the ides of march
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23. Jhg. | Dezember 2011 THE IDES OF MARCH EIN FILM VON GEORGE CLOONEY www.theidesofmarch.de www.choices.de SCHNELLE BESCHERUNG. Mit bis zu 128.000 Sachen. hen c a m t i m l S c h n e l n t e G ew in n e und rasa n:* abräume .de/highspeed unitymedia * Teilnahmeberechtigt sind volljährige Personen mit Wohnsitz in NRW und Hessen (ausgenommen Mitarbeiter von Unitymedia und deren Angehörige). Pro Person ist nur eine Teilnahme möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Teilnahmeschluss: 23.12.2011. Veranstalter: Unitymedia NRW GmbH, Aachener Str. 746 – 750, 50933 Köln. Weitere Infos findest Du unter www.unitymedia.de/highspeed. 5 Kölns pralle Bilderwelten, Foto: Dieter Wolf choices-Thema. www.choices.de I 23. Jhg. I Dezember 2011 Kino. 5 COMICSTADT KÖLN Hat der Comic in Köln Perspektive? 6 Themeninterviews: „Künstlern ein Forum bieten“ „Neues Publikum für Comics“ Bühne. 8 Premiere Jungregisseur Stefan Nagel im Interview 9 Oper Köln / Freies Werkstatt Theater 10 Komikzentrum Köln-Bonn 11 Atelier Theater 12 Schauspiel Köln 13 Senftöpchen/ Theater am Rhein „Erdbeben in London“ in den Bonner Kammerspielen 14 Auftritt Rimini Protokoll inszeniert „100 Prozent Köln“ 15 Schauspiel Köln /Junges Theater Bonn 16 Theater am Rhein u.a. „Kleist 20.11“ in der Studiobühne 18 Theaterleben Das Theaterfestival Impulse hat eine neue Leitung culture club Raum 13 20 culture club Schokoladenmuseum 22 Theater-Kalender Köln-Bonn 56 culture club Theater Der Keller Kultur in NRW. 14 Theater in NRW Die Freie Szene im Blick 19 Tanz in NRW Tanzbeirat streicht movingtheatre.de die Mittel 20 Klassik in NRW Der Leipziger Thomanerchor in Dortmund 21 Oper in NRW „Merlin“ im MIR Gelsenkirchen 58 Improvisierte Musik in NRW Hans Liberg in Dortmund und Düsseldorf 60 Popkultur in NRW Zwei der nettesten Klubbars in NRW 61 Musical in NRW „Kein Pardon“ im Capitol Düsseldorf 66 Kunst in NRW Ausstellungen in Remagen und Düsseldorf BÜHNE Foto: Christian Schnur Auftritt 14 KINO KULTUR.KINO.KÖLN. 23. Jhg. I Dezember 2011 27 Film-ABC 27 Vorspann Köln braucht den Kinonachwuchs 28 choice of choices „Der Gott des Gemetzels“ Kammerspiel von Roman Polanski 29 Kölner Kritikerspiegel Kino-Kalender 30 Hintergrund „The Ides of March – Tage des Verrats“, der neue Film von und mit George Clooney 31 Film-Kritiken 32 Roter Teppich Anna Thalbach im Interview 34 OFF Broadway/ Weisshaus 36 culture club „Ziemlich beste Freunde“ 37 Odeon 39 Filmpalette 40 Gespräch zum Film Der Belgier Michaël R. Roskam über sein Spielfilmdebüt „Bullhead“ 43 Cinenova 45 Filmhaus Kino 49 Rex Kino 50 WOKI Bonn Foyer Preview „Over Your Cities Grass will Grow“, „Tüpisch Türkisch“ im Kölner Filmhaus, KinoProgrammPreis im Gloria 52 Metropolis Literatur. 54 ComicKultur Passend zum Dezember-Thema wie gewohnt die choices Comic-Tipps des Monats 54 Wortwahl Sieben Bücher, die man unter den Weihnachtsbaum legen kann 56 Textwelten Bilder lesen lernen: Über das unterschätzte Medium Bilderbuch 57 Literatur-Kalender Literatur-Termine der Region choice of choices 28 KULTUR IN NRW Foto: Boehme und Mardo Musik. 58 Stadtgarten 59 Unterhaltungsmusik Konzerttipps im Dezember 60 Kompakt Disk Neue Alben im Dezember 62 Musik-Kalender Musiktermine in Köln-Bonn 63 Kölner Philharmonie 64 Westdeutsche Konzertdirektion 67 WEEK-END Festival 77 Matrix Bochum Kunst. 55 Haus der Geschichte 64 Schokoladenmuseum 65 Kunst in Köln Cosima von Bonin im Museum Ludwig 66 Kunstwandel „Die andere Seite des Mondes“ – Künstlerinnen der Avantgarde im K20 Düsseldorf 69 Kunst-Kalender Köln Aktuelle Ausstellungen im Dezember Service. 4 Intro 69 Verlagssonderseiten „choices möbelt auf“ 73 Findling 74 Auswahl Theater-, Ausstellungs-, Literatur- und Konzerttipps für den Dezember 79 Impressum Lesen Sie mehr auf den Internet-Seiten! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. Musical 61 KUNST Kunst in Köln Foto: Lothar Schnepf, courtesy Galerie Daniel Buchholz, Köln, Berlin 65 Intro choices.de Dezember 2011 Bushido – ein leuchtendes Vorbild, sogar für Kinder, Foto: Francis Lauenau choices + choices.de Bambi-Bitch Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema Ein Forum für Fans, Sammler und Zeichner Thomas Götze ist seit 2008 Veranstalter der größten deutschen Comicmesse, der Intercomic in Köln. Im Gespräch mit choices erklärt er, warum die Comic-Kultur für die Stadt Köln wichtig ist. Thomas Götze Foto: privat Thema Der Film auf Papier Der Illustrator Miguel Riveros Silva gibt Einblick in die sogenannte neunte Kunst: „Der Comiczeichner muss alles in einer Person sein: Maler, Regisseur, Kameramann, Schauspieler und Schriftsteller.“ Miguel Riveros Silva Mit dem Außenseiter in die Freie Szene choices traf Stefan Nagel, der eine OthelloVersion von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel im Theater Der Keller inszeniert. Eine wortgewaltige Umsetzung, bei der „die Intrige in der Sprache“ liegt. 8 Foto: Catherin Liebeler Film Testosteronüberschuss Der Belgier Michaël R. Roskam schuf mit seinem Regiedebüt „Bullhead“ einen düsteren Thriller, in dem zwei Freunde in die Fänge der Hormonmafia gelangen. choices traf ihn zum Filmgespräch. Michaël R. Roskam 6 Foto: privat Theater Stefan Nagel 6 Foto: Nicolas Karakatsanis Film 40 Als am 28. September 1978 in Bonn ein Knäblein mit rehbraunen Äuglein zur Welt kam, da ahnte weder die anwesende Mutter noch das umstehende Klinikpersonal, dass jener Junge gut 33 Jahre später den Bambi verliehen bekommt. Anis Mohamed Youssef Ferchichi, besser bekannt als Bushido, erhielt den früher einmal begehrten Fernsehpreis im vergangenen Monat für seine Integrationsleistungen. Und viele sagten, dass der Berliner Gangsterrapper die Trophäe nicht verdient habe. Wegen seiner Frauenfeindlichkeit. Wegen seiner Schwulenfeindlichkeit. Wegen seiner Menschenfeindlichkeit. Aber viele sagten auch, dass der Berliner Gangsterrapper die Trophäe sehr wohl verdient habe. Weil der goldene Paarhufer eine gerechte Strafe sei für des Rappers schändliches Tun. Aber kaum jemand regte sich darüber auf, dass Berlin Bonn mal wieder bestohlen hat. Erst den Rang als Bundeshauptstadt, jetzt den Rang als Banditenhauptstadt. Bonn aber ist sich einig. Entweder bekommen wir den Hauptstadttitel und Bushido zurück, oder ihr bekommt unsere Kongresshalle und unser Festspielhaus als Dreingabe. Unser Thema ist in diesem Monat leicht vorzustellen: Bazong! Würg! Grübel! Kicher! Schnauf! COMICSTADT KÖLN beschäftigt sich mit der Kunstform, der vor 60 Jahren noch jugendgefährdende Eigenschaften attestiert wurden. Donald ist quasi der Bushido der Adenauerzeit. Inzwischen wird Köln mehr und mehr zur Comic-Stadt, nicht zuletzt wegen des Cöln Comic Haus‘ in der Bonner Straße. Genreverwandt präsentiert sich die neue Ausstellung im MUSEUM LUDWIG. Die Arbeiten der Wahlkölnerin COSIMA VON BONIN zitieren zuweilen Märchen und Comics. Pinocchio heißt am Hintereingang des Museums die Besucher willkommen. Fast so derb wie Bushido spricht der schändliche Jago in Shakespeares Klassiker „Othello“, zumindest in der Inszenierung des THEATERs DER KELLER. choices sprach mit dem Regisseur über Mohrenköpfe auf der Bühne und den nicht mehr so tiefen Graben zwischen städtischem und freiem Theater. In Letzterem gibt es interessante neue Inszenierungen zu vermelden. In der ORANGERIE widmet sich das Stück DEGAS – ICH WERDE NICHT DA SEIN, WENN DU MICH BRAUCHST dem berühmten französischen Maler und Bildhauer. Das Werk von Heinrich von Kleist wird in der STUDIOBÜHNE KÖLN in die heutige Zeit verfrachtet. Auch hier lässt der Bambi-Preisträger bezüglich der Wortwahl grüßen. Goethe gibt’s im THEATER TIEFROT. Die mit weißem Kittelchen bekleidete Iphigenie wird umringt von nur mit Tigerfellen bekleideten Wilden. Das klingt nach großem Kino. Im Kino wiederum wird in diesem Monat Theater gezeigt. Nachdem Roman Polanskis Karriere fast wie die eines Weltbankpräsidenten geendet wäre, ist er nun wieder höchst produktiv. In der schon auf etlichen Bühnen präsentierten Komödie DER GOTT DES GEMETZELS geraten zwei Elternpaare heftigst aneinander. Hier wird noch alttestamentarisch im Sinne von „Zahn um Zahn“ vollstreckt. THE IDES OF MARCH – TAGE DES VERRATS von George Clooney zeigt einen fiktiven Schmuddelvorwahlkampf in den USA, anders, aber nicht weniger empfehlenswert. LUTZ DEBUS Anspruchsvoll und unterhaltsam 2009 gründeten Kristina Löbert und Janna Velber die Filmproduktion Boogiefilm; in diesem Jahr produzierten sie ihren ersten Kinofilm „Romeos ... anders als du denkt“. Lesen Sie das Interview unter: www.choices.de/kino-koeln K. Löbert & J. Velber Foto: H. Ernst 4 Thema Sie kommen zahlreich aus Köln und Umgebung: Comicmacher und -fans bei der 70. Intercomic, Foto: Dieter Wolf Aus Leidenschaft Comics schaffen Der Comic ist im Kölner Kulturleben ein zartes Pflänzlein Die wenigen Konstanten in der Kölner Comicland- zu schätzen gelernt“, so Alexandra Germann, Proschaft sind schnell aufgezählt. Die Comic-Messe grammleiterin der ECC. „Die schnelle Zuganbindung Intercomic schickt sich an, mit zahlreichen zeich- nach Paris ermöglicht uns einen regen persönlichen nenden Gästen Festivalatmosphäre zu verbreiten. Austausch mit unseren französischen Comic-LiSeit 35 Jahren findet die größte deutsche Comic- zenzgebern, ein wichtiger Faktor, wenn es um die Messe in Köln statt, und ihre Strahlkraft reicht bis Jagd nach herausragenden Stoffen im Comicparains angrenzende Ausland. Anfang November feierte dies Frankreich geht.“ Mit Ehapa eng verbunden ist Knollennasenspezialist man in der Mülheimer choices-Thema im Dezember Ralf König, neben der Stadthalle die 70. VerCartoonistin Franziska anstaltung. Ein weiBecker ein Kölner Urgeteres Jubiläum ging Lange wurde der Comic in der Öffentlichkeit auf lustige Heftchen und Superhelden reduziert. Das ändert stein der Szene und der gerade über die Bühne: sich gerade, das Feuilleton und die Buchhandlungen wohl bekannteste CoDas rührige Comicfanentdecken die grafische Literatur. Aber kommt die miczeichner der Nation. zine „Plop!“ feierte mit Aufbruchsstimmung in Köln an? König hat in den letzten einer Ausstellung im Herbst das 30jährige Bestehen und die 85. Aus- 30 Jahren Erfolge im In- und Ausland gefeiert. Im gabe. Walter Moers („Das kleine Arschloch“) hat Sommer füllte er problemlos das Gloria-Theater hier in den frühen 80er Jahren veröffentlicht. Der mit einer Comic-Lesung, am 29. November liest dienstälteste Kölner Comicladen „Pin Up“ versorgt er seine Comics zusammen mit Hella von Sinnen seine Kunden auch schon seit 1984 mit Comics und Monty Arnold in der Kulturkirche. Von einer jeder Couleur. Andere Bemühungen, in der Stadt Kölner Comicszene mag er indes nicht sprechen: die Kultur der Comics zu präsentieren, blieben auf „Ich war immer allein mit meinen Nasen, ohne Dauer glücklos. Benedikt Taschen eröffnete 1980 Anschluss an irgendeine Szene.“ Doch auch König seinen Comicladen und startete seinen Taschen- sieht: „Es gibt in Köln das kleine Rudel Idealisten, Verlag mit Comics. 1982 bewarb er den Laden als Leute, die sich aus Leidenschaft ins Comicschaffen „größten Comicbuchladen der Welt“. Aber schon verbissen haben.“ 1983 ist Taschen fast pleite, wechselt zum Kunstbuch und wird damit steinreich. Irgendwann ver- Das gilt sicher für den Zeichner Leo Leowald. Der schwinden auch die letzten Comics aus dem Kölner gilt mit seinem Blog Zwarwald als der erste Comic-Blogger Deutschlands und lieferte von 2004 Taschen-Laden. Mit Comics wird man nicht reich. bis 2010 fünfmal die Woche einen Strip – inzwiFehlender Nährboden für Nachwuchs schen geht er es etwas lockerer an. Seine Strips Anfang des Jahrzehnts sorgten die Kölner Comic erscheinen regelmäßig in Zeitungen, bislang hat Tage für neue Hoffnung. Aber nur viermal ging die er drei Bücher veröffentlicht. Der unscheinbaren Veranstaltung mit Messe, Ausstellungen, Filmen, Kölner Szene kann er durchaus etwas Positives Workshops und Vorträgen in der Stadtbibliothek abgewinnen: „Als Comiczeichner braucht man ja über die Bühne. Ein Comic-Film-Festival im Kölner auch Ruhe, und die hat man in Köln auf jeden Fall“. Filmhaus schaffte es im Jahr 2008 nur zu einer ein- Trotzdem: „Ich beneide Berlin und Hamburg um zigen Ausgabe. Die Robert Crumb-Ausstellung im Comicstammtische, wo die ganzen Leute hinkomMuseum Ludwig im Jahr 2004, eine Ausstellung im men, deren Werke ich bewundere“. Leowald lehrt Japanischen Kulturinstitut im Jahr 2006 oder vor Illustration an der ecosign-Akademie für Gestaldrei Jahren eine Tagung zum Thema „Erzählen im tung. Dort hat er mit seinen Studenten auch ProComic“ an der Universität – die großen Events der jekte zu Comics gemacht, doch das ist im Rahmen des Studiums eher ungewöhnlich. Comiczeichner letzten Jahre kann man an einer Hand abzählen. Doch es gibt auch andere Entwicklungen zu ver- als Berufsbild – das ist generell problematisch. melden. Im Jahr 2001 zog die Comicabteilung des Abgesehen von Ralf König und wenigen anderen Ehapa-Verlags von Berlin nach Köln. Immerhin ist verdienen die meisten Comicschaffenden ihr Geld die Ehapa Comic Collection (ECC) neben Carlsen vor allem als Illustratoren und Grafiker – für Print, der größte deutsche Comicverlag. Auch wenn in- Werbung, Games oder Filme. Das ist auch in Köln terne Strukturen der Grund für den Umzug waren, nicht anders: So hat Michael Marks, einer von hat man bei Ehapa „rasch einige Vorzüge der Stadt Leowalds Schülern, an den Animationen der Kino- Comicstadt Köln 5 Doku „The Green Wave“ des Kölner Regisseurs Ali Samadi Ahadi mitgearbeitet. Auch Sarah Burrini hat Animation gelernt – an der Internationalen Filmschule und einem Trickfilmstudio in Köln. Mit dem zweimal pro Woche aktualisierten Webcomic „Das Leben ist kein Ponyhof“ macht sie den wohl zweitbekanntesten Kölner Webcomic. Im Sommer erschien ihr erstes Album zum Blog. Neue Knotenpunkte in der Comicszene In Köln tummeln sich viele dieser multimedialen Einzelkämpfer. Wie Burrini hat auch Thomas Wellmann, der neben den Comics Animationen und Game-Design macht, in diesem Jahr sein erstes eigenes Comicalbum veröffentlicht. „Der Ziegensauger“ überraschte die Szene mit sehr eigenständigen Zeichnungen und einer ungewöhnlichen Story. Nachwuchs findet man also auch in Köln vermehrt. Der wird sich freuen, dass Ehapa gerade ein Comicstipendium eingerichtet hat, um „jungen Zeichnern und Szenaristen hierzulande ein Sprungbrett zu liefern“, so Alexandra Germann. Das Stipendium richtet sich zwar an Zeichner aus ganz Deutschland, einige der Jurymitglieder kommen allerdings aus Köln, darunter Ralf König und Sarah Burrini. In den letzten Jahren haben sich in Köln einige Knotenpunkte in der Comicszene entwickelt. So finden sich seit ein paar Jahren Sarah Burrini, ihr Kollege Frank Plein alias Spong und der Zeichner Miguel Riveros Silva in der Gruppe „Zeichner vom Rhein“ zusammen. Plein, Riveros, die Autorin Anne Delseit u.a. haben wiederum in diesem Sommer die Künstlergruppe „9. Art“ gegründet. Solche Gruppierungen sind es, die das Cöln Comic Haus mit Leben füllen könnten. Das Comic Haus in der Südstadt vereint seit 2010 den Comicladen Fantastic Store, die Schmitz-Lippert-Stiftung und einen Veranstaltungsraum. Die Sammlung Thomas Schmitz-Lippert mit Schwerpunkt auf amerikanischen Superhelden soll demnächst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Comic Haus möchte laut Betreiberin Susanne Flimm „eine Begegnungsstätte für Fans, Zeichner und Sammler“ sein und „lädt zum Mitmachen und Mitgestalten ein“. Auch Ralf König hat Hoffnung: „Es gibt keinen Grund, warum sich gerade in Köln nichts tun sollte. Es braucht halt ‚ne Handvoll Verrückter, die was von dem Medium wollen, dann klappt das schon ... Vielleicht finden die sich ja demnächst im Cöln Comic Haus zusammen.“ CHRISTIAN MEYER Thema Gerne mit selbstreflexivem Salto: der Kölner Comiczeichner Leo Leowald beim Interview mit dem WDR, Bild: Leo Leowald „Künstlern ein Forum bieten“ Thomas Götze über die Intercomic, kulturelle Vielfalt und Nachwuchssorgen choices: Herr Götze, wie sind Sie zum ComicSammler geworden? Thomas Götze: Mein Einstieg als Kind war Donald Duck. Als ich älter wurde, kamen dann so Sachen wie Luc Orient und später Corto Maltese hinzu. Aber bis heute bin ich in erster Linie Leser. Sohn aus Jugendtagen, doch der wollte das Erbe nicht antreten. Deshalb wurden die Verlagssparten einzeln verkauft. Die Messe wollte keiner, sie blieb übrig. Damit es weitergeht, beschloss ich, die Messe in Köln fortzuführen. Was ist das Besondere an der Kölner Messe im Vergleich zu anderen Städten? Sie ist zunächst einmal die größte VeranstalSind Messen wichtig in der Branche? Eine Messe wie die Kölner Intercomic ist nicht tung ihrer Art in Deutschland. Sie hat eine lange Tradition in Köln. Außerdem nur für die Szene wichtig, son„Die Intercomic soll den hat Hethke durch seinen Verlag dern auch für die Stadt. MeiCharakter eines Festivals mit und die Verbindung zu Hansruner Meinung nach bereichern Rahmenprogramm und di Wäscher viele Comicfreunde Comics die kulturelle Vielfalt. Fachvorträgen bekommen“ an Köln gebunden. Für mich Köln spielt eine wichtige Rolle, weil hier viele Zeichner leben und mit Ehapa ein ist vor allem wichtig, vielen Künstlerinnen und Künstlern ein Forum bieten zu können. großer Verlag angesiedelt ist. Wie kam es zur Idee, die Kölner Intercomic zu übernehmen? Nach dem Tod des Messegründers Norbert Hethke war vieles unklar. Ich kannte Hethkes Wie soll die Zukunft der Intercomic aussehen? Wir arbeiten an Strategien, das Messepublikum zu verjüngen. Der Durchschnittssammler ist heute deutlich über 50 Jahre. Auch bei den Händlern, die seit über 30 Jahren auf der Börse zweimal jährlich ihren Stand machen, muss eine Verjüngung her. Ich wünsche mir dazu viel mehr Zeichner auf der Intercomic, um die Attraktivität zu erhöhen. Die Intercomic soll den Charakter eines Festivals mit Rahmenprogramm und Fachvorträgen bekommen ZUR PERSON Thomas Götze verkauft und verlegt Comics. Seit 2008 organisiert er die Kölner Intercomic. Ist die Intercomic bisher ein Erfolg? Ich fing ja nicht bei Null an. Der Name ist bekannt, und ich habe schließlich einen festen Händlerstamm übernehmen können. Foto: privat „Neues Publikum für Comics“ Uwe Petritt über Comicgeschäfte und -szene in der Stadt choices: Herr Petritt, ist Köln eine Comic-Stadt? Uwe Petritt: Selbstverständlich, sonst wären wir nicht schon seit 1984 im Geschäft … (lacht) Die Szene lebt. lichen Publikum gelesen werden, die Comicbörsen werden nicht mehr allein von grauhaarigen Comic-Nerds dominiert. (lacht) Ist diese thematische Vielfalt ein Vorteil? Die Vielfalt bedingt, dass wir krisenunabhängiger Es gibt nur wenige Comicläden … Das Internet hat einiges verändert. Um an Co- sind. Seit in den Feuilletons von Spiegel, Zeit und Stern Graphic Novels bespromics zu kommen, braucht man „Die größte Veränderung haben in nicht mehr den „Dealer“ seines den letzten 20 Jahren die Mangas chen werden, hat uns ein neues Publikum entdeckt, das bisher Vertrauens aufzusuchen, sonmit sich gebracht“ keinen Bezug zu Comics hatte. dern kann ganz bequem vom Sofa aus bestellen. Der stationäre Handel muss Dazu kommen die Comicverfilmungen wie aktudagegen durch Fachkompetenz und guten Ser- ell der „Tim und Struppi“-Film. Plötzlich steigt die Nachfrage nach den klassischen Hergé-Alvice sein Profil schärfen. ben, die im Film verarbeitet wurden. Wie läuft nun das Geschäft? Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die Sind Sie mit den Verlagsprogrammen zufrieHeftchen verschlingen, ist geringer geworden. den? Sammler von Comics sind meist älter, und gute Wie im klassischen Buchverlagswesen ist vieles Comics sind selten billig. Das Angebot ist diffe- spezialisiert. Neben den großen Verlagen wie renziert. Die größte Veränderung haben in den Carlsen, Ehapa, Splitter, Panini oder Cross Cult letzten 20 Jahren allerdings die Mangas mit sich sorgen kleine Verlage wie Kult Editionen, Schreigebracht, die von einem jungen, vor allem weib- ber & Leser, Comicplus, Salleck, Edition 52 oder 6 der ambitionierte Berliner Reprodukt-Verlag für ein abwechslungsreiches Angebot. Welche Bedeutung spielt dabei die Intercomic, die seit 35 Jahren zweimal jährlich in der Mülheimer Stadthalle stattfindet? Die Comic-Messe spielt eine wichtige Rolle. Vor allem sorgt sie dafür, dass Comics im Gespräch bleiben. Aus diesem Grunde ist Köln in Sachen Comics mit Verlagen, Läden und Messe gut aufgestellt. Comics haben inzwischen auch einen festen Platz im Buchhandel. ZUR PERSON Uwe Petritt ist einer von zwei Gesellschaftern von Kölns ältestem Comicladen. „Pin Up“ wurde 1984 von Peter Orloff und Walter Wagner gegründet. Foto: privat Thema Wenn man genau hinguckt, findet man in den prallen Regalen der Kölner Comicläden (hier: Pin Up) auch Kölner Werke, Foto: Dieter Wolf „Das Cöln Comic Haus könnte Anlaufstelle für Comiczeichner werden“ Miguel Riveros Silva über Superhelden, Comickunst und die Perspektiven der Comicstadt Köln choices: Herr Riveros Silva, wie sind Sie zum hen. Da habe ich meine eigenen Grenzen gezogen. Comics sind für mich Kunst, wenn der Zeichner Comiclesen gekommen? Miguel Riveros Silva: Mein Vater hat mir schon oder Autor von sich selbst aus eine Geschichte als ein Superman Poster über mein Bett gehängt, als Comic umsetzt. Ich selbst sehe mich als Künstler und Handwerker. Bei eigenen ich ein Baby war. Das hat mich „Der Schritt vom Comicleser zum Comicprojekten bin ich eher der wohl früh geprägt und mein InComiczeichner ist nicht groß, Künstler, der das Handwerk beteresse geweckt. Schon vor der wenn man das Talent hat.“ herrscht und bei Auftragsarbeiten Grundschule hatte ich Comics, doch damals habe ich mir nur die Bilder ange- der Handwerker, der die Kunst beherrscht. sehen. Als ich lesen lernte, war das eine Offenbarung. Ab da las ich jeden Comic, der mir in die Was ist für Sie der kreative Unterschied zur Bildenden Kunst, zum Film, zur Literatur? Hände fiel. Ich war richtig süchtig danach. Superheldengeschichten waren meine große Ich sehe keinen großen Unterschied, denn ein Liebe, und Superhelden wie Batman wurden zu Comic ist eigentlich ein Film auf Papier, oder ein meinen Vaterersatz. Ich wuchs ohne Vater auf, Roman in Bildern erzählt, oder eine Bilderserie eiweil mein Vater während der chilenischen Mili- ner Ausstellung, die eine Geschichte erzeugt. Der tärdiktatur vom Geheimdienst ermordet worden Comiczeichner muss alles in einer Person sein: war. In vielen Superheldengeschichten fand ich Maler, Regisseur, Kameramann, Schauspieler und Schriftsteller. Parallelen zu meinem eigenen Schicksal. Wann haben Sie begonnen, selbst zu zeichnen? Der Schritt vom Comicleser zum Comiczeichner ist nicht groß, wenn man das Talent zum Zeichnen hat. Irgendwann will man selbst die Abenteuer eines Helden bestimmen. Am Anfang war es eine Art Spiel. Ich zeichnete mir Abenteuer und erlebte sie beim Zeichnen. Wie bei einem Rollenspiel. Später zeichnete ich Comics für die Schülerzeitung, und irgendwann wuchs der Ehrgeiz. Ich ging mit meinen Comics und Bildern auf einen Verlag zu. Ist Comic Kunst? Fühlen Sie sich als Künstler? Eine Frage, die auch in der Szene oft diskutiert wird – ohne befriedigende Antwort. Offiziell werden Comics als die 9. Kunst anerkannt, doch ich persönlich kann nicht jeden Comic als Kunst anse- Sie arbeiten alleine und mit einer Gruppe. Was ist das Besondere, in einer Gruppe zu arbeiten und als Gruppe aufzutreten? In einer Gruppe kann man sich die Arbeit aufteilen und sich von der Kreativität anderer unterstützen lassen. Das kann die Arbeit sehr erleichtern, aber auch erschweren. Allgemein fühlt man sich in einer Gruppe sicherer und stärker. Das wirkt auch nach außen. Es gibt nur wenige Comic-Zeichnerinnen. Wie viele Frauen sind in Ihrer Gruppe? Unsere Gruppe heißt 9. Art, und das nicht nur weil wir unsere Arbeit der neunten Kunst widmen, sondern weil wir auch 9 Mitglieder sind, drei davon sind Frauen. Aber es ist ein Gerücht, dass nur wenige Frauen zeichnen. Ich würde so- gar behaupten, es zeichnen mehr Frauen Comics als Männer. Das Problem ist, wie in der ganzen Gesellschaft, dass es Frauen schwerer haben. Unterscheidet sich die Comicstadt Köln von Hamburg, Berlin oder Frankfurt? Ja und nein. In Köln gibt es unglaublich viele Comiczeichner, sogar sehr bekannte wie Ralf König. Leider gab es in den letzten Jahren keinen Treffpunkt und keine Institution, die diese Zeichnergemeinschaft unterstützte oder förderte. Heute ändert sich die Lage, denn vor einigen Monaten wurde eine private Stiftung für Comics gegründet. Das Cöln Comic Haus am Chlodwigplatz könnte Anlaufstelle für jeden Comiczeichner werden. Was fehlt in Köln? Die Unterstützung der Presse und der Stadt Köln. Das Thema Comic hat unglaublich viel Potential. In jeder Hinsicht. Immerhin: choices berichtet seit Jahren. Welche Bedeutung hat denn die Intercomic für das kulturelle Gefüge in der Stadt? Die Intercomic ist die einzige Messe in Köln, die etwas mit Comics zu tun hat. Sie ist aber in erster Hinsicht eine Händlerbörse. Man geht dort günstig Comics kaufen und verkaufen. Mittendrin sitzen dann einige Comiczeichner und versuchen, ihre Arbeit vorzustellen. Man kann daraus noch eine Menge machen, und wir als Comiczeichner der Gruppe 9. Art wollen diese Chance nutzen, um den Menschen das Medium Comic näherzubringen und auch, um aufzuklären. Parallel zur nächsten Intercomic panen wir Ausstellungen und Workshops. INTERVIEWS: DIETER WOLF Aktuelle Comic-Termine in Köln und Umgebung: • • • • • • • „Anime! High Art – Pop Cultur“. Ausstellung zum japanischen Zeichentrickfilm (bis 8.1., Bundeskunsthalle Bonn) „Die 7 1/2 Leben des Walter Moers“. Ausstellung des Erfinder des „kleinen Arschloch“ (bis 15.1., Ludwig Galerie Schloss Oberhausen) Ralf König liest aus „Prototyp“, Gäste: Hella von Sinnen & Monty Arnold (29.11., 20 Uhr, Kulturkirche Nippes) „The Green Wave“, animierte Kino-Doku über die grüne Revolution im Iran (6.12., 20 Uhr, OFF Broadway) Der Weihnachtsmann und andere Comiczeichner zeichnen für Groß und Klein, Eintritt frei (11.12., 13-18 Uhr, Fantastic Store im Cöln Comic Haus) 71. Intercomic. Größte deutsche Comicmesse (Mai 2012, Stadthalle Köln-Mülheim) „25 Years of Animation“. Ausstellung über die Pixar-Studios (6.7.2012 bis 6.1.2013, Bundeskunsthalle Bonn) 7 ZUR PERSON Miguel Riveros Silva arbeitet als Illustrator. Er hat an der Animation School Hamburg bei Harald Siepermann („Alfred J. Kwak“) und Alexander Mitta gelernt und zeichnet seit 18 Jahren Comics. Er lebt in Köln. Regelmäßige Veröffentlichungen beim Verlag Edition 52 und in der UNICUM. Fotos: privat Premiere In Shakespeares „Othello“ bekommt Jago kein Stück mehr vom Kuchen und schmiedet daher seine Intrige, Foto: Catherin Liebeler Tod durch Sprachvergiftung Der junge Regisseur Stefan Nagel inszeniert am Theater Der Keller Shakespeares „Othello“ in der Fassung von Zaimoglu / Senkel choices: Herr Nagel, Sie arbeiten seit 2005 als schaftliche und berufliche Position, die er erreicht Regieassistent am Schauspiel Köln. Was reizt hat, nicht hinauskommen wird. Er verfügt über eine Sie an der Freien Szene? Art Empathie-Impotenz und testet, wie es sich für Stefan Nagel: Da ist man am Prozess des Theater- andere anfühlt, wenn er sie verletzt. Natürlich fixt machens noch mal näher dran. Man ist freier in der es ihn auch an, dass die Ehe mit seiner Frau Emilia, Entscheidung, zu welchem Thema und mit welchen die in dieser Fassung nicht nur die Katastrophenbeschleunigerin ist, nicht mehr Schauspielern man arbeitet. Zu„Frauen sind nicht die funktioniert. Das ist insgesamt dem kann und muss man den geOpferfiguren“ eine kluge Bearbeitung von Zaisamten Ablauf weitgehend selbst planen und entwickeln. Ich freue mich jetzt sehr moglu/Senkel – und zwar nicht nur der Sprache darauf, am Theater Der Keller zu arbeiten. Beson- wegen. Die beiden Übersetzer zeigen, dass die ders, weil ich PiaMaria Gehle schon seit ein paar Frauen eben nicht nur Opferfiguren sind. DesdemoJahren kenne und ich finde, sie hat hier seit Beginn na und Emilia stecken mindestens genauso in diesem ganzen Machtspiel mit drin wie alle anderen. ihrer Intendanz Beachtliches geleistet. Zudem finde ich den Zugriff, dass am Ende nicht Fällt die Umstellung von der Schlosserei, wo zwangsläufig das ganze Personal stirbt, spannend. Sie das Brinkmann-Projekt „Keiner weiß Wenn Senkel/Zaimoglu Othello im Moment der mehr“ inszeniert haben, auf den Guckkasten Erkenntnis seiner Tat keinen Selbstmord begehen lassen, heißt das, es gibt auch keine Erlösung. des Theater der Keller schwer? Darin liegt auf jeden Fall eine große Herausforderung. Es gilt herauszufinden, wie man mit dem Welche Rolle spielt die Hautfarbe von Othello? Körper in dem kleinen Raum arbeitet. Wie viel Ich bin mir noch nicht ganz sicher, welche Rolle kleiner muss man spielen? Oder braucht es ge- das spielen wird. Wichtiger ist bei uns die Setzung, rade die szenische Vergrößerung? Ich glaube, es dass Othello fremd ist. Wir haben Othello mit geht beides. Außerdem denke ich, dass der Stoff Josef Tratnik besetzt, einem Schauspieler, der sich eine gewisse Physis und Brachialität braucht. altersbedingt deutlich vom Rest des Ensembles Man kann das nicht nur psychologisch machen. absetzt. Othello macht sich selbst zum Neger, wie „Othello“ ist kein Stück von Ibsen. Desdemona sagt, weil er merkt, dass er nicht mehr in diese Gesellschaft gehört und er sich durch seiWie haben Sie den Zugang zu der drastischen ne Position immer wieder selbst absondert. „Othello“-Übersetzung von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel gefunden? Wie wichtig ist der Kriegs- und SoldatenhinDas hat etwas gedauert. Als ich in einem Inter- tergrund? view gelesen habe, dass Zaimoglu und Senkel das Als erste Annäherung habe ich mich mit Krieg Stück stärker zur ursprünglichen Derbheit des beschäftigt. Wie anders lieben Menschen, die geOriginals zurückführen wollten im Sinne einer tötet haben? Was passiert mit der aufgepushten größeren Volksnähe, hat es bei mir klick gemacht. Energie, wenn man auf Krieg gepolt ist und es Je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto plötzlich nicht dazu kommt? Doch das ist nicht interessanter wurde, wie Jago letztlich Othello allein der Grund für Othellos Einsamkeit, er liegt mit seiner Sprache vergiftet. Die Intrige liegt hier eher in dem tiefsitzenden Gefühl eines Defizits: in der Sprache. Man muss versuchen, die dra- Er empfindet sich als älterer Mann, der sich für stische Wortwahl von Zaimoglu und Senkel nicht unwürdig hält, eine so junge Frau zu haben. Der als Gossensprache, sondern als Hochsprache zu Zugriff gelang mir schließlich über das Thema begreifen. Es geht nicht um Provokation, auch Vertrauen. Die Frage war, auf welche Prüfung wenn selbst mir einige der Beschimpfungen zu diese Liebe gestellt wird und wodurch das Verweit gehen und wir in unserer Fassung die Dra- trauen wegbricht. Othello vertraut Desdemona stik etwas verlagert haben. nicht, weil er sich selbst nicht vertraut. Aus dieser tiefen Unsicherheit resultiert erst diese AgWas ist Jagos Antrieb für diese große Eifer- gression. Der Fall dieser labilen Größe hat mich suchts-Intrige, die Othello zum Mord an Des- viel mehr interessiert als dieser berserkerhafte demona treibt? Mord aus Eifersucht, der vielleicht seinen UrJago ist jemand, der weiß, dass er über die gesell- sprung ganz woanders hat. 8 Und Jago? Ich glaube, Jago hat Vertrauen in sich selbst. Er vertraut darauf, dass er alles beeinflussen kann. Er manipuliert lieber, als sich mit Sachen auseinanderzusetzen, die er nicht kontrollieren kann. Sie sind jetzt auf dem Sprung zum Freien Regisseur. Wie schwer ist es, oder wie sehr hilft der Ruf des Kölner Hauses, sich eine Karriere aufzubauen? Natürlich ist es leichter, wenn man eine Regieschule absolviert und eine Diplominszenierung gemacht hat, die sich alle Intendanten anschauen. Doch meine Voraussetzungen sind gar nicht so schlecht. Ich habe viel gelernt in den Jahren am Schauspiel und habe auch Netzwerke geknüpft. Ich arbeite zum Beispiel regelmäßig mit Katie Mitchell, zuletzt auch in Berlin und Salzburg. Außerdem ist es sicherlich hilfreich, dass das Kölner Schauspiel so erfolgreich ist. Abgesehen von der Kollektivarbeit „Wir werden siegen“ mit Texten von PeterLicht in der Studiobühne war der Brinkmann-Abend in der Schlosserei meine erste Inszenierung und ist bisher meine einzige Referenz. „Othello“ ist jetzt der erste Folgeauftrag. Werden Sie weiterhin in der Freien Szene arbeiten? Ich finde das mindestens genauso spannend, wie am Stadttheater zu arbeiten. Mal gucken, wo es hinführt, letztlich liegt beides ja nicht so weit auseinander. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Othello“ von William Shakespeare nach einer Fassung von F. Zaimoglu und G. Senkel R: Stefan Nagel I Theater Der Keller 16.(P), 23., 28.-30.12. I 0221 31 80 59 ZUR PERSON Stefan Nagel, Jahrgang 1981, hat an der Universität Köln Theater-, Filmund Fernsehwissenschaften studiert. Seit 2005 war er als Regieassistent am Schauspiel Köln engagiert und hat mit Regisseuren wie Jürgen Gosch, Karin Beier, Alvis Hermanis, Johan Simons oder Katie Mitchell zusammengearbeitet. Seit seiner ersten eigenen Inszenierung „Keiner weiß mehr“ nach Rolf Dieter Brinkmann in der Spielzeit 20010/11 in der Schlosserei ist er als freischaffender Regisseur tätig. Foto: privat DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN / EMMERICH KÁLMÁN › 30., 31. DEZ PALLADIUM THEATERKASSE IM OPERNHAUS OFFENBACHPLATZ › 50667 KÖLN VORVERKAUF 0221.221 28400 WWW.OPERKOELN.COM Do 01. Fr 02. Sa 03. So 04. So 04. Mo 05. Di 06. Mi 07. Do 08. Sa 10. So 11. Di 13. Di 13. Mi 14. Mi 14. Do 15. Fr 16. Sa 17. 20.00 20.00 20.00 11.30 16.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 16.00 11.00 20.00 14.00 20.00 20.00 20.00 16.00 Sa 17. So 18. So 18. Mi 21. Do 22. Fr 23. Mo 26. Do 29. Fr 30. Sa 31. 20.00 16.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 18.30 Orlando Orlando Orlando Lyrikreihe: Voice-Art and Poetry Vom Teufel mit den 3 goldenen Haaren Schwachsinn.Wachsinn.Sinn. Der Fall Oscar Wilde Der Fall Oscar Wilde Das Gespenst von Canterville Benefiz Das Gespenst von Canterville Ja, was ist das Alter! Benefiz Ja, was ist das Alter! Benefiz Benefiz Benefiz KINDERTHEATER-PREMIERE: Ein Freund zum Frühstück Wilhelm Meisters Lehrjahre Vom Teufel mit den 3 goldenen Haaren Wilhelm Meisters Lehrjahre Der Fall Oscar Wilde Wilhelm Meisters Lehrjahre Wilhelm Meisters Lehrjahre Mozart auf der Reise nach Prag Wilhelm Meisters Lehrjahre Wilhelm Meisters Lehrjahre Silvesterspecial: Mozart auf der Reise nach Prag Kartentelefon: 0221-32 78 17 kartenreservierung@fwt-koeln.de Zugweg 10, 50677 Köln, www.fwt-koeln.de Elsenbach Design, Foto: Meyer Originals. Barbara Kratz in „Orlando“ WIEDERAUFNAHME DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN › CHRISTOPH MARTI › Foto: Paul Leclaire DEZEMBER FREIES WERKSTATT THEATER DEZEMBER 2011 Komikzentrum Köln-Bonn Kabarett Comedy KINDERTHEATER Musik A Cappella So. 27.11. ÜBER LANG – 30.11. ODER KURZ (6+) Di.29.11. DIE FÜRCHTERLICHEN – 21.12. FÜNF (6+) Di. 6.12. EIN HAUCH VON – 30.12. WINTERWETTER (6+) 15./16.12. ELLIS BIEST Lesungen Theater Tanznächte Maybebop 1.12.20 Uhr Rick Kavanian Ipanema l Comedy 2.+3.12.20 Uhr KABARETT & CO. MIT FREUNDEN Do.24.11. THOMAS REIS Fr. 25.11. REISPARTEITAG Fr. 25.11. BARBARA KUSTER Sa.26.11. ARS VITALIS Sa.26.11. HEINRICH PACHL Mi. 30.11. JESS JOCHIMSEN Do. 1.12. SUSANNE PÄTZOLD & ALEX BURGOS Fr. 2.12. RUTH SCHIFFER Di. 6.12. MORITZ NETENJAKOB Mi. 7.12. MALEDIVA: Do. 8.12. LEBKUCHEN Fr. 9.12. OHNE ROLF: Sa.10.12. BLATTRAND/ SCHREIBHALS Di. 13.12. ANKA ZINK Mi.14.12. KEN BARDOWICKS Do.15.12. HENNES BENDER Do.15.12. FATIH ÇEVIKOLLU Fr. 16.12. FATIH UNSER Fr. 16.12. NESSI TAUSENDSCHÖN Sa. 17.12. WEIHNACHTSFRUSTSCHUTZ Sa. 17.12. DAGMAR SCHÖNLEBER Mi.21.12. LIOBA ALBUS Do. 22.12. MATHIAS TRETTER Mi. 28.12. NICKELODEON: bis CHRISTMAS DINNER Sa. 31.12. FOR TWO, COMEDY Vondelstr. 4–8, 50677 Köln 0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de www.off-ticket.de Pimp your X-mas! Mark Britton und Kollegen motzen die Adventszeit kräftig auf Schenken! l A Cappella (4+) Do.24.11. ZÄRTLICHKEITEN Mark Britton ausnahmsweise mit Heiligenschein, Foto: theatertransfer 6-Zylinder Schweinachtsmann l Familienkonzert 4.12.11 & 15 Uhr (f. Kinder ab 3 J.) Florian Schroeder Offen für alles l Kabarett 4.12.20 Uhr Schlachtplatte Jahresendabrechnung 7.12.20 Uhr Eure Mütter Ohne Scheiß: Schoko-Eis! 8.12.20 Uhr Muttis Kinder 9.12.20 Uhr Der Familie Popolski 9.12.20 Uhr Brückenforum Carrington-Brown 10.11. Klaas Heufer Umlauf & Jan Böhmermann Mit Schirm, Charme & Cellone 2 alte Hasen erzählen...11.12.20 Uhr 5 Frauen aufGerburg einen Streich Jahnke (Missfits) & Gäste 12.12.20 Uhr Moritz Netenjakob Multiple Sarkasmen 13.12.20 Uhr Herbert Knebel Ich glaub´, ich geh kaputt! 13.12. 20 Uhr OPER www.quatschkeineoper.de Fatih Cevikkollu FATIH unser! l Kabarett 14.12.20 Uhr Pause & Alich FRITZ & HERMANN packen aus - Weihnachtsspezial 16.–22.12.20 Uhr Pink Punk Pantheon Die kabarettistische Karnevalsrevue 28.-30.12./2.-6.1.19 Uhr Silvesterprogramm: Pause & Alich 16Uhr Tina Teubner 20Uhr Bert Engel Show Matthias Brodowy/ Detlef Wutschik l Kabarett mit Menschen & Puppen 7.1.20 Uhr Partytermine: www.tanznacht.com Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn www.pantheon.de Die rheinische Frohnatur hat ein Faible für Nikoläuse mit roten Zipfelmützen: Das lässt sich nicht nur auf den ins Kraut schießenden Weihnachtsmärkten beobachten, auch in der Kleinkunst-Szene wimmelt es nur so von diesen lustigen Gesellen, die man allenthalben an Häuserwänden emporklettern oder in Kaufhäusern herumtapern sieht. Gerne auch mit Plüsch-Rentier und Schlitten ausgestattet. Das verkürzt die Warterei auf die 5. Jahreszeit ungemein, eignen sich die Festtage doch hervorragend zur Vorbereitung auf die harten Karnevals-Tage, an denen es wenig zu essen, aber viel zu trinken gibt. Kämpferisch gibt sich zum Beispiel Ferdinand Linzenich in seinem „Azvenzkranzfirlefanz – reloaded“, wie es in der Ankündigung des Senftöpfchen-Theaters (4. und 11.12.) heißt. Andreas Etienne & Michael Müller stellen mit „Wer schenkt denn so was?“ (am 5. und 6.12. im Senftöpfchen, vom 1. bis 4., 7. und 8.12. im Bonner Haus der Springmaus) die Frage aller Fragen, und Konrad Beikircher nennt sein Weihnachtsprogramm „Sternstunde“ (am 7. und 15.12. im Senftöpfchen). Rainer Pause & Norbert Alich alias Fritz Litzmann und Hermann Schwaderlappen vom Bonner Heimatverein Rhenania gastieren mit ihrem „Weihnachts-Spezial“ am 12.12. an selber Stelle und vom 16. bis 21.12. im Bonner Pantheon – wenige Tage bevor es am 28.12. mit „Pink Punk Pantheon“ karnevalistisch zur Sache geht. Und klar: Da wird erst mal darüber gemosert, dass die jecke Jahreszeit jedes Jahr durch das Weihnachtsfest unterbrochen wird. Nach dem Motto „Pimp your X-mas!“ fordert der englische Komiker Mark Britton in seinem Programm „Weihnachten in Britton“ seine Zuschauer im Senftöpfchen (am 22. und 23.12.) dazu auf, ihren Gefühlsballast abzuwerfen und sich stattdessen königlich zu amüsieren. Tatsächlich kann man sich hierzulande eine Scheibe an den bösen Briten abschneiden. Bei ihnen grölen angetrunkene Verwandte vor der Tür, und Omis fertigen Antiform-WollBadehosen an, die im Winter als Kapuze getragen werden. Das Beste aber: Britton macht Schluss mit der biblischen Mär von der Geburt Jesu im Stall zu Bethlehem und deckt endlich die ganze Wahrheit auf. Demnach wurde Maria nicht von einem Engel darüber informiert, dass sie schwanger ist, sondern von Dr. Gabriel. Außerdem fand die Geburt nicht in einem Stall, sondern an einer Aral-Tankstelle statt, die Joseph und Maria in letzter Minute mit einem Mini Cooper erreichten. Und wer wollte nicht längst schon wissen, wie man sich sexuell korrekt auf einer vorweihnachtlichen Betriebsfeier verhält? Hier bekommt man konkrete Tipps und Tricks frei Haus geliefert. Adventsgeschwängerte Lebenshilfe leistet auch Lioba Albus. Die aus dem Sauerland kommende Kabarettistin verrät, wie man erotisch frohlockt. Und sie kennt sich aus mit vorweihnachtlichen Kollateralschäden: Die Erfinderin der Dominasteine und selbsternannte Fachfrau für Selbstgebackenes hat sämtliche Zutaten für ein abwechslungsreiches Programm zusammengemixt. Dabei heraus gekommen ist „Single Bells“, ein „Kabarett unter der Whynachtstanne“, mit dem sie am 21.12. in der Comedia gastiert. – Wenige Tage nachdem im gleichen Haus Nessi Tausendschön mit „Frustschutz zur Weihnachtszeit“ (am 16. und 17.12.) für Tränen der Rührung gesorgt hat: als sturzbetrunkener Schutzengel, der seiner Aufgaben überdrüssig geworden ist und nun mit Gott und der Welt hadert. Kurz: Wer sich am Morgen noch an den vorhergehenden Abend erinnern will – hier ist er goldrichtig, schwört wie immer hoch und heilig die Ihnen stets ergebene ANNE NÜME 10 DEZEMBER 1 Donnerstag mit Mark Britton + Krissie Illing Samstag 20:00 Uhr Serhat Dogan „Danke, Deutschland!