Der Reichsbankschatz
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Der Reichsbankschatz
Deutsche Wertpapierauktionen GmbH Der Reichsbankschatz Los 1336 7. Spezialauktion am 8. Dezember 2012 in Wolfenbüttel es ich l r h Tbe werk n e ge un Ein schla h Nac suppes-special „Der Reichsbank-Schatz“ Die endgültige Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere! 15.000 Listungen* mit nützlichen, noch nie veröffentlichten Detail-Angaben! 49,– € Best.-Nr. 187887 Dieses K en nicht en nzeichen sagt, o twertete b Stücke b auch ekannt Firme nnam e A. & W . Willm ann A A. & W G . Willm ann A A. Bu G sse & Ausg C o . AG A. Do abeort ehner Luthrö AG A. Erle tha be Art nwein i Saga Luthrö C A. & Cre n A tha be Erlenw mer A ktie Nenn i Saga G wert ein & B e C A. rl n A in Crem Datum Frohm ktie 1.000 er AG uth H Mark C h emnit olzwa A. Gla Aufla A 2.1.19 z k 1 re ti .0 e ser Na ge S n- und 00 Ma 13 U e chatz c rk 1 rdinge Holzs hfl. AG A. Gru Aktie .1.192 toff-F 1.000 n Erh. 550 bitz D a 2 M b U ri a Jahr e a k AG rk 1 rdinge mpfse A. 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Aktie Sept. Riebe 1.000 ta II I n 1 c w 927 k‘sche Mark erke A Halle 2008 C A. a/S. G Monta 2 III/ Aktie Jan. 1 Th. M 8.000 1.000 IV 2 nwerk 899 eiflner Mark Halle 009 e AG AG A. Zale a/S. 3 III/ Aktie Febr. 2.000 1.000 wski A IV 1 909 Mark Halle 2009 G A. Zale (Saale 1 IV 4,5 % April 1 3 1 .0 .0 0 ) 0 w 0 0 Mark 911 Schuld ski AG Halle 2009 C Aa v. 1.0 (Saale 1 IV Aktie April 1 chene 7.000 ) 00 Ma 912 r Klein Stadti 2009 C Aa rk O bahn-G lm 3 IV Aktie chene 6 2 k .5 0 t. 0 0 e 1 0 RM sellsc 920 r Klein Honn 2009 haft bahn-G Aache ef am 1 IV Aktie Aug. 1 1000 ner Kle Rhein esells 943 RM Honn 2009 C Aa chaft inbah ef am 5 IV Aktie Aug. 1 chene n-Ges 2 1 .7 0 0 R 6 Lit. A 0 hein RM 943 r Lede ellsch Aache 2009 C Aa 900 aft rfabrik n Aktie 73.62 26.2.1 chene 100 R II/III AG Lit. 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Dezember 2012 9 - 18 Uhr Tag der offenen Tür beim Benecke und Rehse Wertpapierantiquariat 18.30 Uhr Sammlertreffen in der Gaststätte »Zum Eichenwald« Braunschweig-Mascherode Salzdahlumer Straße 313 in beiden Fällen dann weiter: – am Dreieck Braunschweig-Südwest einordnen auf die A 39 Richtung Berlin – am Kreuz Braunschweig-Süd rechts ausfahren auf die A 395 Richtung Wolfenbüttel/Bad Harzburg/Goslar – 3. Ausfahrt Stöckheim/Mascherode (nach dem Lärmschutzwall auf der rechten Seite) ausfahren, am Ende der Ausfahrtrampe links fahren Richtung Mascherode Sonnabend, 8. Dezember 2012 8 - 11 Uhr 11.00 Uhr Vorbesichtigung der Auktionslose 7. Spezial-Auktion »Der Reichsbankschatz« Übernachtungen Arcadia Hotel (4 Sterne) ehemals PLAY OFF Salzdahlumer Straße 137 38126 Braunschweig-Südstadt (ca. 5 km vom Veranstaltungsort entfernt) Telefon 05 31 - 2 63 10 Fax 05 31 - 6 71 19 eMail info.braunschweig@ahmm.de Web www.arcardia-hotel.de Sonderpreis für unsere Auktionsbesucher: 50 E pro Zimmer/Nacht (EZ oder DZ, plus Frühstück p.P. 15 E) kostenfrei: Parkplatz sowie Nutzung von Sauna und Fitnessräumen Fragen zur Auktion? Michael Weingarten, Tel. 05331-9755-33 Kurt Arendts, Tel. 05331-9755-22 Michael Rösler, Tel. 05331-9755-21 wenn Sie jetzt erst zum Hotel wollen: – in Mascherode am Kreisverkehr 3. Abbiegung ausfahren Richtung Braunschweig-Heidberg (nach 30 m kommen Sie jetzt am »Eichenwald« vorbei, wo Freitag Sammlertreffen ist) – aus Mascherode herausfahren, die Straße schlängelt sich durch ein Wäld chen, nach ca. 1,5 km ist links das Hotel (rechts liegt eine Star-Tankstelle, hat meist sehr günstige Spritpreise) wenn Sie jetzt direkt zu unserem Firmensitz wollen: – in Mascherode am Kreisverkehr 1. Abbiegung rechts fahren Richtung Salzdahlum – in Salzdahlum 100 m nach dem Orts eingangsschild links abbiegen Richtung Sickte – nach ca. 700 m auf der Landstraße fahren Sie geradeaus direkt auf unser Firmengelände wenn Sie vom Hotel zu unserem Firmensitz wollen: zurückfahren Richtung Mascherode, dort geradeaus durchfahren, in Salzdahlum s.o. wenn Sie mit der Bahn anreisen: Zielbahnhof: Braunschweig-Hbf., von dort mit dem Taxi (zum Hotel ca. 8 Min., zu unserem Firmensitz ca. 15 Min.) Immer einen Besuch wert: Der Harz Die Reservierung machen wir gern für Sie, bitte rufen Sie uns an! Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzpreis Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 2 Nr. 1 Los 1 Schätzwert 500-625 € Nr. 5 Los 4 Schätzwert 150-250 € A. Busse & Co. AG A. Grubitz Dampfseifenfabrik AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1900. Gründeraktie (Auflage 6000, R 9) VF+ Potsdam, Aktie 1.000 Mark 10.8.1923 (Auflage 5000, R 8) EF Ein grosser Teil der Aktien war im Besitz der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig. Los 5 Gründung 1898. Die Gesellschaft übernahm das Bankhaus A. Busse & Co. für 1.502.926 Mark. Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbesondere die Förderung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Nordamerika und den übrigen überseeischen Ländern. Im Jahr 1924 gelang es der Gesellschaft, ihre im Jahr 1904 aufgegebenen Bankrechte zurückzuerwerben und die Banktätigkeit wieder aufzunehmen. Firmensitz war in der Behrenstraße, nach 1949 am Kurfürstendamm. 1951 im Handelsregister gelöscht. Schätzwert 300-375 € A. Ludwig Steinmetz AG Remscheid, Aktie 100 RM März 1938 (Auflage 160, R 11) EF Gründung 1920. Herstellung und Vertrieb von Eisen- und Stahlwaren aller Art, insbesondere von Maschinen und Präzisions-Werkzeugen. 1948 umbenannt in Alstrem-Werk AG Präzisionswerkzeug- und Maschinenfabrik. 1957 wurde die Gesellschaft aufgelöst. Los 6 raffin- und Mineralölwerk Messel” ausgegliedert, 1959 an die schwedische Ytong AB verkauft; der ehemalige Braunkohlentagebau Grube Messel gehört heute übrigens als überragender Fossilien-Fundort zum Weltkulturerbe). Ebenfalls 1923 Übernahme wesentlicher Mineralöl-Interessen aus dem Stinnes-Einflussbereich, in diesem Zusammenhang für kurze Zeit Umfirmierung in „Hugo Stinnes-Riebeck Montan- und Oelwerke AG“. 1926 Abschluss eines Interessenvertrages mit der I.G. Farbenindustrie AG, wonach jeder Aktionär seine Aktien 2:1 in I.G. Farben-Aktien tauschen konnte (diese Klausel war übrigens noch bis Ende der 80er Jahre Gegenstand vielbeachteter Prozesse zwischen beiden Gesellschaften). 1931 übernahmen die Rheinischen Stahlwerke ein großes Paket Riebeck-Aktien von der I. G. Farben und waren dann mit 87 % Mehrheitsaktionär. 1945 zu Gunsten des Landes Sachsen-Anhalt enteignet. Nach dem Krieg lagen neben geringfügigem Streubesitz die Riebeck-Aktien wieder bei I. G. Farben (rd. 50 %) und Rheinstahl (rd. 40 %). 1966 Sitzverlegung von Halle (Saale) nach Frankfurt (Main), Los 9 Schätzwert 150-250 € Accumulatoren-Fabrik AG Berlin, 4 % Sammelschuldv. 1.300.000 RM Aug. 1943 (R 8) EF Teil einer Anleihe von 46 Mio. RM. Faksimile-Unterschrift Quandt, für die Deutsche Bank Faksimile Abs. Die Gründung erfolgte als oHG Accumulatoren-Fabrik Tudorschen Systems Büsche & Müller 1887. Ab 1890 AG. Anlage und Betrieb von Fabriken zur Herstellung von Accumulatoren, zunächst nach dem Tudor’schen System und den dazu gehörigen Nebenapparaten. 1904 wird die AFA-Tochter VARTA (Vertrieb, Aufladung, Reparatur Transportabler Akkumulatoren) gegründet. 1923 wird Dr. Günther Quandt Aufsichtsratsvorsitzender der AFA, er und später seine Kinder bringen den interna- Schätzwert 300-375 € A. Prang Dampf- und Wassermühlenwerke AG Gumbinnen, Aktie 100 RM Sept. 1927 (Auflage 8000, R 8) VF+ Nur 3 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden, dies ist das letzte noch verfügbare. Los 2 Schätzwert 125-200 € A. Erlenwein & Cremer AG Uerdingen, Aktie 100 RM 28.6.1929 (Auflage nur 90 Stück, R 8) EF Gründung 1922 als Uerdinger Likörfabrik und Weinbrennerei AG. Die heute in Düsseldorf ansässige Fa. ist mit der Verwaltung des vorhandenen Grundvermögens und Immobiliengeschäften befasst. Die Anfänge gehen auf einen Erbkaufkontrakt zurück, der zwischen der Preußisch-Litauischen Kriegs- und Domänenkammer und dem Mühlenmeister Michael Frank geschlossen und 1753 von Friedrich dem Großen signiert wurde. Nach vielen Besitzerwechseln ging die Mühle 1877 an den Stadtrat Arthur Prang über, der sie weiter ausbaute. 1909 Umwandlung in die “A. Prang Dampf- und Wassermühlenwerke AG”. 1922 an der Berliner Börse eingeführt, die große 1923er Kapitalerhöhung übernahm dann ein Konsortium unter Führung der Deutschen Bank, Fil. Königsberg. 1938 umbenannt in Prangmühlen AG. In den 1940er Jahren der größte Mühlenbetrieb in Ost- und Westpreußen. Heute wird in der früheren Mühle ein Mischfutterwerk betrieben. A. Riebeck'sche Montanwerke AG Werksansicht auf einer Postkarte Los 7 Schätzwert 600-750 € tionalen Ausbau des Unternehmens entscheidend voran. 1935 ist der Luftschiffriese “Hindenburg” ausschließlich mit VartaBatterien ausgestattet. Besitz der Gesellschaft: Werke in Hagen i.W., Berlin-Oberschöneweide, Krautscheid i. Westerwald, Hirschwang i. N.-Österreich sowie das Fabrikgrundstück der früheren Accumulatorenwerke Oberspree AG in Oberschöneweide. 1947 Sitzverlegung von Berlin nach Hagen. 1962 Änderung des Firmennamens in Varta AG (der Automobil-Boom der 1960er machte Autobatterien von Varta populär), 1965 Verlegung des Firmensitzes nach Frankfurt. Noch heute einer der bedeutendsten Batteriehersteller der Welt. A. Riebeck’sche Montanwerke AG Halle a/S., Aktie 1.000 Mark April 1911 (Auflage 7000, R 10) VF Der größte Teil dieser Aktien diente der Abfindung der Aktionäre der durch Verschmelzung aufgenommenen „Sächsisch-Thüringischen AG für Braunkohlenverwertung“ zu Halle a/S. und der „Naumburger Baunkohlen-AG“ zu Naumburg a/S. Schöner G&D-Druck mit einer drucktechnischen Besonderheit: Für den Vorstand trägt die Aktie eine Faksimile- und eine Original-Unterschrift. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 3 Schätzwert 125-200 € A. Grubitz Dampfseifenfabrik AG Potsdam, Aktie 1.000 Mark 20.7.1923. Gründeraktie (Auflage 5000, R 7) EF Gründung im Mai 1923, eingetragen im Juli. Übernahme und Fortführung der Firma A. Grubitz Dampfseifenfabrik zu Potsdam. 1926 wurde das Konkursverfahren eröffnet, 1929 ist die Firma erloschen. Das von Kommerzienrat Riebeck begründete Unternehmen wurde 1883 im Zuge der Auseinandersetzung unter seinen Erben eine AG, 1888 übernahm ein Bankenkonsortium alle Aktien. Grundlage des Unternehmens waren Dutzende von Braunkohlengruben (teils Tiefbau, teils Tagebau) im Oberröblinger, Zeitz-Weissenfelser und im Halle’schen Bezirk. Ein weiterer wichtiger Geschäftszweig war die Verarbeitung des in Schwelereien gewonnenen Teers auf Mineralöle und Paraffin. Im Laufe der Jahre wurden eine Reihe benachbarter Bergwerksunternehmen übernommen. 1923 weitere Ausdehnung des Bergwerksbesitzes mit dem Erwerb der Gewerkschaft Messel bei Darmstadt (1954 als “Pa- Los 8 Schätzwert 200-250 € A. Zalewski AG Honnef am Rhein, Aktie Lit. C 100 RM 30.9.1940 (Auflage 260, R 9) UNC-EF Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt. Gründung 1923. Herstellung und Vertrieb chemisch-pharmazeutischer Erzeugnisse. Spezialität: Erzeugung von LebertranEmulsion für human-arzneiliche Zwecke (“Zalewski” Marke Dorschkopf) und Trenn-Emulsion für das Brot- und Backgewerbe. 1953 Umwandlung in eine GmbH. Los 10 Schätzwert 75-125 € ACLA Rheinische Maschinenlederund Riemenfabrik AG Köln-Mülheim, Aktie Lit. A 1.000 RM Okt. 1934 (Auflage 250, R 6) EF Gründung bereits 1829, AG seit 1916. Herstellung und Vertrieb von Leder, Riemen, technischen Leder- und Rohhautartikeln, Erzeugnissen aus Kunstharz und anderen Kunststoffen. Zweigniederlassungen in Gleiwitz und Königsberg. Heute ist die ACLAWerke GmbH, Köln einer der führenden europäischen Hersteller von technischen Artikeln aus Polyurethan-Elastomeren. Los 11 Schätzwert 500-625 € Actien-Bau-Gesellschaft Ostend Berlin, Aktie 1.200 Mark 18.11.1905 (Auflage 3125, R 9) EF-VF Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Nr. 6 2 Nr. 7 Gründung 1872. Die in Oberschöneweide bei Cöpenick domizilierende „Ostend“ ist eine der wenigen Terraingesellschaften, die nach schweren Blessuren (tiefster Kurs 4%) den Gründerk- Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 3 Los 17 Schätzwert 25-100 € Actien-Malzfabrik Sangerhausen Sangerhausen, Aktie 1.500 Mark Sept. 1923 (Auflage 1400, R 3) EF Nr. 12 Nr. 11 Los 14 rach doch überlebte. Sie parzellierte zuerst ein Villenterrain bei Köpenick (bis Ende des 19. Jh. erfolgreich abverkauft) und betrieb eine Ringofenziegelei in Fürstenwalde. Kurz nach der Jahrhundertwende wurde von der “Terrain-Ges. Stahnsdorf GmbH” in zwei Schritten eine an den Teltowkanal, den Centralfriedhof Südwest und die Kgl. Parforce-Jagdhaide angrenzende Fläche von 270 ha (fast die Hälfte der Fläche des heutigen Ortes Stahnsdorf!) erworben, 1907 Umfirmierung in „Stahnsdorfer Terrain-AG am Teltowkanal“. Die vollständige Eröffnung des Teltowkanals 1906 sowie die projektierte Bahn WannseeCentralfriedhof und die Verlängerung der Straßenbahn Gr.Lichterfelde-Ost-Kl.-Machnow zum Centralfriedhof schuf die perfekte Verkehrsanbindung an Berlin, die Grundstücke verkauften sich deshalb gut und waren 1923 restlos verwertet. 1925 scheiterte ein Antrag auf Auflösung der AG am Widerstand des Großaktionärs (Michael-Konzern). Eine Ende der 1920er Jahre geplante Kapitalerhöhung zum Erwerb neuer Terrains in Stahnsdorf kam im Strudel der Weltwirtschaftskrise nicht mehr zur Durchführung, Ende der 1930er Jahre verliert sich die Spur in den Börsenhandbüchern. Los 12 Schätzwert 100-200 € Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr Essen, Aktie 1.000 Mark Juni 1914 (Auflage 500, R 5) EF-VF Schätzwert 225-375 € Actien-Baugesellschaft Werderscher Markt Berlin, Aktie 1.000 RM von 1886. Gründeraktie (Auflage 1750, R 7) VF+ Los 18 Großformatiges Papier. Der 1886 gegründeten Gesellschaft gehörten die Grundstücke Werderscher Markt 10 und Werderstr. 7 in Berlin. Das von der Gesellschaft 1886/88 erbaute Werderhaus war das erste vom damaligen Star-Architekten Messel entworfene Geschäftshaus (zugleich war Messel auch Vorstand dieser AG). Als Messels Hauptwerk gilt das Warenhaus Wertheim an der Leipziger Straße, das er zwischen 1896 und 1906 ausführte. Aber auch Wohnanlagen und Bankgebäude (so das Hauptgebäude der Berliner Handelsgesellschaft) gehörten zu seinen Werken. Die Grundstücke Werderscher Markt und Werderstr. 7 in Berlin wurden Anfang 1935 verkauft, danach besaß die AG nur noch das Grundstück Waisenhausstr. 19 in Dresden (1935 übernahm die Dresdner Bank die sächsischen Geschäfte des Bankhauses Gebr. Arnhold, dies Geschäft wurde als selbständige Abteilung “Waisenhausstraße” weitergeführt). Wenig später wurde die Gesellschaft auf ihren Großaktionär, die Dresdner Bank, verschmolzen. Los 13 Carl Funke AG. 1963 erneute Umfirmierung in Stern-Brauerei Carl Funke AG. 1969 Erwerb der Brauerei zum Schiff J. Peter Wahl GmbH in Kaufbeuren. 1998 Sitzverlegung nach Köln, umfirmiert in Dom-Brauerei AG, Spezialitäten sind DOM Kölsch und Rats Kölsch. Bis 1934 in Essen, danach in Düsseldorf börsennotiert. Seit 2008 nach Insolvenz als GmbH weitergeführt. Friedberg, Aktie Lit. C 300 Mark 1.6.1884. Gründeraktie (Auflage insgesamt 2784 verteilt auf die Litera A, B und C, R 5). VF+ Los 15 Schätzwert 150-250 € Actien-Malzfabrik Cönnern Cönnern, Actie IV. Emission 1.200 Mark 15.5.1889 (Auflage 200, R 7) EF-VF Großformatiges Papier. Originalunterschriften. Schätzwert 225-375 € Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr Essen, Prior.-St.-Actie 2.000 Mark 31.1.1896 (Auflage nur 60 Stück, R 7) VF Mit Originalunterschriften (u.a. Carl Funke). Gründung 1872. Übernommen wurden später die PhönixBrauerei GmbH in Essen (1931), die Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck (1932), die Dortmunder Stifts-Brauerei Carl Funke AG (1936). 1939 Erwerb der Aktienmehrheit bei der DomBrauerei Carl Funke AG und der Hitdorfer Brauerei AG in KölnHitdorf, gleichzeitig Umfirmierung in Essener Aktien-Brauerei Schätzwert 250-500 € Actien-Zucker-Fabrik Wetterau Nr. 14 Gegründet 1872. Die Malzfabrik hat eine überraschend interessante Baugeschichte: Einst ein mächtiges Kloster, das von Otto II. (955-983) sogar zum Reichskloster erhoben wurde, kam die Anlage 1563 an die Fürsten von Anhalt-Köthen, die die Klausurgebäude in ein Schloß umbauten. Später Witwensitz, 1871 an einen Industriellen verkauft, der das direkt am Bahnhof der wichtigen Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn liegende Gebäude zu einer Malzfabrik umbaute. 1917 kaufte die Gesellschaft die Eisengiesserei Saalhütte in Könnern, 1918 die Aktien-Malzfabrik Niemberg und erwarb 1918 sämtliche Hausgrundstücke, Fabrikanlagen und Inventar der Schlossmälzerei AG von Th. Schmidt & Co. in Nienburg (Saale). 1931/32 Umwandlung einer großen Forderung an die Bierbrauerei Gebr. Müser AG in Bochum-Langendreer in eine maßgebliche Beteiligung. Börsennotiz in Halle (Saale), seit 1934 im Freiverkehr Leipzig. Die AG wurde 1961 zwecks Abwicklung verlagert nach Hamburg, 1962 aufgelöst, 1971 im Handelsregister gelöscht. Das Werk in Könnern wurde 1948 enteignet und als VEB Malzfabrik Könnern weitergeführt, nach der Wende 1993 stillgelegt. Die Ruine, für deren Abriss sich die Stadt Könnern aktuell um Fördergelder bemüht, ist heute ein Schandfleck im Stadtzentrum, der zudem den Zugang zum historisch bedeutenden alten Klosterhof versperrt. Äußerst dekorativ mit Fabrikansicht und Eisenbahn im Hintergrund. Originalunterschriften. Gegründet 1882 mit einem Kapital von 835.200 M (eingeteilt in zusammen 2.784 Aktien Lit. A, B und C). Eingerichtet wurde die Fabrik durch das Fürstl. Stolberg. Hüttenamt in Ilsenburg (Harz). Namhafte Erweiterungen 1894 und 1910-14, wodurch die Verarbeitungskapazität auf mehr als 1 Mio. Ztr. Rüben im Jahr mehr als verdoppelt wurde. 1938 Angliederung einer Kartoffelflockenfabrik. 1944/45 wurde das Werk bei Bombenangriffen zu 60 % zerstört (Wiederaufbau 1948 abgeschlossen). Bis 1966 wurde die Verarbeitungskapazität erneut verdoppelt. 1982 - genau 100 Jahre nach der Gründung - mit der Südzucker verschmolzen, die inzwischen alle Aktien erworben hatte. Die Zuckerfabrik in Friedberg wurde danach abgerissen. Los 19 Schätzwert 300-375 € Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben Los 16 Schätzwert 50-125 € Actien-Malzfabrik Sangerhausen Sangerhausen, Aktie 1.500 Mark Mai 1922 (Auflage 1200, R 3) EF Werderscher Markt, Aquatinta von Friedrich August Calau um 1810 Gründung 1872. Die guten Dividenden von über 10 % der hochrentablen Gesellschaft fanden ein jähes Ende, als die Fabrik 1911 völlig abbrannte. Sie wurde aber wiederaufgebaut. 1952 Zusammenschluss mit der Mammut-Bräu zur Brauereiund Malzfabrik Sangerhausen, heute immer noch als Mammut Getränke GmbH existent. Alleringersleben, Aktie 1.500 Mark 31.12.1921 (Auflage nur 30 Stück, R 8), ausgestellt auf den Gutspächter Werner Bethge in Morsleben EF-VF Großes Hochformat, Originalunterschriften. Gründung 1889. Herstellung von Zucker und Sirup, Trocknung von landwirtschaftlichen Produkten sowie Herstellung von Ziegeleifabrikaten. 1922/23 Umstellung auf Weißzucker-Produktion. Die Fabrik hatte Eisenbahnanschluß an die MarienbornBeendorfer Kleinbahn. Ihr Ende war 1961 die Schließung der innerdeutschen Grenze, als der Ort nahe dem Grenzübergang Helmstedt-Marienborn im Sperrgebiet zu liegen kam. 3 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 4 Automobilen und Einführung von Fließbändern. 1928 Umwandlung der Adam Opel KG in eine Aktiengesellschaft; das für die damalige Zeit hohe Kapital von 60 (später 80) Mio. RM war ausschließlich in Aktien zu 10.000 RM eingeteilt, die an keiner Börse notiert waren. 1929 Übernahme durch General Motors. 1935 führt Opel als erster deutscher Hersteller die selbsttragende Ganzstahlkarosserie ein (“Olympia”). 1945 ist über die Hälfte der Werksanlagen zerstört, trotzdem läuft ein Jahr darauf der Automobilbau wieder an (Opel Blitz Lastwagen, Olympia). 1962 nimmt das Werk Bochum mit dem Opel Kadett die Produktion auf. 1981 Inbetriebnahme eines Motorenwerkes in Kaiserslautern. 1983 wird der 20millionste Opel gebaut. Nach der Wende Errichtung eines ganz neuen Werkes in Eisenach (wo zu DDR-Zeiten der “Wartburg” gebaut wurde). Nach vielen goldenen Jahren kämpfen die deutschen Opel-Werke, auch wegen der immensen Schwierigkeiten der Mutter General Motors, heute um ihre Existenz. Grundig, seit 1985 TA Triumph-Adler AG, später eine reine Beteiligungsholding mit dem Puppenhersteller Zapf Creation AG als bekanntester Tochter). Die immer noch börsennotierte Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG, deren Großaktionäre erst zu über 90 % die Philipp Holzmann AG und später die HBAG Real Estate AG in Hamburg (heute nach Verschmelzung AGIV Real Estate AG; 50,29 %) und der schillernde Heidelberger Immobilienunternehmer Roland Ernst (48 %) waren, wurde 1999 umbenannt in “Adler Real Estate AG”. Aus dem stillgelegten Werk auf dem fast 200.000 qm großen Areal neben dem Frankfurter Hauptbahnhof wurde ein Gewerbepark. ater, Geschäftslokale, Privatwohnungen) Leipziger Strasse 75/67 (Geschäftshaus, die Hälfte hatte Wertheim inne), Leipziger Strasse 77 und Jerusalemer Strasse 21 (Restaurant, Geschäftsräume und das Reichshallentheater) sowie Behrensstr. 53/54 (Läden, Restaurants, das Palais de danse, Pavillon Mascotte, Metropol-Cabaret). 1919 trat die Gesellschaft in Liquidation, 1923 erlosch sie. Rechtsnachfolgerin war die “Leipzigerstr. 75/76 Grundstücks-GmbH”, die die noch in Umlauf befindlichen Teilschuldv. von 1906 einlöste. Los 27 Schätzwert 600-750 € AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor München, Actie 500 Gulden 1.1.1862. Gründeraktie (Auflage geplant 3000, begeben aber nur 1271, R 8) VFHochdekorativ mit Fabrikansicht und zwei alten Produktionsgeräten in der floralen Umrandung. Mit Originalunterschriften. Eine der wichtigsten deutschen Gründeraktien. Los 20 Los 25 Schätzwert 75-150 € Adolf Döbel & Co. Mechanische Woll- und Wirkwaren Fabrik AG Actien-Zuckerfabrik Niederndodeleben Niederndodeleben, Aktie 500 RM 20.11.1929 (Auflage 900, R 5), ausgestellt auf Moritz Schmidt, Niederndodeleben EF+ Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang. Erbaut wurde die bei Magdeburg gelegene Fabrik 1872 von der Fürstl. Stolberg’schen Maschinen-Fabrik. 1943 beteiligt an der Zuckerfabrik Magdeburg AG, Magdeburg-Sudenburg. Diese nahm die Gesellschaft 1945 neben 8 weiteren Zuckerfabriken auf, 1950/51 Zusammenschluss zur VVB Zuckerraffinerie Magdeburg. Die letzte Kampagne in Niederdodeleben fand im Herbst 1956 statt. Danach diente das Betriebsgelände als Wirtschaftshof der LPG Clement Gottwald, seit 1990 Agro Bördegrün GmbH und Co. KG. Los 21 Los 23 Schätzwert 50-125 € Adler- und Hirsch-Brauerei AG Köln, Aktie 100 RM 24.7.1931 (Auflage 1415, R 4) EF Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.5.1923 (Auflage 76000, R 7) EF Gründung im März 1923. Fortführung der oHG Adolf Döbel & Co. Sehr kurzlebiges Berliner Unternehmen, bereits im Aug. 1924 Konkursverfahreneröffnung. Kapitalerhöhung zum Zwecke der Übernahme der Adler-Brauerei. Bei der Gründung im Jahr 1900 brachte die Hirschbrauerei Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal 14 Grundstücke mit aufstehenden Brauereigebäuden und alles Inventar ein. Die Brauerei hatte eine Leistungsfähigkeit von 100.000 hl im Jahr. 1918 Übernahme des Malzkontingents der Rhein. Brauerei-Gesellschaft in Cöln-Alteburg. 1931 Fusion mit der Adler-Brauerei AG und Umfirmierung in Adler- und Hirsch-Brauerei AG. Gelegentlich der Übernahme der Aktienmehrheit durch die Essener Aktien-Brauerei Carl Funke AG (die spätere Stern-Brauerei Carl Funke AG, die 1998 schließlich in Dom-Brauerei AG umfirmierte und den Sitz nach Köln verlegte) 1938/39 Umfirmierung in Dom-Brauerei Carl Funke AG. Obwohl die Mälzerei in Köln-Ehrenfeld 1943/44 total zerstört wurde, war die Dom-Brauerei schon in den 60er Jahren wieder die größte Brauerei in Köln. 1972 völlig in die Essener Stern-Brauerei eingegliedert. Gründung 1862 als AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor. Wie viele andere Textilbetriebe dieser Zeit wurde das Werk auf der grünen Wiese errichtet. Arbeitskräfte waren in der armen, sonst kaum industrialisierten Gegend leicht zu erhalten. Nach und nach entwickelte sich der Kolbermoor-Konzern zu einer der größten Textilgruppen in Deutschland, deren Blütezeit in den 20er/30er Jahren des 20. Jahrhunderts lag: In diese Zeit fällt auch der Kauf der wertvollen Töchter (Baumwollspinnerei Unterhausen, Spinnerei und Weberei Kempten, Spinnerei und Weberei Momm/Kaufbeuren und Spinnerei und Weberei Pfersee in Augsburg). Den ersten Textilkrisen noch ohne Rückgriff auf stille Reserven trotzend, wurde die vor allem auf Handstrickgarn spezialisierte Spinnerei Anfang der 80er Jahre langsam ein Sanierungsfall - was die Firmenleitung dank excellenter Erträge der viel größeren Tochtergesellschaften lange kaschierte und der Großaktionär Bayerische Vereinsbank nicht wahrhaben wollte. Die 1987 als Rettungsversuch unternommene Fusion mit der bedeutendsten Tochter zur Pfersee-Kolbermoor AG und eine komplette Betriebsumstellung wurde ein Fiasko: Der gerade erst für zig Millionen völlig neu eingerichtete und noch um eine Weberei erweiterte Betrieb in Kolbermoor mußte nach kaum mehr als einem Jahr Betriebszeit stillgelegt werden. Die BV verkaufte bald darauf ihre Aktienmehrheit an die Frankfurter Wisser-Dienstleistungsgruppe, die ein Auge auf den immens wertvollen Grundbesitz von Pfersee-Kolbermoor geworfen hatte. Außerdem konnte man noch für viel Geld die Wasserkraftwerke versilbern: Aus historischen Gründen war die Spinnerei Kolbermoor nämlich auch Energieversorgungsunternehmen für die ganze Stadt Kolbermoor, und auf die Gelegenheit hatten die Isar-Amperwerke schon lange gewartet. Heute eine reine Vermögensverwaltungs-, Immobilien- und Dienstleistungsholding. Schätzwert 200-250 € Los 26 Ada-Ada-Schuh AG Gründung 1900 als „R. & W. Nathan oHG“, AG seit 1937. In der Fabrik Leverkuser Str. 31 und Ludwigshafener Str. 59 wurden (wörtlich:) Kinder-, Backfisch- und Damenschuhe hergestellt. Börsennotiz Frankfurt. 1945 beschäftigte die Fabrik 200 Mitarbeiter und produzierte reine Gebrauchsware. Ende der 1950er galt Ada-Ada als einer der führenden Schuhhersteller Deutschlands. Das Unternehmen existierte bis 1966, anstelle des Firmengebäudes steht heute ein Wohnkomplex. Schätzwert 300-750 € Adam Opel AG Rüsselsheim, Aktie 10.000 RM 20.8.1941 (Auflage 2000, R 7) VF Mit zwei Opel-Firmenzeichen in der Umrahmung, Faksimile-Unterschrift Wilhelm von Opel als AR-Vorsitzender. Von den 250 Aktien aus dem ReichsbankSchatz waren nur 28 Stück fachgerecht zu restaurieren, der Rest weist irreparable Schäden auf. Adam Opel (1837-1895) gründete nach seinen Lehr- und Wanderjahren 1862 in Rüsselsheim eine Nähmaschinenfabrik. 1887 Beginn der Fahrradproduktion - 40 Jahre später ist Opel eine der größten Fahrradfabriken der Welt (Opel produzierte über 2,5 Mio. Fahrräder, 1937 wird die Fahrradproduktion eingestellt). 1899 wird in Rüsselsheim das erste Auto hergestellt, ein Opel PatentMotorwagen System Lutzmann mit 4 PS. 1911 wird die Fabrik durch einen Großbrand fast völlig zerstört; nach Herstellung von 1 Mio. Einheiten wird danach die Nähmaschinenproduktion nicht wieder aufgenommen. 1924 Beginn der Großserienproduktion von Schätzwert 50-150 € AG Actien-Bau-Verein Unter den Linden Frankfurt am Main-Hoechst, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage 600, R 9) EF Los 22 Schätzwert 75-150 € Berlin, 4 % Teilschuldv. Lit. B. 2.000 Mark April 1906 (Auflage 1500, R 3) EF Los 24 Schätzwert 10-50 € Gründung 1872. Die Gesellschaft besaß die Grundstücke Unter den Linden 17/18 (früher ein Hotel, dann vermietet an die Z.E.G und vermietete Läden), Behrenstr. 55/57 (Metropol-The- Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG Frankfurt a.M., Aktie 100 RM Jan. 1935 (Auflage 7640, R 2, kpl. Neudruck der 100-RM-Aktien) EF Firmensignet (stilisiertes Speichenrad mit flügelschwingendem Adler) im Unterdruck. Gegründet 1880 als Maschinen- und Velociped-Handlung von Kommerzienrat Dr.-Ing. h.c. Heinrich Kleyer, AG seit 1895. Die ab 1896 von Kleyer produzierten Schreibmaschinen waren gegenüber den bis dahin erhältlichen amerikanischen Modellen so weit verbessert, daß sie die Büros im Sturm eroberten. 