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EINE INSEL NAMENS UDO EIN FILM VON MARKUS SEHR 23. Jhg. | Juni 2011 www.eineinselnamensudo.x-verleih.de www.choices.de lufthansa.com Europa hin Direkt ab und zurück Düsseldorf zu über * € 55 Zielen ab 99 Günstig weg Ein Produkt von Lufthansa. Europa erleben kann so günstig sein – mit einem Preis, den Sie lieben werden. Jetzt buchen unter lufthansa.com oder in Ihrem Reisebüro. *Für Direktflüge zu über 100 Zielen in Europa bei Buchung unter lufthansa.com. Inklusive 8 € Luftverkehrsteuer. Begrenztes Sitzplatzangebot. *QYCTF2CPVGTHQT4QEM[*QTTQT%QORCP[.KOKVGFCPF/KEJCGN$TGPPGTHQT$$2TQOQVKQP)OD*RTGUGPV /75+%#.&1/'-².0 6+%-'65∙ ∙ YYYMCTVGPMCWHGPFG∙YYYTQEM[JQTTQTUJQYFG a/KPCWUFGO(GUVPGV\/QDKNHWPMOCZa/KP $#&$+<#44'#0&$.11&;$4+..+#06 © Elke Esser Das nenne ich Parade-Leistung! Am CSD-Wochenende mit 1 TagesTicket 3 Tage durchfeiern. Das Angebot zum Christopher Street Day für Party-Hungrige (1. - 3. Juli 2011): Mit nur einem TagesTicket für 15,70 Euro (1 Person, Preisstufe 4) von Freitag 14 Uhr bis Sonntagnacht um 3 Uhr mit Bus & Bahn im ganzen VRS-Gebiet fahren. Special offer for ColognePride weekend (1-3 July 2011): Take any bus, tram and train in the entire VRS network over the weekend for only 15.70 euro! (Day Ticket for 1 person, price level 4). www.vrsinfo.de Die Schlaue Nummer (0 180 3) 50 40 30 (9 Cent/Min. aus dem Festnetz; Mobilfunk max. 42 Cent/Min.) 7 Zahlreiche Dokumente suchen eine neue Heimat, Foto: Stadt Köln choices-Thema. 7 DAS ARCHIV DER ZUKUNFT Zwei Jahre nach dem Einsturz: Wie steht es um das Historische Archiv der Stadt wirklich? Bühne. 3 BB Promotion: Rocky Horror Show 10 Premiere Gespräch mit Etienne Minoungou über das Festival „africologne“ 11 Freies Werkstatt Theater/Studiobühne NRW Theatertreffen 12 Comedia Pantheon Komikzentrum Köln-Bonn Jürgen Beckers Religions-TÜV im Tanzbrunnen und die Prix-Pantheon-Gala in Bonn 13 Schauplatz Langenfeld Bürgerhaus Stollwerck Atelier Theater 14 Oper Köln Auftritt „Mamma Mafia“ im Schauspielhaus 15 Haus der Springmaus Studiobühne Senftöpfchen 16 Schauspiel Köln Theaternacht Bonn 17 Theater-Kalender Köln-Bonn 18 Oper Köln Theaterleben „Theaterszene Europa“, „africologne“, „Impulse“ 19 Junges Theater Bonn Schauspiel Köln 20 Theater der Keller culture club: «westwärts« NRW Theaterfreffen culture club: raum13 22 Freihandelszone Opernzeit – unsere Zeit Alban Bergs „Wozzeck“ 23 Theater Bonn 24 „africologne“ 26 Märchenspiele Zons 40 culture club: Russendisko 42 culture club: Bonner Theaternacht mehr zum Köln-Bonner Bühnengeschehen unter www.choices.de/buehne KÖLN-THEMA THEMA Wahltag ist Zukunft Zahltag BÜHNE Archiv der Foto: Poschmann/pixelio.de 7 Foto: Bernd Uhlig www.choices.de I 23. Jhg. I Juni 2011 Kino. KULTUR.KINO.KÖLN. Literatur. 23. Jhg. I Juni 2011 26 culture club: Kölner Kinonächte Kölner Filmhaus: Seminare 27 Film-ABC/ Vorspann 28 choice of choices: „Die Frau die singt“ Eine menschliche Tragödie 29 Kölner Kritikerspiegel Kino-Kalender Previews, Filmreihen und Festivals 30 OFF Broadway 31 Weißhaus 32 weitere Filmkritiken 33 Odeon 34 Foyer Diesel im Cinedom und Tykwer im Filmforum 35 Filmpalette 37 Cinenova 38 Kölner Kinonächte 41 Kölner Filmhaus Kino 42 culture club Kino Café im UCI Hürth: „Almanya“ 43 Kölner Kinonächte Kino around the clock 45 Rex am Ring 46 Roter Teppich Fritzi Haberlandt über „Eine Insel namens Udo“ 48 Woki Bonn 52 Metropolis Musik. 23 Westdeutsche Konzertdirektion 26 Kölner Zigeunernacht 55 KlangArt/Unterhaltungsmusik Konzerte im Juni 56 Stadtgarten/co/pop Popmusik in ungewöhnlichen Räumen 57 culture club: wingenfelder:Wingenfelder Brühler Schlosskonzerte 58 Dirk Becker Entertainment Gloria / Musik-Kalender 59 Kölner Philharmonie 64 Funkhaus Europa: Summerstage 22 Lesen Sie auch Textwelten von Thomas Linden unter: www.choices.de/literatur Kunst. 