaftsarchitekt
München
Bauleitung
bwp bauer winter baumanagement
München
Wohnungen
25 frei finanzierte Apartments für das
Projekt „Lebensplätze Frauen“
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
1.088 m²
1.531 m²
1.285 m²
44 m²
Stellplätze
erstellt am Lieberweg 13 - 29
(siehe Seite 39)
27
Förderprogramm
FES
Baukosten*
1.907.148,- c
Gesamtkosten
4.674.000,- c
Bezugsdatum
November 2011
Sonstiges
Das gesamte Objekt wird vom
Evangelischen Hilfswerk betreut.
Innenansicht Treppenhaus (oben)
Ansicht Straßenseite (unten)
39
Neubau einer Wohnanlage
Dientzenhoferstraße
31, 35, 3 7
Die drei markanten Häuser liegen idyllisch eingebettet zwischen der ruhigen
Dientzenhoferstraße im Osten und einer
ausgedehnten öffentlichen Parkanlage
mit altem Baumbestand im Westen.
Die Architekten der Project GmbH Planungsgesellschaft schufen hier ein interessantes Formenspiel mit einer dreigeschossigen Basis und einem zurückspringenden Attika-Geschoss – dazu das
geradezu heitere Farbspiel der Fassaden
zwischen gelb, orange und weiß.
In den drei neuen Gebäuden entstanden
44 unterschiedlich große Wohnungen. Es handelt sich bei diesem Bauvorhaben um das erste Objekt mit frei
finanzierten Mietwohnungen am Harthof. Dafür wichen sechs alte Wohnblöcke aus den 40er Jahren mit 30 Substandard-Wohnungen, die in keinster
Weise mehr den heutigen Ansprüchen
genügten.
40
Altbestand Dientzenhoferstraße
Straßenansicht Dientzenhoferstraße/Ecke Reicherstorfferweg
An ihrer Stelle befinden sich heute helle
und freundliche, barrierefrei zugängliche
Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen,
ausgestattet mit hochwertigen Materialien: Parkettböden in den Wohnungen,
Naturstein in den Treppenhäusern und
Edelstahl für die Handläufe im Treppenhaus. Alle Bäder können bei Bedarf mit
minimalem Aufwand an die Bedürfnisse
gehbehinderter und hilfsbedürftiger
Menschen angepasst werden – eine Planung mit Weitblick.
Überdachte Eingänge
Eine Besonderheit dieser drei Gebäude
sind die Wohnungen, die sich über zwei
Stockwerke erstrecken: Drei Erdgeschosswohnungen haben einen Hobbyraum im Untergeschoss, der über eine
interne Treppe verbunden ist. Jeder dieser Wohnungen ist eine eigene Gartenfläche zugeordnet. Sechs Wohnungen
im dritten Obergeschoss verfügen über
eine Galerie unter der Dachschräge. Von
dort hat man einen weiten Ausblick
über den Park hinweg, bis in die benachbarten Stadtteile.
Wohnungen mit großzügigen Balkonen
Im ersten und zweiten Geschoss befinden sich 45 und 65 m² große Wohnungen. Sie alle sind auch nach Westen
ausgerichtet und grenzen an die Grünanlagen, die von der Münchner Landschaftsarchitektin Stephanie Jühling
gestaltet wurden. Für diese Wohnungen
können, bei entsprechender Nachfrage,
entlang des Parks, zusätzlich Mietergärten angelegt werden.
41
Viel Licht, Luft und Großzügigkeit
durchzieht die Häuser von der Tiefgarage bis hoch zu den Galerien der
Maisonette-Wohnungen. Die GWG
München hat hier viel in Langlebigkeit
und Werthaltigkeit investiert.
Gartenansicht mit großzügigen
Grünanlagen im Innenhof
Zwischen dem Altbestand und modernen Neubauten, zwischen den Jungpflanzen und alten Parkbäumen bekommt man ein Gefühl dafür, wie der
Harthof sich langsam wandelt und Stück
für Stück aufgewertet wird.
