the ides of march

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the ides of march
23. Jhg. | Dezember 2011
THE IDES OF MARCH
EIN FILM VON GEORGE CLOONEY
www.theidesofmarch.de
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SCHNELLE BESCHERUNG.
Mit bis zu 128.000 Sachen.
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* Teilnahmeberechtigt sind volljährige Personen mit Wohnsitz in NRW und Hessen (ausgenommen Mitarbeiter von Unitymedia und deren Angehörige). Pro Person ist nur eine Teilnahme möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Teilnahmeschluss: 23.12.2011. Veranstalter: Unitymedia NRW GmbH, Aachener Str. 746 – 750, 50933 Köln. Weitere Infos findest Du unter www.unitymedia.de/highspeed.
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Kölns pralle Bilderwelten, Foto: Dieter Wolf
choices-Thema.
www.choices.de I 23. Jhg. I Dezember 2011
Kino.
5 COMICSTADT KÖLN
Hat der Comic in Köln Perspektive?
6 Themeninterviews:
„Künstlern ein Forum bieten“
„Neues Publikum für Comics“
Bühne.
8 Premiere
Jungregisseur Stefan Nagel im Interview
9 Oper Köln / Freies Werkstatt Theater
10 Komikzentrum Köln-Bonn
11 Atelier Theater
12 Schauspiel Köln
13 Senftöpchen/ Theater am Rhein
„Erdbeben in London“ in den Bonner Kammerspielen
14 Auftritt
Rimini Protokoll inszeniert „100 Prozent Köln“
15 Schauspiel Köln /Junges Theater Bonn
16 Theater am Rhein
u.a. „Kleist 20.11“ in der Studiobühne
18 Theaterleben
Das Theaterfestival Impulse hat eine neue Leitung
culture club Raum 13
20 culture club Schokoladenmuseum
22 Theater-Kalender Köln-Bonn
56 culture club Theater Der Keller
Kultur in NRW.
14 Theater in NRW
Die Freie Szene im Blick
19 Tanz in NRW
Tanzbeirat streicht movingtheatre.de die Mittel
20 Klassik in NRW
Der Leipziger Thomanerchor in Dortmund
21 Oper in NRW
„Merlin“ im MIR Gelsenkirchen
58 Improvisierte Musik in NRW
Hans Liberg in Dortmund und Düsseldorf
60 Popkultur in NRW
Zwei der nettesten Klubbars in NRW
61 Musical in NRW
„Kein Pardon“ im Capitol Düsseldorf
66 Kunst in NRW
Ausstellungen in Remagen und Düsseldorf
BÜHNE
Foto: Christian Schnur
Auftritt
14
KINO
KULTUR.KINO.KÖLN.
23. Jhg. I Dezember 2011
27 Film-ABC
27 Vorspann
Köln braucht den Kinonachwuchs
28 choice of choices „Der Gott des Gemetzels“
Kammerspiel von Roman Polanski
29 Kölner Kritikerspiegel
Kino-Kalender
30 Hintergrund
„The Ides of March – Tage des Verrats“,
der neue Film von und mit George Clooney
31 Film-Kritiken
32 Roter Teppich
Anna Thalbach im Interview
34 OFF Broadway/ Weisshaus
36 culture club
„Ziemlich beste Freunde“
37 Odeon
39 Filmpalette
40 Gespräch zum Film
Der Belgier Michaël R. Roskam über sein
Spielfilmdebüt „Bullhead“
43 Cinenova
45 Filmhaus Kino
49 Rex Kino
50 WOKI Bonn
Foyer
Preview „Over Your Cities Grass will Grow“,
„Tüpisch Türkisch“ im Kölner Filmhaus,
KinoProgrammPreis im Gloria
52 Metropolis
Literatur.
54 ComicKultur
Passend zum Dezember-Thema wie gewohnt
die choices Comic-Tipps des Monats
54 Wortwahl
Sieben Bücher, die man unter den
Weihnachtsbaum legen kann
56 Textwelten
Bilder lesen lernen: Über das unterschätzte
Medium Bilderbuch
57 Literatur-Kalender
Literatur-Termine der Region
choice of choices
28
KULTUR IN NRW
Foto: Boehme und Mardo
Musik.
58 Stadtgarten
59 Unterhaltungsmusik
Konzerttipps im Dezember
60 Kompakt Disk
Neue Alben im Dezember
62 Musik-Kalender
Musiktermine in Köln-Bonn
63 Kölner Philharmonie
64 Westdeutsche Konzertdirektion
67 WEEK-END Festival
77 Matrix Bochum
Kunst.
55 Haus der Geschichte
64 Schokoladenmuseum
65 Kunst in Köln
Cosima von Bonin im Museum Ludwig
66 Kunstwandel
„Die andere Seite des Mondes“ – Künstlerinnen
der Avantgarde im K20 Düsseldorf
69 Kunst-Kalender Köln
Aktuelle Ausstellungen im Dezember
Service.
4 Intro
69 Verlagssonderseiten
„choices möbelt auf“
73 Findling
74 Auswahl
Theater-, Ausstellungs-, Literatur- und
Konzerttipps für den Dezember
79 Impressum
Lesen Sie mehr auf den Internet-Seiten!
Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg.
Musical
61
KUNST
Kunst in Köln
Foto: Lothar Schnepf, courtesy Galerie
Daniel Buchholz, Köln, Berlin
65
Intro
choices.de
Dezember 2011
Bushido – ein leuchtendes Vorbild, sogar für Kinder, Foto: Francis Lauenau
choices + choices.de
Bambi-Bitch
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Thema
Ein Forum für Fans, Sammler und Zeichner
Thomas Götze ist seit 2008 Veranstalter der
größten deutschen Comicmesse, der Intercomic in Köln. Im Gespräch mit choices erklärt
er, warum die Comic-Kultur für die Stadt
Köln wichtig ist.
Thomas Götze
Foto: privat
Thema
Der Film auf Papier
Der Illustrator Miguel Riveros Silva gibt Einblick in die sogenannte neunte Kunst: „Der
Comiczeichner muss alles in einer Person
sein: Maler, Regisseur, Kameramann, Schauspieler und Schriftsteller.“
Miguel Riveros Silva
Mit dem Außenseiter in die Freie Szene
choices traf Stefan Nagel, der eine OthelloVersion von Feridun Zaimoglu und Günter
Senkel im Theater Der Keller inszeniert. Eine
wortgewaltige Umsetzung, bei der „die Intrige in der Sprache“ liegt.
8
Foto: Catherin Liebeler
Film
Testosteronüberschuss
Der Belgier Michaël R. Roskam schuf mit seinem Regiedebüt „Bullhead“ einen düsteren
Thriller, in dem zwei Freunde in die Fänge der
Hormonmafia gelangen. choices traf ihn zum
Filmgespräch.
Michaël R. Roskam
6
Foto: privat
Theater
Stefan Nagel
6
Foto: Nicolas Karakatsanis
Film
40
Als am 28. September 1978 in Bonn ein Knäblein mit rehbraunen Äuglein
zur Welt kam, da ahnte weder die anwesende Mutter noch das umstehende
Klinikpersonal, dass jener Junge gut 33 Jahre später den Bambi verliehen
bekommt. Anis Mohamed Youssef Ferchichi, besser bekannt als Bushido, erhielt den früher einmal begehrten Fernsehpreis im vergangenen Monat für
seine Integrationsleistungen. Und viele sagten, dass der Berliner Gangsterrapper die Trophäe nicht verdient habe. Wegen seiner Frauenfeindlichkeit.
Wegen seiner Schwulenfeindlichkeit. Wegen seiner Menschenfeindlichkeit.
Aber viele sagten auch, dass der Berliner Gangsterrapper die Trophäe sehr
wohl verdient habe. Weil der goldene Paarhufer eine gerechte Strafe sei
für des Rappers schändliches Tun. Aber kaum jemand regte sich darüber
auf, dass Berlin Bonn mal wieder bestohlen hat. Erst den Rang als Bundeshauptstadt, jetzt den Rang als Banditenhauptstadt. Bonn aber ist sich einig.
Entweder bekommen wir den Hauptstadttitel und Bushido zurück, oder ihr
bekommt unsere Kongresshalle und unser Festspielhaus als Dreingabe.
Unser Thema ist in diesem Monat leicht vorzustellen: Bazong! Würg! Grübel! Kicher! Schnauf! COMICSTADT KÖLN beschäftigt sich mit der Kunstform, der vor 60 Jahren noch jugendgefährdende Eigenschaften attestiert
wurden. Donald ist quasi der Bushido der Adenauerzeit. Inzwischen wird
Köln mehr und mehr zur Comic-Stadt, nicht zuletzt wegen des Cöln Comic Haus‘ in der Bonner Straße. Genreverwandt präsentiert sich die neue
Ausstellung im MUSEUM LUDWIG. Die Arbeiten der Wahlkölnerin COSIMA
VON BONIN zitieren zuweilen Märchen und Comics. Pinocchio heißt am
Hintereingang des Museums die Besucher willkommen. Fast so derb wie
Bushido spricht der schändliche Jago in Shakespeares Klassiker „Othello“,
zumindest in der Inszenierung des THEATERs DER KELLER. choices sprach
mit dem Regisseur über Mohrenköpfe auf der Bühne und den nicht mehr so
tiefen Graben zwischen städtischem und freiem Theater. In Letzterem gibt
es interessante neue Inszenierungen zu vermelden. In der ORANGERIE widmet sich das Stück DEGAS – ICH WERDE NICHT DA SEIN, WENN DU MICH
BRAUCHST dem berühmten französischen Maler und Bildhauer. Das Werk
von Heinrich von Kleist wird in der STUDIOBÜHNE KÖLN in die heutige Zeit
verfrachtet. Auch hier lässt der Bambi-Preisträger bezüglich der Wortwahl
grüßen. Goethe gibt’s im THEATER TIEFROT. Die mit weißem Kittelchen bekleidete Iphigenie wird umringt von nur mit Tigerfellen bekleideten Wilden.
Das klingt nach großem Kino.
Im Kino wiederum wird in diesem Monat Theater gezeigt. Nachdem Roman
Polanskis Karriere fast wie die eines Weltbankpräsidenten geendet wäre,
ist er nun wieder höchst produktiv. In der schon auf etlichen Bühnen präsentierten Komödie DER GOTT DES GEMETZELS geraten zwei Elternpaare
heftigst aneinander. Hier wird noch alttestamentarisch im Sinne von „Zahn
um Zahn“ vollstreckt. THE IDES OF MARCH – TAGE DES VERRATS von George
Clooney zeigt einen fiktiven Schmuddelvorwahlkampf in den USA, anders,
aber nicht weniger empfehlenswert.
LUTZ DEBUS
Anspruchsvoll und unterhaltsam
2009 gründeten Kristina Löbert und Janna
Velber die Filmproduktion Boogiefilm; in diesem Jahr produzierten sie ihren ersten Kinofilm „Romeos ... anders als du denkt“.
Lesen Sie das Interview unter:
www.choices.de/kino-koeln
K. Löbert & J. Velber
Foto: H. Ernst
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Thema
Sie kommen zahlreich aus Köln und Umgebung: Comicmacher und -fans bei der 70. Intercomic, Foto: Dieter Wolf
Aus Leidenschaft Comics schaffen
Der Comic ist im Kölner Kulturleben ein zartes Pflänzlein
Die wenigen Konstanten in der Kölner Comicland- zu schätzen gelernt“, so Alexandra Germann, Proschaft sind schnell aufgezählt. Die Comic-Messe grammleiterin der ECC. „Die schnelle Zuganbindung
Intercomic schickt sich an, mit zahlreichen zeich- nach Paris ermöglicht uns einen regen persönlichen
nenden Gästen Festivalatmosphäre zu verbreiten. Austausch mit unseren französischen Comic-LiSeit 35 Jahren findet die größte deutsche Comic- zenzgebern, ein wichtiger Faktor, wenn es um die
Messe in Köln statt, und ihre Strahlkraft reicht bis Jagd nach herausragenden Stoffen im Comicparains angrenzende Ausland. Anfang November feierte dies Frankreich geht.“ Mit Ehapa eng verbunden ist
Knollennasenspezialist
man in der Mülheimer
choices-Thema im Dezember
Ralf König, neben der
Stadthalle die 70. VerCartoonistin Franziska
anstaltung. Ein weiBecker ein Kölner Urgeteres Jubiläum ging
Lange wurde der Comic in der Öffentlichkeit auf lustige Heftchen und Superhelden reduziert. Das ändert
stein der Szene und der
gerade über die Bühne:
sich gerade, das Feuilleton und die Buchhandlungen
wohl bekannteste CoDas rührige Comicfanentdecken die grafische Literatur. Aber kommt die
miczeichner der Nation.
zine „Plop!“ feierte mit
Aufbruchsstimmung in Köln an?
König hat in den letzten
einer Ausstellung im
Herbst das 30jährige Bestehen und die 85. Aus- 30 Jahren Erfolge im In- und Ausland gefeiert. Im
gabe. Walter Moers („Das kleine Arschloch“) hat Sommer füllte er problemlos das Gloria-Theater
hier in den frühen 80er Jahren veröffentlicht. Der mit einer Comic-Lesung, am 29. November liest
dienstälteste Kölner Comicladen „Pin Up“ versorgt er seine Comics zusammen mit Hella von Sinnen
seine Kunden auch schon seit 1984 mit Comics und Monty Arnold in der Kulturkirche. Von einer
jeder Couleur. Andere Bemühungen, in der Stadt Kölner Comicszene mag er indes nicht sprechen:
die Kultur der Comics zu präsentieren, blieben auf „Ich war immer allein mit meinen Nasen, ohne
Dauer glücklos. Benedikt Taschen eröffnete 1980 Anschluss an irgendeine Szene.“ Doch auch König
seinen Comicladen und startete seinen Taschen- sieht: „Es gibt in Köln das kleine Rudel Idealisten,
Verlag mit Comics. 1982 bewarb er den Laden als Leute, die sich aus Leidenschaft ins Comicschaffen
„größten Comicbuchladen der Welt“. Aber schon verbissen haben.“
1983 ist Taschen fast pleite, wechselt zum Kunstbuch und wird damit steinreich. Irgendwann ver- Das gilt sicher für den Zeichner Leo Leowald. Der
schwinden auch die letzten Comics aus dem Kölner gilt mit seinem Blog Zwarwald als der erste Comic-Blogger Deutschlands und lieferte von 2004
Taschen-Laden. Mit Comics wird man nicht reich.
bis 2010 fünfmal die Woche einen Strip – inzwiFehlender Nährboden für Nachwuchs
schen geht er es etwas lockerer an. Seine Strips
Anfang des Jahrzehnts sorgten die Kölner Comic erscheinen regelmäßig in Zeitungen, bislang hat
Tage für neue Hoffnung. Aber nur viermal ging die er drei Bücher veröffentlicht. Der unscheinbaren
Veranstaltung mit Messe, Ausstellungen, Filmen, Kölner Szene kann er durchaus etwas Positives
Workshops und Vorträgen in der Stadtbibliothek abgewinnen: „Als Comiczeichner braucht man ja
über die Bühne. Ein Comic-Film-Festival im Kölner auch Ruhe, und die hat man in Köln auf jeden Fall“.
Filmhaus schaffte es im Jahr 2008 nur zu einer ein- Trotzdem: „Ich beneide Berlin und Hamburg um
zigen Ausgabe. Die Robert Crumb-Ausstellung im Comicstammtische, wo die ganzen Leute hinkomMuseum Ludwig im Jahr 2004, eine Ausstellung im men, deren Werke ich bewundere“. Leowald lehrt
Japanischen Kulturinstitut im Jahr 2006 oder vor Illustration an der ecosign-Akademie für Gestaldrei Jahren eine Tagung zum Thema „Erzählen im tung. Dort hat er mit seinen Studenten auch ProComic“ an der Universität – die großen Events der jekte zu Comics gemacht, doch das ist im Rahmen
des Studiums eher ungewöhnlich. Comiczeichner
letzten Jahre kann man an einer Hand abzählen.
Doch es gibt auch andere Entwicklungen zu ver- als Berufsbild – das ist generell problematisch.
melden. Im Jahr 2001 zog die Comicabteilung des Abgesehen von Ralf König und wenigen anderen
Ehapa-Verlags von Berlin nach Köln. Immerhin ist verdienen die meisten Comicschaffenden ihr Geld
die Ehapa Comic Collection (ECC) neben Carlsen vor allem als Illustratoren und Grafiker – für Print,
der größte deutsche Comicverlag. Auch wenn in- Werbung, Games oder Filme. Das ist auch in Köln
terne Strukturen der Grund für den Umzug waren, nicht anders: So hat Michael Marks, einer von
hat man bei Ehapa „rasch einige Vorzüge der Stadt Leowalds Schülern, an den Animationen der Kino-
Comicstadt Köln
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Doku „The Green Wave“ des Kölner Regisseurs Ali
Samadi Ahadi mitgearbeitet. Auch Sarah Burrini
hat Animation gelernt – an der Internationalen
Filmschule und einem Trickfilmstudio in Köln. Mit
dem zweimal pro Woche aktualisierten Webcomic
„Das Leben ist kein Ponyhof“ macht sie den wohl
zweitbekanntesten Kölner Webcomic. Im Sommer
erschien ihr erstes Album zum Blog.
Neue Knotenpunkte in der Comicszene
In Köln tummeln sich viele dieser multimedialen
Einzelkämpfer. Wie Burrini hat auch Thomas Wellmann, der neben den Comics Animationen und
Game-Design macht, in diesem Jahr sein erstes eigenes Comicalbum veröffentlicht. „Der Ziegensauger“ überraschte die Szene mit sehr eigenständigen
Zeichnungen und einer ungewöhnlichen Story.
Nachwuchs findet man also auch in Köln vermehrt.
Der wird sich freuen, dass Ehapa gerade ein Comicstipendium eingerichtet hat, um „jungen Zeichnern und Szenaristen hierzulande ein Sprungbrett
zu liefern“, so Alexandra Germann. Das Stipendium
richtet sich zwar an Zeichner aus ganz Deutschland, einige der Jurymitglieder kommen allerdings
aus Köln, darunter Ralf König und Sarah Burrini.
In den letzten Jahren haben sich in Köln einige
Knotenpunkte in der Comicszene entwickelt. So
finden sich seit ein paar Jahren Sarah Burrini, ihr
Kollege Frank Plein alias Spong und der Zeichner
Miguel Riveros Silva in der Gruppe „Zeichner vom
Rhein“ zusammen. Plein, Riveros, die Autorin Anne
Delseit u.a. haben wiederum in diesem Sommer die
Künstlergruppe „9. Art“ gegründet. Solche Gruppierungen sind es, die das Cöln Comic Haus mit Leben
füllen könnten. Das Comic Haus in der Südstadt
vereint seit 2010 den Comicladen Fantastic Store,
die Schmitz-Lippert-Stiftung und einen Veranstaltungsraum. Die Sammlung Thomas Schmitz-Lippert
mit Schwerpunkt auf amerikanischen Superhelden
soll demnächst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Comic Haus möchte laut Betreiberin Susanne Flimm „eine Begegnungsstätte
für Fans, Zeichner und Sammler“ sein und „lädt
zum Mitmachen und Mitgestalten ein“. Auch Ralf
König hat Hoffnung: „Es gibt keinen Grund, warum
sich gerade in Köln nichts tun sollte. Es braucht
halt ‚ne Handvoll Verrückter, die was von dem
Medium wollen, dann klappt das schon ... Vielleicht finden die sich ja demnächst im Cöln Comic
Haus zusammen.“
CHRISTIAN MEYER
Thema
Gerne mit selbstreflexivem Salto: der Kölner Comiczeichner Leo Leowald beim Interview mit dem WDR, Bild: Leo Leowald
„Künstlern ein Forum bieten“
Thomas Götze über die Intercomic, kulturelle Vielfalt und Nachwuchssorgen
choices: Herr Götze, wie sind Sie zum ComicSammler geworden?
Thomas Götze: Mein Einstieg als Kind war Donald Duck. Als ich älter wurde, kamen dann so
Sachen wie Luc Orient und später Corto Maltese hinzu. Aber bis heute bin ich in erster Linie
Leser.
Sohn aus Jugendtagen, doch der wollte das
Erbe nicht antreten. Deshalb wurden die Verlagssparten einzeln verkauft. Die Messe wollte
keiner, sie blieb übrig. Damit es weitergeht, beschloss ich, die Messe in Köln fortzuführen.
Was ist das Besondere an der Kölner Messe
im Vergleich zu anderen Städten?
Sie ist zunächst einmal die größte VeranstalSind Messen wichtig in der Branche?
Eine Messe wie die Kölner Intercomic ist nicht tung ihrer Art in Deutschland. Sie hat eine lange Tradition in Köln. Außerdem
nur für die Szene wichtig, son„Die Intercomic soll den
hat Hethke durch seinen Verlag
dern auch für die Stadt. MeiCharakter eines Festivals mit
und die Verbindung zu Hansruner Meinung nach bereichern
Rahmenprogramm und
di Wäscher viele Comicfreunde
Comics die kulturelle Vielfalt.
Fachvorträgen bekommen“
an Köln gebunden. Für mich
Köln spielt eine wichtige Rolle,
weil hier viele Zeichner leben und mit Ehapa ein ist vor allem wichtig, vielen Künstlerinnen und
Künstlern ein Forum bieten zu können.
großer Verlag angesiedelt ist.
Wie kam es zur Idee, die Kölner Intercomic
zu übernehmen?
Nach dem Tod des Messegründers Norbert
Hethke war vieles unklar. Ich kannte Hethkes
Wie soll die Zukunft der Intercomic aussehen?
Wir arbeiten an Strategien, das Messepublikum zu verjüngen. Der Durchschnittssammler
ist heute deutlich über 50 Jahre. Auch bei den
Händlern, die seit über 30 Jahren auf der Börse zweimal jährlich ihren Stand machen, muss
eine Verjüngung her. Ich wünsche mir dazu viel
mehr Zeichner auf der Intercomic, um die Attraktivität zu erhöhen. Die Intercomic soll den
Charakter eines Festivals mit Rahmenprogramm
und Fachvorträgen bekommen
ZUR PERSON
Thomas Götze verkauft und verlegt Comics. Seit 2008 organisiert er die Kölner Intercomic.
Ist die Intercomic bisher ein Erfolg?
Ich fing ja nicht bei Null an. Der Name ist bekannt, und ich habe schließlich einen festen
Händlerstamm übernehmen können.
Foto: privat
„Neues Publikum für Comics“
Uwe Petritt über Comicgeschäfte und -szene in der Stadt
choices: Herr Petritt, ist Köln eine Comic-Stadt?
Uwe Petritt: Selbstverständlich, sonst wären wir
nicht schon seit 1984 im Geschäft … (lacht) Die
Szene lebt.
lichen Publikum gelesen werden, die Comicbörsen werden nicht mehr allein von grauhaarigen
Comic-Nerds dominiert. (lacht)
Ist diese thematische Vielfalt ein Vorteil?
Die Vielfalt bedingt, dass wir krisenunabhängiger
Es gibt nur wenige Comicläden …
Das Internet hat einiges verändert. Um an Co- sind. Seit in den Feuilletons von Spiegel, Zeit und
Stern Graphic Novels bespromics zu kommen, braucht man
„Die größte Veränderung haben in
nicht mehr den „Dealer“ seines den letzten 20 Jahren die Mangas chen werden, hat uns ein neues
Publikum entdeckt, das bisher
Vertrauens aufzusuchen, sonmit sich gebracht“
keinen Bezug zu Comics hatte.
dern kann ganz bequem vom
Sofa aus bestellen. Der stationäre Handel muss Dazu kommen die Comicverfilmungen wie aktudagegen durch Fachkompetenz und guten Ser- ell der „Tim und Struppi“-Film. Plötzlich steigt
die Nachfrage nach den klassischen Hergé-Alvice sein Profil schärfen.
ben, die im Film verarbeitet wurden.
Wie läuft nun das Geschäft?
Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die Sind Sie mit den Verlagsprogrammen zufrieHeftchen verschlingen, ist geringer geworden. den?
Sammler von Comics sind meist älter, und gute Wie im klassischen Buchverlagswesen ist vieles
Comics sind selten billig. Das Angebot ist diffe- spezialisiert. Neben den großen Verlagen wie
renziert. Die größte Veränderung haben in den Carlsen, Ehapa, Splitter, Panini oder Cross Cult
letzten 20 Jahren allerdings die Mangas mit sich sorgen kleine Verlage wie Kult Editionen, Schreigebracht, die von einem jungen, vor allem weib- ber & Leser, Comicplus, Salleck, Edition 52 oder
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der ambitionierte Berliner Reprodukt-Verlag für
ein abwechslungsreiches Angebot.
Welche Bedeutung spielt dabei die Intercomic,
die seit 35 Jahren zweimal jährlich in der Mülheimer Stadthalle stattfindet?
Die Comic-Messe spielt eine wichtige Rolle. Vor
allem sorgt sie dafür, dass Comics im Gespräch
bleiben. Aus diesem Grunde ist Köln in Sachen
Comics mit Verlagen, Läden und Messe gut aufgestellt. Comics haben inzwischen auch einen
festen Platz im Buchhandel.
ZUR PERSON
Uwe Petritt ist einer von zwei
Gesellschaftern von Kölns ältestem Comicladen. „Pin Up“ wurde 1984 von Peter Orloff und
Walter Wagner gegründet.
Foto: privat
Thema
Wenn man genau hinguckt, findet man in den prallen Regalen der Kölner Comicläden (hier: Pin Up) auch Kölner Werke, Foto: Dieter Wolf
„Das Cöln Comic Haus könnte Anlaufstelle für Comiczeichner werden“
Miguel Riveros Silva über Superhelden, Comickunst und die Perspektiven der Comicstadt Köln
choices: Herr Riveros Silva, wie sind Sie zum hen. Da habe ich meine eigenen Grenzen gezogen.
Comics sind für mich Kunst, wenn der Zeichner
Comiclesen gekommen?
Miguel Riveros Silva: Mein Vater hat mir schon oder Autor von sich selbst aus eine Geschichte als
ein Superman Poster über mein Bett gehängt, als Comic umsetzt. Ich selbst sehe mich als Künstler und Handwerker. Bei eigenen
ich ein Baby war. Das hat mich
„Der Schritt vom Comicleser zum
Comicprojekten bin ich eher der
wohl früh geprägt und mein InComiczeichner ist nicht groß,
Künstler, der das Handwerk beteresse geweckt. Schon vor der
wenn man das Talent hat.“
herrscht und bei Auftragsarbeiten
Grundschule hatte ich Comics,
doch damals habe ich mir nur die Bilder ange- der Handwerker, der die Kunst beherrscht.
sehen. Als ich lesen lernte, war das eine Offenbarung. Ab da las ich jeden Comic, der mir in die Was ist für Sie der kreative Unterschied zur
Bildenden Kunst, zum Film, zur Literatur?
Hände fiel. Ich war richtig süchtig danach.
Superheldengeschichten waren meine große Ich sehe keinen großen Unterschied, denn ein
Liebe, und Superhelden wie Batman wurden zu Comic ist eigentlich ein Film auf Papier, oder ein
meinen Vaterersatz. Ich wuchs ohne Vater auf, Roman in Bildern erzählt, oder eine Bilderserie eiweil mein Vater während der chilenischen Mili- ner Ausstellung, die eine Geschichte erzeugt. Der
tärdiktatur vom Geheimdienst ermordet worden Comiczeichner muss alles in einer Person sein:
war. In vielen Superheldengeschichten fand ich Maler, Regisseur, Kameramann, Schauspieler und
Schriftsteller.
Parallelen zu meinem eigenen Schicksal.
Wann haben Sie begonnen, selbst zu zeichnen?
Der Schritt vom Comicleser zum Comiczeichner
ist nicht groß, wenn man das Talent zum Zeichnen hat. Irgendwann will man selbst die Abenteuer eines Helden bestimmen. Am Anfang war
es eine Art Spiel. Ich zeichnete mir Abenteuer und
erlebte sie beim Zeichnen. Wie bei einem Rollenspiel. Später zeichnete ich Comics für die Schülerzeitung, und irgendwann wuchs der Ehrgeiz. Ich
ging mit meinen Comics und Bildern auf einen
Verlag zu.
Ist Comic Kunst? Fühlen Sie sich als Künstler?
Eine Frage, die auch in der Szene oft diskutiert
wird – ohne befriedigende Antwort. Offiziell werden Comics als die 9. Kunst anerkannt, doch ich
persönlich kann nicht jeden Comic als Kunst anse-
Sie arbeiten alleine und mit einer Gruppe. Was
ist das Besondere, in einer Gruppe zu arbeiten
und als Gruppe aufzutreten?
In einer Gruppe kann man sich die Arbeit aufteilen
und sich von der Kreativität anderer unterstützen
lassen. Das kann die Arbeit sehr erleichtern, aber
auch erschweren. Allgemein fühlt man sich in einer Gruppe sicherer und stärker. Das wirkt auch
nach außen.
Es gibt nur wenige Comic-Zeichnerinnen. Wie
viele Frauen sind in Ihrer Gruppe?
Unsere Gruppe heißt 9. Art, und das nicht nur
weil wir unsere Arbeit der neunten Kunst widmen, sondern weil wir auch 9 Mitglieder sind,
drei davon sind Frauen. Aber es ist ein Gerücht,
dass nur wenige Frauen zeichnen. Ich würde so-
gar behaupten, es zeichnen mehr Frauen Comics
als Männer. Das Problem ist, wie in der ganzen
Gesellschaft, dass es Frauen schwerer haben.
Unterscheidet sich die Comicstadt Köln von
Hamburg, Berlin oder Frankfurt?
Ja und nein. In Köln gibt es unglaublich viele Comiczeichner, sogar sehr bekannte wie Ralf König.
Leider gab es in den letzten Jahren keinen Treffpunkt und keine Institution, die diese Zeichnergemeinschaft unterstützte oder förderte. Heute
ändert sich die Lage, denn vor einigen Monaten
wurde eine private Stiftung für Comics gegründet. Das Cöln Comic Haus am Chlodwigplatz
könnte Anlaufstelle für jeden Comiczeichner
werden.
Was fehlt in Köln?
Die Unterstützung der Presse und der Stadt Köln.
Das Thema Comic hat unglaublich viel Potential.
In jeder Hinsicht.
Immerhin: choices berichtet seit Jahren. Welche Bedeutung hat denn die Intercomic für das
kulturelle Gefüge in der Stadt?
Die Intercomic ist die einzige Messe in Köln, die
etwas mit Comics zu tun hat. Sie ist aber in erster Hinsicht eine Händlerbörse. Man geht dort
günstig Comics kaufen und verkaufen. Mittendrin
sitzen dann einige Comiczeichner und versuchen,
ihre Arbeit vorzustellen. Man kann daraus noch
eine Menge machen, und wir als Comiczeichner
der Gruppe 9. Art wollen diese Chance nutzen,
um den Menschen das Medium Comic näherzubringen und auch, um aufzuklären. Parallel zur
nächsten Intercomic panen wir Ausstellungen
und Workshops.
INTERVIEWS: DIETER WOLF
Aktuelle Comic-Termine in Köln und Umgebung:
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„Anime! High Art – Pop Cultur“. Ausstellung zum japanischen Zeichentrickfilm
(bis 8.1., Bundeskunsthalle Bonn)
„Die 7 1/2 Leben des Walter Moers“. Ausstellung des Erfinder des „kleinen Arschloch“
(bis 15.1., Ludwig Galerie Schloss Oberhausen)
Ralf König liest aus „Prototyp“, Gäste: Hella von Sinnen & Monty Arnold
(29.11., 20 Uhr, Kulturkirche Nippes)
„The Green Wave“, animierte Kino-Doku über die grüne Revolution im Iran (6.12., 20 Uhr, OFF Broadway)
Der Weihnachtsmann und andere Comiczeichner zeichnen für Groß und Klein, Eintritt frei
(11.12., 13-18 Uhr, Fantastic Store im Cöln Comic Haus)
71. Intercomic. Größte deutsche Comicmesse (Mai 2012, Stadthalle Köln-Mülheim)
„25 Years of Animation“. Ausstellung über die Pixar-Studios
(6.7.2012 bis 6.1.2013, Bundeskunsthalle Bonn)
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ZUR PERSON
Miguel Riveros Silva arbeitet als
Illustrator. Er hat an der Animation School Hamburg bei Harald
Siepermann („Alfred J. Kwak“)
und Alexander Mitta gelernt und
zeichnet seit 18 Jahren Comics.
Er lebt in Köln. Regelmäßige Veröffentlichungen
beim Verlag Edition 52 und in der UNICUM.
Fotos: privat
Premiere
In Shakespeares „Othello“ bekommt Jago kein Stück mehr vom Kuchen und schmiedet daher seine Intrige, Foto: Catherin Liebeler
Tod durch Sprachvergiftung
Der junge Regisseur Stefan Nagel inszeniert am Theater Der Keller Shakespeares „Othello“ in der Fassung von Zaimoglu / Senkel
choices: Herr Nagel, Sie arbeiten seit 2005 als schaftliche und berufliche Position, die er erreicht
Regieassistent am Schauspiel Köln. Was reizt hat, nicht hinauskommen wird. Er verfügt über eine
Sie an der Freien Szene?
Art Empathie-Impotenz und testet, wie es sich für
Stefan Nagel: Da ist man am Prozess des Theater- andere anfühlt, wenn er sie verletzt. Natürlich fixt
machens noch mal näher dran. Man ist freier in der es ihn auch an, dass die Ehe mit seiner Frau Emilia,
Entscheidung, zu welchem Thema und mit welchen die in dieser Fassung nicht nur die Katastrophenbeschleunigerin ist, nicht mehr
Schauspielern man arbeitet. Zu„Frauen sind nicht die
funktioniert. Das ist insgesamt
dem kann und muss man den geOpferfiguren“
eine kluge Bearbeitung von Zaisamten Ablauf weitgehend selbst
planen und entwickeln. Ich freue mich jetzt sehr moglu/Senkel – und zwar nicht nur der Sprache
darauf, am Theater Der Keller zu arbeiten. Beson- wegen. Die beiden Übersetzer zeigen, dass die
ders, weil ich PiaMaria Gehle schon seit ein paar Frauen eben nicht nur Opferfiguren sind. DesdemoJahren kenne und ich finde, sie hat hier seit Beginn na und Emilia stecken mindestens genauso in diesem ganzen Machtspiel mit drin wie alle anderen.
ihrer Intendanz Beachtliches geleistet.
Zudem finde ich den Zugriff, dass am Ende nicht
Fällt die Umstellung von der Schlosserei, wo zwangsläufig das ganze Personal stirbt, spannend.
Sie das Brinkmann-Projekt „Keiner weiß Wenn Senkel/Zaimoglu Othello im Moment der
mehr“ inszeniert haben, auf den Guckkasten Erkenntnis seiner Tat keinen Selbstmord begehen
lassen, heißt das, es gibt auch keine Erlösung.
des Theater der Keller schwer?
Darin liegt auf jeden Fall eine große Herausforderung. Es gilt herauszufinden, wie man mit dem Welche Rolle spielt die Hautfarbe von Othello?
Körper in dem kleinen Raum arbeitet. Wie viel Ich bin mir noch nicht ganz sicher, welche Rolle
kleiner muss man spielen? Oder braucht es ge- das spielen wird. Wichtiger ist bei uns die Setzung,
rade die szenische Vergrößerung? Ich glaube, es dass Othello fremd ist. Wir haben Othello mit
geht beides. Außerdem denke ich, dass der Stoff Josef Tratnik besetzt, einem Schauspieler, der sich
eine gewisse Physis und Brachialität braucht. altersbedingt deutlich vom Rest des Ensembles
Man kann das nicht nur psychologisch machen. absetzt. Othello macht sich selbst zum Neger, wie
„Othello“ ist kein Stück von Ibsen.
Desdemona sagt, weil er merkt, dass er nicht mehr
in diese Gesellschaft gehört und er sich durch seiWie haben Sie den Zugang zu der drastischen ne Position immer wieder selbst absondert.
„Othello“-Übersetzung von Feridun Zaimoglu
und Günter Senkel gefunden?
Wie wichtig ist der Kriegs- und SoldatenhinDas hat etwas gedauert. Als ich in einem Inter- tergrund?
view gelesen habe, dass Zaimoglu und Senkel das Als erste Annäherung habe ich mich mit Krieg
Stück stärker zur ursprünglichen Derbheit des beschäftigt. Wie anders lieben Menschen, die geOriginals zurückführen wollten im Sinne einer tötet haben? Was passiert mit der aufgepushten
größeren Volksnähe, hat es bei mir klick gemacht. Energie, wenn man auf Krieg gepolt ist und es
Je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto plötzlich nicht dazu kommt? Doch das ist nicht
interessanter wurde, wie Jago letztlich Othello allein der Grund für Othellos Einsamkeit, er liegt
mit seiner Sprache vergiftet. Die Intrige liegt hier eher in dem tiefsitzenden Gefühl eines Defizits:
in der Sprache. Man muss versuchen, die dra- Er empfindet sich als älterer Mann, der sich für
stische Wortwahl von Zaimoglu und Senkel nicht unwürdig hält, eine so junge Frau zu haben. Der
als Gossensprache, sondern als Hochsprache zu Zugriff gelang mir schließlich über das Thema
begreifen. Es geht nicht um Provokation, auch Vertrauen. Die Frage war, auf welche Prüfung
wenn selbst mir einige der Beschimpfungen zu diese Liebe gestellt wird und wodurch das Verweit gehen und wir in unserer Fassung die Dra- trauen wegbricht. Othello vertraut Desdemona
stik etwas verlagert haben.
nicht, weil er sich selbst nicht vertraut. Aus dieser tiefen Unsicherheit resultiert erst diese AgWas ist Jagos Antrieb für diese große Eifer- gression. Der Fall dieser labilen Größe hat mich
suchts-Intrige, die Othello zum Mord an Des- viel mehr interessiert als dieser berserkerhafte
demona treibt?
Mord aus Eifersucht, der vielleicht seinen UrJago ist jemand, der weiß, dass er über die gesell- sprung ganz woanders hat.
8
Und Jago?
Ich glaube, Jago hat Vertrauen in sich selbst. Er
vertraut darauf, dass er alles beeinflussen kann.
Er manipuliert lieber, als sich mit Sachen auseinanderzusetzen, die er nicht kontrollieren kann.
Sie sind jetzt auf dem Sprung zum Freien Regisseur. Wie schwer ist es, oder wie sehr hilft
der Ruf des Kölner Hauses, sich eine Karriere
aufzubauen?
Natürlich ist es leichter, wenn man eine Regieschule absolviert und eine Diplominszenierung
gemacht hat, die sich alle Intendanten anschauen. Doch meine Voraussetzungen sind gar nicht
so schlecht. Ich habe viel gelernt in den Jahren
am Schauspiel und habe auch Netzwerke geknüpft. Ich arbeite zum Beispiel regelmäßig mit
Katie Mitchell, zuletzt auch in Berlin und Salzburg. Außerdem ist es sicherlich hilfreich, dass
das Kölner Schauspiel so erfolgreich ist. Abgesehen von der Kollektivarbeit „Wir werden siegen“
mit Texten von PeterLicht in der Studiobühne
war der Brinkmann-Abend in der Schlosserei
meine erste Inszenierung und ist bisher meine
einzige Referenz. „Othello“ ist jetzt der erste
Folgeauftrag.
Werden Sie weiterhin in der Freien Szene
arbeiten?
Ich finde das mindestens genauso spannend, wie
am Stadttheater zu arbeiten. Mal gucken, wo es
hinführt, letztlich liegt beides ja nicht so weit
auseinander.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Othello“ von William Shakespeare nach einer
Fassung von F. Zaimoglu und G. Senkel
R: Stefan Nagel I Theater Der Keller
16.(P), 23., 28.-30.12. I 0221 31 80 59
ZUR PERSON
Stefan Nagel, Jahrgang 1981, hat an
der Universität Köln Theater-, Filmund Fernsehwissenschaften studiert.
Seit 2005 war er als Regieassistent am
Schauspiel Köln engagiert und hat mit
Regisseuren wie Jürgen Gosch, Karin
Beier, Alvis Hermanis, Johan Simons
oder Katie Mitchell zusammengearbeitet. Seit seiner ersten
eigenen Inszenierung „Keiner weiß mehr“ nach Rolf Dieter
Brinkmann in der Spielzeit 20010/11 in der Schlosserei ist er
als freischaffender Regisseur tätig.
Foto: privat
DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN /
EMMERICH KÁLMÁN › 30., 31. DEZ PALLADIUM
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OFFENBACHPLATZ › 50667 KÖLN
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Di 13.
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20.00
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20.00
20.00
20.00
20.00
20.00
16.00
11.00
20.00
14.00
20.00
20.00
20.00
16.00
Sa 17.
So 18.
So 18.
Mi 21.
Do 22.
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Mo 26.
Do 29.
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20.00
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20.00
20.00
20.00
20.00
20.00
20.00
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18.30
Orlando
Orlando
Orlando
Lyrikreihe: Voice-Art and Poetry
Vom Teufel mit den 3 goldenen Haaren
Schwachsinn.Wachsinn.Sinn.
Der Fall Oscar Wilde
Der Fall Oscar Wilde
Das Gespenst von Canterville
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Das Gespenst von Canterville
Ja, was ist das Alter!
Benefiz
Ja, was ist das Alter!
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KINDERTHEATER-PREMIERE:
Ein Freund zum Frühstück
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Vom Teufel mit den 3 goldenen Haaren
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Der Fall Oscar Wilde
Wilhelm Meisters Lehrjahre
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Mozart auf der Reise nach Prag
Wilhelm Meisters Lehrjahre
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DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN › CHRISTOPH MARTI › Foto: Paul Leclaire
DEZEMBER
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THEATER
DEZEMBER
2011
Komikzentrum Köln-Bonn
Kabarett
Comedy
KINDERTHEATER
Musik
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So. 27.11. ÜBER LANG
– 30.11. ODER KURZ
(6+)
Di.29.11. DIE FÜRCHTERLICHEN
– 21.12. FÜNF
(6+)
Di. 6.12. EIN HAUCH VON
– 30.12. WINTERWETTER (6+)
15./16.12. ELLIS BIEST
Lesungen
Theater
Tanznächte
Maybebop
1.12.20 Uhr
Rick Kavanian
Ipanema l Comedy
2.+3.12.20 Uhr
KABARETT & CO.
MIT FREUNDEN
Do.24.11. THOMAS REIS
Fr. 25.11. REISPARTEITAG
Fr. 25.11. BARBARA KUSTER
Sa.26.11. ARS VITALIS
Sa.26.11. HEINRICH PACHL
Mi. 30.11. JESS JOCHIMSEN
Do. 1.12. SUSANNE PÄTZOLD
& ALEX BURGOS
Fr. 2.12. RUTH SCHIFFER
Di. 6.12. MORITZ NETENJAKOB
Mi. 7.12. MALEDIVA:
Do. 8.12. LEBKUCHEN
Fr. 9.12. OHNE ROLF:
Sa.10.12. BLATTRAND/ SCHREIBHALS
Di. 13.12. ANKA ZINK
Mi.14.12. KEN BARDOWICKS
Do.15.12. HENNES BENDER
Do.15.12. FATIH ÇEVIKOLLU
Fr. 16.12. FATIH UNSER
Fr. 16.12. NESSI TAUSENDSCHÖN
Sa. 17.12. WEIHNACHTSFRUSTSCHUTZ
Sa. 17.12. DAGMAR SCHÖNLEBER
Mi.21.12. LIOBA ALBUS
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Mi. 28.12. NICKELODEON:
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Pimp your X-mas!
Mark Britton und Kollegen motzen die Adventszeit kräftig auf
Schenken! l A Cappella
(4+)
Do.24.11. ZÄRTLICHKEITEN
Mark Britton ausnahmsweise mit Heiligenschein, Foto: theatertransfer
6-Zylinder
Schweinachtsmann l Familienkonzert
4.12.11 & 15 Uhr (f. Kinder ab 3 J.)
Florian Schroeder
Offen für alles l Kabarett
4.12.20 Uhr
Schlachtplatte
Jahresendabrechnung
7.12.20 Uhr
Eure Mütter
Ohne Scheiß: Schoko-Eis!
8.12.20 Uhr
Muttis Kinder
9.12.20 Uhr
Der
Familie Popolski
9.12.20 Uhr Brückenforum
Carrington-Brown
10.11.
Klaas Heufer Umlauf
& Jan Böhmermann
Mit Schirm, Charme & Cellone
2 alte Hasen erzählen...11.12.20 Uhr
5 Frauen
aufGerburg
einen
Streich
Jahnke (Missfits) & Gäste
12.12.20 Uhr
Moritz Netenjakob
Multiple Sarkasmen
13.12.20 Uhr
Herbert Knebel
Ich glaub´, ich geh kaputt!
13.12.
20 Uhr OPER
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Fatih Cevikkollu
FATIH unser! l Kabarett
14.12.20 Uhr
Pause & Alich
FRITZ & HERMANN packen aus - Weihnachtsspezial
16.–22.12.20 Uhr
Pink Punk Pantheon
Die kabarettistische Karnevalsrevue
28.-30.12./2.-6.1.19 Uhr
Silvesterprogramm:
Pause & Alich 16Uhr
Tina Teubner 20Uhr
Bert Engel Show
Matthias Brodowy/ Detlef Wutschik
l Kabarett mit Menschen & Puppen
7.1.20 Uhr
Partytermine: www.tanznacht.com
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Die rheinische Frohnatur hat ein Faible für Nikoläuse mit roten Zipfelmützen: Das lässt sich nicht nur auf den ins Kraut schießenden Weihnachtsmärkten beobachten, auch in der Kleinkunst-Szene wimmelt es nur
so von diesen lustigen Gesellen, die man allenthalben an Häuserwänden
emporklettern oder in Kaufhäusern herumtapern sieht. Gerne auch mit
Plüsch-Rentier und Schlitten ausgestattet. Das verkürzt die Warterei auf
die 5. Jahreszeit ungemein, eignen sich die Festtage doch hervorragend zur
Vorbereitung auf die harten Karnevals-Tage, an denen es wenig zu essen,
aber viel zu trinken gibt.
Kämpferisch gibt sich zum Beispiel Ferdinand Linzenich in seinem „Azvenzkranzfirlefanz – reloaded“, wie es in der Ankündigung des Senftöpfchen-Theaters (4. und 11.12.) heißt. Andreas Etienne & Michael Müller
stellen mit „Wer schenkt denn so was?“ (am 5. und 6.12. im Senftöpfchen,
vom 1. bis 4., 7. und 8.12. im Bonner Haus der Springmaus) die Frage aller
Fragen, und Konrad Beikircher nennt sein Weihnachtsprogramm „Sternstunde“ (am 7. und 15.12. im Senftöpfchen). Rainer Pause & Norbert Alich
alias Fritz Litzmann und Hermann Schwaderlappen vom Bonner Heimatverein Rhenania gastieren mit ihrem „Weihnachts-Spezial“ am 12.12. an selber
Stelle und vom 16. bis 21.12. im Bonner Pantheon – wenige Tage bevor es
am 28.12. mit „Pink Punk Pantheon“ karnevalistisch zur Sache geht. Und
klar: Da wird erst mal darüber gemosert, dass die jecke Jahreszeit jedes Jahr
durch das Weihnachtsfest unterbrochen wird.