57 Museum Morsbroich Leverkusen 60 Rautenstrauch-Joest-Museum Kunstwandel „Wo ist Sophia?“ im Bonner Frauenmuseum 61 Haus der Geschichte 62 Kunst-Termine Köln Übersicht aktueller Ausstellungen Museum für Ostasiatische Kunst Weitere Tipps von Thomas Hirsch zu Ausstellungen in Köln, Bonn und NRW unter: www.choices.de/kunst Kultur in NRW. Lesen Sie die Online-Kolumnen zu Theater, Musical, Klassik, Kunst und Improvisierter Musik in NRW unter: www.choices.de/kultur-in-nrw Service. 6 Intro 62 Impressum Aktuelle Kultur-Tipps www.choices.de/auswahl Lesen Sie mehr auf www.choices.de! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. Film des Monats KINO 28 Lesen Sie auch Marianne Kolariks Empfehlungen zum Festival „Literatur in den Häusern der Stadt“: www.choices.de/auswahl Lesen Sie auch die Tanz-Kolumne von Klaus Keil zum neuen Kölner Tanzbeirat unter: www.choices.de/tanz-nrw CD-Neuerscheinungen und mehr Konzerte www.choices.de/musik Opernzeit KINO Artikel zu Literatur und Lesungen in Köln und Bonn www.choices.de/literatur Foto: Frank Brenner Foyer MUSIK 34 Festival 62 Intro choices.de Juni 2011 choices + choices.de Nomen est omen Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema Fallen gelassen Dr. Oliver König, Professor an der FH Köln, erklärt, warum er den Nachlass seines Vaters René König dem Kölner Stadtarchiv entziehen will. 8 Dr. Oliver König Thema Diskussionsbedarf Die Architektin Bernadette Heiermann über die Neugestaltung des Archivgeländes: „Die Stadt will im Vorfeld bereits viel festzurren. Das erweckt den Eindruck, dass Politik und Verwaltung die offene Diskussion kaum aushalten können.“ 9 Bernadette Heiermann Premiere Seltene Gelegenheit Das „africologne“-Festival im Theater im Bauturm bringt u.a. afrikanische Produktionen nach Köln. choices sprach mit Etienne Minoungou, dem Leiter des Festivals „Récréâtrales“. 10 Etienne Minoungou Roter Teppich Seltenes Talent Fritzi Haberlandt hat schon früh in New York gespielt und Theater- wie Filmpreise gewonnen. choices sprach mit ihr über den Dreh zu ihrem neuen Film „Eine Insel Namens Udo“. 46 Elektro-Konstruktivismus Das Festival c/o pop lässt auch in diesem Jahr bei der Auswahl der Bands und Locations seinen Trendsetter-Anspruch nicht vermissen. Mit dabei u.a. Paul Kalkbrenner. Paul Kalkbrenner Vor kurzem kalauerte eine Boulevardzeitung mit der Schlagzeile: „Schwarzer-Tag für Kachelmann“. Die Verballhornung des Nachnamens der frauenbewegtesten aller Frauen ist allerdings nicht neu. Bereits Mitte der 1970er Jahre übersetzte Otto Waalkes den Satz „This is Alice Schwarzer“ mit „Das sind alles Schwarze“. Abgesehen davon, dass es höchst unfein ist, sich über den Namen der bekannten Wahlkölnerin lustig zu machen, bleibt natürlich eine Frage: Wäre die Frauenemanzipation in den vergangenen 40 Jahren anders, vielleicht weniger polarisierend, gar bunter verlaufen, wenn Alice Schwarzer nicht Alice Schwarzer hieße? Namen können das Leben auch farbiger machen. Claudia Roth, Rosa von Praunheim, Graham Green, Jimmy Blue Ochsenknecht, Pink – wie grau wäre die Welt ohne sie? Ach was, trotz der Vehemenz, mit der Alice gegen Kachelmänner und Kopftuchfrauen kämpft, können wir froh sein, dass wir sie haben, so schwarz-weiß, wie sie eben ist. Diskurs gehört zur Demokratie. Und hätte dieses Land 1949 nicht per Zwangsernährung Demokratie erhalten, hieße die bekannteste Frau im Staat auf lange Zeit Eva Braun. Apropos Geschichte – zwei Jahre nach dem Einsturz des Stadtarchivs fragen wir uns, wie es mit dem Gedächtnis der Stadt weitergeht. Leidet Köln nun chronisch unter Amnesie? Wird das neue Archiv ein Disneyland für Schul- und Familienausflüge? Müssen wissenschaftlich arbeitende Historiker draußen bleiben? DAS ARCHIV DER ZUKUNFT ist das choices-Thema im Juni. Auch die Popkomm in Köln ist