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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
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Sehr geehrte Damen und Herren,
„Sell in May and go away – but remember to come back in September“ ist die
wohl bekannteste aller Börsenregeln. Doch sind Anleger gut beraten, ihre
Investitionsentscheidung nach diesen allgemeinen Aussagen zu richten? Wir
haben uns die Kursentwicklung des DAX in den zurückliegenden Jahrzehnten
angeschaut. Welchen Wahrheitsgehalt die Börsenregel hat, lesen Sie in
unserer Titelgeschichte.
Seite 4
USA: In guten wie in schlechten Zeiten
In den USA herrscht wieder Optimismus. Die Arbeitslosigkeit geht zurück, die
wichtigsten Konjunkturindizes steigen an. Wie Anleger von der Erholung des
US-Markts profitieren können.
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Energiewende: Ausblick für die Versorger
Der Atomausstieg hat den beiden großen Versorgern RWE und E.ON zu
schaffen gemacht: Die Aktienkurse gingen auf Talfahrt. Doch mittlerweile halten
die meisten Analysten die beiden Konzerne wieder für eine Kaufgelegenheit.
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Technische Analyse: DAX versucht eine Bodenbildung
Der Aufwärtstrend ist vorerst gebrochen. Im April hat der DAX deutlich
nachgegeben. Wenn die 6.500-Punkte-Marke nicht unterschritten wird, hält
compact Analyst Lutz Mathes eine Erholung im Mai für möglich.
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Chartanalyse: „RWE mittelfristig mit Potenzial“
In der Reihe "Chartanalyse" zeigen Profis, wie sie die Technische Analyse für
ihre Anlageentscheidungen nutzen. Ralf Goerke, Autor des Börsenbriefs
„MomentumInvestor“, hat für compact den Chart von RWE unter die Lupe
genommen. „Kurzfristig riskant, mittelfristig mit Potenzial“, urteilt der Profi und
erklärt, wie er zu seiner Einschätzung kommt und wie Anleger sich positionieren
können.
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
comdirect Top Ten: Deutsche Bank fällt aus den Top Drei
Was die Kunden einer der größten deutschen Direktbanken handeln, hat
Gewicht: compact stellt Monat für Monat die Top Ten der meistgehandelten
Aktien vor.
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Griechenland-Anleihen: Frühjahrsputz angesagt
Nach dem Schuldenschnitt ärgerten sich viele Besitzer griechischer
Staatsanleihen nicht nur über die entstandenen Verluste. Auch das
Abwicklungsprozedere des Umtauschs sorgt bei Anlegern für Verstimmung.
Seite 15
Nebenwerte: Aktien aus der zweiten Reihe
Seit seinem Tief im Jahr 2009 hat der DAX seinen Wert nahezu verdoppelt, der
kleinere Bruder MDAX legte nahezu 150 Prozent zu. Unter den 50
MDAX-Werten befinden sich zahlreiche Ertragsperlen, die trotz des
Kursaufschwungs noch attraktiv bewertet sind: die aussichtsreichsten
Einzelwerte sowie Small- und MidCap-Fonds.
Seite 16
Fonds des Monats: DWS Global Growth
Steigende Gewinne sind die Basis für steigende Aktienkurse. Doch längst nicht
alle Unternehmen bieten überdurchschnittliche Wachstumsperspektiven bei
Umsatz und Gewinn. Einer der erfolgreichsten Fonds, der sich auf diese
Wachstumswerte weltweit konzentriert, ist bei comdirect im Mai Fonds des
Monats – der DWS Global Growth.
Seite 17
ETF-Offensive: Emerging-Markets-Komplettlösung
Mit ETFs können Anleger nicht nur Standardindizes wie den DAX kostengünstig
abbilden. Die Fonds eignen sich auch dazu, in Aktienmärkte zu investieren, die
für Anleger schwer zu überschauen sind – etwa die Aktienmärkte der
aufstrebenden Nationen.
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Twitter: Jetzt auch Dialog mit dem comdirect Service
Der Twitter-Kanal von comdirect ist ausgebaut worden: Jetzt bekommen
Kunden und Interessenten neben Informationen über das Unternehmen und die
Produkte auch einen direkten Dialog-Zugang zum Service-Team. comdirect
Mitarbeiter beantworten die Anfragen über Twitter montags bis freitags von 8
bis 18 Uhr. Der neue Twitter-Kanal ist damit ein zusätzlicher Kontaktweg zu
comdirect neben Telefon, E-Mail oder Brief.
Alle Informationen
Aktienanleihe: Kupon von acht Prozent p. a.
Attraktive Renditechancen mit einem Sicherheitspuffer zwischen 25 und 35
Prozent bietet die Commerzbank-Aktienanleihe auf die Aktie von BMW. Damit
sichern sich Anleger einen Kupon von acht Prozent p. a. Die Laufzeit beträgt 13
Monate. Das Zertifikat kann bis zum 10. Mai gezeichnet werden - bei comdirect
zum Festpreis von 100 Prozent ab 1.000 Euro.
Alle Informationen
Webinar: Hochkarätige Experten
Zum 29. Mai startet comdirect eine neue, sechswöchige Webinarreihe mit drei
Terminen pro Woche und Top-Referenten: Markus Koch wird live
Marktausblicke von der New Yorker Börse geben, Dr. Raimund Schriek referiert
zu Risiko- und Moneymanagement, Underlyings und Handelsuniversen. Zudem
erklären comdirect Experten alles Wissenswerte über den Informer und den
Online-Handel. Für die Teilnehmer gibt es zusätzlich einen wöchentlichen
Market Report mit exklusiven Informationen.