Nach dem Motto „Pimp your X-mas!“ fordert der englische Komiker Mark
Britton in seinem Programm „Weihnachten in Britton“ seine Zuschauer im
Senftöpfchen (am 22. und 23.12.) dazu auf, ihren Gefühlsballast abzuwerfen und sich stattdessen königlich zu amüsieren. Tatsächlich kann man sich
hierzulande eine Scheibe an den bösen Briten abschneiden. Bei ihnen grölen
angetrunkene Verwandte vor der Tür, und Omis fertigen Antiform-WollBadehosen an, die im Winter als Kapuze getragen werden. Das Beste aber:
Britton macht Schluss mit der biblischen Mär von der Geburt Jesu im Stall
zu Bethlehem und deckt endlich die ganze Wahrheit auf. Demnach wurde
Maria nicht von einem Engel darüber informiert, dass sie schwanger ist,
sondern von Dr. Gabriel. Außerdem fand die Geburt nicht in einem Stall,
sondern an einer Aral-Tankstelle statt, die Joseph und Maria in letzter Minute mit einem Mini Cooper erreichten. Und wer wollte nicht längst schon
wissen, wie man sich sexuell korrekt auf einer vorweihnachtlichen Betriebsfeier verhält? Hier bekommt man konkrete Tipps und Tricks frei Haus geliefert.
Adventsgeschwängerte Lebenshilfe leistet auch Lioba Albus. Die aus dem
Sauerland kommende Kabarettistin verrät, wie man erotisch frohlockt. Und
sie kennt sich aus mit vorweihnachtlichen Kollateralschäden: Die Erfinderin
der Dominasteine und selbsternannte Fachfrau für Selbstgebackenes hat
sämtliche Zutaten für ein abwechslungsreiches Programm zusammengemixt. Dabei heraus gekommen ist „Single Bells“, ein „Kabarett unter der
Whynachtstanne“, mit dem sie am 21.12. in der Comedia gastiert. – Wenige
Tage nachdem im gleichen Haus Nessi Tausendschön mit „Frustschutz zur
Weihnachtszeit“ (am 16. und 17.12.) für Tränen der Rührung gesorgt hat:
als sturzbetrunkener Schutzengel, der seiner Aufgaben überdrüssig geworden ist und nun mit Gott und der Welt hadert. Kurz: Wer sich am Morgen
noch an den vorhergehenden Abend erinnern will – hier ist er goldrichtig,
schwört wie immer hoch und heilig die Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
10
DEZEMBER
1
Donnerstag
mit Mark Britton
+ Krissie Illing
Samstag
20:00 Uhr
Serhat Dogan
„Danke, Deutschland!“
Kabarett/ Comedy
Sebastian 23
FR, 02.12. 20:00 Uhr
„Dem Schicksal ein
Schnittchen schmieren“
Poetry Slam
€ 14,– VVK/16,– AK
SCHAU S TA L L
Sonntag
it’s teatime
Johannes Kirchberg
„Über die Verhältnisse“
Musikkabarett
16:30 Uhr
SA, 03.12. 20:00 Uhr, SO, 04.12. 18:00 Uhr
FLÜGELS A A L
„AllzweckAffen“
Action-Stand-Up-Comedy
DO, 08.12. 20:00 Uhr
Magic Udo
„Unseeable Powers –
Unsichtbare Kräfte“ Comedy
FR, 09.12. 20:00 Uhr
Carsten Höfer
Matthias Deutschmann
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
Freitag
20:00 Uhr
„TAGESABSCHLUSSGEFÄHRTE“
Stand-up – Kabarett
SA, 10.12. 20:00 Uhr, SO, 11.12. 18:00 Uhr
€ 20,– VVK/23,– AK
SCHAU P L AT Z
Sonntag
Jazz im Foyer
„Apfelkuss und Mandelstern“
Eine weihnachtliche Kochshow über die Magie
der Gewürze
MI, 14.12. 20:00 Uhr
Kabarett Kabbaratz
„Eine sichere Bank das unbezahlbare Programm“ Kabarett
Ludger K.
11:30 Uhr
Frank Muschalle Trio
€ 5,50 VVK/7,50 AK
Samstag
fr.
02.
20.30: Volk & Knecht GbR: Wir schenken uns ja nichts (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Florian Schmidt-Gahlen
sa.
03.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Florian Schmidt-Gahlen
mo.
05.
20.30: Hildegart Scholten: Weihnachtsehrlich (Schräges Kabarett)
di.
06.
20.30: Hildegart Scholten: Weihnachtsehrlich (Schräges Kabarett)
mi.
07.
20.30: Volk & Knecht GbR: Wir schenken uns ja nichts (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Senay
do.
08.
20.30: Renate Coch:AusgeCochT ins
Weihnachtsfest (Kabarett)
22.00: Hildegart Scholten und Hendrik von Bayreuth
feiern Weihnachten – Eintritt frei
fr.
09.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Ill-Young Kim
sa.
10.
20.30: Kai Magnus Sting:
Unter Weihnachtsmännern (Turbo-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit den Saugstaubern
mo.
12.
20.30: Renate Coch: AusgeCochT ins Weihnachtsfest (Kabarett)
DO, 15.12. 20:00 Uhr
„RTL ist ALLES schuld!“
Kabarett
FR, 16.12. 20:00 Uhr
„Die Bösen Glamourösen
im Weihnachtsrausch!“
Weihnachtsshow
20:00 Uhr
Silvester-Night 2011
Eintritt ab 18 Jahren
€ 17,– VVK/22,– AK
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„Simply British“
Comedy
MI, 21.12. 20:00 Uhr
13.
20.30: Hildegart Scholten: Weihnachtsehrlich (Schräges Kabarett)
14.
20.30: Suse & Fritzi: Advent, Advent,
PREMIERE
die Fritzi brennt (Kabarett)
22.00: Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel präsentieren:
Das literarische Duett – Eintritt frei
do.
15.
20.30: Suse & Fritzi: Advent, Advent, die Fritzi brennt (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
16.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Ill-Young Kim
sa.
17.
20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody)
22.00: Gratis-Comedy mit Ill-Young Kim
so.
18.
20.30: Hildegart Scholten: Weihnachtsehrlich (Schräges Kabarett)
mo.
19.
20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody)
Die ImproVisaToren
“Richard Gere tanzt
Shakespeare“Improshow
MO, 26.12. 18:00 Uhr, DI, 27.12. 20:00 Uhr
MI, 28.12. 20:00 Uhr, DO, 29.12. 20:00 Uhr
FR, 30.12. 20:00 Uhr
Seibel und Wohlenberg
di.
20.
20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody)
mi.
21.
20.30: Klaus Bäuerle alias Maul- und Clownseuche:
Das Geheimnis glücklicher Männer (Kabarett)
22.00: Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel präsentieren: Das
literarische Duett – Eintritt frei
do.
22.
20.30: Klaus Bäuerle alias Maul- und Clownseuche:
Das Geheimnis glücklicher Männer (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
23.
20.30: Hildegart Scholten: Weihnachtsehrlich (Schräges Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Daniela Abels
„Jahresendabrechnung 2011“
Kabarettistischer Jahresrückblick
PL A T Z
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bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber.
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Theater-Beginn jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13
11
PREMIERE
di.
SA, 17.12. 20:00 Uhr, SO, 18.12. 18:00 Uhr
Wall Street Theatre
PREMIERE
mi.
Die Bösen Glamourösen
SCHAU P L AT Z
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20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth feiern
Weihnachten – Eintritt frei
Astrid Gloria
Wilfried Schmickler
„weiter”
Kabarett
01.
ONKeL fISCH
20:00 Uhr
„Deutsche, wollt Ihr
ewig leben?”
Kabarett
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„Schwamm drüber? - Das
ALLER)Letzte zum Schluss!“
Kabarett-Jahresrückblick 2011
Duo Fado Instrumental
Samstag
KAI MAGNUS STING
Staunen Sie, wie Kai Magnus Sting den Irrwitz des
größten Festes auf den satirischen Punkt bringt.
Gestoppt werden kann der Schnellredner nur
durch seine drei musikalischen Kollegen von den
„Philharmonixx“!
sa. 10.12.
Anny Hartmann
„Magie der portugiesischen Gitarre“
Fado-Konzert
18
Dezember 2011
DO, 01.12. 20:00 Uhr
Spaß.Abende – nachhaltig Lachen
16
HILDEGART SCHOLTEN
Sie ist im Bereich Weihnachten, Kabarett und Comedy
der Jakobsweg der Authentizität! Denn bist du auch,
wie wir alle, vielleicht ein wenig zu kurz gekommen Hildegart sieht dich und das auch zur Weihnachtszeit!
mo. 05.12. I di. 06.12. I di. 13.12. I so. 18.12. I fr. 23.12.
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17. November 2011 bis 5. Februar 2012
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RENATE HUNDERTMARK UND GERNOT ENDEMANN
endstation irgendwo
romantische Komödie von René Heinersdorff · Regie: René Heinersdorff
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Deutschlands charmantestes Kammerorchester zwischen Kiss & Michael Jackson.
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Ein argusäugiger Beobachter der großen republikanischen Wirklichkeit.
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Ein etwas anderer Blick aufs Weihnachtsfest – ein echtes Adventsschmankerl!
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Stille Nacht, bis es kracht >ŝĞĚĞƌ͕<ĂďĂƌĞƩ͕hŶĨƵŐnjƵƌtĞŝŚŶĂĐŚƚƐnjĞŝƚ
Den Wahnsinn übersteht nur, wer darüber lachen kann!
Pause & Alich
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Knusperfrische Weihnachtscomedy aus dem Haus der Springmaus Bonn.
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Bühne frei für zwei Vereinsphilosophen, wie sie im Buche stehen...
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Der Angriff der Weihnachtsmänner x-mas-Comedy
Ein perfektes Feuerwerk weihnachtlicher Pointen – selbst für Weihnachtskabarettmuffel!
Griess, Konejung, Neutag & Nitschke FR 16.12.+SA 17.12.
Schlachtplatte Jahresendabrechnung 2011
Kabarettistischer Jahresrückblick
2011 ist mehr passiert als sonst in drei Jahren – unser Satire-SEK rekapituliert!
KÖLNPREMIERE
Und es tat sich ein Schlund auf und riss die Menschheit in den Abgrund.
Vorher aber noch ab in den Garten. Dort findet man Blixa Bargeld (Einstürzende Neubauten), bis es gießt in Strömen oder London bei einem Erdbeben
vernichtet wird, während alle noch den brav den Müll trennen. Alles ist so
aussichtslos, Mutter Erde hat längst begonnen zurückzuschlagen. Da helfen
auch keine Rituale in Schwitzhütten mehr oder biodynamische Trommelreisen. Das Chaos ist unabwendbar. In den Bonner Kammerspielen inszeniert Johannes Lepper in deutschsprachiger Erstaufführung das „Erdbeben
in London“ vom Briten Mike Bartlett, eine Familienfarce in Videobildern, ein
Parforceritt durch die Menschengeschichte. Lynn Margulis‘ und James Lovelocks Gaia-Hypothese aus den 1960ern ist mal wieder hip im Theater angekommen, die sich wehrende Erde verharrt da noch als Damoklesschwert
und mit Hoffnung für immerhin eine Milliarde Menschen. Die restlichen
sechs Milliarden werden ins Gras beißen, so viel ist sicher.
Das hat Robert (Wolfgang Rüter), Cambridge-Absolvent mit Doktorarbeit
über chemische Prozesse auf anderen Planeten, längst erkannt. Dennoch
lässt er sich von den Airline-Multis kaufen und schönt Umweltgutachten.
Er hat eine junge Familie und braucht das Geld. Dann stirbt seine Frau,
und die Welt ist für ihn untergegangen, seine drei Töchter sind auf sich
alleingestellt. Aber sein Endzeit-Einfluss wirkt: Die Älteste (Maria Munkert)
wird Umweltministerin, ist aber privat ziemlich unglücklich, die Mittlere
(Birte Schrein) wird gegen seinen Willen schwanger und will sich wegen
der drohenden Apokalypse in die Themse stürzen, die Jüngste (Tatjana Pasztor) agitiert politisch in einem Stripclub, kämpft aber aussichtslos gegen
Drogen und Orientierungslosigkeit. Soweit die Familienstränge, die Bartlett
in die Handlung über Umweltsünden und ihre Folgen, über Profitgier und
Lifestyle eingewoben oder besser: zerstückelt hat. Leppers Inszenierung in
einem Laboratorium der Reizüberflutung muss diese Szenen-Schnipsel zu
einem halbwegs nachvollziehbaren Ganzen zusammenfügen. Dass das nicht
immer gelingt, ist kein Manko, sondern systemimmanent vom Autor vorgesehen, der sich nicht nur Musik, Videoprojektionen und viel Licht (mehr
Licht) gewünscht hat, sondern auch Maßlosigkeit. Lepper fährt gönnerhaft
viele dramatische technische Spielereien auf, vom strömenden Regen über
die Schaukel quer über die Bühne, vom Bühnengerüst mit Feuerwehrstange
bis hin zu ständig spritzendem Starbucks-Latte und nackten Schauspielern.
Und alles auf einer leeren grauen Bühne, nur ein Sofa und ein Schreibtisch verlieren sich im Rechteck der ewig flimmernden Videoleinwände. Und
ständig klopft das kleine Herz der ungeborenen Emily.
Was anfangs ziemlich nervig über die Rampe schwappte, wird mit der Zeit
zum Konzept, die theatralische Dramaturgie zur artifiziellen Performance,
die immerhin drei Stunden im Flug vergehen lässt, wenn auch der theoretische Überbau des Stücks kaum überzeugen kann. Zu platt gestrickt sind
die Kontrahenten um Zukunft und Macht, zu stereotyp die Personenzeichnungen. Einzig Birte Schreins Melancholie als werdende Mutter wider Willen fällt da positiv aus dem Raster.
Springmaus
„Erdbeben in London“ von Mike Bartlett
Springmaus
MO 19.12. – MI 21.12.
Merry Christmaus – Wir sind Weihnachten! Impro-Comedy
Statt Gold, Weihrauch und Myrrhe gibt es Sketche, Lieder und Improvisationen.
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Weihnachten in Britton x-mas-Comedy
Das schönste Fest des Jahres mit dem witzigsten Engländer diesseits des Kanals.
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MI 28.12.+DO 29.12.
Zugabe Kabarettistischer Jahresrückblick
Das Jahr auf der Couch – Staub und Schroeder nehmen’s unter die Zeit-Lupe.
Hein & Katzenburg
Die W. Ostermann-Story Musik-Kabarett
FR 30.12.+Silvester,
SA 31.12., 17h+22:30h
Ein höchst unterhaltsames musikalisches Portrait des legendären rheinischen Dichters.
„Erdbeben in London“ I Fr 30.12., 19.30 Uhr I Kammerspiele Bonn
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TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h)
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Theater in NRW
Ringlokschuppen in Mülheim, Foto: Stephan Glagla
Auftritt
„100 Prozent Köln“, Foto: Sandra Then
Spitzenförderung in Notzeiten
Statistische Exerzitien
Von Hans-Christoph Zimmermann
Im September gab die von NRW-Kulturministerin Ute Schäfer einberufene
Theater-konferenz die Ergebnisse bekannt, wie die vom Land bereitgestellten 4,5 Millionen Euro für Stadttheater und Orchester besonders finanzschwacher Städte verteilt werden sollten. Die Freie Szene ging damals leer
aus, doch einen Monat später kam die erlösende Meldung. Auch die Landeszuschüsse für die Freie Szene werden aufgestockt. Die derzeitig vergebenen Mittel von 4,8 Millionen Euro werden ab 2012 um 1,6 Millionen erhöht. Das bedeutet eine Steigerung um 30 Prozent und verdient angesichts
der derzeitigen Finanzlage höchstes Lob.
In der Erwachsenenbildung ist die „lebendige Statistik“ ein gern genutztes
Mittel. Benannt werden dabei Kriterien, nach denen sich die Seminarteilnehmer im Raum verteilen – zum Beispiel: Alle Rheinländer nach links. Welche Kollateralschäden auftreten, wenn diese Methode als choreografisches
Prinzip für eine Bühnenproduktion genutzt wird, war im Schauspielhaus zu
besichtigen: Das Theatrale bleibt auf der Strecke. An herkömmlichen Formen
war Rimini Protokoll zwar noch nie gelegen, doch in diesem Fall sind Helgard
Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel der vermeintlichen Aussagekraft von
Zahlen auf den Leim gegangen. Anders als in ihren bisherigen dokumentarischen Inszenierungen wird die Komplexität der Wirklichkeit nämlich nicht
abgebildet, sondern durch quantitative Vereinfachung unterschritten.
„100 Prozent Köln“ basiert auf Daten des Amtes für Stadtentwicklung und
Statistik der Stadt Köln. Rimini Protokoll gibt den Zahlen Gesichter. In einer Kettenreaktion wurden Menschen ausgewählt, die bestimmte Merkmale
erfüllen mussten – solange bis auf der Bühne 100 Kölnerinnen und Kölner
stehen, die jeweils 10.000 andere Menschen repräsentieren.
Diese Hundertschaft macht sich durch Selbstbefragung zum demoskopischen Material und formiert sich zu Punktwolken, Tortendiagrammen,
Kolonnen und Kurven. Auf der Bühne liegt ein riesiger grüner Teppich, der
sein Pendant in einer Art Spiegel findet, auf den Bilder der lebenden Zahlen
projiziert werden. Kameras fangen mal das grafische Gebilde ein, mal zeigen
sie das Individuum. Denn jeder der Hundert stellt sich persönlich vor. Das
dauert entsprechend lange, ist aber durchaus amüsant. Wir lernen kennen:
Zeitungsleser, Rheinpendler, Dialektsprecher, Studenten, Rentner und Rentnerinnen, die Formel-Eins-Rennen lieben, Alleinerziehende, Familienväter.
Und natürlich ein paar ganz reizende Kinder und einen Hund.
Mehr Geld vom Land für die Freie Theaterszene in NRW
Es bleibt allerdings die Frage, an wen der Geldregen verteilt wird, und ob
die Kategorien dieselben sind oder sein können wie beim Stadttheater. Sie
sind es nicht, das lässt sich jetzt schon
„Es funktioniert,
sagen. Nutznießer sind das Sprechtheund es ist wunderschön“
ater, der Tanz und das Kinder- und
Jugendtheater. Konzentriert man sich auf das Erwachsenentheater, profitieren am stärksten mit jährlich 100.000 Euro die Produktionshäuser
Pumpenhaus/Münster, Ringlokschuppen/Mülheim, Forum Freies Theater
und tanzhausnrw/Düsseldorf und PACT Zollverein/Essen. Auf Nachfrage
benennt die Ministerin als Kriterien für die Verteilung „eine sehr gute lokale, regionale, nationale und internationale Vernetzung“, die Durchführung
von „Produktionen in Residenz“ und die Beratung in Sachen Dramaturgie,
Vernetzung und Finanzen. Hier geht es offensichtlich nicht um die akute
finanzielle Not von Produktionsstätten oder den Ausbau weiterer Häuser,
sonst hätte man auch den Ballsaal/Bonn, die Studiobühne/Köln oder das
Prinz Regent Theater/Bochum unterstützen können. Es geht um Spitzenförderung, die man aber so nicht nennen möchte: „Wir betreiben keine
Elitenförderung, sondern verbessern die finanzielle Ausstattung der guten
Freien Theaterhäuser“, teilt Ute Schäfer mit. Jetzt wissen die anderen Häuser zumindest, wo sie stehen. Die Finanzspritze begründet das Ministerium
außerdem damit, dass derzeit „fast alle Produktionen mit komplizierten
zusätzlichen Antragsverfahren verbunden“ seien. Warum werden dann
nicht endlich die Antragsfristen und -verfahren zumindest von Land und
Kommunen vereinheitlicht?
Darüber hinaus wird es neben der Aufstockung der
Abspielförderung (60.000 Euro) und der Projektmittel
(50.000 Euro) erst mal eine Spitzenförderung für vier
Freie Gruppen über 65.000 Euro per annum über drei
Jahre geben. Kriterien sind hier, so die Ministerin, „hohe
künstlerische un die Freie Szene leisten kann, bleibt die
Frage. Nachzutragen ist schließlich, dass 520.000 Euro
Hans-Christoph
von den 1,6 Millionen ans Kinder- und Jugendtheater
Zimmermann ist
Theaterkritiker
fließen, unter anderem für Theaterhäuser, Nachwuchsfür Printmedien
förderung und besondere Künstlerische Projekte.
und Hörfunk.
Lesen Sie weitere Tipps, Kritiken und Hintergründe zur
Theaterszene unter www.choices.de/theater-am-rhein
Rimini Protokoll zeigt „100 Prozent Köln“
Forschungsdesign ohne erzählerisches Herz
Später dann werden Einstellungen und Verhaltensweisen abgefragt. Das
Erhebungsdesign aber, quasi die Anlage des Fragebogens, wirkt additiv
und willkürlich. Es fehlt ein konkretes erkenntnisleitendes Interesse. Anders
ausgedrückt: Was will Rimini Protokoll eigentlich erzählen? Und: Sind die
Kölner signifikant anders als die Menschen im Rest der Republik? Unbeantwortet bleibt damit auch die Frage, was Köln als Stadt denn eigentlich
ausmacht. Lässt sich eine kollektive Mentalität (so es sie denn gibt) in Zahlen ausdrücken?
Eine nicht-repräsentative Umfrage nach der Vorstellung hat übrigens ein
gespaltenes Meinungsbild ergeben. Kurzweilig sagen die einen, über Längen
klagten die anderen. „Interessant“ fiel als Kommentar, ebenso wie „geht
gar nicht“. Auf eine prozentuale Hochrechnung der gesammelten Eindrücke
wurde verzichtet. Andererseits: Was lernen Studierende in der Einführung
in die Methoden der empirischen Sozialforschung als erstes? Glaube keiner
Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
SANDRA NUY
„100 Prozent Köln“
R: Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel Schauspielhaus Köln
keine Termine im Dezember I www.schauspielkoeln.de
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Theater am Rhein
„Kleist 2011“, © VKKBA, Foto: Weimer
„Zwei Erinnerungen“, Foto: Nicola Cotza
„Iphigenie auf Tauris“, Foto: Alfred Koch
Autor als Turbopathetiker Verwirrspiel
„Kleist 20.11“ in der Studiobühne
„Zwei Erinnerungen“ in der Orangerie
Tätowiert auf Tauris
Er schickt seiner Verlobten ein detailliertes Erziehungsprogramm. Er schreibt ein Drama über einen
ängstlichen preußischen Offizier und wunderte
sich über die Reaktionen. Er gibt eine Zeitung
heraus, gegen deren Drastik nicht mal die „Bild“Zeitung ankommt. Heinrich von Kleist gehört zu
den merkwürdigsten Edelgesteinen der deutsche
Literatur. Anlässlich des 200. Todestages widmet
die Regisseurin Andrea Bleikamp jetzt diesem Turbopathetiker, Körperfetischisten und Sprachunterminierer einen Solo-Abend. „Kleist 20.11“ steht
ironisch-zukunftsträchtig auf dem Titel-Etikett.
Die Performance des jungen (und unverschämt begabten) Schauspielers Fabian Ringel gibt sich die
Attitüde der persönlichen Annäherung. Ein Lieblingsstellenfestival. Lesestunde aus der Erzählung
„Der Findling“ über einen Adoptivsohn, der am Ende
von seinem Stiefvater erschlagen wird. Und weil
die Mordstelle so schön ist („Brutal, eh?“), folgt ein
Best-Of-Splatter bei Kleist, bei dem an spritzenden
Hirnen, eiternden Wunden und selbst Kannibalismus kein Mangel ist. Fabian Ringel in Unterhose,
Socken und Parka fällt dabei in konvulsivische Zuckungen, ob aus Erregung oder Ekel, bleibt dahingestellt. Dann begibt er sich ins Phantasialand der
Kleistschen Emotionszustände: Er mimt den Stolz
eines Offiziers, dem er Epauletten auf die Plastikuniform malt, oder die Verwirrung der Marquise von
O., die ohnmächtig geschwängert wurde, oder die
kalte Selbsterkenntnis Penthesileas, nachdem sie
Achill zerfleischt hat. Doch worum geht es der Regisseurin eigentlich: Um Kleists revolutionäre literarische Verfahren, um die Person oder seine Aktualität – man erfährt es nicht. Kleist und sein Werk
bleiben unfassbar, ganz so, wie zu Beginn Fabian
Ringel hinter grauen Folienbahnen (Bühne: Klaus
Stump) entlangrennt: ein Autor im Verborgenen,
der in mindestens genauso viele Identitäten zerfällt, wie Plastikhussen für Hemden auf der Bühne
hängen. So abwechslungsreich Eiterbeulen neben
Reiseberichten und Ratgebersätzen an Kleists
Verlobte sein mögen, die serialistische Reihung
von Aspekten verschleiert mehr, als sie klärt. Ein
Abend, der mehr Lust auf eine Wiederbegegnung
mit dem Schauspieler Fabian Ringel als mit dem
Autor Heinrich von Kleist macht.
Um den Maler Edgar Degas geht es in dem Projekt „Zwei Erinnerungen“ in der Orangerie nur
aufhängerweise: Degas wurde blind, und der
Theaterabend von Stefan Rogge soll ins Innere führen. Tatsächlich aber geht es eher um ein
Konzert des Musikers und Bühnenbildners Max
Julian Otto mit aparten Spielszenen. Die Verbindung zwischen beiden bleibt weitestgehend im
Dunkeln.
Der Musiker hat den Bühnenhintergrund als gestaltete, geknickte Wand entworfen, die er, wie
ein düster-romantischer Wanderer, mit weißer
Kreide zum Raum erweitert. Die aufgemalte Tür
wird von hinten durchsägt, im einfallenden Licht
tanzen die Staubpartikel, und ein expressionistisch geschminkter Dichter/Maler tritt herein. Er
befreit den Tisch vom Abdecktuch und zeichnet
die Kanten nach. Die Formelemente (Romantik,
„2D“-Linie, Impressionismus, Expressionismus)
sind deutlich gesetzt, kommen aber nicht ganz
zusammen. Ähnlich das Spiel: Zu völlig unterschiedlichen Musik-Genres gleichzeitig markiert
eine Tanzende ihre Verwirrung. Später erstarrt
eine Marcello Mastroianni-Figur (woher auch
immer die kam), wird mit einem weißem Tuch
gefesselt und muss als meisterhaftes „Bild“ seiner
Beschreibung lauschen. Schwergängig bedient
sich die Gruppe im Symbolischen – um dann Szenen schweben zu lassen, deren Leichtigkeit eigentlich erst durch die Einmischung des Bühnenbildners entsteht. Es geht um die dunklen Seiten
von Themen wie Beziehung, Trennung, Portraitkunst. Womit wir bei den präziseren Liedern von
Max Julian Otto wären, deren Texte – von kleinen
Belanglosigkeiten abgesehen – großartig Gegensätze gegeneinander auflisten oder Ungeheures
in groben Strichen hinrotzen, während die Musik
oft noch „nett“ tut. Die dazu skizzierten Spielszenen sind dann am besten, wenn es selbstironisch
und gemein wird, oder wenn der Musiker mit den
Schauspielern spricht und dabei die theatrale
Ebene durchbricht. Am Ende plädiert der Maler strahlend gegen selbstverliebtes Gejammer.
So entsteht ein seltsamer Abend, an dem man
sich wohlig eingelullt fühlt, obwohl man nicht
weiß, wovon.
In einem alten Indiana Jones-Film, in dem bunt
angemalte Priester eines barbarischen Götzenglaubens Menschenopfer bringen, schreit eine
weiß gekleidete Frau an Indiana Jones Seite bei
jeder Gelegenheit. Daran kann man sehen, dass in
Amerika Mitte der Achtziger klar war, dass auch
die Zivilisation sich nicht immer zivilisiert benimmt. In Deutschland muss das schon um 1800
herum klar gewesen sein. In der „Iphigenie“-Inszenierung am Theater Tiefrot laufen die Bewohner von Tauris mit Tigerfell-Mänteln und Tattoos
rum und Iphigenie dagegen im feinen weißen
Kittelchen, was sie aber nicht davon abhält, laut
zu werden.
Die Göttin Diana hatte Iphigenie vor ihrer drohenden Opferung in die Fremde zu König Thoas
entführt. Iphigenies Bruder Orest wird zu Hause
zum Muttermörder und landet, von den Rachegöttinen gehetzt, ebenfalls auf Tauris. Der König
will Iphigenie zur Frau, die aber will lieber zurück
nach Griechenland. Daraus wird zunächst nichts,
sie soll erst einen Fremden, der niemand anderer
ist als Orest, opfern.
In Goethes Drama klappt es mit der Heimreise
erst, indem die Titelheldin offen und ehrlich an
die Menschlichkeit appelliert. Auf der Bühne des
Theater Tiefrot wirkt Iphigenies Menschlichkeit
wenig souverän. In den ersten Szenen vertraut
das Team der Sprache, doch schon bei Thoas’
Auftritt gerät sie aus dem Rhythmus. Volker
Lippmann nimmt sich kaum Zeit zu reagieren. In
seiner Doppelfunktion als Darsteller und Regisseur schafft er den Schauspielern manch äußere
Stütze, von der sie sich aber nicht emanzipieren.
Orest und sein Freund verschränken Rücken an
Rücken die Arme, geben sich Widerstand, aber
die Geste bleibt unklar. Wenig nachvollziehbar
auch, warum Iphigenie dem Thoas-Vertrauten
Arkas breitbeinig gegenübersitzt. Orest sucht
seine Ahnen wie Gulliver auf dem Boden. Als
Iphigenie nach Größe fragt, kauert sie mit dem
Gesicht am Boden wie ein trotziges Kind. Alles
spielt hinter einer Folie, mit der die Schauspieler
dann aber wenig anfangen. Am Ende bleibt Thoas in fast aggressiver Einsamkeit zurück. Kleine
Lichtblicke, aber kein Maß.
„Kleist 20.11“
R: Andrea Bleikamp I Studiobühne
15.-18.12., je 20 Uhr I 0221 470 45 13
„Degas – Ich werde nicht da sein,
wenn du mich brauchst“
R: Stefan Rogge I Orangerie I vorerst keine
weiteren Termine I 0221 952 27 09
„Iphigenie auf Tauris“
R: Volker Lippmann I Theater Tiefrot
6./7.12., je 20 Uhr I 0221 460 09 11
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„Iphigenie“ im Theater Tiefrot
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Theaterleben
präsentiert: Theater
Neuer IMPULSE-Kurator Florian Malzacher, Foto: Maia Traine
raum13
raum13 heizt dem Winter ein. Theaterproduktionen sorgen gemeinsam mit DJs und Bands für einmalige Abende. Den Auftakt am
16./17.12. gibt das Monodrama „Pornorama – Ein Männermärchen“,
das sich unverblümt mit unserem Verhältnis zur Pornographie beschäftigt. Danach zu Gast: Die Frauenband „Wir haben uns lieb bis
eine heult“. Am 18.12. steht die raum13-Produktion „Es ist hier“ auf
dem Programm, anschließend legt DJ Julian Cornelißen auf.
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Haselbergstr. 15, Köln
www.raum13.com
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verlosung@choices.de, Kennwort: „Pornorama 13“ (m. Wunschdatum) oder „Hier 13“
Fr, 16.12./ Sa, 17.12. und So, 18.12. um 20 Uhr
Frischer Wind
Neuer Leiter der Impulse vorgestellt
Das Theater Festival IMPULSE des NRW KULTURsekretariats hat ein neues
Gesicht: Der Dramaturg Florian Malzacher tritt die Nachfolge von Tom
Stromberg und Mathias von Hartz an, die das Festival bis 2011 insgesamt
dreimal kuratierten. Malzacher ist seit 2006 leitender Dramaturg des Steirischen Herbstes in Graz und Kurator am Burgtheater Wien. Nach dem Studium der Angewandten Theaterwissenschaften in Gießen arbeitete er vor
allem als Theaterkritiker und Kulturjournalist für deutschsprachige Tageszeitungen und Zeitschriften sowie für internationale Magazine. Als Dramaturg betreute er Produktionen u.a. von Rimini Protokoll, Lola Arias, Mariano
Pensotti (Buenos Aires) und dem Nature Theater of Oklahoma (New York).
Daneben war er als Jurymitglied der Mülheimer Theatertage aktiv und hatte
verschiedene Lehraufträge u.a. an den Universitäten Wien und Frankfurt.
Wie sich Malzacher die IMPULSE ab 2013 – die erste Ausgabe unter seiner
Leitung – vorstellt, ist noch unklar. Das Programm des Steirischen Herbstes
ist hochkarätig, aber eher international ausgelegt; die IMPULSE-Produktionen rekrutieren sich ja ausschließlich aus dem deutschsprachigen Raum.
Zu erwarten ist aber auf jeden Fall, dass die Theaterszenen in Österreich und
der Schweiz durch die Berufung Malzachers mehr Gewicht im Programm
erhalten werden als zu Zeiten des Berlin/Hamburg-Duos Stromberg und von
Hartz, und auch spartenübergreifende und dokumentarische Aspekte dürften unter Malzacher weiter gestärkt werden. Ob es wirklich frischen Wind
für die IMPULSE gibt, bleibt also noch abzuwarten ...
Frischen Wind in Gestalt zusätzlicher Fördermittel bläst jetzt das Land NRW
in seine Freie Theaterszene: 1,6 Millionen Euro gibt es für die Freie Theaterszene ab 2012 zusätzlich. Kulturministerin Ute Schäfer sorgt dafür, dass
Nordrhein-Westfalen mit einer Förderung in Höhe von jährlich insgesamt
6,4 Millionen Euro nach Berlin (9 Millionen Euro) das Land mit der zweithöchsten Subventionierung der Freien Theaterszene in Deutschland ist:
„Die Freie Szene ist für die gemeinsame Zukunft einer vielfältigen Theaterlandschaft so wichtig wie unsere Schauspielhäuser und Tanzensembles,
die Orchester und Opernhäuser“, begründete Schäfer die Aufstockung der
finanziellen Mittel. Der Etat von fünf etablierten Produktionsstätten wird
um 100.000 Euro aufgestockt. Es handelt sich dabei um das forum freies
theater und das Tanzhaus in Düsseldorf, das PACT Zollverein in Essen, das
Pumpenhaus Münster sowie den Ringlokschuppen in Mülheim an der Ruhr.
In Köln profitiert vor allem die Comedia mit ihrem Schwerpunkt auf Kinderund Jugendtheater mit 40.000 Euro zusätzlich. Die Spitzenförderung Tanz
(65.000 Euro pro Jahr für 4 Ensembles), die Nordrhein-Westfalen seit 2009
vergibt, wird um eine Spitzenförderung im Bereich Sprechtheater ergänzt.
Jeweils 100.000 Euro fließen in eine Förderung künstlerischer Arbeit mit
Kindern und Jugendlichen und eine Nachwuchsförderung, von der die „Mobile Akademie NRW“, „Stipendien Next Generation“ und weitere „Nistplätze“ profitieren werden. Die allgemeine Projektförderung wird mit 50.000
Euro aufgestockt. Chapeau, Frau Ministerin, das ist doch mal ein Wort!
JÖRG FÜRST
Lesen Sie auch die Kolumne Opernzeit von Kerstin Maria Pöhler
über die Uraufführung „Die Stadt der Blinden“ unter www.choices.de/oper-nrw
18
Tanz in NRW
7+($7(5
Emanuele Soavi zeigt, wie Überlebenstraining aussieht, Foto: movintheatre.de
Von einer Eisscholle zur nächsten
Konflikt um den Tanz neu entfacht
Von Thomas Linden
Die Bestürzung hätte nicht größer sein können. Gerade noch sind die
Tanzhauspläne in Köln zerplatzt, da rappelt sich die Freie Szene unverdrossen auf und schließt sich in einem Kraftakt zum Netzwerk tanzköln
zusammen. Das entwickelt einen solide konzipierten Tanzentwicklungsplan. Es setzt eine ganz neue Art von Dialog zwischen Kreativen und Verwaltung ein, wie von alle Seiten bezeugt wird. Ein Beirat wird gegründet,
in dem Verwaltung und Vertreter der Szene dem Rat Entscheidungshilfe
bei der Mittelvergabe leisten sollen.
Und dann entscheidet der Beirat, dass die Förderinstrumente gar nicht
maximal ausgeschöpft werden sollen. Statt sieben möglicher Förderungen, die sich über drei Jah„Bewährte Truppen können
re erstrecken, vergibt man nur eine
schnell im Regen
Förderung an fünf Ensembles. Eine
stehengelassen werden“
Entscheidung, die etwa das movingtheatre.de mit Wucht trifft. Eine Gruppe, die mehrfach den Kölner Tanzpreis gewann und stets zu den Nominierten zählt, steht nun vor dem
Aus. Aufsehenerregende Tanzdarbietungen mit einem brillanten Emanuele Soavi und immer wieder hochklassigen internationalen Tänzern
brachte das Ensemble auf Kölner Bühnen. Man präsentierte die eigenen Premieren tapfer in der Domstadt und nicht in Düsseldorf und Essen. Jetzt wird die Truppe mit Streichung abgestraft, auch dafür, dass
sie zwar internationale Netzwerke knüpft und ausländische Gruppen
nach Köln lockt, aber selten hinter der unmittelbaren Stadtgrenze in
NRW auftritt.
Gleichwohl gibt es an den Entscheidungen des Beirats nichts zu orakeln.
Sie enthalten glasklare Signale: Das movingtheatre.de – die Gruppe mit
dem größten Publikumszuspruch in der Szene – wird als künstlerisch nicht
gut genug für die Förderung befunden. Außerdem stellt man die Zeichen
auf kurzfristige Förderung und nicht auf langfristige Planungssicherheit.
Das Beispiel zeigt: Bewährte Truppen können schnell im Regen stehengelassen werden. Das wird auch vor dem Hintergrund einer Information
deutlich, in der das Kulturamt betont, dass die nicht ausgeschöpften Förderungen keineswegs für die erwartet schweren Zeiten in den Sparstrumpf
wandern. Vielmehr sollen mit ihnen Einzelprojekte unterstützt werden. Das
heißt, der Beirat möchte selbst Politik machen und die Szene gestaltend
durchkneten. Denn die langwierigen Konzeptionsförderungen binden ja
die Gelder, während man mit dem Zuschuss für Einzelprojekte Geschmacksurteile abgeben kann. Man setzt
Akzente, entscheidet sich allerdings gegen Strukturen.
Diesen Kurs kann man fahren, im Grunde entspricht
er der bisherigen Praxis eines Managements des Notstands. Allerdings muss man sich dann die Frage stellen: Sind die Räte und Verwaltungen für die UnterstütThomas Linden ist
Journalist, Autor
zung der künstlerischen Arbeit da, oder ist die Szene
und Jurymitglied des
dazu da, als anregendes Biotop von der öffentlichen
Kölner Kinder- und
Jugendtheaterpreises.
Hand arrangiert zu werden?
19
MÄNNERHORT
Premiere: 14. Dezember, 20.30 h
weitere Termine: 16./17./18./25./26./28./30./ jeweils 20.30 h
31. Dezember, 18h und 21h und 1. Januar 2012, 20.30 h
Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln,
0221-46 00 911 | info@theater-tiefrot.de | www.theater-tiefrot.de
culture club
Klassik in NRW
präsentiert: Kunst
Thomanerchor in Dienstkleidung, Foto: Thomanerchor
Dom-Skulpturen in Schokolade
Ab November können Kölner und Zugereiste die Kunst des Doms
auf besondere Art erleben: In Zusammenarbeit mit der Dombauhütte wurden 40 Skulpturen des Weltkulturerbes ausgewählt und
in Schokolade nachgebildet, die sonst versteckt oder hoch über der
Stadt die Türme und Mauern der Kathedrale zieren. Die bis zu 1,60
Meter hohen Exponate und kunstvollen Bildhauereien präsentieren
sich andächtig, stolz und mitunter auch humorvoll.
Schokoladenmuseum Köln
Am Schokoladenmuseum 1a
www.schokoladenmuseum.de
choices verlost 3x2 Karten und 3 Domspitzen aus Schokolade
E-Mail bis 19.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Schokoladendom
bis 15. Februar 2012
Kleiner Männerchor
Bei den Thomanern stehen Kinder ihren Mann
Von Olaf Weiden
„Was kann für einen jungen Mann uncooler sein, als in einem Männerchor zu
singen?“ Diese Frage stellte Bernhard Steiner provokant, als der Kölner Männergesangverein jetzt verkünden konnte, knapp vierzig neue Stimmen für den
eigenen Chor geworben zu haben. Also doch cool, so ein Männerchor?
Ganz ohne Nachwuchssorgen lebte der Thomanerchor in Leipzig, ein Männergesangverein en miniature, auch nicht in den letzten Jahrzehnten. Allerdings entscheiden ja hier letztlich „Im musikalischen Amt geht
Erwachsene, ob es wohl „dufte“ ist, den
es nicht nur um Musik“
Filius in einem Alumnat – im Falle der
Thomasschule einem Spezialinternat für Musikbegabte – seine gesamte Jugend verbringen zu lassen, um der Musik im weiteren und Bachs Musik im
engeren Sinne ein lebendiges Denkmal zu setzen.
Aber in beiden Fällen ist es wichtig, dass es sich nicht um die Musik alleine
dreht. Bei den Herren in Köln spielt auch der gesellig-gesellschaftliche Aspekt
eine erste Geige. Noch viel mehr bezieht sich die musikalische Schulung in
Leipzig auf eine vorbereitende Ausbildung für das Leben – keiner der Kleinen
weiß nämlich, wie es nach dem Stimmbruch weitergehen wird. Die kleinen
und großen Thomaner gastieren jetzt mit ihrem Allerheiligsten für die Festtage im Dezember im Konzerthaus in Dortmund: Neben Kerzen erstrahlen
helle Knabenstimmen in Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“.
Hier reist sozusagen das Original an, mit dem Thomaskantor Georg Christoph Biller an der Spitze, dessen Vorgänger Bach einst so wichtige Spuren
in der Geschichte der Musikstadt Leipzig hinterlassen hat. Biller lebt heute
diesen verantwortungsvollen und zeitintensiven Job mit ganzer Kraft: Der
Thomaskantor steht in allen öffentlichen Themen wie in privaten Fragen
seiner Zöglinge stets in der Diskussion. Im musikalischen Amt geht es nicht
nur um Musik.
So übernehmen schon die Kleinen Aufgaben für die Gemeinschaft, sie
wachsen mit den Jahren an. Die Schule mit ihren professionellen Anforderungen an die Kinder formt individuelle Charaktere, solistische Einsätze fördern ein starkes Selbstbewusstsein, das alles erinnert an eine erlebnisreiche
Reisen-betonende Jugendfreizeit, allerdings ohne Rückkehr in den Schoß
der geliebten Familie.
Konzerte mit den Thomanern bescheren stets nachhaltige Eindrücke von
den Fähigkeiten dieser oft noch sehr kleinen Künstler, die extreme Disziplin und Konzentration aufbringen müssen. Wer diese sanft geführte „harte
Schule“ absolviert hat, für den sind Dinge wie Kollegialität, Verantwortung
und die einst deutsche Tugend Pünktlichkeit einfach obligatorisch – Letzteres gilt für den gesamten Musikerstand. Das klingt
allerdings gar nicht „cool“, und eigentlich könnte so
ein netter, aufrichtiger Kerl für das moderne Haifischbecken „Arbeitsmarkt“ als völlig fehlorientiert gelten –
wenn wir nicht an das Gute glauben würden, gerade in
der heiligen Zeit. Nicht nur die Mütter und die Omas
bekommen feuchte Augen beim Anblick solcher WunOlaf Weiden arbeitet derknaben – auch die Ohren werden mit einzigartigem
als Musiker und
Musikkritiker in NRW. Wohlklang beschenkt.
Konzert im Dezember: 15.12. I Konzerthaus Dortmund
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20
Oper in NRW
KARNEVAL
AUF DER ZUNGE
Fee Morgan und ihr Sohn Mordred streben nach der Macht des Schwerts, Foto: Thilo Beu
Unfreiwillig komisch
ORIGINAL NEW ORLEANS SPIRIT
Der mythische „Merlin“ als Oper in Gelsenkirchen
Von Karsten Mark
Wenn mitten im Nirgendwo der Motor plötzlich streikt, hilft auch der faulste
Zauber nichts mehr. Das muss selbst der alte Merlin erkennen, den Regisseur
Roland Schwab auf der Bühne des Gelsenkirchener Musiktheaters zwar nicht
in die Wüste, wohl aber in die Ödnis der Highlands schickt. Ausgerechnet an
diesem „mystischen Morgen“ ist sein Straßenkreuzer auf dieser namenlosen
Straße zwischen seiner mystischen Vergangenheit und unserer profanen
automobilen Gegenwart verreckt. Auch einem großen Magier bleibt da nur
noch der Griff zum Warndreieck.
Vermutlich ist er beim Zaubern ein wenig aus der Übung geraten. Immerhin hat der Opern-„Merlin“, wie ihn Isaac Albéniz im Auftrag des adeligen
britischen Librettisten Francis Burdett Money Coutts zum Singen brachte,
gut 100 Jahre auf seinen Einsatz warten
„Eine Musik, die in jedem
müssen – zumindest auf einer professionellen Opernbühne. Denn auch die von Wagnerforscher den Sportsgeist
einem spanischen Fußballclub organi- weckt, ansonsten aber kaum die
Opernwelt bewegt“
sierte Amateur-Uraufführung im Jahr
1950 gehört zu der lange Reihe von Kuriositäten, die die Geschichte des lange vergessenen Dreiakters bestimmt.
Bereits seine Entstehung stand unter keinem guten Stern: Der vermögende
Librettist war Bankier, wollte aber gern ein Dichter sein. Er schwärmte für
die Mythen des Mittelalters und träumte von einer Artus-Trilogie als Pendant
zum Wagnerschen Ring. Albéniz, bereits schwer nierenkrank und auf ein Zubrot angewiesen, übernimmt den Auftrag, schreibt eine Musik, die in jedem
Wagnerforscher den Sportsgeist weckt, ansonsten aber kaum die Opernwelt
bewegt. Dass es „Merlin“ Ende der 1990er doch noch zu professionellen konzertanten und 2003 sogar noch zu einer szenischen Uraufführung in Spanien
bringt, dürfte vor allem dem Mangel an originär spanischen Opern geschuldet sein. Umso mehr muss man sich fragen, was Gelsenkirchens Intendant
Michael Schulz wohl geritten hat, dieses zu Recht vergessene Werk auf seine
Bühne zu holen. Regisseur und Aufführende scheinen sich dieselbe Frage
zu stellen – so zumindest wirkt die Gelsenkirchener Inszenierung: wie eine
Parodie. Da wird Nivian, die Herrin vom See, aus dem Artus eigentlich das
Schwert Excalibur erhält, recht zügig mit Fesseln und Knebel im Kofferraum
des gestrandeten Straßenkreuzers entsorgt. Und Artus posiert nach gewonnener Schlacht mit abgeschlagenem Gummikopf, den er in einer Arie auch
noch ordentlich herzt, bevor er ihn mit einem kräftigen Fußtritt hinter die
Bühne befördert.