schon länger Geschichte. Der Tochter der Mutter aller Musikmessen, der c/o pop, geht es inzwischen viel besser als der treulosen Mama, die in Berlin-Tempelhof gelandet ist. WIR SIND HELDEN werden nach Köln kommen, ansonsten gibt es Techno und allerlei andere Elektromusik sowohl in Kirchen, auf Plätzen, in Clubs und natürlich in der PHILHARMONIE. Aber die Bühnen der Stadt sind nicht nur für Musik, sondern auch für das Schauspiel da, im Juni insbesondere für Theater aus Burkina Faso. Theater aus Burkina Faso? Wo liegt Burkina Faso? Und gibt es dort Theater? choices sprach mit ETIENNE MINOUNGOU, dem Leiter des burkinischen Festivals „Récréâtrales“, Partners des Kölner Festivals „africologne“, das im THEATER IM BAUTURM stattfindet. Tatsächlich, in Westafrika gibt es Theater, wird der Eurozentrist belehrt, und zwar Theater zur Aufklärung, um Aids und Genitalverstümmelung einzudämmen, aber auch Theater als künstlerisches und gesellschaftliches Ausdrucksmittel. Im Kino wird es in diesem Monat mitunter lustig. EINE INSEL NAMENS UDO erzählt von einem fast unsichtbaren Kurt Krömer, der nur von einer jungen Frau gesehen werden kann. Diese wird gespielt von FRITZI HABERLANDT. Mit ihr sprachen choices über Krömer, Komödie und Theater. Sehr viel ernster wird die Geschichte DIE FRAU DIE SINGT erzählt. Warum will eine alte Frau nackt, ohne Sarg und auf dem Bauch liegend, begraben werden? Warum schickt sie ihre Kinder in ihre alte Heimat Libanon? Wen finden diese dort? Antworten auf diese Fragen wird es nur im Kino geben. Das gilt auch für einen sommerlichen Juni. Fritzi Haberlandt Musik Lieber bunt oder schwarz?, Foto: Francis Lauenau 56 LUTZ DEBUS Foto: c/o pop 6 Thema Das Historische Archiv als Kölner Loch – Stand Mai 2011 Kein Aufbruch nach dem Einsturz Das Historische Archiv zwischen Fachverwaltung, Wissenschaft und Bürgerinteresse Wenn in Köln über die Zukunft des Historischen Der Schwerpunkt lag auf der Benutzung durch Archivs gesprochen wird, fällt unweigerlich ein Be- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Zwar griff, unter dem dessen Leiterin, Bettina Schmidt- hatte dies eine große Reputation zur Folge, man Czaia, die Neuausverlor bei dieser Sicht richtung des Hauses auf die Dinge aber die choices-Thema im Juni betreiben will. Danach Bürgerschaft in ihrer soll Köln am neuen Breite oder auch die Zwei Jahre nach dem Einsturz: wie steht es um das Standort ein „Bürgr Interessen der für die Historische Archiv der Stadt wirklich? Frühestens im archiv“ erhalten. Das Unterhaltung der InHerbst will die Stadt erste Auskünfte geben, erst um sorgt zwangsläufig stitution verantwort2015 herum Nachlassgeber und Depositare umfasfür Irritationen, ist lichen Trägerverwalsender informieren. Welches Konzept verfolgt das Ardoch jedes kommutung aus den Augen.“ chiv in Zukunft? nale Archiv automaDamit wird suggeriert, tisch ein „Bürgerardie Nutzung des Archivs chiv“; einerseits, weil es von Bürgern genutzt wird, durch die Wissenschaft, z. B. durch Studenten, andererseits, weil es Dokumente verwahrt, die u. habe zu einer Benachteiligung anderer Nutzer a. bei Rats- und Verwaltungsarbeit entstehen, also aus Stadtgesellschaft und Verwaltung geführt. bei Tätigkeiten der Bürgervertreter und Dienstlei- So wird ein Interessenskonflikt auf Kosten wisster für die Bürger. Der Begriff „Bürgerarchiv“ ist senschaftlicher Nutzer konstruiert, der völlig an demnach eine unsinnige Tautologie. Wieso ver- den Haaren herbeigezogen ist. Es wird Spaltung wendet ihn Bettina Schmidt-Czaia dann? In einem betrieben. Vortrag, gehalten am 10. Oktober vergangenen Schmidt-Czaia argumentiert weiter, erst die AusJahres im Stadtmuseum, führte sie dazu aus: „Das richtung auf die Wissenschaft habe die Kürzung Bürgerarchiv […] soll zum zentralen Ansprechpart- von Personal- und Sachmitteln befördert