N
Ausschnitt Freiflächenplan
42
Reicherstorfferweg
Dientzenhoferstraße
Wiegandweg
Adresse
Dientzenhoferstraße 31, 35, 37
Grundrissbeispiel 2-Zimmer-Wohnung,
1. Obergeschoss
Architektur
Project GmbH Planungsgesellschaft für
Architektur, Städtebau und Freianlagen
Esslingen
Freiraumplanung
Stefanie Jühling Landschaftsarchitektin
München
Bauleitung
Project GmbH Planungsgesellschaft für
Architektur, Städtebau und Freianlagen
Esslingen
Wohnungen
44 frei finanzierte Wohnungen
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Sitzgelegenheiten im Innenhof
Stellplätze
2.886 m²
3.759 m²
4.020 m²
66 m²
44
Baukosten*
4.459.616- c
Gesamtkosten
9.840.600,- c
Bezugsdatum
Juli 2010
Luftbild September 2011
43
Neubau
Dientzenhoferstraße
43 - 47
Das von Dressler-Mayerhofer Architekten aus München entworfene und im
Oktober 2011 fertig gestellte Haus mit
45 geförderten Wohnungen erreicht
dank der Ausführung in Porenbeton
den KfW-Effizienzhaus 55-Standard bezogen auf EnEV 2007. Eine thermische
Solaranlage auf dem Dach unterstützt
die Warmwasserversorgung und beschert der Umwelt eine geringere CO2Belastung und den Mietern geringere
Nebenkosten. Dank der kostensparenden Konstruktion konnte die GWG
München das Ersparte in einen hoch-
wertigen Innenausbau investieren, der
den Mietern zugute kommt: zum Beispiel Massivholz-Parkett. „Wer hier einzieht, will nicht mehr raus“, schwärmten schon vor Bezug am Bau Beteiligte.
44
Altbestand Dientzenhoferstraße
Dientzenhoferstraße Ecke Wiegandweg
Sowohl das Gebäude äußerlich, wie
auch die durchschnittlich 62 Quadratmeter großen Wohnungen strahlen Frische aus und zugleich Wärme. Alle
Wohnungen und die Tiefgarage sind
zudem barrierefrei erreichbar, eine
Wohnung ist vollständig behindertengerecht. Die freundliche Atmosphäre wird
noch durch die Farbgestaltung der Treppenhäuser verstärkt.
Die GWG München setzt, wie bei allen
ihren Neubauten am Harthof, mit diesem Haus mit seiner verputzten Fassade
und dem Satteldach die historische
Architektursprache der Umgebung in
moderner Weise fort. Über die Farbgestaltung der Fassade und seine Struktur
signalisiert es, dass die Neubauten gegenüber den Bestandsgebäuden deutlich an Höhe gewonnen haben. Die
unteren drei Geschosse sind mit Putz in
Besenstrichstruktur versehen, wovon
sich das glatt verputzte, vierte Geschoss
absetzt.
Großzügige Balkone mit Blick auf den Innenhof
45
Die Fassade in hellem Grau, mit versetzten französischen Fenstern, das obere
Geschoss weiß abgesetzt, so präsentiert
sich das winkelförmige, viergeschossige
Gebäude an der Dientzenhoferstraße.
Gelbe und ockerfarbene Schiebeläden
ergänzen das heitere Erscheinungsbild –
außen wie innen, ein wohnliches ein
Haus!
Alle Wohnungen blicken über großzügige Balkone oder Loggien auf die weitläufigen Grünflächen und einen großen
Kinderspielplatz. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über eigene kleine
Mietergärten. Zu dem Neubau gehört
eine Tiefgarage mit 44 Stellplätzen.