1900 wurde mit dem Bau von Automobilen begonnen. Auch hier sind die Adlerwerke so erfolgreich, daß am Vorabend des 1. Weltkrieges jeder fünfte Motorwagen in Deutschland ein Adler war. In den 30er Jahren waren die Adlerwerke Pionier bei der Entwicklung strömungsgünstiger Karosserien (lange bevor es den cw-Wert gab). Noch in den 50er Jahren, als Adler groß in den Motorradbau eingestiegen war, gelangen Konstruktionen von solcher Qualität und Reife, daß sie von den Japanern noch 10 Jahre später detailgetreu kopiert wurden. 1980 Unternehmenspachtvertrag mit der Triumph Werke Nürnberg AG (die dabei in TRIUMPH-ADLER AG für Büro- und Informationstechnik umfirmierte; sie war 1896 als “Deutsche Triumph-Fahrradwerke” durch die englische Triumph Cycle Company Ltd. in Coventry gegründet worden, 1957 verkaufte die Dresdner Bank ihre Triumph-Aktienmehrheit an Max AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor: Werksansicht der Spinnerei um 1947 Los 28 Schätzwert 500-625 € AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor München, Aktie 1.000 Mark 15.2.1910 (Auflage 500, R 8) VF Hochdekorativ mit zwei Fabrikansichten; barocke Zierumrandung mit floralen Motiven. Los 29 Schätzwert 150-250 € Baumwollspinnerei Kolbermoor München/Kolbermoor, Aktie 1.000 Mark 28.12.1920 (Auflage 4000, R 8) EF-VF Äußerst dekoratives, großformatiges Stück mit zwei Vignetten, die Werksansichten von 1862 und 1910 zeigen. Fleckig. Nr. 22 4 Nr. 27 Identische Gestaltung wie voriges Los. Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 5 Nr. 31 Los 30 Schätzwert 300-400 € AG Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt Ingolstadt, Aktie 100 RM 1.3.1943 (Auflage 1300, R 9) VF+ Identische Gestaltung wie folgendes Los. Gründung 1882 zur Fortführung der Brauerei von Jakob Engl. 1899 Erwerb der Kritschenbrauerei in Ingolstadt und der Aktienbrauerei Ingolstadt. 1934/35 wurden das Anwesen “Schutterwirt” in Ingolstadt, 1935/36 ein großes Bierdepot und zwei Gastwirtschaften in Regensburg sowie der “Fränk. Hof” in Ingolstadt erworben. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die einzige Ingolstädter Weizenbierbrauerei, das Weißbräuhaus, übernommen. Das Absatzgebiet der Brauerei mit den Marken Herrnbräu und Bernadett Brunnen (Mineralwasser) umfaßt hauptsächlich den mittelbayerischen Raum. Seit 1948 in München amtlich börsennotiert. Lange Zeit war die Bayerische Landesbank Mehrheitsaktionär. 2006 dann Verkauf an Immobilien-Investoren. Das Brauereigeschäft (Herrnbräu) wurde 2003 abgespalten, die AG 2006 umbenannt in BBI Bürgerliches Brauhaus Immobilien AG. Tätigkeitsschwerpunkt ist heute neben dem Brauereigeschäft die Verwaltung eines hauptsächlich aus Einkaufsmärkten bestehenden Immobilien-Portfolios. Los 31 Schätzwert 400-500 € AG Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt Ingolstadt, Aktie 1.000 RM 1.3.1943 (Auflage 410, R 10) VF Bis dahin völlig unbekannt gewesen, nur 5 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Nr. 37 Los 32 Schätzwert 50-125 € AG der Chemischen ProduktenFabriken Pommerensdorf-Milch Stettin, Aktie 100 RM 15.11.1932 (Auflage 9400, R 5) EF Gründung 1857 als „AG der chemischen Produkten-Fabrik Pommerensdorf“. Hergestellt wurden Schwefel- und Salzsäure, Glaubersalz, Soda, Antichlor, Sulfat und Futternährsalze sowie Kunstdünger. Die Gesellschaft war an der Kleinbahn Kasekow - Pekun (Oder) beteiligt, welche an Pommerensdorf vorbeiführt. Zweigniederlassung in Wolgast. Nach der Jahrhundertwende entwikkelte sich die Produktion von Superphosphat zum Hauptgeschäft. Mit Übernahme der „Chemische Fabrik Milch AG“ in Berlin-Oranienburg im Jahr 1927 konnte für diesen Produktionszweig Ersatz für die verlorengegangene Fabrik in Posen geschaffen werden. 1936 übernahm die Gesellschaft ein größeres Aktienpaket der „Guano-Werke AG“ in Hamburg, das aber 1938 wieder abgestoßen wurde. 1941 Übernahme einer 50 %igen Beteiligung an der „Chemische Werke Lobau-Wartheland GmbH“ bei Posen, außerdem bestand schon länger eine Beteiligung an der 1913 gegründeten „Chemische Industrie AG“ in Danzig. Die Aktien waren in Stettin (bis 1934), Berlin und Frankfurt/Main börsennotiert. Großaktionäre waren bei Kriegsende die WASAG und die Metallgesellschaft. Nach 1945 Nationalisierung des Unternehmens. Ab 1994 wieder eigenständige AG polnischen Rechts, 2002 von der Lubon Management Sp. z.o.o. übernommen worden. Los 33 Natzlaff. Generalbauunternehmer war die Lokomotivfabrik Krauss aus München. 1904 Erweiterung des Unternehmens durch den Bau der Kleinbahnen Manow-Bublitz (34 km), Schwellin-Belgard (32 km) sowie 1908/09 Belgard-Rarfin (20 km). 1905 wurde die AG wie oben umbenannt, um das erweiterte Tätigkeitsgebiet zum Ausdruck zu bringen. Einschließlich der von der Kreiseisenbahn Schlawe gepachteten Strecke Natzlaff-Jatzingen-Pollnow (12 km) betrug die Betriebslänge aller Strecken nun 130 km. Außerdem betrieb die Ges. die von Köslin ausgehenden Kraftomnibuslinien nach Pollnow (37 km), Bublitz (40 km), Warnin (30 km) und Jamund (7 km). 1932 erneute Umfirmierung in “Köslin-Bublitz, Belgarder Kleinbahn AG”. Ab 1937 Betriebsführung durch die Landesbahndirektion Pommern, 1940 verlor die AG ihre Selbständigkeit und wurde Teil der Pommerschen Landesbahnen. Nach Kriegsende wurden die Strecken der Polnischen Staatsbahn PKP unterstellt, aber noch 1945 wurde das gesamte Oberbaumaterial von den Sowjets abgebaut und abtransportiert. Die PKP baute die Strecken danach in Meterspur wieder auf und nahm sie ab 1948 schrittweise wieder in Betrieb. Zugleich entstand in Köslin das dritte Bahnbetriebswerk des pommerschen Schmalspurnetzes. Wie alle anderen öffentlichen Schmalspurbahnen in Polen auch wurde auch das pommersche Netz von der PKP 2001 stillgelegt. Seit 2005 bemüht sich der “Verein der Freunde der Koszaliner Schmalspurbahn” um eine Wiederinbetriebnahme. Schätzwert 300-375 € AG Elektricitätswerke (vorm. O. L. Kummer & Co.) Dresden, Actie 1.000 Mark 28.5.1896 (Auflage 1000, R 10) VF+ Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung 1894 zur Übernahme der Kummer’schen Fabrik für Elektrotechnik, Mechanik und Maschinenbau in Niedersedlitz. Außerdem baute und betrieb die Gesellschaft die normalspurigen elektrischen Bahnen Murnau-Oberammergau und Aibling-Jenbach-Wendelstein (Eröffnung 1897), jeweils an die Kgl. Bayr. Staatsbahn anschließend. Kurz nach der Jahrhundertwende ging die AG spektakulär pleite. Als Auffanggesellschaft gründeten die Gläubigerbanken die Sachsenwerk Lichtund Kraft-AG, die sich zu einem sehr bedeutenden, elektrotechnischen Betrieb entwickelte und später Teil des AEG-Konzerns wurde. Los 36 Schätzwert 500-625 € AG „Ems“ Schätzwert 500-625 € Emden, Actie 1.000 Mark 1.6.1900 (Auflage 150, R 8) VF AG der vereinigten Kleinbahnen der Kreise Köslin-Bublitz-Belgard Originalunterschriften. Köslin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1909 (Auflage nur 28 Stück, R 8) VF Mit Originalunterschriften. Bereits seit 1859 waren die beiden hinterpommerschen Kreisstädte Belgard und Köslin untereinander sowie mit der Provinzhauptstadt Stettin durch die Strecke Stargard-Danzig der BerlinStettiner Eisenbahn-Gesellschaft verbunden. Der Nachbarkreis Bublitz dagegen erhielt erst 1896 Anschluß an die Preußische Staatsbahn, und in der Fläche mangelte es weiterhin an Eisenbahnverbindungen So gründete man 1898 die “AG Kleinbahn Köslin-Natzlaff” zum Bau der noch im gleichen Jahr eröffneten 32 km langen 750-mm-Schmalspurbahn Köslin-Manow-Viverow- Los 35 Los 34 Schätzwert 30-75 € AG Electricitäts-Werke Liegnitz, Aktie 1.000 RM Okt. 1941 (Auflage 900, R 3) EF Gründung 1898. Stromversorger für Mittelschlesien. Großaktionär (1943): Elektro-Werke AG, Berlin bzw. Viag (56,6%). 1986 verlagert nach Bad Homburg v.d.H. Gründung 1843 als Dampfschiffsgesellschaft Concordia, 1889 Umwandlung in die Actien-Gesellschaft “Ems”. Fährverbindungen Emden-Borkum, Borkum-Helgoland, Borkum-Norderney, Borkum-Delzijl, Norderney-Helgoland. 2 der 5 Personendampfer gingen im 2. Weltkrieg verloren. 1949 Neubau einer Großgarage bei der Abfahrtstelle in Emden-Außenhafen, nachdem sich der Fährverkehr nach Borkum immer mehr zum wirtschaftlichen Rückgrat der AG entwickelte. Außerdem besitzt die AG „Ems“ die „Borkumer Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG“ (heute eine GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum sowie Mehrheitsbeteiligungen an der Ostfriesische Lufttransport GmbH (22 Flugzeuge) und der Ostsee-Flug Rügen GmbH. Nr. 32 Los 37 Schätzwert 225-300 € AG “Erholung” Krefeld, Aktie 100 RM 1.1.1930 (Auflage 1600, R 9), ausgestellt auf Weihbischof Dr. Hermann Sträter, Aachen EF-VF Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 6 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Schon 1832 taucht der Name in Zusammenhang mit Statuten einer auf dem Drießenhof gegründeten Gesellschaft auf, über deren Schicksal aber so gut wie nichts bekannt ist. 1862 ist zu erfahren, dass 70 Mitglieder eines katholischen Lesevereins sich im Hantenschen Weinhaus (heute Schwambornplatz) treffen. 1874 dann kommt es zu Gründung der Aktien-Gesellschaft “Erholung” zwecks Betrieb eines Gesellschaftshauses und einer Weinkellerei nebst Groß- und Kleinvertrieb von Weinen und sonstigen Getränken. Nach der völligen Zerstörung des Gesellschaftshauses im Zweiten Weltkrieg dauerte es lange, bis man ernsthaft an einen Wiederaufbau herangehen konnte. Ende 1949 entstand auf dem Grundstück Dionysiusplatz 22 ein eingeschossiger Neubau. 1952 kam es zu einer umfangreichen Renovierung. Die Gaststätte “Am Kamin” wurde von vielen Krefeldern gern besucht und bestand bis 1968. Die 1950er und 60er Jahre ließen das Gesellschaftleben wieder aufblühen: Vorträge, Ausflüge, Tanztees, Kostümfeste, Spargelessen, Weinverkostung u.ä. standen auf dem Programm. 1982 wurde die Erholung-Weinhandlung aus dem Handelsregister gelöscht. Heute hat der Verein kein Gesellschaftshaus mehr, aber 1999 wurde noch einmal groß das 125jährige Bestehen gefeiert. Los 38 Schätzwert 100-125 € AG für Bergbau und Industrieverkehr Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1923 (Auflage 30000, R 10) VF+ Rechter Rand unegal durch Kuponabriß. Gründung 1919 als „AG für Internationalen Warenverkehr“ in Berlin-Neukölln. Beteiligungen bestanden an der „Westkohle“ Westerwalder Braunkohlenwerke AG in Hergenroth (mit Gewerkschaften Gustavshall und Wilhelmsfund) und an der Sanag-Sanitäts-AG in Berlin. Im April 1926 in Liquidation, am 7.11.1929 erloschen. Nr. 33 Nr. 36 5 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 6 Los 41 Schätzwert 50-150 € AG für chemische Industrie Gelsenkirchen, Aktie 1.000 Mark 1.6.1906 (Auflage 2000, R 3) VF Faksimile-Unterschrift des Bankiers Eltzbacher. Gründung 1872 in Köln. Zu den Gründern gehörten u.a. Friedrich Grillo, der A. Schaafhausen’sche Bankverein, Rudolph Poensgen und J.L. Eltzbacher. 1876 Sitzverlegung nach Gelsenkirchen-Schalke. Herstellung von Salzsäure, Schwefelsäure, Sulfat. 1970 wurde die Auflösung und 1976 die Fortsetzung der Gesellschaft beschlossen. Tätigkeitsgebiet ist nunmehr Erwerb und Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen, insbesondere aus der Chemie, Bio- und Genforschung, Kosmetik, Elektronik und Kommunikation. Verwaltung des eigenen Vermögens, Erwerb und Veräußerung bzw. Verpachtung von Grundstücken und Gebäuden. 1983 Sitzverlegung nach Saarlouis und 1991 nach Hameln. Bis heute börsennotierte Gesellschaft, zuletzt eher ein Objekt aller möglichen Spekulationen. Los 42 Gründung 1889 zwecks Zusammenschluß und Fortbetrieb der Firmen ”Beerdigungsanstalt und Bazar für Fuhrwesen M. Ritter” und “Centralbasar für Fuhrwesen und Beerdigungsanstalt Pietät, vorm. A. A. Ritter”, außerdem Transport von Personen, Gütern, Paketen sowie Gegenständen jeder Art. Geschäftsansässig in Leipzig, Matthäikirchhof 32. Zudem 1921 Angliederung der Fuhrwerksbetriebe von Berger & Meyer und Robert Hellmann, Leipzig. Das Geschäft mit dem Tod florierte: Selbst in der Weltwirtschaftskrise wurden Dividenden bis zu 16 % erwirtschaftet. 1934 umgewandelt in eine Kommanditgesellschaft (Beerdigungs-Anstalt und Bazar für Fuhrwesen M. Ritter KG). Los 45 Faksimile-Unterschrift des Bankiers Eltzbacher. Identische Gestaltung wie voriges Los. AG für Kunstdruck Schätzwert 50-125 € Niedersedlitz, Aktie 100 RM Aug. 1933 (Auflage 3700, R 5) UNC-EF Schätzwert 25-100 € AG für Biervertrieb Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1923 (Auflage 500, R 4) EF Die 1900 gegründete AG übernahm die Berliner Generalvertretung der Pilsener Genossenschaftsbrauerei. Über vier TöchterGmbH’s, Bierimport und Biervertrieb in Kannen und Flaschen. Als Alleinaktionär ist 1950 ein Mr. Arthur Kallman aus New York angegeben. 1953 nach Abschluß der Abwicklung gelöscht. Los 46 Schätzwert 75-125 € AG für Lithoponefabrikation Triebes, Aktie 500 RM Juli 1926 (Auflage 1600, R 8) UNC-EF Los 43 Schätzwert 200-400 € AG für Eisen-Industrie u. Brückenbau (vorm. Johann Caspar Harkort) Duisburg, Actie 400 Mark 1.6.1903 (Auflage 3750, R 8) EF-VF “Vorliegende Actie dient als Ersatz für die gleichwerthige und gleichberechtigte Actie, die am 9.7.1874 ausgestellt war und dieselbe Numerirung trug. Die alte Actie wurde vernichtet.” Los 40 Schätzwert 200-250 € AG für Chemische Erzeugnisse Berlin, Aktie Lit. A 5.000 Mark 20.9.1923 (Auflage 23260, R 8) EF-VF Sehr schöne kunstvolle Umrahmung. Gründung 1922. Erwerb der Chemischen Fabrik Sila GmbH in Oranienburg, 1923 der Seifenfabrik Ernst Helfert in Friedrichsfelde. 1925 Eröffnung des Konkursverfahrens. Mannheim, Aktie Lit. B 100 RM Aug. 1942 (Auflage 3000, R 3) EF Los 49 Gelsenkirchen, Aktie 1.000 Mark 15.4.1914 (Auflage 1000, R 5) EF-VF Gründung 1896 als AG für Kunstdruck vorm. Willner & Pick, ab 1900 AG für Kunstdruck. Erzeugung und Vertrieb photolithographischer und sonstiger auf graphischem Wege hergestellter Artikel. Erzeugt wurden: Reklamedruckarbeiten aller Art: Plakate, Affichen, Kalender, Reklamekarten, Katalogumschläge, Postkarten sowie Faltschachteln und Verkaufskästen. Los 39 Schätzwert 30-75 € AG für Seilindustrie vormals Ferdinand Wolff Schätzwert 50-150 € AG für chemische Industrie Nr. 38 Los 48 In der Familie tat sich um die Wende vom 18. zum 19. Jh. zunächst Friedrich Harkort mit einer mechanischen Werkstätte in Wetter hervor. Ein großer Teil der allerersten im Ruhrbergbau überhaupt eingesetzten Dampfmaschinen kam von ihm, und auch sonst betätigte er sich auf allen Gebieten des technischen Fortschritts. Bis zurück in das 17. Jh. reichen die Ursprünge der Eisenwaren- und Maschinenfabrik von Johann Caspar Harkort in Harkorten bei Haspe. 1846 wurde dann auf einem großen Gelände in Duisburg direkt am Rhein ein großartiges Brückenbau- und Eisenfabrikationsgeschäft errichtet, das 1872 in eine AG umgewandelt wurde. Neben Schwimmdocks, Leuchttürmen, Silos, Fördergerüsten, Kränen wurden später auch Eisenbahnwagen aller Art gefertigt. Die Rotunde zur Weltausstellung in Wien 1873 verschaffte weltweite Anerkennung, wie auch bekannte Brückenbauwerke in Krefeld, Witten-Bommern, die Rheinbrücke bei Worms und die Glienicker Brücke in Berlin. 1928 beteiligte sich die Ges. am Bau der Rheinbrücke bei Köln-Mülheim. Dennoch waren die Kapazitäten in der Weltwirtschaftskrise nur zu einem Bruchteil ausgelastet, deshalb 1931 Zahlungseinstellung und Vergleich. Die Werksanlagen wurden 1933 an die DEMAG (später Teil des MannesmannKonzerns) verkauft. Gründung 1901 als „Triebeser Farbenwerke“ zur Weiterführung einer gleichnamigen GmbH mit Werken in Triebes und Wünschendorf, 1905 Umfirmierung wie oben. Herstellung von Lithopone (das weiß deckende Pigment Zinksulfidweiß) und als Nebenprodukte Blanc-fixe und Glaubersalz. Der als Grundstoff benötigte Schwerspat wurde in einer eigenen Grube in Rothenkirchen gewonnen. Ab 1925 Interessengemeinschaft mit der Gewerkschaft Sachtleben. Nachdem die I.G. Farbenindustrie die Aktienmehrheit erworben hatte, wurde die Notiz an den Börsen Berlin und München 1926 eingestellt. 1947 enteignet und als landeseigener Betrieb fortgeführt. Berlin, Aktie Reihe A 1.000 Mark 1.8.1906 (Gründeremission, Auflage 2000, R 2) EF-VF Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Faksimile-Unterschrift Fürstenberg. Gründung 1901 durch die BHG unter Carl Fürstenberg (als BHF-Bank noch bis 1999 Großaktionär der AGIV) und die Privatbanken Rob. Warschauer & Co. (Berlin) sowie den A. Schaafhausen’schen Bankverein (Köln). Grundlegende Idee war, die im einzelnen eher unverkäuflichen Kleinbahnaktien in eine Holding einzubringen, für die man das anlagesuchende Publikum leichter interessieren konnte. Immerhin wurden ab 1892 bis zum 1. Weltkrieg ca. 300 Kleinbahnen gegründet. 1/3 davon baute die Lenz & Co. GmbH, deren Hausbank die BHG war. Nach Fusionen mit der Allg. Deutschen Eisenbahn-Ges. (1927), der Westdeutschen Eisenbahn-Ged. (1928) und der Deutschen Eisenbahn-Ges. AG (1929) gehörten 102 Bahnen mit 4.100 km Gesamtlänge über Betriebsführungsverträge zum Konzern, außerdem war die AGV Aktionärin dutzender weiterer Kleinbahnen. 1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1954 nach Frankfurt. 1973 Fusion mit der ALOKA Allgemeine Organisations- und Kapitalbeteiligungs-AG (früher: Allgemeine Lokal- und Straßenbahn AG) zur AG für Industrie und Verkehrswesen, kurz AGIV. Mit der BHF-Bank als Großaktionär jahrzehntelang eine Holding mit Beteiligungen im Maschinenbau-, Eisenbahn-, Verkehrs-, Energie- und Immobilienbereich. Ab 2000 Verkauf aller übrigen Aktivitäten und 2003 Verschmelzung mit der HBAG Real Estate AG (ehemals Kühltransit AG) zur “neuen” AGIV, danach ausschließlich im Immobiliengeschäft tätig. Ende 2004 endet die einst glorreiche Firmengeschichte mit dem Insolvenzantrag. Los 50 Schätzwert 30-75 € AG für Seilindustrie vormals Ferdinand Wolff Mannheim, Aktie Lit. A 600 RM Juni 1928 (Auflage 3800, R 3) EF-VF Wie auch das folgende Los vorher nicht bekannt gewesen. Gegründet 1890 unter Übernahme der seit 1830 bestehenden Firma Ferdinand Wolff, Mech. Hanf- und Drahtseilerei vorm. Joh. Jakob Wolff. Herstellung von Garnen und Seilen. Seit 1988 als A.A.A. AG Allgemeine Anlageverwaltung vorm. Seilwolff AG von 1890, Frankfurt a.M. Entwicklung von Industrie- und Büroimmobilien. Schätzwert 500-625 € AG für Verwertung von Kartoffelfabrikaten Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.8.1918 (Auflage 500, R 11) VF Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Gründung 1912 zwecks Übernahme und Fortführung der Geschäftsbetriebe der “Verwertungsstelle für Kartoffelfabrikate mbH” in Berlin und der “Fabriken für Kartoffelfabrikate Frankfurt a.O. und Wronke GmbH i.L.”. Herstellung und Verwertung von Kartoffelmehl, Stärke, Sirup, Bonbonzucker, Dextrin und anderen Kartoffelfabrikaten. Fabriken zuletzt in Frankfurt a.O., Zörbig und Rosenig, während die Fabriken in Wronke, Bronislaw und Birnbaum als Folge des 1. Weltkrieges 1919/20 an eine zu diesem Zweck neu gegründete poln. AG abgegeben werden mussten. Ab 1921 in Berlin börsennotiert. Ende 1925 nach erheblichen Verlusten in Liquidation gegangen. Los 51 Los 47 Schätzwert 25-100 € AG für Verkehrswesen Schätzwert 200-250 € AG für Zellstoff- und Papierfabrikation Memel Memel, Aktie 1.000 RM 1.5.1941 (Auflage 6000, R 8) EF Gründung Dez. 1919. Hervorgegangen aus der 1898 gegründeten Cellulosefabrik Memel AG, die 1905 mit der AG für Maschinenpapier- (Zellstoff-) Fabrikation zur Aschaffenburger Zellstoffwerke AG fusionierte. Aufgrund des Versailler Vertrages, der die Abtrennung des Memelgebietes von Deutschland zur Folge hatte, wurde das Memeler Werk 1919/20 wieder in eine selbständige AG umgewandelt. Los 52 Schätzwert 200-400 € AG für Zink-Industrie vormals Wilhelm Grillo Oberhausen (Rhld.), Namens-Actie 1.000 Mark 1.1.1894. Gründeraktie (Auflage 2000, R 5) EF-VF Los 44 Originalunterschrift Julius und August Grillo, rükkseitig bei der Übertragung 1896 nochmals von Julius Grillo. Schätzwert 200-250 € AG für Fuhrwesen Leipzig, Aktie 5.000 Mark 1.4.1923 (Auflage 400, R 8) EF-VF Großes Querformat, hübsche Rosetten-Umrahmung. Aktien dieser kuriosen Ges. waren zuvor völlig unbekannt. Nr. 41 6 Nr. 48 Schon vor Umwandlung in eine AG (1893/94) wurden seit 1848 Werke in Oberhausen (Zinkwalzwerk, Zinkweissfabrik) und Duisburg-Hamborn (Zinkhütte, Schwefelsäurefabrik) betrieben. Noch heute als Grillo-Werke mit Sitz in Duisburg bestehende AG mit Werken in Hamborn, Goslar und Voerde. Die Aktionärsfamilie ist vor allem durch Erfolge in der Dressur-Reiterei bekannt. Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 7 kurz “AG Johannes Jeserich”. Straßen- und Straßendeckenbau (Niederlassungen in Berlin-Charlottenburg, Königsberg i.Pr., Breslau, Stettin und Posen), Herstellung von Rostschutz- und Anstrichfarben, Dichtungsmitteln und Dachpappen (Werk HH-Eidelstedt, Ottensener Str. 2-4) sowie von Nähr-, Stärkungs- und Entfettungsmitteln, insbesondere Kindernährzucker in der Nährmittelfabrik München GmbH, Berlin-Spandau. 1951 Auflösungsbeschluß, 1952 Vergleich, 1956 Fortsetzungsbeschluß. Sitzverlegungen 1959 nach Hamburg und 1975 nach Köln. Ebenfalls 1975 Produktionseinstellung, fortan nur noch Verwaltung des Fabrikareals in Hamburg sowie von Gewerbeimmobilien in Köln, Berlin und Wuppertal. Seit 1990 fokussierte sich die immer noch börsennotierte Jeserich AG auf Logistikimmobilien und Gewerbeparks. Nach größeren Mietausfällen 2004 insolvent geworden. Los 58 Schätzwert 400-500 € AG Neptun Schiffswerft und Maschinenfabrik Rostock, Aktie 20 RM 31.8.1927 (Auflage 1250, R 8) EF+ Zuvor völlig unbekannt gewesene Emission dieser bedeutenden Werft. Kpl. Kuponbogen anhängend. Gegründet bereits 1850 als “Maschinenbauanstalt und Schiffswerft, 1890 Umwandlung in eine AG. Schon 1851 lief auf der Werft am linken Ufer der Warnow unmittelbar am Westende der Stadt Rostock mit der “Erbgroßherzog Friedrich Franz” das erste Schiff vom Stapel, einer von zwei Schraubendampfern für den Linienverkehr zwischen Rostock und St. Petersburg. Bis zur Wende lieferte die Neptunwerft über 1500 Schiffe ab, die Beschäftigtenzahl lag zeitweise über 2000. Nach 1990 konzentrierte sich die nun zur Meyer Neptun Gruppe gehörende Werft auf Reparatur und Modernisierung von Schiffen. Seit 2001 verlassen auch wieder Neubauten die Werft, die sich jetzt vor allem auf Flusskreuzfahrtschiffe spezialisiert hat. Los 53 Nr. 50 Schätzwert 300-375 € AG für Zink-Industrie vormals Wilhelm Grillo Oberhausen (Rhld.), Namensaktie 1.000 Mark 1.7.1913 (Auflage 2000, R 8, zur Verbriefung zweier bereits aus 1905 resp. 1908 datierenden Kapitalerhöhungen), ausgestellt auf Frau Ww. Julius Reinhard, Forsthaus Morp b. Erkrath EF Das allerletzte noch verfügbare der 13 Stücke aus dem Reichsbankschatz. Nr. 58 Kompressionskältemaschine und gründete 1879 die „Gesellschaft für Linde’s Eismaschinen“, die heutige Linde AG. 1895 gelang es ihm, Luft in kontinuierlichem Betrieb zu verflüssigen, woraus die weitere bedeutende Sparte „Technische Gase“ seiner Firma entstand. Ein wichtiger Industrie-Autograph. Gründung 1890 in Berlin, dann 1895-1909 in München ansässig, 1909 Sitzverlegung nach Hamburg. An der Gründung war Dr. Carl von Linde maßgeblich beteiligt. Die Gesellschaft besaß zunächst Kühlhäuser und Eisfabriken in Hamburg und Berlin, heute ist sie der größte deutsche Kühlhausbetreiber und Marktführer im Bereich der Tiefkühllogistik. Neben der Zentrale im Norden von München gibt es heute 26 MUK-Niederlassungen. Los 55 Schätzwert 25-125 € AG Gesellschaft für Markt- & Kühlhallen Hamburg, Aktie 1.000 Mark 15.11.1921 (Auflage 6000, R 9) EF-VF Ebenfalls miit Originalunterschriften, für den Aufsichtsrat: Prof. Dr. Carl von Linde. Ostufer der Lausitzer Neisse, aber stadtrechtlich zu Görlitz gehörend, heute Piensk) die erste von später insgesamt 8 Glashütten an, begünstigt durch die nahe gelegenen Rohstoffvorkommen (Sand aus der Görlitzer Heide und reichlich Braunkohle). Die Einwohnerzahl des einstigen Bauerndorfes Penzig verzehnfachte sich dadurch bis zur Jahrhundertwende auf ca. 7.000. Die größte Penziger Glashütte war die 1887 gegründete und 1896 in eine AG umgewandelte “Adlerhütte”, mit 1200 Beschäftigten genauso gross wie Osram im benachbarten Weißwasser. Sie stellte zunächst Medizingläser her, ab 1900 auch Hohl-, Press- und Schleifglas. Eine besondere Spezialität waren Konservengläser, von denen riesige Mengen die Fabrik verließen (der Schlüssel zum späteren Interesse der Fa. Weck). Börsennotiz in Berlin und Breslau, Großaktionär waren die von Poncet Glashüttenwerke AG, Friedrichshain N.L. Beteiligt an der Deutschen Luxor Prismen Ges. mbH, Berlin-Weisensee und der Adler Glashüttenwerke Verkaufsgesellschaft in Oeflingen (Baden). 1944 wurde in der Adlerhütte der erste Tonfilm über die Glasherstellung gedreht (der heute im Hessischen Glasmuseum in Immenhausen bei Kassel aufbewahrt wird). Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde Penzig weitgehend zerstört. Nach Vertreibung der deutschen Bewohner bauten die Polen drei der zerstörten Glashütten wieder auf. Piensk wurde erneut ein bedeutender Standort der Glasproduktion. Die AG selbst, ihres Werkes in Penzig verlustig gegangen, verlegte 1949 ihren Sitz nach Fürstenhagen bei Kassel. 1951 Umwandlung in GmbH. 1958 in der Fa. J. Weck u. Co. KG aufgegangen, die mit ihren Einmachgläsern (“Einwecken”) eine heute verloren gegangene Haushaltstradition mit ihrem Namen prägte. Los 59 Schätzwert 225-375 € AG Norddeutsche Steingutfabrik Grohn bei Vegesack, Actie 1.000 Mark 1.10.1903 (Auflage 134, R 7) VF Gründung 1869 in Lesum. Auf dem 120.000 qm großen Werksgelände zwischen dem Bahnhof Grohn-Vegesack und der Lesummündung werden glasierte Wand- und Bodenfliesen hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr. 1920 Übernahme der benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG in Farge und Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen, Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines der erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche. Los 54 Schätzwert 50-175 € AG Gesellschaft für Markt- & Kühlhallen Los 56 Schätzwert 10-50 € AG Glashüttenwerke „Adlerhütten“ München, Aktie 1.000 Mark 27.7.1900 (Auflage 1000, R 4) VF Penzig bei Görlitz, Aktie 1.000 Mark Mai 1920 (Auflage 1750, R 2) VF Für den Aufsichtsrat unterschrieb die Aktie original der seinerzeitige Vorsitzende Dr. Carl von Linde (*1842 in Berndorf/Oberfranken, +1934 in München). Linde entwickelte 1873-76 die Ammoniak- Großformatig, schöne Umrahmung im Historismus-Stil. Nach Inbetriebnahme der Eisenbahn Kohlfurt-Görlitz im Jahr 1846 siedelte sich 1858 in Penzig (13 km nördlich von Görlitz am Los 57 Schätzwert 30-75 € AG Johannes Jeserich Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 RM Okt. 1936 (Auflage 600, R 4, kpl. AktienNeudruck) EF Gründung 1862, Umwandlung 1888 in die “AG für Asphaltierung und Dachbedeckung vorm. Johannes Jeserich”, seit 1913 Los 60 Schätzwert 30-75 € AG Osthavelländische Kreisbahnen Nauen, Aktie 500 RM 1.4.1924 (Auflage 3800, R 5) EF Gründung 1892. Strecken Nauen-Röthehof-Ketzin (16 km), Nauen-Bötzow-Velten (26 km) und Bötzow-Spandau West (17 km). Die Gesellschaft wurde 1946 von der Sowjetischen Besatzungsmacht enteignet und die Bahnen zunächst den Landesbahnen Brandenburg, dann der Deutschen Reichsbahn unterstellt. Die Personenzüge von Nauen nach Ketzin fuhren bis zum 22.5.1963. Der Güterverkehr auf diesem Abschnitt wurde am 15.9.1997 zwischen der Mülldeponie Ketzin und Ketzin eingestellt, am 1.7.2000 zwischen dem Anschluß Mosolf und der Mülldeponie. Los 61 Schätzwert 50-100 € AG Paulanerbräu Salvatorbrauerei und Thomasbräu München, Aktie 100 RM Febr. 1942 (Auflage 4000, R 5) EF Nr. 51 Nr. 52 Gegründet 1651 als Klosterbrauerei der Paulanermönche, seit 1813 in Privatbesitz, 1886 übernahm die Gebr. Schmederer 7 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 8 Actienbrauerei (umfirmiert 1899 in AG Paulanerbäru (zum Salvatorkeller) und 1907 in AG Paulanerbräu Salvatorbrauerei). 1928 Umfirmierung wie oben anläßlich der Fusion mit dem Thomasbräu. Mitte der 20er Jahre wurden außerdem Mehrheitsbeteiligungen an der Hofbrauhaus Coburg AG, der Auerbräu AG in Rosenheim und der Waitzingerbräu AG Miesbach erworben. 