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Bank des Jahres 2012: Jetzt abstimmen
„Börse Online“ und n-tv küren wieder die Bank des Jahres. Stimmen Sie
gemeinsam mit anderen Lesern und Zuschauern ab. Die Teilnahme an der
Umfrage ist bis zum Sonntag, 6. Mai 2012, möglich. Alle Umfrageteilnehmer
haben die Chance, einen von zehn wertvollen Preisen zu gewinnen, die „Börse
Online“ und n-tv ausloben.
Alle Informationen
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Ein Chart wie aus dem Bilderbuch: Zwischen September 2011 und März 2012 zog der DAX von knapp 5.010 auf über
7.000 Punkte nach oben. Charttechniker wie Dimitri Speck, Handelssystementwickler bei Staedel Hanseatic, wundert
das nicht. „Herbst bis Frühjahr ist die beste Zeit, um zu investieren“, sagt Speck. Der Zusammenhang wird in einer alten
Börsenregel dokumentiert: „Sell in May and go away – but remember to come back in September.“ Wer im September
eingestiegen ist, konnte satte Renditen erzielen. Die andere Seite der Medaille: Es naht der Mai. Läuten die Glocken also
zum Ausstieg?
Überrenditen erzielen
Die Börsenregel besagt, dass die Märkte nicht nur von konjunkturellen Trends, sondern auch von saisonalen Zyklen
beeinflusst werden. Ab Mai, so die Tendenz, herrscht Dürre im Depot, Börsianer verabschieden sich zunehmend von
den Märkten und genießen den Sommer. Mangels Nachfrage bröckeln die Kurse. Erst im September erholen sie sich
wieder. „Das Sommerloch an den Börsen ist über lange Zeiträume statistisch gut belegt“, sagt Dimitri Speck, der die Site
seasonalcharts.de betreibt. „Wer das saisonale Muster beherzigt, kann deutliche Überrenditen erzielen.“
Saisonale Muster sind am deutschen Aktienmarkt stark ausgeprägt. Allerdings haben sich die besten Ein- und
Ausstiegszeitpunkte im Zeitverlauf verschoben, erklärt Speck, der die Daten für den DAX bis 1974 zurückgerechnet hat.
Seine Auswertung belegt: Zwar sind die Kurse im Mai im Schnitt kurz eingeknickt, aber der grundsätzliche Aufwärtstrend
blieb in der Vergangenheit bis Mitte Juli intakt. Speck: „Nach Berechnungen der Daten ab 1974 ist der 19. Juli ein guter
Ausstiegszeitpunkt.“
Mit Zinsen durch das Sommerloch
„Remember to come back in September“, lautet der zweite Teil der Börsenregel. Die Börsianer sind aus dem Urlaub
zurück und beginnen, sich zu positionieren. Wer im September 2011 einstieg, hat alles richtig gemacht. Im Schnitt der
vergangenen 36 Jahre allerdings wäre ein Comeback am 29. Oktober besser gewesen. Denn zwischen dem 29. Oktober
und dem 19. Juli waren die höchsten Renditen drin - 12,5 Prozent p. a plus Sahnehäubchen durch risikofreie
Investments mit Tagesgeld in den gut drei Monaten dazwischen. Zum Vergleich: Mit Buy and hold waren Anleger im
Durchschnitt „nur“ um 9,1 Prozent im Plus.
Der Jahreszyklus bietet Investmentchancen, die Strategie lässt sich händisch oder aber per Zertifikat umsetzen. Die
Royal Bank of Scotland etwa bietet ein Open-End-Zertifikat auf den DAXPlus Seasonal Strategy Total Return (WKN
ABN8ML), das auf Sicht von fünf Jahren besser abgeschnitten hat als der DAX. Langfristig orientierte Investoren können
den Zyklus auch für das Timing nutzen. „Wer Langfristinvestments im DAX plant, ist zum Beispiel schlecht beraten,
gerade vor Beginn der traditionell schwachen Sommermonate einzusteigen“, erklärt Speck.
Ende der Hausse?
Blind verlassen sollten sich Anleger auf saisonale Zyklen allerdings nicht. „In manchen Jahren werden die Märkte durch
andere Faktoren dominiert“, so der Profi. Euro- und Schuldenkrise etwa sorgen für Unsicherheit im Markt, politische
Signale oder aber das Handeln der Notenbanken lässt Kurse explodieren oder einbrechen – ganz unabhängig von der
Jahreszeit. Im aktuellen Umfeld ist es deshalb ratsam, wachsam zu bleiben. Nach der starken Performance bis Mitte
März hat der DAX zuletzt wieder Federn gelassen, weitere Rücksetzer sind nach Analyse von Dr. Ernst Konrad,
Geschäftsführer der Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH, möglich. „Eine Hausse speist sich aus zwei
Phasen“, erklärt der Profi. In der ersten treibe Liquidität und zunehmende Risikofreude der Investoren die Kurse nach
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oben. In der zweiten stehe die Gewinnentwicklung der Unternehmen im Fokus. „Bleibt sie hinter den Erwartungen
zurück, gerät die Aufwärtsbewegung ins Stocken“, so der Investmentprofi. Und aktuell verlaufe die Gewinnentwicklung
schleppend, verglichen mit den letzten zehn Aufwärtsbewegungen im DAX seit 1988. „Die Gewinnentwicklung muss an
Dynamik gewinnen“, sagt Konrad. „Ohne eine Stabilisierung des wirtschaftlichen Umfelds wird das schwer.“
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Gewinne sichern
In diesem Jahr könnte es sich also besonders lohnen, Gewinne rechtzeitig mitzunehmen. Optimisten, die auf steigende
Kurse spekulieren, können Risiken durch Stop-Kurse reduzieren. Per Trailing Stop lassen sich zudem mögliche Gewinne
sichern, denn der Stop-Kurs zieht automatisch mit nach oben.