“ Kabarett/ Comedy Sebastian 23 FR, 02.12. 20:00 Uhr „Dem Schicksal ein Schnittchen schmieren“ Poetry Slam € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L Sonntag it’s teatime Johannes Kirchberg „Über die Verhältnisse“ Musikkabarett 16:30 Uhr SA, 03.12. 20:00 Uhr, SO, 04.12. 18:00 Uhr FLÜGELS A A L „AllzweckAffen“ Action-Stand-Up-Comedy DO, 08.12. 20:00 Uhr Magic Udo „Unseeable Powers – Unsichtbare Kräfte“ Comedy FR, 09.12. 20:00 Uhr Carsten Höfer Matthias Deutschmann € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L Freitag 20:00 Uhr „TAGESABSCHLUSSGEFÄHRTE“ Stand-up – Kabarett SA, 10.12. 20:00 Uhr, SO, 11.12. 18:00 Uhr € 20,– VVK/23,– AK SCHAU P L AT Z Sonntag Jazz im Foyer „Apfelkuss und Mandelstern“ Eine weihnachtliche Kochshow über die Magie der Gewürze MI, 14.12. 20:00 Uhr Kabarett Kabbaratz „Eine sichere Bank das unbezahlbare Programm“ Kabarett Ludger K. 11:30 Uhr Frank Muschalle Trio € 5,50 VVK/7,50 AK Samstag fr. 02. 20.30: Volk & Knecht GbR: Wir schenken uns ja nichts (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Florian Schmidt-Gahlen sa. 03. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Florian Schmidt-Gahlen mo. 05. 20.30: Hildegart Scholten: Weihnachtsehrlich (Schräges Kabarett) di. 06. 20.30: Hildegart Scholten: Weihnachtsehrlich (Schräges Kabarett) mi. 07. 20.30: Volk & Knecht GbR: Wir schenken uns ja nichts (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Senay do. 08. 20.30: Renate Coch:AusgeCochT ins Weihnachtsfest (Kabarett) 22.00: Hildegart Scholten und Hendrik von Bayreuth feiern Weihnachten – Eintritt frei fr. 09. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Ill-Young Kim sa. 10. 20.30: Kai Magnus Sting: Unter Weihnachtsmännern (Turbo-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit den Saugstaubern mo. 12. 20.30: Renate Coch: AusgeCochT ins Weihnachtsfest (Kabarett) DO, 15.12. 20:00 Uhr „RTL ist ALLES schuld!“ Kabarett FR, 16.12. 20:00 Uhr „Die Bösen Glamourösen im Weihnachtsrausch!“ Weihnachtsshow 20:00 Uhr Silvester-Night 2011 Eintritt ab 18 Jahren € 17,– VVK/22,– AK SCHAU P L AT Z „Simply British“ Comedy MI, 21.12. 20:00 Uhr 13. 20.30: Hildegart Scholten: Weihnachtsehrlich (Schräges Kabarett) 14. 20.30: Suse & Fritzi: Advent, Advent, PREMIERE die Fritzi brennt (Kabarett) 22.00: Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel präsentieren: Das literarische Duett – Eintritt frei do. 15. 20.30: Suse & Fritzi: Advent, Advent, die Fritzi brennt (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser fr. 16. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Ill-Young Kim sa. 17. 20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody) 22.00: Gratis-Comedy mit Ill-Young Kim so. 18. 20.30: Hildegart Scholten: Weihnachtsehrlich (Schräges Kabarett) mo. 19. 20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody) Die ImproVisaToren “Richard Gere tanzt Shakespeare“Improshow MO, 26.12. 18:00 Uhr, DI, 27.12. 20:00 Uhr MI, 28.12. 20:00 Uhr, DO, 29.12. 20:00 Uhr FR, 30.12. 20:00 Uhr Seibel und Wohlenberg di. 20. 20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody) mi. 21. 20.30: Klaus Bäuerle alias Maul- und Clownseuche: Das Geheimnis glücklicher Männer (Kabarett) 22.00: Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel präsentieren: Das literarische Duett – Eintritt frei do. 22. 20.30: Klaus Bäuerle alias Maul- und Clownseuche: Das Geheimnis glücklicher Männer (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser fr. 23. 20.30: Hildegart Scholten: Weihnachtsehrlich (Schräges Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Daniela Abels „Jahresendabrechnung 2011“ Kabarettistischer Jahresrückblick PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 www.buergerhausstollwerck.de € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, Bufdis bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. www.schauplatz.de Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13 11 PREMIERE di. SA, 17.12. 20:00 Uhr, SO, 18.12. 18:00 Uhr Wall Street Theatre PREMIERE mi. Die Bösen Glamourösen SCHAU P L AT Z 31 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth feiern Weihnachten – Eintritt frei Astrid Gloria Wilfried Schmickler „weiter” Kabarett 01. ONKeL fISCH 20:00 Uhr „Deutsche, wollt Ihr ewig leben?” Kabarett do. MI, 07.12. 20:00 Uhr Jan Dijker + Oliver Jaeger € 7,– VVK/9,– AK = Weihnachtsspecial „Schwamm drüber? - Das ALLER)Letzte zum Schluss!“ Kabarett-Jahresrückblick 2011 Duo Fado Instrumental Samstag KAI MAGNUS STING Staunen Sie, wie Kai Magnus Sting den Irrwitz des größten Festes auf den satirischen Punkt bringt. Gestoppt werden kann der Schnellredner nur durch seine drei musikalischen Kollegen von den „Philharmonixx“! sa. 10.12. Anny Hartmann „Magie der portugiesischen Gitarre“ Fado-Konzert 18 Dezember 2011 DO, 01.12. 20:00 Uhr Spaß.Abende – nachhaltig Lachen 16 HILDEGART SCHOLTEN Sie ist im Bereich Weihnachten, Kabarett und Comedy der Jakobsweg der Authentizität! Denn bist du auch, wie wir alle, vielleicht ein wenig zu kurz gekommen Hildegart sieht dich und das auch zur Weihnachtszeit! mo. 05.12. I di. 06.12. I di. 13.12. I so. 18.12. I fr. 23.12. 20:00 Uhr SCHAU P L AT Z 10 DEZEMBER 2011 Nickelodeon € 20,– VVK/23,– AK 4 STOLLWERCK HÖHEPUNKTE „Christmas Dinner for Two“ Comedy 3 BÜRGERHAUS Mo.–Sa. ab 18.00 17. November 2011 bis 5. Februar 2012 Foto: Niklas Schulz studiobühneköln JENNY JÜRGENS, REINHARD VON HACHT, KLAUS ZMOREK RENATE HUNDERTMARK UND GERNOT ENDEMANN endstation irgendwo romantische Komödie von René Heinersdorff · Regie: René Heinersdorff 54 JAHRE www.theater-am-dom.de theater am dom guter abend. Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 FINNLAND (Gastspiel) 30. November, 20h 1., 2., 3. Dezember, 20h Irgendwas mit Medien (WA) 7., 8., 9., 10. und 11. Dezember, 20h Kleist_20.11 15., 16., 17. und 18. Dezember, 20h …und raus bist du! 14., 15. und 16. Dezember, 10h 17. und 18. Dezember, 15h 19., 20., 21. und 22. Dezember, 10h www.studiobuehnekoeln.de Tel.: 02 21 | 470 45 13 TANZGASTSPIEL 20. DEZ. 2011 » 19.30 UHR OPERNHAUS MARTIN SCHLÄPFER | BALLETT AM RHEIN DÜSSELDORF DUISBURG MARSCH, WALZER, POLKA | TANZSUITE | FORELLENQUINTETT Tickets: 0221.221 28400 www.opernhaus.de Foto: Gerd Weigelt Theater am Rhein Verloren auf der Seufzerbrücke (Birte Schrein als Freya), Foto: Thilo Beu Das Klima wird ungesund PETER ORTMANN DO 1.12. Deutschlands charmantestes Kammerorchester zwischen Kiss & Michael Jackson. Richard Rogler Stimmung Kabarett KÖLNPREMIERE Unsere Lieblinge Adventssingen Musik-Entertainment FR 2.12.+SA 3.12. Ein argusäugiger Beobachter der großen republikanischen Wirklichkeit. Ferdinand Linzenich #\XGP\MTCP\ſTNGHCP\x-mas-Kabarett SO 4.12.+SO 11.12 Matinée 12h+18h MI 7.12.+DO 15.12. SO 18.12., 12h+18h Ein etwas anderer Blick aufs Weihnachtsfest – ein echtes Adventsschmankerl! Tina Teubner DO 8.12.+SA 10.12. Stille Nacht, bis es kracht >ŝĞĚĞƌ͕<ĂďĂƌĞƩ͕hŶĨƵŐnjƵƌtĞŝŚŶĂĐŚƚƐnjĞŝƚ Den Wahnsinn übersteht nur, wer darüber lachen kann! Pause & Alich Weihnachts-Spezial Kabarett KÖLNPREMIERE Knusperfrische Weihnachtscomedy aus dem Haus der Springmaus Bonn. Konrad Beikircher Sternstunde – Ein Weihnachtsprogramm x-mas-Kabarett KÖLNPREMIERE Etienne & Müller MO 5.12.+DI 6.12. Wer schenkt denn so was? x-mas-Comedy KÖLNPREMIERE Eine satirische Solo-Bescherung ohne Zipfelmützenzwang, dafür mit leichter Suchgefahr... MO 12.12. Bühne frei für zwei Vereinsphilosophen, wie sie im Buche stehen... Harry Heib & Mark Weigel DI 13.12.+MI 14.12. Der Angriff der Weihnachtsmänner x-mas-Comedy Ein perfektes Feuerwerk weihnachtlicher Pointen – selbst für Weihnachtskabarettmuffel! Griess, Konejung, Neutag & Nitschke FR 16.12.+SA 17.12. Schlachtplatte Jahresendabrechnung 2011 Kabarettistischer Jahresrückblick 2011 ist mehr passiert als sonst in drei Jahren – unser Satire-SEK rekapituliert! KÖLNPREMIERE Und es tat sich ein Schlund auf und riss die Menschheit in den Abgrund. Vorher aber noch ab in den Garten. Dort findet man Blixa Bargeld (Einstürzende Neubauten), bis es gießt in Strömen oder London bei einem Erdbeben vernichtet wird, während alle noch den brav den Müll trennen. Alles ist so aussichtslos, Mutter Erde hat längst begonnen zurückzuschlagen. Da helfen auch keine Rituale in Schwitzhütten mehr oder biodynamische Trommelreisen. Das Chaos ist unabwendbar. In den Bonner Kammerspielen inszeniert Johannes Lepper in deutschsprachiger Erstaufführung das „Erdbeben in London“ vom Briten Mike Bartlett, eine Familienfarce in Videobildern, ein Parforceritt durch die Menschengeschichte. Lynn Margulis‘ und James Lovelocks Gaia-Hypothese aus den 1960ern ist mal wieder hip im Theater angekommen, die sich wehrende Erde verharrt da noch als Damoklesschwert und mit Hoffnung für immerhin eine Milliarde Menschen. Die restlichen sechs Milliarden werden ins Gras beißen, so viel ist sicher. Das hat Robert (Wolfgang Rüter), Cambridge-Absolvent mit Doktorarbeit über chemische Prozesse auf anderen Planeten, längst erkannt. Dennoch lässt er sich von den Airline-Multis kaufen und schönt Umweltgutachten. Er hat eine junge Familie und braucht das Geld. Dann stirbt seine Frau, und die Welt ist für ihn untergegangen, seine drei Töchter sind auf sich alleingestellt. Aber sein Endzeit-Einfluss wirkt: Die Älteste (Maria Munkert) wird Umweltministerin, ist aber privat ziemlich unglücklich, die Mittlere (Birte Schrein) wird gegen seinen Willen schwanger und will sich wegen der drohenden Apokalypse in die Themse stürzen, die Jüngste (Tatjana Pasztor) agitiert politisch in einem Stripclub, kämpft aber aussichtslos gegen Drogen und Orientierungslosigkeit. Soweit die Familienstränge, die Bartlett in die Handlung über Umweltsünden und ihre Folgen, über Profitgier und Lifestyle eingewoben oder besser: zerstückelt hat. Leppers Inszenierung in einem Laboratorium der Reizüberflutung muss diese Szenen-Schnipsel zu einem halbwegs nachvollziehbaren Ganzen zusammenfügen. Dass das nicht immer gelingt, ist kein Manko, sondern systemimmanent vom Autor vorgesehen, der sich nicht nur Musik, Videoprojektionen und viel Licht (mehr Licht) gewünscht hat, sondern auch Maßlosigkeit. Lepper fährt gönnerhaft viele dramatische technische Spielereien auf, vom strömenden Regen über die Schaukel quer über die Bühne, vom Bühnengerüst mit Feuerwehrstange bis hin zu ständig spritzendem Starbucks-Latte und nackten Schauspielern. Und alles auf einer leeren grauen Bühne, nur ein Sofa und ein Schreibtisch verlieren sich im Rechteck der ewig flimmernden Videoleinwände. Und ständig klopft das kleine Herz der ungeborenen Emily. Was anfangs ziemlich nervig über die Rampe schwappte, wird mit der Zeit zum Konzept, die theatralische Dramaturgie zur artifiziellen Performance, die immerhin drei Stunden im Flug vergehen lässt, wenn auch der theoretische Überbau des Stücks kaum überzeugen kann. Zu platt gestrickt sind die Kontrahenten um Zukunft und Macht, zu stereotyp die Personenzeichnungen. Einzig Birte Schreins Melancholie als werdende Mutter wider Willen fällt da positiv aus dem Raster. Springmaus „Erdbeben in London“ von Mike Bartlett Springmaus MO 19.12. – MI 21.12. Merry Christmaus – Wir sind Weihnachten! Impro-Comedy Statt Gold, Weihrauch und Myrrhe gibt es Sketche, Lieder und Improvisationen. Mark Britton DO 22.12.+FR 23.12. Weihnachten in Britton x-mas-Comedy Das schönste Fest des Jahres mit dem witzigsten Engländer diesseits des Kanals. Florian Schroeder & Volkmar Staub MI 28.12.+DO 29.12. Zugabe Kabarettistischer Jahresrückblick Das Jahr auf der Couch – Staub und Schroeder nehmen’s unter die Zeit-Lupe. Hein & Katzenburg Die W. Ostermann-Story Musik-Kabarett FR 30.12.+Silvester, SA 31.12., 17h+22:30h Ein höchst unterhaltsames musikalisches Portrait des legendären rheinischen Dichters. „Erdbeben in London“ I Fr 30.12., 19.30 Uhr I Kammerspiele Bonn 0228 77 80 08 22 TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h 13 www.senftoepfchen-theater.de Theater in NRW Ringlokschuppen in Mülheim, Foto: Stephan Glagla Auftritt „100 Prozent Köln“, Foto: Sandra Then Spitzenförderung in Notzeiten Statistische Exerzitien Von Hans-Christoph Zimmermann Im September gab die von NRW-Kulturministerin Ute Schäfer einberufene Theater-konferenz die Ergebnisse bekannt, wie die vom Land bereitgestellten 4,5 Millionen Euro für Stadttheater und Orchester besonders finanzschwacher Städte verteilt werden sollten. Die Freie Szene ging damals leer aus, doch einen Monat später kam die erlösende Meldung. Auch die Landeszuschüsse für die Freie Szene werden aufgestockt. Die derzeitig vergebenen Mittel von 4,8 Millionen Euro werden ab 2012 um 1,6 Millionen erhöht. Das bedeutet eine Steigerung um 30 Prozent und verdient angesichts der derzeitigen Finanzlage höchstes Lob. In der Erwachsenenbildung ist die „lebendige Statistik“ ein gern genutztes Mittel. Benannt werden dabei Kriterien, nach denen sich die Seminarteilnehmer im Raum verteilen – zum Beispiel: Alle Rheinländer nach links. Welche Kollateralschäden auftreten, wenn diese Methode als choreografisches Prinzip für eine Bühnenproduktion genutzt wird, war im Schauspielhaus zu besichtigen: Das Theatrale bleibt auf der Strecke. An herkömmlichen Formen war Rimini Protokoll zwar noch nie gelegen, doch in diesem Fall sind Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel der vermeintlichen Aussagekraft von Zahlen auf den Leim gegangen. Anders als in ihren bisherigen dokumentarischen Inszenierungen wird die Komplexität der Wirklichkeit nämlich nicht abgebildet, sondern durch quantitative Vereinfachung unterschritten. „100 Prozent Köln“ basiert auf Daten des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln. Rimini Protokoll gibt den Zahlen Gesichter. In einer Kettenreaktion wurden Menschen ausgewählt, die bestimmte Merkmale erfüllen mussten – solange bis auf der Bühne 100 Kölnerinnen und Kölner stehen, die jeweils 10.000 andere Menschen repräsentieren. Diese Hundertschaft macht sich durch Selbstbefragung zum demoskopischen Material und formiert sich zu Punktwolken, Tortendiagrammen, Kolonnen und Kurven. Auf der Bühne liegt ein riesiger grüner Teppich, der sein Pendant in einer Art Spiegel findet, auf den Bilder der lebenden Zahlen projiziert werden. Kameras fangen mal das grafische Gebilde ein, mal zeigen sie das Individuum. Denn jeder der Hundert stellt sich persönlich vor. Das dauert entsprechend lange, ist aber durchaus amüsant. Wir lernen kennen: Zeitungsleser, Rheinpendler, Dialektsprecher, Studenten, Rentner und Rentnerinnen, die Formel-Eins-Rennen lieben, Alleinerziehende, Familienväter. Und natürlich ein paar ganz reizende Kinder und einen Hund. Mehr Geld vom Land für die Freie Theaterszene in NRW Es bleibt allerdings die Frage, an wen der Geldregen verteilt wird, und ob die Kategorien dieselben sind oder sein können wie beim Stadttheater. Sie sind es nicht, das lässt sich jetzt schon „Es funktioniert, sagen. Nutznießer sind das Sprechtheund es ist wunderschön“ ater, der Tanz und das Kinder- und Jugendtheater. Konzentriert man sich auf das Erwachsenentheater, profitieren am stärksten mit jährlich 100.000 Euro die Produktionshäuser Pumpenhaus/Münster, Ringlokschuppen/Mülheim, Forum Freies Theater und tanzhausnrw/Düsseldorf und PACT Zollverein/Essen. Auf Nachfrage benennt die Ministerin als Kriterien für die Verteilung „eine sehr gute lokale, regionale, nationale und internationale Vernetzung“, die Durchführung von „Produktionen in Residenz“ und die Beratung in Sachen Dramaturgie, Vernetzung und Finanzen. Hier geht es offensichtlich nicht um die akute finanzielle Not von Produktionsstätten oder den Ausbau weiterer Häuser, sonst hätte man auch den Ballsaal/Bonn, die Studiobühne/Köln oder das Prinz Regent Theater/Bochum unterstützen können. Es geht um Spitzenförderung, die man aber so nicht nennen möchte: „Wir betreiben keine Elitenförderung, sondern verbessern die finanzielle Ausstattung der guten Freien Theaterhäuser“, teilt Ute Schäfer mit. Jetzt wissen die anderen Häuser zumindest, wo sie stehen. Die Finanzspritze begründet das Ministerium außerdem damit, dass derzeit „fast alle Produktionen mit komplizierten zusätzlichen Antragsverfahren verbunden“ seien. Warum werden dann nicht endlich die Antragsfristen und -verfahren zumindest von Land und Kommunen vereinheitlicht? Darüber hinaus wird es neben der Aufstockung der Abspielförderung (60.000 Euro) und der Projektmittel (50.000 Euro) erst mal eine Spitzenförderung für vier Freie Gruppen über 65.000 Euro per annum über drei Jahre geben. Kriterien sind hier, so die Ministerin, „hohe künstlerische un die Freie Szene leisten kann, bleibt die Frage. Nachzutragen ist schließlich, dass 520.000 Euro Hans-Christoph von den 1,6 Millionen ans Kinder- und Jugendtheater Zimmermann ist Theaterkritiker fließen, unter anderem für Theaterhäuser, Nachwuchsfür Printmedien förderung und besondere Künstlerische Projekte. und Hörfunk. Lesen Sie weitere Tipps, Kritiken und Hintergründe zur Theaterszene unter www.choices.de/theater-am-rhein Rimini Protokoll zeigt „100 Prozent Köln“ Forschungsdesign ohne erzählerisches Herz Später dann werden Einstellungen und Verhaltensweisen abgefragt. Das Erhebungsdesign aber, quasi die Anlage des Fragebogens, wirkt additiv und willkürlich. Es fehlt ein konkretes erkenntnisleitendes Interesse. Anders ausgedrückt: Was will Rimini Protokoll eigentlich erzählen? Und: Sind die Kölner signifikant anders als die Menschen im Rest der Republik? Unbeantwortet bleibt damit auch die Frage, was Köln als Stadt denn eigentlich ausmacht. Lässt sich eine kollektive Mentalität (so es sie denn gibt) in Zahlen ausdrücken? Eine nicht-repräsentative Umfrage nach der Vorstellung hat übrigens ein gespaltenes Meinungsbild ergeben. Kurzweilig sagen die einen, über Längen klagten die anderen. „Interessant“ fiel als Kommentar, ebenso wie „geht gar nicht“. Auf eine prozentuale Hochrechnung der gesammelten Eindrücke wurde verzichtet. Andererseits: Was lernen Studierende in der Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung als erstes? Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. SANDRA NUY „100 Prozent Köln“ R: Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel Schauspielhaus Köln keine Termine im Dezember I www.schauspielkoeln.de 14 NUR IM DEZEMBER! 03. BIS 05.12. / 09. BIS 11.12. / 13. BIS 14.12. / 17. BIS 21.12. DER ENTKOMMENE AUFSTAND Foto: Sandra Then EIN LIVE-KONZERT ALS BEGEHBARE RAUMINSTALLATION VON UND MIT SCHORSCH KAMERUN LOFT IN DER EXPO XXI, GLADBACHER WALL 5 ANFAHRT MIT DER S6, S11, S12, S13, U12, U15: HANSARING. BUSLINIE 127: KREFELDER WALL THEATERKASSE: 0221/22128400 WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE 15 Theater am Rhein „Kleist 2011“, © VKKBA, Foto: Weimer „Zwei Erinnerungen“, Foto: Nicola Cotza „Iphigenie auf Tauris“, Foto: Alfred Koch Autor als Turbopathetiker Verwirrspiel „Kleist 20.11“ in der Studiobühne „Zwei Erinnerungen“ in der Orangerie Tätowiert auf Tauris Er schickt seiner Verlobten ein detailliertes Erziehungsprogramm. Er schreibt ein Drama über einen ängstlichen preußischen Offizier und wunderte sich über die Reaktionen. Er gibt eine Zeitung heraus, gegen deren Drastik nicht mal die „Bild“Zeitung ankommt. Heinrich von Kleist gehört zu den merkwürdigsten Edelgesteinen der deutsche Literatur. Anlässlich des 200. Todestages widmet die Regisseurin Andrea Bleikamp jetzt diesem Turbopathetiker, Körperfetischisten und Sprachunterminierer einen Solo-Abend. „Kleist 20.11“ steht ironisch-zukunftsträchtig auf dem Titel-Etikett. Die Performance des jungen (und unverschämt begabten) Schauspielers Fabian Ringel gibt sich die Attitüde der persönlichen Annäherung. Ein Lieblingsstellenfestival. Lesestunde aus der Erzählung „Der Findling“ über einen Adoptivsohn, der am Ende von seinem Stiefvater erschlagen wird. Und weil die Mordstelle so schön ist („Brutal, eh?“), folgt ein Best-Of-Splatter bei Kleist, bei dem an spritzenden Hirnen, eiternden Wunden und selbst Kannibalismus kein Mangel ist. Fabian Ringel in Unterhose, Socken und Parka fällt dabei in konvulsivische Zuckungen, ob aus Erregung oder Ekel, bleibt dahingestellt. Dann begibt er sich ins Phantasialand der Kleistschen Emotionszustände: Er mimt den Stolz eines Offiziers, dem er Epauletten auf die Plastikuniform malt, oder die Verwirrung der Marquise von O., die ohnmächtig geschwängert wurde, oder die kalte Selbsterkenntnis Penthesileas, nachdem sie Achill zerfleischt hat. Doch worum geht es der Regisseurin eigentlich: Um Kleists revolutionäre literarische Verfahren, um die Person oder seine Aktualität – man erfährt es nicht. Kleist und sein Werk bleiben unfassbar, ganz so, wie zu Beginn Fabian Ringel hinter grauen Folienbahnen (Bühne: Klaus Stump) entlangrennt: ein Autor im Verborgenen, der in mindestens genauso viele Identitäten zerfällt, wie Plastikhussen für Hemden auf der Bühne hängen. So abwechslungsreich Eiterbeulen neben Reiseberichten und Ratgebersätzen an Kleists Verlobte sein mögen, die serialistische Reihung von Aspekten verschleiert mehr, als sie klärt. Ein Abend, der mehr Lust auf eine Wiederbegegnung mit dem Schauspieler Fabian Ringel als mit dem Autor Heinrich von Kleist macht. Um den Maler Edgar Degas geht es in dem Projekt „Zwei Erinnerungen“ in der Orangerie nur aufhängerweise: Degas wurde blind, und der Theaterabend von Stefan Rogge soll ins Innere führen. Tatsächlich aber geht es eher um ein Konzert des Musikers und Bühnenbildners Max Julian Otto mit aparten Spielszenen. Die Verbindung zwischen beiden bleibt weitestgehend im Dunkeln. Der Musiker hat den Bühnenhintergrund als gestaltete, geknickte Wand entworfen, die er, wie ein düster-romantischer Wanderer, mit weißer Kreide zum Raum erweitert. Die aufgemalte Tür wird von hinten durchsägt, im einfallenden Licht tanzen die Staubpartikel, und ein expressionistisch geschminkter Dichter/Maler tritt herein. Er befreit den Tisch vom Abdecktuch und zeichnet die Kanten nach. Die Formelemente (Romantik, „2D“-Linie, Impressionismus, Expressionismus) sind deutlich gesetzt, kommen aber nicht ganz zusammen. Ähnlich das Spiel: Zu völlig unterschiedlichen Musik-Genres gleichzeitig markiert eine Tanzende ihre Verwirrung. Später erstarrt eine Marcello Mastroianni-Figur (woher auch immer die kam), wird mit einem weißem Tuch gefesselt und muss als meisterhaftes „Bild“ seiner Beschreibung lauschen. Schwergängig bedient sich die Gruppe im Symbolischen – um dann Szenen schweben zu lassen, deren Leichtigkeit eigentlich erst durch die Einmischung des Bühnenbildners entsteht. Es geht um die dunklen Seiten von Themen wie Beziehung, Trennung, Portraitkunst. Womit wir bei den präziseren Liedern von Max Julian Otto wären, deren Texte – von kleinen Belanglosigkeiten abgesehen – großartig Gegensätze gegeneinander auflisten oder Ungeheures in groben Strichen hinrotzen, während die Musik oft noch „nett“ tut. Die dazu skizzierten Spielszenen sind dann am besten, wenn es selbstironisch und gemein wird, oder wenn der Musiker mit den Schauspielern spricht und dabei die theatrale Ebene durchbricht. Am Ende plädiert der Maler strahlend gegen selbstverliebtes Gejammer. So entsteht ein seltsamer Abend, an dem man sich wohlig eingelullt fühlt, obwohl man nicht weiß, wovon. In einem alten Indiana Jones-Film, in dem bunt angemalte Priester eines barbarischen Götzenglaubens Menschenopfer bringen, schreit eine weiß gekleidete Frau an Indiana Jones Seite bei jeder Gelegenheit. Daran kann man sehen, dass in Amerika Mitte der Achtziger klar war, dass auch die Zivilisation sich nicht immer zivilisiert benimmt. In Deutschland muss das schon um 1800 herum klar gewesen sein. In der „Iphigenie“-Inszenierung am Theater Tiefrot laufen die Bewohner von Tauris mit Tigerfell-Mänteln und Tattoos rum und Iphigenie dagegen im feinen weißen Kittelchen, was sie aber nicht davon abhält, laut zu werden. Die Göttin Diana hatte Iphigenie vor ihrer drohenden Opferung in die Fremde zu König Thoas entführt. Iphigenies Bruder Orest wird zu Hause zum Muttermörder und landet, von den Rachegöttinen gehetzt, ebenfalls auf Tauris. Der König will Iphigenie zur Frau, die aber will lieber zurück nach Griechenland. Daraus wird zunächst nichts, sie soll erst einen Fremden, der niemand anderer ist als Orest, opfern. In Goethes Drama klappt es mit der Heimreise erst, indem die Titelheldin offen und ehrlich an die Menschlichkeit appelliert. Auf der Bühne des Theater Tiefrot wirkt Iphigenies Menschlichkeit wenig souverän. In den ersten Szenen vertraut das Team der Sprache, doch schon bei Thoas’ Auftritt gerät sie aus dem Rhythmus. Volker Lippmann nimmt sich kaum Zeit zu reagieren. In seiner Doppelfunktion als Darsteller und Regisseur schafft er den Schauspielern manch äußere Stütze, von der sie sich aber nicht emanzipieren. Orest und sein Freund verschränken Rücken an Rücken die Arme, geben sich Widerstand, aber die Geste bleibt unklar. Wenig nachvollziehbar auch, warum Iphigenie dem Thoas-Vertrauten Arkas breitbeinig gegenübersitzt. Orest sucht seine Ahnen wie Gulliver auf dem Boden. Als Iphigenie nach Größe fragt, kauert sie mit dem Gesicht am Boden wie ein trotziges Kind. Alles spielt hinter einer Folie, mit der die Schauspieler dann aber wenig anfangen. Am Ende bleibt Thoas in fast aggressiver Einsamkeit zurück. Kleine Lichtblicke, aber kein Maß. „Kleist 20.11“ R: Andrea Bleikamp I Studiobühne 15.-18.12., je 20 Uhr I 0221 470 45 13 „Degas – Ich werde nicht da sein, wenn du mich brauchst“ R: Stefan Rogge I Orangerie I vorerst keine weiteren Termine I 0221 952 27 09 „Iphigenie auf Tauris“ R: Volker Lippmann I Theater Tiefrot 6./7.12., je 20 Uhr I 0221 460 09 11 HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN CHRISTIANE ENKELER 16 „Iphigenie“ im Theater Tiefrot CHRISTIANE ENKELER lufthansa.com Europa hin z. B. Rom und zurück Madrid Paris * ab € Budapest 99 Günstig weg Ein Produkt von Lufthansa. Direkt ab Düsseldorf zu über 40 Europazielen. Jetzt buchen unter lufthansa.com oder in Ihrem Reisebüro. *Für Direktflüge zu über 100 Zielen in Europa bei Buchung unter lufthansa.com. Begrenztes Sitzplatzangebot. culture club Theaterleben präsentiert: Theater Neuer IMPULSE-Kurator Florian Malzacher, Foto: Maia Traine raum13 raum13 heizt dem Winter ein. Theaterproduktionen sorgen gemeinsam mit DJs und Bands für einmalige Abende. Den Auftakt am 16./17.12. gibt das Monodrama „Pornorama – Ein Männermärchen“, das sich unverblümt mit unserem Verhältnis zur Pornographie beschäftigt. Danach zu Gast: Die Frauenband „Wir haben uns lieb bis eine heult“. Am 18.12. steht die raum13-Produktion „Es ist hier“ auf dem Programm, anschließend legt DJ Julian Cornelißen auf. Raum 13 Haselbergstr. 15, Köln www.raum13.com choices verlost je 2 Karten für die drei Abende. E-Mail bis 12.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: „Pornorama 13“ (m. Wunschdatum) oder „Hier 13“ Fr, 16.12./ Sa, 17.12. und So, 18.12. um 20 Uhr Frischer Wind Neuer Leiter der Impulse vorgestellt Das Theater Festival IMPULSE des NRW KULTURsekretariats hat ein neues Gesicht: Der Dramaturg Florian Malzacher tritt die Nachfolge von Tom Stromberg und Mathias von Hartz an, die das Festival bis 2011 insgesamt dreimal kuratierten. Malzacher ist seit 2006 leitender Dramaturg des Steirischen Herbstes in Graz und Kurator am Burgtheater Wien. Nach dem Studium der Angewandten Theaterwissenschaften in Gießen arbeitete er vor allem als Theaterkritiker und Kulturjournalist für deutschsprachige Tageszeitungen und Zeitschriften sowie für internationale Magazine. Als Dramaturg betreute er Produktionen u.a. von Rimini Protokoll, Lola Arias, Mariano Pensotti (Buenos Aires) und dem Nature Theater of Oklahoma (New York). Daneben war er als Jurymitglied der Mülheimer Theatertage aktiv und hatte verschiedene Lehraufträge u.a. an den Universitäten Wien und Frankfurt. Wie sich Malzacher die IMPULSE ab 2013 – die erste Ausgabe unter seiner Leitung – vorstellt, ist noch unklar. Das Programm des Steirischen Herbstes ist hochkarätig, aber eher international ausgelegt; die IMPULSE-Produktionen rekrutieren sich ja ausschließlich aus dem deutschsprachigen Raum. Zu erwarten ist aber auf jeden Fall, dass die Theaterszenen in Österreich und der Schweiz durch die Berufung Malzachers mehr Gewicht im Programm erhalten werden als zu Zeiten des Berlin/Hamburg-Duos Stromberg und von Hartz, und auch spartenübergreifende und dokumentarische Aspekte dürften unter Malzacher weiter gestärkt werden. Ob es wirklich frischen Wind für die IMPULSE gibt, bleibt also noch abzuwarten ... Frischen Wind in Gestalt zusätzlicher Fördermittel bläst jetzt das Land NRW in seine Freie Theaterszene: 1,6 Millionen Euro gibt es für die Freie Theaterszene ab 2012 zusätzlich. Kulturministerin Ute Schäfer sorgt dafür, dass Nordrhein-Westfalen mit einer Förderung in Höhe von jährlich insgesamt 6,4 Millionen Euro nach Berlin (9 Millionen Euro) das Land mit der zweithöchsten Subventionierung der Freien Theaterszene in Deutschland ist: „Die Freie Szene ist für die gemeinsame Zukunft einer vielfältigen Theaterlandschaft so wichtig wie unsere Schauspielhäuser und Tanzensembles, die Orchester und Opernhäuser“, begründete Schäfer die Aufstockung der finanziellen Mittel. Der Etat von fünf etablierten Produktionsstätten wird um 100.000 Euro aufgestockt. Es handelt sich dabei um das forum freies theater und das Tanzhaus in Düsseldorf, das PACT Zollverein in Essen, das Pumpenhaus Münster sowie den Ringlokschuppen in Mülheim an der Ruhr. In Köln profitiert vor allem die Comedia mit ihrem Schwerpunkt auf Kinderund Jugendtheater mit 40.000 Euro zusätzlich. Die Spitzenförderung Tanz (65.000 Euro pro Jahr für 4 Ensembles), die Nordrhein-Westfalen seit 2009 vergibt, wird um eine Spitzenförderung im Bereich Sprechtheater ergänzt. Jeweils 100.000 Euro fließen in eine Förderung künstlerischer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und eine Nachwuchsförderung, von der die „Mobile Akademie NRW“, „Stipendien Next Generation“ und weitere „Nistplätze“ profitieren werden. Die allgemeine Projektförderung wird mit 50.000 Euro aufgestockt. Chapeau, Frau Ministerin, das ist doch mal ein Wort! JÖRG FÜRST Lesen Sie auch die Kolumne Opernzeit von Kerstin Maria Pöhler über die Uraufführung „Die Stadt der Blinden“ unter www.choices.de/oper-nrw 18 Tanz in NRW 7+($7(5 Emanuele Soavi zeigt, wie Überlebenstraining aussieht, Foto: movintheatre.de Von einer Eisscholle zur nächsten Konflikt um den Tanz neu entfacht Von Thomas Linden Die Bestürzung hätte nicht größer sein können. Gerade noch sind die Tanzhauspläne in Köln zerplatzt, da rappelt sich die Freie Szene unverdrossen auf und schließt sich in einem Kraftakt zum Netzwerk tanzköln zusammen. Das entwickelt einen solide konzipierten Tanzentwicklungsplan. Es setzt eine ganz neue Art von Dialog zwischen Kreativen und Verwaltung ein, wie von alle Seiten bezeugt wird. Ein Beirat wird gegründet, in dem Verwaltung und Vertreter der Szene dem Rat Entscheidungshilfe bei der Mittelvergabe leisten sollen. Und dann entscheidet der Beirat, dass die Förderinstrumente gar nicht maximal ausgeschöpft werden sollen. Statt sieben möglicher Förderungen, die sich über drei Jah„Bewährte Truppen können re erstrecken, vergibt man nur eine schnell im Regen Förderung an fünf Ensembles. Eine stehengelassen werden“ Entscheidung, die etwa das movingtheatre.de mit Wucht trifft. Eine Gruppe, die mehrfach den Kölner Tanzpreis gewann und stets zu den Nominierten zählt, steht nun vor dem Aus. Aufsehenerregende Tanzdarbietungen mit einem brillanten Emanuele Soavi und immer wieder hochklassigen internationalen Tänzern brachte das Ensemble auf Kölner Bühnen. Man präsentierte die eigenen Premieren tapfer in der Domstadt und nicht in Düsseldorf und Essen. Jetzt wird die Truppe mit Streichung abgestraft, auch dafür, dass sie zwar internationale Netzwerke knüpft und ausländische Gruppen nach Köln lockt, aber selten hinter der unmittelbaren Stadtgrenze in NRW auftritt. Gleichwohl gibt es an den Entscheidungen des Beirats nichts zu orakeln. Sie enthalten glasklare Signale: Das movingtheatre.de – die Gruppe mit dem größten Publikumszuspruch in der Szene – wird als künstlerisch nicht gut genug für die Förderung befunden. Außerdem stellt man die Zeichen auf kurzfristige Förderung und nicht auf langfristige Planungssicherheit. Das Beispiel zeigt: Bewährte Truppen können schnell im Regen stehengelassen werden. Das wird auch vor dem Hintergrund einer Information deutlich, in der das Kulturamt betont, dass die nicht ausgeschöpften Förderungen keineswegs für die erwartet schweren Zeiten in den Sparstrumpf wandern. Vielmehr sollen mit ihnen Einzelprojekte unterstützt werden. Das heißt, der Beirat möchte selbst Politik machen und die Szene gestaltend durchkneten. Denn die langwierigen Konzeptionsförderungen binden ja die Gelder, während man mit dem Zuschuss für Einzelprojekte Geschmacksurteile abgeben kann. Man setzt Akzente, entscheidet sich allerdings gegen Strukturen. Diesen Kurs kann man fahren, im Grunde entspricht er der bisherigen Praxis eines Managements des Notstands. Allerdings muss man sich dann die Frage stellen: Sind die Räte und Verwaltungen für die UnterstütThomas Linden ist Journalist, Autor zung der künstlerischen Arbeit da, oder ist die Szene und Jurymitglied des dazu da, als anregendes Biotop von der öffentlichen Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreises. Hand arrangiert zu werden? 19 MÄNNERHORT Premiere: 14. Dezember, 20.30 h weitere Termine: 16./17./18./25./26./28./30./ jeweils 20.30 h 31. Dezember, 18h und 21h und 1. Januar 2012, 20.30 h Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln, 0221-46 00 911 | info@theater-tiefrot.de | www.theater-tiefrot.de culture club Klassik in NRW präsentiert: Kunst Thomanerchor in Dienstkleidung, Foto: Thomanerchor Dom-Skulpturen in Schokolade Ab November können Kölner und Zugereiste die Kunst des Doms auf besondere Art erleben: In Zusammenarbeit mit der Dombauhütte wurden 40 Skulpturen des Weltkulturerbes ausgewählt und in Schokolade nachgebildet, die sonst versteckt oder hoch über der Stadt die Türme und Mauern der Kathedrale zieren. Die bis zu 1,60 Meter hohen Exponate und kunstvollen Bildhauereien präsentieren sich andächtig, stolz und mitunter auch humorvoll. Schokoladenmuseum Köln Am Schokoladenmuseum 1a www.schokoladenmuseum.de choices verlost 3x2 Karten und 3 Domspitzen aus Schokolade E-Mail bis 19.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Schokoladendom bis 15. Februar 2012 Kleiner Männerchor Bei den Thomanern stehen Kinder ihren Mann Von Olaf Weiden „Was kann für einen jungen Mann uncooler sein, als in einem Männerchor zu singen?“ Diese Frage stellte Bernhard Steiner provokant, als der Kölner Männergesangverein jetzt verkünden konnte, knapp vierzig neue Stimmen für den eigenen Chor geworben zu haben. Also doch cool, so ein Männerchor? Ganz ohne Nachwuchssorgen lebte der Thomanerchor in Leipzig, ein Männergesangverein en miniature, auch nicht in den letzten Jahrzehnten. Allerdings entscheiden ja hier letztlich „Im musikalischen Amt geht Erwachsene, ob es wohl „dufte“ ist, den es nicht nur um Musik“ Filius in einem Alumnat – im Falle der Thomasschule einem Spezialinternat für Musikbegabte – seine gesamte Jugend verbringen zu lassen, um der Musik im weiteren und Bachs Musik im engeren Sinne ein lebendiges Denkmal zu setzen. Aber in beiden Fällen ist es wichtig, dass es sich nicht um die Musik alleine dreht. Bei den Herren in Köln spielt auch der gesellig-gesellschaftliche Aspekt eine erste Geige. Noch viel mehr bezieht sich die musikalische Schulung in Leipzig auf eine vorbereitende Ausbildung für das Leben – keiner der Kleinen weiß nämlich, wie es nach dem Stimmbruch weitergehen wird. Die kleinen und großen Thomaner gastieren jetzt mit ihrem Allerheiligsten für die Festtage im Dezember im Konzerthaus in Dortmund: Neben Kerzen erstrahlen helle Knabenstimmen in Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“. Hier reist sozusagen das Original an, mit dem Thomaskantor Georg Christoph Biller an der Spitze, dessen Vorgänger Bach einst so wichtige Spuren in der Geschichte der Musikstadt Leipzig hinterlassen hat. Biller lebt heute diesen verantwortungsvollen und zeitintensiven Job mit ganzer Kraft: Der Thomaskantor steht in allen öffentlichen Themen wie in privaten Fragen seiner Zöglinge stets in der Diskussion. Im musikalischen Amt geht es nicht nur um Musik. So übernehmen schon die Kleinen Aufgaben für die Gemeinschaft, sie wachsen mit den Jahren an. Die Schule mit ihren professionellen Anforderungen an die Kinder formt individuelle Charaktere, solistische Einsätze fördern ein starkes Selbstbewusstsein, das alles erinnert an eine erlebnisreiche Reisen-betonende Jugendfreizeit, allerdings ohne Rückkehr in den Schoß der geliebten Familie. Konzerte mit den Thomanern bescheren stets nachhaltige Eindrücke von den Fähigkeiten dieser oft noch sehr kleinen Künstler, die extreme Disziplin und Konzentration aufbringen müssen. Wer diese sanft geführte „harte Schule“ absolviert hat, für den sind Dinge wie Kollegialität, Verantwortung und die einst deutsche Tugend Pünktlichkeit einfach obligatorisch – Letzteres gilt für den gesamten Musikerstand. Das klingt allerdings gar nicht „cool“, und eigentlich könnte so ein netter, aufrichtiger Kerl für das moderne Haifischbecken „Arbeitsmarkt“ als völlig fehlorientiert gelten – wenn wir nicht an das Gute glauben würden, gerade in der heiligen Zeit. Nicht nur die Mütter und die Omas bekommen feuchte Augen beim Anblick solcher WunOlaf Weiden arbeitet derknaben – auch die Ohren werden mit einzigartigem als Musiker und Musikkritiker in NRW. Wohlklang beschenkt. Konzert im Dezember: 15.12. I Konzerthaus Dortmund www.konzerthaus-dortmund.de 20 Oper in NRW KARNEVAL AUF DER ZUNGE Fee Morgan und ihr Sohn Mordred streben nach der Macht des Schwerts, Foto: Thilo Beu Unfreiwillig komisch ORIGINAL NEW ORLEANS SPIRIT Der mythische „Merlin“ als Oper in Gelsenkirchen Von Karsten Mark Wenn mitten im Nirgendwo der Motor plötzlich streikt, hilft auch der faulste Zauber nichts mehr. Das muss selbst der alte Merlin erkennen, den Regisseur Roland Schwab auf der Bühne des Gelsenkirchener Musiktheaters zwar nicht in die Wüste, wohl aber in die Ödnis der Highlands schickt. Ausgerechnet an diesem „mystischen Morgen“ ist sein Straßenkreuzer auf dieser namenlosen Straße zwischen seiner mystischen Vergangenheit und unserer profanen automobilen Gegenwart verreckt. Auch einem großen Magier bleibt da nur noch der Griff zum Warndreieck. Vermutlich ist er beim Zaubern ein wenig aus der Übung geraten. Immerhin hat der Opern-„Merlin“, wie ihn Isaac Albéniz im Auftrag des adeligen britischen Librettisten Francis Burdett Money Coutts zum Singen brachte, gut 100 Jahre auf seinen Einsatz warten „Eine Musik, die in jedem müssen – zumindest auf einer professionellen Opernbühne. Denn auch die von Wagnerforscher den Sportsgeist einem spanischen Fußballclub organi- weckt, ansonsten aber kaum die Opernwelt bewegt“ sierte Amateur-Uraufführung im Jahr 1950 gehört zu der lange Reihe von Kuriositäten, die die Geschichte des lange vergessenen Dreiakters bestimmt. Bereits seine Entstehung stand unter keinem guten Stern: Der vermögende Librettist war Bankier, wollte aber gern ein Dichter sein. Er schwärmte für die Mythen des Mittelalters und träumte von einer Artus-Trilogie als Pendant zum Wagnerschen Ring. Albéniz, bereits schwer nierenkrank und auf ein Zubrot angewiesen, übernimmt den Auftrag, schreibt eine Musik, die in jedem Wagnerforscher den Sportsgeist weckt, ansonsten aber kaum die Opernwelt bewegt. Dass es „Merlin“ Ende der 1990er doch noch zu professionellen konzertanten und 2003 sogar noch zu einer szenischen Uraufführung in Spanien bringt, dürfte vor allem dem Mangel an originär spanischen Opern geschuldet sein. Umso mehr muss man sich fragen, was Gelsenkirchens Intendant Michael Schulz wohl geritten hat, dieses zu Recht vergessene Werk auf seine Bühne zu holen. Regisseur und Aufführende scheinen sich dieselbe Frage zu stellen – so zumindest wirkt die Gelsenkirchener Inszenierung: wie eine Parodie. Da wird Nivian, die Herrin vom See, aus dem Artus eigentlich das Schwert Excalibur erhält, recht zügig mit Fesseln und Knebel im Kofferraum des gestrandeten Straßenkreuzers entsorgt. Und Artus posiert nach gewonnener Schlacht mit abgeschlagenem Gummikopf, den er in einer Arie auch noch ordentlich herzt, bevor er ihn mit einem kräftigen Fußtritt hinter die Bühne befördert. Letztlich bleibt es schwer zu entschlüsseln, ob das Ensemble versucht, mehr aus dem Stück zu machen, als es eigentlich hergibt, oder ob es sich einfach einen Spaß aus dem schwülstigen Mysterienstoff macht. Heldenbariton Bjørn Waag jedenfalls legt sich als Merlin ordentlich ins Zeug, auch wenn er andere Partien schon besser gesungen hat. Wirklich starke Vorstellungen bieten indes Petra Karsten Mark ist freier Schmidt als Nivian und Majken Bjerno als böse Fee MorJournalist und lebt im Ruhrgebiet. Kultur und gan. Im Orchestergraben leisten Heiko Förster und die besonders das MuNeue Philharmonie Westfalen unterdessen solide Arbeit, siktheater gehören zu seinen Schwerpunkten. offenbaren aber wenig Esprit. 