Letztlich bleibt es schwer zu entschlüsseln, ob das Ensemble versucht, mehr aus dem Stück zu machen, als es
eigentlich hergibt, oder ob es sich einfach einen Spaß aus
dem schwülstigen Mysterienstoff macht. Heldenbariton
Bjørn Waag jedenfalls legt sich als Merlin ordentlich ins
Zeug, auch wenn er andere Partien schon besser gesungen hat. Wirklich starke Vorstellungen bieten indes Petra
Karsten Mark ist freier
Schmidt als Nivian und Majken Bjerno als böse Fee MorJournalist und lebt im
Ruhrgebiet. Kultur und gan. Im Orchestergraben leisten Heiko Förster und die
besonders das MuNeue Philharmonie Westfalen unterdessen solide Arbeit,
siktheater gehören zu
seinen Schwerpunkten. offenbaren aber wenig Esprit.
4 cl Southern Comfort mit Ginger Ale, Cranberrysaft oder Sprite
auffüllen. Bitte genieße Southern Comfort verantwortungsbewusst.
„Merlin“ I R: Roland Schwab I Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen
So 11.12. 15 Uhr, Do 22.12. 19.30 Uhr I 0209 409 72 00
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Theater-Termine Köln-Bonn
Theater-Kalender Köln-Bonn
10.30, Di. 6.12. 10.00, Mo. 12.12. 10.00,
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Susanne Pätzold & Alex Burgos
Kunst gegen Bares
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Ein Hauch von Winterwetter
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0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
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Frizzles
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Bayreuth feiern Weihnachten
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Do. 1.12., Do. 8.12., Di. 13.12., So. 18.12., 15.00,
Moritz Netenjakob
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Volk & Knecht GbR
Malediva
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Ohne Rolf
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Fr. 9.12., Sa. 10.12.
Sa. 10.12., Do. 15.12. bis Sa. 17.12., Do.
Anka Zink
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Ken Bardowicks
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Ellis Biest
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Mathias Tretter
Clownseuche
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Mi. 21.12., Do. 22.12.
Nickelodeon: Christmas Dinner for
Two
BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS
Mi. 28.12. bis Fr. 30.12., Sa. 31.12. 17.00
0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr
u. 21.00
One week stand 2011
Fr. 2.12., Sa. 3.12.
FREIES WERKSTATT THEATER
Kölnstantinopel
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
Do. 8.12. bis Sa. 10.12., Do. 15.12., Fr.
Orlando
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Tea with Cinnamon
Voice art & Poetry
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So. 4.12. 11.30
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Vom Teufel mit den 3 goldenen
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Schwachsinn.Wachsinn.Sinn
BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 Mo. 5.12.
Ein langer süßer Selbstmord – Der Fall
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Oscar Wilde
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Carsten Höfer
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Mozart auf der Reise nach Prag
Astrid Gloria
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GLORIA
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Mi. 14.12.
Ludger K.
Springmaus-Ensemble
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So. 4.12.
Die Bösen Glamourösen im
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Weihnachtsrausch
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Christoph Maria Herbst
Wall Street Theatre
Sa. 10.12. 19.30
Sa. 17.12., So. 18.12.
Fang den Mörder
Die ImproVisaToren
So. 11.12. 19.30
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Sing Hallelujah!
Seibel & Wohlenberg
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Mo. 26.12. bis Fr. 30.12.
Frau Jahnke hat eingeladen…
Di. 13.12.
COMEDIA
Pfoten hoch!
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
Di. 20.12., Martin Reinl, Carsten Haffke
Die fürchterlichen Fünf
und das bigSmile-Ensemble
Do. 1.12., 10.30, Fr. 2.12. 10.30, Sa.
Caveman
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Mi. 21.12.
ARTHEATER
0221 550 33 44, Beginn 20 Uhr
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HORIZONT THEATER
0221 13 16 04, Beginn 20 Uhr
OPER KÖLN: OPERNHAUS
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Eine Sommernacht
Do. 1.12., Do. 20.12., Mi. 21.12.
Und dann schuf Gott den Kölner
Fr. 2.12.
Hotel Happy German
Sa. 3.12., So. 4.12. 19.00, Mi. 14.12.,
Mo. 19.12.
Der Eunuch
So. 4.12. 16.00, So. 11.12. 16.00
Nathans Kinder
Mo. 5.12. 17.00, Di. 20.12. 17.00
Das Leben der Anderen
Mo. 5.12.
Leonce und Lena
Mi. 7.12., Fr. 9.12., Sa. 17.12.
Die Marquise von O…
Do. 8.12.
Gestresste Schwestern
Sa. 10.12., Fr. 16.12.
Traumnovelle
So. 11.12. 19.00, Mi. 28.12., Sa. 31.12.
18.00 u. 21.00
Antigone
Mo. 12.12.
König Ödipus
Di. 13.12., Di. 27.12.
Geschlossene Gesellschaft
Do. 15.12.
Der Impresario von Istanbul
So. 18.12. 19.00, Fr. 30.12.
Eiskind
Do. 22.12.
Türkish Delight
Mo. 26.12.
Ariadne auf Naxos
Fr. 2.12., So. 4.12., Do. 8.12., So. 11.12.
16.00, Mi. 14.12., Fr. 16.12., So. 18.12.
18.00, Fr. 23.12., Mo. 26.12.
Jugendchor St. Stephan
Sa. 10.12., So. 11.12. 11.00
Weihnachtskonzert
Sa. 17.12.
Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg
Di. 20.12.
KABARETT A-Z
0221 27 75 89 98, Beginn 19.30 Uhr
Hirnlos glücklich
Fr. 2.12., Sa. 10.12., Fr. 30.12.
Schamlos ehrlich
Sa. 3.12., Fr. 16.12., Sa. 31.12. 18.00 u.
21.00
Zimtsternhagelvoll
So. 4.12., So. 11.12., Fr. 23.12.
Nächsten-Hiebe
Fr. 9.12., Sa. 17.12.
METROPOL
0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr
Das Bildnis des Dorian Gray
Do. 8.12. bis Sa. 10.12.
Alice im Wunderland
So. 11.12. 11.00, Mi. 28.12. 15.20
Peterchens Mondfahrt
So. 11.12. 15.30, Mo. 12.12. 11.00, Di.
13.12. 11.00, Sa. 17.12. 15.30, So. 18.12.
15.30
Das kunstseidene Mädchen
Fr. 16.12., Sa. 17.12.
MILLOWITSCH
0221 25 17 47, Beginn Mi.-Sa. 20.00 Uhr,
Sa./So. 17.00
Für eine Handvoll Flönz
Do. 1.12. bis So. 18.12., Mo. 26.12. bis
Fr. 30.12., Sa. 31.12. 17.00 u. 20.00
MUSICAL DOME KÖLN
01805 2001
Disney’s Die Schöne und das Biest
Do. 1.12. 19.30, Fr. 2.12. 19.30, Sa. 3.12.
15.30 u. 19.30, So. 4.12. 14.30 u. 18.30,
Di. 6.12. 18.30, Mi. 7.12. 18.30, Do. 8.12.
19.30, Fr. 9.12. 19.30, Sa. 10.12. 15.30
u. 19.30, So. 11.12. 14.30 u. 18.30, Mi.
14.12. 18.30, Do. 15.12. 19.30, Fr. 16.12.
15.30 u. 19.30, Sa. 17.12. 15.30 u.
19.30, So. 18.12. 14.30 u. 18.30
Der Nussknacker
Mo. 19.12. 20.00
Thriller Live
Di. 20.12. bis Do. 22.12., So 25.12.
19.00, Mo. 26.12. 15.00 u. 19.00, Di.
27.12. bis Do. 29.12.
Autoauto!
Fr. 30.12. 20.00
The Harlem Gospel Singers Show
Sa. 31.12. 19.00
22
OPER KÖLN: OBERLANDESGERICHT
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Die Csárdásfürstin
Fr. 30.12., Sa. 31.12. 18.00
SCALA
0221 4 20 75 93, Beginn 19.30 Uhr,
So. 17.30 Uhr
Trude zum Dessert.
Do. 1.12. bis So. 4.12., Mi. 7.12. bis So.
11.12., Mi. 14.12. bis So. 18.12., Mi.
21.12., Do. 22.12., Mo. 26.12. 17.30, Di.
27.12. bis Fr. 30.12., Sa. 31.12. 17.00
u. 22.00
SCHAUSPIEL KÖLN: EXPO XXI, LOFT,
GLADBACHER WALL
0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr
Der entkommene Aufstand
Sa. 3.12., Mo. 5.12., Fr. 9.12. bis So.
11.12., Di. 13.12., Mi. 14.12., Sa. 17.12.
bis Mi. 21.12.
SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Can we talk about this?
Do. 1.12., Fr. 2.12. je 20.00, DV8 Physical
Theatre, Lloyd Newson
Hänsel und Gretel
Sa. 3.12., So. 4.12. 16.00, Mo. 5.12.
10.00, Do. 8.12., Fr. 9.12. 10.30, Sa.
10.12., Mo. 26.12. 16.00, Di. 27.12.
19.00
Jovan Nikolic
So. 4.12. 11.00
Mehr als ein Damenwitz
Mo. 5.12. 20.30, Erfrischungsraum,
Hommage an Desirée Nick
Das Werk / Im Bus / Ein Sturz
Mi. 7.12.
Warten auf Godot
Fr. 9.12., Mo. 12.12. mit
Publikumsgespräch
Demokratie in Abendstunden / Kein
Licht
So. 11.12., Do. 15.12., Do. 22.12., Fr.
23.12.
König Lear
Mi. 14.12.
Peter Esterházy
Fr. 16.12., Gespräch und Lesung
Die Dreigroschenoper
Sa. 17.12., So. 18.12.
Der Gott des Gemetzels
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Der Kirschgarten
So. 25.12., Mi. 28.12. 20.00, Do. 29.12.
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Radio Ro
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Stadt wie Köln aus
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Wir Kinder von Theben
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Agrippina – Die Kaiserin aus Köln
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Fr. 2.12., Sa. 3.12.
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Etienne & Müller
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Konrad Beikircher
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Pause & Alich
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Harry Heib & Mark Weigel
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Griess, Konejung, Neutag &
Nitschke
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Springmaus
Mo. 19.12. bis Mi. 21.12.
Mark Britton
Do. 22.12., Fr. 23.12.
Florian Schroeder & Volkmar Staub
Mi. 28.12., Do. 29.12.
Hein & Katzenburg: Die WilliOstermann-Story
Fr. 30.12., Sa. 31.12. 17.00 u. 22.30
STUDIOBÜHNE KÖLN
0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr
Finnland
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Irgendwas mit Medien
Mi. 7.12. bis So. 11.12.
…und raus bist du!
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17.12. 15.00, So. 18.12. 15.00, Mo.
19.12. bis Do. 22.12. je 10.00
Kleist_20.11
Do. 15.12. bis So. 18.12.
TAS – THEATER AM SACHSENRING
0221 31 50 15, Beginn 20.00 Uhr
Traumfrau, verzweifelt gesucht
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10.12., Sa. 31.12. 18.00 u. 21.00
Hamlet
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THEATER AM DOM
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Endstation Irgendwo
Do. 1.12., Fr. 2.12., Sa. 3.12. 17.00 u.
20.00, So. 4.12. 17.00 u. 20.00, Di. 6.12.
bis So. 11.12., Di. 13.12. bis Fr. 16.12.,
Sa. 17.12. 17.00 u. 20.00, So. 18.12., Di.
20.12., Mi. 21.12., So. 25.12. 18.00, Mo.
26.12. 18.00, Di. 27.12. bis Fr. 30.12., Sa.
31.12. 19.30 u. 22.30
THEATER DER KELLER
0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr,
So. 18.00 Uhr
Wer aus mir trinkt, wird ein Reh
Do. 1.12., Di. 6.12. bis Do. 8.12.
Meier, Müller, Schulz oder: Nie wieder
einsam
Fr. 2.12. bis So. 4.12., Sa. 31.12. 16.30 u.
19.30 u. 22.30
Shakespeares sämtliche Werke (leicht
gekürzt)
Fr. 9.12. bis So. 11.12.
SchulKeller
Di. 13.12.
Nordost
Do. 15.12., Sa. 17.12., So. 18.12.
Othello
Fr. 16.12., Fr. 23.12., Mi. 28.12. bis Fr.
30.12.
KellerMusik: Little Red Taxi Girl
Mo. 19.12.
Bist du schon auf der Sonne gewesen?
Di. 20.12. bis Fr. 23.12. je 15.00
Der Geizige
Di. 20.12. bis Do. 22.12.
THEATER IM BAUTURM
0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr
Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes
Do. 1.12. bis Sa. 3.12.
Kunst
So. 4.12. bis Di. 6.12., Mo. 28.12. bis Mi.
30.12.
Frau Müller muss weg
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Do. 22.12., Sa. 31.12. 18.00 u. 21.00
Der Kontrabass
So. 11.12.
Renan Demirkan
Mo. 12.11.
Faust – Der Tragödie erster Teil
Di. 13.12. bis Do. 15.12.
Wiener und kölsche Lieder – Ein
Heurigenabend
Fr. 16.12., Sa. 17.12.
Lerne lachen ohne zu weinen
So. 18.12.
6 and the City
Mo. 26.12., Di. 27.12., Ort:
Schokoladenmuseum
2011
Dezember
Andreas Etienne
Sa. 31.12.
Springmaus-Ensemble: Jahresrückblick
Sa. 31.12. 19.00, Ort: Beethovenhalle
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
THEATER TIEFROT
0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr
Der Büchsenöffner
Fr. 2.12., Sa. 3.12., Mi. 21.12., Do. 22.12.
Angels before Christmas
So. 4.12., So. 11.12.
Iphigenie auf Tauris
Di. 6.12., Mi. 7.12.
Der eingebildete Kranke
Do. 8.12. bis Sa. 10.12.
Afrikanisches Weihnachtsmärchen
So. 11.12. 15.00
Männerhort
Mi. 14.12., Fr. 16.12. bis So. 18.12., So.
25.12., Mo. 26.12., Mi. 28.12., Fr. 30.12.,
Sa. 31.12. 18.00 u. 21.00
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
Maybebop
Do. 1.12.
Rick Kavanian
Fr. 2.12., Sa. 3.12.
Florian Schroeder
So. 4.12.
Horst Schroth
Mo. 5.12., Di. 6.12.
Griess, Konejung, Neutag & Nitschke
Mi. 7.12.
Eure Mütter
Do. 8.12.
Muttis Kinder
Fr. 9.12.
Der Familie Popolski
Fr. 9.12., Ort: Brückenforum Bonn
Carrington-Brown
Sa. 10.12.
Klaas Heufer-Umlauf, Jan
Böhmermann
So. 11.12.
5 Frauen auf einen Streich
Mo. 12.12.
Moritz Netenjakob
Di. 13.12.
Fatih Cevikkollu
Mi. 14.12.
Timo Wopp
Do. 15.12.
Pause & Alich
Fr. 16.12. bis Mi. 21.12., Sa. 31.12. 16.00
Pink Punk Pantheon
Mi. 28.12. bis Fr. 30.12.
Tina Teubner & Ben Süverkrüp
Sa. 31.12.
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr
Etienne & Müller
Do. 1.12. bis So. 4.12., Mi. 7.12., Do.
8.12., So. 11.12. bis Do. 15.12., Fr. 16.12.
15.00 u. 20.00, Di. 20.12. bis Do. 22.12.
Urban Priol
Fr. 2.12., Ort: Beethovenhalle
Nickelodeon: Christmas Dinner for
Two
Mo. 5.12., Di. 6.12.
Malediva
Fr. 9.12.
Desimo
Sa. 10.12.
Bill Mockridge
So. 11.12. 15.00
Springmaus-Ensemble
Sa. 17.12. bis Mo. 19.12., Di. 27.12., Mi.
28.12.
Mathias Tretter
Do. 29.12.
Jörg Knör
Fr. 30.12.
23
Krabat
Do.1.12. 10.00 u. 19.30, Fr. 2.12. 10.00
u. 19.30
Pippi in Taka-Tuka-Land
Sa. 3.12. 15.00, So. 4.12. 11.00 u. 15.00,
Mo. 5.12. 9.00 u. 11.00, Di. 6.12. 9.00
u. 11.00, Mi. 7.12. 10.00 u. 15.00, Di.
13.12. 9.00 u. 11.00, Mi. 14.12. 9.00 u.
11.00, Sa. 17.12. 15.00, So. 18.12. 11.00
u. 15.00, Mo. 19.12. 9.00 u. 11.00, Di.
20.12. 9.00 u. 11.00, Mi. 21.12. 9.00 u.
11.00, Do. 22.12. 10.00 u. 15.00, Mo.
26.12. 11.00 u. 15.00, Di. 27.12. 15.00
Geheime Freunde
Do. 8.12. 10.00 u. 19.30, Fr. 9.12. 10.00
u. 19.30
Das Grüffelokind
Sa. 10.12. 15.00 u. 17.00, So. 11.12.
14.00 u. 16.00, Mo. 12.12. 9.30 u. 11.30
Wenn ich du wär
Do. 15.12. 10.00 u. 19.30, Fr. 16.12.
10.00 u. 19.30
Der Grüffelo
Mi. 28.12. 14.00 u. 16.00, Do. 29.12.
14.00 u. 16.00
Huckleberry Finn
Fr. 30.12. 15.00 u. 18.30, Sa. 31.12.
15.00
THEATER BONN: WERKSTATT
0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr
Der große Gatsby
Fr. 2.12., Mi. 7.12., Sa. 10.12., Fr. 16.12.,
So. 18.12., Mi. 21.12., Do. 29.12.
Eloise
Sa. 17.12. 18.00, Do. 22.12. 18.00, Di.
27.12. 18.00
THEATER BONN: OPERNHAUS
0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr
La Finta Giardiniera
Fr. 2.12., Do. 22.12.
La Sonnambula
Sa. 3.12.
Manon Lescaut
So. 4.12. 18.00
Leonce und Lena
Mo. 5.12. 18.00, Foyer
Batsheva Ensemble: Deca Dance
Di. 6.12.
Das russische Nationalballett: Der
Nussknacker
Fr. 9.12., Sa. 10.12.
Der ferne Klang
So. 11.12. 18.00, Mi. 14.12.
Turandot
Mo. 12.12.
Herbert Knebel
Di. 13.12. 20.00
Hair
Fr. 16.12., Fr. 23.12., Mo. 26.12. 18.00,
Fr. 30.12., Sa. 31.12. 15.00 u. 19.30
Götz Alsmann & Band
Sa. 17.12. 20.00
Aris Argiris singt Gustav Mahler
So. 18.12.
Rusalka
Mi. 21.12., So. 25.12.
THEATER BONN: WERKSTATT
0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr
Die Leiden des jungen Werther
Fr. 2.12., Mi. 7.12., Sa. 10.12., Mi. 14.12.,
Mi. 21.12. je 20.00
Eine Familie
Sa. 3.12., Mi. 28.12.
Kaspar
Do. 8.12. 20.00
Zum wilden Hirschen
Mo. 12.12. 21.00
Böse Mädchen
Di. 13.12. 20.00
Nathan der Weise
Do. 15.12.
Mutters Courage
Di. 20.12. 20.00
Do 01. Wer aus mir trinkt,
wird ein Reh (UA)
Fr 02. Meier, Müller, Schulz oder nie
wieder einsam
Sa 03.
HörKeller: „ Karpaten Blues “
Meier, Müller, Schulz oder nie
wieder einsam! – Ausverkauft!
So 04. Meier, Müller, Schulz oder nie
wieder einsam!
Di 06. Wer aus mir trinkt,
wird ein Reh (UA)
Mi 07. Wer aus mir trinkt,
wird ein Reh (UA)
Do 08. Wer aus mir trinkt,
wird ein Reh (UA)
Fr 09. Shakespeares sämtliche
Werke (leicht gekürzt)
Sa 10. Shakespeares sämtliche
Werke (leicht gekürzt)
So 11. Shakespeares sämtliche
Werke (leicht gekürzt)
Di 13. SchulKeller
Mi 14. Nordost
Theatertag
Do 15. Nordost
Fr 16. Othello
Premiere
Sa 17. Nordost
So 18. Nordost
Mo 19.
KellerMusik: Amy Antin Trio
Di 20. Bist du schon auf der Sonne
gewesen? (UA)
Der Geizige
Mi 21. Bist du schon auf der Sonne
gewesen? (UA)
Der Geizige
Do 22. Bist du schon auf der Sonne
gewesen? (UA)
Der Geizige
Fr 23. Bist du schon auf der Sonne
gewesen? (UA)
Othello
Mi 28. Othello
Do 29. Othello
Fr 30. Othello
Sa 31. Silvester 16:30 | 19:30 | 22:30
Meier, Müller, Schulz oder nie
wieder einsam!
Kartentelefon 0221-31 80 59
www.theater-der-keller.de
Ticket-Online www.offticket.de
Vorverkauf www.köln-ticket.de
Die Preisträger 2011
Aachen
Apollo
Capitol
Bad Driburg
Kino
Bad Meinberg
Filmpalast
Bielefeld
Kamera
Lichtwerk
Bochum
Casablanca
Endstation
Metropolis
Bonn
Kino in der
Brotfabrik
Neue Filmbühne
Rex
Brühl
ZOOM
Detmold
Filmwelt
Dortmund
Camera
Schauburg
SweetSixteen
Düsseldorf
Atelier
Bambi
Cinema
Metropol
Souterrain
Duisburg
Filmforum
Film- und Mediensung NRW
Kaistraße 14
40221 Düsseldorf
info@filmsung.de
www.filmsung.de
Hilchenbach
Viktoria
Leverkusen
Scala Cinema
Paderborn
Cineplex
Hürth
Berli
Mettmann
Weltspiegel
Ratingen
Kino 1+2
Gelsenkirchen
Schauburg
Jülich
Kino im
Kulturbahnhof
Mülheim
Rio
Soest
Schlachthof Kino
Gevelsberg
Filmriss
Kerpen
Capitol
Spenge
Zentral-Theater
Gütersloh
Bambi &
Löwenherz
Köln
Cinenova
Filmpalette
Metropolis
Odeon
OFF Broadway
Theater am
Weißhaus
Münster
Cinema &
Kurbelkiste
Schloßtheater
Essen
Astra & Luna
Eulenspiegel
Filmstudio
Glückauf
Galerie Cinema
Hagen
Babylon
Hennef
Kur-Theater
Herdecke
Onikon
Lemgo
Hansa Kino
Neuss
Hitch
Oberhausen
Kino im
Walzenlager
Lichtburg
Oelde
Filmzentrum
Oelde
Wachtberg
Drehwerk 17|19
Warburg
Cineplex
Winterberg
Filmtheater
Wuppertal
Lichtblick
Cinema
Talflimmern
Woki
Metropolis
www.choices.de
OFF Broadway
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Filmhaus
Rex am Ring
23. Jhg. | Dezember 2011
SOMMER DER GAUKLER
EIN FILM VON MARCUS H. ROSENMÜLLER
www.sommerdergaukler-derfilm.de
ab 22.12. im Kino
26
Film-ABC
Vorspann
Arm aber sexy: das wohlversorgte Schauspielerensemble, Kritik „Sommer der Gaukler“, S. 32
KULTUR.KINO.KÖLN.
23 Jhg. I Dezember 2011
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
24.11. 1.12. 8.12. 15.12.
42
30 Minuten oder weniger
X
47
Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
X
38
Anduni – Fremde Heimat
X
46
Atmen
X
38
Bessere Zeiten
48
The Black Power Mixtape
41
Brand
47
Breaking Dawn – Biss zum Ende
X
40
Bullhead
X
48
Film Socialisme
X
31
Der Fürsorger
42
Der gestiefelte Kater
28
Der Gott des Gemetzels
36
Habemus Papam – Ein Papst büxt aus
47
Happy Feet 2
47
Happy New Year
38
The Help
44
Herz des Himmels, Herz der Erde
30
The Ides of March – Tage des Verrats
42
In Time – Deine Zeit läuft ab
X
31
Jane Eyre
X
42
Kein Sex ist auch keine Lösung
X
48
Let me in
44
London Boulevard
44
Mad Circus
X
48
Meek's Cutoff
X
41
Michel Petrucchiani
X
42
Mission: Impossible – Phantom protocol
38
Die Mühle & das Kreuz
40
Perfect Sense
44
Die Reise des Personalmanagers
46
Romeos
33
Rubbeldiekatz
X
46
Sarahs Schlüssel
X
42
Shark Night 3D
32
Sommer der Gaukler
42
Die Tauschfamilie
X
46
Die verlorene Zeit
X
42
Der Weihnachtsmuffel
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
22.12.
X
X
X
X
X
X
X
X
22.12.
Die Kinobranche muss sich um den Nachwuchs kümmern
„Das Kino von Morgen“ – so war ein Kongress betitelt, der Mitte November
in Köln stattfand. Der Veranstaltungsort in dem 50er Jahr-Bau „Die Brücke“
von Wilhelm Riphahn verströmt die Aura des Vergangenen, doch an diesem
Tag sollte es um die Zukunft gehen: „Was kommt nach den technischen
Umwälzungen auf uns zu?“ fragte Petra „Nachwuchsförderung ist eines
Müller, Geschäftsführerin der Film- und
der wichtigsten Themen“
Medienstiftung NRW in den einleitenden
Worten. Sie hatte Kinomacher, Verleiher und weitere Interessierte aus der
Filmbranche zum Austausch eingeladen. Denn der Paradigmenwechsel der
Digitalisierung im Kino ist in vollem Gang – und wirft Fragen auf.
Während das Abflauen der 3D-Begeisterung bereits absehbar ist, kann man
die langfristigen Folgen der Digitalisierung für das Kino nur erahnen. Von
alternativen Inhalten war auf dem Kongress die Rede, die durch die Digitalisierung den klassischen Kinofilm in Zukunft begleiten könnten. Dass das
Angebot von Oper- oder Konzertübertragungen aber nur eine Ergänzung
zum klassischen Kinobetrieb sein kann und wird – ein Zusatzangebot – darin
waren sich alle Kinomacher einig. Schließlich haben die Betreiber kleinerer
und mittlerer Arthousekinos ihren Beruf aus Liebe zum Kino gewählt. Wo
die Zukunft dem Publikum vor allem eine bessere Technik verspricht, fordert sie von den Kinobetreibern einen noch höheren Einsatz. Man muss das
Kino täglich als Ort eines lebendigen Gemeinschaftserlebnisses feiern, um im
immer komplexeren Freizeitangebot unserer Gesellschaft zu bestehen. Bei
der Vorstellung verschiedener Konzepte kam auch das neue Luxuskino zur
Sprache, das im Frühling im Residenz am Ring eröffnet. Laut Betreiber will
er damit verlorengegangenes Publikum jenseits der 40 zurückgewinnen. Die
Frage stellt sich: Erreicht das Konzept nur eine Umverteilung oder wirklich
neues Publikum?
Den Kongress begleitete aber auch die Frage nach der Überalterung des
Kinopublikums. „Das Erlebnis Kino gibt es nicht auf dem Laptop“, postulierte eine Kinobetreiberin auf dem Kongress. Sicher, aber wie vermittelt
man jungen, von mobilen Kleinstbildschirmen umgebenen Menschen einen
cineastischen Qualitätsanspruch? Die Nachwuchsförderung ist dann auch
eines der wichtigsten Themen bei der Frage nach der Zukunft der Kinos. Gute
Kinderfilme aus Deutschland fehlten, hörte man einige Stimmen. Und doch
geben sich die Kinomacher viel Mühe, ein adäquates Programm für Kinder
und Jugendliche zusammenzustellen, im Kinoalltag wie auch außer der Reihe. Noch bis zum 27. November läuft das jährlich stattfindende Kinderfilmfestival „Cinepänz“ an verschiedensten Orten in Köln. Am 19. Januar starten
wieder die SchulKinoWochen NRW mit Kinobesuchen für Schulklassen und
sogar einem Filmkritikerwettbewerb, um Filmbildung mehr in den Unterricht
einzubinden. Und mit der KunstFilmSchule startete im Herbst in Köln gar ein
Pilotprojekt zur Filmbildung mit künstlerischem Ansatz, das Schülern Film
als Kunstform vermitteln will. Wenn derlei Projekte Schule machen, muss
man sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen.
X
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
Kinder im Kino
Freut sich auf die Zukunft: Christian Meyer
Christian Meyer
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choice of choices
Noch hält die Maske der Zivilisation: Jodie Foster, John C. Reilly, Christoph Waltz und Kate Winslet
Monster wie du und ich
„Der Gott des Gemetzels“ von Roman Polanski
„Ihr Sohn hat unseren Sohn entstellt!“ Eine Auseinandersetzung unter Jugendlichen
führt zu einer absurden Fehde zwischen den Eltern.
C Bitterböse Gesellschaftskomödie
Willkommen in der Zivilisation: Zwei Elternpaare, eine Wohnung – das war der
französischen Dramaturgin Yasmina Reza genug, um genüsslich unsere vermeintlich zivilisierte, aufgeklärte Gesellschaft vorzuführen. Ein elfjähriger Junge
schlägt einem Gleichaltrigen im Streit zwei Zähne aus. Die Eltern des Geschädigten bitten die Eltern des minderjährigen Täters zur Aussprache zu sich. Es
folgt ein verbaler Schlagabtausch, in dem Reza die Kommunikationsmechanismen, Neurosen und fragwürdigen Moralvorstellungen des heutigen Wohlstandsbürgers vorführt.
„Im Grunde sind wir alle primitiv“
Roman Polanski hat sich nun des zynischen Dramas angenommen und seine
vier Darsteller aus den USA eingeflogen: Jodie Foster übernahm die Rolle der
Mutter des Opfers, Penelope: bierernst, verbissen erzieherisch und korrekt bis
zur Schmerzgrenze. Ihr Mann Michael (John C. Reilly) ist Sanitärwarenhändler, ein einfacher, konfliktscheuer Mann mit Abgründen. Auf der anderen
Seite Nancy (Kate Winslet) und Alan (Christoph Waltz): Sie eine mit Schuldgefühlen behaftete Börsenmaklerin, die ihrer Mutterrolle nicht gerecht wird,
er ein gewissenloser, süffisant-arroganter Pharma-Anwalt und Rabenvater.
Alan ist immerhin der ehrlichste und damit sympathischste der vier Unsympathen, weil er sich und seine Allüren von Anfang an gar nicht erst verheimlicht. Die anderen drei Duellanten verstecken sich zunehmend angestrengt
hinter ihren Masken. Damit ist das verbale Waffenarsenal vorerst auf diplomatische Sticheleien und verbitterte Zweideutigkeiten reduziert. Doch was
nützt am Ende alle rhetorische Finesse, wenn im Inneren die Bestie lauert?
„Das, was wir Moral nennen, ist ein Konstrukt. Im Grunde sind wir alle primitiv. Jeder von uns kann zum Monster werden“, sagt Jodie Foster über das
Thema des Films.
„Der Gott des Gemetzels“ – das klingt wie eines jener zeitgenössischen, archaischen Schlachtgemälde à la „300“ oder „Krieg der Götter“. Filme, die von
der Zensur kritisch beäugt werden und bei denen Eltern regelmäßig aufschreien. Diese Satire zeigt auch, dass es solcher brutaler Genre-Werke mitnichten bedarf, um aus Wohlstandsbürgern Monster zu machen. Ein Drama,
das sein Thema satirisch zuspitzt und dabei so erschreckend wahrhaftig
bleibt, weil jeder westliche Zuschauer jemanden wiedererkennen wird – und
wenn er Pech hat, sich selbst. Dabei verschwimmen gar die Grenzen zur
Satire, weil die realen Vorbilder der Karikatur bereits zu nahe kommen. Das
hatte schon Loriot erkannt. Nur war der im Vergleich noch brav.
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Und der Film? Mit Dramen, die sich in den eigenen vier Wänden abspielen,
hatte sich Polanski bereits vor langer Zeit gelungen und beängstigend in seiner
sogenannten Mieter-Trilogie („Ekel“, „Rosemary‘s Baby“, „Der Mieter“) auseinandergesetzt. „Der Gott des Gemetzels“ ist auch nicht der erste Film des
Regisseurs, für den er ein Theaterstück als Kammerspiel auf die Leinwand holt.
1994 duellierten sich bereits Sigourney Weaver und Ben Kingsley in „Der Tod
und das Mädchen“ vor der Kamera. Ein packendes, wenn auch ungleich tragischeres Duell, verdichtet auf zwei Protagonisten. Hier wie dort hat Polanski im
Übrigen ein treffsicheres Händchen, was die Besetzung angeht: Er vereint nicht
nur Stars, er besetzt auch Typen. Wenn Jodie Foster je eine Rolle auf den Leib
geschrieben wurde, dann die der unterkühlten, gefährlichen Wohlstands-Zicke.
Die beiden Kammerspiele mögen unterschiedlichen Kalibers sein, in Sachen
Spannung und Dichte stehen sich das Drama von 1994 und diese Satire in
nichts nach. Trotz der Genreunterschiede vereint beide Werke auch ihre
Ernsthaftigkeit und die Realitätsnähe. Die wird in Polanskis neuestem Werk
zusätzlich untermauert, indem er Yasmina Rezas französisches Theaterstück in
New York ansiedelt – in der vermeintlichen Vorzeige-Zivilisation USA. Der
Regisseur ließ für den Dreh in der Nähe von Paris ein gutbürgerliches New
Yorker Apartment nachbauen, sehr liebevoll und detailreich.
Humorvoller Schrecken
Ob „Tanz der Vampire“ oder „Piraten“, bisher beschränkte sich Polanski bei seinen Komödien auf Genreparodien, frei von Gegenwartsbezug und Psychologisierung. Mit „Der Gott des Gemetzels“ weiß der Regisseur seine Leitmotive
Gewalt, Macht, (Fremd-)Wahrnehmung, die er früher gern ausgestellt blutig,
düster und melodramatisch auf der Leinwand verarbeitete, unblutig, augenzwinkernd und damit umso entlarvender zu inszenieren. Insofern ist dieses Kammerspiel die humorvolle Version eines klassischen Polanskis, was die selbstentblößende Identifikation mit den Protagonisten im Übrigen wesentlich erleichtert.
Penelope, Michael, Nancy und Alan sind keine paranoiden Außenseiter, die sich
Tod, Teufel und Verschwörung hingeben. Diese Menschen sind Monster wie du
und ich. Und das ist bei allem Schmunzeln beängstigender und erschreckender
als so mancher früher Psychothriller, mit dem der Regisseur dereinst Weltruhm
erlangte. Was natürlich keinesfalls bedeutet, dass wir derlei böse, gemeine
Meisterwerke nicht vermissen würden.
HARTMUT ERNST
DER GOTT DES GEMETZELS
Venedig Filmfestival 2011: Kleiner Goldener Löwe
F/D/PL 2011 - Komödie / Drama - Regie: Roman Polanski - Kamera: Pawel Edelman mit: Kate Winslet, Christoph Waltz, Jodie Foster - Verleih: Constantin
Start: 24.11. Cinenova, Metropolis, Odeon, Weisshaus
28
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Kölner Kritikerspiegel
DEZEMBER 2011
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Sebastian
Ko
WDR
1LIVE
Herausragend Der Gott des
Gemetzels
von
R. Polanski
Ingrid
Bartsch
ARD Morgenmagazin
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
Jane Eyre
von
C. Fukunaga
Der Gott des
Gemetzels
von
R. Polanski
Marieke
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Meek´s
Cutoff
von
K. Reichardt
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The Ides of
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The Ides of
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The Ides of
March
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G. Clooney
Meek´s
Cutoff
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K. Reichardt
Meek´s
Cutoff
von
K. Reichardt
Jane Eyre
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C. Fukunaga
Jane Eyre
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C. Fukunaga
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K. Markovics
Bullhead
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N. Moretti
Habemus
Papam
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N. Moretti
Der Gott des
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Der Fürsorger
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Anderen von
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Der Gott des
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R. Polanski
Der Gott des
Gemetzels
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R. Polanski
Der Gott des
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Jane Eyre
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C. Fukunaga
Der Gott des
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The Ides of
March
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G. Clooney
The Ides of
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27.11., 12 Uhr OUT OF THE DARKNESS, Odeon
Premierenmatinée der Doku über einen mobilen OP-Raum im Himalaya
10.12., 14 Uhr MOLLY UND DAS WEIHNACHTSMONSTER, Cinenova
Kinder-Special mit Überraschungsprogramm
27.11., 20 Uhr DER FÜRSORGER, Filmhaus
Premiere des schweizerischen Hochstaplerfilms, s. S. 31
10.12., 15 Uhr BAROCKSTAR, Filmforum
Die Biographie Georg Friedrich Händels als Reise durch das barocke Europa
29.11., 19 Uhr JANE EYRE, Cinenova
Preview der Literaturverfilmung von Cary Fukunaga in OmU, s. S. 31
10./11.12., 15 Uhr EINE ZAUBERHAFTE NANNY, Weisshaus
Kinderfilm mit Emma Thompson und Colin Firth
29.11., 20 Uhr ANDUNI – FREMDE HEIMAT, Filmhaus
Premiere des Films über Tradition und Heimatsuche, s. S. 38
11.12., 18 Uhr IN GUTEN HÄNDEN, Cinenova
Preview des Historienfilms zur Erfindung des Vibrators in OmU
29.11., 20 Uhr AM ENDE DER WELT, OFF Broadway
Allerweltskino mit dem bewegenden Jugenddrama aus Brasilien
11.12., 15.30 Uhr DAS HERZ VON JENIN, OFF Broadway
Filmpsychologische Betrachtungen zu der Doku über den Nahostkonflikt
2.12., 20 Uhr THE HELP, Cinenova
Preview der Komödie über Südstaatenrassimus von Tate Taylor, s. S. 38
„Mr. Nobody“
von Jaco van Dormael
14.12., 19 Uhr UP IN THE AIR, Filmforum
Film mit George Clooney, anschl. Gespräch zum Thema Synchronisation
2.-4.12. WEEKEND-FEST, ehem. UFA /Filmpalast (Hohenzollernring)
Die Musiker des Festivals kuratieren das filmische Rahmenprogramm
15.-18.12. SURFFILMFESTIVAL COLOGNE, Cinenova
Im Rahmen des 20jährigen Jubiläums des Deutschen Wellenreitverbandes
3./4.12. JACO VAN DORMAEL – EINE FILMISCHE BEGEGNUNG, Odeon
Filme und Gespräche mit dem belgischen Regisseur („Toto, der Held“)
16.12., 20 Uhr BEST OF UNLIMITED # 5, Filmforum
Das Kölner Kurzfilmprogramm mit einer Best Of-Rolle des Festivals
3./4.12., 15 Uhr STELLA UND DER STERN DES ORIENTS, Weisshaus
Stella entdeckt auf dem Dachboden eine magische Pforte
17./18.12., 15 Uhr KUDDELMUDDEL BEI PETTERSSON & FINDUS, Weisshaus
Das vierte Leinwandabenteuer der liebenswerten Figuren von Sven Nordqvist
3.12., 20 Uhr ROMEOS … ANDERS ALS DU DENKST! , Filmforum
Kölner Transsexuellen-Drama, NRW-Premiere mit Gästen, s. S. 46
18.12., 16.30 Uhr INTOUCHABLES, Cinenova
Preview des Films von Eric Toledano u. Olivier Nakache in OmU
5.12., 20 Uhr SCHWARZE KATZE, WEISSER KATER, Filmpalette
Emir Kusturicas turbulente Komödie von 1998
6.12., 20 Uhr THE GREEN WAVE, OFF Broadway
Allerweltskino mit einer Doku über die grüne Revolution im Iran
18.12., 20 Uhr SINN UND SINNLICHKEIT, Filmpalette
Ang Lees Historiendrama von 1995, in Kooperation mit dem Literaturhaus
„Schwarze Katze, weißer Kater“
von Emir Kusturica
7.12., 19 Uhr MIDNIGHT IN PARIS, Filmforum
Der letzte Woody Allen-Film begleitend zur Picasso-Ausstellung
19.12., 20 Uhr CARAVAGGIO, Filmpalette
In der Reihe painting movies läuft Derek Jarmans Film von 1986
Symposium „Besser als Kino?“:
„Dreileben“,
Foto: WDR/Reinhold Vorschneider
19.12., 20 Uhr THE IDES OF MARCH – TAGE DES VERRATS, OFF Broadway
Preview von George Clooneys neuem Politthriller, s. S. 30
7.12, 20 Uhr INTIMATE GRAMMAR – HADIKDUK HAPNIMI, Filmpalette
Kino aus Israel mit einem Film von Nir Bergman
20.12., 20 Uhr THE IDES OF MARCH – TAGE DES VERRATS, Cinenova
Noch eine Preview von George Clooneys neuem Politthriller, s. S. 30
7.12., 21.30 Uhr SCANNERS, Filmhaus
David Cronenbergs teuflische Gedankenexperimente von 1981
20.12., 21 Uhr ROMEOS … ANDERS ALS DU DENKST!, Filmpalette
In Köln gedrehtes Transsexuellen-Drama, s. S. 46
8.12., 19 Uhr INTERMEDIALE LEKTIONEN – FILM & ARCHITEKTUR,
Filmforum
Vorträge zum Thema Spiel/Raum, Film: „Fear and Loathing in Las Vegas“
21.12., 19 Uhr SHERLOCK HOLMES 1 + 2, Metropolis u. Rex
Double-Feature der beiden Verfilmungen mit Robert Downey Jr. u. Jude Law
9.12., 10-21Uhr BESSER ALS KINO?, Filmforum
Symposium zum Erfolg epischer Erzählformen in modernen Fernsehserien
21.12., 21.30 Uhr MONDO CANE, Filmhaus
Die stilbildende italienische Schockcollage von 1962
„The Green Wave“
von Ali Samadi Ahadi
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
Intermediale Lektionen:
„Fear and Loathing in Las Vegas“,
Foto: Tobis
29
„Caravaggio“
von Derek Jarman
www.choices.de/heute-im-kino
Hintergrund
Stephen Meyers (Ryan Gosling) ist mit vollem Einsatz bei der Sache
Schlammschlacht
„The Ides of March – Tage des Verrats“ von George Clooney
Stephen Meyers arbeitet mit großem Idealismus für die Präsidentschaftskandidatur von
Gouverneur Morris. Doch dann wird der Wahlkampf zur Schlammschlacht.
C Spannender Politthriller
In Shakespeares „Julius Cäsar“ warnt ein Wahrsager den Herrscher „Hüte
Dich vor den Iden des März“. Der Wahrsager behielt Recht – jener Feiertag
am 15. März sollte der Tag des Verrats durch Brutus werden. Zweitausend
Jahre später ist das Gerangel um die Macht nur scheinbar gesitteter geworden. Auch bei den Kampagnen zur Präsidentschaftswahl in den USA lauert
Verrat an jeder Ecke. Auch hier gibt es Warnungen, doch die Komplotte werden inzwischen mit Handy, Internet und anderen Massenmedien geschmiedet. Da muss man schnell reagieren, um nicht unterzugehen.
Stephen Meyers (Ryan Gosling) ist ein Senkrechtstarter. Der Polit-Berater
assistiert dem langjährigen Kampagnenleiter Paul Zara (Philip Seymour
Hoffman) bei den letzten Vorwahlen des Gouverneurs Mike Morris (George
Clooney) in Ohio, die erfahrungsgemäß den Ausgang der Präsidentschaftskandidatur vorwegnehmen. Morris hat gute Chancen, das Rennen um die
demokratische Kandidatur zu machen, und Meyers will voller Idealismus
dafür sorgen, dass der liberale Kandidat gewinnt. Doch in Ohio werden die
Bandagen des Wahlkampfs härter, und auch der smarte Meyers muss hier
neu lernen, wer Feind und wer Freund ist. In einem Moment scheint die
Reporterin (Marisa Tomei) der New York Times dieselben Ziele zu verfolgen,
dann setzt sie ihn plötzlich mit Informationen unter Druck. Und plötzlich
scheint Paul Duffy (Paul Giamatti), der Kampagnenleiter der Gegenseite, ihn
abwerben zu wollen. Doch kann man ihm trauen? Als Meyers eine Affäre
mit der Praktikantin Molly (Evan Rachel Wood) beginnt, geht ihm endgültig
die Souveränität und Kontrolle verloren. Von nun an muss er mit den Tricks
seiner Gegner spielen, um selber nicht unter die Räder zu kommen.
Tatsächlich toben in den USA gerade nicht die Bewerbungen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, sondern die der Republikaner.
Herman Cain liegt in den Umfragen vorne, und schon sieht er sich geballten Vorwürfen sexueller Belästigung ausgesetzt. Wie solche Vorwürfe, 14
Jahre nach der vermeintlichen Tat, aber pünktlich zur Vereitelung seiner
Kandidatur, in Umlauf kommen können, zeigt ein Film wie „Tage des Verrats“.
Dabei ist es vollkommen egal, ob die Vorwürfe stimmen oder nicht – irgendwas bleibt immer hängen. Nach diesem Motto handeln auch die Kampagnenleiter im Film. Was anfänglich noch wie ein raffiniertes Schachspiel wirkt,
das von Kalkül und Intelligenz beherrscht wird, ist am Ende nur noch eine
Schlammschlacht, aus der man eigentlich keinen Präsidenten hervorgehen
sehen will. Dass George Clooney seine vierte Regiearbeit in der zweiten
Hälfte ein wenig zu sehr ins Thrillergenre zieht, beeinträchtigt die analytischen Qualitäten des Films zum Thema Macht und Machterhalt nicht im
Geringsten. Selbst in dem Tribut an ein größeres Publikum verfolgt Clooney
das Thema seines Films konsequent, und man kommt bei den aktuellen
Auswüchsen US-amerikanischer Wahlkampfszenarien ins Grübeln, ob der
Film tatsächlich überreißt.
CHRISTIAN MEYER
THE IDES OF MARCH – TAGE DES VERRATS
Venedig Filmfestival 2011: Brian Award
USA 2011 - Drama - Regie: George Clooney - Kamera: Phedon Papamichael mit: George Clooney, Marisa Tomei, Ryan Gosling - Verleih: Tobis
Start: 22.12. Cinenova, OFF Broadway
THE IDES OF MARCH – Am Rande
Politik ist großes Theater – das gilt besonders für die USA, wo die Kosten für
Wahlkämpfe in die Milliarden (5,3 Mill. Dollar im Jahr 2008) gehen und keine
Bühne zur Meinungsbildung ausgelassen wird. Kein Wunder also, dass „The
Ides of March – Tage des Verrats“ auf einem Theaterstück beruht. „Farragut
North“ ist der Titel des Stücks von Beau Willimon, in Anlehnung an die
gleichnamige Metro-Station in Downtown Washington D.C. Farragut North
liegt an der sogenannten Roten Linie und führt geradewegs zur K Street –
hier steigen die Mächtigen hinter den Kulissen ein und aus: Lobbyisten,
www.choices.de/heute-im-kino
Interessensverbände und Think Tanks sind in der K Street ansässig. So werden
in den USA die Lobbyisten im Allgemeinen mit dem Begriff „K Street“ bezeichnet. Das Theaterstück wurde im Jahr der letzten Präsidentschaftswahlen
2008 am Linda Gross Theater in New York uraufgeführt und 2009 am Geffen
Playhouse in Los Angeles wieder aufgenommen. Die Hauptrollen waren mit
Broadway-Star John Gallagher Jr., Chris Noth (Mr. Big in „Sex and the City“
1998-2004) und Olivia Thirlby („Juno“, 2007) etwas weniger prominent
besetzt als Clooneys vierte Regiearbeit.
INGA SELCK
30
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Film-Kritik
»düster,
wahnsinnig,
faszinierend«
FILMDIENST
Jane (Mia Wasikowska) vor ihrem Seelenspiegel
Immerzu bewölkt
„Jane Eyre” von Cary Fukunaga
Noch einmal darf man auf der Leinwand Charlotte Brontës Alter Ego Jane Eyre lieben
und leiden sehen.