Übrigens: Im vergangenen Jahr wären Anleger sehr gut damit gefahren, im Mai zu verkaufen. Und selbst denjenigen, die
sich erst zu dem von Dimitri Speck errechneten Ausstieg am 19. Juli verabschiedet haben, blieb der Sommer-Crash mit
einem Absturz von 7.200 auf 5.200 Punkte erspart.
Aktien und Zertifikate unterliegen Kursschwankungen, Verluste sind demnach möglich. Zertifikate sind zudem
Inhaberschuldverschreibungen, die darüber hinaus ein Emittentenrisiko bergen. Die frühere Wertentwicklung ist kein
verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.
Redaktionsschluss 25.05.2012, 20.00 Uhr
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Zehnmal zweistellig im Dow Jones, mehr als 40-mal zwei- oder sogar dreistellig im Nasdaq: Die Performance-Bilanz
ausgewählter US-Unternehmen auf Sicht eines Jahres ist so ganz nach dem Geschmack der Investoren. Ob Intel (WKN
855681), Home Depot (WKN 866953) oder McDonald‘s (WKN 856958), ob Monster Beverage (WKN A1JSKK), Apple
(WKN 865985) oder Alexion Pharmaceuticals (WKN 899527) - US-Aktien haben Anlegern selbst im Krisenjahr 2011
Freude bereitet. „Die US-Wirtschaft überwindet langsam die Folgen der 2007 geplatzten Schuldenblase“, sagt Dr. Jörg
Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. „Alles in allem ist das Risiko gering, dass die US-Wirtschaft erneut in eine
Stagnation oder gar eine Rezession zurückfällt.“
Talsohle durchschritten
Konjunktureller Optimismus überwiegt. Der wichtige Einkaufsmanagerindex ISM ist zuletzt wieder gestiegen und
signalisiert wirtschaftliche Expansion. Der Arbeitsmarkt erholt sich, die Arbeitslosenquote ist im März weiter gesunken.
Auch der Immobilienmarkt hat die Talsohle durchschritten. „Die US-Wirtschaft steht auf stabilem Fundament“, ist John A.
Carey, Manager des U. S. Pioneer Fund (WKN 805665), überzeugt.
Corporate America hat bereits in den vergangenen Jahren Ballast abgeworfen und kräftig entschlackt. „Viele
US-Unternehmen sind sehr gut aufgestellt. Sie haben die Kosten im Griff, hohe Cash-Reserven aufgebaut und konnten
im vergangenen Jahr mit hohen Gewinnen glänzen“, sagt Carey. Top-Performer gibt es quer durch alle Branchen. Beim
Computergiganten Apple ließen iPhone und iPad die Gewinne steigen – allein zwischen Oktober und Dezember 2011,
dem ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2012, auf satte 13 Milliarden US-Dollar. Die hohen Spritpreise haben dem
Ölmulti Exxon Rekordgewinne in die Kassen gespült – rund 41 Milliarden US-Dollar 2011. Selbst Unternehmen wie
Caterpillar, die ihr Geld im konjunktursensiblen Baumaschinengeschäft verdienen, sind in Rekordlaune. Der
Baumaschinenhersteller steigerte seinen Nettogewinn im vierten Quartal 2011 um 83 Prozent.
Bei Erholung: Small Caps
Mit ähnlichen Gewinnsprüngen sollten Anleger 2012 nicht rechnen, dennoch bleiben die Aussichten gut. „Ein
anziehender Binnenmarkt, ein Anstieg bei der Kreditvergabe, starke Exporte und hohe Infrastrukturausgaben werden die
Haupttreiber sein“, erwartet Carey. Interessante Investments findet der Stock Picker aktuell im Einzelhandel, der
Automobil- und Gesundheitsbranche sowie bei Eisenbahnunternehmen und Regionalbanken. Erholt sich die
US-Wirtschaft, bieten vor allem Unternehmen der zweiten Reihe Kurspotenzial. „Small Caps haben im vergangenen Jahr
underperformt und damit Aufholpotenzial“, ist Fondsmanager Carey überzeugt. Neben internationalen Schwergewichten
wie etwa Microsoft (WKN 870747) zählen beispielsweise die auf Güterverkehr spezialisierte Norfolk Southern (WKN
867028), der Versicherer Chubb (WKN 860118), der Süßwarenproduzent Hershey’s (WKN 851297) sowie der
Medizintechniker Becton Dickinson (WKN 857675) zu den Top Ten in seinem Depot.
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Mit Schwergewichten durch die Krise
Starke Marken, ein gutes Exportgeschäft sowie gesunde Bilanzen bieten Schutz auch vor möglichen Turbulenzen. „Unter
US-Firmen finden sich einige der größten und attraktivsten Unternehmen weltweit“, sagt Carey. US-Gesellschaften wie
der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble (WKN 852062), der Nahrungsmittelproduzent Kraft Foods (WKN 655910)
oder der Automobilzulieferer Johnson Controls (WKN 857069) sind international bestens aufgestellt.