4 cl Southern Comfort mit Ginger Ale, Cranberrysaft oder Sprite auffüllen. Bitte genieße Southern Comfort verantwortungsbewusst. „Merlin“ I R: Roland Schwab I Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen So 11.12. 15 Uhr, Do 22.12. 19.30 Uhr I 0209 409 72 00 21 © & ® SC 2011 Theater-Termine Köln-Bonn Theater-Kalender Köln-Bonn 10.30, Di. 6.12. 10.00, Mo. 12.12. 10.00, Di. 13.12. 9.30 u. 11.30, Mi. 14.12. 9.30 u. 11.30, Do. 15.12. 9.30 u. 11.30, Chicken Shop So. 18.12. 16.30, Mo. 19.12. 10.00, Di. Do. 1.12., Fr. 2.12., So. 4.12., Mo. 5.12., 20.12. 11.30, Mi. 21.12. 9.30 u. 11.30 Di. 6.12. 18.30, Mi. 7.12. bis Fr. 9.12. Susanne Pätzold & Alex Burgos Kunst gegen Bares Do. 1.12. 20.30 Mo. 12.12., Mo. 19.12., Mo. 26.12. Ruth Schiffer Leere Stadt Fr. 2.12. 20.30 Mi. 14.12., Do. 15.12. Ein Hauch von Winterwetter Di. 6.12. 10.30, Mi. 7.12. 10.30 u. ATELIER THEATER 16.00, Do. 8.12. 10.30, Fr. 9.12. 10.30, 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr Sa. 10.12. 15.00, So. 11.12. 15.00, Mo. Frizzles 12.12. 10.30, Di. 13.12. 10.00, So. 18.12. Do. 1.12., Sa. 3.12., Fr. 9.12., Fr. 16.12. 15.00, Mo. 19.12. 10.30, Di. 20.12. Hildegart Scholten & Hendrik von 10.00, Mi. 21.12. 10.00, Mi. 28.12. Bayreuth feiern Weihnachten Do. 29.12. 15.00, Fr. 30.12. 15.00 Do. 1.12., Do. 8.12., Di. 13.12., So. 18.12., 15.00, Moritz Netenjakob Fr. 23.12., Eintritt frei Di. 6.12. Volk & Knecht GbR Malediva Fr. 2.12., Mi. 7.12. Mi. 7.12., Do. 8.12. Gratis-Comedy Ohne Rolf Fr. 2.12., Sa. 3.12., Mi. 7.12., Fr. 9.12., Fr. 9.12., Sa. 10.12. Sa. 10.12., Do. 15.12. bis Sa. 17.12., Do. Anka Zink 22.12., Fr. 23.12. jeweils 22.00 Di. 13.12. 20.30 Hildegart Scholten Ken Bardowicks Mo. 5.12., Di. 6.12. Mi. 14.12. 20.30 Renate Coch Ellis Biest Do. 8.12., Mo. 12.12. Do. 15.12., Fr. 16.12. je 10.00 Kai Magnus Sting Hennes Bender Sa. 10.12. Do. 15.12. Suse & Fritzi Fatih Cevikkollu Mi. 14.12., Do. 15.12 Do. 15.12., Fr. 16.12. je 20.30 Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel: Nessi Tausendschön Das literarische Duett Fr. 16.12. , Sa. 17.12. Mi. 14.12., Mi. 21.12. je 22.00, Eintritt Dagmar Schönleber frei Sa. 17.12. 20.30 Diva La Kruttke Lioba Albus Sa. 17.12., Mo. 19.12., Di. 20.12. Mi. 21.12. 20.30 Klaus Bäuerle alias Maul- und Mathias Tretter Clownseuche Do. 22.12. Mi. 21.12., Do. 22.12. Nickelodeon: Christmas Dinner for Two BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS Mi. 28.12. bis Fr. 30.12., Sa. 31.12. 17.00 0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr u. 21.00 One week stand 2011 Fr. 2.12., Sa. 3.12. FREIES WERKSTATT THEATER Kölnstantinopel 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr Do. 8.12. bis Sa. 10.12., Do. 15.12., Fr. Orlando 16.12. Do. 1.12. bis Sa. 3.12. Tea with Cinnamon Voice art & Poetry Mo. 12.12., Mo. 19.12. So. 4.12. 11.30 Tantshoyz – Klezmer-Tanz-Abend Vom Teufel mit den 3 goldenen Di. 13.12. Haaren Bahtsiz Bedevi So. 4.12., So. 18.12. je 16.00 Do. 22.12., Fr. 23.12. Schwachsinn.Wachsinn.Sinn BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 Mo. 5.12. Ein langer süßer Selbstmord – Der Fall 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr, Oscar Wilde So. 18.00 Di. 6.12., Mi. 7.12., Mi. 21.12. Serhat Dogan Das Gespenst von Canterville Do. 1.12. Do. 8.12., So. 11.12. Johannes Kirchberg Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner Fr. 2.12. Sa. 10.12., Di. 13.12. bis Fr. 16.12. Anny Hartmann Ja, was ist das Alter! Sa. 3.12., So. 4.12. Di. 13.12. 11.00, Mi. 14.12. 14.00 ONKeL fISCH Ein Freund zum Frühstück Mi. 7.12. Sa. 17.12. 16.00 Magic Udo Wilhelm Meisters Lehrjahre Do. 8.12. Sa. 17.12., So. 18.12., Do. 22.12., Fr. Carsten Höfer 23.12., Do. 29.12., Fr. 30.12. Fr. 9.12. Mozart auf der Reise nach Prag Astrid Gloria Mo. 26.12., Sa. 31.12. 18.30 Sa. 10.12., So. 11.12. GLORIA Kabarett Kabbaratz 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr Mi. 14.12. Ludger K. Springmaus-Ensemble Do. 15.12. So. 4.12. Die Bösen Glamourösen im The Petits Fours Show Weihnachtsrausch Di. 6.12. Fr. 16.12. Christoph Maria Herbst Wall Street Theatre Sa. 10.12. 19.30 Sa. 17.12., So. 18.12. Fang den Mörder Die ImproVisaToren So. 11.12. 19.30 Mi. 21.12. Sing Hallelujah! Seibel & Wohlenberg Mo. 12.12. Mo. 26.12. bis Fr. 30.12. Frau Jahnke hat eingeladen… Di. 13.12. COMEDIA Pfoten hoch! 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Di. 20.12., Martin Reinl, Carsten Haffke Die fürchterlichen Fünf und das bigSmile-Ensemble Do. 1.12., 10.30, Fr. 2.12. 10.30, Sa. Caveman 3.12. 15.00, So. 4.12. 15.00, Mo. 5.12. Mi. 21.12. ARTHEATER 0221 550 33 44, Beginn 20 Uhr = Premiere = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten HORIZONT THEATER 0221 13 16 04, Beginn 20 Uhr OPER KÖLN: OPERNHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Eine Sommernacht Do. 1.12., Do. 20.12., Mi. 21.12. Und dann schuf Gott den Kölner Fr. 2.12. Hotel Happy German Sa. 3.12., So. 4.12. 19.00, Mi. 14.12., Mo. 19.12. Der Eunuch So. 4.12. 16.00, So. 11.12. 16.00 Nathans Kinder Mo. 5.12. 17.00, Di. 20.12. 17.00 Das Leben der Anderen Mo. 5.12. Leonce und Lena Mi. 7.12., Fr. 9.12., Sa. 17.12. Die Marquise von O… Do. 8.12. Gestresste Schwestern Sa. 10.12., Fr. 16.12. Traumnovelle So. 11.12. 19.00, Mi. 28.12., Sa. 31.12. 18.00 u. 21.00 Antigone Mo. 12.12. König Ödipus Di. 13.12., Di. 27.12. Geschlossene Gesellschaft Do. 15.12. Der Impresario von Istanbul So. 18.12. 19.00, Fr. 30.12. Eiskind Do. 22.12. Türkish Delight Mo. 26.12. Ariadne auf Naxos Fr. 2.12., So. 4.12., Do. 8.12., So. 11.12. 16.00, Mi. 14.12., Fr. 16.12., So. 18.12. 18.00, Fr. 23.12., Mo. 26.12. Jugendchor St. Stephan Sa. 10.12., So. 11.12. 11.00 Weihnachtskonzert Sa. 17.12. Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg Di. 20.12. KABARETT A-Z 0221 27 75 89 98, Beginn 19.30 Uhr Hirnlos glücklich Fr. 2.12., Sa. 10.12., Fr. 30.12. Schamlos ehrlich Sa. 3.12., Fr. 16.12., Sa. 31.12. 18.00 u. 21.00 Zimtsternhagelvoll So. 4.12., So. 11.12., Fr. 23.12. Nächsten-Hiebe Fr. 9.12., Sa. 17.12. METROPOL 0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr Das Bildnis des Dorian Gray Do. 8.12. bis Sa. 10.12. Alice im Wunderland So. 11.12. 11.00, Mi. 28.12. 15.20 Peterchens Mondfahrt So. 11.12. 15.30, Mo. 12.12. 11.00, Di. 13.12. 11.00, Sa. 17.12. 15.30, So. 18.12. 15.30 Das kunstseidene Mädchen Fr. 16.12., Sa. 17.12. MILLOWITSCH 0221 25 17 47, Beginn Mi.-Sa. 20.00 Uhr, Sa./So. 17.00 Für eine Handvoll Flönz Do. 1.12. bis So. 18.12., Mo. 26.12. bis Fr. 30.12., Sa. 31.12. 17.00 u. 20.00 MUSICAL DOME KÖLN 01805 2001 Disney’s Die Schöne und das Biest Do. 1.12. 19.30, Fr. 2.12. 19.30, Sa. 3.12. 15.30 u. 19.30, So. 4.12. 14.30 u. 18.30, Di. 6.12. 18.30, Mi. 7.12. 18.30, Do. 8.12. 19.30, Fr. 9.12. 19.30, Sa. 10.12. 15.30 u. 19.30, So. 11.12. 14.30 u. 18.30, Mi. 14.12. 18.30, Do. 15.12. 19.30, Fr. 16.12. 15.30 u. 19.30, Sa. 17.12. 15.30 u. 19.30, So. 18.12. 14.30 u. 18.30 Der Nussknacker Mo. 19.12. 20.00 Thriller Live Di. 20.12. bis Do. 22.12., So 25.12. 19.00, Mo. 26.12. 15.00 u. 19.00, Di. 27.12. bis Do. 29.12. Autoauto! Fr. 30.12. 20.00 The Harlem Gospel Singers Show Sa. 31.12. 19.00 22 OPER KÖLN: OBERLANDESGERICHT 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Die Csárdásfürstin Fr. 30.12., Sa. 31.12. 18.00 SCALA 0221 4 20 75 93, Beginn 19.30 Uhr, So. 17.30 Uhr Trude zum Dessert. Do. 1.12. bis So. 4.12., Mi. 7.12. bis So. 11.12., Mi. 14.12. bis So. 18.12., Mi. 21.12., Do. 22.12., Mo. 26.12. 17.30, Di. 27.12. bis Fr. 30.12., Sa. 31.12. 17.00 u. 22.00 SCHAUSPIEL KÖLN: EXPO XXI, LOFT, GLADBACHER WALL 0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr Der entkommene Aufstand Sa. 3.12., Mo. 5.12., Fr. 9.12. bis So. 11.12., Di. 13.12., Mi. 14.12., Sa. 17.12. bis Mi. 21.12. SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Can we talk about this? Do. 1.12., Fr. 2.12. je 20.00, DV8 Physical Theatre, Lloyd Newson Hänsel und Gretel Sa. 3.12., So. 4.12. 16.00, Mo. 5.12. 10.00, Do. 8.12., Fr. 9.12. 10.30, Sa. 10.12., Mo. 26.12. 16.00, Di. 27.12. 19.00 Jovan Nikolic So. 4.12. 11.00 Mehr als ein Damenwitz Mo. 5.12. 20.30, Erfrischungsraum, Hommage an Desirée Nick Das Werk / Im Bus / Ein Sturz Mi. 7.12. Warten auf Godot Fr. 9.12., Mo. 12.12. mit Publikumsgespräch Demokratie in Abendstunden / Kein Licht So. 11.12., Do. 15.12., Do. 22.12., Fr. 23.12. König Lear Mi. 14.12. Peter Esterházy Fr. 16.12., Gespräch und Lesung Die Dreigroschenoper Sa. 17.12., So. 18.12. Der Gott des Gemetzels Di. 20.12., Mi. 21.12., Sa. 31.12. 18.00 Der Kirschgarten So. 25.12., Mi. 28.12. 20.00, Do. 29.12. SCHAUSPIEL KÖLN: SCHLOSSEREI 0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr Radio Ro Do. 1.12. Wenn du einen Kater hast, sieht jede Stadt wie Köln aus Sa. 3.12., So. 4.12. Wir Kinder von Theben Mi. 21.12., Mo. 26.12., Di. 27.12. Agrippina – Die Kaiserin aus Köln Fr. 31.12. 17.00 u. 22.00 SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Unsere Lieblinge Do. 1.12. Richard Rogler Fr. 2.12., Sa. 3.12. Ferdinand Linzenich So. 4.12., So. 11.12. je 12.00 u. 18.00 Theater-Termine Köln-Bonn Etienne & Müller Mo. 5.12., Di. 6.12. Konrad Beikircher Mi. 7.12., Do. 15.12., So. 18.12. 12.00 u. 18.00 Tina Teubner Do. 8.12., Sa. 10.12. Pause & Alich Mo. 12.12. Harry Heib & Mark Weigel Di. 13.12., Mi. 14.12. Griess, Konejung, Neutag & Nitschke Fr. 16.12., Sa. 17.12. Springmaus Mo. 19.12. bis Mi. 21.12. Mark Britton Do. 22.12., Fr. 23.12. Florian Schroeder & Volkmar Staub Mi. 28.12., Do. 29.12. Hein & Katzenburg: Die WilliOstermann-Story Fr. 30.12., Sa. 31.12. 17.00 u. 22.30 STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Finnland Do. 1.12. bis Sa. 3.12. Irgendwas mit Medien Mi. 7.12. bis So. 11.12. …und raus bist du! Mi. 14.12. bis Fr. 16.12. je 10.00, Sa. 17.12. 15.00, So. 18.12. 15.00, Mo. 19.12. bis Do. 22.12. je 10.00 Kleist_20.11 Do. 15.12. bis So. 18.12. TAS – THEATER AM SACHSENRING 0221 31 50 15, Beginn 20.00 Uhr Traumfrau, verzweifelt gesucht Fr. 2.12., Sa. 3.12., Mi. 7.12. bis Sa. 10.12., Sa. 31.12. 18.00 u. 21.00 Hamlet Do. 15.12. bis Sa. 17.12. THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr Endstation Irgendwo Do. 1.12., Fr. 2.12., Sa. 3.12. 17.00 u. 20.00, So. 4.12. 17.00 u. 20.00, Di. 6.12. bis So. 11.12., Di. 13.12. bis Fr. 16.12., Sa. 17.12. 17.00 u. 20.00, So. 18.12., Di. 20.12., Mi. 21.12., So. 25.12. 18.00, Mo. 26.12. 18.00, Di. 27.12. bis Fr. 30.12., Sa. 31.12. 19.30 u. 22.30 THEATER DER KELLER 0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr Wer aus mir trinkt, wird ein Reh Do. 1.12., Di. 6.12. bis Do. 8.12. Meier, Müller, Schulz oder: Nie wieder einsam Fr. 2.12. bis So. 4.12., Sa. 31.12. 16.30 u. 19.30 u. 22.30 Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Fr. 9.12. bis So. 11.12. SchulKeller Di. 13.12. Nordost Do. 15.12., Sa. 17.12., So. 18.12. Othello Fr. 16.12., Fr. 23.12., Mi. 28.12. bis Fr. 30.12. KellerMusik: Little Red Taxi Girl Mo. 19.12. Bist du schon auf der Sonne gewesen? Di. 20.12. bis Fr. 23.12. je 15.00 Der Geizige Di. 20.12. bis Do. 22.12. THEATER IM BAUTURM 0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes Do. 1.12. bis Sa. 3.12. Kunst So. 4.12. bis Di. 6.12., Mo. 28.12. bis Mi. 30.12. Frau Müller muss weg Mi. 7.12. bis Sa. 10.12., Mo. 19.12. bis Do. 22.12., Sa. 31.12. 18.00 u. 21.00 Der Kontrabass So. 11.12. Renan Demirkan Mo. 12.11. Faust – Der Tragödie erster Teil Di. 13.12. bis Do. 15.12. Wiener und kölsche Lieder – Ein Heurigenabend Fr. 16.12., Sa. 17.12. Lerne lachen ohne zu weinen So. 18.12. 6 and the City Mo. 26.12., Di. 27.12., Ort: Schokoladenmuseum 2011 Dezember Andreas Etienne Sa. 31.12. Springmaus-Ensemble: Jahresrückblick Sa. 31.12. 19.00, Ort: Beethovenhalle JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 THEATER TIEFROT 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr Der Büchsenöffner Fr. 2.12., Sa. 3.12., Mi. 21.12., Do. 22.12. Angels before Christmas So. 4.12., So. 11.12. Iphigenie auf Tauris Di. 6.12., Mi. 7.12. Der eingebildete Kranke Do. 8.12. bis Sa. 10.12. Afrikanisches Weihnachtsmärchen So. 11.12. 15.00 Männerhort Mi. 14.12., Fr. 16.12. bis So. 18.12., So. 25.12., Mo. 26.12., Mi. 28.12., Fr. 30.12., Sa. 31.12. 18.00 u. 21.00 PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Maybebop Do. 1.12. Rick Kavanian Fr. 2.12., Sa. 3.12. Florian Schroeder So. 4.12. Horst Schroth Mo. 5.12., Di. 6.12. Griess, Konejung, Neutag & Nitschke Mi. 7.12. Eure Mütter Do. 8.12. Muttis Kinder Fr. 9.12. Der Familie Popolski Fr. 9.12., Ort: Brückenforum Bonn Carrington-Brown Sa. 10.12. Klaas Heufer-Umlauf, Jan Böhmermann So. 11.12. 5 Frauen auf einen Streich Mo. 12.12. Moritz Netenjakob Di. 13.12. Fatih Cevikkollu Mi. 14.12. Timo Wopp Do. 15.12. Pause & Alich Fr. 16.12. bis Mi. 21.12., Sa. 31.12. 16.00 Pink Punk Pantheon Mi. 28.12. bis Fr. 30.12. Tina Teubner & Ben Süverkrüp Sa. 31.12. SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr Etienne & Müller Do. 1.12. bis So. 4.12., Mi. 7.12., Do. 8.12., So. 11.12. bis Do. 15.12., Fr. 16.12. 15.00 u. 20.00, Di. 20.12. bis Do. 22.12. Urban Priol Fr. 2.12., Ort: Beethovenhalle Nickelodeon: Christmas Dinner for Two Mo. 5.12., Di. 6.12. Malediva Fr. 9.12. Desimo Sa. 10.12. Bill Mockridge So. 11.12. 15.00 Springmaus-Ensemble Sa. 17.12. bis Mo. 19.12., Di. 27.12., Mi. 28.12. Mathias Tretter Do. 29.12. Jörg Knör Fr. 30.12. 23 Krabat Do.1.12. 10.00 u. 19.30, Fr. 2.12. 10.00 u. 19.30 Pippi in Taka-Tuka-Land Sa. 3.12. 15.00, So. 4.12. 11.00 u. 15.00, Mo. 5.12. 9.00 u. 11.00, Di. 6.12. 9.00 u. 11.00, Mi. 7.12. 10.00 u. 15.00, Di. 13.12. 9.00 u. 11.00, Mi. 14.12. 9.00 u. 11.00, Sa. 17.12. 15.00, So. 18.12. 11.00 u. 15.00, Mo. 19.12. 9.00 u. 11.00, Di. 20.12. 9.00 u. 11.00, Mi. 21.12. 9.00 u. 11.00, Do. 22.12. 10.00 u. 15.00, Mo. 26.12. 11.00 u. 15.00, Di. 27.12. 15.00 Geheime Freunde Do. 8.12. 10.00 u. 19.30, Fr. 9.12. 10.00 u. 19.30 Das Grüffelokind Sa. 10.12. 15.00 u. 17.00, So. 11.12. 14.00 u. 16.00, Mo. 12.12. 9.30 u. 11.30 Wenn ich du wär Do. 15.12. 10.00 u. 19.30, Fr. 16.12. 10.00 u. 19.30 Der Grüffelo Mi. 28.12. 14.00 u. 16.00, Do. 29.12. 14.00 u. 16.00 Huckleberry Finn Fr. 30.12. 15.00 u. 18.30, Sa. 31.12. 15.00 THEATER BONN: WERKSTATT 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Der große Gatsby Fr. 2.12., Mi. 7.12., Sa. 10.12., Fr. 16.12., So. 18.12., Mi. 21.12., Do. 29.12. Eloise Sa. 17.12. 18.00, Do. 22.12. 18.00, Di. 27.12. 18.00 THEATER BONN: OPERNHAUS 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr La Finta Giardiniera Fr. 2.12., Do. 22.12. La Sonnambula Sa. 3.12. Manon Lescaut So. 4.12. 18.00 Leonce und Lena Mo. 5.12. 18.00, Foyer Batsheva Ensemble: Deca Dance Di. 6.12. Das russische Nationalballett: Der Nussknacker Fr. 9.12., Sa. 10.12. Der ferne Klang So. 11.12. 18.00, Mi. 14.12. Turandot Mo. 12.12. Herbert Knebel Di. 13.12. 20.00 Hair Fr. 16.12., Fr. 23.12., Mo. 26.12. 18.00, Fr. 30.12., Sa. 31.12. 15.00 u. 19.30 Götz Alsmann & Band Sa. 17.12. 20.00 Aris Argiris singt Gustav Mahler So. 18.12. Rusalka Mi. 21.12., So. 25.12. THEATER BONN: WERKSTATT 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Die Leiden des jungen Werther Fr. 2.12., Mi. 7.12., Sa. 10.12., Mi. 14.12., Mi. 21.12. je 20.00 Eine Familie Sa. 3.12., Mi. 28.12. Kaspar Do. 8.12. 20.00 Zum wilden Hirschen Mo. 12.12. 21.00 Böse Mädchen Di. 13.12. 20.00 Nathan der Weise Do. 15.12. Mutters Courage Di. 20.12. 20.00 Do 01. Wer aus mir trinkt, wird ein Reh (UA) Fr 02. Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam Sa 03. HörKeller: „ Karpaten Blues “ Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam! – Ausverkauft! So 04. Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam! Di 06. Wer aus mir trinkt, wird ein Reh (UA) Mi 07. Wer aus mir trinkt, wird ein Reh (UA) Do 08. Wer aus mir trinkt, wird ein Reh (UA) Fr 09. Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Sa 10. Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) So 11. Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Di 13. SchulKeller Mi 14. Nordost Theatertag Do 15. Nordost Fr 16. Othello Premiere Sa 17. Nordost So 18. Nordost Mo 19. KellerMusik: Amy Antin Trio Di 20. Bist du schon auf der Sonne gewesen? (UA) Der Geizige Mi 21. Bist du schon auf der Sonne gewesen? (UA) Der Geizige Do 22. Bist du schon auf der Sonne gewesen? (UA) Der Geizige Fr 23. Bist du schon auf der Sonne gewesen? (UA) Othello Mi 28. Othello Do 29. Othello Fr 30. Othello Sa 31. Silvester 16:30 | 19:30 | 22:30 Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam! Kartentelefon 0221-31 80 59 www.theater-der-keller.de Ticket-Online www.offticket.de Vorverkauf www.köln-ticket.de Die Preisträger 2011 Aachen Apollo Capitol Bad Driburg Kino Bad Meinberg Filmpalast Bielefeld Kamera Lichtwerk Bochum Casablanca Endstation Metropolis Bonn Kino in der Brotfabrik Neue Filmbühne Rex Brühl ZOOM Detmold Filmwelt Dortmund Camera Schauburg SweetSixteen Düsseldorf Atelier Bambi Cinema Metropol Souterrain Duisburg Filmforum Film- und Mediensung NRW Kaistraße 14 40221 Düsseldorf info@filmsung.de www.filmsung.de Hilchenbach Viktoria Leverkusen Scala Cinema Paderborn Cineplex Hürth Berli Mettmann Weltspiegel Ratingen Kino 1+2 Gelsenkirchen Schauburg Jülich Kino im Kulturbahnhof Mülheim Rio Soest Schlachthof Kino Gevelsberg Filmriss Kerpen Capitol Spenge Zentral-Theater Gütersloh Bambi & Löwenherz Köln Cinenova Filmpalette Metropolis Odeon OFF Broadway Theater am Weißhaus Münster Cinema & Kurbelkiste Schloßtheater Essen Astra & Luna Eulenspiegel Filmstudio Glückauf Galerie Cinema Hagen Babylon Hennef Kur-Theater Herdecke Onikon Lemgo Hansa Kino Neuss Hitch Oberhausen Kino im Walzenlager Lichtburg Oelde Filmzentrum Oelde Wachtberg Drehwerk 17|19 Warburg Cineplex Winterberg Filmtheater Wuppertal Lichtblick Cinema Talflimmern Woki Metropolis www.choices.de OFF Broadway Weisshaus Odeon Filmpalette Cinenova Filmhaus Rex am Ring 23. Jhg. | Dezember 2011 SOMMER DER GAUKLER EIN FILM VON MARCUS H. ROSENMÜLLER www.sommerdergaukler-derfilm.de ab 22.12. im Kino 26 Film-ABC Vorspann Arm aber sexy: das wohlversorgte Schauspielerensemble, Kritik „Sommer der Gaukler“, S. 32 KULTUR.KINO.KÖLN. 23 Jhg. I Dezember 2011 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 24.11. 1.12. 8.12. 15.12. 42 30 Minuten oder weniger X 47 Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel X 38 Anduni – Fremde Heimat X 46 Atmen X 38 Bessere Zeiten 48 The Black Power Mixtape 41 Brand 47 Breaking Dawn – Biss zum Ende X 40 Bullhead X 48 Film Socialisme X 31 Der Fürsorger 42 Der gestiefelte Kater 28 Der Gott des Gemetzels 36 Habemus Papam – Ein Papst büxt aus 47 Happy Feet 2 47 Happy New Year 38 The Help 44 Herz des Himmels, Herz der Erde 30 The Ides of March – Tage des Verrats 42 In Time – Deine Zeit läuft ab X 31 Jane Eyre X 42 Kein Sex ist auch keine Lösung X 48 Let me in 44 London Boulevard 44 Mad Circus X 48 Meek's Cutoff X 41 Michel Petrucchiani X 42 Mission: Impossible – Phantom protocol 38 Die Mühle & das Kreuz 40 Perfect Sense 44 Die Reise des Personalmanagers 46 Romeos 33 Rubbeldiekatz X 46 Sarahs Schlüssel X 42 Shark Night 3D 32 Sommer der Gaukler 42 Die Tauschfamilie X 46 Die verlorene Zeit X 42 Der Weihnachtsmuffel X X X X X X X X X X X 22.12. X X X X X X X X 22.12. Die Kinobranche muss sich um den Nachwuchs kümmern „Das Kino von Morgen“ – so war ein Kongress betitelt, der Mitte November in Köln stattfand. Der Veranstaltungsort in dem 50er Jahr-Bau „Die Brücke“ von Wilhelm Riphahn verströmt die Aura des Vergangenen, doch an diesem Tag sollte es um die Zukunft gehen: „Was kommt nach den technischen Umwälzungen auf uns zu?“ fragte Petra „Nachwuchsförderung ist eines Müller, Geschäftsführerin der Film- und der wichtigsten Themen“ Medienstiftung NRW in den einleitenden Worten. Sie hatte Kinomacher, Verleiher und weitere Interessierte aus der Filmbranche zum Austausch eingeladen. Denn der Paradigmenwechsel der Digitalisierung im Kino ist in vollem Gang – und wirft Fragen auf. Während das Abflauen der 3D-Begeisterung bereits absehbar ist, kann man die langfristigen Folgen der Digitalisierung für das Kino nur erahnen. Von alternativen Inhalten war auf dem Kongress die Rede, die durch die Digitalisierung den klassischen Kinofilm in Zukunft begleiten könnten. Dass das Angebot von Oper- oder Konzertübertragungen aber nur eine Ergänzung zum klassischen Kinobetrieb sein kann und wird – ein Zusatzangebot – darin waren sich alle Kinomacher einig. Schließlich haben die Betreiber kleinerer und mittlerer Arthousekinos ihren Beruf aus Liebe zum Kino gewählt. Wo die Zukunft dem Publikum vor allem eine bessere Technik verspricht, fordert sie von den Kinobetreibern einen noch höheren Einsatz. Man muss das Kino täglich als Ort eines lebendigen Gemeinschaftserlebnisses feiern, um im immer komplexeren Freizeitangebot unserer Gesellschaft zu bestehen. Bei der Vorstellung verschiedener Konzepte kam auch das neue Luxuskino zur Sprache, das im Frühling im Residenz am Ring eröffnet. Laut Betreiber will er damit verlorengegangenes Publikum jenseits der 40 zurückgewinnen. Die Frage stellt sich: Erreicht das Konzept nur eine Umverteilung oder wirklich neues Publikum? Den Kongress begleitete aber auch die Frage nach der Überalterung des Kinopublikums. „Das Erlebnis Kino gibt es nicht auf dem Laptop“, postulierte eine Kinobetreiberin auf dem Kongress. Sicher, aber wie vermittelt man jungen, von mobilen Kleinstbildschirmen umgebenen Menschen einen cineastischen Qualitätsanspruch? Die Nachwuchsförderung ist dann auch eines der wichtigsten Themen bei der Frage nach der Zukunft der Kinos. Gute Kinderfilme aus Deutschland fehlten, hörte man einige Stimmen. Und doch geben sich die Kinomacher viel Mühe, ein adäquates Programm für Kinder und Jugendliche zusammenzustellen, im Kinoalltag wie auch außer der Reihe. Noch bis zum 27. November läuft das jährlich stattfindende Kinderfilmfestival „Cinepänz“ an verschiedensten Orten in Köln. Am 19. Januar starten wieder die SchulKinoWochen NRW mit Kinobesuchen für Schulklassen und sogar einem Filmkritikerwettbewerb, um Filmbildung mehr in den Unterricht einzubinden. Und mit der KunstFilmSchule startete im Herbst in Köln gar ein Pilotprojekt zur Filmbildung mit künstlerischem Ansatz, das Schülern Film als Kunstform vermitteln will. Wenn derlei Projekte Schule machen, muss man sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen. X Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... Kinder im Kino Freut sich auf die Zukunft: Christian Meyer Christian Meyer 27 www.choices.de/heute-im-kino choice of choices Noch hält die Maske der Zivilisation: Jodie Foster, John C. Reilly, Christoph Waltz und Kate Winslet Monster wie du und ich „Der Gott des Gemetzels“ von Roman Polanski „Ihr Sohn hat unseren Sohn entstellt!“ Eine Auseinandersetzung unter Jugendlichen führt zu einer absurden Fehde zwischen den Eltern. C Bitterböse Gesellschaftskomödie Willkommen in der Zivilisation: Zwei Elternpaare, eine Wohnung – das war der französischen Dramaturgin Yasmina Reza genug, um genüsslich unsere vermeintlich zivilisierte, aufgeklärte Gesellschaft vorzuführen. Ein elfjähriger Junge schlägt einem Gleichaltrigen im Streit zwei Zähne aus. Die Eltern des Geschädigten bitten die Eltern des minderjährigen Täters zur Aussprache zu sich. Es folgt ein verbaler Schlagabtausch, in dem Reza die Kommunikationsmechanismen, Neurosen und fragwürdigen Moralvorstellungen des heutigen Wohlstandsbürgers vorführt. „Im Grunde sind wir alle primitiv“ Roman Polanski hat sich nun des zynischen Dramas angenommen und seine vier Darsteller aus den USA eingeflogen: Jodie Foster übernahm die Rolle der Mutter des Opfers, Penelope: bierernst, verbissen erzieherisch und korrekt bis zur Schmerzgrenze. Ihr Mann Michael (John C. Reilly) ist Sanitärwarenhändler, ein einfacher, konfliktscheuer Mann mit Abgründen. Auf der anderen Seite Nancy (Kate Winslet) und Alan (Christoph Waltz): Sie eine mit Schuldgefühlen behaftete Börsenmaklerin, die ihrer Mutterrolle nicht gerecht wird, er ein gewissenloser, süffisant-arroganter Pharma-Anwalt und Rabenvater. Alan ist immerhin der ehrlichste und damit sympathischste der vier Unsympathen, weil er sich und seine Allüren von Anfang an gar nicht erst verheimlicht. Die anderen drei Duellanten verstecken sich zunehmend angestrengt hinter ihren Masken. Damit ist das verbale Waffenarsenal vorerst auf diplomatische Sticheleien und verbitterte Zweideutigkeiten reduziert. Doch was nützt am Ende alle rhetorische Finesse, wenn im Inneren die Bestie lauert? „Das, was wir Moral nennen, ist ein Konstrukt. Im Grunde sind wir alle primitiv. Jeder von uns kann zum Monster werden“, sagt Jodie Foster über das Thema des Films. „Der Gott des Gemetzels“ – das klingt wie eines jener zeitgenössischen, archaischen Schlachtgemälde à la „300“ oder „Krieg der Götter“. Filme, die von der Zensur kritisch beäugt werden und bei denen Eltern regelmäßig aufschreien. Diese Satire zeigt auch, dass es solcher brutaler Genre-Werke mitnichten bedarf, um aus Wohlstandsbürgern Monster zu machen. Ein Drama, das sein Thema satirisch zuspitzt und dabei so erschreckend wahrhaftig bleibt, weil jeder westliche Zuschauer jemanden wiedererkennen wird – und wenn er Pech hat, sich selbst. Dabei verschwimmen gar die Grenzen zur Satire, weil die realen Vorbilder der Karikatur bereits zu nahe kommen. Das hatte schon Loriot erkannt. Nur war der im Vergleich noch brav. www.choices.de/heute-im-kino Und der Film? Mit Dramen, die sich in den eigenen vier Wänden abspielen, hatte sich Polanski bereits vor langer Zeit gelungen und beängstigend in seiner sogenannten Mieter-Trilogie („Ekel“, „Rosemary‘s Baby“, „Der Mieter“) auseinandergesetzt. „Der Gott des Gemetzels“ ist auch nicht der erste Film des Regisseurs, für den er ein Theaterstück als Kammerspiel auf die Leinwand holt. 1994 duellierten sich bereits Sigourney Weaver und Ben Kingsley in „Der Tod und das Mädchen“ vor der Kamera. Ein packendes, wenn auch ungleich tragischeres Duell, verdichtet auf zwei Protagonisten. Hier wie dort hat Polanski im Übrigen ein treffsicheres Händchen, was die Besetzung angeht: Er vereint nicht nur Stars, er besetzt auch Typen. Wenn Jodie Foster je eine Rolle auf den Leib geschrieben wurde, dann die der unterkühlten, gefährlichen Wohlstands-Zicke. Die beiden Kammerspiele mögen unterschiedlichen Kalibers sein, in Sachen Spannung und Dichte stehen sich das Drama von 1994 und diese Satire in nichts nach. Trotz der Genreunterschiede vereint beide Werke auch ihre Ernsthaftigkeit und die Realitätsnähe. Die wird in Polanskis neuestem Werk zusätzlich untermauert, indem er Yasmina Rezas französisches Theaterstück in New York ansiedelt – in der vermeintlichen Vorzeige-Zivilisation USA. Der Regisseur ließ für den Dreh in der Nähe von Paris ein gutbürgerliches New Yorker Apartment nachbauen, sehr liebevoll und detailreich. Humorvoller Schrecken Ob „Tanz der Vampire“ oder „Piraten“, bisher beschränkte sich Polanski bei seinen Komödien auf Genreparodien, frei von Gegenwartsbezug und Psychologisierung. Mit „Der Gott des Gemetzels“ weiß der Regisseur seine Leitmotive Gewalt, Macht, (Fremd-)Wahrnehmung, die er früher gern ausgestellt blutig, düster und melodramatisch auf der Leinwand verarbeitete, unblutig, augenzwinkernd und damit umso entlarvender zu inszenieren. Insofern ist dieses Kammerspiel die humorvolle Version eines klassischen Polanskis, was die selbstentblößende Identifikation mit den Protagonisten im Übrigen wesentlich erleichtert. Penelope, Michael, Nancy und Alan sind keine paranoiden Außenseiter, die sich Tod, Teufel und Verschwörung hingeben. Diese Menschen sind Monster wie du und ich. Und das ist bei allem Schmunzeln beängstigender und erschreckender als so mancher früher Psychothriller, mit dem der Regisseur dereinst Weltruhm erlangte. Was natürlich keinesfalls bedeutet, dass wir derlei böse, gemeine Meisterwerke nicht vermissen würden. HARTMUT ERNST DER GOTT DES GEMETZELS Venedig Filmfestival 2011: Kleiner Goldener Löwe F/D/PL 2011 - Komödie / Drama - Regie: Roman Polanski - Kamera: Pawel Edelman mit: Kate Winslet, Christoph Waltz, Jodie Foster - Verleih: Constantin Start: 24.11. Cinenova, Metropolis, Odeon, Weisshaus 28 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Kölner Kritikerspiegel DEZEMBER 2011 Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Thomas Linden Kölnische Rundschau Sebastian Ko WDR 1LIVE Herausragend Der Gott des Gemetzels von R. Polanski Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Jane Eyre von C. Fukunaga Der Gott des Gemetzels von R. Polanski Marieke Steinhoff Schnitt Meek´s Cutoff von K. Reichardt Sven von Reden StadtRevue Verena Frank Lueken Brenner FAZ trailer Kultur.Kino.Ruhr. Daniel Lars Olav Kothenschulte Beier Frankfurter Spiegel Rundschau Christina Nord taz The Ides of March von G. Clooney The Ides of March von G. Clooney Meek´s Cutoff von K. Reichardt Bullhead von M. R. Roskam The Ides of March von G. Clooney The Ides of March von G. Clooney Meek´s Cutoff von K. Reichardt Meek´s Cutoff von K. Reichardt Jane Eyre von C. Fukunaga Jane Eyre von C. Fukunaga Atmen von K. Markovics Der gestiefelte Kater von C. Miller Bemerkenswert Bullhead von M. R. Roskam The Ides of March von G. Clooney Der Gott des Gemetzels von R. Polanski Atmen von K. Markovics Bullhead Habemus von Papam M. R. Roskam von N. Moretti Meek´s Cutoff von K. Reichardt Jane Eyre von C. Fukunaga Best of Comedy Der Weihnachtsmuffel von D. Isitt Habemus Papam von N. Moretti Habemus Papam von N. Moretti Der Gott des Gemetzels von R. Polanski Der Fürsorger o. d. Geld der Anderen von L. Konermann Der Gott des Gemetzels von R. Polanski Der Gott des Gemetzels von R. Polanski Der Gott des Gemetzels von R. Polanski Best of Drama Jane Eyre von C. Fukunaga Der Gott des Gemetzels von R. Polanski The Ides of March von G. Clooney The Ides of March von G. Clooney Brand von T. Roth Bullhead von M. R. Roskam Romeos von S. Bernardi The Ides of March von G. Clooney Besondere Erwähnung Perfect Sense Perfect Sense Bullhead Habemus von von von Papam D. Mackenzie D. Mackenzie M. R. Roskam von N. Moretti Brand von T. Roth Atmen von K. Markovics Bullhead Film von Socialisme M. R. Roskam von J.-L. Godard The Ides of March von G. Clooney Christian Meyer choices Kultur.Kino.Köln Der Gott des Gemetzels von R. Polanski Atmen von K. Markovics Meek´s Cutoff von K. Reichardt Michel Petrucciani von M. Radford Film Socialisme von J.-L. Godard Kino-Kalender PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN 27.11., 12 Uhr OUT OF THE DARKNESS, Odeon Premierenmatinée der Doku über einen mobilen OP-Raum im Himalaya 10.12., 14 Uhr MOLLY UND DAS WEIHNACHTSMONSTER, Cinenova Kinder-Special mit Überraschungsprogramm 27.11., 20 Uhr DER FÜRSORGER, Filmhaus Premiere des schweizerischen Hochstaplerfilms, s. S. 31 10.12., 15 Uhr BAROCKSTAR, Filmforum Die Biographie Georg Friedrich Händels als Reise durch das barocke Europa 29.11., 19 Uhr JANE EYRE, Cinenova Preview der Literaturverfilmung von Cary Fukunaga in OmU, s. S. 31 10./11.12., 15 Uhr EINE ZAUBERHAFTE NANNY, Weisshaus Kinderfilm mit Emma Thompson und Colin Firth 29.11., 20 Uhr ANDUNI – FREMDE HEIMAT, Filmhaus Premiere des Films über Tradition und Heimatsuche, s. S. 38 11.12., 18 Uhr IN GUTEN HÄNDEN, Cinenova Preview des Historienfilms zur Erfindung des Vibrators in OmU 29.11., 20 Uhr AM ENDE DER WELT, OFF Broadway Allerweltskino mit dem bewegenden Jugenddrama aus Brasilien 11.12., 15.30 Uhr DAS HERZ VON JENIN, OFF Broadway Filmpsychologische Betrachtungen zu der Doku über den Nahostkonflikt 2.12., 20 Uhr THE HELP, Cinenova Preview der Komödie über Südstaatenrassimus von Tate Taylor, s. S. 38 „Mr. Nobody“ von Jaco van Dormael 14.12., 19 Uhr UP IN THE AIR, Filmforum Film mit George Clooney, anschl. Gespräch zum Thema Synchronisation 2.-4.12. WEEKEND-FEST, ehem. UFA /Filmpalast (Hohenzollernring) Die Musiker des Festivals kuratieren das filmische Rahmenprogramm 15.-18.12. SURFFILMFESTIVAL COLOGNE, Cinenova Im Rahmen des 20jährigen Jubiläums des Deutschen Wellenreitverbandes 3./4.12. JACO VAN DORMAEL – EINE FILMISCHE BEGEGNUNG, Odeon Filme und Gespräche mit dem belgischen Regisseur („Toto, der Held“) 16.12., 20 Uhr BEST OF UNLIMITED # 5, Filmforum Das Kölner Kurzfilmprogramm mit einer Best Of-Rolle des Festivals 3./4.12., 15 Uhr STELLA UND DER STERN DES ORIENTS, Weisshaus Stella entdeckt auf dem Dachboden eine magische Pforte 17./18.12., 15 Uhr KUDDELMUDDEL BEI PETTERSSON & FINDUS, Weisshaus Das vierte Leinwandabenteuer der liebenswerten Figuren von Sven Nordqvist 3.12., 20 Uhr ROMEOS … ANDERS ALS DU DENKST! , Filmforum Kölner Transsexuellen-Drama, NRW-Premiere mit Gästen, s. S. 46 18.12., 16.30 Uhr INTOUCHABLES, Cinenova Preview des Films von Eric Toledano u. Olivier Nakache in OmU 5.12., 20 Uhr SCHWARZE KATZE, WEISSER KATER, Filmpalette Emir Kusturicas turbulente Komödie von 1998 6.12., 20 Uhr THE GREEN WAVE, OFF Broadway Allerweltskino mit einer Doku über die grüne Revolution im Iran 18.12., 20 Uhr SINN UND SINNLICHKEIT, Filmpalette Ang Lees Historiendrama von 1995, in Kooperation mit dem Literaturhaus „Schwarze Katze, weißer Kater“ von Emir Kusturica 7.12., 19 Uhr MIDNIGHT IN PARIS, Filmforum Der letzte Woody Allen-Film begleitend zur Picasso-Ausstellung 19.12., 20 Uhr CARAVAGGIO, Filmpalette In der Reihe painting movies läuft Derek Jarmans Film von 1986 Symposium „Besser als Kino?