Ausgabe 1/2015 - Landesverband Sächsischer Angler e.V.
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Ausgabe 1/2015 - Landesverband Sächsischer Angler e.V.
Fischer & Angler in Sachsen Die Zeitschrift des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. www.landesanglerverband-sachsen.de März • 2015 • 1 Fischer & Angler in Sachsen Dresden 22 (2015) 1 Seiten 001 – 052 ISSN 1434 – 3428 Großgewässervorstellung: Die Zwickauer Mulde Fachtag Fischerei des LfULG Sächsischer Junganglertag Hans-Rainer Ullrich / Foto: privat L iebe Angelfreunde, am 07. März dieses Jahres wird das Präsidium des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. (LVSA) den Delegierten unserer drei Regionalverbände Rechenschaft zum Jahr 2014 legen. Wesentlichstes Ergebnis ist ein weiterer Mitgliederzuwachs, auf den wir verweisen können. Gegenüber dem letzten Jahr haben wir über 300 Kinder und Jugendliche sowie über 1.250 erwachsene Mitglieder mehr! Damit haben wir einen Sprung auf deutlich über 40.000 organisierte Mitglieder geschafft! Ein großes Verdienst an dieser Entwicklung ist dabei unseren Vereinsvor- Inhalt Vorwort 003 Angeln und Fischen in Sachsen Allgemeine Informationen des Sächsischen Landesfischereiverbandes e. V. 004 Veranstaltungskalender des SLFV 004 Stellenausschreibung 005 Natur des Jahres 2015 005 Fachtag Fischerei des LfLUG 006 Teichförderung aus Mitteln des EMFF 007 20 Jahre Schadstoffmonitoring an Elbfischen 008 Nachruf Dr. habil. Günter Merla 009 Fischlausbefall beim Hecht 010 Gewässerstrecken mit ingenieurbiologischer Initialisierung – Abschließende Ergebnisse des Monitorings 012 Sächsische und Wermsdorfer Fischkönigin sucht eine Nachfolgerin 013 Allgemeine Informationen des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. 014 Nachruf Roger Schenkel 015 Deutscher Angelfischereiverband – Quo vadis? 016 ständen unserer rund 600 Angelvereine beizumessen. Ihnen möchten wir ganz besonders danken, sind sie doch die Multiplikatoren und somit für ein vielgestaltiges Vereinsleben verantwortlich. Der LVSA wird auch weiterhin das Engagement in der Vereinsarbeit durch umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und Gestaltung von unterstützenden Materialien fördern. Unsere druckfrische „Fischartenfibel für Jungangler“, die vier Bände unserer erschienenen Handbücher für die Verbandsgewässeraufsicht, Jungangler, Gewässer- und Jugendwarte sowie die Broschüre „Angeln in Sachsen“ wurden sehr positiv angenommen. Ein Handbuch für unsere Vereinsvorstände ist neben einem Angel- und Wissensspiel für Kinder und Jugendliche momentan in Erarbeitung. Alle Jugendgruppen sind herzlich eingeladen, unseren 2. Sächsischen Junganglertag, welcher am 27. Juni am Fährgarten Johannstadt an der Elbe in Dresden stattfindet, zu besuchen. Neben Angelprofis wird es einen Wissenspfad, eine „Castingwettkampfstrecke“ und vielerlei Gewässerwarte aufgepasst Der Huchen (Hucho hucho) – Fisch des Jahres 2015 Geerntete Wasserpflanzen sinnvoll nutzen Buchtipp: Matthias Jügler, „Raubfischen” Die Verockerung der Spree Lokales und regionale Informationen Informationen des Anglerverbandes „Elbflorenz“ Dresden e. V. AVE-Mitgliederversammlung Vorstellung Jörg Szewczyk Aus den AVE-Vereinen Abfischen Brettmühlenteich (D07-129) 60 Jahre AVE – ein historisches Jubiläum Allgemeine Informationen des Anglerverbandes Leipzig e. V. Erlös des Entenrennens für den Bau eines Behindertenangelplatzes Baumaßnahmen an den Gewässern Castingsportlertruppe kommt in die Jahre Anglerjugend erlebte tolle Tage in Döbern Rolf Wilsdorf kümmert sich seit Jahrzehnten um die Alte Grube Göbern 016 019 020 021 022 024 026 027 028 029 030 mehr rund um das Thema Angeln geben. Bitte merkt euch bereits jetzt diesen Termin vor. Ein detailliertes Programm erscheint in der Sommerausgabe unseres Mitteilungsblattes „Fischer & Angler in Sachsen”. Über die weitere Entwicklung des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V., insbesondere in der Zusammenarbeit mit unserem Dachverband, dem Deutschen Angelfischerverband (DAFV), werden wir in diesem Jahr intensiv beraten müssen und die entsprechenden Beschlüsse fassen. Weitere Informationen zu dieser Thematik befinden sich in dieser Ausgabe auf Seite 016. Zusammenfassend können wir in unserem Landesverband Sächsischer Angler e. V. von einer soliden Basis ausgehen, die wir dank dem aktiven Mitwirken vieler sächsischer Angelfreunde weiter stärken werden. Dazu können wir uns berechtigt viel Erfolg wünschen. Petri Heil! Hans-Rainer Ullrich Vorstandsmitglied und Schatzmeister des LVSA Informationen des Anglerverbandes Südsachsen Mulde/Elster e. V. Rätselhaftes Bachforellensterben Das Phänomen Kormoran Fazit zu den Regionalkonferenzen Jugendherberge Talsperre Pirk in Taltitz Mühlgraben am Schwarzwasser voller Forellen und Groppen Angelfreund Gerhard Götze ausgezeicnet Jungangler unter sich Der Edelkrebs Preisrätsel zum Thema Angelzubehör 2. Sächsischer Junganglertag 036 036 038 038 040 041 041 042 043 043 032 033 033 035 Von Anglern für Angler Großgewässervorstellung: Die Zwickauer Mulde (Teil 1) Lesermeinungen Quartalsthema 01/2015 Praxistipps: Ausloten in Stillgewässer Die letzte Seite 047 050 035 Impressum 050 031 044 045 046 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 003 Angeln & Fischen in Sachsen Vorwort Angeln & Fischen in Sachsen Sächsischer Landesfischereiverband e. V. (SLFV) Sächsischer Landesfischereiverband e.V. Rennersdorfer Straße 1, 01157 Dresden Tel.: 03 51/ 4 82 46 45 Fax.: 03 51/ 4 82 46 44 E-Mail: saechsischer.fischereiverband@t-online.de Internet: www.saechsischer-fischereiverband.de ALLGEMEINE INFORMATIONEN Termine - 10.03.2015 33. Mitgliederversammlung des SLFV Von 9.30 Uhr bis 12.00 Uhr findet die 33. Mitgliederversammlung des SLFV statt. Ort: Hörsaal der Fischereibehörde, Gutsstraße 1, 02699 Königswartha. - 10.03.2015 ab 13.00 Uhr und 11.03.2015 ab 9.00 Uhr Jährliche Fischereifachtagung in Königswartha Ort: Hörsaal der Fischereibehörde, Gutsstraße 1, 02999 Königswartha. Organisiert wird die Veranstaltung vom Sächsischen Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Geologie. Den Programmablauf entnehmen Sie bitte der Internetseite: www.smul.sachsen.de/Fischerei - 23. – 26.04.2015 agra - die Landwirtschaftsausstellung in Mitteldeutschland Ort: Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig Weitere Informationen zur Messe unter: www.agra2015.de 25 Jahre SLFV Der Sächsische Landesfischereiverband e.V., die Union der Berufs- und Angelfischerei in Sachsen, feiert Silberhochzeit. Die Gründungsveranstaltung fand am 27. März 1990 in Dresden statt. Zu diesem Thema erscheint ein Beitrag in der nächsten Ausgabe. Mai März Veranstaltungskalender des Sächsischen Landesfischereiverbandes e. V. Datum, Uhrzeit Veranstaltung Ort Veranstalter ganzjährig Di/Mi 9-16 Uhr, Do/Fr 9-18 Uhr Sa 9-12 Uhr Angeln auch ohne Fischereischein Teichwirtschaft Paultheo von Zezschwitz Bühlauer Str. 1 A Großdrebnitz P. v. Zezschwitz Tel.: 03594/7791216 Mobil: 0172/7267624 TW-Deutschbaselitz@t-online.de 10.03.2015 9.30 Uhr Mitgliederversammlung des SLFV im Anschluss Fachtag Fischerei Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Gutsstraße 1, 02699 Königswartha Gunther Ermisch Tel.: 0351/4824645 Saechsischer.Fischereiverband@t-online.de 11.03.2015 Fachtag Fischerei Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Gutsstraße 1, 02699 Königswartha Gunther Ermisch Tel.: 0351/4824645 Saechsischer.Fischereiverband@t-online.de 13.03.-15.03.2015 Messe „Angeln und Jagen in Dresden“ – SLFV vertreten mit einem Gemeinschaftsstand mit dem AVE Erlwein-Forum Dresden Messering 8E 01067 Dresden Gunther Ermisch Tel.: 0351/4824645 Saechsischer.Fischereiverband@t-online.de 14.03.2015 13 Uhr Fischseminar räuchern, filetieren Fischparadies Siebenbrunn, Breitenfelder Str. 40 Markneukirchen Grit Mietzke Tel.: 037422/401694 Mobil: 0151/12950864 28.03.2015 9 Uhr Fischeischeinlehrgang Fischparadies Siebenbrunn, Breitenfelder Str. 40 Markneukirchen Grit Mietzke Tel.: 037422/401694 Mobil: 0151/12950864 01.05.2015 9-16 Uhr Tag der offenen Tür / Gartenteichfischmarkt Espenhain René Pistor Tel.: 034206/72676 info@wermsdorfer-fisch.de 10.05.2015 ab 9 Uhr Hoffest Teichwirtschaft Zschorna AVD Angel-Service GmbH Radeburger Str. 2 Tauscha/OT Zschorna Oliver Naumann Tel.: 0351/4220666 Tel.: 035208/2700 D er Sächsische Landesfischereiverband e. V. sucht ab sofort eine/n Geschäftsführer/in für die Landesgeschäftsstelle in Dresden. Es handelt sich um eine Vollzeitstelle (mit Probezeit). Der Dienstsitz ist Dresden. Beschreibung: Der Sächsische Landesfischereiverband e.V (SLFV) vereint unter seinem Dach die organisierten fischereilichen Hauptund Nebenerwerbsunternehmen Sachsens sowie den Landesverband Sächsischer Angler e.V. Der SLFV ist somit der Interessenvertreter seiner insgesamt ca. 38.000 Mitglieder. Weitere Informationen zum Verband können dem Internetauftritt entnommen werden: http://www.saechsischer-fischereiverband.de Aufgaben: Sie arbeiten in der Geschäftsstelle des Sächsischen Landesfischereiverbandes e.V. und setzen sich in Ihrer fachlichen Arbeit für die Ziele des Verbandes ein. Zu Ihrem breiten Aufgabenspektrum gehören u. a.: • Leitung der Geschäftsstelle mit gegenwärtig einer Mitarbeiterin • Optimierung der Geschäftsabläufe und Stärkung der Innen- und Außenwirkung des Verbandes • Unterstützung und kooperative Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Verbandes • Inhaltliche und organisatorische Vorbereitung von Veranstaltungen • Enge Zusammenarbeit mit Verbänden und den Behörden des Freistaates Sachsen in fischereilichen und naturschutzfachlichen Fragen • Mitwirkung bei der Fortschreibung die Fischerei tangierender Gesetze und Verordnungen • Beschaffung von Drittmitteln (Fördermittel) • Sonstige Arbeiten auf Anforderung des Präsidiums des SLFV Sächsischer Landesfischereiverband e.V. Anforderungen & Voraussetzungen: Wir erwarten von Ihnen: • einschlägige Erfahrungen im Bereich des Fischereiwesens oder ein für diese Stelle geeignetes abgeschlossenes Hochschul- oder Fachhochschulstudium • Nachweis der fischereilichen Sachkunde (Fischereischein) • betriebswirtschaftliche, praxisorientierte Ausbildung • Erfahrung mit kaufmännischer Leitung • Unternehmerisches Denken und Handeln • Hohe Problemlösefähigkeit, Eigeninitiative, Zuverlässigkeit und ein sicheres Auftreten • Gute Kenntnisse in den gängigen MS-Office-Programmen • Führerschein Klasse B Arbeitsort ist am Sitz des Verbandes in Dresden. Es handelt sich um eine unbefristete Vollzeitstelle. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden. Falls Sie sich für diese Stelle interessieren, bitten wir um Ihre schriftliche Bewerbung mit vollständigen Unterlagen mit Angabe Ihres möglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung bis zum 01.04.2015 an den: Sächsischer Landesfischereiverband e.V. Präsident Bernd Lange Rennersdorfer Str. 1 01157 Dresden oder an E-Mail: saechsischer.fischereiverband@t-online.de Natur des Jahres 2015 Titel Name benannt durch Fisch Vogel Reptil Insekt Baum Blume Heilpflanze Flusslandschaft Der Huchen Der Habicht Die Europäische Sumpfschildkröte Der Silbergrüne Bläuling Der Feldahorn Der Gewöhnliche Teufelsabbiss Die Gemüsezwiebel Die Argen (2014 und 2015) Deutscher Angelfischerverband (DAFV) Naturschutzbund Deutschland (NABU) Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DHGT) BFA Entomologie im NABU Kuratorium „Baum des Jahres“ (KBJ) Stiftung Naturschutz Hamburg Naturheilverein NHV Theophrastus Naturfreunde Deutschlands e.V., Deutscher Angelfischereiverband (DAFV) Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 005 Angeln & Fischen in Sachsen STELLENAUSSCHREIBUNG als Geschäftsführer (m/w) im Sächsischen Landesfischereiverband e. V. Angeln & Fischen in Sachsen Fachtag Fischerei des LfULG D as Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie lädt zum Fachtag Fischerei am 10. und 11. März 2015 in das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Gutsstraße 1 (Großer Saal), 02699 Königswartha ein. Nach dem Auslaufen des bisher aus Landesmitteln finanzierten Teichförderprogramms beginnt im Jahr 2015 eine neue Förderperiode. Die Beiträge der Berufsgenossenschaft und der Krankenkasse für die Binnenfischerei wurden neu geregelt. Das Fischetikettierungsgesetz und die Lebensmittelverordnung wurden geändert. All das muss von unseren Aquakultur- und Fischereiunternehmen berücksichtigt werden. Der diesjährige Fachtag Fischerei des LfULG befasst sich deshalb in besonderer Weise mit praktischen Aspekten der Ausübung der Fischerzeugung, des Fischhandels und neuer rechtlicher Regelungen. Natürlich werden auch Ergebnisse laufender oder abgeschlossener Forschungsvorhaben des LfULG präsentiert. Beiträge von unseren langjährigen Kooperationspartnern anderer Landesfischereiinstitute und Beiträge von Praktikern ergänzen das umfangreiche Tagungsprogramm. Der Fachtag ist wieder mit der Mitgliederversammlung des Sächsischen Landesfischereiverbands kombiniert. PROGRAMM Dienstag, 10. März 2015, 09.30 bis 12.00 Uhr 33. Mitgliederversammlung des Sächsischen Landesfischereiverbands Dienstag, 10. März 2015, 13.00 bis 17.30 Uhr Fachtag Fischerei des LfULG 1. Begrüßung / Norbert Eichkorn, Präsident LfULG 2. Aktuelle Fragen der Binnenfischerei in Sachsen / Ulrike Weniger, Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft 3. Mehrländerprojekt Bayern-Sachsen zur KHV / Dr. Gert Füllner, LfULG 4. Aktuelles zur Neuordnung des Berufes Fischwirt / Fachtag Fischerei 2014 / Foto: G. Füllner 006 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Jens Geisler, BSZ Ernährung und Hauswirtschaft Bautzen, Fischerschule Königswartha & Dr. Hermann Bayrle; Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Fischerei Starnberg 5. Möglichkeiten und Nutzen der Kryokonservierung von Karpfenzellen / Dr. Marina Gebert, Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie, Lübeck 6. Struktur und Größe des Fischbestandes der Talsperre Bautzen im September 2014 / Maik-Gert Werner, Labor für Fisch- und Gewässerökologie Pulsnitz Ab 18.00 Uhr sind im Hotel „Heide Hof “ Plätze für ein geselliges Zusammensein reserviert. Mittwoch, 11. März 2015, 09.00 bis 15.00 Uhr Fortsetzung Fachtag Fischerei 7. Förderung 2015-2021 / Ulrike Weniger, Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft 8. Fischseuchen in Sachsen – wo stehen wir? / Dr. Grit Bräuer & Dr. Kerstin Böttcher, Sächsische Tierseuchenkasse, Fischgesundheitsdienst 9. Ergebnisse der Leistungsprüfung mitteleuropäischer Teichkarpfenbestände aus dem Jahr 2014 / Dr. Andrea Standke & Thomas Heller, LfULG 10. Aufzucht exotischer Fischarten in der Warmwasserkreislaufanlage - Erfahrungen aus der Praxis / Karl Dominick, Kirschauer Aquakulturen 11. Tierschutz- und fischereirechtskonformer Betrieb von kommerziellen Angelteichen – was ist zu beachten? / Dr. Michael Pietrock & Dr. Uwe Brämick, Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow 12. Was gehört auf das Fischetikett? / Matthias Pfeifer, LfULG 13. Beitragsmaßstäbe der SVLFG – Berufsgenossenschaft und Krankenkasse – für die Binnenfischerei / Andreas Dietze, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Kassel von Ulrike Weniger und Torsten Schmidt-Hammel, Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft D ie neue Richtlinie für Teichwirtschaft und Naturschutz des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft, die RL TWN/2015, steht in Kürze als Rechtsgrundlage für die Beantragung von Maßnahmen der Teichförderung zur Verfügung. Folgende Fördermaßnahmen werden angeboten: Maßnahme T1 Teichpflege und Erhalt der Kulturlandschaft Beihilfe (EUR/ha) Beihilfe (EUR/ha) bis 20 ha je Schlag weitere ha je Schlag 186 0 T2a Artenschutz und Lebensräume – Teichbodenvegetation 320 134 T2b Artenschutz und Lebensräume – Amphibien, Wirbellose, Fische, Wasserpflanzen 340 154 T2c Artenschutz und Lebensräume – fischfressende Tierarten 353 167 T3a Ertragsvorgaben – Zielertrag 419 233 T3b Ertragsvorgaben ohne Nutzung 444 entfällt Förderkulissen Erstmalig stehen ab 2015 auf den Antrags-CDs GIS-Förderkulissen für die Teichförderung zur Verfügung, wodurch die Vorlage einer naturschutzfachlichen Stellungnahme bei der Antragstellung entfällt. Die in den vorgesehenen Kulissen möglichen Maßnahmen und Stauhaltungsvarianten sind im Programm AgroView auf der Antrags-CD 2015 am jeweiligen Teich-Feldblock als Sachinformation hinterlegt und können mit Hilfe des Info-Buttons angezeigt werden. Gefördert werden ausschließlich Teichflächen in Sachsen. Diese Flächen sind digital abzugrenzen und im Flächenverzeichnis des InVeKoS-Sammelantrages anzugeben. Pro Teich darf nur ein Schlag gebildet werden, die Mindestgröße beträgt 0,1 ha. Die Maßnahme „T3b – ohne Nutzung“ wird nur für Flächen bis 5 ha Größe angeboten. Für die Erhaltung von ungenutzten Teichen, die nicht in der Kulisse berücksichtigt sind, kann die Förderung einmaliger investiver Maßnahmen über die RL NE/2014 beantragt werden. Eine Maßnahmenübersicht mit den einzuhaltenden Verpflichtungen und den Beihilfehöhen, eine Übersicht mit den Vorgaben für die Teichpflege sowie ein „Merkblatt zur Antragstellung und Durchführung von Maßnahmen der Richtlinie Teichwirtschaft und Naturschutz (RL TWN/2015)“ stehen im Internet unter http://www.smul.sachsen.de/foerderung/3311.htm zur Verfügung. Wichtiger Hinweis: Bis zur Auslieferung der AntragsCD 2015 ist es möglich, mit einem Punkt-Shape die derzeit vorgesehenen Maßnahmen auf Grundlage der Feldblockreferenz 2014 als Vorabinformation zu visualisieren. Dazu muss das Shape im Programm AgroView 2014 als zusätzliche Ebene geladen werden: Menüpunkt Datei → Shape-Dateien anzeigen oder Menüpunkt Datei → Daten importieren → Fremd-GIS / GPS-Daten importieren. Das Shape steht Ihnen ebenfalls auf der Internetseite der RL TWN/2015 unter „Förderkulisse Teiche“ zum Herunterladen zur Verfügung. Allgemeine Zugangsbedingung für die Förderung nach RL TWN/2015 Neu ist, dass gemäß Artikel 46 Abs. 1 der EMFF-Verordnung Nr. 508/2014 nur Aquakulturunternehmen gefördert werden können. Aquakulturunternehmen im Sinne der RL TWN/2015 sind Teichbewirtschafter, die für den Bericht „Aquakulturen im Freistaat Sachsen“ des Statistischen Landesamtes (StaLA) auskunftspflichtig sind. Die Auskunftspflicht muss vom Antragsteller durch eine Bestätigung des StaLA nachgewiesen werden. Dafür wird ein Formblatt „Erklärung Teichwirt“ zur Verfügung gestellt, welches ebenfalls im Internet unter Anträge und Anlagen zum Download bereitsteht. Verpflichtungszeitraum Der Verpflichtungszeitraum beträgt mindestens 5 Jahre und beginnt am 15. Mai des ersten Antragsjahres. Flächenzugänge sind während des gesamten Verpflichtungszeitraumes möglich, Maßnahmezugänge bis einschließlich zum Antragsjahr 2017. Die vorstehenden Ausführungen stehen unter dem Vorbehalt der Genehmigung des Operationellen Programms für Deutschland zum Europäischen Meeres- und Fischereifonds 2014 – 2020 (OP-EMFF) durch die EU-Kommission und ggf. erforderlicher Änderungen aufgrund noch ausstehender Rechtsakte. Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 007 Angeln & Fischen in Sachsen Teichförderung aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds, EMFF Angeln & Fischen in Sachsen 20 Jahre Schadstoffmonitoring an Elbfischen von Matthias Pfeifer, Landesamt für Umwelt und Geologie, Referat Fischerei Königswartha Fortsetzung aus Ausgabe 4.14 W elche Erkenntnisse und Thesen verdienen es, nach zwanzigjähriger Untersuchung besonders herausgestellt zu werden? Die Belastung mit Schadstoffen ist seit Beginn der Messungen teilweise drastisch zurückgegangen. Dies betrifft insbesondere die Pestizide Lindan, DDT und Hexachlorbenzol, aber auch die Gruppe der Polychlorierten Biphenyle. Bei den Schwermetallen bereiteten die Konzentrationen von Cadmium und Blei selbst 1994 keine Bedenken. Trotzdem spiegelte sich ab 1996 das in Deutschland geltende Verkaufsverbot für verbleites Benzin auch an den danach deutlich gesunkenen Bleikonzentrationen in Fischen wider. Quecksilber dagegen ist von den untersuchten Kontaminanten nach wie vor der Problemschadstoff Nummer Eins, bei dem wegen seiner hohen Persistenz auch noch Jahre nach dem Verbot seiner Anwendung nur eine langsame Ab- nahme der Konzentration im Fischgewebe zu beobachten ist. Auffällig ist besonders die Fischart Rapfen, die gegenüber anderen Fischarten Quecksilber in erhöhtem Maße akkumuliert. Entscheidend für den Quecksilbergehalt in Fischen ist einerseits die trophische Ebene, auf der sich Fische ernähren und andererseits ihr Alter, das für den Grad der Biomagnifikation ausschlaggebend ist. Für den Verbraucher bedeutet dies, dass Raubfische (Hecht, Zander Rapfen) die höchsten Konzentrationen aufweisen und dass größere Fische stärker belastet sind als kleinere. Die seit 2012 beprobte Fischart Nase weist die geringsten Gehalte an Quecksilber auf. Gemessen an der trophischen Ebene ist sie aber auch der Fisch mit dem niedrigsten Wert. Diese Gesetzmäßigkeiten lassen sich mit dem gewonnenen Zahlenmaterial sehr gut nachweisen. Legt man nun über alle Fischproben bei Quecksilber eine Trendlinie, so ergibt sich eine relativ gut abgesicherte Regression, nach welcher der Quecksilbergehalt etwa 20 µg pro Jahr fällt. Zwischen den häufigsten Arten schwankt dieser rech- Abb. 3: Entwicklung des Fangs ausgewählter Fischarten 1994-2013 Abb. 5: Hg-Konzentrationen von Hechten aus der Elbe in Fünfjahresreihen mit zugehörigen Trendlinien Abb. 4: Entwicklung der Quecksilberbelastung von Fischarten der Elbe mit Trenddarstellung (dünne Linie) Abb. 6: Hg-Konzentrationen von Elbfischen in den letzten zehn Jahren 2004-2013 (N = Stückzahl) 008 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 fortgesetzt werden. Durch die neuen EU-Vorgaben im Gewässerschutz und in der Gewässerüberwachung im Kontext der Wasserrahmenrichtlinie wird die Rolle der Fische sogar weiter zunehmen und eine Reihe weiterer Kontaminanten wie z.B. Dioxine ins Untersuchungsprogramm mit aufgenommen. Der Bericht über die Untersuchungen des Jahres 2013 kann im Internet unter www.landwirtschaft.sachsen.de/fischerei eingesehen werden. Dr. habil. Günter Merla verstorben wirtschaft und wurde rasch zu einem international anerkannten Spezialisten insbesondere auf den Gebieten der natürlichen Nahrungsgrundlagen im Karpfenteich und für Fragen von Gert Füllner, Landesamt für Umwelt und Geologie, Referat Fischerei Königswartha der Fischgenetik. Viele der Ergebnisse seiner wissenschaftlim 23. Dezember 2014 verstarb der langjährige wissen- chen Tätigkeit sind in teichwirtschaftliche Lehrbücher eingeschaftliche Mitarbeiter des Instituts für Binnenfischerei, gangen und bleiben damit Grundlagenwissen eines jeden Herr Dr. habil. Günter Merla. Teichwirts. Neben der Forschung widmete er Günter Merla wurde am 16.02.1928 in Kösich auch der Ausbildung des akademischen nigswartha geboren. Nach dem II. Weltkrieg Nachwuchses. Seine Vorlesungen zu „Grundlegte er im Jahr 1947 sein Abitur ab. Er begann lagen der Fischzüchtung“ an der Humboldteine Lehre als Handelskaufmann in Bad SalzuUniversität zu Berlin werden noch vielen Abflen, die er 1951 mit dem Handelsgehilfenbrief solventen in Erinnerung sein. Viel Zeit abschloss. 1952 kehrte er in die Heimat nach benötigte auch die Auswertung englisch- und Königswartha zurück, wo er von 1952 bis 1953 russischsprachiger Fachliteratur für die osteine Tätigkeit als Teicharbeiter begann. Gündeutsche Fischerei. So war er auch an der Herter Merla interessierte sich schon immer für ausgabe der deutschen Ausgabe des Standarddie Natur in und um Königswartha und deren werkes „Genetische Grundlagen der Fischnaturverträgliche Nutzung durch die Karpfenzüchtung“ von Valentin S. Kirpitschnikov im teichwirtschaft. 1953 begann er deshalb das Jahr 1987 maßgeblich beteiligt. Studium der Fischereiwissenschaften an der Dr. Günter Merla / Foto: privat Nach der Abwicklung des Instituts für BinHumboldt-Universität zu Berlin, welches er nenfischerei endete für Dr. habil. Günter Mer1956 als Diplomfischwirt erfolgreich abschloss. Unmittelbar la ein langes Berufsleben im Dienst der Fischerei. Nach Beennach seinem Studium begann er mit seiner wissenschaftlichen digung seiner beruflichen Tätigkeit konnte er sich verstärkt Tätigkeit in der Zweigstelle für Karpfenteichwirtschaft Königs- seinen Hobbys widmen, zu deren wichtigsten die Malerei zählwartha des Berliner Instituts für Binnenfischerei. Günter Mer- te. Durch sein Interesse für Heimatgeschichte war er viele Jahla promovierte 1960 und habilitierte bereits 1966. Dr. Günter re Ortschronist der Gemeinde Königswartha. Merla bearbeitete im Königswarthaer Institut teichwirtschaftDr. Günter Merla hinterlässt neben seiner Ehefrau Edelgard liche Forschungsthemen zur Intensivierung der Karpfenteich- eine Tochter, einen Sohn, zwei Enkel und einen Urenkel. A Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 009 Angeln & Fischen in Sachsen nerische Wert zwischen 15 bis 23 µg/a, siehe Abbildung 4. Auch beim Paraderaubfisch Hecht lässt sich der Rückgang der Quecksilberbelastung zeichnerisch gut darstellen. Durch Abbildung des Trends in Fünfjahresreihen wird diese Abnahme gut sichtbar (Abbildung 5). Allerdings ist es so, dass sich diese Entwicklung nicht in der gleichen Weise fortsetzen wird, sondern sich asymptotisch verhält. Darauf weisen die seit zehn Jahren mehr oder weniger verharrenden Konzentrationen hin. Auch hier ist es so, dass nur längere Zeitreihen die nötige Sicherheit bringen. Einen Überblick über die mittleren Quecksilberkonzentrationen sowie die Streuungen von Elbfischen im Zeitraum der letzten zehn Jahre gibt Abbildung 6. Zusammenfassend lässt sich sagen, mit dem Untersuchungsprogramm ist die Gesundung der Elbe einschließlich ihres großen Einzugsgebietes eindrucksvoll mittels der darin befindlichen Fischfauna dokumentiert und nachgewiesen worden. Den Anglern sind regelmäßig Informationen über die Genuss- und Verzehrfähigkeit der Fische gegeben worden. Gleichfalls wurde die Öffentlichkeit über die Ergebnisse jährlich informiert. Fische haben sich damit als hervorragende Indikatoren für Umweltschutzmaßnahmen im Bereich des Gewässerschutzes erwiesen. Diese Aufgabe ist mit zwanzig Jahren jedoch keinesfalls zum Abschluss gekommen, sondern muss Angeln & Fischen in Sachsen Abb. 1. Zur Untersuchung eingesandter Hecht mit hochgradigem ArgulusBefall / Foto: FGD Königswartha Abb. 2. Fischegel (Piscicola sp.) auf einem Graskarpfen / Foto: FGD Königswartha Von Fischern und Anglern entdeckt: Fischlausbefall beim Hecht von Kerstin Böttcher, Fischgesundheitsdienst (FGD) der Sächsischen Tierseuchenkasse F ische können von einer Vielzahl verschiedener Parasiten befallen werden. Als Parasiten werden Organismen bezeichnet, die sich auf Kosten von anderen Lebewesen (einer anderen Art) ernähren oder vermehren. Viele Fischparasiten bleiben für das menschliche Auge zunächst unsichtbar, da sie entweder mikroskopisch klein sind oder im Inneren des Fisches leben. Einige wenige der Parasitenarten sind jedoch bereits mit bloßem Auge und äußerlich am Fisch erkennbar. So wurde im Sommer 2014 ein verendeter, 70 cm langer Hecht aus einem Angelgewässer zur Untersuchung eingesandt, der unter einem Massenbefall mit Fischläusen („Karpfenläusen“, Argulus sp.) litt (Abb. 1). Diese Parasiten können aufgrund ihres typischen Erscheinungsbildes kaum mit den ebenfalls außen am Fisch gut erkennbaren Fischegeln (Piscicola sp., Abb. 2) verwechselt werden, eher noch mit in der Haut verankerten Stäbchenkrebsen („Ankerwurm“, Lernea sp., Abb. 3). Bei Fischläusen handelt es sich tatsächlich nicht um Läuse, sondern um flache, scheibenförmige Krebse (Abb. 4), die meist einen Durchmesser von 6-8 mm, bei einigen Arten auch bis zu 13 mm erreichen können. Sie sind mehr oder weniger transparent und scheinen daher oft die Farbe des Wirtsfisches anzunehmen. Weltweit sind mehr als 100 Arten der Gattung Argulus bekannt, die alle parasitisch leben und zumeist Süßwasserfische, teilweise aber auch Amphibien sowie vereinzelt Meeresfische befallen. Hierzulande findet man lediglich drei Argulus-Arten, die jedoch schwer zu unterscheiden sind: A. foliaceus, A. coregoni und A. japonicus. Als Fischläuse werden außerdem zahlreiche ähnliche, parasitisch lebende Krebstiere anderer Gattungen bezeichnet, die jedoch im Binnenland Mitteleuropas keine Rolle spielen. Bereits die aus dem Ei geschlüpften Fischlauslarven sind darauf angewiesen, Blut und Gewebesaft von Fischen zu 010 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 saugen. Nach mehreren Häutungen sind die Tiere durchschnittlich ab einem Alter von mindestens einem bis zwei Monaten geschlechtsreif. Sowohl das Wachstum als auch die Entwicklungsdauer der Eier bis zum Schlupf (ca. zehn bis 60 Tage oder länger) sind jedoch stark von der Wassertemperatur abhängig: je kälter es ist, desto langsamer erfolgt die Entwicklung. Insbesondere die erwachsenen Tiere können längere Phasen ohne Nahrung überleben und verbringen viel Zeit frei im Wasser schwimmend oder am Unterwassersubstrat. In den gemäßigten Klimazonen Mitteleuropas überwintern die im Herbst abgelegten Eier und schlüpfen im Frühjahr oder Sommer des darauffolgenden Jahres aus. Auch ausgewachsene Fischläuse können den Winter in unseren Breiten überleben. Abb. 3. Stäbchenkrebs (Lernea sp.) im Bereich der Wange eines Zierfisches / Foto: Dr. M. Böttcher, Schleiden Fischläuse sind aufgrund ihrer acht Ruderbeine gute Schwimmer und verfügen über hochentwickelte Komplexaugen. Deshalb sind sie insbesondere tagsüber erfolgreich, stehende oder langsam schwimmende Fische gezielt aufzusuchen. Da Eiablage und Schlupf sowie das Auflauern auf Wirtsfische bevorzugt in Unterwassersubstrat bzw. -vegetation stattfinden, sind besonders verkrautete, flache, warme Gewässerzonen eine optimale Umgebung für Fischläuse. Vorberichtlich wurde das Angelgewässer, aus dem der eingesandte Hecht stammte, genauso beschrieben. Zudem wurde geschildert, dass bereits mehrere große Hechte mit starkem Fischlausbefall verendet aufgefunden worden waren, andere Fischarten waren nicht oder nur wenig befallen. Die Lebensweise der Hechte, die oft lange und ruhig im Kraut stehen und auf Beute lauern, erleichtert es den Fischläusen, sich auf ihnen niederzulassen. Argulus-Spezies besitzen zwei zu großen Saugnäpfen umgebildete Kiefer, mit deren Hilfe sie sich auf der glatten Fischhaut festhalten und sogar darauf herumwandern können. Mit ihrem stilettartigen Mundwerkzeug an der Unterseite des Kopfes durchdringen die Parasiten die Fischhaut, zerstören das darunterliegende Gewebe und ernähren sich von der in kleinen Blutseen zusammenlaufenden Körperflüssigkeit der Wirtsfische. Dabei werden außerdem Gifte bzw. Verdauungssäfte an der Injektionsstelle sezerniert, die zu Gewebereizungen führen und die ge- Abb. 4. Fischlaus (Argulus sp.) mit einem Durchmesser von 6 mm beim Karpfen / Foto: FGD Königswartha setzten Verletzungen verschlimmern. Die Wunden können sich nach dem Abwandern der Fischläuse entzünden oder verpilzen. Zudem sind Fischläuse als Überträger von Krankheitserregern, insbesondere von Bakterien (z.B. Aeromonas salmonicida) und Viren (z.B. SVC-Virus, Erreger der Frühjahrsvirämie), bekannt. Weiterhin können sie als mögliche Zwischenwirte für andere Parasiten (z. B. Fadenwürmer) fungieren und deren Larven beim Blutsaugen über das Stilett auf den Fisch übertragen. Meist stellt sich ein Gleichgewichtsverhältnis zwischen Wirt und Parasit ein, so dass beide Tierarten überleben können. Das Gleichgewicht kann jedoch aus den Fugen geraten, wenn beispielsweise die Besatzdichte zu hoch ist, die Fische durch eine andere Grunderkrankung, Stress oder unzureichende Umweltbedingungen derart geschwächt sind, dass sie ein besonders leichtes Opfer für diverse Parasiten – wie für Fischläuse – darstellen. Deshalb wurden auch im beschriebenen Fall weiterführende Untersuchungen eingeleitet. Außer einem zusätzlichen, hochgradigen Befall mit einzelligen Kiemenparasiten ergaben sich keine weiteren Hinweise, so dass der ArgulusBefall als primäre Erkrankungsursache anzusehen war. Vermutlich waren die Umweltbedingungen aus Sicht der Fischläuse besonders günstig. Eine Behandlung bereits befallener Fische in Angelgewässern ist kaum möglich. In der Aquakultur kann eine gezielte Behandlung über das Futter sowie Kurzzeitbäder, beispielsweise im Transportbehälter, mit verschiedenen Tierarzneimitteln durchgeführt werden. Dadurch werden jedoch die freischwimmenden Stadien und Eier der Fischläuse im Habitat nicht erreicht. Zur Vorbeugung einer Massenvermehrung im Teich wird eine umfassende Teichhygiene mit regelmäßiger Entkrautung, Entschlammung, Trockenlegung und/ oder Branntkalkbehandlung empfohlen. Ansprechpartner für Fischer und Angler in Sachsen: Dr. Grit Bräuer, Dresden: Telefon: 03 51 / 8 06 08-18 oder 01 71 / 4 83 60 77 (West- und Mittelsachsen) und Dr. Kerstin Böttcher, Königswartha: Telefon: 03 59 31 / 2 94-22 oder 01 71 / 4 83 60 94 (Ostsachsen), Fachtierärztinnen für Fische des Fischgesundheitsdienstes der Sächsischen Tierseuchenkasse Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 011 Angeln & Fischen in Sachsen Die Fischereifachberatung informiert ... Die Fischereifachberatung informiert ... Die Fischereifachberatung informiert ... Gewässerstrecken mit ingenieurbiologischer Initialisierung – Abschließende Ergebnisse des Monitorings von Uwe Peters und Thomas Müller L ösungsansätze modernen Hochwasserschutzes innerhalb technisch sinnvoller und wirtschaftlich machbarer Grenzen in Verbindung mit der zielgerichteten Renaturierung von Gewässerstrecken wurden in „Fischer & Angler in Sachsen” bereits als Beispiele für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie dargestellt PETERS, MÜLLER (2012, 2013). Mit den nachfolgenden Ausführungen sollen die umgesetzten Hochwasserschutzkonzepte in Verbindung mit ingenieurbiologischen Initialisierungen bzw. Renaturierungen aus dem Verantwortungsbereich der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Betrieb Zwickauer Mulde/Obere Weiße Elster nochmals zusammenfassend über den Zeitraum 2009 bis 2014 dargestellt werden. Dies betrifft die Abschnitte der Fließgewässer - Schwarzwasser in der Ortslage Aue im Abschnitt Straßenbrücke S255 bis Wehr Nickelhütte Aue, Große Mittweida in der Ortslage Schwarzenberg, Schlemabach im Abschnitt ehemals Halde Blaufarbenwerke und oberhalb Bahnviadukt Niederschlema sowie dem Rödelbach an der Ortsgrenze von Kirchberg. Projektbegleitend war die Möglichkeit gegeben, die Fischbestandssituation im Rahmen eines Monitorings zu verfolgen. Als Standardmethode fand der Elektrofischfang mittels Watfischerei Anwendung. In den genannten Gewässerabschnitten wurde teilweise die gesamte Gewässerbreite (Schlemabach, Rödelbach) ausgewählter Abschnitte befischt und so der jeweils vorkommende Fischbestand qualitativ und quantitativ ermittelt. Im Schwarzwasser und der Großen Mittweida erfolgte eine Streifenbefischung im Hauptstromstrich bzw. in ausgewählten Teilstrecken. Auf eine Einzelbetrachtung der Fließgewässerabschnitte wird hier verzichtet und auf „Fischer & Angler in Sachsen“ aus den Jahren 2012 und 2013 verwiesen. Abb. 1: Schwarzwasser 012 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Schwarzwasser Aue Das Projektgebiet erstreckt sich von der Straßenbrücke der S 255 bis zum Wehr Nickelhütte am Eintritt des Gewässers in das Stadtgebiet von Aue. Im Rahmen des Monitorings konnten Elektrobefischungen von 2009 bis 2014 durchgeführt werden. Im Jahr 2010 war durch die sehr hohe Wasserführung des Schwarzwassers eine Befischung nicht möglich. Anzumerken ist, dass im Herbst 2010 im Schwarzwasser ein Fischsterben mit erheblichen Verlusten zu verzeichnen war BOCHMANN (2011, 2012). Große Mittweida Der innerhalb der Ortslage von Schwarzenberg gelegene Streckenabschnitt der Großen Mittweida wurde von September 2006 bis Dezember 2007 auf einer Länge von rund 900 m grundlegend naturnah rückgebaut. Weitere Details sind dazu bereits von MÜLLER (2009) und BOCHMANN (2012) erörtert worden. Der Abschnitt der Großen Mittweida ist dem Übergangsbereich von der Äschen- zur Forellenregion zugehörig. Die Fangergebnisse der mittels Elektrobefischung erlangten Fischarten sind in den Abbildungen 1 und 2 im Vergleich der Jahre 2009 bis 2014 dargestellt. Die Abbildungen geben gleichzeitig einen Überblick über die Entwicklung des Fischbestandes mit den Leitfischarten Äsche und Bachforelle sowie den Begleitarten mit eher geringer Individuendichte. Artikel wird fortgesetzt. Literatur bei den Verfassern. Abb. 2: Große Mittweida. F ür die Sächsische und Wermsdorfer Fischkönigin Sandra I. suchen der Sächsische Landesfischereiverband e. V. und die Gemeinde Wermsdorf eine Nachfolgerin. Die Amtszeit beträgt zwei Jahre. Frauen zwischen 18 und 39 Jahren kön- Die 14. Sächsische Fischkönigin Anne I. mit der 15. Sächsischen Fischkönigin Sandra I. / Foto: Dr. G. Füllner nen sich bewerben, • wenn sie Kenntnisse in der Fischwirtschaft, der sächs. Hei- • mat im Allgemeinen und der Wermsdorfer Geschichte im Speziellen besitzen. Freude an Repräsentationsauftritten • und eine positive Ausstrahlung setzen wir voraus. Sie sollten im Besitz eines Führerscheins sein. Geeignete Unterla- • gen zum Erwerb zu Kenntnissen der Fischwirtschaft werden den Bewerberinnen bereitgestellt. Wir bitten die Kandidatinnen, sich bis zum 30.04.2015 beim Sächsischen Lan- desfischereiverband oder bei der Gemeindeverwaltung Wermsdorf unter dem Kennwort „Fischkönigin“ zu bewerben. Gewünscht werden der Lebenslauf und ein Porträtfoto. Die Wahl der Königin findet im Mai 2015 in Wermsdorf statt. Bewerberinnen werden von einem Wahlausschuss zu Ihrem Wissen rund um den Fisch und die Region Wermsdorf befragt und müssen sich in einem Kurzreferat beweisen. Wir freuen uns auf Deine Bewerbung! Die neue Sächsische und Wermsdorfer Fischkönigin erwartet: die Wahl im Mai 2015 in Wermsdorf die offizielle Krönung zur Eröffnung der Sächsischen Karpfensaison im September 2015 das Wermsdorfer Horstseefischen vom 09. bis 11. Oktober 2015 eine zweijährige Amtszeit mit zahlreichen Abfischen in Sachsen, Auftritte bei Messen, Veranstaltungen und kulturellen Ereignissen sowie der Umgang mit den regionalen Medien Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 013 Angeln & Fischen in Sachsen Neue Sächsische und Wermsdorfer Fischkönigin gesucht Angeln & Fischen in Sachsen Landesverband Sächsischer Angler e. V. (LVSA) - Anerkannte Naturschutz- und Umweltvereinigung Rennersdorfer Straße 1, 01157 Dresden Tel.: 03 51 / 4 27 51 15 Fax: 03 51 / 4 27 51 14 E-Mail: info@landesanglerverband-sachsen.de Internet: www.landesanglerverband-sachsen.de ALLGEMEINE INFORMATIONEN Auszug aus Terminplan Versammlungen 07.03.2015 Delegiertenversammlung LVSA 16.04.2015 Beratung Verbandsgewässeraufsicht Referat Angeln: 13.-14.06.2015 LVSA Anglertreff Vereine Referat Casting: 12.04.2015 Saisonauftakt TG Westewitz in Döbeln 25.04.2015 Offener Sachsen-Cup in Großschirma 06.06.2015 6. Dresdner Werfertag für Nichtaktive in Freital-Weißig 04.07.2015 25. Offene Sachsenmeisterschaften in Freiberg Referat Jugend: 27.06.2015 2. Sächsischer Junganglertag in Dresden Referat Meeresangeln: 16.-19-04.2015 Sachsenoffenes Brandungsangeln in Rerik/Meschendorf Messe: 13.-15.03.2015 Messe Angeln und Jagen in Dresden Aktionen: 17.10.2015 Zentraler Umwelttag in ganz Sachsen men glücklich sind. Ich möchte aber mit allen Beteiligten offen und im gegenseitigen Vertrauen sprechen ...“. In den Landesnaturschutzbeirat sind für die Dauer von jeweils fünf Jahren insgesamt 19 Personen berufen. Vertreten sind die sieben anerkannten Naturschutzvereinigungen, der Landschaftspflegeverband, der Waldbesitzer- und der Landesbauernverband, die Landesrektorenkonferenz, der Sächsische Landtag, der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) und der Sächsische Landkreistag (SLKT) sowie unabhängige Sachverständige. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) sowie die Landesdirektion Sachsen (LDS) werden als Gäste geladen. Geleitet wird der Beirat durch den Umweltminister. Der Vertreter des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. im Landesnaturschutzbeirat ist unser Landesverbandsgeschäftsführer Jens Felix, welcher im Rahmen dieser Sitzung das offensichtlich zunehmende Spannungsfeld zwischen Landnutzung und Naturschutz beklagte und anhand einiger konkreter Beispiele darstellte. Der Landesverband Sächsischer Angler e. V. wird anlässlich eines separaten Termins mit Umweltminister Schmidt aktuelle Themen und Problemstellungen vertiefen und Lösungsansätze erörtern. Staatsminister Thomas Schmidt: „Gute Kompromisse im Naturschutz finden!“ In Dresden trat am 8. Dezember 2014 der Landesnaturschutzbeirat des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) erstmals unter dem Vorsitz von Staatsminister Schmidt zusammen. Der Beirat hat die Aufgabe, das Ministerium bei grundsätzlichen Planungen wissenschaftlich und fachlich zu beraten, wenn die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege berührt sind. Zudem soll der Beirat zur Förderung des allgemeinen Verständnisses für die Ziele und Aufgaben von Naturschutz und Landschaftspflege beitragen. „Bei der Nutzung von Natur und Landschaft gibt es unterschiedliche Interessen, die auch zu Spannungen führen können – zwischen Eigentümern und Landnutzern, aber auch wander- oder sportbegeisterten Naturfreunden. Deshalb ist es wichtig, die verschiedenen Interessengruppen an einen Tisch zu holen“, so der Minister. „Wir werden vielleicht nicht in jedem Fall Lösungen finden, mit denen alle vollkom- Neuregelung des Versicherungsschutzes für Mitglieder des LV Sächsischer Angler e. V. Ergänzend zu unseren Ausführungen im letzten „Fischer & Angler in Sachsen” (04/2014), möchten wir darauf hinweisen, dass eine Kurzbeschreibung des Versicherungsumfanges auf unserer Internetseite veröffentlicht ist (www.landesanglerverband-sachsen.de). Bei entsprechenden Schadensfällen bitten wir, den jeweiligen Regionalverband zu kontaktieren. 014 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Regelungen zur Bootsnutzung und Bootskennzeichnung auf Angelgewässern Am 31.08.2014 ist die neue Sächsische Schifffahrtsverordnung (SächsSchiffVO) in Kraft getreten. Die dortigen Regelungen haben unmittelbare Auswirkungen auf die Bootsnutzung auf unseren Angelgewässern. Neben den allgemeinen Verkehrsregeln und Verhaltenspflichten auf dem Gewässer wird in der übergeordneten Binnenschifffahrtsstraßenordnung (BinSchStrO) auch die Kennzeichnungspflicht der Kurioses In der letzten Ausgabe von „Fischer & Angler in Sachsen“ berichteten wir über den Fang einer Bachforelle, welche trotz einer verschlungenen Maus noch Appetit auf eine Nymphe hatte. Offensichtlich sind derartige Beobachtungen keine Seltenheit. So berichtete uns Angelfreund Jens Hoeflich aus Kreba-Neudorf über den Fang einer 39 cm langen Bachforelle im August letzten Jahres aus dem Löbauer Wasser, welche gleich zwei Mäuse verschlungen hatte. Jens Hoeflich aus Kreba-Neudorf mit der 39 cm-langen Bachforelle / Foto: privat Dass es auch noch größer geht, konnte Angelfreund Joachim Lehmann aus Zschorlau beweisen. Die von ihm gefangene Bachforelle hatte trotz einer verschlungenen Ratte noch Appetit auf einen Löffelspinner. Von Joachim Lehmann gefangene Forelle / Foto: M. Wenzel Vorinformation: geplanter Wechsel – zentrales Schließsystem der sächsischen Anglerverbände (LVSA-Schließsystem) im Jahr 2017: Das zentrale Schließsystem wurde an zahlreichen Angelgewässern in ganz Sachsen installiert und stellt eine sichere und vor allem unkomplizierte Methode dar, um Inhalte von Fischereipachtverträgen einhalten zu können sowie durch unsere Mitglieder finanzierte infrastrukturelle Maßnahmen (Parkplätze, Slipanlagen etc.) diesen zielgerichtet bereitzustellen. Mittlerweile wurden aber Schlüssel sowohl an Nichtmitglieder weitergegeben und auch ausgetretene Mitglieder sind noch im Besitz dieser Schlüssel, sodass der Missbrauch des zentralen Schließsystems von Jahr zu Jahr zunimmt und unsere Mitglieder die für sie geschaffenen Lösungen an manchen Tagen nicht mehr nutzen können. Ebenfalls häufen sich die Beschwerden des Schlüsselmissbrauchs bei Verpächtern. Das Präsidium des Landesverbandes Sächsischer Angler und die sächsischen Regionalverbände haben beschlossen, das derzeitige Schließsystem im Jahr 2017 auszutauschen. Dieser lange Vorlauf ist notwendig, um die vorbereitenden Maßnahmen durchführen zu können und allen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, erst kürzlich erworbene Schlüssel noch nutzen zu können. Bitte beachtet, dass die erworbenen Schlüssel bei Erwerb in euer Eigentum übergegangen sind und diese beim Wechsel des Schlüsselsystems nicht mehr funktionieren. Deshalb weisen wir bereits jetzt darauf hin, dass mit dem Wechsel des Systems die Schlüssel nicht kostenlos getauscht werden! Unsere Mitgliedsvereine werden fortlaufend informiert, sobald weitere Details feststehen. Roger Schenkel ist verstorben In der Nacht zum 9. Dezember 2014 ist Roger Schenkel, der Präsident des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt e. V. und Vorstandsvorsitzende der Saalesparkasse, im Alter von 59 Jahren überraschend gestorben. Roger Schenkel begann seine anglerische Laufbahn als Jugendli- Roger Schenkel / Foto: Saalesparkasse cher in Darmstadt, bis er 1993 aus beruflichen Gründen nach Halle (Saale) zog. 1994 wurde er Mitglied des Halleschen Anglervereins, dem er seither treu blieb. Als Vizepräsident für Finanzen trug er von 2008 bis 2012 bereits eine sehr hohe Verantwortung für die Entwicklung des Landesanglerverbandes SachsenAnhalt e. V.. Im Jahr 2012 wurde er zum Präsidenten des Landesverbandes gewählt. Eine wesentliche Aufgabe seiner Präsidentschaft sah er in der Vertretung der anglerischen Interessen im Deutschen Angelfischerverband und insbesondere auch gegenüber der Politik und anderen Interessengruppen. Genauso wichtig wie die Verbandsarbeit auf politischer Ebene war ihm stets die Jugendarbeit. Mit seiner besonnenen und herzlichen Art, aber auch speziell seinem fundierten Wissen um die Herausforderungen unserer Zeit gelang es ihm, die positive Entwicklung des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt e. V. auf allen Gebieten voranzutreiben und dafür eine hohe Wertschätzung durch die Mitglieder zu erfahren. Mit Roger Schenkel verliert die Angelfischerei einen anerkannten und beliebten Streiter für ihre Sache. Wir werden sein Andenken ehrend bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. Präsidium des Landesverbandes Sächsischer Angler e.V. Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 015 Angeln & Fischen in Sachsen Fahrzeuge und Kleinfahrzeuge geregelt. Die Landesdirektion Sachsen als zuständige Schifffahrtsbehörde wurde gebeten, eine übersichtliche und allgemeinverständliche Zusammenstellung über geltende Regelungen zu erstellen. Auf der Internetseite des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. gibt es hierzu weiterführende Informationen. Angeln & Fischen in Sachsen Deutscher Angelfischerverband – Quo vadis? vom Präsidium des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. D er Landesverband Sächsischer Angler e. V. (LVSA) ist Mitglied im DAFV. Die Zusammenführung von DAV und VDSF zum DAFV Mitte des Jahres 2013 war ein langwieriger und schwieriger Prozess. Allein bei uns in Sachsen gab es dazu zahlreiche Besprechungen und Diskussionen mit unseren Regionalverbänden, Vereinen, innerhalb der Präsidien und letztendlich auch anlässlich diverser Hauptversammlungen. Unsere Regionalkonferenzen und Stützpunktberatungen widmeten sich ebenfalls diesem Thema. Bei allen kontroversen Diskussionen war uns auch bewusst, dass nach Bestandskraft unseres neuen Bundesverbandes ein längerer Weg mit Neustrukturierung, Anpassung von Arbeitsprozessen und Veränderungen vor uns liegen würde. Im Ergebnis der vielfältigen Diskussionen innerhalb unserer sächsischen Vereinsstrukturen hatten wir das mehrheitsfähige Votum, dass ein einheitlicher und starker Bundesverband, welcher die anglerischen Interessen gegenüber der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union vertritt, notwendig und alternativlos ist. Seitens unserer sächsischen Mitglieder kommen in den letzten Wochen und Monaten verstärkt Fragen hinsichtlich der öffentlichen Wahrnehmung, zur strukturellen wie auch zielorientierten Arbeit des DAFV auf. Bereits im Juli des Jahres 2014 haben wir uns als LVSA sehr kritisch in einem Offenen Brief an den DAFV gewandt. In diesem Brief haben wir die kritischen Wahrnehmungen unserer Mitglieder und des Präsidiums gegenüber dem DAFV zum Ausdruck gebracht. Nachzulesen ist der Brief unter: www.landesanglerverband-sachsen.de/index.php?modul=news&vid=53) Leider gibt die aktuelle Situation, insbesondere nach der Jahreshauptversammlung des DAFV am 15.11.2014, weitere Anhaltspunkte, sich grundsätzlich mit der Fragestellung zu beschäftigen, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen wir zukünftig bereit sind, diesem Bundesverband als Mitglied anzugehören. So haben sich unsere sächsischen Delegierten bei den dortigen Abstimmungen gegen eine Beitragserhöhung ab dem Jahr 2016 sowie gegen eine Umlage im Jahr 2015 ausgesprochen und bei der Abstimmung folgerichtig dagegen gestimmt. Der DAFV hat es versäumt bzw. für nicht erforderlich erachtet, diese Beitragserhöhung in einem schlüssigen Konzept darzulegen. Des Weiteren hat unser Verband in einem Antrag an die Hauptversammlung die Einberufung einer Finanzkommission gefordert, um einen aus unserer Sicht notwendigen finanziellen wie personellen Reformprozess im DAFV anzuschieben. Leider sieht auch hier das Präsidium des DAFV keine Notwendigkeit für einen derartigen Ausschuss. Was ist nun die Konsequenz für unsere sächsischen Mitglieder bzw. unsere sächsischen Verbandsstrukturen? Wir legen keine utopischen Maßstäbe an den DAFV an, nur solche, an denen wir von unseren Mitgliedern gemessen werden. In einem Brief an den DAFV hat das Präsidium des LVSA erneut die Unzufriedenheit seiner Mitglieder über die Arbeit und den ausbleibenden Reformprozess im DAFV angeprangert. Der LVSA fordert in seinem Schreiben mit Frist zum 14.03.2015 belastbare Daten und Zahlen sowie nachvollziehbare Stellungnahmen und Erläuterungen ein. Dabei hat der LVSA klar dargelegt, dass die Beantwortung die Grundlage für den Entscheidungsprozess des Präsidiums und der Mitglieder des LVSA sein wird. So wird auf der Basis der Antwort des DAFV in einer anschließenden Präsidiumssitzung des LVSA über die Einberufung einer außerordentlichen Delegiertenversammlung im Jahr 2015 mit dem Tagesordnungspunkt der satzungsgemäßen und rechtswirksamen Kündigung der Mitgliedschaft des LVSA im DAFV beraten werden. Eine vorsorgliche Kündigung im Jahre 2014 war juristisch nicht möglich, da eine Kündigung grundsätzlich bedingungsfeindlich ist und eine satzungsgemäße Beendigung der Mitgliedschaft als Grundsatzangelegenheit über die Delegiertenversammlung des LVSA zu erfolgen hat. Gewässerwarte aufgepasst! vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) W ie kann Fischbesatz unter Berücksichtigung anglerischer Bedürfnisse auf ökologischer Ebene optimiert werden? Dazu haben im Projekt Besatzfisch Nachwuchswissenschaftler des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei zusammen mit Anglervereinen über mehrere Jahre hinweg geforscht und spannende Ergebnisse erzielt. Diese wurden am 22. November 2014 bei einer Abschlussveranstaltung für Angelpraxis, Wissenschaft, Fischereiverwaltung und Naturschutz in Hannover vom Pro016 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 jektteam vorgestellt. Projektleiter Prof. Dr. Robert Arlinghaus gab einen Überblick über die geleistete Projektarbeit. Alles rund um das Besatzfischprojekt, inkl. Fortbildungsmaterial zu Themen Bestandskunde, Grundlagen zu Besatz und Besatzplanung sind im Internet unter www.besatz-fisch.de frei verfügbar. Welches sind die zehn Besatzfisch-Kernbotschaften des Besatzfisch-Forschungsprojekts? • Angelfischerei und fachgerecht durchgeführter Fischbesatz vereinen Nutzung und Schutz von Fischen und Gewässern. • Ausgewählte Wissensgrundlagen der guten fachlichen Besatzpraxis lassen sich über frontal vermittelte Fortbildungsseminare an Gewässerwarte und interessierte Angler vermitteln. Umweltpädagogisch besonders effektiv ist aber die Verbindung von Theorie und Praxis über gemeinsam durchgeführte Besatzexperimente. • Lernfähige Hege und Pflege, die jede durchgeführte Hegemaßnahme hinsichtlich ihrer Erfolge evaluiert, kann als Grundprinzip für die anglerische Hege und speziell das Besatzmanagement empfohlen werden. • Einheitsfänge (Fänge pro gefischter Zeit) korrespondieren besser als alle sonstigen Maßzahlen mit der Größe der Fischbestände. Entsprechend sollten Einheitsfänge die traditionelle Fischbestandsstatistik, die auf der Anzahl entnommener Fische basiert, ablösen. • Nur wenn die Reproduktion stark eingeschränkt ist oder sogar fehlt, ist Fischbesatz die Hegemethode der Wahl. In allen anderen Fällen sind Regulierungen der Befischung oder die Revitalisierung der Lebensräume erfolgversprechender. Die Höhe der natürlichen Rekrutierung und die damit verbundene Besatznotwendigkeit sollten regelmäßig überprüft werden. Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 017 Angeln & Fischen in Sachsen • Fischbesatz ist das zentrale Hegeinstrument der deutschen Angelfischerei und wird das nach Angaben der Entscheidungsträger in Angelvereinen auch künftig bleiben. • Organisierte Angler bevorzugen Fischbesatz gegenüber Hegealternativen. Dies führt in vielen Angelvereinen zu einer besatzbefürwortenden Grundstimmung, was zum Festhalten an Besatz als Routinehegemaßnahme beiträgt. • Besatz nicht natürlich reproduzierender Fischarten in zum Überleben geeigneten Gewässern ist fischereilich gesehen meistens erfolgreich, während der Besatz von Fischen in reproduzierenden Beständen häufig (unbemerkt) misslingt. • Erfolgreicher Besatz stellt unter bestimmten Bedingungen ein ökologisches Risiko für den Erhalt der heimischen biologischen Fischvielfalt dar. Zur Minimierung dieser Risiken sollte Besatz stets mit dem jeweiligen Gewässer genetisch nahestehenden, gesunden Satzfischmaterial durchgeführt werden. • In Besatzfragen agieren hierzulande die meisten Angelvereine eigenverantwortlich; eine erfolgreiche Kommunikation von Prinzipien einer guten fachlichen Praxis muss daher lokal ansetzen. Angeln & Fischen in Sachsen Das Einsetzen von Kannibalen lohnt sich nicht vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) D as Aussetzen von Junghechten in Gewässer, in denen bereits Artgenossen vorkommen, steigert die Population nicht. Stattdessen drohen unerwünschte Risiken und Nebenwirkungen wie finanzielle Einbußen, das mögliche Einschleppen von Krankheitserregern oder der Verlust genetischer Vielfalt nach Verpaarung von Satz- und Wildfisch. In Gewässern mit stark beeinträchtigter Vermehrung kann Jungfischbesatz hingegen sehr erfolgreich sein. Erfolg und Misserfolg von Besatz hängen eng vom Grad der natürlichen Konkurrenz um Futter und Unterstände ab. Das ergab eine neue Studie des Projekts Besatzfisch am LeibnizInstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Humboldt-Universität zu Berlin. Der Hecht (Esox lucius) ist ein faszinierender Raubfisch und beliebte Anglerbeute. Schade nur, dass er nicht sprechen kann, wie der Butt im Märchen „Der Fischer und seine Frau“. Ansonsten hätte Meister Esox Angler und Fischer längst über eine verbreitete Fehlannahme aufklären können: Wenn in einem Gewässer bereits eine Hechtpopulation lebt, die sich natürlicherweise fortpflanzt – egal, auf welchem Niveau –, kann der Bestand durch das Einbringen zusätzlicher Hechtjünglinge nicht nachhaltig erhöht werden. Obwohl diesbezügliche Befürchtungen mehrfach von Fachexperten artikuliert wurden, ist das Einsetzen von jungen Hechten, Zandern und anderen kannibalistischen Raubfischarten immer noch weit verbreitet. Die Gewässerverantwortlichen – in Deutschland meist Angelvereine – versuchen so, rückgehende Bestände zu stabilisieren oder zu erhöhen. Forscher des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekts Besatzfisch haben es sich zur Aufgabe gemacht, Besatzmaßnahmen mit beliebten Raubfischen auf ihren Erfolg und potentielle Risiken zu überprüfen. Die Nachwuchsforscher um den Doktoranden Daniel Hühn und den Studienleiter Prof. Dr. Robert Arlinghaus untersuchten nun erstmalig in einer umfangreichen Teichstudie praxisübliche Hechtbrutbesatzmaßnahmen. Die Arbeiten fanden in Kooperation mit einem großen Angelverein (Bezirksfischereiverband für Ostfriesland) und einem Berufsfischer (Fischerei Endjer) in Emden statt. Klein aber oho! Die kannibalistische Eigenschaft des Hechts erklärt das Studienergebnis. Bereits als Jungfisch macht der Hecht nicht vor seinen eigenen Artgenossen halt. Bereits ab einer Köperlänge von etwa 3 bis 5 cm beginnen die Minihechte, ihre kleineren Artgenossen zu jagen. Werden in ein Gewässer mit schon vorhandenem Hechtnachwuchs künstlich aufgezogene Brütlinge hinzugefügt, steigt die Hechtdichte. Versteckmöglichkeiten werden somit rarer, während die Wahrscheinlichkeit, von Artgenossen gefressen zu werden, steigt. Die nun im Fachjournal Canadian 018 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Journal of Fisheries and Aquatic Sciences publizierte Studie zeigt, dass wegen des rasch einsetzenden Kannibalismus die Anzahl der Junghechte durch Besatz nur kurzfristig erhöht werden kann. Bereits drei Monate nach dem Besatz geht der künstlich erhöhte Hechtjungfischbestand wieder auf ein natürliches Niveau zurück. Ähnliche Ergebnisse sind bei vielen anderen Raubfischen wie Zander und Bachforelle zu erwarten, auch wenn bei diesen Arten der Kannibalismus später einsetzt als beim Hecht. Unabhängig vom Kannibalismus kann schon die Konkurrenz um Nahrung und Versteckplätze zur Selbstregulation der Population auf das Ausgangsniveau beitragen. Wer macht beim Wettbewerb ums Überleben das Rennen? Bei der Frage, wer sich eher durchsetzt – der natürlich entstandene Nachwuchs oder künstlich aufgezogene Besatzhechte – konnten die Fischereibiologen den Nachkommen der ursprünglichen Population einen klaren Heimvorteil nachweisen. Die besetzten Junghechte wuchsen und überlebten in der Konkurrenzsituation deutlich schlechter als die Wildhechte. Die Frage bleibt offen, ob dieser Überlebensnachteil durch die unnatürlichen Umstände während der Aufzucht in der Fischzucht entstanden ist. Auch die Umschiffung der natürlichen Partnerwahl bei der künstlichen Vermehrung der Laichhechte zur Produktion der Satzhechte könnte ihren Beitrag zum geringeren Überleben nach dem Aussetzen geleistet haben. Fakt ist: Junghechte aus der Fischzucht sind natürlich geschlüpften Tieren in der Konkurrenz um Nahrung unterlegen, selbst wenn die Elterntiere aus der gleichen Population stammen, und auch dann, wenn der Aufenthalt in der Fischzucht auf wenige Wochen begrenzt wird. Ein risikoreiches Geschäft Trotzdem schafften es einige der ausgesetzten Junghechte, in den Bestand hineinzuwachsen und sich dort zu etablieren. Das heißt: Nach Besatz sind in dem Gewässer zwar nicht unbedingt mehr Hechte, aber es finden sich dort heimische und besetzte Tiere. Naturschützer sehen hier Risiken. So besteht die Möglichkeit, dass sich abhängig von der Herkunft des Besatzmaterials gebietsfremde Gene über den Besatz in natürlichen Beständen etablieren und über Kreuzungen zwischen Satz- und Wildfisch zum Verlust genetischer Vielfalt führen. Außerdem läuft jeder Bewirtschafter Gefahr, sich über Besatz Krankheiten in das Gewässer einzuschleppen. Nicht zuletzt entstehen vermeidbare Kosten durch den Erwerb der Satzfische, ohne dass sich die Investition zwangsläufig in höheren Fängen ausdrückt. Kann Hechtbesatz trotzdem sinnvoll sein? In Gewässern mit stark eingeschränkter