und ner der Stadtgesellschaft für ihre Geschichte wer- damit zu gewaltigen Erschließungsrückständen den. Es wird sich nicht mehr als vornehmlich wis- geführt, „die sich schließlich auf etwa 60 Prozent senschaftlich tätige Institution verstehen, sondern summierten“. Schuld daran sollen auch die Deposich den Nutzungsinteressen ihrer Verwaltung und sitare haben, von denen man sich „vielfach Nachaller Bürgerinnen und Bürger öffnen“. Nun war das lassteile (habe) aufdrängen lassen“. An wen denkt Stadtarchiv aber bereits in der Vergangenheit die- die Archivleiterin dabei? Mit ihrem instinktlosen ser Ansprechpartner. Und wenn es kein optimaler Rundumschlag stellt sie letztlich alle Bürger, die war, dann deshalb, weil die Stadt es vor dem Ein- der Stadt etwas anvertraut haben, unter den Gesturz nahezu kaputt gespart und sein Personal von neralverdacht, sich aufgedrängt zu haben. einstmals rund 70 Stellen halbiert hatte. SchmidtCzaia gibt also eine bislang geltende Selbstver- Service für Nutzer ständlichkeit als Neuerung aus. Als Kern der Argumentation wird unter dem Strich ein künstlicher Gegensatz zwischen WisKonkurrenzen senschaftsinteressen und Erschließungsinteressen Ein weiteres Statement lässt aufhorchen: „Das konstruiert, den es aus Nutzersicht so gar nicht Historische Archiv hat sich vor dem Einsturz lan- gibt. Eine sorgfältige Bestandserschließung und ge als ein wissenschaftliches Institut betrachtet, praktische Findmittel sind zur Nutzung ebenso das seinen Schwerpunkt in der Erforschung der unerlässlich wie die Expertise wissenschaftlich arKölner Geschichte mittels eigenen Personals sah. beitender Archivkräfte. Letztere können Hinweise Das Archiv der Zukunft 7 auf Fundstellen oder Querverbindungen liefern, die sich aus Findbüchern nicht erschließen lassen. Wer wissenschaftliche Expertise abbauen will, schwächt somit den Service für alle Nutzer. Das Hantieren mit dem Lockterminus „Bürgerarchiv“ ist deshalb nichts anderes als die Verschleierung der Tatsache, dass künftig am Service gespart werden soll. Das „Bürgerarchiv“ bringt keine grundlegende Verbesserung für neue Nutzerschichten, sondern verkauft nach außen – ganz im Geiste des Neoliberalismus – eine substanzielle Kürzung der Dienstleistung als Gewinn für alle. Und nach innen sorgt die Eliminierung wissenschaftlichen Eigensinns innerhalb der Mitarbeiterschaft für ein widerspruchsfreies Klima. Nutzerfreundlichkeit erreicht man so nicht. Ein Archiv, das möglichst vielen einen optimalen Service bieten möchte, verzichtet auf Gebühren, stellt seine Findmittel online, gewährt die Möglichkeit, Archivalien kostenfrei zu fotografieren, stellt sicher, dass online bestellte Archivalien im Benutzersaal spätestens nach 20 Minuten vorliegen und stärkt ausdrücklich die wissenschaftliche Kompetenz seines Mitarbeiterstabs. Die derzeitige Leiterin des Stadtarchivs, die auf Kritik dünnhäutig reagiert und bereits mehrfach Anstrengungen unternommen hat, öffentliche Kritik an ihren Planungen zu unterbinden, hat bislang wenig Anlass zur Hoffnung geboten, dass die Neuaufstellung des Historischen Archivs der Stadt Köln intelligent, mit Sachverstand und im Konsens mit der Bürgergesellschaft angegangen wird. Die Aufgabe, ein zukunftsweisendes Konzept für das Stadtarchiv zu erarbeiten, ist bislang ungelöst. TEXT/FOTOS: FRANK MÖLLER Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: www.koelnkannauchanders.de/dokumente/archiv Thema Erinnerung: zwei Jahre nach dem Einsturz des Historischen Archivs Bitte nicht anrufen Oliver König über seine Erfahrungen als Nachlassgeber choices: Herr König, wissen Sie inzwischen, ob etwas vom dem Nachlass Ihres Vaters René König gerettet wurde oder wo er sich befindet? Oliver König: Nein, wir Nachlassgeber wissen gar nichts. Die letzte Information der Stadt stammt vom April vergangenen Jahres. In der damaligen Mitteilung hieß es: „Zwischenzeitliche Anfragen kann das Historische Archiv auf Grund der starken Beanspruchung und der laufenden Erfassung und Restaurierung nicht leisten.