Forschen für die Zukunft Zehn Jahre »experiment bauhaus

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Forschen für die Zukunft Zehn Jahre »experiment bauhaus
Bauhaus-Universität
Weimar
Journal der Bauhaus-Universität Weimar
2 | 2006
Forschen für die Zukunft
Zehn Jahre »experiment bauhaus«
Preisregen für Weimarer Studierende
Schwerpunkt Forschung
16 Für den optimaler Durchblick: die
Bibliothekstasche
4
Forschen für die Zukunft
Das digitale Bauhaus in einer mobilen
Forschung | Projekte
18 Erfolgreiche Akkreditierung für
Die Zukunft der europäischen Stadt
Forschung in der Energieverfahrenstechnik
29 Ein Financial Advisor für AEC
Gesellschaft
6
28 Abfälle als Energieressourcen
Kooperationsprojekt mit Stanford
Fakultät Architektur
FUTURE – Future Urban Research in
Umstellung der Studienprogramme auf
Europe
Bachelor und Master
29 6. Betriebswirtschaftliches
Symposium-Bau 2006
Public Private Partnership gewinnt an
7
Die Zeitlichkeit des Stillstands oder
19 Integrated International Urban Studies
Alles steht
Gemeinsamer Masterkurs mit der
Konferenz des Graduiertenkollegs
Tongji-Universität Shanghai
»Mediale Histographien«
30 Lifecycle-Strategien für Bauwerke
Investition, Bewirtschaftung und
20 Verweilen an der Autobahn
8
Bedeutung
Naturkatastrophen beherrschen
Wettbewerb liefert Denkanstöße für
Bauwerke unter extremen Einwirkungen
Thüringer Autobahnraststätte
Revitalisierung
31 Schadenspotentiale infolge Erdbeben
Modellstudie Baden-Württemberg
9
Forschung in Europa – gut aufgestellt
21 »Spur der Steine«
für FP7
Kolloquium zur Geschichte des Indus-
KoWi-Bundestagung 2006 in Weimar
triebaues in der DDR
32 Frauenförderung LUBOM-Fonds
32 Vom Sandkorn zum Haus
9
Kommentar: Weimar ohne Exzellenz?
Universität
22 MYLOMESH
33 Gegen Gewalt
22 planURBAN!
10 Bauhaus-Sommerakademie 2006
Naturwissenschaftlicher Tag
IKEA-Lampe im Großformat
OPFER-Ausstellung reist nach Hamburg
1. Planspiel-Tischrunde im ACC Weimar
33 Rosa – jetzt als Buch
Neuer Name, bewährtes Programm
23 »Weltenbilder – Welten bilden«
10 Bauen im Bestand
Japan, Korea und Thüringen starten
gemeinsames Studienprogramm
11 Advanced Studies in Structural
Engieering and CAE
12 Hochschulinformationstag (HIT)
Erfreuliche Resonanz
Holographics: Optische Hologramme
mit interaktiver Computergrafik
23 Politik und öffentlicher Raum
Ein deutsch-brasilianisches Forschungs-
12 Campus Weimar welcomes you!
34 T-Rex zum (virtuellen) Anfassen
kolloquium
24 Anatomie der Zwischenstadt
Symposium Entwicklung einer Stadtregion in Frankfurt
35 bauhaus.fm: Beruf Radio
Ein Rückblick, der einblickt
35 Medium und Geschlecht
Personal
13 10 Jahre »experiment bauhaus«
Dies Academicus und Sommerfest am
23. Juni
25 »Zentrumsnah und ruhig!«
Wohnpräferenzen in Gotha
37 Verabschiedung von Dr. Holger Behnke
Enge Zusammenarbeit, viele Erfolge –
von Dr. Heiko Schultz
14 Prominenter Besuch zum Feininger-Jahr
26 Neue Technologien zur Baustoff-
US-Botschafter zu Gast an der Bauhaus-
bewertung
Universität
Forschung am F.A. Finger-Institut für
38 Projektmanagerin unterstützt Studium
und Lehre
Baustoffkunde
15 Zur Zukunft der Universität
Hochschulverband fordert Umdenken
in der Forschungspolitik
38 Nachruf: Hellfried Lack
27 Geopolymere – der neue Alleskönner
unter den Baustoffen?
VW-Tandemprojekt
15 Fit für die Lehre!
39 Personalia
Preise
Inhalt
28 Verbesserung der Forschungsbedin-
2
15 Hochschulweite Lehrevaluation
gungen
Neue Halle für Aufbereitungs- und
16 Feierliche Einweihung für Neubau
MFPA bezieht neues Gebäude
Recyclingtechnik
40 Bonjour Kuhba, adieu grauer WerbeAlltag
Nachwuchs-Kreative toppen letztjährigen Doppelerfolg
41 Software für virtuelle Baustellenbegehung entwickelt
Editorial
Weimarer Bauingenieurstudenten
gewinnen Preis auf der Build IT
42 Erfolg bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen
Markus Wambsganss mit 2. Platz beim
MuVi-Wettbewerb ausgezeichnet
42 GEFMA-Förderpreises für BauhausAbsolventin
43 Tapete – im Flow?
Die Forschungsleistungen der Bauhaus-
In der Medienforschung sind die erfin-
Universität Weimar ergeben sich aus
derisch-technologischen Projekte des
ihrem einzigartigen Profil. Kreative Poten-
Studiengangs Mediensysteme besonders
ziale verbinden sich mit herausragender
hervorzuheben. Aber nicht nur auf zu-
Wissenschaft: Die Ergebnisse solcher
kunftsträchtige Technologien wird gesetzt,
Zusammenarbeit ließen sich eingehend
sondern auch auf die Kultur- und Geistes-
Studierende der Bauhaus-Universität
auf der CeBIT dieses Jahres betrachten, zu
wissenschaften. So führt die Bauhaus-Uni-
erfolgreich bei Tapeten Wettbewerb
der alle Fakultäten mit spannenden Pro-
versität das DFG-geförderte Graduierten-
jekten auftraten.
43 Städte miteinander verbinden
kolleg »Mediale Historiographien« unter
der Beteiligung der benachbarten Univer-
Architekturstudenten gewinnen drei
Mit dem Schwerpunkt zum Thema For-
Preise beim Schinkelwettbewerb
schung möchten wir Ihnen auf den ersten
wissenschaftler arbeiten hier zum Verhält-
sechs Doppelseiten einen kleinen Über-
nis zwischen Geschichte und Medien im
blick in die verschiedenartigen Aktivitä-
19. und 20. Jahrhundert.
44 Weitere Auszeichnungen und Preise
sitäten Jena und Erfurt durch. Nachwuchs-
Studierende und Absolventen der
ten der Professuren und Forschergruppen
Fakultät Medien erfolgreich
bieten. Die Resonanz auf das Thema war
Weimar gleichzeitig einzige Kunsthoch-
innerhalb der Universität sehr hoch, so
schule in Thüringen. Künstler, Gestalter
46 Kalender
Leben
Schließlich ist die Bauhaus-Universität
dass auch in der Rubrik »Projekte und For-
und Designer unterstreichen mit ihren
schung« eine Vielzahl von Beiträgen hierzu
neuartigen und kreativen Projekten den
erscheint.
Innovationsstandort Weimar.
Ihre übergreifende Forschungskomp48 Prinzessin trifft auf Prinz
etenz besitzt die Bauhaus-Universität in
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Universitätsverlag präsentierte sich ge-
der fundierten Analyse, Konzeption und
Manuela Schulz
meinsam mit Studienarbeiten in Leipzig
(Um-)Gestaltung von Stadt- und Lebens-
Pressesprecherin
räumen, von gebauter und auch von vir49 Bauhaus Weimar oder Bauhaus Dessau?
Kommentar zur Leipziger Buchmesse
tueller Umwelt. Vernetztes Denken in
und zwischen Fakultäten und Instituten,
in Forschung und Lehre kennzeichnet die
50 Weimar: Aglaura?
First impressions of three Students
from Shanghai in Weimar
Weimarer Arbeitsweise. Schwerpunkte
der vielfältigen Forschungsaktivitäten in
Weimar sind vor allem die Bau- sowie die
Medienforschung.
51 SkyscraperSea
Ein Auslandssemester in Shanghai
Die Auseinandersetzung mit Themen
des Bauwesens wie Baustoffkunde, Konstruktion, Tragwerksberechnung und An-
52 Struktur und Übersichtlichkeit im
Internetauftritt
Redaktionssystem umgestellt
gewandte Informatik hat eine lange Tradition innerhalb der grundlagenorientierten
Forschung in Weimar. Im Blickpunkt der
anwendungsorientierten Forschung be-
53 »Weimar 1945 – Visionen des
finden sich vor allem unmittelbar praxis-
Wiederaufbaus«
relevante Probleme der Verkehrsplanung,
Eine Ausstellung zum 90. Geburtstag
der Abfallwirtschaft und der Wasserwirt-
des Architekten Leopold Wiel
schaft. Die sozialwissenschaftliche Ausei-
im Haus Am Horn
Globalisierung der Städte steht ebenfalls
beispielhaft für aktuelle Forschung – das
internationale Promotionsprogramm IPP
54 Beweisen, dass man gut ist
Alumni berichten (1)
Europäische Urbanistik ermöglicht Doktoranden, ihr Dissertationsvorhaben in
diesem interdisziplinärem Kontext zu
55 Neues aus dem Universitätsverlag
verfolgen.
Editorial
nandersetzung mit Stadtarchitektur und
53 »Wege der Abstraktion 1945 – 1956«
3
Forschung
Forschen für die Zukunft
Das digitale Bauhaus in einer mobilen Gesellschaft
Die Forschung an der Bauhaus-Univer-
ware und dem Museumsführungssystem
ble Hardware in Schmuck oder Kleidung
sität hat sich in den letzten Jahren über
für das Wielandgut in Ossmannstedt »Di-
einbauen kann und wie stylisch sich die
die einzelnen Disziplingrenzen hinaus
gitales Osmantinum« am Forschung-für-
Technik dabei verpacken lässt. Im Pro-
entwickelt und völlig neue Felder erobert.
die-Zukunft-Stand vertreten. Das Digitale
jektstudium entwarfen die Studenten
Neben der traditionell forschungsaktiven
Osmantinum macht den Wielandgutbe-
verschiedene Prototypen, die Antworten
Fakultät Bauingenieurwesen arbeiten
suchern durch ortsbezogene Wiedergabe
auf die Fragen der mobilen Zukunft ge-
auch kreative Bereiche wie das Produkt-
von Hörbeiträgen, Bildern und Texten das
ben sollen. Wie lassen sich leistungsfä-
design, die Mediensysteme oder das
Werk und Wirken Christoph Martin Wie-
hige Computer bequem transportieren
Interface Design an zukunftsfähigen Lö-
lands zugänglich. Die Besucher erhalten
und wie können sie beim Gehen bedient
sungen. Kunst und Technologie wachsen
am Museumseingang ein PDA (Personal
werden? Welche Anwendungen lassen
zusammen, wie inzwischen zahlreiche
Digital Assistent), dass die gewünschten
sich mit einem Fingerring praktisch steu-
Projekte beweisen.
Informationen über die WLAN-Positions-
ern? Wie simuliert man elektronisch eine
bestimmung am richtigen Ort wiedergibt.
Umarmung, um sie per SMS versenden zu
Einige der Innovationen waren vom 9. bis
Die SmartProjector-Software ermög-
können?
zum 15. März auf der CeBIT in Hannover
licht es, Bilder auf unebene oder gemus-
Mit dem Fingerring CANARI von Ale-
zu sehen. Am Gemeinschaftsstand »For-
terte Oberflächen aller Art zu projizieren,
xander Kulik können beispielsweise Tele-
schung für die Zukunft« präsentierten sich
ohne dass der Untergrund die Ergebnisse
fone und MP3-Player mit nur einer Hand
studentische Projekte aus der Professur
verfälscht. Muster und Strukturen wer-
bedient werden. Zunutze macht sich
Interface Design (Prof. Dr. Jens Geelhaar,
den ohne großen Qualitätsverlust der Bil-
CANARI dafür den Funkstandard Blue-
Fakultät Medien), der Juniorprofessur Er-
der einfach überblendet. Mit der neuen
tooth. Weiterhin sind ein Miniaturtrack-
weiterte Realität (Jun.-Prof. Dr.-Ing. Oliver
Technik sind Diaschauen auf heimischer
ball sowie ein bis zwei Tasten in den Ring
Bimber, Fakultät Medien) und der Junior-
Tapete oder Filmvorführungen im Hobby-
eingebaut.
professur CAD in der Bauinformatik (Prof.
keller vorstellbar.
Dr.-Ing. Berthold Firmenich, Fakultät Bauingenieurwesen).
Die Juniorprofessur CAD in der Bau-
Dass Kunst und Technik an der Bau-
TELESKIN von Nora Schmidt ist ein intelligentes T-Shirt, das mit dem jahrhun-
haus-Universität nicht nur in der The-
dertealten Wunsch der Menschheit spielt,
orie zusammengedacht, sondern auch
alles Ferne in Nahes verwandeln zu wol-
informatik entwickelte »UniCAD«, ein
in die Praxis umgesetzt werden, bewies
len. Das T-Shirt ist durch die Einarbeitung
freies CAD-System. UniCAD unterstützt
auch ein gemeinsames Projekt der Pro-
eines besonderen Textils und einer ver-
Entwurfs- und Konstruktionsprozesse
duktdesigner und Mediensystemer. Ihre
bundenen Steuerelektronik in der Lage,
im Bauwesen und wird in Forschung und
Schmuckstücke mit elektronisch-digi-
eine SMS-Nachricht in Wärme umzuwan-
Lehre in Weimar bereits erfolgreich ein-
talem Innenleben stellten sie im Future
deln. Die elektronische Umarmung wird
gesetzt.
Parc der CeBIT aus.
zu einer realen.
Die Arbeitsgruppe beschäftigte vor al-
Die Handfernbedienung GHIKA kon-
gien waren mit der SmartProjector-Soft-
lem das Problem, ob und wie man porta-
zipierten Alrik Wolff, Robert Franzheld,
Canari im Display am CeBIT-Stand
Eine elektronische Umarmung – Teleskin
Der Fingerzeigevogel – Canari
Schwerpunkt
Zwei andere, völlig neuartige Technolo-
4
Dezernat Forschung
Forschung
Serviceangebot
Im Zuge der Strukturreform wurde im
April 2005 das Dezernat Forschung als
Serviceeinrichtung für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Bauhaus-Universität Weimar neu geschaffen.
Seit Anfang Mai nun ist das junge Team
vollständig. Julia Wieck (julia.wieck@uniweimar.de) ist u.a. für Fördermöglichkeiten
und Beratung, Informations-/Öffentlichkeitsarbeit sowie Messeauftritte zuständig.
Elke Wulschner (elke.wulschner@uni-weimar.de) hat vor wenigen Tagen ihre Tätigkeit an der Bauhaus-Universität aufgenommen und bearbeitet insbesondere das
Patentwesen und Vertragsfragen. Martin
Kagel (martin.kagel@uni-weimar.de) betreut allgemeine Forschungsangelegenheiten sowie den Ausschuss für Forschung
und Projekte, ist Ansprechpartner für Vorhaben in den verschiedenen EU-Programmen und leitet das Forschungsdezernat.
Dieses befindet sich in der Coudraystraße 7,
4. Etage, und ist auf der Uni-Homepage
unter der Adresse: http://www.uni-weimar.
de/cms/Forschung.1505.0.html zu erreiSchickes Design für moderne Nomaden – Digital Jewellery. Bilder (4): Fakultät Gestaltung / Medien
chen.
Weitere Informationen zum Thema
Forschung finden sich außerdem unter:
Frank Heßeler und Jan Hochstrate für
kum überzeugten die vorgestellten Desig-
dreidimensionales Fernsehen. Mit der
nerstücke allemal.
http://www.uni-weimar.de/cms/
Fernbedienung gelingt es dem Zuschauer,
Auf eine zunehmend mobiler werdende
an seinem Bildschirm jede erdenkliche Ka-
Gesellschaft setzen auch die Bauhaus-Ab-
nende Newsletter mit Hinweisen zu För-
Forschung.1034.0.html
Dort liegt auch der monatlich erschei-
meraperspektive einzunehmen. Anhand
solventen der jungen Firma GeoLoco. Mit
derprogrammen, Stipendien und Veran-
einer Fußballspielübertragung simulierten
der Idee, Stadtführungen multimedial und
staltungsterminen.
die Bauhaus-Studenten, wie der Zuschau-
mobil anzubieten, konnte sich das Startup-
er die gewünschte Sicht auf das Spiel
Unternehmen im Wettbewerb »Mit Multi-
Martin Kagel
zukünftig selbst wählen und somit erha-
media erfolgreich starten« durchsetzen. Ge-
Dezernat Forschung
ben über jede Schiedsrichterentscheidung
oLoco entwickelt u. a. Stadtführungen, die
urteilen kann.
dem Besucher einer fremden Stadt auf Basis handtaschenkompatibler Endgeräte, in
erscheinen zwar noch wie Requisiten ei-
erster Linie PDAs (Pocket-PCs) und Smart-
nes Science-Fiction-Films. Doch die Idee,
phones, als digitale Begleiter zur Seite ste-
dass zukunftsfähige Informationstechno-
hen. Den vom Bundesministerium für Wirt-
logie, die mit schickem Design einhergeht,
schaft und Technologie ausgelobten Preis
beim Konsumenten meist schon gewon-
erhielten die Jungunternehmer am 9. März
nen hat, ging auf. Schon interessiert sich
auf der CeBIT im Forum Mittelstand.
die Wirtschaft dafür. Erste Kontakte zu
den Firmen DT-Research und Delphi wur-
Claudia Weinreich
den bereits geknüpft. Das CeBIT-Publi-
Universitätskommunikation
Schwerpunkt
Die präsentierten Hightech-Accessoires
5
Forschung
Die Zukunft der europäischen Stadt
FUTURE – Future Urban Research in Europe
Im Projekt FUTURE – Future Urban Re-
einem strukturierten, thematischen Pro-
search in Europe, das seit März 2005 an
gramm. Die Teilnehmer vertiefen ihr fachli-
der Bauhaus-Universität läuft, setzen sich
ches Wissen zur Zukunft der Europäischen
junge Wissenschaftler und Wissenschaft-
Stadtforschung und haben gleichzeitig
lerinnen aus verschiedenen Disziplinen
die Möglichkeit, ihre Kompetenzen in der
mit der Zukunft der Europäischen Stadt
Darstellung und Vermittlung dieses Wis-
auseinander. Mit seinem interdiszipli-
sens zu erweitern.
nären Ansatz zielt FUTURE darauf, die
Stadtforschung in Europa durch die
Auf diesem Gedanken aufbauend wurde ein spezielles Kurskonzept entworfen:
Zusammenarbeit von jungen Nachwuchs-
Das intensive Trainingsprogramm besteht
wissenschaftlern und erfahrenen Wissen-
aus einem Workshop, einem Online-Trai-
schaftlern weiterzuentwickeln.
ning sowie einer internationalen Konferenz verbunden mit der Möglichkeit einer
Vier Jahre lang wird FUTURE von der Eu-
Publikation des Vortrags. Begleitet wird
ropäischen Kommission im Rahmen des
das Training von erfahrenen und renom-
Marie-Curie-Programms mit insgesamt
mierten Wissenschaftlern, die in einem
450.000 Euro gefördert. Umgesetzt wird
regen fachlichen Austausch mit den Teil-
das Projekt von fünf europäischen Univer-
nehmern von FUTURE stehen. Ziel des
sitäten, die Gesamtkoordination liegt bei
Trainings ist es, am Ende des Kurses ein
Prof. Frank Eckardt, Juniorprofessur Sozi-
professionelles Paper auf einer internati-
ologie der Globalisierung an der Fakultät
onal besetzten und von FUTURE organi-
Architektur.
sierten Konferenz zu präsentieren.
»I am from a peripheral country and
currently I live and work in another peripheral country. It is extremely important for me to have any connection to
mainstream of European science. FUTURE was a wonderful opportunity to
meet people from many different countries and scientific disciplines interested
in cities. I am more than satisfied after
the first edition of FUTURE.«
Krzysztof Nawratek, Lettland
Oft haben Nachwuchsforscher Schwierigkeiten bei ihren ersten Veröffentlichungen oder Präsentationen auf hochkarätig besetzten Konferenzen. Erst mit
Interdisziplinarität und
Internationalität
winkels über »den Tellerrand« der eigenen
zunehmender Erfahrung auf dem interna-
Bei der Auswahl der Teilnehmer wird
Disziplin hinaus und ermöglicht Netzwerkbildung.
großen Wert auf deren Internationalität
und Interdisziplinarität gelegt. Genau das
Um diesen Weg abzukürzen, begleitet
macht dieses Programm so attraktiv. So
lichen Wechsel den Workshop und die
FUTURE Nachwuchswissenschaftler mit
fördert FUTURE die Erweiterung des Blick-
Konferenz zum aktuellen Thema an der
Schwerpunkt
tionalen Parkett gelingt es, Standards zu
erkennen und einzuhalten.
6
Teilnehmer FUTURE 2005. Bilder: privat.
Als Partnerhochschulen, die im jähr-
Konferenz des Graduiertenkollegs »Mediale Histographien«
(uk/medien) Wie wirken die Medien, mit
neare Entwicklungs– und Fortschrittsmo-
denen der Historiker seine Arbeit leistet,
delle zu verunsichern.
auf die Geschichte, die er schreibt, zu-
public speaking abilities and to make
a comparison with other international
students. The level of debate was very
interesting: the students exhibited such
diversity in terms of culture, nationality
and previous experiences. It is an enormous source of learning.«
Manuela Cucina, Italien
Vorträge aus den Bereichen Medien-
rück? Wie lässt sich, beachtet man diese
wissenschaft, Geschichte, Philosophie,
Frage, eine Geschichte der Medien schrei-
Politologie sowie Literatur– und Filmwis-
ben? Die Zusammenhänge von Medien,
senschaft bereicherten das Programm.
Historie und Historiographie, das »Wech-
So sprach beispielsweise der Philosoph
selverhältnis von ›Mediengeschichte‹ und
Friedrich Balke (Köln) im Eröffnungsvor-
›Geschichtsmedien‹ «, ist Thema des in
trag »Die Inthronisierung des Meeres«
Weimar angesiedelten Graduiertenkollegs
über den politischen Auftrag einer »neu-
»Mediale Historiographien«. Mit der Ta-
en Geschichte«. Die Filmwissenschaftlerin
gung »Stehende Gewässer. Medien und
Mary Anne Doane (Providence/USA)
Zeitlichkeiten der Stagnation« im April
beschäftigt sich mit der zeitanhaltenden
2006 wurden entsprechende Fragen nach
Funktion der Großaufnahme im filmi-
den Konstitutionsbedingungen histori-
schen Medium. Und der Technikhistoriker
schen Wissens unter dem Gesichtspunkt
David Gugerli (Zürich) referierte über die
einer medienhistorischen Epistemologie
Funktion von Datenbanken als Medien
der Stagnation ins Visier genommen.
temporärer Stagnation von Informationsflüssen.
Die Metaphorik des Wassers ist über-
In der anschließenden Diskussion fand
schäumend, mag sich auf sich selbst be-
das Thema der »Stehenden Gewässer«
ziehen, lässt aber produktive Erkenntnisse
eine Rückbesinnung nicht nur auf die
flottieren. Man kann die Metapher der
Frage nach der Formierung historischen
»stehenden Gewässer«, der »Flüsse und
Wissens durch Stillstellung historischen
Seen« auf die Geschichtsschreibung anwen-
Fließens, sondern auch in Bezug auf die
heimischen Hochschule ausrichten, wur-
den, auf »Politiken des Stillstands«, auf
Historiographie und ihre medialen Bedin-
den die schwedischen Universitäten
»epistemische Praktiken des Verzögerns
gungen: Eine Geschichtsschreibung, die
Blekinge Institute of Technology Karls-
und Stillstellens« und auf »Wirkungsfelder
»stehende Gewässer« aufruft, könnte ein
krona und Örebro University sowie die
des Anachronistischen«. So werden Pro-
anderes Historikersubjekt integrieren und
das Subjekt selbst als »stehendes Gewäs-
Universidad Politécnica de Madrid und
blematiken sichtbar, die im Spannungsfeld
die Slovak University of Tevhnology Bra-
von Medien und Geschichte vormals un-
ser« formulieren. Dem gegenüber stände
tislava gewonnen.
beachtet blieben.
eine Verflüssigung eines Subjekts, das
Bewerbungen zur Teilnahme am Trai-
Die Beiträge der interdisziplinär ausge-
sich nicht mehr auf feste Böden und his-
ningsprogramm »Culture and the City«
richteten Tagung fokussierten medienhis-
torische Tatsachen berufen kann, sondern
sind bis zum 1. April 2007 möglich.
torische und philosophische Aspekte des
im Bewusstsein der eigenen Kontingenz
Stillstellens: In einer zeitgeschichtlichen
die Frage nach dem Organisationszu-
www.urban-future.net
oder gegenwartsarchäologischen Pers-
sammenhang historischer und medialer
pektive ging es um die Diskussion unter-
Selbstbedingungen stellt.
Julia Wieck
schiedlicher Politiken des Stillstands. In
Dezernat Forschung
einer metahistorischen Fragestellung soll-
Das vielfältige Angebot der Tagung an
fachübergreifenden Herangehensweisen
ten jene geschichtstheoretischen Haltun-
machte deutlich, dass die Thematik der
gen und ihre Medien rekonstruiert wer-
»stehenden Gewässer« sich nicht nur für
den, die sich vom »Fluss« der Ereignisse
die Geschichtswissenschaft als produktiv
abwenden, um unter der bewegten Ober-
erwiesen hat und in Zukunft vertieft wer-
fläche die hartnäckigen Strukturen und
den sollte.
Schichtungen des historischen Materials
freizulegen. In geschichtskritischer Ab-
Die Aufnahmen der Vorträge werden demnächst als Audiofiles auf der
sicht wurde schließlich nach den Formen
Homepage des Graduiertenkollegs
einer verschobenen oder »verrückten«
(http://www.mediale-historiographien.
Zeitlichkeit gefragt, die geeignet sind, li-
de) zur Verfügung gestellt.
Schwerpunkt
»I applied for FUTURE to testify my
Forschung
Die Zeitlichkeit des Stillstands oder Alles steht
7
Forschung
Naturkatastrophen beherrschen
Bauwerke unter extremen Einwirkungen
(uk) Naturkatastrophen wie Erdbeben,
zepte zur Bewältigung der Folgewirkungen
an katastrophensichere Bauwerke. Hier
Erdrutsche und Überschwemmungen
bzw. zur Vorausplanung entsprechender
liegen oft die Schwachstellen in den be-
stehen gerade in jüngster Zeit im Brenn-
Schutzmaßnahmen zu entwickeln und die
troffenen Gebieten, denn durch Natur-
punkt der weltweiten Öffentlichkeit. Be-
betroffenen Länder zu unterstützen. Meh-
katastrophen kommt es oft zum Zusam-
sonders hart betroffen sind jene Regionen
rere Forschungsprogramme sprechen Inge-
menbruch der örtlichen Infrastruktur.
und Länder, die den oft verheerenden
nieure und Mitarbeiter von Forschungsein-
Dies betrifft im Besonderen die armen
Auswirkungen auf Infrastruktur, Bauwerke
richtungen aus den betroffenen Ländern
Gruppen der Bevölkerung, deren Wohngebiete (Slums, städtische Randlagen) auf
und die Umwelt aufgrund ihrer unzurei-
an, die mit der Problematik vertraut sind
chenden wirtschaftlichen Lage nahezu
und sich an der Bauhaus-Universität geeig-
Grund ihrer »ungünstigen« Lage oftmals
machtlos gegenüberstehen. Schädigung
nete Methoden und Ansätze auf hohem
nur unzureichend auf derartige Ereignisse
der (Verkehrs-) Infrastruktur sowie die
wissenschaftlichen Niveau aneignen, um
vorbereitet sind. Neben den unzumutba-
teilweise jahrelangen Auswirkungen auf
diese nach der Rückkehr in das jeweilige
ren Auswirkungen auf die gesellschaftli-
die Lebensqualität der örtlichen Bevölke-
Heimatland effektiv umzusetzen. Ergänzt
chen Strukturen verändert sich auch die
rung sind die Folgen.
wird dies durch das Studienprogramm der
natürliche Umgebung in großem Maße
Graduate School in Structural Engineering
(Verwüstung und Unbewohnbarkeit gro-
Die Bauhaus-Universität widmet sich in
(GSSE) an der Bauhaus-Universität. Inner-
ßer Landstriche, Wegfall von Landwirt-
ihrer Forschung auf dem Gebiet des Kon-
halb dieses Programms werden Studieren-
schaft etc.).
struktiven Ingenieurbaus deshalb beson-
de aus den o.a. Ländern zum Master of
ders den Gebieten, die zum einen mit
Science ausgebildet und damit befähigt,
Viele Schäden und andere verheerende Auswirkungen von Naturereignissen
sich jährlich wiederholenden Ereignissen
in ihren Heimatländern entscheidend zur
könnten bereits durch entsprechende
(z.B. Tropenstürme und Fluten) als auch
Problemlösung beizutragen.
präventive Schutzmaßnahmen und kata-
mit in unregelmäßigen Perioden auftretenden Katastrophen (z.B. Erdbeben und
Die Forscher beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit Problemen der Entwick-
strophengerechtes Bauen drastisch reduziert werden. Dadurch kommt es auch
Erdrutsche) zu kämpfen haben (Südame-
lung von Prognosemethoden und Mo-
zu einer signifikanten Verbesserung der
rika, Mittelasien, Fern-Ost, Afrika). Es ist
nitoringsystemen sowie bautechnischen
dortigen Lebensqualität und generell der
notwendiger denn je, entsprechende Kon-
und materialspezifischen Anforderungen
gesellschaftlichen Entwicklung. Die globale Zusammenarbeit und die Verknüpfung der wissenschaftlichen Ressourcen
sind wichtige Instrumente, um in Zukunft
die Folgen von Naturkatastrophen besser
Schwerpunkt
bewältigen zu können.