oder gar ausbleibender natürlicher Vermehrung der Hechte kann Brutbesatz aber durchaus erfolgreich sein. Besatz kann sich also Weitere Informationen: www.besatz-fisch.de www.igb-berlin.de Quelle: Hühn, D., Lübke, K. Skov, C., Arlinghaus, R. (2014): Natural recruitment, density-dependent juvenile survival, and the potential for additive effects of stock enhancement: an experimental evaluation of stocking northern pike (Esox lucius) fry. Canadian Journal of Fisheries and Aquatic Sciences, 71: 1508-1519. Der Huchen (Hucho hucho) – Fisch des Jahres 2015 von Maren Hempelt D er Huchen besiedelt die Äschen- und Barbenregionen der oberen und mittleren Donau und vieler ihrer rechtsseitigen Nebenflüsse von Westrumänien bis Süddeutschland, weshalb er auch den Namen „Donaulachs“ trägt. Der Huchen (Hucho hucho) – Fisch des Jahres 2015 / Quelle: Jürgen Scholz Er ist standorttreu und verteidigt sein eingenommenes Revier gegen Konkurrenten. Nur zur Laichzeit zieht er in höher gelegene Flussabschnitte oder Nebenbäche mit flachem, sauerstoffreichem Wasser, starker Strömung und kiesigem Untergrund. Durch Gewässerverschmutzung, Staustufen und den Schwall- und Sunkbetrieb von Wasserkraftanlagen werden die Laichwanderungen stark behindert. Diese früher doch häufig vorkommende Art ist mittlerweile auf wenige Restbestände geschrumpft. Durch Besatz und Gewässerpflege werden Anstrengungen unternommen, um diese letzten Bestände zu stützen und zu erhalten. Um auf die Gefährdung des Huchens stärker aufmerksam zu machen, wurde er deshalb vom Deutschen Angelfischerverband e. V., dem Bundesamt für Naturschutz und dem Verband Deutscher Sporttaucher zum Fisch des Jahres 2015 gewählt. Der Huchen hat einen langgestreckten, im Querschnitt fast drehrunden Körper und wird bis 1,40 m lang. Er besitzt einen deutlich abgeflachten Kopf, kräftig bezahnte Kiefer und eine weit hinter die Augen reichende Maulspalte. Seine Fettflosse ist im Vergleich zu den anderen Flossen recht groß, die Schwanzflosse ist deutlich gekerbt. Die Rückenfärbung variiert von dunkelbraun bis dunkelgrau, die Bauchseite ist dagegen heller. Große Exemplare glänzen kupfern. Auf dem Rücken und an den Seiten befinden sich kleine dunkle, zum Teil eckige Flecken. Jungfische ernähren sich von der Brut anderer Fische, von Insekten und deren Larven. Ab dem 2. Lebensjahr erbeutet der Huchen kleine Fische, Frösche, Wasservögel oder gelegentlich kleine Säugetiere. Er benötigt als Raubfisch strukturreiche Standplätze wie unterspülte Ufer und Bereiche mit Totholzansammlungen. Am Laichgeschehen nehmen meist erst Tiere ab 80 cm Länge teil, weshalb vielerorts das Schonmaß zum Schutz der natürlichen Bestände auf über 90 cm gesetzt wurde. Die Laichzeit findet von März bis April statt und damit deutlich später als die anderer Salmoniden. In flache Laichgruben legt das Weibchen bis ca. 10.000 Eier. Bereits 35 Tage nach der Befruchtung schlüpfen die Jungfische. Sie sind schnellwüchsig und erreichen ihre Geschlechtsreife mit 34 Jahren. Aufgrund seines Verbreitungsgebietes kann er nur mit der Bach- und Regebogenforelle bzw. dem Bachsaibling verwechselt werden. Nur der Huchen hat den fast drehrunden Körper, den abgeflachten Kopf, ihm fehlen rote Flecken und weiße Flossensäume. Brust-, Bauch-, Afterund Schwanzflosse sind nicht gefleckt. Huchen (Hucho hucho) / Foto: DAFV / Herbert Frei Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 019 Angeln & Fischen in Sachsen lohnen, auch mit Kannibalen, nur darf es keine ausgeprägte Konkurrenz mit Wildfischen geben. Insofern sind künftige Hechtbesatzmaßnahmen mit Hechtbrut auf ganz bestimmte Gewässer ohne Bestände natürlicher Hechte zu beschränken. Solche Gewässer sind dann zu erwarten, wenn Laich- und Jungfischlebensräume aufgrund von Gewässerausbau und Nährstoffeintrag verloren gegangen sind. In allen anderen Fällen kann künftig guten Gewissens auf den natürlichen Hechtbestand vertraut werden. Angeln & Fischen in Sachsen Wasserpestbestand im Gewässer / Foto: André Künzelmann, UFZ Von Wasserpest zugewachsenes Gewässer / Foto: Andreas Zehnsdorf, UFZ Geerntete Wasserpflanzen sinnvoll nutzen von Andreas Zehnsdorf W asserpflanzen dienen in Gewässern als Nahrung und Lebensraum für verschiedene Tiere, produzieren Sauerstoff und werten Gewässer oft auch ästhetisch auf. Allerdings kommt es hin und wieder zu Massenentwicklungen, wobei Wasserpflanzen die betreffenden Gewässer komplett verkrauten können. Insbesondere nichtheimische Pflanzen wie die Schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii) vermehren sich oft rasant und schränken vielerorts die Nutzung der Gewässer stark ein. Oft besteht nur die Möglichkeit, die Wasserpflanzen zu entfernen, eine Nutzung der gewonnen Biomasse erfolgt häufig jedoch nicht. Das Forschungsprojekt AquaMak (Aquatische Makrophyten – ökologisch und ökonomisch optimierte Nutzung) hat die Entwicklung von ökonomisch, ökologisch und sozial vorteilhaften Nutzungsstrategien für geerntete Wasserpflanzen zum Ziel. Beteiligt sind neben dem HelmholtzZentrum für Umweltforschung in Leipzig die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, das Deutsche Biomasse-Forschungszentrum und zahlreiche Praxispartner. Die Nutzungsmöglichkeiten von Wasserpflanzen reichen von der Naturkosmetik bis zum Substrat für Biogasanlagen. Verwendungsoptionen für Wasserpflanzen sollen im Projekt AquaMak unter Beteiligung von Bevölkerung, Naturschutzverbänden, wasserbewirtschaftenden Behörden und Institutionen, Genehmigungsbehörden und Nutzern des Erntegutes geprüft und optimiert werden. Eine Schlüsselrolle kommt dabei den Anglern zu, sie kennen die Gewässer bestens, sind regelmäßig vor Ort und können die Stärke der Verkrautung direkt beurteilen. Mit Informationen zu örtlichen Massenvorkommen von Wasserpflanzen, erfolgten Entkrautungsmaßnahmen und Ideen zum Wasserpflanzenmanagement können Sie sich sehr gerne in unser Forschungsprojekt AquaMak einbringen. 020 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Kontakt: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ Juliane Richter Permoserstraße 15 04318 Leipzig Tel.: 0341 235 1841 E-Mail: aquamak@ufz.de Weitere Informationen unter: http://www.ufz.de/aquamak Elodea-Tagescreme / Foto: André Künzelmann, UFZ Angeln & Fischen in Sachsen Neue Gewässerordnung / Gewässerverzeichnis des LVSA von Jens Felix S eit dem 01.01.2015 ist die neue Gewässerordnung mit dem neuen Gewässerverzeichnis des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. in Kraft getreten und löst damit die alte Fassung ab. Die aktuelle Fassung ist gültig bis zum 31.12.2017. Auf unserer Internetseite haben wir die wichtigsten Änderungen der neuen Ausgabe dargestellt. Jedes organisierte sächsische Mitglied erhält diese Gewässerordnung über den jeweiligen Verein. Weitere Informationen: www.landesanglerverband-sachsen.de unter Aktuelles Buchtipp: Matthias Jügler „Raubfischen” D er Roman Raubfischen erzählt die Geschichte eines Abschieds und einer Spurensuche: Der Ich-Erzähler nimmt seinen an ALS erkrankten Großvater mit auf eine letzte, stille Reise. Ziel ist der gemeinsame Sehnsuchtsort, der kupferfarbene See Tostaholmen im Süden Schwedens. Hier rauben die Hechte zwischen den Stängeln der Seerosen Jungfische, und hier wohnen die Brüder Åge und Bertil, die großgewachsenen Schweden, die sich, so zeigen es Stück für Stück die Rückblenden, vor vielen Jahren in das Leben der Großeltern drängten. Der Zugang zu diesem Geheimnis bleibt dem Ich-Erzähler lange verborgen, erst auf der Reise kommt er dem Geheimnis näher. Sein Großvater kann die Vergangenheit und damit das abweisende, kühle Verhalten Åges in der Erzählgegenwart nicht mehr selbst aufklären. Viele Monate vorher schon hat er seine Stimme verloren, nur kurze Zeit später die Kraft, den Sprachcomputer zu bedienen. Großvater und Enkelsohn verbindet eine tiefe Leidenschaft für das Angeln, für das Leben unter dem Wasser, das Unsichtbare, aber immer Gegenwärtige im Tostaholmen. Angekommen in Schweden fällt rasch die Idylle von diesem Ort. Åge, der langjährige Vermieter der Hütte, richtet ein Fest aus, zu dem beide nicht eingeladen werden. In Rückblenden lässt der Ich-Erzähler reale und erdachte Vergangenheit seines Groß vaters Gegenwart werden. Fragen kann er sein stummes Gegenüber nicht mehr. Das, was die wahrhaftige Erinnerung nicht leisten kann, das, was Großvater nicht mehr erklären kann, erklärt sich der Ich-Erzähler selbst. Großvater, der als Nichtschwimmer in die Saale steigt, wird genauso Realität wie der Versuch des Ich-Erzählers, dem fehlenden Eintrag im Reisetagebuch auf die Spur zu kommen, dem Ehebruch, dem Unfall auf dem Eis, der unterlassenen Hilfe, dem Dilemma eines verletzten, eifersüchtigen Mannes – all diesen miteinander verbundenen Unmöglichkeiten kommt der Ich-Erzähler auf die Spur, ehe und während die beiden das letzte Mal auf den Tostaholmen rudern, um ein letztes Mal auf Hecht zu angeln. Matthias Jügler Raubfischen Roman, gebunden 240 Seiten, Blumenbar Verlag ISBN: 978-3-351-05014-6 Preis: 16,00 € Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 021 Angeln & Fischen in Sachsen Die Verockerung der Spree – ein Ökosystem in Not von den LAVB- und LVSA-Präsidien D er Landesanglerverband Brandenburg e. V. (LAVB) und der Landesverband Sächsischer Angler e. V. (LVSA) geben ihren insgesamt 120.000 Mitgliedern im Rahmen des vertraglich vereinbarten Gewässerfonds die Möglichkeit, die Pacht- und Eigentumsgewässer gegenseitig zu nutzen und zu beangeln. Zudem leisten beide Landesverbände aktive Arbeit in allen Umwelt-, Gewässer-, Landschafts-, Natur- und Tierschutzfragen. Ein großes Problem, welches beide Verbände beschäftigt und auch beide Bundesländer betrifft, ist die Verockerung der Spree. In einem gemeinsamen Schreiben an die Ministerpräsidenten in Brandenburg und Sachsen haben der LAVB und der LVSA auf dieses Problem nochmals aufmerksam gemacht und ihre Bereitschaft erklärt, an der Eindämmung sowie an der Beseitigung der Folgen der Verockerung mitzuwirken. Was bedeutet „Spreeverockerung“? Mit „Spreeverockerung“ bezeichnet man die bräunlichtrübe Färbung der Spree und ihrer angrenzenden Zuläufe. Neben der Verfärbung (chemische Veränderung!) der Gewässer bilden des Weiteren Schlammablagerungen eine erhebliche Gefahr für die aquatische Lebenswelt. Grubenwasserreinigungsanlage der Rainitza bei Großräschen / Foto: LMBV 022 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Woher kommt diese Verockerung? Eisen ist ein natürliches Element in der Erdkruste. Die im Boden der Lausitz natürlich vorhandenen Minerale Pyrit und Markasit sind chemische Verbindungen von Eisen und Schwefel (Eisensulfid). Das oberflächennahe Eisenerz lagerte besonders in der Region von Lauchhammer bis Peitz und wurde in den vergangenen 700 Jahren durch die Menschen als Raseneisenerz abgebaut. Durch die damalige Trockenlegung von Mooren, den Eisenerzabbau und durch den landwirtschaftlichen Fortschritt gab es bereits erste Eiseneinträge in die Fließgewässer mit noch geringen gewässerökologischen Folgen. Mit der Entwicklung des Lausitzer Braunkohlebergbaus vor etwa 160 Jahren folgten großräumige Grundwasserabsenkungen, um zu verhindern, dass sich die Abbaugruben mit Wasser füllen. Durch den Kontakt mit dem Luftsauerstoff verwitterten die Eisensulfide insbesondere der umgelagerten Bodenmassen (Kippen und Halden) und es entstanden Eisenhydroxid und Sulfat. Durch den Wiederanstieg des Grundwassers in den letzten Jahren und beschleunigt durch starke Niederschläge werden Eisen und Sulfat in die Gewässer der Lausitz eingetragen und verursachen die starke Trübung, chemische Veränderung und Verschlammung des Wassers. Typische bräunliche Färbung der Spree / Foto: LMBV/Peter Becker Welche Folgen hat die Verockerung? Die Stoffeinträge verursachen nicht nur Trübung und Verschlammung der Gewässer, sondern auch ihre Versauerung. Dadurch werden Fische, Pflanzen und alle anderen gewässerbewohnenden Arten massiv und nachhaltig in ihrem Lebensraum beeinträchtigt. Aber auch die Sulfatbelastung ist nicht unerheblich. Sulfat ist zwar im Wasser nicht sichtbar, greift jedoch z. B. Beton an. Außerdem werden Grenzwerte für die Trinkwassergewinnung bereits heute an einigen Gütemessstellen erreicht oder überschritten. Die verstärkt seit den Jahren 2007 in der Spree bei Spremberg und 2009 in den Spreewaldzuflüssen zu beobachtende Braunfärbung der Gewässer kann auch Auswirkungen auf die touristische Nutzung des Biosphärenreservates Spreewald haben, insofern es nicht gelingt, der Verockerung entgegenzuwirken. Was wird dagegen unternommen? Als Folge des massiven Drucks des Aktionsbündnisses „Klare Spree“ war der erste wichtige Schritt zur Gewässergüteverbesserung der Spree im Jahr 2013 die Erstellung eines Sofort-Maßnahmekataloges der Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg und des Was tun die Landesverbände? Die Landesverbände setzen sich dafür ein, dass das Problem der Spreeverockerung weiter an die Öffentlichkeit und auch an die Politik getragen wird. Besonders politische Hilfe kann die behördlich ausgearbeiteten Maßnahmen vielseitig unterstützen. Weiterhin werden die Landesverbände konzentriert auf Planverfahren oder Änderungen von wasserrechtlichen Genehmigungen der bestehenden Tagebaue in der Lausitz achten, ob die Unterlagen Maßnahmen enthalten, die gegen die Verockerung vorgesehen sind. Unsere Vereine sind aufgerufen, ihre Wahlkreisabgeordneten zu diesem Thema zu sensibilisieren. Was bedeutet das für die Zukunft? Es wird eingeschätzt, dass die Wiederherstellung eines ausgeglichenen, ökologisch intakten Wasserhaushaltes in den Gewässern der Lausitz gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie weitere zielorientierte Maßnahmen erfordert, bei denen Kompromisse nicht auszuschließen sind. Wie viele Jahre dieser Prozess dauern wird, ist noch nicht abzusehen. Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 023 Angeln & Fischen in Sachsen Sächsischen Oberbergamtes (SOBA). Zu den Maßnahmen zählten u. a. Schlammberäumungen, die Neutralisation des Lichtenauer Sees, die Reaktivierung der Grubenwasserreinigungsanlage Vetschau und die Nutzung von Wasserbehandlungsanlagen. Die Bildung von Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen unterstützt die zügige Maßnahmenumsetzung und die Übermittlung von Informationen zur Ausarbeitung weiterer Maßnahmen. Lokales und regionale Informationen – AVE Anglerverband „Elbflorenz“ Dresden e. V. Rennersdorfer Straße 1, 01157 Dresden Tel.: 03 51/ 438 784 9-0 Fax: 03 51/ 438 784 9-1 E-Mail: Anglerverband-Sachsen@t-online.de Internet: www.Anglerverband-Sachsen.de Wir sind bei Facebook ALLGEMEINE INFORMATIONEN Hinweis zu Gewässersperrungen und Beangelungshinweise Seit 01.01.2015 gilt das neue Gewässerverzeichnis mit Gewässerordnung 2015-2017. Zahlreiche noch in der Vergangenheit auf unserer Website veröffentlichte Hinweise und Änderungen der Jahre 2012 bis 2014 sind in diesem eingearbeitet worden! Bitte beachtet weiterhin besonders kurzfristig von uns veröffentlichte Hinweise unter der Rubrik Gewässersperrungen/Beangelungshinweise auf unserer Website. Vorbereitungslehrgang zum Erwerb des sächsischen Fischereischeines in den Osterferien Der nächste Lehrgang für Jugendliche ab 14 Jahre, die bereits 2 Jahre im Verein organisiert sind und noch nicht das 16. Lebensjahr vollendet haben, findet vom 07.04. bis 09.04.2015 in Dresden statt. Bitte schriftlich bis zum 24.03.2015 in der Geschäftsstelle anmelden. Wir bitten darum, die Kopie des Mitgliedsausweises, des Jugendfischereischeines, ein Passbild sowie die Anmeldung zur Fischereischeinprüfung der Anmeldung beizulegen. Weitere Informationen können auch telefonisch von der Geschäftsstelle eingeholt werden. Vorinformation: geplanter Wechsel – zentrales Schließsystem der sächsischen Anglerverbände (LVSA-Schließsystem) Die Regionalverbände im Landesverband Sächsischer Angler e. V. (LVSA) planen für das Jahr 2017 den Austausch des zentralen Schliesssytems. Wir um Beachtung der Informationen im LVSA-Teil. Messe Angeln und Jagen in Dresden 2015 – wir sind dabei Endlich wird wieder eine Messe Angeln und Jagen (ehemals Jagen-Fischen-Reiten) stattfinden. Diese wird vom 13. bis 15. März 2015 im Erlwein-Forum Dresden, Messering 8E, 01067 Dresden stattfinden. Unser Verband wird wieder mit einem Informationsstand rund ums Thema Angeln in Sachsen und somit mit Rat und Tat zu den aktuellen Entwicklungen zu diversen sächsischen Angelthemen dabei sein. Elbwiesenreinigung 2015 Die zentrale Elbwiesenreinigung 2015 in der Stadt Dresden „Aktion sauberes Elbufer“ findet am 28. März 2015 statt. Sollte Hochwasser dies verhindern, wird die Aktion am 25. April durchgeführt. Die teilnehmenden Vereine erhalten die 024 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Detailinformationen direkt über unseren Verband bzw. sind auch kurzfristige Informationen auf unserer Website unter der Rubrik Arbeitseinsätze zu finden. Angeln in Häfen/Betretungsrecht Im zeitigen Frühjahr ist das Angeln in Häfen, insbesondere Elbhäfen (wo erlaubt) sehr beliebt. Da diese Häfen oftmals einer Mehrfachnutzung unterliegen, kommt es auch nicht selten zu unterschiedlichen Rechtsauffassungen unter den Nutzern vor Ort. Das Betretungsrecht steht dabei oft im Vordergrund, wir möchten deshalb auf § 15 des Sächsischen Fischereigesetzes, insbesondere Absatz 1 hinweisen, der folgendermaßen lautet: (1) Fischereiausübungsberechtigte, ihre Fischereigehilfen sowie Erlaubnisscheininhaber sind befugt, die an das Gewässer angrenzenden Ufer, Inseln, Anlandungen und Schifffahrtsanlagen sowie Brücken, Wehre, Schleusen und sonstige Wasserbauwerke zum Zwecke der Ausübung der Fischerei auf eigene Gefahr zu betreten und zu benutzen, soweit öffentlich-rechtliche Vorschriften nicht entgegenstehen. Das Betreten von Gebäuden, zum unmittelbaren Haus-, Wohn- und Hofbereich gehörenden eingefriedeten Grundstücken und gewerblichen Anlagen außer Campingplätzen und Viehweiden ist nur mit Zustimmung des Eigentümers oder Besitzers zulässig. D 01-101 Talsperre Bautzen Im Rahmen der Aktualisierung der Kartenteile im Gewässerverzeichnis 2015-2017 wurde auch die Karte der Talsperre Bautzen in Abstimmung mit der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen als Betreiber der Talsperre überarbeitet. Eine wichtige Neuerung ist die Sperrung des Dammes in Neumalsitz im Südwesten der Talsperre Bautzen. Der Damm ist eine Wasserwirtschaftliche Anlage, ein Angeln vom Damm aus ist in diesem Bereich verboten! D 04-115 Tongrubenteich Adria Ockrilla Der bestehende Pachtvertrag wurde nicht verlängert, das Gewässer ist kein Angelgewässer mehr! D 10-117 Harthteich II Rossendorf Der Pachtvertrag wurde mit Ablauf zum 31.10.2014 nicht verlängert, das Gewässer ist kein Angelgewässer mehr! Lokales und regionale Informationen – AVE 2 1: Mitgliederversammlung des Anglerverbandes „Elbflorenz“ Dresden e. V. im Kulturhaus Bischofswerda am 8. November 2014 1 2: Tagungspräsidium zur AVE-Mitgliederversammlung / Fotos: AVE-Archiv AVE-Mitgliederversammlung am 08.11.2014 von René Häse A m 08.11.2014 fand unsere diesjährige Jahreshauptversammlung in Bischofswerda statt. Präsident Udo Witschas und Schatzmeister Hans-Rainer Ullrich legten Rechenschaft über das Geleistete, aber auch über Problemstellungen und Aufgaben für die Zukunft ab! Als Gäste konnten wir die Fischereireferentin des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft Frau Ulrike Weniger; LVSA-Präsident Friedrich Richter; unseren Steuerberater Herrn René Janke – Steuerberatungsgesellschaft Küpper & Partner, sowie Herrn Rechtsanwalt Karsten Friese, FRIESE RECHTSANWÄLTE begrüßen. Den Tätigkeitsbericht des Präsidiums hielt unser Präsident Udo Witschas, und den Finanzbericht für das Jahr 2014 erstattete unser Schatzmeister Hans-Rainer Ullrich. Schwerpunkte des Tätigkeitsberichtes: - 60-jähriges Jubiläum des AVE - Zusammenarbeit / Gemeinschaftsprojekte Landesverband Sächsischer Angler e.V. - Zusammenarbeit mit dem