Straßenansicht
Dientzenhoferstraße Ecke Humannweg
N
Freiflächenplan
46
Dientzenh
oferstraße
Humannw
eg
Adresse
Dientzenhoferstraße 43 - 47
Architektur
dressler_mayerhofer architekten
München
Freiraumplanung
Teusch-Ritz-Rebmann
Landschaftsarchitekten
München
Farbliche Gestaltung Treppenhaus
Bauleitung
Bittenbinder + Kagerer GmbH
Architekten Ingenieure
München
Wohnungen
47 geförderte Wohnungen
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
2.656 m²
3.896 m²
2.867 m²
57 m²
Stellplätze
zusätzlich befinden sich hier
13 Stellplätze für Humannweg 1
(siehe Seite 51)
38
Förderprogramm
EOF, FES
Luftbildaufnahme September 2011
Dientzenhoferstraße (rechts)
Baukosten*
4.261.741,- c
Gesamtkosten
7.902.800,- c
Bezugsdatum
Oktober 2011
47
Neubau
eines Passivhauses
Humannweg 1
Für den Bau eines Passivhauses bot sich
schon das Grundstück in idealer NordSüd-Ausrichtung an. Hinzu kam die
Möglichkeit die notwendigen Tiefgaragenplätze im benachbarten Wohngebäude unterzubringen. So konnte eine
kompakte, abgegrenzte Gebäudehülle
geschaffen werden – eine wichtige
Voraussetzung für ein Passivhaus. Die
GWG München ergriff diese Chance
und schuf hier ihr erstes Mehrfamilienhaus in Passivbauweise.
Altbestand vor dem Abriss 2009
Das viergeschossige, bis ins letzte Detail
optimierte Haus, planten die Münchner
Architekten Dressler-Mayerhofer. Die
Wände bestehen aus 17 Zentimeter
Kalksandstein mit einem 32 Zentimeter
starken Wärmedämmverbundsystem.
Eine markante, statisch wie thermisch
getrennte Balkonanlage prägt die südseitige Fassade und dient bei sommerlichen Temperaturen gleichzeitig als
Sonnenschutz. Sie erlaubt jedoch der
48
Ansicht Humannweg
Gartenansicht
Freistehende Balkonkonstruktion
niedrigstehenden Wintersonne den Weg
ins Gebäude. Das Dach wurde als asymmetrisches Satteldach mit optimaler
Neigung zur Sonne errichtet und bietet
Platz für die großzügig dimensionierte
thermische Solaranlage mit 96 Quadratmetern. Diese kann zusätzlich einen Teil
der Warmwasserversorgung des benachbarten Gebäudes mit übernehmen.
Ein Passivhaus muss besonders dicht
sein. Die Dichtigkeit wurde während des
gesamten Bauprozesses durch begleitende Blower-Door-Tests überwacht.
Durch seine besondere Dämmung
schließt es Wärmeverluste nahezu völlig
aus. Frischluft gelangt kontrolliert über
eine Lüftungsanlage in die durchschnittlich 80 Quadratmeter großen Wohnungen. Daneben benötigt es lediglich in
ganz geringem Umfang eine zusätzliche
Beheizung, die über das Heizregister in
der Lüftungsanlage betrieben wird. Die
Luft wird im Winter über einen Wärmetauscher mit der Energie der Abluft
vorgewärmt. Insgesamt ein ganz besonderes Haus mit seinen 13 frei vermieteten Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen!
Durch die Freifinanzierung, ohne Vorgaben an die Planung, ließen sich auch
ungewöhnliche Grundrisse verwirklichen. In der Mitte jeder Etage liegt eine
Zwei-Zimmer-Wohnung, rechts und links
davon jeweils eine Vier-Zimmer-Wohnung. Einen ganz besonderen Abschluss
bilden die zwei Maisonette-Wohnungen
in den obersten Etagen.
49
Für die Architekten und die Bauherrin ist
das Haus ein Pilotprojekt, bei dem sie einiges für zukünftige Bauvorhaben lernen wollen, z.B. über die Akzeptanz
durch die Bewohner. Diese müssen mitwirken, wenn sie Energie sparen wollen.
Wie kommen die Mieter damit zurecht,
eine relativ träge Heizung zu haben?
Wie kommen sie damit klar, die Fenster
stets mit Rücksicht auf den ausgeglichenen Wärmehaushalt zu öffnen? Fragen
dieser Art gehören zu diesem Projekt.
Die Antworten werden zur Festlegung
von Standards und der technischen Ausstattung im Wohnungsbau der Zukunft
beitragen.