8
Präsentation der Professur Bodenmechanik
KoWi-Bundestagung 2006 in Weimar
(dfo) Die Bundestagung der KoWi (Koordi-
Durch die Tagung sollen Wissenschaftlern
nierungsstelle EG der Wissenschaftsorga-
vielseitige Beteiligungsmöglichkeiten im
fang auf der Ordensburg zu Liebstedt das
nisationen) zur Europäischen Forschungs-
neuen Rahmenprogramm aufgezeigt und
Programm ab. Bereits am Vorabend der
förderung findet in diesem Jahr erstmalig
Impulse zur europäischen Zusammenarbeit
Tagung, am 20. Juni 06, findet ab 19 Uhr
in Weimar statt. Mit etwa 250 Teilnehmern
gegeben werden.
ein informelles »Get together« im Schwarz-
Am Abend des 21. Juni rundet ein Emp-
dient die Bundestagung dem lebendigen
Schwerpunkte der Tagung werden u.a.
Erfahrungs- und Informationsaustausch
die Beteiligungsregeln, also Kostenmodel-
sowohl der Tagungsbesucher unterein-
le, Projektarten und Förderinstrumente
senschaftler, Forschungsadministratoren,
ander als auch mit Repräsentanten der
sein. Auch dem spezifischen Programm
Multiplikatoren aus Universitäten und
Europäischen Kommission und leitenden
»People« und der Mobilitätsförderung
Forschungseinrichtungen, Vertreter aus
Mitarbeitern aus den Ministerien.
wird sich die Tagung widmen. Die Ein-
öffentlichen und privaten Einrichtungen
richtung des Europäischen Forschungs-
sowie Landes- und Bundesbehörden. An-
rates (ERC) bildet einen weiteren wich-
meldeschluss ist voraussichtlich der 9. Juni
Die Veranstaltung bietet aktuelle Informa-
Forschung
Forschung in Europa – gut aufgestellt für FP7
bierhaus zu Weimar statt.
Die Bundestagung richtet sich an Wis-
tionen sowie konkrete Ausblicke auf das be-
tigen Tagungsordnungspunkt. Parallel
2006. Alle Interessenten, die die Tagung
vorstehende 7. Forschungsrahmenprogramm
stattfindende Workshops zu den drei
besuchen wollen, werden gebeten, sich
(Laufzeit: 2007 – 2013) für Antragsteller aus
Themenkomplexen »Gesundheit und Le-
bitte unbedingt anzumelden unter:
deutscher Sicht. Das Rahmenprogramm
benswissenschaften«, »Informations- und
http://www.kowi.de/services/veranstaltun-
wird eventuell sogar bereits Ende 2006 star-
Kommunikationstechnologien« sowie »En-
gen/buta/Registrierung/default.htm
ten und nach derzeitigem Stand mit etwa
ergie, Umwelt und Verkehr« ermöglichen
54 Milliarden Euro budgetiert sein.
eine sehr gute Orientierung zu den Inhalten des 7. Rahmenprogramms.
Kommentar: Weimar ohne Exzellenz?
Die unterschiedlich erwartete Freiheit der
welchem Ausmaß sich der Zustand einer
jeder ausdrücklich zu begrüßenden und
Forschenden ist unabdingbar. Die dazu
deutschen Forschungslandschaft offenbart,
vielfältigen individuellen Exzellenz, ein
notwendigen Rahmenbedingungen kön-
der den Beteiligten, ungeachtet allem
dringender Anlass zur Fokussierung.
nen in zunehmendem Maß, auch unter
notwendigen Optimismus, seit längerem
eventueller zeitweiliger Einschränkung
bewusst sein sollte.
Die anfänglich gestellte Frage beinhal-
haus-Universität Weimar ohne mittel-
durch gemeinsame Anstrengungen er-
tet zwei miteinander verknüpfte Teilas-
und langfristige Perspektive. Es ist eine
möglicht werden.
pekte: Erstens den der Qualität unserer
mögliche Interpretation des aktuellen
Forschung und zweitens den nach den
Prozesses, das die umfassende persön-
Anlässlich des Ergebnisses der ersten Run-
zukünftigen Rahmenbedingungen für die-
liche Freiheit der Forschenden in Hin-
de der so genannten »Exzellenzinitiative«
selbe. Es wäre falsch, sich nach der ersten
blick auf die Rahmenbedingungen bzw.
die individuell gewählten Themen und
ist nun ein geeigneter Moment, wieder
Erfahrung vollständig aus diesem Prozess
einmal inne zu halten und sich als For-
zurückzuziehen. Als Voraussetzung für
Konzepte, zukünftig vor allem (oder gar
schender über die Konsequenzen Gedan-
eine erfolgreiche zukünftige Bewerbung
nur?) durch den gemeinsamen Erfolg zu
ist aber die Einsicht über die Profilierung
garantieren ist.
ken zu machen.
Wie einer breiten Öffentlichkeit mit
außergewöhnlichem Medienaufwand
unserer Forschung, heute mehr denn je
Diesem müssen sich vor allem die an
gefordert, unumgänglich. Als Fundamen-
Strukturdiskussionen, Haushaltsausschüs-
verkündet, hat die Vorsiebung die Spreu
te des Erfolgs sind zu etablierende For-
sen, Berufungskommissionen etc. Betei-
vom Weizen zu trennen vermocht. Es gibt
schergruppen, Graduiertenkollegs und
ligten im besonderen Maße bewusst sein.
viele Ausgeschiedene und eine hingegen
Sonderforschungsbereiche unabdingbar.
kleine Gruppe von Beteiligten, der die
Hier ist im Hinblick auf die Mitbewerber
Prof. Dr. Tom Schanz
Hoffnung auf die folgende Runde bleibt.
der bewusst verwendete Plural zu beach-
Fakultät Bauingenieurwesen
Es sei jedem überlassen, wie groß die
ten. Fehlt dazu von Fall zu Fall die kriti-
Überraschung letztendlich war, bzw. in
sche antragsfähige Masse, ist dies, neben
Schwerpunkt
der persönlich idealen Situation, nur
Das Schlimmste, was uns in dieser
Situation passieren kann, ist eine Bau-
9
Bauhaus-Sommerakademie 2006
Neuer Name, bewährtes Programm
Bereits zum 14. Mal werden im August
etwa 400 Studierende und Graduierte aus
Deutschland und aller Welt auf dem Cam-
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pus der Bauhaus-Universität erwartet.
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Unter dem neuem Titel »Bauhaus-Som-
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merakademie«, aber mit bewährtem Konzept aus Bildung, Kultur und Begegnung,
läuft die Vorbereitung des jährlichen
Sommerprogramms der Bauhaus-Universität auf Hochtouren.
Neben den Sprachprogrammen »Deutsch
in Weimar« und »Sprachen fürs Leben«
werden ausgewählte Themen des Bauingenieurwesens in Fachprojekten angeboten.
Weitere Informationen und die OnlineAnmeldung sind unter www.uni-weimar.
de/sommerakademie verfügbar. Interessierte können sich bis zum 31. Mai 2006
für die Fachprojekte anmelden. Für ausländische Teilnehmer besteht die Möglichkeit der finanziellen Förderung.
Daniela Raddi
Projektmanagement Bauhaus-Sommerakademie
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Bauen im Bestand
Das Bauen im Bestand ist die Herausforderung für zukünftige Bauingenieure
und Architekten! Der Anteil des Modernisierungsvolumens am gesamten Wohnungsbauvolumen betrug bereits 2004 in
Deutschland 60 Prozent (Quelle: DIW).
Die Tendenz ist steigend. Dieses Fachprojekt wird deshalb ausländischen und deut-
Universität
schen Graduierten und Studierenden einen Einblick in das aktuelle Themengebiet
»Bauen im Bestand« geben. In einer Kombination aus Fachvorträgen, Exkursionen
und Diskussionen werden vom 14. bis zum
18. August 2006 Aspekte der Planung und
10
Ausführung von Bauvorhaben im Bestand
Abbrucharbeiten für das Weimar Atrium. Bild: Professur Baubetrieb und Bauverfahren.
vorgestellt. Die Seminarbeiträge gestalten
Referenten der Bauhaus-Universität Weimar sowie aus der Wirtschaft.
Die geodätische Bestandsaufnahme
wird zur Erstellung von Bestandsplänen
Advanced Studies in Structural Engieering
and CAE
und zur Dokumentationen des Ist-Zustandes durchgeführt.
Den Teilnehmern werden die hierfür
notwendigen Messtechniken, Messsysteme und erzielbare Genauigkeiten vorge-
Als ein internationales Forum für den
Nutzung moderner Methoden und Kon-
stellt. Anhand von ausgewählten Praxis-
Austausch von Ideen und Erfahrungen
zepte der Berechnung, sollen die Teilnehmer mit Problemen des späteren Berufs-
beispielen werden Einsatzmöglichkeiten
im Ingenieurbau steht dieser Kurs vom
des Monitorings und der Belastungsun-
07. bis 19. August 2006 im Zeichen der
lebens konfrontieren. Die Ergebnisse der
tersuchungen charakterisiert.
Zusammenarbeit zwischen Bauingenieur-
Projektbearbeitung werden in einer Ab-
studenten aus aller Welt und wird von
schlussveranstaltung vor dem gesamten
Das Bauen im Bestand stellt besondere Anforderungen an die Baustellen-
Professuren der Fakultät Bauingenieurwe-
Fachkurs sowie interessierten Studieren-
organisation. Es werden Möglichkeiten
sen bereits zum neunten Mal durchgeführt.
den und Mitarbeitern der Bauhaus-Uni-
der Baustelleneinrichtungsplanung unter
Das englischsprachige Projekt richtet sich
versität Weimar präsentiert.
Nutzung dieser räumlichen und zeitlichen
an Graduierte (mit abgeschlossenem B. Sc.)
Gegebenheiten aufgezeigt. Ergänzend
und PhD-Studenten.
werden baurechtliche Aspekte von Be-
Insgesamt 40 internationale Studieren-
Neben dem vielseitigen Fachprogramm,
das zwei Fachexkursionen sowie Gastvorträge aus der Praxis beinhaltet, wird der
standsbaustellen exemplarisch mit dem
de und Graduierte werden im Rahmen
Kurs von einer Reihe kultureller und sozialer Aktivitäten begleitet.
Fokus auf Verkehrssicherungspflichten
des DAAD-Förderprogramms »German
dargestellt. Der Exkurs zum Sicherheits-
Summer Academies« hinsichtlich Teilneh-
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass
und Gesundheitsschutz auf Bestandsbau-
mergebühren, Lebenshaltungskosten und
die Teilnehmer für ihr weiteres Studium
stellen gibt einen Überblick zu speziellen
Reisekosten gefördert. Studierende der
bzw. für ihre Forschung wertvolle Er-
Gefährdungen und Schutzmaßnahmen.
Bauhaus-Universität Weimar können kos-
kenntnisse und Fertigkeiten gewinnen
tenlos teilnehmen.
konnten. Wesentlich sind dabei die Er-
Bestandsbauwerke entsprechen in den
meisten Fällen nicht mehr den heutigen
Im Rahmen der ersten Kurswoche wird
Anforderungen an den Brandschutz. Die
eine Reihe von anspruchsvollen Vorlesun-
fahrungen des Arbeitens in multinationalen Teams und die Entwicklung der
genaue Betrachtung des Brandschutzes
gen und Seminaren aus den Fachberei-
Fähigkeit, sich gegenseitig anzuerkennen
ist deshalb in vielen Projekten die Vor-
chen Strukturmechanik, Bodenmechanik,
und neues Wissen aufzunehmen. Die
raussetzung für das erfolgreiche Planen
Massivbau, Stahlbau, Erdbebeningenieur-
Möglichkeit des fachlichen Austausches
und eine zukünftige Nutzung des Bau-
bau und Informatik im Bauwesen ange-
und des kooperativen Arbeitens in den
werks. Baurechtliche Bewertungen, ge-
boten. Praktische Übungen, bei denen
Projekten demonstrieren in gelungener
setzliche Regelungen und der Bestands-
die Teilnehmer komplexe Lösungsansätze
Weise, dass eine anspruchsvolle Inge-
schutzbegriff werden erklärt. Diese
kennen lernen können, sollen einen wich-
nieurausbildung die Grundlagen für die
theoretischen Grundlagen werden ferner
tigen Bestandteil des Kurses bilden.
Mitarbeit in der Forschung gewährleistet.
in komplexen Beispielen zu Brandschutzkonzepten im Bestand verdeutlicht.
Exkursionen zu aktuellen Bestandsbaustellen in der Umgebung erläutern praxis-
In der zweiten Woche ist die Bearbeitung von Fachprojekten in kleinen inter-
Dipl.-Ing. Idna Starcevic
nationalen Teams geplant. Die Bearbei-
ASSEC coordinator
tung praxis-ähnlicher Entwürfe, unter
nah die Besonderheiten der Planung und
Ausführung von Bauvorhaben im Bestand.
Resümee und Abschlussdiskussion
geben Teilnehmern und Referenten die
Möglichkeit, Erfahrungen zum Themengebiet auszutauschen und ihr Fachwissen
mit internationalen Betrachtungsweisen
anzureichern.
Die wissenschaftliche Leitung hat Prof.
Dr.-Ing. Hans-Joachim Bargstädt M.Sc.,
Universität
Professur Baubetrieb und Bauverfahren.
Die Professur Baubetrieb und Bauverfahren betrachtet das Themengebiet Bauen
im Bestand als Schwerpunkt in Forschung
und Lehre.
11
Dipl.-Ing. (FH) Antje Hegewald M.Sc.
Professur Baubetrieb und Bauverfahren
Teilnehmer der Advanced Studies 2005. Bild: Professur Stahlbau.
Campus Weimar welcomes you!
Aufgrund der unterschiedlichen Verfahrensweisen und Anmeldeprozeduren
in den einzelnen Fakultäten im Hinblick
auf Projekte, Fachkurse und Seminare hat
sich die dezentrale Hilfestellung durch die
Counselling Officer bereits jetzt bewährt
Zum Sommersemester 2006 hat das Team
Anschließend führten die zuständigen
und konnte zu einem reibungslosen Start
von Campus Weimar International zusam-
Counselling Officer die Neuankömmlin-
in Weimar beitragen.
men mit den Mitarbeitern des Dezernates
ge durch die Fakultäten und machten sie
Internationale Beziehungen (DIB) zum
mit den jeweiligen Besonderheiten ver-
Die Resonanz auf die angebotenen Aktivitäten und Feierlichkeiten, organisiert
ersten Mal gemeinsam die ausländischen
traut. Nach intensiver Betreuung in den
unter Federführung des DIB, zeigen, dass
Studierenden der Bauhaus-Universität
ersten Semestertagen verfügen nun alle
die »neuen Weimarer« gerne hier studie-
an ihrem neuen Studienort in Empfang
Austauschstudenten über einen passenden
ren und auch die Gelegenheit wahrneh-
genommen.
Studienplan und sind dabei, sich in den
men, über den eigenen akademischen Tel-
Studienalltag einzuleben.
lerrand hinaus Erfahrungen zu sammeln.
Wir sind zuversichtlich, dass die verstärkte Unterstützung für unsere internationalen Studierenden auch dazu beitragen wird, den Studienerfolg zu sichern
und die Studienergebnisse zu optimieren.
Bei Fragen und Wünschen stehen das
DIB und unser Team gerne zur Verfügung.
Also nochmals: Welcome to Weimar, welcome to Campus Weimar International!
Matthias Reiber,
Gregor Sauer
Die neuangekommenen Studenten vor dem Hauptgebäude. Bild: Campus Weimar International.
Campus Weimar International
Hochschulinformationstag (HIT)
Internationales
Erfreuliche Resonanz bei den Schülerinnen und Schülern
Netzwerk
(dsl) Die Bauhaus-Universität Weimar
gaben die Studienberater und Fachstu-
(bauing) Die Professur BWL im Bauwesen,
öffnete am 11. März von 9 bis 15 Uhr wie-
dienberater. Die Führungen von Studie-
der Fakultät Bauingenieurwesen hat mit
der ihre Türen, um Studieninteressierte
renden durch die Uni waren ebenso
dem Knowledge Centre @ Weimar ein in-
vor Ort über das Angebot der Hochschule
nachgefragt, wie die offenen Werkstät-
ternational agierendes Netzwerk geschaffen.
zu informieren.
ten oder das Medienzentrum. Auch das
An renommierten Universitäten, wie der
neue Beratungsangebot für Eltern: »Wie
Stanford University, dem Asian Institute of
Trotz des Schneegestöbers am Morgen
unterstütze ich mein Kind bei der Studien-
Technology Bangkok oder der Stellenbosh
fanden ca. 600 Abiturienten, teils auch mit
platzwahl« war gut besucht. Die Eltern
University in Südafrika bietet sich dadurch
ihren Eltern, den Weg in die Bauhaus-Uni-
bekamen hilfreiche Tips und die Jugend-
für interessierte Studenten die Möglichkeit
versität. Die Kolleginnen und Kollegen an
lichen hatten Zeit, sich unabhängig zu
eine Studienarbeit anzufertigen oder ein
den Infoständen gaben erste Auskünfte
informieren.
Teilstudium zu absolvieren.
schon vor der eigentlichen Eröffnung und
berieten teilweise auch noch nach dem
Universität
offiziellen Ende.
12
Die Studieninteressierten kamen im
wesentlichen aus der Region, aber auch
»Der Vorteil davon ist« berichtet Franziska Morgenroth, die eine Studienarbeit
junge Leute aus Schwerin und Nürnberg
in Manchester anfertigte, »dass man be-
Neues zu den Studienangeboten der
waren da und nutzten das Wochenende
reits einen konkreten Ansprechpartner
Fakultäten Architektur, Bauingenieurwe-
nicht nur zur Information über die Studi-
vor Ort hat, der einen informiert sowie
sen, Gestaltung und Medien erfuhren die
enangebote. Wegen der guten Resonanz
thematisch für Fragen und Anleitung zur
Besucher in der Mensa am Park und im
haben die Studienberater und Fachstudi-
Verfügung steht.« Nähere Informationen
Hörsaalgebäude. Detaillierte Informatio-
enberater der Universität beschlossen, an
zum KC@W, sowie zu den weiteren Part-
nen rund um das Studium, beispielsweise
dem Termin festzuhalten, auch im nächs-
neruniversitäten und Austauschmodali-
zu Studienbedingungen, Einschreibemo-
ten Jahr, im März den HIT in ähnlicher
täten haben die Ansprechpartner Torsten
dalitäten oder zur Studienfinanzierung
Weise zu veranstalten.
Kleiß und Andrea Jungbecker.
10 Jahre »experiment bauhaus«
Dies Academicus und Sommerfest am 23. Juni 2006
Die Tage vom 23. bis zum 25. Juni 2006
det eine Tombolaverlosung statt, danach
stehen ganz im Zeichen der beiden
sorgt eine Band für Unterhaltung.
Weimarer Hochschulen. Nach dem Dies
Das alles erwartet Studierende gegen
Fürstenhauses um 11 Uhr — für die meisten bleibt damit sicherlich noch etwas Zeit
zum Ausschlafen für das ereignisreiche
Academicus der Bauhaus-Universität am
einen Eintritt von 3 Euro, während Ein-
Nachmittag des 23. Juni wird am Abend
trittskarten für alle anderen im Vorver-
desselben Tages gemeinsam gefeiert, be-
kauf 3 und an der Abendkasse 6 Euro kos-
Rektoramt der Bauhaus-Universität und
vor die Hochschule für Musik Franz Liszt
ten. Speisen und Getränke sind in diesem
im Veranstaltungsbüro der Hochschule
ihren Dies Academicus am 24. und 25.
Preis nicht inbegriffen, werden aber vom
für Musik ab dem 6. Juni erhältlich. Zu-
Juni begeht.
Studentenwerk kostengünstig angeboten.
dem können sie schon jetzt unter www.
Unter dem Titel »experiment bauhaus«
spirierender Atmosphäre auf die Angehö-
präsentiert sich die Bauhaus-Universität
rigen beider Hochschulen und einige ihrer
im Audimax und im Foyer der Universitäts-
Partner zu treffen.
Nutzen Sie die Gelegenheit, um in in-
bibliothek. Der repräsentative Ort soll
Am nächsten Tag beginnt der Dies Aca-
Wochenende in Sachen Musik.
Karten für das Sommerfest sind im
uni-weimar.de/hochschulfest vorbestellt
werden.
Anika Christin Buschmann
Universitätskommunikation
dazu genutzt werden, um über die Hoch-
demicus der Hochschule für Musik mit
Organisation des Dies Academicus und des
schule zu informieren. Jeweils zwei Profes-
dem Eröffnungskonzert im Festsaal des
Sommerfest
soren einer Fakultät berichten über aktuelle Projekte, während sich die zentralen
Einrichtungen im Foyer vorstellen.
Anlässlich des zehnjährigen Namensjubiläums wird diese Veranstaltung eine
Möglichkeit sein, einen Einblick in das
weite Spektrum zu erhalten und zu erfahren, was das Studieren an der Universität
über die fachlichen Disziplinen hinaus so
erlebenswert macht. Bei Kaffee, Kuchen
und Eis möchte die Universität allen Mitarbeitern, Studierenden und Interessierten eine Plattform bieten, um mit einem
Teil ihrer Angehörigen ins Gespräch kommen zu können.
Besuchen Sie am 23. Juni zwischen
14 und 18 Uhr die Universitätsbibliothek – jede der vier Fakultäten wird je
eine Stunde zur Verfügung haben – und
machen Sie sich einen Eindruck von dem
Ausschnitt des vielfältigen Universitätsgeschehens, der Ihnen dort geboten wird.
Unter dem Motto der Begegnung und
des Zeigens entstandener Arbeiten steht
auch das am Abend stattfindende gemeinsame Weimarer Sommerfest mit der
punkt der Hochschulangehörigen und der
Öffentlichkeit. Im Innenhof, im Erdgeschoss und auf der Terrasse können musikalische Darbietungen der Hochschule
für Musik und Filme sowie Exponate der
Bauhaus-Universität genossen und begutachtet werden. Ab etwa 22 Uhr fin-
Universität
Hochschule für Musik Franz Liszt. Ab
19 Uhr wird die Mensa am Park zum Treff-
13
Prominenter Besuch zum Feininger-Jahr
US-Botschafter zu Gast an der Bauhaus-Universität
(uk) Der amerikanische Botschafter in
versitäten in den Vereinigten Staaten wie
Berlin, William R. Timken, war während
University of California, Pratt Institute und
seines Aufenthalts in Weimar anlässlich
weiteren Kunsthochschulen. Weiterhin in-
des Feininger-Jahres auch an der Wir-
teressierten die Studienbedingungen in der
kungsstätte des Künstlers Lyonel Feinin-
Stadt Weimar. Auf die Frage des Botschaf-
ger, an der heutigen Bauhaus-Universität,
ters hin, wo die Studierenden ihr Quartier
zu Gast. Professor Gerd Zimmermann,
hätten, verwies der Rektor auf die enge
Rektor der Weimarer Universität, Prorek-
Verbindung zur Stadt: »Stadt und Universi-
tor Professor Karl Beucke sowie Professo-
tät sind aufgrund der langen gemeinsamen
rin Liz Bachhuber begrüßten Botschafter
Geschichte sehr eng miteinander verbun-
Timken im Hauptgebäude – und damit
den, die Studierenden der Bauhaus-Uni-
genau an dem Ort, an dem Feininger als
versität leben in der Stadt und sind ein Teil
Meister des Bauhauses von 1919 bis 1925
von ihr. Ein Campus auf »der grünen Wie-
sein Atelier hatte.
se« ließ sich in Weimar glücklicherweise
vermeiden.«
In dem Hintergrundgespräch zwischen
dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
Dass die Studierenden an der Bauhaus-Universität immer auch einen in-
Weimar und der Eröffnung der Feinin-
tensiven Eindruck von Weimar und seiner
ger-Ausstellung im Bauhaus-Museum in-
Geschichte erhielten, sei auch Anliegen
formierte sich der Botschafter über das
der Bauhaus Sommer-Akademie, erklärte
Profil der Bauhaus-Universität im Span-
Liz Bachhuber, Professorin Freie Kunst:
nungsfeld zwischen Geschichte und Ge-
»Die Studierenden können damit auch
genwart sowie über ihre Entwicklungsziele.
mit weniger ausgezeichneten Deutsch-
Besichtigung des Hauptgebäudes v.l.n.r.: Sue Timken, Rektor Prof. Dr. Gerd Zimmermann, William
R. Timken.
kenntnissen zu uns kommen.« In jedem
das Projektstudium sowie die zahlreichen
Sommer lädt die Sommer-Akademie zu
Programm, das einen perfekten Einstieg
internationalen Beziehungen der Bau-
Sprachkursen von Deutsch bis hin zu di-
auch für amerikanische Studierende an
haus-Universität, insbesondere mit Uni-
versen Fremdsprachen ein, es gibt zudem
die Bauhaus-Universität bietet.
Universität
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen
14
Besichtigung des Gropiuszimmers. Bilder: Nathalie Mohadjer
ein spannendes kulturelles und soziales
Zur Zukunft der Universität
Hochschulverband fordert Umdenken in der Forschungspolitik
(uk) Am 20. und 21. März 2006 fand in
Auftrag einzusetzen, Vorschläge für eine
gabungen und die fördernde Begleitung
Weimar der 56. Hochschulverbandstag
stärkere Verankerung der Forschung in der
des wissenschaftlichen Nachwuchses
statt, bei dem sich der Deutsche Hoch-
Universität zu unterbreiten. »Exzellente
durch alle akademischen Qualifikations-
schulverband (DHV) unter dem Motto
und gute Forscher müssen grundsätzlich
phasen Aufgabe aller Universitäten und
»Wir kennen von allen Dingen den Preis
auch akademische Lehrer sein, denen die
jedes einzelnen Universitätsprofessors
und von nichts den Wert – Wissenschaft
Lehre und die Pflege des wissenschaftli-
bleiben müsse.
und Kunst im Zeichen der Globalisierung«
chen Nachwuchses rechtlich verbindlich
mit der Zukunft der Forschungspolitik
anvertraut ist.«
auseinander setzte.
Vehement sprach sich der DHV gegen
In der Frage der Forschungsfinanzierung teilt der DHV die Ansicht des WR,
dass die Forschungsförderung weiterhin
eine »Klassenaufspaltung« der Universi-
gemeinsame Aufgabe von Bund und Län-
In keinem vergleichbaren Industrieland
täten aus, wie in den Thesen des Wissen-
dern sein sollte. Der DHV wies darauf hin,
sei der Anteil der außeruniversitären For-
schaftsrates (WR) zur künftigen Rolle der
dass »die Einwerbung von privaten Dritt-
schung so hoch wie in Deutschland, so
Universitäten im Wissenschaftssystem
mitteln den Staat jedoch nicht aus seiner
der DHV in der Resolution zur »Zukunft
vorgeschlagen wurde. Demnach seien nur
finanziellen Verantwortung für die Uni-
der staatlich geförderten Forschung«. Des-
noch solche Universitäten oder Fakul-
versitäten entlässt.« Man müsse sich auch
halb solle es erklärtes Ziel der Forschungs-
täten mit der Heranbildung des wissen-
darüber im Klaren sein, dass insbesonde-
politik sein, die Universität wieder stärker
schaftlichen Nachwuchses zu betrauen,
re Drittmittel aus nicht staatlich finan-
als Stätte von Forschung und Innovation
die den »hohen Ansprüchen« eines »ange-
zierten Fonds auch die Gefahr von Ab-
zu begreifen. DHV-Präsident Professor
messenen wissenschaftlichen Umfeldes«
hängigkeiten und damit das Risiko einer
Dr. Bernhard Kempen schlägt vor, eine in-
genügten. Der DHV hält dem entgegen,
wissenschaftsinadäquaten Forschungslen-
ternationale Expertenkommission mit dem
dass das Erkennen wissenschaftlicher Be-
kung erhöhen.
Hochschulweite
studentische
Fit für die Lehre!