1999 Umfirmierung in Bayerische BrauHolding AG (Großaktionär: Schörghuber), zur Gruppe gehören jetzt u.a. auch die Kulmbacher Brauerei AG (EKU, Mönchshof) und die Hacker-Pschorr-Bräu. Los 62 Schätzwert 400-500 € AG Paulshöhe, Edelpilzkulturen und Konservenfabrik Schwerin, Aktie 5.000 Mark 1.11.1923 (Auflage 2200, nach Kapitalherabsetzung 1926 nur noch 220, R 11) VF Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt, nur 2 Stücke wurden im Reichsbankschatz gefunden, dies ist das allerletzte noch verfügbare. Gegründet 1921 zwecks Betrieb von Edelpilzzuchten, Konservierung dieser Edelpilze und sonstiger Lebensmittel sowie Handel mit Edelpilzen, Edelpilzkonserven und Konserven aller Art. Nach der Goldmark-Umstellung 1924 im Verhältnis 50:1 erzwangen hohe Bewertungsverluste 1926 einen weiteren Kapitalschnitt 10:1, gegen den aber Anfechtungsklage erhoben wurde. 1928 wurde die Auflösung der AG beschlossen - die einzige deutsche Aktiengesellschaft, die sich je mit Edelpilzen beschäftigt hatte. Nr. 65 Los 64 Los 63 Schätzwert 500-625 € AG Porzellanfabrik Weiden Gebrüder Bauscher Weiden, Aktie 1.000 Mark 1.4.1911. Gründeraktie (Auflage 3000, R 8) EF Aktien dieser bis heute bedeutenden Porzellanfabrik waren bislang völlig unbekannt! 1881 begannen die Brüder August und Conrad Bauscher in Weiden in Bahnhofsnähe mit 70 Mitarbeitern mit der Porzellanherstellung. Von Anfang an spezialisierten sie sich dabei auf robuste, funktionelle und langlebige Erzeugnisse für das Hotelund Gaststättengewerbe. Ab 1887 werden alle Schiffe des Norddeutschen Lloyd mit Bauscher-Porzellan ausgestatten. Bereits 1895 eröffnete Bauscher seine erste Filiale in New York, 1900 zwei weitere in London und Luzern (heute exportiert Bauscher die Hälfte seiner Gesamtproduktion in über 120 Länder). Das zunächst als Einzelfirma, dann als oHG betriebene Unternehmen wurde 1907 in eine GmbH und 1911 in eine AG umgewandelt. Ebenfalls 1911 Gründung einer PorzellanKunstmanufaktur und (bis 1920) Aufnahme der Produktion von Telegraphenglocken und Isolatoren. Die Firmengründer sterben 1910 (Conrad) bzw. 1917 (August), die AG-Mehrheit landet dann beim Strupp-Konzern, Meiningen (zurückgehend auf das 1742 gegründete Bankhaus B. M. Strupp, ab 1905 Bank für Thüringen). Über 1.200 Beschäftigte fertigen nun für illustre Kunden wie “Auerbachs Keller” in Leipzig und das “Waldorf Astoria” in New York. Bausch steht für 98 % aller HotelporzellanEinfuhren in die USA (u.a. auch an die acht größten Eisenbahngesellschaften). Nach Zerfall des Strupp-Konzerns 1927 per Fusion Zusammenschluß mit der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther, Selb (heute BHS tabletop, innerhalb der Firma wird Bauscher bis heute als eigenständige Spezialmarke für Hotel- und Gastronomie-Porzellan geführt). Das 1959 auf den Markt gebrachte System B1100, tauglich für die modernen Formen der Betriebs- und Systemverpflegung, wird das meistgekaufte Geschirrsystem der Welt. Auf der anderen Seite stattet auch Maitre Bocuse 1963 sein Restaurant mit BauscherGeschirr aus. 2008/09 werden auf einen Schlag AIDA Cruises, TUI-Cruises (Mein Schiff) und Costa Crociere als Kunden gewonnen. Schätzwert 400-500 € AG Porzellanfabrik Weiden Gebrüder Bauscher Weiden, Aktie 1.000 Mark 15.4.1922 (Auflage 5000, R 9) EF-VF Identische Gestaltung wie voriges Los. Von nur 8 im Reichsbankschatz gefundenen Stücken das letzte noch verfügbare Exemplar! Nr. 75 Los 65 Schätzwert 800-1000 € Los 66 Schätzwert 225-300 € AG Reederei “Norden-Frisia” AG Reederei Norden-Frisia Norderney, Namensaktie 200 Mark 1.12.1917 (Auflage 360, R 9) VF Norderney, Aktie 100 Goldmark Juni 1933 (R 8) EF- 1871 Gründung der Dampfschiffs-Reederei “Norden” als Partenreederei, 1872 Eröffnung des Sommerverkehrs auf der Linie Norddeich-Norderney, ab 1888 auch fahrplanmäßige Verbindung Norddeich-Juist. Die Hotels “Fährhaus” und “Norddeich” in Norddeich gehörten ebenfalls der Reederei. 1898 Bau einer Pferdeeisenbahn zwischen der Juister Landungsbrücke und dem Inselbahnhof, 1899 wird die Bahn motorisiert. 1906 erscheint mit der Dampfschiffs-Reederei “Frisia” ein Konkurrent auf der Linie Norddeich-Norderney, 1917 fusionieren beide Linien zur “AG Reederei Norden-Frisia”, nachdem die Reederei “Norden” 1910 in eine AG umgewandelt worden war. 1920 Fusion mit der AG Reederei “Juist”, die erst 1908 aus der Reederei “Norden” ausgegliedert worden war. 1931 Inbetriebnahme der ersten Großgarage in Norddeich. 1969 Gründung der FRISIA Luftverkehr GmbH für Flüge zwischen dem Festland und den Nordseeinseln. Für die Zeit unübliches großes Hochformat! Los 67 Schätzwert 300-375 € AG Thonwerke Kandern AG Porzellanfabrik Weiden Gebrüder Bauscher Werbeanzeige um 1906 für das feuerfeste Koch- und Backporzellan "Luzifer" Nr. 66 Kandern, Actie 1.000 Mark 10.2.1889. Gründeraktie (Auflage 238, R 8), ausgestellt auf Herrn L. Ganter, Freiburg VF+ Umrahmung im Historismus-Stil. Gründung 1889, hervorgegangen aus der schon seit 1837 im badischen Kandern bestehenden Firma Wolman, Dewitz & Co. In zwei Werken in Kandern mit rd. 150 Mann Belegschaft wurden in drei Brennöfen Dachziegel aller Art und Backsteine hergestellt. Großaktionär war mit zuletzt über 80 % die Badische Bank, Karlsruhe. 1954 Umwandlung in die Tonwerke Kandern Georg Gott GmbH. 1998 schließlich wurde der Betrieb stillgelegt. Los 68 Schätzwert 500-625 € AG vorm. H. Gladenbeck & Sohn Bildgießerei Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.12.1908 (Auflage 350, R 10) VFEinzelstück aus dem Reichsbankschatz. Nr. 62 8 Nr. 63 Gründung 1888 unter Übernahme der Bildgießerei H. Gladenbeck & Sohn in Friedrichshagen und deren Bronce- und Zinkgußwarenfabrik sowie des Geschäfts der Firma Alfred Gladenbeck in Berlin. Herstellung von Denkmälern, monumentalen Guss- und Treibarbeiten für Bauten und von Plastiken aus Bronze und Marmor. 1926 Eröffnung des Konkursverfahrens, 1932 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 9 Nr. 68 von Amts wegen gelöscht. Aus der Bronzegießerei Gladenbecks stammen zahlreiche bedeutende Standbilder und Denkmale, so das von Christian Daniel Rauch entworfene Denkmal des Immanuel Kant für Königsberg oder die Viktoria der Berliner Siegessäule nach dem Entwurf von Friedrich Drake. Nr. 81 Los 72 Schätzwert 100-125 € Klausurgebäude in ein Schloß umbauten. Später Witwensitz, 1871 an einen Industriellen verkauft, der das direkt am Bahnhof der wichtigen Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn liegende Gebäude zu einer Malzfabrik umbaute. 1917 kaufte die Gesellschaft die Eisengiesserei Saalhütte in Könnern, 1918 die Aktien-Malzfabrik Niemberg und erwarb 1918 sämtliche Hausgrundstücke, Fabrikanlagen und Inventar der Schlossmälzerei AG von Th. Schmidt & Co. in Nienburg (Saale). 1931/32 Umwandlung einer großen Forderung an die Bierbrauerei Gebr. Müser AG in Bochum-Langendreer in eine maßgebliche Beteiligung. Börsennotiz in Halle (Saale), seit 1934 im Freiverkehr Leipzig. Die AG wurde 1961 zwecks Abwicklung verlagert nach Hamburg, 1962 aufgelöst, 1971 im Handelsregister gelöscht. Das Werk in Könnern wurde 1948 enteignet und als VEB Malzfabrik Könnern weitergeführt, nach der Wende 1993 stillgelegt. Die Ruine, für deren Abriss sich die Stadt Könnern aktuell um Fördergelder bemüht, ist heute ein Schandfleck im Stadtzentrum, der zudem den Zugang zum historisch bedeutenden alten Klosterhof versperrt. Ahrtalbank AG Ahrweiler, Aktie 100 Goldmark Jan. 1924 (Auflage 1350, R 7) VFGegründet 1871 als Ahrweiler Credit-Verein eGmbH, Ende 1923 Umwandlung in eine AG. Filialen in Altenahr, Mayschoß, Rech, Dernau, Holzweiler und Bad Neuenahr. 1972 Fusion zur Volksbank Bad Neuenahr-Ahrweiler eGmbH. Los 69 Schätzwert 50-100 € AG vorm. H. Gladenbeck & Sohn Bildgießerei Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1922 (Auflage 7500, R 6) EF-VF Los 73 Schätzwert 50-100 € Aktien Brauerei in Staab Staab, Aktie 400 RM Juni 1941 (Auflage 3025, R 4) UNC-EF Gründung 1872. Hinzuerworben wurden die Brauerei Chotieschau (1904), die Bürgerliche Brauerei in Staab (1912), die Hohenzollersche Brauerei in Deschenitz (1925) sowie die Schloßbrauerei in Wilkischen und die Schloßbrauerei in Kladrau (1928). Kurz vor Kriegsende wurden in Staab rd. 43.000 hl und in Deschenitz gerade einmal 5.500 hl Bier im Jahr gebraut. Los 70 Los 76 Schätzwert 225-300 € Aktien-Brauerei Feldschlösschen Minden, Aktie Lit. C 1.000 RM 4.4.1927 (Auflage 400, R 9) VFFür die Zeit ganz ungewöhnliches großes Hochformat, schöne Umrahmung im Historismus-Stil. Stockfleckig. Schätzwert 30-75 € AG Wilh. Kramer & Co. Schlesische Granitwerke Los 79 Jauer Bez. Liegnitz, Aktie 100 RM Aug. 1933 (Auflage 1950, R 3) EF Schätzwert 125-200 € Aktien-Ziegelei Langensalza AG Langensalza, Aktie 5.000 Mark 4.6.1923 (Auflage nur 100 Stück, R 7) EF- Gegründet 1923 als Schlesische Granitwerke AG, 1933 umbenannt wie oben. Gewinnung von Granit-Straßenbaumaterialien. Umgestellt auf 500 Goldmark. Sehr dekorative Umrahmung im Historismus-Stil. Los 74 Schätzwert 25-100 € Aktien-Brauerei Cöthen AG Köthen, Aktie 100 RM 27.7.1928 (Auflage 4000, R 4) EF Los 71 Schätzwert 10-50 € AG Zuckerfabrik Haynau Haynau, Aktie 100 RM 1.1.1928 (Auflage 6600, R 2) EF Gründung 1882. Neben der Zuckerfabrik bestimmte das Leben im niederschlesischen Haynau übrigens als zweiter wichtiger Arbeitgeber der Stadt die größte deutsche Raubtierfallenfabrik. Mehrheitsaktionär der in Breslau börsennotierten AG war die Süddeutsche Zucker AG in Mannheim. Nach dem Ende des Kommunismus in Polen ist die Südzucker heute in Schlesien wieder ähnlich stark engagiert wie damals schon einmal. Gründung 1861, AG 1883 (ABC). In der Brauerei in der Stiftstr. 7 wurden untergärige Biere (Cöthener Pilsener und Cöthener Meisterbräu), obergäriges Cöthener Malzbier, alkoholfreie Getränke, Eis und Futtermittel produziert. Großaktionär war die Engelhardt-Brauerei AG, Berlin. 2003 zog die Köthener Brauerei GmbH, die im Jahr 1992 aus der ehemaligen Brauerei Köthen entstand, aus den historischen Gemäuern um, in ein modernes, neu gebautes Logistikzentrum. Neben dem Köthener und dem Hubertus Sortiment vertreibt die Köthener Brauerei auch das neue Köthener Brauhaus Premium Pils. Los 75 Schätzwert 400-500 € Aktien-Brauerei Feldschlösschen Minden, Aktie Lit. A 1.000 Mark 5.6.1922 (Auflage 1500, R 9) EFNur 3 Stück waren im Reichsbankschaft gefunden worden, dies ist jetzt das letzte noch verfügbare. Nr. 72 1865 Gründung der Brauerei Brettholz & Denkmann. AG seit 1888. 1918 Ankauf der Mindener Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb des Braukontingents der Kronenbrauerei Bückeburg. 1924 Ankauf der Städt. Brauerei Hempel & Co. in Stadthagen. Neben verschiedenen Wirtschaftsanwesen gehörte der Gesellschaft auch die Tonhalle in Minden. Die Aktien notierten seit 1890 bei äußerst sporadischen Umsätzen an der Börse Hannover, später im ungeregelten Freiverkehr Düsseldorf. Großaktionär war zuletzt mit über 98 % die Berliner Schultheiss-Brauerei AG. 1978 auf die Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei AG (1988 umbenannt in Brau und Brunnen AG, seit 2004 Teil der Radeberger Gruppe) verschmolzen. Los 77 Schätzwert 75-150 € Aktien-Färberei Münchberg vorm. Knab & Linhardt Über ein halbes Jahrhundert lang backte der Betrieb im Tal der Unstrut (knapp 30 km nordwestlich von Erfurt) tagein, tagaus nichts als Ziegel. Besonderen Ehrgeiz kann der Chronist dem Vorstand Kurt Petersilie nicht bescheinigen: 100.000 Mark Jahresumsatz durfte man schon als Spitzenwert betrachten. Meist reichte es dennoch zu einer Dividende. Nach 1945 dann enteignet. Münchberg, VZ-Aktie 1.000 Mark 22.12.1920 (Auflage 500, R 7) EF Das 1868 gegründete Stammwerk der Fa. Knab & Linhardt lag im Stadtkern von Münchberg auf einem über 50.000 m◊ großen Grundstück zwischen der Bahnstrecke Bamberg-Hof und der Pulschnitz. Es war eine der größten Garnfärbereien Deutschlands. 1889 Umwandlung in eine AG. 1925 Erwerb der Färberei Alb. Römer GmbH in Opladen, die 1937 als Zweigwerk Leichlingen eingegliedert wurde. 1930 wurde das Stammwerk von der seit alters her betriebenen Türkischrot-Garnfärberei auf das rationellere Naphtol- und Indanthren-Färben umgestellt. Gleichzeitig Einrichtung einer Zwirnerei, Effektzwirnerei und Spulerei, so daß die Garne webfertig an die Webereien geliefert werden konnten (u.a. die ebenfalls in Münchberg ansässige Mech. Buntweberei J. Sim Fleißner AG). Als Ersatz für die östlich der Zonengrenze ausgefallenen Abnehmer 1947 Einrichtung einer Stückfärberei und Appretur. Großaktionär war jahrzehntelang die Bayerische Vereinsbank. 1962 übernahmen die Faserwerke Hüls in Marl die Aktienmehrheit, die 1973 an die Spinnerei Forchheim weiterging. Mit dieser 1977 fusioniert und deshalb ebenso wie sie 1999 im Konkurs untergegangen. Los 80 Los 78 Schätzwert 50-125 € Aktien-Malzfabrik Könnern Könnern, Aktie 1.200 Mark 14.12.1921 (Auflage 940, R 4) EF Originalunterschriften. Gegründet 1872. Die Malzfabrik hat eine überraschend interessante Baugeschichte: Einst ein mächtiges Kloster, das von Otto II. (955-983) sogar zum Reichskloster erhoben wurde, kam die Anlage 1563 an die Fürsten von Anhalt-Köthen, die die Schätzwert 75-175 € Aktienbierbrauerei Wittenberg AG Wittenberg, Namens-VZ-Aktie 1.000 Mark 29.12.1922 (Auflage 750, R 3) EF Gründung 1902 als Nachfolgegesellschaft der 1875 gegründeten Dominialbrauerei Rothemark, Gustav Kehl. Produktion untergäriger Lagerbiere sowie obergäriges Malz- und Weißbier, Eis und alkoholfreie Getränke. Firma nicht verlagert, aber enteignet, als VEB Brauerei Rothemark weitergeführt. 1959 geschlossen. 9 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 10 Los 81 moderne progressive Stücke z.B. von Gerhart Hauptmann und Maxim Gorki wie auch Volkstümliches. Premierenfeiern fanden oft in der benachbarten Vila Eschebach statt. In der Zeit wirkten bekannte Schauspieler und Künstler wie z.B. Sarah Bernhardt und Heinrich George am Albert-Theater, das 1921 umbenannt wurde in “Neustädter Schauspielhaus”. Ab 1936 wurde es durch die Stadt Dresden verwaltet, im Programm den Zeitströmungen gleichgeschaltet und hieß zuletzt “Theater des Volkes”. Beim großen Luftangriff auf Dresden am 13.2.1945 brannte das Theater aus. Obwohl die Außenmauern gut erhalten geblieben waren und die Dresdner Theaterkünstler eine Wiederherstellung befürworteten wurden Bühnenhaus und Zuschauerraum im Sept. 1950 von der Stadt Dresden abgebrochen. Schätzwert 400-500 € Aktienbrauerei Dormagen vorm. Becker & Cie. Dormagen, Aktie 1.000 Mark 20.11.1898. Gründeraktie (Auflage 1000, R 8) VF Zwei kleinere Rostflecken. Bei ihrer Gründung 1898 übernahm die AG für 900.000 M die Brauerei von Becker & Co. im rheinländischen Dormagen. 1922 erwarb die Dortmunder Actien-Brauerei die Aktienmehrheit. 1967 Verkauf des Betriebes an die Fa. Harzheim aus Köln, fortan hieß die Marke nicht mehr ABD-Kölsch, sondern KessKölsch. 1979 abermaliger Namenswechsel, die Braustätte in Dormagen hieß nun “Brauhaus zur Garde”. 1998 waren noch 35 Mitarbeiter tätig. Bald darauf wurde die Produktion eingestellt, die Brauerei abgerissen. gebläse für alle Zweige der Industrie, Formmaschinen, Kupolöfen, Misch- und Mahlmühlen, Begichtungsanlagen, Aufzüge, Hebezeuge, Schmelzöfen, Zerkleinerungsmaschinen, Wasserfilter. Ab 1998 mehrfacher Besitzerwechsel, zuletzt, 2004 an die Wheelabrator mit Sitz in Köln. Die letzten Produktionsstandorte der vormaligen Alfred Gutmann Ges. für Maschinenbau GmbH wurden 2006 geschlossen. net. Die Zuckerschwemme Ende der 1880er Jahre machte auch der Actienzuckerfabrik Trendelbusch zu schaffen. Rationalisierungsmaßnahmen waren die Folge. 1901/02 wurden wieder Rekordverarbeitungen gemeldet. Die Zeit der Inflation allerdings führte zu einer Verschuldung der Landwirtschaft allgemein, die Zuckerfabrik musste nach 67jähriger Tätigkeit ihre Produktion einstellen. Los 85 Schätzwert 1000-1250 € Albert-Theater-AG Dresden, Aktie 1.000 Mark 30.12.1911. Gründeraktie (Auflage 800, R 9) VF Nur 6 Stück dieses bis dahin ganz unbekannten Titels lagen im Reichsbankschatz. Fehlstellen fachgerecht restauriert. Los 82 Schätzwert 125-250 € Aktienbrauerei Greussen Greussen i.Th., Aktie 1.000 Mark 5.8.1907 (Auflage 150, R 5) VF+ Die 1883 gegründete AG übernahm die schon seit 1847 betriebene Brauerei der Gebr. Stöckius. Neben Erzeugung von oberund untergärigen Bieren auch Betrieb einer Mineralwasserfabrik. Letzter Großaktionär: Riebeck-Brauerei, Leipzig. 1952 VEB Brauerei Greußen, 1974 VEB Getränkekombinat Erfurt Werk Brauerei Greußen. Ab 1990 privatisiert als Brauerei Greußen. Das Albert-Theater am Albertplatz, benannt nach dem sächischen König Albert, gehörte neben dem Residenztheater und der Semperoper zu den repräsentativen Bauten des alten Dresden. Auf einem von der Stadt Dresden unentgeltlich zur Verfügung gestellten Grundstück wurde es erbaut 1871-73 von Bernhard Schreiber im frühen Neorenaissance-Stil der Semper-NicolaiSchule für eine Aktiengesellschaft Neustädter Bürger und am 20.9.1873 mit Goethes “Iphigenie auf Tauris” eröffnet. Bis 1910 (in dem Jahr wurde das Schauspielhaus Dresden an der Ostraallee eröffnet) war das Albert-Theater an den königlichen Hof verpachtet. Dann ging es an eine 1911 neu gegründete AG über, die das Theater modernisieren und umbauen ließ. 1913 wurde das Albert-Theater wieder eröffnet. Es spielte nun sowohl Los 86 Schätzwert 10-50 € Alexanderwerk A. von der Nahmer AG Remscheid, Aktie 1.000 RM Aug. 1937 (Auflage 3500, R 2, kpl. Aktien-Neudruck) EF-VF Gründung 1885 als GmbH, AG seit 1899. Hergestellt wurden mit bis zu 2.000 Beschäftigten Haushaltsmaschinen, Küchenmaschinen, Großküchen, Fleischverarbeitungs- und Aufschnittschneidemaschinen. 1917/18 Übernahme der Schneidemaschinenfabrik Graff &Stein GmbH in Witten a.d.Ruhr und Weiterführung als Zweigwerk. 1926 Einführung der Fließbandproduktion. Ab 1927 Zusammenarbeit mit Siemens-Schuckert bei elektrischen Haushaltsmaschinen. 1931 Fusion mit der Ernst Alb. Steffens GmbH in Burg a.d.Wupper, 1941 Übernahme des Konkurrenten Eschebach-Werke AG in Radeberg bei Dresden. Nach dem Wiederaufbau der am 31.7.1943 bei einem Luftangriff fast vollständig zerstörten Remscheider Fabrik wieder der führende Hersteller auf seinem Spezialgebiet. Noch heute börsennotierte AG. Los 87 Schätzwert 50-125 € Alfred Gutmann AG für Maschinenbau Hamburg, Aktie 100 RM März 1937 (Auflage 1280, R 5) EF Gründung 1898 unter Übernahme der 1885 gegründeten Firma Alfred Gutman, Altona-Ottensen. Erzeugnisse: Sandstrahl- Los 88 Schätzwert 200-250 € Alfred Krebs & Co. AG Arnstadt, Aktie 20 RM 1.8.1924 (Auflage 4000, R 11) VF Nur 2 Stücke lagen im Reichsbankschatz, vorher nicht bekannt gewesen. Minimale Randschäden fachgerecht restauriert. Gründung im Dez. 1921 zur Herstellung und zum Vertrieb von Wäsche und Schürzen. 1926 Konkurs. Los 83 Schätzwert 20-75 € Aktienbrauerei zum Hasen Augsburg, Aktie 100 RM 14.3.1935 (Auflage 9000, R 2, kompletter Neudruck wegen Sanierung und Kapitalherabsetzung 5:2) EF Die Brauerei zum Hasen ist aus einer schon im Jahre 1464 bestehenden Braustätte in der Augsburger Bäckergasse hervorgegangen, die sich erst “drey Glaß” und später “Zum Hasen” nannte. Seit 1890 AG als “Aktienbrauerei zum Hasen vorm. J. M. Rösch”. 1920 Fusion mit der Brauerei Lorenz Stötter AG in Augsburg zur “Aktienbrauerei zum Hasen und Lorenz Stötter”, 1921 Fusion mit der AG Kronenbräu vorm. M. Wahl zur “Aktienbrauerei zum Hasen Lorenz Stötter und Kronenbräu”, 1924 Fusion mit der Aktienbrauerei Augsburg vorm. J. M. Vogtherr und Umfirmierung in “Aktienbrauerei zum Hasen”. 1942 wurde die gesamte Bierherstellung in der Betriebsstätte Hasenbräu in der Armenhaus-Gasse konzentriert. 1980 Umfirmierung in Hasen-Bräu AG. 1996 verkaufte die Bayerische Vereinsbank die Aktienmehrheit an der noch heute in München börsennotierten AG an den Brauerei-Magnaten Inselkammer (im Jahr darauf wurden die Hasen-Bräu-Betriebsrechte der ihm gehörenden Tucher-Bräu übertragen). Los 84 Albert-Theater (Neustädter Hoftheater) um 1905 Los 89 ALLBA Allgemeine Lebensversicherungs-Bank AG Berlin, Namens-Aktie 1.000 Mark 11.11.1922. Gründeraktie (Auflage 20000, R 1) EF Gründung 1866 als Nordstern-Lebensversicherungs-AG in Berlin. 1878 Fusion mit der Schlesischen Lebensversicherung, gegr. 1872 in Breslau. 1906 Übernahme der Vaterländische Lebensversicherungs-AG, gegr. 1872 in Elberfeld. 1920 Fusion mit der “Teutonia” Versicherungs-AG, gegr. 1852 in Leipzig. 1922 Bestandsübertragung auf die ALLBA Allgemeine Lebensversicherungs-Bank AG. 1925 Umfirmierung in Allba-Nordstern Lebensversicherungs-AG, 1936 in Nordstern Lebensversicherungs-AG. 1996 wurde der Sitz in Berlin aufgehoben. 1999 Verschmelzung auf die AXA Colonia Lebensversicherung AG. Schätzwert 300-375 € Aktienzuckerfabrik Trendelbusch Trendelbusch, Namensaktie 1.500 Mark 16.4.1923 (R 8), ausgestellt auf die Fürstl. Puttbus’sche Rittergutsverwaltung Harbke EF Großes Hochformat, dekorative Ornament-Umrahmung. Die Gründung erfolgte 1857 als Zuckerfabrik Carl Salomon & Co, errichtet durch die Fürstlich Stolbergsche Maschinen-Fabrik. Der Standort war ca. 4 km westlich von Harbke in der Nähe der Grube Trendelbusch. 1858 wurde das Unternehmen in die AG Actienzuckerfabrik Trendelbusch umgewandelt. Das Anbaugebiet hatte eine Fläche von ca. 1200 Morgen. Das Unternehmen erwirtschaftete sehr gute Gewinne, die Aktionäre erhielten ungewöhnlich hohe Dividenden von 60%. Nach 25 Jahren hatte sich die Zahl der Aktionäre auf 64 erhöht. Zu diesem Zeitpunkt waren erst knapp 90% des Grundkapitals gezeich- 10 Schätzwert 20-60 € Los 90 Schätzwert 20-75 € Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft) Berlin, Anteil 1.000 RM Mai 1929 (Auflage 3750, R 2) EF Nr. 85 1881 Gründung der Baufirma Friedrich Lenz. Ausführung von Hoch- und Tiefbauarbeiten, insbesondere Ausbau des deutschen Eisenbahnnetzes, vor allem in Pommern und Mecklenburg. 1892 Umwandlung in Lenz & Co. GmbH. 1901 Gründung der AG für Verkehrswesen in Berlin als Finanzierungsgesell- Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 11 schaft der Firma Lenz & Co. GmbH, gleichzeitig Sitzverlegung von Stettin nach Berlin. Als 1904 große Tiefbauten, vorwiegend Eisenbahnbauten in den deutschen Kolonien in Afrika, begonnen wurden, gründete die AG für Verkehrswesen 1905 die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft. Diese teilte sich mit der Lenz & Co. GmbH die Tätigkeit in den Kolonien. Von den insgesamt 4.348 km fertiggestellten afrikanischen Bahnen wurden allein 1.702 km von diesen beiden Gesellschaften erstellt. Mit dem Ende der Kolonialtätigkeit durch den 1. Weltkrieg verlagerten sich die Interessen wieder nach Deutschland. 1927 änderte die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau ihren Namen in Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft) und übernahm das Personal sowie den gesamten Bestand an Bauaufträgen der Lenz & Co GmbH. 1947 Umwandlung in Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. AG. 1948 Sitzverlegung nach Hamburg. 1952 Umbenennung in Lenz-Bau AG. 1976 in Konkurs. Los 91 Silos, Bunker, Fernsehtürme und Hochhäuser erworben. Niederlassungen gab es wegen der erfolgreichen Entwicklung nun in Berlin, Bochum, Braunschweig, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt (Main), Hamburg, Hannover, Köln, Mainz, Mannheim, München, Saarbrücken und Siegen. In Düsseldorf und Berlin börsennotiert. 1969 Abschluss eines Beherrschungsvertrages mit der Strabag Bau-AG, die inzwischen über 90 % der Aktien besaß. Los 96 Gründung 1891 in Pforzheim, bis heute das Zentrum der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie. Das Werk in der Kanzlerstrasse wurde im Laufe der Zeit zu einer der führenden Scheideanstalten in Europa ausgebaut. Neben der Scheidung von gold- und silberhaltigen Barren und dem Verkauf von Feingold und Feinsilber sind auch die für die Schmuckwarenfabrikation erforderlichen Chemikalien und Edelmetall-Legierungen im Lieferprogramm. Bis hin nach Thailand werden vor allem Goldschmiedewerkstätten beliefert. Daneben auch eigene KupferElektrolyse sowie Aufbereitung von und Handel mit Basismetallen aller Art. In den 60er Jahren begann der Frankfurter Konkurrent Degussa die im Frankfurter Telefonverkehr notierten Agosi-Aktien aufzukaufen und besaß zuletzt über 90 %. 2002 ging das Aktienpaket an die belgische Umicore-Gruppe. Schätzwert 60-80 € Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 749, R 4) EF Schätzwert 100-200 € Allgemeine Strassenbaugesellschaft und Kunststeinwerke vormals Paul Schuffelhauer AG Gross-Lichterfelde, Aktie 1.000 Mark April 1906. Gründeraktie (Auflage 700, R 5) UNC-EF Schöne Umrahmung aus Blumen- und Früchtegirlanden, zwei Vignetten mit von einem “S” umschlungener Spitzhacke. Die Erschliessung des Industriegeländes Ruhlsdorfer Straße in Teltow folgte der Eröffnung der Dampfstrassenbahnlinie Berlin Teltow (im Volksmund “Lahme Ente”) im Jahr 1888. Die größte Ansiedlung war 1904 die Fa. Paul Schuffelhauer Steinsetzerei und Kunstfabrik, die Granitwaren, Pflastermaterialien und Bausteine jeder Art herstellte. Mit der 1906 erfolgten Umwandlung in eine AG wurde das Tätigkeitsgebiet auf den Strassen- und Kanalbau sowie Beton- und Asphaltarbeiten ausgedehnt. Ab 1909 Werksanschluß an die neue Teltower Industriebahn. Nach Einstellung des Betriebes 1926 umbenannt in “Grundstücksgesellschaft Schiffbauerdamm AG”. Zuletzt besaß die Ges. die Häuser Schiffbauerdamm 26 und 28. Auf diesem Grundstück steht heute das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Deutschen Bundestages. Schätzwert 75-150 € Allgemeine Rentenanstalt Lebens- und Rentenversicherungs-AG Berlin, Genußrechtsurkunde 30 RM Dez. 1925 (R 10) EF Stuttgart, Namens-Stammaktie 100 RM 8.3.1928 (Auflage 20000, R 5) EF Gründung 1893 als Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft, 1923 umfirmiert wie oben. Die ADEA hatte rd. 800 km Bahnen in Betrieb, u.a. die Riesengebirgsbahn, die Nassauische Kleinbahn, die Breslau-Trebnitz-Prausnitzer KB, die Westpreussische KB, die Niederlausitzer EB, die Teutoburger WaldEisenbahn, die Rinteln-Stadthagener EB. 1927 Verschmelzung mit der AG für Verkehrswesen zur heutigen AGIV. Los 92 Allgemeine Hochund Ingenieurbau-AG Los 97 Allgemeine Deutsche Eisenbahn-AG Schätzwert 20-50 € Los 99 Ausgestellt auf Dr. Simon Wertheimer, Direktor in München. Gründung bereits 1833 als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, 1923 Umwandlung in eine AG. 1991 Umfirmierung in Württembergische Lebensversicherung AG, 2000 Fusion mit der Wüstenrot Lebensversicherungs-AG. Schätzwert 225-375 € Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Berlin, Sammelaktie 1.000 x 100 RM März 1943 (R 7) UNC Gründung 1883 durch Emil Rathenau als „Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität“, 1887 Umfirmierung in AEG. Beim Besuch der Weltausstellung in Philadelphia lernte Emil Rathenau die epochemachenden Erfindungen von Thomas A. Edison kennen. Es gelang ihm, die Patente für Deutschland zu erwerben. Zu Recht wird Rathenau als der Begründer der elektrischen Großindustrie in Deutschland bezeichnet. Was mit der Herstellung von Glühlampen begann, entwickelte sich bald zu einem Unternehmen, das auf allen Gebieten der Elektrotechnik eine führende Rolle spielte - lange blieb der Wettstreit mit Siemens & Halske um den ersten Platz unentschieden. Der Niedergang nach dem 2. Weltkrieg mündete schließlich 1985 in der Mehrheitsübernahme durch den Daimler-Benz-Konzern, der unter dem Vorstandsvorsitzenden Edzard Reuter (Sohn des legendären Berliner Nachkriegs-OB) vom Aufbau eines umfassenden Technologiekonzerns als Welt-AG träumte. Als auch dieser Traum ausgeträumt war, löste Daimler-Benz (nun unter Reuters Nachfolger Jürgen Schrempp) die AEG 1996 auf. Los 93 Schätzwert 50-150 € Allgemeine Gold& Silber-Scheide-Anstalt Pforzheim, Actie 500 Mark 10.5.1912 (Auflage 1000, R 5), ausgestellt auf Herrn Carl Mondon, Pforzheim EF Hübsche breite Umrahmung aus fein gearbeitetem Blumen-Rankwerk. Originalsignaturen. Nr. 92 Los 94 Schätzwert 25-100 € Allgemeine Gold& Silberscheideanstalt Pforzheim, Aktie 500 Mark 25.6.1921 (Auflage 2400, R 3), ausgestellt auf Herrn Carl Eisenmenger, Pforzheim EF Sehr hübsche Umrahmung aus fein gearbeiteten Schmuckkettengliedern. Los 95 Los 100 Schätzwert 225-450 € Allgemeiner Bauverein Essen AG Essen, Namensaktie 1.000 Mark 1.6.1919. Gründeraktie (Auflage 2000, R 8, nach Kapitalumstellung 1924 noch 1040) EF Schätzwert 25-80 € Allgemeine Hochund Ingenieurbau-AG Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Jan. 1939 (Auflage max. 500, R 5) EF Los 98 Gründung 1904 als “Allgemeine Hochbau-GmbH”, seit 1921 AG. 1933 Umbenennung in Allgemeine Hoch- und Tiefbau AG, 1935 in Allgemeine Hoch- und Ingenieurbau-AG, ab 1953 A.H.I.