Asymmetrische Dachfläche mit großem
Dachüberstand
Humannweg
N
Freiflächenplan
50
Humannweg
Adresse
Humannweg 1
Architektur
dressler_mayerhofer architekten
München
Luftbildaufnahme September 2011
Freiraumplanung
Teusch-Ritz-Rebmann
Landschaftsarchitekten
München
Bauleitung
Bittenbinder + Kagerer GmbH
Architekten Ingenieure
München
Wohnungen
13 frei finanzierte Wohnungen
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
1.034 m²
1.391 m²
1.096 m²
80 m²
Stellplätze
13
erstellt in der Dientzenhoferstraße 43 - 47
(siehe Seite 47)
Förderprogramm
KfW-Darlehen „Energieeffizient Bauen“,
FES
Baukosten*
1.853.722,- c
Gesamtkosten
4.466.000,- c
Bezugsdatum
Oktober 2011
Sonstiges
Erstes Passivhaus der GWG München
Grundrissbeispiele
unterschiedliche Wohnungsgrößen
51
Ein „Portal“ für den
Harthof – Neubau
einer Wohnanlage mit
integrierter Wohngruppe der „Pfennigparade“
Lieberweg 2-16
und 1-11
Rathenaustraße 64 - 72
und 74 - 78
Hier soll es stehen, das neue „Portal“ im
Harthof nach Süden: zwei markante
Baukörper, die an Stelle der alten Siedlungsbauten den Lieberweg flankieren
und deutlich machen, dass hier, nach
dem grünen Entrée der Schrebergärten,
wieder Urbanität und ein geschlossener
Stadtteil beginnt. Sowohl der westliche
wie auch der östliche Teil stehen als
winkelförmige Baukörper am Lieberweg.
Der charakteristische Kreuzgiebel und
die Symmetrie der Gebäude lassen eine
Eingangssituation entstehen, auch ohne
Türme zu errichten.
41 Wohnungen entstehen westlich des
Lieberwegs. Drei großzügige Eingänge
erschließen den begrünten Innenhof von
allen drei benachbarten Straßen. Zusätzlich wird die Pfennigparade auf zwei
Stockwerken mit einer Wohngruppe für
14 behinderte Menschen einziehen. Ein
Liegendaufzug wird das Erdgeschoss
und das 1. Obergeschoss verbinden.
Dazu kommen geförderte Wohnungen:
14 Zwei-Zimmer-Wohnungen für ein
bis zwei Personen und große Drei- und
Vier-Zimmer-Wohnungen für Familien.
Östlich des Lieberwegs entstehen
fast gleichzeitig 65 geförderte Wohnungen unterschiedlicher Größe.
52
Altbestand (oben)
Luftbild September 2011 vor Abriss (unten)
(Rathenaustraße/Lieberweg)
Perspektivische Darstellung der beiden
Bauteile an der Ecke Rathenaustraße/
Lieberweg
Goldmarkstraße
2
1
Lieberweg
Karl-Postl-Weg
Rathenaustraße
Adresse
Lieberweg 2-16, Rathenaustraße 64 - 72
Architektur
Steidle Architekten
München
Freiraumplanung
Stefanie Jühling Landschaftsarchitektin
München
Bauleitung
bwp Bauer Winter Baumanagement
München
Wohnungen
75 geförderte Wohnungen
Studie der Architekten zur „Portal“-Situation
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Stellplätze
4.738 m²
6.360 m²
5.529 m²
63 m²
60
Förderprogramm
EOF, FES
Baukosten*
voraussichtlich
7.309.375,- c
Gesamtkosten
voraussichtlich
14.958.000,- c
Bezugsdatum
voraussichtlich Mai 2014
53
KS
N
Ansicht Lieberweg Ost
KS
KS
KS
SP
Dusche
Dusche
Dusche
Dusche
Dusche
Dusche
BRH 1.40
BRH 1.40
BRH 1.40
Whg. 48
SP
SP
Whg. 61
SP
Whg. 49
Whg. 62
Whg. 59
BRH 1.40
Whg. 60
Whg. 47
16 Stg
27/17.84
16 Stg
27/17.84
Whg. 46
Grundriss Erdgeschoss Lieberweg Ost