Lehrevaluation
Nach einem guten Start im Wintersemes-
angebotenen Weiterbildungen besucht
Ab dem Sommersemester 2006 werden in
ter 2005/06 wird es auch in diesem Som-
werden. Das jeweils aktuelle Programm
allen vier Fakultäten zwei neue veranstal-
mer- und im kommenden Wintersemester
kann unter der Adresse www.uni-erfurt.
tungsspezifische Fragebögen mit dem Ziel
ein differenziertes Angebot für die hoch-
de/hit abgerufen werden. Dort sind auch
eingesetzt, die Qualität von Studium und
schuldidaktische Weiterbildung geben, das
die Veranstaltungen zu buchen. Für Nach-
Lehre zu verbessern und die Kommunikati-
sich vor allem an junge Hochschullehrerin-
fragen und Auskünfte hier vor Ort steht
on zwischen Lehrenden und Studierenden
nen und Hochschullehrer wendet. Einige
Ihnen Dr. Andreas Mai (andreas.mai@uni-
zu fördern. Beide Instrumente der Lehre-
Veranstaltungen – wie etwa ein viertägiger
weimar.de) zur Verfügung.
valuation wurden vom Senatsausschuss für
Evaluation entwickelt und werden nach
2006 – finden in Weimar statt. Da sich die
Dr. Andreas Mai
Bauhaus-Universität mit den Hochschu-
Bologna-Berater
Auswertung des ersten Durchlaufs im Sommersemester, zusammen mit einem Evalu-
len in Erfurt, Ilmenau, Schmalkalden und
ationskonzept für die Bauhaus-Universität
Nordhausen auf ein gemeinsames Pro-
im Spätherbst dem Senat zur Beschluss-
gramm geeinigt hat, können auch die dort
fassung vorgelegt. Ansprechpartner sind
Prof. Dr. Lorenz Engell (lorenz.engell@uniweimar.de) und Dr. Andreas Mai (andreas.
mai@uni-weimar.de).
Dr. Andreas Mai
Bologna-Berater
Universität
Workshop als Einstiegsangebot im Herbst
15
Feierliche Einweihung für Neubau
MFPA bezieht neues Gebäude
(uk) Am 22. März 2006 übergab das
Staatsbauamt Erfurt den Neubau des
Büro- und Laborgebäudes der Materialforschungs- und -prüfanstalt Weimar (MFPA)
in der Coudraystraße 9-11. Der Thüringer
Minister für Bau und Verkehr Andreas
Trautvetter und der Thüringer Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel eröffneten
die Einweihungsfeier und übergaben die
Schlüssel an den wissenschaftlichen Direktor der MFPA, Prof. Dr.-Ing. Joachim Bergmann. An das Grußwort von Prof. Dr. Gerd
Zimmermann, Rektor der Bauhaus-Universität, schloss sich ein Rundgang durch das
neue Gebäude an.
Der Neubau bietet moderne Labore, Werkstätten und Büros für die Fachgebiete Baustoffe, Umwelt, Werkstoffe und Bauteile
sowie die Verwaltung. Es verbleiben die
Der Neubau der Materialforschungs- und Prüfanstalt. Bild: Christiane Zuleger
Fachgebiete Bauphysik/Prüftechnik und
Geotechnik am bisherigen Standort, bis
reiche der Bau- und Umweltchemie, die
der Neubau des CIB.Weimar bezugsfertig
Einrichtung von spezialisierten Laboren
ist.
Die neuen Arbeitsbedingungen führen
für Klimatests, Frost-Tauwechseltests an
Baustoffen oder die erstmalige Einrich-
zu wesentlichen Verbesserungen. Bei-
tung eines Applikationslabors für Laser
spielhaft seien die Zusammenführung
genannt.
der bisher räumlich getrennten Laborbe-
Für den optimalen Durchblick:
Universität
die Bibliothekstasche
16
(uk) »Könnte ich bitte mal einen Blick in
von eigenen, undurch-
Ihre Tasche werfen?« – diese Aufforde-
sichtigen Laptoptaschen
rung wird ab dem 1. Juni 2006, 9 Uhr in
und Rucksäcken in den
der Universitätsbibliothek der Geschichte
Bibliotheksräumen ist
angehören. An diesem Tag sind erstma-
dann nicht mehr mög-
lig transparente Bibliothekstaschen an der
lich.
Ausleihe im Bibliotheksneubau erhältlich
(Unkostenbeitrag 1 Euro/Stück). Teilweise
gesponsert von der Dresdner Bank dienen
die beidseitig mit dem Banklogo und dem
Bibliothekslogo versehenen Taschen als
Möglichkeit für den Transport von Laptop,
Büchern und Schreibzeug. Die Benutzung
Bibliothekstaschen. Grafik: Cissy Hecht.
17
Projekte | Forschung
Architektur
Erfolgreiche Akkreditierung für Fakultät Architektur
Umstellung der Studienprogramme auf Bachelor und Master weitgehend abgeschlossen
(archit) Die Fakultät Architektur der Bau-
Mit Beginn des Wintersemesters 2005/06
land durchgeführten Pilotprojekten für
haus-Universität Weimar ist eine der ers-
wurden erstmals Studierende, auf Grund-
eine generelle Anerkennung der akkreditierten Studiengänge durch die UIA dar.
ten, die nicht nur auf das Bachelor- und
lage der damals noch vorläufigen Geneh-
Mastersystem gemäß der Vorgaben des
migung des Thüringer Kultusministeriums,
In Fachgesprächen mit der Universi-
Bologna-Prozesses umgestellt hat, son-
nur noch in die Bachelor- und Masterstu-
täts- und Fakultätsleitung sowie Studien-
dern auch die erste Architekturfakultät
diengänge immatrikuliert.
gangsleitern und Studierenden wurde das
Deutschlands, deren Studienprogramme
akkreditiert wurden.
Vom 9. bis zum 11. November 2005
war die Gutachtergruppe, die sich aus
Studienangebot der Fakultät Architektur
hinsichtlich der Studierbarkeit, der Aus-
Dipl.-Ing. Karl-Ullrich Bechler (Vizeprä-
bildungsinhalte und Qualifikationsziele
Der Gutachterbericht der Akkreditierungs-
sident des BDA, Heilbronn) / Prof. Dipl.-
geprüft.
agentur attestiert der Fakultät einen bei-
Ing. Frid Bühler (Bühler + Bühler Archi-
spielgebenden Komplexitätsgrad ihrer
tekten, München) / Prof. Dr. Berthold
kultät Architektur wurde am 6. April
Ausbildungsangebote. Dieses externe Ur-
Burkhardt (TU Braunschweig, Institut für
2006 mit geringfügigen Auflagen akkre-
teil stellt für die Fakultät einen vorläufigen
Tragwerksplanung) / Prof. Dr. Bob Mar-
ditiert:
Höhepunkt in der mehrjährigen Debatte
tens (TU Wien, Insitut für Architektur und
Das gesamte Studienangebot der Fa-
zur Umstellung der Studiengänge auf das
Entwerfen) / Prof. Dr. Uwe-Jens Walther
· Konsekutiver Studiengang Architektur
Modell Bachelor und Master dar. Damit ist
(TU Berlin, Insitut für Soziologie) / Mona
· Bachelor, 6 Semester (Bachelor of
die Weimarer Architekturschule endgültig
Wirth (RWTH Aachen, Studierende im
Science)
im Bolognaprozess der Formierung eines
Fach Architektur) zusammensetzte, an der
· Master, 4 Semester (Master of Science)
gemeinsamen europäischen Hochschulrau-
Fakultät Architektur zu Gast.
mes angekommen.
Innerhalb eines Bearbeitungszeitraums
Neben den Fachgutachtern nahmen
Prof. Vladimir Slapeta (TU Prag, Fakultät
· Postgradualer Masterstudiengang
archineering (4 Semester)
· Postgradualer Masterstudiengang
von zweieinhalb Jahren erfolgte eine
Architektur) und Dipl.-Ing. Arch. Wolf
Neudefinition des Profils der Ausbildung,
Tochtermann (UNESCO) als Vertreter der
· Postgradualer Masterstudiengang
Europäische Urbanistik (4 Semester)
der Studieninhalte und Qualifikations-
UIA (Union Internationale des Architec-
MediaArchitecture (4 Semester)
ziele. Die umfangreichen Unterlagen der
tes) sowie Vertreter der Akkreditierungs-
Selbstdokumentation konnten im Juni
agentur und Peter Gemmeke vom Thürin-
Nähere Informationen über Inhalte, Zulas-
2005 bei dem Akkreditierungs-, Zertifi-
ger Kultusministerium in beobachtender
sungsvoraussetzungen und Bewerbungs-
zierungs- und Qualitätssicherungsinstitut
Funktion am Peer Rewiew teil.
fristen gibt es unter www.uni-weimar.de.
ACQUIN zur Begutachtung eingereicht
Die Teilnahme der UIA Beobachter am
Verfahren stellt eins von drei in Deutsch-
Projekte | Forschung
werden.
18
Diplomausstellung 2005 der Fakultät Architektur. Bilder: Tobias Adam
Gemeinsamer Masterkurs an der Tongji-Universität Shanghai und der Bauhaus-Universität
Mit dem Start von IIUS vervollständigte
Doch es gibt auch Unterschiede. Während
Schillers, Herders und Wielands, Liszts,
das Institut für Europäische Urbanistik
die Programme der Europäischen Urbanis-
Van de Veldes und Gropius’, der hier 1919
(IfEU) an der Fakultät Architektur der
tik (Master und Promotion) bilingual sind,
das weltberühmte Bauhaus gründete, wie
Bauhaus-Universität Weimar sein Ange-
ist die Unterrichtssprache in IIUS aus-
kaum ein anderer Ort die Chance eines
bot an postgradualen Studienangeboten.
schließlich englisch. Der wichtigste Unter-
Zugangs zur deutschen und europäischen
Jetzt haben Studierende aus aller Welt
schied ist jedoch der Komplettaustausch
Kultur.
nicht nur die Wahl zwischen dem Master-
im dritten Semester. Die am IfEU immatri-
und dem Promotionsstudium der »Euro-
kulierten Studierenden gehen für ein hal-
Nach Auswertung der bisherigen Bewerbungsunterlagen und Eignungsprü-
päischen Urbanistik«, sondern sie können
bes Jahr nach China und, vice versa, die
fungen lässt sich feststellen: Für IIUS
sich auch für einen der begehrten jährlich
am CAUP immatrikulierten IIUS-Studie-
interessiert sich eine junge, hoch quali-
15 Plätze im Masterkurs IIUS bewerben.
renden für dieselbe Zeit nach Deutschland.
fizierte, mobile und bereits erstaunlich
Außerdem erhalten die Absolventen von
weltläufige Generation von »young pro-
IIUS wird gemeinsam von der School of
IIUS zwei Master-Urkunden, ein Zertifikat
fessionals«, Diese »proteische« Genera-
Architecture and Urban Planning (CAUP)
der Bauhaus-Universität und ein weiteres
tion fühlt sich in der Welt zu Hause, sucht
an der Tongji-Universität Shanghai und
der Tongji-Universität.
die neue Erfahrung und zieht aus dieser
vom IfEU angeboten. Mit dem CAUP wur-
Gestützt durch ein – von zwei völlig
de eine der in China und Asien führenden
unterschiedlichen Hochschulsystemen –
Architektur- und Planungsschulen als Part-
gemeinsam getragenes und entsprechend
nerin für das Institut in Weimar gewonnen.
synchronisiertes Lehrprogramm erhal-
Bewerbung unter www.uni-weimar.de/
In der strategischen Stadtplanung und
ten Studierende von IIUS die einzigartige
urbanistik
-entwicklung ist das CAUP in China mit
Chance, eine der wirtschaftlich und in der
gleichermaßen berufliche Inspiration und
Lebensfreude.
Weitere Informationen, Kontakte und
großem Abstand die Nr. 1 und es ist kein
räumlichen Entwicklung dynamischsten
Prof. Dieter Hassenpflug
Zufall, dass die Leitung für die Planung der
Regionen der Erde aus eigener Erfahrung
Institut für Europäische Urbanistik
Weltausstellung Shanghai 2010 dem CAUP
kennen zu lernen. Die Weltstadt Shang-
anvertraut wurde.
hai mit ihren etwa 18 Mio. Einwohnern
zwischen der Bauhaus-Universität Wei-
ist ein Zentrum und zugleich Symbol der
gegenwärtigen wirtschaftlichen Aufhol-
mar und der Tongji-Universität Shanghai
jagd Chinas. Auch liefert sie mit Pudong
wurden gemeinsame Studien- und Prü-
der gegenwärtigen urbanen Transforma-
fungsordnungen geschaffen und, für alle
tion in China das prominente Leitbild
Sonderregelungen, eine Studienverein-
einer erfolgreichen modernen Stadt. Es
barung – alles in deutscher, chinesischer
gibt gegenwärtig wohl kaum einen Ort,
und englischer Sprache. Der Deutsche
der Risiken und Chancen kultureller Glo-
Akademische Austauschdienst (DAAD)
balisierung so wirksam zur Schau trägt,
ließ sich von unserem Projekt überzeugen
wie Shanghai und die Metropolregion am
und stellte für einen Zeitraum von fünf
Jangtse-Delta.
Jahren eine großzügige Startfinanzierung
bereit.
IIUS ist ein »Exportartikel« des IfEU. So
gleicht das Curriculum des Masterkurses
Umgekehrt lernen Studierende der
Tongji-Universität in Weimar ein stärker
wissenschaftlich geprägtes akademisches
Umfeld an einer der größten Architektur-
nahezu durchgängig demjenigen der »Eu-
fakultäten Deutschlands kennen und
ropäischen Urbanistik«, mit viersemestri-
nehmen an fachlich hoch integrierten, in-
ger Regelstudienzeit, einem Praktikums-
terdisziplinär und zugleich praktisch aus-
semester (das sog. Modellprojekt) und
gerichteten europäischen Studienprojek-
speziellen Übungen wie »Moderation«
ten teil. Darüber hinaus können sie an der
oder »Einführung in das wissenschaftliche
bemerkenswerten Internationalität des
Arbeiten«. Beide bieten zudem ein inter-
IfEU partizipieren: Hier studieren ca. 100
disziplinäres Lehrprogramm an, welches
»postgraduates« aus 30 Ländern. Nicht
Städtebau, Stadtsoziologie, Stadtplanung
zuletzt bietet Weimar, die kleine Stadt
und Stadtmanagement kombiniert.
Projekte | Forschung
In Umsetzung des Hochschulvertrages
Architektur
Integrated International Urban Studies (IIUS)
19
voller großer Mythen, die Kulturstadt
Europas von 1999, die Stadt Goethes und
Hauptgebäude der Tongji-Universität.
Architektur
Verweilen an der Autobahn
Studentischer Wettbewerb liefert Denkanstöße für Thüringer Autobahnraststätte
(uk) Am 8. März hat die Jury unter Vorsitz
Einen Anerkennungspreis erhielt ein unge-
von Rektor Prof. Dr. Gerd Zimmermann
wöhnliches, aber bemerkenswertes Projekt
über die Gewinner des studentischen
von Stefan Farnetani und Florian Mon-
Wettbewerbs »Rennsteigrasten« entschie-
ka, das die Ausstellungsidee vom Ort der
den. Die Aufgabe des Wettbewerbs be-
Raststätte entkoppelte und als Informati-
stand in einem Konzept für eine einzigar-
onssystem über hunderte von Kilometern
tige Raststätte an der A 71, die gleichzeitig
entlang der Autobahn vorschlug.
Informations- und Dokumentationszentrum bieten soll. Dabei konnte die Jury
Der Ideenwettbewerb »Rennsteigrasten« war im Oktober 2005 gemeinsam
über eine erstaunliche Vielfalt von Lösun-
vom Thüringer Bauministerium und der
gen diskutieren und vergab nach ausführ-
Bauhaus-Universität Weimar ausgelobt
licher Beratung gleich zwei 1. Preise.
worden. Er soll mit einer gleichzeitig erarbeiteten Machbarkeitsstudie konkrete
Siegerentwurf von J. Schäfer und J. Simon.
Der eine Siegerentwurf von Johannes
Empfehlungen für den Bau der Raststätte
Schäfer und Johann Simon thematisiert mit
Geraberg an der wichtigsten Nord-Süd-
einem einzigen aufragenden, würfelartigen
route des Landes geben. Erstmals ar-
und robusten Bau das Fehlen von Orten
beiteten Ministerium und Universität in
am Rand der Autobahn. In seiner Innen-
dieser Art zusammen. Das Bauministeri-
welt bietet das Bauwerk genau jenes »Hei-
um erhoffte sich aus dem studentischen
matgefühl«, was der Autofahrer bei seiner
Wettbewerb Anregungen und ungewöhn-
Fahrt vermissen mag.
liche Denkanstöße. Er war bewusst inter-
Die andere Siegerarbeit von Anika
Arndt und Vanessa Chacón Jo setzt einen
Siegerarbeit von A. Arndt und V. Chacón Jo.
Akzent, der dazu nicht gegensätzlicher
fachlich sowohl auf Architekten als auch
sein könnte. Ihre kristallartig geformten
auf Gestalter trifft. Prof. Dr. Jörg Glei-
Gebäudeteile liegen quer zur Autobahn
ter, Vertretungsprofessor in der Professur
und verbinden so die beiden Parkplatz-
Entwerfen und Architekturtheorie, sowie
seiten. Unterirdisch verbunden wirkt das
Prof. Wolfgang Sattler im Studiengang
Gebäude als begehbare Skulptur und ver-
Produktdesign betreuten die Studenten.
schmilzt die Ausstellung mit Architektur
und Umwelt.
Der zweite Preis von Aline Amore und
Julia Teiwes stellt ein gläsernes, wandähnliches Gebäude quer zur Straße, um
aus der Ferne tags und nachts höchst unterschiedliche Signale zu setzen.
Die Jury konnte in der Abschlussveran2. Preis: A. Amore und J. Teiwes.
staltung deutlich machen, dass die Signalidee einer Raststätte an der Straße bei
einigen Vorschlägen der Studierenden
eine wesentliche Rolle gespielt hat. Abge-
Projekte | Forschung
20
sehen von den Gebäuden wurden in allen Beiträgen Vorschläge für die Ausstellungsgestaltung zum Thema ‚Autobahn’
gemacht. Hier machte sich besonders die
Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten Architektur und Gestaltung bemerkbar. Besondere Faszination galt in vielen
Eine Anerkennung erhielten S. Farnetani und
F. Monka.
Bilder: Ricarda Porzelt.
fakultativ ausgeschrieben, da die Aufgabenstellung in der Bauhaus-Universität
Arbeiten der Verschränkung medialer
Angebote mit einer dafür entwickelten
Architektur.
Architektur
»Spur der Steine«
Kolloquium zur Geschichte des Industriebaues in der DDR
Bis heute hat eine vertiefte Auseinander-
und Forschung zu Wort. Hahn stellte die
Willi Wille, der anhand des Ipro-Büros
setzung mit dem Thema Industriearchitek-
Geschichte des Industriebaulehrstuhls in
Jena exemplarisch die Arbeit in einem
Projektierungsbetrieb beschrieb. Er stell-
tur in der DDR noch kaum stattgefunden.
Weimar vor und erläuterte abschließend
Um diesem Missstand zu begegnen, hat
die Entwicklung nach der Wende bis hin
te heraus, dass die Büros unter massiver
sich das Seminar »Spur der Steine« an
zu seiner Schließung. Dabei machte er
politisch-ideologischer Beeinflussung
der Gropius-Professur (Prof. Simone
die Unverzichtbarkeit der Industriebau-
standen, z.B. durch die sich ständig um-
Hain, WM Gernot Weckherlin) im Win-
lehre auch für die Gegenwart deutlich
strukturierenden Ministerien und Haupt-
tersemester 2005/06 die Aufgabe gestellt,
und kritisierte deren jetzige Abwesenheit
verwaltungen oder auch durch die Be-
gezielt nach Biografien, Institutionen und
an der Bauhaus-Universität. Anschlie-
triebsparteigruppe der SED. Darüber
herausragenden Industriebauprojekten zu
ßend sprach Lander über die Entwicklung
hinaus standen die Mitarbeiter unter
forschen und entsprechende Materialien
der Lehre in Dresden und schilderte die
permanentem Druck, auf der Basis der
zusammenzutragen.
schwierigen Anfänge bei der Bildung des
Volkswirtschaftspläne eine möglichst
Industriebaulehrstuhls im Jahr 1969. Bei-
hohe Arbeitsproduktivität zu erreichen.
Das Kolloquium am 11. Januar 2006 war
de Professoren betonten, dass die Absol-
Weiterhin erklärte er, dass die Zentrali-
dazu ein wichtiger Baustein. Allein die Tat-
venten in der DDR umfassender auf ihren
sierung der Planung zwar die Realisierung
sache, dass die Gründungsphase der Pla-
Beruf vorbereitet waren als heute und
äußerst komplexer Vorhaben gestattet
nungsbüros in die 50er Jahre zurückreicht
sie daher wenig Probleme hatten, in der
habe, die Gestaltungsmöglichkeiten aber
und die Aktiven dieser Zeit, wenn sie nicht
Praxis unterzukommen. Als vorbildliches
eingeschränkt waren, besonders nach
der Angliederung an die Baumontage-
bereits verstorben sind, ein hohes Alter
Beispiel führten sie die Tatsache an, dass
erreicht haben, verdeutlichte die Dring-
schon während des Studiums die Mög-
kombinate 1968. Bei der Frage nach der
lichkeit einer solchen Veranstaltung. Auf
lichkeit zur Bearbeitung realer Projekte
Verwaltungsstruktur der Planungsbüros
diese Weise wurden nicht nur ganz neue
bestand, da sich die Industrie- Projek-
gingen die Meinungen der Gäste beson-
Sichtweisen eröffnet, sondern auch bisher
tierungsbüros häufig der Kapazitäten der
ders auseinander, da hier offenbar recht
unbeachtete Aspekte der Industriebau-
Universitäten bedienten und eine rege
unterschiedliche Erfahrungen in verschie-
geschichte der DDR ins Licht gerückt und
Zusammenarbeit pflegten.
denen Planungsbetrieben gemacht wer-
schung gewonnen.
Der Nachmittag war Erfahrungsberich-
den konnten.
ten aus der Praxis gewidmet. Den An-
Am Ende der Veranstaltung melde-
fang machte Martin Decker aus Chem-
te sich schließlich mit dem Architekten
dem Archiv der Moderne organisierten
nitz mit seiner spektakulären Gießerei
Matthias Böhme (IPRO Dresden) noch
Treffen fanden sich im Oberlichtsaal des
in Wittgensdorf. Danach sprachen Eber-
ein Vertreter der nächsten, heute prakti-
Hauptgebäudes neben Architekten, Pro-
hard Just aus Dresden zum PCK-Schwedt
zierenden Generation zu Wort, und be-
fessoren und Ingenieuren aus den ver-
und Johannes Kröhan aus Cottbus zu
klagte insbesondere den Mangel in der
schiedenen Regionen der DDR auch
den Kraftwerksbauten des BMK Kohle
heutigen Ausbildung. Die meisten der
einige langjährige Mitarbeiter der ehe-
und Energie. Hierbei kam beispielswei-
bei ihm zahlreich zur Vorstellung kom-
maligen Planungsbüros ein. Man konnte
se zum Ausdruck, dass die neuerrichte-
menden Bewerber seien kaum den hohen
den Beteiligten deutlich anmerken, dass
ten Industriebauten der DDR immer nur
Anforderungen der Entwurfsarbeit ge-
sie ein solches Kolloquium, bei dem die
als Errungenschaften der Arbeiterklasse
wachsen. Nicht zuletzt aus diesem Grund
Zu dem von der Gropius-Professur mit
Arbeit der DDR-Industriebauer erstmals
hervorgehoben wurden und keinesfalls
sprach er sich für eine Wiederbelebung
seit langer Zeit wieder öffentliche Auf-
das Ergebnis von herausragenden Einzel-
des Industriebaulehrstuhls in Weimar aus.
merksamkeit erfuhr, außerordentlich be-
leistungen waren. Nur in Ausnahmefällen
grüßten.
wurden bei der Veröffentlichung eines
Ronny Möhler
Projektes auch die verantwortlichen Pla-
Student Architektur
Die Einführung zu den Referaten der
Zeitzeugen übernahmen jeweils Studen-
ner genannt. Auf diese Weise gingen viele
ten, die sich mit dem Werk der Vortra-
Architekten, die den Industriebau in der
genden bereits genauer beschäftigt hat-
DDR entscheidend mitgeprägt haben, in
ten. Die bis dahin erarbeiteten Ergebnisse
der Anonymität unter. Das Seminar »Spur
des Seminars konnten in einer begleiten-
der Steine« bemüht sich daher besonders,
den Ausstellung besichtigt werden.
diese teilweise bis heute unbekannten Bi-
Am Vormittag kamen zunächst die
Emeriti Horst Hahn und Karl-Heinz Lander als Vertreter aus dem Bereich Lehre
ographien jeweils Projekten zuzuordnen.
Den abschließenden Vortrag hielt der
ehemalige Konstrukteur und Statiker
Projekte | Forschung
damit wichtige Erkenntnisse für die For-
21
Architektur
MYLOMESH
IKEA-Lampe im Großformat
Skulpturale architektonische Großformen
talen, dreidimensionalen Flächenmodell
polarisieren und erleben in den letzten
fußt. Der geometrisch unregelmäßige
Jahren eine spektakuläre Renaissance in
Charakter des Netzes hat zur Folge, dass
der Architektur. Das hiesige Projekt wid-
alle Stabwerkelemente eine im Detail
met sich diesem Thema unter dem Ge-
unikate geometrische Prägung aufweisen.
sichtspunkt der technisch-konstruktiven
Um diesem Einzelteilcharakter vor dem
Machbarkeit.
Hintergrund eines vertretbaren wirt-
Die formale Inspiration lieferte dabei die
aufwandes gerecht zu werden, wurde ein
schaftlichen Planungs- und FertigungsTischleuchte MYLONIT von IKEA. Deren
parametrisches Stabnetzmodell entwi-
Realisierung im Maßstab 10:1 markierte
ckelt. Dieses ermöglichte die mehrfache
Details der Konstruktion. Bild: Professur Tragwerkslehre
das Ziel des Projekts. Die Auflösung der
Transformation der digitalen Entwürfe bis
rechnergestützt aus ebenem Edelstahl-
gekrümmten Gesamtfläche in ein System
hin zu maschinell lesbaren Fertigungsda-
blech geschnitten. Beide Maschinen er-
aus geraden Stäben und verbindenden
ten und half die nominale wie die formale
möglichten eine Toleranzen minimieren-
Knotenelementen bildete die konstruktive
Vielfalt der Elemente im konstruktiven
de, rationelle und hochpräzise Fertigung.
Grundidee.
Entwurfsprozess beherrschbar zu machen.
Struktur und Geometrie des Stabwerks
Die Herstellung der Stäbe erfolgte mit
basieren auf einem unter primär ästheti-
Hilfe des CNC-Holzbearbeitungszentrums
schen und mechanischen (»statischen«)
mit 5-Achs-Technik in der Holzwerkstatt
Gesichtspunkten entwickelten Flächen-
der Fakultät Gestaltung. Die sternförmi-
netz, welches wiederum auf einem digi-
gen Knoten wurden per Laser, ebenfalls
Das MYLOMESH wird zum Hochschulfest am 23. Juni im Mensa-Innenhof präsentiert.
Alexander Stahr
planURBAN!
1. Planspiel-Tischrunde im ACC Weimar gestartet
Im Rahmen eines Studienprojektes an
Trotz universitärer Prüfungshochphase
der Industriekultur Saar« spielerisch zu er-
der Bauhaus-Universität Weimar entwi-
fanden sich 16 Freunde des gesellschaftli-
gründen.
ckelten die Urbanistik-Studenten Turit
chen Spiels in die Galerie ACC ein, um die
Zur Spieleinstimmung referierte Prof.
Fröbe (Kunsthistorikerin) und Michael
Projektentwicklung einer lebendigen »Cité
Wolfgang Christ über das Projektareal,
Hehenkamp (Architekt) das heiter-ernst-
anschließend erläuterten Turit Fröbe
gemeinte Strategie- und Standortspiel
und Michael Hehenkamp die Spielidee
»planURBAN!«.
und das spielerische Potential von »plan-
Dazu startete Anfang Februar im Beisein
die beste Projektidee! Die Veranstaltung
Projekte | Forschung
URBAN!«. Danach wurde gespielt um
22
der beiden Spielentwickler die erste öf-
wurde moderiert von Philippe Schmidt,
fentliche Planspiel-Tischrunde im Rahmen
Vorsitzender vom AfEU.
der Veranstaltungsreihe »Tischgesellschaft«
Die Spielentwickler Michael Hehen-
der ACC Galerie. Unterstützt wurde dieser
kamp und Turit Fröbe möchten nunmehr
Spieleabend durch die Kooperationstria-
in einer gemeinsamen Masterarbeit ihre
de ACC Weimar, Institut für Europäische
Erkenntnisse zum Thema »Stadt im Ge-
Urbanistik (IfEU) und dem Verein der Ab-
sellschaftsspiel« zusammentragen.
solventen und Freunde der Europäischen
Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar (AfEU e.V.).