“: „Dreileben“, Foto: WDR/Reinhold Vorschneider 19.12., 20 Uhr THE IDES OF MARCH – TAGE DES VERRATS, OFF Broadway Preview von George Clooneys neuem Politthriller, s. S. 30 7.12, 20 Uhr INTIMATE GRAMMAR – HADIKDUK HAPNIMI, Filmpalette Kino aus Israel mit einem Film von Nir Bergman 20.12., 20 Uhr THE IDES OF MARCH – TAGE DES VERRATS, Cinenova Noch eine Preview von George Clooneys neuem Politthriller, s. S. 30 7.12., 21.30 Uhr SCANNERS, Filmhaus David Cronenbergs teuflische Gedankenexperimente von 1981 20.12., 21 Uhr ROMEOS … ANDERS ALS DU DENKST!, Filmpalette In Köln gedrehtes Transsexuellen-Drama, s. S. 46 8.12., 19 Uhr INTERMEDIALE LEKTIONEN – FILM & ARCHITEKTUR, Filmforum Vorträge zum Thema Spiel/Raum, Film: „Fear and Loathing in Las Vegas“ 21.12., 19 Uhr SHERLOCK HOLMES 1 + 2, Metropolis u. Rex Double-Feature der beiden Verfilmungen mit Robert Downey Jr. u. Jude Law 9.12., 10-21Uhr BESSER ALS KINO?, Filmforum Symposium zum Erfolg epischer Erzählformen in modernen Fernsehserien 21.12., 21.30 Uhr MONDO CANE, Filmhaus Die stilbildende italienische Schockcollage von 1962 „The Green Wave“ von Ali Samadi Ahadi Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... Intermediale Lektionen: „Fear and Loathing in Las Vegas“, Foto: Tobis 29 „Caravaggio“ von Derek Jarman www.choices.de/heute-im-kino Hintergrund Stephen Meyers (Ryan Gosling) ist mit vollem Einsatz bei der Sache Schlammschlacht „The Ides of March – Tage des Verrats“ von George Clooney Stephen Meyers arbeitet mit großem Idealismus für die Präsidentschaftskandidatur von Gouverneur Morris. Doch dann wird der Wahlkampf zur Schlammschlacht. C Spannender Politthriller In Shakespeares „Julius Cäsar“ warnt ein Wahrsager den Herrscher „Hüte Dich vor den Iden des März“. Der Wahrsager behielt Recht – jener Feiertag am 15. März sollte der Tag des Verrats durch Brutus werden. Zweitausend Jahre später ist das Gerangel um die Macht nur scheinbar gesitteter geworden. Auch bei den Kampagnen zur Präsidentschaftswahl in den USA lauert Verrat an jeder Ecke. Auch hier gibt es Warnungen, doch die Komplotte werden inzwischen mit Handy, Internet und anderen Massenmedien geschmiedet. Da muss man schnell reagieren, um nicht unterzugehen. Stephen Meyers (Ryan Gosling) ist ein Senkrechtstarter. Der Polit-Berater assistiert dem langjährigen Kampagnenleiter Paul Zara (Philip Seymour Hoffman) bei den letzten Vorwahlen des Gouverneurs Mike Morris (George Clooney) in Ohio, die erfahrungsgemäß den Ausgang der Präsidentschaftskandidatur vorwegnehmen. Morris hat gute Chancen, das Rennen um die demokratische Kandidatur zu machen, und Meyers will voller Idealismus dafür sorgen, dass der liberale Kandidat gewinnt. Doch in Ohio werden die Bandagen des Wahlkampfs härter, und auch der smarte Meyers muss hier neu lernen, wer Feind und wer Freund ist. In einem Moment scheint die Reporterin (Marisa Tomei) der New York Times dieselben Ziele zu verfolgen, dann setzt sie ihn plötzlich mit Informationen unter Druck. Und plötzlich scheint Paul Duffy (Paul Giamatti), der Kampagnenleiter der Gegenseite, ihn abwerben zu wollen. Doch kann man ihm trauen? Als Meyers eine Affäre mit der Praktikantin Molly (Evan Rachel Wood) beginnt, geht ihm endgültig die Souveränität und Kontrolle verloren. Von nun an muss er mit den Tricks seiner Gegner spielen, um selber nicht unter die Räder zu kommen. Tatsächlich toben in den USA gerade nicht die Bewerbungen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, sondern die der Republikaner. Herman Cain liegt in den Umfragen vorne, und schon sieht er sich geballten Vorwürfen sexueller Belästigung ausgesetzt. Wie solche Vorwürfe, 14 Jahre nach der vermeintlichen Tat, aber pünktlich zur Vereitelung seiner Kandidatur, in Umlauf kommen können, zeigt ein Film wie „Tage des Verrats“. Dabei ist es vollkommen egal, ob die Vorwürfe stimmen oder nicht – irgendwas bleibt immer hängen. Nach diesem Motto handeln auch die Kampagnenleiter im Film. Was anfänglich noch wie ein raffiniertes Schachspiel wirkt, das von Kalkül und Intelligenz beherrscht wird, ist am Ende nur noch eine Schlammschlacht, aus der man eigentlich keinen Präsidenten hervorgehen sehen will. Dass George Clooney seine vierte Regiearbeit in der zweiten Hälfte ein wenig zu sehr ins Thrillergenre zieht, beeinträchtigt die analytischen Qualitäten des Films zum Thema Macht und Machterhalt nicht im Geringsten. Selbst in dem Tribut an ein größeres Publikum verfolgt Clooney das Thema seines Films konsequent, und man kommt bei den aktuellen Auswüchsen US-amerikanischer Wahlkampfszenarien ins Grübeln, ob der Film tatsächlich überreißt. CHRISTIAN MEYER THE IDES OF MARCH – TAGE DES VERRATS Venedig Filmfestival 2011: Brian Award USA 2011 - Drama - Regie: George Clooney - Kamera: Phedon Papamichael mit: George Clooney, Marisa Tomei, Ryan Gosling - Verleih: Tobis Start: 22.12. Cinenova, OFF Broadway THE IDES OF MARCH – Am Rande Politik ist großes Theater – das gilt besonders für die USA, wo die Kosten für Wahlkämpfe in die Milliarden (5,3 Mill. Dollar im Jahr 2008) gehen und keine Bühne zur Meinungsbildung ausgelassen wird. Kein Wunder also, dass „The Ides of March – Tage des Verrats“ auf einem Theaterstück beruht. „Farragut North“ ist der Titel des Stücks von Beau Willimon, in Anlehnung an die gleichnamige Metro-Station in Downtown Washington D.C. Farragut North liegt an der sogenannten Roten Linie und führt geradewegs zur K Street – hier steigen die Mächtigen hinter den Kulissen ein und aus: Lobbyisten, www.choices.de/heute-im-kino Interessensverbände und Think Tanks sind in der K Street ansässig. So werden in den USA die Lobbyisten im Allgemeinen mit dem Begriff „K Street“ bezeichnet. Das Theaterstück wurde im Jahr der letzten Präsidentschaftswahlen 2008 am Linda Gross Theater in New York uraufgeführt und 2009 am Geffen Playhouse in Los Angeles wieder aufgenommen. Die Hauptrollen waren mit Broadway-Star John Gallagher Jr., Chris Noth (Mr. Big in „Sex and the City“ 1998-2004) und Olivia Thirlby („Juno“, 2007) etwas weniger prominent besetzt als Clooneys vierte Regiearbeit. INGA SELCK 30 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik »düster, wahnsinnig, faszinierend« FILMDIENST Jane (Mia Wasikowska) vor ihrem Seelenspiegel Immerzu bewölkt „Jane Eyre” von Cary Fukunaga Noch einmal darf man auf der Leinwand Charlotte Brontës Alter Ego Jane Eyre lieben und leiden sehen. C Gelungene, berührende Literaturverfilmung 2009 widmete sich Regisseur Cary Fukunaga in seinem mehrfach ausgezeichneten Debüt „Sin Nombre“ der rauen Wirklichkeit Mexikos. Nun lässt er ein Drama folgen, das sich mit der rauen Wirklichkeit des 19. Jahrhunderts in England beschäftigt: Fukunaga adaptiert Charlotte Brontës Roman „Jane Eyre“, der auf autobiografischen Erlebnissen der Autorin beruht und bereits mehrfach, genauer: 18mal für die Leinwand adaptiert wurde. Die Titelheldin Jane (Mia Wasikowska, „Alice im Wunderland“, „Restless“) wächst als Waisenkind bei der selbstsüchtigen Tante (Sally Hawkins) auf, um schließlich in einem Internat zu landen, wo sie alle erzieherische Strenge über sich ergehen lassen muss. Jahre später findet Jane eine Anstellung als Hauslehrerin auf dem ländlichen Gut Thornfield Hall. Gutsherr Rochester (Michael Fassbender) ist viel unterwegs, die Haushälterin Mrs. Fairfax (Judi Dench) nimmt sich Janes liebevoll an. Im Laufe der Zeit begegnen sich Rochester und Jane immer wieder und bauen eine innige Vertrautheit auf. Während Rochester zunehmend offensiv seine Leidenschaft für die unscheinbare Frau offenbart, hält sie Distanz. Der Standesunterschied, geheimnisvolle Besuche und Rochesters Heiratsofferten an die Adlige Blanche (Imogen Poots) wecken Janes Misstrauen. Gleich zu Beginn, man sieht eine junge Frau, die verzweifelt durch die herbstlich bewölkte, moosgrüne Steppe flieht, fühlt man sich hineinversetzt in die Brontë-Welt. Fukunaga bewegt sich sicher in der viktorianischen Zeit, weiß den literarischen Stoff mit Bildern von betörender Tristheit zu visualisieren. Ein Gesellschaftsbild, ein Liebesdrama, ein Herbstfilm. Die Adeligen sind hochnäsig, die Erzieher böse und gemein, der Geliebte edel, sanft, geheimnisvoll, die Heldin so zerbrechlich wie klug und gefestigt. Sind die Antagonisten vergleichsweise eindimensional gezeichnet, legt der Regisseur seine Protagonisten vielschichtiger an. Damit vermag er zu berühren, ohne dem Trivialen zu verfallen. Mit visueller Leidenschaft und Respekt vor der Vorlage begleitet Fukunaga den dramatischen Weg zweier Verlorener, die in den Konventionen gefangen sind und auszubrechen suchen. Die anmutig eingefangene Natur ist dabei Seelenspiegel, und die Wolken sind allgegenwärtig. Charlotte Brontës Roman verlangt nach der Verfilmung, und auch wenn es das Kino im Laufe der Zeit damit etwas zu übertreiben scheint, so ist auch diese Leinwandadaption gerechtfertigt. Sei es, weil diese Verfilmung unverbraucht daherkommt, sei es, weil sie die schauerromantischen Akzente besonders hervorhebt, sei es, weil sie mit zwei großartigen Hauptdarstellern aufwartet, sei es, weil sich Cary Fukunaga hiermit auch souverän und stimmungsvoll in einer Literaturverfilmung zu bewegen vermag. Ein sinnliches, trauriges, aber auch hoffnungsvolles Drama. HARTMUT ERNST JANE EYRE GB 2011 - Drama - Regie: Cary Fukunaga - Kamera: Adriano Goldman - mit: Sally Hawkins, Michael Fassbender, Mia Wasikowska - Verleih: Tobis Start: 1.12. Cinenova, Odeon, OFF Broadway Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 31 Würden Sie diesem Mann Ihr Geld anvertrauen? Roeland Wiesnekker als Stadler Komischer Betrüger „Der Fürsorger oder das Geld der Anderen!“ von Lutz Konermann Der kleine Beamte Hans-Peter Stadler entdeckt Gutgläubigkeit und Gier seiner Mitmenschen als Geschäftsmodell. C Schweizer Gaunerkomödie Hochstapler haben Hochkonjunktur – im Kino wie im wirklichen Leben. Die Doku „Die Hochstapler“ oder der Spielfilm „So glücklich war ich noch nie“ haben eindrucksvoll ihre Psyche erforscht, die Leerverkäufer an den Börsen sind damit aber nicht erfasst. Mit solchen Dimensionen hat auch HansPeter Stadler nichts zu tun. Gemessen an den aktuellen Skandalen hat er in den 80er Jahren in der Schweiz seine Anleger nur im kleinen Stil betrogen. Regisseur Konermann inszeniert die wahre Geschichte als verschachtelte Tragikomödie. Der Film ist weder Analyse einer Hochstaplerpsyche noch Allegorie auf die Bankenkrise, sondern eine schelmische Komödie im 80er Jahre-Gewand. CHRISTIAN MEYER DER FÜRSORGER ODER DAS GELD DER ANDEREN! CH/D/LUX 2009 - Drama / Tragikomödie - Regie: Lutz Konermann - Kamera: Sten Mende mit: Roeland Wiesnekker, Andrea Guyer, Katharina Wackernagel - Verleih: alpha Start: 1.12. Filmhaus www.choices.de/heute-im-kino Roter Teppich Film-Kritik Anna Thalbach neben Michael Lott in „Kein Sex ist auch keine Lösung“ Spielfreudig, auch mit Kanone am Kopf: Max von Thun „Mein Spieltrieb ist familiär bedingt“ Bauerntheater Anna Thalbach über ihr breites Rollenspektrum und ihren neuen Film „Sommer der Gaukler” von Marcus H. Rosenmüller choices: Frau Thalbach, „Kein Sex ist auch keine Lösung“ – war es der provokante Titel, der Ihr Interesse an dem Stoff geweckt hat? Anna Thalbach: Nein, das lag nicht am Titel. Ich wollte die Figur gerne spielen, und ich mag den Regisseur Torsten Wacker sehr gerne. Das ist ein treuer Regisseur, der mich, seit er mich „Ich bin genauso gerne das erste Mal inszeniert hat, immer wieBursche wie ich eine sexy der besetzt und mit dem ich sehr gern Frau bin“ zusammenarbeite. Ich fand meine Figur sehr lustig, ein burschikoses Mädchen, das dann die Weiblichkeit entdeckt. Außerdem war das zu mir selbst ein ganz konträrer Charakter – ein Hamburger Mädchen für mich als Berliner Pflanze. Das fand ich spannend, mal jemand ganz anderes zu sein. Emanuel Schikaneder und seine Schauspieltruppe sind in großer finanzieller Not. Nun verweigert man der Wanderbühne den Auftritt in Salzburg. In einem Dorfgasthaus werden Pläne geschmiedet, als der Theaterleiter von einem wagemutigen Bergrebellen erfährt. C Rustikaler Historienschwank Zuerst der Kumpeltyp und im weiteren Verlauf dann die Femme Fatale – welche Rolle liegt Ihnen denn privat eher? Ich finde es schön, beide Teile zu leben. Ich bin genauso gerne Bursche, wie ich auch gerne eine sexy Frau bin. Ich finde alle Seiten auslebenswert (lacht). Es kommt immer auf den Moment an, aber ich finde es schön, wenn man vielseitig ist und nicht nur Schwarz und Weiß, sondern eben auch Grau. Die Vielseitigkeit sieht man auch an Ihrer Rollenwahl, die zwischen anspruchsvollen Werken und Unterhaltung für die breite Masse pendelt. Geschieht das aus Gründen der Abwechslung, oder weil es unterschiedliche Arten des Drehens sind? Na ja, in erster Linie lebe ich natürlich auch davon. Aber das ist doch das Schöne an meinem Beruf, und ich gehöre zu dem kleinen Kollegenkreis, der eben die Möglichkeit hat, alle Zimmer zu betreten, die das Schauspielerhaus anbietet. Ich mache Synchron, ich bin Sprecherin, ich mache Theater, ich mache Mainstream, ich mache Low Budget, ich hatte einen Drehtag bei David Cronenbergs „Eine dunkle Begierde“. Ich habe so das Gefühl, dass ich wirklich alle Bereiche bearbeiten darf, alle Früchte ernten darf und dann auch essen. Das empfinde ich als großen Luxus und als großes Privileg. Solange sich mir das in dieser Breite anbietet, werde ich das auch annehmen. Das macht einen ja auch lebendig und hält einen bei der Stange. Es wäre furchtbar, wenn ich mich auf einen Bereich spezialisieren müsste. Sie haben schon als Kind angefangen, vor der Kamera zu stehen. War das damals eine Zweckentscheidung, oder war die Leidenschaft irgendwie genetisch verankert? Keine Ahnung, das ist schwer zu sagen. Ich denke mal, der Spieltrieb und die allgemeine Auseinandersetzung mit Kunst und Sprache und all diesen Dingen waren natürlich familiär bedingt vorhanden. Wenn man das als Kind als etwas Selbstverständliches vorgelebt bekommt, dann ist das eben so. Ich habe darüber als Kind gar nicht großartig nachgedacht, ich habe einfach gedreht. Es hat mir Spaß gemacht. INTERVIEW: FRANK BRENNER Schon einmal tauchte Erfolgsregisseur Marcus H. Rosenmüller („Wer früher stirbt, ist länger tot“) tief ein in die Landesgeschichte seiner bayerischen Heimat, als er mit „Räuber Kneißl“ einen Mythos wiederauferstehen ließ und seinen eigenen Wurzeln Respekt zollte. Nach seiner in den 1930er Jahren spielenden Romanadaption „Die Perlmutterfarbe“ hatte er sich mit „Sommer in Orange“ erst vor wenigen Wochen immerhin bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts vorgewagt. Nun begibt er sich wieder zurück in das späte 18. Jahrhundert und rekonstruiert die beschwerlichen Anfänge des Schriftstellers und Theaterleiters Emanuel Schikaneder, der durch sein Libretto zu Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“ später weltbekannt werden sollte. Marcus H. Rosenmüller begleitet Schikaneder (mit ungestümem Charisma: Max von Thun) und seine bunte Truppe auf ihrer Reise durch die Provinz, die sie schließlich in einem einfachen Wirtshaus stranden lässt. Ohne Geld und ohne Engagement sieht die Zukunft nicht gerade rosig aus, aber immerhin stolpert Schikaneder über die Geschichte eines Lokalmatadoren, der den Mut besitzt, sich gegen die Obrigkeiten aufzulehnen und für mehr Gerechtigkeit zu kämpfen. Dass Vester (Maxi Schafroth) gar nicht der Held ist, zu dem er vom Volksmund gestempelt wird, enthüllt der Film in einer Parallelhandlung, die die dahinter steckenden Missverständnisse auf ironische Weise bebildert. Humorvoll geht es auch sonst zu in Rosenmüllers rustikalem Schauspiel, bei dem an zwei Stellen auch ziemlich unvermittelt Gesang und Tanz einsetzen. Ein richtiges Musical ist „Sommer der Gaukler“ deswegen natürlich nicht, sondern eher ein Sammelsurium an witzigen, albernen und teilweise auch einfach nur skurrilen Ideen, dem man die Freude aller Beteiligten sehr deutlich anmerkt. Verschroben waren Rosenmüllers Filme ja schon immer, und nicht mit allen konnte er über die bayerischen Landesgrenzen hinaus sein Publikum finden. Hier dürften jedenfalls diejenigen auf ihre Kosten kommen, die auch schon in Philipp Stölzls „Goethe!“ bei den Liebeswirren des deutschen Dichterfürsten mitfieberten oder sich unlängst bei Roland Emmerichs „Anonymus“ für die Dramen hinter dem Schreiben von großen Dramen interessiert haben. Die durchweg sehr spielfreudigen, mitunter noch gar nicht so bekannten Darsteller und die tempo- und abwechslungsreiche Inszenierung Marcus H. Rosenmüllers tragen freilich dazu bei, dass auch „Sommer der Gaukler“ wieder ein unterhaltsames Stück bayerischen Kulturgutes geworden ist. Inwiefern das alles historisch korrekt abläuft (immerhin ist auch Mozart in einer nicht unwichtigen Nebenrolle und mit vielsagenden Manieren im Film präsent), spielt angesichts des Unterhaltungswertes dann nur noch eine untergeordnete Rolle. FRANK BRENNER SOMMER DER GAUKLER D/A 2011 - Historienfilm / Komödie - Regie: Marcus H. Rosenmüller - Kamera: Stefan Biebl mit: Maxi Schafroth, Max von Thun, Butz Buse - Verleih: Movienet Start: 22.12. Odeon Lesen Sie die Langfasssung des Interview mit Anna Thalbach unter: www.choices.de/roter-teppich www.choices.de/heute-im-kino 44 32 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik „EIN KLASSIKER FÜR EINE NEUE GENERATION!“ ROLLING STONE Alex (Matthias Schweighöfer) macht mit Kollegin Sarah (Alexandra Maria Lara) Girl Talk Vorprogrammiert „Rubbeldiekatz” von Detlev Buck Ein erfolgloser Schauspieler schlüpft in eine Frauenrolle – und schlägt damit ein. C Romantische Komödie Matthias Schweighöfer ist, das hat er in der Vergangenheit bewiesen, ein vielseitiger Schauspieler („Soloalbum“, „Polly Blue Eyes“, „Der Rote Baron“). Und Erfolg hat er dazu: Seine Komödie „Friendship“ war der erfolgreichste deutsche Spielfilm 2010. Spätestens seitdem schießt sich der Darsteller bevorzugt auf romantische Komödien ein. Zuvor noch an der Seite von Til Schweiger („Keinohrhasen“, „Zweiohrküken“), wenig später dann auf eigenen Füßen mit „What A Man“, bei dem er auch zum ersten Mal Regie führte. Jetzt, wo er es geschafft hat, legt Schweighöfer seine Wandlungsfähigkeit vorübergehend ab, um Herrn Schweiger zu beerben. Ein erfolgreicher Schauspieler schlüpft in die Til-Schweiger-Rolle – und schlägt damit ein. Das ist gut für die Presse. Denn während Til Schweiger seine Produktionen weiterhin hartnäckig dem seriösen Journalismus vorenthält, hat sein Nachfolger dahingehend keinerlei Vorbehalte – bisher. Und so offenbart sich der Presse bereits vor Filmstart, dass „Rubbeldiekatz“ effektiv auf Til Schweigers Erfolgsrezept aufspringt: Man stelle dem sympathisch mackenbehafteten Helden prominente Film- und TV-Darsteller zur Seite, verziere den Plot mit saloppem Witz und setze eher auf Tempo denn auf Tiefe. Dazu engagiere man noch Drehbuchautorin Anika Decker („Keinohrhasen“, „Zweiohrküken“). Deren Geschichte liest sich in etwa so: Alexander (Schweighöfer) ist Schauspieler auf Jobsuche. Als er eines Tages als Alexandra in Frauenkleidern auftritt, liegt ihm plötzlich das Publikum zu Füßen. Schon bald klopft ein Regisseur aus Hollywood (Joachim Meyerhoff) an und engagiert Alexandra für eine US-Komödie. Für den Mann in Pumps gibt es von nun an kein Zurück mehr. Er muss die Rolle pflegen, um erfolgreich zu bleiben. Dumm, dass er sich ausgerechnet in dieser Kostümierung in seine Schauspielkollegin Sarah (Alexandra Maria Lara) verknallt. Außerdem mit dabei am Hollywood-Set: der Kumpel (Denis Moschitto) und Alexanders Brüder, dargestellt von Maximilian Brückner („Resturlaub“) und Detlev Buck. Letzterer zeichnet auch für die Regie in dieser Komödie verantwortlich, die seicht, aber effizient im Fahrwasser von „Tootsie“, „Keinohrhasen“ & Co. segelt. Der Filmemacher aus Bad Segeberg („Karniggels“, „Wir können auch anders …“) legte für diese Komödie seinen nordisch-schnoddrigen Witz ab, um auch mal am aktuellen Erfolgsrezept schnuppern zu können. Inszenatorisch blieb Buck dabei souverän und führte seine Mannschaft sicher durch die Drehorte von St. Peter Ording über die Reeperbahn bis nach Berlin. Die Botschaft an Schweiger- und Schweighöfer-Fans: Mit der Wahl dieser Komödie können Sie an der Kinokasse nichts verkehrt machen. Der Erfolg ist vorprogrammiert. CARLA SCHMIDT MIAWASIKOWSKA MICHAELFASSBENDER UND JUDIDENCH JANE EYRE RUBBELDIEKATZ D 2011 - Komödie - Regie: Detlev Buck - Kamera: Marc Achenbach - mit: Max Giermann, Matthias Schweighöfer, Alexandra Maria Lara - Verleih: Universal Start: 15.12. Rex, Woki WWW.JANEEYRE.DE Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 33 AB 1. DEZEMBER IM KINO !24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$% KONTAKT@OFF-BROADWAY.DE s02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+!33% NEUSTARTS JANE EYRE (OMU) WEITERHIN IM PROGRAMM Ab: 1.12. CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE (OMU) GB 2011 - R: Cary Fukunaga - D: Mia Wasikowska, Michael Fassbender I / F / IRL 2011 - R: Paolo Sorrentino - D: Sean Penn, Frances McDormand Cheyenne war ein gefeierter Rockstar. Mit 50 Jahren sieht er immer noch aus wie ein Goth. Seit Jahren lebt er zurückgezogen in Dublin, schwankend zwischen Langeweile und Depression. Der Tod des Vaters führt ihn nach New York. Dort erfährt er von dessen Besessenheit: Rache zu nehmen für eine schwere Demütigung. Er beschließt, die Suche seines Vaters fortzuführen ... HALT AUF FREIER STRECKE Jane Eyre tritt ihre neue Stelle im Herrenhaus Thornfield an. Bereits ab der ersten Begegnung fühlt sie sich magisch zum Hausherrn Edward Rochester hingezogen. Als dieser ihr einen Heiratsantrag macht, scheint ihr Glück perfekt. Doch am Tag der geplanten Hochzeit nehmen die Dinge plötzlich eine dramatische Wendung ... D 2011 - R: Andreas Dresen - D: Milan Peschel, Steffi Kühnert Frank und Simone haben sich einen Traum erfüllt und leben mit ihren beiden Kindern in einem Reihenhäuschen am Stadtrand. Sie sind ein glückliches Paar, bis zu dem Tag, an dem bei Frank ein inoperabler Hirntumor diagnostiziert wird. Die Familie ist plötzlich mit dem Sterben konfrontiert. THE IDES OF MARCH TAGE DES VERRATS (OMU) KINO ZWISCHEN TAG UND TRAUM PSYCHOANALYTISCHE ZUGÄNGE ZU DEM FILM BLACK SWAN VON DARREN ARONOFSKY. FREITAG, DEN 9.12.2011 UM 20:00 UHR Ab: 22.12. USA 2011 - R: George Clooney - D: Ryan Gosling, George Clooney BLACK SWAN Mit Vortrag und Umtrunk FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN 3/..4!'$%:%-"%25(2 DAS HERZ VON JENIN (OMU) TAKEOFF – PREVIEW (OMU) – MONTAG, 19. DEZEMBER, 20.00 UHR Der Eröffnungsfilm der 68. Biennale Venedigs, „Die Iden des März“, präsentiert von und mit George Clooney einen spannenden Politthriller, bei dem am Ende alle verlieren. Die eindrucksvolle Starriege des Films mit Clooney, Ryan Gosling, Paul Giamatti, Philip Seymour Hoffman, Marisa Tomei und Evan Rachel Wood steht im Dienste einer Anklage, wie im Wahlkampf Anstand, Moral und Glaubwürdigkeit verkauft werden. Clooney gibt den hoffnungsvollen Präsidentschaftskandidaten, Ryan Gosling den naiven Mitarbeiter, der sich zum Königsmörder wandelt. Ein in jeder Hinsicht gelungenes, kluges wie kurzweiliges Werk. ALLERWELTSKINO DIENSTAG, 29. NOVEMBER, 20.00 UHR ANTES QUE O MUNDO ACABE AM ENDE DER WELT (OMU) ISR / D 2008 – Regie und Drehbuch: Leon Geller, Marcus Vetter 2005 wird der 11jährige Ahmed in Jenin im Westjordanland von israelischen Soldaten erschossen, die sein Spielzeuggewehr für eine Waffe halten. Im Zentrum des Films steht die lebenszugewandte Entscheidung der Eltern: Sie spenden die Organe ihres Sohns. Der Film begleitet den Vater Ismael Khateb zu den Dank dieser Spende Überlebendem. Vorgestellt von Dr. phil. Sigrid Scheifele PREVIEW ZUM 11. GEBURTSTAG DES OFF BROADWAY $/..%234!'$%:%-"%25(2 LE GAMIN AU VÉLO – DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD (OMU) F/I/B 2010 – R: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne - D: Cécile de France DIENSTAG, 6. DEZEMBER, 20.00 UHR THE GREEN WAVE (OMU) DIENSTAG, 13. DEZEMBER, 20.00 UHR - PREVIEW TAMBIÉN LA LLUVIA UND DANN DER REGEN (OMU) DIENSTAG, 20. DEZEMBER, 20.00 UHR - PREVIEW POULET AUX PRUNES HUHN MIT PFLAUMEN (OMU) Der zwölfjährige Cyril (Thomas Doret) hat nur einen Wunsch: Seinen Vater wiederzufinden, der ihn auf unbestimmte Zeit in einem Kinderheim untergebracht hat. Doch der Vater ist aus seiner Wohnung ausgezogen und meldet sich nicht mehr bei ihm. Bei seiner verzweifelten Suche trifft er auf Samantha (Cécile De France), der Besitzerin eines Friseursalons, die sich bereit erklärt, ihn an den Wochenenden bei sich aufzunehmen. 34 weisshaus FILMKUNSTTHEATER s+½,.s,58%-"52'%2342s WWW.WEISSHAUS-KINO.DE 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+!33%s KONTAKT@WEISSHAUS-KINO.DE WEITERHIN IM PROGRAMM NEUSTARTS DER GOTT DES GEMETZELS !B DREIVIERTELMOND D/F 2011 - R: Roman Polanski - D: Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz D 2011 – R: Christian Zübert – D: Elmar Wepper, Mercan Türkoglu Zwei Elfjährige prügeln sich auf dem Spielplatz. Die Eltern des „Opfers“ haben die Eltern des „Übeltäters“ eingeladen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären. Was als friedlicher Austausch über Zivilisation, Gewalt und die Grenzen der Verantwortlichkeit beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem Streit voller Widersprüche und grotesker Vorurteile. Und schließlich platzt die dünne Haut der bürgerlichen Kultiviertheit auf: Vier Erwachsene geraten aus der Fassung. Hartmut Mackowiak (Elmar Wepper) steht unter Schock. Seine Frau (Katja Rupé) verlässt ihn nach 30 Ehejahren für einen anderen Mann. Plötzlich muss er sein Leben noch einmal vollkommen neu ordnen, und dabei hat der mürrische Taxifahrer doch am liebsten seine Ruhe und verschanzt sich hinter einem Panzer aus Vorurteilen, Selbstgenügsamkeit und skeptischer Ablehnung gegenüber allem Fremden und Neuen. HABEMUS PAPAM !B NEUJAHRS-REVIEW IN ZUSAMMENARBEIT MIT CHOICES SONNTAG, 1. JANUAR, 20.00 UHR ZIEMLICH BESTE FREUNDE I 2011 - R: Nanni Moretti - D: Michel Piccoli, Nanni Moretti F 2011 – R: Olivier Nakache, Eric Toledano – D: François Cluzet, Omar Sy Die Kirchenglocken läuten, weißer Rauch steigt in den Himmel, und Abertausende auf dem Platz vor dem Petersdom harren in froher Erwartung. Aber Kardinal Melville (Michel Piccoli) ist panisch. Man hat ihn zum Papst gewählt. Was soll er bloß tun? Er kann sich der Welt nicht zeigen - und tut es auch nicht. Schnell ist die ganze Welt in Sorge, während der Vatikan verzweifelt nach Lösungen sucht. Wie der Papst selbst auch, nur eben auf seine Art: Er büxt aus … IN GUTEN HÄNDEN Philippe ist reich, gebildet und hat eine Heerschar von Angestellten in seinem Pariser Stadtschloss, denn ohne Hilfe geht nichts - Philippe ist vom Hals abwärts gelähmt. Eines Tages taucht Driss, ein junger Mann der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, in Philippes Leben auf. Driss will eigentlich nur einen Bewerbungsstempel für seinen Bewährungshelfer, doch es entsteht eine turbulente Freundschaft. Eine warmherzige Komödie nach einer wahren Begebenheit. Ab: 22.12. +).$%2&),-*%$%.3!-34!'3/..4!'5-5(2 UK 2011 - R: Tanya Wexler - D: Maggie Gyllenhaal, Hugh Dancy KUNG FU PANDA 2 34%,,!$%234%2.$%3/2)%.43 EINE ZAUBERHAFTE NANNY 10.12. & 11.12. WEISSHAUS PREVIEW – MONTAG, 19. DEZEMBER, 20.00 UHR Eine elegante, intelligente und romantische Komödie ausgerechnet über die – Moment mal – Erfindung des Vibrators …? Doch auch sensible Empfindungen werden hier nicht verletzt, denn hübsch verpackt in die fiktive Lebens- und Liebesgeschichte des realen Arztes Mortimer Granville kommt eine überaus vergnügliche Geschichte ins Kino. Ein durchgängig charmanter, geistreicher und anspruchsvoller Film. 35 KUDDELMUDDEL BEI PETTERSON & FINDUS MEIN FREUND KNERTEN MEISTERDETEKTIV KALLE 29.12., 30.12. & 1.1. BLOMQUIST LEBT GEFÄHRLICH culture club Film-Kritik präsentiert: Kino Ziemlich beste Freunde (Preview) Ich bin dann mal weg: Michel Piccoli als depressiver Papst Mensch sein „Habemus Papam – Ein Papst büxt aus“ von Nanni Moretti Als Neujahrspreview präsentiert das Weisshaus-Kino einen absoluten Leckerbissen: „Ziemlich beste Freunde“ (Originaltitel: „Intouchables“) sorgt seit seinem Start im November für Zuschauerschlangen vor den französischen Kinos. Die wahre Geschichte eines nach einem Unfall gelähmten Mannes, der durch einen jungen Pfleger zurück ins Leben findet, ist eine meisterliche Tragikomödie. In den Hauptrollen: François Cluzet und Omar Sy. Weisshaus Kino I Luxemburger Str. 255, Köln Karten: 0221 41 84 88 www.weisshaus-kino.de choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 20.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Neujahrspreview So, 1.1. um 20 Uhr DIE KOMÖDIE ZUR AKTUELLEN FINANZLAGE! KINOSTART 01.12.2011 www.choices.de/heute-im-kino Michel Piccoli verkörpert den nächsten Papstnachfolger. Der fühlt sich allerdings dem Amt nicht gewachsen. C Vatikan-Komödie Der Papst ist tot – es lebe der Papst: Habemus Papam! Nun, nicht ganz. Denn der frisch gekürte Papst, vormals Kardinal Melville (Michel Piccoli), sieht sich außerstande, das Amt zu bekleiden. Er bricht stattdessen zusammen, ruft verzweifelt „Helft mir, ich schaffe das nicht“ und haut ab. Während der vatikanische Sicherheitsdienst den Eklat und die Beteiligten phantasievoll von der Außenwelt abzuschirmen versucht, findet Melville auf einem Irrweg in Zivil weltliche Erleuchtung in Rom. Dort, wo er eigentlich hingehört, macht sich derweil gedämpfte Panik breit, die Kardinäle bekommen Hausarrest, ein Therapeut (Regisseur Nanni Moretti) wird engagiert, aber der ist Darwinist. Das birgt genug Stoff für eine nette Komödie, und „Habemus Papam“ ist eine nette Komödie. Schelmisch, schmunzelnd, heiter. Nanni Moretti inszenierte eine unterhaltsame Abhandlung über die Last des Amtes. Natürlich wird die Last romantisch überhöht und jeglicher Gefallen an der Machtposition ausgeblendet. Doch dem Regisseur geht es vor allem um das Menschliche. Moretti macht den Papst zum Menschen. Und nicht nur den. Die Kardinäle sind so liebreizend spitzbübisch und schrullig gezeichnet wie Schneewittchens Zwerge. Wenn sie sich zu Beginn von der Außenwelt abgeschottet im Konklave versammeln und nervös der Auszählung zum nächsten Papst beiwohnen, wimmert ein jeder von ihnen: „Nicht ich, Herr, bitte nicht ich …“ Dieser Moment ist dann auch einer der starken Augenblicke dieses Films. Man ist versucht, Parallelen zu anderen irdischen Staatsoberhäuptern zu ziehen, allen voran zu Insolvenz-Politikern wie Papandreou oder Berlusconi. Politiker, die mitten in der Krise erstaunlich häufig die Vertrauensfrage durchbekommen. Denen einige Gefolgsleute vielleicht deshalb so lange wie möglich folgen, nur um nicht selbst auf dem Thron sitzen zu müssen. Parteigenossen, die die Verfehlungen des Vorsitzenden und seiner Vorgänger ungern ausbaden möchten. Und ein neuer Papst hat momentan einiges auszubaden. Solche Gedanken aber sprengen den Rahmen dieses Films. Moretti liefert keine Satire, sondern ein Lustspiel. Das entspricht sicherlich nicht der Erwartungshaltung an eine zeitgenössische Vatikan-Komödie, hat aber auch seine Rechtfertigung. Es mag verklärt erscheinen, den Papst in kritischen Zeiten wie diesen auf einen liebenswerten, bescheidenen Menschen zu reduzieren. Aber Morettis Idee an sich ist sympathisch, und er geht seine Idee inspiriert an. Die Kardinäle vertreiben sich die Zeit mit Puzzeln, schmauchen Zigaretten und spielen Volleyball. Und das religiöse Oberhaupt begibt sich, befallen von anhaltender Schwere, auf eine Reise ins Leben und findet Zuflucht in der realen Welt. Hinter solchen Einfällen verbirgt sich viel philosophisches Potential. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Moretti sich selber als atheistischen Psychologen besetzt, ist ein klares Bekenntnis. HARTMUT ERNST HABEMUS PAPAM – EIN PAPST BÜXT AUS alpha medienkontor Golden Globes 2011: Bester Film I/F 2011 - Drama / Komödie - Regie: Nanni Moretti - Kamera: Alessandro Pesci mit: Michel Piccoli, Renato Scarpa, Jerzy Stuhr - Verleih: Prokino Start: 8.12. Weisshaus, Rex 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln NEUSTARTS JANE EYRE Ab 01.12. GB 2011 - R: Cary Joji Fukunaga - D: Mia Wasikowska, Michael Fassbender 18-jährig tritt die unscheinbare und mittellose Jane Eyre ihre neue Stelle als Hauslehrerin im geheimnisvollen Herrenhaus Thornfield an. Bereits ab der ersten Begnung fühlt sie sich magisch zum Hausherrn Edward Rochester hingezogen. Als dieser ihr völlig überraschend einen Heiratsantrag macht, scheint ihr Glück perfekt. Doch am Tag der geplanten Hochzeit nehmen die Dinge plötzlich eine dramatische Wendung ... am Mittwoch den 14.12.2011 zeigen wir „Jane Eyre“ um 14:30 Uhr in der Reihe Seniorenkino. Eintritt 4 EUR MICHEL PETRUCCIANI - LEBEN GEGEN DIE ZEIT Ab 08.12. F / D / I 2011 - R: Michael Radford - Dokumentarfilm Er war ein Mensch voller Überraschungen, nicht nur aufgrund seiner körperlichen Erscheinung, sondern vor allem durch sein herausragendes musikalisches Talent. Er besaß die Fähigkeit, mit leichter Hand am Flügel durch die Jazzgeschichte zu springen und sein Publikum zu begeistern. Er schaffte es, mehr Schallplatten zu verkaufen, als viele seiner Idole und spielte in den großen Konzertsälen der Welt. Geboren mit der Glasknochenkrankheit, nicht einmal ein Meter groß, wurde er ein international bekannter Jazz-Künstler. Sein erstes offizielles Konzert gab er mit 13 Jahren, danach spielte er mit vielen der weltbesten Jazzmusiker. SARAHS SCHLÜSSEL Ab 15.12. F 2010 - R: Gilles Paquet-Brenner - D: Kristin Scott Thomas, Mélusine Mayance Paris im Juli 1942. Sarah, ein zehnjähriges jüdisches Mädchen, wird mit ihren Eltern mitten in der Nacht von der französischen Polizei aus ihrer Wohnung geholt. Verzweifelt schließt sie ihren kleinen Bruder in ihrem Geheimversteck hinter der Tapetentür im Schlafzimmer ein und verspricht, ganz schnell wieder bei ihm zu sein. Den Schlüssel nimmt sie mit, nicht ahnend, welche Katastrophe ihrer Familie und fast 20.000 weiteren verschleppten Pariser Juden bevorsteht. SOMMER DER GAUKLER Ab 22.12. D 2011 - R: Marcus H. Rosenmüller - D: Max von Thun, Lisa Maria Potthoff Sommer 1780. Auf dem Weg nach Salzburg bleibt die Theatergruppe um Emanuel Schikaneder und seiner treuen Gattin und kreativen Unterstützung Eleonore mangels Geld, Ideen und Spielerlaubnis in einem kargen Bergdorf nahe der österreichischen Grenzehängen. Dort eskaliert gerade eine Auseinandersetzung der Bergleute mit dem geizigen Bergwerksbesitzer Paccoli, der seine Angestellten aus Geldgier in schlecht gesicherte Stollen schickt und täglich das Leben der hart arbeitenden Männer aufs Spiel setzt. EXTRAS EINE FILMISCHE BEGEGNUNG MIT JACO VAN DORMAEL Eine Veranstaltung des Filmbüro NW am 3. und 4. Dezember 2011 TOTO LE HÉROS - TOTO DER HELD Sa 3.12., 20:45 Uhr B / F / D 1991– R: Jaco Van Dormael - D: Michel Bouquet, Jo De Backer, Thomas Godet. Anschließend Filmgespräch mit Jaco Van Dormael MR. NOBODY So 4.12., 11:30 Uhr F / B / CAN / D 2009– R: Jaco Van Dormael - D: Jared Leto, Sarah Polley, Diane Kruger. Anschließend Filmgespräch mit Jaco Van Dormael LE HUITIÈME JOUR - AM ACHTEN TAG So 4.12., 15 Uhr B / F 1996 – R: Jaco Van Dormael - D: Daniel Auteuil, Pascal Duquenne, Miou-Miou, Henri Garcin. Einführung mit Jaco Van Dormael KÖLSCHE MATINEE ASTERIX OP KÖLSCH - „OPERATION HINKELSTEIN“ GRUNDEINKOMMEN DER FILM So 11.12., 11:30 Uhr Sa 03.12., 13 Uhr zum vorerst letzten Mal KINDERFILM LAURAS STERN UND DAS TRAUMMONSTER KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE Film-Kritik Auftraggeber und Maler (Rutger Hauer) betrachten die Mutter Gottes (Charlotte Rampling) Noch ist die Vergangenheit weit weg von Leena (Mitte) Atemberaubende Verlebendigung Hassliebe und Selbstbetrug „Die Mühle & das Kreuz“ von Lech Majewski „Bessere Zeiten“ von Pernilla August Pieter Bruegel d. Ä. erhält den Auftrag zu einem Gemälde. Er möchte die Passion Christi aber vor dem Hintergrund der flämischen Gegenwart darstellen. C Faszinierendes Kunstfilm-Experiment Als Leena vom baldigen Tod ihrer Mutter erfährt, muss sich die zweifache Mutter mit ihrer von Alkoholismus und Gewalt geprägten Kindheit auseinandersetzen. C Bewegendes Familiendrama Regisseur Lech Majewski orientiert sich mit seinem Filmexperiment an Michal Francis Gibsons Interpretation von Pieter Bruegels Gemälde „Die Kreuztragung Christi“ von 1564. Bruegel hatte das Sujet in die Gegenwart seiner flämischen Heimat verlagert und somit den Wahnsinn der spanischen Besatzung und der Inquisition als Thema etabliert. Mit Hilfe digitaler Technik öffnet Majewski Bruegels Bild in verschiedene Raum- und Zeitachsen. In der Verbindung mit hochkarätigen internationalen Schauspielern wie Rutger Hauer oder Charlotte Rampling entstehen atemberaubend schöne Verlebendigungen eines kunsthistorischen Klassikers. Alleine die Passion hätte der Regisseur gemäß der Vorlage klein lassen sollen – sie überdeckt am Ende zu sehr die anderen Erzählstränge. CHRISTIAN MEYER Die Schauspielerin Pernilla August, Ex-Frau von Regisseur Bille August, hat schon mit Ingmar Bergman gearbeitet, aber auch bei Star Wars gespielt. Ihre erste eigene Regiearbeit für das Kino erinnert dann doch eher an den späten Bergman: Ganz langsam baut sich das Familiendrama auf. Anfänglich versteht man Leenas (Noomi Rapace, Star der Stieg Larsson-Verfilmungen) Schrecken nicht. Die Erinnerung an ihre Kindheit zeigt durchaus schöne Momente. Doch das sind im Gesamtbild nur kurze Augenblicke, die die Mutter noch am Sterbebett verklärt. Der großartig gespielte Film mit tollen Kinderdarstellern weiß die widersprüchliche Psychologie zwischen Liebe und Hass, Hoffnung wider die Vernunft und lebenslangen Selbstbetrug beeindruckend einzufangen. CHRISTIAN MEYER BESSERE ZEITEN DIE MÜHLE & DAS KREUZ S/PL 2011 - Drama - Regie: Lech Majewski - Kamera: Adam Sikora - mit: Rutger Hauer, Charlotte Rampling, Joanna Litwin - Verleih: Neue Visionen Start: 24.11. Odeon Venedig Filmfestival 2010: Int. Critics’ Week Award S 2010 - Drama - Regie: Pernilla August - Kamera: Erik Molberg Hansen mit: Ola Rapace, Alpha Blad, Noomi Rapace - Verleih: NFP Start: 8.12. Cinenova Minnie (Octavia Spencer) beäugt befremdet ihre Arbeitgeberin (Jessica Chastain) Heimat als Fiktion: Irina Potapenko und Florian Lukas White Trash & Black Power Fremd im eigenen Land „The Help“ von Troy Tate „Anduni – Fremde Heimat“ von Samira Radsi Eine junge Journalistin schreibt Anfang der 60er Jahre ein Buch über die Lebens- und Leidensgeschichten schwarzer Nannys und sorgt damit für einen Skandal. C Hervorragend besetztes Drama Belinda hat mit ihrer armenischen Herkunft eigentlich nicht viel am Hut. Doch als ihr Vater stirbt, sucht die Verwandtschaft eine engere Bindung. C Suche nach Identität Troy Tates Film über die Sklavenhalter-Mentalität der rassistischen weißen Herrschaftsschicht in den US-Südstaaten der 60er Jahre und die beginnende Emanzipation ihrer schwarzen Bediensteten lässt kaum Wünsche offen. Erstklassige schauspielerische Leistungen tragen die Verfilmung von Kathryn Stocketts Bestsellerroman. Viola Davis und Octavia Spencer geben die leidgeprüften, aber nicht zu brechenden Nannys, Bryce Dallas Howard ist die stockkonservative Klischee-Hausfrau und Unsympathin Nr. 1. Daneben brillieren Jessica Chastain als vermeintlich dummes Platinblondchen sowie die wundervolle Emma Stone als mutige Nachwuchsautorin. Perfektes, sorgfältig ausgestattetes Emotionskino mit der Musik des geschätzten Thomas Newman („American Beauty“). MICHAEL HERMANN Traditionen interessieren Belinda nicht sehr. Sie spricht deutsch und hat sich an der Uni eingeschrieben. Doch ihren deutschen Freund Manuel verheimlicht sie ihrer Familie. Als ihr Vater stirbt, spürt sie zunehmend den Druck der Verwandtschaft, sich den Traditionen zu unterwerfen. Schließlich kommt es zum Bruch mit Manuel. Samira Radsi und ihre Drehbuchautorin Karin Kaçi erzählen eine allgemeingültige Geschichte von Heimatsuche, Entfremdung, Tradition und Emanzipation. Der vor allem in Köln gedrehte Film mit Irina Potapenko und Florian Lukas in den Hauptrollen überzeugt durch einen undramatischen Gestus, tappt aber auch in die eine oder andere Klischeefalle. Zum Ende hin scheint er sich wie seine Protagonistin freizuschwimmen. CHRISTIAN MEYER THE HELP ANDUNI – FREMDE HEIMAT USA 2011 - Drama - Regie: Tate Taylor - Kamera: Stephen Goldblatt - mit: Emma Stone, Jessica Chastain, Viola Davis - Verleih: Disney Start: 8.12. Cinenova, Metropolis, Rex Max Ophüls Festival 2011: Preis der Defa-Stiftung D/LUX 2010 - Komödie / Tragikomödie - Regie: Samira Radsi - Kamera: Matthias Fleischer mit: Florian Lukas, Irina Potapenko, Tilo Prückner - Verleih: Filmlichter Start: 15.12. Filmhaus choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 15.