C Gelungene, berührende Literaturverfilmung
2009 widmete sich Regisseur Cary Fukunaga in seinem mehrfach ausgezeichneten Debüt „Sin Nombre“ der rauen Wirklichkeit Mexikos. Nun lässt
er ein Drama folgen, das sich mit der rauen Wirklichkeit des 19. Jahrhunderts in England beschäftigt: Fukunaga adaptiert Charlotte Brontës Roman
„Jane Eyre“, der auf autobiografischen Erlebnissen der Autorin beruht und
bereits mehrfach, genauer: 18mal für die Leinwand adaptiert wurde.
Die Titelheldin Jane (Mia Wasikowska, „Alice im Wunderland“, „Restless“)
wächst als Waisenkind bei der selbstsüchtigen Tante (Sally Hawkins) auf,
um schließlich in einem Internat zu landen, wo sie alle erzieherische
Strenge über sich ergehen lassen muss. Jahre später findet Jane eine Anstellung als Hauslehrerin auf dem ländlichen Gut Thornfield Hall. Gutsherr
Rochester (Michael Fassbender) ist viel unterwegs, die Haushälterin Mrs.
Fairfax (Judi Dench) nimmt sich Janes liebevoll an. Im Laufe der Zeit begegnen sich Rochester und Jane immer wieder und bauen eine innige Vertrautheit auf. Während Rochester zunehmend offensiv seine Leidenschaft für
die unscheinbare Frau offenbart, hält sie Distanz. Der Standesunterschied,
geheimnisvolle Besuche und Rochesters Heiratsofferten an die Adlige
Blanche (Imogen Poots) wecken Janes Misstrauen.
Gleich zu Beginn, man sieht eine junge Frau, die verzweifelt durch die
herbstlich bewölkte, moosgrüne Steppe flieht, fühlt man sich hineinversetzt in die Brontë-Welt. Fukunaga bewegt sich sicher in der viktorianischen Zeit, weiß den literarischen Stoff mit Bildern von betörender Tristheit
zu visualisieren. Ein Gesellschaftsbild, ein Liebesdrama, ein Herbstfilm. Die
Adeligen sind hochnäsig, die Erzieher böse und gemein, der Geliebte edel,
sanft, geheimnisvoll, die Heldin so zerbrechlich wie klug und gefestigt. Sind
die Antagonisten vergleichsweise eindimensional gezeichnet, legt der Regisseur seine Protagonisten vielschichtiger an. Damit vermag er zu berühren, ohne dem Trivialen zu verfallen. Mit visueller Leidenschaft und Respekt
vor der Vorlage begleitet Fukunaga den dramatischen Weg zweier Verlorener, die in den Konventionen gefangen sind und auszubrechen suchen.
Die anmutig eingefangene Natur ist dabei Seelenspiegel, und die Wolken
sind allgegenwärtig.
Charlotte Brontës Roman verlangt nach der Verfilmung, und auch wenn es
das Kino im Laufe der Zeit damit etwas zu übertreiben scheint, so ist auch
diese Leinwandadaption gerechtfertigt. Sei es, weil diese Verfilmung unverbraucht daherkommt, sei es, weil sie die schauerromantischen Akzente
besonders hervorhebt, sei es, weil sie mit zwei großartigen Hauptdarstellern aufwartet, sei es, weil sich Cary Fukunaga hiermit auch souverän und
stimmungsvoll in einer Literaturverfilmung zu bewegen vermag. Ein sinnliches, trauriges, aber auch hoffnungsvolles Drama.
HARTMUT ERNST
JANE EYRE
GB 2011 - Drama - Regie: Cary Fukunaga - Kamera: Adriano Goldman - mit: Sally
Hawkins, Michael Fassbender, Mia Wasikowska - Verleih: Tobis
Start: 1.12. Cinenova, Odeon, OFF Broadway
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
31
Würden Sie diesem Mann Ihr Geld anvertrauen? Roeland Wiesnekker als Stadler
Komischer Betrüger
„Der Fürsorger oder das Geld der Anderen!“ von Lutz Konermann
Der kleine Beamte Hans-Peter Stadler entdeckt Gutgläubigkeit und Gier seiner
Mitmenschen als Geschäftsmodell.
C Schweizer Gaunerkomödie
Hochstapler haben Hochkonjunktur – im Kino wie im wirklichen Leben. Die
Doku „Die Hochstapler“ oder der Spielfilm „So glücklich war ich noch nie“
haben eindrucksvoll ihre Psyche erforscht, die Leerverkäufer an den Börsen
sind damit aber nicht erfasst. Mit solchen Dimensionen hat auch HansPeter Stadler nichts zu tun. Gemessen an den aktuellen Skandalen hat er
in den 80er Jahren in der Schweiz seine Anleger nur im kleinen Stil betrogen. Regisseur Konermann inszeniert die wahre Geschichte als verschachtelte Tragikomödie. Der Film ist weder Analyse einer Hochstaplerpsyche
noch Allegorie auf die Bankenkrise, sondern eine schelmische Komödie im
80er Jahre-Gewand.
CHRISTIAN MEYER
DER FÜRSORGER ODER DAS GELD DER ANDEREN!
CH/D/LUX 2009 - Drama / Tragikomödie - Regie: Lutz Konermann - Kamera: Sten Mende mit: Roeland Wiesnekker, Andrea Guyer, Katharina Wackernagel - Verleih: alpha
Start: 1.12. Filmhaus
www.choices.de/heute-im-kino
Roter Teppich
Film-Kritik
Anna Thalbach neben Michael Lott in „Kein Sex ist auch keine Lösung“
Spielfreudig, auch mit Kanone am Kopf: Max von Thun
„Mein Spieltrieb ist familiär bedingt“ Bauerntheater
Anna Thalbach über ihr breites Rollenspektrum und ihren neuen Film
„Sommer der Gaukler” von Marcus H. Rosenmüller
choices: Frau Thalbach, „Kein Sex ist auch keine Lösung“ – war es der
provokante Titel, der Ihr Interesse an dem Stoff geweckt hat?
Anna Thalbach: Nein, das lag nicht am Titel. Ich wollte die Figur gerne
spielen, und ich mag den Regisseur Torsten Wacker sehr gerne. Das ist ein
treuer Regisseur, der mich, seit er mich
„Ich bin genauso gerne
das erste Mal inszeniert hat, immer wieBursche wie ich eine sexy
der besetzt und mit dem ich sehr gern
Frau bin“
zusammenarbeite. Ich fand meine Figur
sehr lustig, ein burschikoses Mädchen, das dann die Weiblichkeit entdeckt.
Außerdem war das zu mir selbst ein ganz konträrer Charakter – ein Hamburger Mädchen für mich als Berliner Pflanze. Das fand ich spannend, mal
jemand ganz anderes zu sein.
Emanuel Schikaneder und seine Schauspieltruppe sind in großer finanzieller Not. Nun verweigert man der Wanderbühne den Auftritt in Salzburg. In einem Dorfgasthaus werden
Pläne geschmiedet, als der Theaterleiter von einem wagemutigen Bergrebellen erfährt.
C Rustikaler Historienschwank
Zuerst der Kumpeltyp und im weiteren Verlauf dann die Femme Fatale
– welche Rolle liegt Ihnen denn privat eher?
Ich finde es schön, beide Teile zu leben. Ich bin genauso gerne Bursche,
wie ich auch gerne eine sexy Frau bin. Ich finde alle Seiten auslebenswert
(lacht). Es kommt immer auf den Moment an, aber ich finde es schön,
wenn man vielseitig ist und nicht nur Schwarz und Weiß, sondern eben
auch Grau.
Die Vielseitigkeit sieht man auch an Ihrer Rollenwahl, die zwischen anspruchsvollen Werken und Unterhaltung für die breite Masse pendelt.
Geschieht das aus Gründen der Abwechslung, oder weil es unterschiedliche Arten des Drehens sind?
Na ja, in erster Linie lebe ich natürlich auch davon. Aber das ist doch das
Schöne an meinem Beruf, und ich gehöre zu dem kleinen Kollegenkreis, der
eben die Möglichkeit hat, alle Zimmer zu betreten, die das Schauspielerhaus anbietet. Ich mache Synchron, ich bin Sprecherin, ich mache Theater,
ich mache Mainstream, ich mache Low Budget, ich hatte einen Drehtag bei
David Cronenbergs „Eine dunkle Begierde“. Ich habe so das Gefühl, dass ich
wirklich alle Bereiche bearbeiten darf, alle Früchte ernten darf und dann
auch essen. Das empfinde ich als großen Luxus und als großes Privileg. Solange sich mir das in dieser Breite anbietet, werde ich das auch annehmen.
Das macht einen ja auch lebendig und hält einen bei der Stange. Es wäre
furchtbar, wenn ich mich auf einen Bereich spezialisieren müsste.
Sie haben schon als Kind angefangen, vor der Kamera zu stehen. War
das damals eine Zweckentscheidung, oder war die Leidenschaft irgendwie genetisch verankert?
Keine Ahnung, das ist schwer zu sagen. Ich denke mal, der Spieltrieb und
die allgemeine Auseinandersetzung mit Kunst und Sprache und all diesen
Dingen waren natürlich familiär bedingt vorhanden. Wenn man das als
Kind als etwas Selbstverständliches vorgelebt bekommt, dann ist das eben
so. Ich habe darüber als Kind gar nicht großartig nachgedacht, ich habe
einfach gedreht. Es hat mir Spaß gemacht.
INTERVIEW: FRANK BRENNER
Schon einmal tauchte Erfolgsregisseur Marcus H. Rosenmüller („Wer früher
stirbt, ist länger tot“) tief ein in die Landesgeschichte seiner bayerischen
Heimat, als er mit „Räuber Kneißl“ einen Mythos wiederauferstehen ließ
und seinen eigenen Wurzeln Respekt zollte. Nach seiner in den 1930er
Jahren spielenden Romanadaption „Die Perlmutterfarbe“ hatte er sich mit
„Sommer in Orange“ erst vor wenigen Wochen immerhin bis in die 80er
Jahre des letzten Jahrhunderts vorgewagt. Nun begibt er sich wieder
zurück in das späte 18. Jahrhundert und rekonstruiert die beschwerlichen
Anfänge des Schriftstellers und Theaterleiters Emanuel Schikaneder, der
durch sein Libretto zu Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“ später
weltbekannt werden sollte.
Marcus H. Rosenmüller begleitet Schikaneder (mit ungestümem Charisma:
Max von Thun) und seine bunte Truppe auf ihrer Reise durch die Provinz,
die sie schließlich in einem einfachen Wirtshaus stranden lässt. Ohne Geld
und ohne Engagement sieht die Zukunft nicht gerade rosig aus, aber
immerhin stolpert Schikaneder über die Geschichte eines Lokalmatadoren,
der den Mut besitzt, sich gegen die Obrigkeiten aufzulehnen und für mehr
Gerechtigkeit zu kämpfen. Dass Vester (Maxi Schafroth) gar nicht der Held
ist, zu dem er vom Volksmund gestempelt wird, enthüllt der Film in einer
Parallelhandlung, die die dahinter steckenden Missverständnisse auf ironische Weise bebildert. Humorvoll geht es auch sonst zu in Rosenmüllers
rustikalem Schauspiel, bei dem an zwei Stellen auch ziemlich unvermittelt
Gesang und Tanz einsetzen. Ein richtiges Musical ist „Sommer der Gaukler“
deswegen natürlich nicht, sondern eher ein Sammelsurium an witzigen,
albernen und teilweise auch einfach nur skurrilen Ideen, dem man die
Freude aller Beteiligten sehr deutlich anmerkt. Verschroben waren
Rosenmüllers Filme ja schon immer, und nicht mit allen konnte er über die
bayerischen Landesgrenzen hinaus sein Publikum finden. Hier dürften
jedenfalls diejenigen auf ihre Kosten kommen, die auch schon in Philipp
Stölzls „Goethe!“ bei den Liebeswirren des deutschen Dichterfürsten mitfieberten oder sich unlängst bei Roland Emmerichs „Anonymus“ für die
Dramen hinter dem Schreiben von großen Dramen interessiert haben. Die
durchweg sehr spielfreudigen, mitunter noch gar nicht so bekannten
Darsteller und die tempo- und abwechslungsreiche Inszenierung Marcus H.
Rosenmüllers tragen freilich dazu bei, dass auch „Sommer der Gaukler“
wieder ein unterhaltsames Stück bayerischen Kulturgutes geworden ist.
Inwiefern das alles historisch korrekt abläuft (immerhin ist auch Mozart in
einer nicht unwichtigen Nebenrolle und mit vielsagenden Manieren im
Film präsent), spielt angesichts des Unterhaltungswertes dann nur noch
eine untergeordnete Rolle.
FRANK BRENNER
SOMMER DER GAUKLER
D/A 2011 - Historienfilm / Komödie - Regie: Marcus H. Rosenmüller - Kamera: Stefan Biebl mit: Maxi Schafroth, Max von Thun, Butz Buse - Verleih: Movienet Start: 22.12. Odeon
Lesen Sie die Langfasssung des Interview mit Anna Thalbach
unter: www.choices.de/roter-teppich
www.choices.de/heute-im-kino
44
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Film-Kritik
„EIN KLASSIKER FÜR
EINE NEUE GENERATION!“
ROLLING STONE
Alex (Matthias Schweighöfer) macht mit Kollegin Sarah (Alexandra Maria Lara) Girl Talk
Vorprogrammiert
„Rubbeldiekatz” von Detlev Buck
Ein erfolgloser Schauspieler schlüpft in eine Frauenrolle – und schlägt damit ein.
C Romantische Komödie
Matthias Schweighöfer ist, das hat er in der Vergangenheit bewiesen, ein
vielseitiger Schauspieler („Soloalbum“, „Polly Blue Eyes“, „Der Rote Baron“).
Und Erfolg hat er dazu: Seine Komödie „Friendship“ war der erfolgreichste
deutsche Spielfilm 2010. Spätestens seitdem schießt sich der Darsteller
bevorzugt auf romantische Komödien ein. Zuvor noch an der Seite von Til
Schweiger („Keinohrhasen“, „Zweiohrküken“), wenig später dann auf eigenen
Füßen mit „What A Man“, bei dem er auch zum ersten Mal Regie führte.
Jetzt, wo er es geschafft hat, legt Schweighöfer seine Wandlungsfähigkeit
vorübergehend ab, um Herrn Schweiger zu beerben. Ein erfolgreicher Schauspieler schlüpft in die Til-Schweiger-Rolle – und schlägt damit ein.
Das ist gut für die Presse. Denn während Til Schweiger seine Produktionen
weiterhin hartnäckig dem seriösen Journalismus vorenthält, hat sein Nachfolger dahingehend keinerlei Vorbehalte – bisher. Und so offenbart sich der
Presse bereits vor Filmstart, dass „Rubbeldiekatz“ effektiv auf Til Schweigers
Erfolgsrezept aufspringt: Man stelle dem sympathisch mackenbehafteten
Helden prominente Film- und TV-Darsteller zur Seite, verziere den Plot mit
saloppem Witz und setze eher auf Tempo denn auf Tiefe. Dazu engagiere
man noch Drehbuchautorin Anika Decker („Keinohrhasen“, „Zweiohrküken“).
Deren Geschichte liest sich in etwa so: Alexander (Schweighöfer) ist Schauspieler auf Jobsuche. Als er eines Tages als Alexandra in Frauenkleidern
auftritt, liegt ihm plötzlich das Publikum zu Füßen. Schon bald klopft ein
Regisseur aus Hollywood (Joachim Meyerhoff) an und engagiert Alexandra
für eine US-Komödie. Für den Mann in Pumps gibt es von nun an kein
Zurück mehr. Er muss die Rolle pflegen, um erfolgreich zu bleiben. Dumm,
dass er sich ausgerechnet in dieser Kostümierung in seine Schauspielkollegin Sarah (Alexandra Maria Lara) verknallt. Außerdem mit dabei am
Hollywood-Set: der Kumpel (Denis Moschitto) und Alexanders Brüder, dargestellt von Maximilian Brückner („Resturlaub“) und Detlev Buck.
Letzterer zeichnet auch für die Regie in dieser Komödie verantwortlich, die
seicht, aber effizient im Fahrwasser von „Tootsie“, „Keinohrhasen“ & Co.
segelt. Der Filmemacher aus Bad Segeberg („Karniggels“, „Wir können auch
anders …“) legte für diese Komödie seinen nordisch-schnoddrigen Witz ab,
um auch mal am aktuellen Erfolgsrezept schnuppern zu können. Inszenatorisch blieb Buck dabei souverän und führte seine Mannschaft sicher durch
die Drehorte von St. Peter Ording über die Reeperbahn bis nach Berlin. Die
Botschaft an Schweiger- und Schweighöfer-Fans: Mit der Wahl dieser
Komödie können Sie an der Kinokasse nichts verkehrt machen. Der Erfolg
ist vorprogrammiert.
CARLA SCHMIDT
MIAWASIKOWSKA MICHAELFASSBENDER
UND
JUDIDENCH
JANE EYRE
RUBBELDIEKATZ
D 2011 - Komödie - Regie: Detlev Buck - Kamera: Marc Achenbach - mit: Max Giermann,
Matthias Schweighöfer, Alexandra Maria Lara - Verleih: Universal
Start: 15.12. Rex, Woki
WWW.JANEEYRE.DE
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
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AB 1. DEZEMBER IM KINO
!24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$%
KONTAKT@OFF-BROADWAY.DE s02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+!33%
NEUSTARTS
JANE EYRE (OMU)
WEITERHIN IM PROGRAMM
Ab: 1.12.
CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE (OMU)
GB 2011 - R: Cary Fukunaga - D: Mia Wasikowska, Michael Fassbender
I / F / IRL 2011 - R: Paolo Sorrentino - D: Sean Penn, Frances McDormand
Cheyenne war ein gefeierter Rockstar. Mit 50 Jahren sieht er immer noch
aus wie ein Goth. Seit Jahren lebt er zurückgezogen in Dublin, schwankend
zwischen Langeweile und Depression. Der Tod des Vaters führt ihn nach New
York. Dort erfährt er von dessen Besessenheit: Rache zu nehmen für eine
schwere Demütigung. Er beschließt, die Suche seines Vaters fortzuführen ...
HALT AUF FREIER STRECKE
Jane Eyre tritt ihre neue Stelle im Herrenhaus Thornfield an. Bereits ab der ersten Begegnung fühlt sie sich magisch zum Hausherrn
Edward Rochester hingezogen. Als dieser ihr einen Heiratsantrag
macht, scheint ihr Glück perfekt. Doch am Tag der geplanten Hochzeit nehmen die Dinge plötzlich eine dramatische Wendung ...
D 2011 - R: Andreas Dresen - D: Milan Peschel, Steffi Kühnert
Frank und Simone haben sich einen Traum erfüllt und leben mit ihren beiden Kindern in einem Reihenhäuschen am Stadtrand. Sie sind ein glückliches Paar, bis zu dem Tag, an dem bei Frank ein inoperabler Hirntumor
diagnostiziert wird. Die Familie ist plötzlich mit dem Sterben konfrontiert.
THE IDES OF MARCH TAGE DES VERRATS (OMU)
KINO ZWISCHEN TAG UND TRAUM
PSYCHOANALYTISCHE ZUGÄNGE ZU DEM FILM BLACK SWAN
VON DARREN ARONOFSKY.
FREITAG, DEN 9.12.2011 UM 20:00 UHR
Ab: 22.12.
USA 2011 - R: George Clooney - D: Ryan Gosling, George Clooney
BLACK SWAN
Mit Vortrag und Umtrunk
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN
3/..4!'$%:%-"%25(2
DAS HERZ VON JENIN (OMU)
TAKEOFF – PREVIEW (OMU) – MONTAG, 19. DEZEMBER, 20.00 UHR
Der Eröffnungsfilm der 68. Biennale Venedigs, „Die Iden des März“, präsentiert von und mit George Clooney einen spannenden Politthriller,
bei dem am Ende alle verlieren. Die eindrucksvolle Starriege des Films
mit Clooney, Ryan Gosling, Paul Giamatti, Philip Seymour Hoffman,
Marisa Tomei und Evan Rachel Wood steht im Dienste einer Anklage, wie im Wahlkampf Anstand, Moral und Glaubwürdigkeit verkauft
werden. Clooney gibt den hoffnungsvollen Präsidentschaftskandidaten,
Ryan Gosling den naiven Mitarbeiter, der sich zum Königsmörder wandelt. Ein in jeder Hinsicht gelungenes, kluges wie kurzweiliges Werk.
ALLERWELTSKINO
DIENSTAG, 29. NOVEMBER, 20.00 UHR
ANTES QUE O MUNDO ACABE AM ENDE DER WELT (OMU)
ISR / D 2008 – Regie und Drehbuch: Leon Geller, Marcus Vetter
2005 wird der 11jährige Ahmed in Jenin im Westjordanland von israelischen Soldaten erschossen, die sein Spielzeuggewehr für eine Waffe
halten. Im Zentrum des Films steht die lebenszugewandte Entscheidung der Eltern: Sie spenden die Organe ihres Sohns. Der Film begleitet den Vater Ismael Khateb zu den Dank dieser Spende Überlebendem.
Vorgestellt von Dr. phil. Sigrid Scheifele
PREVIEW ZUM 11. GEBURTSTAG DES OFF BROADWAY
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LE GAMIN AU VÉLO –
DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD (OMU)
F/I/B 2010 – R: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne - D: Cécile de France
DIENSTAG, 6. DEZEMBER, 20.00 UHR
THE GREEN WAVE (OMU)
DIENSTAG, 13. DEZEMBER, 20.00 UHR - PREVIEW
TAMBIÉN LA LLUVIA UND DANN DER REGEN (OMU)
DIENSTAG, 20. DEZEMBER, 20.00 UHR - PREVIEW
POULET AUX PRUNES HUHN MIT PFLAUMEN (OMU)
Der zwölfjährige Cyril (Thomas Doret) hat nur einen Wunsch: Seinen Vater wiederzufinden, der ihn auf unbestimmte Zeit in einem Kinderheim
untergebracht hat. Doch der Vater ist aus seiner Wohnung ausgezogen
und meldet sich nicht mehr bei ihm. Bei seiner verzweifelten Suche trifft
er auf Samantha (Cécile De France), der Besitzerin eines Friseursalons,
die sich bereit erklärt, ihn an den Wochenenden bei sich aufzunehmen.
34
weisshaus
FILMKUNSTTHEATER s+½,.s,58%-"52'%2342s WWW.WEISSHAUS-KINO.DE
02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+!33%s KONTAKT@WEISSHAUS-KINO.DE
WEITERHIN IM PROGRAMM
NEUSTARTS
DER GOTT DES GEMETZELS
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DREIVIERTELMOND
D/F 2011 - R: Roman Polanski - D: Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz
D 2011 – R: Christian Zübert – D: Elmar Wepper, Mercan Türkoglu
Zwei Elfjährige prügeln sich auf dem Spielplatz. Die Eltern des „Opfers“ haben die Eltern des „Übeltäters“ eingeladen, um den Vorfall wie
vernünftige Menschen zu klären. Was als friedlicher Austausch über
Zivilisation, Gewalt und die Grenzen der Verantwortlichkeit beginnt,
entwickelt sich schon bald zu einem Streit voller Widersprüche und
grotesker Vorurteile. Und schließlich platzt die dünne Haut der bürgerlichen Kultiviertheit auf: Vier Erwachsene geraten aus der Fassung.
Hartmut Mackowiak (Elmar Wepper) steht unter Schock. Seine Frau
(Katja Rupé) verlässt ihn nach 30 Ehejahren für einen anderen Mann.
Plötzlich muss er sein Leben noch einmal vollkommen neu ordnen, und
dabei hat der mürrische Taxifahrer doch am liebsten seine Ruhe und
verschanzt sich hinter einem Panzer aus Vorurteilen, Selbstgenügsamkeit und skeptischer Ablehnung gegenüber allem Fremden und Neuen.
HABEMUS PAPAM
!B
NEUJAHRS-REVIEW IN ZUSAMMENARBEIT MIT CHOICES
SONNTAG, 1. JANUAR, 20.00 UHR
ZIEMLICH BESTE FREUNDE
I 2011 - R: Nanni Moretti - D: Michel Piccoli, Nanni Moretti
F 2011 – R: Olivier Nakache, Eric Toledano – D: François Cluzet, Omar Sy
Die Kirchenglocken läuten, weißer Rauch steigt in den Himmel, und
Abertausende auf dem Platz vor dem Petersdom harren in froher
Erwartung. Aber Kardinal Melville (Michel Piccoli) ist panisch. Man
hat ihn zum Papst gewählt. Was soll er bloß tun? Er kann sich der
Welt nicht zeigen - und tut es auch nicht. Schnell ist die ganze Welt
in Sorge, während der Vatikan verzweifelt nach Lösungen sucht.
Wie der Papst selbst auch, nur eben auf seine Art: Er büxt aus …
IN GUTEN HÄNDEN
Philippe ist reich, gebildet und hat eine Heerschar von Angestellten
in seinem Pariser Stadtschloss, denn ohne Hilfe geht nichts - Philippe ist vom Hals abwärts gelähmt. Eines Tages taucht Driss, ein junger
Mann der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, in Philippes
Leben auf. Driss will eigentlich nur einen Bewerbungsstempel für
seinen Bewährungshelfer, doch es entsteht eine turbulente Freundschaft. Eine warmherzige Komödie nach einer wahren Begebenheit.
Ab: 22.12.
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UK 2011 - R: Tanya Wexler - D: Maggie Gyllenhaal, Hugh Dancy
KUNG FU PANDA 2
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EINE ZAUBERHAFTE NANNY
10.12. & 11.12.
WEISSHAUS PREVIEW – MONTAG, 19. DEZEMBER, 20.00 UHR
Eine elegante, intelligente und romantische Komödie ausgerechnet
über die – Moment mal – Erfindung des Vibrators …?
Doch auch sensible Empfindungen werden hier nicht verletzt, denn
hübsch verpackt in die fiktive Lebens- und Liebesgeschichte des realen Arztes Mortimer Granville kommt eine überaus vergnügliche
Geschichte ins Kino. Ein durchgängig charmanter, geistreicher und
anspruchsvoller Film.
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KUDDELMUDDEL BEI PETTERSON
& FINDUS
MEIN FREUND KNERTEN
MEISTERDETEKTIV KALLE
29.12., 30.12. & 1.1.
BLOMQUIST LEBT GEFÄHRLICH
culture club
Film-Kritik
präsentiert: Kino
Ziemlich beste Freunde (Preview)
Ich bin dann mal weg: Michel Piccoli als depressiver Papst
Mensch sein
„Habemus Papam – Ein Papst büxt aus“ von Nanni Moretti
Als Neujahrspreview präsentiert das Weisshaus-Kino einen absoluten Leckerbissen: „Ziemlich beste Freunde“ (Originaltitel: „Intouchables“) sorgt seit seinem Start im November für Zuschauerschlangen vor den französischen Kinos. Die wahre Geschichte eines
nach einem Unfall gelähmten Mannes, der durch einen jungen
Pfleger zurück ins Leben findet, ist eine meisterliche Tragikomödie.
In den Hauptrollen: François Cluzet und Omar Sy.
Weisshaus Kino I Luxemburger Str. 255, Köln
Karten: 0221 41 84 88
www.weisshaus-kino.de
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 20.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Neujahrspreview
So, 1.1. um 20 Uhr
DIE KOMÖDIE
ZUR AKTUELLEN
FINANZLAGE!
KINOSTART
01.12.2011
www.choices.de/heute-im-kino
Michel Piccoli verkörpert den nächsten Papstnachfolger. Der fühlt sich allerdings dem
Amt nicht gewachsen.
C Vatikan-Komödie
Der Papst ist tot – es lebe der Papst: Habemus Papam! Nun, nicht ganz.
Denn der frisch gekürte Papst, vormals Kardinal Melville (Michel Piccoli),
sieht sich außerstande, das Amt zu bekleiden. Er bricht stattdessen zusammen, ruft verzweifelt „Helft mir, ich schaffe das nicht“ und haut ab. Während der vatikanische Sicherheitsdienst den Eklat und die Beteiligten phantasievoll von der Außenwelt abzuschirmen versucht, findet Melville auf
einem Irrweg in Zivil weltliche Erleuchtung in Rom. Dort, wo er eigentlich
hingehört, macht sich derweil gedämpfte Panik breit, die Kardinäle bekommen Hausarrest, ein Therapeut (Regisseur Nanni Moretti) wird engagiert,
aber der ist Darwinist.
Das birgt genug Stoff für eine nette Komödie, und „Habemus Papam“ ist
eine nette Komödie. Schelmisch, schmunzelnd, heiter. Nanni Moretti inszenierte eine unterhaltsame Abhandlung über die Last des Amtes. Natürlich
wird die Last romantisch überhöht und jeglicher Gefallen an der Machtposition ausgeblendet. Doch dem Regisseur geht es vor allem um das
Menschliche. Moretti macht den Papst zum Menschen. Und nicht nur den.
Die Kardinäle sind so liebreizend spitzbübisch und schrullig gezeichnet wie
Schneewittchens Zwerge. Wenn sie sich zu Beginn von der Außenwelt
abgeschottet im Konklave versammeln und nervös der Auszählung zum
nächsten Papst beiwohnen, wimmert ein jeder von ihnen: „Nicht ich, Herr,
bitte nicht ich …“ Dieser Moment ist dann auch einer der starken Augenblicke dieses Films. Man ist versucht, Parallelen zu anderen irdischen Staatsoberhäuptern zu ziehen, allen voran zu Insolvenz-Politikern wie Papandreou
oder Berlusconi. Politiker, die mitten in der Krise erstaunlich häufig die
Vertrauensfrage durchbekommen. Denen einige Gefolgsleute vielleicht deshalb so lange wie möglich folgen, nur um nicht selbst auf dem Thron sitzen zu müssen. Parteigenossen, die die Verfehlungen des Vorsitzenden und
seiner Vorgänger ungern ausbaden möchten. Und ein neuer Papst hat momentan einiges auszubaden. Solche Gedanken aber sprengen den Rahmen
dieses Films.
Moretti liefert keine Satire, sondern ein Lustspiel. Das entspricht sicherlich
nicht der Erwartungshaltung an eine zeitgenössische Vatikan-Komödie, hat
aber auch seine Rechtfertigung. Es mag verklärt erscheinen, den Papst in kritischen Zeiten wie diesen auf einen liebenswerten, bescheidenen Menschen
zu reduzieren. Aber Morettis Idee an sich ist sympathisch, und er geht seine
Idee inspiriert an. Die Kardinäle vertreiben sich die Zeit mit Puzzeln, schmauchen Zigaretten und spielen Volleyball. Und das religiöse Oberhaupt begibt
sich, befallen von anhaltender Schwere, auf eine Reise ins Leben und findet
Zuflucht in der realen Welt. Hinter solchen Einfällen verbirgt sich viel philosophisches Potential. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Moretti sich selber als
atheistischen Psychologen besetzt, ist ein klares Bekenntnis.
HARTMUT ERNST
HABEMUS PAPAM – EIN PAPST BÜXT AUS
alpha medienkontor
Golden Globes 2011: Bester Film
I/F 2011 - Drama / Komödie - Regie: Nanni Moretti - Kamera: Alessandro Pesci mit: Michel Piccoli, Renato Scarpa, Jerzy Stuhr - Verleih: Prokino
Start: 8.12. Weisshaus, Rex
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
NEUSTARTS
JANE EYRE
Ab 01.12.
GB 2011 - R: Cary Joji Fukunaga - D: Mia Wasikowska, Michael Fassbender
18-jährig tritt die unscheinbare und mittellose Jane Eyre ihre neue Stelle als Hauslehrerin im geheimnisvollen Herrenhaus
Thornfield an. Bereits ab der ersten Begnung fühlt sie sich magisch zum Hausherrn Edward Rochester hingezogen. Als dieser
ihr völlig überraschend einen Heiratsantrag macht, scheint ihr Glück perfekt. Doch am Tag der geplanten Hochzeit nehmen
die Dinge plötzlich eine dramatische Wendung ...
am Mittwoch den 14.12.2011 zeigen wir „Jane Eyre“ um 14:30 Uhr in der Reihe Seniorenkino. Eintritt 4 EUR
MICHEL PETRUCCIANI - LEBEN GEGEN DIE ZEIT
Ab 08.12.
F / D / I 2011 - R: Michael Radford - Dokumentarfilm
Er war ein Mensch voller Überraschungen, nicht nur aufgrund seiner körperlichen Erscheinung, sondern vor allem durch
sein herausragendes musikalisches Talent. Er besaß die Fähigkeit, mit leichter Hand am Flügel durch die Jazzgeschichte zu
springen und sein Publikum zu begeistern. Er schaffte es, mehr Schallplatten zu verkaufen, als viele seiner Idole und spielte
in den großen Konzertsälen der Welt. Geboren mit der Glasknochenkrankheit, nicht einmal ein Meter groß, wurde er ein
international bekannter Jazz-Künstler. Sein erstes offizielles Konzert gab er mit 13 Jahren, danach spielte er mit vielen der
weltbesten Jazzmusiker.
SARAHS SCHLÜSSEL
Ab 15.12.
F 2010 - R: Gilles Paquet-Brenner - D: Kristin Scott Thomas, Mélusine Mayance
Paris im Juli 1942. Sarah, ein zehnjähriges jüdisches Mädchen, wird mit ihren Eltern mitten in der Nacht von der französischen Polizei aus ihrer Wohnung geholt. Verzweifelt schließt sie ihren kleinen Bruder in ihrem Geheimversteck hinter der
Tapetentür im Schlafzimmer ein und verspricht, ganz schnell wieder bei ihm zu sein. Den Schlüssel nimmt sie mit, nicht
ahnend, welche Katastrophe ihrer Familie und fast 20.000 weiteren verschleppten Pariser Juden bevorsteht.
SOMMER DER GAUKLER
Ab 22.12.
D 2011 - R: Marcus H. Rosenmüller - D: Max von Thun, Lisa Maria Potthoff
Sommer 1780. Auf dem Weg nach Salzburg bleibt die Theatergruppe um Emanuel Schikaneder und seiner treuen Gattin
und kreativen Unterstützung Eleonore mangels Geld, Ideen und Spielerlaubnis in einem kargen Bergdorf nahe der österreichischen Grenzehängen. Dort eskaliert gerade eine Auseinandersetzung der Bergleute mit dem geizigen Bergwerksbesitzer
Paccoli, der seine Angestellten aus Geldgier in schlecht gesicherte Stollen schickt und täglich das Leben der hart arbeitenden Männer aufs Spiel setzt.
EXTRAS
EINE FILMISCHE BEGEGNUNG MIT JACO VAN DORMAEL
Eine Veranstaltung des Filmbüro NW am 3. und 4. Dezember 2011
TOTO LE HÉROS - TOTO DER HELD
Sa 3.12., 20:45 Uhr
B / F / D 1991– R: Jaco Van Dormael - D: Michel Bouquet, Jo De Backer, Thomas Godet. Anschließend Filmgespräch mit Jaco Van Dormael
MR. NOBODY
So 4.12., 11:30 Uhr
F / B / CAN / D 2009– R: Jaco Van Dormael - D: Jared Leto, Sarah Polley, Diane Kruger. Anschließend Filmgespräch mit Jaco Van Dormael
LE HUITIÈME JOUR - AM ACHTEN TAG
So 4.12., 15 Uhr
B / F 1996 – R: Jaco Van Dormael - D: Daniel Auteuil, Pascal Duquenne, Miou-Miou, Henri Garcin. Einführung mit Jaco Van Dormael
KÖLSCHE MATINEE
ASTERIX OP KÖLSCH - „OPERATION HINKELSTEIN“
GRUNDEINKOMMEN DER FILM
So 11.12., 11:30 Uhr
Sa 03.12., 13 Uhr zum vorerst letzten Mal
KINDERFILM
LAURAS STERN UND DAS TRAUMMONSTER
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
Film-Kritik
Auftraggeber und Maler (Rutger Hauer) betrachten die Mutter Gottes (Charlotte Rampling)
Noch ist die Vergangenheit weit weg von Leena (Mitte)
Atemberaubende Verlebendigung
Hassliebe und Selbstbetrug
„Die Mühle & das Kreuz“ von Lech Majewski
„Bessere Zeiten“ von Pernilla August
Pieter Bruegel d. Ä. erhält den Auftrag zu einem Gemälde. Er möchte die Passion Christi
aber vor dem Hintergrund der flämischen Gegenwart darstellen.
C Faszinierendes Kunstfilm-Experiment
Als Leena vom baldigen Tod ihrer Mutter erfährt, muss sich die zweifache Mutter mit
ihrer von Alkoholismus und Gewalt geprägten Kindheit auseinandersetzen.
C Bewegendes Familiendrama
Regisseur Lech Majewski orientiert sich mit seinem Filmexperiment an
Michal Francis Gibsons Interpretation von Pieter Bruegels Gemälde „Die
Kreuztragung Christi“ von 1564. Bruegel hatte das Sujet in die Gegenwart
seiner flämischen Heimat verlagert und somit den Wahnsinn der spanischen
Besatzung und der Inquisition als Thema etabliert. Mit Hilfe digitaler
Technik öffnet Majewski Bruegels Bild in verschiedene Raum- und Zeitachsen. In der Verbindung mit hochkarätigen internationalen Schauspielern
wie Rutger Hauer oder Charlotte Rampling entstehen atemberaubend schöne Verlebendigungen eines kunsthistorischen Klassikers. Alleine die Passion
hätte der Regisseur gemäß der Vorlage klein lassen sollen – sie überdeckt
am Ende zu sehr die anderen Erzählstränge.
CHRISTIAN MEYER
Die Schauspielerin Pernilla August, Ex-Frau von Regisseur Bille August, hat
schon mit Ingmar Bergman gearbeitet, aber auch bei Star Wars gespielt. Ihre
erste eigene Regiearbeit für das Kino erinnert dann doch eher an den späten
Bergman: Ganz langsam baut sich das Familiendrama auf. Anfänglich versteht
man Leenas (Noomi Rapace, Star der Stieg Larsson-Verfilmungen) Schrecken
nicht. Die Erinnerung an ihre Kindheit zeigt durchaus schöne Momente. Doch
das sind im Gesamtbild nur kurze Augenblicke, die die Mutter noch am
Sterbebett verklärt. Der großartig gespielte Film mit tollen Kinderdarstellern
weiß die widersprüchliche Psychologie zwischen Liebe und Hass, Hoffnung
wider die Vernunft und lebenslangen Selbstbetrug beeindruckend einzufangen.
CHRISTIAN MEYER
BESSERE ZEITEN
DIE MÜHLE & DAS KREUZ
S/PL 2011 - Drama - Regie: Lech Majewski - Kamera: Adam Sikora - mit: Rutger Hauer,
Charlotte Rampling, Joanna Litwin - Verleih: Neue Visionen
Start: 24.11. Odeon
Venedig Filmfestival 2010: Int. Critics’ Week Award
S 2010 - Drama - Regie: Pernilla August - Kamera: Erik Molberg Hansen mit: Ola Rapace, Alpha Blad, Noomi Rapace - Verleih: NFP
Start: 8.12. Cinenova
Minnie (Octavia Spencer) beäugt befremdet ihre Arbeitgeberin (Jessica Chastain)
Heimat als Fiktion: Irina Potapenko und Florian Lukas
White Trash & Black Power
Fremd im eigenen Land
„The Help“ von Troy Tate
„Anduni – Fremde Heimat“ von Samira Radsi
Eine junge Journalistin schreibt Anfang der 60er Jahre ein Buch über die Lebens- und
Leidensgeschichten schwarzer Nannys und sorgt damit für einen Skandal.
C Hervorragend besetztes Drama
Belinda hat mit ihrer armenischen Herkunft eigentlich nicht viel am Hut. Doch als ihr
Vater stirbt, sucht die Verwandtschaft eine engere Bindung.
C Suche nach Identität
Troy Tates Film über die Sklavenhalter-Mentalität der rassistischen weißen
Herrschaftsschicht in den US-Südstaaten der 60er Jahre und die beginnende
Emanzipation ihrer schwarzen Bediensteten lässt kaum Wünsche offen. Erstklassige schauspielerische Leistungen tragen die Verfilmung von Kathryn
Stocketts Bestsellerroman. Viola Davis und Octavia Spencer geben die leidgeprüften, aber nicht zu brechenden Nannys, Bryce Dallas Howard ist die
stockkonservative Klischee-Hausfrau und Unsympathin Nr. 1. Daneben brillieren Jessica Chastain als vermeintlich dummes Platinblondchen sowie die
wundervolle Emma Stone als mutige Nachwuchsautorin. Perfektes, sorgfältig ausgestattetes Emotionskino mit der Musik des geschätzten Thomas
Newman („American Beauty“).
MICHAEL HERMANN
Traditionen interessieren Belinda nicht sehr. Sie spricht deutsch und hat
sich an der Uni eingeschrieben. Doch ihren deutschen Freund Manuel verheimlicht sie ihrer Familie. Als ihr Vater stirbt, spürt sie zunehmend den
Druck der Verwandtschaft, sich den Traditionen zu unterwerfen. Schließlich kommt es zum Bruch mit Manuel. Samira Radsi und ihre Drehbuchautorin Karin Kaçi erzählen eine allgemeingültige Geschichte von Heimatsuche, Entfremdung, Tradition und Emanzipation. Der vor allem in Köln
gedrehte Film mit Irina Potapenko und Florian Lukas in den Hauptrollen
überzeugt durch einen undramatischen Gestus, tappt aber auch in die
eine oder andere Klischeefalle. Zum Ende hin scheint er sich wie seine
Protagonistin freizuschwimmen.
CHRISTIAN MEYER
THE HELP
ANDUNI – FREMDE HEIMAT
USA 2011 - Drama - Regie: Tate Taylor - Kamera: Stephen Goldblatt - mit: Emma Stone,
Jessica Chastain, Viola Davis - Verleih: Disney Start: 8.12. Cinenova, Metropolis, Rex
Max Ophüls Festival 2011: Preis der Defa-Stiftung
D/LUX 2010 - Komödie / Tragikomödie - Regie: Samira Radsi - Kamera: Matthias Fleischer mit: Florian Lukas, Irina Potapenko, Tilo Prückner - Verleih: Filmlichter
Start: 15.12. Filmhaus
choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 15.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Help
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
NEU IM KINO
SONDERPROGRAMM
AB 1. DEZEMBER
DIE REISE DES PERSONALMANAGERS
Der neue Film von Eran Riklis („Die syrische Braut“): Eine Mitarbeiterin eines
namhaften Bäckerei-Betriebs ist bei einem Anschlag getötet worden. Nur
ihre Abwesenheit hat bislang niemand bemerkt – ein gefundenes Fressen für
skandalgeile Journalisten, die den schockierten Kollegen die Negativschlagzeilen
ihres Lebens bescheren wollen. So sieht sich der Personalmanager gezwungen, zur
Ehrenrettung des Betriebes, beherzt einzugreifen (Israel/F/D 2010 • 106 Min.).
Kino aus Israel
am 7.12., 20 h mit INTIMATE GRAMMAR (OmeU) (IL 2010 • 110 Min.) von
Nir Bergmann: Der vielfach ausgezeichnete Film basiert auf dem Roman
„Der Kindheitsfinder“ von David Grossmann (2010 Friedenspreisträger des
Deutschen Buchhandels) und spielt im Israel der früher 1960er-Jahre: Der
elfjährige Aaron findet sich in der Welt seiner Eltern nicht zurecht, in der es nur
um Krieg und das Überleben geht. Für ihn zählen innere Werte. Aus Protest hört
er auf zu wachsen.
M E E K ’ S C U TO F F ( O m U )
„Es geht ums Kaffeekochen in der Wildnis statt um Schießereien im
Saloon: Die Besiedlung der USA aus dem Blickwinkel der Frauen. Dieser
Perspektivenwechsel stellt das Ur-Genre des Kinos vom Kopf auf die Füße –
und man kann in Kelly Reichardts Western einen Widerhall aktueller politischer
Strömungen sehen, die Verunsicherung Amerikas und die Suche nach einem
neuen Weg“ Süddeutsche Zeitung (USA 2010 • 102 Min.).
HERZ DES HIMMELS, HERZ DER ERDE
Was verbirgt sich hinter dem Mythos des Mayakalenders? Frauke Sandig und
Eric Black lassen uns teilhaben am Leben von sechs jungen Maya aus Chiapas
und Guatemala. Sie lehnen sich auf gegen die Ausplünderung der Erde. Und
am vielbeschworenen Ende des Maya-Kalenders 2012 steht wohlmöglich ein
Neuanfang: „Die Zeit ist wie ein Kreis“ (D 2011 • 90 Min.).
Schwarze Katze, weißer Kater
Caravaggio
Filmpalette und Literaturhaus Köln präsentieren
im Dezember zwei Programme: am 5.12., 20 h zur Aktion „Buch für die Stadt“
SCHWARZE KATZE, WEISSER KATER (Jugoslawien/D/A/F 1998 • 127 Min.)
von Emir Kusturica: Autor Jovan Nikolic hat für diese Film-Hommage an die
Sinti-Kultur den Song „Bubamara“ getextet. Und am 18.12., 20 h ist mit SINN
UND SINNLICHKEIT (USA 1994 • 131 Min.) Ang Lees Adaption des Klassikers
von Jane Austen zu sehen. Romantisch, humorvoll und grandios gespielt ist
diese Verfilmung des weltberühmten Romans über die Irrungen und Wirrungen
in der höheren Gesellschaft, der 2011 seinen 200. Geburtstag feiert.
Ärzte ohne Grenzen
Die Reise des Personalmanagers
Mad Circus
AB 8. DEZEMBER
MAD CIRCUS –
E I N E B A L L A D E V O N L I E B E U N D TO D
Álex de la Iglesia, in Venedig ausgezeichnet für das beste Drehbuch und die
beste Regie, entwirft mit seiner phantasievollen Ballade eine Metapher für das
Spanien der Franco-Ära: ein böser Clown als Symbol für die Diktatur Francos,
ein trauriger Clown als Symbol für den Widerstand und die schöne Natalia als
Verkörperung des Masochismus dieses Landes, das sich von seiner Geschichte
bis heute nicht erholen kann. „Brillant, bizzar, schillernd und total verrückt“ The
New York Times (Spanien / F 2010 • 108 Min.).
AB 15. DEZEMBER
T H E B L A C K P O W E R M I X TA P E ( O m U )
zeigt am 14.12., 20 h LIVING IN EMERGENCY (OmU) (USA 2008 • 93 Min.):
Der Filmemacher Mark Hopkins hat drei Ärzte sowie eine Ärztin auf ihren
Katastropheneinsätzen für die humanitäre Hilfsorganisation „Ärzte ohne
Grenzen“ in Liberia und in der Demokratischen Republik Kongo begleitet.
Sein Dokumentarfilm ist eine kritische Auseinandersetzung mit der
Arbeit humanitärer Helfer an Kriegsschauplätzen. Ungeschönt werden die
Schwierigkeiten und Dilemmas aufgezeigt, mit denen die Mitarbeiter bei ihren
Einsätzen unter extremen Bedingungen oft konfrontiert sind.
painting movies
am 19.12., 20 h mit CARAVAGGIO (OmU) (GB 1986 • 93 Min.), Derek
Jarmans große Vision vom historischen Kino: nicht akribisch rekonstruiert,
nicht am Kostüm und am Look allein orientiert, sondern verloren zwischen den
Zeiten, zwischen dem frühen 17. und dem späten 20. Jahrhundert. Caravaggio
als Teilnehmer eines polysexuellen Liebes-Dreiecks-Melodrams, in dem das
Leben und die Kunst zusammenfließen.