Wencke Haferkorn
Das Spiel planURBAN
Japan, Korea und Thüringen starten gemeinsames Studienprogramm
(uk) Das in der Thüringer Hochschulland-
Das Studienprogramm entstand auf Ini-
schaft einzigartige Internationale Studien-
tiative von Vertretungsprofessor Dr. Jörg
tion der Weltbilder spiegelt sich in den am
programm »Weltenbilder – Welten bilden«
H. Gleiter (Entwerfen und Architektur-
Studienprogramm beteiligten Disziplinen
Architektur
»Weltenbilder – Welten bilden«
Die Frage nach Interpretation und Produk-
startete Ende April mit einer Studienwo-
theorie, Bauhaus-Universität) und Prof.
wieder. Zur Hälfte kommen die Studen-
che unter dem Thema »Cultures of Me-
Dr. Reinhard Zöllner (Ostasiatische Ge-
ten aus dem Fach Architektur, während
mory – Kultur der Erinnerung«. Neben der
schichte, Universität Erfurt). Wichtiger
die andere Hälfte Philosophen, Histori-
Bauhaus-Universität und der Universität
Bestandteil des Gesamtkonzeptes ist, dass
kern, Soziologen, Literaturwissenschaftler
Erfurt nehmen an diesem interkulturellen
sich die Gruppe von 30 Studenten und 6
und Wirtschaftswissenschaftler sind. Denn
und interdisziplinären Studienprogramm
Professoren jährlich einmal in jedem der
ohne Zweifel ist die Architektur einer der
vier Universitäten aus Japan (Waseda
beteiligten Ländern trifft und die Bilderfra-
bedeutendsten Bilderproduzenten von
Universität, Tokyo, und Yokohama Natio-
ge im jeweiligen kulturellen Kontext disku-
globaler wie auch historischer Bedeutung.
nal Universität, Yokohama) und Südkorea
tiert – quasi in unmittelbarer Tuchfühlung
Was wäre Weimar ohne die um die Welt
(Kyonggi Universität, Hanyang Universität,
mit und Einfühlung in die jeweilige lokale
gehenden Bilder von Goethes Garten- und
beide Seoul) teil. Das dreijährige Pro-
Problemstellung. In Honorierung des in-
Wohnhaus, Schloss und Marktplatz! Erst
gramm widmet sich der Frage nach jenen
novativen, interdisziplinären und interkul-
mit der globalen Verbreitung entwickeln
bildhaften Vorstellungen, mit denen wir
turellen Ansatzes wird das Internationale
sie ihre interpretative und gleichsam nor-
uns die Welt aneignen und verständlich
Studienprogramm vom DAAD (Deutscher
mative Macht.
machen.
Akademischer Austauschdienst) großzügig
gefördert.
Politik und öffentlicher Raum – ein deutsch-brasilianisches
Forschungskolloquium
Doktoranden und Hochschullehrer aus
renzierung dieses urbanistischen Feldes in
Brasilien und Deutschland trafen vom
beiden Städten. Erste Zwischenergebnisse
8. bis zum 10. Februar 2006 in Weimar
diesbezüglich werden in Kürze in Weimar
zu einem intensiven Workshop zum For-
veröffentlicht.
schungsprojekt ProBral: »Politik des Öffentlichen Raumes im Wandel: Rio de
Sabine Knierbein
Janeiro und Berlin« zusammen. ProBral
(Doktorandin des Internatio-
wird durch den DAAD und das brasiliani-
nalen Promotions-
sche Pendant CAPES gefördert. Das Pro-
programms (IPP)
jekt wird von den Professoren Max Welch
Europäische Ur-
Guerra, Bauhaus-Universität, und Lilian
banistik)
Projekte | Forschung
Fessler Vaz von der Universidade Federal
do Rio de Janeiro geleitet. Auf dem Plan
des binationalen Workshops standen zahlreiche Fallstudien aus beiden Großstädten sowie Fachführungen in Weimar. Die
Beiträge befassten sich in Rio mit der Favela Rocinha, dem Stadtviertel Lapa und
mit der urbanistischen Qualifizierung von
Stadtstränden, für Berlin wurde insbe-
23
sondere das Regierungsviertel diskutiert.
Deutlich wird die Aufwertung und Diffe-
Teilnehmer des ProBral-Kolloquiums in Weimar. Bild: Max Welch Guerra
Architektur
Anatomie der Zwischenstadt
Symposium Entwicklung einer Stadtregion in Frankfurt
Das Institut für Europäische Urbanis-
Japanisch erschienen – sprach in seiner
tik und die Gottlieb Daimler- und Karl
Einführung von der »Anatomie der Zwi-
Lunkenheimer, Prokurist des Rhein-Main-
Benz-Stiftung hatten am 25. April 2006
schenstadt« als herausragenden Beitrag
Verkehrsverbundes; Michael Schuhma-
OFB Projektentwicklung Frankfurt; Jörg
zu einem öffentlichen Symposium in den
des Weimarer Teilprojektes. Lars Böl-
cher, Schneider + Schuhmacher Architek-
Räumen des Planungsverbandes Ballungs-
ling beschrieb in seiner Präsentation den
ten, Frankfurt und Jens Scheller, erster
raum Frankfurt/Rhein-Main eingeladen.
Prozess des Bauens auf der grünen Wiese
Beigeordneter des Planungsverbandes.
hin zu hochgradig vernetzten, funktional
Sie alle waren sich einig, dass Frankfurt/
Anlass und Thema der Veranstaltung war
komplexen Standorten mit einer klaren
Rhein-Main in Europa und der Welt nur
die Vorstellung des sechsten Bandes der
Tendenz zur Adressbildung. Die Emanzi-
dann ökonomisch konkurrenzfähig blei-
im Wuppertaler Verlag Müller + Busmann
pation von der »Alten Stadt« ist in vollem
ben kann, wenn die Metropolregion sich
erscheinenden Reihe Zwischenstadt: »Bil-
Gange. Der Beitrag von Prof. Wolfgang
als eine große Stadt versteht und entspre-
der einer Zwischenstadt – Ikonografie und
Christ erweiterte diese Perspektive auf
chend handelt.
Szenografie eines Urbanisierungsprozes-
die Region als Ganzes: Aus einer jahr-
Begleitet wurde das Symposium von
ses« von Lars Bölling und Wolfgang Christ.
zehntelangen Entwicklung von innen
einer Ausstellung mit Auszügen aus dem
Von 2002 bis 2005 untersuchte die For-
nach außen wird eine Entwicklung von
vorgestellten Buch. Der Band 6 kostet 24
schungsgruppe der Professur Entwerfen
außen nach innen, denn indem die Zwi-
Euro und ist im Buchhandel erhältlich.
und Städtebau 1 unter aktiver Mitwir-
schenräume der Region besiedelt werden,
kung von Studierenden des Hauptstudi-
wächst die Region zur Stadt zusammen.
ums und der Europäischen Urbanistik die
»Von der Zwischenstadt zur Stadtre-
städtebauliche Entwicklung im Außenbe-
gion« lautete dann auch das Thema der
reich ehemals kompakter Gemeinden und
Podiumsdiskussion, die einflussreiche Ak-
Städte westlich von Frankfurt/Main.
Prof. Thomas Sieverts, Leiter des »La-
teure eines stadtregionalen Zusammenhangs versammelte: Dr. Tobias Just, Vice
denburger Kollegs« der Stiftung, Heraus-
President der Deutsche Bank Research;
geber der Publikationsreihe und Autor
Gunter Pietsch, Leiter der Stabsstelle
Immobilienentwicklung der Fraport AG;
tlerweile auf Französisch, Englisch und
Volker Doerfel, Gesamtprojektleiter der
Projekte | Forschung
des »Bestsellers« Zwischenstadt – mit-
24
Prof. Wolfgang Christ stellt Ergebnisse der Forschungsgruppe vor. Bild: IfEU.
Prof. Wolfgang Christ
Institut für Europäische Urbanistik
Architektur
»Zentrumsnah und ruhig!«
Wohnpräferenzen in Gotha
Lange Zeit schien alles klar: Junge Fa-
Singlehaushalten in vielen Punkten äh-
re die Ruhe, die sie in ihrer gegenwärtigen
milien sind bestrebt – sobald das Spar-
neln: So nennen jeweils die meisten Be-
Wohnsituation genießen.
schwein gut gefüllt ist – ein Einfamilien-
fragten eine ruhige Wohnlage als Kriterium
haus am Rand der Stadt zu erwerben
für ihren Wohnwunsch. Weitere wichtige
und leben fortan glücklich und zufrieden
Kriterien sind die Nähe zum Stadtzentrum
Weitere Informationen
inmitten der Natur. Eine Fahrt über Land
sowie Einkaufsmöglichkeiten für Güter des
gibt allerorts Zeugnis von dieser Entwick-
täglichen Bedarfs. Viele Familienhaushal-
te der Lehrstuhl für Raumplanung und
lung, suburbane Einfamilienhausgebiete
te legen zudem Wert auf die Naturnähe,
Raumforschung 2005/2006 im Rahmen
nehmen in Deutschland inzwischen einen
während insbesondere ältere Singlehaus-
der empirischen Studie WER WIE WOhnt
Großteil der Siedlungsfläche ein.
halte den Wunsch nach einem Balkon so-
für das Vorhaben »WohnQualitäten Mit-
wie nach einer kleinen Wohnung äußern.
Jedoch, der Anteil junger Familien in unserer Bevölkerung ist rückläufig. Die mit dem
Begriff des »demographischen Wandels«
Die dargestellten Ergebnisse erarbeite-
telthüringen« der Regionalen Planungsgemeinschaft in Kooperation mit der Oberen
Image der Innenstadt
Landesplanungsbehörde. Ziel dieses im
Rahmen des Aktionsprogramms »Modell-
beschriebene Entwicklung bedeutet künf-
Obwohl die Zentrumsnähe eine wichti-
vorhaben der Raumordnung« (MORO) des
tig einen stetig steigenden Anteil älterer
ge Wohnpräferenz darstellt, kann sich die
Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und
und kleinerer Haushalte. Ursachen hierfür
Mehrheit der Befragten ein Wohnen direkt
Wohnungswesen geförderten Projekts ist
sind erhebliche Geburtenrückgänge, eine
in der Innenstadt nicht vorstellen. Stich-
die Entwicklung interkommunaler Strategien für eine nachhaltige, flächensparsame
höhere Lebenserwartung sowie eine gerin-
worte wie »zu laut«, »zu wenig Natur«,
gere Anzahl von Eheschließungen und Fa-
»zu hektisch«, aber auch die Vorstellung
Siedlungsentwicklung. Im laufenden Se-
miliengründungen. Zudem ist der »Traum
von schlechten Parkmöglichkeiten für den
mester werden die Erkenntnisse im Rah-
vom Eigenheim« offenbar nicht mehr je-
Pkw oder die gefühlsmäßige Aussage kein
men zweier Seminare weiter vertieft und
dermanns Traum: Eine Studie der LBS
»Stadtmensch« zu sein, beschreiben das
angewandt.
(2005) hat kürzlich »Neue Erwerbertypen
negative Image der Innenstadt als Wohn-
Die Ergebnisse der Studie WER WIE
am Wohnungsmarkt« identifiziert und sich
standort. Dagegen werden als Vorteile der
WOhnt erhalten Sie bei Interesse an un-
von der Vorstellung des Wohneigentums
Innenstadt die kurzen Wege und die Ver-
serem Lehrstuhl. Für weitere Informa-
als dem zentralen Lebensinhalt in dieser
fügbarkeit aller benötigten Einrichtungen,
tionen besuchen Sie bitte auch die In-
Absolutheit verabschiedet. Verschiedene
das Ambiente und Flair der Innenstadt so-
ternetseite des Lehrstuhls unter www.
andere Studien wissenschaftlicher Instituti-
wie die gute Verkehrsanbindung benannt.
uni-weimar.de/architektur/raum/.
onen erkennen beim Wohnen einen Trend
Dem Bild der lauten Wohnlage Innenstadt
zurück in die Stadt und stellen insbeson-
widersprechend betonen viele der gegen-
Dipl.-Geogr. Britta Trostorff,
dere bei den jungen Familien den Wunsch
wärtigen Innenstadtbewohner insbesonde-
Dipl.-Ing. Ingo Quaas
nach außerstädtischem Wohnen in Frage
(vgl. etwa Arbeiten des Deutschen Instituts für Urbanistik, Berlin oder dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung,
Bonn). Dennoch hält der Siedlungsflächenverbrauch weiter an, während gleichzeitig
Projekte | Forschung
bestehende Städte schrumpfen.
Wer wie wohnt
Welche Wohnpräferenzen haben also verschiedene Haushaltstypen? Worauf legen
die Menschen in punkto Wohnen besonderen Wert? 150 Haushalte der Stadt Gotha sowie der benachbarten Gemeinde
Goldbach beantworteten im vergangenen
Dezember diese Fragen. Als Ergebnis lässt
25
sich festhalten, dass sich die wesentlichen
Wohnpräferenzen von Familien-, Paar- und
Collage aus dem Projekt Bild: Professur Raumplanung und Raumforschung
Bauingenieurwesen
Neue Technologien zur Baustoffbewertung
Forschung am F.A. Finger-Institut für Baustoffkunde
Neben der Lehre über das Gesamtgebiet
ten zu zahlreichen neuen Erkenntnissen.
terentwicklung des Ultraschall-Transmis-
der Baustoffe dominiert am F.A. Fin-
Diese wurden vor allem durch den Ein-
sionsverfahrens zum berührungslosen
ger-Institut für Baustoffkunde (FIB) die
satz der ESEM-Technologie möglich, die
Messverfahren gestattet.
Baustoff-Forschung. Mit einem jährlichen
im Gegensatz zur herkömmlichen Elek-
Forschungsetat von rund 1,2 Mill. Euro
tronenmikroskopie eine reale in-situ Beo-
gramms (SPP) der DFG bearbeitet das FIB
zementchemische Fragen für Ultrahoch-
Im Rahmen eines Schwerpunktpro-
zählt das FIB zu den leistungsstärksten
bachtung der zu untersuchenden Materi-
Forschungseinrichtungen der Bauhaus-
alien gestattet. Die Grundlagenforschung
feste Betone (UHPC). Neben den For-
Universität.
zur Zementhydratation als ein zentrales
schungsarbeiten zu zementgebundenen
und permanent bearbeitetes Gebiet im
Baustoffen werden Grundlagenuntersu-
Schwerpunkte der Forschung am FIB, die
FIB ist jetzt so weit vorangeschritten,
chungen und anwendungsorientierte Un-
sowohl Grundlagenforschung als auch an-
dass das rheologische Verhalten von
tersuchungen zu Calciumsulfatbaustoffen,
gewandte Forschung umfasst, sind Unter-
Mörtel und Beton nicht mehr rein empi-
zu baukeramischen Werkstoffen und zu
suchungen zur Dauerhaftigkeit von Bau-
risch betrachtet werden muss, sondern
polymermodifizierten Baustoffen durch-
stoffen. Dazu gehören u.a. Zement- und
über die Syngenitbildung (K2SO4 · CaSO4
geführt.
Gesteinskörnungsuntersuchungen zur
· H2O) erklärt werden kann. Zu dieser
betonschädigenden Alkali-Kieselsäure-
Problematik wurde erst kürzlich von der
Reaktion und zum Frost- und Frost-Tau-
Deutschen Forschungsgemeinschaft ein
sowie durch Gutachten und Prüfleistun-
salzwiderstand von Beton. Zwei vom FIB
über drei Jahre laufendes Projekt ein-
gen finanziert. Forschungsmittel werden u.a. durch die Europäische Union,
Die Forschungsarbeiten am FIB werden
zu großen Anteilen durch die Industrie
konzipierte und gemeinsam mit der Firma
schließlich eines Wärmeflusskalorimeters
Feutron Greiz entwickelte Klima-Simula-
genehmigt. Die ESEM-Technologie wird
die Deutsche Forschungsgemeinschaft
tionskammern bilden eine wichtige Vor-
auch bei den am FIB seit langem durchge-
(DFG), das Bundesministerium für Ver-
aussetzung, um sichere Vorhersagen über
führten Untersuchungen zur späten Ett-
kehr, Bau- und Wohnungswesen (BM-
das Verhalten verschiedener Zemente und
ringitbildung und zur Thaumasitbildung
Bau), die Arbeitsgemeinschaft industriel-
Gesteinskörnungen in Betonbauwerken
eingesetzt, beides so genannte Treibmi-
ler Forschungsvereinigungen »Otto von
treffen zu können. In den 5 m2 großen
nerale, die zu erheblichen Schäden an
Guericke« e.V. (AiF), die Forschungsge-
Kammern kann dazu ein praxisnahes Tem-
Betonbauwerken führen können. In Kom-
meinschaft für Straßen- und Verkehrswe-
peratur-Feuchte-Programm realisiert wer-
bination mit thermodynamischen Be-
sen, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
den, das reale Klimabedingungen zeitraf-
rechnungen konnten bei der Problematik
(DBU) sowie weitere Stiftungen zur Ver-
fend nachvollzieht. Die Ergebnisse flossen
Thaumasitbildung mit der preisgekrönten
fügung gestellt.
sowohl in DFG-Forschungsprojekte wie
Dissertation von Dr. Frank Bellmann in-
auch in die Betonrezepturen für aktuelle
ternational hoch anerkannte Ergebnisse
Dr. Bernd Wicht
Großbaustellen wie z.B. Flughafen Leip-
erzielt werden.
FIB
zig / Halle und den Neubau von Autobahnen ein.
Jahrelange Grundlagenforschungen zur
zerstörungsfreien Prüfung von Baustoffen mit dem Einsatz von Lasertechnik
beschritten, die eine methodische Wei-
Projekte | Forschung
Hydratation von Zementen am FIB führ-
Neue Wege werden am FIB bei der
26
Klimasimulationsanlage
ESEM Bilder: Chr. Meyer.
VW-Tandemprojekt zu innovativen Materialien
(uk) Eine handelsübliche Küchenmaschine
spielsweise hohe Herstellungs- und Ent-
wohl kein fertiges Produkt entwickelt«,
steht im Labor der Professur Bauchemie
sorgungskosten oder Belastungen der
sagt Anja Buchholz, »aber wir können ein
der Bauhaus-Universität. Die cremefarbe-
Umwelt, können sie auf diese Weise früh-
Produkt genau beschreiben«. Damit wäre
ne Masse, die von den Knethaken gerade
zeitig erkennen und entweder beseiti-
es möglich, gezielt Wünsche aus der In-
bearbeitet wird und einem Kuchenteig
gen – oder den einzelnen Baustoff gleich
dustrie nach bestimmten Materialeigen-
zum Verwechseln ähnlich sieht, ist das
als ungeeignet verwerfen.
Der interdisziplinäre Ansatz des Tan-
schaften zu bedienen. Schon im nächsten
Jahr möchte das Trio erste Ergebnisse sei-
tung geförderte Forschungsobjekt von
dem-Programms erweist sich hierbei als
ner Arbeit bei einer international hochka-
Anja Buchwald von der Bauhaus-Univer-
entscheidender Vorteil gegenüber ande-
rätig besetzten Tagung in Paris vorstellen.
sität Weimar, Katja Dombrowski von der
ren Forschungsprojekten. »Wir können
Technischen Universität Bergakademie
alle wichtigen Punkte, die bei der Ent-
ben und Anwendern ist den drei For-
Der enge Kontakt zu Industriebetrie-
Freiberg und Marcel Weil vom For-
wicklung von Geopolymeren eine Rolle
schern besonders wichtig. »Dadurch
schungszentrum Karlsruhe.
spielen, untersuchen«, sagt Katja Dom-
bekommen wir mit, welche aktuellen
browski. Trotz der Entfernung zwischen
Probleme gerade bestehen«, sagt Marcel
Die drei Postdoktoranden entwickeln so
Weimar, Freiberg und Karlsruhe arbeitet
Weil. Großes Ziel des Trio-Tandems wäre
genannte Geopolymere. Dieser neue mine-
das Trio intensiv zusammen. Die fehlende
es, am Schluss des Projekts Firmen zu ge-
ralische Baustoff, der einerseits Eigenschaf-
räumliche Nähe überbrücken die drei mit
winnen, die die entwickelten Geopolyme-
ten wie Feuer- und Säurebeständigkeit in
regelmäßigen Telefonkonferenzen, Net-
re herstellen.
sich vereint, andererseits auch noch gute
meetings und E-Mailkontakten; darüber
ökologische Eigenschaften besitzen soll,
hinaus treffen sie sich, wann immer es
Weitere Informationen unter
könnte in Zukunft Beton oder Keramik in
sein muss. »Das klappt auch deshalb be-
http://www.uni-weimar.de/projekte/ge-
einigen Anwendungsbereichen den Rang
sonders gut, weil wir uns gut verstehen,
ton/deutsch/index_de.htm
ablaufen. Der wissenschaftliche Beweis da-
uns problemlos und gern austauschen
für steht allerdings noch aus.
Gerade das fesselte Anja Buchwald, als
sie vor gut vier Jahren noch während ihrer
und jeder vom Wissen des anderen profitieren will«, sagt Anja Buchholz. »Wenn
wir dann drei Tage zusammen sitzen, ar-
Promotionszeit das erste Mal in der Lite-
beiten wir oft rund um die Uhr«, fügt For-
ratur auf Geopolymere stieß. »Die große
scherkollegin Dombrowski hinzu.
Variationsbreite bei der Herstellung der
Die Aufgaben haben die drei Forscher
Geopolymere einhergehend mit den pau-
je nach eigenem Schwerpunkt unter sich
schalen und ungeprüften Aussagen zu de-
aufgeteilt. Während die beiden Baustoff-
ren ökologischen Eigenschaften – das war
ingenieurinnen insbesondere die Ma-
es, was mich an dem Thema gereizt hat«,
terialentwicklung und die Prüfung der
sagt die 33-Jährige. Seit Mai 2004 nun
Geopolymere in Bezug auf bestimmte
arbeitet die Baustoffexpertin gemeinsam
Eigenschaften übernehmen, liegt die sys-
mit ihren beiden Tandem-Partnern Dom-
temanalytische und ökobilanzielle Bewer-
browski und Weil an dem Projekt »Die
tung vor allem in den Händen von Marcel
systemanalytische und ökobilanziell ein-
Weil. »Normalerweise stehen Ökobilan-
gebettete Entwicklung von Geopolymer-
zen am Ende eines Entwicklungsprozes-
bindern«. Das Trio – überdies das erste
ses, wenn ein fertiges Produkt vorliegt
von der Stiftung geförderte ingenieurwis-
und alle Randbedingungen geklärt sind.
senschaftliche Tandem – will herausfin-
Die Herausforderung wird deshalb sein,
den, mit welcher Zusammensetzung sich
die systemanalytischen Methoden so an-
bestimmte Eigenschaften bei Geopoly-
zupassen, dass sie in allen Projektphasen
meren erzielen lassen und wie sich diese
angewendet werden können«, sagt der
Zusammensetzungen auf die Ökobilanz
34-jährige Geologe.
auswirken. Solche systemanalytischen
Schon jetzt zeichnet sich ab: Mit den
und ökobilanziellen Betrachtungen be-
Untersuchungen zu Geopolymeren wird
ziehen sie gleich von Beginn an in ihre
das Team wichtiges Basiswissen liefern,
Untersuchungen ein. Mögliche Schwach-
auf das weitere Forschungen aufbau-
stellen der jeweiligen Geopolymere, bei-
en können. »Am Schluss haben wir zwar
Projekte | Forschung
seit Juni 2004 durch die Volkswagenstif-
Bauingenieurwesen
Geopolymere – der neue Alleskönner unter den Baustoffen?
27
Bauingenieurwesen
Verbesserung der Forschungsbedingungen
Neue Halle für Aufbereitungs- und Recyclingtechnik
(uk) Wie kann aus den Resten eines Hau-
Am neuen Standort entstehen Produkte
Die zweite Entwicklung der Bauhaus-
ses ein neues Produkt entstehen? Das
aus den Resten eines Hauses wie Beton-
Universität in diesem Bereich ist, »belTer-
lässt sich an der Professur für Aufberei-
oder Mauerwerkbruch. Der erste Schritt
ra«. Die »schöne Erde« besteht aus gebro-
tung von Baustoffen und Wiederverwer-
ist dabei die Zerkleinerung. Dafür nutzen
chenen Abbruchziegeln, deren Ecken und
tung der Fakultät Bauingenieurwesen
die Studierenden verschiedenste Maschi-
Kanten mit einer einfachen Technologie
abgerundet wurden. Die schöne Mase-
beobachten. Diese hat seit kurzem ein
nen; so zum Beispiel den Backenbrecher,
neues Domizil in der Coudraystraße 9b
der nach dem Nussknackerprinzip arbeitet.
rung der Ziegel lässt sich erkennen, da
bezogen.
Nun gibt es die verschiedensten Wege um
auch die Oberfläche geglättet wird. Ein-
weiter zu verfahren: Es kann gesiebt, ge-
setzen kann man belTerra« bei der Gar-
Den Namen »Ernst-Joachim-Ivers-Halle für
mahlen, gesichtet, sortiert, granuliert oder
tengestaltung ebenso wie im Innenbe-
Aufbereitungs- und Recyclingtechnik« trägt
gemischt werden; je nach dem, was aus
reich.
das Gebäude nach dem ersten Lehrstuh-
dem Bauabfall werden soll. Zwei Professu-
linhaber. Professor Ivers lehrte von 1957
ren der Bauhaus-Universität entwickelten
bis 1962 an der Hochschule für Architektur
dabei selbst patentierte Technologien für
Recyclingfirmen der Region umsetzen
und Bauwesen.
die Verwertung von Bauschutt.
möchte. Ziel ist es, eine Recyclingfabrik
Die neue Halle bietet den Studierenden
Was dann am Ende übrig bleibt, sind
Die Professur hat noch viele weitere
Ideen, die sie gerne mit den Bau- und
der Zukunft zu schaffen. Diese soll nicht
mit einer Fläche von ca. 409 m 2 alles, was
zum einen geblähte Leichtgranulate, wie
nur die Bauabfälle zu hochwertigen Pro-
sie für ihre Ausbildung und Forschung be-
man sie aus dem Baumarkt kennt. Das
dukten umwandelt, sondern zusätzlich
aktiv Kohlendioxid verbrauchen.
nötigen: Begonnen mit Laborarbeitsplät-
Besondere an den speziell entwickelten
zen über die Kranbahn, die beinahe mit
Granulaten der Professur ist, dass man
dem kleinen Finger bedient werden kann,
nicht mehr auf seltene Rohstoffe ange-
bis zur Prallmahl-Sieb-Anlage, die mit ei-
wiesen ist. Denn jetzt lässt sich jedes
nem Touchscreen gesteuert wird.
Mauerwerkabbruch nutzen.
Abfälle als Energieressourcen
Projekte | Forschung
Forschung in der Energieverfahrenstechnik
28
Ein wichtiger Bestandteil der Forschung
die umfassende Kenntnis der jeweiligen
optimierung so genannte Verbundkon-
im Bereich der Energieverfahrenstechnik
Betriebszustände in den Anlagen. Auf-
zepte erforderlich. Im Zusammenhang
ist die Weiterentwicklung effizienter,
grund der inhomogenen Eigenschaften
mit der Online-Wärmestrommessung –
ressourcenschonender Verfahren für die
der Einsatzstoffe sind die jeweiligen Be-
einem weiteren derzeit am Lehrstuhl
Energieumwandlung. Insbesondere bei
triebszustände – im Gegensatz zu Primär-
laufenden Forschungsvorhaben – wird in
Prozessen der Primärenergieumwandlung
brennstoffen wie z.B. Steinkohle oder
diesem Zusammenhang die Möglichkeit
und der thermischen Stoffbehandlung
Erdgas – ständigen Schwankungen un-
geschaffen, moderne Verbundkonzep-
bestehen derzeit noch größere Optimie-
terworfen. Am Lehrstuhl Verfahren und
te für die Optimierung von Energieum-
rungspotenziale.
Umwelt wurde deshalb ein Online-Bilan-
wandlungsverfahren zu entwickeln und
zierungsprogramm entwickelt, das eine
gemeinsam mit Anlagenbetreibern in der
Am Lehrstuhl Verfahren und Umwelt an
kontinuierliche Prozessüberwachung und
industriellen Praxis umzusetzen.
der Bauhaus-Universität Weimar werden
Prozessoptimierung ermöglicht.
deshalb – auch vor dem Hintergrund einer
Da die Prozessoptimierung in Biomas-
nachhaltigen Kreislaufwirtschaft – ther-
seheizkraftwerken, Müllverbrennungs-
mische Verfahren der Energiegewinnung
anlagen, Energieverwertungsanlagen
aus Biomasse, Abfällen und Ersatzbrenn-
usw. unterschiedliche Zielstellungen hat
stoffen untersucht. Eine wesentliche Vo-
(Energieeffizienz, Emissionsreduzierung,
raussetzung für die thermische Behand-
Reststoffqualität, Korrosionsminderung,
lung solcher »schwierigen« Brennstoffe ist
Wirtschaftlichkeit), sind für die Gesamt-
Martin Horeni
Professur Verfahren und Umwelt
Bauingenieurwesen
Ein Financial Advisor für AEC
Kooperationsprojekt mit Universität Stanford
Die Universität Stanford in Kalifornien
Projektes ist es auch nicht weiter verwun-
zur Verfügung. Erstmalig wird auch ein
war auch dieses Jahr wieder Ausgangs-
derlich, dass sich unter den Sponsoren aus
Bauplatz in Deutschland angenommen:
punkt für das seit Jahren erfolgreich
der Wirtschaft Namen wie Intel, Microsoft,
Fiktiver Auftraggeber ist die Bauhaus-Uni,
durchgeführte AEC Global Teamwork
Cisco Systems, IBM und Nokia finden. In
die im Goethe-Park an der Ilm ein neu-
Project. So führte Prof. Dr. Renate Fruch-
diesem Jahr erhielten z.B. alle Studenten
es Lehr- und Forschungszentrum für die
Bauingenieurfakultät nutzen möchte.
ter dieses Jahr zum 13. Mal die aus allen
einen Stift von Nokia, der auf Papier ge-
Teilen der Welt angereisten Studenten in
zeichnete Skizzen digitalisiert abspeichert,
ihre Aufgaben ein: Jedes Team, bestehend
und die Zeichnung dann über eine Schnitt-
aus Studenten der Disziplinen Architektur,
stelle auf dem Rechner dargestellt werden
Kick-off Veranstaltung auf dem Stanford
Ingenieurwesen und Baumanagement,
kann.