Sächsischem Landesfischereiverband e. V. - Sachstand im Deutschen Angelfischerverband e. V. - Lobbyarbeit – Zusammenarbeit mit Ministerium, Behörden und Kommunen - Verbesserung unserer Fließgewässer - Fachliches Gutachten zur Pließnitz - Naturschutzarbeit: Äschenschutzprojekt - Naturschutzarbeit: Lachsprojekt - Naturschutzprojekte unserer Vereine/ zentrale Umwelttage - Sanierungs- und Baumaßnahmen 2014 - Sachstand Entwicklung Tagebaurestgewässer (Bärwalder See, Berzdorfer See, Knappensee, Silbersee, Maränenbefischung durch den Berufsfischer) - Verbandsstatistik – allgemein / Jugend - erfolgreiche Mediennutzung im Verband - 23. Tag der Sachsen in Großenhain - Jugendprojekte 2014 - Jugendwettbewerb zum 60-jährigen Verbandsjubiläum 026 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 - Austausch mit dem CRS Usti nad Labem – Jugendlager Bilina - Kinder- und Jugendprojekt – Sanierung Schulteich Lohsa - Ausschreibungsproblematik Gewässer 1. Ordnung - Behördenmanagement - Verbandsgewässeraufsicht - Restriktionen gegen Vernunft beim Angeln - Datenabfrage Vereinsvorstand - Problem Missbrauch Gewässerfonds - Allgemeine Zielsetzungen für das Jahr 2015 - Förderung der Jugendarbeit - Gewässerbewirtschaftung – kleine Gewässer - Novellierung Gewässerordnung/ Gewässerverzeichnis 2015 -2017 - Mitgliederversammlung 2015/2016 Schwerpunkte des Finanzberichtes: - Erläuterung der Finanzen im AVE (Einnahmen, Ausgaben, Abweichungen) - Ausblick auf zukünftige finanzielle Situation (Pachtzahlungen, Fischbesatz) - steigende Kosten bei Sanierung - Zielstellungen - Ergebnisse der Finanzkommission - Beitragsordnung 2016 148 anwesende Delegierte, und damit mehr als 77 % der Stimmberechtigten aus unseren Mitgliedsvereinen konnten sich von der geleisteten Arbeit des Verbandes überzeugen und erteilten dem Präsidium und der Geschäftsstelle einstimmig Entlastung. Auch ein neuer Jugendreferent wurde gewählt, da unser Jugendreferent Peter Schöbel am 26.09.2014 aus persönlichen Gründen zurückgetreten ist - an ihn vielen Dank für die geleistete Arbeit. Angelfreund Jörg Szewczyk wurde mit einer Stimmenthaltung als neuer Jugendreferent gewählt (siehe auch nachfolgende Vorstellung). Auszeichnungen gab es für jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit im Verband und im Verein. Die Angelfreunde Harald Köhler, Helmut Hübner und Bernd Kaplanek wurden mit dem Ehrengeschenk des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch an die vier Angelfreunde und vielen Dank für die geleistete Arbeit! Ein Das ausführliche Protokoll mit den Beschlüssen und die Inhalte des Rechenschaftsberichts sind den Vereinsvorsitzenden bereits im Dezember 2014 zugegangen. Beschlossene Beitragsordnung für das Beitragsjahr 2016 Vom Verein abzuführender Anteil je Mitglied an den AVE: Förderbeitrag Förderbeitrag Voller Beitrag Kinder- / Jugendbeitrag 20,- EUR Erlaubnis für allgemeine Gewässer 85,- EUR 35,- EUR Erlaubnis für allgemeine Geewässer und zusätzlich Forellengewässer 160,- EUR 110,- EUR Erlaubnis für Forellengewässer mit Förderbeitrag Gesamtbetrag: 120,- € 20,- EUR 100,- EUR Vorstellung Jugendreferent Jörg Szewczyk Das Gespräch führte René Häse, Leiter der AVE-Geschäftsstelle A m 08.11.2014 wählte die Delegiertenversammlung Herrn Jörg Szewczyk als neuen Referenten für Jugendarbeit in das Präsidium des AVE. Herr Szewczyk, bitte stellen Sie sich unseren Mitgliedern kurz vor! „Ich bin 42 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Beruflich kümmere ich mich in der Kreisverwaltung um die Finanzen des Landkreises Bautzen. Seit 15 Jahren bin ich Mitglied im ASV 92 Großpostwitz/ Obergurig, und seit zwei Jahren betreue ich dort unsere Jugendgruppe. Die Arbeit mit den Jugendlichen macht mir sehr viel Freude.“ Was hat Sie bewogen, sich für die Arbeit im Präsidium des AVE zu bewerben? Jugendreferent Jörg Szewczyk / Foto: privat „Mir ist wichtig, bei den Kindern und Jugendlichen das Interesse an unserem schönen Hobby zu wecken und aufrechtzuerhalten, die Verbundenheit zur Natur zu stärken und damit ein Angebot für eine, wie ich finde, sinnvolle Freizeitgestaltung zu machen. Bei meinem Einstieg in die Jugendarbeit unseres Ortsvereins habe ich die Unterstützung unseres Regional- und unseres Landesverbandes schätzen gelernt. Insbesondere die rechtliche und fachliche Anleitung fand ich sehr hilfreich. Die Jugendarbeit wird vor Ort gemacht, und nach meiner Wahrnehmung auch sehr erfolgreich. Ich möchte durch meine Mitarbeit im Präsidium des AVE mithelfen, dieses ehrenamtliche Engagement unserer Angelfreunde zu unterstützen.“ Welche Möglichkeiten sehen Sie dafür? „Ich sehe mich in erster Linie als Ansprechpartner für unsere Vereine für alle vor Ort auftretenden Fragen der Jugendarbeit. Ich werde versuchen, Hinweise zu bestehenden Problemen oder Verbesserungsvorschläge für unsere Jugendarbeit aufzunehmen und zu bündeln und nach Möglichkeit im Interesse unserer Vereine einer Lösung zuzuführen. Ich werde mich um die Stärkung der Zusammenarbeit der Vereine untereinander bemühen, denn nicht jeder Verein verfügt über die Möglichkeiten, eigene Veranstaltungen für seine Kinder und Jugendlichen zu organisieren. Die gute Zusammenarbeit mit dem Landesverband und mit den beiden anderen Regionalverbänden ist mir dabei genauso wichtig wie der direkte Kontakt zu unseren Mitgliedsvereinen.“ Dann wünschen wir Ihnen viel Erfolg! Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 027 Lokales und regionale Informationen – AVE besonderer Dank galt unserer Mitarbeiterin Frau Liane Hübler, die mehr als 20 Jahre die Geschicke des Verbandes im Sekretariat mitgestaltet hat. Frau Hübler wurde zum 31.12.2014 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Der übergebene Blumenstrauß und ein Präsent waren nur ein Teil des Dankes, der ihr zuteil geworden ist. Das Präsidium wünschte ihr alles Gute und viele schöne Stunden mit ihren Enkeln, für die sie nun hoffentlich recht viel Zeit und vor allem Freude hat. Frau Anne Schöfer hat Frau Hübler am 01.01.2015 im AVE-Sekretariat abgelöst, ihr wünschten Präsident Udo Witschas und die anwesenden Delegierten viel Freude bei ihrer Arbeit. Auch eine Satzungsänderung, die Terminverlagerung der Mitgliederversammlung und Regionalkonferenzen, der Haushaltsplanvoranschlag 2015, die neue Beitragsordnung für das Jahr 2016, die Delegierten zu den Mitgliederversammlungen des DAFV 2014 und des LVSA für die Delegiertenversammlung 2015 wurden durch die Mitgliederversammlung beschlossen. Präsident Udo Witschas dankte den Delegierten für die gefassten Beschlüsse und wünschte allen Angelfreunden ein kräftiges Petri Heil! Lokales und regionale Informationen – AVE Aus den AVE-Vereinen AG Angeln der Oberschule Rauschwalde von Jochen Richter Ein weiterer Jahrgang der AG Angeln des Schuljahres 2013/2014 der OS Rauschwalde in Görlitz absolvierte erfolgreich im Rahmen des Ganztagsangebotes Theorie und Praxis des Angelsports. Mit dem Jugendfischereischein in der Tasche haben die Jungangler alle Voraussetzungen, um sich einem Anglerverein anzuschließen. Petri Heil. AG Angeln der OS Rauschwalde / Foto: AVE-Archiv Aktuelles von der Angelgruppe der Lebenshilfe Dresden von Marcin Bernat Unsere Angelgruppe befindet sich nun in ihrem 3. Jahr. Dank der Unterstützung durch den AV „Elbflorenz” Dresden e.V. hatten wir in der Vergangenheit die Möglichkeit, zahlreiche Gewässer mit ihren unterschiedlichen Facetten in und um Dresden kennenzulernen. Viele stehende Gewässer waren dabei, wie z. B. der Brettmühlenteich in Zschorna, die Kiesgrube „Haudelteich“ in Coswig, der Stau in Niederlommatzsch oder der Seerenteich im Tharandter Wald von der Teichwirtschaft Voss. Aber natürlich auch die Elbe. Es stellte sich heraus, dass jede Gewässerart ihre eigenen Reize mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen hat. Dabei galt es, sich immer wieder neu auf die unterschiedlichen Ansprüche einzustellen. Die Wahl der Ruten, die Wahl des Köders, der Kleidung, welcher Fisch soll beangelt werden und, und, und. Zum Teil geht es hier nur um Kleinigkeiten, aber für die Teilnehmer unseres Angebotes waren es stets neue und interessante Erfahrungen. Nach anfänglichen Lehrtagen hat sich nun eine gewisse Sicherheit eingestellt, und die Teilnehmer der Angelgruppe beherrschen ihre Geräte mit entsprechender Sicherheit so, dass sich der eine oder andere Fisch an unsere Haken verirrt hatte. Etliche Weißfische aus dem Brettmühlenteich, ein Wels aus der Elbe und prächtige Forellen aus dem Seerenteich möchte ich hier kurz nennen. In der Regel treffen wir uns an einem Samstag im Monat, um einen Tag lang am Wasser verbringen zu können. Wobei ich erwähnen möchte, dass wir keine Schön-Wetter-Angler sind. Das bedeutet, dass wir uns den äußeren Bedingungen immer wieder neu anpassen müssen. „WIR“, das sind Menschen mit einem körperlichen und, oder geistigen Handicap. Die Teilnehmer bringen ihr Angelgerät und Zubehör selbst mit. Die Verpflegung geschieht gemeinschaftlich. Unterstützt werden wir durch Kollegen, Eltern, oder Freunde. Aber auch von anderen, die von unserer Truppe gehört haben und uns ausgedientes Angelzubehör „spenden“. An dieser Stelle möchte ich den Gewässerwart aus Niederlommatzsch nicht vergessen, welcher die Idee sehr positiv aufnahm und uns dann noch den einen oder anderen Tipp für das Gewässer verraten hat. Messe Angeln & Jagen in Dresden von Franz Grossmann D ie Traditionsmesse Angeln & Jagen in Dresden findet 2015 bereits zum 14. Mal statt. Vom 13. bis 15. März bietet das Erlwein-Forum Dresden von 10-18 Uhr das Naturerlebnis in Messeformat. Der Anglerverband „Elbflorenz“ Dresden e. V. begleitet auch 2015 die Messe als starker Partner und bietet vor Ort Wissenswertes gleichermaßen für Neulinge und erfahrene Angler. Die Tageskarte kostet 6,00 Euro, ermäßigt 5,00 Euro. Mitglieder von Angelvereinen erhalten nach Vorlage eines Nachweises vergünstigten Eintritt (4,00 Euro am Messefreitag und 5,00 Euro am Messesamstag „Messeimpressionen“ Foto: TMS / Felix Kästle und -sonntag). 028 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 von Jens Roch, Gewässerwart AV Großröhrsdorf 1984 e. V. D as Abfischen des Brettmühlenteiches war erforderlich, da ein kaputtes Wehr uns zu Reparaturarbeiten zwang. Eine Absenkung hat leider nicht gereicht. Um unseren Fischbestand zu schonen, wurde das Wasser sehr langsam bis zu einem Wasserstand von 1,5 m abgelassen. Zur Vorbereitung konnten wir von umliegenden Vereinen Behälter, Kübel und Belüftungsanlagen bekommen. Der Anglerverband stellte uns Transportbehälter mit Sauerstoff zur Verfügung. Mit Unterstützung unserer Gemeinde bereiteten wir eine Wasserleitung vor, sodass uns beim Fischen ständig frisches Wasser zur Verfügung stand. Somit standen uns 4 Fahrzeuge und eine Behälterkapazität von ca. 15.000 l zur Verfügung. Da in den vergangenen Jahren immer wieder große Karpfen gefangen wurden und „Riesenwelse“ an der Angel waren, die leider nicht gelandet werden konnten, gingen wir mit großen Erwartungen am 08.11.2014 an das Abfischen. Das Absenken nahm dann noch 3 Stunden in Anspruch. Beim Aussortieren der Fische Aber das Warten hatte sich gelohnt, denn es wurden 174 kg Zander (ca.2 kg/Stück), 236 kg Hecht (ca.2 kg/Stück), 10 Stück Z2, 270 Stück Z1 sowie 770 kg Weißfisch abgefischt. Dank unserer Transportfahrzeuge konnten wir in kurzen Abständen die Fische abfahren. So wurden alle Zander und Hechte unbeschadet in umliegende Angelgewässer umgesetzt. Danach wurden die Weißfische, im Wesentlichen Plötze, Blei und Barsch, abtransportiert. Erstaunt waren wir über die geringe Stückzahl an Karpfen. So wurden lediglich 15 Stück Karpfen zwischen 40 cm und 65 cm sowie 10 Stück Amurkarpfen zwischen 100 und 120 cm abgefischt (letzter Besatz an Karpfen 2013 mit ca. 400 kg). Außerdem stellten wir fest, dass alle Weißfische zu 90 % nur zwischen 6 und 10 cm (Blei bis 15 cm) groß waren. Dies führen wir auf die große Anzahl von Raubfischen und anderen fischfressenden Tiere zurück. Zum Abschluss des Fischens trösteten wir unsere Raubfischangler, die dieses Jahr trotz vieler Versuche nur relativ wenige Fische gefangen haben, wo doch an Hand der abgefischten Menge aller 3 m ein kapitaler Raubfisch gewartet hat. Wider Erwarten konnten keine Welse abgefischt werden, wo sie doch an der Angel „gesehen” wurden. Hiermit möchte ich mich bei allen Angelfreunden sowie für die Unterstützung durch die Gemeinde Bretnig-Hauswalde und den Angelfreunden Falk Hallfarth, Jörg Lienig, Peter Kluß und beim Angler/ Foto: AVE-Archiv verein Bretnig-Hauswalde 2007 e.V. bedanken. Blick über das abgelassene Gewässer / Foto: AVE-Archiv Geborgener Zander / Foto: AVE-Archiv Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 029 Lokales und regionale Informationen – AVE Das Abfischen des Brettmühlenteiches in Bretnig (D07-129) Lokales und regionale Informationen – AVE 60 Jahre Anglerverband „Elbflorenz” Dresden e. V. ist ein historisches Jubiläum (Teil 5) von Dietmar Glos und Carola Stilec A m 09. November 1989 wird mit der Öffnung der Berliner Mauer die sogenannte „Wende" eingeleitet. Am 24. März 1990 finden Neuwahlen des BFA in geheimer Abstimmung im Rahmen der Bezirksdelegiertenkonferenz im Hygienemuseum zu Dresden statt. Trotz erstmalig geheimer Wahlen gab es nur wenige Gegenstimmen. Als Rechtsnachfolger wurde der AVE bestätigt. Die Leitungsgeschäfte wurden folgenden Funktionären übertragen: - 1. Vorsitzender: Bernd Mikulin † - 2. Vorsitzender: Werner Lochmann † - Schatzmeisterin: Ute Grünewald (Übergabe an Carola Stilec) - Gewässerwart: Hans Ermisch - Jugendarbeit: Matthias Rothenbücher † - Casting: Gottfried Claus † - Revisor: Herr Kanthack BFA-Neuwahlen im Deutschen Hygiene Museum: Die neugewählten Vorsitzenden(v.l.): Werner Lochmann, Bernd Mikulin, Dietmar Glos / Foto: AVE-Archiv, rechts: DAV-Logo ab 1990 Die KFA Hoyerswerda und Weißwasser werden durch Strukturveränderungen in Sachsen und Brandenburg nach dem 14.10.1990 ordentliche Mitglieder im BFA Dresden. Auflösung des BFA Dresden: Beschluss des BFA und der KFA/ Stadtbezirksfachausschuss-Vorsitzenden am 17.11. 1990 in Dresden 1. Der BFA Dresden löst sich in seiner jetzigen Struktur und Aufgabenverteilung zum 31.01.1991 auf. 2. Den KFA/Stadtbezirksfachausschüssen wird empfohlen, ihre Leitungsebenen zum gleichen Termin aufzulösen und in Abstimmung mit den GO-Vorsitzenden eine beliebige Anzahl großer Ortsvereine zu bilden, Satzungen auf Grundlage der Satzung des LAV Sachsen e. V. zu verabschieden und die Eintragung in das Vereinsregister zu veranlassen. 3. Als Rechtsnachfolger des BFA wird die Bildung des Anglervereins „Elbflorenz” Dresden e. V. (nachstehend AVE genannt) bestätigt. 4. Es ist eine Satzung zu erarbeiten und die Eintragung in das Vereinsregister zu veranlassen. 5. Im Dezember 1991 (nach dem Termin der Mitgliederversammlung des LAV Sachsen e.V.) wird das Präsidium auf Delegiertenbasis und aufgrund von Kandidatenvorschlägen durch die Vereine gewählt. 6. Diesen Sportfreunden wird bereits heute der Auftrag erteilt, mit allen verfügbaren rechtsstaatlichen Mitteln das Eigentum des DAV zu sichern. Diese Aufgabe ist besonders im Hinblick auf eventuelle Enteignungsvorhaben analog zu den ehemaligen Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR in Angriff zu nehmen. 030 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Eintragung des AVE in das Vereinsregister / Foto: AVE-Archiv Die Mitgliederversammlung des AVE beschließt am 28.11.1992 einstimmig die Namensänderung von Anglerverein in Anglerverband (nachstehend AVE genannt). Am 01.02.1993 tritt das 1. Sächsische Fischereigesetz in Kraft. Die neue Gesetzgebung hat auch Konsequenzen für die Angelfischerei. Das Mitteilungsblatt „Fischer & Angler in Sachsen” erscheint im September 1994 erstmalig. Die erste Ausgabe des Mitteilungsblattes „Fischer & Angler in Sachsen” erscheint im September 1994 Lokales und regionale Informationen – AVL Anglerverband Leipzig e. V. Engelsdorfer Straße 377 04319 Leipzig Tel.: 03 41 / 65 23 57 -0 Fax: 03 41 / 65 23 57 20 E-Mail: info@anglerverband-leipzig.de Internet: www.anglerverband-leipzig.de ALLGEMEINE INFORMATIONEN Termine 01.03.2015 21.03.2015 28.03.2015 12.04.2015 26.04.2015 09.05.2015 24.05.2015 Verbandsbowling Mitgliederversammlung AVL Frühjahrsputz an den Leipziger Gewässern und am Haselbacher See Saisonauftakt TG Westewitz (Casting, auch für nicht aktive Mitglieder) Anangeln der Jugend Feederangeln der Jugend Karpfenkönigsfischen der Jugend Verwendung eines Wetterschutzes am ES-Kanal Das Wasser- und Schifffahrtsamt hat uns nochmals darauf hingewiesen, dass die Festlegungen bezüglich der Verwendung eines Wetterschutzes am Elster Saale-Kanal (siehe Gewässerverzeichnis Seite 215) einzuhalten sind. Zufahrt zu unseren Gewässern Ich möchte dringendst darum bitten, dass bei der Zufahrt zu den Gewässern nicht über Wiesen gefahren wird, wir haben ein Uferbetretungsrecht, aber kein Uferzufahrtsrecht. Leider hatten wir im vergangenen Jahr diesbezüglich mehrmals Beschwerden von landwirtschaftlichen Nutzern bekommen. Fischquiz zur Messe Jagd & Angeln Folgende Gewinner wurden ermittelt: Liam Gräfe, Leipzig; Robert und Lilli Kirchner, Leipzig; Nathan Skupin, Leipzig; Jörn Ruckhaber, Böhlen; Tina Eggersdorfer, Waldenburg; Ingo Griebner, Hirschfeld; Emma Weicholdt, Leipzig; Max Stenker, Reinsdorf; Tim Hieronimus, Muldestausee; Tobias Berthold, Falkenhain; Wir bedanken uns bei den Sponsoren, die uns Preise zur Verfügung gestellt haben, u.a. die Angelfachgeschäfte Angeldomäne, Angelspezi Leipzig, Fisherman´s Partner, Angelsachse und AfG Münchner Angler Bilder von Gewässern und gefangenen Fischen Für die Gestaltung von Postkarten, Kalendern und für unsere Zeitung suchen wir immer wieder schöne qualitativ hochwertige Bilder von gefangenen Fischen und von unseren Gewässern. Über entsprechende Zusendungen würden wir uns freuen. Junganglerpreisrätsel 2015 Unser Junganglerpreisrätsel 2015 steht ab sofort zur Verfügung und kann von unseren Vereinen über die Geschäftsstelle für die Jugendarbeit bezogen werden. Kiesgrube Eilenburg L03-103 Im Bereich des Kieswerkes und der Wasserskianlage ist das Angeln verboten, wie kann man da auf die Idee kommen, sich mit seinem Boot an den Bandanlagen oder an den Masten der Wasserskianlage fest zu machen. Wir weisen darauf hin, dass von Bandanlagen und Baggern ein Abstand von 100 m einzuhalten ist. Das in der Karte im Gewässerverzeichnis eingezeichnete Sperrgebiet im Bereich der Wasserskianlage darf nicht mit dem Boot durchfahren werden. Neue Gewässer in Gotha bei Eilenburg Wie schon veröffentlicht, hat unser Anglerverband in Gotha eine Teichkette mit 4 Teichen gekauft. Informationen zu diesen Gewässern findet ihr im aktuellen Gewässerverzeichnis, in dem aber nicht abgedruckt wurde, dass der Schilfteich L03-137 und der Küchenteich L03-138 erst ab 1.06.2015 beangelt werden dürfen, bitte beachten. Der Waldteich L03-139 (Jugendgewässer) und der Pehritzscher Teich dürfen schon seit dem 1.01.2015 beangelt werden. Landschaftssee Paunsdorf L10-148 Der Landschaftssee wurde von unserem Verband neu gepachtet. Für die Beangelung wird er ab dem 1.06.2015 freigegeben. Kettensägelehrgang Das Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit Jacob GmbH in Delitzsch bietet zu verschiedenen Terminen und an unterschiedlichen Orten Kettensägelehrgänge an. Preis ca 99 €. Wendet Euch bitte direkt an die Firma, wenn Mitglieder am Lehrgang teilnehmen wollen. Fortsetzung auf Seite 034 » Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 031 Lokales und regionale Informationen – AVL Fortsetzung von Seite 035 » www.kettensaegenausbildung.de/BrennholzkursSelbsterwerber/Ostdeutschland/Schulung-04509-Delitzsch/ Brennholzkurs-20-02-21-02-15::153.html Slipstelle Markkleeberg und Cospuden Wir möchten darauf hinweisen, dass man über unsere Geschäftsstelle Tagesgenehmigungen für die Nutzung der Slipstellen mit Parkmöglichkeit am Markkleeberger und Cospudener See bekommen kann. Die Ausgabe erfolgt an den