Plasma-ImmersIons- Ionen-ImPlantatIon
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Plasma-ImmersIons- Ionen-ImPlantatIon
Plasma-ImmersionsIonen-Implantation PIII aPPlIkatIonslabor IonentechnologIe Das Applikationslabor Ionentechnologie ist Bestandteil der Gesamtstrategie zum Wissens- und Technologietransfer des Forschungszentrums DresdenRossendorf (FZD), welches anwendungsorientierte Grundlagenforschung mit den fachübergreifenden Forschungsschwerpunkten Neue Materialien, Krebsforschung und Nukleare Sicherheitsforschung betreibt. Das Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung des FZD besitzt eine langjährige Expertise bei der Modifikation und Analyse von Festkörperoberflächen mittels energetischer Ionen. Im Rahmen der Kernkompetenz des Institutes bei der Anwendung von Ionenstrahlen stehen umfangreiche analytische und präparative Möglichkeiten zur Verfügung, die durch das Applikationslabor zunehmend der industriellen Nutzung zugänglich gemacht werden. Das Ionenstrahlzentrum am Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung ist ein überregionales wissenschaftliches Zentrum für Ionenstrahlanwendungen mit Anlagen zur Ionenimplantation, zur ionen- und plasmagestützten Schichtabscheidung und zur Ionenstrahlanalytik. Die Angebote des Applikationslabors umfassen: • BeratungundProblemevaluierungbeiderAnwen dung von Ionenstrahlen • Durchführung von Serviceleistungen auf den Gebieten Ionenimplantation, PlasmaImmersions IonenImplantation(PBIIoderPIII)undIonenstrahlanalytik • VerfahrensentwicklungzurAnwendungvonIonen technologien • Ionenstrahlmodifizierung von Metall, Keramik undPolymeroberflächen • Ionenimplantation in Halbleitersubstrate für mikrosystemtechnische, elektronische und photovoltaische Anwendungen • DotierungvonHalbleitern • Erzeugung von Verschleißschutzschichten, optischen und magnetischen Dünnschichten, Nanostrukturen und funktionalen Schichten mittels Ionentechnologien • Anwendung der HochenergieIonenimplantation für Bauelemente der Leistungselektronik • Simulation der Wechselwirkungsprozesse von Ionen in Festkörpern PIII Plasma-ImmersIonsIonen-ImPlantatIon Typische Parameter: Ionenstromdichte: 1 – 10 mA/cm2 Energieeintrag in die Oberfläche: bis zu einige 100 W/cm2 Oberflächentemperatur: bis zu einige 100 K Pulslängen:5…100µs Pulsfrequenz:einigeHz….einigekHz Vorteile des Verfahrens: • Hohe Ionenstromdichten erlauben eine schnelle Ionenimplantation • Implantationvon3DObjekten • KeinWobbelprozesserforderlich • Implantationszeitistgeometrieundgrößenunabhängig • Anlagensindpreiswert Probleme beim Vergleich mit Implantation mittels Linearbeschleuniger: • KeineMassenseparation(birgtRisikoderKontamination) • KeinediskreteImplantationsenergie,sonderneine Energieverteilung • Neutralteilchen • Dosismessung Ionenimplantation ist mittlerweile eine Standardmethode zur Modifizierung von Oberflächeneigenschaften vieler Materialien. Da die kommerzielle Anwendung durch die Kosten und die Probleme bei der homogenen Implantation von dreidimensional geformtenProbenmittelslinearerBeschleunigerlimitiertist,hatsichdiePlasmaImmersionsIonenImplantation(PIIIoderPBII)indenMittelpunktdesInteresses solcher Anwendungen geschoben. Dabei wird die zu implantierende Probe vom Plasma umhüllt und die Ionen werden durch die Anwendung von negativen Hochspannungspulsen aus dem Plasma zur Proben oberfläche beschleunigt und implantiert. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass es bei einigenProzessgasenwährendderPulspausenzuAbscheidungenausdemPlasmaaufderWerkstückoberfläche kommt. Ein Beispiel hierfür ist die Abscheidung von Kohlenstoff bei Verwendung von KohlenwasserstoffenalsProzessgasodervonMetallenbeiVerwendung von Magnetrons oder Metalldampfplasmen aus einemVakuumbogen.HierwerdenneuartigeSchichten durch die Kombination aus Beschichtung und Ionenimplantation hergestellt. PIII effIzIenter oxydatIonsschutz von tial-legIerungen mIttels halogen-PbII γTiAl (4856 at% Al) mit einer Dichte < 4g/cm2, hohemSchmelzpunktvon1500°C,gutenmechanischen Eigenschaften und einem exzellenten Festigkeit-zuMasse-Verhältnis ist ein attraktives Leichtmaterial für • Luftfahrtindustrie • Automobilindustrie • Energieerzeugung Problem: Schlechte Oxydationsbeständigkeit bei Temperaturen oberhalb700°C 0h 100 h 600h 1200 h 0h 100 h 600h 1200 h Turbolader-Rotor-Oxydation: unimplantiert und F-implantiert Lösung: Implantation von Halogenionen (Cl oder F) mittels PBII Effekt: Durch Ionenimplantation von Chlor oder Fluor modifizierte TiAl-Legierungen sind stabil, gut haftend und widerstandsfähig gegen oxidative Umwelteinflüsse bei gleichzeitigem Erhalt der herausragenden Materialeigenschaften des Ausgangsmaterials Massenzunahme (mg/cm2) unimplantiert TiAl Zeit (h) Metallografische Schliffe von unimplantierten (rechts) und allseitige Fimplantierten (links) γTiAl Proben. Isothermische Oxydation bei 900°Cfür120hinLuft. Vergleich des Oxydationsverhaltens von unimplantierten und FimplantiertenγTiAl(BLII,E=50keV,D=2x1017 cm-2, TGA, IsothermischeOxydationbei900°C,inLuft) PIII kombInatIon von ImPlantatIon und beschIchtung Anlagen und Technologie: • Induktiv gekoppelte RF Entladungen erzeugen hauptsächlichPlasmenvonGasionen • Magnetrons oder Vakuumbogen erzeugen eine Mischung von Gas- und Metallioen und Neutralteilchen • MagnetronskönnendasVerhältnisvonIonen/Neutralteilchen in Abhängigkeit vom Betriebsmode ändern • Die Verwendung von Edelgasen erlaubt die Anwendung einer nichtreaktiven Ionenunterstützung des Abscheideprozesses • Bei Verwendung von Sauerstoff oder Stickstoff können reaktiv Oxide oder Nitride als Dünnschicht mit höchster Haftung durch die energetische Ionenunterstützung erzeugt werden. PBIIMaschinederFa.DTFmitmodularemAufbauzurKombination von Implantation und Beschichtung Der Hauptvorteil der MetallPBII und abscheidung (MePBIID) mit den herkömmlichen Schichtabscheidungsverfahren ist das Auftreten von beschleunigten Ionen, das eine Grenzflächenmischung von Schicht und Substrat bewirkt und damit eine wesentlich bessere Schichthaftung auch bei Raumtemperaturbedingungen erzielt. Analog zur ionenstrahlgestützten Beschichtung (IBAD) werden texturierte Dünnschichten bei der MePIIID beobachtet. Durch Variation der Pulsspannung und der Pulslänge kann die Orientierung der wachsenden Schichten beeinflusst werden. Trotz kolumnarer Wachstumsbedingungen mit Säulendurchmessern zwischen 50 und 500 nm werden kompakte, dichte und porenfreie Dünnschichten erreicht. PIII Stickstoff-Ionenimplantation in austenitische Stähle bei höheren Temperaturen von 350400 °C führt zu einer signifikanten Verbesserung der Oberflächenhärte und die schnelle Diffusion bildet Schutzschichten einerDickebiszu50µmintechnologischakzeptablen Zeiträumen.DiegemessenenHärtenliegenzwischen 1300und1700HVundsindsomitfürvieleAnwendungen