Campus mit allen Beteiligten die neuen
führt in den nächsten vier Monaten eine
Projektentwicklung durch.
Eine besondere Aufgabe hat in diesem
In einer kurzen Präsentation erläuterte Prof. Dr. Hans-Wilhelm Alfen in der
Aufgaben und sensibilisierte für die The-
Jahr das »River«-Team erhalten: Erstma-
men Lebenszyklusbetrachtung und Finan-
lig wurde ein Financial Advisor (FA) als
zierung.
Das Besondere dabei ist, dass die Teams
vierte Disziplin integriert. Susanne Tre-
das Projekt via Internet erarbeiten. Neben
scher, Studentin im Studiengang von
ingenieurstudent Holger Keitel und Fried-
Neben Susanne Trescher sind der Bau-
den üblichen Kommunikationstools wie
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Alfen, kümmert
rich Traub als Architekt mit von der Par-
E-Mail, Instand Messaging oder Netmee-
sich gemeinsam um die Erarbeitung einer
tie. Als Bauherrin des River-Teams darf
ting werden spezielle, von Prof. Fruchter
strukturierten Finanzierung, denn wäh-
ich gespannt sein, welche Lösungen zur
und ihrem Team entwickelte Methoden
rend man bisher zur Finanzierung des
Endpräsentation im Park an der Ilm er-
verwendet. Stanford liegt mitten im be-
Gebäudes eine Alumnus-Spende annahm,
sonnen werden!
rühmten kalifornischen Silicon Valley, und
steht dem River-Team eine Miete für die
durch den hohen Innovationsgrad des
Gebäudenutzung für die Refinanzierung
Andrea Jungbecker
6. Betriebswirtschaftliches Symposium-Bau 2006
(uk) Zum nunmehr sechsten Mal ver-
gangenen Jahr für weitere Bewegung im
im Bereich PPP. Im zweiten Themenblock
anstaltete die Professur Betriebswirt-
PPP-Bereich. Nach internen Erhebungen
»PPP in der Straßenverkehrsinfrastruktur«
schaftslehre im Bauwesen der Bauhaus-
des Hauptverbandes der Deutschen Bau-
ging es vor allem um Privatisierungsfor-
Universität ihr Betriebswirtschaftliches
industrie sind beispielsweise derzeit in den
men und PPP-Modelle im internationalen
Symposium-Bau vom 22. bis 24. März
verschiedenen Sektoren des öffentlichen
Vergleich sowie die Auswirkung der eu-
2006. Im Mittelpunkt stand wiederum die
Hochbaus weit über hundert Projekte, die
ropäischen Entwicklung auf den PPP-Be-
Auseinandersetzung und der Erfahrungs-
alle Lebenszyklusphasen umfassen, mit ei-
reich.
austausch im Bereich Public Private Part-
nem geschätzten Investitionsvolumen von
PPP gewinnt immer mehr an Bedeu-
nership (PPP). Die Themenblöcke »PPP im
ca. 6,5 Mrd. Euro in Vorbereitung bzw. in
tung, das Betriebswirtschaftliche Sympo-
öffentlichen Hochbau« und »PPP in der
der Umsetzung. Auch im Bereich Straßen-
sium-Bau zeigte sich wiederum als ideale
Straßenverkehrsinfrastruktur« lockten in
verkehrsinfrastruktur wurde mit dem neu-
Diskussions- und Informationsplattform.
diesem Jahr weit über 600 Vertreter aus
en strukturierten Verhandlungsverfahren
So nutzten auch Studierende des Studi-
Verwaltung, Wirtschaft und Forschung
die Grundlage für die Ausschreibung und
enganges Management [Bau, Immobilien,
nach Weimar.
Vergabe von Modellprojekten gelegt. Dies
Infrastruktur] die Möglichkeit, auf dem
sind wichtige Schritte, um PPP als neue
Symposium mit der Praxis und potentiel-
Wichtige Entscheidungen auf Bundesebene wie das ÖPP-Beschleunigungsgesetz
Beschaffungsvariante zu etablieren.
So beschäftigte sich der erste Themen-
und der weitere Ausbau des Kompetenz-
block u.a. mit der neuesten Entwicklung
netzwerkes in den Ländern sorgten im ver-
von Kompetenz, Standards und Projekten
len zukünftigen Arbeitgebern in Kontakt
zu kommen.
Projekte | Forschung
Public Private Partnership gewinnt an Bedeutung
29
Bauingenieurwesen
Lifecycle-Strategien für Bauwerke
Investition, Bewirtschaftung und Revitalisierung
schreibungen in der Regel getrennt für
die Bau- und Nutzungsphase sowie den
Abriss erstellt. Nachteil dieser separaten
Betrachtung ist der Informationsverlust
beim Übergang von einer Phase in die
andere. Ziel ist es, Leistungsbeschreibungen für die Nutzungsphase und den
Abriss als integralen Bestandteil einer
Seit August 2005 beschäftigt sich eine
Im Rahmen der Forschergruppe wurden
Forschergruppe an der Fakultät Bauinge-
zwei Themenschwerpunkte für die weite-
konzipieren. Die Verknüpfung der Infor-
nieurwesen mit dem Themengebiet Life-
re Bearbeitung ausgewählt. Die Arbeits-
mationen der einzelnen Phasen erfolgt
cycle-Strategien für Bauwerke. Gerade im
gruppe Entscheidungsvorgänge im Immo-
über standardisierte und klassifizierte
Bereich der öffentlichen Infrastruktur und
bilien-Lebenszyklus untersucht, welche
Bauprodukte. Ein wesentlicher Vorteil
durch die zunehmende Realisierung von
Entscheidungsprozesse bei Bau, Betrieb,
dieses Ansatzes ist die Berücksichtigung
Projekten als Public Private Partnership
Instandhaltung und Abriss im Lebenszyklus
der Lebenszykluskosten schon während
gewinnt die Lebenszyklusbetrachtung
einer Immobilie ablaufen und von welchen
der Angebotsphase. Die Forschergruppe
immer mehr an Bedeutung.
Randbedingungen diese Entscheidungen
kooperiert bei diesem Forschungsschwer-
abhängen. Grundlage für Entscheidungen
punkt mit der f:data GmbH aus Weimar
gemeinsamen Leistungsbeschreibung zu
Aus einer lebenszyklusübergreifenden
ist dabei generell eine gute Datenbasis.
im Rahmen der bau:class-Initiative (Klas-
Sichtweise heraus werden die einzelnen
Die Entwicklung einer Lebenszykluskos-
sifikationssystem der Baubranche für Bau-
Prozesse und Projektbeteiligten im »Le-
tendatenbank stellte daher einen ersten
produkte und -stoffe sowie für Bau- und
Facility-Management-Leistungen).
ben« eines Bauwerkes von der Planung,
Schritt bei der Bearbeitung des Themas
Finanzierung und Projektentwicklung über
dar. Die Datenbank wird nun sukzessive
den Bau und den Betrieb bis zur Umnut-
weiterentwickelt. Parallel dazu werden
zung, der Sanierung oder dem Abriss des
die verschiedenen Entscheidungsprozesse
werke wurden am 31. März 2006 im
Bauwerkes analysiert. Die Entwicklung
im Immobilien-Lebenszyklus untersucht,
Oberlichtsaal während des Abschlusskol-
Die ersten Ergebnisse der Forschergruppe Lifecycle-Strategien für Bau-
von Lifecycle-Strategien soll dazu dienen,
um davon Investitions-, Bewirtschaftungs-
loquiums zum Wissenschaftlichen Kolleg
Kosten zu verringern, Leistungen zu opti-
oder Revitalisierungsstrategien ableiten zu
05/06 der Fakultät Bauingenieurwesen
mieren und Risiken zu minimieren. An der
können. Am Beispiel von Vorhang-Fassa-
präsentiert.
Forschergruppe sind die Professur für Be-
den wird aktuell ein Entscheidungsmuster
triebswirtschaftslehre im Bauwesen (Prof.
in Form eines Entscheidungsbaumes ent-
Dipl.-Ing. Katrin Fischer
Alfen), die Professur für Baubetrieb und
wickelt.
Professur BWL im Bauwesen
Bauverfahren (Prof. Bargstädt), die Juni-
Die Arbeitsgruppe Leistungsprofile und
Dipl.-Ing.(FH) Antje Hegewald M.Sc.
orprofessur Theoretische Methoden des
-programme beschäftigt sich mit der Ent-
Projektmanagements (Prof. König) und
wicklung von lebenszyklusorientierten
Prof. Dr.-Ing. Markus König
die Juniorprofessur Immobilienökonomie
Leistungsbeschreibungen für Gebäude.
Juniorprofessur Theoretische Methoden des
(Prof. Sotelo) beteiligt. Im Jahr 2005 erfolg-
In der Baupraxis werden Leistungsbe-
Projektmanagements
Professur Baubetrieb und Bauverfahren
te eine Förderung der Fakultät Bauingenieurwesen.
Das Ziel der Forschergruppe ist es, die
bestehenden Lebenszyklusansätze für
Bauwerke zu einer ganzheitlichen Lösung
weiterzuentwickeln. Es werden Strategien und Instrumente erarbeitet, mit denen
sowohl bautechnische als auch betriebswirtschaftliche Betrachtungen im Kontext
des Lebenszyklus von Bauwerken formali-
Projekte | Forschung
sierbar und bewertbar werden. Zunächst
30
wurden Literaturanalysen und empirische
Untersuchungen zum Status Quo des
Lebenszyklusmanagement durchgeführt.
Als Ergebnis einer Ende 2005 durch die
Forschergruppe durchgeführten Befragung von 1040 öffentlichen Immobilieneigentümern, messen fast 78 Prozent der
Befragten dem Thema des Lebenszyklusmanagements eine sehr hohe bis hohe
Bedeutung bei.
Bedeutung der immobilienbezogenen Lebenszyklusbetrachtung. Bild: Professur Theoretische Methoden des
Projektmanagements.
Modellstudie Baden-Württemberg
Am 18. April, immer um 5.12 Uhr Ortszeit
demzufolge auch der Maßstab, um Ergeb-
gedenken die Einwohner San Franciscos
nisse seismischer Schadensszenarien kali-
terplan von 1978 unter Hinzuziehung
und Kaliforniens dem Zeitpunkt des ins-
brieren zu können. In diesem Zusammen-
zeitnaher Luftbildaufnahmen und die
aufnahme in Anlehnung an den Katas-
besondere durch die ausgelösten Groß-
hang nimmt das Beben von 1978 in der
Bewertung der Bausubstanz begründet.
brände verheerenden Erdbebens von 1906,
Schwäbischen Alb eine Ausnahmestellung
Auf Grundlage der vor Ort aufgenommen
dessen Wiederholung als »The Big One«
ein. Es stellt das stärkste Beben dar, wel-
Bauweisen und Bauwerkstypen werden
die Öffentlichkeit dauerhaft sensibilisiert
ches die Bundesrepublik Deutschland in
auch die Schadensfälle rekonstruiert und
und 2006 über 4500 Vertreter von Politik,
den letzten 50 Jahren betroffen hat und
in Form der Schadensgrade klassifiziert.
Wissenschaft und Katastrophenmanage-
veranlasste die Einführung der DIN 4149
Instrumentelle und analytische Standor-
ment zum 100. Jahrestag in einer Konfe-
für Hochbauten in deutschen Erdbebenge-
tanalysen und die Einführung entspre-
renz zusammengeführt hat.
bieten im Jahre 1981. Mit der Reinterpreta-
chender Einflussfaktoren berücksichtigen
tion des Bebens und der Übertragung auf
den Einfluss von Baugrund sowie Topo-
Präsentiert wurde eine von verschiedenen
das gegenwärtige Gebäude- und Wertein-
graphie.
Gesellschaften beauftragte Studie, die sich
ventar (2005) kann ein realistisches Bild
mit den Schäden und Kosten eines in der
der heute zu erwartenden Folgen gezeich-
Bewertungs-Tool ermöglicht eine schnel-
Stärke vergleichbaren Beben heute be-
net werden.
le und effiziente Bewertung der Erdbe-
schäftigte, und Verluste im Bereich von 150
Bei Wiederholung der Schütterwirkun-
Ein vom Erdbebenzentrum entwickeltes
benwiderstandsfähigkeit bestehender
Mrd. US-Dollar in den Raum stellte. Die
gen des Albstadt-Bebens wäre heute von
verwendete GIS-basierte Software-Platt-
einer deutlichen Anhebung der volkswirt-
kritischen Zonen (d.h. der potentiellen
form ist allerdings trotz ihres modularen
schaftlichen Schäden auszugehen. Für das
Schadensbereiche) innerhalb des Gebäu-
Aufbaus nur für die USA anwendbar und
Bundesland Baden-Württemberg kann
des. Der tatsächlich entstandene Schaden
nicht übertragbar auf andere Gebiete.
mit Hilfe der vom Erdbebenzentrum ent-
(Bild 2) konnte in guter Übereinstimmung
wickelten Methodik ein Schaden in Höhe
mit dem realen Schadensbild reproduziert
Erdbebenzentrum am Institut für Kon-
von ca. 0,7 Mrd. Euro prognostiziert wer-
werden. Im Beispiel wird eine stärkere
struktiven Ingenieurbau deshalb me-
den.
In den letzten Jahren entwickelte das
thodische Grundlagen für realistische
Schadenszenarien, zugeschnitten auf die
Die Qualität der seismischen Risikostudie wird durch die detaillierte Bauwerks-
Bauingenieurwesen
Schadenspotentiale infolge von Erdbeben
Gebäude und auch die Identifikation der
Schädigung in der Giebelwand des Erdgeschosses prognostiziert.
[weiter auf der nächsten Seite …]
Besonderheiten deutscher Erdbebengebiete.
In einem zweijährigen Forschungsvorhaben wurden jetzt die im Rahmen
des BMBF-Verbundprojektes »Deutsches Forschungsnetzwerk Naturkatastrophen (DFNK)« begonnenen Arbeiten
zu den «Erdbebenszenarien für deutsche
Großstadträume und Quantifizierung
der Schadenspotentiale« in einer Modellstudie Baden-Württemberg so weiter entwickelt, dass die Übertragbarkeit
der Methoden und Hilfsmittel auf andere
Projekte | Forschung
Erdbebengebiete nachweisbar ist. Neben
der Reinterpretation der Hauptschadensgebiete des Albstadt-Bebens von 1978
gelingt auch die Abschätzung der Schadenssummen in einer bemerkenswerten
Nähe zu den von Versicherungsseite tatsächlich erhobenen Schäden im privaten
Wohnungsbereich.
Da die Verletzbarkeit des Gebäudebestandes in deutschen Erdbebengebieten bis
dato nicht untersucht worden ist, fehlt
Dokumentation der nach dem Erdbeben 1978 in Albstadt-Tailfingen aufgetretenen Bauwerksschäden.
Bild: Erdbebenzentrum.
31
Bauingenieurwesen
[… Fortsetzung S. 31]
Nachdem für andere Untersuchungsgebiete (u.a. Thüringen, Nordrhein-Westfalen)
Vom Sandkorn zum Haus
Naturwissenschaftlicher Tag an der Bauhaus-Universität
vergleichbare Erhebungen vorliegen, laufen derzeit Arbeiten zur ingenieurmäßigen
Begründung regionaler Schadensmodelle
für Deutschland und angrenzender seismisch exponierter Gebiete sowie erste
(uk) Über hundert Schülerinnen und
gen des Archimedes, des »großen Denkers
Modellstudien in der Türkei und Südost-
Schüler vom Lyonel-Feininger-Gymnasium
der Antike«.
europa.
Mellingen kamen am 23. März 2006 nach
Mit der Hand anpacken konnten die Ju-
Weimar, um für einen Tag das Studieren
gendlichen in insgesamt neun Projekten,
an der Bauhaus-Universität Weimar aus-
in denen ausgewählte Schwerpunkte des
natur- und ingenieurwissenschaftlichen
[Hinweis: Die Ergebnisse wurden im
Heft 8 der Bautechnik 2005 veröffentlicht.
Dem Beitrag sind auch die verwendeten
zuprobieren. Der seit Jahren erfolgreiche
Unterlagen und Referenzen zu entneh-
Naturwissenschaftliche Tag bietet halb-
Bereiches der Universität erkundet wur-
men. Gedankt wird den Mitarbeitern der
jährlich Einblicke in verschiedene ingeni-
den, z. B. Sand als Naturbaustoff, Was-
Stadtverwaltung Albstadt für die kon-
eurwissenschaftliche Studienrichtungen.
struktive Unterstützung der Datenerhebungen.]
serbau, Natursteine in Thüringen und das
Trocknen und Brennen von Ton.
Nach der Vorstellung der Studienmöglich-
Die Resonanz des Naturwissenschaft-
keiten an der Bauhaus-Universität probier-
lichen Tages unter den Schülerinnen und
Jochen Schwarz
ten die Zehntklässler den Studienalltag
Schülern ist groß, da er nicht nur die
Tobias Langhammer
mit gleich zwei Vorlesungen aus. Nach ei-
Entscheidung für einen natur- oder in-
Christian Kaufmann
nem Vortrag über »Bauen und Erdbeben«
genieurwissenschaftlichen Studiengang
wurden zum Thema Hydrophobierung,
erleichtert, sondern auch verschiedene
d.h. der Wasserabweisung, interessante
Techniken erfahrbar macht und so dem
Experimente durchgeführt. Im Anschluss
Experimentierdrang der Nachwuchswis-
referierten die Schüler und Schülerinnen
senschaftler und -wissenschaftlerinnen
selbst über die Bedeutung der Erfindun-
Rechnung trägt.
Projekte | Forschung
Frauenförderung des LUBOM-Fonds
32
Seit Februar letzten Jahres arbeite ich im
Experimente mithilfe einer Versuchsein-
tungsorientierte Mittelverteilung)-Fonds
Rahmen eines Promotionsvorhabens an
richtung durchzuführen, die bislang noch
zur Förderung von Wissenschaftlerinnen
der Professur Bodenmechanik (Fakultät
nicht am Labor der Professur Bodenme-
und Künstlerinnen an der Bauhaus-Uni-
Bauingenieurwesen). Das Promotions-
chanik vorhanden war. Zu diesem Zweck
versität ermöglichte mir den Forschungs-
thema befasst sich mit der experimen-
war es uns gelungen, Kontakt zu Prof. Pi-
aufenthalt an der ENPC in Paris. Mit dem
tellen und theoretischen Untersuchung
erre Delage vom Centre d‘Enseignement
dort angeeigneten Wissen ist es möglich
geworden, die für die »Osmotische Me-
von Tonen. Anwendungshintergrund des
et de Recherche en Méchanique des Sols
Forschungsthemas ist die Verwendung
(CERMES) an der École Nationale des
thode« notwendige Versuchstechnik auch
von quellfähigen Tonmaterialien zur Ab-
Ponts et Chaussées (ENPC) in Paris auf-
hier im Labor der Professur Bodenmecha-
dichtung von untertägigen Deponien.
zubauen, in dessen Labor die für meine
nik einzurichten.
Die Funktionsfähigkeit solcher Systeme
Untersuchungen notwendige Versuchsme-
Neben diesem Vorhaben hat mir der
hängt wesentlich von der Dichtheit des
thode (»Osmotische Methode«) bereits an-
Aufenthalt auch die Möglichkeit zu wert-
Tones unter den verschiedenen möglichen
gewendet wird. Dieser Kontakt resultierte
vollem fachlichen Austausch mit Prof. De-
Druckbeanspruchungen und den Randbe-
letztlich in einer Einladung, mir während
lage und seinen Mitarbeitern, deren wis-
dingungen wie Feuchtigkeits- und Tempe-
eines knapp einmonatigen Forschungs-
senschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet
raturänderungen ab.
aufenthaltes in Paris diese experimentelle
der Bodenmechanik international aner-
Methode anzueignen und auch vor Ort
kannt sind, gegeben.
Zur Untersuchung dieser voneinander ab-
Versuche durchzuführen.
hängigen mechanischen und hydraulischen
Eigenschaften des Tones ist erforderlich,
Die finanzielle Förderung aus den Mitteln des LUBOM (Leistungs- und belas-
Wiebke Keßler
Professur Bodenmechanik
Gestaltung
Rosa – Aus der Ausstellung wird ein Buch
(uk) Zur Zeit der Kirschblüte erscheint
ein Buch über das Wesen der Farbe Rosa
mit Werken von rund 50 internationalen Künstlern und jungen Talenten der
Bauhaus-Universität in Weimar und der
Tokyo National University of Fine Arts and
Music. Unter dem Titel »Pink The Exposed
Color in Contemporary Art and Culture«
ist es das Ergebnis eines außergewöhnlichen interkulturellen Diskurses, der von
der Künstlerin und Kunstprofessorin Barbara Nemitz initiiert wurde.
Rosa – mit der Pastellfarbe verbindet sich
Zartes, Exzentrisches, Süßes, Verletzliches
und Lustvolles. Die Farbempfindung ist
von verschiedenen Faktoren – nicht zuletzt
vom Kulturkreis – bestimmt. Ein Beispiel
dafür ist die positive Wahrnehmung der
Farbe Rosa in Japan, wo man sich alljährlich der Betrachtung der rosa blühenden
Kirschbäume und den nach wenigen Tagen
Einblick in die Ausstellung. Bild: B. Nemitz
»herabschneienden« Blütenblättern widmet – Symbol für den Tod der Samurai, die
in der Blüte des Lebens im Krieg fallen.
Das Buchprojekt wurde unterstützt
vom Kultusministerium des Freistaats
Thüringen, Japan Airlines, Shi Seido, Jenoptik AG, dem DAAD, der Deutschen
Botschaft in Tokyo, Tokyo Geijutsu Daigaku sowie der Tokyo National University
Gegen Gewalt
OPFER-Ausstellung reist nach Hamburg
of Fine Arts and Music.
The Exposed Color in Contemporary
ausschließlich dem Täter und dem Tatge-
von Studierenden der Bauhaus-Univer-
schehen.
sität reist weiter durch Deutschland. Im
Umso wichtiger sind solche deutlichen
März/April 2006 brachte der WEISSE RING,
und aufrüttelnden Zeichen wie sie von
den jungen Gestaltern gesetzt wurden.
Art and Culture. Hrsg. Barbara Nemitz.
Deutschlands größte Hilfs- und Schutzor-
Texte von Hideto Fuse, Barbara Nemitz,
ganisation für Opfer von Kriminalität und
Sie haben mit der Ausstellung ein nicht
Karl Schawelka, Thomas von Taschitzki
Gewalt, in Kooperation mit der Hambur-
alltägliches Engagement gesellschaftlicher Verantwortung dokumentiert. Opfer
u. a., englisch, 320 S., 250 farbige Abb.,
ger Polizei die Ausstellung nach Hamburg.
17 x 24 cm, gebunden, € 35,– [D]
Die Arbeiten setzen sich mit zwei gesell-
brauchen eine Lobby, brauchen Aufmerk-
ISBN 3-7757-1771-4, Hatje Cantz Verlag,
schaftlich relevanten, aber häufig tabuisier-
samkeit und Solidarität. Die Ausstellung
ten Themen auseinander: dem sexuellen
»Opfer« vereint dies zu einem eindringli-
Rezensionsexemplare und weitere In-
Missbrauch von Kindern und der Gewalt
chen, unbequemen und vereinzelt auch
formationen zum Projekt:
gegen Frauen. Gerade die weiblichen Op-
gewollt provokanten Projekt, das Be-
Prof. Barbara Nemitz
fer von sexueller und krimineller Gewalt
wusstsein schaffen und vertiefen will.
E-Mail: barbara.nemitz@gestaltung.uni-
stehen in ihrer Not und ihrem Leid oft im
weimar.de, www.uni-weimar.de/pink
Abseits. Das öffentliche Interesse gilt fast
Projekte | Forschung
Pink
(uk) Die Ausstellung »Opfer« mit Arbeiten
33
Medien
T-Rex zum (virtuellen) Anfassen
Holographics: Kombination optischer Hologramme mit interaktiver Computergrafik
(medien) Das von der Juniorprofessur
te Ausleuchtung der Hologramme, die
Fakultät Medien eines der größten opti-
Augmented Reality durchgeführte und
es ermöglicht, grafische Elemente op-
schen Hologramme Europas. Das 1,70 m
x 1,03 m große Regenbogenhologramm
von der Deutschen Forschungsgemein-
tisch konsistent zu integrieren. Das Bild
schaft geförderte Grundlagenforschungs-
zeigt einen Display-Prototypen zur in-
ist ein Unikat und zeigt den Schädel ei-
projekt HoloGraphics endet nach zweijäh-
teraktiven Kombination rekonstruierter
nes Tyrannosaurus Rex in Originalgröße.
und autostereoskopisch dargestellter
Ein Stereokamerakopf ermöglichte die
riger Laufzeit im Mai dieses Jahres.
Gewebestrukturen in das optische Holo-
Erfassung und die Rekonstruktion von
Das Projekt »HoloGraphics« befasste sich
gramm des Schädels eines Deinonychus
Tiefeninformationen des holografischen
Inhaltes. Zur Darstellung der grafischen
mit der Entwicklung neuartiger Verfahren,
(mittelgroßer Raptor der frühen Kreide-
die eine Kombination optischer Hologram-
zeit) unter verschiedenen, synthetischen
Daten wurde eine spezielle, schaltbare
me mit interaktiver Computergrafik ermög-
Beleuchtungen. Ein stiftähnliches Ein-
Glasscheibe eingesetzt. Eine integrier-
licht. Während heutige Computer-Displays
gabegerät erlaubt eine Interaktion und
te, elektronisch ansteuerbare Flüssigkris-
eine Bildschirmauflösung von mehreren
das Ertasten des holografischen und des
tallschicht schaltet die Scheibe in einen
Millionen Bildpunkten erreichen, bieten
grafischen Inhaltes. Tiefeninformationen
transparenten oder diffusen Zustand. Das
hochwertige optische Hologramme eine
des Hologramms sind dabei essentiell zur
davor montierte Hologramm kann im
millionenfach höhere Auflösung. Des Wei-
Berechnung konsistenter Beleuchtungs-
transparenten Zustand, mit Hilfe einer di-
teren unterstützen optische Hologramme
und Verdeckungseffekte. Herkömmliche
gitalen Beleuchtung, durch die Glasschei-
alle Prozesse des Tiefensehens – was mit
Flachbrettscanner können bei kleinen
be hindurch kontrolliert rekonstruiert
heutigen stereoskopischen Grafik-Displays
Hologrammen dazu genutzt werden, die-
werden. Im diffusen Zustand kann der
lediglich angenähert werden kann. Opti-
se Tiefendaten zu gewinnen.
sche Hologramme sind allerdings analog
Die Erweiterung großer optischer Ho-
grafische Inhalt stereoskopisch direkt auf
die Scheibe projiziert werden. Erfolgen
und daher nicht interaktiv. Die Kombinati-
logramme stellte nicht nur eine wissen-
diese Schritte in hoher Geschwindigkeit
on von hoch-qualitativen optischen Holo-
schaftliche, sondern auch eine technische
(z.B. fünfzig mal pro Sekunde) verschmel-
grammen mit interaktiver Computergrafik
Herausforderung dar. Bedingt durch ihre
zen Grafik und Hologramm zu einer kon-
bietet nun neue Visualisierungsmöglichkei-
Größe lassen sich modifizierte, herkömm-
sistenten dreidimensionalen Szene.
ten in vielen Bereichen.
liche Display- und Scanning-Technologien
Kerntechnologie dieses Konzeptes
ist die digitale und computergesteuer-
Die oben beschriebenen Beispiele sol-
nicht dazu verwenden. Zur Untersuchung
len lediglich einige Ergebnisse widerspie-
geeigneter Möglichkeiten, erwarb die
geln, die im Rahmen des HoloGraphicsProjektes gewonnen wurden. Weitere
Informationen sind auf der Projektwebseite www.holographics.de zu finden. Das
Hologramm des Tyrannosaurus Rex kann
ab Mai im Foyer der Fakultät Medien in
Projekte | Forschung
der Bauhausstraße 11 besichtigt werden.
34
Bild 1: Konsistente Erweiterung eines kleinen Hologramms 40 cm x 30 cm. mit interaktiver Computergrafik.
Bilder: Juniorprofessur Augmented Reality.