“ Im Klartext: Bitte nicht anrufen. Es gab seitdem kein Zeichen von „Good Will“? Die Behandlung der betroffenen Nachlassgeber ist selber schon wieder ein Skandal. Es wäre sinnvoll gewesen, seitens der Stadt einen ständigen Ansprechpartner zu benennen, der auf die Geschädigten zugeht. In der öffentlichen Diskussion haben Stichworte wie Transparenz gerade Konjunktur. Das Personal und die Strukturen in der städtischen Verwaltung sind die gleichen wie vor dem Einsturz. Alles ist so weiter gegangen, als wenn nichts passiert wäre. Warum haben Sie seinerzeit die Archivalien an das Kölner Archiv gegeben? Eine Alternative wäre das Bundesarchiv gewesen. Uns erschien es aber damals sinnvoll, das Material in Köln zu belassen, wo unser Vater gewirkt hat. Zudem war das Stadtarchiv damals berühmt für seine Sammlung bedeutender Nachlässe von Bürgern, die die Stadt mitgeprägt haben. Würden Sie heute noch einmal so entscheiden? Wer hat schon mit einem solch monströsen Einsturz rechnen können! Andererseits: Hinterher ist man immer klüger. Nach dem derzeitigen Stand werden wir den Nachlass nicht in Köln belassen, egal, in welchem Zustand er wieder auftaucht. Die Stadt hat mit der Ernennung einer MittelalterExpertin zur neuen Leiterin signalisiert, welches Profil sie dem Stadtarchiv geben will. Sie hat auch schon einmal versucht, die Abteilung der Personennachlässe zu schließen. Das sind zeitgenössische Dokumente, die bis in die politischen Konflikte der letzten Jahrzehnte hineinreichen. Das will man nicht. Wohin wird der René-König-Nachlass dann gehen? Ich habe erste Kontakte mit dem Literaturarchiv Marbach. Sie klagen gegen die Stadt auf Schadensersatz. Der aktuelle Stand? Es sind derzeit drei Kläger. Das Oberlandesgericht hat das Urteil des Landgerichts in seiner zurückhaltenden Juristensprache vom Tisch gefegt. Es hat auch durchblicken lassen, dass es die Stadt in der Verantwortung sieht. Der Prozess ist im Moment ausgesetzt, weil man das Ergebnis der Gutachten zur rein physikalischen Einsturzursache abwarten will. Man wird sehen, ob die Stadt gegenüber den Leihgebern einlenkt. INTERVIEW: WOLFGANG HIPPE ZUR PERSON Dr. Oliver König ist Soziologe und Psychotherapeut. Derzeit Vertretung einer Professur an der Fachhochschule für Sozialpädagogik in Köln. Mitherausgeber der Zeitschriften „Familiendynamik“ und „Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik“. Foto: privat Neues Vertrauen schaffen Arnd Schwendy über Bürgerbeteiligung und ihre Behinderung choices: Herr Schwendy, der Rat der Stadt Köln will die Bürgerbeteiligung stärken. Eine zu späte Einsicht? Arnd Schwendy: In Köln waren die Auseinandersetzungen um Schauspiel und Oper ein Lehrstück, was passiert, wenn starke Bürgerinitiativen etwas anderes wollen als ein Teil des Rates. Und auch um die Neugestaltung des Gerling-Viertels und um den Ausbau des Godorfer Hafens gibt es Auseinandersetzungen. Ich werte das ganze als Versuch von Rat und Verwaltung, wieder mehr Vertrauen bei den Bürgern zu gewinnen und Partizipation zu erleichtern – Stichwort „Stuttgart 21“. Als Pilotprojekt für die neue Politik soll die Planung für das ehemalige Archivgrundstück an der Severinstraße dienen. Wie läuft es dabei? Es gab ein von den Bürgern im Haus der Architektur veranstaltetes Forum, bei dem die Stadt Beteiligung in zwei Schritten vorsah: Dem förmlichen Planungsverfahren wird danach eine Info-Veranstaltung des OB vorgeschaltet, die bereits unter reger Beteiligung stattfand. Außerdem werden in einem Workshop im Juni 80 Bürger gebeten, ihre Ideen einzubringen. Danach geht das in den Ausschuss für Stadtentwicklung. Bisher lief es