Asoka Wöhrmann, Chief Investment-Stratege bei der DWS, rät Anlegern, nicht auf den breiten Markt zu setzen. „Stock
Picker haben die besseren Renditechancen“, glaubt der Profi. Chancen sieht Wöhrmann auch in Sektoren wie der
Biotechnologie. Der DWS Biotech (WKN 976997) ist zu knapp 84 Prozent in US-Titeln investiert und hat den Dow Jones
bereits im vergangenen Jahr um ein Vielfaches abgehängt.
Aktien und Fonds unterliegen Kursschwankungen, Verluste sind also möglich. Frühere Wertentwicklungen lassen keinen
Schluss über zukünftige Wertentwicklungen zu. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder
Verkaufsempfehlung dar.
Redaktionsschluss 25.05.2012, 20.00 Uhr
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Die großen deutschen Versorger haben eine schwer Zeit hinter sich: Seit der Atomkatastrophe in Fukushima im März
2011 reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. Das zeigt sich auch an der Kursentwicklung: Während der DAX auf
Jahressicht „nur“ acht Prozent verloren hat, bringen es E.ON (WKN ENAG99) und RWE (WKN 703712) auf einen Verlust
von 26 bzw. 27 Prozent. Ist die Talsohle ein Jahr nach dem Atomausstieg durchschritten?
Analysten sind zunehmend optimistisch, für viele sind die Versorger längst wieder ein Kauf. Dafür gibt es mehrere
Gründe. Zum einen locken attraktive Dividenden. Bezogen auf die aktuell niedrigen Kursniveaus bieten E.ON eine
Dividendenrendite von 6,1 und RWE von 5,8 Prozent. Die Auszahlungen für 2011 stehen in den kommenden Wochen
an. Dabei sind bei beiden Unternehmen schon die deutlichen Kürzungen der Dividende mit eingerechnet. Ein weiterer
Pluspunkt: Die beiden großen Versorger haben massive Umstrukturierungen in Angriff genommen, um auf die in
Deutschland vollzogene Energiewende zu reagieren.
Umstrukturierungen greifen
Zuletzt sorgten bei E.ON Meldungen über einen Verkauf der Abfallsparte für Optimismus. „Angesichts der vielen Bieter
könnte dieser Verkauf zu einem guten Preis erfolgen“, ist Alexander Karnick, Analyst der Deutschen Bank, überzeugt.
„Sollte der Verkauf gelingen, treibt E.ON zudem die Verbesserung der Bilanzkennziffern konsequent voran.“ Ausgehend
vom aktuellen Niveau billigt Karnick der E.ON-Aktie auf Sicht der nächsten zwölf Monate ein Potenzial von rund 25
Prozent zu.
Bereits 2011 hat der Versorger einen nachhaltigen Konzernüberschuss von 2,5 Milliarden Euro erzielt. Für das laufende
Jahr rechnet E.ON mit einem Nettogewinn zwischen 2,3 und 2,7 Milliarden Euro, für 2013 soll der Gewinn zwischen 3,2
und 3,7 Milliarden Euro liegen.
Trotz massiver Abschreibungen vor allem durch den beschlossenen Atomausstieg in Deutschland erzielte RWE auch
2011 einen Jahresüberschuss von 1,8 Milliarden Euro – im Vergleich zum Vorjahr entsprach das jedoch einem
Rückgang um 46 Prozent. Wichtigster Teil des Strommix bei RWE ist und bleibt jedoch die Braunkohle mit einem Anteil
von rund einem Drittel. Hier kann RWE vor allem durch die eigene Förderung hohe Margen erzielen, trotz des Zukaufs
von CO2-Zertifikaten für diesen fossilen Energieträger. Zudem wächst das Ölgeschäft der Tochter RWE Dea stetig
weiter und beschert dem Konzern durch die hohen Ölpreise steigende Erträge bei hohen Margen von knapp 30 Prozent.
Benjamin Leyre von BNP Paribas rechnet mit deutlich steigenden Cashflows bis 2014 und empfiehlt die RWE-Aktie mit
einem Kursziel von 41 Euro zum Kauf. Das entspricht einem Potenzial auf Jahressicht von 20 Prozent.
Versorger per ETF
Neben Einzelaktien können Anleger auch auf spezielle Versorger-ETFs zugreifen. Ein wichtiger Branchenindex ist der
STOXX Europa 600 Utilities, auf den die Deutsche Bank einen ETF (WKN DBX1SU) anbietet. Im STOXX Europa 600
Utilities ETF sind RWE und auch E.ON mit hohen Anteilen vertreten und machen zusammen fast ein Viertel des Index
aus. Weitere große Positionen sind National Grid (WKN A0ETYW) und auch GdF Suez (WKN A0ER6Q). Mit einer
Gesamtkostenquote von nur 0,3 Prozent pro Jahr bietet dieser spezielle ETF eine kostengünstige Möglichkeit, auf die
europäischen Versorger zu setzen.
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Aktien und ETFs unterliegen Kursschwankungen, Verluste sind demnach möglich. Frühere Wertentwicklungen lassen
keinen Schluss über zukünftige Wertentwicklungen zu. Zitierte Prognosen stellen nicht die Meinung der comdirect bank
AG dar. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar.
Redaktionsschluss 25.05.2012, 20.00 Uhr
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
H-D. Schulz/L. Mathes
Der April zeigte sich auch an den Börsen von seiner frostigen Seite. Der deutsche Aktienmarkt riss gleich zum
Monatsauftakt seine technische Unterstützung bei rund 7.000 Zählern. Anschließend bestätigte er dieses Warnsignal mit
dem Bruch seines Aufwärtstrendkanals bei 6.880 Punkten. Letztlich summierten sich die Verluste im April auf rund 350
Punkte. Das entspricht einem Rückgang von mehr als fünf Prozent.