geeignet, wobei gleichzeitig die günstigen Korrosionseigenschaften des Materials erhalten bleiben. X5CrNiMo17.12.2 X5CrNiMo17.12.2 10 WC-Kugel, 3mm Durchmesser Last: 3N, 1.5 cm/s, trocken 8 unbehandelt PIII, 40kV, 380 °C, 6 Stunden 6 4 2 0 0 200 400 600 800 1000 1200 Reibweg (m) VerschleißverbesserungdurchPBII 10 0 Stromdichte (A/cm2 ) Durch Implantation entsprechender Ionen in Metalloberflächen (z.B. Stickstoffionen in Titan) werden die Eigenschaften der Oberflächen dramatisch verändert, durch die geringe Reichweite der Ionen bei der PBII jedoch nur bis zuTiefen < 1 µm. Größere Modifizierungstiefen erreicht man durch die Kombination von PBII mit höheren Behandlungstemperaturen zwecks Diffusion der implantierten Ionen. Die Nitrierung und Borierung von Schnellarbeitsstählen, Hartmetallen und die Oberflächenhärtung von Al, Mg, Ti und deren Legierungen in vielen medizinischen Anwendungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Verschleißmarkentiefe (µm) oberflächenhärtung und verschleIssschutz von metallen mIttels PbII plas manitriert, 550 °C 10 -2 10 -4 unbehandelt 10 -6 P III, 380°C 10 -8 10 -10 10 -12 X5CrNiMo17.12.2 X5CrNiMo17.12.2 -0,4 0,0 0,4 0,8 1,2 1,6 2,0 Potential (V) KorrosionsverhaltennachPBIIimVergleichzuunbehandeltenund plasmanitrierten Oberflächen PIII nanostrukturIerte metalloberflächen durch PbII (cardIovasculare anwendung) Die PBII von Edelgasen in Metalloberflächen er zeugt nach Übersättigung der implantierten Dosis bei bestimmten Temperaturen vergrabene Nanound Mikrobläschen hoher Konzentration, deren Zahl und Größe sehr einfach steuerbar über die Temperatur, Dosis und Ionenenergie ist. Nach Zerstäubung der Deckschicht mit den gleichen Ionen, aber entsprechend niedrigerer Energie wird die so entstandene Struktur frei gelegt und man erhält eine nanoporöse Metalloberfläche, die für viele Anwendungen, u.a. zur Wirkstoffdeposition in einem medizinischen Implantat, zur Verbesserung des biokompatiblen Verhaltens von Oberflächen geeignet ist. Die so entstandene Oberfläche ist ebenso eine hervorragende Unterlage für bestimmte gut haftende oder biologische Schichten. Vorteile der nanostrukturierten Me-Oberflächen: • SpeicherungvontherapeutischenWirkstoffen in der Oberfläche • HoheBiokompatibilität • AusgezeichnetesSubstratfürBeschichtungen hoherHaftfestigkeit Die verschiedenen Gefäßsysteme des Menschen wie Arterien oder andere Blutgefäße sind im Alter oder durch Krankheiten oft geschwächt und häufig schmerzhaft (z.B. Tumore, Aneurysma o.ä.). Ein solches GefäßkannjedochdurchentsprechendeMaßnahmen mit medizinischen Endoprothesen wie Stents gestärkt und ersetzt werden. Für reine Metallstents ist die Restenose (Verengung, Wucherung)ofteinernstesProblemfürdiePatienten. DieentsprechendenHerstellerderStentssinddeshalb seit Jahren auf der Suche nach Möglichkeiten der Verhinderung der Restenose. Eine interessante neue Möglichkeit der sogenannten „drug eluting stents“ wurde dabeimitderAnwendungderPBIIfürdieErzeugung nanoporöse Metalloberflächen gefunden. Stent Nanoporöse Edelstahloberfläche eines „drug eluting stent“ mittels PBIImitEdelgasionen Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) PF510119 D01314Dresden www.fzd.de Projektkoordinator: Prof.Dr.AndreasKolitsch Tel:+493512603348 Fax:+493512602703 E-Mail: a.kolitsch@fzd.de www.mbwm.de Projektmanagement: AnnetteWeißig Tel:+493512602686 Fax:+493512602703 E-Mail: a.weissig@fzd.de