umgekehrt: Erst Vorgaben der Politik, dann Bürgerbeteiligung. Das ist ein Fortschritt. Der Pferdefuß: Die zur Mitarbeit aufgerufenen Bürger wissen noch immer nicht umfassend, nach welchen Kriterien und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen ihre Wünsche und Anregungen hinterher bewertet werden. Wie könnte man neues Misstrauen verhindern? Die Stadt sollte alle Karten auf den Tisch legen. Von Beginn an sollte auch ein von der Stadt wirklich unabhängiger Mediator installiert werden, der die divergierenden Meinungen bündelt und einem Ergebnis zuführt. Ohne eine solche neutrale Instanz müssen die beteiligten Bürger glauben, was die Stadt ihnen erzählt. Aber dieser Glaube ist halt erschüttert. Außerdem wäre es wünschenswert, wenn Verträge, die die Stadt im Kontext der Bebauung abschließt, öffentlich gemacht würden. Man 8 kann das aufgrund der Vertragsfreiheit durch eine entsprechende Klausel sicherstellen. In Schweden ist das, was ich hier vorschlage, Gang und Gäbe. Trauen Sie dem derzeit aktiven politischen Personal in Köln einen Wandel in Richtung Bürgerpartizipation zu? Selbstverständlich, das ist ein Lernprozess, bei dem alle an eine jahrhundertelange Tradition eines selbstbewussten und aufmüpfigen Kölner Bürgertums anknüpfen können. Wer da stur bleibt und sich nicht auf das neu erwachte Mitwirkungspotential einstellt, hat bei der nächsten Kommunalwahl schlechte Karten. INTERVIEW: FRANK MÖLLER ZUR PERSON Arnd Schwendy ist Leiter des Kölner Sozialamtes im Ruhestand. Er zählt zu den Unterstützern der Bürgerplattform „Köln kann auch anders“. Foto: Frank Möller Thema Historisches Archiv der Stadt Köln 2011: die Einsturzstelle Der Weg ist das Ziel Bernadette Heiermann über Pläne zur Neugestaltung rund um den Waidmarkt choices: Frau Heiermann, wie würden Sie das Areal um das ehemalige Archivgelände am Waidmarkt vor dem Einsturz des Stadtarchivs aus städtebaulicher Sicht charakterisieren? Bernadette Heiermann: Das Archiv lag in einem Abschnitt der Severinstraße, der bislang geprägt war von Bauten aus den 1950er bis 70er Jahren, mit zum großen Teil öffentlichen Nutzungen wie das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium oder das ehemalige Polizeipräsidium und das Archivgebäude. Wohnnutzung gab es kaum. Nach Schul- bzw. Büroschluss war die Severinstraße hier unbelebt und fast gesichtslos. Ein Quartier hat sich zwischen dem Kopf der Severinsbrücke und dem Blaubach nie gebildet. Welche Verbesserungen bieten sich an? Die Frage ist, ob die fehlende Quartiersbildung mit der Entwicklung des Ortes „geheilt“ werden kann und was dann die Identität dieses Quartiers ausmachen könnte. Ich sehe den Ort dabei als einen Baustein von mehreren. Einbeziehen muss man die zukünftige Bebauung am Waidmarkt auf dem ehemaligen Gelände der Polizeidirektion und die Chancen der Öffnung des Areals in Richtung Rhein. Sind die gestalterischen Spielräume groß? Die Möglichkeiten sollten generell erst einmal vollständig offen gehalten werden. Alles andere würde die angekündigte Bürgerbeteiligung in Frage stellen. Auf der Hand liegt eine mögliche Option für die beiden Gymnasien, FriedrichWilhelm und Kaiserin-Augusta. Beide kooperieren eng miteinander, eine künftige gemeinsame Nutzung von Areal an dieser Stelle wäre nahe liegend, eine Nutzung des neuen Raums durch die Bürger wünschenswert. Unverständlich ist der Druck, den sich die Stadt selbst ohne Not auferlegt. Sie will bereits im Vorfeld möglichst viel festzurren. Das erweckt den Eindruck, dass Politik und Verwaltung die offene Diskussion und den offenen Raum kaum aushalten können. nistisch möglichst schnell Antworten und angebliche Lösungen für den Ort festzurren. Viel wichtiger noch als ein möglicher Gedenkraum ist für mich der nun angeschobene Denk- und Entwicklungsprozess. Vorstellbar wäre, dass der Ort eine