-BAU Allgemeine Hoch- und Ingenieurbau-AG. Am Ausbau der Häfen von Montevideo (Uruguay) und Rotterdam hatte die AHI schon vor Beginn des 1. Weltkrieges großen Anteil. Niederlassungen bestanden in Köln, Hamburg, Halle/Saale (1945 enteignet) und Den Haag, später auch in Berlin, Mannheim und Wien (1945 unter Sequester gestellt). 1951 wurde eine schwedische Lizenz für ein neuartiges Gleitschnellbauverfahren für Duisburg, Aktie 1.000 Mark 16.4.1910. Gründeraktie (Auflage 500, R 6) EF- Schätzwert 125-200 € Allgemeine Speditions-Gesellschaft AG Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet mit Reederei-Flagge. Gründung 1910 unter Übernahme der Firma Aug. Heuser GmbH, Duisburg. Schifffahrt sowie Spedition und Lagereibetrieb. Gehörte zur Bayerischen Rheinschiffahrtsgruppe (Rhenania-Konzern). Heute gehört Rhenania zur Wicaton Gruppe. Nr. 107 Faksimile für den Aufsichtsrat: Oberbürgermeister Dr. Hans Luther, der spätere Reichskanzler. Mit 8 kleinen Vignetten in der Umrandung. Gründung im Juni 1919 zum Bau und zur Betreuung von Kleinwohnungen. Aus Gründen der Gemeinnützigkeit strukturierte sich der Bauverein bereits Ende der 20er Jahre um. Die gewerblichen Einrichtungen wie Ziegeleien und ähnliches wurden in die Altsstadt Baugesellschaft mbH übertragen. Der Vorstand amtiert bis heute in Personalunion für beide Gesellschaften. Bereits um 1930 betrug der Wohnungsbestand der Gesellschaft knapp 2000 Wohnungen. Heute Allbau AG. Der Allbau hatte am Wiederaufbau von Wohnungen in Essen im Zeitraum von 1945 bis 1967 einen maßgeblichen Anteil von über 7 %. In dieser Zeit stieg der Wohnungsbestand von 4.150 auf 13.775. 1997 ging die Mehrheit der Aktien aus dem Besitz der Stadt in das Eigentum einer städtischen Holding aus EVAG und Stadtwerken sowie der Stadtsparkasse Essen über. Heute (2009) bewirtschaftet die Gesellschaft 17.795 Mietwohnungen und ist ein wichtiger Akteur für die Stadtentwicklung in Essen. Nr. 101 11 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 12 Los 101 lin war. 1955 Fusion mit der Isarwerke AG (gegr. 1921) zur Isar-Amperwerke AG. 1954-56 Ausbau der Dampfkraftwerke Höllriegelskreuth und Zolling-Anglberg. Ferner gingen in Betrieb das Dampfkraftwerk Irsching (1969), das Kernkraftwerk Essenbach bei Landshut (1977, mit Partner Bayernwerk) das Kernkraftwerk Isar I (1979) und das Kernkraftwerk Isar II (1988). Zunächst über 3/4, später noch knapp 50 % des Kapitals der Isar-Amperwerke hielten die Isarwerke GmbH (die wiederum zu 45 % dem Bankhaus Merck, Finck & Co. in München, zu 25 % dem RWE und zu 10 % der Allianz-Versicherung gehörten). Im Jahr 2000 fusionierten das Bayernwerk und die PreußenElektra zur E.ON Energie AG. Diese besaß nun direkt und indirekt eine Dreiviertelmehrheit der Isar-Amperwerke AG, die 2001 in E.ON Bayern AG umbenannt wurde. Gleichzeitig wurden die bisherigen großen Bayernwerk-Beteiligungen (u.a. Überlandwerk Unterfranken, Energieversorgung Ostbayern, Energieversorgung Oberfranken, Großkraftwerk Nürnberg u.a.) in die E.ON Bayern AG eingebracht. Schätzwert 50-125 € Altenaer gemeinnützige Baugesellschaft Altena, Namensaktie 1.000 RM 10.5.1940 (Auflage 225, R 5) UNC-EF Gründung am 14.2.1870 als Altenaer Baugesellschaft mit einem Kapital von 20.000 Thalern, eingetragen am 25.3.1871. Später als Altenaer gemeinnützige Baugesellschaft AG firmierend. 1941 wurden im Zuge der Neuorganisation der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen die Spar- und Bauverein GmbH sowie die Gemeinnützige Baugesellschaft Nachrodt-Wiblingwerde GmbH übernommen. Bis 1942 baute die Gesellschaft 364 Häuser mit 1.320 Wohnungen. 1990 Umbenennung in Altenaer Baugesellschaft AG. Großaktionär ist die Stadt Altena mit 40,5 %, 12 Industriebetriebe und 2 Kreditinstitute halten zusammen 59,5 %. Los 109 Schätzwert 75-200 € Amperwerke Elektricitäts-AG Los 105 Schätzwert 75-125 € Altmärkische Bergwerks-AG Braunschweig, Aktie 20 Goldmark Okt. 1924 (Auflage 2400, R 7) EF Los 102 Los 110 Gründung 1923. Börsennotiz Freiverkehr Braunschweig. 1928 Beschluß der Änderung in Vereinigte BraunkohlenbergwerksAG und Verlegung des Sitzes nach Gardelegen. AMSTEA American Steel Engineering and Automotive Products AG Altenburger Glashütte AG Los 106 Schätzwert 20-60 € Altenburger Land-Kraftwerke AG Altenburg, Thür., Aktie Lit. A 1.000 RM 21.4.1925 (Auflage 600, R 4) UNC-EF Gedruckt von der Spielkartenfabrik AG Altenburg. Die Gesellschaft übernahm 1912 bei ihrer Gründung das Kraftwerk Rositz der Rositzer Braunkohlenwerke AG und die Stromverteilungsanlagen der Elektrizitätsgenossenschaft Langenleuba-Altenburg, gleich darauf auch die Ortsnetze von Meuselwitz (mit dem Thalacker’schen Elektrizitätswerk) und Rositz sowie 1913 das Elektrizitätswerk Lucka. Das Versorgungsgebiet umfaßte damit den Ostkreis des ehemaligen Herzogtums Altenburg nach der Eisenbahn Leipzig-Hof zu mit 102 Städten und Gemeinden. 1931 Fusion mit der schon zuvor in Personalunion geführten Stromversorgung Altenburg AG (gegr. 1923 als Strassenbahn und Elektrizitätswerk Altenburg AG). 1939/40 Übernahme der Versorgung der Gemeinden Prößdorf, Bünaurode und Falkenhain von der Reichswerke AG „Hermann Göring“ Abt. Braunkohlenwerk Phönix. Großaktionär war die Thüringer Gasgesellschaft, Börsennotiz Leipzig. Berlin, Aktie 500 RM 18.12.1924 (Auflage 400, R 8), ausgestellt auf Leo Leites, Berlin VF+ Schätzwert 30-75 € Nürnberg, Aktie 1.000 RM 27.11.1941 (Auflage 439, R 4) EF Los 107 Schätzwert 300-375 € Ambrosius Marthaus Filz- und Filzwarenfabriken AG Los 114 Schätzwert 75-150 € Anhaltische Kohlenwerke Frose in Anhalt, Aktie 1.000 Mark 3.4.1906 (Auflage 1000, R 7) VF+ 1867 wurden die Abbaurechte für die Froser Kohlenfelder durch das Bergamt zu Bernburg verliehen, es folgte die Gründung der Froser Braunkohlen-Bergbau AG mit der Braunkohlengrube Ludwig (später Umwandlung in Zeche Anhalt). 1881 Umwandlung der Gewerkschaft Zeche Anhalt in eine AG (Anhaltische Kohlenwerke). 1908 Sitzverlegung von Frose nach Halle a.S. und 1940 nach Berlin. Die Betriebe in der Sowjetzone wurden nach 1945 entschädigungslos enteignet. 1950 verlagert nach Berlin (West), 1983 umgewandelt in AK-Vermögensverwaltungs-GmbH, Berlin (West), heute mit Geschäftssitz in Düsseldorf. Amag-Hilpert-Pegnitzhütte AG Gründung 1889 zur Übernahme der seit 1857 bestehenden Fa. J. A. Hilpert in Nürnberg als “Armaturen- und Maschinenfabrik AG vorm. J. A. Hilpert”, 1939 Umfirmierung wie oben. 1891 Errichtung einer Gießerei in Pegnitz, 1896 Ankauf der Kelsenschen Armaturenfabriken in Wien und Pest (1918 mit der Wiener Niederlassung der Fa. Bopp & Reuther, Mannheim, in einer eigenen AG verselbständigt). Produziert wurden im Werk Nürnberg Kreiselpumpen, Säurepumpen und Säurearmaturen, im Werk Pegnitz Armaturen aller Art. 1959 Umwandlung auf die Großaktionärin Klein, Schanzlin & Becker AG in Frankenthal (KSB). Los 103 Schätzwert 100-150 € Gegründet 1920 in Berlin (Bellevuestr. 14, später Unter den Linden 50/51) zwecks Einfuhr von Rohmaterialien, Halb- und Ganzfabrikaten der Stahl-, Automobil- und Maschinenindustrie (Werkzeuge, Bestecke usw.) aus dem Ausland, vor allem aus den USA, sowie Ausfuhr von deutschen Industrieerzeugnissen. Auch Lizenznehmer und Importeur der amerikanischen EvansMotorräder (bis zum Konkurs von Evans 1925). Schwesterfirmen bestanden unter gleichem bzw. ähnlichen Namen in Hamburg, Düsseldorf (“Amstea” Stahlhandels-AG) und Paris. 1925 umbenannt in “Amstea” Amerikanische AG für Stahl-, Maschinen- und Automobilerzeugnisse. 1929 Sitzverlegung nach Düsseldorf. 1929 Sitzverlegung nach Düsseldorf, 1933 inaktiv und von Amts wegen gelöscht. Altenburg, Aktie 1.000 Mark Sept. 1921. Gründeraktie (Auflage 1500, R 7) EF-VF Hermann Hirsch führte zunächst zusammen mit zwei Brüdern und dem Schwager die Glasfabrik W. Rönsch, Hirsch & Co. in Radeberg. Die Wege trennten sich 1869, da sich Hermann Hirsch mehr dem Hohlglas verbunden fühlte, seine Brüder und der Schwager dagegen dem Tafelglas. Hermann Hirsch erwarb im damals noch thüringischen Altenburg ein Grundstück am Kauerndorfer Weg (heute Fabrikstraße, vis-á-vis vom Bahnhof) und errichtete dort eine Glashütte. Nach seinem Tod 1871 übernahm sein Sohn Carl Adolph Otto Hirsch die Fabrik, besaß aber als Buchhalter nicht die nötige Kompetenz, 1876 kam die Fabrik zum Stillstand. 1880 versuchte Franz Zahn aus Böhmen die Fabrik wieder in Gang zu setzen, doch schon 1893 stand sie erneut zum Verkauf. 1921 kam es dann zur Gründung der Altenburger Glashütte AG an der Zeitzer Str. 33, die an einem Hafenofen Kolben für Isolierflaschen herstellte. Auch diese Fabrik überlebte nur bis zur Weltwirtschaftskrise, im März 1931 ging sie in Konkurs. Identische Gestaltung wie voriges Los. Sehr dekorative Umrandung mit Bergmann und Merkur. Schätzwert 75-125 € Nr. 113 München, Aktie 1.000 Mark 1.1.1911 (Auflage 1000, R 4) EF Los 111 Schätzwert 200-250 € AMSTEA American Steel Engineering and Automotive Products AG Berlin, Aktie 500 RM 7.5.1925 (Auflage nur 100 Stück, R 9), ausgestellt auf Leo Leites, Berlin VF+ Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt. Oschatz, Aktie 100 RM 19.9.1933 (Auflage 525, R 11) VFZuvor völlig unbekannt gewesen, nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies ist das letzte verfügbare. Fleckig. Gründung im Sept. 1930 zum Fortbetrieb des von der KG Ambrosius Marthaus in Oschatz geführten Fabrikations- und Handelsgeschäfts. Herstellung und Vertrieb von Filzen und Filzwaren sowie Schuhwaren aller Art. 1946 enteignet und im Handelsregister gelöscht. Los 115 Schätzwert 25-100 € Anhaltische Kohlenwerke Los 112 Schätzwert 30-75 € Halle (Saale), Aktie 1.000 Mark 1.7.1920 (Auflage 5000, R 3) EF Andreae-Noris Zahn AG Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage 3950, R 3) EF Los 108 Schätzwert 75-200 € Amperwerke Elektricitäts-AG München, Aktie 1.000 Mark 30.7.1909 (Auflage 1000, R 4) EF Los 104 Schätzwert 20-50 € Altenburger Land-Kraftwerke AG Altenburg, Aktie 1.000 RM Febr. 1942 (Auflage 1200, R 3) EF 12 Gründung 1908 unter Übernahme der “Industrielle Unternehmungen GmbH” und der “Süddeutsche Wasserwerke AG”. Zwei Wasserkraftwerke und ein Dampfkraftwerk versorgten damals 24 Ortschaften mit rd. 3.000 Stromkunden. 1909/10 Inbetriebnahme der Wasserkraftwerke Unterbruck und Kranzberg, 1923 Gründung der “Neue Amperkraftwerke AG, München” zum Bau des Wasserkraftwerks Haag. Diese AG ging 1932 ebenso wie die “Bayerische Überlandzentrale AG, München” durch Fusion in den Amperwerken auf, deren Großaktionär die Gesellschaft für elektrische Unternehmungen (Gesfürel) in Ber- Die 1923 gegründete J.M. Andreae AG geht auf eine vor über 150 Jahren in der Frankfurter Innenstadt von Johann Matthias Andreae eröffnete „Material- und Farbwaaren-Handlung“ zurück. Sein Geschäftshaus kaufte er von der Dame Melber, einer Tante von Johann Wolfgang von Goethe. Aus der Fusion mit der Nürnberger Handelsgesellschaft Noris Zahn & Cie. entstand dann das noch heute als ANZAG börsennotierte Pharmagroßhandels-Unternehmen. Los 113 Schätzwert 75-125 € Andreas Haassengier GmbH Armaturen-Fabrik und Eisengiesserei Los 116 Halle, Anteilschein 10.000 Mark 11.1.1923 (R 7) EF Halle (Saale), Sammelaktie 100 x 1.000 RM Aug. 1943 (R 6) EF Die 1841 gegründete Armaturen-Fabrik und Metallgießerei firmierte in der Hordorfer Straße in Halle. Schätzwert 75-125 € Anhaltische Kohlenwerke Maschinenschriftlich ausgefertigt. Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 13 iert). Die Wasserkraft der Unstrut trieb nicht nur die Mühlräder der grossen Wassermühle an, sondern später auch die Wasserturbine des 1893 gegründeten Elektrizitätswerkes. Später wurde das Werk um drei Dampfkolbenmaschinen ergänzt. Nach dem 1908 abgeschlossenen neuen Konzessionsvertrag konnte die Stadtgemeinde Artern das E-Werk und das Versorgungsnetz jederzeit zum Taxwert erwerben - was aber nicht so dringlich war, denn die Stadt war gleichzeitig sowieso der Großaktionär des E-Werkes. 1941 umbenannt in Städtische Elektrizitätswerke Artern AG. Nach 1945 enteignet, seit der Wende ein Standort der Mitteldeutsche Energie AG. Los 117 stellte gründeten daraufhin in Köln die Exacta Büromaschinen GmbH (später Exacta-Continental GmbH), die 1960 von der Wanderer Werke AG übernommen wurde. 1968 Verkauf an den Paderborner Unternehmer Heinz Nixdorf, der aus der Firma die NIXDORF COMPUTER AG formte. Schätzwert 50-125 € Anton Reiche AG Los 121 Dresden, Namensaktie 1.000 Mark 11.6.1921 (Auflage 2750, R 4) EF Arterner Elektrizitätswerke AG Gründung Dez. 1912 zur Weiterführung der gleichnamigen Schokoladenformen-, Blechemballagen- und Blechplakatfabrik. Ferner Vertrieb von Kunstharzgegenständen und Maschinen. Die Ges. besaß Grundstücke in Dresden, Plauen und Dölzschen und war zu 100 % im Familienbesitz. Die europaweit größte Fabrik für Gebäck- und Schokoladenformen aus Weißblech beschäftigte bis zu 900 Arbeiter. Das Werk wurde in der DDR vom Kombinat NAGEMA übernommen (nach 1990 geschlossen). Los 118 vor ihrer Haustür liegenden Möglichkeiten begnügt, der irrt: Man nutzte nur das hier vorhandene bergbauliche Know-How und Kapital, aber Unternehmenszweck waren Petrol-, Kali- und Steinkohlenbohrungen bei Targowiska und Lezany im fernen Galizien. Mit dem für die Achsenmächte verlorenen 1. Weltkrieg endete mit dem Zerfall der Donaumonarchie auch dieses Abenteuer in deren vormals östlichstem Zipfel. Schätzwert 75-125 € Artern, Aktie 1.000 RM 1.1.1928 (Auflage nur 100 Stück, R 6) EF Los 124 Schätzwert 20-50 € Aschinger AG Los 127 Berlin, Genuss-Schein 500 RM Okt. 1938 (R 3) EF Atlas Rückversicherungs-AG 1892 gegründet, ab 1900 AG. 1904 erwarb die Ges. die ersten Grundstücke, auf denen 1905 das Hotel Fürstenhof und das Weinhaus Reingold begonnen wurden. 1913 Erwerb des Palast-Hotels und 1924 der Mehrheit des Grundkapitals der Geka, Geschäfts- und Kontorhaus AG (Besitzerin des Pschorrhauses, gegenüber der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche). Im gleichen Jahr erwarb die Ges. die Mehrheit des Grundkapitals der Berliner Hotel-Gesellschaft (Kaiserhof und Baltic) und im Jahr 1926 der Hotelbetriebs-AG (Bristol und Centralhotel). Traditionsreiches Gaststätten- und Hotel-Unternehmen. Aschinger war die bekannteste und größte Fa. in der Berliner Gastronomie und erlangte später vor allem durch die kostenlosen Schrippen Berühmtheit. 1947 übernimmt die Deutsche Treuhandstelle die im sowjetischen Sektor liegende Zentrale sowie die dazugehörenden Gaststätten. Die Teilgesellschaft West: 1950 Berliner Wertpapierbereinigung. 1971 Umwandlung in die noch heute existierende Einzelfirma Aschinger Gasthausbrauerei am Kurfürstendamm. Schätzwert 350-450 € Berlin-Schöneberg, Namensaktie 1.000 Mark 5.4.1922 (R 10), ausgestellt auf Direktor Heinrich Fahlbusch, Brandenburg a.H. (der zu der Zeit AR-Vorsitzender war) EF Zuvor unbekannt gewesene Emission, nur 5 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Gründung im März 1920. Zweck der Gesellschaft waren Rükkversicherungen im In- und Ausland sowie Transportversicherung. 1928 von Amts wegen gelöscht. Das Büroanwesen der Atlas Rückversicherung in Berlin-Schöneberg fand sich 1932 dann im Besitz der Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG, zu der eine entsprechende Verbindung bestand. Schätzwert 20-60 € APAG Apollowerk AG Gößnitz (Kr. Altenburg), Aktie 100 RM 2.1.1939 (Auflage 1080, R 3) EF Die Fabrik besteht bereits seit 1863. Hergestellt werden Pumpen und Kompressoren sowie Gußerzeugnisse aller Art. 1922 Umwandlung der GmbH in die APAG Apollo-Plantectorwerk AG, ab 1938 APAG Apollowerk AG. Nach dem 2. Weltkrieg enteignet, 1993 als Apollowerk Gößnitz GmbH reprivatisiert. Los 119 Los 122 Schätzwert 75-125 € Arthur Trägner & Co. Maschinenbau-AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 12.1.1924 (Auflage 10000, R 7) EFGründung als AG 1921 zur Fortführung der Werkzeugmaschinenfabrik der Firma Trägner & Co.; Interessengemeinschaft mit der Werkzeugmaschinenfabrik Union (vorm. Diehl). 1925 in Liquidation. Los 128 Schätzwert 50-175 € Schätzwert 500-625 € Atlas Rückversicherungs-AG Arno & Moritz Meister AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 2.1.1893. Gründeraktie (Auflage 1000, R 4) VF Los 125 Einzige jemals begebene Aktienemission dieser Gesellschaft, 1942 Heraufsetzung des Nennwertes auf 1.200 RM. Asphaltfabrik Rudow Dr.-Ing. Wilhelm Schliemann AG Berlin-Schöneberg, Namensaktie 5.000 Mark 1.4.1923 (Auflage 1000, R 10), ausgestellt auf Direktor Heinrich Fahlbusch, Brandenburg a.H. (der zu der Zeit AR-Vorsitzender war) VF Rudow b. Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr. 1922. Gründeraktie (Auflage 770, R 5) EF Auch diese Ausgabe war zuvor völlig unbekannt, nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Ursprünglich 1865 gegründete Spinnerei und Zwirnerei, Verbandwattefabrik. AG seit 1.10.1892. Spinnerei und Zwirnerei mit etwa 60.000 Spindeln einschl. 5.000 Zwirnspindeln (1943). In den 1950er Jahren in Konkurs getrieben, wurde volkseigen und gehörte seit 1961 zum VEB Baumwollspinnerei Flöha. 1991 liquidiert. Schätzwert 50-125 € Gegründet 1922. Verarbeitung und Vertrieb von Teer und Teerprodukten (Asphalt). 1932 wurde ein Zwangsvergleichsverfahren abgeschlossen. Los 123 Schätzwert 200-250 € Ascherslebener Bergwerksgesellschaft mbH Aschersleben, Anteilschein Lit. B (Unterdruck altrosa) 2.500 Mark 31.5.1905 (R 11), ausgestellt auf die Ascherslebener Bank VF Los 120 Schätzwert 75-150 € Arterner Elektrizitätswerke AG Artern, Aktie 1.000 Mark 1.1.1921 (Auflage 400, R 5) EF Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet. Bis zur Schiffbarmachung im 18. Jh. floss die Unstrut ungehindert durch die Stadt Artern. Dann wurde sie aufgestaut und mit einer 1791-93 erbauten Schleuse versehen (2007 rekonstru- Dekorative Umrahmung aus Laubgirlanden, Originalunterschriften. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Die Gründung initiierte 1904 die seinerzeit in der Branche sehr bekannte Heinrich Lapp AG für Tiefbohrungen, Aschersleben, im Verein mit der Ascherslebener Bank, Gerson, Kohen & Co. KG. Gründungskapital 250.000 M (Lit. A), 1905 auf 500.000 M verdoppelt (Lit. B). Schon 1865 hatte mit der Eröffnung der Bahnstrecke Dessau-Aschersleben-Halberstadt der Kali- und Salzbergbau sowie der Braunkohlenbergbau (vor allem im benachbarten Nachterstedt) einen großen Aufschwung genommen. Wer aber annimmt, diese Ges. habe sich mit den direkt Los 129 Schätzwert 50-125 € Auerbacher Stadtbank AG Los 126 Schätzwert 30-75 € Astrawerke AG Chemnitz, Aktie 1.000 RM 1.6.1937 (Auflage 905, R 3) EF Gründung 1921. Hergestellt wurden Präzisionsmaschinen, vor allem Addier-, Buchungs-, Rechen- und Schreibmaschinen. Börsennotiz im Freiverkehr Leipzig. Nach 1945 wurde das Werk von den Sowjets vollständig demontiert. Leitende Ange- Auerbach (Vogtl.), Aktie 1.000 RM März 1926 (Auflage 140, R 5) EF Gründung 1925 als Auerbacher Stadtbank, ab 1927: Göltzschtalbank AG. Betrieb von Bankgeschäften jeder Art. Die Führung der Konten der Gesellschaft besorgte eines Vertrages die Girozentrale Sachsen, Zweiganstalt Auerbach. 1935 erfolgte die Überleitung der Geschäfte der Niederlassung Auerbach i.Vogt. der Landesbank Westsachsen AG auf die mit der Gesellschaft im Vertragsverhältnis stehende Girozentrale Sachsen -öffentliche Bankanstalt- Zweiganstalt Auerbach. 13 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 14 Los 130 Nr. 133 Schätzwert 75-125 € Auerswald & Sauerbrunn AG Lössnitz (Erzgeb.), Aktie 20 RM 17.12.1934 (R 8) EF-VF Gegründet 1921 zum Betrieb einer Schuhfabrik. 1930 wurde die Schuhfabrikation aufgegeben und die AG als Grundstücksgesellschaft weitergeführt. 1941 sollte über Auflösung beschlossen werden. Los 131 Schätzwert 300-375 € Augsburger Kammgarn-Spinnerei Augsburg, Aktie 5.000 Mark 23.10.1920 (Auflage 428, R 9), ausgestellt auf die Deutsche Bank Filiale Augsburg EFGroßformatiges Papier, original signiert. Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang, nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Ursprünglich betrieb der Kaufmann J. Fr. Merz in Nürnberg eine Schafwollgroßhandlung, aus der eine Kammgarnspinnerei mit Pferdebetrieb hervorging. Wegen der viel günstigeren Wasserkraft ging Merz 1836 nach Augsburg und errichtete hier an der Schäfflerbachstraße die mit 3.000 Spindeln damals größte Kammgarn-Spinnerei im Gebiet des Deutschen Zollvereins. 1845 Umwandlung in eine AG. 1925 Übernahme der Werdener Feintuchwerke AG in Essen-Werden (1963 wieder abgestoßen). Die größte deutsche Kammgarnspinnerei kämpfte sehr lange, wurde aber Ende 2001 dann doch eines der letzten Opfer der Krise der deutschen Textilindustrie. Los 134 Oberrahmede i.W., Aktie 200 RM 17.12.1929 (Auflage 2500, R 6) EF Gegründet bereits 1883 als GmbH, 1923 Umwandlung in eine AG. Firmenzweck war die umformende Verarbeitung von Eisen, Metall und anderen Werkstoffen. 2004 Verschmelzung mit der Colsmann & Co GmbH in Werdohl zur Enders Colsmann AG. Unter der Marke “Enders” werden heute Terrassenheizstrahler, Grillgeräte, Campingkocher und Alu-Boxen produziert. Los 135 Los 132 Schätzwert 75-125 € Augsburger Kammgarn-Spinnerei Augsburg, Aktie (Zwischenschein) 500 RM März 1934 (Auflage 2668, R 6), ausgestellt auf die Dresdner Bank Filiale Augsburg EF Los 133 Schätzwert 75-125 € Augsburger Kammgarn-Spinnerei Augsburg, Namensaktie 1.000 RM 24.11.1941 (Auflage 2337, R 6), ausgestellt auf die Deutsche Bank Filiale München UNCAuch diese Ausgabe war zuvor ganz unbekannt. Nr. 131 14 Schätzwert 25-80 € August Enders AG Passagier- und Transportflugzeug Junkers "Ju 52/3m" (Spitzname "Tante Ju") produziert von 1932 bis 1952 grenze in Gera erreicht war, ins nahegelegene Ronneburg. Produziert wurde hier ein über die Grenzen bekanntes Automobil, der Rex Simplex (damals u.a. mit Motoren von Fafnir aus Aachen). Für die weitere Expansion wurde frisches Kapital benötigt. So wurde 1904 der Berliner Kaufmann Carl Richard als Teilhaber gewonnen, welches die Umfirmierung in Deutsche Automobilindustrie Richard & Hering bewirkte. 1906 wurden bereits rund 600 Fahrzeuge hergestellt. 1907 ging man an die Konstruktion eigener Motoren. Die notwendigen investiven Mittel, die mit der Konstruktion verbunden waren, wurden 1908 durch die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft besorgt. Mit dem Eintritt des Automobil-Ingenieurs Dr. Ernst Valentin (brachte später bei Russo-Balt in Riga die Automobilproduktion in Gang) als Chefingenieur wurden die Fahrzeuge sowie die Motoren grundlegend verbessert und besaßen europaweit einen ausgezeichneten Ruf. Der Rex-Simplex wurde ins Baltikum, nach Russland, Los 136 Schätzwert 125-200 € Skandinavien, England, Portugal und sogar Südafrika exportiert. 1913 wurde die Automobil- und die Zuliefererteile-Produktion Autogen Gasaccumulator AG getrennt. Dabei schied Max Hering aus dem Unternehmen aus und gründete 1914 seine eigene Autoräder & Felgenfabrik Max Berlin, Sammelaktie 10 x 100 RM Nov. Hering. Hergestellt wurden Auto-Räder, Felgen und Holzrädern 1941 (R 8) EF für Gespannfahrzeuge. Bereits 1917 belieferte Max Hering namhafte Automobilproduzenten wie das Eisenacher Dixi-Werk (späKleine Vignette mit Leuchtturm. ter BMW), ferner Adler, Audi, Benz, Daimler, Horch, Opel und Gründung 1915. Herstellung und Vertrieb von autogenen Stoewer, später auch BMW, Maybach, Fiat, Hansa-Lloyd, Ford Schweiss- und Schneidanlagen, Acetylen-Stahlflaschen. Beund Chevrolet. 1918 Umfirmierung in Fabrik für Fahrzeugbesonderheiten: Automobil-, Waggon-, Signal- und See-Beleuchstandteile AG, 1926 wurde aber wieder der alte Firmenname antung. Fabrikbetriebe in Berlin, Johanniterstr. 6, Berlin-Adlersgenommen.Ende der 30er Jahre standen gut 1300 Mitarbeiter hof, Rothenstein bei Königsberg, Oberlichtenau bei Chemnitz, in Lohn und Brot. Aktionäre waren zuletzt je zur Hälfte die VorGross-Mochbern bei Breslau und Gelsenkirchen. Zweigniederstände Max und Alfred Hering. Nach dem Krieg erfolgte die Entlassungen (Verkaufsbüros) in Breslau, Dresden, Düsseldorf, eignung beider Ronneburger Werke. Innerhalb der VVB AutomoHannover, Hamburg, Königsberg und Nürnberg. Entwickelt bilbau (Vereinigung Volkseigener Betriebe) und später im Komwurde unter der Leitung von Nobelpreisträger Gustaf Dalen ein binat Personenkraftwagen produzierten dann beide UnternehBeleuchtungssystem für Leuchttürme (AGA-Fryen), das auf men als VEB IFA Fahrzeugzubehörwerke Felgen und ScheibenGas basierte. Dalen entwickelte auch einen Gasherd, den AGAräder für Wartburg und Trabant. 1991 reprivatisiert und neugeHerd. Der Schwede wirkte in der schwedischen Aktiebolaget gründet als MEFRO Räderwerk Ronneburg GmbH. Hergestellt Gas-Accumulator, die seit 2000 zum Linde-Konzern gehört. werden heute Räder für Traktoren, Land- und Baumaschinen, PKW-Anhänger und Caravans, aber auch Schubkarren. Schätzwert 100-125 € August Thyssen-Hütte AG Los 138 Duisburg-Hamborn, 4,5 % Teilschuldv. 500 RM Dez. 1937 (Auflage 9000, R 10) EF Badisch-Pfälzische Luft-Hansa AG Mannheim, Aktie (Interimsschein) 1.000 RM 31.12.1927 (Auflage max. 820, R 8) EF-VF Originalunterschriften. Für diese Anleihe hatten die Vereinigten Stahlwerke eine Bürgschaft übernommen, dort mit Faksimile-Unterschrift Poensgen. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Begründer des Thyssen-Konzerns war August Thyssen. Sein Vater Friedrich Thyssen betrieb in Eschweiler zunächst ein Drahtwalzwerk, dann ein Bankgeschäft. 1871 gründete August Thyssen in Mülheim (Ruhr) mit der KG Thyssen & Co. ein Puddel- und Walzwerk. 1885 begann er, mit dem Aufkauf von Kuxen der Gewerkschaft Deutscher Kaiser eine eigene Kohlengrundlage zu schaffen (1888 wurde er dort Vorsitzender des Grubenvorstands). Seine spätere Struktur erlangte der Thyssen-Konzern 1919, als die Gewerkschaft Deutscher Kaiser unter Übernahme der gesamten Thyssen’schen Unternehmungen ihren Namen in Gewerkschaft August Thyssen-Hütte änderte. Der Bergwerksbesitz wurde dann in die Gewerkschaft Friedrich Thyssen ausgegliedert. Am 5.5.1926, kurz vor seinem Tod, unterzeichnete August Thyssen noch den Vertrag zur Einbringung dieser Unternehmen in die Vereinigte Stahlwerke AG. AG wurde die August Thyssen-Hütte erst 1933, als die Vereinigten Stahlwerke die ThyssenBetriebe in eine eigene AG ausgliederten. Unter gleichem Namen entstand 1953 die AG neu, als letzte der Nachfolgegesellschaften der von den Alliierten zerschlagenen Vereinigte Stahlwerke AG. 1977 Umfirmierung in Thyssen AG, heute ThyssenKrupp. Schätzwert 500-625 € Los 137 Schätzwert 50-175 € Autoräder- und Felgenfabrik Max Hering AG Ronneburg (Thür.), Aktie 1.000 Mark 1.1.1915. Gründeraktie (Auflage 500, R 5) EF Faksimile-Unterschrift Max Hering. 1888 gründete der gelernte Schmied und Wagenbauer Friedrich Hering in Gera eine Firma zur Produktion von Fahrradteilen. Um die Jahrhundertwende Erweiterung der Fertigungsprogramms um Fahrgestelle, Kugellager, Achsen und Holzspeichenräder für die aufstrebende Automobilindustrie, aus diesem Anlaß Umfirmierung in “Deutsche Automobilindustrie Friedrich Hering”. Nach dem Tod des Firmengründers verlagerten seine Söhne Alfred und Karl Max Hering 1902 die Fabrik, deren Kapazitäts- Nr. 138 Das Unternehmen hat zwei Wurzeln: 1919 wird die Badische Luftverkehrsgesellschaft mbH in Karlsruhe gegründet. Sie eröffnet 1920 den Flugpostdienst Frankfurt-Mannheim-KarlsruheLörrach. 1925 wird zur Förderung der badischen und pfälzischen Luftverkehrsinteressen die Badisch-Pfälzische Luftverkehrs-AG gegründet. Sie eröffnet noch im Gründungsjahr eine Flugverbindung Mannheim-Berlin vom gerade eingeweihten Flugplatz Mannheim-Sandhofen. Weitere Linienflüge von dort führen täglich nach Baden-Baden, Dortmund, Frankfurt/Main, Hamburg, Konstanz, Kopenhagen, München, Stuttgart, Villingen und Zürich. Beide Unternehmen fusionieren im Mai 1926 zur Badisch-Pfälzische Luft-Hansa AG. Im gleichen Jahr wird in Neuostheim der Flughafen Mannheim-Heidelberg-Ludwigshafen eröffnet, den die Luft-Hansa nunmehr mit ihren Linienflügen bedient. 