Ein Rückblick, der Einblickt erwähnt
Medien
bauhaus.fm: Beruf Radio
sentierte das Modul »Radiokunst«, das
im Wintersemester als interdisziplinäres
Modul zwischen Mediengestaltung und
Medienkultur dem Radio auf den ätherischen Grund ging. Die Inhalte bewegFür ambitionierte Radiomoderatoren
lassen auf Weimar und die ganze Welt
ten sich zwischen der Entwicklung des
sowie zukünftige Journalisten und Pro-
(schließlich gibt es auch einen Live-
Radios in den letzten 30-40 Jahren und
grammgestalter bot das Fachmodul »Beruf
Stream auf www.radiostudio.org) zeig-
den zeitgenössischen Entwicklungen des
Radio« für die Erstsemester der Medien-
ten die frischgebackenen Quasselstrip-
Hörspiels hin zur Medienkunst. Ziel war
gestaltung und Medienkultur den idealen
pen, noch lange vor ihrer Metamorphose
die freie Auseinandersetzung in Form eines Ausstellungsstückes. Höhepunkt des
Einstieg, um sich unter Live-Bedingun-
zum Radiomoderator, ihr neu erworbenes
gen selbst zu erproben. »Sendung geht
Können. Für diejenigen, denen die pro-
Semesters war die Abschlussausstellung
vor!« – Wenn man diesen Leitsatz einmal
jektionsfreie Selbstdarstellung nicht in
des Fachmoduls, welche gleichzeitig zur
begriffen hat, funktioniert der Rest fast
die Wiege gelegt wurde, gab es ebenfalls
Blocksendezeit der Module »Beruf Radio«
von selbst. Aber eben nur fast.
entsprechende Betätigungsfelder. Leise-
und »Tonstudioproduktion« einherging.
treter und Hintergründige besuchten das
Der Äther verdampfte im Studio bei der
Unter der Leitung von Ralf Homann und
Fachmodul »Tonstudioproduktion« und
Marathondistanz von 31 Radiostunden.
Harv Stanic wurden Interviewtechniken
zeigten damit, dass Schweigen Gold wert
Nach bauhaus.fm können wir getrost
und das nötige Handwerkszeug gelehrt,
ist. Harms Achtergarde instruierte die
unsere Wecker stellen, denn auch in die-
die jedem blutigen Anfänger die grund-
frischgebackenen Radiostudiotechniker
sem Sommersemester dreht der Sender
legenden, senderelevanten Fähigkeiten
und -Technikerinnen im Regler und Knöp-
am Sender – wie gehabt On Air jeden
verliehen, um auf deren Grundlage eine
fe drehen – aber richtig. Vom Telefonin-
Montag von 19.00 – 23.00 Uhr auf der
erste eigene Sendung auf die Beine zu
terview bis zum Fahren einer kompletten
Weimarer Welle UKW 106,6 MHz.
stellen. Redaktionelle Arbeit war genauso
Live-Sendung wurden alle Bereiche der
Bestandteil der Ausbildung wie die Verant-
Radiotechnik gefordert und angewendet.
wortung über eine gesamte Sendung als
Chef vom Dienst.
Jeden Montag von 19.00 bis 23.00 Uhr
geht bauhaus.fm auf Sendung. Losge-
Für diejenigen denen dieses Radiopa-
Studierenden-Redaktion bauhaus.fm
Wintersemester 2005/2006
ket immer noch nicht genug war, griff die
Professur Experimentelles Radio noch
etwas tiefer in die Schatzkiste und prä-
Medium und Geschlecht
(medien) Die Professur Medien-Philo-
Die Institutionalisierung der Frauen- und
sophie bereitet die Tagung »Genderme-
Genderforschung an der Bauhaus-Universi-
liche Theoreme auf den Gender-Begriff
dia-Studies. Zum Denken einer neuen
tät erhält damit einen ersten ausschlagge-
angewandt werden können. Außerdem
Disziplin« vor.
benden Beitrag.
soll eine weitere Forschungsperspektive
Das Thüringer Kultusministerium fördert
betrachtet werden: Besteht ein Paradig-
Durchführung der Tagung »Gendermedia-
menbruch zwischen der Feministischen
seit Februar 2006 im Rahmen des Hoch-
Studies. Zum Denken einer neuen Diszi-
Theorie und den Gender Studies? Können
schul- und Wissenschaftsprogramms das
plin«. Die Tagung widmet sich der Frage-
die Gender Studies die Beziehungen und
Forschungsvorhaben »Medienwissen-
stellung: Kann es medienwissenschaftliche
Wechselwirkungen zwischen Medium und
schaftliche Geschlechterstudien. Zur In-
Geschlechterstudien geben? Und wie sähe
Geschlecht tiefgreifender und noch kritischer betrachten?
tersektion von Medium und Geschlecht«
die Intersektion von Medium und Ge-
an der Professur Medien-Philosophie. Die
schlecht aus? Die Tagung soll die Reflexi-
Fakultät Medien möchte mit dem dreivier-
on über medienwissenschaftliche Gender
Denken einer neuen Disziplin« wird vom
teljährigen Forschungsprojekt die im Ent-
Studies anregen und Impulse geben für
12. Oktober bis zum 14. Oktober 2006 in
stehen befindlichen »Medienwissenschaft-
eine gendertheoretisch geleitete Medien-
Weimar stattfinden. Dr. Hedwig Wagner,
lichen Geschlechterstudien« mitgestalten
theorie. Wie können Gendertheorie und
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der
und weiter führen. Der Bereich der Gender
Medienwissenschaft zusammengedacht
Professur Medien-Philosophie, wird inner-
Studies soll in das Studium der Medienkul-
und zusammengefügt werden? Wie lässt
halb des Forschungsprojekts die Tagung
tur und Europäischen Medienkultur ver-
sich die Medialität von Geschlecht formu-
organisieren und durchführen. Alle Interes-
stärkt eingebracht und etabliert werden.
lieren? Zur Diskussion steht die Frage, ob
sierten sind herzlich eingeladen.
Die Tagung »Gendermedia-Studies. Zum
Projekte | Forschung
Ziel des Forschungsprojekts ist die
bereits existierende medienwissenschaft-
35
36
Personal
Verabschiedung von Dr. Holger Behnke
Enge Zusammenarbeit, viele Erfolge – Ein Beitrag von Dr. Heiko Schultz
Der 31. März 2006 war der letzte Ar-
ge abzuschließenden Verträge, deren Aus-
beitstag von Dr.-Ing. Holger Behnke als
arbeitung, Abschluss und Umsetzung so-
Finanzdezernent der Bauhaus-Universität
wie die Abwicklung aller finanziellen und
Weimar nach über 38jähriger Tätigkeit
personalen Erfordernisse im umfassenden
an unserer Einrichtung in verschiedenen
Sinne, wurde umgesetzt.
verantwortungsvollen Funktionen.
Von Beginn unserer Zusammenarbeit
im Jahre 1990 gehörte Dr. Behnke zum
strategischen Beraterstab des sich entwickelnden Gewährleistungsbereiches.
le für Architektur und Bauwesen Weimar
Alle weitreichenden strukturellen und
Dr.-Ing. Holger Behnke und Dr. Heiko Schultz.
Bild: Nathalie Mohadjer
absolvierte er in den Jahren 1962 bis 1968.
personellen Maßnahmen begleitete er
Bei all diesen wichtigen Fragen trug
Er promovierte 1973 an der Fakultät Natur-
gestaltend oder beratend. 1994 wurden
Dr. Behnke direkte Verantwortung. Ver-
wissenschaften-Verfahrenstechnik mit dem
die Verwaltungsstrukturen ersten Verän-
antwortung, die er ohne Zögern und gern
Thema »Beiträge zur Wechselbeziehung
derungen unterzogen. Dr. Behnke über-
übernahm. 1996 wurde er gefragt, die
zwischen Produktions- und Arbeitsbedin-
nahm auf meine Anfrage hin das Dezer-
Position des stellvertretenden Kanzlers zu
gungen und der Gestaltung produktions-
nat Forschungstransfer und Haushalt,
übernehmen. Dr. Behnke übernahm auch
fördernder Lohnformen in der Zementin-
in dem die Abteilungen Haushalt sowie
dieses zusätzliche Amt mit der ihm eigenen
Wissens- und Technologietransfer zusam-
Tatkraft, Inspiration, Zuverlässigkeit und
mengeführt wurden. Die von Dr. Behnke
Umsicht. Ein Glücksfall für mich als Kanz-
dustrie«.
Einige Stationen seines Wirkens:
konzipierte Zusammenführung der Finan-
ler, musste ich doch keine der in meiner
· 1967 – 1970 Wissenschaftlicher Assistent
zen aus dem Haushalt und aus allen Dritt-
Abwesenheit getroffenen Entscheidungen
· 1970 – 1983 Wissenschaftlicher Sekretär
mittelquellen erweist sich seither als er-
revidieren.
im Direktorat für Forschung
· 1983 – 1985 Direktor für Forschung und
Internationale Beziehungen
· 1985 – 1990 Direktor für Forschung
· 1990 – 1994 Abteilungsleiter Wissensund Technologietransfer
· 1994 – 2005 Dezernent Forschungstransfer und Haushalt
folgreich, praktisch und effizient. In den
15 Jahren seiner Führungstätigkeit nach
Probleme in all den Jahren? Keine, auch
wenn ich noch so viel nachdenke. Na-
1990 gab es nicht einen Haushaltsverstoß,
türlich war unsere enge Zusammenarbeit
alle Jahresabschlüsse stimmten auf Pfen-
nicht immer pflegeleicht, aber nur Toren
nig oder Cent. Welche Hochschule kann
wünschen sich Ja-Sager in ihrem Umfeld.
das schon für sich beanspruchen!
Als das Ministerium 1997 die Hoch-
Wir haben es bestens verstanden, Freundschaft in sehr gute Arbeitsergebnisse um-
schulen anfragte, ob sie bereit seien, als
zuwandeln und dabei die Persönlichkeit
· 2005 – 2006 Dezernent Finanzen
Pilothochschule für das »Modellvorha-
des anderen auch in schwierigen Situatio-
ben zur Erprobung flexibler Budgetie-
nen zu wahren und zu achten.
Seine erfolgreiche, zuverlässige und inten-
rungsverfahren« zur Verfügung zu stehen,
sive Arbeit an der damaligen Hochschule
gründete die schnelle Zusage der Hoch-
Mit Dr. Behnke haben wir seine Nachfolge besprochen und die Heranführung
für Architektur und Bauwesen war nicht
schulleitung auf seiner Bereitschaft, die-
des Nachfolgers an die umfangreichen
unbemerkt geblieben. Er gehörte zu den
ses Modell mitzuentwickeln und an der
Aufgaben über einen längeren Zeitraum
Ersten, die mit der Neugestaltung der
Bauhaus-Universität einzuführen. Sein
angelegt. Er selbst hat Dr. Hoyer eingear-
Hochschule nach der politischen Wende
maßgeblicher Einfluss führte zu deutlich
beitet und für einen reibungslosen Über-
1989 angefragt wurden, Verantwortung zu
größer werdenden Freiheiten und damit
gang gesorgt. Beispielhaft wie vieles in
seiner langen erfolgreichen Karriere.
übernehmen. Dr. Behnke sagte nach ei-
Möglichkeiten im Umgang mit den Fi-
niger Überlegung zu und übernahm 1990
nanzen einer Hochschule. Heute haben
die Leitung der neugegründeten Abteilung
wir uns an die hohe Flexibilität der Ver-
festes Fundament für die zukünftigen
Wissens- und Technologietransfer. Die von
wendungsmöglichkeiten gewöhnt. Ent-
finanziellen Prozesse unserer Universität.
ihm erarbeitete strategische Ausrichtung
wicklungen, die uns heute ein finanzielles
Ein jederzeit transparenter, kommunizier-
auf Übernahme aller Dienstleistungen im
Navigieren bei geringer gewordener fi-
ter Haushalt, wie ihn wohl keine andere
Rahmen von Drittmittelverträgen für die
nanzieller Ausstattung ermöglichen.
Professorinnen und Professoren unserer
Weitere Erfolge sind die Entwicklung
Was bleibt? Ein von ihm geschaffenes
Hochschule kennt. Und, noch viel wichtiger, die Erinnerungen an einen herzlichen,
Einrichtung wurde angenommen und führ-
eines Mittelverteilungsmodells für die
te zur erfolgreichen Entwicklung der Ab-
Universität, das die Zeit der historisch
optimistischen, hilfsbereiten Kollegen
und Freund, dem die Universität und ich
teilung. Der mit der Gründung verbundene
überlieferten Budgets und deren fast will-
sehr viel verdanken. Erinnerungen an eine
Servicegedanke, die für Forschungsaufträ-
kürliche Verteilung schnell vergessen ließ.
wunderschöne gemeinsame Zeit. Danke!
Personal
Sein Studium an der Fakultät Baustoffingenieurwesen an der damaligen Hochschu-
37
Projektmanagerin unterstützt Studium und Lehre
Beratung Information Service Online – BISON
Seit dem 15. Februar 2006 leitet Anne
Projekt BISON
Beratung Information Service Online
Alexander das Projekt BISON an der Bauhaus-Universität Weimar. Angesiedelt ist
die HWP-geförderte Stelle im Dezernat
Studium und Lehre.
Das gemeinsam mit der Hochschule für
Musik Franz Liszt beantragte Projekt
Bereits ihr Studium des Bauingenieurwe-
soll im Bereich Studium und Lehre die
sens absolvierte Frau Alexander an der
Serviceleistungen erweitern sowie die
Bauhaus-Universität Weimar. Anschließend
Verwaltungsstrukturen modernisieren.
war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an
Grundlage dafür ist die Entwicklung
der Professur »Informatik im Bauwesen«
eines durchgängigen Datenmanage-
und qualifizierte sich im Fachgebiet Pro-
mentkonzeptes. Durch die Bündelung,
jektmanagement weiter. In den folgenden
Strukturierung und Bereitstellung von
Jahren war sie u.a. als Projektmanagerin in
einer Unternehmensberatung für Organisationsentwicklung tätig. Für den Knoten
Anne Alexander
Bild: Claudia Weinreich
Informations- und Datenquellen können zum einen Online-Funktionalitäten
für Studierende eingeführt bzw. ausge-
Weimar und die WBA gab Anne Alexan-
baut werden. Zum anderen sollen die
der Projektmanagement-Seminare und
Fakultäten, die Verwaltung aber auch
Softwareschulungen auf Honorarbasis und
andere Bereiche der Universität bei ih-
hielt so über Jahre hinweg den Kontakt zur
ren Aufgaben unterstützt werden, ins-
Bauhaus-Universität.
besondere bei solchen, die sich aus
dem Bolognaprozess neu ergeben.
Weitere Projektinformationen:
www.uni-weimar.de/BISON
Nachruf: Hellfried Lack
Im Alter von 77 Jahren starb im Februar
Sitz-, Liege- und Behältnismöbel und
scheiden 1992 setzte er seine Tätigkeit als
2006 Hellfried Lack, der fast 40 Jahre
deren formgestalterische Anleitung in
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wis-
an der Hochschule für Architektur und
der Möbelindustrie. Während dieser Zeit
senschaftsbereich Ausbau fort. Während
Bauwesen Weimar, der heutigen Bauhaus-
entstanden zahlreiche eigene Entwür-
dieser Zeit übernahm Hellfried Lack Lehr-
Universität, tätig war.
fe, die zum Teil durch nationale und in-
aufgaben im Fachgebiet Innenraumge-
ternationale Anerkennungen und Preise
staltung und betreute die fachbezogene
Der Innenarchitekt arbeitete ab 1953 als
ausgezeichnet wurden. Darüber hinaus
Forschung des Wissenschaftsbereiches
wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl
übernahm er Ausstattungsaufgaben in
Ausbau.
für Innengestaltung, ab 1958 war er als
Institutionen des Hoch- und Fachschul-
Personal
Durch seine Persönlichkeit, seine Lehr-
Dr. Horst Michel beschäftigt.
schaftlicher Assistent im Bereich Gebäu-
Fachkollege und bei den Studenten ein
38
mann betreute er im Institut für Innen-
deausbau, -ausstattung, -ausrüstung der
vielgefragter Lehrer.
gestaltung laut Aufgaben im Fachbereich
Sektion Architektur. Bis zu seinem Aus-
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut
wesens sowie der Industrie und Messe-
für Innengestaltung unter Direktor Prof.
gestaltung.
Gemeinsam mit Dipl.-Ing. Rudolf Groß-
Von 1969 bis 1984 war er wissen-
erfahrung und seine besondere berufliche Qualifikation war er jederzeit ein
geachteter und vielseitig kompetenter
Personalia
Zu- und Abgänge
Zugänge
Abgänge
Herr Dr. Grundmann war seit dem 1. Okto-
März 2006
Februar
mar beschäftigt.
Dipl.-Informatiker Thilo Paul-Stüve
Dr. Horst Hoheisel
Fakultät Medien, CSCW
Fakultät Gestaltung, Freie Kunst
Herr Dipl.-Designer Fabian Seiche
Uta Bauer
Fakultät Gestaltung, Freie Kunst
Fakultät Architektur, Darstellungsmethodik
Dipl.-Designer Markus Schlaffke
März
Fakultät Medien, Medienereignisse
Tareg Egla
ber 1964 an der Bauhaus-Universität Wei-
Lars-Christian Uhlig
Fakultät Architektur, Dekanat
Thoralf Krause
Fakultät Architektur, Entwerfen und Trag-
Fakultät Medien, Bereich CSCW
Dipl.-Ing. Alexander Blazic
Fakultät Medien, CSCW
Dipl.-Künstlerin Nicole Degenhardt
Mark Escherich
Sprachenzentrum wegen Eintritt in das
Fakultät Architektur, Bauaufnahme und
Rentenalter
Baudenkmalpflege
tigt.
Fakultät Medien, Mediengestaltung
niela Wentz
Trevor Peters
Sonstiges
Fakultät Medien, Mediengestaltung
Mit Wirkung vom 01. April 2006 übernahm
Kerstin Hohm
zernenten für Finanzen.
April 2006
Dr. phil. Martina Leeker
Frau Schröter war seit dem 01.08.1976 an
der Bauhaus-Universität Weimar beschäf-
Gordian Maugg
Fakultät Medien, Medienphilosophie
Mai
Renate Schröter
Fakultät Gestaltung, Freie Kunst
Dipl.-Kulturwissenschaftlerin (Medien) Da-
werkskonstruktion
Herr Dr. Uwe Hoyer die Tätigkeit des De-
Fakultät Medien, Vertretungsprofessorin
Fakultät Architektur, Entwerfen und Innen-
für Geschichte und Theorie künstlicher
raumgestaltung
Welten
Silvia Schneider
Phoebe Helmbold
Fakultät Architektur, Entwerfen und
Vertretungsprofessur Material und Umwelt,
Gebäudelehre I
Fakultät Gestaltung
Phillipe Fayeton
Dipl.-Designer Christian Schüten
Fakultät Architektur, MEDIACITY
Fakultät Gestaltung, Produkt-Design
Daniel Beer
Laura Colini
Fakultät Bauingenieurwesen, Informatik im
MEDIACITY
Bauwesen
Konstantinos Chorianopoulos
Dr. Ana Dimke
MEDIACITY
Fakultät Gestaltung, Bereich Kunst und
ihre Didaktik
Fakultät Architektur, Entwerfen und Ge-
Dr. Simone Hain
bäudelehre I
Fakultät Architektur, Gropius-Professur
Dipl.-Mediengestalter Alexander Lembke
April
Fakultät Medien
Dr. Wolfram Grundmann
Fakultät Bauingenieurwesen wegen Eintritt
Dipl.-Ing. Carolin Kodisch
Fakultät Architektur, Entwerfen und
Wohnungsbau
in das Rentenalter
Personal
Dipl.-Ing. Frank M. Schulz
39
Bonjour Kuhba, adieu grauer Werbe-Alltag
Nachwuchs-Kreative toppen letztjährigen Doppelerfolg
(uk) In Deutschland mangelt es an origi-
ein Semester lang eine Werbekampagne
tische Team durch die Stuttgarter Depen-
neller und witziger Werbung? Angesichts
für ein neues Soja-Produkt der Dachmar-
dance der Hamburger Werbeagentur Jung
der einfallsreichen Kampagnen des Wei-
ke Ehrmann. Sie setzten sich mit ihren
von Matt/Neckar.
marer Werbe-Nachwuchses dürfte der
Ideen gegen Teams aus den bedeutends-
Peter Waibel, Betreuer des Projektes
graue Werbe-Alltag hoffentlich bald passé
ten Werbestudiengängen Deutschlands
seitens der Agentur, zeigte sich durch die
sein.
durch.
Professionalität und Eigenständigkeit der
»Mach mal milchfrei« lautete das Mot-
Weimarer Studenten beeindruckt: »Wie
Ende Februar räumten Studenten der Bau-
to, unter dem sie dankbare und sichtbar
ich sehe, war es sehr förderlich, sich von
haus-Universität schon zum zweiten Mal
glückliche Kühe an ferne Urlaubsziele
der Agenturseite kaum einzumischen.«
in Folge gleich zwei Preise beim »7. Junior-
schickten, statt sie tagein, tagaus Milch
Demnächst möchte er die Studenten
Agency-Cup« des Gesamtverbandes Deut-
geben zu lassen. Logisch, denn auf diese
nach Stuttgart einladen, um ihnen dort
scher Kommunikationsagenturen (GWA)
kann nun dank Soja-Joghurt und Co. ver-
die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen dem
ab.
zichtet werden. Die Spots und Plakate
Kunden Ehrmann zu präsentieren.
versuchen, statt mit Gesundheitsappell
Einen Kundenkreis konnte das Team schon
Für den wichtigsten Nachwuchswettbewerb der deutschen Werbebranche
dem Kunden die neuen Soja-Produkte
für die Soja-Produkte gewinnen – die Ar-
entwickelten sie gemeinsam mit Studen-
mit Augenzwinkern und Humor schmack-
beit überzeugte mit deutlichem Abstand
ten der Friedrich-Schiller-Universität Jena
haft zu machen.
das an dem Abend anwesende Publikum.
Für die von der Jury als »konsequent
Weimar-Team den begehrten Publikums-
zunächst die Jenaer Studenten der Agen-
preis und konnte so den Vorjahreserfolg
tur »Goldene Zwanziger« die strategische
(Silber und Publikumspreis) noch einmal
Vorarbeit. Die Weimarer Bauhaus-Stu-
toppen.
denten übernahmen unter Betreuung von
Prof. Werner Holzwarth dann die kreative
Umsetzung. Produziert wurden sämtliche für eine Produkteinführung wichtigen
Werbmittel wie TV-Spots, Plakate und
Preise
Anzeigen. Unterstützt wurde das studen-
40
Die Kühe genießen ihre »milchfreie« Zeit.
Neben Gold von der Jury gewann das Jena-
durchdacht« gelobte Kampagne leisteten
Motiv aus der Plakatkampagne
Software für virtuelle Baustellenbegehung entwickelt
Weimarer Bauingenieurstudenten gewinnen Preis auf der Build IT
Das Bundesministerium für Wirtschaft
und Arbeit führt seit 5 Jahren gemeinsam
mit Sponsoren kontinuierlich den Wettbewerb »Auf IT gebaut – Bauberufe mit
Zukunft« zur Stärkung des beruflichen
Nachwuchses im Bauwesen durch.
Am 21. Februar 2006 wurden die ersten
Preise persönlich durch den Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Michael
Glos im Rahmen der feierlichen Eröffnung
12. Build IT Berlin im Palais am Funkturm
übergeben. Knut Giebel B.Sc. und Dipl.Ing. Michael Meyer von der Bauhaus-Universität konnten dabei im Bereich Baube-
Bundesminister Glos mit den 1. Preisträgern. Bild: Bauhaus-Universität Weimar
triebswirtschaft überzeugen und erhielten
mit ihrer Arbeit »Ein Computerspiel zur Si-
Ministerien und Institutionen nutzen
mulation einer virtuellen Baustelle« einen
vor allen Dingen die ausstellenden Fir-
3. Preis, dotiert mit 1.000 Euro.
men immer stärker die Build IT Berlin als
Mit der entwickelten Software kann
Plattform zur Durchführung von fachspe-
eine virtuelle Baustellenumgebung er-
zifischen Kongressen, Fachtagungen und
stellt und der Herstellungsprozess mit
Seminaren.
Hilfe von Tastatur, Maus oder Joystick zu
modelliert werden. Die Auswertung der
Dr.-Ing. H. Kirschke
so gewonnenen Zeitparameter ermöglicht
es, Schwachstellen in der Arbeitsvorbereitung aufzufinden, frühzeitig Warnungen bei der Abweichung vom Bausoll zu
geben oder auch Maschinen und Prozesse
411-Image 88x93
10.06.2005
11:16 Uhr
Seite 1
automatisch zu steuern.
»Auf IT gebaut« ist konzipiert für alle
Studierenden und Auszubildenden sowie
Absolventen und jungen Arbeitnehmer in
ihren ersten drei Berufsjahren, die neue
IT-gestützte Verfahren und Lösungen für
das Bauen der Zukunft entwickeln. Die
neue Ausschreibung für 2006 fordert bereits jetzt Studenten und junge Wissenschaftler aus den Bereichen Architektur,
Bauingenieurwesen, Baubetriebswirtschaft und gewerblich-technischer bzw.
gewerblich-kaufmännischer Fachbereich
wieder auf sich zu beteiligen. Weitere In-
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41
Erfolg bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen
Markus Wambsganss mit 2. Platz beim MuVi-Wettbewerb ausgezeichnet
(medien) Markus Wambsganss wurde für
grenzten Mittel wurde hier ein schöner
lipp Hirschs Film wurde für die Kategorie
sein Video »It’s All Blooming Now Mt.
und origineller Film geschaffen.«
Kinder- und Jugendfilm ausgewählt.
Heart Attack (Liars)« mit dem 2. Platz in
Der junge Regisseur, der im Sommer
Die Kurzfilmtage in Oberhausen ha-
der Kategorie Musikvideo bei den dies-
2002 sein Diplom an der Fakultät Medien
ben sich in mehr als fünf Jahrzehnten zu
jährigen Internationalen Kurzfilmtagen
machte, ist kein Unbekannter mehr in der
einem der ältesten und bedeutendsten
Oberhausen ausgezeichnet. Der Preis ist
deutschen Kurzfilmszene. Wambsganss
Festivals der Welt entwickelt. Hier haben
mit 2.000 Euro dotiert. Die Preisverlei-
erhielt bereits 2005 für sein Video »Light-
u. a. Martin Scorsese, George Lucas, Da-
hung fand am 6. Mai 2006, 22:30 Uhr, im
ning Bolts & Man Hands« den 2. Preis im
vid Lynch, Alexander Kluge, Werner Her-
Rahmen der 52. Internationalen Kurzfilm-
Wettbewerb um das beste deutsche Mu-
zog oder Francois Ozon ihre ersten Filme
präsentiert.
tage Oberhausen statt. Zur Jury gehörten
sikvideo in Oberhausen. 2003 gewann er
Jeremy Boxer (RESFEST, London), Melissa
dort mit seiner Diplomarbeit, dem Mu-
Logan (Musikerin, Deutschland) und Mika
sikvideo »Perpendicular/Vector« den 1.
Taanila (Regisseur, Finnland).
Preis.
Die Begründung der Jury lautet: »Das
Kurzfilmtagen Oberhausen lief außerdem
Bei den diesjährigen Internationalen
Stück gefiel uns, weil es auf reduzierte Art
der Kurzfilm »Hütte« von Philipp Hirsch,
ein Wagnis eingeht. Trotz der sehr be-
Absolvent der Fakultät Gestaltung. Phi-
GEFMA-Förderpreis für Bauhaus-Absolventin
(uk) Am 8. März hat der Deutsche Ver-
von Ausschreibungen vergangener Kran-
band für Facility Management e.V. (GEF-
kenhausprojekte und Experteninterviews
MA) seine Förderpreise für Hochschul-
erstellte sie beispielhaft krankenhausspe-
Abschlussarbeiten im Bereich Facility
zifische Outputspezifikationen für Planung,
Management verliehen. Dipl.-Ing. Doreen
Bau, technische Ausstattung sowie Betrieb
Bading, Absolventin der Bauhaus-Univer-
und Instandhaltung.
sität Weimar, erhielt dabei den mit 1.000
Euro dotierten GEFMA-Förderpreis.
Prämiert wurde Doreen Badings Diplomarbeit zum Thema »Entwicklung von Outputspezifikationen zur Ausschreibung von PPPKrankenhausprojekten«, entstanden an
der Professur Betriebswirtschaftslehre im
Bauwesen unter der Betreuung von Prof.
Hans-Wilhelm Alfen. Eine Outputspezifikation beschreibt, welche Ziele ein Projekt
erreichen soll, ohne dass vorgegeben wird,
Preise
wie die Ziele erreicht werden sollen. Do-
42
reen Bading verglich Ausschreibungen mit
solch offenen Zielvorgaben mit klassischen
Ausschreibungen und den zugehörigen
Leistungsbeschreibungen. Sie entwickelte
weiterhin Ansätze für ein ganzheitliches
Planungskonzept. Aufgrund der Analyse
Preisträgerin Doreen Bading. Bild: Bauhaus-Universität Weimar
Tapete – im Flow?