Das Chartbild hat sich durch diesen jähen Rückschlag klar eingetrübt. Der DAX bewegt sich nun in der Mitte zwischen
seiner mittelfristigen Aufwärtstrendlinie bei rund 6.250 Zählern und der grau eingezeichneten Chartmarke bei 7.000
Punkten. Letztere war bis vor Kurzem noch eine Unterstützungszone, nun hat sie sich in einen Widerstand verwandelt.
Die spannende Frage ist: Wie geht es nun weiter? Zum einen sollten Anleger im Hinterkopf behalten, dass sich
statistisch betrachtet im Mai die oberen Trendwenden häufen, was negativ zu werten ist. Zum anderen hat der DAX
dieses Mal mit dem jüngsten Kursverlust auch bereits viel von seinem möglichen Abwärtspotenzial vorweggenommen.
Positiv sind unter technischen Aspekten die Stabilisierungstendenzen der letzten drei Wochen im Bereich zwischen
6.500 und 6.550 Punkten zu sehen. Damit legt der Index den Grundstein für eine mögliche Kurserholung im Mai.
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Entscheidend für dieses positive Szenario ist allerdings, dass der DAX nun die Marke von 6.500 Punkten nicht nach
unten verlässt. Sollte es – beispielsweise durch schlechte Vorgaben aus den USA – zu einem neuen Schwächeanfall
kommen, so wäre eine zweite Runde in der Talfahrt einzukalkulieren, die den Kurs bis in den Supportbereich zwischen
6.250 und 6.350 Punkten führen könnte. In diesem Bereich hat sich zusammen mit dem Aufwärtstrend seit September
letzten Jahres eine stabile Kreuzunterstützung gebildet.
Noch ist die Lage offen. Auch ein Vorstoß zurück in Richtung 7.000 Punkte ist noch möglich. Für die deutschen Aktien
spricht, dass gerade die Standardwerte in der Euro-Krise gegen schlechter aufgestellte Mitbewerber aus der Peripherie
tendenziell Marktanteile hinzugewinnen. Zudem bieten Aktien (Unternehmensanteile) in ihrer Funktion als
Sachwerteeinen gewissen Schutz gegen Inflation. Kann sich der DAX auf dem aktuellen Niveau halten, so können
Anleger das aktuell reduzierte Niveau für erste Rückkäufe nutzen.
Die auf dieser Seite enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle
Einschätzung des Verfassers wieder. Alle Meinungen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Für die Richtigkeit,
Vollständigkeit oder Angemessenheit der auf dieser Seite enthaltenen Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr
übernommen.
Redaktionsschluss 25.04.2012, 20.00 Uhr
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Von Ralf Goerke, Autor des Börsenbriefs „MomentumInvestor“
Zu den Versorgeraktien im DAX gehören die RWE- und die E.ON-Aktie. Beide Papiere zeichnen sich dadurch aus, dass
sie in den letzten vier Jahren zu den absoluten Underperformern im deutschen Leitindex gehörten. Wie sich die aktuelle
Situation bei RWE darstellt, soll hier beleuchtet werden.
Stelle dich nie gegen den Trend!
Eine der Hauptregeln in der Chartanalyse lautet, dass man nie gegen einen etablierten Trend am Aktienmarkt handeln
sollte. Wie wahr diese alte Börsenweisheit ist, dafür ist die RWE-Aktie ein gutes Beispiel.
Das Chartbild zeigt die Kursentwicklung in den letzten fünf Jahren. Mitte Januar 2008 – also vor über vier Jahren! –
erreichte die Aktie ihr bisheriges Hoch bei 79 Euro. Seither befindet sie sich in einem intakten, langfristigen
Abwärtstrend.
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Diese Aussage ist deshalb möglich, weil die Trendlinie, die seither die markanten Kurshochs miteinander verbindet,
abwärtsgerichtet ist und auch vom Kurs selbst bisher nicht nach oben durchbrochen werden konnte. Der Abwärtstrend
führte die Aktie bis Mitte September letzten Jahres auf ein Tief von knapp 21 Euro. Dies entspricht einem Kursverlust von
über 73 Prozent! Ein Anleger, der das Pech hatte, im Januar 2008 einzusteigen, ohne seine Verluste durch Stop-Kurse
sinnvoll zu begrenzen, sah sich im Herbst letzten Jahres der Situation gegenüber, dass sein Investment um 275 Prozent
(!) steigen musste, um seinen Einstandspreis bei 79 Euro wieder zu erreichen.
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Lichtblicke auf mittelfristiger Ebene
Wenn auch der langfristige Trend noch eine klare Sprache spricht, so ergeben sich jedoch auf der mittelfristigen
Zeitebene durchaus wieder Chancen. Ein Indiz dafür ist, dass es die RWE-Aktie schaffte, Anfang Februar dieses Jahres
den im Jahr 2011 ausgeprägten und sehr viel steileren Abwärtstrend wieder nach oben zu durchbrechen (siehe
mittelfristigen Trend). Diese Aufwärtsbewegung hat den Kurs der Aktie knapp unter ihren Widerstand bei 37 Euro
geführt. Sollte es die RWE-Aktie schaffen, auch diesen Widerstand zu brechen, dann bietet sich ein Kurspotenzial bis
zum nächsten Kreuz-Widerstand (= Schnittpunkt der langfristigen Abwärtstrendlinie mit dem nächsten horizontalen
Widerstand) bei ca. 45 Euro. Das entspricht einem Kurspotenzial von ca. 20 Prozent.