1933 Zusammenschluß mit der Luftverkehrsgesellschaft Konstanz GmbH. 1937 umfirmiert in Badisch-Pfälzische Flugbetrieb-AG, zugleich Ausgliederung der Flugzeugwerft in die Badisch-Pfälzische Flugzeugreparaturwerft GmbH, Karlsruhe. Die Ges. war nunmehr Betreiber der Verkehrsflughäfen Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Konstanz, Villingen und Baden Baden. Zuvor war schon 1926 auf Forderung der damaligen Reichsregierung nach einer Einheitsluftverkehrsgesellschaft durch Zusammenschluß der Deutsche Aero-Lloyd AG und der Junkers Luftverkehrs-AG die “Deutsche Lufthansa” entstanden. Die Flughäfen der Ges. erlitten im 2. Weltkrieg schwere Bombenschäden. Ab 1945 waren sie überwiegend von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. Der Neubeginn ist mühselig: 1960 nimmt die Taxi-Flug GmbH Mannheim auf dem Flughafen Neuostheim ihren Sitz, der 1957 vom Baden-Württ. Innenministerium wieder zum Landeplatz 1. Ordnung erklärt worden war. Großaktionäre waren zuletzt der Bund (als Rechtsnachfolger des Reichsluftfahrtministeriums, 22,5 %), die Stadt Mannheim (39,3 %) und das Land Baden-Württemberg (9,5 %). 1962 Umwandlung in die Rhein-Neckar Flugplatz GmbH. Ab 1977 gibt es erstmals wieder Linienflüge ab Mannheim: Die Firma Air-Supply startet am 24.5.1977 einen Zubringerdienst zum Flughafen Frankfurt Rhein-Main, der allerdings schon nach acht Wochen mangels Passagieren wieder eingestellt wird. Am 25.4.1984 wird vom Flugdienst Pegasus eine Linienverbindung Mannheim-München eröffnet, der Nachfolger Arcus Air Logistic (ab 1997: Cosmos Air) startet am 10.11.1988 außerdem eine Linienverbindung Mannheim-Hamburg. Seit Nov. 1991 gibt es auch Linienflüge nach Leipzig und Dresden. Weitere Linienflüge nach Prag und Bern werden 1994/95 nur kurzzeitig angeboten. Im Mai 1997 stellt Cosmos Air eine Dornier 328 in Dienst, mit der dreimal täglich (so hatte es in Mannheim 1925 mal angefangen!) die Route Mannheim-Berlin bedient wird. 1999 wird Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 15 Los 146 Schätzwert 200-250 € Bank für Mittelsachsen AG Mittweida, Aktie 1.000 Mark 21.12.1922 (Auflage 40000, R 10) VF+ Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Gründung 1879 als Spar- und Kredit-Bank Mittweida, 1920 umbenannt in Bank für Mittelsachsen. Filialen in Chemnitz, Frankenberg und Waldheim. Zuletzt eng an die Sächsische Staatsbank angelehnt. Börsennotiz: Chemnitz, später Leipzig. 1945 auf Grund eines SMAD-Befehls geschlossen. Die Liquidation der Bank für Mittelsachsen führte die Sächsische Landesbank durch. Nr. 139 Nr. 151 Cosmos von der Cirrus Airline (Saarbrücken) übernommen, im gleichen Jahr geht am Flughafen Mannheim-Neuostheim das lange geforderte Instrumentenanflugsystem in Betrieb. Seit dem 26.3.2000 gehört Cirrus zum Team Lufthansa: Auch hier schließt sich damit der Kreis. Los 139 Los 147 Schätzwert 20-50 € Bank für Mittelsachsen AG Schätzwert 300-375 € Badische Landesgewerbebank AG Mittweida, Aktie 100 RM 15.4.1929 (Auflage 1000, R 3) EF- Karlsruhe, Aktie 500 RM Okt. 1924 (Auflage 900, R 9) EF-VF Los 148 Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Schätzwert 30-75 € Bank für Mittelsachsen AG Gegründet 1923 als Zentralbank sämtlicher im unter- und oberbadischen Verband vereinigten Genossenschaftsbanken. Gründer waren die Landeswirtschaftsstelle für das badische Handwerk AG, die Handwerkswirtschaftsges. mbH, die Karlsruher Lebensversicherungsbank AG (alle Karlsruhe) und die Frankfurter Allgemeine Versicherungs-AG. Diese heute merkwürdig anmutende Zusammensetzung hatte historische Ursachen: Im Bereich der Genossenschaftsbanken kam die Bildung von Zentralkassen spät und unsystematisch in Gang. In Baden beispielsweise hatte bis dahin die Karlsruher Lebensversicherungsbank AG als Hinterlegungskasse der Genossenschaftsbanken fungiert. 1924 Angliederung der “Fiducia” Revisionsund Treuhandinstitut AG, im gleichen Jahr wurde auch eine Versicherungsabteilung eingerichtet. 1939 umbenannt in Zentralkasse Südwestdeutscher Volksbanken AG. 1971 Verschmelzung mit der Raiffeisen-Zentralbank Baden AG zur „Südwestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank AG“. Schließlich in der heutigen DZ-Bank in Frankfurt/M. als genossenschaftlichem Spitzeninstitut aufgegangen (deren erst 1959 rechtlich verselbständigte Frankfurter Keimzelle übrigens 1925 einmal als Zweigniederlassung für Hessen der “Südwestdeutschen” gegründet worden war). Mittweida, Aktie 1.000 RM 15.4.1929 (Auflage 300, R 4) EF Identische Gestaltung wie voriges Los. Nr. 141 Los 144 Schätzwert 50-100 € Bank für Handel und Grundbesitz AG Leipzig, VZ-Aktie 1.000 RM Aug. 1941 (Auflage 220, R 6) EF Los 149 Schätzwert 50-100 € Bank für Mittelsachsen AG Mittweida, Aktie 100 RM 2.1.1938 (Auflage 1500, R 5) EF Los 142 Los 150 Schätzwert 25-100 € Bank für Realbesitz AG Baltische Mineralöl-AG Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1937 (Auflage 10000, R 3) UNC Danzig, Aktie 1.000 RM Juni 1943 (Auflage 500, R 4) EF Gegründet 1921 als “Baltoil, Mineralölhandels- und Tankanlagen AG”, 1943 umbenannt wie oben. Neben Großtanklagern in Danzig-Strohdeich und Danzig-Weichselmünde betrieb die Ges. in Danzig und dem Umland 45 Tankstellen. Los 145 Schätzwert 75-125 € Bank für Kommunalund Grundkredit AG Los 140 Mülheim-Ruhr, Namensaktie Lit. A 10.000 Mark 1.7.1921 (Auflage nur 90 Stück, R 7) EF-VF Schätzwert 50-80 € Gründung am 20.11.1920, eingetragen am 15.1.1921. Im Nov. 1923 Sitzverlegung nach Berlin. 1936 Übernahme der „Grund und Boden AG für Realwerte“, seit 1937 in Liquidation. Badische Lokal-Eisenbahnen AG Karlsruhe, 4,5 % Genussrechts-Urkunde 100 RM 31.7.1926 (R 7) EF Gründung 1898 als Betriebsführungsgesellschaft für die Badischen Bahnen der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft. Betrieben wurden 5 nicht miteinander verbundene Strecken: die schmalspurige Albtalbahn, die Bühlertalbahn sowie die Strekken Bruchsal-Hilsbach-Menzingen, Neckarbischofsheim-Hüffenhardt, Wiesloch-Meckesheim-Waldangelloch (zus. 153 km). Später erwarb der Kreis Karlsruhe die Aktienmehrheit. In der Weltwirtschaftskrise 1931 in Konkurs gegangen, die Bahnbetriebe wurden an die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft verkauft. Los 141 Schätzwert 50-125 € Badische Maschinenfabrik und Eisengießerei vormals G. Sebold etc. Durlach, Aktie 1.000 Mark 15.2.1912 (Auflage 500, R 4) EF-VF Gründung 1885. Spezialität: Maschinen und Einrichtungen für Eisen-, Stahl-, Temper- und Metallgiessereien, Sandstrahlgebläse für verschiedene Zwecke, Maschinen und Einrichtungen für Zündholzfabriken, Gerbereien und Lederfabriken. Mit eigenem Eisenbahnanschluss. Ab 1949 Badische Maschinenfabrik AG Seboldwerke, Karlsruhe. Die BMD Badische Maschinenfabrik Durlach GmbH stellte 2002 ihre Produktion ein. Los 143 Schätzwert 10-40 € Schätzwert 150-250 € Gründung 1909 als „Neufinkenkrug AG“, 1923 Umfirmierung in “Neue Realbesitz AG”. Die eigenen Terrains wurden 1922/23 verkauft, danach Verwaltung der 37 Berliner Grundstücke der Deutsche Immobilien-Verkehrs-AG nebst Tochterfirmen (1931 wurde dieser Grundbesitz fusionsweise direkt der Bank für Realbesitz übertragen). Ebenfalls 1931 Verschmelzung mit der Leipziger Central-Theater AG (diese gegründet 1900; auf dem 4.386 qm großen Areal Thomasring/Bosestraße/Gottschedstraße wurde ein prachtvolles Theater mit grossen Sälen, Gesellschafts- und Restaurationsräumen sowie Läden im Erdgeschoß erbaut und 1902 eröffnet. Der Wirtschafts- und Theaterbetrieb war verpachtet, die Läden im Erdgeschoß wurden vermietet. Mitglied des Aufsichtsrates war später u.a. der sächsische Finanzminister Dr. Dehne). In diesem Zusammenhang Umfirmierung in Bank für Realbesitz AG. 1932 Mitgründung der “Leipziger Neues Operetten-Theater GmbH”. Ein weiteres Juwel im Portfolio war die Maschinenfabrik Kießling AG: Nicht so sehr wegen des kränkelnden Holzbearbeitungsmaschinenbaus, sondern als Eigentümer des großen, immens wertvollen KAUFMANNSHAUS in HAMBURG (1937 dann auch in “Kaufmannshaus” Hamburg Grundstücks-AG umfirmiert). 1948 Umfirmierung in Neue Realbesitz AG und 1951 Sitzverlegung von Berlin nach Hamburg. 1956-60 Umschichtung des Immobilienbesitzes durch Erwerb von zwei Grundstücken, Verkauf von acht Ruinengrundstücken und Beteiligung am Bau eines Hochhauses. 1962 wurde der Leipziger Grundbesitz auch formell enteignet. Bis zuletzt börsennotiert im Freiverkehr Berlin, obwohl es die AG fertigbrachte, mehr als ein halbes Jahrhundert lang keine Dividende zu zahlen. Großaktionär war das Bankgeschäft Mertz & Co. in Hamburg, seit den 1980er Jahren dann die Hanseatische Finanzierungsgesellschaft mbH zur Vermittlung von Real- und Industriekrediten. 1993/94 in Nachtragsliquidation (Liquidator: Rainer Salb, Hamburg). Bank für Handel und Grundbesitz AG Leipzig, Aktie Reihe B 10.000 Mark 30.7.1923 (Auflage nach Kapitalumstellung 1100, R 8) VF+ Los 151 Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1937 (Auflage 2000, R 10) EF Sehr schöne Jugendstilgestaltung. Gründung 1902 als „Spar- und Darlehnskasse der Hausbesitzer eGmbH“, 1910 Umbenennung in Leipziger HausbesitzerBank, AG seit 1923. Die Bank hielt Anteile am Leipziger Hypothekenverein, an der Wechsel- und Kreditgenossenschaft für Handwerk und Mittelstand eGmbH und der Gesellschaft für Haus und Boden mbH. Zwischen der Bank und diesen Unternehmen bestand Personalunion. Auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und Geldinstitute vom 14.8.1945 erlosch die Bank am 29.5.1947. Schätzwert 200-250 € Bank für Realbesitz AG Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz, dieses ist das allerletzte noch verfügbare. Identische Gestaltung wie voriges Los. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert Nr. 146 15 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 16 kauf von Grundeigentum, die Gewinnung, der Kauf- und Verkauf von Baumaterialien aller Art, das Bauen in eigener Regie und der Kauf oder die Vermietung von Häusern. Schon an der Schwelle zum 20. Jh. besaß die AG fast 200 Wohnhäuser, weitere 300 Baustellen zeugten von boomender Aktivität. 1977 Umfirmierung in Barmer Wohnungsbaugesellschaft AG. Die immer noch bestehende AG besitzt heute über 1.400 Wohnungen. Los 161 Augsburg, Aktie 400 RM 1.6.1932 (Auflage 9500, R 8) EF Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz. Nr. 158 Los 155 Schätzwert 150-200 € Baumwollspinnerei am Stadtbach Gründung 1851. Herstellung von rohen einfachen Garnen: Baumwollgarne, Zellwollgarne, Baumwollmischgarne und Flockenbastmischgarne. Werke Stadtbach, Wertach und Senkelbach. Großaktionär war seit 1929 die Christian Dierig AG im schlesischen Langenbielau, die nach dem Krieg ihren Sitz nach Augsburg verlegte (heute: Dierig Holding AG) und sich die Baumwollspinnerei am Stadtbach 1951 vollständig eingliederte. Schätzwert 50-125 € Basbecker Portland Zement- und Tonwerke AG Los 152 Schätzwert 200-250 € Bank für Textilindustrie AG Berlin, VZ-Aktie Lit. C 1.000 Mark 30.12.1921 (Auflage 25000, sog. “Schutzaktien” gegen Überfremdung, übernommen von einem von S. Bleichröder angeführten Bankenkonsortium, dem ferner die Disconto-Gesellschaft Berlin, die Rheinische Creditbank und die Süddeutsche Disconto-Ges. in Mannheim sowie E. Heimann in Breslau angehörten; R 9) VF Basbeck, Kreis Neuhaus a. Oste, Aktie 1.000 RM Juli 1929 (Auflage 740, R 5) EF Gründung 1922 im heutigen Landkreis Cuxhaven als Basbekker Tonwerke, 1929 umbenannt wie oben. Herstellung und Vertrieb von Tonwaren aller Art (Mauersteine, Dachziegel, Drainröhren u.dergl.). 1938 Verschmelzung mit der 1905 gegr. Beton- und Tiefbaugesellschaft Mast mbH in Berlin. Heute Betonund Tiefbau Mast Hermann Hein AG, Berlin. Der Ursprungsbetrieb in Basbeck nahm seine Tätigkeit 1948 unter dem Namen “Basbecker Baustoffindustrie, Zweigniederlassung der Betonund Tiefbau Mast AG” wieder auf, in den 1960er Jahren Stilllegung. Heute ist das Areal ein Wohngebiet. Großes Hochformat, hübsche Ornament-Umrahmung. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gegründet 1919 durch den Blumenberg-Konzern als “Textilverwaltung AG”, 1921 umbenannt in Bank für Textilindustrie, Sitz war Berlin W 9, Vosstr. 11. Die im Freiverkehr Mannheim börsennotierte Bank, deren AR in besseren Zeiten auch der Deutsche-Bank-Vorstand Paul Millington-Herrmann angehörte, nahm 1926 in London eine Anleihe von 1 Mio. £ auf und reichte diese an die 11 über die Bank vom Blumenberg-Konzern beherrschten Textilfirmen weiter (u.a. Ges. für Spinnerei und Weberei in Ettlingen, Spinnerei Lauffenmühle in Tiengen, Viersener AG für Spinnerei und Weberei, Ver. Vigogne-Spinnereien AG in Chemnitz). Als in der Weltwirtschaftskrise der BlumenbergKonzern kippte, kam auch die Bank für Textilindustrie in Schwierigkeiten, stellte im Sept. 1931 die Bedienung der £-Anleihe ein und ging 1933 in Liquidation. Ein deutsches Bankenkonsortium fand die englischen Anleihegläubiger zu 25 % ab. Los 162 Schätzwert 10-50 € Baumwollspinnerei Erlangen Erlangen, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923 (Auflage 5000, R 2) EF- Los 159 Schätzwert 100-125 € Baugenossenschaft des Leipziger Mietervereins eGmbH Gründung 1880 als „Spinnerei und Weberei Erlangen“. Herstellung von Garnen, Zwirnen und Geweben aus Baumwolle, Zellwolle und Kunstseide. 1927 Fusion mit der „Oberfränkisches Textilwerk AG“ und der „Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bamberg AG“ zur Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG. Spinnereien und Webereien in Erlangen, Wangen (mit Ausrüstungsbetrieb) und Bamberg, außerdem Webereien in Schwarzenbach (Saale) und Zeil (Main). Zuletzt als ERBA firmierend und erst vor wenigen Jahren in Konkurs gegangen. Leipzig, 4,5 % Na.-Teilschuldv. 200 RM 1.7.1940 (Auflage 300, R 9) EF Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gegründet 1899. Gehört heute zur Baugenossenschaft Leipzig eG. Los 156 Schätzwert 10-50 € Bast AG Nürnberg, Aktie 1.000 RM Jan. 1942 (Auflage 3200, R 2) EF Blindprägesiegel mit Brezel. Los 153 Schätzwert 30-75 € Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. KGaA Gründung 1855, AG seit 1896 als „Preßhefen- und Spiritusfabrik AG vorm. J. M. Bast” mit Sitz in Buch. Fusioniert 1901 mit der Nürnberger Spritfabrik und 1908 mit weiteren Wettbewerbern in Berlin-Lichtenberg und Breslau zur “Vereinigte Nordund Süddeutsche Spritwerke und Preßhefefabrik AG”, seit 1922 dann kurz “Bast AG”. 1937/38 Bau moderner Werkstätten, einer Werksiedlung, eines Schwimmbades und eines Sportplatzes, deshalb ab 1938 fünf Jahre in Folge als “nationalsozialistischer Musterbetrieb” ausgezeichnet. Bis 1941 in Berlin, dann in München börsennotiert. Das Werk NürnbergBuch erlitt nur geringe Kriegsschäden und konnte nach nur wenigen Wochen Stillstand im April 1945 die Produktion von Preßhefe und Spiritus wieder aufnehmen. 1965 in die “Bast Hefe- und Spirituswerke GmbH” umgewandelt. Artern, Aktie 100 RM 30.4.1927 (R 3) EF Gründung 1862 als Arterner Darlehns-Verein, ab 1895 Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. KGaA. Abteilungen in Rossleben a.U., Rossla a.Harz, Nebra a.Unstrut, Allstedt i.Thür. und Sangerhausen. 1940 wurde die bisherige KGaA in eine reine AG umgewandelt. 1950-1986 treuhändische Verwaltung und Abwicklung des Westvermögens in Mülheim a.d.R. Los 160 Schätzwert 10-50 € Baugesellschaft für die Residenzstadt Dresden AG Dresden, Aktie 100 RM Okt. 1941 (Auflage 3000, kpl. Aktienneudruck, R 2) EF Gründung 1885 als „Baubank für die Residenzstadt Dresden“, 1935 Umfirmierung wie oben. Umfangreicher innerstädtischer Grundbesitz u.a. an der König-Johann-Straße (13 Grundstükke), der Schießgasse (7 Grundstücke), der Moritzstraße (6 Grundstücke) und am Altmarkt (2 Grundstücke). Bis 1934 in Dresden, dann in Leipzig börsennotiert. Los 163 Epe i. Westfalen, Aktie 1.000 Mark 1.7.1906 (Auflage 135, R 7) EF-VF Hochdekorativ verzierter G&D-Druck. Mit holländischem Steuerstempel. Los 157 Gründung 1897 unter der Firma Baumwollspinnerei Germania. Vollstufiger Betrieb, neben zwei Baumwollspinnereien waren auch Zwirnerei, Weberei, Färberei, Bleicherei und Schlichterei vorhanden. 1992 Einstellung des operativen Geschäftes, ab 1993 Vermögensverwaltung. Neben der Vermietung der Gewerbeimmobilien (ehemalige Textilfabrik) in Gronau plante man auch Investments in “Sozialimmobilien” für Senioren. Darlehensverluste in Millionenhöhe und reihenweise Insolvenzen größerer Mieter machten die noch heute in Düsseldorf börsennotierte Germania-Epe AG zum Pennystock. Schätzwert 30-75 € Bastfaserkontor AG Berlin, Aktie 100 RM 15.10.1930 (Auflage 4500, R 3) EF Nr. 161 Mit dem Firmenlogo, einem Segelschiff und Schriftzug BASTAKO. Gegründet 1941. Versorgung der deutschen Textilindustrie, insbesondre Bastfaserindustrie, mit Roh- und Hilfsstoffen sowie Halberzeugnissen. 1964 Übernahme der Leinengarn-Abrechnungstelle AG, Berlin. Heute betreibt die Gesellschaft Immobilienmanagement. Los 154 Schätzwert 30-75 € Barmer Bau-Gesellschaft für Arbeiter-Wohnungen AG Wuppertal-Barmen, Namensaktie 200 RM 1.9.1932 (Auflage 2500, R 3) EF Gründung 1872. Zweck der Gesellschaft war die Beschaffung billiger und gesunder Wohnungen für Arbeiter, der An- und Ver- 16 Schätzwert 150-250 € Baumwollspinnerei Germania Los 158 Schätzwert 50-125 € Bau- und Finanz-AG des Schlesischen Handwerks Breslau, Namensaktie 1.000 RM Dez. 1943 (Auflage 250, R 5) EF 1933 gegründet zum Bau und zur Betreuung von Kleinwohnungen. 1943 Umfirmierung in Schlesische Wohnstätten AG. Ansicht des Germania Epe Werks 2 im Jahr 2007 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 17 Umrahmung. Zuvor ganz unbekannt gewesene Ausgabe! Die Brauerei in Kaiserslautern (Kantstr. 7) besteht bereits seit 1857. 1873 wurde dann die Aktienbrauerei Kaiserslautern gegründet (Barbarossa Bräu), aus der 1883 die Bayerische Brauereigesellschaft hervorging. 1920/21 Umfirmierung wie oben nach Übernahme der Brauerei Jaenisch AG sowie der Kundschaft der Brauerei C. Schuck GmbH. Hergestellt wurden untergärige Biere, Spezial- und Exportbiere, Bockbiere, ferner Eis, z.T. Natureis auf eigenem Weiher. Zuletzt vor allem für das Kaiser Pilsener bekannt. Bierniederlagen in Winnweiler, Alsenz, Waldmohr, Bad Dürkheim, Odernheim, Schifferstadt, Ludwigshafen, Mannheim, Mainz sowie diverse Eigentumswirtschaften. Ab 1955 in Frankfurt börsennotiert. Seit 2006 (dann in eine GmbH umgewandelt) eine 100%-Tochter der RadebergerGruppe. Nr. 167 Nr. 164 Los 164 Schätzwert 600-750 € Baumwollspinnerei Gronau Kirchspiel Epe, Aktie 5.000 Mark 23.3.1892 (Auflage nur 70 STÜCK, R 8) VF Für die damalige Zeit ganz außergewöhnlich hoher Nennwert. Sehr dekoratives und ungewöhnlich großformatiges Stück (46 x 38 cm!), mit Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang, nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz. Eine Gründung holländischer Geschäftsleute (1890). 1898 Errichtung eines zweiten und 1911 eines dritten Werkes. 1947 Fusion mit der benachbarten „Westfälische Baumwollspinnerei“. 1987 Übernahme der „Textilwerke Ahaus AG“. Der Dauerkrise der deutschen Textilindustrie hat dieses Unternehmen noch mit am längsten getrotzt - doch im Mai 1999 kam auch hier das Insolvenzverfahren. Los 166 Schätzwert 50-100 € Baumwollspinnerei Gückelsberg William Schulz AG Flöha (Sa.), Aktie 1.000 RM 6.9.1927. Gründeraktie (Auflage 800, R 5) EF Die Baumwollspinnerei Flöha, gegründet bereits 1819 von G. F. Heymann, ist die älteste Spinnerei Sachsens gewesen. 1927 wandelte sie ihr Besitzer William Johannes Schulz in eine AG um. Nach der Enteignung bis 1990 als VEB VBSZ Baumwollspinnerei Flöha betrieben, danach gehörte sie als Treuhandbetrieb zur Sächsische Baumwollspinnerei und Zwirnerei AG. 1995 stillgelegt. Los 167 Los 168 Schätzwert 75-150 € Bauverein Kriegerfamilien-Heim mbH Dresden, Namens-Anteilschein 500 Mark 31.12.1916 (R 5) EF Zwischen Schützenhof-, Stephan-, Platanen- und Böttgerstraße wurden nach dem 1. Weltkrieg 121 Wohnungen für Kriegerfamilien gebaut. In den 1930er Jahren umbenannt in Baugesellschaft Familien-Heim GmbH. Gründung 1900 als “Solinger Kleinbahn AG” zur Übernahme der Solinger elektrischen Kreisbahn von der Union ElektrizitätsGesellschaft mit den beiden 22 km langen meterspurigen Strecken Solingen-Merscheid-Ohligs-Wald-Central-Solingen und Central-Gräfrath-Vohwinkel. Ab 1903 auch Betrieb der Straßenbahn der Stadt Solingen. 1905 dann noch Erwerb der Elektrischen Straßenbahn Elberfeld-Cronenberg-Remscheid (schon 1909 wieder an die Barmer Bergbahn AG verkauft). Für den eigentlich bis 1943 laufenden Konzessionsvertrag nahmen die konzessionsgebenden Gemeinden zum 31.12.1911 ein Sonderkündigungsrecht mit Rückkauf der Bahn wahr. Die damit ihrer Aktivitäten entblößte AG brauchte eine neue Betätigung, und fand sie auch: 1914 Sitzverlegung nach Bayreuth und Umfirmierung wie oben. 1983 Fusion mit dem Überlandwerk Oberfranken AG in Bamberg zur “Energieversorgung Oberfranken AG”, Sitz blieb Bayreuth. Stromerzeugung im Kraftwerk Arzberg und in 7 kleineren Laufwasserkraftwerken. Versorgungsgebiet: Oberfranken und Teile der nördlichen Oberpfalz. Großaktionär war das Bayernwerk (2000 mit der PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen). 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. Baumwollspinnerei Mittweida Mittweida, Actie 2.000 Mark 15.11.1886 (Auflage 500, R 8) VF Ungewöhnlich: Mit Auszug aus den Statuten aufgedruckt auf der Vorderseite der Aktie. Originalunterschriften. Zuvor unbekannt gewesen! Los 165 Schätzwert 600-750 € Baumwollspinnerei Gronau Schätzwert 10-50 € Bayerische ElektricitätsLieferungs-Gesellschaft AG Bayreuth, Aktie 100 RM Juni 1927 (Auflage 46000, R 2) EF Schätzwert 500-625 € Gründung 1884. Zuletzt besaß die Gesellschaft 5 Spinnereien mit etwa 160.000 Spinn- und Zwirnspindeln, 3 Wasserkraftturbinen und Dampfanlagen sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der Baumwollweberei Mittweida. Im 2. Weltkrieg wurde die Hälfte des Werkes demontiert, auf der freigewordenen Fläche wurde eine Kriegsproduktion der Lorenzwerke AG Berlin (Funkgeräte) eingerichtet. In Leipzig börsennotiert. Nach 1945 als VEB Baumwollspinnerei weitergeführt, angegliedert wurden 1951 Weißthaler Spinnerei als Werk 2 und 1964 die Baumwollspinnerei Riesa als Werk 3. Zur Wende waren etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. 1995 als Sächsische Baumwollspinnerei GmbH reprivatisiert, mit Werken in Mittweida, Venusberg und Hohenfichte einer der letzten heute noch produzierenden Textilbetriebe der Region. Los 172 Los 169 Schätzwert 30-60 € Bayer. Landeshauptstadt München München, 7 % Schuldv. 5.000 RM 1.4.1928 (Auflage 480, R 7) EF Kirchspiel Epe bei Gronau i. W., Aktie 1.000 Mark 15.4.1904 (Auflage 350, R 11) VF Kleine Vignette mit Wappen, dem Mönch mit Buch. Originalunterschriften. Auch diese Emission zuvor vollkommen unbekannt gewesen, das letzte der nur zwei im Reichsbankschatz gefundenen Stücke. Los 173 Schätzwert 75-125 € Bayerische Elektrizitäts-Werke München, Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage 1349, R 6) UNC-EF Nr. 166 Gründung 1898. Die Gesellschaft übernahm die der AG für Elektricitäts-Anlagen in Köln erteilten Konzessionen und die bereits errichteten Anlagen für die Versorgung mit elektrischer Energie in einem Teil des Bezirksverbandes Schwaben und Neuburg. 1899 wurde die Konzession zur Versorgung der Stadt Neu-Ulm (Donau) erworben und ein Kraftwerk an der Iller errichtet. 1902 übernahm dei Gesellschaft das Vermögen der Bayerischen Elektricitäts-Gesellschaft Helios. Die Städte Freising, Tauberbischofsheim, Ochsenfurt wurden versorgt. Außerdem Grundbesitz in Landshut, wo zeitweilig das Zentralbüro war. Großaktionär 1943: Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG, Berlin. Börsennotiz Berlin und München. Nr. 168 Los 174 Los 170 Schätzwert 25-100 € Schätzwert 250-325 € Bayerische Handelsbank Bayerisch-Österreichische Holzunion AG München, Aktie 100 RM 1.12.1929 (Auflage 32500, R 8) EF+ München, Aktie 10.000 Mark 16.2.1923. Gründeraktie (R 4) UNC-EF Vorkriegsaktien dieser bedeutenden Bank waren zuvor (wie also auch das folgende Los) vollkommen unbekannt gewesen! Gegründet im Febr. 1923 als Holzunion AG. Bereits 1924 Löschungsbeschluss durch das Amtsgericht München. Los 171 Schätzwert 400-500 € Bayerische BrauereiSchuck-Jaenisch AG Kaiserslautern, Aktie 1.000 RM März 1942 (Auflage 500, R 9) UNC-EF Schönes blau-weißes Wappen der Bayerischen Brauereigesellschaft Kaiserslautern in der oberen 1869 Gründung der Bayerischen Handelsbank als Kreditbank. 1871 Angliederung einer Bodencreditanstalt. 1921 Übertragung der Geschäftsbank auf die Bayerische Vereinsbank, seitdem reine Hypothekenbank. Börsennotiert bis 2002, als die Bayerische Handelsbank mit den anderen Realkredit-Töchtern der HypoVereinsbank fusioniert wurde. Letztlich Teil der heute skandalumwitterten Hypo Real Estate geworden. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert Die Baumwollspinnerei Mittweida im Zschopautal 17 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 18 Los 180 Schätzwert 10-25 € Bayerische Wasserkraftwerke AG München, 4 % Teilschuldv. 1.000 RM Nov. 1943 (Auflage 40000, R 3) EF Gründung 1940, Aktionäre zu je 1/3 waren das Land Bayern, die VIAG und das RWE. Zwischen 1941 und 1954 wurden 9 Laufwasserkraftwerke am Lech sowie das Speicherkraftwerk Roßhaupten gebaut. Seit 1997 liegt die Betriebsführung auch der BAWAG-Kraftwerke bei der E.ON Wasserkraft GmbH in Landshut, dem in Deutschland führenden privaten Wasserkraft-Dienstleister. Nr. 174 Nr. 171 Los 175 Schätzwert 300-375 € Bayerische Handelsbank Schätzwert 1000-1250 € Bayerische Motoren Werke AG München, Aktie 1.000 RM 1.6.1938 (Auflage 13950, R 8) VF Los 176 Los 177 Schätzwert 150-200 € Bayerische Metallwerke AG Landshut, Aktie 1.000 RM Dez. 1928 (Auflage nur 75 Stück, R 8) EF Los 179 Schätzwert 200-250 € Bayerische Warenkreditbank AG München, Sammelaktie 1.000 x 100 RM Dez. 1943 (Auflage nur 9 Stück, R 9) EF+ München, Aktie 10.000 Mark 7.4.1923. Gründeraktie (Auflage 10000, R 12) EF Los 181 Mit BMW-Emblem im Trockensiegel. Die kpl. Auflage von 9 Stück lag im Reichsbankschatz. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Beil & Voss Musik-Instrumenten-AG Ursprung sind die “Gustav Otto Flugmaschinenwerke”, deren Gründer ein Sohn des Erfinders des Viertaktmotors Nicolaus August Otto war. Seit 1916 AG als „Bayerische Flugmotorenwerke AG“. Nach dem verlorenen Weltkrieg gab es keine Nachfrage nach Flugmotoren mehr, weshalb die BFM anderweitige Betätigung suchten: 1922 Erwerb der Motorenbau-Sparte von der Firma Knorr-Bremse und Umfirmierung in „Bayerische Motoren Werke AG“. 1925/1926 gehörte BMW zu den Gründern der Deutschen Luft Hansa. 1928 erwarb BMW von der Gothaer Waggonfabrik die Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi-Werke, gebaut wurde der 3/15-PS-Dixi-Wagen nach einer Lizenz der Austin Motor Co.) Der im 2. Weltkrieg erneut boomende Bau von Flugmotoren brachte die Auto- und Motorrad-Sparte ins Hintertreffen, mit andauernden Folgen nach dem Krieg: 1959 stand BMW vor der Pleite, der Konkurrent Daimler-Benz legte ein Übernahmeangebot vor. Als “Weißer Ritter” stieg damals die Industriellenfamilie Quandt ein. In den folgenden Jahrzehnten blühte BMW zu einem weltweit führenden Premium-Hersteller auf. Gegründet am 13.2.1923 u.a. durch die Warenkreditbank-AG in Berlin, v. Schirach & Co. KG, Konsul Carl A. Luederitz u.v.m. zwecks Beleihung und Bevorschussung von Waren. Trotz der illustren Beteiligten (AR-Vorsitzender Heinrich Königbauer war Präsident des Bayerischen Landtags, AR-Mitglied Fr. Warschauer war einer der bekanntesten Berliner Privatbankiers, Mitgründer und AR-Mitglied Friedrich v. Schirach war der Vater des späteren “Reichsjugendführers” Baldur von Schirach) reüssierte die Bank nicht und ging bereits im Juli 1924 wieder in Liquidation. Schätzwert 30-75 € Berlin, Aktie 100 RM 1.1.1926 (Auflage 500, R 5) UNC Gegründet 1923 zwecks Handel mit Musikinstrumenten aller Art. Geschäftsansässig Berlin C 25, Prenzlauerstrasse 52. 1930 Konkurseröffnung, 1931 erloschen. Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gegründet 1923 in Landshut u.a. durch die Radiologie AG und dem Physiker Dr. Robert Fürstenau zur Herstellung von Wolfram- und Molybdän-Fabrikaten. 1926 außerdem Errichtung eines Werks für technische Gase (Wasser- und Sauerstoff). 1929 Sitzverlegung nach Dachau (Leitenweg 1). 1969 in eine GmbH umgewandelt. 