JUNGES DEUTSCHES KINO IM DEZEMBER
Bei der Recherche zu einem Film über den Soul-Sänger Billy Paul stieß der
schwedische Regisseur Göran Hugo Olsson auf eine Unmenge an Archivmaterial zur
Black Power Bewegung, das schwedische Reporter zwischen 1967 und 1975 in den
USA aufgenommen hatten. Dies ist der Beginn eines Schaffensprozesses, an dessen
Ende ein Film steht, der durch sein strenges ästhetisches Konzept, einzigartige
Einblicke und nie zuvor gesehene Interviewaufnahmen besticht (S 2011 • 94 Min.).
AB 22. DEZEMBER
ABENDLAND
Europa ist nicht mehr nur der einstige lose Staatenverbund, sondern betrifft
heutzutage jeden Bürger direkt in seinem Alltag, sei es etwa der Euro, das
Schengen-Abkommen oder zahlreiche Lebensmittelverordnungen. Nikolaus
Geyrhalter versucht in seinem Dokumentarfilm der Frage nach der derzeitigen
europäischen Lebenswirklichkeit nachzugehen. Geradezu seismografisch vermisst er
das Land neu und präsentiert ein nie gesehenes Bild Europas (A 2011 • 90 Min.).
Wie liebt man jemanden, wenn
man nicht zeigt, wer man ist?
Romeos
Ein Film von Sabine Bernardi
(D 2011 • 94 Min.)
Ab 8. Dezember täglich im Programm
und am 20. Dezember, 21 h
in unserer Reihe „homochrom“
Film-Kritik
Wird mehr und mehr zum Stier: Jacky (Matthias Schoenaerts)
Höchste Anspannung
Gespräch zum Film
Regisseur Michaël R. Roskam, Foto: Nicolas Karakatsanis
Der Körper als Bunker
„Bullhead“ von Michaël R. Roskam
Regisseur Michaël R. Roskam zu seinem Film „Bullhead”
Der Rinderzüchter Jacky setzt auf illegale Hormonbehandlungen. Aber nicht nur seine
Tiere spritzt er mit Testosteron.
C Testosterongesteuerter Mafiafilm
Michaël R. Roskam, Jahrgang 1972, studierte in Amsterdam Drehbuch.
Nach mehreren international ausgezeichneten Kurzfilmen ist „Bullhead” sein Langfilmdebüt.
Männerfilm – dieses Prädikat trifft auf Bullhead auf ganz eigene Art zu: Hier
dreht sich alles um männliche Hormone, aber nicht nur die körpereigenen. Der
junge Landwirt Jacky hat sich auf die Hormonmafia eingelassen. Diederik, sein
Freund aus Kindertagen, spitzelt jedoch für die Polizei. Die beiden Kontrahenten verbindet ein altes Geheimnis, das für jeden von ihnen ganz eigene Konsequenzen für das Leben zur Folge hatte. Regisseur Roskam hat ein im wahrsten
Sinne düsteres, testosterongesteuertes Kinodebüt gemacht. Die Bilder seines
ländlich angesiedelten Mafiafilms sind dunkel, die Figuren alle Gefangene
ihrer Triebe. Das angespannte Szenario hat „Bullhead“ die belgische Kandidatur zum Auslandsoscar eingebracht.
CHRISTIAN MEYER
BULLHEAD
Austin Fantastic Fest 2011: 3 Next Wave Awards
B/NL 2011 - Thriller - Regie: Michaël R. Roskam - Kamera: Nicolas Karakatsanis mit: Jeanne Dandoy, Matthias Schoenaerts, Jeroen Perceval - Verleih: Rapid Eye Movies
Start: 24.11. Filmpalette
Sind noch bei Sinnen: Michael (Ewan McGregor) und Susan (Eva Green)
Sinnlos
„Perfect Sense“ von David Mackenzie
Zwei Seelen verlieben sich, während die Welt um sie untergeht.
C Apokalyptisches Liebesdrama
Eine Epidemie macht sich über die Menschen her und raubt ihnen wörtlich
nach und nach die Sinne. Während die Seuche auch schleichend in Glasgow
ausbricht, verlieben sich Michael (Ewan McGregor) und Susan (Eva Green)
ineinander. Sie müssen erkennen, dass ihre Zeit der Sinnlichkeit zugleich
das Ende aller Sinne einläutet. Regisseur David Mackenzie („Hallam Foe“)
erzählt die Apokalypse stimmungsvoll, tief traurig und poetisch. Dabei findet er auch Raum für stillen Humor. Etwas vernachlässigt wird der Rahmen: Die gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen bleiben nur
skizzenhaft gezeichnet, die Stimmung im Volk ist nicht immer nachvollziehbar, das Timing wirkt mitunter konstruiert. Ein Drama, das vor allem
über seine beiden Protagonisten berührt.
HARTMUT ERNST
PERFECT SENSE
choices: Herr Roskam, Sie zeichnen ein düsteres Bild ihres Heimatlandes Belgien. Sind die Umtriebe der Hormonmafia wirklich so hässlich, wie Sie sie beschreiben?
Michaël R. Roskam: Das war in der Vergangenheit sicher so. Nachdem
in den 90ern ein Veterinärinspektor getötet wurde, standen diese Leute
sehr im Blick der Behörden und der Öffentlichkeit. Die meisten dieser Typen
waren gegen den Mord. Nicht, weil sie nicht töten würden, sondern weil
es dumm war, denn nun standen sie im Rampenlicht. Daraus haben sie
gelernt und haben sich danach sehr zurückgehalten. Heute gibt es immer
noch einen harten Kern von Viehzüchtern, die mit diesem illegalen Handel
zu tun haben.
„Bullhead” ist nicht nur sprichwörtlich ein düsterer Film: Außer in der
Eröffnungsszene gibt es keinen Sonnenschein, und die Bilder scheinen
immer etwas zu dunkel zu sein. Das ist sicher kein Unfall …?
Wir waren sehr von Malern wie Rembrandt oder Courbet beeinflusst. Wir
wollten diesen sehr dunklen, grauen Look, aber auch diesen ChiaroscuroEffekt (Helldunkel-Malerei, Anm. d. Red.), aber von oben. Da ist immer ein
leichter Lichtschein auf den Köpfen, der wiederum einen Schatten auf die
Augen wirft und diese düstere Atmosphäre verbreitet.
Der Film ist sehr körperlich und die Hauptfigur Jacky wirklich testosterongesteuert. Was war Ihre Idee für die Visualisierung dieser Körperlichkeit?
Wir wollten einen Mann, der seinen Körper als Bunker benutzt, in dem
sich der kleine Junge in ihm immer noch verstecken kann. Wir wollten ihn
aber auch als jemanden zeigen, der die Last seiner Vergangenheit auf sehr
körperliche Art auf seinen Schultern trägt. Er musste so eine Art Mann
werden, bei der die physische Stärke und die brutale Erscheinungsform der
Kern, die Essenz seines Wesens ist. Aber natürlich ist seine Erscheinung sehr
beeinflusst und gestört von seiner Vergangenheit.
Es gibt eine zweite Hauptfigur – Jackys Jugendfreund Diederik. Wie
passen er und seine Homosexualität in das Thema des Films?
Viele Fragen werden sehr interessant, wenn du deinen Antagonisten schwul
machst. Es gibt mir z. B. die Möglichkeit, mit der Vorstellung von Freundschaft zu spielen, die – wer weiß – vielleicht hätte Liebe sein können. Es
gibt mir auch die Möglichkeit, mit der Idee eines “Homme Fatale” zu spielen
und zu fragen: Was ist ein Mann, was ist Männlichkeit?
Nach einem solchen Debüt sind die Erwartungen hoch. Haben Sie schon
Pläne für einen neuen Spielfilm?
Ja, ich schreibe gerade etwas und freue mich schon auf den Dreh. Viele
Menschen fragen mich, ob ich jetzt irgendeinen Druck spüre. Das ist tatsächlich so, aber ich mag das. Das hält mich wach. Ich will, dass jeder Film
wie der erste ist. Er muss großartig werden.
INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
D/GB/S/DK 2011 - Drama / Science Fiction - Regie: David Mackenzie - Kamera: Giles
Nuttgens - mit: Eva Green, Ewan McGregor, Connie Nielsen - Verleih: Senator Start: 8.12.
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Film-Kritik
Michel Petrucciani mit Roger Willemsen
Lösen eine Spirale der Gewalt aus: Joseph Bierbichler und Angela Gregoviv
Er war ein Instrument
Der untreue Mann
„Michel Petrucciani – Leben gegen die Zeit“ von Michael Radford
„Brand – Eine Totengeschichte“ von Thomas Roth
Glasknochen, Dämonen, Wunderhände: Der Film beleuchtet einen Ausnahmepianisten.
C Doku über ein musikalisches Genie
Der alternde Schriftsteller Brand fängt eine Affäre mit der verheirateten Krankenschwester seiner todkranken Frau an. Eine Spirale aus Eifersucht und Gewalt nimmt ihren Anfang.
C Eindringlicher Psychothriller
Der Franzose Michel Petrucciani hatte Glasknochen, war kleinwüchsig und
starb 1999 mit 36 Jahren. In dieser Zeit hat er eine international erfolgreiche Karriere als Jazzpianist hingelegt. Petrucciani, davon erzählt dieser
Dokumentarfilm, war von Kindheit an von Musik erfüllt, tauschte die Schulbank gegen den Klavierhocker, offenbarte sich als Talent und zog schließlich
in den „Jazz-Himmel“ New York, wo er endgültig durchstartete. Angehörige,
Freunde, Musiker und Musikkritiker erinnern an die unstete Legende, die immer im Jetzt lebte und mehrmals heiratete. Die Doku plätschert zuweilen
etwas vor sich hin, knackige 90 Minuten wären ausreichend gewesen. Insgesamt bietet sie aber interessante Einblicke in ein aufregendes Leben.
HARTMUT ERNST
Nicht erst seit Michael Hanekes Meisterwerken haben österreichische Produktionen ein hohes Ansehen. Auch Thomas Roths „Brand“ besticht durch ein
ausgereiftes Drehbuch und eine cineastisches Gespür verratende Inszenierung. Nicht von ungefähr erinnert die Geschichte an Claude Chabrols
Hitchcock-Hommage „Die untreue Frau“. Hier findet allerdings gleich ein
doppelter Ehebruch statt. Die atmosphärisch dichten Cinemascope-Tableaux
von Kameramann Jo Molitoris bilden mit ihren kalt-blauen Farben einen
spannenden Kontrast zu den lodernden Gefühlen der Protagonisten, die von
dem Schauspieler-Quartett Joseph Bierbichler, Angela Gregoviv, Erika
Deutigre und Denis Moschitto mit einer großen Intensität dargestellt werden.
ROLF-RUEDIGER HAMACHER
MICHEL PETRUCCIANI – LEBEN GEGEN DIE ZEIT
F/D/I 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Michael Radford - mit: Michel Petrucciani Verleih: Polyband
Start: 8.12. Odeon
MATTHIAS SCHWEIGHÖFER
ALEXANDRA MARIA LARA
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AB 15. DEZEMBER IM KINO
www.rubbeldiekatz-film.de
BRAND – EINE TOTENGESCHICHTE
A/D 2010 - Drama / Thriller - Regie: Thomas Roth - Kamera: Jo Molitoris - mit: Denis Moschitto,
Angela Gregovic, Josef Bierbichler - Verleih: Zorro
Start: 1.12. Filmpalette
Film-Kritik
30 Minuten oder weniger
Die Tauschfamilie
USA 2011 - Komödie - Regie: Ruben Fleischer - Verleih: Sony
R/USA 2011 - Komödie - Regie: Sergei Ginzburg - Verleih: Fox
Regisseur Ruben Fleischer demonstriert nach „Zombieland“, dass man auch die
Lebenden nicht zu Ernst nehmen muss: Pizza-Lieferant Nick (Jesse Eisenberg)
wird von zwei Kleinkriminellen (Danny McBride, Nick Swardson) dazu gezwungen, eine Bank auszurauben. Soweit der Plot – drum herum begegnet der unfreiwillige Held Killern, Polizisten, Kalauern und lautstarkem Brachialwitz. HE
Body-Switch auf Russisch, genauer: bei der Familie Golubov. Damit Eltern und
Kinder etwas reflektierter miteinander umgehen lernen, befördert Doktor Kogan
(Mikhail Kozakov) die Geschwister Marina (Kristina Orbakayte) und Andrey (Yuriy
Kutsenko) kurzerhand in die Körper ihrer Eltern. Und umgekehrt, versteht sich.
Wie turbulent so etwas enden kann, weiß man aus unzähligen Vorbildern. HE
Start: 24.11.
Start: 24.11.
In Time – Deine Zeit läuft ab
Kein Sex ist auch keine Lösung
USA 2011 - Science Fiction / Thriller - Regie: Andrew Niccol - Verleih: Fox
D 2011 - Komödie - Regie: Cary Fukunaga - Verleih: Studiocanal
Stellen Sie sich vor, Sie hören mit 25 Jahren auf zu altern. Geld wird durch Zeit
ersetzt, und wer genug davon hat, darf ewig leben. Alle anderen sind dem Tod
geweiht. Unter ihnen: Will (Justin Timberlake) und Sylvia (Amanda Seyfried),
die in einem menschenverachtenden System um ihr Leben rennen. Jede Sekunde zählt. Temporeiche Sci-Fi-Kost von Andrew Niccol („Lord of War“).
HE
Werbeprofi Tom (Stephan Luca) ist ein Bilderbuch-Womanizer. Alle Frauen
liegen ihm zu Füßen. Alle, außer Elisa (Marleen Lohse), Toms neue Kollegin.
Während der Frauenheld in die Sinnkrise gerät, wird auch sein berufliches
und privates Umfeld von allen möglichen Turbulenzen durchgeschüttelt. Plötzlich scheint auf nichts mehr Verlass. Romantische Komödie.
HE
Start: 1.12. Metropolis, Rex, Woki
Start: 1.12.
Shark Night 3D
Der gestiefelte Kater
USA 2011 - Horror - Regie: David R. Ellis - Verleih: Universum
USA 2011 - Trickfilm / Komödie - Regie: Chris Miller - Verleih: Paramount
Nach den „Piranhas“ dürfen sich nun auch die Weißen Haie unter Wasser in
3D durchknabbern. Auch hier sind es ein Haufen Party-People (darunter Sara
Paxton und Sinqua Walls), die sich sorglos im tiefen Wasser lümmeln. Bis einer
seinen Arm verliert. Regie in diesem Funhorror führte David R. Ellis, der bereits
bissig-böse Erfahrungen bei „Final Destination 4“ sammelte.
HE
„Shrek“-Fans sind dem temperamentvollen Schnurrer bereits wiederholt begegnet
– nun bekommt der Gestiefelte Kater sein eigenes Kino-Abenteuer. Auf der Suche
nach magischen Bohnen und goldenen Eiern begegnet er der Miezekatze Kitty
Softpaws und seinem unberechenbaren Blutsbruder, dem sprechenden Ei Humpty
Dumpty. Gefälliges 3D-Animationsabenteuer für die ganz, ganz Kleinen.
HE
Start: 1.12.
Start: 8.12. Metropolis, Rex
Der Weihnachtsmuffel
Mission: Impossible – Phantom Protocol
GB 2009 - Komödie - Regie: Debbie Isitt - Verleih: Pandastorm Pictures
USA 2011 - Action - Regie: Brad Bird - Verleih: Paramount
Auch wenn er demnächst den Kleinen Hobbit geben wird – der Part des muffeligen
Grundschullehrers Paul Maddens steht Martin Freeman („The Office“, „Tatsächlich
… Liebe“) ebenso gut. Der legt sich im englischen Kleinstadtmief mit seinem Konkurrenten an und behauptet, Hollywood interessiere sich für seine Inszenierung
der Weihnachtsgeschichte. Die Dinge entwickeln sich äußerst chaotisch.
HE
Regisseur Brad Bird hat sich bisher gelungen in Pixar-Filmen ausgetobt („Die
Unglaublichen“, „Ratatouille“) – jetzt stürzt er sich auf seinen ersten Spielfilm und
schickt Ethan Hunt (Tom Cruise) in seinem vierten Actionabenteuer in Highspeed
rund um den Erdball. Timing, Spaß und Maskerade sind auch hier die bewährten
Konstanten. „Millenium“-Star Michael Nyqvist spielt den Bösewicht.
HE
Start: 8.12.
Start: 15.12. Metropolis, Rex
www.choices.de/heute-im-kino
42
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
JANE EYRE
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:: Drama :: GB 2011 :: 120 Min. :: R.: Cary Fukunaga :: D.:
Mia Wasikowaska, Michael Fassbender, Judi Dench ::
Äußerst prägnant inszeniert Ausnahmetalent Cary Fu-
U
S
TA
R
T
kunaga (SIN NOMBRE) die zeitlose Liebesgeschichte
aus dem puritanisch viktorianischen England. Dabei
:: BESSERE ZEITEN
:: IN GUTEN HÄNDEN
:: UND DANN DER REGEN
:: ICH REISE ALLEIN
// Filmstart
// Filmstart
// Filmstart
// Filmstart
08.12.2011
22.12.2011
29.12.2011
29.12.2011
entsteht aus Charlotte Brontës literarischen Welt-
N
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ab Klassiker »Jane Eyre« erzählerisch eigenständiges
01.12.2011 Gefühlskino der besonderen Art.
Preview am Di 29.11.2011 um 19.00 h
THE HELP
JANE EYRE (OmU)
von Cary Fugunaga
:: Drama :: USA 2011 :: 146 Min. :: R.: Tate Taylor :: D.:
TA
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Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer ::
Preview am Fr 02.12.2011 um 20.00 h
über Rassismus und couragierte (weiße und schwar-
THE HELP
ze) Frauen im Amerika der 60er. Wie selbstverständlich
von Tate Taylor
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»hält« sich die weiße Oberschicht schwarze Frauen als
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Starkes emotionales und engagiertes Hollywood-Kino
N
ab Haushaltshilfen. Dass diese auch ein eigenes Leben
08.12.2011 haben, bemerkt nur die junge Skeeter.
Preview am So 11.12.2011 um 18.00 h
IN GUTEN HÄNDEN // HYSTERIA (OmU)
von Tanya Wexler
SARAHS SCHLÜSSEL
:: Drama :: FR 2011 :: 111 Min. :: R.: Gilles Paquet-Brenner :: D.:
TA
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Kristin Scott Thomas, Aidan Quinn, Niels Arestrup ::
am So 18.12.2011 um 16.30 h
ZIEMLICH BESTE FREUNDE // INTOUCHABLES (OmU)
Die Schatten der Vergangenheit lasten auf der Journalis-
von Eric Toledano + Olivier Nakache
tin Julia, die eine tragische Geschichte um ein Mädchen
In Kooperation mit der Deutsch-Französischen
namens Sarah aus dem Zweiten Weltkrieg aufdeckt.
Gesellschaft Köln
Eine zutiefst bewegende Reise beginnt, an deren Ende
S
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Ciné-Club-Preview
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ab die Konfrontation mit ihrem eigenen Leben steht.
Preview am Di 20.12.2011 um 20.00 h
15.12.2011
THE IDES OF MARCH
von George Clooney
THE IDES OF MARCH
:: Thriller :: USA 2011 :: 97 Min. :: R.: George Clooney :: D.:
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T
George Clooney, Ryan Gosling, Paul Giamatti ::
Gemeinsam mit einem Ensemble hochkarätiger Kol-
KIRIKU UND DIE ZAUBERIN von Michel Ocelot
legen beleuchtet Regisseur Clooney die verborgenen
Filmstart // 22.12.2011
Mechanismen der Macht im US-amerikanischen PolitZirkus. Eine grandios erzählte Story voll knisternder
ab Spannung bis zum überraschenden Finale. Ein in jeder
22.12.2011 Hinsicht gelungenes, kluges Werk.
Kinder-Special am Sa 10.12. um 14.00 h
MOLLY UND DAS WEIHNACHTSMONSTER
mit Überraschungsprogramm!
Weitere Termine: 11.12., 17.12., 18.12. jeweils um
14.00 h
am 15.12., 16.12. + 18.12.2011 jeweils um 19.00 h
SURFFILMFESTIVAL COLOGNE
Im Rahmen des 20jährigen Jubiläums des Deutschen
Wellenreitverbandes
Filme: FIRST LOVE :: FLOAT :: RIO BREAKS
:: SIGHT :: FIGHTING FEAR
:: THROUGH THE WHISKEY BARREL
:: KURZFILMPROGRAMME
Film-Kritik
Elegant: der Gangster (Colin Farrell) und der Moviestar (Keira Knightley)
Zeremonie der Maya
Cool ohne Clou
Selbstreinigung
„London Boulevard” von William Monahan
„Herz des Himmels, Herz der Erde“ von Frauke Sandig, Eric Black
Ein Gangster kommt aus dem Gefängnis und plant ein ehrliches Leben. Das geht
bekanntlich selten gut.
C Gangsterkrimi
Die Dokumentarfilmer besuchen die Ureinwohner Guatemalas. Die Menschen reden von
sich, von gestern, heute und von einem neuen Morgen.
C Doku über die Maya, ihr Leben, ihren Glauben
„London Boulevard“ ist einer dieser Gangsterfilme, die sich inspiriert auf
den Spuren Quentin Tarantinos und Guy Ritchies bewegen, dies auch über
Strecken gelungen umsetzen, denen aber eine eigene Handschrift und der
dramaturgische Clou fehlt. Hier schickt nun Regisseur William Monahan
(Drehbuch zu „Departed – Unter Feinden“) den gerade entlassenen Knastbruder Mitchel (Colin Farrell) durch Londons Unterwelt. Zerrissen zwischen
ehernen Ambitionen, Beschützerinstinkt und Rachsucht versucht er sich
zwischen einem Filmstar (Keira Knightley), seiner störrischen Schwester,
dem Oberschurken und seinem trotteligen Kumpel zurechtzufinden. Coole
Figuren, coole 60er-Musik – aber eine gute Story, gewitzte Dialoge und
Überraschungen muss man suchen.
HARTMUT ERNST
Der Boulevard und Hollywood schlachten seit einiger Zeit die Prophezeiung
des Maya-Kalenders aus, um damit so effekthascherisch wie möglich die
Angst vor dem dort prophezeiten Weltuntergang im Jahr 2012 zu schüren.
Dieser Film lässt einige Maya selbst zu Wort kommen. Und die erzählen
hier nicht nur von ihrem Glauben, sondern auch von 500 Jahren Unterdrückung. Und davon, dass es keiner Prophezeiung bedarf, um die Welt
untergehen zu sehen. Es genügt, die westliche Ausbeutung und Repressionen zu beobachten. Eine gehaltvolle Doku mit angenehm eingestreuten
Denkpausen und einer beruhigenden Hoffnung: Dem Zyklus der Mayas zufolge reinigt sich die Erde nämlich lediglich selbst. Zur Not vom Menschen.
Und dazu bedarf es keines Weltuntergangs.
HARTMUT ERNST
LONDON BOULEVARD
HERZ DES HIMMELS, HERZ DER ERDE
GB/USA 2010 - Thriller - Regie: William Monahan - Kamera: Chris Menges mit: Colin Farrell, Anna Friel, Keira Knightley - Verleih: Wild Bunch
Start: 1.12.
D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Frauke Sandig, Eric Black - Kamera: Eric Black Verleih: Piffl
Start: 1.12. Filmpalette
Aufwändige Überführung
Durchgedrehter Clown à la Robert Rodriguez
Reisemuffel
Die Schöne und die Biester
„Die Reise des Personalmanagers“ von Eran Riklis
„Mad Circus – Eine Ballade von Liebe und Tod“ von Álex de la Iglesia
Ein Personalmanager wird von seiner Firma damit beauftragt, eine tote Angestellte ins
Ausland zu überführen.
C Verschrobenes Roadmovie
Spanien in den 1970ern: Ein traumatisierter Zirkusclown gerät in die Wirren der Liebe.
C Melodramatische Farce
Die Putzkraft einer Großbäckerei fällt in Jerusalem einem Selbstmordanschlag zum Opfer. Die Firmenleitung zwingt den gefühlskalten Personalmanager (Mark Ivanir), die Verstorbene in ihre Heimat zu überführen – ein
entlegenes Dorf in Osteuropa. Widerborstig fügt er sich dem Auftrag und
bricht zu einer Reise auf, die ihn und seine Mitreisenden verändern wird.
Nach der arg ausführlichen Exposition kommt dieser Roadtrip endlich in
die Gänge, ruht sich dann aber zu sehr auf schrulligen Osteuropa-Klischees
aus. Außerdem vermag Regisseur Eran Riklis („Die syrische Braut“, „Lemon
Tree“) seinem Hauptdarsteller bis zum Ende keinerlei Sympathien zu verleihen, was die Läuterung unmotiviert erscheinen lässt. Verschrobenes
Abenteuer mit netter Schlusspointe.
HARTMUT ERNST
Achtung: Dieser Film ist beileibe keine leichte Kost, pfeift auf Konventionen, und nur weil Quentin Tarantino Gefallen daran fand, ist es noch lange
kein Tarantino-Film! Dies vorab als Warnung. Was Álex de la Iglesia („Ein ferpektes Verbrechen“) hier kredenzt, ist ein genresprengendes Trash-Melodram, eine Liebestragödie, ein surrealer Abgesang auf die Franco-Ära. Die
liegt 1973 in ihren letzten Zügen und hat Spuren hinterlassen. Auch bei
Javier (Carlos Areces), der in einem Zirkus als Clown anheuert und sich verliebt. Sein Nebenbuhler ist der Clown Sergio, ein Sadist. Die Liebe treibt die
Beteiligten allesamt in den Wahnsinn. Und den Zuschauer gleich mit. Und
das macht je nach Gemüt sogar Spaß. Schräg, laut, blutig, irrsinnig!
HARTMUT ERNST
MAD CIRCUS – EINE BALLADE VON LIEBE UND TOD
DIE REISE DES PERSONALMANAGERS
Filmfestival Locarno 2010: Publikumspreis
ISR/D/F/RUM 2010 - Drama - Regie: Eran Riklis - Kamera: Rainer Klausmann mit: Guri Alfi, Mark Ivanir, Rozina Cambos - Verleih: Alamode Start: 1.12. Filmpalette
Venedig Filmfestival 2010: Silberner Löwe
E/F 2010 - Komödie / Drama - Regie: Álex de la Iglesia - Kamera: Kiko de la Rica mit: Carolina Bang, Carlos Areces, Sancho Gracia - Verleih: Koch Media
Start: 8.12. Filmpalette
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
us
Der Dezember im Filmhaus
Anduni - Fremde Heimat
Der Fürsorger oder das Geld
der Anderen
Bundesstart ab 01.12.
CH/LU/DE 2009, R.: Lutz Konermann, B.: Lutz Konermann, Felix
Benesch, D.: Roeland Wiesnekker, Katharina Wackernagel,
Johanna Bantzer u.v.a., digital, 96 Minuten
Der Fürsorger Hans-Peter Stalder kennt den Geheimcode zum
Glück: eine Geldvermehrungsstrategie, die handverlesenen
Anlegern schier unglaubliche Gewinne verspricht – und ein
sorgenfreies Leben in Saus und Braus. Seine Geschichte hat
nur einen Haken. Sie ist erstunken und erlogen und profitieren
tut nur einer: Stalder.
Anduni - Fremde Heimat
Ab 15.12.
DE 2010, R.: Samira Radsi, B.: Karin Kaci, D.: Irina Potapenko,
Florian Lukas, Tilo Prückner, Berrin Alganer-Lenz, Günay Köse,
Nursel Köse, Peter Millowitsch u.v.a., 35mm, 91 Minuten
Als ihr Vater stirbt, wird Belinda mehr und mehr in die skurrile
Welt ihrer armenischen Familie gesogen, mit der sie eigentlich
kaum etwas zu tun hatte. Doch je wohler sie sich nun dort
fühlt, desto mehr entfremdet sie sich von ihrem Studentenleben
und ihrem Freund Manuel. Belinda begibt sich auf die Suche
nach ihrer Heimat, an der sich nicht nur ihre halbe Großfamilie
beteiligt, sondern auch Manuel.
Weiter im Programm:
Atmen
Die verlorene Zeit
Ab 10.12. (Bundesstart 08.12.)
DE 201, R.: Anna Justice, B.: Anna Justice, Pamela Katz, D.: Alice Dwyer, Mateusz Damiecki, Dagmar Manzel, Susanne Lothar
u.v.a., 35mm, 105 Minuten, teilweise OmU
AT 2011, R. u. B.: Karl Markovics, D.: Thomas Schubert, Karin
Lischka, Gerhard Liebmann, Georg Friedrich u.v.a., 35mm, 93
Minuten
Der neunzehnjährige Roman Kogler steht kurz vor seiner möglichen vorzeitigen Haftentlassung aus der Jugendstrafanstalt.
Doch Roman hat schlechte Karten - verschlossen, einzelgängerisch, ohne familiären Anschluss, scheint er für eine
Sozialisierung unfähig. Ausgerechnet der Freigängerjob bei
einem Bestattungsunternehmen führt Roman über den Umweg
Tod zurück ins Leben.
„ ATMEN ist ein nüchternes und fesselndes Drama, das durch
seine intelligente Zurückhaltung, kontrollierte Bildästhetik und
seinen sachlichen Zugang hervorsticht und von einer erfrischenden dramaturgischen Vollkommenheit ist. Dieser Film ist
Karl Markovics’ gelungener Start ins Regiefach.“ David Rooney,
HOLLYWOOD REPORTER (USA)
Filmhaus Kino und Gebäude 9 präsentieren:
something weird cinema:
Scanners
Am 07. Dezember um 21.30 Uhr
CA 1980, R.: David Cronenberg, 35mm, OF, 90 Minuten
Mondo Cane
Am 21. Dezember um 21.30 Uhr
IT 1962, R.: Jacopetti u.a., 35mm, 108 Minuten, DF
Barbarella
Am 30. Dezember um 21.30 Uhr
F 1967, R.: Roger Vadim, 35mm, 100 Minuten, DF
Weitere Veranstaltungen im Dezember sowie ausführlichere Informationen zu allen Filmen finden Sie auf www.filmhauskoeln.de
oder +49 (0)221 22 27 10-0. Filmhaus Köln, Maybachstraße 111, 50670 Köln
Kinokultur Medienbildung Filmschaffen
filmhau
köln
Film-Kritik
Hannah (Alice Dwyer) und Tomasz (Mateusz Damiecki) gelingt die Flucht
Lukas (Rick Okon, r.) widmet sich ganz dem Mannsein
Zwei Leben
Transmann
„Die verlorene Zeit“ von Anna Justice
„Romeos … anders als du denkst!“ von Sabine Bernardi
Jüdin Hannah gelang zusammen mit dem polnischen Häftling Tomasz die Flucht aus
dem KZ. Jahrzehnte später sieht sie ihn im US-Fernsehen wieder.
C Bewegendes Geschichtsdrama
Lukas war früher Miri. Seine Geschlechtsanpassung ist noch nicht perfekt, da verliebt er
sich in den Schwulen Fabio.
C Vielschichtiges Gesellschaftsdrama
Anna Justice („Max Minsky und ich“) hat ihr teilweise auf wahren Begebenheiten beruhendes Drama in der Chronologie der Ereignisse aufgebrochen.
Sie springt zwischen den Geschehnissen der Jahre 1944 und 1976 hin und
her, um auf beiden Zeitebenen gleichermaßen einen Spannungsbogen zu
halten. Das persönliche Dilemma der Protagonistin, die in den unterschiedlichen Jahrzehnten zwei verschiedene Leben lebt, lässt sich dadurch ebenfalls
deutlicher vermitteln. Überzeugend im zeitgeschichtlichen Setting und in der
Darstellung durch das multinationale Schauspielerensemble ist Justice hier
ein sehr persönlicher Zugang zu geschichtlichen Ereignissen geglückt, der
auch heute noch eine Identifikation mit dem Geschilderten ermöglicht.
Filme über Transsexuelle haben nach wie vor Seltenheitswert. Umso
erstaunlicher, dass sich mit Sabine Bernardi hier ausgerechnet eine Debütregisseurin diesem letzten Tabuthema einer aufgeklärten Gesellschaft
angenommen hat. Umso komplexer sind die Fragestellungen zu sexueller
Identität und den damit verbundenen Begehrlichkeiten ausgefallen, die sie
hier auf äußerst versierte Weise aufgreift. Denn Miri kann sich nicht als
Frau, sondern erst als Transmann Lukas in einen anderen Mann verlieben.
Dramaturgisch und visuell hat Bernardi ihr Thema ebenso geschickt aufgegriffen, und führt ihr Publikum mit Hilfe des sympathischen Protagonisten
(grandios verkörpert von Newcomer Rick Okon) behutsam an die mitreißend erdachte Geschichte heran.
FRANK BRENNER
FRANK BRENNER
DIE VERLORENE ZEIT
D 2011 - Melodram / Lovestory - Regie: Lech Majewski - Kamera: Sebastian Edschmid mit: Dagmar Manzel, Alice Dwyer, Mateusz Damiecki - Verleih: Movienet
Start: 28.11. Filmhaus
ROMEOS … ANDERS ALS DU DENKST!
D 2011 - Komödie / Drama - Regie: Sabine Bernardi - Kamera: Moritz Schultheiß - mit:
Rick Okon, Felix Brocke, Maximilian Befort - Verleih: Pro Fun Start: 8.12. Filmpalette
Julia (Kristin Scott Thomas) forscht nach den Vermissten
Roman (Thomas Schubert) ist verschlossen
Das Gedächtnis der Orte
Verschlossen
„Sarahs Schlüssel“ von Gilles Paquet-Brenner
„Atmen“ von Karl Markovics
Paris 1942: Tausende von Juden werden von französischen Uniformierten abgeholt und
deportiert. 67 Jahre später ermittelt eine Journalistin die Geschichte eines der Opfer.
C Bewegendes Drama über die Schrecken des Holocaust
Ein junger Gefängnisinsasse versucht, in der Gesellschaft Fuß zu fassen.
C Jugenddrama
Erst letztes Jahr erzählte Rose Bosch mit „Die Kinder von Paris“ von den
Vorkommnissen, bei denen 1942 Tausende von Juden zur Deportation ins
Vélodrome d’Hiver gepfercht wurden. „Sarahs Schlüssel“ greift die Ereignisse aus der Perspektive der amerikanischen Journalistin Julia (Kristin Scott
Thomas) auf, die knapp 70 Jahre später zu dem Fall recherchiert. Rückblenden bebildern ihre Erkenntnisse, die sich schon bald auf das bewegende
Schicksal eines Mädchens konzentrieren. Tiefgründig und vielschichtig widmet sich das Drama der grausamen Vergangenheit. Gilles Paquet-Brenner
nähert sich verstörend und berührend den nachhaltigen Themen dieses
Krieges: dem unvergänglichen Trauma der Opfer, dem Gedächtnis der Orte,
dem Schweigen der Überlebenden.
HARTMUT ERNST
Roman war Heimkind, jetzt sitzt der 19-Jährige eine achtjährige Freiheitsstrafe wegen Totschlags ab. Er bemüht sich redlich um Jobs in der Freiheit,
die ihm eine Bewährung in Aussicht stellen könnten. Der junge Mann ist aber
zu temperamentvoll und verschlossen. Das Drama begleitet Roman bei seinem Einstand in einem Bestattungsunternehmen, wo er vorerst auf wenig
Gegenliebe stößt. Das bewusst sperrige Drama hält sich ebenso verschlossen
wie der Protagonist: Was im Kopf des Helden vorgeht, lässt sich nur erahnen.
Einerseits ist das schwer zugänglich und wirkt mitunter ausgestellt, andererseits liefert Karl Markovics einen gelungenen, fiktionalisierten Zustandsbericht, der auch mal mit wienerisch-sarkastischen Spitzen aufwartet.
HARTMUT ERNST
ATMEN
SARAHS SCHLÜSSEL
Tokyo Int. Filmfestival 2010: Bester Regisseur
F 2010 - Drama - Regie: Gilles Paquet-Brenner - Kamera: Pascal Ridao - mit: Niels Arestrup,
Kristin Scott Thomas, Mélusine Mayance - Verleih: Camino Start: 15.12. Cinenova, Odeon
www.choices.de/heute-im-kino
A 2011 - Drama - Regie: Karl Markovics - Kamera: Martin Gschlacht - mit: Karin Lischka,
Thomas Schubert, Georg Friedrich - Verleih: ThimFilm
Start: 10.12. Filmhaus
46
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Happy Feet 2
Happy New Year
AU 2011 - Trickfilm / Komödie - Regie: Dr. George Miller - Verleih: Warner
USA 2011 - Komödie - Regie: Garry Marshall - Verleih: Warner
2006 schickte „Mad Max“-Regisseur George Miller singende Pinguine ins Rennen und wurde für sein ökologisch korrektes Pixel-Musical sogar mit dem Oscar
gekrönt. Neben dem Singen hat Held Mumble inzwischen auch das Tanzen unter Seinesgleichen etabliert. Nur bei Sohnemann Erik hapert es noch. Und nebenbei droht noch ganz anderes Unheil. Tapsige Gute-Laune-Revue in 3D.
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„Pretty Woman“, „Plötzlich Prinzessin”, „Valentinstag” – Regisseur Garry Marshall
ist ein etablierter Genre-Routinier und legt mit „Happy New Year“ eine weitere Liebeskomödie vor. Diesmal schickt er eine ganze Promi-Liga (Jessica Biel,
Ashton Kutcher, Robert De Niro, Til Schweiger) in die Silvesternacht, in der sich
entzweit, verliebt und versöhnt wird. Natürlich in New York.
HE
Start: 1.12. Metropolis, Rex
Start: 8.12. Metropolis, Rex
Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)
D/A 2011 - Kinderfilm / Fantasy - Regie: Oliver Dieckmann - Verleih: Constantin
USA 2011 - Fantasy / Horror - Regie: Bill Condon - Verleih: Concorde
Cornelia Funke kann nicht nur von Wilden Hühnern und Tintenherzen
erzählen, sondern auch vom Weihnachtsmann. Genauer: dem letzten echten
Weihnachtsmann Niklas Julebukk (Alexander Scheer). Der Verfechter des
friedlichen Weihnachtsfests wird von dem Konsumterroristen Waldemar
Wichteltod (Volker Lechtenbrink) schikaniert. Niklas findet bei dem Jungen
Ben (Noah Kraus) Zuflucht.
HE
Das Opus der romantischen Beißer und bissigen Wortspiele neigt sich dem
Ende zu. Bella ist nach wie vor darum bemüht, es Vampiren und Werwölfen
gleichermaßen recht zu machen. Über allem aber thront ihre Liebe zu
Edward, der mit dem Biss und dem Sex noch warten will, bis endlich mal
die Hochzeitsglocken läuten. Genauer: Bis(s) zum endgültigen Finale im
November 2012.
HE
Start: 24.11. Metropolis, Rex
Start: 24.11. Metropolis, Rex, Woki
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Film-Kritik
Das ist mal eine ungewöhnliche Freundschaft
Alltag der Western-Frauen: Michelle Williams (l.) und Shirley Henderson
Überleben
Akkurat und intensiv
„Let me in“ von Matt Reeves
„Meek’s Cutoff“ von Kelly Reichardt
Ein junger Schüler lernt eine neue Nachbarin kennen. Seine neue Freundin umgibt ein
düsteres Geheimnis.
C Wundervoll trauriges Vampirdrama
Ein Siedlertrack heuert 1845 den Trapper Stephen Meek an, um nach Oregon zu gelangen. Sie verirren sich auf einer Hochebene.
C Meditativer Western
2008 streifte die schwedische Vampirfilm-Perle „So finster die Nacht“ unsere
Kinos. „Let me in“ ist das nach New Mexico verlegte Remake von Matt Reeves
(„Cloverfield“). Dort lebt in einer verschneiten Kleinstadt der 12jährige Owen
(Kodi Smit-McPhee, „The Road“), ein Außenseiter, der schon bald die gleichaltrige Abby (Chloë Grace Moretz) kennenlernt. Auch Abby lebt zurückgezogen, allerdings aus wesentlich dramatischeren Gründen. Owen kommt ihrem
Geheimnis bald auf die Spur. An das schwedische Original kommt das Remake
nicht heran, es nähert sich dem tief traurigen, schauerromantischen Stoff
aber vergleichbar beseelt. Reeves bewegt sich entgegen der derzeitigen
„Twilight“-Welle jenseits von Kitsch, Klischee und Pathos. HARTMUT ERNST
Einen stillen Western wollte Kelly Reichhardt („Wendy und Lucy“) nach eigenem
Bekunden machen. Tatsächlich hat „Meek’s Cutoff“ mit seinen langen Landschaftstotalen und nur wenigen Handlungsmomenten und Dialogen einen fast
meditativen Charakter. Revolverhelden und Kampfszenen gibt es hier nicht,
stattdessen eine historisch genaue Abbildung des nur wenig ereignisreichen,
mühseligen Alltags auf dem Oregon-Trail. Reichhardt setzt den im Kino jahrzehntelang gepflegten Western-Mythen mit einer akkuraten Ausstattung und
einer zurückhaltend, aber intensiv agierenden Schauspielerriege um Michelle
Williams ein langsames Drama der feinen Töne entgegen, in dem nicht nur
Männer, sondern auch die Frauen einen Platz einnehmen. CHRISTIAN MEYER
LET ME IN
MEEK'S CUTOFF
US-Akademie für Science Fiction-, Fantasy- und Horrorfilme: Bester Horrorfilm
GB/USA 2010 - Drama - Regie: Matt Reeves - Kamera: Greig Fraser - mit: Elias Koteas,
Kodi Smit-McPhee, Richard Jenkins - Verleih: Wild Bunch
Start: 15.12.
Venedig Filmfest 2010: Signis Award
USA 2010 - Western - Regie: Kelly Reichardt - Kamera: Chris Blauvelt - mit: Paul Dano,
Michelle Williams, Shirley Henderso - Verleih: Peripher
Start: 8.12. Filmpalette
Nicht nur intellektuell, auch in Sachen Style weit vorne: Angela Davis
Bildpuzzle mit Balzac, Lama, Frau und Tankstelle
Die Gewaltfrage
Kaum zu bewältigen
„The Black Power Mixtape 1967-1975“ von Göran Olsson
„Film Socialisme“ von Jean-Luc Godard
Eine Zusammenstellung schwedischen TV-Materials über die Black Panther mit aktuellen Kommentaren politischer Aktivisten und Künstlern.
C Black Panther-Doku mit Archivmaterial
Ein Kreuzfahrtschiff auf dem Mittelmeer ist der Ort, wo die großen Themen der letzten
100 Jahre verhandelt werden.
C Experimentelle Bild- und Toncollage
Regisseur Olsson stieß auf über 80 Stunden Archivmaterial schwedischer
Fernsehjournalisten, die von 1967 bis 1975 die militante Black PowerBewegung in den USA begleiteten. Daraus kompilierte er eine Chronologie,
die sich einerseits durch geografische Distanz, andererseits durch ideologische Nähe und Sympathie auszeichnet. Überraschend private Momente der
Aktivisten finden sich hier neben bekannteren Motiven bei Reden, im
Headquarter der Panthers oder bei gewalttätigen Polizeiaktionen. Kommentiert werden die Bilder von alten Aktivisten wie Angela Davis oder Bobby
Seale oder jüngeren Musikern wie Talib Kweli, Erykah Badu, John Forté,
Questlove von The Roots oder Last Poets-Mitglied Abiodun Oyewole. Eine
spannende Geschichtsstunde.
CHRISTIAN MEYER
Ins deutsche Kino kommen seine Filme schon lange nicht mehr. Zu eigen
und vor allem zu komplex ist das Bild- und Tonuniversum des großen
Nouvelle Vague-Regisseurs Jean-Luc Godard. Auch in „Film Socialisme“
geht es wieder um die Bilder und Töne dieser Welt, und ihre Repräsentation
von Ländern, Ideologien und Konflikten. Zwischen dem Alltag auf einem
Kreuzfahrtschiff und einer Tankstelle entfaltet Godard ein Puzzle aus Sprachen (auch Bildsprachen), Tönen, Orten und Menschen – auch realen: mittendrin z. B. Patti Smith. Das zu dechiffrieren, ist bei einmaligem Sehen
kaum zu bewältigen. Aber es ist schön, dass man ein solch zitatenreiches
Bild-Ton-Puzzle nun auch wieder mal im Kino erleben darf – auf großer
Leinwand und in Gemeinschaft.
CHRISTIAN MEYER
THE BLACK POWER MIXTAPE 1967-1975
FILM SOCIALISME
S 2011 - Dokumentarfilm / Musik - Regie: Göran Olsson - mit: Harry Belafonte,
Med Erykah Badu, Angela Davis - Verleih: Mouna
Start: 15.12. Filmpalette
CH/F 2010 - Drama - Regie: Jean-Luc Godard, Fabrice Aragno - mit: Patti Smith,
Catherine Tanvier, Christian Sinniger - Verleih: NFP
Start: 24.11. Filmpalette
www.choices.de/heute-im-kino
48
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Lichtspiele
Lichtspiele Eintrittspreise:
Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 €
zzgl. Überlängen- und/oder 3D Zuschlag (3 €) | Kinderpreis bis einschl. 12 J.
Happy Feet 2
Kinderpreis 7€ (3D), 5 € (2D)
ab 01.12.
Mumble, der Meister des Stepptanzes, hat ein
Problem: Sein winziger Sohn Erik leidet unter
Choreophobie. Weil er nicht tanzen will, reißt er aus
und erlebt auf seiner Reise wilde Abenteuer.
in 3D & 2D!
In Time - Deine Zeit läuft ab
ab 01.12
In einer Zukunft, in der Zeit buchstäblich Geld bedeutet, besteht die einzige Möglichkeit zu überleben
darin, sich mehr Zeit zu verdienen, sie zu stehlen oder
zu erben. Will Salas lebt von Minute zu Minute, bis ein
unerwarteter Gewinn an Zeit ihm die Türen zur Welt der Reichen öffnet...
ab 08.12.
USA 2011 - Trickfilm / Komödie - 90 Min. - R.: Chris Miller - S.: Benno Fürmann, Elton,
Andrea Sawatzki, Christian Berkel - FSK n.n.b.
Kinderpreis 7€ (3D), 5 € (2D)
Früher war der Gestiefelte Kater noch mit seinem
Kumpel Humpty Alexander Dumpty unterwegs - bis
dieser ihn verriet. Nun triff der Kater wieder auf seinen ehemaligen Freund, der gerade dabei ist, mit der
rassigen Kitty einen waghalsigen Plan auszuhecken:
Sie wollen die Gans stehlen, die goldene Eier legt.
Das ist allerdings leichter gesagt als getan, wie das
widerwillig vereinte "Trio Infernale" nur allzu schnell feststellen muss...
in 3D
& 2D!
Habemus Papam - Ein Papst büxt aus
ab 15.12.
Rubbeldiekatz
D 2011 - Komödie - 113 Min. - R.: Detlev Buck - D: Matthias Schweighöfer, Alexandra Maria
Lara, Detlev Buck, Maximilian Brückner, Denis Moschitto, Max von Thun - 12 J.