Studierende der Bauhaus-Universität erfolgreich beim Tapeten-Wettbewerb
(uk) »New Walls, Please!« – Diesem
Aufruf folgte auch Tom Hanke, ProduktDesign-Student an der Bauhaus-Universität, und belegte den zweiten Platz
des Tapetendesign-Wettbewerbs 2005.
»Reaktionsfreudig« – so der Titel seiner
Arbeit – verhält sich die Tapete, deren
Muster dank digitaler Technik um Lichtschalter oder Steckdosen herumfließt. Aus
den vermeintlichen Hindernissen werden
so integrale Teile des Innenraums. Die
innovative Wandgestaltung entstand im
Sommersemester 2005 im Rahmen des
Projekts »Tapete – Ornament statt Verbrechen«.
484 Arbeiten aus 16 europäischen Ländern
wurden zum »New Walls, Please!« Wettbewerb 2005 eingereicht. Im Katalog zum
Wettbewerb finden sich neben Tom Han-
»Reaktionsfreudig« passt sich die Tapete dem Raum an. Bild: T. Hanke
kes Entwurf außerdem weitere Arbeiten
von Bauhaus-Studenten: »Typo Tapete«
log kann beim Rat für Formgebung bestellt
von Lasse Fister, Daniel Graf, Tanja Sann-
werden.
Formgebung und die A.S. Création Tapetenstiftung die Weiterentwicklung der Ta-
wald und Johanna Schiegnitz sowie »Alien
Mit dem seit 2002 jährlich ausgerufenen
pete fördern und die Ausbildung im Tape-
Invasion« von Christiane Haase. Der Kata-
Ideen- und Gestaltungswettbewerb für
tendesign unterstützen. Studierende und
Wände im Innenraum wollen der Rat für
junge Designer aller Gestaltungsrichtungen
Städte miteinander verbinden
Architekturstudenten gewinnen drei Preise beim diesjährigen Schinkelwettbewerb
Städtebau, der Sonderpreis Städtebau des
verknüpfen, ohne die jeweiligen Identi-
sind Schwesternstädte und zugleich
Ministeriums für Infrastruktur und Raum-
täten zu verwischen, ist der zentrale Ge-
Grenzorte. Ebenso, wie sie der Oderfluss
ordnung des Landes Brandenburg und
danke ihres Entwurfes.
trennt, vereint er die beiden Städte auch.
das mit einem Geldpreis über 2.500 Euro
Die Jury lobte die außerordentliche
Mit stadtplanerischen Lösungen Frankfurt
verbundene Reisestipendium nach Italien
Qualität der Arbeit, die der Themenstel-
und Slubice zukünftig stärker miteinander
übergeben.
zu verbinden, diese Aufgabe hatte der 151.
Die beiden Nachwuchsarchitekten be-
lung über alle Maßen gerecht wurde. Der
Entwurf gäbe eine treffende Analyse der
Schinkelwettbewerb des Architekten- und
ziehen sich in ihrer Arbeit auf die wich-
Stadtstruktur und führe zu einer bemer-
Ingenieur-Vereins zu Berlin gestellt.
tigsten Stadträume in Frankfurt, wie
kenswerten Neuausrichtung der Stadt,
Haupt- und Einkaufsstraßen, die allesamt
lautet die Beurteilung.
Zwei Architekturstudenten der Bauhaus-
parallel zur Odemfluss verlaufen. Fehlen-
Universität, Bastian Kraß und Ingmar Pohl-
den Querungen geben sie räumliche Prä-
Die Arbeit der beiden Studenten wurde
von Prof. Dipl.-Ing. Hildegard Barz-Mal-
mann, erhielten für ihre Lösungsansätze
senz und Aufenthaltsqualität, ermögli-
fatti, Professur Entwerfen und Siedlungs-
gleich drei Preise. Zum Schinkelfest am
chen Blickbeziehungen nach Slubice. Die
bau, betreut.
13. März wurde ihnen der Schinkelpreis
Städte stärker als bisher miteinander zu
Preise
(uk) Frankfurt an der Oder und Slubice
43
Weitere Auszeichnungen und Preise
für Studierende und Absolventen der Fakultät Medien
Marilyn Belbenoit, Sandra Linden und
Susanne Schiebler nahmen am Berlinale
Talent Campus teil
Sandra Linden, Studentin im Master-Stu-
Existenzförderprogramm EXIST SEED des
Tomat ist Absolvent der Bauhaus-Univer-
Bundesministeriums für Bildung und For-
sität Weimar und hat für den Werbespot
schung und vom neudeli, Existenzgrün-
Regie geführt. Lena Libertá, die sowohl
derwerkstatt der Bauhaus-Universität
Studentin im Projekt »Zeitreise 2006« als
Weimar, gefördert wurde.
auch Mitarbeiterin im Sender Salve.TV
diengang Mediengestaltung, Marilyn Belbenoit, ehemalige Studentin im Studienprogramm Europäische Medienkultur, und
Susanne Schiebler, Absolventin im Studiengang Mediengestaltung, nahmen vom
ist, übernahm die Produktionsleitung. Für
»Rendezvous 2006«, der Film zum
Deutsch-Französischen Jahr, als bester
Werbespot ausgezeichnet
alle Beteiligten war die Zusammenarbeit
zwischen Studierenden und professionellen Filmemachern eine wertvolle Bereicherung und Erfahrung.
11. bis 16. Februar 2006 am Berlinale Talent
Der Rundfunkpreis Mitteldeutschland für
Campus in Berlin teil. Die Einladung zur
den besten Werbespot, der jährlich von
2006« wirbt für die vielfältigen kulturel-
Der 45-sekündige Film »Rendezvous
Talent-Woche der Berlinale ist ein großer
den Landesmedienanstalten der Länder
len Veranstaltungen in den Regionen Er-
Erfolg für die jungen Filmemacherinnen.
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
furt, Weimar, Jena, Auerstedt und Naum-
Gemeinsam mit FilM. Sc.haffenden aus
gemeinsam verliehen wird, ging in diesem
burg anlässlich des 200. Jahrestages der
der ganzen Welt konnten sie sich in Work-
Jahr an den Werbespot zum Deutsch-Fran-
Schlacht bei Jena und Auerstedt im Jahr
shops, Vorträgen und Diskussionsrunden
zösischen Jahr »Rendezvous 2006«. Die fei-
1806. Der in Weimar und Auerstedt ge-
weiter bilden.
erliche Preisverleihung fand am 24. März
drehte Werbefilm lief im April in Thürin-
2006 in der Studiobühne des Theaters Er-
ger und Berliner Kinos.
Die junge Filmemacherin Linden wurde
für ihren Kurzfilm »Zeit ist Geld« mit der
furt statt. Die Auszeichnung für den besten
Teilnahme an der Berlinale ausgezeichnet.
Werbespot ist mit 1.000 Euro dotiert.
Der Film entstand im Fachkurs »Video-
Der Film »Rendezvous 2006« wurde
Reporting« bei Sabine Streich, Mitarbei-
entwickelt und produziert von der Profes-
terin an der Professur Medien-Ereignisse.
sur Medien-Ereignisse unter Leitung von
Fabian Giessler mehrfach für seinen
Kurzfilm »Tyttönen – The young girl«
ausgezeichnet
Die Französin Belbenoit bewarb sich mit
Prof. Wolfgang Kissel und dem Weima-
dem Kurzfilm »Schokolade im Bauch«,
rer Regionalsender Salve.TV. Studierende
Der Kurzfilm »Tyttönen – The young girl«
von Fabian Giessler war am 22. April 2006
der während eines Gestaltungsprojektes
des Projektes »Zeitreise 2006« im Studi-
auf dem Internationalen Kurzfilmfestival »Cellul’art« in Jena im internationalen
bei Gordian Maugg, Professur Medien-
engang Mediengestaltung entwickelten
gestaltung, entstand. Belbenoit verant-
unter Leitung von Liquid-Sound-Erfinder
Wettbewerb vertreten. Giesslers Film ge-
wortete während der Dreharbeiten die
Micky Remann Film- und Werbeideen
wann bereits am 19. April 2006 auf dem
Aufnahmeleitung und Regieassistenz. Die
zum Deutsch-Französischen Jahr 2006.
Leipziger Kurzfilmfestival »Kurzsüchtig«
Filmemacherin Schiebler absolvierte an
Insgesamt waren über 30 Studierende
den Jurypreis und auch den Publikums-
der Fakultät Medien ihr Studium der Me-
der Fakultät Medien, FilM. Sc.haffen-
preis. Zudem wurde Fabian Giessler für
diengestaltung. Heute arbeitet sie in ihrer
de und Schauspieler am Werk. Idee und
seinen Kurzfilm auf dem Thüringer Landes-
Buch lieferte Kim Pätzmann, Studentin
wettbewerb Film und Video »Filmthuer«
tal storytelling«, die bereits durch das
der Mediengestaltung. Filmemacher Jens
am 11. März 2006 mit dem 1. Preis in der
Preise
eigenen Agentur »Glanz & Gloria – digi-
44
Filmstills aus »Tyttönen«. Bild: F. Giessler.
Kategorie Filmstudenten ausgezeichnet.
Fabian Giessler, der an der Fakultät Medien Mediengestaltung studiert, drehte »Tyttönen – The young girl« im Rahmen eines
Erasmus –Auslandsstudiums in Finnland.
Studententeam we_werk gewinnt
Ideenwettbewerb der AG »Städte mit
historischen Stadtkernen«
Als Preisträger des Wettbewerbs zu den
gleichnamigen Ausstellungen »Bürgerbau(t)en – Denkmalschutz und Baukultur
in den historischen Stadtkernen« ist im
Januar 2006 das Studententeam we_werk
der Bauhaus-Universität Weimar hervorgegangen. Das Team besteht aus Marie Lauenroth, Mediengestaltung, Sybill Grützner,
Diplom-Designerin und Johannes Boden,
Architektur, und wird von Peter Benz, Professur Medien-Ereignisse, betreut.
Wettbewerbsaufgabe war, eine schlüs-
Das Team von »Rendezvous 2006« bei der Preisverleihung. Bild: Fakultät Medien.
sige Ausstellungskonzeption samt
Corporate Design und Besucherführung
Film wurde für die Kategorie Kinder- und
Kurzfilme bei den Internationalen
Kurzfilmtagen Oberhausen 2006
Jugendfilm ausgewählt.
Der Kurzfilm »It’s All Blooming Now Mt.
sich in mehr als fünf Jahrzehnten zu einem
entwickelt, das für jede Stadt die Wie-
Heart Attack (Liars)« von Markus Wambs-
der ältesten und bedeutendsten Festi-
dererkennbarkeit mit den anderen Aus-
ganss, Absolvent der Fakultät Medien, und
vals der Welt entwickelt. Hier haben u.
stellungsbestandteilen der Städte gewähr-
der Kurzfilm »Hütte« von Philipp Hirsch,
a. Martin Scorsese, George Lucas, David
leistet. Stelen, Tore und »Blickweiser«
Absolvent der Fakultät Gestaltung, wurden
Lynch, Alexander Kluge, Werner Herzog
nehmen die Ausstellungsinhalte auf, über
für die Internationalen Kurzfilmtage Ober-
oder François Ozon ihre ersten Filme prä-
»Pflastersteine« wird der Besucher zu
hausen 2006 ausgewählt. Die Filme wur-
sentiert.
den Ausstellungen gelenkt. Das Team
den während des Filmfestivals vom 4. bis
we_werk übernimmt auch die Umsetzung
9. Mai 2006 präsentiert. Wambsganss’ Film
der Ausstellungen.
lief in der Kategorie MuVi-Preis. Hirschs
für neun Städte zu entwickeln. Das interdisziplinäre Team hat für die Städte ein einprägsames Corporate Design
Die Kurzfilmtage in Oberhausen haben
Erfolg beim Animago Award
(uk) Jan Ulrich Schmidt, Absolvent der
coaching« basiert. Das von Schmidt ent-
entscheidende Hinweise auf den Standort
Mediengestaltung, hat mit seiner Diplo-
wickelte Spiel erweitert diese Spielform
des Schatzes.
marbeit »Annas Geheimnis« den ersten
jedoch um digitale Medien, eine reale
Platz beim wichtigsten deutschen Wett-
Hintergrundgeschichte und Eigenschaften
bewerb für Digital Content Creation
bewerb für Digital Content Creation
des Adventure-Spiels.
(DCC) im deutschsprachigen Raum, wur-
Ein Spieler mit einem GPS-fähigen PDA
de in diesem Jahr zum zehnten Mal vom
Geheimnis« gewann in der Kategorie Edu-
geht durch den Ilmpark in Weimar und
Fachmagazin »Digital Production« veran-
cation/Interactive/Mobile Entertainment.
muss, um einen Schatz zu finden, Annas
staltet. Gewählt von einer fachkundigen
Rätsel lösen. Die Statuen im Park bieten
Jury wurden insgesamt fünf Arbeiten mit
Schmidts Diplomarbeit wurde an der Fa-
dem Spieler Hinweise auf die Lösung der
der begehrten Trophäe ausgezeichnet.
kultät Medien von Prof. Jens Geelhaar,
Rätsel und dienen als Wegweiser. Auf
Rund 1.000 Teilnehmer aus über 50 Län-
Professur Interface Design, und Gastpro-
seinem Weg sammelt der Spieler Informa-
dern nahmen in diesem Jahr mit fast
fessorin Ursula Damm, Professur Gestal-
tionen über den kulturellen Hintergrund
1.300 Wettbewerbsbeiträgen am Wett-
tung medialer Umgebungen, betreut.
des Parks sowie virtuelle Artefakte für die
bewerb teil. Die Preisverleihung fand am
Inventarliste seines PDAs. Diese bieten
5. Mai 2006 in München statt.
»Annas Geheimnis« ist ein multimediales Spiel, das auf dem Spielprinzip »Geo-
Preise
gewonnen. Das Multimedia-Spiel »Annas
Der Animago Award, wichtigster Wett-
45
Kalender
Als ein neuer Programmpunkt der Reihe
21./22.6.2006
werden aber auch Möglichkeiten für Post-
Symposium/Tagung
docs sowie Künstlerinnen und Künstler auf-
KoWi-Bundestagung 2006 zur EU-For-
gezeigt, in den eigenen wissenschaftlichen
schungsförderung
Aktivitäten oder künstlerischen Vorhaben
Die KoWi-Bundestagung zur europäischen
unterstützt zu werden.
Forschungsförderung findet in diesem Jahr
Ort: IBZ, Belvederer Allee 21
erstmalig in Zusammenarbeit mit der Bau-
Uhrzeit: 15:00 Uhr
haus-Universität in Weimar statt.
Ort: Audimax, Steubenstraße 6
Weitere Angebote sowie aktuelle Infor-
1.6.2006
mationen zu den hier vorgestellten Termi-
Vortragsreihe
23.6.2006
nen finden Sie auf unserer Webseite unter
guru*talk – Die Filmindustrie im
Dies Academicus der
Aktuelles im Kalender.
21. Jahrhundert
Bauhaus-Universität Weimar
Die Professur für Marketing und Medien
Ort: Mensa, Marienstraße 13
18.5.-29.6.2006
an der Fakultät Medien lädt ein zur Gast-
Vortragsreihe
vortragsreihe »guru*talk«, in der mit Bran-
Abschied vom Bild?
chen-Insidern aktuelle Themen, Trends und
Sommerfest der Bauhaus-Universität
Vortragsreihe im Sommersemester 2006 an
Fragestellungen in der Filmindustrie des 21.
Weimar und der Hochschule für Musik
der Fakultät Medien unter Leitung der Juni-
Jahrhunderts diskutiert werden.
Franz Liszt
orprofessur Geschichte und Theorie der Bild-
23.6.2006
Ort: Mensa, Marienstraße 13
medien zusammen mit dem Kolleg Friedrich
1.6.2006
Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar
Bertil le Claire, Geschäftsführer der Kino-
24./25.6.2006
Neue Begriffe vom Bild sind gefordert. Die
welt GmbH
Dies Academicus der Hochschule für
produktive Arbeit an den vorhandenen Be-
Ort: Bauhausstraße 11, Raum 015
Musik Franz Liszt Weimar
griffen soll Ordnung(en) in das Gerede von
Uhrzeit: 17:00 Uhr – 18:30 Uhr
der Bilderflut bringen.
29.6.2006
Alle Vorträge: jeden Donnerstag
8.6.2006
Vortragsreihe/Vortrag
Ort: Bauhausstraße 11, Raum 015
Andreas Bareiss, Filmproduzent (u.a. »Nir-
Geodätisches Kolloquium
Uhrzeit: 19:00 Uhr
gendwo in Afrika«, »Der Felsen«)
Referent: Dipl.-Ing. Uwe Feldmann-Westen-
Ort: Steubenstraße 6, Glaskasten über der
dorff Landesvermessung + Geobasisinforma-
1.6.2006
Limona
tion Niedersachsen (LGN), Abteilung Lan-
Michael Diers (Hamburg/Berlin)
Uhrzeit: 17:00 Uhr – 18:30 Uhr
desbezugssystem
ERES-Konferenz vom 7. bis 10. Juni 2006
Uhrzeit: 17:00 Uhr
»Ende der Kunst, Anfang des Bildes«
8.6.2006
Ort: Hörsaal A, Marienstraße 13
Marie-Luise Angerer (Köln)
Die Bauhaus-Universität Weimar wird ge-
7.7. – 9.7.2006
»Vom Effekt zum Affekt: Kritische An-
meinsam mit der Gesellschaft für Immobi-
Ausstellung
merkungen zum »affective turn« in me-
lienwirtschaftliche Forschung (gif-eV) vom
Rundgang der Fakultät Gestaltung
dia und cultural studies«
7. bis 10. Juni 2006 Gastgeber der wichtigs-
Studierende der Fakultät Gestaltung präsen-
ten Konferenz für immobilienwirtschaftli-
tieren ihre Arbeiten.
19.6.2006
che Forschung in Europa. Bislang wurden
Hans-Ulrich Gumbrecht (Stanford)
bereits ca. 200 Papers eingereicht. Neben
11.7. – 16.7.2006
»Manie und Tautologie des Visualisie-
der Präsentation von wissenschaftlichen
Ausstellung
rens«
Arbeiten wird die Konferenz insgesamt elf
Projektpräsentationen der
Podiumsdiskussionen und zusätzlich ein
Fakultät Architektur
29.6.2006
von Prof. Dr. H.W. Alfen moderiertes PPP
Gernot Böhme (Darmstadt)
Forum beinhalten. Weitere Informatio-
13.7. – 16.7.2006
»Die Fotografie auf dem Weg zum Nichts«
nen finden Sie unter www.eres2006.org.
Ausstellung
30.5.2006
13./14.6.2006
Präsentation der Fakultät Medien
Informationsveranstaltung Doktorhut
Wahlen an der Bauhaus-Universität
Nach dem großen Erfolg der letzten Ver-
Weimar – Urnenwahl
Kalender
mediengangX
46
anstaltung werden auch im Mai wieder
Im Sommersemester 2006 finden Wahlen
Förderprogramme für Nachwuchswissen-
zum Senat, zu den Fakultätsräten sowie zum
schaftler vorgestellt. Wie bisher sind In-
Beirat für Gleichstellungsfragen statt.
formationen über aktuelle Programme zur
Ort: Mensa am Park
Promotionsförderung – abgestimmt auf die
Uhrzeit: 10:00 – 16:00 Uhr
Fakultäten der Bauhaus-Universität Weimar
–Teil der Veranstaltung.
47
Leben
Prinzessin trifft auf Prinz
Universitätsverlag präsentierte sich gemeinsam mit Studienarbeiten in Leipzig
Die große Eingangshalle und die vier
genutzt, wie zum Beispiel die Arbeiten der
Für die jungen Besucher gab es eine eige-
Messehallen waren voller Menschen.
Grafikergruppe »1Null1«.
ne Halle, wo Comicverlage ihre Program-
Schon die Anfahrt deutete das an. Die
Donnerstag und Freitag drängten sich
me präsentierten. Dort konnten sich Kin-
Straßenbahn fuhr vom Leipziger Haupt-
hauptsächlich Fachbesucher wie Architek-
der, die im Kostüm erschienen, kostenlos
bahnhof bis zur neuen Leipziger Messe
ten, Grafiker, Vertreter von Dienstleistern
die Messe erkunden. So traf man Prinzen
ohne Halt durch. Es passte einfach keiner
wie Druckereien oder Buchhandlungen
und Prinzessinnen, Außerirdische und lau-
mehr rein. Am Ende der Messe wurden
durch die gefüllten Messehallen. Die Wo-
fende Blumen oder auch Messemaskott-
126.000 Besucher gezählt, Zehntausende
chentage nutzten auch Schulklassen, die
chen, die in ihrer dicken Umhüllung die
besuchten die Reihen »Leipzig liest« und
sich über die Studienmöglichkeiten infor-
Besucher erheiterten. Leseratten konnten
»Leipzig hört«.
mierten, während Samstag und Sonntag
an Verlags- oder Verkaufsständen schmö-
eher Familien anzutreffen waren. Samstag
kern oder auch ihre Lieblingsbücher gleich
Im Gegensatz zu anderen künstlerisch ori-
war traditionell der Tag mit den meisten
mitnehmen.
entierten Universitäten und Fachhochschu-
Besuchern.
Diese Messe war geprägt von hektisch
len, die ihre Studiengänge vorstellten, prä-
Im Gegensatz zu den größeren Verla-
sentierte die Bauhaus-Universität Weimar
gen, die mehr Platz beanspruchen konn-
herumlaufenden Verlags- und Buchhand-
die ungefähr 50 Publikationen des eigenen
ten, hatten die kleineren Verlage nicht
termin zum nächsten eilten und von Be-
Verlages, darunter fünf Neuerscheinun-
ganz so viel Freiraum. Schon deswegen
suchern, die sich treiben ließen und hin
lungsvertretern, die von einem Verlags-
gen. Besonders nachgefragt war Literatur
war es von Vorteil, dass sich direkt vor
und wieder an Leseinseln, Imbissständen
über und um das Bauhaus. Auch die Pu-
dem Stand des Universitätsverlages eine
oder der großen Eingangshalle verweilten
und Luft holen konnten.
blikationen über Horst Michel stießen auf
Leseinsel mit mehreren kleinen Tischen
großes Interesse, ebenso die Reihe »Archiv
und Stühlen befand. So konnten sowohl
für Mediengeschichte«. Ein Drittel des
Verlagsleiterin Dr. Heidi Schirmer als
Christiane Zuleger
Standes wurde für Projekte der Studenten
auch die Studenten Gespräche mit inter-
Universitätskommunikation
Leben
essierten Besuchern führen.
48
Vor dem Stand des Universitätsverlages konnten Besucher verweilen und Gespräche mit den Studenten oder der Verlagsleiterin Dr. Heidi Schirmer führen.
Bild: Christiane Zuleger
Bauhaus Weimar oder Bauhaus Dessau?
Ein Kommentar zur Leipziger Buchmesse
Wir, Claudia Olendrowicz (Freie Kunst),
sogar um Videokunst. Die Messestän-
Christian Miebach (Lehramt Kunst), Char-
de sind demzufolge »ins rechte Licht ge-
ten anderer Fachrichtungen der Hallenser
lotte Seidel (Freie Kunst) und Angela
setzt« und sagen dem Publikum: »Hier ist
Hochschule entworfen.
Verlage. Die Standmöbel haben Studen-
Köhler (Lehramt Kunst) haben dieses Jahr
die Fachhochschule Potsdam; die Fach-
auf der Leipziger Buchmesse mit unserem
hochschule Stuttgart, Hochschule der
enormes Potential verloren ginge, würde
Ich denke, dass an unserer Universität
freien Projekt »Bauhaus-Unikat« (Foto-
Medien Mediapublishing und Verlags-
man hier nicht ansetzen. Wo sind unse-
negative sind als Lesezeichen verpackt
wirtschaft; die Hochschule Anhalt (FH),
re Produktdesigner, die die Standmöb-
worden) ausschließlich positive Resonanz
Fachbereich Design; die Hochschule für
lierung entwerfen könnten, wo sind die
beim Verteilen bekommen. Leider wurde
Grafik und Buchkunst Leipzig; die Hoch-
Studierenden der Visuellen Kommunika-
des Öfteren gefragt, wo denn unser Mes-
schule für Kunst und Design Halle, Burg
tion, die sich der optischen Ausgestaltung
sestand sei beziehungsweise ob wir zum
Giebichenstein; die Hochschule Wismar;
annehmen könnten? Auch Architektur-
Bauhaus Dessau gehören würden!
die Kunsthochschule Berlin-Weißensee
modelle oder Drucke aus unserer Sieb-
oder die Universität Leipzig – Institut für
druckwerkstatt würden in Leipzig sicher-
Vergeblich suchte man dieses Jahr nämlich
Kommunikations- und Medienwissen-
lich für Aufmerksamkeit sorgen.
wieder den Messestand der Bauhaus-Uni-
schaften«. Aber nichts sagt aus: »Hier ist
versität Weimar auf der Leipziger Buch-
die Bauhaus-Universität Weimar!«
Um die Kontinuität der Buchmessepräsentation über Jahre sicherzustellen,
messe zwischen den Ständen anderer re-
Nun wurde schon erwähnt, dass un-
nommierter Kunsthochschulen. Nicht nur
ser Universitätsverlag sich seit mehreren
einem Lehrenden zusammenlaufen, denn
könnte möglicherweise das Ganze bei
dieses Jahr – auch in den letzten Jahren
Jahren auf dieser Messe mit guten und
so gäbe es die Möglichkeit, diese Prä-
war unsere Hochschule nicht in der Form
besonderen Büchern vorstellt, aber eben
sentation unserer Universität jeweils im
präsent, wie es eigentlich möglich wäre.
ohne studentische Unterstützung und
Wintersemester in das Projektstudium zu
Das heißt nicht, dass wir überhaupt
zudem noch in Messehalle 3. Man musste
integrieren. Kreative Köpfe werden nun
nicht da sind, denn schon seit 1998 ist
also etwas suchen, wollte man mal schau-
gebraucht! Einen gelungenen und auffäl-
unser Universitätsverlag zwar vertreten –
en, was denn hier in Weimar so passiert.
hat aber auch darauf hingewiesen, dass
Im vergangenen Jahr 2005 hatte im
andere Kunsthochschulen mit »mehr als
Anschluss an die Buchmesse die Studi-
nur ein paar Büchern« vor Ort sind. Wie
enberatung genau deshalb beim Careers
ligen Messestand in der «richtigen« Messehalle – und es kommt garantiert nicht
mehr zu Verwechslungen!
mit »mehr«? könnte man da fragen. Nun,
Service darauf hingewiesen und Bilder
Angela Köhler
das soll im Folgenden genauer erläutert
anderer Hochschulstände gezeigt, um
Studentin Lehramt Kunst
werden, dass sich jeder etwas darunter
Ideen zu erhalten. Leider lief die Reak-
Die Leipziger Buchmesse, jährlich im
tion gegen null. Nun entschlossen sich
der Verlag und die Studienberatung zu
März, ist der wichtigste Frühjahrstreff der
einem kleinen Wettbewerb, worauf sich
Buch- und Medienbranche und hat sich
dieses Jahr 2006 wenige Diplomanden
mittlerweile zu einer Marke mit deutsch-
meldeten und ihre Buchprojekte am Uni-
landweiter und europäischer Ausstrah-
versitätsverlagsstand zeigten. Ein erster
lung entwickelt. Im Jahr 2005 kamen
gelungener Anfang, wie die Resonanz
mehr als 108.000 Besucher (siehe dazu
zeigte – Dank der Initiative der Studien-
auch: www.leipziger-buchmesse.de).
beratung!
In der Messehalle 5 sind neben der
Auffällig war auch, dass andere Hoch-
Verkaufsausstellung »buch + art – Kunst
schulen eine enorm große Standfläche zur
rund um das Buch« auch Kunsthochschu-
Präsentation besaßen. Die studentische
len aus ganz Deutschland vertreten und
Betreuerin des Standes der Burg Giebi-
präsentieren Arbeiten von Studierenden.
chenstein in Halle/Saale erklärte, dass
Diese sind oft auch selbst an den jewei-
von den »sage und schreibe« 64 m 2 nur
ligen Ständen mit dabei und stellen ihre
ein Drittel der Fläche wirklich bezahlt
Arbeiten dem Fachpublikum und den
worden sei. Da in Halle 5 sehr viel Platz
Journalisten vor. Dabei geht es wahrlich
ungenutzt einfach leer stehe, dürfe man
nicht nur um Bücher, sondern auch um
zum einen seinen Stand vergrößern und
Radierungen, entworfene Postkarten,
zum anderen müssten Studierende nicht
Lesezeichen, Buttons, Illustrationen und
so viel bezahlen, wie beispielsweise die
Leben
vorstellen kann.
49
Weimar: Aglaura?