(gedreht)
54
SP
SP
KS
SP
KS
KS
KS
SP
Dusche
Dusche
Goldmarkstraße
2
1
Lieberweg
Karl-Postl-Weg
Rathenaustraße
Adresse
Lieberweg 1 - 11, Rathenaustraße 74 - 78
Architektur
Steidle Architekten
München
Freiraumplanung
Stefanie Jühling Landschaftsarchitektin
München
Bauleitung
bwp Bauer Winter Baumanagement
München
Wohnungen
53 geförderte Wohnungen
Flächen
Wohnfläche gesamt
(2617 m² + 558 m²)
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Dusche
SP
AB
0.40 m²
3.344 m²
4.488 m²
3.321 m²
63 m²
KS
4.25 m²
Whg. 13
Stellplätze
42
KS
Whg. 14
Förderprogramm
EOF, FES
Dusche
SP
SP
BRH 1.40
KS
Baukosten*
voraussichtlich
5.506.568,- c
Gesamtkosten
voraussichtlich
10.600.000,- c
16 Stg
27/17.84
Whg. 15
Dusche
Whg. 16
Whg. 17
Dusche
Dusche
KS
KS
SP
Dusche
Dusche
Bezugsdatum
voraussichtlich Juni 2014
KS
KS
SP
SP
Dusche
SP
KS
Whg. 29
Whg. 30
SP
KS
SP
BRH 1.40
Whg. 28
BRH 1.40
16 Stg
27/17.84
Whg. 31
55
GWG München
– Wohnen in unserer Stadt
„Städte bestehen immer aus Gebäuden und Menschen“,
schreibt der Architekturhistoriker Spiro Kostof in seinem Standardwerk „Das Gesicht der Stadt“. Was banal klingt, kann
gar nicht hoch genug angesetzt werden: Menschen prägen
ihre Umgebung, sie erst bringen Leben in Häuser, Straßen und
Plätze.
München wächst. Viele zieht es in die prosperierende Metropole. Und das wird so bleiben. Einst stille Quartiere verändern
ihren Charakter und werden zu Szenevierteln, auch der Harthof hat sich in den letzten Jahren so stark gewandelt wie
zuvor nicht in Jahrzehnten. Er ist bunter geworden, offener.
Neubauten prägen seine Straßen, ein Netzwerk sozialer Einrichtungen stärkt den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Jung
und alt, Eingesessene und Migranten, sie alle prägen den
Harthof. Denn Quartiere brauchen eine gute Mischung verschiedenster Menschen, damit sie lebendig bleiben.
Die GWG München wächst mit diesen gesellschaftlichen Veränderungen. Sie engagiert sich mit verschiedenen sozialen
Trägern und Initiativen. Darüber hinaus hat sie die Herausforderung einer nachhaltigen Sanierung ihres Gebäudebestandes
angenommen und wird den Münchnern auch in Zukunft
bezahlbaren Wohnraum bieten. Sie wird Häuser modernisieren
und neue bauen. So entsteht Zukunft in einem neuen alten
Stadtteil.
56
GWG München
Heimeranstraße 31
80339 München
Tel: 089 55 11 4-0
Fax: 089 55 11 4-209
info@gwg-muenchen.de
www.gwg-muenchen.de
GWG Städtische Wohnungsgesellschaft
München mbH
Redaktion:
Hans-Otto Kraus, Zanka Hallmann,
GWG München
Fotos:
Edward Beierle, München
Ingrid Scheffler, München
Archiv GWG München
Luftbilder:
Luftbildverlag Hans Bertram GmbH,
Memmingerberg
historische Fotos:
Stadtarchiv, München
Seite 11:
Geodaten-Grundlagen: © Landeshauptstadt München – Kommunalreferat –
Vermessungsamt, 1947
Text:
Dr. Oliver Herwig, München
Zanka Hallmann, GWG München
Gestaltung:
Büro Roman Lorenz
Gestaltung
visueller Kommunikation,
design alliance, München
Druck:
Dietz Werbemedien, München
© GWG München
1. Auflage: Oktober 2011
2. aktualisierte Auflage: November 2012