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Help www.choices.de/heute-im-kino 38 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de NEU IM KINO SONDERPROGRAMM AB 1. DEZEMBER DIE REISE DES PERSONALMANAGERS Der neue Film von Eran Riklis („Die syrische Braut“): Eine Mitarbeiterin eines namhaften Bäckerei-Betriebs ist bei einem Anschlag getötet worden. Nur ihre Abwesenheit hat bislang niemand bemerkt – ein gefundenes Fressen für skandalgeile Journalisten, die den schockierten Kollegen die Negativschlagzeilen ihres Lebens bescheren wollen. So sieht sich der Personalmanager gezwungen, zur Ehrenrettung des Betriebes, beherzt einzugreifen (Israel/F/D 2010 • 106 Min.). Kino aus Israel am 7.12., 20 h mit INTIMATE GRAMMAR (OmeU) (IL 2010 • 110 Min.) von Nir Bergmann: Der vielfach ausgezeichnete Film basiert auf dem Roman „Der Kindheitsfinder“ von David Grossmann (2010 Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels) und spielt im Israel der früher 1960er-Jahre: Der elfjährige Aaron findet sich in der Welt seiner Eltern nicht zurecht, in der es nur um Krieg und das Überleben geht. Für ihn zählen innere Werte. Aus Protest hört er auf zu wachsen. M E E K ’ S C U TO F F ( O m U ) „Es geht ums Kaffeekochen in der Wildnis statt um Schießereien im Saloon: Die Besiedlung der USA aus dem Blickwinkel der Frauen. Dieser Perspektivenwechsel stellt das Ur-Genre des Kinos vom Kopf auf die Füße – und man kann in Kelly Reichardts Western einen Widerhall aktueller politischer Strömungen sehen, die Verunsicherung Amerikas und die Suche nach einem neuen Weg“ Süddeutsche Zeitung (USA 2010 • 102 Min.). HERZ DES HIMMELS, HERZ DER ERDE Was verbirgt sich hinter dem Mythos des Mayakalenders? Frauke Sandig und Eric Black lassen uns teilhaben am Leben von sechs jungen Maya aus Chiapas und Guatemala. Sie lehnen sich auf gegen die Ausplünderung der Erde. Und am vielbeschworenen Ende des Maya-Kalenders 2012 steht wohlmöglich ein Neuanfang: „Die Zeit ist wie ein Kreis“ (D 2011 • 90 Min.). Schwarze Katze, weißer Kater Caravaggio Filmpalette und Literaturhaus Köln präsentieren im Dezember zwei Programme: am 5.12., 20 h zur Aktion „Buch für die Stadt“ SCHWARZE KATZE, WEISSER KATER (Jugoslawien/D/A/F 1998 • 127 Min.) von Emir Kusturica: Autor Jovan Nikolic hat für diese Film-Hommage an die Sinti-Kultur den Song „Bubamara“ getextet. Und am 18.12., 20 h ist mit SINN UND SINNLICHKEIT (USA 1994 • 131 Min.) Ang Lees Adaption des Klassikers von Jane Austen zu sehen. Romantisch, humorvoll und grandios gespielt ist diese Verfilmung des weltberühmten Romans über die Irrungen und Wirrungen in der höheren Gesellschaft, der 2011 seinen 200. Geburtstag feiert. Ärzte ohne Grenzen Die Reise des Personalmanagers Mad Circus AB 8. DEZEMBER MAD CIRCUS – E I N E B A L L A D E V O N L I E B E U N D TO D Álex de la Iglesia, in Venedig ausgezeichnet für das beste Drehbuch und die beste Regie, entwirft mit seiner phantasievollen Ballade eine Metapher für das Spanien der Franco-Ära: ein böser Clown als Symbol für die Diktatur Francos, ein trauriger Clown als Symbol für den Widerstand und die schöne Natalia als Verkörperung des Masochismus dieses Landes, das sich von seiner Geschichte bis heute nicht erholen kann. „Brillant, bizzar, schillernd und total verrückt“ The New York Times (Spanien / F 2010 • 108 Min.). AB 15. DEZEMBER T H E B L A C K P O W E R M I X TA P E ( O m U ) zeigt am 14.12., 20 h LIVING IN EMERGENCY (OmU) (USA 2008 • 93 Min.): Der Filmemacher Mark Hopkins hat drei Ärzte sowie eine Ärztin auf ihren Katastropheneinsätzen für die humanitäre Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ in Liberia und in der Demokratischen Republik Kongo begleitet. Sein Dokumentarfilm ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Arbeit humanitärer Helfer an Kriegsschauplätzen. Ungeschönt werden die Schwierigkeiten und Dilemmas aufgezeigt, mit denen die Mitarbeiter bei ihren Einsätzen unter extremen Bedingungen oft konfrontiert sind. painting movies am 19.12., 20 h mit CARAVAGGIO (OmU) (GB 1986 • 93 Min.), Derek Jarmans große Vision vom historischen Kino: nicht akribisch rekonstruiert, nicht am Kostüm und am Look allein orientiert, sondern verloren zwischen den Zeiten, zwischen dem frühen 17. und dem späten 20. Jahrhundert. Caravaggio als Teilnehmer eines polysexuellen Liebes-Dreiecks-Melodrams, in dem das Leben und die Kunst zusammenfließen. JUNGES DEUTSCHES KINO IM DEZEMBER Bei der Recherche zu einem Film über den Soul-Sänger Billy Paul stieß der schwedische Regisseur Göran Hugo Olsson auf eine Unmenge an Archivmaterial zur Black Power Bewegung, das schwedische Reporter zwischen 1967 und 1975 in den USA aufgenommen hatten. Dies ist der Beginn eines Schaffensprozesses, an dessen Ende ein Film steht, der durch sein strenges ästhetisches Konzept, einzigartige Einblicke und nie zuvor gesehene Interviewaufnahmen besticht (S 2011 • 94 Min.). AB 22. DEZEMBER ABENDLAND Europa ist nicht mehr nur der einstige lose Staatenverbund, sondern betrifft heutzutage jeden Bürger direkt in seinem Alltag, sei es etwa der Euro, das Schengen-Abkommen oder zahlreiche Lebensmittelverordnungen. Nikolaus Geyrhalter versucht in seinem Dokumentarfilm der Frage nach der derzeitigen europäischen Lebenswirklichkeit nachzugehen. Geradezu seismografisch vermisst er das Land neu und präsentiert ein nie gesehenes Bild Europas (A 2011 • 90 Min.). Wie liebt man jemanden, wenn man nicht zeigt, wer man ist? Romeos Ein Film von Sabine Bernardi (D 2011 • 94 Min.) Ab 8. Dezember täglich im Programm und am 20. Dezember, 21 h in unserer Reihe „homochrom“ Film-Kritik Wird mehr und mehr zum Stier: Jacky (Matthias Schoenaerts) Höchste Anspannung Gespräch zum Film Regisseur Michaël R. Roskam, Foto: Nicolas Karakatsanis Der Körper als Bunker „Bullhead“ von Michaël R. Roskam Regisseur Michaël R. Roskam zu seinem Film „Bullhead” Der Rinderzüchter Jacky setzt auf illegale Hormonbehandlungen. Aber nicht nur seine Tiere spritzt er mit Testosteron. C Testosterongesteuerter Mafiafilm Michaël R. Roskam, Jahrgang 1972, studierte in Amsterdam Drehbuch. Nach mehreren international ausgezeichneten Kurzfilmen ist „Bullhead” sein Langfilmdebüt. Männerfilm – dieses Prädikat trifft auf Bullhead auf ganz eigene Art zu: Hier dreht sich alles um männliche Hormone, aber nicht nur die körpereigenen. Der junge Landwirt Jacky hat sich auf die Hormonmafia eingelassen. Diederik, sein Freund aus Kindertagen, spitzelt jedoch für die Polizei. Die beiden Kontrahenten verbindet ein altes Geheimnis, das für jeden von ihnen ganz eigene Konsequenzen für das Leben zur Folge hatte. Regisseur Roskam hat ein im wahrsten Sinne düsteres, testosterongesteuertes Kinodebüt gemacht. Die Bilder seines ländlich angesiedelten Mafiafilms sind dunkel, die Figuren alle Gefangene ihrer Triebe. Das angespannte Szenario hat „Bullhead“ die belgische Kandidatur zum Auslandsoscar eingebracht. CHRISTIAN MEYER BULLHEAD Austin Fantastic Fest 2011: 3 Next Wave Awards B/NL 2011 - Thriller - Regie: Michaël R. Roskam - Kamera: Nicolas Karakatsanis mit: Jeanne Dandoy, Matthias Schoenaerts, Jeroen Perceval - Verleih: Rapid Eye Movies Start: 24.11. Filmpalette Sind noch bei Sinnen: Michael (Ewan McGregor) und Susan (Eva Green) Sinnlos „Perfect Sense“ von David Mackenzie Zwei Seelen verlieben sich, während die Welt um sie untergeht. C Apokalyptisches Liebesdrama Eine Epidemie macht sich über die Menschen her und raubt ihnen wörtlich nach und nach die Sinne. Während die Seuche auch schleichend in Glasgow ausbricht, verlieben sich Michael (Ewan McGregor) und Susan (Eva Green) ineinander. Sie müssen erkennen, dass ihre Zeit der Sinnlichkeit zugleich das Ende aller Sinne einläutet. Regisseur David Mackenzie („Hallam Foe“) erzählt die Apokalypse stimmungsvoll, tief traurig und poetisch. Dabei findet er auch Raum für stillen Humor. Etwas vernachlässigt wird der Rahmen: Die gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen bleiben nur skizzenhaft gezeichnet, die Stimmung im Volk ist nicht immer nachvollziehbar, das Timing wirkt mitunter konstruiert. Ein Drama, das vor allem über seine beiden Protagonisten berührt. HARTMUT ERNST PERFECT SENSE choices: Herr Roskam, Sie zeichnen ein düsteres Bild ihres Heimatlandes Belgien. Sind die Umtriebe der Hormonmafia wirklich so hässlich, wie Sie sie beschreiben? Michaël R. Roskam: Das war in der Vergangenheit sicher so. Nachdem in den 90ern ein Veterinärinspektor getötet wurde, standen diese Leute sehr im Blick der Behörden und der Öffentlichkeit. Die meisten dieser Typen waren gegen den Mord. Nicht, weil sie nicht töten würden, sondern weil es dumm war, denn nun standen sie im Rampenlicht. Daraus haben sie gelernt und haben sich danach sehr zurückgehalten. Heute gibt es immer noch einen harten Kern von Viehzüchtern, die mit diesem illegalen Handel zu tun haben. „Bullhead” ist nicht nur sprichwörtlich ein düsterer Film: Außer in der Eröffnungsszene gibt es keinen Sonnenschein, und die Bilder scheinen immer etwas zu dunkel zu sein. Das ist sicher kein Unfall …? Wir waren sehr von Malern wie Rembrandt oder Courbet beeinflusst. Wir wollten diesen sehr dunklen, grauen Look, aber auch diesen ChiaroscuroEffekt (Helldunkel-Malerei, Anm. d. Red.), aber von oben. Da ist immer ein leichter Lichtschein auf den Köpfen, der wiederum einen Schatten auf die Augen wirft und diese düstere Atmosphäre verbreitet. Der Film ist sehr körperlich und die Hauptfigur Jacky wirklich testosterongesteuert. Was war Ihre Idee für die Visualisierung dieser Körperlichkeit? Wir wollten einen Mann, der seinen Körper als Bunker benutzt, in dem sich der kleine Junge in ihm immer noch verstecken kann. Wir wollten ihn aber auch als jemanden zeigen, der die Last seiner Vergangenheit auf sehr körperliche Art auf seinen Schultern trägt. Er musste so eine Art Mann werden, bei der die physische Stärke und die brutale Erscheinungsform der Kern, die Essenz seines Wesens ist. Aber natürlich ist seine Erscheinung sehr beeinflusst und gestört von seiner Vergangenheit. Es gibt eine zweite Hauptfigur – Jackys Jugendfreund Diederik. Wie passen er und seine Homosexualität in das Thema des Films? Viele Fragen werden sehr interessant, wenn du deinen Antagonisten schwul machst. Es gibt mir z. B. die Möglichkeit, mit der Vorstellung von Freundschaft zu spielen, die – wer weiß – vielleicht hätte Liebe sein können. Es gibt mir auch die Möglichkeit, mit der Idee eines “Homme Fatale” zu spielen und zu fragen: Was ist ein Mann, was ist Männlichkeit? Nach einem solchen Debüt sind die Erwartungen hoch. Haben Sie schon Pläne für einen neuen Spielfilm? Ja, ich schreibe gerade etwas und freue mich schon auf den Dreh. Viele Menschen fragen mich, ob ich jetzt irgendeinen Druck spüre. Das ist tatsächlich so, aber ich mag das. Das hält mich wach. Ich will, dass jeder Film wie der erste ist. Er muss großartig werden. INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER D/GB/S/DK 2011 - Drama / Science Fiction - Regie: David Mackenzie - Kamera: Giles Nuttgens - mit: Eva Green, Ewan McGregor, Connie Nielsen - Verleih: Senator Start: 8.12. www.choices.de/heute-im-kino 40 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik Michel Petrucciani mit Roger Willemsen Lösen eine Spirale der Gewalt aus: Joseph Bierbichler und Angela Gregoviv Er war ein Instrument Der untreue Mann „Michel Petrucciani – Leben gegen die Zeit“ von Michael Radford „Brand – Eine Totengeschichte“ von Thomas Roth Glasknochen, Dämonen, Wunderhände: Der Film beleuchtet einen Ausnahmepianisten. C Doku über ein musikalisches Genie Der alternde Schriftsteller Brand fängt eine Affäre mit der verheirateten Krankenschwester seiner todkranken Frau an. Eine Spirale aus Eifersucht und Gewalt nimmt ihren Anfang. C Eindringlicher Psychothriller Der Franzose Michel Petrucciani hatte Glasknochen, war kleinwüchsig und starb 1999 mit 36 Jahren. In dieser Zeit hat er eine international erfolgreiche Karriere als Jazzpianist hingelegt. Petrucciani, davon erzählt dieser Dokumentarfilm, war von Kindheit an von Musik erfüllt, tauschte die Schulbank gegen den Klavierhocker, offenbarte sich als Talent und zog schließlich in den „Jazz-Himmel“ New York, wo er endgültig durchstartete. Angehörige, Freunde, Musiker und Musikkritiker erinnern an die unstete Legende, die immer im Jetzt lebte und mehrmals heiratete. Die Doku plätschert zuweilen etwas vor sich hin, knackige 90 Minuten wären ausreichend gewesen. Insgesamt bietet sie aber interessante Einblicke in ein aufregendes Leben. HARTMUT ERNST Nicht erst seit Michael Hanekes Meisterwerken haben österreichische Produktionen ein hohes Ansehen. Auch Thomas Roths „Brand“ besticht durch ein ausgereiftes Drehbuch und eine cineastisches Gespür verratende Inszenierung. Nicht von ungefähr erinnert die Geschichte an Claude Chabrols Hitchcock-Hommage „Die untreue Frau“. Hier findet allerdings gleich ein doppelter Ehebruch statt. Die atmosphärisch dichten Cinemascope-Tableaux von Kameramann Jo Molitoris bilden mit ihren kalt-blauen Farben einen spannenden Kontrast zu den lodernden Gefühlen der Protagonisten, die von dem Schauspieler-Quartett Joseph Bierbichler, Angela Gregoviv, Erika Deutigre und Denis Moschitto mit einer großen Intensität dargestellt werden. ROLF-RUEDIGER HAMACHER MICHEL PETRUCCIANI – LEBEN GEGEN DIE ZEIT F/D/I 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Michael Radford - mit: Michel Petrucciani Verleih: Polyband Start: 8.12. Odeon MATTHIAS SCHWEIGHÖFER ALEXANDRA MARIA LARA <A=F=M=CGE¤<A=NGF:M;C AB 15. DEZEMBER IM KINO www.rubbeldiekatz-film.de BRAND – EINE TOTENGESCHICHTE A/D 2010 - Drama / Thriller - Regie: Thomas Roth - Kamera: Jo Molitoris - mit: Denis Moschitto, Angela Gregovic, Josef Bierbichler - Verleih: Zorro Start: 1.12. Filmpalette Film-Kritik 30 Minuten oder weniger Die Tauschfamilie USA 2011 - Komödie - Regie: Ruben Fleischer - Verleih: Sony R/USA 2011 - Komödie - Regie: Sergei Ginzburg - Verleih: Fox Regisseur Ruben Fleischer demonstriert nach „Zombieland“, dass man auch die Lebenden nicht zu Ernst nehmen muss: Pizza-Lieferant Nick (Jesse Eisenberg) wird von zwei Kleinkriminellen (Danny McBride, Nick Swardson) dazu gezwungen, eine Bank auszurauben. Soweit der Plot – drum herum begegnet der unfreiwillige Held Killern, Polizisten, Kalauern und lautstarkem Brachialwitz. HE Body-Switch auf Russisch, genauer: bei der Familie Golubov. Damit Eltern und Kinder etwas reflektierter miteinander umgehen lernen, befördert Doktor Kogan (Mikhail Kozakov) die Geschwister Marina (Kristina Orbakayte) und Andrey (Yuriy Kutsenko) kurzerhand in die Körper ihrer Eltern. Und umgekehrt, versteht sich. Wie turbulent so etwas enden kann, weiß man aus unzähligen Vorbildern. HE Start: 24.11. Start: 24.11. In Time – Deine Zeit läuft ab Kein Sex ist auch keine Lösung USA 2011 - Science Fiction / Thriller - Regie: Andrew Niccol - Verleih: Fox D 2011 - Komödie - Regie: Cary Fukunaga - Verleih: Studiocanal Stellen Sie sich vor, Sie hören mit 25 Jahren auf zu altern. Geld wird durch Zeit ersetzt, und wer genug davon hat, darf ewig leben. Alle anderen sind dem Tod geweiht. Unter ihnen: Will (Justin Timberlake) und Sylvia (Amanda Seyfried), die in einem menschenverachtenden System um ihr Leben rennen. Jede Sekunde zählt. Temporeiche Sci-Fi-Kost von Andrew Niccol („Lord of War“). HE Werbeprofi Tom (Stephan Luca) ist ein Bilderbuch-Womanizer. Alle Frauen liegen ihm zu Füßen. Alle, außer Elisa (Marleen Lohse), Toms neue Kollegin. Während der Frauenheld in die Sinnkrise gerät, wird auch sein berufliches und privates Umfeld von allen möglichen Turbulenzen durchgeschüttelt. Plötzlich scheint auf nichts mehr Verlass. Romantische Komödie. HE Start: 1.12. Metropolis, Rex, Woki Start: 1.12. Shark Night 3D Der gestiefelte Kater USA 2011 - Horror - Regie: David R. Ellis - Verleih: Universum USA 2011 - Trickfilm / Komödie - Regie: Chris Miller - Verleih: Paramount Nach den „Piranhas“ dürfen sich nun auch die Weißen Haie unter Wasser in 3D durchknabbern. Auch hier sind es ein Haufen Party-People (darunter Sara Paxton und Sinqua Walls), die sich sorglos im tiefen Wasser lümmeln. Bis einer seinen Arm verliert. Regie in diesem Funhorror führte David R. Ellis, der bereits bissig-böse Erfahrungen bei „Final Destination 4“ sammelte. HE „Shrek“-Fans sind dem temperamentvollen Schnurrer bereits wiederholt begegnet – nun bekommt der Gestiefelte Kater sein eigenes Kino-Abenteuer. Auf der Suche nach magischen Bohnen und goldenen Eiern begegnet er der Miezekatze Kitty Softpaws und seinem unberechenbaren Blutsbruder, dem sprechenden Ei Humpty Dumpty. Gefälliges 3D-Animationsabenteuer für die ganz, ganz Kleinen. HE Start: 1.12. Start: 8.12. Metropolis, Rex Der Weihnachtsmuffel Mission: Impossible – Phantom Protocol GB 2009 - Komödie - Regie: Debbie Isitt - Verleih: Pandastorm Pictures USA 2011 - Action - Regie: Brad Bird - Verleih: Paramount Auch wenn er demnächst den Kleinen Hobbit geben wird – der Part des muffeligen Grundschullehrers Paul Maddens steht Martin Freeman („The Office“, „Tatsächlich … Liebe“) ebenso gut. Der legt sich im englischen Kleinstadtmief mit seinem Konkurrenten an und behauptet, Hollywood interessiere sich für seine Inszenierung der Weihnachtsgeschichte. Die Dinge entwickeln sich äußerst chaotisch. HE Regisseur Brad Bird hat sich bisher gelungen in Pixar-Filmen ausgetobt („Die Unglaublichen“, „Ratatouille“) – jetzt stürzt er sich auf seinen ersten Spielfilm und schickt Ethan Hunt (Tom Cruise) in seinem vierten Actionabenteuer in Highspeed rund um den Erdball. Timing, Spaß und Maskerade sind auch hier die bewährten Konstanten. „Millenium“-Star Michael Nyqvist spielt den Bösewicht. HE Start: 8.12. Start: 15.12. Metropolis, Rex www.choices.de/heute-im-kino 42 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln JANE EYRE w :: Drama :: GB 2011 :: 120 Min. :: R.: Cary Fukunaga :: D.: Mia Wasikowaska, Michael Fassbender, Judi Dench :: Äußerst prägnant inszeniert Ausnahmetalent Cary Fu- U S TA R T kunaga (SIN NOMBRE) die zeitlose Liebesgeschichte aus dem puritanisch viktorianischen England. Dabei :: BESSERE ZEITEN :: IN GUTEN HÄNDEN :: UND DANN DER REGEN :: ICH REISE ALLEIN // Filmstart // Filmstart // Filmstart // Filmstart 08.12.2011 22.12.2011 29.12.2011 29.12.2011 entsteht aus Charlotte Brontës literarischen Welt- N E ab Klassiker »Jane Eyre« erzählerisch eigenständiges 01.12.2011 Gefühlskino der besonderen Art. Preview am Di 29.11.2011 um 19.00 h THE HELP JANE EYRE (OmU) von Cary Fugunaga :: Drama :: USA 2011 :: 146 Min. :: R.: Tate Taylor :: D.: TA R T Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer :: Preview am Fr 02.12.2011 um 20.00 h über Rassismus und couragierte (weiße und schwar- THE HELP ze) Frauen im Amerika der 60er. Wie selbstverständlich von Tate Taylor S »hält« sich die weiße Oberschicht schwarze Frauen als U E Starkes emotionales und engagiertes Hollywood-Kino N ab Haushaltshilfen. Dass diese auch ein eigenes Leben 08.12.2011 haben, bemerkt nur die junge Skeeter. Preview am So 11.12.2011 um 18.00 h IN GUTEN HÄNDEN // HYSTERIA (OmU) von Tanya Wexler SARAHS SCHLÜSSEL :: Drama :: FR 2011 :: 111 Min. :: R.: Gilles Paquet-Brenner :: D.: TA R T Kristin Scott Thomas, Aidan Quinn, Niels Arestrup :: am So 18.12.2011 um 16.30 h ZIEMLICH BESTE FREUNDE // INTOUCHABLES (OmU) Die Schatten der Vergangenheit lasten auf der Journalis- von Eric Toledano + Olivier Nakache tin Julia, die eine tragische Geschichte um ein Mädchen In Kooperation mit der Deutsch-Französischen namens Sarah aus dem Zweiten Weltkrieg aufdeckt. Gesellschaft Köln Eine zutiefst bewegende Reise beginnt, an deren Ende S U Ciné-Club-Preview N E ab die Konfrontation mit ihrem eigenen Leben steht. Preview am Di 20.12.2011 um 20.00 h 15.12.2011 THE IDES OF MARCH von George Clooney THE IDES OF MARCH :: Thriller :: USA 2011 :: 97 Min. :: R.: George Clooney :: D.: N E U S TA R T George Clooney, Ryan Gosling, Paul Giamatti :: Gemeinsam mit einem Ensemble hochkarätiger Kol- KIRIKU UND DIE ZAUBERIN von Michel Ocelot legen beleuchtet Regisseur Clooney die verborgenen Filmstart // 22.12.2011 Mechanismen der Macht im US-amerikanischen PolitZirkus. Eine grandios erzählte Story voll knisternder ab Spannung bis zum überraschenden Finale. Ein in jeder 22.12.2011 Hinsicht gelungenes, kluges Werk. Kinder-Special am Sa 10.12. um 14.00 h MOLLY UND DAS WEIHNACHTSMONSTER mit Überraschungsprogramm! Weitere Termine: 11.12., 17.12., 18.12. jeweils um 14.00 h am 15.12., 16.12. + 18.12.2011 jeweils um 19.00 h SURFFILMFESTIVAL COLOGNE Im Rahmen des 20jährigen Jubiläums des Deutschen Wellenreitverbandes Filme: FIRST LOVE :: FLOAT :: RIO BREAKS :: SIGHT :: FIGHTING FEAR :: THROUGH THE WHISKEY BARREL :: KURZFILMPROGRAMME Film-Kritik Elegant: der Gangster (Colin Farrell) und der Moviestar (Keira Knightley) Zeremonie der Maya Cool ohne Clou Selbstreinigung „London Boulevard” von William Monahan „Herz des Himmels, Herz der Erde“ von Frauke Sandig, Eric Black Ein Gangster kommt aus dem Gefängnis und plant ein ehrliches Leben. Das geht bekanntlich selten gut. C Gangsterkrimi Die Dokumentarfilmer besuchen die Ureinwohner Guatemalas. Die Menschen reden von sich, von gestern, heute und von einem neuen Morgen. C Doku über die Maya, ihr Leben, ihren Glauben „London Boulevard“ ist einer dieser Gangsterfilme, die sich inspiriert auf den Spuren Quentin Tarantinos und Guy Ritchies bewegen, dies auch über Strecken gelungen umsetzen, denen aber eine eigene Handschrift und der dramaturgische Clou fehlt. Hier schickt nun Regisseur William Monahan (Drehbuch zu „Departed – Unter Feinden“) den gerade entlassenen Knastbruder Mitchel (Colin Farrell) durch Londons Unterwelt. Zerrissen zwischen ehernen Ambitionen, Beschützerinstinkt und Rachsucht versucht er sich zwischen einem Filmstar (Keira Knightley), seiner störrischen Schwester, dem Oberschurken und seinem trotteligen Kumpel zurechtzufinden. Coole Figuren, coole 60er-Musik – aber eine gute Story, gewitzte Dialoge und Überraschungen muss man suchen. HARTMUT ERNST Der Boulevard und Hollywood schlachten seit einiger Zeit die Prophezeiung des Maya-Kalenders aus, um damit so effekthascherisch wie möglich die Angst vor dem dort prophezeiten Weltuntergang im Jahr 2012 zu schüren. Dieser Film lässt einige Maya selbst zu Wort kommen. Und die erzählen hier nicht nur von ihrem Glauben, sondern auch von 500 Jahren Unterdrückung. Und davon, dass es keiner Prophezeiung bedarf, um die Welt untergehen zu sehen. Es genügt, die westliche Ausbeutung und Repressionen zu beobachten. Eine gehaltvolle Doku mit angenehm eingestreuten Denkpausen und einer beruhigenden Hoffnung: Dem Zyklus der Mayas zufolge reinigt sich die Erde nämlich lediglich selbst. Zur Not vom Menschen. Und dazu bedarf es keines Weltuntergangs. HARTMUT ERNST LONDON BOULEVARD HERZ DES HIMMELS, HERZ DER ERDE GB/USA 2010 - Thriller - Regie: William Monahan - Kamera: Chris Menges mit: Colin Farrell, Anna Friel, Keira Knightley - Verleih: Wild Bunch Start: 1.12. D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Frauke Sandig, Eric Black - Kamera: Eric Black Verleih: Piffl Start: 1.12. Filmpalette Aufwändige Überführung Durchgedrehter Clown à la Robert Rodriguez Reisemuffel Die Schöne und die Biester „Die Reise des Personalmanagers“ von Eran Riklis „Mad Circus – Eine Ballade von Liebe und Tod“ von Álex de la Iglesia Ein Personalmanager wird von seiner Firma damit beauftragt, eine tote Angestellte ins Ausland zu überführen. C Verschrobenes Roadmovie Spanien in den 1970ern: Ein traumatisierter Zirkusclown gerät in die Wirren der Liebe. C Melodramatische Farce Die Putzkraft einer Großbäckerei fällt in Jerusalem einem Selbstmordanschlag zum Opfer. Die Firmenleitung zwingt den gefühlskalten Personalmanager (Mark Ivanir), die Verstorbene in ihre Heimat zu überführen – ein entlegenes Dorf in Osteuropa. Widerborstig fügt er sich dem Auftrag und bricht zu einer Reise auf, die ihn und seine Mitreisenden verändern wird. Nach der arg ausführlichen Exposition kommt dieser Roadtrip endlich in die Gänge, ruht sich dann aber zu sehr auf schrulligen Osteuropa-Klischees aus. Außerdem vermag Regisseur Eran Riklis („Die syrische Braut“, „Lemon Tree“) seinem Hauptdarsteller bis zum Ende keinerlei Sympathien zu verleihen, was die Läuterung unmotiviert erscheinen lässt. Verschrobenes Abenteuer mit netter Schlusspointe. HARTMUT ERNST Achtung: Dieser Film ist beileibe keine leichte Kost, pfeift auf Konventionen, und nur weil Quentin Tarantino Gefallen daran fand, ist es noch lange kein Tarantino-Film! Dies vorab als Warnung. Was Álex de la Iglesia („Ein ferpektes Verbrechen“) hier kredenzt, ist ein genresprengendes Trash-Melodram, eine Liebestragödie, ein surrealer Abgesang auf die Franco-Ära. Die liegt 1973 in ihren letzten Zügen und hat Spuren hinterlassen. Auch bei Javier (Carlos Areces), der in einem Zirkus als Clown anheuert und sich verliebt. Sein Nebenbuhler ist der Clown Sergio, ein Sadist. Die Liebe treibt die Beteiligten allesamt in den Wahnsinn. Und den Zuschauer gleich mit. Und das macht je nach Gemüt sogar Spaß. Schräg, laut, blutig, irrsinnig! HARTMUT ERNST MAD CIRCUS – EINE BALLADE VON LIEBE UND TOD DIE REISE DES PERSONALMANAGERS Filmfestival Locarno 2010: Publikumspreis ISR/D/F/RUM 2010 - Drama - Regie: Eran Riklis - Kamera: Rainer Klausmann mit: Guri Alfi, Mark Ivanir, Rozina Cambos - Verleih: Alamode Start: 1.12. Filmpalette Venedig Filmfestival 2010: Silberner Löwe E/F 2010 - Komödie / Drama - Regie: Álex de la Iglesia - Kamera: Kiko de la Rica mit: Carolina Bang, Carlos Areces, Sancho Gracia - Verleih: Koch Media Start: 8.12. Filmpalette www.choices.de/heute-im-kino 44 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln us Der Dezember im Filmhaus Anduni - Fremde Heimat Der Fürsorger oder das Geld der Anderen Bundesstart ab 01.12. CH/LU/DE 2009, R.: Lutz Konermann, B.: Lutz Konermann, Felix Benesch, D.: Roeland Wiesnekker, Katharina Wackernagel, Johanna Bantzer u.v.a., digital, 96 Minuten Der Fürsorger Hans-Peter Stalder kennt den Geheimcode zum Glück: eine Geldvermehrungsstrategie, die handverlesenen Anlegern schier unglaubliche Gewinne verspricht – und ein sorgenfreies Leben in Saus und Braus. Seine Geschichte hat nur einen Haken. Sie ist erstunken und erlogen und profitieren tut nur einer: Stalder. Anduni - Fremde Heimat Ab 15.12. DE 2010, R.: Samira Radsi, B.: Karin Kaci, D.: Irina Potapenko, Florian Lukas, Tilo Prückner, Berrin Alganer-Lenz, Günay Köse, Nursel Köse, Peter Millowitsch u.v.a., 35mm, 91 Minuten Als ihr Vater stirbt, wird Belinda mehr und mehr in die skurrile Welt ihrer armenischen Familie gesogen, mit der sie eigentlich kaum etwas zu tun hatte. Doch je wohler sie sich nun dort fühlt, desto mehr entfremdet sie sich von ihrem Studentenleben und ihrem Freund Manuel. Belinda begibt sich auf die Suche nach ihrer Heimat, an der sich nicht nur ihre halbe Großfamilie beteiligt, sondern auch Manuel. Weiter im Programm: Atmen Die verlorene Zeit Ab 10.12. (Bundesstart 08.12.) DE 201, R.: Anna Justice, B.: Anna Justice, Pamela Katz, D.: Alice Dwyer, Mateusz Damiecki, Dagmar Manzel, Susanne Lothar u.v.a., 35mm, 105 Minuten, teilweise OmU AT 2011, R. u. B.: Karl Markovics, D.: Thomas Schubert, Karin Lischka, Gerhard Liebmann, Georg Friedrich u.v.a., 35mm, 93 Minuten Der neunzehnjährige Roman Kogler steht kurz vor seiner möglichen vorzeitigen Haftentlassung aus der Jugendstrafanstalt. Doch Roman hat schlechte Karten - verschlossen, einzelgängerisch, ohne familiären Anschluss, scheint er für eine Sozialisierung unfähig. Ausgerechnet der Freigängerjob bei einem Bestattungsunternehmen führt Roman über den Umweg Tod zurück ins Leben. „ ATMEN ist ein nüchternes und fesselndes Drama, das durch seine intelligente Zurückhaltung, kontrollierte Bildästhetik und seinen sachlichen Zugang hervorsticht und von einer erfrischenden dramaturgischen Vollkommenheit ist. Dieser Film ist Karl Markovics’ gelungener Start ins Regiefach.“ David Rooney, HOLLYWOOD REPORTER (USA) Filmhaus Kino und Gebäude 9 präsentieren: something weird cinema: Scanners Am 07. Dezember um 21.30 Uhr CA 1980, R.: David Cronenberg, 35mm, OF, 90 Minuten Mondo Cane Am 21. Dezember um 21.30 Uhr IT 1962, R.: Jacopetti u.a., 35mm, 108 Minuten, DF Barbarella Am 30. Dezember um 21.30 Uhr F 1967, R.: Roger Vadim, 35mm, 100 Minuten, DF Weitere Veranstaltungen im Dezember sowie ausführlichere Informationen zu allen Filmen finden Sie auf www.filmhauskoeln.de oder +49 (0)221 22 27 10-0. Filmhaus Köln, Maybachstraße 111, 50670 Köln Kinokultur Medienbildung Filmschaffen filmhau köln Film-Kritik Hannah (Alice Dwyer) und Tomasz (Mateusz Damiecki) gelingt die Flucht Lukas (Rick Okon, r.) widmet sich ganz dem Mannsein Zwei Leben Transmann „Die verlorene Zeit“ von Anna Justice „Romeos … anders als du denkst!“ von Sabine Bernardi Jüdin Hannah gelang zusammen mit dem polnischen Häftling Tomasz die Flucht aus dem KZ. Jahrzehnte später sieht sie ihn im US-Fernsehen wieder. C Bewegendes Geschichtsdrama Lukas war früher Miri. Seine Geschlechtsanpassung ist noch nicht perfekt, da verliebt er sich in den Schwulen Fabio. C Vielschichtiges Gesellschaftsdrama Anna Justice („Max Minsky und ich“) hat ihr teilweise auf wahren Begebenheiten beruhendes Drama in der Chronologie der Ereignisse aufgebrochen. Sie springt zwischen den Geschehnissen der Jahre 1944 und 1976 hin und her, um auf beiden Zeitebenen gleichermaßen einen Spannungsbogen zu halten. Das persönliche Dilemma der Protagonistin, die in den unterschiedlichen Jahrzehnten zwei verschiedene Leben lebt, lässt sich dadurch ebenfalls deutlicher vermitteln. Überzeugend im zeitgeschichtlichen Setting und in der Darstellung durch das multinationale Schauspielerensemble ist Justice hier ein sehr persönlicher Zugang zu geschichtlichen Ereignissen geglückt, der auch heute noch eine Identifikation mit dem Geschilderten ermöglicht. Filme über Transsexuelle haben nach wie vor Seltenheitswert. Umso erstaunlicher, dass sich mit Sabine Bernardi hier ausgerechnet eine Debütregisseurin diesem letzten Tabuthema einer aufgeklärten Gesellschaft angenommen hat. Umso komplexer sind die Fragestellungen zu sexueller Identität und den damit verbundenen Begehrlichkeiten ausgefallen, die sie hier auf äußerst versierte Weise aufgreift. Denn Miri kann sich nicht als Frau, sondern erst als Transmann Lukas in einen anderen Mann verlieben. Dramaturgisch und visuell hat Bernardi ihr Thema ebenso geschickt aufgegriffen, und führt ihr Publikum mit Hilfe des sympathischen Protagonisten (grandios verkörpert von Newcomer Rick Okon) behutsam an die mitreißend erdachte Geschichte heran. FRANK BRENNER FRANK BRENNER DIE VERLORENE ZEIT D 2011 - Melodram / Lovestory - Regie: Lech Majewski - Kamera: Sebastian Edschmid mit: Dagmar Manzel, Alice Dwyer, Mateusz Damiecki - Verleih: Movienet Start: 28.11. Filmhaus ROMEOS … ANDERS ALS DU DENKST! D 2011 - Komödie / Drama - Regie: Sabine Bernardi - Kamera: Moritz Schultheiß - mit: Rick Okon, Felix Brocke, Maximilian Befort - Verleih: Pro Fun Start: 8.12. Filmpalette Julia (Kristin Scott Thomas) forscht nach den Vermissten Roman (Thomas Schubert) ist verschlossen Das Gedächtnis der Orte Verschlossen „Sarahs Schlüssel“ von Gilles Paquet-Brenner „Atmen“ von Karl Markovics Paris 1942: Tausende von Juden werden von französischen Uniformierten abgeholt und deportiert. 67 Jahre später ermittelt eine Journalistin die Geschichte eines der Opfer. C Bewegendes Drama über die Schrecken des Holocaust Ein junger Gefängnisinsasse versucht, in der Gesellschaft Fuß zu fassen. C Jugenddrama Erst letztes Jahr erzählte Rose Bosch mit „Die Kinder von Paris“ von den Vorkommnissen, bei denen 1942 Tausende von Juden zur Deportation ins Vélodrome d’Hiver gepfercht wurden. „Sarahs Schlüssel“ greift die Ereignisse aus der Perspektive der amerikanischen Journalistin Julia (Kristin Scott Thomas) auf, die knapp 70 Jahre später zu dem Fall recherchiert. Rückblenden bebildern ihre Erkenntnisse, die sich schon bald auf das bewegende Schicksal eines Mädchens konzentrieren. Tiefgründig und vielschichtig widmet sich das Drama der grausamen Vergangenheit. Gilles Paquet-Brenner nähert sich verstörend und berührend den nachhaltigen Themen dieses Krieges: dem unvergänglichen Trauma der Opfer, dem Gedächtnis der Orte, dem Schweigen der Überlebenden. HARTMUT ERNST Roman war Heimkind, jetzt sitzt der 19-Jährige eine achtjährige Freiheitsstrafe wegen Totschlags ab. Er bemüht sich redlich um Jobs in der Freiheit, die ihm eine Bewährung in Aussicht stellen könnten. Der junge Mann ist aber zu temperamentvoll und verschlossen. Das Drama begleitet Roman bei seinem Einstand in einem Bestattungsunternehmen, wo er vorerst auf wenig Gegenliebe stößt. Das bewusst sperrige Drama hält sich ebenso verschlossen wie der Protagonist: Was im Kopf des Helden vorgeht, lässt sich nur erahnen. Einerseits ist das schwer zugänglich und wirkt mitunter ausgestellt, andererseits liefert Karl Markovics einen gelungenen, fiktionalisierten Zustandsbericht, der auch mal mit wienerisch-sarkastischen Spitzen aufwartet. HARTMUT ERNST ATMEN SARAHS SCHLÜSSEL Tokyo Int. Filmfestival 2010: Bester Regisseur F 2010 - Drama - Regie: Gilles Paquet-Brenner - Kamera: Pascal Ridao - mit: Niels Arestrup, Kristin Scott Thomas, Mélusine Mayance - Verleih: Camino Start: 15.12. Cinenova, Odeon www.choices.de/heute-im-kino A 2011 - Drama - Regie: Karl Markovics - Kamera: Martin Gschlacht - mit: Karin Lischka, Thomas Schubert, Georg Friedrich - Verleih: ThimFilm Start: 10.12. Filmhaus 46 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Happy Feet 2 Happy New Year AU 2011 - Trickfilm / Komödie - Regie: Dr. George Miller - Verleih: Warner USA 2011 - Komödie - Regie: Garry Marshall - Verleih: Warner 2006 schickte „Mad Max“-Regisseur George Miller singende Pinguine ins Rennen und wurde für sein ökologisch korrektes Pixel-Musical sogar mit dem Oscar gekrönt. Neben dem Singen hat Held Mumble inzwischen auch das Tanzen unter Seinesgleichen etabliert. Nur bei Sohnemann Erik hapert es noch. Und nebenbei droht noch ganz anderes Unheil. Tapsige Gute-Laune-Revue in 3D. HE „Pretty Woman“, „Plötzlich Prinzessin”, „Valentinstag” – Regisseur Garry Marshall ist ein etablierter Genre-Routinier und legt mit „Happy New Year“ eine weitere Liebeskomödie vor. Diesmal schickt er eine ganze Promi-Liga (Jessica Biel, Ashton Kutcher, Robert De Niro, Til Schweiger) in die Silvesternacht, in der sich entzweit, verliebt und versöhnt wird. Natürlich in New York. HE Start: 1.12. Metropolis, Rex Start: 8.12. Metropolis, Rex Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1) D/A 2011 - Kinderfilm / Fantasy - Regie: Oliver Dieckmann - Verleih: Constantin USA 2011 - Fantasy / Horror - Regie: Bill Condon - Verleih: Concorde Cornelia Funke kann nicht nur von Wilden Hühnern und Tintenherzen erzählen, sondern auch vom Weihnachtsmann. Genauer: dem letzten echten Weihnachtsmann Niklas Julebukk (Alexander Scheer). Der Verfechter des friedlichen Weihnachtsfests wird von dem Konsumterroristen Waldemar Wichteltod (Volker Lechtenbrink) schikaniert. Niklas findet bei dem Jungen Ben (Noah Kraus) Zuflucht. HE Das Opus der romantischen Beißer und bissigen Wortspiele neigt sich dem Ende zu. Bella ist nach wie vor darum bemüht, es Vampiren und Werwölfen gleichermaßen recht zu machen. Über allem aber thront ihre Liebe zu Edward, der mit dem Biss und dem Sex noch warten will, bis endlich mal die Hochzeitsglocken läuten. Genauer: Bis(s) zum endgültigen Finale im November 2012. HE Start: 24.11. Metropolis, Rex Start: 24.11. Metropolis, Rex, Woki 47 Film-Kritik Das ist mal eine ungewöhnliche Freundschaft Alltag der Western-Frauen: Michelle Williams (l.) und Shirley Henderson Überleben Akkurat und intensiv „Let me in“ von Matt Reeves „Meek’s Cutoff“ von Kelly Reichardt Ein junger Schüler lernt eine neue Nachbarin kennen. Seine neue Freundin umgibt ein düsteres Geheimnis. C Wundervoll trauriges Vampirdrama Ein Siedlertrack heuert 1845 den Trapper Stephen Meek an, um nach Oregon zu gelangen. Sie verirren sich auf einer Hochebene. C Meditativer Western 2008 streifte die schwedische Vampirfilm-Perle „So finster die Nacht“ unsere Kinos. „Let me in“ ist das nach New Mexico verlegte Remake von Matt Reeves („Cloverfield“). Dort lebt in einer verschneiten Kleinstadt der 12jährige Owen (Kodi Smit-McPhee, „The Road“), ein Außenseiter, der schon bald die gleichaltrige Abby (Chloë Grace Moretz) kennenlernt. Auch Abby lebt zurückgezogen, allerdings aus wesentlich dramatischeren Gründen. Owen kommt ihrem Geheimnis bald auf die Spur. An das schwedische Original kommt das Remake nicht heran, es nähert sich dem tief traurigen, schauerromantischen Stoff aber vergleichbar beseelt. Reeves bewegt sich entgegen der derzeitigen „Twilight“-Welle jenseits von Kitsch, Klischee und Pathos. HARTMUT ERNST Einen stillen Western wollte Kelly Reichhardt („Wendy und Lucy“) nach eigenem Bekunden machen. Tatsächlich hat „Meek’s Cutoff“ mit seinen langen Landschaftstotalen und nur wenigen Handlungsmomenten und Dialogen einen fast meditativen Charakter. Revolverhelden und Kampfszenen gibt es hier nicht, stattdessen eine historisch genaue Abbildung des nur wenig ereignisreichen, mühseligen Alltags auf dem Oregon-Trail. Reichhardt setzt den im Kino jahrzehntelang gepflegten Western-Mythen mit einer akkuraten Ausstattung und einer zurückhaltend, aber intensiv agierenden Schauspielerriege um Michelle Williams ein langsames Drama der feinen Töne entgegen, in dem nicht nur Männer, sondern auch die Frauen einen Platz einnehmen. CHRISTIAN MEYER LET ME IN MEEK'S CUTOFF US-Akademie für Science Fiction-, Fantasy- und Horrorfilme: Bester Horrorfilm GB/USA 2010 - Drama - Regie: Matt Reeves - Kamera: Greig Fraser - mit: Elias Koteas, Kodi Smit-McPhee, Richard Jenkins - Verleih: Wild Bunch Start: 15.12. Venedig Filmfest 2010: Signis Award USA 2010 - Western - Regie: Kelly Reichardt - Kamera: Chris Blauvelt - mit: Paul Dano, Michelle Williams, Shirley Henderso - Verleih: Peripher Start: 8.12. Filmpalette Nicht nur intellektuell, auch in Sachen Style weit vorne: Angela Davis Bildpuzzle mit Balzac, Lama, Frau und Tankstelle Die Gewaltfrage Kaum zu bewältigen „The Black Power Mixtape 1967-1975“ von Göran Olsson „Film Socialisme“ von Jean-Luc Godard Eine Zusammenstellung schwedischen TV-Materials über die Black Panther mit aktuellen Kommentaren politischer Aktivisten und Künstlern. C Black Panther-Doku mit Archivmaterial Ein Kreuzfahrtschiff auf dem Mittelmeer ist der Ort, wo die großen Themen der letzten 100 Jahre verhandelt werden. C Experimentelle Bild- und Toncollage Regisseur Olsson stieß auf über 80 Stunden Archivmaterial schwedischer Fernsehjournalisten, die von 1967 bis 1975 die militante Black PowerBewegung in den USA begleiteten. Daraus kompilierte er eine Chronologie, die sich einerseits durch geografische Distanz, andererseits durch ideologische Nähe und Sympathie auszeichnet. Überraschend private Momente der Aktivisten finden sich hier neben bekannteren Motiven bei Reden, im Headquarter der Panthers oder bei gewalttätigen Polizeiaktionen. Kommentiert werden die Bilder von alten Aktivisten wie Angela Davis oder Bobby Seale oder jüngeren Musikern wie Talib Kweli, Erykah Badu, John Forté, Questlove von The Roots oder Last Poets-Mitglied Abiodun Oyewole. Eine spannende Geschichtsstunde. CHRISTIAN MEYER Ins deutsche Kino kommen seine Filme schon lange nicht mehr. Zu eigen und vor allem zu komplex ist das Bild- und Tonuniversum des großen Nouvelle Vague-Regisseurs Jean-Luc Godard. Auch in „Film Socialisme“ geht es wieder um die Bilder und Töne dieser Welt, und ihre Repräsentation von Ländern, Ideologien und Konflikten. Zwischen dem Alltag auf einem Kreuzfahrtschiff und einer Tankstelle entfaltet Godard ein Puzzle aus Sprachen (auch Bildsprachen), Tönen, Orten und Menschen – auch realen: mittendrin z. B. Patti Smith. Das zu dechiffrieren, ist bei einmaligem Sehen kaum zu bewältigen. Aber es ist schön, dass man ein solch zitatenreiches Bild-Ton-Puzzle nun auch wieder mal im Kino erleben darf – auf großer Leinwand und in Gemeinschaft. CHRISTIAN MEYER THE BLACK POWER MIXTAPE 1967-1975 FILM SOCIALISME S 2011 - Dokumentarfilm / Musik - Regie: Göran Olsson - mit: Harry Belafonte, Med Erykah Badu, Angela Davis - Verleih: Mouna Start: 15.12. Filmpalette CH/F 2010 - Drama - Regie: Jean-Luc Godard, Fabrice Aragno - mit: Patti Smith, Catherine Tanvier, Christian Sinniger - Verleih: NFP Start: 24.11. Filmpalette www.choices.de/heute-im-kino 48 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Lichtspiele Lichtspiele Eintrittspreise: Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 € zzgl. Überlängen- und/oder 3D Zuschlag (3 €) | Kinderpreis bis einschl. 12 J. Happy Feet 2 Kinderpreis 7€ (3D), 5 € (2D) ab 01.12. Mumble, der Meister des Stepptanzes, hat ein Problem: Sein winziger Sohn Erik leidet unter Choreophobie. Weil er nicht tanzen will, reißt er aus und erlebt auf seiner Reise wilde Abenteuer. in 3D & 2D! In Time - Deine Zeit läuft ab ab 01.12 In einer Zukunft, in der Zeit buchstäblich Geld bedeutet, besteht die einzige Möglichkeit zu überleben darin, sich mehr Zeit zu verdienen, sie zu stehlen oder zu erben. Will Salas lebt von Minute zu Minute, bis ein unerwarteter Gewinn an Zeit ihm die Türen zur Welt der Reichen öffnet... ab 08.12. USA 2011 - Trickfilm / Komödie - 90 Min. - R.: Chris Miller - S.: Benno Fürmann, Elton, Andrea Sawatzki, Christian Berkel - FSK n.n.b. Kinderpreis 7€ (3D), 5 € (2D) Früher war der Gestiefelte Kater noch mit seinem Kumpel Humpty Alexander Dumpty unterwegs - bis dieser ihn verriet. Nun triff der Kater wieder auf seinen ehemaligen Freund, der gerade dabei ist, mit der rassigen Kitty einen waghalsigen Plan auszuhecken: Sie wollen die Gans stehlen, die goldene Eier legt. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, wie das widerwillig vereinte "Trio Infernale" nur allzu schnell feststellen muss... in 3D & 2D! Habemus Papam - Ein Papst büxt aus ab 15.12. Rubbeldiekatz D 2011 - Komödie - 113 Min. - R.: Detlev Buck - D: Matthias Schweighöfer, Alexandra Maria Lara, Detlev Buck, Maximilian Brückner, Denis Moschitto, Max von Thun - 12 J. Preview: Mi. 07.12. um 19:15 Uhr - 5 € Ein Job ist ein Job, sagt sich der erfolglose Theater-Schauspieler Alexander, verwandelt sich in "Alexandra", schlägt alle Konkurrentinnen aus dem Feld und ergattert tatsächlich eine Frauenrolle in einem großen Hollywoodfilm! Aber kann er in Pumps und ausgestopftem BH auf Dauer überzeugen? Alvin und die Chipmunks 3 - Chipbruch ab 22.12. Kinderpreis 5 € ab 08.12. Gott und die Welt haben ihn erkoren. Aber seine innere Stimme sagt ihm, dass sie sich irren. Schon bald ist die ganze Welt in Sorge, während der Vatikan verzweifelt nach Lösungen sucht. Wie der Papst selbst auch, nur eben auf seine Art: Er büxt aus …Die Geschichte vom Papst, der nicht Papst sein will. - Neues Jahr, neues Glück Eine gewaltige Explosion erschüttert den Kreml: Ein verheerender Bombenanschlag, der den Frieden zwischen den Weltmächten und damit der gesamten zivilisierten Welt gefährden kann. Für Geheimagent Ethan Hunt bedeutet dieser katastrophale Zwischenfall die bislang brisanteste Mission seiner Karriere. Denn der Kopf der "Impossible Missions Force" wird mit seinem gesamten Team für den brutalen Terrorakt verantwortlich gemacht. USA 2011 - Trickfilm / Komödie - 88 Min. - R.: Mike Mitchell - D: Andy Buckley, Jenny Slate, Heather Robbins, Michael P. Northey - FSK n.n.b. I/F 2011 - Drama / Komödie - 104 Min. - R.: Nanni Moretti - D.: Michel Piccoli, Jerzy Stuhr, Renato Scarpa, Franco Graziosi, Camillo Milli - FSK n.n.b. Happy New Year ab 15.12. Preview: Mi. 14.12. um 21:10 Uhr - 5 € USA 2011 - Science Fiction/Thriller - Länge n.n.b. - R.: Andrew Niccol D.: JustinTimberlake, Amanda Seyfried, Cillian Murphy - FSK n.n.b. Der gestiefelte Kater Mission: Impossible - Phantom Protokoll USA 2011 - Action - Länge n.n.b. - R.: Brad Bird - D.: Tom Cruise, Jeremy Renner, Simon Pegg, Paula Patton, Josh Holloway - FSK n.n.b. AU 2011 - Trickfilm/Komödie - 110 Min. - R.: Dr. George Miller, Warren Coleman - S.: Rick Kavanian, Ben Becker - FSK n.n.b. ab 08.12. USA 2011 - Komödie - Länge n.n.b. - R.: Garry Marshall - D.: Robert De Niro, Ashton Kutcher, Katherine Heigl, Jessica Biel, Hilary Swank, Til Schweiger - o.A. Silvester - ein besonderes Datum, an dem Wünsche, Träume, Hoffnungen und Veränderungen in nur einer Nacht kulminieren. So auch in New York City, in der sich die Lebenswege von mehreren Menschen kreuzen. Während die einsamen Herzen unter ihnen nach der großen Liebe suchen, schmieden die anderen Zukunftspläne, trennen sich oder geben einander eine zweite Chance. Chip ahoi! Alvin, Simon, Theodore und die Chipettes machen zusammen mit Dave Urlaub an Bord eines Luxuskreuzers und - wie immer - ist niemand vor den bekanntesten Streifenhörnchen und ihren Späßen sicher. Sie machen aus dem Schiff im Nu ihre ganz persönliche Spielwiese, bis sie auf einer tropischen Insel "Chipbruch" erleiden. Während Dave verzweifelt nach seinen verschollenen Schützlingen sucht, machen die Munks und die Chipettes das, was sie am besten können - singen, tanzen und ziemlich viel Unsinn. Sherlock Holmes - Spiel im Schatten ab 22.12. USA 2011 - Action / Krimi - Länge n.n.b. - R.: Guy Ritchie - D.: Robert Downey Jr., Jude Law, Eddie Marsan - FSK n.n.b. Der britische Meisterdetektiv Sherlock Holmes trifft auf seinen Erzfeind Dr. Moriarty. Gemeinsam mit Doktor Watson und der Zigeunerin Sim reist er durch halb Europa, um die Pläne Moriartys, der den Lauf der Geschichte verändern will, zu durchkreuzen. Double Feature - Teil 1 & 2, 21.12., um 19:00 Uhr - 10 € Ich reise allein ab 29.12. NO 2011 - Drama - 93 Min. - R.: Stian Kristiansen - D: Rolf Kristian Larsen, Amina Eleonora Bergrem, Pål Sverre Valheim Hagen, Ingrid Bolsø Berdal - o.A. Mein Freund der Delfin Kinderpreis 7€ (3D), 5 € (2D) ab 15.12. USA 2011 - Drama - 112 Min. - R.: Charles Martin Smith D.: Harry Connick jr., Ashley Judd, Morgan Freeman - o.A. Ein frei lebendes, junges Delfinweibchen gerät in eine Krebsreuse und zieht sich dabei eine schwere Verletzung am Schwanz zu. Es wird gerettet, doch sein Überlebenskampf hat erst begonnen. Erst die Bemühungen eines Meeresbiologen, eines genialen Experten für Prothesen und eines unerschütterlich treuen Jungen machen das Wunder möglich. in 3D & 2D! Der Student Jarle fühlt sich zwischen Literaturtheorie, Partys und Affären ziemlich wohl. Eines Morgens flattert ihm ein Brief ins Haus und das Leben, wie Jarle es kannte, ist vorbei. Der Brief erklärt ihn zum Vater einer Tochter. Eine ganze Woche und ihren 7. Geburtstag soll Charlotte Isabel mit ihm verbringen. So will es die Mutter, ein One-Night-Stand aus Jugendtagen, die im Supermarkt arbeitet und endlich einmal Urlaub möchte. Unser Kino bleibt am 24., 25. & 31.12.2011 geschlossen. Wir wünschen Ihnen eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr! Unser “One Dollar House” Programm läuft weiter: Superleichte 3D-Brillen auch in Kindergröße! Eintrittspreis: jeder Film 2,99 € Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an! Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn 49 Foyer BONNS GRÖ ÖSSTE LEINWAND Unsere TOPFILME im KINO ab € 3,99 DEZEMBER IN TIME - DEINE ZEIT LÄUFT AB Science Fiction-Film, ca. 109 Min. (Regie: Andrew Niccol) mit Justin Timberlake und Amanda Seyfried Der Action-Thriller „In Time - Deine Zeit läuft ab“ versetzt den Zuschauer in eine Welt, in die offizielle Währung Geld durch Zeit ersetzt wird. Mit 25 hören die Menschen auf zu altern. Sie sind genetisch so ausgestattet, dass sie nur noch ein Jahr lang überleben können, es sei denn sie schaffen es, sich einen neuen Ausweg zu erkaufen. RUBBELDIEKATZ Komödie, ca. 113 Min. (Regie: Detlev Buck) Ein Job ist ein Job, sagt sich der arbeitslose Schauspieler Alexander, verwandelt sich in „Alexandra“, schlägt alle Konkurrentinnen aus dem Feld und ergattert tatsächlich eine Frauenrolle in einem großen Hollywoodfilm! Aber kann er in Pumps und ausgestopftem BH auf Dauer überzeugen? Mehr als ihm lieb ist! Sein Kollege beginnt ihn zu begrabschen, auch der genialische Regisseur findet ihn unwiderstehlich, Alex` Ex-Freundin flippt aus und seine ruppigen Brüder und deren durchgeknallter Kumpel mischen das Filmset auf. SHERLOCK HOLMES 2: SPIEL IM SCHATTEN Komödie, Actionfilm (Regie: Guy Ritchie) Niemand war je in der Lage, Sherlock Holmes` Scharfsinn zu überbieten ... bis jetzt. Ein neuer genialer Verbrecher macht die Welt unsicher: Professor Moriarty. Er ist Holmes nicht nur intellektuell gewachsen - durch seine skrupellose Bösartigkeit könnte er dem legendären Detektiv sogar überlegen sein. Jeden Mittwoch ch um 21:00 Uhr mit Verlosung € für nur 3,99 BERTHA-VON-SUTTNER-PLATZ 1-7 TEL. (0228) 97 68 200 www.:2.,.de Die Sneak Preview ist zurück auf Bonns größter Leinwand und das zum sensationell günstigen Preis von 3,99 €!! Wir präsentieren euch jeden Mittwoch um 21:00 Uhr einen Film vor dem offiziellen Bundesstart in der deutschen Fassung und auf Bonns größter Leinwand! Lasst Euch überraschen! JEDE MENGE PROGRAMM von 14:00 bis 01:00 Uhr Freundlicher Service Kinosaal mit der größten Beinfreiheit in Bonn und „Love-Seats“. BERTHA-VON-SUTTNER-PLATZ 1-7 TEL. (0228) 97 68 200 www.:2.,.de Herbert-Strate-Preisträger Dieter Kosslick mit der GF der Film- und Medienstiftung NRW Petra Müller Geförderte Filme, prämierte Kinos „Over Your Cities Grass Will Grow“ im Odeon Donnerstag, 27. Oktober: Der in Sophie Fiennes’ Film porträtierte deutsche Künstler Anselm Kiefer braucht sich über finanzielle Beschränkungen und logistische Zwänge keine Sorgen zu machen. Dass der gleichermaßen künstlerische Film der britischen Regisseurin seinen Weg auf die Leinwände Regisseurin Sophie Fiennes stellte gefunden hat, ist weit weniger selbstverihren Film persönlich in Köln vor ständlich. Deswegen attestierte Fiennes, die zur Premiere persönlich in Köln anwesend war: „Blockbusterfilme sind wie Tsunamis, die kleine Filme aus den Kinos wegspülen. Ich bedanke mich insbesondere bei der Film- und Medienstiftung NRW, dass sie es ermöglicht hat, meinen Film dort zu zeigen, wo er hingehört: im Kino.“ Im anschließenden Publikumsgespräch berichtete die Filmemacherin ausführlich von ihren teilweise skurrilen Dreherfahrungen. „Tüpisch türkisch“ im Filmhaus Donnerstag, 10. November: Bereits zum 6. Mal hatte das Filmhaus unter dem Titel „Tüpisch türkisch“ eine Filmreihe zusammengestellt, die in diesem Jahr anlässlich des 50. Jahrestages des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens unter dem Motto „Happy Birthday, Türke!“ stand. Zur Eröffnung las der Doğan Akhanlı liest im Filmhaus seit 1995 in Köln lebende türkischstämmige Autor Doğan Akhanlı aus seinem autobiografisch geprägten Text „Mein Name war Ford“. Im Anschluss wurden zwei selten gezeigte Werke aus den 70er Jahren präsentiert, der essayistische Kurzfilm „Alamanya Alamanya Germania Germania“ von Hans A. Guttner und der 1978 gedrehte „E5 – Die Todesstrecke“. Darin beschäftigte sich der bekannte türkische Schauspieler Tunçel Kurtiz mit der seinerzeit hoch frequentierten Autobahnverbindung aus Zentraleuropa in die Türkei. KinoProgrammPreis NRW 2011 im Gloria Theater Mittwoch, 16. November: Gleich sechs Kölner Kinos schafften es in diesem Jahr auf die Liste der besten Spielhäuser des Landes NRW und wurden auf der 21. Verleihung des KinoProgrammPreises von der Film- und Medienstiftung NRW mit Fördergeldern belohnt. Die höchste Einzelprämie ging dabei an Martin Roelly und sein Odeon-Kino. Fördergelder in Gruppenbild mit Star-Paten Thekla Carola Wied und Elyas M’Barek Höhe von je 20.000 Euro zur Digitalisierung der Häuser wurden landesweit 15 weiteren Kinos zugesprochen, darunter auch dem Metropolis-Kino in Köln. Als Highlight des Abends wurde dem BerlinaleLeiter und ehemaligen Geschäftsführer der Filmstiftung NRW, Dieter Kosslick, der Herbert-Strate-Preis für seine Verdienste für Kino und Film verliehen. Der Geehrte zeigte sich angesichts der Auszeichnung gerührt, ließ mit einer gewohnt launigen Rede die Veranstaltung trotzdem humorvoll ausklingen. TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/foyer Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt FRIEDE SEI ..AUF .. HIMMEL & AAD Wir W ir wünschenn der der gganzen anzzen Region eein frohess FFest est und friedvo ollee FFeiertage. eiiertage. friedvolle NetCologne hilft – mit Ihrer Stimme! AKTION ADVENTSLICHTER www.facebook.com/NetCologne Jetzt abstimmen! www.netcologne.de w ww.neettcologne.de Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36 Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de! Do. ist Kinotag: alle Filme nur 4,00 € + 3D Zuschlag! - On Thursdays all movies just 4,00 € + 3D extra amount! starts 08.12. The Help (OmU) Superleichte 3D-Brillen, auch in Kindergröße! USA 2011 - Drama - 146 Min. - D.: Tate Taylor - A: Emma Stone, Viola Davis, Bryce Dallas Howard, Octavia Spencer, Jessica Chastain - o.A. Mit Beginn des Oktobers gibt es wieder unsere Matinee Vorstellungen! Immer sonntags. Beginn ca. 11:15 Uhr - Spielzeiten: www.metropolis-koeln.de The Twilight Saga: Breaking Dawn - since 17.11. Part 1 (OV) USA 2011 - Fantasy - 109 Min - D.: Bill Condon C.: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner - 12 J. After their wedding, Bella and Edward travel to Rio de Janeiro for their honeymoon, where they finally give in to their passions. Bella soon discovers she is pregnant, and during a nearly fatal childbirth, Edward finally fulfills her wish to become immortal. But the arrival of their remarkable daughter, Renesmee, sets in motion a perilous chain of events that pits the Cullens and their allies against the Volturi, the fearsome council of vampire leaders, setting the stage for an all-out battle. Skeeter, Aibileen and Minny - three very different, extraordinary women in Mississippi during the 1960s, build an unlikely friendship around a secret writing project that breaks societal rules and puts them all at risk. From their improbable alliance a remarkable sisterhood emerges, instilling all of them with the courage to transcend the lines that define them, and the realization that sometimes those lines are made to be crossed-even if it means bringing everyone in town face-toface with the changing times. starts 08.12. New Year's Eve (OV) USA 2011 - Komödie - Länge n.n.b. - D.: Garry Marshall - A: Robert De Niro, Ashton Kutcher, Katherine Heigl, Jessica Biel, Til Schweiger - o.A. New Year's Eve - when whishes, dreams, hopes and changes come together. In New York the lives of several couples and singles intertwine on this special date. While lonely hearts are looking for true love, couples make plans for the future, separate or forgive and give second chances for fresh starts. starts 08.12. Puss in Boots (OV) Carnage - Der Gott des Gemetzels (OV) since 24.11. USA 2011 - Trickfilm / Komödie - Länge n.n.b. - D.: Chris Miller - S.: Justin Timberlake, Amanda Seyfried, Cillian Murphy - FSK n.n.b. USA 2011 - Action/Thriller - 105 Min. - D.: Steven Soderbergh C.: Marion Cotillard, Matt Damon, Jude Law, Gwyneth Paltrow - FSK n.n.b. Long before he even met Shrek, the notorious fighter, lover and outlaw Puss in Boots becomes a hero when he sets off on an adventure with the tough and street smart Kitty Softpaws and the mastermind Humpty Dumpty to save his town. This is the true story of The Cat, The Myth, The Legend... The Boots. Preview am Dienstag, den 06.12. um 17:00 Uhr - Eintritt: Erw. 8 € / Kinder 6,50 € Set in contemporary Brooklyn, New York, Carnage centers on two pairs of parents, one of whose child has hurt the other at a public park, who meet to discuss the matter in a civilized manner. However, as the evening goes on, the parents become increasingly childish, resulting in the evening devolving into chaos. In Time (OV) starts 01.12. USA 2011 - Science Fiction/Thriller - Länge n.n.b. - D.: Andrew Niccol - A: Justin Timberlake, Amanda Seyfried, Cillian Murphy - FSK n.n.b. In a future where people stop aging at 25, but are engineered to live only one more year, having the means to buy your way out of the situation is a shot at immortal youth. Here, Will Salas finds himself accused of murder and on the run with a hostage - a connection that becomes an important part of the way against the system. Happy Feet 2 (OV) in 3D! Mission: Impossible Ghost Protocol (OV) starts 15.12. USA 2011 - Action - Länge n.n.b. - D.: Brad Bird - C.: Tom Cruise, Jeremy Renner, Simon Pegg, Paula Patton, Josh Holloway - FSK n.n.b. The Impossible Mission Force is shut down when it's implicated in the bombing of the Kremlin, causing Ethan Hunt and his new team to go rogue to clear their organization's name. Preview am Mittwoch, den 14.12. um 21:10 Uhr - Eintritt 5 € starts 01.12. The Ides Of March (OV) starts 22.12. AU 2011 - Trickfilm/Komödie - 110 Min. - D.: Dr. George Miller, Warren Coleman S.: Elijah Wood, Robin Williams, Hank Azaria, Brad Pitt, Matt Damon - FSK n.n.b. USA 2011 - Drama - 98 Min. - D.: George Clooney - A: Ryan Gosling, George Clooney, Evan Rachel Wood, Marisa Tomei, Philip Seymour Hoffman - FSK n.n.b. Tap-dancing penguin Mumble and his pals use their smooth moves to save the penguin nation. Mumble and Gloria have started a family of their own, and their young son, Erik, is just finding his footing among his fellow emperor penguins when a dire new threat thrusts their future into jeopardy. Just when it begins to look as if all hope is lost, the penguin nation bands together to dance the darkness away. Stephen Meyers, an idealistic deputy campaign manager for Governor Mike Morris, who is in a major political battle in Ohio that could be the key to winning the Democratic presidential nomination. When the opposing candidate's campaign manager offers Stephen a job on his staff, Stephen neglects to inform his boss. Just as that omission is revealed, Stephen uncovers a dirty personal secret that could sink Morris' political career. in 3D! 52 INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 18.00 UHR AN! Sherlock Holmes A Game of Shadows (OV) starts 22.12. USA 2011 - Action / Krimi - Länge n.n.b. - D.: Guy Ritchie - A: Robert Downey Jr., Jude Law, Eddie Marsan, Kelly Reilly, Noomi Rapace, Jared Harris, FSK n.n.b. Double Feature - Teil 1 & 2, 21.12, um 19:00 Uhr - 10 € Sherlock Holmes has always been the smartest man in the room…until now. There is a new criminal mastermind at large-Professor Moriarty-and not only is he Holmes' intellectual equal, but his capacity for evil, coupled with a complete lack of conscience, may actually give him an advantage over the renowned detective. When the Crown Prince of Austria is found dead, the evidence, as construed by Inspector Lestrade, points to suicide. But Sherlock Holmes deduces that the prince has been the victim of murder-a murder that is only one piece of a larger and much more portentous puzzle, designed by one Professor Moriarty. K i n d e r k i n o: Happy Feet 2 AU 2011 - Trickfilm/Komödie - 110 Min. - R.: Dr. George Miller, Warren Coleman - S:. Rick Kavanian, Ben Becker - FSK n.n.b. Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: 2,50 € (”Arthur der Weihnachtsmann 3D” & “Happy Feet 2 - 3D” & “Der gestiefelte Kater 3D”& “Mein Freund der Delfin - 3D” 5,50 € inkl. 3D - Zuschlag) Tom Sawyer D 2011 - Kinderfilm/Abenteuer - 109 Min. - R.: Hermine Huntgeburth D: Louis Hofmann, Leon Seidel, Heike Makatsch - 6 J. Lausbub Tom Sawyer wohnt in dem kleinen Städtchen St. Petersburg am Ufer des Mississippi bei seiner Tante Polly, die er mit seinen dauernden Streichen zur Verzweiflung bringt. Dabei an seiner Seite ist sein bester Kumpel Huck Finn. Seit neuestem hat Tomein Auge auf ein Mädchen geworfen. Die schöne Becky Thatcher ist gerade frisch in die Stadt gezogen. Ihr will der junge Draufgänger imponieren, doch er ahnt noch nicht, dass er dazu schneller Gelegenheit haben soll, als ihm lieb ist. seit dem 17.11. bei und im Programm ! Arthur Weihnachtsmann GB/USA 2011 - Trickfilm / Komödie - 98 Min. - R.: Sarah Smith S.: Sebastian Schulz, Jaron Löwenberg, Hans-Jürgen Dittberner, Roland Hemmo - o.A. Im Familienunternehmen "Santa Clause" geht es chaotisch zu: Während Grandsanta sich aus dem Geschäft der Weihnachtsmänner zurückgezogen hat, kann sein junger, tollpatschiger Enkel Arthur es kaum erwarten, den Menschen vollkommene Weihnachten mit allem Drum und Dran zu bescheren. Er will das Fest vor dem endgültigen Verfall retten. Doch dafür muss er sich erst beweisen, auch gegen seinen technikverliebten Bruder Steve, der eher auf ein Hightech-Gefährt als den klassischen Schlitten setzt. seit dem 17.11. bei und im Programm ! ! D 2 + in 3D Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel D 2011 - Kinderfilm - 105 Min. - R.: Oliver Dieckmann - D: Alexander Scheer, Noah Kraus, Jessica Schwarz, Fritz Karl, Volker Lechtenbrink - o. A Ben fühlt sich in dem neuen Örtchen überhaupt nicht wohl. Seine Mutter hat alle Hände voll zu tun und Charlotte, das neue Nachbarskind, scheint eine kleine Zicke zu sein. Aber dann fällt plötzlich Niklas Julebukk, der letzte echte Weihnachtsmann, vom Himmel. Zusammen helfen Ben und Charlotte ihm bei seiner Flucht vor dem Bösewicht Waldemar Wichteltod und dabei, Weihnachten zu retten. ab 3,50 € vom 01.12. bis 14.12. um 13:30 Uhr Morgen, Findus, wird’s was geben SE/D 2005 - 77 Min. - Zeichentrick - R.: Jorgen Lerdam, Anders Sørensen - o.A. Diesmal verspricht Pettersson seinem Kater Findus, dass der Weihnachtsmann am Heiligabend Findus seine Geschenke bringen wird und das obwohl er selbst gar nicht an ihn glaubt. Um sein Versprechen zu halten, baut er für Findus eine Weihnachtsmannmaschine. Doch als er an Heiligabend am Auslöser seiner Konstruktion zieht, geschieht etwas Unerwartetes und Magisches… 3,00 € vom 01.12. bis 07.12. um 13:45 Uhr Neues von uns Kindern aus Bullerbü S 1988 - 90 Min. - Kinderfilm - R: Lasse Hallström - o. A. Bullerbü - das ist ein kleiner Ort in Schweden, ein paar Häuser, Wälder und Seen. Und die Kinder aus Bullerbü - das sind natürlich Lisa, Inga, Britta, Ole, Bosse, Lasse und, nicht zu vergessen, die kleine Kerstin. Der Winter ist da: Plätzchen backen, Würste und Schinken machen, Geschenke basteln, den Weihnachtsbaum im Wald schlagen und dann schmücken - es gibt auch jetzt viel zu tun in Bullerbü. Die Kinder machen bei allem mit: sie füttern die Tiere und helfen in der Küche, und manchmal müssen Lisa und Inga auch auf die vierjährige Kerstin aufpassen - was nicht immer ganz einfach ist.... 3,00 € vom 29.12. bis 04.01.12 um 13:45 Uhr Liebe Kinogänger, Unser Kino bleibt am 24., 25. & 31.12.2011 geschlossen. Wir wünschen all unseren Gästen eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr! Nikolaus Mo. 06.12.: wir geben an Nikolaus zu jeder gültigen Eintrittskarte eine Tüte Popcorn bei allen Kinderfilmvorstellungen aus! 53 Diesmal verspricht Pettersson seinem Kater Mumble, der Meister des Stepptanzes, hat ein Problem: Sein winziger Sohn Erik leidet unter Choreophobie. Weil er nicht tanzen will, reißt er aus und begegnet Sven dem Großen - einem Pinguin, der fliegen kann! Mit diesem neuen charismatischen Vorbild kann Mumble natürlich nicht konkurrieren. Doch es kommt noch schlimmer, als die Welt durch ungeahnte Kräfte aus den Angeln gehoben wird. Erik erlebt, welchen Mut sein Vater aufbringen kann: Um die Dinge wieder zurechtzurücken, vereint Mumble die Völker der Pinguine und jede Menge anderer fabelhafter Wesen. ab 3,50 € vom 01.12. bis 07.12. um 13:15 Uhr (2D) ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 01.12. bis 07.12. um 15:20 Uhr (3D) ab 3,50 € vom 08.12. bis 28.12. um 13:45 Uhr (2D) ! D 2 + in 3D Der gestiefelte Kater USA 2011 - Trickfilm / Komödie - 90 Min. - R.: Chris Miller - S: Benno Fürmann, Elton, Andrea Sawatzki, Christian Berkel - FSK n.n.b. Früher war der Gestiefelte Kater noch mit seinem Kumpel Humpty Alexander Dumpty unterwegs bis dieser den stolzen Kater skrupellos verriet. Jahre später triff der Kater wieder auf seinen ehemaligen besten Freund, der gerade dabei ist, mit der rassigen Kitty Samtpfote einen waghalsigen Plan auszuhecken: Sie wollen die Gans stehlen, die goldene Eier legt. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, wie das widerwillig vereinte "Trio Infernale" nur allzu schnell feststellen muss... ab 3,50 € vom 08.12. bis 14.12. um 13:15 Uhr (2D) ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 08.12. bis 14.12. um 15:00 Uhr (3D) ab 3,50 € vom 15.12. bis 21.12. um 13:30 Uhr (2D) D! 2 + D in 3 Mein Freund der Delfin USA 2011 - Drama - 112 Min. - R.: Charles Martin Smith - D: Harry Connick jr., Ashley Judd, Nathan Gamble, Kris Kristofferson, Cozi Zuehlsdorff, Morgan Freeman - o.A. Ein frei lebendes, junges Delfinweibchen gerät in eine Krebsreuse und zieht sich dabei eine schwere Verletzung am Schwanz zu. Es wird gerettet und ins Clearwater Marine Hospital gebracht, wo man ihm den Namen Winter gibt. Doch sein Überlebenskampf hat erst begonnen. Denn ohne Schwanz hat Winter kaum eine Chance. Erst die gemeinsamen Bemühungen eines engagierten Meeresbiologen, eines genialen Experten für Prothesen und eines unerschütterlich treuen Jungen machen das bahnbrechende Wunder möglich - ein Wunder, das nicht nur Winters Leben retten, sondern auch vielen Menschen in aller Welt helfen konnte. ab 3,50 € vom 15.12. bis 21.12. um 13:15 Uhr (2D) ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 15.12. bis 21.12. um 15:20 Uhr (3D) ab 3,50 € vom 22.12. bis 04.01.12 um 13:30 Uhr (2D) ! D 2 + in 3D Alvin und die Chipmunks 3 - Chipbruch USA 2011 - Trickfilm / Komödie - 88 Min. - R.: Mike Mitchell - D: Andy Buckley, Jenny Slate, Heather Robbins, Michael P. Northey - FSK n.n.b. Chip ahoi! Alvin, Simon, Theodore und die Chipettes machen zusammen mit Dave Urlaub an Bord eines Luxuskreuzers und - wie immer - ist niemand vor den bekanntesten Streifenhörnchen und ihren Späßen sicher. Sie machen aus dem Schiff im Nu ihre ganz persönliche Spielwiese, bis sie auf einer tropischen Insel "Chipbruch" erleiden. Während Dave verzweifelt nach seinen verschollenen Schützlingen sucht, machen die Munks und die Chipettes das, was sie am besten können - singen, tanzen und ziemlich viel Unsinn. ab 3,50 € vom 22.12. bis 04.01.2012 um 13:15 Uhr ComicKultur Wortwahl Schwebend Comics lesen Save me a place Jedes neue Werk von Altmeister Jacques Tardi ist ein Genuss. Egal, ob er sich dem Krieg zwischen Ländern oder dem Krieg in der Unterwelt widmet, die Psychologie der Figuren und der soziale Hintergrund sind immer genau gezeichnet. Bei einer Krimi-Adaption wie „Im Visier“ von Jean-Patrick Manchette kommen noch eine spannende Dramaturgie, der lakonische Tonfall und starke Plotpoints hinzu. Ein Comic Noir allererster Güte (Edition Moderne). Noch eine Mordsstory: „Der Mörder weinte“ von Thierry Murat ist eine Adaption des Romans von Anne-Laure Bondoux. Ein Fremder tötet die Eltern eines Jungen und zieht in dessen Haus ein. Mit einem eigenwilligen, grobkörnigen Stil fängt Murat die Weite Patagoniens und die Trostlosigkeit des kargen Alltags ein, mit nur wenigen Worten umreißt er das existentielle Drama der Figuren – erschütternd (Schreiber & Leser). Nach ihrem Meisterwerk „Der Incal“ haben Alejandro Jodorowsky und Moebius in den 1990er Jahren an der dreibändigen Geschichte „Lust & Glaube“ gearbeitet. Die grafische Weite des Incal wird hier wieder enger, die Story um einen Philosophie-Professor von der Sorbonne, der an drei religiöse Fanatiker gerät, öffnet sich zunehmend dem Wahnsinn. Es scheint fast, als würde hier Moebius‘ eigene Erfahrung in einer UFO-Sekte kathartisch durchlaufen – hysterisch und unter Einsatz von Körperflüssigkeiten aller Art. Der Verlag Schreiber & Leser veröffentlicht erstmals die drei Alben der Geschichte als Sammelband. Da stehen sie nun. Mehr tot als lebendig. Werfen Schlagschatten, statt am Himmel ihre Kreise zu ziehen. „Desert Birds“ (Kehrer). Flugzeuge im gleißenden Sonnenlicht. Abgestellt, ausrangiert, mitten in der Wüste. Ein Elefantenfriedhof. Oder doch nur eine Wartehalde? Viel Hoffnung, dass sich auch nur eines dieser Flugobjekte noch einmal in die Lüfte schwingen würde, besteht nicht. Zu hart sind die Konturen, zu klar die Kontraste in Werner Bartschs surreal-realen Fotografien dieses obskuren Luftraumbahnhofs. Gestrandete Himmelsstürmer. Irgendwo im Nirgendwo. / Wie die „Texas Bohemia (revisited)“ (Trikont, cd+dvd). Auf der Suche nach dem gelobten Land. Verschollen hinter den sieben Bergen. Mehr greise denn weise bespielt hier eine deutsch-tschechische Auswanderergeneration ihr erobertes Fleckchen mit musikalischen Erinnerungen, eine bisweilen geradezu karnevaleske Country-Polka, intoniert in spartanischen Tanzhallen und auf skurrilen Festumzügen. „Krasna Amerika“, trefflicher könnte der Titel von Peter Schuberts Dokumentarfilm (feat. Thomas Meinecke) zu diesem Soundtrack-Portrait einer so grotesken wie liebenswerten HillbillyGesellschaft nicht gewählt sein. „Places, strange and quiet“ (HatjeCantz): Über die Jahre hinweg hat auch Wim Wenders einem fotografischen Reisetagebuch gleich Landschafts- und Gebäudeaufnahmen zusammengetragenen, „die sonderbar ruhig oder auf eine „Gonzo“ ist „die grafische Biografie von Hunter S. Thompson“, so der Untertitel. Will Bingley und Anthony Hope-Smith stolpern durch das wilde Leben des legendären Radikalisierers des New Journalism. Typisches Handicap einer knappen Comicbiografie: Wenn man die Hintergründe kennt, macht das Spaß, alle anderen werden es mit dem Verständnis etwas schwer haben (Tolkemitt). Die subjektive Reportage eines Hunter S. Thompson macht sich der Italiener Igort für seine Comicreportage „Berichte aus der Ukraine“ zunutze. Es sind „Erinnerungen an die Zeit der UDSSR“, die ihm seine Gesprächspartner bei seinen Reisen erzählen und die er atmosphärisch mit zartem Strich und gedeckten Farben verdichtet. Eingebettet sind die vier Geschichten seiner Interviewpartner in historische Abrisse, Hintergrundinformationen und Igorts eigene Reiseerlebnisse (Reprodukt). ruhige Art sonderbar sind.“ Menschenleere Zeugnisse einer Vergangenheit, ferner Träume, längst versiegt und doch immer noch geradezu poetisch über den aus nur vermutbaren Gründen verlassenen Stillleben schwebend. / „Also, wenn Sie mich fragen, Inspektor – gestern Nacht hat der Herrgott Longtown aus irgendeinem Grund vergessen, und Satan, verflucht soll er sein, konnte nach Belieben schalten und walten.“ In Javier Marquez Sanchez‘ passionierter Horrorklamotte, einem Schauerroman, wie er im Filme steht, scheint der Fall klarer zu liegen: Oder wie anders sollte der ungeheuerliche Massenmord der Eltern durch ihre Kinder sowie deren anschließende Selbstverbrennung auf einem Scheiterhaufen erklärbar sein. Ein ganzes Dorf, einfach ausgelöscht. Auf köstliche Weise delektiert sich „Das Fest des Monsieur Orphée“ (Walde&Graf) an der in den 50er Jahren aufkeimenden Popkultur und dem Gruselfilm im Speziellen als Teufelswerk. Ein genialer postmoderner Joke (very british); da darf natürlich auch Boris Karloff in einer Gastrolle nicht fehlen. Aber wie heißt es so schön: Gestorben wird immer respektive „I‘ll never get out of this world alive“ (Blessing)! Allein der Weg dorthin ist bisweilen etwas verworren. Wer könnte das besser wissen als ein Country-Barde von der „wrong side of the road“. So schlägt sich Steve Earles Protagonist, ein drogenabhängiger Abtreibungsarzt, nicht nur mit seiner Sucht herum, sondern auch mit dem zeckigen Gespenst des Übervaters der amerikanischen Folkmusic, Hank Williams, dessen höllische Rückenschmerzen Doc dereinst mit Morphiumspritzen bekämpfte. Eine romantische Liebeserklärung an das Leben, bei der ein wundersames Nahuatl-Mädchen seine Finger im Spiel hat. / Weit weniger zierlich nimmt sich hingegen die Wuchtbrumme Blueberry aus, die als hedonistischer Gegenentwurf ihren in strenger Askese dem Lebensabend zustrebenden Vater in eine verwegene Symbiose mit einem alten Traktor treibt. Aber ein Körper ist keine Maschine, und so wird es auch in Josh Weils Motorlove-Novelle „Das neue Tal“ (Dumont) irgendwann Zeit, sich auf die Reise zu machen. / Rest in Peace! Annie Proulx jedenfalls hat ihre Ruhe gefunden, sich „Ein Haus in der Wildnis“ (Luchterhand) errichtet, um der Ursprünglichkeit von Fauna & Flora, Mensch & Natur und nicht zuletzt ihres eigenen Lebens zu frönen. Da erhält der Begriff Friedhof eine viel lebendigere Bedeutung. Österreicher unter sich: Nicolas Mahler adaptiert Thomas Bernhard! „Alte Meister“ ist ein beckettsches Szenario. Atzbacher wird von Reger ins Museum eingeladen, nur um dessen Hasstiraden gegen die Kunst zu erdulden. Aber so platt und eindimensional sind Regers Ausführungen dann doch nicht. Mahler bringt Bernhards Text lakonisch auf den Punkt und findet oft überraschende und intelligente Bilder für Regers Monolog (Suhrkamp). Den Beginn von Spirou, dem franco-belgischen Helden im Pagenkostüm, kann man in „Spirou auf Weltreise“ erforschen. 1938 startete das Magazin „Spirou“ mit seinem von Rob-Vel erdachten Helden. Der Sammelband umfasst das erste Jahr, von der selbstreflexiven Erschaffung des Pagen durch einen gewitzten Maler bis zu den ersten Abenteuern in der weiten Welt. Carlsen veröffentlicht die Seiten chronologisch und im Originallayout. Mehr Kunstbuch denn Comic ist „Mondwandler“ von Michaela Konrad. Ein Pop Art-Beauty auf dem Mond sinniert in Zitaten amerikanischer Raumfahrtpioniere über das überirdische Erlebnis im All. Was sehr konstruiert klingt, funktioniert mit seinen großformatigen Zeichnungen emotional auf ergreifende Art: Man schwebt beim Lesen förmlich durch den Raum (Luftschacht). CHRISTIAN MEYER LARS ALBAT 54 GOTTES WERK UND KÖNIGS BEITRAG GESAMMELTE PRALLBUNTE KURZCOMICS VON RALF KÖNIG – MIT BISHER UNVERÖFFENTLICHTEM MATERIAL! 320 Seiten · Gebunden € 39,99 [D] ISBN 978-3-7704-3471-8 Leseprobe auf www.ehapa-comic-collection.de (UOHEHQ6LHDXVJHKHQGYRQGHQ 5|PHUWKHUPHQ=OSLFK 0XVHXPGHU%DGHNXOWXU hEHUUHVWHQHLQHUU|PLVFKHQ 7KHUPHQDQODJHHLQHHXURSDZHLW HLQ]LJDUWLJH$XVVWHOOXQJUXQGXPGLH *HVFKLFKWHGHU%DGHNXOWXU )KUXQJHQƔ :RUNVKRSVƔ .LQGHUSURJUDPPH 5DXPYHUPLHWXQJƔ 9HUDQVWDOWXQJHQ 0KOHQEHUJƔ =OSLFK 7HO ZZZURHPHUWKHUPHQ]XHOSLFKGH Zeichen Sprache ohne Worte 9. Dezember 2011–15. April 2012 Willy-Brandt-Allee 14, Museumsmeile Bonn, www.hdg.de 55 Di–Fr 9–19 Uhr, Sa, So, Feiertage 10–18 Uhr, Eintritt frei culture club Textwelten Foto: Catherin Liebeler präsentiert: Theater „Garmans Sommer“ von Stian Hole Othello Vielen dürfte Feridun Zaimoglu vor allem als erfolgreicher Autor bekannt sein, so z. B. für seine Bücher „Hinterland“, „Leyla“ oder „Ruß“. Tatsächlich schrieb er gemeinsam mit Günter Senkel auch mehrere Drehbücher und Theaterfassungen und übersetzte u. a. Shakespeares Othello neu. Speziell für die Inszenierung im „Theater Der Keller“ erfuhr die Othello-Fassung der beiden Autoren nun eine Überarbeitung, die die langsame Entfaltung der Intrige Jagos im intimen Raum des Theaters direkt erfahrbar macht. Theater Der Keller I Kleingedankstraße 6, Köln Karten: 0221 31 80 59 I www.theater-der-keller.de choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 19.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Othello Keller Do, 29.12. um 20 Uhr Weihnachtsmarkt im Stadtgarten Gefühle zwischen Worten Bilderbücher enthalten visuelle Schätze Weihnachtszeit. Das ist die Zeit, in der Erwachsene auch einmal ein Bilderbuch kaufen, allerdings nur für ein Kind, das nicht älter als neun Jahre ist. In Deutschland glaubt man nämlich, dass Bilderbücher nur etwas für kleine Kinder sind. So verkam das Bilderbuch zum am meisten unterschätzten Bildmedium unserer Tage. Schade, denn auch Bilder sind Texte, die gelesen werden können. Und mit dem Bilderbuch in der Hand bietet sich die Gelegenheit, den Strom der visuellen Fluten für einen Moment anzuhalten, in Ruhe zu schauen, was uns die Bilder anzubieten haben. Berührungsangst gegenüber Themen und Inhalten muss das Bilderbuch dabei nicht fürchten. „Denn man kann mit Kindern über alles sprechen, es kommt nur darauf an, wie man es macht“, behauptet Norman Junge, einer der renommiertesten deutschen Illustratoren. Darin besteht eben die Kunst der Illustration, den Dialog mit Kindern so intelligent zu führen, dass er den Erwachsenen ebenso unter die Haut geht wie den kleinen Lesern. Drei Meister der Bilderbuchillustration zeigen, wie man das macht, etwa Martin Baltscheit mit der „Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“. Alle Tricks kannte der Fuchs, lebte ein langes Leben voller Abenteuer und wurde von den Jungfüchsen entsprechend bewundert. Aber wir wissen, auf jeden Helden wartet bei Zeiten der Rollator. Der Fuchs beginnt, vergesslicher zu werden, irgendwann rast die Meute der Hunde auf ihn zu, und ihm erscheint ihr wütendes Bellen zwar bekannt, aber ihm will nicht mehr einfallen, woher er es kennt. Sehr spannend, visuell mit großer Finesse illustriert und wunderbar zärtlich trifft Baltscheit die Trauer und die Komik, mit der sich über Demenz sprechen lässt. Sein Buch lässt spüren, wie uns mit dem Nachdenken über das Vergessen auch das Erinnern wieder teuer wird. Die beiden Norweger Stein Erik Lunde und Oyvind Torseter erzählen in ihrem Buch „Papas Arme sind ein Boot“ von einer Überlegung, die jedes Kind schon einmal angestellt hat. Was passiert mit mir, wenn meine Mutter nicht mehr da ist? Torseter erzählt die Geschichte anhand einer Papierlandschaft, die er baut und dann fotografiert. So entsteht eine eigene Welt, in der Licht und Details von Haus und Garten eine Atmosphäre erzeugen, in der die Gefühle zwischen den Worten greifbare Realität erhalten. Jedes gute Bilderbuch besitzt eine eigene visuelle Sprache, und das heißt auch, es fordert uns auf, das Erzählen in Bildern neu zu erfinden. Im Gegensatz zur raffinierten Papierarchitektur von Oyvind Torseter setzt sein Landsmann Stian Hole in „Garmans Sommer“ auf Bildcollagen, die so realistisch wirken, dass man in die abgebildeten Äpfel beißen möchte oder glaubt, über die Haut der Menschen streichen zu können. Das Körperliche spielt eine große Rolle in der Geschichte von Garman, der in diesem Sommer, bevor er in die Schule kommt, von seinen drei Tanten besucht wird. Beim Gedanken an die Schule beschleicht ihn ein mulmiges Gefühl, aber er erfährt, dass jeder Mensch die Angst kennt, sie sieht nur bei jedem anders aus. Der Körper, seine Alterungsprozesse werden mit geschicktem Realismus in die Sommerwelt integriert. Bilder und Story dieses Buches vergisst man nie mehr, aber darin besteht ja auch der Ehrgeiz der Illustratoren, mit jedem Buch eine neue Tür zur Welt zu öffnen. THOMAS LINDEN von Mo 21.11.11 bis Fr 23.12.11 Venloer Str. 40, 50672 Köln www.weihnachtsmarkt-stadtgarten.de Martin Baltscheit: Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor. Bloomsbury. 13,90 Euro Stein Erik Lunde/Oyvind Torseter: Papas Arme sind ein Boot. Gerstenberg Verlag. 12,95 Euro Stian Hole: Garmans Sommer. Hanser Verlag. 14,90 Euro 56 Literatur-Kalender Peter Härtling hat an die „liebste Fenchel“ geschrieben, Foto: Literaturhaus Prag Literatur-Termine im Dezember ALTE FEUERWACHE 0221 973 15 50 Wolfgang Koeppens „Tauben im Gras“ Di 13.12. 19 Uhr Lesung, Diskussion und Präsentation von Workshopergebnissen – im Rahmen des Projekts „literABItur“. Den Text liest Orlando Klaus (Schauspiel Köln) CAFÉ FRANCK 0221 716 72 10 Schöner Lesen So 11.12. 17 Uhr Texte, Torten, Heißgetränke von und mit Armin Bings, Gäste: Jonas Klee aka Quichotte und Necip Tokoglu, Eintritt frei ERSTES KÖLNER WOHNZIMMERTHEATER 0221 130 07 07 Gerlis Zillgens & Georg Schnitzler lesen „GZGS“ Sa 3.12. 20 Uhr Literarische Texte mit Witz und Tiefenschärfe FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17 Isabeella Beumer mit „Voice-Art and Poetry“ So 4.12. 11.30 Uhr Lesung, Gesang und Musik in der Lyrik-Reihe „Die Sonne umarmen – 1.000 Jahre deutschsprachige Lyrik von Frauen“ GLORIA THEATER 0221 66 06 30 Christoph Maria Herbst liest aus „Ein Traum von einem Schiff“ Sa 10.12. 19.30 Uhr Die ursprünglich für den 4. November im Theater am Tanzbrunnen anberaumte Veranstaltung wurde ins Gloria verlegt. Tickets behalten ihre Gültigkeit. GHARAVI‘S WEINHAUS 0221 559 45 80 Volker Streiter liest aus „Fressen ihn die Raben“ Do 15.12. 20 Uhr Am Königssee bei Berchtesgaden explodiert ein voll besetzter Reisebus. Der 1961 in Soest geborene Autor arbeitet seit 1980 bei der Polizei in Köln und hat ein Faible für die Alpen. GOLDMUND LITERATURCAFÉ 0221 534 15 84 Isabella Archan spielt und liest Kurzkrimis „Einfach Böse“ Mo 12.12. 19 Uhr Unter dem Motto „Einfach Böse“ will die Schauspielerin Gänsehaut in der Vorweihnachtszeit verursachen. Eintritt frei KUNST- & KULTURSALON FREIRAUM 0221 823 12 40 Norbert Klein liest Lyrik So 4.12. 20 Uhr Der Schauspieler trägt Verse aus dem Iran vor Hearing Things – Die Textjukebox Sa 10.12. 20 Uhr Literarische Überraschungen von und mit Christel Aring, Nina Goldberg und Niklas Schütte LITERATURHAUS 0221 995 55 80 Peter Härtling liest aus „Liebste Fenchel!“ Mi 14.12. 20 Uhr In der Reihe „Frauen zur Zeit“ erzählt der Schriftsteller vom Leben der Komponistin Fanny Hensel-Mendelssohn. Das Asasello Quartett spielt Hensels Streichquartett Es-Dur. Olaf Petersenn moderiert LUTHERKIRCHE 0221 38 44 63 Daniel Diestelkamp verbreitet „Nachtstille“ So 4.12. 21 Uhr Eine musikalisch-literarische Meditation mit Diestelkamp & Team. Eintritt frei LVR-LANDESMUSEUM BONN 0228 22 36 08 Judith Schalansky liest aus „Der Hals der Giraffe“ Di 6.12. 20 Uhr Inge Lohmark, Biologielehrerin am CharlesDarwin-Gymnasium in einer Kleinstadt in Vorpommern, kennt die Gesetze der Natur SCHAUSPIELHAUS 0221 22 12 84 00 „Das Buch für die Stadt“ – Auftaktveranstaltung So 4.12. 11 Uhr Über die allmähliche Verfertigung eines Dichters beim Dichten Fr 16.12. 20 Uhr Ausgangstext für das Gespräch der Schriftsteller Peter Esterházy, Per Olov Enquist und Jean-Philippe Toussaint ist anl. des Kleist-Gedenkjahres dessen Essay „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“. Es lesen Anja Lais und Thomas Loibl STADTBIBLIOTHEK KÖLN 0221 22 12 38 28 Jovan Nikolić liest aus „Weißer Rabe, schwarzes Lamm“ Di 6.12. 20 Uhr Der 1955 in Serbien geborene Autor stellt sein Buch für die Stadt vor. Die Moderation übernimmt der Journalist und Historiker Martin Stankowski THEATER DER KELLER 0221 31 80 59 Janko Hanushewsky: Ortserkundungen Sa 3.12. 18 Uhr In der Reihe „Hörkeller“ die DLF-Produktion „Karpaten Blues – Spurensuche im Land meiner Großväter“. Im Anschluss gibt es Gelegenheit, mit Sabine Küchle und Hanushewsky zu diskutieren THEATER IM BAUTURM 0221 52 42 42 Renan Demirkan liest aus „Respekt: Heimweh nach Menschlichkeit“ Mo 12.12. 20 Uhr Die 1955 in Ankara geborene und in Deutschland aufgewachsene Autorin und Schauspielerin hat ein Plädoyer für Solidarität und Gerechtigkeit geschrieben ZUM SCHEUEN REH 0177 887 58 40 Ulrich Peltzer – Heinrich-Böll-Preisträger 2011 Do 1.12. 20 Uhr „Für Ulrich Peltzer liegt das Politische nicht zuletzt in der sprachlichen Genauigkeit, und diese Einsicht macht ihn zu einem Erzähler von europäischem Rang“, heißt es in der Begründung der Jury Thomas Pletzinger liest aus „Gentlemen, wir leben am Abgrund“ Do 29.12. 21.30 Uhr In der „WDR 3 open“-Sendung „WortLaut live“ stellt Pletzinger seinen Spielfeldrandbericht über die Höhenflüge und Abstürze von Alba Berlin im Profisport Basketball vor. Die Veranstaltung wird auf WDR 3 live übertragen. = Auswahl-Empfehlung Empfehlungen von Marianne Kolarik 57 Improvisierte Musik in NRW 25 JAHRE Keiji Haino Manos Tsangaris Colonel Petrov’s Good Judgement Dillon Humcrush & Sidsel Endresen Vinnie Who Multiple Joyce Orchestra 0212 Fr Keiji Haino (Japan) & Lu Katavist (Köln) reiheM Der japanische Avantgarde-Musiker Keiji Haino zählt zu den wichtigsten musikalischen Grenzgängern unserer Zeit. Seine stilistische Bandbreite reicht von Alter Musik bis hin zu Noise, er spielt sowohl mit Ensembles wie zeitkratzer bei großen Festivals als auch mit Merzbow in kleinen Punk-Clubs. Eröffnet wird der Abend vom japanophilen Kölner Projekt Lu Katavist. 