Preview: Mi. 07.12. um 19:15 Uhr - 5 €
Ein Job ist ein Job, sagt sich der erfolglose Theater-Schauspieler Alexander,
verwandelt sich in "Alexandra", schlägt alle Konkurrentinnen aus dem Feld und
ergattert tatsächlich eine Frauenrolle in einem großen Hollywoodfilm! Aber
kann er in Pumps und ausgestopftem BH auf Dauer überzeugen?
Alvin und die Chipmunks 3 - Chipbruch ab 22.12.
Kinderpreis 5 €
ab 08.12.
Gott und die Welt haben ihn erkoren. Aber seine innere Stimme sagt ihm, dass sie sich irren. Schon bald ist
die ganze Welt in Sorge, während der Vatikan verzweifelt nach Lösungen sucht. Wie der Papst selbst
auch, nur eben auf seine Art: Er büxt aus …Die
Geschichte vom Papst, der nicht Papst sein will.
- Neues Jahr, neues Glück
Eine gewaltige Explosion erschüttert den Kreml: Ein verheerender Bombenanschlag, der den Frieden zwischen
den Weltmächten und damit der gesamten zivilisierten
Welt gefährden kann. Für Geheimagent Ethan Hunt
bedeutet dieser katastrophale Zwischenfall die bislang brisanteste Mission
seiner Karriere. Denn der Kopf der "Impossible Missions Force" wird mit seinem gesamten Team für den brutalen Terrorakt verantwortlich gemacht.
USA 2011 - Trickfilm / Komödie - 88 Min. - R.: Mike Mitchell - D: Andy Buckley,
Jenny Slate, Heather Robbins, Michael P. Northey - FSK n.n.b.
I/F 2011 - Drama / Komödie - 104 Min. - R.: Nanni Moretti - D.: Michel Piccoli, Jerzy Stuhr,
Renato Scarpa, Franco Graziosi, Camillo Milli - FSK n.n.b.
Happy New Year
ab 15.12.
Preview: Mi. 14.12. um 21:10 Uhr - 5 €
USA 2011 - Science Fiction/Thriller - Länge n.n.b. - R.: Andrew Niccol D.: JustinTimberlake, Amanda Seyfried, Cillian Murphy - FSK n.n.b.
Der gestiefelte Kater
Mission: Impossible - Phantom Protokoll
USA 2011 - Action - Länge n.n.b. - R.: Brad Bird - D.: Tom Cruise, Jeremy Renner,
Simon Pegg, Paula Patton, Josh Holloway - FSK n.n.b.
AU 2011 - Trickfilm/Komödie - 110 Min. - R.: Dr. George Miller,
Warren Coleman - S.: Rick Kavanian, Ben Becker - FSK n.n.b.
ab 08.12.
USA 2011 - Komödie - Länge n.n.b. - R.: Garry Marshall - D.: Robert De Niro, Ashton
Kutcher, Katherine Heigl, Jessica Biel, Hilary Swank, Til Schweiger - o.A.
Silvester - ein besonderes Datum, an dem Wünsche,
Träume, Hoffnungen und Veränderungen in nur einer
Nacht kulminieren. So auch in New York City, in der
sich die Lebenswege von mehreren Menschen kreuzen. Während die einsamen Herzen unter ihnen nach
der großen Liebe suchen, schmieden die anderen
Zukunftspläne, trennen sich oder geben einander eine zweite Chance.
Chip ahoi! Alvin, Simon, Theodore und die Chipettes
machen zusammen mit Dave Urlaub an Bord eines
Luxuskreuzers und - wie immer - ist niemand vor
den bekanntesten Streifenhörnchen und ihren
Späßen sicher. Sie machen aus dem Schiff im Nu
ihre ganz persönliche Spielwiese, bis sie auf einer
tropischen Insel "Chipbruch" erleiden. Während Dave verzweifelt nach seinen
verschollenen Schützlingen sucht, machen die Munks und die Chipettes das,
was sie am besten können - singen, tanzen und ziemlich viel Unsinn.
Sherlock Holmes - Spiel im Schatten
ab 22.12.
USA 2011 - Action / Krimi - Länge n.n.b. - R.: Guy Ritchie - D.: Robert Downey Jr.,
Jude Law, Eddie Marsan - FSK n.n.b.
Der britische Meisterdetektiv Sherlock Holmes trifft
auf seinen Erzfeind Dr. Moriarty. Gemeinsam mit
Doktor Watson und der Zigeunerin Sim reist er durch
halb Europa, um die Pläne Moriartys, der den Lauf
der Geschichte verändern will, zu durchkreuzen.
Double Feature - Teil 1 & 2, 21.12., um 19:00 Uhr - 10 €
Ich reise allein
ab 29.12.
NO 2011 - Drama - 93 Min. - R.: Stian Kristiansen - D: Rolf Kristian Larsen, Amina Eleonora
Bergrem, Pål Sverre Valheim Hagen, Ingrid Bolsø Berdal - o.A.
Mein Freund der Delfin Kinderpreis 7€ (3D), 5 € (2D) ab 15.12.
USA 2011 - Drama - 112 Min. - R.: Charles Martin Smith D.: Harry Connick jr., Ashley Judd, Morgan Freeman - o.A.
Ein frei lebendes, junges Delfinweibchen gerät in eine
Krebsreuse und zieht sich dabei eine schwere
Verletzung am Schwanz zu. Es wird gerettet, doch
sein Überlebenskampf hat erst begonnen. Erst die
Bemühungen eines Meeresbiologen, eines genialen Experten für Prothesen
und eines unerschütterlich treuen Jungen machen das Wunder möglich.
in 3D
& 2D!
Der Student Jarle fühlt sich zwischen Literaturtheorie, Partys und Affären ziemlich wohl. Eines Morgens flattert ihm ein Brief ins Haus und das Leben, wie
Jarle es kannte, ist vorbei. Der Brief erklärt ihn zum Vater einer Tochter. Eine
ganze Woche und ihren 7. Geburtstag soll Charlotte Isabel mit ihm verbringen.
So will es die Mutter, ein One-Night-Stand aus Jugendtagen, die im
Supermarkt arbeitet und endlich einmal Urlaub möchte.
Unser Kino bleibt am 24., 25. & 31.12.2011 geschlossen.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten
und einen guten Start ins neue Jahr!
Unser “One Dollar House” Programm läuft weiter:
Superleichte 3D-Brillen
auch in Kindergröße!
Eintrittspreis: jeder Film 2,99 €
Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de
Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an!
Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn
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Foyer
BONNS GRÖ
ÖSSTE LEINWAND
Unsere TOPFILME
im
KINO
ab
€ 3,99
DEZEMBER
IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB
Science Fiction-Film, ca. 109 Min. (Regie: Andrew Niccol)
mit Justin Timberlake und Amanda Seyfried
Der Action-Thriller „In Time - Deine Zeit läuft ab“ versetzt
den Zuschauer in eine Welt, in die offizielle Währung
Geld durch Zeit ersetzt wird. Mit 25 hören die Menschen
auf zu altern. Sie sind genetisch so ausgestattet, dass sie
nur noch ein Jahr lang überleben können, es sei denn sie
schaffen es, sich einen neuen Ausweg zu erkaufen.
RUBBELDIEKATZ
Komödie, ca. 113 Min. (Regie: Detlev Buck)
Ein Job ist ein Job, sagt sich der arbeitslose Schauspieler
Alexander, verwandelt sich in „Alexandra“, schlägt alle
Konkurrentinnen aus dem Feld und ergattert tatsächlich
eine Frauenrolle in einem großen Hollywoodfilm! Aber
kann er in Pumps und ausgestopftem BH auf Dauer überzeugen? Mehr als ihm lieb ist! Sein Kollege beginnt ihn zu
begrabschen, auch der genialische Regisseur findet ihn
unwiderstehlich, Alex` Ex-Freundin flippt aus und seine
ruppigen Brüder und deren durchgeknallter Kumpel mischen das Filmset auf.
SHERLOCK HOLMES 2:
SPIEL IM SCHATTEN
Komödie, Actionfilm (Regie: Guy Ritchie)
Niemand war je in der Lage, Sherlock Holmes` Scharfsinn
zu überbieten ... bis jetzt. Ein neuer genialer Verbrecher
macht die Welt unsicher: Professor Moriarty. Er ist Holmes
nicht nur intellektuell gewachsen - durch seine skrupellose
Bösartigkeit könnte er dem legendären Detektiv sogar überlegen sein.
Jeden Mittwoch
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um 21:00 Uhr
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Fassung und auf Bonns größter Leinwand!
Lasst Euch überraschen!
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von 14:00 bis 01:00 Uhr
Freundlicher Service
Kinosaal mit der größten Beinfreiheit in Bonn
und „Love-Seats“.
BERTHA-VON-SUTTNER-PLATZ 1-7
TEL. (0228) 97 68 200
www.:2.,.de
Herbert-Strate-Preisträger Dieter Kosslick mit der GF der Film- und Medienstiftung NRW Petra Müller
Geförderte Filme, prämierte Kinos
„Over Your Cities Grass Will Grow“ im Odeon
Donnerstag, 27. Oktober: Der in Sophie Fiennes’ Film porträtierte deutsche Künstler
Anselm Kiefer braucht sich über finanzielle
Beschränkungen und logistische Zwänge
keine Sorgen zu machen. Dass der gleichermaßen künstlerische Film der britischen
Regisseurin seinen Weg auf die Leinwände
Regisseurin Sophie Fiennes stellte gefunden hat, ist weit weniger selbstverihren Film persönlich in Köln vor ständlich. Deswegen attestierte Fiennes, die
zur Premiere persönlich in Köln anwesend war: „Blockbusterfilme sind wie
Tsunamis, die kleine Filme aus den Kinos wegspülen. Ich bedanke mich insbesondere bei der Film- und Medienstiftung NRW, dass sie es ermöglicht
hat, meinen Film dort zu zeigen, wo er hingehört: im Kino.“ Im anschließenden Publikumsgespräch berichtete die Filmemacherin ausführlich von
ihren teilweise skurrilen Dreherfahrungen.
„Tüpisch türkisch“ im Filmhaus
Donnerstag, 10. November: Bereits zum 6.
Mal hatte das Filmhaus unter dem Titel „Tüpisch türkisch“ eine Filmreihe zusammengestellt, die in diesem Jahr anlässlich des 50.
Jahrestages des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens unter dem Motto „Happy Birthday, Türke!“ stand. Zur Eröffnung las der
Doğan Akhanlı liest im Filmhaus seit 1995 in Köln lebende türkischstämmige
Autor Doğan Akhanlı aus seinem autobiografisch geprägten Text „Mein Name war Ford“. Im Anschluss wurden zwei
selten gezeigte Werke aus den 70er Jahren präsentiert, der essayistische
Kurzfilm „Alamanya Alamanya Germania Germania“ von Hans A. Guttner
und der 1978 gedrehte „E5 – Die Todesstrecke“. Darin beschäftigte sich der
bekannte türkische Schauspieler Tunçel Kurtiz mit der seinerzeit hoch frequentierten Autobahnverbindung aus Zentraleuropa in die Türkei.
KinoProgrammPreis NRW 2011 im Gloria Theater
Mittwoch, 16. November: Gleich sechs Kölner
Kinos schafften es in diesem Jahr auf die Liste der besten Spielhäuser des Landes NRW
und wurden auf der 21. Verleihung des KinoProgrammPreises von der Film- und Medienstiftung NRW mit Fördergeldern belohnt. Die
höchste Einzelprämie ging dabei an Martin
Roelly und sein Odeon-Kino. Fördergelder in
Gruppenbild mit Star-Paten Thekla
Carola Wied und Elyas M’Barek Höhe von je 20.000 Euro zur Digitalisierung
der Häuser wurden landesweit 15 weiteren Kinos zugesprochen, darunter auch
dem Metropolis-Kino in Köln. Als Highlight des Abends wurde dem BerlinaleLeiter und ehemaligen Geschäftsführer der Filmstiftung NRW, Dieter Kosslick,
der Herbert-Strate-Preis für seine Verdienste für Kino und Film verliehen. Der
Geehrte zeigte sich angesichts der Auszeichnung gerührt, ließ mit einer gewohnt launigen Rede die Veranstaltung trotzdem humorvoll ausklingen.
TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER
Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/foyer
Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt
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Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36
Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de!
Do. ist Kinotag: alle Filme nur 4,00 € + 3D Zuschlag! - On Thursdays all movies just 4,00 € + 3D extra amount!
starts 08.12.
The Help (OmU)
Superleichte
3D-Brillen, auch
in Kindergröße!
USA 2011 - Drama - 146 Min. - D.: Tate Taylor - A: Emma Stone, Viola Davis,
Bryce Dallas Howard, Octavia Spencer, Jessica Chastain - o.A.
Mit Beginn des Oktobers gibt es wieder unsere Matinee Vorstellungen!
Immer sonntags. Beginn ca. 11:15 Uhr - Spielzeiten: www.metropolis-koeln.de
The Twilight Saga: Breaking Dawn - since 17.11.
Part 1 (OV)
USA 2011 - Fantasy - 109 Min - D.: Bill Condon C.: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner - 12 J.
After their wedding, Bella and Edward
travel to Rio de Janeiro for their honeymoon, where they finally give in to their
passions. Bella soon discovers she is
pregnant, and during a nearly fatal childbirth, Edward finally fulfills her wish to
become immortal. But the arrival of their
remarkable daughter, Renesmee, sets in
motion a perilous chain of events that pits
the Cullens and their allies against the Volturi, the fearsome council of vampire leaders, setting the stage for an all-out battle.
Skeeter, Aibileen and Minny - three very different,
extraordinary women in Mississippi during the
1960s, build an unlikely friendship around a secret
writing project that breaks societal rules and puts
them all at risk. From their improbable alliance a
remarkable sisterhood emerges, instilling all of them with the courage to transcend the lines that define them, and the realization that sometimes those lines
are made to be crossed-even if it means bringing everyone in town face-toface with the changing times.
starts 08.12.
New Year's Eve (OV)
USA 2011 - Komödie - Länge n.n.b. - D.: Garry Marshall - A: Robert De Niro,
Ashton Kutcher, Katherine Heigl, Jessica Biel, Til Schweiger - o.A.
New Year's Eve - when whishes, dreams, hopes
and changes come together. In New York the lives
of several couples and singles intertwine on this
special date. While lonely hearts are looking for true
love, couples make plans for the future, separate or
forgive and give second chances for fresh starts.
starts 08.12.
Puss in Boots (OV)
Carnage - Der Gott des Gemetzels (OV) since 24.11.
USA 2011 - Trickfilm / Komödie - Länge n.n.b. - D.: Chris Miller - S.: Justin Timberlake, Amanda Seyfried, Cillian Murphy - FSK n.n.b.
USA 2011 - Action/Thriller - 105 Min. - D.: Steven Soderbergh C.: Marion Cotillard, Matt Damon, Jude Law, Gwyneth Paltrow - FSK n.n.b.
Long before he even met Shrek, the notorious
fighter, lover and outlaw Puss in Boots
becomes a hero when he sets off on an adventure with the tough and street smart Kitty Softpaws and the mastermind Humpty Dumpty to
save his town. This is the true story of The Cat,
The Myth, The Legend... The Boots.
Preview am Dienstag, den 06.12. um 17:00 Uhr - Eintritt: Erw. 8 € / Kinder 6,50 €
Set in contemporary Brooklyn, New York, Carnage
centers on two pairs of parents, one of whose child
has hurt the other at a public park, who meet to discuss the matter in a civilized manner. However, as the
evening goes on, the parents become increasingly
childish, resulting in the evening devolving into chaos.
In Time (OV)
starts 01.12.
USA 2011 - Science Fiction/Thriller - Länge n.n.b. - D.: Andrew Niccol - A: Justin
Timberlake, Amanda Seyfried, Cillian Murphy - FSK n.n.b.
In a future where people stop aging at 25,
but are engineered to live only one more
year, having the means to buy your way out
of the situation is a shot at immortal youth.
Here, Will Salas finds himself accused of
murder and on the run with a hostage - a
connection that becomes an important part
of the way against the system.
Happy Feet 2 (OV)
in 3D!
Mission: Impossible Ghost Protocol (OV)
starts 15.12.
USA 2011 - Action - Länge n.n.b. - D.: Brad Bird - C.: Tom Cruise, Jeremy Renner,
Simon Pegg, Paula Patton, Josh Holloway - FSK n.n.b.
The Impossible Mission Force is shut
down when it's implicated in the bombing of the Kremlin, causing Ethan
Hunt and his new team to go rogue to
clear their organization's name.
Preview am Mittwoch, den 14.12. um 21:10 Uhr - Eintritt 5 €
starts 01.12.
The Ides Of March (OV)
starts 22.12.
AU 2011 - Trickfilm/Komödie - 110 Min. - D.: Dr. George Miller, Warren Coleman S.: Elijah Wood, Robin Williams, Hank Azaria, Brad Pitt, Matt Damon - FSK n.n.b.
USA 2011 - Drama - 98 Min. - D.: George Clooney - A: Ryan Gosling, George
Clooney, Evan Rachel Wood, Marisa Tomei, Philip Seymour Hoffman - FSK n.n.b.
Tap-dancing penguin Mumble and his pals
use their smooth moves to save the penguin nation. Mumble and Gloria have started a family of their own, and their young
son, Erik, is just finding his footing among
his fellow emperor penguins when a dire
new threat thrusts their future into jeopardy. Just when it begins to look as if all
hope is lost, the penguin nation bands
together to dance the darkness away.
Stephen Meyers, an idealistic deputy campaign manager for Governor Mike Morris,
who is in a major political battle in Ohio that
could be the key to winning the Democratic
presidential nomination. When the opposing
candidate's campaign manager offers
Stephen a job on his staff, Stephen neglects
to inform his boss. Just as that omission is
revealed, Stephen uncovers a dirty personal
secret that could sink Morris' political career.
in 3D!
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INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 18.00 UHR AN!
Sherlock Holmes A Game of Shadows (OV)
starts 22.12.
USA 2011 - Action / Krimi - Länge n.n.b. - D.: Guy Ritchie - A: Robert Downey Jr.,
Jude Law, Eddie Marsan, Kelly Reilly, Noomi Rapace, Jared Harris, FSK n.n.b.
Double Feature - Teil 1 & 2, 21.12,
um 19:00 Uhr - 10 €
Sherlock Holmes has always been the smartest man in the room…until now. There is a new criminal mastermind at
large-Professor Moriarty-and not only is he Holmes' intellectual equal, but his capacity for evil, coupled with a complete lack of conscience, may actually give him an advantage over the renowned detective. When the Crown Prince
of Austria is found dead, the evidence, as construed by Inspector Lestrade, points to suicide. But Sherlock Holmes
deduces that the prince has been the victim of murder-a murder that is only one piece of a larger and much more
portentous puzzle, designed by one Professor Moriarty.
K i n d e r k i n o:
Happy Feet 2
AU 2011 - Trickfilm/Komödie - 110 Min. - R.: Dr. George Miller, Warren Coleman - S:. Rick
Kavanian, Ben Becker - FSK n.n.b.
Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: 2,50 €
(”Arthur der Weihnachtsmann 3D” & “Happy Feet 2 - 3D” & “Der gestiefelte Kater 3D”& “Mein Freund der Delfin - 3D” 5,50 € inkl. 3D - Zuschlag)
Tom Sawyer
D 2011 - Kinderfilm/Abenteuer - 109 Min. - R.: Hermine Huntgeburth D: Louis Hofmann, Leon Seidel, Heike Makatsch - 6 J.
Lausbub Tom Sawyer wohnt in dem kleinen Städtchen St. Petersburg am Ufer
des Mississippi bei seiner Tante Polly, die er mit seinen dauernden Streichen
zur Verzweiflung bringt. Dabei an seiner Seite ist sein bester Kumpel Huck
Finn. Seit neuestem hat Tomein Auge auf ein Mädchen geworfen. Die schöne
Becky Thatcher ist gerade frisch in die Stadt gezogen. Ihr will der junge Draufgänger imponieren, doch er ahnt noch nicht, dass er dazu schneller Gelegenheit haben soll, als ihm lieb ist.
seit dem 17.11. bei und im Programm !
Arthur Weihnachtsmann
GB/USA 2011 - Trickfilm / Komödie - 98 Min. - R.: Sarah Smith S.: Sebastian Schulz,
Jaron Löwenberg, Hans-Jürgen Dittberner, Roland Hemmo - o.A.
Im Familienunternehmen "Santa Clause" geht es chaotisch zu: Während
Grandsanta sich aus dem Geschäft der Weihnachtsmänner zurückgezogen
hat, kann sein junger, tollpatschiger Enkel Arthur es kaum erwarten, den Menschen vollkommene Weihnachten mit allem Drum und Dran zu bescheren. Er
will das Fest vor dem endgültigen Verfall retten. Doch dafür muss er sich erst
beweisen, auch gegen seinen technikverliebten Bruder Steve, der eher auf ein
Hightech-Gefährt als den klassischen Schlitten setzt.
seit dem 17.11. bei und im Programm !
!
D
2
+
in 3D
Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
D 2011 - Kinderfilm - 105 Min. - R.: Oliver Dieckmann - D: Alexander Scheer,
Noah Kraus, Jessica Schwarz, Fritz Karl, Volker Lechtenbrink - o. A
Ben fühlt sich in dem neuen Örtchen überhaupt nicht wohl. Seine Mutter hat alle
Hände voll zu tun und Charlotte, das neue Nachbarskind, scheint eine kleine
Zicke zu sein. Aber dann fällt plötzlich Niklas Julebukk, der letzte echte Weihnachtsmann, vom Himmel. Zusammen helfen Ben und Charlotte ihm bei seiner
Flucht vor dem Bösewicht Waldemar Wichteltod und dabei, Weihnachten zu
retten.
ab 3,50 € vom 01.12. bis 14.12. um 13:30 Uhr
Morgen, Findus, wird’s was geben
SE/D 2005 - 77 Min. - Zeichentrick - R.: Jorgen Lerdam, Anders Sørensen - o.A.
Diesmal verspricht Pettersson seinem Kater Findus, dass der Weihnachtsmann am Heiligabend Findus seine Geschenke bringen wird und das
obwohl er selbst gar nicht an ihn glaubt. Um sein Versprechen zu halten,
baut er für Findus eine Weihnachtsmannmaschine. Doch als er an Heiligabend am Auslöser seiner Konstruktion zieht, geschieht etwas Unerwartetes und Magisches…
3,00 € vom 01.12. bis 07.12. um 13:45 Uhr
Neues von uns Kindern aus Bullerbü
S 1988 - 90 Min. - Kinderfilm - R: Lasse Hallström - o. A.
Bullerbü - das ist ein kleiner Ort in Schweden, ein paar Häuser, Wälder und Seen.
Und die Kinder aus Bullerbü - das sind natürlich Lisa, Inga, Britta, Ole, Bosse, Lasse
und, nicht zu vergessen, die kleine Kerstin. Der Winter ist da: Plätzchen backen,
Würste und Schinken machen, Geschenke basteln, den Weihnachtsbaum im Wald
schlagen und dann schmücken - es gibt auch jetzt viel zu tun in Bullerbü. Die Kinder
machen bei allem mit: sie füttern die Tiere und helfen in der Küche, und manchmal
müssen Lisa und Inga auch auf die vierjährige Kerstin aufpassen - was nicht immer
ganz einfach ist....
3,00 € vom 29.12. bis 04.01.12 um 13:45 Uhr
Liebe Kinogänger,
Unser Kino bleibt am 24., 25. & 31.12.2011
geschlossen.
Wir wünschen all unseren Gästen eine schöne
Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten
Start ins neue Jahr!
Nikolaus Mo. 06.12.:
wir geben an Nikolaus zu
jeder gültigen Eintrittskarte
eine Tüte Popcorn bei allen
Kinderfilmvorstellungen aus!
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Diesmal verspricht Pettersson seinem Kater Mumble,
der Meister des Stepptanzes, hat ein Problem: Sein
winziger Sohn Erik leidet unter Choreophobie. Weil er
nicht tanzen will, reißt er aus und begegnet Sven dem
Großen - einem Pinguin, der fliegen kann! Mit diesem
neuen charismatischen Vorbild kann Mumble natürlich
nicht konkurrieren. Doch es kommt noch schlimmer,
als die Welt durch ungeahnte Kräfte aus den Angeln gehoben wird. Erik
erlebt, welchen Mut sein Vater aufbringen kann: Um die Dinge wieder
zurechtzurücken, vereint Mumble die Völker der Pinguine und jede Menge
anderer fabelhafter Wesen.
ab 3,50 € vom 01.12. bis 07.12. um 13:15 Uhr (2D)
ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 01.12. bis 07.12. um 15:20 Uhr (3D)
ab 3,50 € vom 08.12. bis 28.12. um 13:45 Uhr (2D)
!
D
2
+
in 3D
Der gestiefelte Kater
USA 2011 - Trickfilm / Komödie - 90 Min. - R.: Chris Miller - S: Benno Fürmann, Elton,
Andrea Sawatzki, Christian Berkel - FSK n.n.b.
Früher war der Gestiefelte Kater noch mit seinem
Kumpel Humpty Alexander Dumpty unterwegs bis dieser den stolzen Kater skrupellos verriet.
Jahre später triff der Kater wieder auf seinen ehemaligen besten Freund, der gerade dabei ist, mit
der rassigen Kitty Samtpfote einen waghalsigen
Plan auszuhecken: Sie wollen die Gans stehlen,
die goldene Eier legt. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, wie das
widerwillig vereinte "Trio Infernale" nur allzu schnell feststellen muss...
ab 3,50 € vom 08.12. bis 14.12. um 13:15 Uhr (2D)
ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 08.12. bis 14.12. um 15:00 Uhr (3D)
ab 3,50 € vom 15.12. bis 21.12. um 13:30 Uhr (2D)
D!
2
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D
in 3
Mein Freund der Delfin
USA 2011 - Drama - 112 Min. - R.: Charles Martin Smith - D: Harry Connick jr., Ashley
Judd, Nathan Gamble, Kris Kristofferson, Cozi Zuehlsdorff, Morgan Freeman - o.A.
Ein frei lebendes, junges Delfinweibchen
gerät in eine Krebsreuse und zieht sich dabei
eine schwere Verletzung am Schwanz zu. Es
wird gerettet und ins Clearwater Marine Hospital gebracht, wo man ihm den Namen Winter gibt. Doch sein Überlebenskampf hat erst
begonnen. Denn ohne Schwanz hat Winter
kaum eine Chance. Erst die gemeinsamen
Bemühungen eines engagierten Meeresbiologen, eines genialen Experten
für Prothesen und eines unerschütterlich treuen Jungen machen das bahnbrechende Wunder möglich - ein Wunder, das nicht nur Winters Leben retten, sondern auch vielen Menschen in aller Welt helfen konnte.
ab 3,50 € vom 15.12. bis 21.12. um 13:15 Uhr (2D)
ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 15.12. bis 21.12. um 15:20 Uhr (3D)
ab 3,50 € vom 22.12. bis 04.01.12 um 13:30 Uhr (2D)
!
D
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in 3D
Alvin und die Chipmunks 3 - Chipbruch
USA 2011 - Trickfilm / Komödie - 88 Min. - R.: Mike Mitchell - D: Andy Buckley, Jenny
Slate, Heather Robbins, Michael P. Northey - FSK n.n.b.
Chip ahoi! Alvin, Simon, Theodore und die Chipettes machen zusammen mit Dave Urlaub an Bord
eines Luxuskreuzers und - wie immer - ist niemand vor den bekanntesten Streifenhörnchen und
ihren Späßen sicher. Sie machen aus dem Schiff
im Nu ihre ganz persönliche Spielwiese, bis sie auf
einer tropischen Insel "Chipbruch" erleiden. Während Dave verzweifelt
nach seinen verschollenen Schützlingen sucht, machen die Munks und die
Chipettes das, was sie am besten können - singen, tanzen und ziemlich
viel Unsinn.
ab 3,50 € vom 22.12. bis 04.01.2012 um 13:15 Uhr
ComicKultur
Wortwahl
Schwebend Comics lesen
Save me a place
Jedes neue Werk von Altmeister Jacques Tardi ist ein Genuss. Egal, ob er
sich dem Krieg zwischen Ländern oder dem Krieg in der Unterwelt widmet,
die Psychologie der Figuren und der soziale Hintergrund sind immer genau
gezeichnet. Bei einer Krimi-Adaption wie „Im Visier“ von Jean-Patrick
Manchette kommen noch eine spannende Dramaturgie, der lakonische
Tonfall und starke Plotpoints hinzu. Ein Comic Noir allererster Güte (Edition
Moderne). Noch eine Mordsstory: „Der Mörder weinte“ von Thierry Murat
ist eine Adaption des Romans von Anne-Laure Bondoux. Ein Fremder tötet
die Eltern eines Jungen und zieht in dessen Haus ein. Mit einem eigenwilligen,
grobkörnigen Stil fängt Murat die Weite Patagoniens und die Trostlosigkeit des
kargen Alltags ein, mit nur wenigen Worten umreißt er das existentielle Drama
der Figuren – erschütternd (Schreiber & Leser). Nach ihrem Meisterwerk „Der
Incal“ haben Alejandro Jodorowsky und Moebius in den 1990er Jahren an
der dreibändigen Geschichte „Lust & Glaube“ gearbeitet. Die grafische Weite
des Incal wird hier wieder enger, die Story um einen Philosophie-Professor
von der Sorbonne, der an drei religiöse Fanatiker gerät, öffnet sich zunehmend
dem Wahnsinn. Es scheint fast, als würde hier Moebius‘ eigene Erfahrung
in einer UFO-Sekte kathartisch durchlaufen – hysterisch und unter Einsatz
von Körperflüssigkeiten aller Art. Der Verlag Schreiber & Leser veröffentlicht
erstmals die drei Alben der Geschichte als Sammelband.
Da stehen sie nun. Mehr tot als lebendig. Werfen Schlagschatten, statt
am Himmel ihre Kreise zu ziehen. „Desert Birds“ (Kehrer). Flugzeuge im
gleißenden Sonnenlicht. Abgestellt, ausrangiert, mitten in der Wüste.
Ein Elefantenfriedhof. Oder doch nur eine Wartehalde? Viel Hoffnung,
dass sich auch nur eines dieser Flugobjekte noch einmal in die Lüfte
schwingen würde, besteht nicht. Zu hart sind die Konturen, zu klar die
Kontraste in Werner Bartschs surreal-realen Fotografien dieses obskuren
Luftraumbahnhofs. Gestrandete Himmelsstürmer. Irgendwo im Nirgendwo. /
Wie die „Texas Bohemia (revisited)“ (Trikont, cd+dvd). Auf der Suche nach
dem gelobten Land. Verschollen hinter den sieben Bergen. Mehr greise
denn weise bespielt hier eine deutsch-tschechische Auswanderergeneration
ihr erobertes Fleckchen mit musikalischen Erinnerungen, eine bisweilen
geradezu karnevaleske Country-Polka, intoniert in spartanischen Tanzhallen
und auf skurrilen Festumzügen. „Krasna Amerika“, trefflicher könnte der
Titel von Peter Schuberts Dokumentarfilm (feat. Thomas Meinecke) zu
diesem Soundtrack-Portrait einer so grotesken wie liebenswerten HillbillyGesellschaft nicht gewählt sein.
„Places, strange and quiet“ (HatjeCantz): Über die Jahre hinweg hat auch
Wim Wenders einem fotografischen Reisetagebuch gleich Landschafts- und
Gebäudeaufnahmen zusammengetragenen, „die sonderbar ruhig oder auf eine
„Gonzo“ ist „die grafische Biografie von Hunter S. Thompson“, so der
Untertitel. Will Bingley und Anthony Hope-Smith stolpern durch das
wilde Leben des legendären Radikalisierers des New Journalism. Typisches
Handicap einer knappen Comicbiografie: Wenn man die Hintergründe kennt,
macht das Spaß, alle anderen werden es mit dem Verständnis etwas schwer
haben (Tolkemitt). Die subjektive Reportage eines Hunter S. Thompson
macht sich der Italiener Igort für seine Comicreportage „Berichte aus der
Ukraine“ zunutze. Es sind „Erinnerungen an die Zeit der UDSSR“, die ihm
seine Gesprächspartner bei seinen Reisen erzählen und die er atmosphärisch
mit zartem Strich und gedeckten Farben verdichtet. Eingebettet sind
die vier Geschichten seiner Interviewpartner in historische Abrisse,
Hintergrundinformationen und Igorts eigene Reiseerlebnisse (Reprodukt).
ruhige Art sonderbar sind.“ Menschenleere Zeugnisse einer Vergangenheit,
ferner Träume, längst versiegt und doch immer noch geradezu poetisch über
den aus nur vermutbaren Gründen verlassenen Stillleben schwebend. / „Also,
wenn Sie mich fragen, Inspektor – gestern Nacht hat der Herrgott Longtown
aus irgendeinem Grund vergessen, und Satan, verflucht soll er sein, konnte
nach Belieben schalten und walten.“ In Javier Marquez Sanchez‘ passionierter
Horrorklamotte, einem Schauerroman, wie er im Filme steht, scheint der Fall
klarer zu liegen: Oder wie anders sollte der ungeheuerliche Massenmord der
Eltern durch ihre Kinder sowie deren anschließende Selbstverbrennung auf
einem Scheiterhaufen erklärbar sein. Ein ganzes Dorf, einfach ausgelöscht.
Auf köstliche Weise delektiert sich „Das Fest des Monsieur Orphée“
(Walde&Graf) an der in den 50er Jahren aufkeimenden Popkultur und dem
Gruselfilm im Speziellen als Teufelswerk. Ein genialer postmoderner Joke (very
british); da darf natürlich auch Boris Karloff in einer Gastrolle nicht fehlen.
Aber wie heißt es so schön: Gestorben wird immer respektive „I‘ll never get
out of this world alive“ (Blessing)! Allein der Weg dorthin ist bisweilen
etwas verworren. Wer könnte das besser wissen als ein Country-Barde
von der „wrong side of the road“. So schlägt sich Steve Earles Protagonist,
ein drogenabhängiger Abtreibungsarzt, nicht nur mit seiner Sucht herum,
sondern auch mit dem zeckigen Gespenst des Übervaters der amerikanischen
Folkmusic, Hank Williams, dessen höllische Rückenschmerzen Doc dereinst
mit Morphiumspritzen bekämpfte. Eine romantische Liebeserklärung an das
Leben, bei der ein wundersames Nahuatl-Mädchen seine Finger im Spiel hat.
/ Weit weniger zierlich nimmt sich hingegen die Wuchtbrumme Blueberry
aus, die als hedonistischer Gegenentwurf ihren in strenger Askese dem
Lebensabend zustrebenden Vater in eine verwegene Symbiose mit einem
alten Traktor treibt. Aber ein Körper ist keine Maschine, und so wird es auch
in Josh Weils Motorlove-Novelle „Das neue Tal“ (Dumont) irgendwann Zeit,
sich auf die Reise zu machen. / Rest in Peace! Annie Proulx jedenfalls hat
ihre Ruhe gefunden, sich „Ein Haus in der Wildnis“ (Luchterhand) errichtet,
um der Ursprünglichkeit von Fauna & Flora, Mensch & Natur und nicht
zuletzt ihres eigenen Lebens zu frönen. Da erhält der Begriff Friedhof eine
viel lebendigere Bedeutung.
Österreicher unter sich: Nicolas Mahler adaptiert Thomas Bernhard!
„Alte Meister“ ist ein beckettsches Szenario. Atzbacher wird von Reger
ins Museum eingeladen, nur um dessen Hasstiraden gegen die Kunst zu
erdulden. Aber so platt und eindimensional sind Regers Ausführungen dann
doch nicht. Mahler bringt Bernhards Text lakonisch auf den Punkt und findet
oft überraschende und intelligente Bilder für Regers Monolog (Suhrkamp).
Den Beginn von Spirou, dem franco-belgischen Helden im Pagenkostüm,
kann man in „Spirou auf Weltreise“ erforschen. 1938 startete das Magazin
„Spirou“ mit seinem von Rob-Vel erdachten Helden. Der Sammelband
umfasst das erste Jahr, von der selbstreflexiven Erschaffung des Pagen
durch einen gewitzten Maler bis zu den ersten Abenteuern in der weiten
Welt. Carlsen veröffentlicht die Seiten chronologisch und im Originallayout.
Mehr Kunstbuch denn Comic ist „Mondwandler“ von Michaela Konrad.
Ein Pop Art-Beauty auf dem Mond sinniert in Zitaten amerikanischer
Raumfahrtpioniere über das überirdische Erlebnis im All. Was sehr
konstruiert klingt, funktioniert mit seinen großformatigen Zeichnungen
emotional auf ergreifende Art: Man schwebt beim Lesen förmlich durch den
Raum (Luftschacht).
CHRISTIAN MEYER
LARS ALBAT
54
GOTTES WERK UND KÖNIGS BEITRAG
GESAMMELTE PRALLBUNTE KURZCOMICS
VON RALF KÖNIG – MIT BISHER
UNVERÖFFENTLICHTEM MATERIAL!
320 Seiten · Gebunden
€ 39,99 [D]
ISBN 978-3-7704-3471-8
Leseprobe auf www.ehapa-comic-collection.de
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Zeichen
Sprache ohne Worte
9. Dezember 2011–15. April 2012
Willy-Brandt-Allee 14, Museumsmeile Bonn, www.hdg.de 55
Di–Fr 9–19 Uhr, Sa, So, Feiertage 10–18 Uhr, Eintritt frei
culture club
Textwelten
Foto: Catherin Liebeler
präsentiert: Theater
„Garmans Sommer“ von Stian Hole
Othello
Vielen dürfte Feridun Zaimoglu vor allem als erfolgreicher Autor
bekannt sein, so z. B. für seine Bücher „Hinterland“, „Leyla“ oder
„Ruß“. Tatsächlich schrieb er gemeinsam mit Günter Senkel auch
mehrere Drehbücher und Theaterfassungen und übersetzte u. a.
Shakespeares Othello neu. Speziell für die Inszenierung im „Theater
Der Keller“ erfuhr die Othello-Fassung der beiden Autoren nun eine
Überarbeitung, die die langsame Entfaltung der Intrige Jagos im
intimen Raum des Theaters direkt erfahrbar macht.
Theater Der Keller I Kleingedankstraße 6, Köln
Karten: 0221 31 80 59 I www.theater-der-keller.de
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 19.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Othello Keller
Do, 29.12. um 20 Uhr
Weihnachtsmarkt
im Stadtgarten
Gefühle zwischen Worten
Bilderbücher enthalten visuelle Schätze
Weihnachtszeit. Das ist die Zeit, in der Erwachsene auch einmal ein Bilderbuch kaufen, allerdings nur für ein Kind, das nicht älter als neun Jahre ist.
In Deutschland glaubt man nämlich, dass Bilderbücher nur etwas für kleine Kinder sind. So verkam das Bilderbuch zum am meisten unterschätzten
Bildmedium unserer Tage. Schade, denn auch Bilder sind Texte, die gelesen
werden können. Und mit dem Bilderbuch in der Hand bietet sich die Gelegenheit, den Strom der visuellen Fluten für einen Moment anzuhalten, in
Ruhe zu schauen, was uns die Bilder anzubieten haben.
Berührungsangst gegenüber Themen und Inhalten muss das Bilderbuch dabei nicht fürchten. „Denn man kann mit Kindern über alles sprechen, es
kommt nur darauf an, wie man es macht“, behauptet Norman Junge, einer
der renommiertesten deutschen Illustratoren. Darin besteht eben die Kunst
der Illustration, den Dialog mit Kindern so intelligent zu führen, dass er
den Erwachsenen ebenso unter die Haut geht wie den kleinen Lesern. Drei
Meister der Bilderbuchillustration zeigen, wie man das macht, etwa Martin
Baltscheit mit der „Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“. Alle
Tricks kannte der Fuchs, lebte ein langes Leben voller Abenteuer und wurde
von den Jungfüchsen entsprechend bewundert. Aber wir wissen, auf jeden
Helden wartet bei Zeiten der Rollator. Der Fuchs beginnt, vergesslicher zu
werden, irgendwann rast die Meute der Hunde auf ihn zu, und ihm erscheint
ihr wütendes Bellen zwar bekannt, aber ihm will nicht mehr einfallen, woher er es kennt. Sehr spannend, visuell mit großer Finesse illustriert und
wunderbar zärtlich trifft Baltscheit die Trauer und die Komik, mit der sich
über Demenz sprechen lässt. Sein Buch lässt spüren, wie uns mit dem Nachdenken über das Vergessen auch das Erinnern wieder teuer wird.
Die beiden Norweger Stein Erik Lunde und Oyvind Torseter erzählen in ihrem
Buch „Papas Arme sind ein Boot“ von einer Überlegung, die jedes Kind schon
einmal angestellt hat. Was passiert mit mir, wenn meine Mutter nicht mehr
da ist? Torseter erzählt die Geschichte anhand einer Papierlandschaft, die er
baut und dann fotografiert. So entsteht eine eigene Welt, in der Licht und
Details von Haus und Garten eine Atmosphäre erzeugen, in der die Gefühle
zwischen den Worten greifbare Realität erhalten. Jedes gute Bilderbuch besitzt eine eigene visuelle Sprache, und das heißt auch, es fordert uns auf, das
Erzählen in Bildern neu zu erfinden. Im Gegensatz zur raffinierten Papierarchitektur von Oyvind Torseter setzt sein Landsmann Stian Hole in „Garmans
Sommer“ auf Bildcollagen, die so realistisch wirken, dass man in die abgebildeten Äpfel beißen möchte oder glaubt, über die Haut der Menschen streichen zu können. Das Körperliche spielt eine große Rolle in der Geschichte
von Garman, der in diesem Sommer, bevor er in die Schule kommt, von seinen drei Tanten besucht wird. Beim Gedanken an die Schule beschleicht ihn
ein mulmiges Gefühl, aber er erfährt, dass jeder Mensch die Angst kennt, sie
sieht nur bei jedem anders aus. Der Körper, seine Alterungsprozesse werden
mit geschicktem Realismus in die Sommerwelt integriert. Bilder und Story
dieses Buches vergisst man nie mehr, aber darin besteht ja auch der Ehrgeiz
der Illustratoren, mit jedem Buch eine neue Tür zur Welt zu öffnen.
THOMAS LINDEN
von Mo 21.11.11 bis Fr 23.12.11
Venloer Str. 40, 50672 Köln
www.weihnachtsmarkt-stadtgarten.de
Martin Baltscheit:
Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor. Bloomsbury. 13,90 Euro
Stein Erik Lunde/Oyvind Torseter:
Papas Arme sind ein Boot. Gerstenberg Verlag. 12,95 Euro
Stian Hole: Garmans Sommer. Hanser Verlag. 14,90 Euro
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Literatur-Kalender
Peter Härtling hat an die „liebste Fenchel“ geschrieben, Foto: Literaturhaus Prag
Literatur-Termine im Dezember
ALTE FEUERWACHE
0221 973 15 50
Wolfgang Koeppens „Tauben im Gras“
Di 13.12. 19 Uhr
Lesung, Diskussion und Präsentation von
Workshopergebnissen – im Rahmen des
Projekts „literABItur“. Den Text liest Orlando
Klaus (Schauspiel Köln)
CAFÉ FRANCK
0221 716 72 10
Schöner Lesen
So 11.12. 17 Uhr
Texte, Torten, Heißgetränke von und mit
Armin Bings, Gäste: Jonas Klee aka Quichotte
und Necip Tokoglu, Eintritt frei
ERSTES KÖLNER WOHNZIMMERTHEATER
0221 130 07 07
Gerlis Zillgens & Georg Schnitzler lesen „GZGS“
Sa 3.12. 20 Uhr
Literarische Texte mit Witz und Tiefenschärfe
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17
Isabeella Beumer mit „Voice-Art and Poetry“
So 4.12. 11.30 Uhr
Lesung, Gesang und Musik in der Lyrik-Reihe
„Die Sonne umarmen – 1.000 Jahre deutschsprachige Lyrik von Frauen“
GLORIA THEATER
0221 66 06 30
Christoph Maria Herbst liest aus
„Ein Traum von einem Schiff“
Sa 10.12. 19.30 Uhr
Die ursprünglich für den 4. November im
Theater am Tanzbrunnen anberaumte Veranstaltung wurde ins Gloria verlegt. Tickets
behalten ihre Gültigkeit.
GHARAVI‘S WEINHAUS
0221 559 45 80
Volker Streiter liest aus
„Fressen ihn die Raben“
Do 15.12. 20 Uhr
Am Königssee bei Berchtesgaden explodiert
ein voll besetzter Reisebus. Der 1961 in Soest
geborene Autor arbeitet seit 1980 bei der Polizei in Köln und hat ein Faible für die Alpen.
GOLDMUND LITERATURCAFÉ
0221 534 15 84
Isabella Archan spielt und liest Kurzkrimis
„Einfach Böse“
Mo 12.12. 19 Uhr
Unter dem Motto „Einfach Böse“ will die
Schauspielerin Gänsehaut in der Vorweihnachtszeit verursachen. Eintritt frei
KUNST- & KULTURSALON FREIRAUM
0221 823 12 40
Norbert Klein liest Lyrik
So 4.12. 20 Uhr
Der Schauspieler trägt Verse aus dem Iran vor
Hearing Things – Die Textjukebox
Sa 10.12. 20 Uhr
Literarische Überraschungen von und mit Christel Aring, Nina Goldberg und Niklas Schütte
LITERATURHAUS
0221 995 55 80
Peter Härtling liest aus „Liebste Fenchel!“
Mi 14.12. 20 Uhr
In der Reihe „Frauen zur Zeit“ erzählt der
Schriftsteller vom Leben der Komponistin
Fanny Hensel-Mendelssohn. Das Asasello
Quartett spielt Hensels Streichquartett Es-Dur.
Olaf Petersenn moderiert
LUTHERKIRCHE
0221 38 44 63
Daniel Diestelkamp verbreitet „Nachtstille“
So 4.12. 21 Uhr
Eine musikalisch-literarische Meditation mit
Diestelkamp & Team. Eintritt frei
LVR-LANDESMUSEUM BONN
0228 22 36 08
Judith Schalansky liest aus
„Der Hals der Giraffe“
Di 6.12. 20 Uhr
Inge Lohmark, Biologielehrerin am CharlesDarwin-Gymnasium in einer Kleinstadt in
Vorpommern, kennt die Gesetze der Natur
SCHAUSPIELHAUS
0221 22 12 84 00
„Das Buch für die Stadt“ –
Auftaktveranstaltung
So 4.12. 11 Uhr
Über die allmähliche Verfertigung eines
Dichters beim Dichten
Fr 16.12. 20 Uhr
Ausgangstext für das Gespräch der Schriftsteller Peter Esterházy, Per Olov Enquist
und Jean-Philippe Toussaint ist anl. des
Kleist-Gedenkjahres dessen Essay „Über die
allmähliche Verfertigung der Gedanken beim
Reden“. Es lesen Anja Lais und Thomas Loibl
STADTBIBLIOTHEK KÖLN
0221 22 12 38 28
Jovan Nikolić liest aus
„Weißer Rabe, schwarzes Lamm“
Di 6.12. 20 Uhr
Der 1955 in Serbien geborene Autor stellt
sein Buch für die Stadt vor. Die Moderation
übernimmt der Journalist und Historiker
Martin Stankowski
THEATER DER KELLER
0221 31 80 59
Janko Hanushewsky: Ortserkundungen
Sa 3.12. 18 Uhr
In der Reihe „Hörkeller“ die DLF-Produktion
„Karpaten Blues – Spurensuche im Land
meiner Großväter“. Im Anschluss gibt es Gelegenheit, mit Sabine Küchle und Hanushewsky
zu diskutieren
THEATER IM BAUTURM
0221 52 42 42
Renan Demirkan liest aus
„Respekt: Heimweh nach Menschlichkeit“
Mo 12.12. 20 Uhr
Die 1955 in Ankara geborene und in Deutschland aufgewachsene Autorin und Schauspielerin hat ein Plädoyer für Solidarität und
Gerechtigkeit geschrieben
ZUM SCHEUEN REH
0177 887 58 40
Ulrich Peltzer – Heinrich-Böll-Preisträger 2011
Do 1.12. 20 Uhr
„Für Ulrich Peltzer liegt das Politische nicht
zuletzt in der sprachlichen Genauigkeit, und
diese Einsicht macht ihn zu einem Erzähler
von europäischem Rang“, heißt es in der
Begründung der Jury
Thomas Pletzinger liest aus
„Gentlemen, wir leben am Abgrund“
Do 29.12. 21.30 Uhr
In der „WDR 3 open“-Sendung „WortLaut live“
stellt Pletzinger seinen Spielfeldrandbericht
über die Höhenflüge und Abstürze von Alba
Berlin im Profisport Basketball vor. Die Veranstaltung wird auf WDR 3 live übertragen.