1990 Erwerb durch Marion Frfr. von Cetto, der auch der Mitbewerber “Gesellschaft für Wolfram Industrie mbH” in Traunstein gehört, womit die beiden vormaligen Konkurrenten unter ein Dach kommen. Los 178 Schätzwert 450-750 € Bayerische Motoren Werke AG München, Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM Juni 1944 (Auflage nur 28 Stück, R 7) EF Mit BMW-Emblem im Trockensiegel. Die kpl. Auflage von 28 Stück lag im Reichsbankschatz. Nr. 180 Los 182 Schätzwert 125-200 € Bellevue Warenhandels-AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922. Gründeraktie (Auflage nur 50 Stück, R 8) EF-VF Äußerst interessante Gestaltung. Gründung im Dez. 1921 zum Betrieb von Warengeschäften, vor allem Import und Export. Ab 1935 Bürohaus Bellevue AG, Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Grundstücken. Los 183 Schätzwert 50-125 € Benno Schilde Maschinenbau-AG Hersfeld, Aktie 1.000 RM März 1927 (Auflage 1100, R 6) VF Nr. 175 Nr. 179 Nr. 177 18 Die Gesellschaft ging aus der 1874 gegründeten Maschinenund Apparatebauanstalt von Benno Schilde hervor, die sich bis zum Ableben des Begründers in dessen Privatbesitz befand Gustav Otto mit einem Argus Flugzeugmotor Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 19 und dann als Familien-GmbH weitergeführt wurde. Am 12.4.1922 erfolgte die Gründung der AG. Fabrikation von Ventilatoren, Schlackenaufbereitungsanlagen, Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie Waschmaschinen, Lackieranlagen und Industrieöfen. Übernommen wurden 1922 die Maschinenfabrik Imperial in Meissen, die Imperial-Förster-Werke in Magdeburg sowie Gelände und Anlagen der Reichsflugzeugwerke Schwerin-Görries. 1969 verschmolzen mit der Friedrich Haas GmbH und der Rheinische Dampfkesselfabrik Büttner & Cie. in Krefeld zur Büttner-Schilde-Haas AG (BSH). Ab 1977: Babcock-BSH AG, ab 1995 Turbo Lufttechnik. Anfang 2003 Übernahme durch den Frankenthaler Maschinenbaukonzern AG Kühnle, Kopp & Kausch. Firmierung als eigenständge Gesellschaft unter dem Namen TLT-Turbo GmbH, Zweibrücken. Los 184 Los 186 Schätzwert 75-150 € Bergbaugesellschaft Teutonia Hannover, Aktie 1.000 Mark 9.4.1908 (Auflage 1000, nach Sanierung 1935 nur noch ca. 500, R 5) EF Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang. Gründung 1898 mit Kali-Schürfrechten auf einer Fläche von 300.000 Morgen in verschiedenen Gemeinden der Provinz Hannover. 16 Tiefbohrungen wurden niedergebracht. Die nahe Schreyahn (bei Wustrow, Prov. Hannover) angesetzte Bohrung traf ein 19 m mächtiges Hartsalzlager und darunter ein nahezu 500 m mächtiges Carnallitlager. Ab der 200-m-Teufe stand der Schacht andauernd in Kalisalz. Füllörter wurden bei 360 und 460 m angesetzt. Über Tage wurde ein Chlorkaliumfabrik mit einer Tagesleistung von 10.000 dz sowie eine Kainitmühle betrieben. Die Abwässer wurden über eine 26 km lange Endlaugenleitung in die Elbe geleitet. 1912 ging auch die Sulfatund Bromfabrik in Betrieb. 1909 bzw. 1910 wurden Teile des Kalifelderbesitzes in die Gewerkschaften Ilsenburg und Wartburg mit Sitz in Wustrow abgespalten, 1911 außerdem Gründung der Bergbaugesellschaft Lüchow GmbH, deren Felder im Kreise Lüchow mit Ilsenburg, Wendland, Teutonia und Wartburg markscheideten. Unter Tage wurden die Bergwerke miteinander verbunden. Das unrentable eigene Kaliwerk wurde 1926 stillgelegt und die Übertageanlagen auf Abbruch verkauft. Die Kaliquote fiel an den später in der Kali-Chemie AG aufgegangenen Neustaßfurt-Friedrichshall-Konzern. Zuletzt war die heute zur belgischen Solvay-Gruppe gehörende Kali-Chemie AG, Berlin/Hannover mit über 95 % Großaktionär, die Aktien notierten im Freiverkehr Hannover. 1951 in eine GmbH umgewandelt. Aufmerksamkeit erregten die Salzstöcke im Kreis LüchowDannenberg dann später durch die Auseinandersetzungen um das geplante Atommüll-Endlager Gorleben. Schätzwert 150-250 € Benteler-Werke AG Bielefeld, Aktie 10.000 Mark 19.1.1923. Gründeraktie (Auflage 500, R 6) EFKleine Vignette mit Eisenbahn und “BEWAG”- Signet. 1876 Eröffnung eines Eisenwarenhandels In Bielefeld. 1922 Gründung der AG und Fertigungsbeginn von nahtlosen und geschweißten Rohren in Paderborn. Ab 1935 Aufbau eines Automobil-Zulieferer-Betriebes. 1952 Produktion eines eigenen Kleinwagens: Champion. 1974 Eröffnung eines Elektrostahlwerkes in Lingen. 1980 Expansion in die USA. Heute mit den Teilbereichen Automobiltechnik, Hersteller von Stahl und Rohren sowie einer Firmenholding an 150 Standorten in 34 Ländern mit 22.000 Mitarbeitern vertreten. Standorte sind heute u.a. Paderborn, Bielefeld, Lingen, Dinslaken, Bottrop, Düsseldorf, Köln, Eisenach, Siegen, Saarlouis, Rothrist, Lichtenau, Warburg. Los 187 Schätzwert 150-200 € Bergbaugesellschaft Teutonia AG in Schreyahn bei Wustrow i. Hann. Sehnde, Genußrechtsurkunde 100 RM 1.10.1926 (R 11) VF Auch die Genussrechtsurkunde war zuvor völlig unbekannt. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz! Los 185 1949 teilten sich die Wege von Betrieb und AG: Das Werk wurde enteignet und als VEB Bergmann-Borsig weitergeführt. Es war das wahrscheinlich bestbewachte Fabrikgelände in ganz Europa: Das Areal hatte die Form eines Dreiecks, von dem die zwei langen Schenkel die Grenze zu Westberlin bildeten. Nach der Wende wurde daraus die ABB Bergmann-Borsig GmbH und dann die Alstom Power Service GmbH. Von ehemals 3.500 Beschäftigten sind heute nur noch 320 geblieben, ansonsten enstand auf dem früheren Bergmann-Areal der PankowPark, wo sich inzwischen ca. 80 weitere Betriebe angesiedelt haben. Die AG selbst nahm nach 1949 im Westen keinen eigenen Fabrikbetrieb mehr auf, sondern hielt nur noch diverse Beteiligungen, deren wichtigste Schorch in Mönchengladbach, Heliowatt in Berlin, die Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie AG in Berlin (DeTeWe) und die Bergmann Kabelwerke AG in Berlin/Wipperfürth waren. Großaktionäre waren bis in die 1970er Jahre mit jeweils über 25 % die Siemens AG, die Deutsche Bank und die Bayerische Vereinsbank. Danach übernahm Siemens die Mehrheit und verkaufte die anschließend mit DeTeWe zusammengelegte Bergmann an die saarländische Gebr. Röchling KG. 2005 Übernahme durch die kanadische Aastra Technologies Ltd. Schätzwert 300-375 € Bergbahn AG Kitzbühel Kitzbühel, Aktie 1.000 RM 31.8.1939 (Auflage 500, R 10) EF-VF Los 189 Schätzwert 300-400 € Bergmann-Elektricitäts-Werke AG Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark März 1920 (Auflage 20000, R 9) EF-VF Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Sigmund Bergmann (geb. 1851 im thüringischen Tennstedt) wanderte mit 18 Jahren in die USA aus. In New York wurde ca. 1875 THOMAS ALVA EDISON wegen seines Geschicks und Arbeitseifers auf ihn aufmerksam. Mit Neuentwicklungen machte Bergmann schnell viel Geld und konnte schon 1876 in New York die erste eigene Werkstätte eröffnen, wo er für Edison die ersten zum Verkauf bestimmten Phonographen herstellte. Bald produzierte er auch Telephonübertragungseinrichtungen für Western Union und richtete für Edison ein Testlabor für Glühlampen ein. 1879 wurden die ersten von Edison und Bergmann gemeinsam entwickelten Glühlampen der Öffentlichkeit vorgestellt, die 1881 auf der Pariser Elektrizitätsausstellung eine “epochale Sensation” waren. Anlässlich dieser Ausstellung kam Bergmann nach 16 Jahren auch erstmals wieder nach Deutschland und erkannte die Bedeutung Berlins für die junge, aber sich schon kräftig entwickelnde Elektroindustrie. Wenig später stieg Thomas Alva Edison als Teilhaber in die S. Bergmann & Company ein. Man errichtete eine neue Fabrik Eckene Avenue B und East 17th Street, die bald auf 1500 Beschäftigte anwuchs. 1889 beschloß Edison, alle Firmen in seinem Einflußbereich in der Edison GENERAL ELECTRIC Co. zusammenzufassen, also auch die Bergmann-Fabrik. Die General-Electric-Anteile, die Bergmann nun erhielt, verkaufte er, ging zurück nach Deutschland und gründete 1891 an der Fennstraße in Berlin-Moabit erneut ein Unternehmen, das seinem vorherigen New Yorker Betrieb sehr ähnlich war. Aus diesem Betrieb entstand 1893 die “S. Bergmann & Co. AG Fabrik für Isolir-Leitungsrohre u. Special-Installations-Artikel für elektr. Anlagen” bzw. 1897 die “Bergmann Elektromotoren- und Dynamo-Werke AG”. Bergmann, der bis dahin noch zwischen New York und Berlin hin- und hergependelt war, verlegte 1899 seinen Wohnsitz endgültig nach Berlin und begann im Berliner Wedding mit dem Bau neuer Fabrikanlagen an der Seestraße. Die beiden Fabriken der zwei selbständigen AG’s waren nur durch die Oudenarderstraße getrennt und grenzten ansonsten direkt aneinander an. 1900 fusionierten beide Ges. zur “Bergmann-Elektricitäts-Werke AG”. Das Berliner Werk hatte vier Fabrikationsabteilungen und produzierte a) Isolierrohre und Installationsartikel, b) Dynamos, Elektromotoren, elektrische Lokomotiven und Accumulatorenwagen, Spezialmotoren für Vollbahnen, Straßenbahnen, Hoch- und Untergrundbahnen, c) Kohlenfadenund Metallfadenlampen (Produktionsbeginn 1904, 1928 gegen Gewährung von Anteilen in die OSRAM GmbH KG eingebracht), d) Zähler und Messinstrumente. Ein weiteres Werk in Rosenthal bei Berlin produzierte e) Messing- und Kupferfabrikate, f) Starkstrom- und Telephonkabel, g) Benzin-Luxus- und Lastfahrzeuge (benzingetriebene Autos wurden von 1907 bis 1922 gebaut, danach nur noch elektrische Lastfahrzeuge), h) stationäre und Schiffs-Dampfturbinen, i) Grossmaschinenbau, u.a. Dampfturbinen-Generatoren. Beschäftigt waren zeitweise mehr als 10.000 Beamte und Arbeiter. Börsennotiert in Berlin, Dresden, Frankfurt a.M. und München. 1912 finanzielle Reorganisation mit Hilfe der Deutschen Bank, dabei bekamen über eine Kapitalerhöhung die Siemens-Schuckertwerke mit einem 16 %igen Anteil bei ihrem Konkurrenten den Fuß in die Tür. Sigmund Bergmann behielt nur noch die technische Leitung, kaufmännisch wurde die Ges. seitdem von Siemens-Schuckert geführt. 1918 erwarb Bergmann das Schloss Hohenfels in Coburg als Ruhesitz; 1927 starb er. In der Weltwirtschaftskrise wurde Bergmann erneut ein Sanierungsfall. Die SiemensSchuckertwerke und die A.E.G., die jetzt bereits über 80 % der Bergmann-Aktien besaßen, nutzten dies, um zum Kurs von lediglich 24 % fast alle Aktien der verbliebenen freien Aktionäre zu übernehmen. Lediglich 0,6 % blieben danach im Streubesitz. 1936 Straffung des Fertigungsprogramms und Konzentration der Produktion im Werk Berlin-Wilhelmsruh (Rosenthal). Los 190 Schätzwert 200-400 € Bergwerks-AG Juno Düsseldorf, Actie 1.000 Mark 9.12.1896. Gründeraktie (Auflage 3500, davon nur 826 nicht in VZ-Aktien gewandelt, R 8) EF-VF Faksimileunterschriften vom Bankier Max Trinkaus und Fritz Daber vom Bankhaus C.G. Trinkaus. Sehr dekorativ, mit Hammer und Schlegel. Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz. Übernahme und Weiterbetrieb der von der Gewerkschaft Juno betriebenen Blei- und Zinkerzgrube bei Ramsbeck in der Gemeinde Gewelinkhausen, Kreis Meschede. Dieses Bergwerk hat eine ganz schillernde Vorgeschichte: 1853 verkaufte es der Rheinisch-Westfälische Bergwerksverein für 1 Mio. Thaler (das Doppelte des wirklichen Wertes) an den Glücksritter und Bankrotteur Marquis Henri Etienne Bernard de Sassenay, der gerade die Kontrolle über die Metallurgische Gesellschaft in Aachen gewonnen hatte und das Unternehmen nun in „Aktiengesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen“ umbenannte (bis in unsere Tage als “Stolberger Zink” bekannt gewesen). Man plante in der stillen Ramsbecker Landschaft nicht weniger als das größte Industriezentrum Europas, ferner sollten bei Dortmund Steinkohlegerechtsame erworben und eine große Zinkhütte errichtet werden. Für das vielversprechende Unternehmen bewilligten Verwaltungsrat und Banken widerspruchslos jeden gewünschten Betrag. Im August 1854 übernahm es de Sasseney, Mitgliedern des Verwaltungsrates den Ramsbecker Betrieb zu zeigen. Es wurde ein vielbesprochenes gesellschaftliches Ereignis, die Gäste erschienen mit Damen und zahlreicher Dienerschaft und wurden prächtig bewirtet. Den Höhepunkt des Festes bildete die Veranstaltung „der Silberblick“. De Sasseney behauptete einen hohen Silberanteil in den in Ramsbeck gewonnenen Bleierzen und ließ zum Beweis einen Schmelzprozeß vorführen, bei dem geläutertes Silber in Erscheinung trat. Es wurde das Tagesgespräch in den Pariser Salons und der Aktienkurs entwickelte sich kometenhaft. Nur de Sasseney und die Werkmeister wußten, daß „der Silberblick“ nicht dem gewonnenen Erz zu verdanken war, sondern daß dem Bleiguß heimlich eingeschmolzene Silbermünzen beigefügt worden waren. Vier Wochen später, am 29.3.1855, mußte das Unternehmen seine Zahlungsunfähigkeit erklären und wurde dann vom späteren preußischen Handelsminister von der Heydt saniert. Die Gründer haben als alleinige Gewerken der in Kuxe eingeteilten Gewerkschaft die ihnen zustehenden 1000 Kuxe in die AG eingeworfen und dafür Aktien erhalten. Stadtwappen von Kitzbühel im Unterdruck. Zuvor vollkommen unbekannt gewesen, nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gegründet 1928 mit der Stadt Kitzbühel (Tirol) als Großaktionär zum Bau und Betrieb einer 2,4 km langen Personen- und Güter-Seilschwebebahn auf den durch das gleichnamige Skirennen bis heute weltbekannten Hahnenkamm. 1935 Inbetriebnahme eines Schlittenaufzuges auf der Skiübungswiese von Kitzbühel. 1948 wurde am Hahnenkamm der erste “Skizirkus” der Welt eröffnet. Weiter eröffnet wurden 1952 der Schräglift Hochegg, 1953 der Sessellift vom Ehrenbachgraben auf den Steinbergkogel, 1955 die 4 km lange Seilschwebebahn von Kitzbühel über die Pletzeralm auf den Gipfel des Kitzbüheler Horns, 1957 der Trattalmlift und 1959 die Seilschwebebahn Pletzeralm-Alpenhaus. 1964 wurden erstmals über 1 Mio. Personen jährlich befördert. Los 188 Schätzwert 50-175 € Bergbrauerei Riesa AG Riesa, Aktie 1.000 Mark Juli 1921 (Auflage 350, R 5) EF Gegründet 1872, 1892 von den Brüdern Arno und Otto Friede gekauft und als Lagerbierbrauerei ausgebaut, AG seit 1904. 1936 Übernahme des Kundenbestandes der Riebeck-Stadtbrauerei AG. Großaktionär (1943): Riebeck-Brauerei AG Leipzig (73,9%). In den 50er Jahren gehörte die Brauerei zur Vereinigung Volkseigener Betriebe Brau- und Malzindustrie Dresden (VVB). 1979 wurde die Brauerei geschlossen. Bergmann-Elektricitäts-Werke AG Ansicht einer der OSRAM-Höfe in Berlin-Wedding 19 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 20 Los 199 Nr. 198 Schätzwert 400-500 € Berlin-Burger Eisenwerk AG Schätzwert 10-50 € Bergwerks-Gesellschaft Dahlbusch Rotthausen, Aktie 1.200 Mark Juli 1920 (Auflage 20000, R 2) EFDekorative Umrandung, rückseitig auch in französisch. Ursprung ist die 1847 gegründete „Englisch-Belgische Gesellschaft der Rheinischen Bergwerke“. 1848 weigerten sich, wegen der Revolution in Deutschland, die ausländischen Investoren, weitere Einzahlungen zu leisten: der Mutungsschacht König Leopold musste aus Geldmangel eingestellt werden. Das Festhalten belgischer Aktionäre (allen voran Joseph Chaudron, bis zu seinem Tod 1905 AR-Vorsitzender von Dahlbusch) an dem Unternehmen führte 1849 zur Neugründung als „S.A. der Belgisch-Rheinischen Kohlenbergwerke an der Ruhr“. Statt des bis dahin üblichen Abteufens von Hand wurde erstmals das Kind-Chaudron-Schachtbohrverfahren angewandt, 1857 wurde das oberste Gaskohlenflöz erreicht. Die Mittelbeschaffung zur Errichtung einer dringend nötigen Doppelschachtanlage scheiterte am Einspruch der Anleihegläubiger, die in manchen Jahren nicht einmal Zinsen bekommen hatten. Man entledigte sich der Gläubiger durch Verkauf aller Aktiva an die 1873 neugegründete Bergwerks-Gesellschaft Dahlbusch. Der Kreis der Kapitaleigner blieb dabei unverändert, die Schulden war man los. 1925 gründete Dahlbusch die „Deutsche Libbey-OwensGesellschaft für maschinelle Glasherstellung AG“ (Delog), die heutige Flachglas AG. Diese Beteiligung sicherte der börsennotierten Dahlbusch weit über die Zeit der Steinkohle hinaus die Existenz, zuletzt als deutsche Zwischenholding des englischen Pilkington-Glaskonzerns. Der starke belgische Einfluss zeigt sich auch darin, dass alle Aktien, sogar noch die 1951 ausgegebenen DM-Papiere, als Doppelblätter mit deutschem und französischem Text gedruckt wurden. Eine der bekanntesten Gesellschaften des Reviers und die einzige, die heute noch börsennotiert ist. Übrigens: Hermann J. Abs gehörte ihrem Aufsichtsrat über 50 Jahre lang an. Los 194 Schätzwert 30-50 € Berlin (City of Berlin) Berlin, 6,5 % Gold Bond 1.000 $ 1.4.1925 (R 2) VF+ Durch Speyer & Co. in New York plazierte Anleihe von 15 Mio. $. Orange/schwarzer Stahlstich. Los 195 Schätzwert 75-150 € Berlin (City of Berlin) Berlin, 6 % Bond 100 £ 2.7.1927 (Auflage 17500, R 6) VF Teil einer von J. Henry Schroder & Co. in London untergebrachten Anleihe von 3,5 Mio. £. Sehr großformatig und dekorativ, mit Foto-Vignette “Rotes Rathaus” (seit der Wiedervereinigung wieder Sitz des Berliner Regierenden Bürgermeisters). Jugendstilelemente im Unterdruck. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz, vorher nicht bekannt gewesen. Gründung 1913 als Herdkessel-Industrie AG, 1916 umbenannt wie oben anläßlich der Übernahme des Burger Eisenwerks von F. Angrick. Neben Erzeugnissen der Eisen-, Stahl- und Metallindustrie wurden von 1923-1927 unter der Marke Be-Be auch Motorräder hergestellt. Unterstützt durch nicht weniger als 8 Kapitalerhöhungen in nur 7 Jahren fuhr die in Berlin börsennotierte AG (Mehrheitsaktionär: J. Roth AG Eisengiesserei und Maschinen-Fabriken, Berlin-Tempelhof) einen beispiellosen Expansionskurs und entwickelte sich zu einer umfassenden Holding der Eisen-, Stahl und Metallindustrie. Werke: a) Eisen-, Stahlund Walzwerk sowie Maschinenfabrik in Burg bei Magdeburg, b) Metallwaren- und Blechemballagenfabrik in Heidenau bei Dresden (früher L. Georg Bierling & Co. AG), c) Maschinen- und Werkzeugfabrik in Rostock, d) Metallwaren-, Armaturen- und Badeöfenfabrik in Leipzig-Eutritzsch (früher vereinigte Jaeger, Rothe & Siemens-Werke AG, e) Ronomit GmbH Isolierrohrfabrik in Dresden-Leuben, f) Spezialmaschinenfabrik S. Aston AG in Burg bei Magdeburg. Ferner beteiligt bei der Bayerische Eisenhandels-Ges. Ehmer & Co. KG in München, Eisengroßhandlung Hermann Kramer & Co. KG in Danzig-Langfuhr, Eisengroßhandlung Gebr. Noether KG in Bruchsal i. Baden, Eisenhandel-AG in Duisburg, R. Dolberg Maschinen- und Feldbahnfabrik AG in Berlin, Autosafe AG in Berlin, Steyr-Automobile Deutsche VerkaufsAG in Berlin, Automat-Industrie GmbH in Wien, Dajac DeutschAmerikanische Automobil-Industrie AG in Berlin, Braunkohlenbergwerk “Luise” AG in Altenweddingen b. Magdeburg, Stahlund Eisen-AG in Königsberg i. Pr., “Momentag” Moment-BüroBedarfs-AG in Berlin, Gebr. Voss GmbH Heizungsanlagen in Stendal. Das hastig zusammengezimmerte Firmenimperium war stark fremdfinanziert und zerbrach Anfang 1925, als die Gläubiger nervös wurden. In Folge der schlechten Konjunktur fand der Konkursverwalter für keines der Werke einen Käufer; lediglich die Radiatoren-Gießerei in Burg wurde zur Beschäftigungssicherung von einer stadteigenen GmbH übernommen. Die Werke Burg und Leipzig waren 1929 aus der Konkursmasse entlassen, die Werke Rostock und Heidenau zwangsversteigert. Das Konkursverfahren dauerte länger als die kurze, aber intensive Scheinblüte dieses Industriekonglomerats: Erst 1936 war es nach über 10 Jahren Dauer beendet. Los 200 Schätzwert 40-75 € Berlin-Burger Eisenwerk AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 8.11.1921 (Auflage 30000, R 6) EF Identische Gestaltung wie voriges Los. Los 196 Schätzwert 150-250 € Berlin (City of Berlin) Los 192 Los 201 Schätzwert 25-100 € Spandau, Aktie 1.000 Mark 20.4.1906 (Auflage 2100, R 10) VF Wappen von Berlin und Spandau in der Umrandung. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht restauriert. Gegründet 1905 zwecks Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Grundstücken, insbesondere in Spandau. Ab 1914 in Liquidation. Die Ges. verkaufte ihren restlichen Gründstücksbesitz an die Stadt Berlin. Los 203 Berlin, Aktie 200 RM Okt. 1938 (Auflage 1000, R 7) EF Gründung 1928 zum Bau und Betrieb von Kaufhäusern im Stile des berühmten Pariser Kaufhauses Galeries Lafayette. Gründer waren zu 80 % deutsche Investoren, vor allem jüdische Bankiers, und zu 20 % Geschäftsfreunde aus Holland und Frankreich. Über die Märkische Bau- und Handels-AG besaß man die Grundstücke Tauentzien-/Ecke Nürnberger Straße. Nachdem sich die Baupläne für das Kaufhaus zerschlugen, wurde im Okt. 1930 mit der Errichtung eines Bürohauses zwischen Tauentzienpalast und Feminahaus begonnen, zugleich wurde über die Mehrheitsbeteiligung “Bellevue Immobilien AG” ein Bürohaus am Potsdamer Platz (das “Columbushaus”) errichtet. Der angepachtete Tauentzienpalast wurde 1938 an die F. W. Woolworth & Co. GmbH verkauft. Umbenannt 1931 in Berlin-Westen Grundstücks-AG, 1942 in Berliner AG für Industriebeteiligungen. Unter diesem Namen bis heute als Exot in Berlin börsennotiert, Großaktionär war lange das Kölner Bankhaus Delbrück & Co. bzw. seit dessen Verkauf an die ABN-AMROBank im Jahr 2003 die Bankiersfamilie von der Heydt, die den Börsenmantel 2007 an einen Privatinvestor verkaufte (der hier seine aus dem Babcock-Insolvenz erworbene Mehrheitsbeteiligung an der Aachener Maschinenfabrik Schumag AG einbrachte). 60 Jahre nach den ersten Plänen war dann nach der Wende das neu errichtete “Lafayette” eines der Renommierprojekte an der Friedrichstraße in Berlin, aber damit hatte diese AG gar nichts mehr zu tun. Berlin-Neuroder Kunstanstalten AG Los 204 Berlin, 6 % Bond 1.000 £ 2.7.1927 (Auflage 750, R 7) EF-VF Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark 21.4.1906 (Auflage 1756, R 3) VF Teil einer von J. Henry Schroder & Co. in London untergebrachten Anleihe von 3,5 Mio. £. Identische Gestaltung wie voriges Los. Großformatiges Papier, recht dekorativ gestaltet. Umgestellt auf Actie 100 RM. Gründung 1888 im schlesischen Neurode als „Neuroder Kunstanstalten AG vorm. Treutler, Conrad & Taube“. 1900 Übernahme der Berliner Kunstdruck- und Verlagsanstalt. Betriebe in Berlin, Brandenburg (Havel), Braunau (Böhmen) und Neurode in Schlesien. Herstellung von Reliefs, Emulsion für Fotopapiere und von Offseterzeugnissen. 1947/48 Sitzverlegung nach München, die Werke in Schlesien und der ehemaligen Ostzone wurden enteignet. Börsennotiz Berlin. Hervorgegangen aus der Gewerkschaft Fallersleben zu Thal. Förderung von Steinsalz in einer von zwei Schachtanlagen im Steinsalzwerk Mariaglück, 12 km nördlich von Celle, in den 1990er Jahren das kleinste der Steinsalzwerke der Kali und Salz AG. Los 197 Berlin, Aktie 20 RM Dez. 1925 (R 6) EF-VF Gründung 1912 als Genossenschaftsbank Berliner Hausbesitzer eGmbH, 1923 Umwandlung in eine AG. Die Bank stand dem Bund der Berliner Haus- und Grundbesitzer e.V. nahe. Sie besaß die repräsentative Hauptstelle Berlin C 2, Kaiser-Wilhelm-Str. 56 sowie weitere 14 Zweigstellen im Stadtgebiet. Im Bankenkrach in Folge der Weltwirtschaftskrise stellte sie am 19.11.1931 ihre Zahlungen ein und ging in Liquidationsver- Schätzwert 75-125 € Berlin-Blankenburger Rahmenfabrik und Sägewerk AG Berlin-Blankenburg, Aktie 10.000 Mark Aug. 1923. Gründeraktie (Auflage 3000, R 6) EF Gründung 1923 zur Herstellung und zum Vertrieb von Holzwaren, insbesondere von Rahmen. Bereits 1927 erloschen. Los 193 Schätzwert 75-125 € Berlin (City of Berlin) Los 198 Berlin, 6,5 % Gold Bond 500 $ 1.4.1925 (R 4) VF+ Berlin-Borsigwalder Metallwerke Löwenberg AG Durch Speyer & Co. in New York plazierte Anleihe von 15 Mio. $. Grün/schwarzer Stahlstich, tolle Vignette mit zwei Mädchen und Berliner Bär. Identische Gestaltung wie folgendes Stück. Berlin, Aktie 5.000 Mark 3.9.1923 (Auflage 8000, R 5) EF 20 Schätzwert 30-75 € Gründung 1916. Herstellung und Verkauf von Kupfer- und Messingfabrikaten, u.a. für Schiff- und Lokomotivbau. 1925 Vergleich, Liquidation bis Anfang der 30er Jahre. Schätzwert 75-125 € Berliner Bank für Handel und Grundbesitz AG Schätzwert 50-125 € Original signiert. Schätzwert 75-125 € Berlin-Westen Grundstücks-AG Bergwerksgesellschaft Habighorst Habighorst, Kreis Celle, NamensAnteilschein 30.1.1918 (Auflage 1000, R 3) EF Nr. 201 Schätzwert 1000-1250 € Berlin-Spandauer Terrain-AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 11.1.1918 (Auflage 1300, R 12) VF+ Los 191 Los 202 Nr. 202 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 21 gleich mit einer von der Reichsregierung garantierten Mindestquote von 30 %. Zwecke des Namensschutzes, nachdem der “alte” 1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank gegründete Berliner MaklerVerein 1923 in eine normale Geschäftsbank umgewandelt und in Berliner Bankverein AG umbenannt worden war. Im Juli 1931 äußerte die Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen den Wunsch, eine Lombardstelle zu schaffen, bei der ihre Mitglieder gegen Hinterlegung von Wertpapieren Lombardkredit erhalten konnten. Damit sollte der Abzug von Kundengeldern auf dem Höhepunkt der damaligen Bankenkrise kompensiert werden können. Am 31.7.1931 beschloß eine außerordentliche Hauptversammlung zu diesem Zweck die Erhöhung des Grundkapitals von 6.000 RM auf 1 Mio. RM, gleichzeitig umbenannt wie oben. Mit der technischen Durchführung der Geschäfte der Berliner Lombardkasse AG wurde zunächst die Bank des Berliner Kassen-Vereins, später die Liquidationskasse AG betraut. Ab 1.5.1938 erfolgte die Geschäftsbesorgung wieder durch Angestellte der Bank des Berliner Kassen-Vereins (ab 1943: Deutsche Reichsbank Wertpapiersammelbank) in der Oberwallstraße. Damit im Ostsektor Berlins verblieben, wo nach Angaben der Banken-Kommission sämtliche Geschäftsunterlagen abhanden kamen. 1951 wurde in Wilmersdorf in der Privatwohnung des Vorstands Rudolf Kastner eine Verwaltungsstelle eingerichtet. 1959 entsprach die Bankenaufsicht dem Antrag auf Neuzulassung. 1961 Verlegung des Verwaltungssitzes nach Frankfurt/Main und Umfirmierung in “Lombardkasse AG”. Seitdem stellt den Aufsichtsratsvorsitzenden die Deutsche Bank, die bis heute wie eh und je mit 17,32 % größter Aktionär ist. Gründung von Niederlassungen in Düsseldorf (1970), Berlin und Hannover (1985) sowie München und Stuttgart (1988). 1990 fusionsweise Übernahme der Liquidations-Casse in Hamburg AG. Los 207 Los 205 Schätzwert 50-125 € Berliner Dampfmühlen-AG Berlin, Aktie 20 RM Jan. 1930 (Auflage 500, R 5) UNC-EF Schöner Titel mit Berliner Bär. Gründung 1888 zum Erwerb, Errichtung und Betrieb von Getreidemühlen. 1921 Aufstellung der aus dem Cöpenicker Betrieb ausgebauten Müllereimaschinen in der Berliner Mühle. Besitz: Dampfmühle Berlin SO 16, Michaelkirchstr. 22/23 (Getreide-Wäscherei und Trockenanlage, Getreide-Silos) und Getreidespeicher Berlin-Cöpenick (Mechanische Förderanlagen). Lediglich für ein Jahr (1926-27) Zusammenschluß mit der Berliner Victoriamühle, der Humboldtmühle und der Weizenmühle Karl Salomon AG in Berlin zu einer “Betriebsgesellschaft Berliner Mühlen mbH & Co., Berlin”. Börsen-Notiz: Berlin und Köln. Los 206 Schätzwert 600-750 € Schätzwert 500-625 € Berliner Lombardkasse AG Berlin, Aktie (Zwischenschein) 148 x 1.000 RM 4.3.1939 (R 12), ausgestellt auf die Commerz- und Privat-Bank AG, Berlin. Entsprach 14,8 % des gesamten Kapitals, ausgegeben unter Zusammenfassung von sechs kleineren ursprünglich von 1931 datierenden Zwischenscheinen F Hektographierte Ausfertigung (identisch wie voriges Stück) auf hellblauem Karton, Originalunterschriften. Rückseitig Dividendenstempel bis 1942. In der Form ein Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Fehlstelle links durch Rostbruch. Los 208 Schätzwert 1400-1750 € Berliner Lombardkasse AG Berliner Makler-Verein Berlin, Aktie (Zwischenschein) 230 x 1.000 RM 27.2.1939 (R 12), ausgestellt auf die Deutsche Bank, Berlin. Entsprach 23 % des gesamten Kapitals, ausgegeben unter Zusammenfassung von 17 kleineren ursprünglich von 1931 datierenden Zwischenscheinen VF Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.1.1877. Gründeraktie (Auflage 1500, R 11) VF Hektographierte Ausfertigung auf hellblauem Karton, Originalunterschriften. Rückseitig Dividendenstempel bis 1942. In der Form ein Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Gründung 1923 als Berliner Makler-Verein AG durch Mitglieder der Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers (Stempelvereinigung) und der Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen. Die Gründung erfolgte zunächst lediglich zum Originalsignaturen für den Aufsichtsrat und den Vorstand. Original signiert von Meyer Cohn, einem der grössten Financiers der Gründerzeit. Die Liste seiner Beteiligungen ist lang: Berliner Molkerei, Gumbinnen Brauerei, Tiergarten-Bauverein, Reichsbank (Mitglied im Zentralausschuß der Anteilseigner). Meyer Cohn war in der ersten Hälfte des 19. Jh. aus einfachen Verhältnissen in Posen nach Berlin gekommen und hatte hier mit Unterstützung märkischer Adliger eine Privatbank gegründet. Er erwarb den bei Bankiers, Fabrikanten und Kaufleuten sehr begehrten Titel eines “Commerzienraths” und hinterließ ein beträchtliches Vermögen. Seine zwei Nr. 208 Söhne Heinrich und Alexander (bedeutender Autographensammler, seine herausragende Sammlung wurde von Stargardt versteigert) übernahmen die Leitung der Bank und führten sie bis zu ihrem Tod 1905 bzw. 1904. Der Sitz der Meyer Cohn’schen Bank befand sich viele Jahre Unter den Linden 11. Die Bank wurde 1906 (nach anderen Quellen 1908) von der Diskonto-Gesellschaft erworben, die später in die Deutsche Bank eingegliedert wurde. Wichtiger, zuvor völlig unbekannt gewesener Bank- und Börsenwert. Von den nur zwei im Reichsbankschatz gefundenen Stücken ist dies das letzte. Gegründet 1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank zwecks Betrieb und Vermittlung von Börsengeschäften. 