0412 So Der Literarische Salon Spezial: Vom richtigen Anschlag. Pi-hsien Chen, Jaki Liebezeit und Manos Tsangaris im Gespräch und an ihren Instrumenten – zu Gast bei Helminger & Kermani Drei prominente Exponenten der neueren Kölner Musikgeschichte, die mehr oder weniger direkt aus dem magischen Zirkel von Krautrock, elektronischer Musik und Stockhausen hervorgegangen sind. Zufällig auch drei Bewohner eines Hauses im Eigelstein. Und weil Navid Kermani in dem gleichen Haus wohnt, kam zwischen Hausflur und Café Schmitz die Idee auf, Pi-hsien Chen, Jaki Liebezeit und Manos Tsangaris zum ersten Mal überhaupt gemeinsam auf eine Bühne zu bringen. / Benefiz-Veranstaltung für www.eineschulefuerbissau.de 0512 Mo Colonel Petrov’s Good Judgement // Big Band der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Ltg. Joachim Ullrich Garage Free Jazz: So bezeichnen die drei Musiker von Colonel Petrov’s Good Judgement ihre Musik. An diesem Abend außerdem zu Gast im Stadtgarten: die Big Band der Hochschule für Musik und Tanz Köln mit einem neuen Programm. 0712 Mi Dillon Mit ihrer ungeschliffen-charismatischen Stimme verzaubert die einst aus Brasilien nach Köln gekommene Dillon ihre Zuhörer. Mit kleinen selbstgedrehten und bei You-Tube eingestellten Videos, in denen sie am heimischen Klavier zu sehen ist und ihre oftmals garnicht fertig komponierten Songs spielt, wurde sie über Nacht zur neuen Indie-Hoffnung. Zentrum ihrer Musik ist ihre schillernde Stimme, unverhüllt offenbart sie den Zustand ihrer Seele. 1312 Di Humcrush & Sidsel Endresen Eine spannende Reise durch die Mannigfaltigkeit elektronischer und akustischer Klangwelten: Ståle Storløkken, Keyboarder des norwegischen Quartetts Supersilent, und Schlagzeuger Thomas Strønen entwickeln aus der spontanen Interaktion verspielt-anmutende, perkussiv-melodische Soundscapes. Mit der großartigen Vokalistin Sidsel Endresen hat sich das Duo eine Mitmusikerin ins Boot geholt, die sich gekonnt einfügt und Dimension hinzufügt. 1412 Mi SPOT on Denmark: Treefight for Sunlight, Vinnie Who, Rangleklods Die erfolgreiche Konzertreihe »SPOT on Denmark« bringt gleich drei dänische Bands nach Köln. Ob farbenfrohe Popmusik, treibend-gutgelaunter Indie oder innovativer Elektro: Vinnie Who, Treefight for Sunlight und Rangleklods sind gute Beispiele dafür, dass Dänemark eine bunte und lebhafte Musikszene vorweisen kann. 2012 Di Multiple Joyce Orchestra Eine Auswahl der kreativsten Geister Kölns vereint in einem Orchester: Das Multiple Joyce Orchestra spielt Koch, Hübsch, Gratkowski und Schubert und bewegt sich dabei immer auf dem Pfad radikaler Offenheit und Abstraktion. Zugleich führen die Kompositionen zeitgenössische Notationen und improvisierte Musik zusammen: Jede Aufführung ist ein Unikat. choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an verlosung@choices.de, Kennwort: Stadtgarten Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten Ick Hans Liberg Liberg in der hinreißenden Show, Foto: Thomas Mayer Ein Musikclown goes Jazz Von Olaf Weiden Vieles deutet in der Karriere des Hans Liberg auf etwaige Parallelen zu unserer Ruhrpott-Ikone Helge. Beide leben seit rund drei Jahrzehnten von der Musik, ohne sie ernsthaft zu produzieren. Beide schleichen um den heißen Breitopf herum, und was da über den Rand „Endlich ein Jazzsänger, der tropft, reicht allemal. Und bei beiden dürMusik macht, ohne an Verfen freudige Krokodilstränen kullern, ohne kaufszahlen zu denken“ dass sich irgendetwas Konkretes wie ein Witz oder ein wirklich lustiges Lied mit nach Hause nehmen ließe, mit dem der begeisterte „Konzert“-Besucher am nächsten Morgen beim Friseur oder am Kaffeeautomaten punkten könnte. Die Kunst der beiden Großmeister der kleinen Form bleibt flüchtig – sowohl beim Klassikmonteur Liberg wie beim Jazzer Schneider. Und der Tausendsassa Liberg zeigt in seinem aktuellen Programm, dass er auch den Jazz beherrschen kann. 1997 erhielt der Niederländer Hans Liberg in New York für ein Fernsehformat den Emmy Award, im folgenden Jahr sprang er für Sir Ustinov ein und moderierte diese Preisverleihung. Diesen Umstand verdankt er natürlich seinem internationalen Auftreten, immerhin spricht und spielt Liberg in Englisch, Französisch und Deutsch. Regelmäßig tritt er in London auf, in Paris lernte er seine Frau kennen. Und die klassische Literatur der Konzerthits wirkt auch überregional. Liberg steht in der Tradition des süffisanten Victor Borge, der als ein Comedian im herkömmlichen Sinne auch über große Musikalität und eine solide Klaviertechnik verfügte. Aber sein niederländischer Nachfolger erhebt sich über den Klavierclown alter Schule zu einem multistilistischen Musikshowmaster, der ein ganzes Arsenal an buntest-exotischem Musikinstrumentarium versammelt und auch überall ein Tönchen herauspresst – da kann jetzt Helge wieder mithalten. Libergs sympathische Masche mit der Klassik gestattet dem alles improvisierenden Künstler Eingriffe in die Partitur oft schon nach drei Tönen oder spätestens nach acht Takten. Liberg: „Ich habe noch nie ein Stück ganz gespielt.“ Wie Borge zeigt Liberg gern, dass die Wahl des thematischen Materials auch ganz anders hätte ausfallen können, und schmuggelt in den ernsten Ton eine heitere Schlagermelodie oder ein Volkslied ein – wer erkennt die Melodie? Jetzt – und deshalb kam der Helge hier so häufig ins Wort – tourt Liberg mit seinem aktuellen Programm „Ick Hans Liberg“ im weißen Showanzug mit zwei Kollegen an Bass und Schlagzeug und mit einem jungen Tänzer – das erinnert an die Stammmannschaft aus dem Pott, fehlt nur der persönliche Sklave und Teeassistent von Helge. Und Jazz steht auf dem Programm, allerdings nur als Startrampe für den Entertainer, in die wilden 70er abzufahren und mit Fistelstimme den damaligen Pop- und Schlageridolen nachzueifern. Angekündigt sind bereits Lieder über die Wallstreet und über den Goldpreis, aber auch eine Wurstsonate von Clint Eastwood steht auf dem Programm. Es ist völlig gleichgültig, welche Themen aufliegen, Liberg findet lieOlaf Weiden arbeitet bevoll die geeignete Musik dazu: Er ist nämlich ausgeals Musiker und Musikkritiker in NRW. bildeter Musikologe. Konzerte: Do 1.12. 20 Uhr, Konzerthaus Dortmund, Mi.14.12. 20 Uhr, Düsseldorfer Tonhalle www.hansliberg.com 58 Unterhaltungsmusik Family Fodder freuen sich auf die Weltstadt Köln, Foto: Family Fodder Weltstadtniveau Der Dezember bringt außergewöhnliche Musikevents Da strömt doch glatt Weltstadt-Atmosphäre durch Köln: Im Rahmen des Theaterfestivals „Globalize“ findet vom 2. bis 4.12. im alten UFA/Filmpalast am Hohenzollernring mit dem Weekend Fest ein internationales und höchst ambitioniertes Musikprogramm statt. Mit dabei sind neben vielen spannenden Geheimtipps James Pants, der Funkateer und B-Boy aus dem Stones Throw-Stall, der gerade von Colorado nach Köln gezogen ist und sich natürlich nicht zweimal bitten lässt, seine neue Heimatstadt mit gut abgehangenen Beats zu beglücken. Die Homerecording-Legende R. Stevie Moore war zwar gerade erst in Köln, kommt aber auch gerne noch mal. Der Live-Enthusiast John Maus mit haluziniertem 80er Sound ist immer ein kathartisches Erlebnis, und das tolle Post Punk-Urgestein Family Fodder klettert für das Festival das erste Mal seit 20 Jahren wieder auf die Bühne. Nicht groß bewerben muss man wohl die Auftritte von Jochen Distelmeyer und Sonic Youths Thurston Moore. Insgesamt 16 Acts teilen sich an den drei Tagen die Bühnen in drei Kinosälen (Programm unter weekendfest.de). Dillon, ehemalige Kölnerin mit brasilianischen Wurzeln, jetzt Neuköllnerin, kommt zu Besuch in ihre alte Heimatstadt, um ihr Debütalbum „This Silence Kills“ vorzustellen. Die 22Jährige klingt mit ihrem fragilen Gesang, Klavier und Elektronik inzwischen ruhiger als vor vier Jahren in Köln bei ihrem allerersten Konzert. Da trat sie noch aggressiver auf (7.12., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Bitch Magnet war eine interessante Post Hardcore-Band, die Ende der 1980er Jahre drei Alben veröffentlichte – dann war trotz Erfolgs Schluss. Anlässlich der Wiederveröffentlichung ihrer Alben tourt die Band wieder und gewinnt vielleicht auch neue Fans dazu (7.12., 20 Uhr, MTC). Orchestra of Speres sind eine neuseeländische Band, die sich dem Afro-Funk verschrieben hat. Allerdings sind sie nicht an vermeintlich authentischer Wiedergabe interessiert, sondern kreuzen Kalimba mit Sun Ra-Georgel und Indie-Pop. Das klingt ungefähr so wild, wie die vier auf der Bühne mit ihren Fantasiekostümen aussehen (13.12., 21.30 Uhr, Sonic Ballroom). Vier Jahre lang wurde das Netzwerk Neue Musik vom Bund gefördert, um die scheinbar schwer vermittelbare Neue Musik zu unterstützen. Zum Ende der Förderung gibt es vom 16. bis 18.12. an verschiedenen Orten einen „Netzwerkausklang“ mit Stücken von John Cage, Edgar Varèse, Karlheinz Stockhausen, Iannis Xenakis oder Mauricio Kagel. Der Eintritt ist frei, das Projekt soll auch nach der Förderung weitergehen (Programm unter netzwerkneuemusik.de). Die Tuareg-Musiker Tinariwen spielten letztens in der Philharmonie, die jüngeren Tamikrest aus Mali gastieren mit ihrem Wüstenrock nun im Club Bahnhof Ehrenfeld. Wem die Stühle in der Philharmonie unangemessen schienen, der kann den Afro Blues von Tamikrest bei voller Bewegungsfreiheit genießen (8.12., 20.30 Uhr). c/o pop schwenkt den „spot on denmark“. Drei sehr unterschiedliche Acts aus dem nordischen Nachbarland kommen hintereinander auf die Bühne: Treefighting for Sunlight machen sonnige Popsongs, und Vinnie Who klettert mit Geigen und seiner hohen Stimme in den Pophimmel. Der singende Elektroniker Rangleklods ist zwar noch nicht so bekannt wie Trentemøller, das könnte sich aber bald ändern (14.12., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Seit über 20 Jahren machen Monster Magnet ihren psychedelisch angehauchten Stoner Rock. „It‘s a satanic drug thing you wouldn‘t understand“ war zu Beginn ihr Motto. Ihr Monster-Sound ist aber auch ohne Drogen gut verständlich (12.12., 20 Uhr, Live Music Hall). CHRISTIAN MEYER 59 ESISTHIER Schauspiel trifft Live-Musik, DJs & Drinks In den kalten Monaten öffnet raum13 seine Hallen und Zimmer für Theaterproduktionen aus dem ganzen deutschsprachigen Gebiet. 16.–17. Dezember 2011 / 20 h PORNORAMA – EIN MÄNNERMÄRCHEN Monodrama aus Wien von und mit: Karen Köhler // Regie: Fanny Brunner // ausgezeichnet vom Österreichischen Kulturministerium WIR HABEN UNS LIEB BIS EINE HEULT 18. Dezember 2011 / 20 h EICHMANN Ein Stück über den Erfüller und Organisator der Vernichtungspläne der Nazis an den Juden mit: Florian Lenz // Regie: Anja Kolacek // Produktion: raum13 DJ JULIEN LIBERTIN, der mit einer Historiographie von Liedern des Protestes gegen die These von der Unausweichlichkeit des Befehlsnotstands zu Felde zieht. Vorschau Januar und Februar: HOSIANNA von Przemek Zybowski mit: Janning Kahnert // Regie: Johannes Wenzel // Koproduktion Schauspielhaus Hamburg und Wenzel & Zybowski SUBSTANZEN Uraufführung von raum13 mit: Florian Lenz, Kathrin Wankelmuth // Regie: Anja Kolacek DER BLINDE PASSAGIER Uraufführung mit: Dominik Breuer // Regie: Wolfgang Hofmann raum13_Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste_Tickets: info@raum13.com_ 0221-4232185 (8/16 Euro) www.raum13.com Kompakt Disk Popkultur in NRW Notorische Echokammern Seit den frühen 80er Jahren gab es immer wieder Bootlegs des verschollenen Beach Boys-Albums „Smile“ mit mal weniger, mal mehr ambitionierten Vorschlägen, wie es denn damals wohl hätte erscheinen können. Nun gibt es erstmals eine offizielle Veröffentlichung der Smile-Sessions der Jahre ‚66/‘67: als Doppel- und 5fach-CD bzw. in zwei Vinylformaten. Auf der Doppel-CD findet man 19 Stücke, die als „Smile“ erscheinen, dazu nochmals 21 alternative Versionen einiger Tracks. Man hört: den stilbildenden mehrstimmigen Gesang, großartige Popsongs und recht avantgardistische Experimente. Eine Platte, so groß wie ihr Ruf (Capitol). „Wolfroy goes to town“ ist Will Oldhams ungefähr 30. Album, und abgesehen von der üblichen Faszination für seinen zugleich schnellen als auch konstant guten Auswurf an Songs zwischen Country(-Rock) und Folk(-Rock) kann man höchstens noch auf einzelne Stücke hinweisen, die einem den Atem stocken lassen vor trauriger Schönheit: „New Whaling“ ist ein solches Stück, aber längst nicht das einzige (Domino). Der Untertitel von „Diversions Vol. 1“, dem Live-Album des Folk-Quartetts The Unthanks, sagt schon alles: „The Songs of Robert Wyatt and Anthony & the Johnsons“ – wunderbar minimalistisch auf zwei Konzerten in London interpretiert (Rough Trade). Dillon wird mit ihrem Debütalbum „This Silence Kills“ richtig erfolgreich werden. Die 22Jährige singt ein wenig wie Joanna Newsom, spielt Klavier und produziert elektronische Sounds dazu. Das alles wirkt zugleich sehr fragil und kunstvoll (7.12., 20.30 Uhr, Stadtgarten Köln). Ihr interkulturelles Projekt „BLNRB“ (Berlin / Nairobi) hat die eh schon offenen Ohren der Gebrüder Teichmann sperrangelweit geöffnet: Auf ihrem zweiten Album „They made us do it“ laden sie nicht nur zahlreiche Gäste ein, sondern verbinden ihren analogen Housesound auch mit untypischen Instrumenten wie Cello oder Jazz-Bass und Saxophon vom Vater Uli. Das Ergebnis ist mal wuchtig, mal weich, aber immer überraschend (Festplatten). Recht ungewöhnlich für das französische Label Ed Banger ist der Brite Mickey Moonlight. Der arbeitet auf seinem Debüt nämlich an einem retrofuturistischen Exotica-Sound mit Funk-, Soul- und House-Anleihen und hat sich für sein abwechslungsreiches Album „... and the Time Axis manipulation Organisation“ viele bekannte Kollegen eingeladen. Nochmal Ed Banger: Mr. Oizo lässt auch mit seinem vierten regulären Studioalbum keinen Zweifel daran. Ein Hit wie „Flat Beat“ rollt ihm nicht noch mal aus den Maschinen. Stattdessen ist „Stade 2“ wieder ein Angriff auf den Otto Normal-Clubber. Im Gegensatz zu einigen seiner jüngeren Label-Kollegen heißt bei ihm hart nicht stumpf, sondern vertrackt und komplex. Auch die zweite Folge der Reihe „Bangs & Work“ bestätigt: Der aus Chicago kommende FootworkSound ist zurzeit an Radikalität kaum zu überbieten. Billig Drum-Sounds, hart gecuttete Vocals und minimale Melodien reichen, um diesen Bastard schnell, rau und spröde auf die Footwork-Tänzer zu hetzen (Planet Mu). Der Finne Vladislav Delay klettert erstmals für das deutsche Label raster-noton in die Echokammer. Im Gegensatz zu den meisten Veröffentlichungen auf Carsten Nicolais Label klingt „Vantaa“ nicht klar und kühl, sondern weich und warm – mitunter gar etwas matschig. Aber eigentlich genau das Richtige fürs Überwintern. Gleichermaßen melodischen wie energetischen Afro Funk kann man von der Compilation „Bambara Mystic Soul“ erwarten. „The raw Sound of Burkina Faso 1974-1979“ versammelt 16 Stücke, davon ein Drittel von Amadou Ballaké, mit betörendem Gesang und mitreißenden Rhythmen (Analog Africa). CHRISTIAN MEYER Das Kölner „King Georg“, Foto: Christian Werthschulte Der schönste Platz … Eine Hommage an zwei der nettesten Orte NRWs Von Christian Werthschulte Unter den vielen gelogenen Kneipenwahrheiten, die man sich mit Alkohol nicht wahrer trinken kann, ist eine besonders infam: „Der schönste Platz ist immer an der Theke.“ Denn mal Hand aufs Herz – wer will schon den ganzen Abend den Sprüchen launiger Wirte und noch launigerer Stammgäste ausgesetzt sein und dabei immer im Generalverdacht stehen, der Einsamkeit ein letztes Mal ein Schnippchen schlagen zu wollen? Etwas anderes ist es aber, wenn der Platz an der Theke der einzige „Der Platz an der Theke ist nur freie Platz ist, weil der eigene Lieblingsort in der Lieblingsbar erträglich“ zum Lieblingsort von vielen geworden ist. Im Norden der Bochumer Innenstadt gab es einen solchen Ort. An der Herner Straße trafen sich die Gäste einer Bar mit dem Frisiersalonwerbungs-tauglichen Namen „London Tokyo Paris“, als der Laden wegen finanzieller Schwierigkeiten des bisherigen Betreibers geschlossen werden sollte, einfach weiter in derselben Location. Seinen Platz an der Theke gibt man ja nicht einfach so auf. Und so wurde mit wenig Geld, einem Eintrag ins Vereinsregister und etwas Spaß an der Musik die „Goldkante“ gegründet. Und so gab es weiter Cocktails, und die Lampen hingen immer noch leicht asymmetrisch über der Theke. Dazu lief ein Soundtrack aus NerdIndie, House, Old School-HipHop und britischer Bassmusik – genau so sollte eine Bar sein. Aber die eigentliche Spezialität der Goldkante war ihr DIYKonzept. Wer auflegen, Lesungen veranstalten oder sonst einen Abend was tun wollte, durfte vorbeikommen. Vor gut zwei Jahren hatte die Idylle an der Herner Straße dann ein Ende. Auf Ärger mit den Nachbarn folgte Ärger mit der Vermieterin, die sich etwas „Besseres“ für ihr Ladenlokal wünschte. Und damit war die Goldkante in der alten Form Geschichte. Fortan gab es Gerüchte, eine neue Adresse an der Hattinger Straße und lange verschlossene Türen. Vor ein paar Wochen tauchte dann auf einmal ein Video im Facebook-Stream auf: „Die Goldkante ist eröffnet“, verkündet ein Sprecher im Politbonzen-Stil, und das Volk tat, wie ihm geheißen. Es stürmte die neuen Räume in Bochum-Ehrenfeld, dort, wo einst von Kreativquartieren geträumt wurde, aber doch nur ein wirklich schöner Thekenplatz wieder auferstanden ist. Auch in der Kölner Bar „King Georg“ kommt man an der Theke kaum vorbei. Brutal vertäfelt und mit Rotlicht verziert steht sie einnehmend im Raum. Viel Platz für Einsamkeit also, aber das stört nicht. Schließlich war die Bar früher ein Laufhaus. Mittlerweile ist selbst in der Nähe vom Eigelstein das Miljöh im Niedergang, und so setzt man im King Georg halt auf Kost für die prekäre Intelligenz: Theorielesungen, Konzerte zwischen Post-Indie, Lo-Fi und Heimelektronik. Daneben noch ein DJ-Programm, das den im Laufe der 90er entstandenen, irgendwie prätentiös benannten „Bar-DJ“ mit liebevoll ausgewähltem Cratedigging doch noch für die Gegenwart rehabilitiert und trotz der Lage abseits der üblichen Feierwege sein Publikum findet. Dieser Tage feiert man den dritten Geburtstag – ohne Jubiläumsprogramm, aber mit einem Christian Werthschulte limitierten Stoffbeutel im 12-Zoll-Format als Accessoire lebt in Köln und für die Stammkundschaft. mag Pop Goldkante I Alte Hattinger Straße 22, Bochum I www.goldkante.org King Georg I Sudermannplatz 2, Köln I www.kinggeorg.de 60 Musical in NRW 08 N N M 11 NETZWERKAUSKLANG Wäscher und Familie Schlönzke, Foto: Boehme und Mardo Wie im Karneval Hape Kerkelings „Kein Pardon“ in Düsseldorf Von Rolf-Ruediger Hamacher Wenn man Leonard Bernsteins Definition zugrunde legt, dass ein gutes Musical ein Stück ist, das man auch ohne Musik spielen kann – dann hat das jetzt am Düsseldorfer Capitol-Theater welturaufgeführte „Kein Pardon“ natürlich schlechte Karten. Zumal der „Gib mich die Currywurst“ begnadete Komödiant Hape Kerkeling, der im gleichnamigen Film 1992 die Hauptrolle spielte, hier nur mit einer „Video-Botschaft“ als beschwipste, reife Dame das Publikum auf die musikalische TV-Satire einstimmt. Dann gehört seinem Musical-Alter Ego Enrico de Pieri (als Peter Schlönzke) die Bühne. Der ist im elterlichen Schnittchen-Service für die Leberwurstbrote verantwortlich, möchte aber eigentlich ein Fernseh-Star werden. Beim Vorsprechen für die erfolgreiche Sendung „Witzigkeit kennt keine Grenzen“ des beliebten Show-Masters Heinz Wäscher (Dirk Bach) fällt er zwar noch durch, arbeitet sich aber als Kabelhilfe und als Assistent im Hasenkostüm an sein Idol heran – und stürzt es schließlich von seinem selbstherrlichen Sockel. Auch Peter entgeht schließlich nicht den unmenschlichen Mechanismen der Branche: Nach abstürzenden Quoten wird er durch ein jüngeres „Gesicht“ ersetzt. Seine schon lange von ihm angebetete Freundin Ulla (Roberta Valentini) und die aus den Augen verlorene Arbeiterfamilie um Mutter (Iris Schumacher), Oma (Verena Plangger) und Opa (Wolfgang Trepper) nehmen ihn happyendlich mit offenen Armen auf. Wenn der quirlige Kugelblitz Dirk Bach das erste Mal zum vom Publikum begeistert aufgegriffenen Mitklatsch-Lied „Witzigkeit kennt keine Grenzen“ mit nur sechs wohlgeformten Tänzerinnen die etwas mickrige Showtreppe herunterschreitet, wird man gleich aller Illusionen beraubt: Statt großes Musical zu bieten, konzentriert sich die Inszenierung (Alex Balga) mehr auf eine Aneinanderreihung comedyhafter Sketche über die zeitgenössische Medienlandschaft und skurriler Ruhrpott-Typen. Andererseits halten gerade das selbstironische Spiel und die Entertainer-Qualitäten des Dschungelcamp-Protagonisten das Musical auf der Unterhaltungsspur. Großartig seine urkomische Tanzeinlage („Lass Heinz ran“) mit dem gesamten Ensemble. Als dann allerdings Peter seinen Job übernimmt und Heinz bis zum Finale aus dem Geschehen verschwindet, verliert auch das Musical an Fahrt. Einerseits, weil Enrico de Pieri, trotz seiner ausdrucksvolleren Stimme, noch nicht das Charisma von Dirk Bach hat. Andererseits bewegen sich die Songs von Achim Hagemann (Musik) und Thomas Hermanns (Text) doch auf zu unterschiedlichem Niveau, um die Handlung voranzutreiben oder im Ohr hängenzubleiben. Nur wenn sich die von Heribert Feckler fetzig arrangierten Kompositionen dem Swing verschreiben, kommt Schwung ins Geschehen. Die Duette, wie Ulla und Peters „Wild und frei“, kopieren dagegen allzu aufdringlich die „Schrei-Schule“ der gegenwärtigen deutschen MusicalAusbildung. Ein paar der allzu auf „Reim dich oder ich fress dich“ getrimmten Songs weniger, eine innovativere Choreographie (Natalie Holtom), die auch einmal ein Rolf-Ruediger Hamacher ist Mediendozent, Stepp-Tänzchen wagt – schon käme das von einer überJournalist und im Vorzeugenden Ensemble-Leistung getragene Musical dem stand des FilmkritikerVerbandes Broadway näher als jetzt dem Karneval. „Kein Pardon“ von Harpe Kerkeling und Thomas Hermanns I R: Alex Balga Capitol-Theater Düsseldorf I täglich außer Montag I 0211 734 40 61 Köln 16. und 17.12.2011 Deutschlandfunk / Rathaus / Kunst-Station Sankt Peter / Stadtgarten 2 Tage Neue Musik und mehr Konzerte mit Klangradar 3000 Hamburg, dem LandesJugendEnsemble Neue Musik Schleswig-Holstein, dem Schlagquartett Köln, Achim Tang, Mauricio Kagels Zwei-Mann-Orchester sowie Gespräche mit Vertretern aus Musik, Wissenschaft und Kulturpolitik, Projektpräsentationen und Filme. www.netzwerkneuemusik.de / www.on-cologne.de *QYCTF2CPVGTHQT4QEM[*QTTQT%QORCP[.KOKVGFCPF/KEJCGN$TGPPGTHQT$$2TQOQVKQP)OD*RTGUGPV $#&$+<#44'#0&$.11&;$4+..+#06 ·/75+%#.&1/'-².0 6+%-'65 ∙ ∙ YYYMCTVGPMCWHGPFG∙YYYTQEM[JQTTQTUJQYFG a/KPCWUFGO(GUVPGV\/QDKNHWPMOCZa/KP Musik-Kalender BÜRGERHAUS STOLLWERCK 0221 99118 0, Beginn 20 Uhr Johannes Kirchberg Fr 2.12. Die Bösen Glamourösen Fr 16.12. GLORIA 0221 28 01 The Felice Brothers Do 1.12. 20 Uhr Trombone Shorty Sa 3.12. 20 Uhr Erdmöbel Fr 9.12. 20 Uhr Smith & Burrows Do 15.12. 20 Uhr Basta (X-Mas Special) Sa 17.12. 20 Uhr Aziz Sahmaoui & University of Gnawa/Baaziz/Amel Mathlouti/Akli D. (Trafico „Rock the Casbah“) So 18.12. 19 Uhr Guildo Horn Do 22.12. 20 Uhr Irie Révoltés Di 27.12. 20 Uhr KÖLNER PHILHARMONIE 0221 28 02 80 V. Mullova/Il Giardino Armonico/G. Antonini: Bach, Händel, Leclair, Mascitti, Vivaldi Do 1.12. 20 Uhr Tokyo String Quartet: Haydn, Hindemith, Schumann Fr 2.12. 20 Uhr A. Schiff: Beethoven, Brahms, Kurtág, Schumann, Widmann Sa 3.12. 20 Uhr B. Feldkircher/Gürzenich-Orchester Köln/M. Stenz: Brahms, Neruda, Saariaho So 4.12. 11 Uhr, Mo 5.12./Di 6.12. 20 Uhr L. Borrani/A. Tamestit/Chamber Orchestra of Europe: Hoffmeister, Mozart, Zimmermann So 4.12. 20 Uhr Response 2011 – Abschlusskonzert Di 6.12. 18 Uhr J. Prégardien/G. Payer: Beethoven, Duparc, Liszt, Schreker, Schubert Mi 7.12. 20 Uhr A. Mayer/Orpheus Chamber Orchestra: Haydn, Hindemith, Norman, Strauss Do 8.12. 20 Uhr K. Gerstein/WDR Sinfonieorchester Köln/J. Saraste: Beethoven, Brahms, Schönberg Fr 9.12./Sa 10.12. 20 Uhr M. Hyun/C. Scheeben/Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf/Kammerphilharmonie Rhein-Erft/C. Letschert-Larsson: Mendelssohn Bartholdy, Rheinberger Sa 10.12. 15 Uhr D. Rothert/P. Spätling/Collegium vocale Siegen/Kölner Kammerorchester/U. Stötzel: Locatelli, Manfredini, Vivaldi So 11.12. 11 Uhr, Mo 12.12. 20 Uhr S. Wüst/R. Kleifeld/B. Schneider/H. Kilpeläinen/KölnChor/Neues Rheinisches Kammerorchester Köln/W. Siegenbrink: Bach (Weihnachtsoratorium I-III) So 11.12. 15 Uhr H. Hahn/hr-Sinfonieorchester/P. Järvi: Mendelssohn Bartholdy, Nielsen, Strauss So 11.12. 20 Uhr Philharmonisches Kammerorchester Dresden/L. Güttler: Bach, Locatelli, Mozart, Schmelzer, Telemann, Vejvanovský Mi 14.12. 20 Uhr S. Gabetta/Cappella Gabetta/A. Gabetta: Corelli, Durante, Pachelbel, Platti, Vivaldi Do 15.12. 20 Uhr P. Hoffmann/S. Evers/H. Heilmann/M. Francke/M. Krasnenko/R. Schmitz-Malburg/ WDR Rundfunkchor Köln/D. Marlow/WDR Sinfonieorchester Köln/R. Huber: Ospald, Schönberg, Strawinsky, Yun (Musik der Zeit 2: Urgewalten) Fr 16.12. 20 Uhr Trio Wanderer: Beethoven, Brahms, Liszt Sa 17.12. 20 Uhr J. Lisiecki/Gürzenich-Orchester Köln/P. Daniel: Byström, Chopin, Sibelius So 18.12. 11 Uhr Neva Brass Quintett/Polizeichor Köln/J. Ludwig: Weihnachtliches Konzert So 18.12. 15 Uhr M. Schilling/S. Gvirts/M. Francke/R. Ayers/ Kartäuserkantorei Köln/Concerto con Anima/P. Ahmann: Händel (Messiah) So 18.12. So 20 Uhr Richard Galliano Septet: Piazzolla Forever Mi 21.12. 20 Uhr Ludwig Sebus: Kölsche Weihnacht Do 22.12. 20 Uhr Kölner Konzertchöre: Festliches Weihnachtssingen Fr 23.12. 20 Uhr Blechbläser der Kölner Dommusik/Kölner Domchor/E. Metternich/Mädchenchor am Kölner Dom/O. Sperling/C. Biskupek Sa 24.12. 15 Uhr C. Breuer/M. Sandhoff/C. Poltéra/Concerto Köln: Bach, Charpentier, Dall’Abaco, Sammartini, Telemann, Vivaldi So 25.12. 18 Uhr B. Ramsey/P. Kuhn & seine Big Band: JAZZPOPS XXVI Mo 26.12. 20 Uhr S. Kammer/R. Koshnaw/J. Todd/Klangforum Wien/J. Deroyer/P. Böhm: Ablinger, Aperghis, Corillon, Donatoni, Furrer, Gander, Gervasoni, Lang, Neuwirth, Pintscher, Resch, Satie, Scelsi, Sciarrino, Tarnopolski, Xenakis Mi 28.12. 18 Uhr D. Timm/Mitteldeutsches Kammerorchester/A. Hartmann: Bach, Haydn, Händel Do 29.12. 20 Uhr Chilly Gonzales: Piano Talk Show Fr 30.12. 20 Uhr V. Hagner/Gürzenich-Orchester Köln/D. Kaftan: Adams, Amirov, Bartók, Beethoven, Gershwin, Jobim, Khatchaturian, Morricone, Mozart, Márquez, Tschaikowsky (Silvesterkonzert) Sa 31.12. 18 Uhr DIE KANTINE 0221 167 916 0, Beginn: 20 Uhr Hiss Do 1.12. Daniel Schuhmacher So 4.12. Götz Widmann Do 8.12. 62 = choices-Empfehlung in der Auswahl Sing Bar Sing Fr 9.12. Lead Zeppelin: ATribute to Led Zeppelin Sa 10.12. Queen Kings: Golden Freddie Mercury Memorial Night So 11.12./18.12. El Vez, The Mephis Mariachis & The Lovely Elvettes Mo 12.12. De la Soul Do 15.12. Just P!NK Fr 16.12. Still Collins Mo 26.12. STADTGARTEN 0221 28 01 Charles Mingus Celebration Band Do 1.12. 20.30 Börgerding/Ingo Stahl/Doc Dondo Fr 2.12. 20.30 Keiji Haino/Lu Katavist Fr 2.12. 20.30 Uhr Mono & Nikitaman Sa 3.12. 19.45 Uhr Jem Cooke So 4.12. 20.30 Uhr Colonel Petrov’s Good Judgement Mo 5.12. 20.30 Uhr Blitz The Ambassador/Akua Naru Di 6.12. 20.30 Dillon Mi 7.12. 20.30 Uhr Jesse Milliner & Friends Do 8.12. 20.30 Uhr Jamaram So 11.12. 20 Uhr The Sweet Vandals Mo 12.12. 20.30 Uhr Aura Dione Mo 12.12. 21 Uhr Humcrush/Sidsel Endresen Di 13.12. 20.30 Uhr Antoine Leonpaul/Lisa Portelli (FrancoMusiques Live!) Di 13.12. 20.30 Uhr Treefight For Sunlight/Vinnie Who/Rangleklods (SPOT on Denmark) Mi 14.12. 20.30 Uhr Multiple Joyce Orchestra Di 20.12. 20.30 Uhr Tom Gaebel Do 22.12. 20.30 Uhr GEBÄUDE 9 0221 589 194 14, Beginn: 20 Uhr Mister Heavenly So 4.12. Hot Snakes Mo 5.12. Egotronic Fr 9.12. Boxhamsters Sa 10.12. Black Lips So 11.12. Turbostaat Mi 14.12. Bodi Bill Do 15.12. LUXOR 0221 924460 The Antlers Do 1.12. 21 Uhr You Me At Six So 4.12. 20 Uhr Skindred Mo 5.12. 21 Uhr 100 Monkeys Do 8.12. 21 Uhr Thomas Godoj Fr 9.12. 19.30 Uhr 5vor12 Sa 10.12. 20 Uhr Little Dragon So 11.12. 20 Uhr Niels Frevert & Band Mi 14.12. 21 Uhr Zass Do 15.12. 21 Uhr Flimmerfrühstück Fr 16.12. 19.30 Uhr I Am The Avalanche Sa 17.12. 19.30 Uhr The Vaccines Di 20.12. 21 Uhr Foto: Arne Reinhardt Concerto Köln Weihnachten Kölner Philharmonie in der Chilly Gonzales Werke von Marc-Antoine Charpentier, Carl Philipp Emanuel Bach, Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann u. a. Foto: Simon Katzer Cordula Breuer Blockflöte Martin Sandhoff Flöte Christian Poltéra Violoncello Sonntag 25.12.2011 18:00 Freitag 30.12.2011 20:00 Piano Talk Show KölnMusik gemeinsam mit c/o pop Neujahrskonzert HIROMI: THE TRIO PROJECT Uri Caine Barbara Walker, Theo Bleckmann, Joyce Hammann, Nguyên Lê, John Hebert, Chris Speed, Ralph Alessi, Jim Black, DJ Olive koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Philharmonie-Hotline 0221 280 280 63 63 Sonntag 01.01.2012 18:00 Kölner Dom Skulpturen in Schokolade 11. November 2011 bis 15. Februar 2012 64 Ich will tanzen Prima Idee Wir haben den Unterricht in dem du tanzen willst Ein unglaubliches Tanz- und Fitnessangebot Hier stimmt der Preis Die Geschenkidee www.colognedancecenter.de Die Dombauhütte und das Schokoladenmuseum zeigen im Kölner Rheinauhafen: Top Dozenten Best Location Super Preis/Leistung TANZ IN www.schokoladenmuseum.de KÖLN zu Weihnachten 3 Monate Mitgliedschaft für 159,- € Auch sinnig zum Selbertesten. Die Flatrate – all you can dance zum Super-Tanz-Preis ...macht einfach Spaß Best of ModernAfro Jazz Street Dance Ballett HipHop Pilates Dancehall Step Tanz Venloer Str. 41 50672 Köln HOTLINE 0221-52 88 10 e-mail: info@CologneDanceCenter.de Kunst in Köln Cosima von Bonin, Ausstellungsansicht Museum Ludwig, © Cosima von Bonin, Foto: Lothar Schnepf, courtesy Galerie Daniel Buchholz, Köln, Berlin Harmonie mit Brüchen Das Museum Ludwig zeigt das Werk von Cosima von Bonin Die Ausstellung beginnt draußen. Auf der Südterrasse, am hinteren Eingang des Museum Ludwig steht eine merkwürdige, ziemlich surreale Skulptur: Über den Köpfen der Betrachter sitzt eine Pinocchio-Figur auf einem Schiedsrichterstuhl; an der Spitze der langen Nase, die ihn als Lügner entlarvt und nun zur Angel mutiert ist, baumelt eine Spinne. Pinocchio wird von einer Laterne im Rücken beleuchtet, und an deren Pfahl wiederum befindet sich eine brennende Zigarette aus hellen Neonröhren. Aber was wie das Signet einer Bar mitten in der Prärie wirkt, ist der Auftakt zu Cosima von Bonins Schau im Museum Ludwig. Und die Skulptur teilt schon Typisches zum gesamten Werk der 1962 geborenen, längst international erfolgreichen Künstlerin mit: Dies betrifft die plastische Stilisierung ihrer Objekte und deren Künstlichkeit, vorgetragen mit handwerklicher Sorgfalt, die teils assoziativen, teils konkreten Anklänge an Märchen und Comics, überhaupt das Spiel mit Zitaten und das alles mit einem hohen Wiedererkennungswert und irgendwie schräg. Und der Ton stimmt. Denn auch wenn die Schau im Museum Ludwig wie eine hinreißende, nie langweilige Varieté-Revue zur Zerstreuung anmuten könnte, so ist sie doch ausgesprochen verbindlich, und die einzelnen Arbeiten weisen direkt auf unsere Zeit. Mit leichter Hand Die Ausstellung, die Cosima von Bonin im Museum Ludwig arrangiert hat, besteht aus etwa siebzig Arbeiten, die weite Teile ihres Werkes umfassen. Verschiedene Motive kommen mehrfach vor, wie eine wiedererkennbare Melodie, aber in unterschiedlichen Zusammenhängen. Neben den überwiegend figürlichen, Tieren und Pflanzen nachempfundenen Objekten aus weichen Stoffen finden sich die textilen Wandbilder, die schon zu den „Klassikern“ von Cosima von Bonin gehören, eine begehbare Installation, welche den Mythos der Prärie wieder aufgreift, Textzeilen über Augenhöhe sowie Entwürfe für andere Medien in Vitrinen und die Videos und Filme von Kollegen. Die Ausstellung im Museum Ludwig ist der Abschluss einer Ausstellungstournee, die zuvor in Rotterdam, Bristol und Genf zu sehen war. Und auch wenn jede Ausstellung von Cosima von Bonin auf die jeweilige räumliche Situation hin eingerichtet wurde, manches war doch ebenfalls bei den drei vorausgegangenen Stationen zu sehen: Ja, die vier Ausstellungen bilden eine Einheit. Da ist die rotierende, aus dem Haushalt stammende Scheibe, auf der Cosima von Bonin mehrere Arbeiten präsentiert, darunter den „Purple Sloth Rabbit“, einen großen Stoff-Hasen, dessen sichtbare Fußunterseiten das Wort „Sloth“ (engl. für „Faultier“, Anm. d. Red.) tragen – die Haltung aus Faulheit und Bequemlichkeit, die hier recht ironisch vorgetragen ist, erweist sich als ein Leitmotiv der Ausstellung, schon im behäbig Voluminösen und der Weichheit der Stoff-Figuren. Nichts scheint es hier eilig zu haben; fast kann man das auch vom elektronischen Sound sagen, der dazu über Kopfhörer zu hören ist und das Geschehen noch entschleunigt – aber es sind ja, wie auf Beschriftungen zu lesen ist, die personifizierten Tiere der Ausstellung, die diese Musik hören. Ein weiteres ist das soziale Netzwerk, der Einbezug von befreundeten Kulturschaffenden aus den unterschiedlichen Genres in ihren Ausstellungen. In Köln nun, wo Cosima von Bonin seit langem lebt, zieht dies weitere Kreise. Im Museum Ludwig sind etwa Sound-Arbeiten von Moritz von Oswald zu hören, weiterhin gibt es Filme von Francis Scholz zu sehen. Dann sind da Vitrinen mit den Plattencovern von Moritz von Oswald und den Publikationen des „Tocotronic“Sängers Dirk von Lowtzow, der zur letzten documenta 2007 über Cosima von Bonin geschrieben hat und jetzt bei der Eröffnung mit einer gemeinsamen Lesung mit René Pollesch in Erscheinung trat, an die man sich aber nicht erinnern muss. Ausdruck solcher Verknüpfungen ist auch Cosima von Bonins Affinität zur Mode, was sich übrigens auch im Tragen maßgeschneiderter Anzüge bei öffentlichen Auftritten äußert. Schon 1997 hat sie im Museum Abteiberg gemeinsam mit Kai Althoff eine Modenschau durchgeführt, zu der sie auf einem Laufsteg sackartige Kleider mit überlangen Ärmeln trug. Aber bei Cosima von Bonin kann man das eine nicht vom anderen trennen, „irgendwie“ hängt alles zusammen, verschränkt sich und steuert auf einen gemeinsamen Kern hin. Oder wie hat Isabelle Graw schon vor Jahren im Katalog der „German Open“ in Wolfsburg 2000 so treffend geschrieben: „Daraus folgt, dass die Sprache der Mode der der Kunst an Komplexität nicht nachsteht: Je überladener und dichter ihre Objekte funktionieren, desto mehr Spaß macht die kritische Arbeit der entwirrenden Auslegung.“ Daran hat sich nichts geändert. Cosima von Bonin bleibt zuverlässig, erfüllt alle Erwartungen und stellt vieles in Frage. 65 Zu sehen und zu hören ist das im Oberlichtsaal, dem Zentrum dieser Schau. Im Raum sind riesige Holztische zwischen 2,70 m und 5,40 m Höhe errichtet, was dazu führt, dass der Besucher unten „schrumpft“ und sich, zwischen den Tischbeinen wie in einem Märchenwald, in verschiedenen Szenen bewegt. Von der Galerie hingegen wirken die unterschiedlich hohen Plateaus wie eine Architekturlandschaft aus Hochhäusern. Als Sockelflächen tragen sie die unterschiedlichen Objekte. Vieles davon kennen wir von früheren Ausstellungen von Cosima von Bonin, manches reicht weit zurück: Das sind etwa die Pilze oder das Gatter, die bereits vor einem Jahrzehnt im Hamburger Kunstverein zu sehen waren. Aber in den jeweiligen Zusammenhängen laden sich die Werke unterschiedlich auf und sind ohnehin immer gerne gesehen. Und sie lenken den Blick auf akute gesellschaftliche, politische oder kulturelle Fragestellungen. Cosima von Bonin besitzt die besondere Gabe, mit leichter Hand kritische Themen anzusprechen. Wie heißt es doch auf einem ihrer Textilbilder: „Harmonie ist eine Strategie“. Natürlich sind Themen zur Rolle der Frau angesprochen, auch bei dem frühen Wandbild aus zusammengenähten Herrentaschentüchern. Und Cosima von Bonin fragt, wie Kunst in die Gesellschaft hineinwirken kann, welche Rolle sie in dieser einnimmt. THOMAS HIRSCH „Cosima von Bonin‘s Cut! Cut! Cut!“ I bis 13. Mai I Museum Ludwig, Köln 0221 22 12 6165 Kunstwandel Kunst in NRW Katarzyna Kobro, Hängende Konstruktion (1), 1921, Rekonstruktion 1972, Epoxyd-Harz, Fiberglas, Metall, Holz, 20 x 40 x 40 cm, Muzeum Sztuki w Lodzi, Lódz, Foto: K20 Anton Diezler, Blick auf Rolandseck und das Siebengebirge, 1831, Öl auf Holz, © Sammlung RheinRomantik, Bonn Der Krater im Museum Idylle am Rhein Die Astronauten der Apollo-Missionen hatten es ungleich schwerer, sie mussten Tausende von gefährlichen Kilometern in einer Blechbüchse reisen, um einmal die Rückseite des Mondes sehen zu können. Die Besucher der Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen treten lediglich durch einen rekonstruierten Eingang, die „Bar Aubette“ (1926 bis 1928) von Sophie Taeuber-Arp, die einst in Straßburg realisiert war. Dann haben sie die andere Seite des Mondes bereits erreicht. Unbekanntes Terrain, in dem die Avantgarde-Kunst von acht Künstlerinnen, eine Retrospektive des damals Elitären aus weiblicher Sicht, gezeigt wird. Kaum eine hat es bis heute in die allgemeine Kunstgeschichte geschafft. Keine von ihnen ist in der berühmten Düsseldorfer Sammlung vertreten. Es ist Marion Ackermann, der Direktorin, zu verdanken, dass dieses Manko zumindest temporär beseitigt wird. Wer in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu den dadaistischen Zirkeln in Europa gehören wollte, der musste zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein, musste Kontakte haben und sie auch pflegen, und er musste natürlich auch über die nötigen Mittel verfügen, sich dies leisten zu können. Viele weibliche künstlerische Genies dürften da durch das Raster der patriarchalen Gesellschaften gefallen sein, Brot statt Kunst, Kinder statt Dada. Ihre Geschichten sind verloren, weil sie leider nie geschrieben werden konnten. Allzu viel hat sich da bis heute nicht geändert, schon gar nicht in den Museen. Auch dies geht einem durch den Kopf, wenn man die rund zweihundertdreißig Werke sieht, die Kuratorin Susanne Meyer-Büser zusammengetragen hat. Claude Cahun, Sonia Delaunay, Germaine Dulac, Florence Henri, Hannah Höch, Katarzyna Kobro, Dora Maar und Sophie Taeuber-Arp kannten sich, trafen sich und bauten europaweit ein Netzwerk auf, mit dem sie sich gegen ihre männlichen Künstlerkollegen behaupten konnten. Ihre Kunst hatte auch Gebrauchswert. Da sind Teppiche zu sehen, frech designte Mode, Skulpturen als Innenarchitektur und auch Marionetten, mit denen manch dadaistisches Kasperletheater für Erwachsene realisiert wurde. Außergewöhnlich die Selbstportraits von Claude Cahun, die 1894 als Lucy Renée Mathilde Schwob geboren wurde und sich in der Gruppe um André Breton als Schriftstellerin einen Namen machte. Sie war auch eine Pionierin der surrealen, inszenierten Fotografie, Jahrzehnte vor einer Cindy Sherman. In den Fotos inszenierte sich Cahun als Mann, Gott oder SchwergewichtsSportler. Während des Zweiten Weltkriegs wurde dieses Verwirrspiel für das Kind einer jüdischen Literatenfamilie aus Nantes überlebenswichtig, jahrelang verkleidete sie sich und ihre Lebensgefährtin als alte Frauen. Während viele Arbeiten von Sophie Taeuber-Arp (1889-1943) und Sonia Delaunay (1885-1979) noch zu sehen sind, haben nur wenige Werke von Katarzyna Kobro (1898-1951) die Wirren des Krieges und die traurigen Lebensumstände danach überlebt. Ihre konstruktivistischen Skulpturen, zu sehen sind fünf, dienten eigentlich nur als Modelle für architektonische Bauten wie das Projekt einer funktionalen Vorschule aus den Anfängen der 1930er Jahre. Ein Besuch in Düsseldorf lohnt, auch um zu sehen, wie offensiv Direktorin Ackermann mit dem Fehlen weiblicher Kunst in der Sammlung umgeht. Dort hängen jetzt exemplarisch sieben Arbeiten von Künstlerinnen (Grandes Dames). Temporär natürlich. Von Thomas Hirsch Die Ausstellung war überfällig. Das Düsseldorfer Museum Kunstpalast stellt in einem umfassenden Überblick die „Düsseldorfer Malerschule“ vor, die ihren Ausgangspunkt im frühen 19. Jahrhundert an der dortigen Kunstakademie hatte, wo Künstler aus aller Welt studierten und anschließend wieder in alle Himmelsrichtungen gingen. Manchmal waren die Bilder sogar in Amerika gefragt: als Programm-Malerei, aber vor allem als LandschaftsPanoramen. Die Ausstellung nun umfasst den Zeitraum von 1819 bis 1918 und bezieht auch Meisterwerke anderer Orte und Schulen ein. Sie verdeutlicht, was das Verbindende ist und wie disparat doch „Ideal für die schon die Malerei in Düsseldorf ist und welche Rolle Weihnachtstage“ die Kunstakademie mit der Lehrer-Schüler-Beeinflussung spielt. Hier steht Wilhelm von Schadow am Anfang, der Rektor und Maler, dessen monumentales „Jüngstes Gericht“ erstmals zu sehen ist. Natürlich ist dies auch eine Ausstellung zur Stilgeschichte im 19. Jahrhundert, mit der Romantik, die als Volksfrömmigkeit zu den Nazarenern führt, dem Symbolismus der Präraffaeliten und dem Naturalismus hin zur impressionistischen Zergliederung der Bildfläche im Licht. Dominierend sind zunächst das Portrait und die christliche Verehrung, nachgegangen wird in der Ausstellung auch dem Verhältnis von Genremalerei und Historienmalerei im 19. Jahrhundert; etwas später kommt als Thema der Aufbruch in die neue Welt hinzu mit der Darstellung von Überfahrten und Seestücken. Aber wie eine Klammer vom frühen 19. bis ins 20. Jahrhundert hinein wirkt doch die Landschaft, in der die „Düsseldorfer Malerschule“ ihre größten Leistungen vollbracht hat. Die Hauptvertreter sind Andreas und Oswald Achenbach, Carl Friedrich Lessing und Emanuel Leutze, die noch belegen, wie unterschiedlich Landschaft zwischen topographischer Erfassung, mythologischem Resonanzraum und programmatischer Aussage gemeint sein kann. Im Museum Kunstpalast muss man sich in die Menge an Bildern einsehen. Aber alles ist gut sortiert und erklärt – mithin ist dies die ideale Ausstellung für die Weihnachtstage. Um Landschaft geht es auch im Arp Museum Bahnhof Rolandseck. Da ist die berühmte Sammlung Rau, deren Landschaftsstücke zeitlich der „Düsseldorfer Malerschule“ vorausgehen. Und im Obergeschoss widmet sich die Ausstellung „Belvedere“ der Landschaftsdarstellung in der Gegenwartskunst. Der Untertitel „Warum ist Landschaft schön?