= Auswahl-Empfehlung
Empfehlungen von Marianne Kolarik
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Improvisierte Musik in NRW
25
JAHRE
Keiji Haino
Manos Tsangaris
Colonel Petrov’s Good Judgement
Dillon
Humcrush & Sidsel Endresen
Vinnie Who
Multiple Joyce Orchestra
0212 Fr Keiji Haino (Japan) & Lu Katavist (Köln)
reiheM
Der japanische Avantgarde-Musiker Keiji Haino zählt
zu den wichtigsten musikalischen Grenzgängern
unserer Zeit. Seine stilistische Bandbreite reicht von
Alter Musik bis hin zu Noise, er spielt sowohl mit
Ensembles wie zeitkratzer bei großen Festivals als
auch mit Merzbow in kleinen Punk-Clubs. Eröffnet
wird der Abend vom japanophilen Kölner Projekt
Lu Katavist.
0412 So Der Literarische Salon Spezial:
Vom richtigen Anschlag. Pi-hsien Chen,
Jaki Liebezeit und Manos Tsangaris
im Gespräch und an ihren Instrumenten –
zu Gast bei Helminger & Kermani
Drei prominente Exponenten der neueren Kölner
Musikgeschichte, die mehr oder weniger direkt aus
dem magischen Zirkel von Krautrock, elektronischer
Musik und Stockhausen hervorgegangen sind. Zufällig auch drei Bewohner eines Hauses im Eigelstein.
Und weil Navid Kermani in dem gleichen Haus wohnt,
kam zwischen Hausflur und Café Schmitz die Idee
auf, Pi-hsien Chen, Jaki Liebezeit und Manos Tsangaris zum ersten Mal überhaupt gemeinsam auf eine
Bühne zu bringen. / Benefiz-Veranstaltung für
www.eineschulefuerbissau.de
0512 Mo Colonel Petrov’s Good Judgement //
Big Band der Hochschule für Musik und Tanz Köln,
Ltg. Joachim Ullrich
Garage Free Jazz: So bezeichnen die drei Musiker
von Colonel Petrov’s Good Judgement ihre Musik.
An diesem Abend außerdem zu Gast im Stadtgarten:
die Big Band der Hochschule für Musik und Tanz Köln
mit einem neuen Programm.
0712 Mi Dillon
Mit ihrer ungeschliffen-charismatischen Stimme verzaubert die einst aus Brasilien nach Köln gekommene Dillon ihre Zuhörer. Mit kleinen selbstgedrehten
und bei You-Tube eingestellten Videos, in denen sie
am heimischen Klavier zu sehen ist und ihre oftmals
garnicht fertig komponierten Songs spielt, wurde sie
über Nacht zur neuen Indie-Hoffnung. Zentrum ihrer
Musik ist ihre schillernde Stimme, unverhüllt offenbart sie den Zustand ihrer Seele. 1312 Di Humcrush & Sidsel Endresen
Eine spannende Reise durch die Mannigfaltigkeit
elektronischer und akustischer Klangwelten: Ståle
Storløkken, Keyboarder des norwegischen Quartetts
Supersilent, und Schlagzeuger Thomas Strønen entwickeln aus der spontanen Interaktion verspielt-anmutende, perkussiv-melodische Soundscapes. Mit
der großartigen Vokalistin Sidsel Endresen hat sich
das Duo eine Mitmusikerin ins Boot geholt, die sich
gekonnt einfügt und Dimension hinzufügt.
1412 Mi SPOT on Denmark:
Treefight for Sunlight, Vinnie Who, Rangleklods
Die erfolgreiche Konzertreihe »SPOT on Denmark«
bringt gleich drei dänische Bands nach Köln. Ob
farbenfrohe Popmusik, treibend-gutgelaunter Indie
oder innovativer Elektro: Vinnie Who, Treefight for
Sunlight und Rangleklods sind gute Beispiele dafür,
dass Dänemark eine bunte und lebhafte Musikszene
vorweisen kann.
2012 Di Multiple Joyce Orchestra
Eine Auswahl der kreativsten Geister Kölns vereint in
einem Orchester: Das Multiple Joyce Orchestra spielt
Koch, Hübsch, Gratkowski und Schubert und bewegt
sich dabei immer auf dem Pfad radikaler Offenheit
und Abstraktion. Zugleich führen die Kompositionen
zeitgenössische Notationen und improvisierte Musik
zusammen: Jede Aufführung ist ein Unikat.
choices verlost je 3x2 Freikarten
E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an
verlosung@choices.de,
Kennwort: Stadtgarten
Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10
www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten
Ick Hans Liberg
Liberg in der hinreißenden Show, Foto: Thomas Mayer
Ein Musikclown goes Jazz
Von Olaf Weiden
Vieles deutet in der Karriere des Hans Liberg auf etwaige Parallelen zu unserer Ruhrpott-Ikone Helge. Beide leben seit rund drei Jahrzehnten von der
Musik, ohne sie ernsthaft zu produzieren. Beide schleichen um den heißen
Breitopf herum, und was da über den Rand
„Endlich ein Jazzsänger, der
tropft, reicht allemal. Und bei beiden dürMusik macht, ohne an Verfen freudige Krokodilstränen kullern, ohne
kaufszahlen zu denken“
dass sich irgendetwas Konkretes wie ein
Witz oder ein wirklich lustiges Lied mit nach Hause nehmen ließe, mit dem
der begeisterte „Konzert“-Besucher am nächsten Morgen beim Friseur oder
am Kaffeeautomaten punkten könnte. Die Kunst der beiden Großmeister der
kleinen Form bleibt flüchtig – sowohl beim Klassikmonteur Liberg wie beim
Jazzer Schneider. Und der Tausendsassa Liberg zeigt in seinem aktuellen Programm, dass er auch den Jazz beherrschen kann.
1997 erhielt der Niederländer Hans Liberg in New York für ein Fernsehformat den Emmy Award, im folgenden Jahr sprang er für Sir Ustinov ein
und moderierte diese Preisverleihung. Diesen Umstand verdankt er natürlich seinem internationalen Auftreten, immerhin spricht und spielt Liberg
in Englisch, Französisch und Deutsch. Regelmäßig tritt er in London auf, in
Paris lernte er seine Frau kennen. Und die klassische Literatur der Konzerthits wirkt auch überregional.
Liberg steht in der Tradition des süffisanten Victor Borge, der als ein Comedian im herkömmlichen Sinne auch über große Musikalität und eine solide
Klaviertechnik verfügte. Aber sein niederländischer Nachfolger erhebt sich
über den Klavierclown alter Schule zu einem multistilistischen Musikshowmaster, der ein ganzes Arsenal an buntest-exotischem Musikinstrumentarium versammelt und auch überall ein Tönchen herauspresst – da kann
jetzt Helge wieder mithalten. Libergs sympathische Masche mit der Klassik
gestattet dem alles improvisierenden Künstler Eingriffe in die Partitur oft
schon nach drei Tönen oder spätestens nach acht Takten. Liberg: „Ich habe
noch nie ein Stück ganz gespielt.“ Wie Borge zeigt Liberg gern, dass die
Wahl des thematischen Materials auch ganz anders hätte ausfallen können,
und schmuggelt in den ernsten Ton eine heitere Schlagermelodie oder ein
Volkslied ein – wer erkennt die Melodie?
Jetzt – und deshalb kam der Helge hier so häufig ins Wort – tourt Liberg mit
seinem aktuellen Programm „Ick Hans Liberg“ im weißen Showanzug mit
zwei Kollegen an Bass und Schlagzeug und mit einem jungen Tänzer – das
erinnert an die Stammmannschaft aus dem Pott, fehlt nur der persönliche
Sklave und Teeassistent von Helge. Und Jazz steht auf dem Programm, allerdings nur als Startrampe für den Entertainer, in die
wilden 70er abzufahren und mit Fistelstimme den damaligen Pop- und Schlageridolen nachzueifern.
Angekündigt sind bereits Lieder über die Wallstreet und
über den Goldpreis, aber auch eine Wurstsonate von
Clint Eastwood steht auf dem Programm. Es ist völlig
gleichgültig, welche Themen aufliegen, Liberg findet lieOlaf Weiden arbeitet
bevoll die geeignete Musik dazu: Er ist nämlich ausgeals Musiker und
Musikkritiker in NRW.
bildeter Musikologe.
Konzerte: Do 1.12. 20 Uhr, Konzerthaus Dortmund,
Mi.14.12. 20 Uhr, Düsseldorfer Tonhalle
www.hansliberg.com
58
Unterhaltungsmusik
Family Fodder freuen sich auf die Weltstadt Köln, Foto: Family Fodder
Weltstadtniveau
Der Dezember bringt außergewöhnliche Musikevents
Da strömt doch glatt Weltstadt-Atmosphäre durch Köln: Im Rahmen des
Theaterfestivals „Globalize“ findet vom 2. bis 4.12. im alten UFA/Filmpalast am Hohenzollernring mit dem Weekend Fest ein internationales und
höchst ambitioniertes Musikprogramm statt. Mit dabei sind neben vielen
spannenden Geheimtipps James Pants, der Funkateer und B-Boy aus dem
Stones Throw-Stall, der gerade von Colorado nach Köln gezogen ist und
sich natürlich nicht zweimal bitten lässt, seine neue Heimatstadt mit gut
abgehangenen Beats zu beglücken. Die Homerecording-Legende R. Stevie
Moore war zwar gerade erst in Köln, kommt aber auch gerne noch mal. Der
Live-Enthusiast John Maus mit haluziniertem 80er Sound ist immer ein
kathartisches Erlebnis, und das tolle Post Punk-Urgestein Family Fodder
klettert für das Festival das erste Mal seit 20 Jahren wieder auf die Bühne.
Nicht groß bewerben muss man wohl die Auftritte von Jochen Distelmeyer
und Sonic Youths Thurston Moore. Insgesamt 16 Acts teilen sich an den
drei Tagen die Bühnen in drei Kinosälen (Programm unter weekendfest.de).
Dillon, ehemalige Kölnerin mit brasilianischen Wurzeln, jetzt Neuköllnerin,
kommt zu Besuch in ihre alte Heimatstadt, um ihr Debütalbum „This Silence
Kills“ vorzustellen. Die 22Jährige klingt mit ihrem fragilen Gesang, Klavier
und Elektronik inzwischen ruhiger als vor vier Jahren in Köln bei ihrem allerersten Konzert. Da trat sie noch aggressiver auf (7.12., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Bitch Magnet war eine interessante Post Hardcore-Band, die Ende der
1980er Jahre drei Alben veröffentlichte – dann war trotz Erfolgs Schluss.
Anlässlich der Wiederveröffentlichung ihrer Alben tourt die Band wieder
und gewinnt vielleicht auch neue Fans dazu (7.12., 20 Uhr, MTC). Orchestra of Speres sind eine neuseeländische Band, die sich dem Afro-Funk
verschrieben hat. Allerdings sind sie nicht an vermeintlich authentischer
Wiedergabe interessiert, sondern kreuzen Kalimba mit Sun Ra-Georgel und
Indie-Pop. Das klingt ungefähr so wild, wie die vier auf der Bühne mit ihren
Fantasiekostümen aussehen (13.12., 21.30 Uhr, Sonic Ballroom).
Vier Jahre lang wurde das Netzwerk Neue Musik vom Bund gefördert, um die
scheinbar schwer vermittelbare Neue Musik zu unterstützen. Zum Ende der
Förderung gibt es vom 16. bis 18.12. an verschiedenen Orten einen „Netzwerkausklang“ mit Stücken von John Cage, Edgar Varèse, Karlheinz Stockhausen, Iannis Xenakis oder Mauricio Kagel. Der Eintritt ist frei, das Projekt
soll auch nach der Förderung weitergehen (Programm unter netzwerkneuemusik.de). Die Tuareg-Musiker Tinariwen spielten letztens in der Philharmonie, die jüngeren Tamikrest aus Mali gastieren mit ihrem Wüstenrock nun im
Club Bahnhof Ehrenfeld. Wem die Stühle in der Philharmonie unangemessen
schienen, der kann den Afro Blues von Tamikrest bei voller Bewegungsfreiheit genießen (8.12., 20.30 Uhr). c/o pop schwenkt den „spot on denmark“.
Drei sehr unterschiedliche Acts aus dem nordischen Nachbarland kommen
hintereinander auf die Bühne: Treefighting for Sunlight machen sonnige
Popsongs, und Vinnie Who klettert mit Geigen und seiner hohen Stimme in
den Pophimmel. Der singende Elektroniker Rangleklods ist zwar noch nicht
so bekannt wie Trentemøller, das könnte sich aber bald ändern (14.12., 20.30
Uhr, Stadtgarten). Seit über 20 Jahren machen Monster Magnet ihren psychedelisch angehauchten Stoner Rock. „It‘s a satanic drug thing you wouldn‘t
understand“ war zu Beginn ihr Motto. Ihr Monster-Sound ist aber auch ohne
Drogen gut verständlich (12.12., 20 Uhr, Live Music Hall).
CHRISTIAN MEYER
59
ESISTHIER
Schauspiel trifft Live-Musik,
DJs & Drinks
In den kalten Monaten öffnet raum13
seine Hallen und Zimmer für Theaterproduktionen aus dem ganzen deutschsprachigen Gebiet.
16.–17. Dezember 2011 / 20 h
PORNORAMA – EIN
MÄNNERMÄRCHEN
Monodrama aus Wien
von und mit: Karen Köhler // Regie: Fanny
Brunner // ausgezeichnet vom Österreichischen Kulturministerium
WIR HABEN UNS LIEB BIS EINE HEULT
18. Dezember 2011 / 20 h
EICHMANN
Ein Stück über den Erfüller und
Organisator der Vernichtungspläne
der Nazis an den Juden
mit: Florian Lenz // Regie: Anja Kolacek
// Produktion: raum13
DJ JULIEN LIBERTIN, der mit einer
Historiographie von Liedern des Protestes
gegen die These von der Unausweichlichkeit des Befehlsnotstands zu Felde zieht.
Vorschau Januar und Februar:
HOSIANNA von Przemek Zybowski mit:
Janning Kahnert // Regie: Johannes
Wenzel // Koproduktion Schauspielhaus
Hamburg und Wenzel & Zybowski
SUBSTANZEN Uraufführung von raum13
mit: Florian Lenz, Kathrin Wankelmuth //
Regie: Anja Kolacek
DER BLINDE PASSAGIER Uraufführung
mit: Dominik Breuer // Regie: Wolfgang
Hofmann
raum13_Deutzer Zentralwerk der Schönen
Künste_Tickets: info@raum13.com_
0221-4232185 (8/16 Euro)
www.raum13.com
Kompakt Disk
Popkultur in NRW
Notorische Echokammern
Seit den frühen 80er Jahren gab es immer wieder Bootlegs des verschollenen Beach Boys-Albums „Smile“ mit mal weniger, mal mehr ambitionierten Vorschlägen, wie es denn damals wohl hätte erscheinen können.
Nun gibt es erstmals eine offizielle Veröffentlichung der Smile-Sessions
der Jahre ‚66/‘67: als Doppel- und 5fach-CD bzw. in zwei Vinylformaten.
Auf der Doppel-CD findet man 19 Stücke, die als „Smile“ erscheinen, dazu
nochmals 21 alternative Versionen einiger Tracks. Man hört: den stilbildenden mehrstimmigen Gesang, großartige Popsongs und recht avantgardistische Experimente. Eine Platte, so groß wie ihr Ruf (Capitol). „Wolfroy
goes to town“ ist Will Oldhams ungefähr 30. Album, und abgesehen von
der üblichen Faszination für seinen zugleich schnellen als auch konstant
guten Auswurf an Songs zwischen Country(-Rock) und Folk(-Rock) kann
man höchstens noch auf einzelne Stücke hinweisen, die einem den Atem
stocken lassen vor trauriger Schönheit: „New Whaling“ ist ein solches Stück,
aber längst nicht das einzige (Domino). Der Untertitel von „Diversions Vol.
1“, dem Live-Album des Folk-Quartetts The Unthanks, sagt schon alles:
„The Songs of Robert Wyatt and Anthony & the Johnsons“ – wunderbar
minimalistisch auf zwei Konzerten in London interpretiert (Rough Trade).
Dillon wird mit ihrem Debütalbum „This Silence Kills“ richtig erfolgreich
werden. Die 22Jährige singt ein wenig wie Joanna Newsom, spielt Klavier
und produziert elektronische Sounds dazu. Das alles wirkt zugleich sehr
fragil und kunstvoll (7.12., 20.30 Uhr, Stadtgarten Köln). Ihr interkulturelles Projekt „BLNRB“ (Berlin / Nairobi) hat die eh schon offenen Ohren der
Gebrüder Teichmann sperrangelweit geöffnet: Auf ihrem zweiten Album
„They made us do it“ laden sie nicht nur zahlreiche Gäste ein, sondern
verbinden ihren analogen Housesound auch mit untypischen Instrumenten
wie Cello oder Jazz-Bass und Saxophon vom Vater Uli. Das Ergebnis ist
mal wuchtig, mal weich, aber immer überraschend (Festplatten). Recht
ungewöhnlich für das französische Label Ed Banger ist der Brite Mickey
Moonlight. Der arbeitet auf seinem Debüt nämlich an einem retrofuturistischen Exotica-Sound mit Funk-, Soul- und House-Anleihen und hat sich
für sein abwechslungsreiches Album „... and the Time Axis manipulation
Organisation“ viele bekannte Kollegen eingeladen. Nochmal Ed Banger: Mr.
Oizo lässt auch mit seinem vierten regulären Studioalbum keinen Zweifel
daran. Ein Hit wie „Flat Beat“ rollt ihm nicht noch mal aus den Maschinen.
Stattdessen ist „Stade 2“ wieder ein Angriff auf den Otto Normal-Clubber.
Im Gegensatz zu einigen seiner jüngeren Label-Kollegen heißt bei ihm hart
nicht stumpf, sondern vertrackt und komplex. Auch die zweite Folge der
Reihe „Bangs & Work“ bestätigt: Der aus Chicago kommende FootworkSound ist zurzeit an Radikalität kaum zu überbieten. Billig Drum-Sounds,
hart gecuttete Vocals und minimale Melodien reichen, um diesen Bastard
schnell, rau und spröde auf die Footwork-Tänzer zu hetzen (Planet Mu). Der
Finne Vladislav Delay klettert erstmals für das deutsche Label raster-noton
in die Echokammer. Im Gegensatz zu den meisten Veröffentlichungen auf
Carsten Nicolais Label klingt „Vantaa“ nicht klar und kühl, sondern weich
und warm – mitunter gar etwas matschig. Aber eigentlich genau das Richtige fürs Überwintern.
Gleichermaßen melodischen wie energetischen Afro Funk kann man von
der Compilation „Bambara Mystic Soul“ erwarten. „The raw Sound of
Burkina Faso 1974-1979“ versammelt 16 Stücke, davon ein Drittel von
Amadou Ballaké, mit betörendem Gesang und mitreißenden Rhythmen
(Analog Africa).
CHRISTIAN MEYER
Das Kölner „King Georg“, Foto: Christian Werthschulte
Der schönste Platz …
Eine Hommage an zwei der nettesten Orte NRWs
Von Christian Werthschulte
Unter den vielen gelogenen Kneipenwahrheiten, die man sich mit Alkohol
nicht wahrer trinken kann, ist eine besonders infam: „Der schönste Platz ist
immer an der Theke.“ Denn mal Hand aufs Herz – wer will schon den ganzen
Abend den Sprüchen launiger Wirte und noch launigerer Stammgäste ausgesetzt sein und dabei immer im Generalverdacht stehen, der Einsamkeit ein
letztes Mal ein Schnippchen schlagen zu wollen? Etwas anderes ist es aber,
wenn der Platz an der Theke der einzige
„Der Platz an der Theke ist nur
freie Platz ist, weil der eigene Lieblingsort in der Lieblingsbar erträglich“
zum Lieblingsort von vielen geworden ist.
Im Norden der Bochumer Innenstadt gab es einen solchen Ort. An der
Herner Straße trafen sich die Gäste einer Bar mit dem Frisiersalonwerbungs-tauglichen Namen „London Tokyo Paris“, als der Laden wegen finanzieller Schwierigkeiten des bisherigen Betreibers geschlossen werden
sollte, einfach weiter in derselben Location. Seinen Platz an der Theke gibt
man ja nicht einfach so auf. Und so wurde mit wenig Geld, einem Eintrag
ins Vereinsregister und etwas Spaß an der Musik die „Goldkante“ gegründet. Und so gab es weiter Cocktails, und die Lampen hingen immer noch
leicht asymmetrisch über der Theke. Dazu lief ein Soundtrack aus NerdIndie, House, Old School-HipHop und britischer Bassmusik – genau so sollte
eine Bar sein. Aber die eigentliche Spezialität der Goldkante war ihr DIYKonzept. Wer auflegen, Lesungen veranstalten oder sonst einen Abend was
tun wollte, durfte vorbeikommen. Vor gut zwei Jahren hatte die Idylle an
der Herner Straße dann ein Ende. Auf Ärger mit den Nachbarn folgte Ärger
mit der Vermieterin, die sich etwas „Besseres“ für ihr Ladenlokal wünschte.
Und damit war die Goldkante in der alten Form Geschichte. Fortan gab es
Gerüchte, eine neue Adresse an der Hattinger Straße und lange verschlossene Türen. Vor ein paar Wochen tauchte dann auf einmal ein Video im
Facebook-Stream auf: „Die Goldkante ist eröffnet“, verkündet ein Sprecher
im Politbonzen-Stil, und das Volk tat, wie ihm geheißen. Es stürmte die
neuen Räume in Bochum-Ehrenfeld, dort, wo einst von Kreativquartieren
geträumt wurde, aber doch nur ein wirklich schöner Thekenplatz wieder
auferstanden ist.
Auch in der Kölner Bar „King Georg“ kommt man an der Theke kaum vorbei.
Brutal vertäfelt und mit Rotlicht verziert steht sie einnehmend im Raum.
Viel Platz für Einsamkeit also, aber das stört nicht. Schließlich war die Bar
früher ein Laufhaus. Mittlerweile ist selbst in der Nähe vom Eigelstein das
Miljöh im Niedergang, und so setzt man im King Georg halt auf Kost für die
prekäre Intelligenz: Theorielesungen, Konzerte zwischen Post-Indie, Lo-Fi
und Heimelektronik. Daneben noch ein DJ-Programm,
das den im Laufe der 90er entstandenen, irgendwie prätentiös benannten „Bar-DJ“ mit liebevoll ausgewähltem
Cratedigging doch noch für die Gegenwart rehabilitiert
und trotz der Lage abseits der üblichen Feierwege sein
Publikum findet. Dieser Tage feiert man den dritten Geburtstag – ohne Jubiläumsprogramm, aber mit einem
Christian Werthschulte limitierten Stoffbeutel im 12-Zoll-Format als Accessoire
lebt in Köln und
für die Stammkundschaft.
mag Pop
Goldkante I Alte Hattinger Straße 22, Bochum I www.goldkante.org
King Georg I Sudermannplatz 2, Köln I www.kinggeorg.de
60
Musical in NRW
08 N N M 11
NETZWERKAUSKLANG
Wäscher und Familie Schlönzke, Foto: Boehme und Mardo
Wie im Karneval
Hape Kerkelings „Kein Pardon“ in Düsseldorf
Von Rolf-Ruediger Hamacher
Wenn man Leonard Bernsteins Definition zugrunde legt, dass ein gutes
Musical ein Stück ist, das man auch ohne Musik spielen kann – dann hat
das jetzt am Düsseldorfer Capitol-Theater welturaufgeführte „Kein Pardon“
natürlich schlechte Karten. Zumal der
„Gib mich die Currywurst“
begnadete Komödiant Hape Kerkeling,
der im gleichnamigen Film 1992 die
Hauptrolle spielte, hier nur mit einer „Video-Botschaft“ als beschwipste,
reife Dame das Publikum auf die musikalische TV-Satire einstimmt.
Dann gehört seinem Musical-Alter Ego Enrico de Pieri (als Peter Schlönzke)
die Bühne. Der ist im elterlichen Schnittchen-Service für die Leberwurstbrote verantwortlich, möchte aber eigentlich ein Fernseh-Star werden.
Beim Vorsprechen für die erfolgreiche Sendung „Witzigkeit kennt keine
Grenzen“ des beliebten Show-Masters Heinz Wäscher (Dirk Bach) fällt er
zwar noch durch, arbeitet sich aber als Kabelhilfe und als Assistent im Hasenkostüm an sein Idol heran – und stürzt es schließlich von seinem selbstherrlichen Sockel. Auch Peter entgeht schließlich nicht den unmenschlichen
Mechanismen der Branche: Nach abstürzenden Quoten wird er durch ein
jüngeres „Gesicht“ ersetzt. Seine schon lange von ihm angebetete Freundin
Ulla (Roberta Valentini) und die aus den Augen verlorene Arbeiterfamilie
um Mutter (Iris Schumacher), Oma (Verena Plangger) und Opa (Wolfgang
Trepper) nehmen ihn happyendlich mit offenen Armen auf.
Wenn der quirlige Kugelblitz Dirk Bach das erste Mal zum vom Publikum
begeistert aufgegriffenen Mitklatsch-Lied „Witzigkeit kennt keine Grenzen“
mit nur sechs wohlgeformten Tänzerinnen die etwas mickrige Showtreppe
herunterschreitet, wird man gleich aller Illusionen beraubt: Statt großes
Musical zu bieten, konzentriert sich die Inszenierung (Alex Balga) mehr auf
eine Aneinanderreihung comedyhafter Sketche über die zeitgenössische
Medienlandschaft und skurriler Ruhrpott-Typen. Andererseits halten gerade
das selbstironische Spiel und die Entertainer-Qualitäten des Dschungelcamp-Protagonisten das Musical auf der Unterhaltungsspur. Großartig seine urkomische Tanzeinlage („Lass Heinz ran“) mit dem gesamten Ensemble.
Als dann allerdings Peter seinen Job übernimmt und Heinz bis zum Finale
aus dem Geschehen verschwindet, verliert auch das Musical an Fahrt. Einerseits, weil Enrico de Pieri, trotz seiner ausdrucksvolleren Stimme, noch
nicht das Charisma von Dirk Bach hat. Andererseits bewegen sich die Songs
von Achim Hagemann (Musik) und Thomas Hermanns (Text) doch auf zu
unterschiedlichem Niveau, um die Handlung voranzutreiben oder im Ohr
hängenzubleiben. Nur wenn sich die von Heribert Feckler fetzig arrangierten Kompositionen dem Swing verschreiben, kommt
Schwung ins Geschehen. Die Duette, wie Ulla und Peters
„Wild und frei“, kopieren dagegen allzu aufdringlich die
„Schrei-Schule“ der gegenwärtigen deutschen MusicalAusbildung. Ein paar der allzu auf „Reim dich oder ich
fress dich“ getrimmten Songs weniger, eine innovativere
Choreographie (Natalie Holtom), die auch einmal ein
Rolf-Ruediger Hamacher ist Mediendozent, Stepp-Tänzchen wagt – schon käme das von einer überJournalist und im Vorzeugenden Ensemble-Leistung getragene Musical dem
stand des FilmkritikerVerbandes
Broadway näher als jetzt dem Karneval.
„Kein Pardon“ von Harpe Kerkeling und Thomas Hermanns I R: Alex Balga
Capitol-Theater Düsseldorf I täglich außer Montag I 0211 734 40
61
Köln 16. und 17.12.2011
Deutschlandfunk / Rathaus /
Kunst-Station Sankt Peter /
Stadtgarten
2 Tage Neue Musik und mehr
Konzerte mit Klangradar 3000 Hamburg, dem LandesJugendEnsemble Neue Musik Schleswig-Holstein,
dem Schlagquartett Köln, Achim Tang, Mauricio
Kagels Zwei-Mann-Orchester sowie Gespräche mit
Vertretern aus Musik, Wissenschaft und Kulturpolitik,
Projektpräsentationen und Filme.
www.netzwerkneuemusik.de / www.on-cologne.de
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a/KPCWUFGO(GUVPGV\/QDKNHWPMOCZa/KP
Musik-Kalender
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
0221 99118 0, Beginn 20 Uhr
Johannes Kirchberg
Fr 2.12.
Die Bösen Glamourösen
Fr 16.12.
GLORIA
0221 28 01
The Felice Brothers
Do 1.12. 20 Uhr
Trombone Shorty
Sa 3.12. 20 Uhr
Erdmöbel
Fr 9.12. 20 Uhr
Smith & Burrows
Do 15.12. 20 Uhr
Basta (X-Mas Special)
Sa 17.12. 20 Uhr
Aziz Sahmaoui & University of Gnawa/Baaziz/Amel Mathlouti/Akli D. (Trafico „Rock
the Casbah“)
So 18.12. 19 Uhr
Guildo Horn
Do 22.12. 20 Uhr
Irie Révoltés
Di 27.12. 20 Uhr
KÖLNER PHILHARMONIE
0221 28 02 80
V. Mullova/Il Giardino Armonico/G. Antonini: Bach, Händel, Leclair, Mascitti, Vivaldi
Do 1.12. 20 Uhr
Tokyo String Quartet: Haydn, Hindemith,
Schumann
Fr 2.12. 20 Uhr
A. Schiff: Beethoven, Brahms, Kurtág,
Schumann, Widmann
Sa 3.12. 20 Uhr
B. Feldkircher/Gürzenich-Orchester Köln/M.
Stenz: Brahms, Neruda, Saariaho
So 4.12. 11 Uhr, Mo 5.12./Di 6.12. 20 Uhr
L. Borrani/A. Tamestit/Chamber Orchestra
of Europe: Hoffmeister, Mozart, Zimmermann
So 4.12. 20 Uhr
Response 2011 – Abschlusskonzert
Di 6.12. 18 Uhr
J. Prégardien/G. Payer: Beethoven, Duparc,
Liszt, Schreker, Schubert
Mi 7.12. 20 Uhr
A. Mayer/Orpheus Chamber Orchestra:
Haydn, Hindemith, Norman, Strauss
Do 8.12. 20 Uhr
K. Gerstein/WDR Sinfonieorchester Köln/J.
Saraste: Beethoven, Brahms, Schönberg
Fr 9.12./Sa 10.12. 20 Uhr
M. Hyun/C. Scheeben/Chorgemeinschaft
Cäcilia Zündorf/Kammerphilharmonie
Rhein-Erft/C. Letschert-Larsson: Mendelssohn Bartholdy, Rheinberger
Sa 10.12. 15 Uhr
D. Rothert/P. Spätling/Collegium vocale
Siegen/Kölner Kammerorchester/U. Stötzel:
Locatelli, Manfredini, Vivaldi
So 11.12. 11 Uhr, Mo 12.12. 20 Uhr
S. Wüst/R. Kleifeld/B. Schneider/H.
Kilpeläinen/KölnChor/Neues Rheinisches
Kammerorchester Köln/W. Siegenbrink:
Bach (Weihnachtsoratorium I-III)
So 11.12. 15 Uhr
H. Hahn/hr-Sinfonieorchester/P. Järvi:
Mendelssohn Bartholdy, Nielsen, Strauss
So 11.12. 20 Uhr
Philharmonisches Kammerorchester
Dresden/L. Güttler: Bach, Locatelli, Mozart,
Schmelzer, Telemann, Vejvanovský
Mi 14.12. 20 Uhr
S. Gabetta/Cappella Gabetta/A. Gabetta:
Corelli, Durante, Pachelbel, Platti, Vivaldi
Do 15.12. 20 Uhr
P. Hoffmann/S. Evers/H. Heilmann/M.
Francke/M. Krasnenko/R. Schmitz-Malburg/
WDR Rundfunkchor Köln/D. Marlow/WDR
Sinfonieorchester Köln/R. Huber: Ospald,
Schönberg, Strawinsky, Yun (Musik der Zeit
2: Urgewalten)
Fr 16.12. 20 Uhr
Trio Wanderer: Beethoven, Brahms, Liszt
Sa 17.12. 20 Uhr
J. Lisiecki/Gürzenich-Orchester Köln/P.
Daniel: Byström, Chopin, Sibelius
So 18.12. 11 Uhr
Neva Brass Quintett/Polizeichor Köln/J.
Ludwig: Weihnachtliches Konzert
So 18.12. 15 Uhr
M. Schilling/S. Gvirts/M. Francke/R. Ayers/
Kartäuserkantorei Köln/Concerto con
Anima/P. Ahmann: Händel (Messiah)
So 18.12. So 20 Uhr
Richard Galliano Septet: Piazzolla Forever
Mi 21.12. 20 Uhr
Ludwig Sebus: Kölsche Weihnacht
Do 22.12. 20 Uhr
Kölner Konzertchöre: Festliches Weihnachtssingen
Fr 23.12. 20 Uhr
Blechbläser der Kölner Dommusik/Kölner
Domchor/E. Metternich/Mädchenchor am
Kölner Dom/O. Sperling/C. Biskupek
Sa 24.12. 15 Uhr
C. Breuer/M. Sandhoff/C. Poltéra/Concerto
Köln: Bach, Charpentier, Dall’Abaco, Sammartini, Telemann, Vivaldi
So 25.12. 18 Uhr
B. Ramsey/P. Kuhn & seine Big Band: JAZZPOPS XXVI
Mo 26.12. 20 Uhr
S. Kammer/R. Koshnaw/J. Todd/Klangforum Wien/J. Deroyer/P. Böhm: Ablinger,
Aperghis, Corillon, Donatoni, Furrer, Gander, Gervasoni, Lang, Neuwirth, Pintscher,
Resch, Satie, Scelsi, Sciarrino, Tarnopolski,
Xenakis
Mi 28.12. 18 Uhr
D. Timm/Mitteldeutsches
Kammerorchester/A. Hartmann: Bach,
Haydn, Händel
Do 29.12. 20 Uhr
Chilly Gonzales: Piano Talk Show
Fr 30.12. 20 Uhr
V. Hagner/Gürzenich-Orchester Köln/D.
Kaftan: Adams, Amirov, Bartók, Beethoven,
Gershwin, Jobim, Khatchaturian, Morricone,
Mozart, Márquez, Tschaikowsky (Silvesterkonzert)
Sa 31.12. 18 Uhr
DIE KANTINE
0221 167 916 0, Beginn: 20 Uhr
Hiss
Do 1.12.
Daniel Schuhmacher
So 4.12.
Götz Widmann
Do 8.12.
62
= choices-Empfehlung in der Auswahl
Sing Bar Sing
Fr 9.12.
Lead Zeppelin: ATribute to Led Zeppelin
Sa 10.12.
Queen Kings: Golden Freddie Mercury
Memorial Night
So 11.12./18.12.
El Vez, The Mephis Mariachis & The Lovely
Elvettes
Mo 12.12.
De la Soul
Do 15.12.
Just P!NK
Fr 16.12.
Still Collins
Mo 26.12.
STADTGARTEN
0221 28 01
Charles Mingus Celebration Band
Do 1.12. 20.30
Börgerding/Ingo Stahl/Doc Dondo
Fr 2.12. 20.30
Keiji Haino/Lu Katavist
Fr 2.12. 20.30 Uhr
Mono & Nikitaman
Sa 3.12. 19.45 Uhr
Jem Cooke
So 4.12. 20.30 Uhr
Colonel Petrov’s Good Judgement
Mo 5.12. 20.30 Uhr
Blitz The Ambassador/Akua Naru
Di 6.12. 20.30
Dillon
Mi 7.12. 20.30 Uhr
Jesse Milliner & Friends
Do 8.12. 20.30 Uhr
Jamaram
So 11.12. 20 Uhr
The Sweet Vandals
Mo 12.12. 20.30 Uhr
Aura Dione
Mo 12.12. 21 Uhr
Humcrush/Sidsel Endresen
Di 13.12. 20.30 Uhr
Antoine Leonpaul/Lisa Portelli
(FrancoMusiques Live!)
Di 13.12. 20.30 Uhr
Treefight For Sunlight/Vinnie Who/Rangleklods (SPOT on Denmark)
Mi 14.12. 20.30 Uhr
Multiple Joyce Orchestra
Di 20.12. 20.30 Uhr
Tom Gaebel
Do 22.12. 20.30 Uhr
GEBÄUDE 9
0221 589 194 14, Beginn: 20 Uhr
Mister Heavenly
So 4.12.
Hot Snakes
Mo 5.12.
Egotronic
Fr 9.12.
Boxhamsters
Sa 10.12.
Black Lips
So 11.12.
Turbostaat
Mi 14.12.
Bodi Bill
Do 15.12.
LUXOR
0221 924460
The Antlers
Do 1.12. 21 Uhr
You Me At Six
So 4.12. 20 Uhr
Skindred
Mo 5.12. 21 Uhr
100 Monkeys
Do 8.12. 21 Uhr
Thomas Godoj
Fr 9.12. 19.30 Uhr
5vor12
Sa 10.12. 20 Uhr
Little Dragon
So 11.12. 20 Uhr
Niels Frevert & Band
Mi 14.12. 21 Uhr
Zass
Do 15.12. 21 Uhr
Flimmerfrühstück
Fr 16.12. 19.30 Uhr
I Am The Avalanche
Sa 17.12. 19.30 Uhr
The Vaccines
Di 20.12. 21 Uhr
Foto: Arne Reinhardt
Concerto Köln
Weihnachten
Kölner
Philharmonie
in der
Chilly
Gonzales
Werke von
Marc-Antoine Charpentier,
Carl Philipp Emanuel Bach,
Antonio Vivaldi,
Georg Philipp Telemann
u. a.
Foto: Simon Katzer
Cordula Breuer Blockflöte
Martin Sandhoff Flöte
Christian Poltéra Violoncello
Sonntag
25.12.2011
18:00
Freitag
30.12.2011
20:00
Piano Talk Show
KölnMusik gemeinsam mit c/o pop
Neujahrskonzert
HIROMI: THE TRIO PROJECT
Uri Caine
Barbara Walker, Theo Bleckmann,
Joyce Hammann, Nguyên Lê, John Hebert,
Chris Speed, Ralph Alessi, Jim Black,
DJ Olive
koelner-philharmonie.de
Roncalliplatz, 50667 Köln
direkt neben dem Kölner Dom
(im Gebäude des RömischGermanischen Museums)
Neumarkt-Galerie
50667 Köln
(in der Mayerschen
Buchhandlung)
Philharmonie-Hotline
0221 280 280
63
63
Sonntag
01.01.2012
18:00
Kölner Dom Skulpturen
in Schokolade
11. November 2011 bis 15. Februar 2012
64
Ich will
tanzen
Prima Idee
Wir haben den Unterricht in dem du tanzen willst
Ein unglaubliches Tanz- und Fitnessangebot
Hier stimmt der Preis
Die Geschenkidee
www.colognedancecenter.de
Die Dombauhütte und das Schokoladenmuseum
zeigen im Kölner Rheinauhafen:
Top Dozenten Best Location Super Preis/Leistung
TANZ IN
www.schokoladenmuseum.de
KÖLN
zu Weihnachten
3 Monate Mitgliedschaft für 159,- €
Auch sinnig zum Selbertesten.
Die Flatrate – all you can dance
zum Super-Tanz-Preis ...macht einfach Spaß
Best of
ModernAfro
Jazz
Street Dance
Ballett
HipHop
Pilates
Dancehall Step Tanz
Venloer Str. 41 50672 Köln HOTLINE 0221-52 88 10
e-mail: info@CologneDanceCenter.de
Kunst in Köln
Cosima von Bonin, Ausstellungsansicht Museum Ludwig, © Cosima von Bonin, Foto: Lothar Schnepf, courtesy Galerie Daniel Buchholz, Köln, Berlin
Harmonie mit Brüchen
Das Museum Ludwig zeigt das Werk von Cosima von Bonin
Die Ausstellung beginnt draußen. Auf der Südterrasse, am hinteren Eingang des Museum Ludwig steht eine merkwürdige, ziemlich surreale
Skulptur: Über den Köpfen der Betrachter sitzt eine Pinocchio-Figur auf
einem Schiedsrichterstuhl; an der Spitze der langen Nase, die ihn als Lügner entlarvt und nun zur Angel mutiert ist, baumelt eine Spinne. Pinocchio wird von einer Laterne im Rücken beleuchtet, und an deren Pfahl
wiederum befindet sich eine brennende Zigarette aus hellen Neonröhren.
Aber was wie das Signet einer Bar mitten in der Prärie wirkt, ist der Auftakt zu Cosima von Bonins Schau im Museum Ludwig. Und die Skulptur
teilt schon Typisches zum gesamten Werk der 1962 geborenen, längst
international erfolgreichen Künstlerin mit: Dies betrifft die plastische
Stilisierung ihrer Objekte und deren Künstlichkeit, vorgetragen mit handwerklicher Sorgfalt, die teils assoziativen, teils konkreten Anklänge an
Märchen und Comics, überhaupt das Spiel mit Zitaten und das alles mit
einem hohen Wiedererkennungswert und irgendwie schräg. Und der Ton
stimmt. Denn auch wenn die Schau im Museum Ludwig wie eine hinreißende, nie langweilige Varieté-Revue zur Zerstreuung anmuten könnte,
so ist sie doch ausgesprochen verbindlich, und die einzelnen Arbeiten
weisen direkt auf unsere Zeit.
Mit leichter Hand
Die Ausstellung, die Cosima von Bonin im Museum Ludwig arrangiert hat,
besteht aus etwa siebzig Arbeiten, die weite Teile ihres Werkes umfassen.
Verschiedene Motive kommen mehrfach vor, wie eine wiedererkennbare
Melodie, aber in unterschiedlichen Zusammenhängen. Neben den überwiegend figürlichen, Tieren und Pflanzen nachempfundenen Objekten aus
weichen Stoffen finden sich die textilen Wandbilder, die schon zu den
„Klassikern“ von Cosima von Bonin gehören, eine begehbare Installation,
welche den Mythos der Prärie wieder aufgreift, Textzeilen über Augenhöhe sowie Entwürfe für andere Medien in Vitrinen und die Videos und
Filme von Kollegen. Die Ausstellung im Museum Ludwig ist der Abschluss
einer Ausstellungstournee, die zuvor in Rotterdam, Bristol und Genf
zu sehen war. Und auch wenn jede Ausstellung von Cosima von Bonin
auf die jeweilige räumliche Situation hin eingerichtet wurde, manches
war doch ebenfalls bei den drei vorausgegangenen Stationen zu sehen:
Ja, die vier Ausstellungen bilden eine Einheit. Da ist die rotierende, aus
dem Haushalt stammende Scheibe, auf der Cosima von Bonin mehrere
Arbeiten präsentiert, darunter den „Purple Sloth Rabbit“, einen großen
Stoff-Hasen, dessen sichtbare Fußunterseiten das Wort „Sloth“ (engl. für
„Faultier“, Anm. d. Red.) tragen – die Haltung aus Faulheit und Bequemlichkeit, die hier recht ironisch vorgetragen ist, erweist sich als ein Leitmotiv der Ausstellung, schon im behäbig Voluminösen und der Weichheit
der Stoff-Figuren. Nichts scheint es hier eilig zu haben; fast kann man
das auch vom elektronischen Sound sagen, der dazu über Kopfhörer zu
hören ist und das Geschehen noch entschleunigt – aber es sind ja, wie
auf Beschriftungen zu lesen ist, die personifizierten Tiere der Ausstellung,
die diese Musik hören.
Ein weiteres ist das soziale Netzwerk, der Einbezug von befreundeten Kulturschaffenden aus den unterschiedlichen Genres in ihren Ausstellungen. In Köln
nun, wo Cosima von Bonin seit langem lebt, zieht dies weitere Kreise. Im Museum Ludwig sind etwa Sound-Arbeiten von Moritz von Oswald zu hören, weiterhin gibt es Filme von Francis Scholz zu sehen. Dann sind da Vitrinen mit den
Plattencovern von Moritz von Oswald und den Publikationen des „Tocotronic“Sängers Dirk von Lowtzow, der zur letzten documenta 2007 über Cosima von
Bonin geschrieben hat und jetzt bei der Eröffnung mit einer gemeinsamen Lesung mit René Pollesch in Erscheinung trat, an die man sich aber nicht erinnern
muss. Ausdruck solcher Verknüpfungen ist auch Cosima von Bonins Affinität
zur Mode, was sich übrigens auch im Tragen maßgeschneiderter Anzüge bei
öffentlichen Auftritten äußert. Schon 1997 hat sie im Museum Abteiberg gemeinsam mit Kai Althoff eine Modenschau durchgeführt, zu der sie auf einem
Laufsteg sackartige Kleider mit überlangen Ärmeln trug. Aber bei Cosima von
Bonin kann man das eine nicht vom anderen trennen, „irgendwie“ hängt alles zusammen, verschränkt sich und steuert auf einen gemeinsamen Kern hin.
Oder wie hat Isabelle Graw schon vor Jahren im Katalog der „German Open“ in
Wolfsburg 2000 so treffend geschrieben: „Daraus folgt, dass die Sprache der
Mode der der Kunst an Komplexität nicht nachsteht: Je überladener und dichter ihre Objekte funktionieren, desto mehr Spaß macht die kritische Arbeit der
entwirrenden Auslegung.“ Daran hat sich nichts geändert. Cosima von Bonin
bleibt zuverlässig, erfüllt alle Erwartungen und stellt vieles in Frage.
65
Zu sehen und zu hören ist das im Oberlichtsaal, dem Zentrum dieser Schau. Im
Raum sind riesige Holztische zwischen 2,70 m und 5,40 m Höhe errichtet, was
dazu führt, dass der Besucher unten „schrumpft“ und sich, zwischen den Tischbeinen wie in einem Märchenwald, in verschiedenen Szenen bewegt. Von der
Galerie hingegen wirken die unterschiedlich hohen Plateaus wie eine Architekturlandschaft aus Hochhäusern. Als Sockelflächen tragen sie die unterschiedlichen Objekte. Vieles davon kennen wir von früheren Ausstellungen von Cosima von Bonin, manches reicht weit zurück: Das sind etwa die Pilze oder das
Gatter, die bereits vor einem Jahrzehnt im Hamburger Kunstverein zu sehen
waren. Aber in den jeweiligen Zusammenhängen laden sich die Werke unterschiedlich auf und sind ohnehin immer gerne gesehen. Und sie lenken den Blick
auf akute gesellschaftliche, politische oder kulturelle Fragestellungen. Cosima
von Bonin besitzt die besondere Gabe, mit leichter Hand kritische Themen anzusprechen. Wie heißt es doch auf einem ihrer Textilbilder: „Harmonie ist eine
Strategie“. Natürlich sind Themen zur Rolle der Frau angesprochen, auch bei
dem frühen Wandbild aus zusammengenähten Herrentaschentüchern. Und Cosima von Bonin fragt, wie Kunst in die Gesellschaft hineinwirken kann, welche
Rolle sie in dieser einnimmt.