Zeitlang von den Schulen gemeinsam mit Künstlern bespielt wird. Verschiedene temporäre Nutzungen kultureller Art kann man sich vorstellen. Es wäre doch schön, wenn sich das Gedenken an das Unglück, an die beiden Toten und das verlorene Vertrauen der Bürger in einer wieder gewonnenen, lebendigen, durch Offenheit geprägten Bürgerbeteiligungskultur manifestieren könnte. INTERVIEW: FRANK MÖLLER ZUR PERSON Bernadette Heiermann ist Architektin und betreibt ein Büro mit Sitz im Georgsviertel. Sollte das Thema U-Bahn-Bau/Archiveinsturz bei den Planungen Berücksichtigung finden? Wichtig zuallererst ist, dass sich die Stadt und die Bürgerschaft die Zeit nehmen, aus den gemachten Fehlern zu lernen und nicht aktio- Foto: privat Werkzeuge der Demokratie Clemens Rehm über Transparenz, Aktenberge und das digitale Archiv choices: Herr Rehm, (kommunale) Archive verstehen sich oft als „Werkzeuge der Demokratie“. Sie machen politisches und gesellschaftliches Handeln nachvollziehbar. Clemens Rehm: Es war ein langer Weg vom „Geheimarchiv“, das als juristische Rüstkammer der Herrschaft diente, bis zum allen offen stehenden Archiv als transparentes Fenster in die Vergangenheit. Das kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Nur an den authentischen Originalen, den archivierten Papieren und Dateien, Texten und Bildern ist eine nachträgliche Kontrolle von Prozessen und Entscheidungen möglich. Welche Rolle spielt das Stichwort „Bürgerarchiv“? Dieser in den letzten Jahren von Köln ausgehende Begriff zielt auf jeden Fall in die richtige Richtung. Damit wird signalisiert, für wen in den Archiven gearbeitet wird – für die Bürger: z.B. Wissenschaftler, Familienforscher, Schüler oder einfach historisch Interessierte. Zugänglichkeit zu den Quellen zu fördern ist archivische Dauerauf- gabe; Archive ohne Nutzer sind tote Archive. Können Archive wirklich alles sammeln? Das Archivieren von Mengen ist nicht so sehr eine Frage des Könnens, sondern des Wollens. Unser Ziel muss sein, die wesentlichen Unterlagen, die über unsere heutige Zeit Auskunft geben können, zu ermitteln und für nachfolgende Generationen zu sichern. Diese Auswahl erfolgt nach fachlichen Kriterien, nach gesetzlichen Bestimmungen und zunehmend auch im Dialog mit den Nutzern. Die Digitalisierung bietet den Archiven neue Möglichkeiten. Das Thema ist unter archivischen Gesichtspunkten vielschichtig. Nur soviel: In der digitalen Welt können archivierte Unterlagen viel leichter zugänglich gemacht werden; aber die Langzeitsicherung – und das heißt die Erhaltung über Jahrhunderte – ist bei digitalen Unterlagen sehr aufwändig. Insofern bietet die digitale Welt den Archiven zwar Lösungen, aber zugleich auch neue Herausforderungen. 9 Und das „Archiv der Zukunft“? Sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, bringt Lösungen für die Gegenwart – das können Menschen verschiedener Generationen und unterschiedlichster Herkunft für sich im Archiv selber entdecken und erleben. Das Archiv des 21. Jahrhunderts wird als Bürgerarchiv vor Ort und im Internet eine Plattform der Kommunikation mit der Zukunft sein. Da bin ich ganz zuversichtlich. INTERVIEW: WOLFGANG HIPPE ZUR PERSON Dr. Clemens Rehm arbeitet am Landesarchiv Baden-Württemberg, ist 1. Stellvertretender Vorsitzender des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. und bereitet für den Deutschen Archivtag 2011 die Sektion 1: Der Auftrag der Archive und die Novellierung der Archivgesetze vor. Foto: privat Premiere Szenenfoto aus „A la vie à la mort“ (Auf Leben und Tod) von Etienne Minoungou, Foto: Nicholas Meisel „Man muss immer neu um seine Freiheit kämpfen“ Gespräch mit Etienne Minoungou, dem Leiter des burkinischen Festivals „Récréâtrales“ und Partner des Kölner Festivals „africologne“ Das Theater im Bauturm und sein Leiter Ger- und informiert über