Darauf achtet ein Momentum-Investor
Das untere Chartbild zeigt noch eine Besonderheit. Die blaue Linie gibt an, wie sich die RWE-Aktie relativ zum DAX
verhält. Fällt diese Linie, bedeutet das, dass sich die Aktie schlechter entwickelt als der DAX und umgekehrt. Schließlich
möchte ich ja als Anleger wissen, ob die von mir ausgewählte Aktie eine Chance hat, besser zu laufen als der Index.
Sonst nehme ich lieber eine Spekulation auf den Index über ein Zertifikat oder über ein ETF vor.
Auch an diesen „Ratio-Chart“ lässt sich eine Trendlinie einzeichnen, die verdeutlicht, dass sich das bisher schlechte
Trendverhalten der RWE-Aktie zum DAX wieder zum Positiven ändert. Mit dem Bruch des mittelfristigen Abwärtstrends
im Februar wurde nämlich auch der Abwärtstrend im „Relativen Chart“ nach oben gebrochen.
Fazit
Die RWE-Aktie befindet sich seit September 2011 in einem mittelfristigen Aufwärtstrend. Der vorsichtige Anleger wartet
den Bruch über die Widerstandsmarke bei 37 Euro ab. Erst ein Unterschreiten der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie bei
30 Euro würde den etablierten Trend gefährden. Hier sollte der Anleger auch seine Stoppmarke setzen.
Weitere Analysen sowie Interviews mit Ralf Goerke finden Sie unter www.momentumstrategie.de.
Aktien unterliegen Kursschwankungen, Kursverluste sind damit möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein
verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder
Verkaufsempfehlung dar.
Redaktionsschluss 25.05.2012, 20.00 Uhr
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
Daimler und Deutsche Telekom auf dem Treppchen: Hinter Seriensieger Commerzbank belegten die beiden
Dividenden-Schwergewichte des DAX im comdirect Umsatzranking die Plätze zwei und drei. Damit verdrängten sie die
Deutsche Bank erstmals seit 2010 auf den vierten Platz. Vormonats-Aufsteiger Apple verlor zwei Ränge und belegte
hinter den vier DAX-Werten den fünften Rang.
Acht der zehn Top-Ten-Werte stammten im April aus dem DAX-Universum. Mit Allianz, BASF und E.ON standen weiter
dividendenstarke Werte im Fokus der Anleger. Ganz anders dürfte die Motivation für Trades beim Solarkonzern Q-Cells
gelagert sein. Der ehemalige Highflyer der Deutschen Börse, dessen Aktie im Jahr 2007 noch bei über 80 Euro notierte,
meldete Anfang April Insolvenz an. Mitte April war die Aktie, die im Umsatzranking von Platz 17 auf Platz sieben
vorrückte, nur noch wenig mehr als zehn Cents wert.
Top Ten März 2012
Platz
zuvor
Name
WKN
1
1
Commerzbank AG
803200
2
4
Daimler AG
710000
3
5
Deutsche Telekom AG
555750
4
2
Deutsche Bank AG
514000
5
3
Apple Inc.
865985
6
11
Allianz SE
840400
7
17
Q-Cells SE
555866
8
6
BASF SE
BASF11
9
7
E.ON AG
ENAG99
10
19
Infineon Technologies AG
623100
Stand: 1. - 15.04.2012
Redaktionsschluss 25.05.2012, 20.00 Uhr
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Ausgabe 05/2012, 26. April 2012
An der Börse gibt es naturgemäß immer wieder Spekulationen, die nicht aufgehen. Zum Beispiel der Kauf von
Griechenland-Anleihen. Kurz vor dem Schuldenschnitt hatten viele Anleger die Papiere geordert – das
Chance-Risiko-Verhältnis war einfach zu verlockend, als dass risikobewusste Anleger hier nicht einen überschaubaren
Betrag riskieren konnten. „Nach dem Schuldenschnitt für Griechenland und dem zwangsweisen Anleihetausch haben
viele unserer Kunden die neuen Papiere direkt wieder abgestoßen“, sagt Stefan Wolf, Produktmanager Trading bei der
comdirect bank.
Griechischer Schildbürgerstreich beim Umtausch
Kein Wunder. Denn nicht nur der entstandene Verlust dürfte die Besitzer der Hellas-Anleihen ärgern, sondern auch das
Abwicklungsprozedere des Umtauschs. So hat jeder Anleger für alte Schuldverschreibungen im Nominalwert von 1.000
Euro insgesamt 20 neue Griechenland-Papiere im Nominalwert von zusammen 315 Euro mit Fälligkeiten zwischen 2023
und 2042 ins Depot gebucht bekommen. Hinzu kommen eine sogenannte GDP-Linked Note (WKN A1G1UW), Papiere
also, deren Auszahlung von der Entwicklung des griechischen Bruttoinlandprodukts (BIP, engl. Gross Domestic Product
GDP) abhängig ist, und eine sogenannte Accured Interests Note (WKN A1G0BV), in der die aufgelaufenen Stückzinsen
verbrieft sind. Zudem enthält das Paket zwei Anleihen des Europäischen Finanzstabilisierungsfonds EFSF (WKN
A1G0AF und A1G0AG) im Nominalwert von zusammen 150 Euro. Ihre Rückzahlung im März 2013 bzw. 2014 ist durch
den Europäischen Finanzstabilisierungsfonds garantiert. Insgesamt können sich die Betroffenen somit über 24
Depotpositionen „freuen“.