Sprechtagen, bis zum nächsten Sprechtag gegen eine Gebühr von 5 € über die Geschäftsstelle unseres Verbandes, wobei eine Kaution von 50 € zu hinterlegen ist. Kiesgrube Laußig L03-125 Die Zufahrt zur Kiesgrube ist wegen Kiesgrubenerweiterung nur noch von der Straße von Laußig Richtung Görschlitz aus über die Betonstraße möglich. Schlüssel für Schließsystem notwendig. Pachtverträge verlängert Erfreulich für uns, alle in der Septemberzeitung 2014 ausgeschriebenen Fischereirechte an Elster, Pleiße, Wyhra, Eula und Parthe haben wir uns für weitere 12 Jahre sichern können. Wir bedanken uns bei Vereinen und Kommunen, die unseren Pachtantrag unterstützt haben. Auch für die Talsperre Schömbach konnte sich unser Verband das Fischereirecht für weitere 12 Jahre sichern. Angler bauen Nistmöglichkeit für Eisvögel / Foto: H. Lange Zwochauer See Nach langen Verhandlungen konnten mit der Unteren Naturschutzbehörde für den Hegeplan Zwochauer See das Einvernehmen hergestellt werden. Es wird für uns zumutbare zeitliche und auch räumliche Einschränkungen geben. Sobald alle Details geklärt sind, informieren wir auf unserer Homepage. Nistmöglichkeiten für den Eisvogel gebaut Unser Anglerverband hat die Stadt Leipzig beim Bau von Nistmöglichkeiten für den Eisvogel unterstützt. Unser Dank gilt den Angelvereinen Angelfreunde Gohlis und ASV Knauthain, die jeweils zwei Nistmöglichkeiten gebaut haben. Erlös der Entenrennen des 14. Leipziger Wasserfestes wird unserem Verband zum Bau eines Behindertenangelplatzes zur Verfügung gestellt von Friedrich Richter U nser Anglerverband war beim Wasserfest in der Stadt Leipzig im Stadtteilpark Plagwitz im „Piratendorf“ mit einem Infostand durch den ASV Schleußig und im Clare-Zetkin-Park im Wermsdorfer Fischerdorf durch den Angelverein Aufbau Zentrum Leipzig vertreten. Unser Dank gilt den Helfern aus beiden Vereinen. Der absolute Höhepunkt des jährlichen Wasserfestes ist das Entenrennen, dessen Erlös diesmal unserem Anglerverband für den Bau eines Behindertenangelplatzes am Karl-Heine-Kanal zur Verfügung gestellt wird. Wir rechnen mit über 6000 €. Start des Entenrennens / Foto: P. Salden Lokales und regionale Informationen – AVL 1 2 3 1: Abfischen am Oberfürstenteich 2: . Steffen Weichold (ASV Knauthain) bei der Fischbergung am Inselteich 3: Auch Präsident Rolf Seidel war in Thammenhain mit dabei / Fotos: P. Salden Baumaßnahmen an Gewässern von Matthias Kopp N eben vielen Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen an Fließgewässern in unserer Region wird auch eine Reihe von Standgewässern ganz oder teilweise saniert. Unter Leitung der Kommunen werden der Oberfürstenteich in Geithain, der Inselteich in Leipzig und der Schlossteich in Zschepplin entschlammt. Die Erneuerung des Ablaufbauwerkes am Wagelwitzer Teich erfolgt im Auftrag des Freistaates Sachsen. Die Sanierungsarbeiten an den Gewässern Teich bei Sörmitz, Schlossteich Thammenhein sowie Schmie de- und Mittelteich in Streitwald bei Frohburg erfolgen in Eigenregie. Bei allen genannten Teichen musste der Fischbestand abgefischt und umgesetzt werden. Nach dem Abschluss der Arbeiten ist der Neubesatz der Teiche geplant, sodass noch in diesem Jahr wieder geangelt werden kann. Wir informieren dazu in der nächsten Zeitung. Nach Arbeiten an der Talsperre Schömbach konnte diese am 1. Februar 2015 wieder zur Beangelung freigegeben werden. Die Vorsperre Döllnitzsee wird derzeit durch den Freistaat Sachsen entschlammt und ertüchtigt. Die Arbeiten sind sehr umfangreich, sodass eine Nutzung in diesem Jahr nicht wahrscheinlich ist. Eine kleine Truppe aktiver Casting-Sportler kommt in die Jahre von Peter Salden D ie Zahl der aktiven Schüler und jugendlichen Caster der Trainingsgruppe Westewitz ist inzwischen recht überschaubar geworden: Nur noch bis zu acht Jugendliche, Junioren und Erwachsene haben sich über den Winter jeweils montags in der Sporthalle der Grundschule Technitz zum Training getroffen. „Der demografische Wandel macht auch um uns keinen Bogen“, weiß der 52-jährige Ronald Schönberg, der seit 2008 als Trainer fungiert. „Viele ehemalige jugendliche Leistungsträger haben die Region wegen Berufsausbildung oder Studium verlassen, und Nachwuchs rückt nur noch spärlich nach. Den jungen Anfängern zwischen acht und zehn Jahren, die bei uns mitunter zum Probetraining vorbeischauen, fehlt es zumeist an Ausdauer und Konzentration, sodass sie an unserem anspruchsvollen Sport kaum Gefallen finden und sich viel zu schnell anderen, weil einfacheren Freizeitaktivitäten wie Fernsehen oder Computerspielen zuwenden.“ Obwohl unser Sport eine gute Voraussetzung schafft, um auch am Wasser genau bzw. weit zu werfen. Fortsetzung auf Seite 036 » 1: Casting-Weitwurftraining: Junge Nachwuchswerfer sind bei der TG Westewitz derzeit nur noch selten anzutreffen. 2: Das Zielwerfen wird auf die Arenberg-Scheibe geübt. 3: Es ist gar nicht so einfach, das Wurfgewicht im Ziel zu platzieren. / Fotos: P. Salden 1 2 3 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 033 Lokales und regionale Informationen – AVL Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2014 im Casting erzielte Etienne Müller von der TG Westewitz einen neuen Rekord in der Disziplin Gewicht-Weit und wurde verdient Deutscher Jugendmeister. / Foto: Schönberg Vielleicht ändert sich dies ab April, wenn die Caster wieder zweimal pro Woche auf dem Lok-Sportplatz in Döbeln beim Training möglichst weit bzw. ins Ziel werfen. Dort erfolgt am 12. April auch der Saisonauftakt für das Sportjahr 2015 im Freien, in dem die ,,gestandenen Westewitzer“ an die durchaus guten Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen wollen. „Wir sind 2014 in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bei insgesamt 14 Turnieren an den Start gegangen und haben gezeigt: Wenn wir Westewitzer antreten, kämpfen Fortsetzung von Seite 035 » wir stets um Sieg und Platz mit“, formuliert Ronald Schönberg den hohen Anspruch seiner Aktiven. Dabei mussten sich die jungen Erwachsenen an das höhere Leistungsniveau gewöhnen und landeten anfangs zumeist im vorderen Mittelfeld. Über diese Wettkampfserie hat sich der erst 15-jährige Etienne Müller gut weiterentwickelt und seine Stärken bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im August in Halle/Saale unter Beweis gestellt: Nach einem verpatzten Wettkampfauftakt hatte der Jugendliche am zweiten Tag noch die Kurve gekriegt und mit 76,66 Metern einen neuen deutschen Jugendrekord in der Disziplin Gewicht-weit geworfen. Im Gewicht-Ziel kam er noch auf den 3. Rang und verfehlte in der Gesamtwertung das Podium nur ganz knapp. Zur guten Bilanz steuerte Dirk Schönberg einen Vizemeistertitel in der Disziplin Fliege-Ziel bei. Bei dieser Entwicklung, mit Trainingsfleiß und Talent wird Etienne Müller 2015 die Qualifikation für die Jugend-WM Ende Juli in Slowenien schaffen (hofft sein Trainer), die er vor Jahresfrist noch verpasst hatte. Zu den weiteren Saisonhöhepunkten gehören die offenen Meisterschaften von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Juni und Juli sowie im August die 48. Deutsche Jugend-Casting-Meisterschaft in Melsungen und die 60. Deutschen Titelkämpfe der Leistungsklasse in Kiel. AVL-Anglerjugend erlebte vier tolle Tage in Döbern von Peter Salden M 1 ehr als sechs Dutzend Mädchen und Jungen zwischen 8 und 16 Jahren sowie ihre 15 Betreuer erlebten vier tolle Tage an der Alten Grube Döbern. Hier richtete der Anglerverband Leipzig sein traditionelles Angelferienlager 2014 mit Nachwuchsanglern aus knapp 20 Anglervereinen aus. Die weiteste Anreise hatten die Jungangler aus Döbeln, aber auch sie mussten ihren weiten Weg ob der guten Stimmung, des abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramms und des kameradschaftlichen Miteinanders nicht bereuen. „Natürlich stehen bei uns Anglern die Fische und die Gewässer, in denen sie leben, im Mittelpunkt des Interesses“, erläuterte Lagerleiter und Chef-Organisator Matthias Kopp. „Deshalb waren die Jungangler ganz heiß, in der Alten Grube gleich gegenüber dem Lager oder auch in der Stromelbe die Rute auszuwerfen, um viele kleine Weißfische oder auch so manchen großen Karpfen zu überlisten.“ Darüber hinaus kamen jedoch auch die intensive Beschäftigung mit der einheimischen Natur und Umwelt sowie die Wissensvermittlung keineswegs zu kurz: In einem Vielseitigkeitswettkampf wurden die besten Teilnehmer im Zielwerfen, Stippfischen und beim Wissenstest ermittelt. Erfahrene Petrijünger gaben dem Nachwuchs so manchen theoretischen und vor allem 034 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 auch praktischen Tipp zum Frischfisch- bzw. Feederangeln. Darüber hinaus konnte Anglerutensilien gebastelt sowie die gefangenen Fische sachgerecht verarbeitet werden. Und natürlich wurden auch Fische geräuchert bzw. auf den Grill gelegt. Besonders heiß her ging es – nicht nur wegen der schwül-warmen Temperaturen – am Samstagnachmittag beim „Spiel ohne Grenzen“: Dabei traten die Gruppen in den Disziplinen Watstiefel-Weitwurf, Fischerstechen, Vogelschießen und Geschicklichkeit gegeneinander an. Nachdem die Betreuer beim Tauziehen gegen den Nachwuchs ihr Seilende unfairerweise fest verankert hatten, durften sich die Kinder für die Wasserschlacht mit den zuvor gefüllten fast 2000 Wasserballons „bewaffnen“, wobei wohl kein Erwachsener 1: Auch so mancher stattliche Karpfen wurde aus der Stromelbe gezogen., 2: Die Kinder und Jugendlichen versuchten ihr Glück in der Alten Grube. / Fotos: P. Salden 2 Lokales und regionale Informationen – AVL Mehr als 90 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen am diesjährigen Angelferienlager des Anglerverbandes Leipzig in Döbern teil. / Foto: P. Salden trocken geblieben ist. Zur Auswertung am Sonntag wurden die besten Jungangler in den einzelnen Disziplinen ebenso geehrt wie die kameradschaftlichsten Jugendlichen und die besten Betreuer. Ein besonderer Dank gilt nicht zuletzt dem Team der Pension und Gastwirtschaft Döbern um Waltraud Kaminski, das eine gute Versorgung der Teilnehmer am Angelferienlager 2014 gewährleistet hat. Rolf Wilsdorf kümmert sich seit Jahrzehnten um die Alte Grube Döbern von Peter Salden ein paar Barsche anzulanden. Als größten Fisch hatte er vor zehn Jahren einen stattlichen Wels s plätschert im knapp zwölf Meter langen (1,61 m) am Haken, inzwischen werden einige ExVerbindungsrohr. „Das ist nicht gut“, meint emplare wohl um die 2 Meter groß sein. Und mitRolf Wilsdorf, 56-jähriger Vorsitzender des unter lässt sich sogar ein Sonnenbarsch oder ein Vereins Angelfreunde „Petri Heil“ Döbern-NeiStörhybrid überlisten, die es über den Wasserzuden, auch wenn so zusätzlicher Sauerstoff ins lauf von der Elbe in die Grube verschlagen hat. Wasser kommt. „Da muss etwas Größeres wie ein Stets liegt auch ein Misthaken im Kofferraum, mit Baumstamm oder dicke Äste drin stecken und dem die kleineren „Verstopfungen“, die am Zulauf dem Wasser, das über einen 800 Meter langen angeschwemmt wurden, beseitigt werden. Auch Graben in die Grube Döbern fließen soll, den Weg für die Instand- und Sauberhaltung des Grabens, versperren.“ Doch jetzt im Winter will er keinem den Anfang der 1970er-Jahre die damalige LPG seiner Mitglieder zumuten, in Wathosen in das Rolf Wilsdorf / Foto: P. Salden zwischen Weinske und Alter Grube angelegt hatkühle Nass zu steigen und zu gucken, was da Sate, fühlt sich Rolf Wilsdorf gemeinsam mit seinen che ist. Vielleicht ergibt sich ja auch die Möglichkeit, zuvor mit 150 Mitgliedern verantwortlich, für die er seit nunmehr 22 einer Kamera vom Kanalfernsehen nachzuschauen. Auf jeden Jahren als Vorsitzender das Vereinsleben organisiert. Dazu Fall, da ist sich der passionierte Petrijünger sicher, wird der Zu- gehören natürlich auch die drei Arbeitseinsätze pro Saison, bei lauf schnell wieder flott gemacht, denn mit einem Blick auf den denen u. a. das Gras am Zulauf geschnitten wird. Auch den Wasserstand wird jeder Kubikmeter dringend gebraucht. In- Weg am Ostufer des Gewässers halten die Angler vom Aufzwischen jedoch geht es schon wieder, denn in den vergange- wuchs frei. Und stets wird viel Müll aus der Natur geborgen, nen Wochen ist der Wasserstand leicht gestiegen. Diesen Ein- der nicht immer nur von den Touristen des Elbe-Radweges druck bestätigt auch das Stautagebuch, das der Petrijünger stammt, „denn die werfen sicherlich keine Mais- und Wurmführt, denn das Landratsamt hat das Wasserrecht dem Verein dosen in die Landschaft“. übertragen. Doch nur ein mittleres Hochwasser der Elbe über Darüber hinaus hat Rolf Wilsdorf in der Vergangenheit seizwei, drei Wochen könnte nennenswerte Wassermassen in das ne Verbindungen genutzt, damit das AVL-Ferienlager wie Angelgewässer drücken – aber das wird wohl wie vor Jahres- auch 2014 in Döbern stattfinden konnte: Für die Versorgung frist mangels Schnee auch nach diesem Winter ausfallen. mit Strom und Wasser sorgte die Agrar-AG mit Hilfe der FeuDer 56-jährige Döberner kennt „seine“ Alte Grube besser erwehr, die zudem Tische und Bänke bereitstellte. Der als seine eigene Westentasche: Er wohnt nur ein paar Stein- Vereinschef stellte den Kontakt zu den Wirtsleuten des örtliwürfe vom ca. 15 ha großen Gewässer entfernt und hat schon chen Gasthofes her, in dem auch die Mitgliederversammlunim Kindesalter den Fischen nachgestellt, wenn auch als Stift gen des Vereins und Fischereischeinkurse stattfinden. Dort nicht immer ganz legal. „Aber das ist längst verjährt“, lacht der konnten die Kinder und Jugendlichen ihr Essen einnehmen. Elektrotechniker, der bei Villeroy und Boch in Torgau im Vier- Derart gestärkt haben die Jungangler auch im vergangenen Schicht-Betrieb arbeitet und auch mal am frühen Morgen Sommer mit großem Eifer den Raub- und Friedfischen nachnach Arbeitsschluss seine Spinnrute aus dem Auto holt, um gestellt und ihre Ferienzeit in vollen Zügen genossen. E Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 035 Lokales und regionale Informationen – AVS Anglerverband „Südsachsen Mulde/Elster“ e. V. Bernsdorfer Straße 132, 09126 Chemnitz Tel.: 03 71 / 53 00 77 0 Fax.: 03 71 / 53 00 77 59 E-Mail: kontakt@anglerverband-chemnitz.de Internet: www.anglerverband-chemnitz.de ALLGEMEINE INFORMATIONEN GEWÄSSERINFORMATIONEN Stauabsenkung Hüttenteich Freiberg (C 01-114) Wegen der Stauspiegelabsenkung im Hüttenteich (C 01114) ist das Hineinwaten zum waid- und tierschutzgerechten Anlanden der gefangenen Fische gestattet. tuelle Gewässerordnung mit Gewässerverzeichnis zum Angeln mitzuführen ist. VERBANDSINFORMATIONEN Gewässeratlas AVS – Jubiläumsangebot 25 Jahre AVS Zum 25-jährigen Bestehen des AVS bieten wir unseren Mitgliedsvereinen und deren Einzelmitgliedern unseren AVSGewässeratlas zum Jubiläumspreis von 6,50 EUR/Stück (statt 10,00 EUR) an. Neue Gewässerordnung in Kraft getreten Seit 01.01.2015 ist die neue Gewässerordnung mit dem neuen Gewässerverzeichnis des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. in Kraft. Wir weisen dahingehend ausdrücklich darauf hin, dass seit dem 01.01.2015 neben dem gültigen Erlaubnisschein und gültigen Fischereischein die ak- Aufruf Chronik 25 Jahre AVS Wir bitten die Anglerinnen und Angler, die noch über Fotos, Dokumente, Erlaubnisscheine u.a. aus den 25 Jahren AVS verfügen, diese der Geschäftsstelle zum Einscannen und zur entsprechenden Verwendung für die Chronik zur Verfügung zu stellen – danke! Rätselhaftes Bachforellensterben im Schwarzwasser von Lutz Kannegießer S eit September 2014 gingen in der Geschäftsstelle vermehrt Meldungen über verpilzte und tote Bachforellen im gesamten Flusslauf des Schwarzwassers ein. Anfang November wurden einige frisch verendete Bachforellen eingesammelt und über den Fischgesundheitsdienst einer mikrobiologischen sowie virologischen Untersuchung zugeführt. Der virologische Befund der Organe war negativ. Im mikrobiologischen Befund wurden Verpilzte Bachforelle / Foto: R. Kaiser 036 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2014 mehrere Arten von Bakterien in Organen, Haut und Kiemen sowie Saprolegnia (sog. Fisch- oder Wasserpilz) auf Haut und Kiemen nachgewiesen. Am Samstag, dem 29. November, fand eine Begehung des Schwarzwassers mit Vertretern der Landesdirektion Sachsen, des AVS sowie des Angelfischereiverbandes Aue statt. Zu diesem Termin wurden tote Bachforellen vorwiegend im Staubereich der WKA Mühle Lauter gefunden. Der weitere Verlauf der Begehung bis in die Ortslage Breitenbrunn brachte keine Ergebnisse. Somit kann über die Ursachen dieses rätselhaften Bachforellensterbens derzeit nur spekuliert werden. Betroffen sind lediglich Bachforellen mit einer Körperlänge von über 20 cm. Saprolegnia ist im Wasser allgegenwärtig. Befallen werden durch Vorbelastungen geschwächte oder verletzte Fische, zum Beispiel während oder nach der Laichzeit. Laichwanderung und Laichzeit der Bachforelle passen zwar in den zeitlichen Rahmen, jedoch war die Mortalitätsrate im Vergleich zu früheren Jahren sowie anderen Gewässern unverhältnismäßig hoch. Wir bitten alle Angler, die verpilzte oder tote Fische im Schwarzwasser feststellen, dies unverzüglich an den AVS zu melden – Danke. Lokales und regionale Informationen – AVS Das Phänomen Kormoran von Uwe Bochmann D ie Massenvermehrung des Kormorans in den letzten 30 Jahren wird vor allem von Vogelschützern als großer Erfolg gefeiert. Doch worin besteht eigentlich der „Erfolg“? Heutzutage kommt es bei vielen Tierarten zu starken Bestandsrückgängen bis hin zum Aussterben aufgrund von Lebensraumverlust in der heutigen Kulturlandschaft. Schutzmaßnahmen müssen folglich den Erhalt bzw. die Wiederherstellung der entsprechenden Lebensräume in einem solchen Umfang zum Ziel haben, dass die entsprechende Art sich in „biologisch sicheren Grenzen“ dauerhaft erhalten kann. Häufig sind diese Schutzmaßnahmen schwer durchzusetzen und erfordern einen langen Atem. Nicht immer sind die Bemühungen erfolgreich. Wie war die Situation beim Kormoran? Während die Bestände über Jahrhunderte vom Menschen kurzgehalten wurden, verwandelte sich die Wildnis in Europa in eine ausgeprägte Kulturlandschaft. Dabei wurden für die Vogelart Kormoran nahezu ideale neue Lebensräume geschaffen: eine Vielzahl neuer künstlich angelegter Gewässer, angestaute und von Fließhindernissen befreite Flüsse, eutrophierte Seen mit großem Fischreichtum, ganze Landstriche mit intensiver Fischzucht. Der eigentliche Erfolg der Vogelschützer war letztendlich nur das Durchsetzen eines Totalschutzes für den Kormoran. Dieser hat sich in der Folge zu einem klassischen Kulturfolger gemausert, sich stark vermehrt und Gebiete besetzt, in denen er früher nie vorkam. Logisch wäre nun ein Umgang mit dieser Tierart, wie das bei anderen Kulturfolgern, die erhebliche wirtschaftliche Schäden anrichten oder zu einer Bedrohung anderer Arten werden, vollkommen normal ist. Weil es sich aber beim Kormoran um eine Vogelart handelt, scheitert dieser normale Umgang derzeit an uneinsichtigen Vertretern des Vogel- und Naturschutzes. Was wäre, wenn Kormorane statt Fische Massen von Singvögeln verzehEin Kormoran würgt eine Barbe heraus / Foto: S. Heidler ren würden? Wie würden die Menschen reagieren, wenn nach einem strengen Kormoranwinter im Frühjahr kaum noch Vogelgezwitscher zu hören wäre? Ähnlich ist die Situation an unseren Mittelgebirgsflüssen in jedem Frühjahr. Nur weil Fische stumm und unter der Wasseroberfläche schwer zu beobachten sind, nimmt die breite Öffentlichkeit von diesem Desaster keine Notiz. Der Kormoran ist ein waschechter Europäer. Er kommt in allen europäischen Ländern vor und zieht über große Entfernungen umher. Probleme, die im Winter an den Mittelgebirgsflüssen im Süden auftreten, nehmen ihren Anfang im Sommer in den nördlich gelegenen Brutgebieten. Naheliegend und notwendig ist daher ein europaweites Vorgehen, um den Bestand auf ein der Kulturlandschaft verträgliches Niveau zu reduzieren und auf diesem Niveau zu halten. Leider konnten sich bis heute die Mitgliedsländer der EU nicht auf ein gemeinsames Kormoranmanagement einigen. So bleiben lokale Maßnahmen, wie z. B. Vergrämungsabschüsse, Zerstörung der Nester, Scheuchen mit Lasergewehren usw. ohne Auswirkungen auf die Gesamtpopulation und können daher das Grundproblem, nämlich der viel zu hohe Gesamtbestand, nicht lösen. Wenn in Brüssel festgelegt werden kann, wie krumm eine Gurke sein darf, und dass die Stadt Berlin eine Seilbahnverordnung braucht, dann muss auch eine europaweite Regulierung des Kormoranbestandes möglich sein! Bisher sind entsprechende Bemühungen an fehlenden Mehrheiten gescheitert. Hier ist also der entscheidende Ansatzpunkt: Öffentlichkeitsarbeit, sachliche Informationen, Überzeugungsarbeit mit fundierten Fakten, aber auch Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. Rückblick: Fazit zu den Regionalkonferenzen 2014 von Mike Uhlemann D ie nach Landkreisen gegliederten Regionalkonferenzen mit den eingeladenen Vorsitzenden oder deren Vertretern unserer Vereine fanden im Herbst 2014 zum zweiten Mal statt. Neben Informationen vom AVS an die Vorsitzenden konnten auch wieder eine Vielzahl regionalspezifischer Fragen diskutiert und geklärt werden, für die eine zentrale Mitgliederversammlung keine Plattform bietet. Zudem gab es zwei Diskussionspunkte, die auch überregionale Bedeutung haben: „Wie weiter mit dem DAFV?