First impressions of three Students from Shanghai in Weimar
»So if I wished to describe Aglaura to
make. We experience the present mo-
sideshows. Everyone goes crazy; they are
you, sticking to what I personally saw and
ment with our eyes, ears and the whole
drinking, dancing, singing, and laughing
experienced, I should have to tell you that
of our bodies.
it is a colourless city, without character,
Weimar is a small and serene city. You
planted there at random. But this would
are active all the time and you are always
without any inhibition. At this moment, I
find the spirit of this city. That is the ardour underneath the monotone veneer.
not be true, either: at certain hours, in
close to nature. When I am looking out
When we walked in the joyous crowd,
certain places along the street, you see
the window, I can see the peaceful town
we were infected by the surroundings;
opening before you the hint of something
with mountains in the background. A
when we seated among the Germans, we
unmistakable, rare, perhaps magnificent.«
window is perfect for this kind of percep-
could feel their well-meaning smiles. Our
tion, as one is both inside and out. Night
hearts flew with the songs and music; at
Italo Calvino
is falling, everything is quiet – except for
that moment, we were touched by the
Calvino’s poetic construction of Aglaura,
the delightful sound of »Thüringer Wurst«
different people and the different cultu-
an invisible city, offered some of the best
sizzling in the pan.
re, let along the unsophisticated perfor-
characterization of Weimar. In that it poe-
Maybe when you set out your study in
tically exposed fleeting glimpses of vitality
a foreign country, you come with the un-
the spirit of Weimar is not only along the
and life underneath the monotone veneer
original and inaccurate impression. Take
side of avenue, on the façade of city hall,
of the contemporary German city.
five nationalities for example, say, French,
and in Bauhaus University, but also in the
We are three Chinese girls who studied
mance and happiness. We believe that
German, English, American and Italian.
market, in the plaza, in the smile of elder
architecture and urban design at Tong-
Now in mind, match them with these five
and children, as well as us. What a won-
ji University, Shanghai. We now partici-
adjectives: musical, pedantic, cold, amo-
derful day it is!
pate in the Integrated International Ur-
rous, naïve. But when I begin the life in
We began to face Weimar and our stu-
ban Studies Programme (IIUS) which is a
Weimar, I understand how absurd natio-
dy life from a new point of view. To some
joint master course offered by both, the
nal stereotypes are.
extent, it is difficult for us to communi-
Centre of Architecture and Urban Plan-
Actually, Weimar is a regular city, in
cate with local people, but the friend-
ning (CAUP) at Tongji University and the
conformity with a fixed procedure, prin-
ship and emotion are the same. We have
Institute for European Urban Studies at
ciple, or discipline, like the national ste-
confidence to meet our future in Weimar.
Bauhaus-Universität Weimar. But there is
reotype of Germany. All markets are
Half a year is not a long journey, but du-
another reason for our staying here: Not
closed at night and on Sunday. It is qui-
ring this period, every one of us will gain
only do we want to realize the advanced
te inconvenient for us, who are used to
a rare memory. For us travelling and ar-
knowledge of urbanism, we also want
the social whirl of Shanghai. However on
riving are one and the same thing just as
to comprehend the context of city from
the Onion Day, which is a festival mar-
pains and gains are also one thing. We
everyday life, see the german people as
ket by merrymaking and feasting during
are here, that is the most important.
they really are, not just as we have been
the onion’s season, the whole city is
brought up to believe they are. We like
filled with a convivial atmosphere. Amu-
CHEN XI
arriving somewhere with every step we
sement show includes rides, games, and
DONG XIAO XIA
LU LIANG
Students of Architecture and Urban Design
Leben
at Tongji University, Shanghai
50
Empfang der chinesischen Studenten in Weimar. Bild: IfEU
ursacht ein gigantisches Volumen an
SkyscraperSea
Entwicklungs-, Planungs- und Baubedarf. Die Planungsaufgaben im Reich der
Ein Auslandssemester in der Boomtown Shanghai
Mitte sind allerdings nicht einzig durch
gewaltige Größe und Masse gekennzeichnet, sondern auch durch eine deutliche
internationale Orientierung. Denn China
schottet sich keineswegs ab, befindet sich
viel mehr in einem andauernden Prozess
Ein circa elfstündiger Nachtflug war nötig
Die 1.000 Euro der Tongji-Universität, die
der Öffnung. So sind raumbezogene chinesische Großprojekte von vornherein auf
für den Sprung vom Abendland in den
sogar das Doppeldiplom einschließen,
Kreis des Konfuzius und die nahtlose
sind also eher in die Kategorie »Schnäpp-
ihre Etablierung im Weltmarkt ausgelegt.
Einführung in das fernostasiatische Ter-
chen« einzuordnen. Man kann davon aus-
Es liegt auf der Hand, dass sie nicht nur
rain. Es war zugleich ein intensiver Vor-
gehen, dass ein Auslandssemester trotz
Chinas Zukunft bestimmen, sondern dar-
geschmack auf die nächsten Wochen und
Flugkosten und Studiengebühren mit
über hinaus globalen Einfluss haben wer-
Monate. Ohne zu wissen, was als nächs-
circa 650 Euro pro Monat in China nicht
den, und bereits haben.
tes kommt, wurden wir auf eine durch
wesentlich teurer ist als ein Semester in
offene Münder, eilige Unterschriften, viel
Weimar.
Lächeln und Hochhäuser, Hochhäuser,
Hat man ein normales studentisches
Das Land wartet allerdings nicht nur
mit Perspektiven für uns Architekten und
Planer auf. Der Eintritt in den asiatischen
Hochhäuser gekennzeichnete Eintages-
»Einkommen«, ein gültiges Visum und die
tour durch die Boomtown Shanghai ge-
Freiheit zu gehen, wird man in China mit
kulturell und ästhetisch sicher einzigarti-
jagt.
einer aufregenden Erfahrung – gemischt
gen Impressionen vor allem aber mit dem
Kulturkreis geht neben philosophisch,
aus Geschichte, Kultur, Urbanität, Phi-
Kennenlernen einer vollkommen neuen,
Dank einer straffen Einführung durch un-
losophie und Gemeinschaft – beschenkt.
außergewöhnlichen Gesellschaft einher.
Die Menschen, unsere Kommilitonen,
sere Einweiserin Yang Yan haben wir es
An der Transformation einer Jahrtausen-
geschafft, innerhalb der ersten acht Stun-
de alten Kultur zu einer Weltmacht des
Professoren etc., nahmen sich unserer
den in China eine Unterkunft zu finden,
21. Jahrhunderts teilzuhaben, ist für uns
ohne zögern an, waren neugierig – beinahe mehr als wir – unterstützten und hal-
beinahe alle Formalitäten zu erledigen, ein
Architekten und Planer eine mehr als
Bankkonto zu eröffnen, einen Telefon- und
reizvolle Perspektive. Der Begriff »Teilha-
fen uns. Sie integrierten uns in ihre Ge-
Internetanschluss zu beantragen, Geld zu
be« ist hierbei keineswegs übertrieben:
meinschaft – wir wurden Freunde. Diese
organisieren, wundervoll und fast gänzlich
Das College of Architecture and Urban
Freundschaften werden, von allen Gütern,
entspannt essen zu gehen, unsere Handys
Planning (CAUP), das neben Professoren,
die wir mit zurück nach Hause nehmen,
für uns immer die wertvollsten sein.
mit chinesischen Karten auszustatten und
akademischen Lehrern, Studierenden und
sogar einen Frischwasserspender zu be-
Verwaltung auch über eine große eigene
sorgen.
Planungsabteilung verfügt, bewältigt den
Sebastian Brand
Löwenanteil aller anfallenden Planungs-
Student der Integrated International Urban
aufgaben in der Volksrepublik China.
Studies (IIUS)
Die Vorbereitung des sechsmonatigen
Auslandssemesters in China war unkompliziert. Unabdingbar ist nur die Erledi-
Gerade der ungebrochene Migrati-
gung eines Weges. Dieser führt zur chi-
onsdrang von Millionen Chinesen in die
nesischen Botschaft in Berlin oder auch
östlich gelegenen Küstenprovinzen ver-
zu den Konsulaten in Hamburg, Frankfurt
oder anderen Städten. Für ein Einmal-Visum muss man eine knappe Woche Bearbeitungszeit rechnen. Außerdem ist es
wichtig, alle Unterlagen parat zu haben.
»Alle« bedeutet: gültiger Pass, der im
Konsulat erhältliche Antrag, die Einladung der Tongji-Universität und ein offizieller Visumantrag des chinesischen
Bildungsministeriums. Für den Fall, das
eines der beiden zuletzt genannten Formulare nicht rechtzeitig verfügbar sein
sollte, bleibt immer noch die Möglichkeit,
ein 60 Tage gültiges Touristenvisum zu
Leben
beantragen.
Studieren in China kostet Geld – im Unterschied zu vielen deutschen Hochschulen. Im internationalen Vergleich verlan-
51
gen chinesische Universitäten allerdings
immer noch moderate Studiengebühren.
Arbeitsraum im CAUP. Bild: Fakultät Architektur
Struktur und Übersichtlichkeit im Internetauftritt
Redaktionssystem umgestellt
(uk) Kaum sichtbar war die Veränderung
Neben den Uni-Web-Redakteuren, die
von außen, nur Details ließen erkennen,
die zentralen Seiten im »grünen Design«
Web-Design der Bauhaus-Universität be-
dass hinter den Kulissen der Bauhaus-Uni-
bearbeiten, verwenden auch die Fakultä-
rät die Universitätskommunikation. Für
sich an das SCC wenden, zum Corporate
Website grundlegende Veränderungen in
ten Architektur, Bauingenieurwesen und
alle Interessierten wird ein Online-Leitfa-
Gange waren. Seit Ende März werden die
Medien Typo3. So können zukünftige Ver-
den mit Tipps und »FAQs« zu Typo3 ver-
zentralen Seiten unseres Internetauftritts
änderungen im System gemeinschaftlich
öffentlicht, der ständig erweitert.
mit dem Content-Management-System
getragen und umgesetzt werden. Verlas-
»Typo 3« erstellt und bearbeitet.
sen kann sich die Bauhaus-Uni dabei auch
Kontakt:
auf eine weltweite Typo3-Community, die
Jürgen Eismann (SCC)
Typo3 erleichtert vielen Uni-Web-Redakteu-
fortwährend an der Weiterentwicklung des
juergen.eismann@uni-weimar.de
ren die Pflege der Internetseiten. So sind
Systems tüftelt. Typo3 hat sich in den letz-
Claudia Weinreich (UK)
claudia.weinreich@uni-weimar.de
Up- und Downloads einfacher anzulegen,
ten Jahren als gängiges Redaktionssystem
einzelne Textelemente problemloser zu ge-
für komplexe Websites bewährt und wird
stalten. Profitieren sollen davon vor allem
unter anderem von großen Unternehmen
die Nutzer – in dem beispielsweise Struktur
wie Volkswagen, Lufthansa und Zeitungen
und Layout des Internetauftritts noch kla-
wie der New York Times eingesetzt.
rer und übersichtlicher werden. DownloadFunktionen sollen verstärkt werden.
Wer Fragen zu Technologie oder zur
www.uni-weimar.de/typo3
Claudia Weinreich,
Universitätskommunikation
Implementierung von Typo3 hat, kann
Neue Angebote im Web
Studentenstadt Weimar
den dort zahlreich angebotenen Studien-
halten, die bisher nur über die Navigation
und Weiterbildungsmöglichkeiten an der
zu erreichen waren.
Der Kühlschrank ist leer – wo kriege ich
Bauhaus-Uni etwas verloren gefühlt haben.
nach acht Uhr abends noch Nachschub?
Ab Mai sind sämtliche Studiengänge über-
für verschiedene Zielgruppen, die gut
Wo wird in Weimar experimentelles Thea-
sichtlicher beschrieben und vollständig
sichtbar auf der Startseite platziert sind.
ter geboten? Welcher Bus bringt mich zur
unter »Studienkompass« online abzurufen.
So macht das Pull-Down-Menü »Unser
Vorlesung? Weimar ist keine Großstadt,
Neu ist ein zusätzlich eingebauter Filter,
Angebot für…« Seiten zugänglich, die
dennoch stellen sich dem frisch angekom-
der direkt zu Bewerbungsmodalitäten und
spezielle Anliegen berücksichtigen. Stu-
menen Studenten Fragen wie diese. Die
Bewerbungsfristen führt. Zu jedem Studi-
dieninteressierte, Absolventen, Wissenschaftlern, Journalisten etc. erhalten eine
Seite »Studentenstadt Weimar« möchte
engang ist so per Einmal-Klick eine Tabelle
Abhilfe schaffen und einen ersten Über-
mit einzureichenden Unterlagen abzurufen.
Übersicht zu interessanten Inhalten, die
blick zu Kultur, Leben und Freizeit in Wei-
Wenn dann noch Fragen bestehen, reicht
sonst eher versteckt sind.
mar geben. Die Auswahl ist subjektiv, will
ein Griff zum Telefon, zu jedem Studi-
aber trotzdem einen möglichst umfassen-
engang wird ein Ansprechpartner in der
den Eindruck von der Stadt vermitteln und
Studienberatung benannt, der persönlich
Lust auf die Universitäts- und Studenten-
berät.
stadt Weimar machen – immerhin ist jeder
zehnte ihrer Bewohner an der Bauhaus-
Leben
www.uni-weimar.de/studentenstadt
www.uni-weimar.de/studienkompass
Gute Nachrichten gibt es für alle, die sich
bisher auf www.uni-weimar.de zwischen
Für die Nach- oder Neubestellung von
ein Online-Formular genutzt werden. Die
eingehenden Bestellungen werden in der
Schneller zur gewünschten Info
Von der Startseite gelangt der Nutzer ab
Studienkompass – alle Angebote auf
einen Klick
Visitenkartenbestellung online
Visitenkarten kann seit einigen Wochen
Uni eingeschrieben.
52
Eine zweite Neuerung sind die Links
Universitätskommunikation gesammelt.
Gedruckt werden die Karten zu mehreren
festen Terminen im Jahr. Weitere Infos un-
sofort auf zwei ganz neuen Wegen zu den
ter www.uni-weimar.de >> Universität >>
gesuchten Informationen. In der Liste
Kommunikation >> Visitenkarten.
»Bauhaus-Uni von A-Z« finden sich viele
nützliche Stichworte aus den Website-In-
»Weimar 1945 – Visionen des Wiederaufbaus«
Eine Ausstellung zum 90. Geburtstag des Architekten Leopold Wiel
Zum »Tag der Archive 2006« zeigt das
schläge für Schulen und Entwürfe für den
Archiv der Moderne eine Ausstellung zum
Neubau der Stadtwerke. Seine durchgän-
Werk des Architekten Leopold Wiel in
gig qualitätvollen Arbeiten zeichnen sich
seiner Tätigkeitsphase der Jahre 1945 bis
aus durch die Liebe zum Detail und eine
1951.
Perfektion der zeichnerischen Umsetzung
mit dem Anspruch, Gestaltvision und
Wiel wurde 1948 von Hermann Hensel-
Werkausführung auf beeindruckenden
mann als Dozent für Werklehre und Bau-
Schaublättern zu verschmelzen.
aufnahme an die neu gegründete Staatli-
Seine Baukonstruktionsbücher wurden
che Hochschule für Baukunst und Bildende
zu Standardwerken der Architektenaus-
Kunst berufen. Gleichzeitig arbeitete er als
bildung.
freier Architekt in Weimar.
Bereits im Juni 1945 entstanden Entwürfe zum Wiederaufbau der zerstörten
Ausstellungseröffnung: 17. Mai, 17 Uhr,
Foyer Hauptgebäude
Marktnordseite, es folgten Typenvor-
Bauaufnahme Hofapotheke am Markt in Weimar,
Architekten: Leopold Wiel, Friedrich Schwertfeger,
[April 1946].
Fußball-WM in
Weimar
»Wege der Abstraktion 1945 – 1956«
Fußball und mehr soll zur WM auf dem
im Haus am Horn
Theaterplatz möglich sein. Dort wird
ein Übertragungswagen mit Großbildprojektion stehen. Veranstalter sind
die weimar GmbH, Osteria Bertagnolli,
(uk) Noch bis zum 4. Juni 2005 zeigt der
Wernesgrüner, DNT und Antenne Thü-
Freundeskreis der Bauhaus-Universität
ten Weltkrieg ebenso verdeutlichen wie
ringen. Damit ein bisschen mehr als
Weimar im Haus Am Horn die Ausstel-
neue Repressionen durch die »Formalis-
nungsvollen Neubeginn nach dem Zwei-
Fußball auf der Leinwand stattfindet,
lung »Aufbruch in Weimar« des Weimarer
musdebatte« als Ausdruck der stalinisti-
können Filme von Studierenden und
Künstlers Harry Schmidt-Schaller.
schen Kulturdoktrin ab 1950.
»Mit Unterstützung der Familie des
adäquaten Rahmen für das Werk eines
Gestalters, der durch das Bauhaus wich-
gezeigt werden. DVDs mit geeignetem
Das Haus Am Horn bietet erneut den
Material können an Reiner Bensch, De-
Künstlers können wir nach mehr als 50
zernat Studium und Lehre, oder direkt
Jahren über 50 Werke des zu Unrecht fast
tige Impulse für sein Schaffen empfangen
an die weimar GmbH, Anja Dietrich,
vergessenen Weimarer Künstlers Harry
hat.
Postfach 3727, 99407 Weimar einge-
Schmidt-Schaller präsentieren«, so der
schickt werden.
Vorsitzende des Freundeskreises, Michael
31. März – 4. Juni 2006
Siebenbrodt.
Mi, Sa, So 11 – 17 Uhr
Reiner Bensch
Den Schwerpunkt bilden Gemälde,
Leiter Referat Studieninformation
Handzeichnungen, Druckgrafiken und
und Beratung
Designentwürfe aus seiner kreativsten
Phase von 1945 bis 1956, die den hoff-
Eintritt 3,50 Euro, ermäßigt 2 Euro
Am Horn 61
Leben
der Universität in der »spielfreien« Zeit
53
Beweisen, dass man gut ist
Alumni der Bauhaus-Universität berichten (1)
Christoph Geisel, Lörrach
*1969
legen gründeten wir den Arbeitskreis der
»Jungen Architekten Lörrach« Alle jungen
Kollegen im Landkreis waren aufgeru-
· 1991 Start in Weimar, Fachrichtung
Architektur
· 1995 Austausch nach Washington, USA
· 1997 Diplom in Weimar
fen sich daran zu beteiligen. Inzwischen
hat sich die Gruppe auf einen Stamm von
zwölf aktiven Kollegen eingependelt, fast
alle sind freischaffend, mit dabei sind
eine Landschaftsarchitektin und eine
Schon während des Studium arbeitete ich
zeitweise Arbeit in Architekturbüros in
kleinen Projekten haben wir schon be-
stand an einer regionalen Verbraucher-
gonnen. So bieten wir unter Anderem
schule als Tutor für Fotografie am Lehrbe-
messe und schrieben einen Wettbewerb
auch eine dreiwöchige »Architektur-
reich »Entwerfen und Bauformenlehre«.
für den Entwurf des Messestandes aus.
ausbildung« für Schüler an einer Waldorfschule. Ziel für uns ist dabei, die
Nach dem Studium setzte ich mei-
An diesem Beispiel wurde, von der Presse
ne Tätigkeit ich in einem Büro in meiner
begleitet, erläutert, was der Sinn von Ar-
Wahrnehmung für Architektur und Raum-
Heimatstadt Lörrach fort, in der Nähe
chitekturwettbewerben ist.
qualität zu schärfen und den Nutzen un-
Durch unsere guten Verbindungen un-
serer Arbeit plausibel zu machen.
terferien schon mehrfach Erfahrungen
tereinander präsentierten wir nach außen
sameln konnte. Von Anfang an durfte ich
einen Eindruck der effizienten, innovati-
für gute Architekten noch lange nicht ge-
ziemlich selbstständig arbeiten. Innerhalb
ven und tatkräftigen Gruppe. Die Zusam-
sättigt ist. Man muss nur beweisen kön-
von zwei Jahren entstanden ein Auto-
menarbeit bedingt schon ein fast wö-
nen, dass man gut ist. Viele Bauherren,
Ich habe festgestellt, dass der Markt
haus, eine Seniorenwohnanlage, mehrere
chentliches Koordinierungstreffen, jeder
speziell von Einfamilienhäusern, wissen
Doppelhäuser und Umbauten, wobei mir
soll dabei ca. fünf bis zehn Prozent seiner
gar nicht, dass wir uns auch um derarti-
je nach Aufgabe technische Zeichner und
Arbeitszeit einbringen.
ge »profane« Architektur kümmern. Ei-
Bauleiter zur Verfügung standen.
Zwei Jahre nach dem Diplom beantrag-
Mittlerweile werden wir von manchen
nige ältere Kollegen haben leider eher
Städten und Gemeinden darum gebeten,
die Angst vor dem Architekten geschürt.
Deshalb ist das Aufklären über unsere Ar-
te ich meine Zulassung und machte mich
an Wettbewerben oder Gutachterverfah-
1999 in Lörrach selbstständig. Anfangs
ren teilzunehmen. Auf solche Anfragen
beit eine der wichtigsten Aufgaben. »Zei-
arbeitete ich größtenteils für einen Kolle-
können wir flexibel reagieren, da wir die
gen, was möglich ist!« ist das Motto der
gen in der Werkplanung und Bauleitung,
richtigen Leute immer in das jeweilige
»Jungen Architekten Lörrach«.
mehr und mehr ergänzt durch kleinere
kleinere Projekt-Team einbinden.
Aufträge, die durch frühere Kontakte ent-
Bei Überlastung im eigenen Büro ist
Mit einigen Kommilitonen aus Weimar
stehe ich noch in gutem Kontakt. Wir
standen. Die Aufträge waren Umbauten
es auch gut, Kollegen zu kennen, auf die
haben an die in Studienzeiten begonne-
oder Dienstleistungen wie das Digitali-
man sich verlassen kann. So teilen wir
ne Tradition angeknüpft und veranstalten
sieren von alten Bestandsplänen und die
Arbeiten auf oder unterstützen uns ge-
alljährlich dreitägige Städtetouren und
Erstellung von Flucht -und Rettungsweg-
genseitig z.B. mit SiGe-Koordination oder
tauschen uns nebenher über die spezi-
plänen oder Feuerwehrplänen. Die Bezie-
anderen Dienstleistungen. Jeder versucht
fischen Probleme unserer Arbeit in den
verschiedenen Regionen aus.
hungen aus solchen Projekten erschlos-
sich in einem speziellen Bereich weiterzu-
sen wieder weitere Aufträge, so dass ich
bilden, z. B. als Gutachter für Bauschäden,
Ich sehe der Zukunft sehr positiv ent-
seit 2001 fast nur noch an eigenen Projek-
Energieberater oder auch Baubewertung,
gegen. Ein wichtigstes Element der Lehre
so dass wir zusammenfür fast jede Anfra-
in Weimar war rückblickend gelernt zu
ten arbeite.
Durch Exkursionen mit unserer Kam-
ge eine qualifizierte Leistung bieten kön-
haben »sich verteidigen zu können« und
nen. Die jungen Kollegen konnten alle
selbstbewusst seinen Standpunkt und
knüpfte ich eine gute Beziehung zu dieser,
ihre Auftragslage in der Zeit der Zusam-
seine Idee vertreten zu können. Die bes-
so dass ich 2001 in den erweiterten Bei-
menarbeit vermehren bis verdoppeln.
te Idee nützt nichts, wenn man sie nicht
mergruppe der Architektenkammer
Leben
Zusammen mieteten wir einen Messe-
Erfurt und Lörrach, teilweise an der Hoch-
von Basel, in dem ich in meinen Semes-
54
Chrisoph Geisel, Bild: privat
Stadtplanerin.
rat gewählt wurde. Ich hatte mir als Ziel
Trotzdem ist die 80-Stunden-Woche
rüberbringen kann. Die ersten Jahre im
gesetzt, mich dort um die Belange der
seit langem mein Begleiter. Als neueste
Grundstudium Baukonstruktion, Statik
jungen Architekten zu kümmern, deren
Aufgabe für die Kammergruppe habe ich
und Baustofflehre haben uns eine gute
Probleme bis dahin von den älteren Kol-
die Leitung von Schulprojekten »Archi-
Basis für unsere Arbeit mitgegeben.
legen nicht sonderlich ernst genommen
tektur macht Schule« für unseren Land-
wurden. Mit einem ebenfalls jungen Kol-
kreis übernommen. Mit verschiedenen
Christoph Geisel
Neuerscheinungen des Universitätsverlages
Jahrbuch der Fakultät Architektur
50 Jahre Dissertationen an der Hoch-
bis 15. Juni 2006 12,00 € Subskriptions-
2004/05
schule für Architektur und Bauwesen
preis; in deutscher und englischer Sprache
Herausgegeben von der Fakultät Architektur
und der Bauhaus-Universität Weimar
Herausgegeben von Dr. Frank Simon-Ritz
schriftenreihe der professur verkehrsplanung und verkehrstechnik
Mit dem »Jahrbuch Architektur
Diese Veröffentli-
2004/05« präsen-
chung dokumentiert
Mit dieser neuen Schriftenreihe stellt die
tiert die Fakultät
über einen Zeitraum
Professur Verkehrsplanung und Verkehrs-
Architektur an der
von 50 Jahren die an
technik ihre aktuellsten Forschungsergeb-
Bauhaus-Universi-
unserer Hochschule
nisse in Form von Dissertationen vor. Mit
tät Weimar erneut
entstandenen Disser-
unterschiedlichen Ansätzen soll ein Beitrag
gute Projekte, die
tationen, deren Zahl
zur Ökonomisierung bzw. Optimierung
im zurückliegen-
sich auf 1100 beläuft.
von Verkehrsströmen sowie dem Neu- und
den Jahr entstan-
Damit werden ein
Ausbau von Verkehrswegen geleistet wer-
wichtiger Teil der Hochschulgeschichte
den.
den sind.
An Stelle einer umfassenden »Chronik«
spiegelt es ausgewählte Projekte, mar-
Weimars und zugleich ein Teil der Hochschulgeschichte der DDR aufgearbeitet.
kante Inhalte und kreative Arbeitsresul-
Format: 14 x 21 cm, Broschur, 246 Sei-
tate aus dem gesamten Querschnitt der
ten, ISBN: 3-86068-275-X, Preis: 9,60 €
Heft 1: Typologiebildung und Erklärung
des Aktivitäten(Verkehrs-) Verhaltens –
ein Multimethodenansatz unter Verwendung der Optimal Matching Technik
Fakultät wider.
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K&K Magazin
Martin Berger
Herausgegeben von Katharina Hohmann
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und Katharina Tietze in Zusammenarbeit
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mit pleasant_net
Heft 2: Synthese
K&K. Zentrum für
verkehrlicher und
Silke Ötsch
Kunst und Mode
wirtschaftlicher Be-
wurde 2002 von Ka-
wertungsverfahren
Die Untersuchung
tharina Hohmann,
für den Neu- und
repräsentativer zeit-
Künstlerin, und Ka-
Ausbau außerörtli-
genössischer Ar-
tharina Tietze, De-
cher Fernstraßen
chitektur und ihre
signerin, in Weimar
Nawaf Youssef
Konfrontation mit
gegründet, um Über-
Format: 14,8 x 21 cm,
phänomenologi-
schneidungen und Gegensätze von Kunst
270 Seiten, ISBN: 3-86068-276-8, Preis:
schen Modellen
und Mode auszuloten. Bis heute wurden
19,60 €
zeigt, dass sich Pla-
in einem ehemaligen DDR-Zeitungskiosk
ner und Planerinnen
über 50 Ausstellungen mit künstlerischen
immer noch auf den
Installationen zum Thema Mode realisiert
menschlichen Körper
Im »K&K Magazin« findet sich nun
Heft 3: Entwicklung eines Verfahrens
zur Beurteilung der Verkehrsqualität auf
Straßen mit 2+1-Verkehrsführung
beziehen. Die Art der Einwirkung hat sich
erstmals ein Überblick über den bisheri-
Christian Baselau
allerdings geändert, heute »überwältigen
gen Arbeitskomplex. Die dokumentierten
Format: 14,8 x 21 cm, 266 Seiten, ISBN: 3-
und uM. Sc.hmeicheln« sie den Nutzer mit
Ausstellungen gliedern sich nicht chrono-
86068-284-9, Preis: 19,60
ihrer Architektur.
logisch, sondern wurden Themenschwerpunkten zugeordnet, die sich im Laufe
Kontakt:
tektur in Las Vegas zeigt die Autorin, wie
Anhand der Kasino- und Hotelarchi-
der Arbeit am Projekt herauskristallisiert
Dr. Heidemarie Schirmer
Zeitgenössische Architektur »dem Körper
haben: Sammlungen, Hüllen, Zeitschrif-
Tel.: 0 36 43/58-11 50
auf den Leib rückt«.
ten, Glamour und Phänomene.
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Format: 21,5 x 28 cm, Broschur, 118 Seiten, ISBN: 3-86068-281-4, Preis: 21,00 €,
E-Mail: heidemarie.schirmer@
uni-weimar.de
www.uni-weimar.de/cms/
Universitaetsverlag.1625.0.html
Leben
Überwältigen und schmeicheln
Der menschliche Körper im Visier der Planer
55
Druck Druckerei Gutenberg, Weimar
Erscheinungsweise Zweimal im Semester
Titel Cissy Hecht
Satz und Gestaltung Christiane Zuleger
Layout Maria Einhorn
Postanschrift der bogen, Bauhaus-Universität,
Geschwister-Scholl-Straße 8, 99423 Weimar
E-Mail presse@uni-weimar.de
Redaktion Annika Nestler ( st. Mitarbeiterin),
Claudia Weinreich, Éva Grépály
Chefredaktion Dr. Manuela Schulz
Impressum der bogen 2 I 2006