THOMAS HIRSCH
„Cosima von Bonin‘s Cut! Cut! Cut!“ I bis 13. Mai I Museum Ludwig, Köln
0221 22 12 6165
Kunstwandel
Kunst in NRW
Katarzyna Kobro, Hängende Konstruktion (1), 1921, Rekonstruktion 1972, Epoxyd-Harz,
Fiberglas, Metall, Holz, 20 x 40 x 40 cm, Muzeum Sztuki w Lodzi, Lódz, Foto: K20
Anton Diezler, Blick auf Rolandseck und das Siebengebirge, 1831, Öl auf Holz,
© Sammlung RheinRomantik, Bonn
Der Krater im Museum
Idylle am Rhein
Die Astronauten der Apollo-Missionen hatten es ungleich schwerer, sie
mussten Tausende von gefährlichen Kilometern in einer Blechbüchse reisen,
um einmal die Rückseite des Mondes sehen zu können. Die Besucher der
Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen treten lediglich durch
einen rekonstruierten Eingang, die „Bar Aubette“ (1926 bis 1928) von Sophie Taeuber-Arp, die einst in Straßburg realisiert war. Dann haben sie die
andere Seite des Mondes bereits erreicht. Unbekanntes Terrain, in dem die
Avantgarde-Kunst von acht Künstlerinnen, eine Retrospektive des damals
Elitären aus weiblicher Sicht, gezeigt wird. Kaum eine hat es bis heute in die
allgemeine Kunstgeschichte geschafft. Keine von ihnen ist in der berühmten
Düsseldorfer Sammlung vertreten. Es ist Marion Ackermann, der Direktorin,
zu verdanken, dass dieses Manko zumindest temporär beseitigt wird.
Wer in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu den dadaistischen Zirkeln in Europa gehören wollte, der musste zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein, musste Kontakte haben und sie auch pflegen,
und er musste natürlich auch über die nötigen Mittel verfügen, sich dies
leisten zu können. Viele weibliche künstlerische Genies dürften da durch
das Raster der patriarchalen Gesellschaften gefallen sein, Brot statt Kunst,
Kinder statt Dada. Ihre Geschichten sind verloren, weil sie leider nie geschrieben werden konnten. Allzu viel hat sich da bis heute nicht geändert,
schon gar nicht in den Museen. Auch dies geht einem durch den Kopf,
wenn man die rund zweihundertdreißig Werke sieht, die Kuratorin Susanne
Meyer-Büser zusammengetragen hat. Claude Cahun, Sonia Delaunay, Germaine Dulac, Florence Henri, Hannah Höch, Katarzyna Kobro, Dora Maar
und Sophie Taeuber-Arp kannten sich, trafen sich und bauten europaweit
ein Netzwerk auf, mit dem sie sich gegen ihre männlichen Künstlerkollegen
behaupten konnten.
Ihre Kunst hatte auch Gebrauchswert. Da sind Teppiche zu sehen, frech designte Mode, Skulpturen als Innenarchitektur und auch Marionetten, mit denen manch dadaistisches Kasperletheater für Erwachsene realisiert wurde.
Außergewöhnlich die Selbstportraits von Claude Cahun, die 1894 als Lucy
Renée Mathilde Schwob geboren wurde und sich in der Gruppe um André
Breton als Schriftstellerin einen Namen machte. Sie war auch eine Pionierin
der surrealen, inszenierten Fotografie, Jahrzehnte vor einer Cindy Sherman.
In den Fotos inszenierte sich Cahun als Mann, Gott oder SchwergewichtsSportler. Während des Zweiten Weltkriegs wurde dieses Verwirrspiel für das
Kind einer jüdischen Literatenfamilie aus Nantes überlebenswichtig, jahrelang verkleidete sie sich und ihre Lebensgefährtin als alte Frauen. Während
viele Arbeiten von Sophie Taeuber-Arp (1889-1943) und Sonia Delaunay
(1885-1979) noch zu sehen sind, haben nur wenige Werke von Katarzyna
Kobro (1898-1951) die Wirren des Krieges und die traurigen Lebensumstände danach überlebt. Ihre konstruktivistischen Skulpturen, zu sehen sind
fünf, dienten eigentlich nur als Modelle für architektonische Bauten wie das
Projekt einer funktionalen Vorschule aus den Anfängen der 1930er Jahre.
Ein Besuch in Düsseldorf lohnt, auch um zu sehen, wie offensiv Direktorin Ackermann mit dem Fehlen weiblicher Kunst in der Sammlung umgeht.
Dort hängen jetzt exemplarisch sieben Arbeiten von Künstlerinnen (Grandes
Dames). Temporär natürlich.
Von Thomas Hirsch
Die Ausstellung war überfällig. Das Düsseldorfer Museum Kunstpalast stellt
in einem umfassenden Überblick die „Düsseldorfer Malerschule“ vor, die
ihren Ausgangspunkt im frühen 19. Jahrhundert an der dortigen Kunstakademie hatte, wo Künstler aus aller Welt studierten und anschließend
wieder in alle Himmelsrichtungen gingen. Manchmal waren die Bilder sogar
in Amerika gefragt: als Programm-Malerei, aber vor allem als LandschaftsPanoramen. Die Ausstellung nun umfasst den Zeitraum von 1819 bis 1918
und bezieht auch Meisterwerke anderer Orte und Schulen ein. Sie verdeutlicht, was das Verbindende ist und wie disparat doch
„Ideal für die
schon die Malerei in Düsseldorf ist und welche Rolle Weihnachtstage“
die Kunstakademie mit der Lehrer-Schüler-Beeinflussung spielt. Hier steht Wilhelm von Schadow am Anfang, der Rektor und
Maler, dessen monumentales „Jüngstes Gericht“ erstmals zu sehen ist. Natürlich ist dies auch eine Ausstellung zur Stilgeschichte im 19. Jahrhundert,
mit der Romantik, die als Volksfrömmigkeit zu den Nazarenern führt, dem
Symbolismus der Präraffaeliten und dem Naturalismus hin zur impressionistischen Zergliederung der Bildfläche im Licht. Dominierend sind zunächst
das Portrait und die christliche Verehrung, nachgegangen wird in der Ausstellung auch dem Verhältnis von Genremalerei und Historienmalerei im 19.
Jahrhundert; etwas später kommt als Thema der Aufbruch in die neue Welt
hinzu mit der Darstellung von Überfahrten und Seestücken. Aber wie eine
Klammer vom frühen 19. bis ins 20. Jahrhundert hinein wirkt doch die Landschaft, in der die „Düsseldorfer Malerschule“ ihre größten Leistungen vollbracht hat. Die Hauptvertreter sind Andreas und Oswald Achenbach, Carl
Friedrich Lessing und Emanuel Leutze, die noch belegen, wie unterschiedlich
Landschaft zwischen topographischer Erfassung, mythologischem Resonanzraum und programmatischer Aussage gemeint sein kann. Im Museum
Kunstpalast muss man sich in die Menge an Bildern einsehen. Aber alles
ist gut sortiert und erklärt – mithin ist dies die ideale Ausstellung für die
Weihnachtstage.
Um Landschaft geht es auch im Arp Museum Bahnhof Rolandseck. Da ist die
berühmte Sammlung Rau, deren Landschaftsstücke zeitlich der „Düsseldorfer Malerschule“ vorausgehen. Und im Obergeschoss widmet sich die Ausstellung „Belvedere“ der Landschaftsdarstellung in der Gegenwartskunst.
Der Untertitel „Warum ist Landschaft schön?“ wird nicht weiter vertieft,
aber es ist immer gut, Werke solcher Künstler wie Roy Lichtenstein, Corinne
Wasmuht oder Mariele Neudecker zu sehen, zumal man gleichzeitig vom
Ausstellungsgebäude des Architekten Richard Meier über die Rheinlandschaft schauen kann. Spannender ist jedoch die Schau unten, im ehemaligen Bahnhof. Unter dem Titel „Rheinromantik“ geht sie
der Transformierung der Mythen und des touristischen
Blickes der Rheinlandschaft am Siebengebirge in Kultur
und Kunst nach. Ausgestellt sind Devotionalien, Porzellan, Postkarten, Fotografien etwa von August Sander,
und dazwischen hängen Malereien und Zeichnungen des
19. Jahrhunderts oft mit den gleichen Ansichten, auch
Thomas Hirsch ist
von Vertretern der „Düsseldorfer Malerschule“: Der Blick
Kunsthistoriker, Kurator und Journalist.
auf den Rhein inspiriert eben zur Kunst.
„Die andere Seite des Mondes“ I K20 Düsseldorf I bis 15. Januar
0211 838 12 04
„Weltklasse – Die Düsseldorfer Malerschule“ I bis 22. Januar im Museum
Kunstpalast in Düsseldorf I www.smkp.de
Künstlerinnen der Avantgarde in Düsseldorf
Ausstellungen in Düsseldorf und Remagen
PETER ORTMANN
66
Kunst-Termine Köln
präsentiert das Filmprogramm:
WEEK-END FEST 2011
02. – 4.12.2011
Marienaltar, Meister der Lyversberg-Passion, 1463, St. Marien, Linz/Rh., © Stadtarchiv Linz BA,
Foto: Markus Nemitz, LVR
Der Kunst-Kalender Köln
Ein Wochenende. Ein ehemaliges Lichtspielhaus. Ein künstlerisch avanciertes
Programm mit Konzerten, Filmen und Performances zwischen zeitgenössischem Pop,
Post-Punk, Electronica und experimenteller Musik.
Programm 3.12.
13.30 Uhr, Kino II: Marx Brothers/Zimmerdienst
Untypischer Film des herausragenden Komödiantentrios der
Marx Brothers, in dem ein bankroter Produzent (G. Marx)
alles tut, um aus seinem Luxushotel geworfen zu werden,
weil er die Rechnungen nicht mehr begleichen kann.
Museum für Angewandte Kunst
www.museenkoeln.de
Galerie Klaus Benden
www.galerie-klaus-benden.de
Reihenhausmannskost, bis 11.12.
Di-So 11-17 Uhr
Tom Wesselmann Studio, bis 18.2.
Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr
Käthe Kollwitz Museum
www.kollwitz.de
Galerie Daniel Buchholz
www.galeriebuchholz.de
Alfred Kubin, bis 4.12.
Di-Fr 10-18, Sa/So 11-18 Uhr
Richard Hawkins/Werner Nekes, bis 23.12.
Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr
Kölnischer Kunstverein
www.kolumba.de
Galerie Gisela Capitain
www.galeriecapitain.de
Omer Fast, bis 18.12.
Di-Fr 13-19, Sa/So 11-18 Uhr
Christopher Wool, bis 30.12.
Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr
Kölnisches Stadtmuseum
www.museenkoeln.de
Charlotte Desaga
www.desaga.com
Der Waidmarkt, bis 18.2.
Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr
Sonja Engelhardt, bis 22.12.
Do-Sa 12-18 Uhr
Kunst- und Museumsbibliothek
www.museenkoeln.de/kmb
Drei
www.raum-drei.de
Nora Schattauer: Künstlerbücher, bis 9.1.
Mo 14-21, Di-Do 10-21, Fr 10-18 Uhr
Daniel Ansorge, Alfons Knogl, bis 17.12.
Mi-Fr 14-18, Sa 12-16 Uhr
Museum Ludwig
www.museum-ludwig.de
Galerie Karsten Greve
www.galerie-karsten-greve.com
Cosima von Bonin, bis 15.5.
Vor dem Gesetz, 17.12.-22.4.
Di-So 10-18 Uhr
John Chamberlain, 9.12.-16.1.
Di-Fr 10-18.30,
Sa 10-18 Uhr
Museum für Ostasiatische Kunst
www.museenkoeln.de
Galerie Hammelehle und Ahrens
www.haah.de
Japanische Malerei 1400-1900, bis 5.3.
Di-So 11-17 Uhr
Isabel Kerkermaier, bis 17.12.
Di-Sa 11-18 Uhr
Photographische Sammlung/SK-Stiftung
www.photographie-sk-kultur.de
Galerie Christian Lethert
www.christianlethert.com
Judith Joy Ross, bis 5.2.
William Guerrieri, 2.12.-5.2.
Do-Di 14-19 Uhr
Jill Baroff, bis 14.1.
Di-Fr 14-18,
Sa 10-16 Uhr
Museum Schnütgen
www.museenkoeln.de
Galerie Pamme-Vogelsang
www.pamme-vogelsang.de
Glanz und Elend des Mittelalters, bis 26.2.
Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr
Heinz Zolper, bis 15.1.
Di-Fr 12-18, Sa 11-15 Uhr
Wallraf-Richartz-Museum
www.wallraf.museum
Galerie Priska Pasquer
www.priskapasquer.de
Geheime Schätze des Wallraf, bis 22.1.
Wilhelm Leibl, bis 12.2.
Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr
Leiko Ikemura, bis 3.2.
Di-Fr 11-18,
Sa 11-16 Uhr
Neues Kunstforum
www.neues-kunstforum.com
Galerie Schmidt Maczollek
www.schmidtmaczollek.com
Rolf Hinterecker, bis 11.12.
Do-So 15-18 Uhr
Carl Ostendarp, bis 29.1.
Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr
Kunstverein Koelnberg
www.kunstverein-koelnberg.de
Galerie Schüppenhauer
www.galerie-schueppenhauer.de
Stefanie Klingemann, bis 4.12.
Do/Fr 16-19, Sa 12-16 Uhr
Chihiro Shimotani, bis 22.12.
Di-Fr 14-18.30 Uhr
Kunstraum ampersand
www.kunstraum-ampersand.de
Galerie Thomas Zander
www.galeriezander.com
Mikheil Chikladze, bis 7.1.
Fr 18-21, Sa 17-20 Uhr
Andrea Geyer, bis 29.1.
Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr
15.30 Uhr, Kino II, Atelier: Mondo Cane
Unter dem Begriff Mondo (ital. für „Welt“) oder MondoFilm werden Filme zusammengefasst, die im Stil von
Dokumentarfilmen gefilmt werden und den Anschein erregen
sollen, dass sie echt sind.
18.00 Uhr, Kino II, Atelier: Rocky
Boxweltmeister Apollo Creed (Carl Weathers) gibt dem
jungen Außenseiter Rocky Balboa die Chance, gegen ihn um
den Titel zu kämpfen. Die spannende Dramaturgie des Films
enthält eine klare Zeichnung der handelnden Personen in
einem authentischen Milieu. Die Figur des Boxers wurde zum
Synonym des amerikanischen Traums.
Programm 4.12.
12.00 Uhr Kino II, Atelier: The Good, The Bad and The Ugly
Während des Amerikanischen Bürgerkrieges sind drei
Desperados auf der Suche nach einer 200.000$-Geldkassette.
Alle drei sind hinter dem Geld her – und niemand ist bereit
zu teilen. Der dritte, nicht ohne Ironie inszenierte Film der
berühmten „Dollar“-Trilogie von Sergio Leone.
15.00 Uhr Kino II, Atelier: Der Zauberer von Oz
(auch ohne Tages-/Wochenendticket zugänglich; kostenlos
für Kinder). Dorothy wird von einem Wirbelsturm mitsamt
Haus und Hund in das Zauberland Oz getragen. Bei diesem
Film zog die Traumfabrik Hollywood alle Register ihres
Könnens, die liebevolle Sorgfalt und technische Perfektion
machen diesen Klassiker zu einem Meisterwerk.
17.30 Uhr Kino II: Tausendschönchen
Ein Meisterwerk des surrealistischen Anarchismus, ein
filmischer Höhepunkt des Neuen Tschechischen Films Mitte
der 60er Jahre. Die beiden Mädchen Jezinka und Jarmila
toben spielerisch durch die Gesellschaft und hinterlassen
eine Spur der Zerstörung, der sie schließlich selbst zum
Opfer fallen. Godard meets Bunuel in Prag.
19.00 Uhr Kino II; Atelier: Pierrot Le Fou
(Einlass nur mit Wochenend-/Tagesticket)
Ein romantischer junger Mann nimmt eine Leiche in seiner
Wohnung zum Anlass, aus der bürgerlichen Gesellschaft
auszubrechen. Zwischen Improvisation und Reflexion,
zwischen Komödie und Tragödie schwankender, mit
Anspielungen und Zitaten gespickter Jean-Luc Godard-Film.
choices verlost je ein Tagesticket für Fr, 2.12./Sa, 3.12./
So, 4.12. E-Mail mit Wunschdatum bis 30.11. an
verlosung@choices.de, Kennwort: Week-End
Empfehlungen von Thomas Hirsch
67
im ehemaligen UFA Filmpalast am Hohenzollernring | Karten unter: 0221 28 01 oder
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68
möbelt auf
Verlagssonderveröffentlichung
Foto: Kölnmesse
Eine Wohnung in der Messe
Bunter Wohnen
Dieses Jahr erwartet die Gäste der Möbelmesse im „Pure Village“ in Halle
3.2 eine Sensation. Die beiden Designer Nipa Doshi und Jonathan Levien
kreieren dort erstmals „das Haus“, eine kühne, völkerverbindende WohnInstallation, die die herkömmlichen Vorstellungen vom Wohnen kräftig
durcheinanderschüttelt und Raum zum Atmen, Sehen und Leben offerieren
will. Wohnen als Herzensbildung. Die Verpflichtung des im Londoner Kreativviertel Shoreditch arbeitenden Designerpaares ist ein Glücksfall für die
Koelnmesse. Creative Director Dick Spierenberg: „Mit dem „Haus“ wollen
Koelnmesse und imm cologne zeigen, wie man wohnen kann und welche
Wohnmöglichkeiten sich in den kommenden Jahren bieten. Und wie sich
Designer mit einem visionären Ansatz selbst einrichten würden, wie sie Materialien und innovative Einrichtungsgegenstände von Kollegen einsetzen
würden, Dinge, die es bereits gibt und solche, die es erst in naher Zukunft
geben wird.“ Längst geht es bei Messen nicht mehr nur ums Geschäft,
schnöden Abverkauf hinter Vorhängen oder glänzende Bilanzen. Immer
mehr müssen auch neue Ideen und Sichtweisen begeistern, die ein modernes Denken und Fühlen spiegeln und bis weit vor die Messeeingänge für
Gesprächsstoff und Begeisterung sorgen. Doshi, Jahrgang 1971, und Levien,
geboren 1972, können solche neuen Impulse liefern, denn sie verquicken
in ihrer Installation armes und reiches Wohnen, weibliche und männliche
Einrichtungswelten. „Eine Wohnung ist doch Ausdruck der Persönlichkeit“,
so Doshi. Vielschichtig, poetisch und schön soll die Wohnung sein, „ein Haus
voller Leben, das in einem urbanen Kontext steht. Wir haben uns zu Beginn
des Projekts überlegt, dass unsere Vorstellung von einem perfekten Haus
nicht so sehr vom Objekt selbst abhängt als von der Umgebung, in der es
steht. Wir wollen mit dem Haus ein Gefühl einfangen. Es steht im Kontext
der Messe, also wollten wir kein Haus, das sich anfühlt, als würde es frei
in der Landschaft stehen. Wir stellen es uns eher als Teil der sozio-ökonomischen Nachbarschaft vor, als Teil einer Gemeinschaft.“
Für ihre 180 Quadratmeter große Installation haben sich Doshi und Levien in der ganzen Welt umgeschaut, haben Architektur und Einrichtungen
aus Indien und Marokko studiert, Einfälle aus den konsumkritischen und
menschenfreundlichen Filmen Jacques Tatis übernommen, „Erinnerungen
und Erlebnisse von Räumen“ kombiniert. Das Besondere: Statt Zimmern
gibt es Zonen, so dass sich die Abgeschlossenheit auflöst und Küche, Essund Wohnzimmer zusammenwachsen. Die Verzahnung von verschiedenen
Räumen macht die Wohnung wieder zum Ort des Sehens und Innehaltens.
Überall. „Warum zum Beispiel soll man, während man im Salon sitzt, nicht
jemanden sehen können, der eine Dusche im Spa nimmt? Wellness ist für
uns als Mittel zu physischem Wohlbefinden auch mit dem Bad und mit der
Küche verbunden.“ Levien ergänzt: „Unser Entwurf ist das Ergebnis einer
langen Diskussion darüber, wie wir leben wollen. Es geht dabei in erster
Linie um die soziale Dynamik im Wohnraum, um die Beziehung der Räume,
der Funktionen und Aktivitäten zueinander.“
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Uhr; 21.1.: 9 bis 18 Uhr; 22.1. 9 bis 17 Uhr.
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72
Findling
Winterfest
Schmuck darf man sich die Tage auch mal selber gönnen, z.B. von
Heavy Metal! Das passende Outfit gibt es bei Trinkhallen Schickeria.
Claudia Schaaf macht den Look mit Make-Up & Accessoires perfekt.
Abends dann noch ein Glas Geschmeidigkeit von Cadenhead´s und
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Auswahl
Theater
EXPO XXI
3./5./9.-11./13./14./17.-21.12.
Der entkommene Aufstand
„Die Utopie sind wir als Schar“. In einem
„Live-Konzert als begehbare Rauminstallation“ rupft Sänger und Regisseur
Schorsch Kamerun an den aktuellen
Protestbewegungen und baut mit Kollegen und 50 KölnerInnen in einem verwüsteten Hinterhof aus den Bausteinen
Angst, Wutbürgerschaft und Konsumismus eine neue Welt zusammen. Lässt
sich die Zukunft nur gestalten, wenn wir
die Datenautobahn nehmen? Sind die,
die sich an den Stadträndern und vor
den Parks versammeln, überhaupt internetfähig und zum Umsturz gerüstet?
Infos: 0221 22 12 84 00
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ATELIER THEATER
8./12.12. 20.30 Uhr
Renate Coch
Foto: Armin Zedler
Die aus Thüringen stammende Kabarettistin verspricht in ihrem Weihnachtssolo eine „humorvolle Massentherapie“.
Schnell und überraschend nimmt Coch
mit Herz, Seele und Klavier die Zeitläufte auseinander, „cocht“ Paarungsirrsinn,
Sinnkrisen und Familienterror ein. Dass
Cochs Pointen gerade zur Vorweihnachtszeit ins Schwarze treffen, weil sie
unter der Komödie eben auch die Tragödie freilegen, macht sie so wertvoll und
unverwechselbar.
Infos: 0221 24 24 85
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BRÜCKENFORUM BONN
Fr 9.12. 20 Uhr
Der Familie Popolski
Die Familie Popolski ist unterwegs, um
von ihrem glorreichen Erfindungsreichtum zu berichten. Nahezu alle großen
Hits der letzten Jahrzehnte stammen
natürlich aus Zabrze, natürlich von Opa
Popolski. Und mit der Polka, dieser meistunterschätzten Gattung der Musikgeschichte, hat alles angefangen … Schon
weit vor Christi Geburt, in Pyskowice.
Wenn Achim Hagemann und seine Mitstreiter loslegen, bebt der Saal binnen Sekunden. Vielleicht der originellste Comedy-Music-Act der letzten Jahre. Struwko!
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Kennwort: Popolski
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THEATER TIEFROT
14./16.-18./25./26./28./30./31.12.
Männerhort
Wo Männer noch Männer sind: Um den
samstäglichen Einkaufswahnsinn ihrer
Frauen halbwegs zu überleben, flüchten
sich drei Männer regelmäßig in die Katakomben einer Shopping-Mall. Mit Dosenbier, Fernseher, Playboy-Magazinen
und Gesprächen über Technik vertreiben sie sich die Zeit. Bis sie von einem
Brandschutzexperten ertappt werden.
Wolfram Zimmermann inszeniert Kristof
Magnussons virtuose Satire mit Christian Schüler, Jörg Kernbach und Volker
Lippmann.
Info: 0221 460 09 11.
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THEATER DER KELLER
16./23./28.-30.12.
Othello
Feridun Zaimoglu und Günter Senkel nehmen Shakespeares Klassiker auseinander.
Und legen dabei offen, wie das Stück mit
Hass, Rassismus und der Liebe verfährt.
Als von seinem angeblichen Freund Jago
geblendeter Mann sieht Othello in seiner
großen Liebe Desdemona bald nur noch
eine Hure. Das Hören auf andere mündet erst in die Kaltherzigkeit, dann in die
Katastrophe. Stefan Nagel inszeniert das
famos aktualisierte und auf Jago fokussierte Drama mit Emanuel Fleischhacker,
Sarah Härtling, Viktoria Klimmeck, Makke
Schneider und Josef Tratnik.
Infos: 0221 31 80 59
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BÜRGERHAUS STOLLWERCK
17./18.12.
Wall Street Theatre
Herr Schultze und Herr Schröder sind
zurück. Die beiden sehr englischen Gentlemen turnen in ihrem neuen Programm
„Simply british” wieder durch die Klischees und Verrücktheiten der angeblich
modernen Zeit. Kleinkunst-Genie Detlef
Winterberg führt Regie – und garantiert
einen Abend, der schnelle Comedy und
Schwarzen Humor aufs Vorzüglichste vereint. Genau das Richtige, um den ganzen
Weihnachtstrubel „Good-bye“ zu küssen.
Infos: 0221 991 10 80
jl
GLORIA
Do 20.12. 20 Uhr
Pfoten hoch!
Nach ihrem umjubelten SenftöpfchenAuftritt beim KölnComedy-Festival lassen Martin Reinl und Carsten Haffke mit
ihrem bigSmile-Ensemble nun im Gloria
die Puppen tanzen. Die lustvolle PuppenImpro-Show mit über 50 Figuren kennt
keine Tabus oder nicht darstellbaren Gefühlszustände. In bester „Muppets“-Ma-
nier halten Reinl und Haffke dem Publikum den Spiegel vor. Und so sehen wir in
den liebevoll gestalteten Puppen plötzlich
Freunde und Verwandte und uns selbst.
Bei der Live-Show mit dabei: prominente
Gäste, „Zimmer frei“-Hund Wiwaldi und
der immer etwas depressive Zirkusgaul
Horst-Pferdinand. Karten direkt im Gloria.
Infos: 0221 66 06 30
sich an, die europäische Musikszene aufzumischen. Die Internetszene ist bereits
aufmerksam geworden und voll des Lobes.
Wer sich darauf nicht verlassen mag, kann
In Golden Tears Anfang Dezember im Kulturcafé live kennenlernen. Immer etwas
wehmütig und düster klingen die melodischen Indie-Songs – ganz nach dem also,
was auch schon im Bandnamen anklingt.
Dazu mischen sich atmosphärische Synchoices verlost 2x2 Karten. E-Mail
thies und einiger Bass. Nach einer ersten
bis 12.2. an verlosung@choices.de,
UK-Tour und ihrer Debüt-Single „Urban
Kennwort: Pfoten hoch
Emotions“ sind sie nun in Deutschland
jl unterwegs. Mit Spannung darf das erste
Album erwartet werden.
ww.lichtung.ws
SENFTÖPFCHEN
ml
28./29.12.
Florian Schroeder & Volkmar Staub
BLUE SHELL
Mi 7.12. 20 Uhr
The Fast Forwards
Vier Jungs aus Schweden begeistern mit
ihrem Indie-Rock die europäische Musikwelt. Auf verschiedenen Festivals und
Touren innerhalb der letzten Jahre wussten sie durchweg zu überzeugen, auch
werden zunehmend internationale Radiosender auf das Quartett aufmerksam.
So zählen u.a. Mando Diao zu ihren Fans,
gemeinsam vereinbarte man gar eine
Foto: Frank Eidel Zusammenarbeit. Irgendwie scheint sich
Diese „Zugabe“ hat es in sich. Denn das ihre Karriere getreu dem Bandnamen tatDuo, das sich hier zur Nachbetrachtung sächlich in einer Art Schnellvorlauf den
eines wahrlich schreckensreichen Jahres Weg zu bahnen. Verwunderlich ist das
trifft, kann unterschiedlicher nicht sein. kaum, bei mitreißenden Melodien, die eiFlorian Schroeder liebt schnelle Parodien nen so schnell nicht loslassen, und derart
und serviert krachend komische Pointen, energiegeladenen Live-Auftritten.
Volkmar Staub steht seit Jahren für ein Infos: 0163 619 51 38
bissiges, analytisches Kabarett, das sich
ml
an den Rechten und Rechtlosen abarbeitet – und in diesen Tagen wertvoller STADTGARTEN
denn je ist. Im Senftöpfchen lassen beide Mi 7.12. 20.30
bei dem Patienten Deutschland die Ho- Dillon
sen runter … Kurz vor Silvester darf noch Dominique Dillon de Byington – kurz
Dillon – bezaubert mit wundervollem
einmal gelacht und gedacht werden.
Elektropop. Dillons Wurzeln reichen nach
Infos: 0221 258 10 58
jl Brasilien, die meiste Zeit ihres Lebens hat
sie allerdings in Deutschland verbracht:
Aufgewachsen in Köln, lebt die SingerLiteratur
Songwriterin heute in Berlin. Ende November erschien ihr Debütalbum „This
SCHAUSPIELHAUS
silence kills“. Interessante Klänge, DilSo 4.12. 11 Uhr
lons im positiven Sinne ungewöhnliche
Das Buch für die Stadt
Mit Jovan Nikolić steht einer der bekann- Stimme und ihr anmutiges Klavierspiel
testen Roma-Autoren im Mittelpunkt der bleiben einem noch lange im Gedächtnis.
Kölner Aktion (4. bis 11.12.). Seine kurzen Das erste Konzert gab Dillon bereits vor
Geschichten, die unter dem Titel „Weißer vier Jahren in Köln; zwischenzeitlich proRabe, schwarzes Lamm“ erschienen sind, duzierte sie besagtes Album und trat u.a.
gleichen plastischen Miniaturen, die sich im Vorprogramm von Tocotronic auf. Mit
aus der Erinnerung an seine Kindheit in dem Konzert im Stadtgarten schließt sich
Serbien speisen. 1999 emigrierte Nikolić. der Kreis nun vorerst wieder.
Bis dato wussten wohl wenige Kölner, dass Infos: 0221 952 99 40
ml
dieser Schriftsteller in ihrer Stadt lebt. Im
Rahmen der großen Eröffnungsmatinee
von „Buch für die Stadt“ lesen Carlo Ljubek SUBWAY
und Anica Dobra aus seinem Werk. Das In- Mi 7.12. 20.30 Uhr
ternational Vocal Ensemble singt, und das Wilhelm Tell Me
Markus Reinhardt Ensemble spielt.
Die deutsche Antwort auf Empire of the
Infos: 0221 22 12 84 00
Sun? Phoenix? Oder Miike Snow? Zuminml dest sind die Vergleiche nicht von der
Hand zu weisen und lassen erahnen, welcher Art die Musik von Wilhelm Tell Me
Konzert
ist. In Genreschubladen gedacht kann von
KULTURCAFÉ LICHTUNG
tanzbarem Elektro-Pop mit deutlichem InSa 3.12. 21 Uhr
die-Einschlag die Rede sein. Jedenfalls etIn Golden Tears
was, das in dieser Form einigermaßen einVier junge Männer aus Hamburg schicken zigartig ist für eine deutsche Band. Noch
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75
Auswahl
sind die vier Hamburger zwar ein Geheimtipp – doch dürften wir zukünftig einiges
von ihnen zu hören bekommen. Wer sie
beispielsweise beim Melt!-Festival 2011
verpasste, kann sich nun in Köln von den
vielschichtigen Songs packen lassen und
von ihren Live-Qualitäten überzeugen.
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KULTURKIRCHE KÖLN
Do 8.12. 20 Uhr
Alexi Murdoch
Die Indie-Folk-Songs des Singer-Songwriters kommen durchweg entspannt
und sanft daher, zum Teil sehr reduziert,
und immer irgendwie melancholischschön. Nie wirken seine Stücke dabei
belanglos oder gewöhnlich, und auch
seine Auftritte sind es nicht. Er weiß sie
zu etwas Besonderem zu machen und bei
intimer Live-Atmosphäre den Raum mit
seiner Stimme einzunehmen. In diesem
Jahr veröffentlichte er sein drittes Album
„Towards the Sun“, mit dem er auch in
Köln unterwegs ist. Unterwegs ist überhaupt das richtige Stichwort. Schon in
frühen Jahren kam Murdoch viel herum,
als gebürtiger Brite wuchs er in Schottland, Griechenland und Frankreich auf,
pendelt heute zwischen Schottland und
den USA. Viel Zeit verbringt er dabei
übrigens auf einem Segelboot, wo er
auch einige seiner Songs verfasste. Romantischer kann man sich ein MusikerDasein kaum ausmalen.
Infos: 0221 973 10 30
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LUXOR
Do 8.12. 21 Uhr
100 Monkeys
Bisher wurde noch auf die unterschiedlichste Weise versucht, die Musik der 100
Monkeys zu beschreiben; die Band selbst
begnügt sich damit, ihren Stil zwischen
Funk, Rock’n’Roll und Blues zu verorten.
Letztendlich sind derlei Kategorien ja auch
vollkommen irrelevant angesichts der Energie und Stimmung, die ein Live-Auftritt der
100 Monkeys versprüht. Munter werden die
Instrumente getauscht, es wird gescherzt
und vor allem gerockt, ganz wie zu früheren
Zeiten. Besonderes Highlight ist der traditionelle Impro-Song, dem eingefleischte Fans
stets entgegenfiebern: Das Konzertpublikum
erdenkt einen Song-Titel und gibt so die
grobe Richtung vor, und die Monkeys spielen und texten aus dem Stegreif dazu. Ganz
klar, sie sind für die Bühne gemacht.
Infos: 0221 92 44 60
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GEBÄUDE 9
Fr 9.12. 20 Uhr
Egotronic
Ihrem aktuellen Album-Titel („Macht
keinen Lärm“) zu Trotz wird auch dieses
Egotronic-Konzert voraussichtlich alles
andere als leise ausfallen. Punk trifft auf
reichlich Elektro- und Synthie-Klänge.
Nach wie vor kritisch, alles in allem etwas
poppiger als seine Vorgänger, dabei aber so
tanztauglich wie eh und je präsentiert sich
das frische 2011-er Album der drei Berliner. Und ihre Shows sind ohnehin bekannt
als großartige Partys: Das Gebäude 9 lädt
zum Feiern, Tanzen, Raven gemeinsam mit
Torsun, Endi und Tilman.
Infos: 0221 814637
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LUXOR
Fr 16.12. 19.30 Uhr
Flimmerfrühstück
Flimmerfrühstück – das sind vier junge
Leipziger an Klavier, Saxophon, Schlagzeug und Bass. Stilistisch wollen sie sich
nur ungern festlegen, und so stehen beim
Flimmerfrühstück denn auch die verschiedensten Ingredienzien auf dem Plan, ein
bisschen Indie, ein bisschen Pop, ein bisschen Jazz, obendrein authentische, eingängige Texte, in die konkrete Erfahrungen
aus dem Alltag des Quartetts Eingang finden. Eine ungewöhnliche und schöne Mischung. In diesem Sinne: Wohl bekomm’s!
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UNDERGROUND
Mi 21.12. 20 Uhr
Fotos (Akustik-Tour)
GLORIA
Fr 9.12. 20 Uhr
Erdmöbel
Foto: EMI Music Germany © Nils Rodekamp
Nach fünf Jahren „Fotos“ und drei Alben
dürfte sich kaum noch jemand über den
ungewöhnlichen Band-Namen wundern,
den meisten sind die vier Hamburger
culture club
präsentiert: Kino Event
Dreiviertelmond
Elmar Wepper („Kirschblüten – Hanami“) verkörpert in diesem
wundervollen, tragikomischen Drama den eigensinnigen Taxifahrer
Hartmut, der mitten in der Beziehungskrise mit seiner langjährigen
Frau auf ein kleines türkisches Mädchen stößt, das dem Grantel
den Kopf zurechtrückt. Herzzerreißend erzählt von Christian Zübert
(„Hardcover“).
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Mi, 4.1. um 14.30 Uhr
Viel gefeiert in allen Feuilletons ist das
Quartett aktuell mit dem „Besten“ auf Tour,
was es zu bieten hat. Immer ein bisschen
melancholisch kommen die Pop-Hymnen von Sänger und Songwriter Markus
Berges, Gitarrist und Produzent Eki Maas,
Schlagzeuger De Wüb und Pianist Proppe
daher. Berges Texte erheben sich durch
ihre Verdichtung über ihre Form. Während
das letzte Album „No. 1 Hits“ etwas andere
Coverversionen enthielt, sind sie mit „Krokus“ wieder zu alten Traditionen zurückgekehrt. Und wie auf Erdmöbel-Konzerten
üblich: Es darf geschwoft werden.
76
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77
Auswahl
mit ihrem Indie-inspirierten Deutschrock
heute ein Begriff. Fotos-Mitglieder Tom
und Deniz sind in diesem Winter bereits
zum dritten Mal als Duo unterwegs und
beglücken Köln mit feinstem deutschem
Akustik-Pop. Dabei widmen sie sich vor
allem denjenigen Liedern, „die bei den
Konzerten mit der ganzen Band oft auf
der Strecke bleiben“. Die intime Atmosphäre ihrer Akustik-Konzerte gepaart
mit einem guten Schuss Entertainment
machen auch dieses Fotos-Konzert unbedingt erlebenswert.
Infos: 0221 54 23 26
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Das Sextett, frisch aus der Normandie,
bringt mit seinem 60’s-Garage-Rock im
Lo-Fi-Gewand die Menschen zum Tanzen. Die flott-frechen Stücke sind mit
toller Stimme (Sängerin Lucille als einzige
Madame zwischen den Herren) und viel
Energie vorgetragen. Lauter beschwingte
Ohrwürmer warten nur darauf, sich in den
Gehörgängen der Kölner einzunisten und
dort für gute Stimmung zu sorgen. Dabei
kommen auch Flöte und Saxophon zum
Einsatz, Orgelklänge sind ebenfalls auszumachen. Einfach très amusant!
Infos: 0221 16 91 88 94
ml
PHILHARMONIE
Fr 30.12. 18 Uhr
Chilly Gonzales
Die Auftritte des kanadischen Multitalents Charles Beck alias Chilly Gonzales
zeichnen sich gleich durch mehreres aus:
Er ist nicht nur ein genialer, extrem wandelbarer Musiker und Entertainer, sondern auch ansatzweise dem Größenwahn
verfallen (was ihn noch unterhaltsamer
und genialer macht) und bekannt für
seinen skurrilen Humor. Ob ein 27-Stunden-Klavierkonzert oder Grammy-Nominierung, ob Diskosounds, Indie-Pop oder
Rap: Der Autor, Schauspieler, Pianist,
Komponist und Selbstdarsteller weiß zu
unterhalten. Und er weiß darum, dass er
das kann. Im Dezember gastiert er mit
der „Piano Talk Show“ in der Philharmonie. Und egal, was da kommen mag: Es
wird ein Erlebnis.
Infos: 0221 20 40 80
ml
Kino
FILMCLUB 813
Sa 3.12. 20 Uhr
Im Bazar der Geschlechter
Sexualität im Iran? Darüber ist filmisch
nicht viel dokumentiert. Sudabeh Mortezai holt dies hiermit nach. Ebenso kritisch
wie humorvoll beleuchtet die iranische
Regisseurin das Wesen der sogenannten
„Zeit-Ehe“. Der Film begleitet eine alleinerziehende Mutter, einen einsamen
Junggesellen und einen jungen Mullah.
Regisseurin Mortezai und Videokünstlerin Brigitta Kuster diskutieren anschließend mit Bürgermeisterin und Kulturwissenschaftlerin Angela Spizig und
78
Filmemacherin Bettina Braun über das
Spannungsfeld von Arbeit und Sexualität
sowie die Geschlechter- und Machtverhältnisse im 21. Jahrhundert. Eine Veranstaltung von büro elfriede schmidt
- kreativprojekte mit perspektive. Karten
an der Abendkasse.
Infos: 0221 22 12 44 98
he
choices verlost 3x2 Karten. E-Mail mit
Stichwort „Bazar“ bis 1.12. an verlosung@choices.de
CINENOVA
15.-18.12.
Surffilmfestival Cologne
Der Deutsche Wellenreiterverband veranstaltet im Rahmen seines 20jährigen
Bestehens ein Filmfestival, das an drei
Tagen außergewöhnliche Filme über verschiedene Surferszenen zeigt, darunter
in Schottland, Indonesien und natürlich
Australien. Das Festival beginnt jeweils
um 19 Uhr im Cinenova.
www.surffilmfestival.de
Kunst
MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST
bis 11.12. Di-So 11-17 Uhr
Reihenhausmannskost
Der südafrikanische Fotograf Stan Engelbrecht hat in Deutschland sieben
Haushalte in Reihenhäusern besucht und
das Leben dieser Familien mit Fotografien und Zeitrafferfilmen dokumentiert:
Eine Woche wurde auf fünf Minuten
komprimiert. Zentraler Ort ist der Essenstisch. In der Ausstellung stehen die
sieben Tische als Projektionsflächen der
Filme. Begleitet wird dies von Vitrinen
mit dem Geschirr und den Utensilien sowie von den Fotografien, die unterstreichen, dass sich das Familienleben am
gedeckten Tisch ereignet.
Infos: 0221 22 12 38 60
th
KUNSTRAUM AMPERSAND
bis 7. Januar Fr 18-21, Sa 17-20 Uhr
Mikheil Chikladze: Projektile
Der 1978 in Tiflis geborene Mikheil Chikladze hat an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Immendorff und Andreas
Schulze studiert. In seinen Gemälden
verschränkt er Motive einer zeitgenössischen Schilderung von Ereignissen mit
einer malerischen Verrätselung einzelner
Stellen im Bild. Zu sehen sind Menschen
in Handlungen, eingebettet in einen
expressiv fließenden, starkfarbigen Umraum, der weiter zur Verlangsamung des
Betrachters führt.
Infos: 0221 298 63 44
th
GALERIE GISELA CAPITAIN
bis 31.12. Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr
Christopher Wool
Der 1955 in Chicago geborene, seit langem in New York lebende Christopher
Wool wurde im Rheinland durch der Verleihung des Wolfgang-Hahn-Preises 2009
in Verbindung mit der Ausstellung im
Museum Ludwig bekannt. Da hatte er sich
schon seine großformatigen Bildern mit
Druckbuchstaben abgeschlossen und eine
gestisch „wolkige“, ungegenständliche
das Handwerker- und Künstlerdorf, das
in den 1940er Jahren als Teil der norditalienischen Stadt Modena entstanden
ist und im Laufe der Jahrzehnte in seiner
Struktur verändert wurde, aufgesucht und
nach Relikten der ursprünglichen Nutzung
Ausschau gehalten. Resultat ist eine konzeptuelle Bilderserie, die noch aus ausgewogenen Farbfotografien besteht.
Infos: 0221 88 89 53 00
th
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM
bis 22. Januar Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr
Panoptikum
Das Wallraf-Richartz-Museum nutzt das
150jährige Jubiläum zu einer gründlichen
Vermittlung der musealen Tätigkeiten und
seiner Bestände. Die Ausstellung „Panoptikum“ zeigt die Kunstwerke, die für gewöhnlich im Depot schlummern und nicht
öffentlich zu sehen sind. Die Bilder hängen
nun in einer Art Petersburger Hängung an
Gitterschiebewänden, wobei die Beschriftungen an ein Begleitheft delegiert sind,
also man zunächst die Datierung und
Zuordnung raten kann. Es gibt auch ausgezeichnete Gemälde zu sehen, etwa von
Christian Rohlfs und Georges Lacombe.
DIE PHOTOGRAPHISCHE SAMMLUNG/SK Infos: 0221 22 12 11 19
th
STIFTUNG KULTUR
bis 5. Februar Do-Di 14-19 Uhr
William Guerrieri
Eine Spurensuche mit den Mitteln der
ZUSAMMENGESTELLT VON
Fotografie und unter Hinzuziehung doTHOMAS HIRSCH, MARIANNE KOLARIK,
kumentarischer Informationen: Der italienische Fotograf William Guerrieri hat JULE LUX, MAREN LUPBERGER, INGA SELCK
IMPRESSUM
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Herausgeber: choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
E-Mail: info@choices.de
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
Köln
tagnacht-koeln.de
Malerei aus dunklen Tönen entwickelt,
in denen sich Linienfragmente befinden.
Seine neuesten Bilder nun reichen in die
Farbe, die, verdichtet in einer expressiven
Setzung, mitten im Bildformat angeordnet ist. Malerei bleibt für Wool Experiment, das sich immer wieder erneuert.
Infos: 0221 355 70 10
th
KUNST- UND MUSEUMSBIBLIOTHEK
DER STADT KÖLN
bis 9. Januar Mo 14-21, Di-Do 10-21,
Fr 10-18 Uhr
Nora Schattauer
Seit fünfzehn Jahren setzt die Kölner
Künstlerin ihre geradezu alchemistischen
Experimente mit kristallinen Salzen, die
zu einer eigenen Form von gesteuerter
und zugelassener Malerei geführt haben,
auch im Bereich des Buches fort. Die kristallinen Flüssigkeiten dringen hier durch
das Papier, so dass sie auf den Vorder- und
Rückseiten zu sehen sind. Zugleich werden
ein chemisches Verfahren und eine formale
Methode im Ablauf des Buches variiert und
der Veränderung unterzogen.
Infos: 0221 223 88
th
Redaktion: Linda Hoemberg, Christian Meyer,
Inga Selck (v.i.S.d.P.)
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Lars Albat, Frank Brenner, Lutz Debus,
Christiane Enkeler, Hartmut Ernst, Jörg
Fürst, Natascha Emonts, Rolf-Ruediger Hamacher, Michael Hermann, Thomas Hirsch,
Dawid Kasprowicz, Marianne Kolarik,
Karsten Mark, Thomas Linden, Maren Lupberger, Jules Lux, Anne Nüme, Sandra Nuy,
Carla Schmidt, Peter Ortmann, Olaf Weiden, Christian Werthschulte, Dieter Wolf,
Hans-Christoph Zimmermann
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Der Gastro Guide für Köln 2011/12
AUSGABE 24
|
9,80 €
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FÜR FESTE
| CATERING | KOCHSCHUL EN RÄUME
| BARS | BRAUHÄUSE R | FEINKOST
|
RESTAURAN TS | KNEIPEN CAFÉS
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aktue llen Kritik en
Grafik: Michael Hennemann, Lena Hensel,
Mira Moroz, Katharina Olma, Wilhelm Schmidt
Anzeigenverwaltung:
Berndt Media
Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum
E-Mail: info@berndt-media.de
Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91
03.03.2011 16:35:47 Uhr
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Buchhaltung: Karin Okniewski
Druck: Henke Druck
Verbr. Auflage:
IVW III/2011 31.225
Alle nicht gesondert gekennzeichneten
Bilder sind Pressefotos.
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23. Jhg. | Dezember 2011
DER GOTT
DES GEMETZELS
EIN FILM VON ROMAN POLANSKI
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ab 24.11. im Kino