“ und Pflicht für einschenklige Einzelhaken in Salmonidengewässern. 038 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Die Problematik um den Dachverband der deutschen Angler hatte über das Jahr 2014 hinweg viele Vorsitzende und Mitglieder erreicht. Die Hoffnung, der DAFV würde 2014 endlich mit klarem Profil eines Anglerdachverbandes politische wie gesellschaftliche Präsenz zeigen, blieb erneut unerfüllt. Vielmehr herrschte der Eindruck eines sich selbst verwaltenden, trägen Gebildes, ohne Biss und ohne klares Konzept. Wertvolle Zeit verstreicht, in der die Anglerinnen und Angler keine wirkungsvolle Vertretung ihrer Interessen auf Bundes- und Europaebene haben. Dazu gesellt sich Unwohlsein angesichts der angespannten finanziellen Situation. Leistung kostet Geld. Doch wenn keine Leistungsbereitschaft herrscht, gibt es keine Grundlage, auch nur ansatzweise Beitragserhöhungen im Lokales und regionale Informationen – AVS DAFV zu erwägen, so die klare Resonanz der Versammlungen. Doch wie weiter? Eine „Ich hab es doch gewusst!“-Mentalität ist hier genauso fehl am Platze wie Schuldzuweisungen und Jammern. Klare Analyse, Prüfen der Möglichkeiten und transparentes Handeln, so die Teilnehmer, sind gefragt. Dies mündete in die Forderung der Vorsitzenden, den Standpunkt der AVSMitglieder und des Verbandes an den Landesverband Sächsischer Angler zu übermitteln, um diesen in seinem Handeln gegenüber dem DAFV zu fordern, ihn aber auch zu stärken. Eine nicht weniger lebhafte Diskussion erbrachte die Thematik „Pflicht zum einschenkligen Einzelhaken in ausgewiesenen Salmonidengewässern – ja oder nein? Das Thema war bereits bei den Arbeitstreffen des LVSA zur Gewässerordnung 2015-2017 ein tiefgehend diskutiertes Problemfeld. Einerseits ist die klare Zielstellung, unsere Angler nicht mit unnötigen Restriktionen einzuschränken. Andererseits ist eine bessere Schonung der Salmoniden sinnvoll und in anderen Ländern Europas und weltweit schon lange prioritär. Die neue Gewässerordnung enthält nun die einschenkligen Einzelhaken für Spinnangeln in Salmonidengewässern als Empfehlung. Doch die Mehrheit der Angler befürwortet eine Pflicht und sieht sogar eine sofortige Umsetzung in den AVS-Gewässern für geboten. Entgegengehalten wird, dass dies eine nicht unerhebliche Restriktion für Spinnangler sei. Dessen ist sich der Verband bewusst, und so führte die Debatte letztlich auch zu dem Regionalkonferenz Landkreis Zwickau in Glauchau. / Foto: M. Uhlemann Auftrag, die aktuellen Salmonidengewässer und Fließgewässer insgesamt neu zu bewerten. Hier liegt beim AVS eine hohe Verantwortung, 2015 ein Konzept zu erarbeiten und umzusetzen, welches von den Anglern getragen und unseren wertvollen Salmonidenbeständen gerecht wird. Festzuhalten ist, dass die Regionalkonferenzen Verband und Vereine, aber auch Vereine untereinander in Kommunikation bringen und für Transparenz der Verbandsarbeit und für verbesserte Information sorgen. Hier gilt der Dank allen Teilnehmern für eine offene und zielführende Diskussionskultur. Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 039 Lokales und regionale Informationen – AVS Jugendangelcamps in der Jugendherberge „Talsperre Pirk“ sind cool! von Mario Heinrich (redaktionell bearbeitet von Mike Uhlemann) Z um vierten Mal in Folge veranstalten der AVS als Schirmherr und der AV Wurm-Bader als Organisator das jährliche Jugendangelcamp an der Talsperre Pirk. Die Jugendherberge in Taltitz ist dabei ein wertvoller Partner und bietet beste Voraussetzungen. In der Jugendherberge „Talsperre Pirk“ dreht sich natürlich Vieles ums nasse Element. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können hier z. B. auch Ruderboote mit entsprechender Schutzausrüstung ausleihen und der Angelsport kommt nicht zu kurz. Da sich die Jugendherberge direkt am Wasser befindet, können die Petrijünger bei unserem Jugendangelcamp ideal beaufsichtigt werden, wenn sie ihr Können am Wasser rund um die Jugendherberge unter Beweis stellen wollen. Der Fischbestand in der Talsperre Pirk lässt dabei keine Wünsche offen und so ist das Gewässer natürlich für jeden Angler interessant, egal welchen Alters, egal ob Anfänger oder „alter Hase“ und egal ob Friedfisch- oder Raubfischangler. Auch die angrenzende Weiße Elster stellt für jeden Salmonidenangler eine Herausforderung dar. Räumlichkeiten für das Lagern des Angelgerätes sowie ein Trockenraum stehen zur Verfügung. Zur Beaufsichtigung von Badezeiten kann medizinisch geschultes Fachpersonal gebucht werden. Die Herberge verfügt über 75 Betten in Zwei- bis Neunbettzimmern sowie ein Wohnhaus mit 4 Komfortzimmern. Von April bis September können außerdem 15 Betten in Bungalows gebucht werden. Das sind optimale Rahmenbedingungen für die Organisation unseres Jugendangelcamps. Neben dem großzügigen Speiseraum lädt eine Sonnenterrasse zum Verweilen ein. Von Oktober bis April steht Gruppen von bis zu 30 Personen für Tagungen, Seminare und Projektwochen ein Raum inkl. Tagungstechnik zur Verfügung, was man z. B. für Schulungen oder Betreuertreffen nutzen kann. Das große Freigelände bietet neben einem eigenen Bootssteg mit Ruderbooten und Kanus auch Tischtennisplatten, einen Bolz- und Volleyballplatz, Basketballkörbe, eine Grillterrasse sowie eine gemütliche Lagerfeuerstelle. Dies alles ist der Garant, dass die Kinder und Jugendlichen im Angelcamp weder Handy, Tablet noch Spielkonsole vermissen. Natürlich wird auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Das Buffet ist reich gedeckt mit frischem Brot, Jugendherberge „Talsperre Pirk“ / Foto: L. Kannegießer leckeren Menüs und knackigen Salaten, denn eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist das „A & O“. Auch der Grillspaß kommt nicht zu kurz und wird von der Jugendherberge immer bestens organisiert. Auch in der Umgebung rund um Taltitz gibt es jede Menge Angebote für Sport, Spiel, Wanderungen und Ausflüge. So locken beispielsweise das Schloss Voigtsberg in Oelsnitz, die Großschanze in Klingenthal, der Kletterwald in Schöneck oder das ehemals geteilte Dorf Mödlareuth mitdem Deutsch-Deutschen Museum zu einem Besuch. Damit sind abwechslungsreiche Jugendangelcamps auf die nächsten Jahre gesichert. Noch ein Tipp: Auch der Wintersport kommt durch die Nähe zu den Skigebieten Schöneck und Klingenthal sowie traumhafte Möglichkeiten für Winterwanderungen nicht zu kurz. Da auch Skilager möglich sind, ist dies vielleicht auch mal eine Idee für die Jugendgruppen unserer Mitgliedsvereine. Denn Jugendarbeit muss sich ums Angeln drehen, aber eben nicht nur. Jugendgruppen sollen auch Spaß machen. Ab 2016 lautet das Motto in der Jugendherberge „fit drauf“! Bei diesem neuen deutschlandweiten DJH-Profil wird besonderes Augenmerk auf die vier Säulen Bewegung, Entspannung, gesunde Ernährung und soziales Lernen gelegt. Spannende Partner und Programme sind in Planung. Diese Leitgedanken nehmen wir natürlich auch in unser Jugendangelcamp 2015 an der Talsperre Pirk mit auf. Blick von der Sonnenterasse auf die Talsperre Pirk. / Foto: M. Uhlemann; rechts: Talsperre Pirk. / Foto: M. Heinrich 040 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Lokales und regionale Informationen – AVS Einsetzen von Big-Bags in den Mühlgraben. / Foto: W. Lobeck Elektroabfischung des Mühlgrabens. / Foto: W. Lobeck Mühlgraben am Schwarzwasser voller Forellen und Groppen von Uwe Bochmann M itte Dezember vorigen Jahres wurde die Wasserkraftanlage Antonsthal am Schwarzwasser vorübergehend stillgelegt. Der ca. 3 km lange Obergraben wurde abgesperrt und entleert. In einer aufwändigen Aktion mussten die Fische geborgen und umgesetzt werden. Die Mitarbeiter der Fischaufzuchtgesellschaft hatten mit ihrem Elektrofischfanggerät zwei Tage zu tun. Unterstützt wurden sie dabei von örtlichen Anglern. Aufwändig war die Aktion auch wegen der notwendigen Sicherung des Ver- kehrs auf der Staatsstraße zwischen Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt. Etwa ein Drittel des Mühlgrabens verläuft direkt neben der Straße. Die Straßenmeisterei richtete eine halbseitige Straßensperrung mit Ampelregelung ein. Insgesamt wurden knapp 2000 Bachforellen zwischen 10 und 25 cm Länge aus dem Mühlgraben gefischt. Außerdem kamen mehrere hundert Groppen zum Vorschein. Offensichtlich hat sich diese Fischart in den letzten Jahren im Schwarzwasser wieder etabliert. Die entnommenen Fische wurden anschließend zwischen Erla bei Schwarzenberg und Aue wieder ausgesetzt. Auszeichnung von Angelfreund Gerhard Götze anlässlich seiner 50-jährigen Mitgliedschaft von Frank Schubert, Vorsitzender des ASV Marbach beim Blei-Pokal an der TS Malter, an der Elbe oder bei Kreis- und Bezirksmeisterährend der Jahreshauptversammschaften. Überall war er mit Erfolg dabei. lung des Angelsportvereins MarStets hielt Gerhard Götze den Kontakt bach e. V. am 18. Januar dieses Jahzum Landes- bzw. Regionalverband, und res im Vereinslokal ,,Zum Goldenen Anker’’ mit unserem damaligen DAV-Präsidenten in Marbach kam es zu einer besonderen EhBernd Mikulin führte er manches Gespräch rung. Unser langjähriger verdienstvoller Vorin dessen Angelgeschäft in Dresden. sitzender Gerhard Götze konnte für seine 50Im Jahre 2006 übergab Angelfreund Götjährige Mitgliedschaft im DAV bzw. DAFV ze das Amt des Vereinsvorsitzenden an eiausgezeichnet werden. Im Namen des Präsi- Gerhard Götze (links) wird duch den Vereins- nen jüngeren Sportfreund. 2007 wurde er diums des AV Südsachsen/Mulde/Elster e. V. vorsitzenden Frank Schubert ausgezeichnet / in Glauchau im Rahmen der Verbandstaüberreichte der Vereinsvorsitzende ein Eh- Foto: AVS Marbach gung des AVS für sein Wirken mit einer rengeschenk nebst Urkunde und einen Blumenstrauß. Sachprämie geehrt. Gerhard Götze trat 1965 dem DAV bei und gehörte 1968 Zur Hauptversammlung im Januar 2013 verlieh ihm unzu den Gründern des Angelsportvereins Marbach. Diesen ser Verein die Ehrenmitgliedschaft. Wir wünschen AngelVerein leitete er als Vorsitzender mehr als 30 Jahre lang. freund Götze vor allem Gesundheit sowie stets Freude und Große Verdienste erwarb er sich bei der Erhaltung des Erholung in der Natur und beim Angeln. Seine Teilnahme Pachtgewässers Krebsteich für unseren Verband. Als aktiver an unseren Mitgliederversammlungen ist immer eine BereiWettkampfangler errang Gerhard so manchen Pokal, ob cherung für alle Sportfreunde. W Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 041 Jungangler unter sich [PFLEGEN - SCHÜTZEN - HEGEN] Hallo liebe A Angelfreunde, ngelfreunde, Krebse gehören zu den sonder baren Bewohnern unserer Gewässer. Bestimmt habt ihr im Ufer bereich schon einmal einen Krebs oder dessen leere Hauthülle entdeckt. Die vermutlich einzige heimische Krebsar t ist der Edelkr Edelkrebs kr rebs e . Einige wichtige Merkmale und weshalb sie mittler weile vom Ausster ben bedroht ist, möchten wir euch hier zeigen: ?? Blau ?? Körper: K örper: • ŬŽ • ƐĞŚ • ƐƚĂ ?? R Rot ?? ĂƵĐ ^^ĐŚĞƌĞŶŐĞůĞŶŬƐŚĂƵƚ ĐŚĞƌ und Scherenunterseiten sind ŬƌćŌŝŐƌŽƚŐĞĨćƌďƚ Größe: DćŶŶĐŚĞŶǀŽŶ<ŽƉĨďŝƐ^ĐŚǁĂŶnjďŝƐϮϬĐŵůĂŶŐ͕ tĞŝďĐŚĞŶďůĞŝďĞŶŬůĞŝŶĞƌ;ϭϮͲϭϱĐŵͿ 042 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 Jungangler unter sich [PFLEGEN - SCHÜTZEN - HEGEN] 'ĞƐƵĐŚƚǁĞƌĚĞŶϭϮĞŐƌŝīĞĂƵƐĚĞŵĞƌĞŝĐŚŶŐĞůnjƵďĞŚƂƌ Preisrätsel rätsel ;ǁĂĂŐĞƌĞĐŚƚƵŶĚƐĞŶŬƌĞĐŚƚͿ͘ < Z A F E L P W D < d A L E I E ' M Z E D Z I L L I E ' S H A < E E : d E W I S H A d h < E I W O C H d F A H E d O W C s B I ' Z E L h B E E D S I A E F B A H O Z F S D A A < O d E E ' S < A Z B E L Z I S C H E h Z F A E ' B h E ' E L d A F Z I H d D F h L S d s W B E E < E L h A C H E Z d P E I L D S B E L L ' Z A F C H E h : S O P E Z F E Z E O L h M P E H O H Z E I S d ' W < Z E I E d I s O E M Z O S E S E d E E ' A S B S E L d I < O d d E S E I E E B E S E d E L E I O E E S ' F h d d E Z < O Z B E Z d A < Z O d I E D E B Z E h C H E < Z I P H S E d A ' E S E S d A d I O E A E Z Z O L L E ' h E D I Z L E E F S E C < I E L E E E E E O Z M S W E B E A S S F L I E ' E M ^ĐŚƌĞŝďƚĚŝĞtƂƌƚĞƌĂƵĨƵŶĚƐĐŚŝĐŬƚƐŝĞďŝƐnjƵŵϭϱ͘Ϭϰ͘ϮϬϭϱƉĞƌDĂŝůĂŶ͗ ŵĂƌĞŶ͘ŚĞŵƉĞůƚΛůĂŶĚĞƐĂŶŐůĞƌǀĞƌďĂŶĚͲƐĂĐŚƐĞŶ͘ĚĞ ŽĚĞƌ ĂƵĨ ĞŝŶĞƌ WŽƐƚŬĂƌƚĞ ĂŶ͗ >ĂŶĚĞƐǀĞƌďĂŶĚ^ćĐŚƐŝƐĐŚĞƌŶŐůĞƌĞ͘s͕͘ZĞŶŶĞƌƐĚŽƌĨĞƌ^ƚƌ͘ϭ͕ϬϭϭϱϳƌĞƐĚĞŶ͘ ĞŝůŶĂŚŵĞďĞĚŝŶŐƵŶŐ͗ EƵƌ <ŝŶĚĞƌ ƵŶĚ :ƵŐĞ ƵŵǀŽůůĞŶĚĞƚĞŶϭϲ͘>ĞďĞŶƐũĂŚƌ͊ tŝĐŚƟŐ͗ďŝƩĞůƚĞƌƵŶĚĚƌĞƐƐĞĂŶŐĞďĞŶ͊ ŶƚĞƌ ĂůůĞŶ ŝŶƐĞŶĚƵŶŐĞŶ ŵŝƚ ĚĞŶ ƌŝĐŚƟͲ ĞŶ ŶƚǁŽƌƚĞŶ ǁĞƌĚĞŶ ϱ mďĞƌƌĂƐĐŚƵŶŐƐͲ ŶŐĞůĂƌƟŬĞůǀŽŶĞƌŬůĞLJǀĞƌůŽƐƚ͘ Info nfo zum 2 2.. Sächsischen Junganglertag! Jungang g gler tag! g ĞƌϮ͘^ćĐŚƐŝƐĐŚĞ:ƵŶŐĂŶŐůĞƌƚĂŐĮŶĚĞƚĂŵ 27.06.2015Ăŵ&ćŚƌŐĂƌƚĞŶ:ŽŚĂŶŶƐƚĂĚƚ ŝŶ ƌĞƐĚĞŶ ƐƚĂƩ͘ tŝƌ ůĂĚĞŶ ĞƵĐŚ ƐĐŚŽŶ ũĞƚnjƚ njƵ ĞŝŶĞŵ ƐƉĂŶŶĞŶĚĞŶ ^ŽŵŵĞƌͲ ŶŐĞůƚĂŐĞŝŶ͊ Mach mit beim 2. Sächsischen Junganglertag! sŽŶ 10 - 16 Uhr ŬƂŶŶĞŶ ĂůůĞ ŝŶƚĞƌĞƐͲ ƐŝĞƌƚĞŶ :ƵŶŐĂŶŐůĞƌ ƵŶĚ ĚŝĞ͕ ĚŝĞ ĞƐ ŶŽĐŚ ǁĞƌĚĞŶ ǁŽůůĞŶ͕ ďĞŝ ƵŶƐ ǀŽƌďĞŝƐĐŚĂƵĞŶ͕ ŵŝƚĂŶŐĞůŶƵŶĚ^ƉĂƘŚĂďĞŶ͊mďĞƌĚĂƐǀŽůůͲ ƐƚćŶĚŝŐĞ WƌŽŐƌĂŵŵ ǁĞƌĚĞŶ ǁŝƌ ĞƵĐŚ ŝŶ ĚĞƌŶćĐŚƐƚĞŶƵƐŐĂďĞŝŶĨŽƌŵŝĞƌĞŶ͘ Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 043 Von Anglern für Angler Großgewässervorstellung: Die Zwickauer Mulde 1. Teil: Von Wilkau-Haßlau bis nach Lastau von René Blank und Lutz Kannegießer A ufgrund der Vielseitigkeit des Gewässers wollen wir die Zwickauer Mulde in mehreren Teilen beschreiben. Die Zwickauer Mulde hat zwei Quellen, zum einen die Rote Mulde, welche auf knapp 800 Höhenmetern nahe Schöneck entspringt, und die Weiße Mulde, welche bei Kottenheide zutage tritt. Beide Bäche vereinigen sich in der Talsperre Muldenberg, um ab da den Namen „Zwickauer Mulde” zu tragen. Im Mittelalter mehrmals ausgetrocknet und auch immer wieder verheerend über die Ufer getreten, ist seit dem Bau der 350 ha großen Trinkwassertalsperre Eibenstock ein gleichmäßiger, regulierter Durchfluss gewährleistet. Seit dem frühen Mittelalter ist die Zwickauer Mulde Lebensader der Region und wurde z. B. zum Holztransport des im Erzgebirge gefällten Miriquidi (Dunkelwald) benutzt. Etliche Mühlen, Brett- wie auch Kornmühlen entstanden am Flusslauf. Auch der Fang zahlreich vorhandener Fische diente dem Broterwerb. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden bis nach Aue hinauf regelmäßig Lachse gefangen, und Biber waren an den Ufern der Mulde heimisch. Die Ansiedlung von Holzschleifereien für die Papierherstellung, der Bau größerer Stauwehre sowie die fortschreitende Industrialisierung im 19. Jahrhundert schädigten den Fischbestand bereits massiv. Die letzte Zugnetzfischerei fand Anfang 1898 auf Wilkauer Flur statt und blieb nahezu ohne Ergebnis. Somit war die Ära des Erwerbsfischfanges in der Mulde beendet. Die achtlose Einleitung ungeklärter Abwässer im 20. Jahrhundert löschte streckenweise jedes Leben im und am Fluss aus. Mit dem Zusammenbruch der Industrie ent- lang der Mulde sowie gestiegenem Umweltbewusstsein der Anlieger verbesserte sich die Wasserqualität nach der politischen Wende Anfang der 1990er Jahre rasch. Durch gezielten Besatz mit früher heimischen Fischarten durch den Fischereirechtspächter Anglerverband Südsachsen Mulde/Elster e. V. entstand wieder ein funktionierendes und gesundes Ökosystem. Lediglich die vielen Stauwehre in der Mulde, welche heute Turbinen zur Stromerzeugung antreiben, wirken sich negativ auf den Fischreichtum der Mulde aus. Lachse können nicht zum Laichen aufsteigen, ins Meer abwandernde Aale müssen durch die Turbinen schwimmen, was oft den Tod der Wanderfische zur Folge hat. Von der Straßenbrücke am Bahnhof Wilkau-Haßlau bis zur Eisenbahnbrücke Lastau ist die Zwickauer Mulde Allgemeines Angelgewässer und gehört zum Gewässerfonds Sachsen. Die Gewässerstrecke hat eine Länge von 83 km, das Gefälle beträgt 128 m. Bis in die Stadt Zwickau hinein trägt der Fluss bisweilen noch den Charakter eines Salmonidengewässers. Entsprechende Angelmethoden sind hier auf Forelle, Äsche und Döbel auch erfolgversprechend. In Zwickau-Schedewitz beginnt die Barbenregion, welcher die Zwickauer Mulde nun bis zum Ende der Strecke angehört. Besonders spannend ist das Angeln auf die Leitfischart mit der Feederrute in schnellen Strömungsbereichen oder unterhalb der 29 Stauwehre. In den Wehrteichen fangen Stippfischer Weißfische, Ansitzangler kommen beim Angeln auf Karpfen, Aal, oder vereinzelt vorkommende Welse auf ihre Kosten. Hecht und Barsch wird vornehmlich mit der Spinnrute, vereinzelt auch mit der Fliegenrute nachgestellt. Um ans Gewässer zu gelangen, sind ausnahmslos öffentliche Wege und Parkplätze zu benutzen. Zwickauer Mulde bei Rochlitz / Foto: U. Bochmann 044 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 V ielen Dank für diese riesige Resonanz zu unseren Quartalsthemen! Leider können wir auch dieses Mal nur eine kleine Auswahl von Leserbriefen wiedergeben. Die Redaktion behält sich vor, einige Briefe sinnwahrend zu kürzen. Lesermeinungen zum Thema: Angeln ist keine Selbstverständlichkeit (Ausgabe 04/2014) Ingo Anders, Vorsitzender AV Ebersbach e. V.: Liebe Angelfreunde, ich meldete mich bereits 2013 an dieser Stelle schon einmal zu Wort. Als Vereinsvorsitzender, Fischereiaufseher und leidenschaftlicher Angler vertrete ich zu eurem Artikel folgenden Standpunkt: Grundsätzlich habt ihr Recht, Angeln ist keine Selbstverständlichkeit mehr – leider. Aber aus meiner Sicht und Erfahrung werden wir um einen Ausbau unseres Regelwerkes nicht herumkommen. Ebenso um den Ausbau einer kompetenten und gut organisierten VGA. Richtig ist auch, dass die übergroße Mehrheit unserer Angler sich an die bestehenden Regeln hält. Aber das sind keine 99 %. Leider sind es aus meiner Sicht einige weniger. Sicher liegt der Anteil der schwarzen Schafe trotzdem noch im einstelligen Prozentbereich, aber es sind viel mehr, als wir denken. Und diese schaden uns allen mit ihren Verfehlungen, weil sie ein schlechtes Licht auf alle werfen. Aus meiner 31-jährigen Erfahrung als Vorstandsmitglied und auch aus beruflicher Erfahrung kann ich hier sagen, es gibt in jedem Lebensbereich viele Menschen, die in einem Regelwerk nach Lücken suchen, um dieses zu unterwandern und sich irgendwie nicht daran halten zu müssen. Das ist einfach so, und wir müssen darauf reagieren. Denn auf Einsicht und Rücksichtnahme brauchen wir bei diesen Personen nicht zu hoffen. Wer sich dieser Tatsache verschließt, der träumt, was auch immer. Fakt ist, dass wir mehr klare Regeln brauchen. Was nicht konkret geregelt ist, wird unterwandert. Natürlich haben wir mit dem Sächs. Fischereigesetz, der Fischereiverordnung und unserer Gewässerordnung einen hinreichenden Rahmen. Aber es war trotzdem falsch, so viele Regelungsvorschläge für die neue Gewässerordnung abzulehnen. So sollte zum Beispiel ein Kescher zur Pflichtausstattung gehören. Wie soll ich ohne diesen einen Fisch schonend anlanden. Ich kenne genügend „Spezialisten“, die denken, dass sie das bringen. Leider ist dem geangelten Fisch damit nicht geholfen. Und wenn Außenstehende solche Aktionen beobachten, schadet das der gesamten Anglerschaft. Die nächsten „Spezialisten“ denken, dass man seine Köder 300 und mehr Meter weit in den Stausee rausrudern muss, um einen Karpfen zu fangen. Dabei vergessen sie, dass auch andere Mitbürger und Angler das Gewässer zur Freizeitgestaltung nutzen. Der Ärger ist auch hier vorprogrammiert, solange der Sachverhalt nicht geregelt ist. Es gibt auch Regeln, die wir definitiv nicht brauchen. Dazu gehört eindeutig die Mitführungspflicht der Gewässerordnung. Jeder Angler hat deren Inhalt zu kennen. Das ist genau so wie beim Autofahren. Ich muss den Führerschein dabei haben und nicht die STVO, deren Inhalt habe ich zu kennen. Hier fällt mir nur noch ein, Kindergarten – kleine Gruppe. Richtig ist auch, dass man nicht alles regeln kann, sonst würde unsere Gewässerordnung Bibelformat annehmen. Aber es müssen mehr Sachverhalte unserer Angelei als jetzt eindeutig geregelt werden. Die Ordnung an unseren Gewässern sowie die Verantwortung unseren Mitgliedern und unserer Umwelt gegenüber sollte uns das wert sein. Deshalb appelliere ich an unsere Präsidien. Hört auf die Stimmen der Mitgliedsvereine und ignoriert deren Bedenken und Vorschläge nicht. Ihr habt an eurem großen grünen Tisch nicht den Überblick, wie wir an der Basis. Alle Probleme landen erst mal ungefiltert bei uns. Anschließend ist dann niemandem geholfen, wenn verschiedene Sachen einfach schöngeredet werden und auf die Vernunft der Anglerschaft gesetzt wird. Das funktioniert leider nur bedingt. Mit freundlichen Grüßen und Petri Heil. Dietrich Ruhnow: Sehr geehrte Angelfreunde, es ist zu begrüßen, dass Ihre Redaktion das Thema aufgreift. Als nahezu 50 Jahre organisierter Angler hatte ich mit der Wende gehofft, dass durch die erhöhten Beiträge für die Mitgliedschaft in den Vereinen auch das Bewusstsein der Mitglieder für den Umgang mit der Natur und den uns anvertrauten Lebewesen erhöht wird. In der Praxis ist dies jedoch nicht zu erkennen. Man muss aber auch feststellen, dass es nur ein geringer Anteil unserer Mitglieder ist, die aber leider oft als negatives Abbild unserer Anglergemeinde das Ansehen in der Öffentlichkeit schädigen. Wie ist dem zu begegnen? Es ist leider nicht zu erwarten, dass die entsprechenden Appelle in unserer Zeitschrift gelesen bzw. beherzigt werden. Daher sehe ich nur die Möglichkeit der intensiveren Kontrollen an unseren Verbandsgewässern und dabei nicht nur zu belehren, sondern erforderlichenfalls auch Vergehen zu ahnden. Zum Thema der sogenannten Natur- und Tierfreunde möchte ich mich an dieser Stelle nicht äußern, weil diese Klientel über Dinge redet, die es kaum versteht. Mit freundlichen Grüßen und Petri Heil. Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 045 Von Anglern für Angler Liebe Anglerinnen und Angler – Eure Meinung ist gefragt! Von Anglern für Angler I n jeder Ausgabe von „Fischer & Angler in Sachsen” möchten wir quartalsweise ein Thema einbringen, zu dem wir Lesermeinungen in der darauffolgenden Ausgabe abdrucken. Damit möchten wir Denkanstöße zu aktuellen Themen liefern und eine Diskussion auslösen. Um eine rege Teilnahme wird gebeten! Thema 01/2015: „Die da oben…“ – Zielgerichtete Basisinformation umsetzen von der Redaktion - Woher soll ich wissen, dass es an einem Gewässer eine Gewässersperrung gibt, oder welche Regelungen dort gelten? - Was, es gibt eine Verbandszeitschrift namens „Fischer & Angler in Sachsen”? - Wenn mich keiner von denen da oben informiert, darf ich es ja! - Das habsch ´ne gewusst und mich fragt ja auch keiner, denn die da oben machen eh, was sie wollen … S o oder so ähnlich lauten oft Aussagen, die Vereinsvorsitzenden, Verbandsgewässeraufsehern oder sonstigen Funktionsträgern entgegnet werden. Die Auflistung ließe sich beliebig erweitern, und leider sind die Fragen nicht aus der Luft gegriffen. Wir fragen uns oft, wie wir den Informationsfluss verbessern können und Informationen gezielt mit verfügbaren Mitteln an die Vereinsbasis leiten. Gerade der Landesverband und dessen Regionalverbände versuchen stets, aktuelle Informationen schnell und unkompliziert „an den Angler oder die Anglerin“ zu bekommen. Wir sind der Auffassung, dass unsere Mitgliederversammlungen keinesfalls als Informationsmedien ausreichend sind. Aus diesem Grund führen wir Stützpunktberatungen und Regionalkonferenzen durch. Ebenso betreiben wir regionale Facebookplattformen und informieren über unsere stetig aktualisierten Internetseiten. Nun sind wir uns bewusst, dass auch diese Möglichkeiten stets aus046 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 baufähig sind, doch es muss realisierbar und verwaltbar bleiben, und deshalb ist neben der Internetnutzung das wichtigste Medium der Verein selbst. Es gibt regelmäßig regionale Infobriefe an die Vereinsvorsitzenden sowie eine Reihe an „Printmedien“ (also Mitteilungsblatt „Fischer & Angler in Sachsen”, Handbücher, Flyer etc.). Doch auch die Vereine stoßen an ihre Grenzen, wenn Mitgliederversammlungen und Vereinsveranstaltungen von den Mitgliedern nicht genutzt werden, und dann auf die Vereins- und Verbandsoberen im Nachgang geschimpft wird, wenn aktuelle Informationen nicht zu jedem Mitglied vordringen. Das ist dann nicht nur frustrierend für den einzelnen Angler, sondern auch für die zahlreichen Ehrenamtlichen, die es sich freiwillig zur Aufgabe gemacht haben, die Vereine zu leiten. Doch wie informieren wir richtig und vollumfänglich, wenn immer weniger Mitglieder zur Versammlung kommen und auch die offiziellen Verbandsmedien nicht zur Information nutzen? Was können wir tun, um den Informationsfluss von der Verbandsebene zum Mitglied zu verbessern? Gibt es Kritikpunkte in der Informationspolitik? Gerade im Zusammenhang mit getroffenen Entscheidungen hört man von verbandskritischen Mitgliedern oft, dass „die da oben“ sowieso das machen was Sie wollen. Diese Argumentation ist unsachlich und entbehrt jeglicher Grundlage. Jedes interessierte Mitglied, welches an der Verbandsarbeit interessiert ist, kann bei uns mitwirken. Wie sollte denn eine optimale Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation aussehen? Kritische Leserbriefe sind erwünscht und erbeten. PETRI HEIL! Welche Meinung habt Ihr zu diesem Thema? Meinungen dazu bitte bis zum 31. März 2015 per Mail an: info@landesanglerverband-sachsen.de oder per Post an: Landesverband Sächsischer Angler e. V., Rennersdorfer Str. 1 01157 Dresden Ausloten einer Angelstelle im Stillgewässer von Arndt Zimmermann H eute möchte ich mal wieder mit Posenruten auf Friedfische angeln gehen. Am Zielgewässer ist bald ein erfolgversprechender Angelplatz gefunden. Die Gerätschaften werden bewährterweise übersichtlich am Angelplatz abgelegt und die fertig montierten Ruten zusammengesteckt. Aus Zeitersparnis zugunsten des Angelns habe ich bereits am Vorabend nach gedanklicher Festlegung von Zielgewässer und Angelart die Posenmontagen zusammengestellt und optimal ausgebleit. Vor dem Anfüttern, Beködern und Auswerfen kommt nun spätestens die Frage: Wie tief ist es eigentlich an der Angelstelle? Und welche sog. Hotspots, wie Rinnen, Kanten, Erhebungen, aber auch üble Hänger habe ich im Bereich meiner Angelstelle? Da hilft nur, die Angelstelle auszuloten. Viele Angler haben damit ihre Schwierigkeiten. Die durch das Ausloten erworbenen Erkenntnisse sind aber für den Fangerfolg oft entscheidend. Ich will versuchen, anhand eigener praktischer jahrelanger Erfahrungen einige Möglichkeiten zum Ausloten eines Angelplatzes aufzuzeigen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Für das Ausloten einer Angelstelle bieten sich mehrere Möglichkeiten: Ausloten mit einem Lotblei: Der Fachhandel bietet mehrere Lotbleie an, u. a. das klassische Lotblei mit an der Unterseite eingeklebten Korkstreifen, den Klappgrundsucher oder das Stonfoblei. Wer gern selbst werkelt, kann sich einfach aus Kugelbleien verschiedener Größen und gebrauchten Weinkorken seine Bleilote selbst herstellen (Foto 1). Foto 1: Klassisches Lotblei, Klappgrundsucher, Stonfoblei und selbstgebaute Bleilote / Foto: A. Zimmermann Beim klassischen Lotblei ziehe ich den Haken an der Posenmontage durch die Öse des Lotbleies und stecke die Hakenspitze in den Korkstreifen. So kann sich das Lotblei beim Werfen und Ausloten nicht von der Montage lösen und der Haken sich nicht irgendwo am Gewässergrund festsetzen. Nach gleichem Prinzip werden auch die selbstgebauten Bleilote mit Korkplatte eingesetzt. Der Klappgrundsucher wird geöffnet und der Haken eingebettet. Durch den Federdruck kann dieser beim Ausloten auch nicht von der Montage abfallen. Beim Stonfoblei wird durch Federdruck eine Nut freigegeben, in welche der Haken bzw. das Vorfach in unmittelbarer Hakennähe sicher zum Loten eingelegt wird. Nunmehr wird die gesamte Posenmontage mit einer der gewählten Lote in den Bereich der vorgesehenen Angelstelle geworfen, ein wenig Schnur gegeben und kurz abgewartet, bis die Posenmontage sich etwa vertikal unter der Pose befindet. Liegt die Pose auf dem Wasser auf, ist die Montage zu tief eingestellt. Ist die Pose nicht mehr oder nur noch schemenhaft unter Wasser erkennbar, ist die Montage zu flach Die Montage muss nun so oft eingeholt und die Pose auf der Schnur bzw. bei einer Gleitpose der Schnurstopper verschoben werden, bis nach dem Auswerfen die Posenspitze über der Wasseroberfläche sichtbar ist (Foto 2). Somit habe ich die richtige Tiefe für das Anbieten des Köders am Grund gefunden. Den Posenstandort als Angelstelle kann ich jetzt gezielt anfüttern. Vor dem Herausnehmen der Posenmontage markiere ich aber die Angelentfernung auf der Schnur mit einem wasserfesten Markerstift und merke mir einen Richtungspunkt am anderen Ufer (Einzelbaum, Waldecke etc.). Will ich statt gerade den Grund berührend mit aufliegender Montage angeln, muss ich nun die Pose bzw. den Stopper um 20 bis 30 cm weiter als gelotet schieben. Als letzten Schritt halte ich die eingestellte Posenmontage an die Rute an und merke oder markiere mir den Abstand vom Haken zur Pose an einem Rutenmerkmal (bspw. vom Rollenfuß bis 4. Führungsring). Somit kann ich bspw. nach einem Montageabriss sofort die Tiefe an der neuen Montage wieder einstellen. Jetzt erst wird beködert und die Futterstelle angeworfen. Ausloten mit Bleischrot: Wenn ich beim Loten merke, dass der Gewässergrund sehr schlammig ist, wird stattdessen ein größeres Schrotblei an den Haken oder in die Nähe des Bissanzeigerschrotes geklemmt. Dieses fungiert dann wie ein Lot. Auch dafür habe ich mir entsprechende Bleischrotlote vorbereitet (Foto 3). In ein größeres Bleischrot wird ein kleiner handelsüblicher Gummiring eingeklemmt, ggf. mit einem Tropfen Sekundenkleber befestigt und über den Gummi ein Posenring geschoben. Fortsetzung auf Seite 048 » Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 047 Von Anglern für Angler Praxistipps: Von Anglern für Angler Foto 2: Pose links zu tief eingestellt, Pose mittig zu flach eingestellt, Pose rechts richtig eingestellt / Foto: A. Zimmermann Zum Loten wird der Haken in den kleinen Gummiring eingehängt und mit dem Posenring fixiert. Ausgelotet wird wie zuvor beschrieben. Fortsetzung von Seite 047 » Ausloten mit der Lotpose (1): Vor Jahren sah ich mal eine von einem bekannten deutschen Angelprofi kreierte Lotpose mit 15 g Tragkraft in Aktion. Eine solche Pose bewährt sich seitdem auch bei mir (Foto 4). Das Prinzip ist einfach: Die Angelschnur wird in den oberen Clip am oberen Posenkörper gelegt, anschließend 3 mal um den teilbaren Edelstahlkiel gewunden und schließlich in den Konnektor am unteren Posenende eingelegt. An das Schnurende wird ein mind. 20 g schweres, oben beschriebenes Lotblei befestigt. Nun wird das Ganze an die vorgesehene Angelstelle geworfen und gewartet, bis an lockerer Schnur die Pose auftriebsgemäß an die Oberfläche kommt. Dann wird die Schnur gestrafft und gleichmäßig eingekurbelt. Durch die gestraffte Schnur und die mehrfache Schnurumlegung um den Stahlkiel ist genügend Reibung vorhanden, um die Pose an der Schnur festzusetzen und so die genaue Tiefe an der Angelstelle anzuzeigen. Die Posenmontage muss ich zum Loten nicht abmachen, Gegebenenfalls muss ich Pose (Stickpose) und Blei ein wenig zusammenschieben. Eine Wagglerpose sollte aber zur Lotung zeitweise aus dem Einhänger genommen werden. Die Lotpose wird dann über der Pose oder dem Stopper an der Schnur angebracht. Nach dem Loten wird die angezeigte Tiefe an der Schnur Foto 3: Alternative Schrotbleilote 0,7 g, 1 g und 1,7 g 048 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 markiert, die Lotpose abgemacht und Pose oder Stopper auf die markierte Tiefe eingestellt. Ausloten mit der Lotpose (2): Diese Form des Auslotens verwende ich, um mir eine Stelle zwecks längerer Anfütterung vorzubereiten oder neue Angelstellen bzw. Gewässerstrecken kennenzulernen. Dazu verwende ich eine sog. Segelpose mit ca. 20 g Tragkraft und ein schwereres Birnenblei (Foto 5). Nach dem Einwerfen mit einer separaten Rute mit entsprechendem Wurfgewicht halte ich die Schnur leicht unter Spannung, so dass das Lotblei samt Pose auf den Grund sinkt. Nun gebe ich möglichst immer in der gleichen Länge (vorher an der Rute markiert und abgemessen) nach und nach Schnur, bis die Pose an der Oberfläche erscheint. Die Anzahl der Schnurnachgebungen, multipliziert mit der markierten Länge ergibt die Wassertiefe (bspw. 8 Schnurnachgebungen x 0,7 m Abstand zwischen Rolle und Leitring Rute = 5,6 m Wassertiefe). Ausloten mit Echolot und mobilem Geber: An einem Gewässer habe ich vor Jahren diese Möglichkeit zum Ausloten von Angelstellen gesehen und war sofort begeistert. An einer Rute wird ein schwimmender, batteriebetriebener Geber bis ca. 40 m weit ausgeworfen und langsam eingeholt. Auf dem Echolotbildschirm erscheinen Tiefe, Verlauf und Beschaffenheit des Gewässergrundes (Foto 6). Seitdem nutze ich selbst diese Möglichkeit des Auslotens gern bei neuen Angelstellen oder neuen Gewässern bzw. -strecken. Foto 4: Lotpose 15 g lotbereit auf der Schnur / Fotos: A. Zimmermann Von Anglern für Angler Foto 5: Markerpose 20 g und Birnenbleit 40 g lotbereit Foto 6: Einsatzbereites Echolot mit mobilem Geber Bei bekannten Angelstellen greife ich aber wegen des geringeren Aufwandes auf die vorgenannten Auslotmöglichkeiten zurück. bar. Und oftmals geht diese Struktur so unter Wasser bis zur Gewässersohle weiter. In Vorbereitung darauf besorge ich mir vorher eine möglichst großmaßstäbige Kartengrundlage vom Gewässer. Dies ist im elektronischen Zeitalter mit Google Earth o. a. kein Problem mehr. Zur Not muss mir auch eine selbst angefertigte Gewässerskizze helfen. So kann ich im Zuge des Auslotens von neuen Angelstellen die Messergebnisse und die dabei gewonnenen Beobachtungen (fester Grund, Schlamm, Rinnen und Kanten, Pflanzen etc.) gleich in eine Karte eintragen. Dies halte ich für eine gute Vorbereitung auf die neue Angelsaison. Am komfortabelsten geht das Ausloten natürlich mit dem vorgenannten mobilen Echolot. Wie bereits mehrfach betont, ist eine gute Gewässerkenntnis bzw. eine gute Kenntnis der Unterwasserstrukturen der Angelstellen das A und O für erfolgreiches Angeln (Foto 7). In diesem Sinne ein kräftiges Petri Heil für 2015! . Resümee: Je nach Erfahrung kann das Ausloten mit wenigen Würfen oder vielen Würfen geschehen. Erschwert wird dies durch stärkeren Wind und größere Angelentfernungen. Es macht auch aus eingangs erwähnten Vorteilen Sinn, das nähere Umfeld der Angelstelle auszuloten. Alles Loten ist aber immer mit einiger Unruhe an der Angelstelle verbunden. Das kann oftmals die besseren Fische zumindest für einige Zeit vergrämen. Gerade in der kalten Jahreszeit lohnt es sich bei eisfreien Gewässern, die Angelgewässer und die dort befindlichen potentiellen Angelstellen besser kennenzulernen. Durch die fehlende Belaubung der Bäume, den verwelkten Uferbewuchs und die z. T. abgestorbenen Wasserpflanzen ist zudem die Geländestruktur der Gewässerufer besser erkenn- Foto 7: Strammer 12-Pfünder als Lohn einer gut ausgeloteten Angelstelle / Fotos: A. Zimmermann Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 049 Von Anglern für Angler Fischer & Angler Die letzte Seite in Sachsen Die Zeitschrift des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. www.landesanglerverband-sachsen.de März • 2015 • 1 Fischer & Angler in Sachsen Dresden 22 (2015) 1 Seiten 001 – 052 ISSN 1434 – 3428 Großgewässervorstellung: Die Zwickauer Mulde Fachtag Fischerei des LfULG Sächsischer Junganglertag Fischer & Angler in Sachsen Band 22 • 2015 • ISSN 1434-3428 Die Zeitschrift des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. www.landesanglerverband-sachsen.de Herausgeber: Landesverband Sächsischer Angler e. V. Präsident: Friedrich Richter Rennersdorfer Str. 1, 01157 Dresden Mitglieder der Redaktion: - Gunther Ermisch – Sächsischer Landesfischereiverband e. V. - Dr. Grit Bräuer – Sächsische Tierseuchenkasse / Fischgesundheitsdienst - Dr. Gert Füllner – Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie - Mike Uhlemann – Landesverband Sächsischer Angler e. V. / AVS - Friedrich Richter – Landesverband Sächsischer Angler e. V. / AVL - René Häse – Landesverband Sächsischer Angler e. V. / AVE - Jens Felix – Landesverband Sächsischer Angler e. V. - Uwe Peters – Sächsischer Fischereifachberater Satz und Anzeigenverwaltung: progressmedia Verlag und Werbeagentur GmbH Liebigstraße 7, 01069 Dresden Tel.: (03 51) 4 76 67 26 Fax: (03 51) 4 76 67 39 E-Mail: info@progressmedia-dresden.de Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Beiträge mit den Namen oder den Initialen des Verfassers spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider. Für Druckfehler und unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Auflagenhöhe: 40.500 Stück Erscheinungsweise: 4 x im Jahr Titelfoto: Steganlage am Restsee Dreiweibern / Foto: R. Häse Druck: SDV – Die Medien AG Tharandter Straße 23-33, 01159 Dresden 050 Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2015 iebe Leser/innen, egal, ob Lob, Kritik, Meinung oder Bildmaterial – wir freuen uns über eure Post. Wir sind bemüht, die Qualität dieses Mitteilungsblattes stetig auszubauen. Auf dieser Seite findet ihr daher alle wichtigen Informationen zu Leserbriefen, Artikeln, Fotos eurer Angelerfolge und mehr. L Leserbriefe zur Veröffentlichung Bitte sendet uns eure Leserbriefe bis 23. März 2015 vorzugsweise per E-Mail an: info@landesanglerverband-sachsen.de. Es ist natürlich auch der Postweg möglich. Artikel sendet ihr bitte an folgende Adresse: Landesverband Sächsischer Angler e. V., Rennersdorfer Str. 1, 01157 Dresden. Eure Artikel bzw. Lesermeinungen sollten möglichst kurz sein (max. eine halbe DINA4-Seite). 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März 2015 - September (3.15) am 22. Juni 2015 - Dezember (4.15) am 21. September 2015 Adressänderungen / Umzug / Nichtzustellung Adressänderungen und Nichtzustellungen der Zeitschrift Fischer & Angler in Sachsen sind umgehend den zuständigen Angelvereinen mitzuteilen. Der progressmedia Verlag hat aus Gründen des Datenschutzes keinen Zugriff auf die Adressdaten. Anzeigen Fischer & Angler in Sachsen – Hier finden Sie Ihre Zielgruppe! Die Zeitschrift wird 2015 in einer Auflagenhöhe von 40.000 Exemplaren kostenlos an alle in den DAFV-Verbänden des Freistaates Sachsen organisierten Mitglieder sowie die Verbandsmitglieder des Sächsischen Landesfischereiverbandes im Freistaats Sachsen versendet. Der Versand erfolgt über die Deutsche Post. Darüber hinaus werden Abonnenten sowie Ministerien und Fischerei- und Anglerverbände in Deutschland, Tschechien und Polen bedient. Gern senden wir Ihnen die Mediadaten zu: progressmedia Verlag und Werbeagentur GmbH Jörg Fehlisch Liebigstraße 7 01069 Dresden Telefon: (03 51) 4 76 67 26 Fax: (03 51) 4 76 67 39 E-Mail: info@progressmedia-dresden.de Ein erster Frühlingsgruß / Foto: A. Zimmermann