1891 außerdem namhafte Beteiligung an dem Prämien-Vermittlungsgeschäft von Alex. Löwenherz Nachf. in Berlin. Ferner bis 1917 beim Bankhaus Veit, Selberg & Co. in Berlin beteiligt. 1904 außerdem Übernahme des Geschäftsbetriebs des in Liquidation getretenen Börsen-Handels-Vereins, wobei auch der größte Teil der zuvor dort organisierten Händler übertrat. Dabei wurde auch der renommierte “Hertelsche Kursbericht” übernommen, den der Börsen-HandelsVerein schon bei seiner Gründung 1872 erworben hatte. Verluste bei Börsenengagements, bei Händlerkrediten und bei den Beteiligungen zehrten zu Beginn des 1. Weltkrieges Reserven und Kapital auf. Im Verlauf des Krieges, als sich die Situation nicht besserte, kam es dann zu einer stillen Liquidation. Im März 1923 erfolgte, nachdem 90 % des Aktienkapitals in andere Hände übergegangen waren, die Umwandlung von einer Maklerbank in eine normale Geschäftsbank. In dem Zusammenhang 1923 Umfirmierung in “Berliner Bankverein AG”. (Gleichzeitig gründeten 1923 die früheren Aktionäre zunächst nur aus Gründen des Namensschutzes eine neue AG namens Berliner Makler-Verein). Der nunmehrige Berliner Bankverein übernahm 1926 im Wege der Fusion noch die Dünger-Kreditbank AG. Bald darauf zwangen ihn aber immense Kreditverluste in die 1928 dann beschlossene Liquidation. 1929 auch Einstellung der Börsennotiz in Berlin. Los 209 Schätzwert 400-500 € Berliner Revisions-AG Berlin, Aktie (Interimsschein) 125 x 100 RM 30.9.1937 (R 12), ausgestellt auf Eduard Schlüter, Berlin-Frohnau, Vorstandsmitglied der Ges. Das Stück verbrieft 25 % der 1937er Kapitalerhöhung VF Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften von AR-Vorsitzendem und Vorstand. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Fleckig. Nr. 199 Nr. 206 Gründung 1927. Übernahme und Ausführung von Bücher- und Steuerrevisionen, die Erledigung aller Steuerangelegenheiten, Überprüfung und Beglaubigung von Bilanzen und Gesellschafts- 21 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 22 gründungen, auch treuhänderische Funktionen. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1968 umfirmiert in Berliner RevisionsAG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft. Los 212 Schätzwert 40-75 € Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG (BEWAG) Berlin, 7 % Obl. 2.000 Fr. 13.11.1925 (Auflage 4000, R 4) VF Genau wie voriges Los. Los 220 Los 216 Schätzwert 100-200 € Berliner Viehcommissionsund Wechsel-Bank Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark 1.7.1895 (Auflage 500, R 5) EF-VF Los 210 Schätzwert 300-375 € Berliner Schlossbrauerei AG Berlin-Schöneberg, Global-Aktie 100 x 1.000 RM 28.5.1934 (Auflage nur 4 Stück, R 10) EF- Los 213 Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften Erich Niemann für den Aufsichtsrat und Richard Müller für den Vorstand. Die gesamte Auflage von nur 4 Stück lag im Reichsbankschatz. Berlin, 6,5 % Debenture 1.000 $ 1.12.1926 (R 2) EF-VF Gründung 1871. Produktion: Helles Bier nach Pilsener Art, dunkles Bier nach Münchner Art, obergäriges Karamelbier, Exportbier. 1921 durch Fusion auf die Lindener Aktien-Brauerei in Hannover-Linden übergegangen. Seit 1926 als Schloßbrauerei AG wieder eine eigenständige AG. 1934 umfirmiert in “Berliner Schloßbrauerei AG”. Zu dem umfangreichen Gaststätten- und Hotelbesitz zählten u.a. das Restaurant „Zum Prälaten“ in 9 Stadtbahnbogen am Alexanderplatz, das „Prälaten am Zoo“, das „Cafe Corso“, das Golf-Hotel Berlin-Charlottenburg (Hardenbergstraße 27a/28 und Kantstraße 2 und 2a), das „Prälaten in Schöneberg“ sowie die Goldener Schlüssel Restaurant-Betriebsges. mbH, die Gaststätten-Gesellschaft Zentrum mbH und die Friedrichstadt Gaststätten GmbH mit dem Spezialausschank “Bärenschänke” in der Friedrichstr. 124 sowie die Kronprinzengarten Bornstedt bei Potsdam GmbH. 1960 Übernahme durch die Berliner Kindl Brauerei AG und Weiterführung als BärenbierBrauerei mit 300.000 hl Absatz. 1975 Schließung der Braustätte, Weiterführung der Marke Bärenpils durch die Kindl-Brauerei. Schätzwert 30-50 € Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG (BEWAG) Blau/schwarzer Stahlstich mit allegorischer Vignette. Schätzwert 100-125 € Bezirksverband für den Regierungsbezirk Kassel Kassel, 7 % Goldschuldv. 500 RM 1.4.1931 (R 9) EF Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Initiatoren waren führende Leute des Berliner Fleischergewerbes. Neben dem insbesondere für diese Berufsgruppe betriebenen Bankgeschäft (in der Königstraße und auf dem Städt. Vieh- und Schlachthof) besaß die Bank eine Viehagentur-Abteilung, die 1922 als „Berliner Viehverkehrs-Bank AG“ verselbständigt wurde. 1919/1922 Umfirmierung in „Handelsbank AG in Berlin“. Großaktionär war zuletzt die Bayerische Hypothekenund Wechselbank. 1932 in der großen Bankenkrise Zahlungseinstellung, Zwangsvergleich und Auflösung der Gesellschaft. Los 217 Schätzwert 50-125 € Berliner Viehcommissionsund Wechsel-Bank Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark 15.5.1906 (Blankette, R 11) EF Nur zwei dieser Blanketten wurden im Reichsbankschatz gefunden. Identische Gestaltung wie voriges Los. Los 221 Schätzwert 75-125 € Bezirksverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke Los 218 Schätzwert 30-75 € Bernh. Dietel AG Reichenbach i. V., Aktie 5.000 Mark 17.5.1923 (Auflage 2000, nach Umstellung noch 200, R 5) EF Los 214 Schätzwert 20-40 € Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG (BEWAG) Berlin, 6 % Debenture 1.000 $ 1.4.1930 (R 2) EF-VF Grün/schwarzer Stahlstich mit allegorischer Vignette. Los 211 Schätzwert 30-50 € 1933 Nennwertherabsetzung auf 3.500 RM. Gründung 1872, 1893 Erwerb eines größeren Fabriksanwesens in Unterheinsdorf bei Reichenbach, das nach und nach zu einer großen Baumwollstückfärberei ausgebaut wurde. Im Mai 1923 Umwandlung in eine AG. Handel mit Textilstoffen, Bleicherei, Färberei und Appretur von wollenen, baumwollenen und kunstseidenen Geweben jeder Art. 1946 zugunsten des Landes Sachsen enteignet. Von 1948-1953 Firmierung als VEB Ausrüstungs- und Kunststoffverarbeitungswerk Reichenbach. Nach 1952 gehörte der Betrieb als Werk 4 Unterheinsdorf zum VEB Buntweberei und Färberei Neugersdorf, von 1969-1971 als Werk Unterheinsdorf zum VEB Buntspecht Neugersdorf und von 1971-1990 als Werk 4 , Unterheinsdorf zum VEB Oberlausitzer Textilbetriebe Neugersdorf. 1992 wurde die Lautex AG als Rechtsnachfolger eingetragen. Ihr folgte die TGO Textil GmbH Ostsachsen Zittau infolge Aufspaltung zur Neugründung gemäß Spaltungsbeschluß vom 22.2.1993 und Handelsregistereintragung vom 1.9.1993. Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG (BEWAG) Berlin, 7 % Obl. 1.000 Fr. 13.11.1925 (Auflage 22000, R 2) VF+ Teil einer in der Schweiz und Holland platzierten Anleihe von 30 Mio. Sfr. (unter Führung der Schweizerischen Kreditanstalt in Zürich und von Pierson & Co. in Amsterdam) unter der Garantie der Stadt Berlin. Gründung 1923 zur Versorgung Berlins mit Elektrizität und Wärme. Kraftwerke: Klingenberg, West, Charlottenburg, Moabit, Rummelsburg, Oberspree, Spandau, Steglitz und Weißensee. 1931 - die Stadt Berlin hatte gerade wieder einmal riesige Haushaltslöcher zu stopfen - ging die Konzession an die von der Privatwirtschaft getragene und finanzierte Berliner Kraftund Licht-AG (Bekula) über. Die Betriebsführung behielt die BEWAG. 2001 übernahm der schwedische Energiekonzern Vattenfeld die Aktienmehrheit. 2002 Zusammenschluss mit der hamburgischen HEW, der Lausitzer LAUBAG und der mitteldeutschen VEAG zur Vattenfall Europe AG, die sich damit als “vierte Kraft” in der deutschen Stromversorgung etablierte. 2005 squeeze-out der letzten Kleinaktionäre der bis dahin börsennotierten früheren Bewag. 22 Los 215 Gemeinsame Anleihe der öffentlichen Stromversorgungsunternehmen der Städte/Landkreise Balingen, Biberach, Blaubeuren, Ehingen, Laupheim, Leutkirch, Münsingen, Ravensburg, Reutlingen, Rietlingen, Saulgau, Tettnang, Urach, Waldsee und Wangen. Los 222 Schätzwert 200-400 € Bielefelder AG für Mechanische Weberei Bielefeld, Actie 200 Thaler 1.1.1865. Gründeraktie (Auflage 1500, R 5) VFAusgesprochen dekorativ mit Abb. der Weberei, drei Neben-Vignetten. Gründung 1864. Herstellung von rohen und gebleichten Leinen, Baumwollgeweben, Handtüchern. Werk in Bielefeld mit 650 Webstühlen, seit 1908 Zweigwerk in Spenge (Kreis Herford) mit 350 Webstühlen. 1961 Fusion mit der Mechanische Weberei Ravensberg in Bielefeld-Schildesche und Umfirmierung in Bielefelder Webereien AG. 1970 Ausgliederung des Werkes Schildesche, 1973 Ausgliederung des ganzen restlichen Textilbereiches in Tochtergesellschaften, die dann verkauft wurden. 1974 Umfirmierung in BIEWAG Investions-AG, später BIEWAG Finanzierungsgesellschaft AG mit Sitz in Königstein/Taunus. 1983 Konkurs. Schätzwert 75-125 € Bierbrauerei Durlacher Hof AG vorm. Hagen Berliner Velvetfabrik M. Mengers & Söhne AG Gegründet 1923 unter Übernahme des Aktienmantels der 1905 gegründeten AG für überseeische Bauunternehmungen. Die Gesellschaft ist hervorgegenagen aus der 1873 gegründeten KG Berliner Velvetfabrik M. Mengers & Söhne. Betrieb von industriellen Unternehmungen jeder Art, insbesondere auf dem Gebiete der Textilbranche. Sitz war Berlin SO 33, Köpenicker Str. 18-20. Großaktionär war die Mech. Weberei Linden. 1933 wurde der Betrieb stillgelegt und außergerichtlich abgewickelt. Orange/schwarzer Stahlstich, große Vignette mit rauchenden Schloten, Wasserfall, Generator und unbekleidetem Merkur. Los 223 Schätzwert 75-125 € Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1924 (Blankette, R 7) EF Biberach a.d. Riß, 7 % Gold Bond 500 $ 15.1.1926 (R 6) VF Los 219 Schätzwert 30-75 € Bernhard Dalichow AG Glauchau, Aktie 1.000 RM 13.9.1929. Gründeraktie (Auflage 1000, R 5) UNC-EF Gegründet 1929 nach Übernahme der Firmen Bernhard Dalichow in Glauchau und W. Kelling in Bautzen. Färberei und chemische Reinigung, Erzeugung von Textilmaschinen, Herstellung und Ausrüstung von Textilwaren. Heute Bernhard Dalichow GmbH, Glauchau. Mannheim, Aktie 1.000 Mark 5.8.1920 (Auflage 250, R 6) VF Gründung 1894 unter Erwerb und Fortbetrieb der 1880 von Hch. Ph. Hagen errichteten Hagen’schen Brauerei sowie des Durlacher Hof in Mannheim. Braubetrieb: Käfertaler 168/172. 1919/20 Erwerb des Kontingents und der Brauerei-Grundstükke der Brauerei H. J. Rau in Mannheim. Auch Mineralwässer und Limonaden wurden produziert. Im 2. Weltkrieg starke Kriegsschäden, 1945 Beschlagnahme des Betriebes durch die amerikanische Besatzungsmacht, erst 1948 konnte der Brauereibetrieb mit ca. 120 Mitarbeitern wieder aufgenommen werden. 1951 umbenannt in “Brauerei Durlacher Hof AG”. Börsen- Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 23 Los 233 notiz in Mannheim, später Frankfurt. Mehrheitsaktionär war das Bankhaus Anton Hafner, Augsburg. 1973 auf die Eichbaum-Brauereien AG, Worms, verschmolzen. Los 224 Schätzwert 50-100 € Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG Nürnberg, 4,5 % Teilschuldv. 500 Mark 31.12.1919 (Auflage 2000, R 6) UNC-EF Gegründet 1860 in Nürnberg durch die Brüder Adolf und Ignaz Bing als Großhandlung für Haushaltswaren und Spielzeug, welches im damals bettelarmen ländlichen Franken in Heimarbeit hergestellt wurde. 1879 begannen die Gebrüder Bing selbst mit der Produktion, 1895 Umwandlung in die „Nürnberger Metallund Lackierwarenfabrik AG“. In drei Fabriken in Nürnberg und zwei Fabriken im sächsischen Grünhain wurden Haus- und Küchengeräte, Badeöfen, Eisschränke, Korbmöbel, Porzellan, Büromaschinen (insbesondere Schreibmaschinen, 1921 ausgegliedert in die in Berlin gegründete und 1949 nach Nürnberg verlegte Tochterfirma Orga AG), optische, mechanische und elektrische Spielwaren, Modelleisenbahnen, Puppen (u.a. offene Imitationen der Käthe-Kruse-Puppen) sowie Kinderfilme hergestellt. Vor dem 1. Weltkrieg waren die in Berlin, Frankfurt a.M. und München börsennotierten Bing-Werke mit bis zu 5.000 Mitarbeitern der größte Spielzeughersteller der Welt, die Bing-Modelleisenbahnen rangierten bis zur Produktionseinstellung 1932 noch vor Märklin. In der Weltwirtschaftskrise geriet Bing - frühes Opfer der “Globalisierung” - nach Problemen bei der US-amerikanischen Vertriebstochter selbst in Zahlungsschwierigkeiten, 1932 kam es zu einem Zwangsvergleich. Die Spielzeugproduktion wurde eingestellt, um andere Firmenteile zu retten, sie lebt heute nur noch im Spielzeugmuseum in Nürnberg fort. Die beiden Werke im sächsischen Grünhain wurden 1933 in der von österreichischen Industriellen gegründeten “Bing-Emaillier-Werke AG” verselbständigt. Die Nürnberger Spielwarenhersteller Karl Bub und Kraus erwarben Maschinen und Werkzeuge und fertigten Teile der Bing-Eisenbahn weiter, die dann von 1932 bis 1937 als Karl Bub Miniatur Eisenbahn vertrieben wurde. Der frühere Bing-Konstrukteur Hermann Müller erlangte Weltruf mit den Modellautos seiner Firma Schuco. Stephan Bing, Sohn des Firmengründers, wurde 1932 Mitbegründer der Modelleisenbahnfirma Trix (musste aber als Jude 1938 nach England emigrieren). Andere Teile der BingWerke wurden von Fritz Hintermayr erworben, der von 1932 bis 1945 Sättel, Werkzeugtaschen für Motorräder und Gasboiler in den Bingwerken herstellen ließ. 1937 wurde die Produktion des Bing-Vergasers aufgenommen. Die Fritz Hintermayr GmbH BingVergaser-Fabrik wurde 2001 in “Bing Power Systems GmbH” umbenannt, sie fertigt heute u.a. die Vergaser für die gerade von AUDI übernommene Motorrad-Kultmarke Ducati, für BMW und Horex. Die AG selbst hatte drei Monate nach dem Zwangsvergleich im Aug. 1932 Konkurs anmelden müssen. Sie wurde von neuen Aktionären 1934/35 mit Reichsmitteln saniert und fortgesetzt, 1936 wurde in verkleinerten Fabrikräumen in der AdamKlein-Str. 141 auch wieder eine Spielwarenabteilung eröffnet, die aber die frühere Bedeutung nie wieder auch nur annähernd erreichte. 1941 umfirmiert in “Nowag” Noris-Werke AG, kurz nach 1945 erneut in Konkurs. Im großen früheren Bing-Gebäudekomplex in der Stephanstraße befindet sich heute die Hauptverwaltung der bekannten Rüstungs- und Elektronikfirma Diehl. Los 225 Schätzwert 100-150 € Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG Nürnberg, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark 31.12.1919 (Auflage 4500, R 8) EF Gestaltet wie folgendes Los. Los 230 Los 226 Schätzwert 200-250 € Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG Nürnberg, 4,5 % Teilschuldv. 2.000 Mark 31.12.1919 (Auflage 2250, R 10) VF Schätzwert 60-75 € Schätzwert 300-375 € Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG Bitterfelder Actien-Bierbrauerei vormals A. Brömme Nürnberg, 4,5 % Genußrechtsurkunde 200 RM 30.6.1926 (R 8) UNC- Bitterfeld, Aktie 1.000 Mark 10.12.1906 (Auflage 200, R 10) VF Originalunterschriften von Vorstand (Dr. Brömme) und Aufsichtsrat. Dieser höchste Nennwert der 1919er Anleihe war bislang völlig unbekannt, nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung 1880 durch den Brauereibesitzer Albert Brömme, seit 1891 AG. Die Brauerei lag an der Inn. Zörbiger Straße 25, auch eigene Mälzerei. 1920 Erwerb der Uhlemann’schen Dampfbierbrauerei in Delitzsch. Ab 1946 Aktienbrauerei, 1972 als Werk Brauerei Bitterfeld zum VEB Getränkekombinat Dessau gekommen. 1990 als Brauerei Bitterfeld reprivatisiert, aber ohne anhaltenden Erfolg: 1995 Einstellung der Produktion, wenig später wurde die Brauerei abgerissen. Los 231 Schätzwert 150-200 € Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG Nürnberg, Aktie Lit. A 1.000 RM Juni 1927 (Auflage 5000, R 9) UNC Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 227 Schätzwert 200-250 € Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG Nürnberg, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922 (Auflage 100000, R 8) EF Faksimile Dr. Siegmund Bing (1878-1961) für den Aufsichtsrat, Stephan Bing als Generaldirektor der Bingwerke für den Vorstand. Älteste bekannte Aktie der Bing-Werke. Los 228 Schätzwert 30-60 € Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG Nürnberg, 4,5 % Genußrechtsurkunde 50 RM 30.6.1926 (R 7) UNCGestaltet wie folgende Lose. Los 232 Schätzwert 75-125 € Biochemische Industrie AG Los 229 Schätzwert 30-60 € Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG Nürnberg, 4,5 % Genußrechtsurkunde 100 RM 30.6.1926 (R 7) UNC- Hamburg, Aktie 20 RM 30.12.1924 (R 7) VF Gründung 1923 zwecks Erwerb und Ausbeutung von Braunkohlenlagern, Mooren und anderen zellulosehaltigen Vorkommen. Ab 10.2.1926 Chemische Industrie AG. 1934 gelöscht. Los 234 Schätzwert 30-75 € Blödner & Vierschrodt Gummiwarenfabrik u. Hanfschlauchweberei AG Gotha, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 388, R 4) EF Gegründet am 16.3.1878 als oHG, 1922 umgewandelt in eine AG. Betrieb einer Gummiwarenfabrik und Hanfschlauchweberei. Haupterzeugnisse Wasser-, Bier-, Weinschläuche, Maschinenschläuche, Konservenringe, sämtliche technische Gummiwaren in Natur- und Kunstkautschuk, außerdem Feuerwehrschläuche. Nach 1945 neben mehreren anderen Firmen in der VEB Gummiwerke (“Kowalit”) aufgegangen. Nach 1990 von der Phoenix AG übernommen. Los 235 Schätzwert 200-400 € Bochum-Gelsenkirchener Strassenbahnen Berlin, Aktie 1.000 Mark 18.1.1896. Gründeraktie (Auflage 5000, R 5) VF+ Nr. 222 Nr. 235 Gründung 1896. Sitzverlegung 1906 nach Essen (zugleich Übernahme der Aktienmehrheit durch das RWE), 1908 nach Bochum. Streckennetz von 120-150 km Länge, noch heute das größte Nahverkehrsunternehmen im Ruhrgebiet. 23 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 24 Los 236 Schätzwert 80-160 € Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation Bochum, Aktie 20 RM Febr. 1925 (Auflage 150000, R 6) EF Gegründet 1842 als Mayer & Kühne von dem Schwaben Jacob Mayer, dem Erfinder des Stahlformgusses. 1854 Umwandlung in den Bochumer Verein. 1920 Verbund mit Deutsch-Lux, Gelsenberg, Siemens und Schuckert zur Rheinelbe-Union. 1926 Einbringung der Grundstücke und Werksanlagen in die Vereinigte Stahlwerke AG. Nach Zerschlagung der Vereinigte Stahlwerke AG 1951 Wiedergründung als Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG. 1965 Fusion mit der Hütten- und Bergwerke AG Rheinhausen zur Fried. Krupp Hüttenwerke AG. 1980 vollständige Integration in die Krupp Stahl AG. Los 237 Schätzwert 100-200 € Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation Bochum, Aktie 50 RM Febr. 1925 (Auflage 78000, R 8) EF Los 238 Nr. 242 Nr. 239 Nur 21 Stück lagen im Reichsbankschatz. Identische Gestaltung wie voriges Los. Gründung 1905. Sitz in Magdeburg. Gerechtsame: 15000 Morgen in den Gemeinden Brome, Zicherie, Croya und Voitze Provinz Hannover, benachbart mit Bismarckhall und Centrum. Die Bohrungen auf Kali in Brome (südl. Lüneburger Heide bei Wittingen) blieben ohne Erfolg. Schätzwert 500-625 € Boden-AG am Amtsgericht Pankow Berlin, Aktie Lit. A 2.000 Mark 6.4.1905. Gründeraktie (Auflage 1650, R 9) VF Los 242 Bei der Gründung 1905 (mit Aktieneinführung an der Berliner Börse) wurden die bis dahin der Immobilien-Verkehsbank zu Berlin gehörenden sog. Wollankschen Grundstücke in Größe von 443.656 qm übernommen, belegen zwischen den Bahnhöfen Niederschönhausen und Heinersdorf, eingegrenzt von der Berliner Straße, der Prenzlauer Chaussee und der BerlinStettiner Eisenbahn. Auf einem nicht mitverkauften Baublock mitten in dem Areal war zuvor schon das königl. Amtsgericht Pankow errichtet worden. Zwei weitere Grundstücke trat die Ges. für den Bau einer Schule und einer Kirche unentgeltlich ab. Nach umfangreichen Grundstückstäuschen mit der Gemeinde für Strassenbauzwecke wurde die Straßen-Regulierung 1908 zum Abschluß gebracht. Wenige Jahre danach verschlechterte sich die Lage am Grundstücksmarkt und es liefen immer höhere Verluste auf, die am Ende des 1. Weltkrieges 1918 zur Verhängung der Geschäftsaufsicht führten. Durch den Bau eines Industriegleisanschlusses an der Ostseite hoffte man dann den größeren Teil des Areals in Industriegelände umwandeln zu können. 1924 waren alle Grundstücke verkauft, die AG trat in Liquidation. 1927 wurde eine Resthypothek der Berliner Hypothekenbank zu einem Bruchteil des Nennwertes abgelöst. 1928 nach Beendigung der Liquidation und Ausschüttung von 26 RM je VZ-Aktie im Handelsregister gelöscht. Wapno, Provinz Posen / Berlin, Anteilschein 5.5.1900 (Auflage 1000, R 9), ausgestellt auf Herrn J. Sanders, Paris VF Los 239 Los 240 Schätzwert 75-150 € Bohrgesellschaft Bergfrei Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 3.3.1906 (Auflage 1000, R 6) EF-VF Gründung 1905. Bohrungen auf Kali bei Lauterbach in Hessen blieben ohne Erfolg. Schätzwert 500-625 € Boden-AG Berlin-Heinersdorf Berlin, Aktie 1.200 Mark 17.7.1916. Gründeraktie (Auflage nur 8 Stück, R 9) VF Am 28.11.1924 handschriftlich umgestellt auf 7.500 Goldmark. Zuvor völlig unbekannt gewesener Berliner Terrainwert! Gegründet zum Erwerb und zur Verwertung und Verwaltung von Grundstücken in Berlin-Heinersdorf. Das Kapital in Höhe von 9.600 Mark, eingeteilt in 8 Aktien à 1.200 Mark wurde von den Gründern übernommen. 1937 wurde die Gesellschaft aufgelöst. Schätzwert 400-500 € Bohrgesellschaft “Ostenhall” Los 241 Schätzwert 100-125 € Schöne Rosetten-Umrahmung, Originalunterschriften. Wertpapiere dieses bedeutenden Bergwerks waren bislang vollkommen unbekannt; lediglich 6 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Bergbau-Berechtsame bei Wapno, Provinz Posen, Kreis Wongrowitz. Das 1299 erstsmals urkundlich erwähnte Wapno (deutsch 1944-45 Salzhof) kam auf Grund der polnischen Teilung an Preußen und 1920 auf Grund des Versailler Vertrages zum wiederentstandenen Polen. Unter dem Ort wurde im 19. Jh. eine Gipslagerstätte entdeckt und ab 1828 abgebaut. 1877 stieß man auf ein Steinsalzvorkommen, zu dessen Erschließung später die Bohrgesellschaft “Ostenhall” gegründet wurde. 1907 begann die Förderung. 1911 erwarb der belgische SOLVAY-Konzern das Bergwerk, ab 1919 “Zaklady Solvay w Polsce S.z.oo.” 1940-44 wurde das Bergwerk stark ausgebaut zum bedeutendsten Steinsalzwerk auf polnischem Territorium. Zum Schutz des Salzstockes wurde der Abbau des darüberliegenden Gipsvorkommens eingestellt. Nach Rekordförderung in den Jahren 1950-65 wurde der Bergbau 1966 wegen Erschöpfung der Lagerstätte eingestellt. Die ungenügende Sicherung des Bergwerks führte 1977 zu verheerenden Wassereinbrüchen mit Ausspülung des Gipslagers. Es folgte eine Serie von Tagebrüchen, die Einwohner von Wapno wurden evakuiert, und am 29.9.1977 versank schließlich fast das gesamte Ortszentrum in dem eingestürzten Bergwerk. Los 243 Schätzwert 25-100 € Bohrgesellschaft Heinrichshall Bonner Portland-Zementwerk AG Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 16.11.1908 (R 8) VF Oberkassel (Siegkreis), Aktie 100 RM Febr. 1944 (Auflage 890, R 5) EF Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung 1856 als Bonner Bergwerks- und Hütten-Verein AG, 1938 Umbenennung in Bonner Portland-Zementwerk AG, seit 1966 Bonner Zementwerk AG. Mehrheitsaktionär waren die Dyckerhoff-Zementwerke in Wiesbaden; 1985 mit Dyckerhoff verschmolzen. Los 244 Schätzwert 40-80 € BRAMARCO Export- und Import-AG Berlin, Namensaktie 1.000 RM Juli 1926. Gründeraktie (Auflage 1000, R 4) EF Sitz: Berlin C 2, Spandauer Str. 39. Im- und Export von sowie Großhandel mit Waren aller Art, insbesondere Holzwaren, Haus- und Küchengeräte, Spielwaren. 1952 in Konkurs gegangen. Los 245 Schätzwert 20-50 € Brandenburgische Elektricitäts-, Gas- und Wasserwerke AG Berlin, Aktie 300 RM März 1929 (Auflage 800, R 4) UNC Bis zur Öffnung des Reichsbankschatzes war dieser Nennwert ganz unbekannt! Nr. 238 24 Nr. 247 Gründung 1909 durch Fusion der Brandenburgischen Carbidwerk GmbH und der Ostdeutschen Wasserkraft-GmbH zur “Brandenburgische Carbid- und Elektricitätswerke AG”. 1929 Umfirmierung wie oben anläßlich der Fusion mit der “Continentale Wasser- und Gaswerke AG zu Berlin”. Betrieb von 7 EWerken, 1 Gaswerk und 4 Wasserwerken. 1930 Verschmel- Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 25 zung mit der AG Körting’s Electricitäts-Werke. Börsennotiz Berlin, letzter Großaktionär war die Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft, München (auf die diese AG 1964 übertragen wurde). Los 246 Schätzwert 30-75 € “Börde Brauerei” reprivatisiert, wenige Jahre später dann stillgelegt. Die Gebäude der ältesten Magdeburger Brauerei wurden, obwohl unter Denkmalschutz stehend, 2005/06 weitgehend abgerissen, was anschließend zu einem heftigen politischen Schlagabtausch führte. Brandenburgische Elektricitäts-, Gas- und Wasserwerke AG Los 249 Berlin, Aktie 500 RM März 1929 (Auflage 600, R 4) EF Brauerei Bodenstein AG Identische Gestaltung wie voriges Los. Los 247 Schätzwert 300-500 € Los 254 Schätzwert 10-50 € Brauerei Schwartz-Storchen AG Speyer, Aktie 100 RM Juni 1942 (Auflage 6650, R 2) EF Schätzwert 400-500 € Magdeburg (Neustadt), Aktie 1.000 Mark 1.7.1919 (Auflage 600, davon 500 an die Altaktionäre der Buckauer Dampfbierbrauerei, R 8) EF+ Brandenburgische Städtebahn AG Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 1.4.1904. Gründeraktie (Auflage 8954, R 8) EF Sehr dekorativ mit Flügelrad. Die Lit. B der Gründeraktie war zuvor vollkommen unbekannt! Die Bahn wurde bereits im 19. Jh. als Teil eines aus militärstrategischen Gründen den Großraum Berlin großzügig umrundenden Eisenbahnringes konzipiert. Gegründet am 2.3.1901 in Berlin durch die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft, den Königlich Preussischen Fiskus, die Provinz Brandenburg, die Kreise Zauch-Belzig, Westhavelland, Ruppin und die Stadtgemeinde Brandenburg. Sitz ab 1914 in Brandenburg a.H., seit 1921 wieder in Berlin. Normalspurige 125 km lange Nebenbahn von Treuenbrietzen über Belzig, Brandenburg, Rathenow nach Neustadt a.D., Betriebseröffnung am 1.4.1904. Betriebsführung zunächst durch die Vereinigte Eisenbahnbauund Betriebs-Gesellschaft, ab 1.4.1914 führte die Gesellschaft den Betrieb selbst. Die Bahn verband die von Berlin ausgehenden Hauptstrecken nach Hamburg, Stendal, Magdeburg und Dessau miteinander und war eine der bedeutendsten deutschen Privatbahnen. Obwohl sich bei Ende des 2. Weltkrieges ohnehin über 95 % der Aktien im Besitz der öffentlichen Hand befanden, wurde die Bahn enteignet und ging 1949 in die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn über. In den 1960er Jahren forderte die UdSSR von der DDR einen weiteren Ausbau, um der Tschechoslowakei für den Güterverkehr einen Berlin umfahrenden Zugang zum Rostocker Hafen zu verschaffen. Ab 1998 wurde die Bahn abschnittsweise stillgelegt, bis auf den 37 km langen Abschnitt Brandenburg-Rathenow, der 2003-05 für 55 Mio. Euro aufwändig saniert wurde und heute von Regionalzügen der Ostseeland Verkehr GmbH befahren wird. Dabei kam es zu einem bemerkenswerten Schildbürgerstreich der Bürokratie: Auch der Abschnitt Rathenow-Neustadt wurde, einschließlich der Neubauten der Brücken, für zig Millionen saniert, aber schon am 31.5.2006 nach nur 11-monatiger Betriebszeit wieder stillgelegt. Die AG selbst war übrigens schon 1959 als vermögenslose Gesellschaft vom Amtsgericht BerlinCharlottenburg gelöscht worden. Los 255 Schätzwert 300-375 € Brauerei Schwechat AG 1945 Zakrzow Browar. Heute sind die Gebäude abgerissen, nur der Schornstein steht noch. Wien, Sammelaktie 100.000 RM Dez. 1942 (Auflage nur 20 Stück, R 9) UNC-EF Löwen im Unterdruck mit Spruchband: Hopfen und Malz, Gott erhalts. Extrem hoher Nennwert, zuvor vollkommen unbekannt gewesen! Los 250 Das Brauhaus Schwechat wurde schon 1632 gegründet. 1796 übernahm es die Familie Dreher. Unter Anton Dreher wurde das Brauhaus Schwechat Mitte des 19. Jh. die GRÖßTE BRAUEREI DES EUROPÄISCHEN FESTLANDES. 