Übersichtlichkeit im Depot
Wer Anleihen im Wert von 10.000 Euro geordert hatte, kommt in der Summe der 24 Positionen aktuell auf einen
Depotwert von circa 2.500 Euro. Die „größten Brocken“ machen dabei die EFSF-Anleihen mit jeweils knapp 750 Euro
sowie die ebenfalls vom Europäischen Finanzstabilisierungsfonds garantierte Stückzinsanleihe aus. „Alle drei Papiere
können aus heutiger Sicht als unbedenklich angesehen und damit bis zum Laufzeitende gehalten werden“, wie Robert
Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, sagt. Die restlichen Positionen haben jeweils einen Wert
von ca. 30 Euro. Um die Kontoinhaber bei Verkäufen nicht noch zusätzlich zu belasten bzw. sogar draufzahlen zu
lassen, verzichtet comdirect in diesem Fall – anders als verschiedene Mitbewerber – bis zu einem Kurswert von 100
Euro je Position auf die dafür normalerweise anfallenden Ordergebühren. Anleger müssen somit nur externe
Kostenpositionen wie die Maklercourtage und das börsenabhängige Entgelt tragen. Anders als bei manchen
Wettbewerbern ist auch die Ausbuchung der alten sowie die Einbuchung der neuen Anleihen ohne Zusatzkosten über
die Depotgebühren abgedeckt.
Weiteres Ungemach nicht ausgeschlossen
Wer verkaufen möchte, sollte nicht zu lange warten, denn es besteht die Gefahr, dass der Handel mit den Papieren
langsam austrocknet und sich der Abstand zwischen Geld- und Briefkurs damit weiter vergrößert. Zudem weist Halver
darauf hin, dass das Kapitel Griechenland noch keineswegs abgeschlossen ist. „So besteht durchaus das realistische
Risiko, dass Griechenland zumindest vorübergehend doch noch aus der Euro-Zone austreten wird. In diesem Fall würde
es zu weiteren Kursabschlägen kommen.“
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Erhebliche Gefahren sieht der Kapitalmarktexperte übrigens auch bei portugiesischen Staatsanleihen. „Hier droht auf
mittlere Sicht ebenfalls ein Schuldenschnitt. Bei Spanien und insbesondere Italien sehe ich dieses Risiko derzeit
dagegen nicht“, so Halver weiter.
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Seit seinem Tief im Jahr 2009 hat der DAX seinen Wert nahezu verdoppelt. Deutlich besser noch schlug sich der MDAX.
Das Segment mit den 50 größten Werten nach dem DAX legte rund 150 Prozent zu und schneidet auch auf
Zwölfmonatssicht um neun Prozentpunkte besser ab. „Kein Wunder“, erklärt Frank Hansen, Fondsmanager des Allianz
Nebenwerte Deutschland. „Der MDAX enthält viele exportorientierte Werte, die Deutschlands Wirtschaftsstärke
ausmachen: Hightech, Maschinenbauer und starke Konsummarken.“
Mode und Marktführer besonders stark
Während die durchschnittliche Gewinnentwicklung im DAX von den Index-Schwergewichten Banken, Versorgern und der
Deutschen Telekom gemindert wird, gibt es im MDAX nur wenige Bremser. Die erfolgreichste Entwicklung der
vergangenen fünf Jahre verzeichnen die Modewerte Gerry Weber (WKN 330410) und Hugo Boss (WKN 524553). Auf
breiter Front haben ebenfalls die Industrie und Luftfahrt zugelegt. „Die Auftragsbücher bei den MDAX-Schwergewichten
EADS (WKN 938914) und MTU (WKN A0D9PT) sind gut gefüllt“, sagt Hansen. Auch der Bayer-Spin-off Lanxess (WKN
547040) und der Schmierstoff-Weltmarktführer Fuchs Petrolub (WKN 579043) überraschen immer wieder mit guten
Zahlen. Nebenwertespezialisten wie Hansen schauen zudem auf den kleineren Bruder des MDAX - den SDAX.
Besonders gut entwickelt haben sich dort zuletzt Tipp24 (WKN 784714), das von der Liberalisierung des Wettgeschäfts
im Internet profitiert, sowie der Online-Reifenhändler Delticom (WKN 514680).
Positiver Wirtschaftsausblick
Entscheidend für die Kursrichtung gerade bei den Nebenwerten ist die Veränderung des wirtschaftlichen Ausblicks. Zwar
gibt es weiterhin Risiken aufgrund der Finanz- und Schuldenkrise. Insbesondere in den europäischen Nachbarländern
wird das Wachstum wohl noch auf längere Zeit unterdurchschnittlich ausfallen. Für Deutschland selbst sieht es nach
dem schwachen vierten Quartal 2011 inzwischen aber wieder überraschend gut aus. Der Ifo-Index ist zuletzt sechs Mal
in Folge gestiegen, die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognosen für 2012 und 2013 angehoben.
Neben den guten Umsatz- und Gewinnentwicklungen sowie den gesunkenen Verschuldungsgraden der Unternehmen
macht das Hansen optimistisch, dass der positive Trend weiter anhalten könnte.
Die Einzelauswahl bei Small und MidCaps ist nicht ganz einfach. Wer sich die Mühe sparen will, kann auch auf aktiv
gemanagte Small- und MidCap-Fonds setzen. Die performancestärksten Nebenwertefonds neben dem auch im Sparplan
von comdirect erhältlichen Allianz Nebenwerte Deutschland (WKN 848176) waren der Deutsche Aktien Total Return
(WKN A0D9KW), der LBBW Aktien Small & Midcaps Deutschland (WKN 531800) und der Lupus Alpha Smaller German
Champions A (WKN 974564).