“ wird nicht weiter vertieft, aber es ist immer gut, Werke solcher Künstler wie Roy Lichtenstein, Corinne Wasmuht oder Mariele Neudecker zu sehen, zumal man gleichzeitig vom Ausstellungsgebäude des Architekten Richard Meier über die Rheinlandschaft schauen kann. Spannender ist jedoch die Schau unten, im ehemaligen Bahnhof. Unter dem Titel „Rheinromantik“ geht sie der Transformierung der Mythen und des touristischen Blickes der Rheinlandschaft am Siebengebirge in Kultur und Kunst nach. Ausgestellt sind Devotionalien, Porzellan, Postkarten, Fotografien etwa von August Sander, und dazwischen hängen Malereien und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts oft mit den gleichen Ansichten, auch Thomas Hirsch ist von Vertretern der „Düsseldorfer Malerschule“: Der Blick Kunsthistoriker, Kurator und Journalist. auf den Rhein inspiriert eben zur Kunst. „Die andere Seite des Mondes“ I K20 Düsseldorf I bis 15. Januar 0211 838 12 04 „Weltklasse – Die Düsseldorfer Malerschule“ I bis 22. Januar im Museum Kunstpalast in Düsseldorf I www.smkp.de Künstlerinnen der Avantgarde in Düsseldorf Ausstellungen in Düsseldorf und Remagen PETER ORTMANN 66 Kunst-Termine Köln präsentiert das Filmprogramm: WEEK-END FEST 2011 02. – 4.12.2011 Marienaltar, Meister der Lyversberg-Passion, 1463, St. Marien, Linz/Rh., © Stadtarchiv Linz BA, Foto: Markus Nemitz, LVR Der Kunst-Kalender Köln Ein Wochenende. Ein ehemaliges Lichtspielhaus. Ein künstlerisch avanciertes Programm mit Konzerten, Filmen und Performances zwischen zeitgenössischem Pop, Post-Punk, Electronica und experimenteller Musik. Programm 3.12. 13.30 Uhr, Kino II: Marx Brothers/Zimmerdienst Untypischer Film des herausragenden Komödiantentrios der Marx Brothers, in dem ein bankroter Produzent (G. Marx) alles tut, um aus seinem Luxushotel geworfen zu werden, weil er die Rechnungen nicht mehr begleichen kann. Museum für Angewandte Kunst www.museenkoeln.de Galerie Klaus Benden www.galerie-klaus-benden.de Reihenhausmannskost, bis 11.12. Di-So 11-17 Uhr Tom Wesselmann Studio, bis 18.2. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Käthe Kollwitz Museum www.kollwitz.de Galerie Daniel Buchholz www.galeriebuchholz.de Alfred Kubin, bis 4.12. Di-Fr 10-18, Sa/So 11-18 Uhr Richard Hawkins/Werner Nekes, bis 23.12. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Kölnischer Kunstverein www.kolumba.de Galerie Gisela Capitain www.galeriecapitain.de Omer Fast, bis 18.12. Di-Fr 13-19, Sa/So 11-18 Uhr Christopher Wool, bis 30.12. Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr Kölnisches Stadtmuseum www.museenkoeln.de Charlotte Desaga www.desaga.com Der Waidmarkt, bis 18.2. Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr Sonja Engelhardt, bis 22.12. Do-Sa 12-18 Uhr Kunst- und Museumsbibliothek www.museenkoeln.de/kmb Drei www.raum-drei.de Nora Schattauer: Künstlerbücher, bis 9.1. Mo 14-21, Di-Do 10-21, Fr 10-18 Uhr Daniel Ansorge, Alfons Knogl, bis 17.12. Mi-Fr 14-18, Sa 12-16 Uhr Museum Ludwig www.museum-ludwig.de Galerie Karsten Greve www.galerie-karsten-greve.com Cosima von Bonin, bis 15.5. Vor dem Gesetz, 17.12.-22.4. Di-So 10-18 Uhr John Chamberlain, 9.12.-16.1. Di-Fr 10-18.30, Sa 10-18 Uhr Museum für Ostasiatische Kunst www.museenkoeln.de Galerie Hammelehle und Ahrens www.haah.de Japanische Malerei 1400-1900, bis 5.3. Di-So 11-17 Uhr Isabel Kerkermaier, bis 17.12. Di-Sa 11-18 Uhr Photographische Sammlung/SK-Stiftung www.photographie-sk-kultur.de Galerie Christian Lethert www.christianlethert.com Judith Joy Ross, bis 5.2. William Guerrieri, 2.12.-5.2. Do-Di 14-19 Uhr Jill Baroff, bis 14.1. Di-Fr 14-18, Sa 10-16 Uhr Museum Schnütgen www.museenkoeln.de Galerie Pamme-Vogelsang www.pamme-vogelsang.de Glanz und Elend des Mittelalters, bis 26.2. Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr Heinz Zolper, bis 15.1. Di-Fr 12-18, Sa 11-15 Uhr Wallraf-Richartz-Museum www.wallraf.museum Galerie Priska Pasquer www.priskapasquer.de Geheime Schätze des Wallraf, bis 22.1. Wilhelm Leibl, bis 12.2. Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr Leiko Ikemura, bis 3.2. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Neues Kunstforum www.neues-kunstforum.com Galerie Schmidt Maczollek www.schmidtmaczollek.com Rolf Hinterecker, bis 11.12. Do-So 15-18 Uhr Carl Ostendarp, bis 29.1. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr Kunstverein Koelnberg www.kunstverein-koelnberg.de Galerie Schüppenhauer www.galerie-schueppenhauer.de Stefanie Klingemann, bis 4.12. Do/Fr 16-19, Sa 12-16 Uhr Chihiro Shimotani, bis 22.12. Di-Fr 14-18.30 Uhr Kunstraum ampersand www.kunstraum-ampersand.de Galerie Thomas Zander www.galeriezander.com Mikheil Chikladze, bis 7.1. Fr 18-21, Sa 17-20 Uhr Andrea Geyer, bis 29.1. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr 15.30 Uhr, Kino II, Atelier: Mondo Cane Unter dem Begriff Mondo (ital. für „Welt“) oder MondoFilm werden Filme zusammengefasst, die im Stil von Dokumentarfilmen gefilmt werden und den Anschein erregen sollen, dass sie echt sind. 18.00 Uhr, Kino II, Atelier: Rocky Boxweltmeister Apollo Creed (Carl Weathers) gibt dem jungen Außenseiter Rocky Balboa die Chance, gegen ihn um den Titel zu kämpfen. Die spannende Dramaturgie des Films enthält eine klare Zeichnung der handelnden Personen in einem authentischen Milieu. Die Figur des Boxers wurde zum Synonym des amerikanischen Traums. Programm 4.12. 12.00 Uhr Kino II, Atelier: The Good, The Bad and The Ugly Während des Amerikanischen Bürgerkrieges sind drei Desperados auf der Suche nach einer 200.000$-Geldkassette. Alle drei sind hinter dem Geld her – und niemand ist bereit zu teilen. Der dritte, nicht ohne Ironie inszenierte Film der berühmten „Dollar“-Trilogie von Sergio Leone. 15.00 Uhr Kino II, Atelier: Der Zauberer von Oz (auch ohne Tages-/Wochenendticket zugänglich; kostenlos für Kinder). Dorothy wird von einem Wirbelsturm mitsamt Haus und Hund in das Zauberland Oz getragen. Bei diesem Film zog die Traumfabrik Hollywood alle Register ihres Könnens, die liebevolle Sorgfalt und technische Perfektion machen diesen Klassiker zu einem Meisterwerk. 17.30 Uhr Kino II: Tausendschönchen Ein Meisterwerk des surrealistischen Anarchismus, ein filmischer Höhepunkt des Neuen Tschechischen Films Mitte der 60er Jahre. Die beiden Mädchen Jezinka und Jarmila toben spielerisch durch die Gesellschaft und hinterlassen eine Spur der Zerstörung, der sie schließlich selbst zum Opfer fallen. Godard meets Bunuel in Prag. 19.00 Uhr Kino II; Atelier: Pierrot Le Fou (Einlass nur mit Wochenend-/Tagesticket) Ein romantischer junger Mann nimmt eine Leiche in seiner Wohnung zum Anlass, aus der bürgerlichen Gesellschaft auszubrechen. Zwischen Improvisation und Reflexion, zwischen Komödie und Tragödie schwankender, mit Anspielungen und Zitaten gespickter Jean-Luc Godard-Film. choices verlost je ein Tagesticket für Fr, 2.12./Sa, 3.12./ So, 4.12. E-Mail mit Wunschdatum bis 30.11. an verlosung@choices.de, Kennwort: Week-End Empfehlungen von Thomas Hirsch 67 im ehemaligen UFA Filmpalast am Hohenzollernring | Karten unter: 0221 28 01 oder www.weekendfest.de Meinen Hocker PLOPP finden Sie im neuen MAGAZIN Katalog auf Seite 80. Realgestalt Berlin magazin.com Oskar Zieta Prozessdesigner www.zieta.pl 68 möbelt auf Verlagssonderveröffentlichung Foto: Kölnmesse Eine Wohnung in der Messe Bunter Wohnen Dieses Jahr erwartet die Gäste der Möbelmesse im „Pure Village“ in Halle 3.2 eine Sensation. Die beiden Designer Nipa Doshi und Jonathan Levien kreieren dort erstmals „das Haus“, eine kühne, völkerverbindende WohnInstallation, die die herkömmlichen Vorstellungen vom Wohnen kräftig durcheinanderschüttelt und Raum zum Atmen, Sehen und Leben offerieren will. Wohnen als Herzensbildung. Die Verpflichtung des im Londoner Kreativviertel Shoreditch arbeitenden Designerpaares ist ein Glücksfall für die Koelnmesse. Creative Director Dick Spierenberg: „Mit dem „Haus“ wollen Koelnmesse und imm cologne zeigen, wie man wohnen kann und welche Wohnmöglichkeiten sich in den kommenden Jahren bieten. Und wie sich Designer mit einem visionären Ansatz selbst einrichten würden, wie sie Materialien und innovative Einrichtungsgegenstände von Kollegen einsetzen würden, Dinge, die es bereits gibt und solche, die es erst in naher Zukunft geben wird.“ Längst geht es bei Messen nicht mehr nur ums Geschäft, schnöden Abverkauf hinter Vorhängen oder glänzende Bilanzen. Immer mehr müssen auch neue Ideen und Sichtweisen begeistern, die ein modernes Denken und Fühlen spiegeln und bis weit vor die Messeeingänge für Gesprächsstoff und Begeisterung sorgen. Doshi, Jahrgang 1971, und Levien, geboren 1972, können solche neuen Impulse liefern, denn sie verquicken in ihrer Installation armes und reiches Wohnen, weibliche und männliche Einrichtungswelten. „Eine Wohnung ist doch Ausdruck der Persönlichkeit“, so Doshi. Vielschichtig, poetisch und schön soll die Wohnung sein, „ein Haus voller Leben, das in einem urbanen Kontext steht. Wir haben uns zu Beginn des Projekts überlegt, dass unsere Vorstellung von einem perfekten Haus nicht so sehr vom Objekt selbst abhängt als von der Umgebung, in der es steht. Wir wollen mit dem Haus ein Gefühl einfangen. Es steht im Kontext der Messe, also wollten wir kein Haus, das sich anfühlt, als würde es frei in der Landschaft stehen. Wir stellen es uns eher als Teil der sozio-ökonomischen Nachbarschaft vor, als Teil einer Gemeinschaft.“ Für ihre 180 Quadratmeter große Installation haben sich Doshi und Levien in der ganzen Welt umgeschaut, haben Architektur und Einrichtungen aus Indien und Marokko studiert, Einfälle aus den konsumkritischen und menschenfreundlichen Filmen Jacques Tatis übernommen, „Erinnerungen und Erlebnisse von Räumen“ kombiniert. Das Besondere: Statt Zimmern gibt es Zonen, so dass sich die Abgeschlossenheit auflöst und Küche, Essund Wohnzimmer zusammenwachsen. Die Verzahnung von verschiedenen Räumen macht die Wohnung wieder zum Ort des Sehens und Innehaltens. Überall. „Warum zum Beispiel soll man, während man im Salon sitzt, nicht jemanden sehen können, der eine Dusche im Spa nimmt? Wellness ist für uns als Mittel zu physischem Wohlbefinden auch mit dem Bad und mit der Küche verbunden.“ Levien ergänzt: „Unser Entwurf ist das Ergebnis einer langen Diskussion darüber, wie wir leben wollen. Es geht dabei in erster Linie um die soziale Dynamik im Wohnraum, um die Beziehung der Räume, der Funktionen und Aktivitäten zueinander.“ Anton & Pünktchen Vitalisstr. 379a, Köln, 0221 16879854, www.antonundpuenktchen.de Auf 850 Quadratmeter Kindermöbel und mehr. Betten, Komplettzimmer, Kleiderschränke, Kommoden, Sitzgruppen, Hochstühle. Nipa Doshi und Jonathan Levien auf der IMM Kölns beste Adressen INFO: imm cologne, Kölnmesse. Publikumstage: 20. bis 22.1. Öffnungszeiten für Publikum: 20.1.: 14 bis 18 Uhr; 21.1.: 9 bis 18 Uhr; 22.1. 9 bis 17 Uhr. Günstige Karten im Vorverkauf unter www.imm-cologne.de: Tageskarte 10 Euro, Familienkarte (2 Erwachsene, 2 Kinder) 26 Euro. 69 AUNOLD Orthoschlaf Hohenzollernring 103, Köln, 0221 788 79 799, www.aunold.de Jeder Rücken ist anders. Orthopädische Schlafsysteme mit Körpervermessung und Beratung von ausgewiesenen Schlafexperten. AGR zertifiziert. Balloni Ehrenfeldgürtel 88-94, Köln, 0221 51 09 10, www.balloni.de Nicht nur bei Events und Feiern eine erste Adresse. Im berühmten BalloniShop gibt es auf über 600 Quadratmetern Dekoaccessoires, Stoffe, Leuchter, Ballons, Girlanden und viele überraschende Geschenkideen. Bett-Zeug Neue Weyerstr. 9, Köln, 0221 3 97 48 34, www.bett-zeug.de Betten in allen Preisklassen, außerdem Sofas, Schranksysteme, Accessoires und Matratzen, auch aus der Rattan-Reihe „Rattan & Lloyd Loom“. 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Dabei ist das Familienunternehmen immer auf der Suche nach spannenden Begleitprogrammen (Lesungen, Präsentationen) und wartet neuerdings auch mit „Medienmöbeln“ auf. Das Event für Bad, Boden, Wand, Licht auf der imm cologne. WOHNEN. EINRICHTEN. LEBEN. DIE INTERNATIONALE MÖBELMESSE 20. – 22. 01. 2012 Offen für alle: Freitag bis Sonntag. Vorverkauf: www.imm-cologne.de, KölnTicket und VVK-Stellen Eintrittskarte = VRS-Fahrausweis wohn-room Hohenstaufenring 62, Köln, 0221 337 54 83, www.wohnroom.de Spezialist für (begehbare) Schränke, Schiebetüren, Raumtrennung und Holzfußböden. Individuelle Einrichtung, die Räume flexibler und praktikabler macht. Wolfes & Wolfes Adenauerallee 12-14, Bonn, 0228 69 29 07, www.wolfes-wolfes.de Spezialgeschäft für formschöne Betten und hochwertige Matratzen, die von kleinen Herstellern mit Liebe gefertigt werden. Schadstoffkontrollierte Materialien sorgen für ein gesundes, natürliches Schlafgefühl. 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In einem „Live-Konzert als begehbare Rauminstallation“ rupft Sänger und Regisseur Schorsch Kamerun an den aktuellen Protestbewegungen und baut mit Kollegen und 50 KölnerInnen in einem verwüsteten Hinterhof aus den Bausteinen Angst, Wutbürgerschaft und Konsumismus eine neue Welt zusammen. Lässt sich die Zukunft nur gestalten, wenn wir die Datenautobahn nehmen? Sind die, die sich an den Stadträndern und vor den Parks versammeln, überhaupt internetfähig und zum Umsturz gerüstet? Infos: 0221 22 12 84 00 jl ATELIER THEATER 8./12.12. 20.30 Uhr Renate Coch Foto: Armin Zedler Die aus Thüringen stammende Kabarettistin verspricht in ihrem Weihnachtssolo eine „humorvolle Massentherapie“. Schnell und überraschend nimmt Coch mit Herz, Seele und Klavier die Zeitläufte auseinander, „cocht“ Paarungsirrsinn, Sinnkrisen und Familienterror ein. Dass Cochs Pointen gerade zur Vorweihnachtszeit ins Schwarze treffen, weil sie unter der Komödie eben auch die Tragödie freilegen, macht sie so wertvoll und unverwechselbar. Infos: 0221 24 24 85 jl BRÜCKENFORUM BONN Fr 9.12. 20 Uhr Der Familie Popolski Die Familie Popolski ist unterwegs, um von ihrem glorreichen Erfindungsreichtum zu berichten. Nahezu alle großen Hits der letzten Jahrzehnte stammen natürlich aus Zabrze, natürlich von Opa Popolski. Und mit der Polka, dieser meistunterschätzten Gattung der Musikgeschichte, hat alles angefangen … Schon weit vor Christi Geburt, in Pyskowice. Wenn Achim Hagemann und seine Mitstreiter loslegen, bebt der Saal binnen Sekunden. Vielleicht der originellste Comedy-Music-Act der letzten Jahre. Struwko! choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 2.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Popolski jl THEATER TIEFROT 14./16.-18./25./26./28./30./31.12. Männerhort Wo Männer noch Männer sind: Um den samstäglichen Einkaufswahnsinn ihrer Frauen halbwegs zu überleben, flüchten sich drei Männer regelmäßig in die Katakomben einer Shopping-Mall. Mit Dosenbier, Fernseher, Playboy-Magazinen und Gesprächen über Technik vertreiben sie sich die Zeit. Bis sie von einem Brandschutzexperten ertappt werden. Wolfram Zimmermann inszeniert Kristof Magnussons virtuose Satire mit Christian Schüler, Jörg Kernbach und Volker Lippmann. Info: 0221 460 09 11. jl THEATER DER KELLER 16./23./28.-30.12. Othello Feridun Zaimoglu und Günter Senkel nehmen Shakespeares Klassiker auseinander. Und legen dabei offen, wie das Stück mit Hass, Rassismus und der Liebe verfährt. Als von seinem angeblichen Freund Jago geblendeter Mann sieht Othello in seiner großen Liebe Desdemona bald nur noch eine Hure. Das Hören auf andere mündet erst in die Kaltherzigkeit, dann in die Katastrophe. Stefan Nagel inszeniert das famos aktualisierte und auf Jago fokussierte Drama mit Emanuel Fleischhacker, Sarah Härtling, Viktoria Klimmeck, Makke Schneider und Josef Tratnik. Infos: 0221 31 80 59 jl BÜRGERHAUS STOLLWERCK 17./18.12. Wall Street Theatre Herr Schultze und Herr Schröder sind zurück. Die beiden sehr englischen Gentlemen turnen in ihrem neuen Programm „Simply british” wieder durch die Klischees und Verrücktheiten der angeblich modernen Zeit. Kleinkunst-Genie Detlef Winterberg führt Regie – und garantiert einen Abend, der schnelle Comedy und Schwarzen Humor aufs Vorzüglichste vereint. Genau das Richtige, um den ganzen Weihnachtstrubel „Good-bye“ zu küssen. Infos: 0221 991 10 80 jl GLORIA Do 20.12. 20 Uhr Pfoten hoch! Nach ihrem umjubelten SenftöpfchenAuftritt beim KölnComedy-Festival lassen Martin Reinl und Carsten Haffke mit ihrem bigSmile-Ensemble nun im Gloria die Puppen tanzen. Die lustvolle PuppenImpro-Show mit über 50 Figuren kennt keine Tabus oder nicht darstellbaren Gefühlszustände. In bester „Muppets“-Ma- nier halten Reinl und Haffke dem Publikum den Spiegel vor. Und so sehen wir in den liebevoll gestalteten Puppen plötzlich Freunde und Verwandte und uns selbst. Bei der Live-Show mit dabei: prominente Gäste, „Zimmer frei“-Hund Wiwaldi und der immer etwas depressive Zirkusgaul Horst-Pferdinand. Karten direkt im Gloria. Infos: 0221 66 06 30 sich an, die europäische Musikszene aufzumischen. Die Internetszene ist bereits aufmerksam geworden und voll des Lobes. Wer sich darauf nicht verlassen mag, kann In Golden Tears Anfang Dezember im Kulturcafé live kennenlernen. Immer etwas wehmütig und düster klingen die melodischen Indie-Songs – ganz nach dem also, was auch schon im Bandnamen anklingt. Dazu mischen sich atmosphärische Synchoices verlost 2x2 Karten. E-Mail thies und einiger Bass. Nach einer ersten bis 12.2. an verlosung@choices.de, UK-Tour und ihrer Debüt-Single „Urban Kennwort: Pfoten hoch Emotions“ sind sie nun in Deutschland jl unterwegs. Mit Spannung darf das erste Album erwartet werden. ww.lichtung.ws SENFTÖPFCHEN ml 28./29.12. Florian Schroeder & Volkmar Staub BLUE SHELL Mi 7.12. 20 Uhr The Fast Forwards Vier Jungs aus Schweden begeistern mit ihrem Indie-Rock die europäische Musikwelt. Auf verschiedenen Festivals und Touren innerhalb der letzten Jahre wussten sie durchweg zu überzeugen, auch werden zunehmend internationale Radiosender auf das Quartett aufmerksam. So zählen u.a. Mando Diao zu ihren Fans, gemeinsam vereinbarte man gar eine Foto: Frank Eidel Zusammenarbeit. Irgendwie scheint sich Diese „Zugabe“ hat es in sich. Denn das ihre Karriere getreu dem Bandnamen tatDuo, das sich hier zur Nachbetrachtung sächlich in einer Art Schnellvorlauf den eines wahrlich schreckensreichen Jahres Weg zu bahnen. Verwunderlich ist das trifft, kann unterschiedlicher nicht sein. kaum, bei mitreißenden Melodien, die eiFlorian Schroeder liebt schnelle Parodien nen so schnell nicht loslassen, und derart und serviert krachend komische Pointen, energiegeladenen Live-Auftritten. Volkmar Staub steht seit Jahren für ein Infos: 0163 619 51 38 bissiges, analytisches Kabarett, das sich ml an den Rechten und Rechtlosen abarbeitet – und in diesen Tagen wertvoller STADTGARTEN denn je ist. Im Senftöpfchen lassen beide Mi 7.12. 20.30 bei dem Patienten Deutschland die Ho- Dillon sen runter … Kurz vor Silvester darf noch Dominique Dillon de Byington – kurz Dillon – bezaubert mit wundervollem einmal gelacht und gedacht werden. Elektropop. Dillons Wurzeln reichen nach Infos: 0221 258 10 58 jl Brasilien, die meiste Zeit ihres Lebens hat sie allerdings in Deutschland verbracht: Aufgewachsen in Köln, lebt die SingerLiteratur Songwriterin heute in Berlin. Ende November erschien ihr Debütalbum „This SCHAUSPIELHAUS silence kills“. Interessante Klänge, DilSo 4.12. 11 Uhr lons im positiven Sinne ungewöhnliche Das Buch für die Stadt Mit Jovan Nikolić steht einer der bekann- Stimme und ihr anmutiges Klavierspiel testen Roma-Autoren im Mittelpunkt der bleiben einem noch lange im Gedächtnis. Kölner Aktion (4. bis 11.12.). Seine kurzen Das erste Konzert gab Dillon bereits vor Geschichten, die unter dem Titel „Weißer vier Jahren in Köln; zwischenzeitlich proRabe, schwarzes Lamm“ erschienen sind, duzierte sie besagtes Album und trat u.a. gleichen plastischen Miniaturen, die sich im Vorprogramm von Tocotronic auf. Mit aus der Erinnerung an seine Kindheit in dem Konzert im Stadtgarten schließt sich Serbien speisen. 1999 emigrierte Nikolić. der Kreis nun vorerst wieder. Bis dato wussten wohl wenige Kölner, dass Infos: 0221 952 99 40 ml dieser Schriftsteller in ihrer Stadt lebt. Im Rahmen der großen Eröffnungsmatinee von „Buch für die Stadt“ lesen Carlo Ljubek SUBWAY und Anica Dobra aus seinem Werk. Das In- Mi 7.12. 20.30 Uhr ternational Vocal Ensemble singt, und das Wilhelm Tell Me Markus Reinhardt Ensemble spielt. Die deutsche Antwort auf Empire of the Infos: 0221 22 12 84 00 Sun? Phoenix? Oder Miike Snow? Zuminml dest sind die Vergleiche nicht von der Hand zu weisen und lassen erahnen, welcher Art die Musik von Wilhelm Tell Me Konzert ist. In Genreschubladen gedacht kann von KULTURCAFÉ LICHTUNG tanzbarem Elektro-Pop mit deutlichem InSa 3.12. 21 Uhr die-Einschlag die Rede sein. Jedenfalls etIn Golden Tears was, das in dieser Form einigermaßen einVier junge Männer aus Hamburg schicken zigartig ist für eine deutsche Band. Noch 74 Geld anlegen Armut überwinden www.koeln-erlebnistouren.de Mit fairen Krediten in Menschen investieren Oikocredit vergibt Kredite zum Beispiel an Mikrofinanzinstitutionen oder Kaffeegenossenschaften. So helfen Sie mit einer fairen Geldanlage, Menschen aus der Armut zu befreien. Kaffeeernte bei der „Cooperativa de Caficultores“ in Llano Bonito, Costa Rica Lust auf Kriminaltour, Unterwelt- oder Brauhaustour? Oder eine andere Entdeckertour? Tour-Agentur vermittelt Gruppenführungen, arrangiert Betriebsausflüge und Familienfeiern. Anteile zeichnen ab 200 Euro! Erlebnistouren in Köln und Region – Tour-Agentur Hohe Pforte 22 50676 Köln Fon: 02 21 - 93 272 63 Fax: 02 21 - 93 272 64 info@tour-agentur.de Oikocredit Westdeutscher Förderkreis Adenauerallee 37 53113 Bonn Tel.: 0228/6880-280/281 www.oikocredit.de www.koeln-erlebnistouren.de 75 Auswahl sind die vier Hamburger zwar ein Geheimtipp – doch dürften wir zukünftig einiges von ihnen zu hören bekommen. Wer sie beispielsweise beim Melt!-Festival 2011 verpasste, kann sich nun in Köln von den vielschichtigen Songs packen lassen und von ihren Live-Qualitäten überzeugen. www.subway-der-club.de ml KULTURKIRCHE KÖLN Do 8.12. 20 Uhr Alexi Murdoch Die Indie-Folk-Songs des Singer-Songwriters kommen durchweg entspannt und sanft daher, zum Teil sehr reduziert, und immer irgendwie melancholischschön. Nie wirken seine Stücke dabei belanglos oder gewöhnlich, und auch seine Auftritte sind es nicht. Er weiß sie zu etwas Besonderem zu machen und bei intimer Live-Atmosphäre den Raum mit seiner Stimme einzunehmen. In diesem Jahr veröffentlichte er sein drittes Album „Towards the Sun“, mit dem er auch in Köln unterwegs ist. Unterwegs ist überhaupt das richtige Stichwort. Schon in frühen Jahren kam Murdoch viel herum, als gebürtiger Brite wuchs er in Schottland, Griechenland und Frankreich auf, pendelt heute zwischen Schottland und den USA. Viel Zeit verbringt er dabei übrigens auf einem Segelboot, wo er auch einige seiner Songs verfasste. Romantischer kann man sich ein MusikerDasein kaum ausmalen. Infos: 0221 973 10 30 ml LUXOR Do 8.12. 21 Uhr 100 Monkeys Bisher wurde noch auf die unterschiedlichste Weise versucht, die Musik der 100 Monkeys zu beschreiben; die Band selbst begnügt sich damit, ihren Stil zwischen Funk, Rock’n’Roll und Blues zu verorten. Letztendlich sind derlei Kategorien ja auch vollkommen irrelevant angesichts der Energie und Stimmung, die ein Live-Auftritt der 100 Monkeys versprüht. Munter werden die Instrumente getauscht, es wird gescherzt und vor allem gerockt, ganz wie zu früheren Zeiten. Besonderes Highlight ist der traditionelle Impro-Song, dem eingefleischte Fans stets entgegenfiebern: Das Konzertpublikum erdenkt einen Song-Titel und gibt so die grobe Richtung vor, und die Monkeys spielen und texten aus dem Stegreif dazu. Ganz klar, sie sind für die Bühne gemacht. Infos: 0221 92 44 60 ml GEBÄUDE 9 Fr 9.12. 20 Uhr Egotronic Ihrem aktuellen Album-Titel („Macht keinen Lärm“) zu Trotz wird auch dieses Egotronic-Konzert voraussichtlich alles andere als leise ausfallen. Punk trifft auf reichlich Elektro- und Synthie-Klänge. Nach wie vor kritisch, alles in allem etwas poppiger als seine Vorgänger, dabei aber so tanztauglich wie eh und je präsentiert sich das frische 2011-er Album der drei Berliner. Und ihre Shows sind ohnehin bekannt als großartige Partys: Das Gebäude 9 lädt zum Feiern, Tanzen, Raven gemeinsam mit Torsun, Endi und Tilman. Infos: 0221 814637 ml LUXOR Fr 16.12. 19.30 Uhr Flimmerfrühstück Flimmerfrühstück – das sind vier junge Leipziger an Klavier, Saxophon, Schlagzeug und Bass. Stilistisch wollen sie sich nur ungern festlegen, und so stehen beim Flimmerfrühstück denn auch die verschiedensten Ingredienzien auf dem Plan, ein bisschen Indie, ein bisschen Pop, ein bisschen Jazz, obendrein authentische, eingängige Texte, in die konkrete Erfahrungen aus dem Alltag des Quartetts Eingang finden. Eine ungewöhnliche und schöne Mischung. In diesem Sinne: Wohl bekomm’s! Infos: 0221 92 44 60 ml choices verlost 2x2 Karten. E-Mail bis 12.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Pfoten hoch ml UNDERGROUND Mi 21.12. 20 Uhr Fotos (Akustik-Tour) GLORIA Fr 9.12. 20 Uhr Erdmöbel Foto: EMI Music Germany © Nils Rodekamp Nach fünf Jahren „Fotos“ und drei Alben dürfte sich kaum noch jemand über den ungewöhnlichen Band-Namen wundern, den meisten sind die vier Hamburger culture club präsentiert: Kino Event Dreiviertelmond Elmar Wepper („Kirschblüten – Hanami“) verkörpert in diesem wundervollen, tragikomischen Drama den eigensinnigen Taxifahrer Hartmut, der mitten in der Beziehungskrise mit seiner langjährigen Frau auf ein kleines türkisches Mädchen stößt, das dem Grantel den Kopf zurechtrückt. Herzzerreißend erzählt von Christian Zübert („Hardcover“). UCI Kinowelt Hürth Theresienhöhe 1, Hürth-Park Karten: 02233 79 91 23 I www.uci-kinowelt.de choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 19.12. an verlosung@choices.de, Kennwort: Dreiviertelmond-Hürth Mi, 4.1. um 14.30 Uhr Viel gefeiert in allen Feuilletons ist das Quartett aktuell mit dem „Besten“ auf Tour, was es zu bieten hat. Immer ein bisschen melancholisch kommen die Pop-Hymnen von Sänger und Songwriter Markus Berges, Gitarrist und Produzent Eki Maas, Schlagzeuger De Wüb und Pianist Proppe daher. Berges Texte erheben sich durch ihre Verdichtung über ihre Form. Während das letzte Album „No. 1 Hits“ etwas andere Coverversionen enthielt, sind sie mit „Krokus“ wieder zu alten Traditionen zurückgekehrt. Und wie auf Erdmöbel-Konzerten üblich: Es darf geschwoft werden. 76 Action Tragikomödie Expressionistisch Tragikomödie Expressionistisch Nouvelle V SSchwarzweiß h Farbe 3DNew Hol Western We Wes West este Liebe LLiebe KinderHistorie Krieg Stumm Schwarzweiß Anima Anim Western ern Abenteuer Expressionistisch essionistisc Western Italienischer usAAntikrieg Farbe Neorealismus 3D n Heima Heimat Monumental Monume alErotik Historie ThrillerLiebe Nouvelle Vague Stumm Mysstery Myster Mystery stem noirIn ster Independent d dent New Hollywood d FFant Fantasy ttasyy JJugend ta or Katas Katastrophen strophen t p phen h Expressionistisch Ju Schwarzweiß Schwar Animation Liebe Farbe Kinder Realismus Poetis Tragödie Ab tWestern uerrPoetischer 3D Abenteu KAction Antikrieg Krimi AutorenTrick Auto Historie Science-Fiction Th Liebe Thriller Erotikk Heimat Krieg Film noir n Stumm no Hor Horror Ho Animation Animatio Expressionistisch Expression Western Komödie Kinder Tr Tragödie AAntikrieg Trag Trickk Heimat 3D Drama Dr ma Komödie Ko 3 3D D Tragödie Liebe Komödie KKo Kom diee komödie ie Melodrama Melodram lodra ood Komödie Action AAct ct n Tragödie Action ion n Science-Fiction Katastrophen Fantasy Fam Komödie ödie Tragikomödie agg Neoreal Italienischer FFantasy Jugend Katastrophen Italienischer talienischer ennischer enischer is err Familie Neorealis Ne Neorea e iliealismus Monumental Nouvelle Vague Abenteuer enteuer Monum Mon Monu Krimi Nouvelle Vague gue ue ik IndependentFrrauen Erotik Film Independent Independe drau FFra auuen Hollywood Film m nnoir New Ne ew HHoll Hollywo Hollywood y noirdNewIndependen HHorror warzwe SSchwarzweiß chwarzwe h weiß we ißTragödie Tragödie Poetischer PPo ti Realismus smus us Poetischer etischer tische Realismus Farbee 3DDFarb Melodrama Action Act 3D Autoren Aut Melodrama LLieb Li ebe Stumm Stum mm öLie ddie ietumm Action Autoren Kri KKr rrieg ri Tragikomödie Li b Anim mation ma n ie Tragikomödie rnn Krieg Animation Antikrieg Antik Trick k mat Familie Western Antikrieg Heimat Jugendd Frauen Jugend Expressionistisch KINO Alle Filme, alle Kinos, alle Termine, Interviews und Links: choices.de facebook.com/choicescologne 77 Auswahl mit ihrem Indie-inspirierten Deutschrock heute ein Begriff. Fotos-Mitglieder Tom und Deniz sind in diesem Winter bereits zum dritten Mal als Duo unterwegs und beglücken Köln mit feinstem deutschem Akustik-Pop. Dabei widmen sie sich vor allem denjenigen Liedern, „die bei den Konzerten mit der ganzen Band oft auf der Strecke bleiben“. Die intime Atmosphäre ihrer Akustik-Konzerte gepaart mit einem guten Schuss Entertainment machen auch dieses Fotos-Konzert unbedingt erlebenswert. Infos: 0221 54 23 26 ml Gut s www cheine u • au .ahr-re nter sort swä h .de • au sdru len cken • ver s chen ken Entspannt. Schenken. Verschenken Sie zu Weihnachten etwas ganz Besonderes und wählen Sie eines unserer zahlreichen Wohlfühl-Arrangements. Alle Angebote Ànden Sie auch im Internet unter www.ahr-resort.de. Felix-Rütten-Str. 3 · Telefon 0 26 41 / 801 100 · www.ahr-resort.de SONIC BALLROOM Do 29.12. 22 Uhr Les Kitschnette’s Les Kitschenette’s begeistern mit viel französischem, augenzwinkernden Charme. Das Sextett, frisch aus der Normandie, bringt mit seinem 60’s-Garage-Rock im Lo-Fi-Gewand die Menschen zum Tanzen. Die flott-frechen Stücke sind mit toller Stimme (Sängerin Lucille als einzige Madame zwischen den Herren) und viel Energie vorgetragen. Lauter beschwingte Ohrwürmer warten nur darauf, sich in den Gehörgängen der Kölner einzunisten und dort für gute Stimmung zu sorgen. Dabei kommen auch Flöte und Saxophon zum Einsatz, Orgelklänge sind ebenfalls auszumachen. Einfach très amusant! Infos: 0221 16 91 88 94 ml PHILHARMONIE Fr 30.12. 18 Uhr Chilly Gonzales Die Auftritte des kanadischen Multitalents Charles Beck alias Chilly Gonzales zeichnen sich gleich durch mehreres aus: Er ist nicht nur ein genialer, extrem wandelbarer Musiker und Entertainer, sondern auch ansatzweise dem Größenwahn verfallen (was ihn noch unterhaltsamer und genialer macht) und bekannt für seinen skurrilen Humor. Ob ein 27-Stunden-Klavierkonzert oder Grammy-Nominierung, ob Diskosounds, Indie-Pop oder Rap: Der Autor, Schauspieler, Pianist, Komponist und Selbstdarsteller weiß zu unterhalten. Und er weiß darum, dass er das kann. Im Dezember gastiert er mit der „Piano Talk Show“ in der Philharmonie. Und egal, was da kommen mag: Es wird ein Erlebnis. Infos: 0221 20 40 80 ml Kino FILMCLUB 813 Sa 3.12. 20 Uhr Im Bazar der Geschlechter Sexualität im Iran? Darüber ist filmisch nicht viel dokumentiert. Sudabeh Mortezai holt dies hiermit nach. Ebenso kritisch wie humorvoll beleuchtet die iranische Regisseurin das Wesen der sogenannten „Zeit-Ehe“. Der Film begleitet eine alleinerziehende Mutter, einen einsamen Junggesellen und einen jungen Mullah. Regisseurin Mortezai und Videokünstlerin Brigitta Kuster diskutieren anschließend mit Bürgermeisterin und Kulturwissenschaftlerin Angela Spizig und 78 Filmemacherin Bettina Braun über das Spannungsfeld von Arbeit und Sexualität sowie die Geschlechter- und Machtverhältnisse im 21. Jahrhundert. Eine Veranstaltung von büro elfriede schmidt - kreativprojekte mit perspektive. Karten an der Abendkasse. Infos: 0221 22 12 44 98 he choices verlost 3x2 Karten. E-Mail mit Stichwort „Bazar“ bis 1.12. an verlosung@choices.de CINENOVA 15.-18.12. Surffilmfestival Cologne Der Deutsche Wellenreiterverband veranstaltet im Rahmen seines 20jährigen Bestehens ein Filmfestival, das an drei Tagen außergewöhnliche Filme über verschiedene Surferszenen zeigt, darunter in Schottland, Indonesien und natürlich Australien. Das Festival beginnt jeweils um 19 Uhr im Cinenova. www.surffilmfestival.de Kunst MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST bis 11.12. Di-So 11-17 Uhr Reihenhausmannskost Der südafrikanische Fotograf Stan Engelbrecht hat in Deutschland sieben Haushalte in Reihenhäusern besucht und das Leben dieser Familien mit Fotografien und Zeitrafferfilmen dokumentiert: Eine Woche wurde auf fünf Minuten komprimiert. Zentraler Ort ist der Essenstisch. In der Ausstellung stehen die sieben Tische als Projektionsflächen der Filme. Begleitet wird dies von Vitrinen mit dem Geschirr und den Utensilien sowie von den Fotografien, die unterstreichen, dass sich das Familienleben am gedeckten Tisch ereignet. Infos: 0221 22 12 38 60 th KUNSTRAUM AMPERSAND bis 7. Januar Fr 18-21, Sa 17-20 Uhr Mikheil Chikladze: Projektile Der 1978 in Tiflis geborene Mikheil Chikladze hat an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Immendorff und Andreas Schulze studiert. In seinen Gemälden verschränkt er Motive einer zeitgenössischen Schilderung von Ereignissen mit einer malerischen Verrätselung einzelner Stellen im Bild. Zu sehen sind Menschen in Handlungen, eingebettet in einen expressiv fließenden, starkfarbigen Umraum, der weiter zur Verlangsamung des Betrachters führt. Infos: 0221 298 63 44 th GALERIE GISELA CAPITAIN bis 31.12. Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr Christopher Wool Der 1955 in Chicago geborene, seit langem in New York lebende Christopher Wool wurde im Rheinland durch der Verleihung des Wolfgang-Hahn-Preises 2009 in Verbindung mit der Ausstellung im Museum Ludwig bekannt. Da hatte er sich schon seine großformatigen Bildern mit Druckbuchstaben abgeschlossen und eine gestisch „wolkige“, ungegenständliche das Handwerker- und Künstlerdorf, das in den 1940er Jahren als Teil der norditalienischen Stadt Modena entstanden ist und im Laufe der Jahrzehnte in seiner Struktur verändert wurde, aufgesucht und nach Relikten der ursprünglichen Nutzung Ausschau gehalten. Resultat ist eine konzeptuelle Bilderserie, die noch aus ausgewogenen Farbfotografien besteht. Infos: 0221 88 89 53 00 th WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM bis 22. Januar Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr Panoptikum Das Wallraf-Richartz-Museum nutzt das 150jährige Jubiläum zu einer gründlichen Vermittlung der musealen Tätigkeiten und seiner Bestände. Die Ausstellung „Panoptikum“ zeigt die Kunstwerke, die für gewöhnlich im Depot schlummern und nicht öffentlich zu sehen sind. Die Bilder hängen nun in einer Art Petersburger Hängung an Gitterschiebewänden, wobei die Beschriftungen an ein Begleitheft delegiert sind, also man zunächst die Datierung und Zuordnung raten kann. Es gibt auch ausgezeichnete Gemälde zu sehen, etwa von Christian Rohlfs und Georges Lacombe. DIE PHOTOGRAPHISCHE SAMMLUNG/SK Infos: 0221 22 12 11 19 th STIFTUNG KULTUR bis 5. Februar Do-Di 14-19 Uhr William Guerrieri Eine Spurensuche mit den Mitteln der ZUSAMMENGESTELLT VON Fotografie und unter Hinzuziehung doTHOMAS HIRSCH, MARIANNE KOLARIK, kumentarischer Informationen: Der italienische Fotograf William Guerrieri hat JULE LUX, MAREN LUPBERGER, INGA SELCK IMPRESSUM Kulinarische Dates für zwei Singles in ausgewählten Restaurants – wir kümmern uns um die persönliche Partnersuche – Sie genießen Ihr Dinner! www.date-mahl.de Sie sind Single und haben keine Lust auf Single-Partys oder Computer-Matching? Sie genießen die schönen Seiten des Lebens? Dann sind Sie bei Date-Mahl richtig! Erfahren Sie mehr unter www.date-mahl.de Wir bieten auch Geschenkgutscheine für ein Date-Mahl mit persönlicher Partnersuche für Ihre Single-Freunde an. Frisch ge testet: Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: info@choices.de Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 Köln tagnacht-koeln.de Malerei aus dunklen Tönen entwickelt, in denen sich Linienfragmente befinden. Seine neuesten Bilder nun reichen in die Farbe, die, verdichtet in einer expressiven Setzung, mitten im Bildformat angeordnet ist. Malerei bleibt für Wool Experiment, das sich immer wieder erneuert. Infos: 0221 355 70 10 th KUNST- UND MUSEUMSBIBLIOTHEK DER STADT KÖLN bis 9. Januar Mo 14-21, Di-Do 10-21, Fr 10-18 Uhr Nora Schattauer Seit fünfzehn Jahren setzt die Kölner Künstlerin ihre geradezu alchemistischen Experimente mit kristallinen Salzen, die zu einer eigenen Form von gesteuerter und zugelassener Malerei geführt haben, auch im Bereich des Buches fort. Die kristallinen Flüssigkeiten dringen hier durch das Papier, so dass sie auf den Vorder- und Rückseiten zu sehen sind. Zugleich werden ein chemisches Verfahren und eine formale Methode im Ablauf des Buches variiert und der Veränderung unterzogen. Infos: 0221 223 88 th Redaktion: Linda Hoemberg, Christian Meyer, Inga Selck (v.i.S.d.P.) Mitarbeit an dieser Ausgabe: Lars Albat, Frank Brenner, Lutz Debus, Christiane Enkeler, Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Natascha Emonts, Rolf-Ruediger Hamacher, Michael Hermann, Thomas Hirsch, Dawid Kasprowicz, Marianne Kolarik, Karsten Mark, Thomas Linden, Maren Lupberger, Jules Lux, Anne Nüme, Sandra Nuy, Carla Schmidt, Peter Ortmann, Olaf Weiden, Christian Werthschulte, Dieter Wolf, Hans-Christoph Zimmermann Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Der Gastro Guide für Köln 2011/12 AUSGABE 24 | 9,80 € | FÜR FESTE | CATERING | KOCHSCHUL EN RÄUME | BARS | BRAUHÄUSE R | FEINKOST | RESTAURAN TS | KNEIPEN CAFÉS "### ### ! ### ! Ü B ER 10 0 N EU E LÄ D EN Kö l n ck e n e n t dMite üIber 1000 aktue llen Kritik en Grafik: Michael Hennemann, Lena Hensel, Mira Moroz, Katharina Olma, Wilhelm Schmidt Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum E-Mail: info@berndt-media.de Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 03.03.2011 16:35:47 Uhr Jetzt im Ha nd el S@FM@BGSJNDKMCD Buchhaltung: Karin Okniewski Druck: Henke Druck Verbr. Auflage: IVW III/2011 31.225 Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. ,HS(KKTRSQ@SHNMDMUNM MCQD*MHDOJ@LOVVVKDAD@SCD 79 www.choices.de 23. Jhg. | Dezember 2011 DER GOTT DES GEMETZELS EIN FILM VON ROMAN POLANSKI www.gottdesgemetzels.de ab 24.11. im Kino