1905 Umwandlung in eine AG unter Einbringung der Brauereien Schwechat, Steinbruch bei Budapest, Michelob und Triest. 1913 Aufnahme der Brauereien St. Marx und Simmering, ferner Hütteldorf (1926), Floridsdorf-Jedlesee (1928) und Waidhofen a.d. Thaya (1928). 1936 Fusion mit der Mautner Markhof Brauerei St. Georg AG. 1960 Übernahme der Mälzerei aus dem stillgelegten Brauhaus der Stadt Wien in Rannersdorf. Schätzwert 50-125 € Brauerei Feldschlößchen AG Braunschweig, Aktie 1.000 RM Jan. 1942 (Auflage 1250, R 5) EF Gründung 1888 als “Bierbrauerei zum Feldschlößchen” unter Übernahme der „Brauerei zum Feldschlößchen von Noetzel & Otto“ an der Salzdahlumer Straße. Dazu wurden 1919 die „Braunschweiger Löwenbrauerei eGmbH“ und 1920 die „Braunschweiger Aktien-Bierbrauerei Streitberg“ übernommen, in diesem Zusammenhang Umfirmierung in Brauerei Feldschlößchen-Streitberg AG (der Zusatz Streitberg fiel 1939 fort). Börsennotiz Braunschweig, ab 1934 Hannover. Später übernahm die Holsten-Brauerei die Aktienmehrheit und gliederte sich Feldschlößchen als eine ihrer größten Braustätten ein. Mit der Übernahme von Holsten durch Carlsberg schließlich zum dänischen Carlsberg-Konzern gekommen. 2009 Verkauf der Braustätte an den Billigbier-Giganten Oettinger. Los 253 Schätzwert 100-250 € Brauerei Schwartz-Storchen AG Speyer, Aktie 1.000 Mark 1.10.1914 (Auflage 1200, R 4) EF Ausgegeben anlässlich der Fusion der Bayerischen Bierbrauerei-Ges. vorm. H. Schwartz mit der Brauerei zum Storchen AG. Los 251 Schätzwert 50-125 € Brauerei Hack AG „Vitaborn"-Etikett von 1925, Brauerei Bodenstein AG Los 248 Schätzwert 400-500 € Brauerei Bodenstein AG Magdeburg (Neustadt), Aktie 1.000 Mark 1.7.1886. Gründeraktie (Auflage 1200, R 7) VF+ Besonders hübsche Ornament-Umrahmung. Gründung bereits 1823, seit 1886 AG. 1918 Erwerb der Bukkauer Dampfbierbrauerei Reichardt & Schneidewin. Mit zuletzt rd. 300 Mitarbeitern stand die Brauerei Bodenstein (Sieverstorstr. 10) dem Lokalrivalen, der Actien-Brauerei NeustadtMagdeburg, an Größe nicht viel nach. 1946 enteignet, ab 1952 VEB Börde Brauerei. 1950 beschloß eine Hauptversammlung zwecks Liquidation der AG die Sitzverlegung ein kleines Stück Richtung Westen, nach Schöningen (1953 ist die AG dann erloschen). Die Brauerei selbst wurde nach der Wende 1990 als Meiningen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1923 (Auflage 1000, R 4) EF Gegründet 1922. Produktion von ober- und untergärigem Bier und von alkoholfreien Getränken. Konzernverbindung (1943): Riebeck-Brauerei AG, Leipzig. 1947 aufgegangen in dem VEB Vereinigte Brauereien, Meiningen, nach 1971 Teil des Getränkekombinats Rennsteig. Nach der Privatisierung seit 1992 fortgeführt als Brauhaus Meiningen GmbH + Co. KG als Tochtergesellschaft der Patrizierbräu, Nürnberg. 1995 verkauft an den Koblenzer Investor Dr. Roland Müller. 1999 übernommen von Klaus Weydringer, nun Meininger Privatbrauerei GmbH. Los 252 Gründung 1886 als Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweise Übernahme der Brauerei zum Storchen AG und Umfirmierung in “Brauerei Schwartz-Storchen AG”. Die beiden Braustätten wurden daraufhin durch einen unterirdischen Gang verbunden. 1922 Fusion mit der Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz (diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm. Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler übernommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt. 1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produktion der weiter vertriebenen Marke “Storchen” in drei Braustätten der Eichbaum-Gruppe verlagert. 1971 durch Fusion in der EichbaumWerger-Brauereien AG aufgegangen. Los 256 Schätzwert 300-375 € Brauerei Wulle AG Stuttgart, Aktie 500 RM Jan. 1930 (Auflage 1600, R 9) EF+ Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang, von diesem Nennwert wurden lediglich 7 Stück im Reichsbankschatz gefunden. Schätzwert 50-100 € Brauerei Sacrau GmbH Sacrau, Namens-Anteil 500 RM 1.9.1943 (R 4) EF Nr. 254 Die Brauerei in Niederschlesien wurde 1888 als Dampfbrauerei Max Fulde gegründet, 1896 umbenannt wie oben. Nach Gründung 1896 als “Aktienbrauerei Wulle” unter Übernahme der Brauerei und Branntweinbrennerei von Ernst Wulle (gegr. 1861). 1926 Umfirmierung wie oben. Bereits um die Jahrhundertwende wurde die Brauerei an der Neckarstraße bedeutend vergrößert und auf eine für damalige Verhältnisse unglaubliche Produktionsfähigkeit von 400.000 hl im Jahr ausgelegt. 1937 Übernahme des Vermögens der Tochterges. Immobilien-Verein AG in Stuttgart, der u.a. der im Krieg später zerstörte Friedrichsbau gehörte. Außerdem an der 1907 gegründeten Wilhelmsbau AG beteiligt. 1971 Fusion mit der Brauerei Dinkelakker (gegr. 1888) zur Dinkelacker-Wulle AG. Umfirmiert 1980 in Dinkelacker Brauerei AG und 1996 in Dinkelacker AG. Großaktionär der bis heute in Stuttgart und Frankfurt börsennotierten AG ist die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA, München. Los 257 Schätzwert 400-500 € Brauerei zum Felsenkeller Dresden-Plauen, Sammelaktie 100 x 1.000 RM Febr. 1943 (Auflage nur 40 Stück, R 9) EF-VF Gründung 1857. Im Laufe der Jahre wurde die Brauerei auf dem 300.000 qm großen Grundstück in Dresden-Plauen vielfach erweitert und hatte schließlich mit 400.000 hl die 6-fache Kapazität wie bei der Gründung. 1905 Angliederung der Malzfabrik Pirna. Mehrheitsbeteiligungen bestanden an der SchloßBrauerei Chemnitz AG, der Sächsische Union-Brauerei AG in Zwickau, der Feldschlößchen-Brauerei AG in Chemnitz-Kappel, der Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz, der Brauerei zum Felsenkeller Pirna AG und der Brauerei “Glückauf” Richard Hübsch GmbH in Gersdorf. Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig. 1952 als “VEB Dresdener Felsenkellerbrauerei” in Volkseigentum überführt, 1991 reprivatisiert (Sächsische Brau Union AG Felsenkellerbrauerei). Nr. 248 Nr. 249 25 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 26 Gründung 1934 durch die Dresdner Bank, übernommen wurden die Bergwerke der Gewerkschaft des Bruckdorf-Nietlebener Bergbau-Vereins i.L. (Neuglücker Verein bei Nietleben, Alwiner Verein bei Bruckdorf, Gewerkschaften Voß und Anna in Bitterfeld und Delitzsch, Gewerkschaft Wolf in Calbe a.S.). Die Lagerstätten bargen Vorräte in der immensen Größenordnung von 300 Mio. Tonnen, abgebaut wurden 0,85 Mio. Tonnen jährlich. Die sowohl im Tage- wie auch Tiefbau betriebenen Gruben wurden ab 1936 eine nach der anderen geschlossen. Mit der Stilllegung des Tagebaus Bruckdorf 1966 endete die Braunkohlengewinnung im Stadtgebiet von Halle. Nr. 256 Los 258 Nr. 257 Schätzwert 200-250 € Braunkohle-Benzin AG Berlin, Zwischenschein für nom. 118.000 RM Aktien 30.1.1945 (R 12), ausgegeben für die Bitterfelder Louisen-Grube Kohlenwerk u.Ziegelei AG, Sandersdorf EF Los 266 Braunschweig, Aktie 1.000 Mark 1.11.1889 (Auflage 2517, R 3) EF-VF Stück aus der Kapitalerhöhung von 100 Mio. auf 150 Mio. RM. Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Abheftlochung. Los 261 Schätzwert 30-75 € Braunkohlen-Industrie-AG Zukunft Weisweiler, Aktie 600 RM April 1928 (Auflage 4166, R 5) EF- Gründung 1934 als Autarkie-Betrieb zur Herstellung von Treibstoffen und Schmierölen durch Braunkohle-Verflüssigung. Hydrierwerke in Böhlen, Zeitz und Schwarzheide (nach Enteignung in der DDR als volkseigene Betriebe weitergeführt) und Magdeburg (1945 demontiert). 1949 Sitzverlegung nach Westberlin und teilweise Schuldenregulierung mit dem verbliebenen Westvermögen; für die Ost-Ansprüche erhielten die Anleihegläubiger 1963 Besserungsscheine. 1971 Übernahme der Böco Mineralölgesellschaft mbH in Regensburg, damit Wiederaufnahme der aktiven Geschäftstätigkeit, welche sich allerdings auf die Vermietung von 16 Kesselwagen beschränkte. Mit 38 % größter Aktionär war indirekt das RWE, aber auch die I.G. Farben, die Deutsche Texaco und Kali + Salz hielten größere Anteile. Schätzwert 75-200 € Braunschweigische AG für Jute- und Flachs-Industrie Gründung 1913 mit Sitz in Köln durch den A. Schaafhausen’schen Bankverein und die Gewerken der Gewerkschaft Zukunft in Köln, deren Kuxe sich bald zu 99,9 % in den Händen der AG befanden. Neben dem Braunkohlentagebau mit Brikettfabrik 1913 auch an der Gründung der Kraftwerk Zukunft AG in Weisweiler b. Eschweiler beteiligt. 1915 Sitzverlegung nach Weisweiler. 1926 Übernahme der Gewerkschaften Zukunft, Dürwiß und Lucherberg sowie der Braunkohlengewerkschaft Eschweiler. Zuletzt in Betrieb die Braunkohlentagebaue Zukunft-West in Weisweiler, Lucherberg/Düren und Maria Theresia in Herzogenrath (ruht seit 1948) sowie das Kraftwerk Zukunft in Eschweiler und die Wasserkraftwerke Schwammenauel und Heimbach. Großaktionär war mit zuletzt ca. 98 % das RWE, 1959 auf die RWE-Tochter Rheinische Braunkohlenwerke AG verschmolzen. Los 262 Nr. 263 Gründung 1868 als erste Jute-Spinnerei und Weberei auf dem europäischen Kontinent, außerdem bedeutende Sacknäherei. Bereits 1874 beschäftigte der Betrieb 400 Leute. 1920 wurde die riesige Fabrik an der Spinnerstraße (von der heute nur noch das imponierende, fast 15 m hohe Eingangsportal steht) durch einen Brand völlig zerstört: 2400 Braunschweiger wurden von heute auf morgen arbeitslos. Auch die Zweigwerke PotsdamBabelsberg und Vechelde mußten 1926 wegen Arbeitsmangel stillgelegt werden. 1932 Verschmelzung mit der „Deutsche Jute-Spinnerei und -Weberei“ in Meißen, deren Aktien aus dem Besitz der Darmstädter und National-Bank übernommen wurden. 1944 wurden die Braunschweiger Werksanlagen bei einem Bombenangriff erneut schwer beschädigt, nur ein ganz bescheidener Neubeginn gelang nach dem Krieg; über die bauliche Nutzung des Trümmergeländes wird in Braunschweig bis heute diskutiert. Das Werk Meißen, in seiner Größe Braunschweig ebenbürtig, wurde nach 1945 enteignet. 1990 erwarben die Brüder Rothenberger aus Frankfurt die Aktienmehrheit, danach Umbenennung in „Rothenberger AG“ und Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Noch heute börsennotiert. Schätzwert 300-400 € Braunkohlenabbau-Verein zum Fortschritt Meuselwitz, Aktie 1.000 RM 11.12.1924 (Auflage 1200, R 11) VF Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Minimale Schäden fachgerecht restauriert. Los 259 Schätzwert 100-175 € Braunkohlen- und Briket-Industrie AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.11.1908 (Auflage 1000, R 6) EF-VF Gründung 1900. In kurzer Zeit entwickelte sich die „Bubiag“ zu einem der bedeutendsten Bergbaubetriebe der Niederlausitz. Großaktionär war die Schaffgotsch Bergwerksges. in Gleiwitz. 1947 wurden die Tagebaue und Brikettfabriken Marie-Anne bei Kleinleipisch (heute ein Stadtteil von Lauchhammer) und Karl Büren entschädigungslos enteignet. Es verblieb der Gesellschaft das Braunkohlenbergwerk der 1923 erworbenen Gewerkschaft Frielendorf im Bezirk Kassel. 1947 Sitzverlegung nach München, Verwaltung in Hannoversch-Münden. 1951 wurde die Majorität an der traditionsreichen „Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG“ übernommen. 1970 Verschmelzung der Bubiag mit der Elikraft. Los 260 Gründung 1858. Betrieb von Braunkohlenbergbau im Heinrichund Wilhelmschacht sowie im Germania-Bergwerk. Neben den Tief- und Tagebauen auch Betrieb von Brikettfabriken und Ziegeleien sowie einer Landwirtschaft. Ab 1899 in großem Stil Hinzuerwerb weiterer Kohlenfelder. Die Gesellschaft gehörte der Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat GmbH in Leipzig sowie der Kohlenhandelsgesellschaft Riebeck-Meuselwitz an. Börsennotiz Leipzig, mit meist zweistelligen Dividenden hoch rentabel. 1947 Enteignung durch das Land Thüringen, weshalb der Firmensitz 1949 nach Rheine (Westf.) und 1958 nach Kassel (zur mit 95 % beteiligten Wintershall AG) verlegt wurde. Seit 1968 in Liquidation. Los 263 Schätzwert 20-50 € Braunkohlenbergwerk Luise AG Los 267 Los 264 Schätzwert 50-125 € Braunkohlenbergwerk Pallas Erkelenz / Berlin, Kux-Schein 1/1000 11.6.1912 (Auflage 1000, R 3) EF Braunschweig, Aktie 200 RM 26.5.1932 (Auflage 750, R 3) EF Originalsignaturen. Dieses geplante Braunkohlenbergwerk sollte in der damaligen preussischen Provinz Westpreussen in der Gemeinde Orlowo in der Nähe der Stadt Hohensalza im Weichseldelta errichtet werden. Die Vorkommen erwiesen sich jedoch als wenig ergiebig, daher ist davon auszugehen, dass auch die Tätigkeit der Gewerkschaft Pallas nicht erfolgreich war. Altenweddingen, Aktie 1.000 Mark 10.3.1923 (Auflage 20000, R 5) EF Los 265 Gegründet 1922. Das Bergwerk förderte Braunkohle im Tiefbau (unter dem 25 m mächtigen Deckgebirge) aus der fiskalischen Braunkohlengrube „Pachtfeld Altenweddingen“ ca. 10 km südwestlich von Magdeburg. Am 15.8.1925 Eröffnung des Konkursverfahrens. Halle a. S., Aktie 100 RM Febr. 1934. Gründeraktie (Auflage 10000, R 10) VF Schätzwert 225-300 € Braunkohlenwerke Bruckdorf AG Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 268 Helmstedt, Aktie 1.200 Mark 19.5.1922 (Auflage 28332, R 1) EF Im Unterdruck Hammerschlegelabb. mit Eichenlaubumrandung sowie “Glück Auf”. Mit FaksimileUnterschrift des bedeutenden Industriellen Hugo Stinnes, der dem AR der BKB 1920-23 vorsaß. Gründung 1873 zum Erwerb der früher braunschweigisch-fiskalischen Braunkohlengruben „Prinz Wilhelm“, „Trendelbusch“ und „Treue“. 1895/96 wurden die Kohlenfelder „Jo- Schätzwert 25-100 € 26 Nr. 262 Schätzwert 10-50 € Braunschweigische Kohlen-Bergwerke Braunkohlen- und Briket-Industrie AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Dez. 1917 (Auflage 6000, R 4) EF Schätzwert 30-75 € Braunschweigische AG für Jute- und Flachs-Industrie Nr. 265 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 27 Gründung 1898 als Bremisch-Hannoversche Kleinbahn, 1958 Umfirmierung in Bremisch-Hannoversche Eisenbahn-AG. Strecken: Huchting-Thedinghausen (26 km Normalspur, ab 1955 nur noch Güterverkehr) und Bremen-Tarmstedt (26 km Schmalspur, 1954/56 stillgelegt und abgebrochen, Ersatz durch die Kraftomnibuslinie Bremen-Tarmstedt-Zeven). Betriebsführung durch die Deutsche Eisenbahn-Ges. (später AGIV). Eine der letzten noch börsennotiert gewesenen Privatbahnen, 2001 nach Übernahme der Aktienmehrheit durch die WCM in BHE Beteiliungs-AG umfirmiert. Los 276 Schätzwert 400-500 € Breslauer Actien-Malzfabrik seph“ und „Otto“ sowie „Glück auf“ und „Friedrich“ hinzuerworben. Langfristige Verträge mit der „Ueberland-Zentrale Helmstedt AG“ (ÜZH) führten 1913 zum Erwerb des gesamten ÜZH-Aktienkapitals durch die BKB. 1928 Erwerb der Kuxe der Jacobsgrube bei Stassfurt. Zunächst als Pächterin betrieben die BKB auch die Gruben- und Brikettfabrikbetriebe der Harbker Kohlenwerke AG und der Norddeutschen Braunkohlenwerke; 1936 wurden diese Gesellschaften auf die BKB verschmolzen. Mitten durch diese Grubenfelder hindurch ging nach 1945 die Zonengrenze und führte später zu so kuriosen Dingen wie einer zwischenstaatlichen deutsch-deutschen Vereinbarung über den Abbau der “Grenzpfeilerkohle”. 1954 wurde das Kraftwerk Offleben in Betrieb genommen und immer weiter ausgebaut, ab 1963 der Tagebau Alversdorf aufgeschlossen, stillgelegt wurden die Tagebaue Wulfersdorf und Victoria (1952), die Brikettfabrik Trendelbusch (1959), das Schwelwerk Offleben (1967) und die Ziegelei Alversdorf (1968). In eine existenzbedrohende Krise geriet das Unternehmen in den 80er Jahren durch die Auseinandersetzungen um das neue Kraftwerk Buschhaus. Heute ist das Auslaufen der Braunkohleförderung absehbar, statt dessen suchen die BKB neben der Stromversorgung neue Standbeine in der Entsorgungswirtschaft (Müllverbrennung) etc. Aufgrund historisch gewachsener Strukturen lagen jahrzehntelang je 49,86 % des Kapitals bei der PreußenElektra (später VEBA) und der Elektrowerke AG (später VIAG). Heute ist die e.on AG Alleinaktionärin, nachdem die letzte Handvoll freier Aktionäre 2002 per squeeze-out herausgedrängt wurde. Breslau, Aktie 300 RM Dez. 1933 (Auflage 240, R 10) VF Die M/S Moltkefels der Deutschen Dampfschifffahrtsgesellschaft „Hansa“ gebaut von der Bremer Vulkan Schiffbau & Maschinenfabrik unter der Bau-Nr. 747 Los 271 Schätzwert 25-100 € Gründung 1872 zwecks Erwerb und Fortführung der Malzfabrik von Theodor Gaebel (Alte Sandstr. 11). 1891 wurde eine große neue Mälzerei an der Hundsfelder Chaussee errichtet. 1906/07 Aufnahme der Malzkaffeefabrikation. 1926 erwarb im Zuge einer Kapitalerhöhung die Kathreiners Malzkaffee-Fabriken GmbH in Berlin eine Schachtelbeteiligung. Zuletzt befand sich das Aktienkapital (Börsennotiz in Breslau 1934/35 eingestellt) fast vollständig im Besitz der Berliner Schultheiss-Brauerei, die den Breslauer Betrieb als Lohnmälzerei ausschließlich für den eigenen Bedarf führte. Bremer Strassenbahn Bremen, Aktie 1.000 Mark 15.12.1904 (Auflage 1100, R 3) EF Identische Gestaltung wie voriger Titel. Los 272 Zuvor völlig unbekannt gewesen, von den nur drei im Reichsbankschatz gefundenen Stücken ist dies das letzte verfügbare. Schätzwert 400-625 € Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik Grohn, Actie 1.000 Mark April 1897 (Auflage 500, R 8) VF+ Gründung 1893 unter Übernahme der Fa. Johann Lange in Grohn bei Vegesack. 1898 Verlegung der Werft auf ein 33 ha großes Gelände am rechten Weserufer in den Bezirken Vegesack und FährLobbendorf mit 1,3 km Wasserfront. Bis zur Jahrhundertwende erfolgte fast jedes Jahr eine Kapitalerhöhung - zunächst ohne großen Effekt, doch später wurden Dividenden bis zu 20 % verdient. Der Glanz verblaßte in der Werftenkrise der 1970er Jahre: Zuletzt wurde der Bremer Vulkan das Instrument der Werftenpolitik des Bremer Senats unter der hochqualifizierten Führung eines vormaligen Senatsdirektor als Vorstandsvorsitzendem - trotzdem (oder gerade deswegen?) ein krachender Zusammenbruch mit Milliardenverlusten. Auch die immensen Fördergelder für die nach der Wende zusätzlich noch übernommenen ostdeutschen Werften wurden in Bremen noch “verzockt”, ehe man das Schiff sinken ließ. ren) aufgeben mussten, ist die noch heute börsennotierte Bremer Woll-Kämmerei das größe Unternehmen seiner Branche in ganz Europa. Kürzlich auch erhebliche Investitionen in Australien, mit denen man den Woll-Erzeugern räumlich näherrückte - im Gegenzug beteiligte sich ein australischer Wollkonzern mit einem größeren Anteil an der Bremer Wolle. Los 277 Schätzwert 75-150 € Breslauer Hallenschwimmbad AG Los 273 Schätzwert 200-375 € Breslau, Aktie 500 RM 22.5.1943 (Auflage unter 100 Stück, R 8) EF Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik Gründung 1895 als gemeinnütziges Unternehmen zum Bau und Betrieb eines Hallenschwimmbades. Mit seinem Hallenschwimmbad an der Zwingerstr. 10/12 (ul. Teatralna 10-12) besaß Breslau eines der schönsten und stilvollsten Hallenbäder Deutschland, im reinsten Jugendstil erbaut zwischen 1895 und 1897. Das Schwimmbad hat den Festungskampf 1945 nahezu schadlos überdauert und ist inzwischen stilvoll renoviert worden. Vegesack, Actie 1.000 Mark 29.12.1905 (Auflage 1500, R 6) EF Los 269 Schätzwert 50-125 € Bremen-Besigheimer Oelfabriken Bremen, Aktie 100 RM Dez. 1940 (Auflage 500, R 5) EF Gründung 1889 unter der Firma Oelfabrik Besigheim vorm. Fr. Kollmar in Besigheim, ab 1895 Bremen-Besigheimer Oelfabriken AG. Die Fabrikanlage befand sich in Bremen am Holz- und Fabrikhafen, Zweigniederlassung in Harburg-Wilhelmsburg. 1929 I.-G.-Vertrag mit der F. Thörl’s Vereinigte Harburger Oelfabriken AG, Hamburg-Harburg. 1937 Beteiligung an dem im Rahmen des Vierjahresplanes gegründeten “Oelmühlen-Walfang-Konsortium” zur Ausübung des Walfanges und Verarbeitung der gewonnenen Produkte. 1954 Verschmelzung mit der Schwesterfirma F. Thörl’s Vereinigte Harburger Oelfabriken AG. 1959 Übertragung des Vermögens unter Ausschluss der Abwicklung auf die Hauptgesellschafterin „Margarine-Union GmbH“ in Hamburg. Die AG erlosch. Los 270 Identische Gestaltung wie voriges Los. Los 274 Schätzwert 10-50 € Bremer Woll-Kämmerei Bremen / Blumenthal, Aktie 1.000 Mark 27.3.1920 (Auflage 3400, R 2) EF Gründung 1883. Werk in Bremen-Blumenthal, außerdem 1932 Übernahme einer 45-%-Beteiligung bei der Gründung der Hamburger Wollkämmerei GmbH in Hamburg-Wilhelmsburg. Das Werk erlitt so gut wie keine Kriegsschäden, wurde allerdings nach dem Einmarsch der Alliierten größtenteils von der US-Besatzung genutzt und erst im März 1947 wieder freigegeben. Nachdem im Laufe der Jahrzehnte alle deutschen Konkurrenten (Nordwolle, Bremer Wollwäscherei, Kämmerei Döh- Los 278 Los 275 Schätzwert 50-125 € Bremisch-Hannoversche Kleinbahn Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark 28.2.1899. Gründeraktie (Auflage 1750, R 4) EF Originalunterschriften. Mit Flügelrad im Unterdruck. Schätzwert 75-150 € Brieger Stadtbrauerei AG Brieg, Aktie 1.000 Mark 19.6.1895. Gründeraktie (Auflage 1100, R 5) EF-VF Gründung 1895 zwecks Übernahme der Brieger Aktien-Dampfbrauerei Thiel, Güttler & Co. 1897 Kapazitätsverdoppelung durch Errichtung einer völlig neuen Brauerei in Tichau/Oberschlesien. 1920 Umfirmierung in „Bürgerliches Brauhaus AG“ und Sitzverlegung nach Tichau. Schätzwert 20-60 € Bremer Strassenbahn Bremen, Actie 1.000 Mark 8.7.1899 (Auflage 2500, R 2) EF-VF Ausgegeben an die „Tramway`s Union Company Ltd., London“ zwecks Übernahme der Großen Bremer Pferdebahn. Sehr dekorative Jugendstil-Umrahmung mit geflügelten Rädern. Eröffnung der Bremer Pferdebahn 1876, elektrischer Betrieb ab 1.5.1892. Normalspurige Strecken von zusammen 67 km Länge. Noch heute als Bremer Strassenbahn AG börsennotiert. Nr. 272 Nr. 286 27 Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 28 Nr. 293 Nr. 276 Nr. 278 tretung des Dampfkesselbaus an L. & C. Steinmüller in Gummersbach. Börsennotiz: Berlin und Freiverkehr Düsseldorf. 1969 verschmolzen auf die Büttner-Schilde-Haas AG (BSH). Umfirmiert 1977 in BABCOCK-BSH AG, 1995 Umwandlung in die BABCOCK-BSH GmbH. Nach dem Zusammenbruch des Babcock-Konzerns 2002 übernommen durch die Firma Grenzebach, danach Grenzebach BSH GmbH, Bad Hersfeld. war Abraham Assuschkewitz. Bis 1936 lautete die Firma Bülowhausverwaltung AG, danach Gebr. Assuschkewitz AG. 1940 wurde Mitteilung nach § 83 Akt.-Gesetz gemacht (Verlust hat die Hälfte des Grundkapitals überschritten). Los 285 Schätzwert 50-125 € Bürgerliches Brauhaus AG Los 279 Schätzwert 75-150 € Bronzefarbenwerke AG vorm. Carl Schlenk Barnsdorf bei Nürnberg, Aktie 1.000 RM 30.3.1939 (Auflage 460, R 6) EF Gründung 1879, AG seit 1897. Sitz der Gesellschaft bis 1907 in Roth, dann in Barnstorf bei Nürnberg. Herstellung von Metallpulvern, Metallfolien, Christbaumschmuck. 1957 CarlSchlenk-AG. Heute Zulieferer der weiterverarbeitenden Industrie mit Aluminium- und Goldbronzepulver, Pasten, Granulaten und Suspensionen, Metallfolien. Los 282 Schätzwert 75-125 € Insterburg, Aktie 1.000 RM 28.2.1942 (Auflage 900, R 4) EF Gebr. Assuschkewitz AG Los 288 Leipzig, Aktie 10.000 RM 15.11.1924 (Auflage 500, R 7) EF-VF Datum überstempelt mit 1.2.1938, Nennwert herabgesetzt auf 500 RM. Lüdenscheid, Aktie 1.000 RM Nov. 1936 (Auflage 1000, R 3) UNC-EF Geschichte siehe voriges Los. Ansicht des Verwaltungsgebäudes der Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG Los 283 Schätzwert 150-250 € Bürgerliches Brauhaus Los 280 Schätzwert 50-125 € Brunsviga-Maschinenwerke Grimme, Natalis & Co. AG Braunschweig, Aktie 1.000 RM Juni 1939 (Auflage 560, R 4) EF Gegründet 1871 als KGaA , AG seit 1921. Die Firma lautete bis 1927 Grimme, Natalis und Co. AG. Zweck: Herstellung von Maschinen und Apparaten oder Teilen derselben und der Handel damit. Erzeugnisse waren die noch heute bekannten Rechenund Addiermaschinen “Brunsviga”. Im Jan. 1959 erfolgte die Umwandlung auf die Olympia Werke AG. Bonn, Aktie 1.000 Mark 30.9.1905 (Auflage 400, R 8) VF+ Die Ges. wurde mit einem Kapital von 1,6 Mio. Mark gegründet, eingeteilt in 1.600 Aktien à 1.000 Mark. Das Aktienkapital wurde zwar voll passiviert, ausgegeben waren jedoch nur 1.200 Aktien, da nicht mehr Kapital benötigt wurde. Für 400.000 Mark gab es Interimsscheine, die zunächst mit 25 % eingezahlt wurden. Erst als diese Aktien voll bezahlt wurden, erfolgte der Druck von Aktien mit dem Datum von 1905, nummeriert zwischen 1201 und 1600. In der 1897 gegründeten AG gingen die Brauerei zum Bären Franz Josef Gervers Nachf., die Adler-Brauerei Otto Wolter und die Brauerei Herm. Aug. Wirts auf. Die Braustätte lag in der Bornheimer Straße 42. 1950 Umfirmierung in Kurfürsten-Bräu AG. Nach und nach erwarb die Dortmunder Union-Brauerei über 98 % der Aktien. 1990 im Großaktionär Brau und Brunnen AG aufgegangen und noch für ganz kurze Zeit unter dem alten Namen als Grundstücksgesellschaft fortgeführt. Los 284 Schätzwert 75-150 € Bülow-Haus-Verwaltung AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 15.10.1922. Gründeraktie (Auflage 300, R 5) EF Gründung 1922 zur Verwaltung, Verwertung und zum Betrieb des Hauses Plauensche Strasse 13 in Leipzig. Vorstand 1933 28 Los 286 Schätzwert 500-625 € Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG Ravensburg, Aktie 5.000 Mark Sept. 1923 (Auflage 800, R 10) VF Zuvor völlig unbekannt gewesen, von den nur vier im Reichsbankschatz gefundenen Stücken ist dies nun das letzte noch verfügbare. Gründung 1911 als F. W. Busch AG unter Übernahme der seit 1892 betriebenen Busch’schen Fabrik. 1926 Fusion mit der Gebr. Jaeger in Schalksmühle zur “Vereinigte elektrotechnische Fabriken F.W. Busch und Gebr. Jaeger AG”. 1932 Fusion mit der Lüdenscheider Metallwerke AG vorm. Jul. Fischer & Basse zur “Busch-Jaeger Lüdenscheider Metallwerke AG”. Neben Elektro-Installationsmaterial aller Art (Werke Lüdenscheid und Schalksmühle i.W.) auch (im Werk Aue i.W.) Herstellung von Porzellan für technische Zwecke und von Kunstharz-Erzeugnissen.1953 mit der Dürener Metallwerke AG (gegr. 1885 als “Dürener Phosphorbronce-Fabrik & Metallgießerei Hupertz et Banning”, AG seit 1901) zur “Busch-Jaeger Dürener Metallwerke AG” fusionert. Neben der Rheinmetall-Borsig AG war jahrzehntelang der Industrielle Günther Quandt beteiligt (zuletzt über die Altana). 1974 wurden die inzwischen in Tochter-GmbH’s eingebrachten Metallwerke in Lüdenscheid und Düren veräußert und die Ges. in Busch-Jaeger Gesellschaft für Industriebeteiligungen AG umbenannt (als Zwischenholding u.a. für die Beteiligungen an der Milupa AG, der Byk Gulden Lomberg Chem. Fabrik GmbH und der Mouson Cosmetic GmbH). Gleichzeitig Sitzverlegung nach Frankfurt/M. und in die VARTA AG (ab 1977 in die Altana) eingegliedert. Gründung 1903 zum Erwerb und Fortbetrieb der früher im Besitz der Firma Mogger & Ruile in Ravensburg befindlich gewesenen Bierbrauerei. Hinzuerworben wurden die Brauerei des Johann Schuler (1904), die Brauerei nebst Mälzerei „Zur Räuberhöhle“ in Ravensburg (1907), die Bergbrauerei bei Friedrichshafen (1909), die Brauerei “Zum Schützen” in Meersburg (1927) und die Gambrinusbrauerei in Weingarten (1930). Vom Mehrheitsaktionär Inselbrauerei Lindau AG wurde 1972 deren Brauereibetrieb übernommen, zugleich Umfirmierung in “Bürgerliches Brauhaus Ravensburg-Lindau AG”. Die noch heute börsennotierte AG machte bis zur Stilllegung der Brauerei Ende 2000 mit ca. 70 Mitarbeitern rd. 10 Mio. € Jahresumsatz, davon fast 1/3 aus Vermietung und Verpachtung. Heute werden die meisten Umsätze mit der Aufstellung von Geldspiel- und Unterhaltungsgeräten sowie dem Betrieb von Spielhallen erzielt. Schätzwert 25-100 € Bürgerliches Brauhaus AG Los 281 Schätzwert 20-60 € Busch-Jaeger Lüdenscheider Metallwerke AG Insterburg, Aktie 100 RM März 1929 (Auflage 4400, R 3) EF Gründung 1895. Übernommen wurden weiterhin die örtlichen Konkurrenten Deutsches Brauhaus Bruhn & Froese (1917) und AG Böhmisches Brauhaus vorm. J. H. Bernecker (1918). Spezialitäten: Doppelpils, Schloßbräu und Insterburger Münchner. Gehörte zuletzt zum Rückforth-Konzern, Börsennotiz Königsberg, ab 1935 Berlin. Los 287 Schätzwert 30-60 € Büttner-Werke AG Uerdingen am Rhein, Aktie 100 RM Juli 1929 (Auflage 5500, R 4) EF Gründung 1874 als „Rheinische Dampfkessel- und Maschinenfabrik Büttner GmbH“, AG unter obigem Namen seit 1920. Herstellung von Maschinen und Anlagen zum Trocknen, Kühlen, Zerkleinern, Sichten, Mischen und Entstauben. 1929 Ab- Los 289 Schätzwert 75-100 € Buttella-Werk AG Hannover, Aktie 1.000 Mark 24.6.1923 (Auflage 6000, R 10) EF Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Gründung 1921. Herstellung von Pflanzenbutter und anderen Margarinefabrikaten (die Fabrik war in der Dreyerstr. 8-10). Bereits 1924 wieder in Konkurs gegangen.