Aktien und Fonds unterliegen Kursschwankungen und damit sind Kursverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist
kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder
Verkaufsempfehlung dar.
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Steigende Unternehmensumsätze und Unternehmensgewinne sind die Basis für steigende Aktienkurse. Nicht vielen
Unternehmen allerdings gelingt es, ständig gute Ergebnisse zu liefern und so ihre Börsenkurse anzutreiben.
Fondsmanager befinden sich beständig auf der Suche nach solchen Wachstumsperlen, die auch Growth-Aktien genannt
werden. Einer der erfolgreichsten Fonds, der in diese Wachstumswerte investiert, ist bei comdirect im Mai Fonds des
Monats – der DWS Global Growth (WKN 515244).
Auswahl nach Fundamentalkriterien
Der Fonds investiert in Unternehmen mit überdurchschnittlichen Wachstumsperspektiven bei Umsatz und Gewinn. Das
Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Gewinnentwicklung, die mit einer strengen fundamentalen Analyse untersucht wird.
Die Ausrichtung des Fonds, der sich auf 60 bis 80 Werte konzentriert, ist global. Aktuell machen Unternehmen aus den
Vereinigten Staaten rund 30 Prozent des Fondsvolumens aus. Alle anderen Länder sind im Moment mit Anteilen unter
zehn Prozent vertreten. Grundsätzlich können Werte aus allen Emerging Markets zusammen bis zu 30 Prozent des
Depots ausmachen. Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care aus dem DAX ist zurzeit als Einzelwert am stärksten
gewichtet.
Bestnoten bei den Ratingagenturen
Die Entwicklung des Fonds wird wie bei anderen Aktienfonds durch Konjunktur- und Wechselkursrisiken beeinflusst.
Durch die Konzentration auf Wachstumsunternehmen kann die Volatilität überdurchschnittlich hoch ausfallen. Seit seiner
Auflage im Jahr 2007 konnte der Fonds überzeugen. Im Morningstar-Rating erhält er die Bestnote von fünf Sternen, bei
Feri die Bestnote A. Bei comdirect ist der reguläre Ausgabeaufschlag von fünf Prozent normalerweise bei der
Einmalanlage und im Sparplan mit 50 Prozent bonifiziert. Im Mai kann der DWS Global Growth komplett ohne
Ausgabeaufschlag erworben werden.
Investmentfonds unterliegen Kursschwankungen und damit sind Kursverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist
kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder
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comdirect macht die Anlage in ETFs für Kunden noch attraktiver: In Kooperation mit den drei ETF-Anbietern db
X-trackers, ComStage und ETFlab können Kunden per Einmalanlage günstig mit Summen zwischen 1.000 und 25.000
Euro in 50 ausgewählte ETFs investieren. Die Ordergebühren betragen über den Börsenplatz Xetra immer 3,90 Euro je
Order (zuzüglich etwaiger Zuschläge). Noch günstiger können Anleger via Sparplan regelmäßig auf die ausgewählten
Produkte setzen. Bei einer Mindestanlage von 25 Euro fallen keinerlei Ordergebühren an (abgesehen von etwaigen
Zuschlägen).
Breit in die Emerging Markets investieren
Mit ETFs können Anleger nicht nur europäische Standardindizes wie den DAX oder Euro STOXX 50 kostengünstig
abbilden. So investieren viele ETFs auch in weiter entfernte Aktienmärkte, bei denen Direktinvestitionen für Anleger
schwieriger zu tätigen sind. Dazu gehört der db X-trackers MSCI Emerging Markets TRN (WKN DBX1EM), mit rund 3,5
Milliarden Euro einer der volumenstärksten ETFs auf dem Markt. Der db X-trackers MSCI Emerging Markets investiert in
Unternehmen aus den 25 wichtigsten Schwellenländern. Aktuell ist China mit knapp 18 Prozent des Fondsvolumens am
stärksten gewichtet. Danach folgen mit jeweils knapp 15 Prozent Brasilien und Südkorea. Mit gut drei Prozent ist der
südkoreanische Technikriese Samsung Electronics der volumenstärkste Einzelwert.
Vier Sterne im Morningstar-Rating
Der db X-trackers MSCI Emerging Markets TRN ist ein sogenannter Total Return Net Index. Er berechnet die
Wertentwicklung der Indexbestandteile unter der Annahme, dass alle Dividenden und Ausschüttungen nach Abzug von
Steuern reinvestiert werden. Wie alle ETFs von db X-trackers ist auch der MSCI Emerging Markets TRN Swap-basiert.
Das heißt: Der ETF enthält andere Werte als die 25 Aktien des Index. db X-trackers tauscht die Performance des Index
via Swap mit einem Kooperationspartner. Diese Methode ermöglicht im Regelfall eine bessere Abbildung der
Performance des Index. Im Gegenzug können jedoch bis zu zehn Prozent des ETF-Vermögens verloren gehen, wenn
der Swap-Partner insolvent wird. Die Managementgebühr des db X-trackers MSCI Emerging Markets TRN Index ETF
liegt aufgrund des passiven Managements bei maximal 0,65 Prozent pro Jahr und ist damit günstiger als bei aktiv
gemanagten Investmentfonds. Bei Morningstar erhält der ETF vier von fünf möglichen Sternen.
ETFs unterliegen Kursschwankungen und damit sind Kursverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein
verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder
Verkaufsempfehlung dar.
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