Aids oder die Beschneidung von hardt Haag machen mit dem interkulturellen Frauen. Es wird mit viel Geld von den NGOs oder Austausch Ernst. Das neu gegründete Festival dem Sozialministerium unterstützt. Daneben gibt es „africolgne“ wird in enger Zusammenarbeit mit das künstlerische Theater, dem etwa vierzig Grupdem Partnerfestival „Récréâtrales“ in Burkina pen, zahlreiche Autoren und Regisseure zuzurechFaso eine Woche lang westafrikanisches Theater nen sind, das aber nur über geringe finanzielle Mitnach Köln holen. Im biennalen Rhythmus soll der tel verfügt. Dieses Theater der Kreation ist politisch, öffnet sich der Reflektion und von der Bundeskulturstiftung „Eine neue Öffnung für das dem Diskurs, nicht nur in Afrika, unterstützte Austausch ein afrikanische Theater“ auch in Paris oder Brüssel. Da es Netzwerk schaffen, das in den keine Mittel dafür gibt, schafft nächsten Jahren auch Koproduktionen mit afrikanischen Partnern ermögli- das Festival „Récréâtrales“ einen Raum, in dem die cht. Für die erste Festival-Ausgabe wurden The- Künstler arbeiten können. atergruppen aus Burkina Faso, Haiti, dem Kongo Wie verläuft der Austausch mit Europa? und dem Senegal eingeladen. Da gibt es zum einen die afrikanischen Produktichoices: Herr Minoungou, Sie leiten das Festival onen, die nach Europa eingeladen werden. Das „Récréâtrales“ in der burkinischen Hauptstadt könnten noch mehr sein. Europäische Produktionen Ouagadougou. Worin liegt die Besonderheit die- kommen dagegen nur ganz selten nach Afrika. Oft spielen sie dann nur für die französische Bevölkeses Festivals? Etienne Minoungou: „Récréatrales“ ist ein Festival, rung in Afrika und nicht die Afrikaner. Das ist abdas über mehrere Monate läuft. 2010 hat es 150 surd. Schließlich finden immer wieder KoprodukTage gedauert. In einer ersten Phase bilden sich die tionen statt, von denen aber jede zweite scheitert. Truppen heraus; dann folgt eine Phase, in der re- Das liegt daran, dass derjenige, der das Geld mitcherchiert und geprobt wird und schließlich folgte bringt, also meist die Europäer, darüber entscheidet, eine Woche mit Aufführungen. Da nicht jede Gruppe welche Themen behandelt werden. die Mittel dafür hat, um so lange konzentriert arbeiten zu können, werden sie vom Festival unterstützt; Auch „Récréâtrales“ wurde mit europäischem zweitens erlaubt die lange Produktionszeit einen in- Geld neu ausgerichtet. Besteht da nicht die Getensiven Austausch zwischen Autoren, Regisseuren fahr einer Vereinnahmung? und Schauspielern; drittens ist „Récréâtrales“ ein Man muss jedes Mal neu um seine Freiheit kämpfen. Die Subventionen aus Europa beeinflussen naMarkt für die entstehenden Inszenierungen. türlich die Arbeit. So ist zum Beispiel Geld für die Ausbildung vorgesehen. Da jedoch die Ausbilder oft Wie groß ist dieser Markt? Der Markt umfasst zunächst einmal Afrika. Die Europäer sind, fließt das Geld wieder zurück. Oder meisten Produktionen kommen aus Zentral- oder es wird ein Austausch zwischen westafrikanischen Westafrika, aus dem Maghreb oder aus dem Süden. und südafrikanischen Theatermachern unterstützt, „Récréâtrales“ ist aber auch ein Markt für Europa. Im für den es keine künstlerische Notwendigkeit gibt. vergangenen Jahr waren Festivalmacher aus Frank- Oder man finanziert Produktionen für den internatireich, Belgien, der Schweiz oder auch Deutschland onalen Markt, die in London oder Paris herauskommen. Das beeinflusst natürlich eine Inszenierung. wie Gerhardt Haag vom Theater im Bauturm da. Wir können diesen Einfluss nur dadurch abschwäWie lässt sich die Struktur der Theaterszene in chen, dass das Festival über einen langen Zeitraum läuft und man oft nicht weiß, wie das künstlerische Burkina Faso beschreiben? Heute spielen sich die Theateraktivitäten vor allem Ergebnis am Ende aussehen wird. in zwei Städten ab, in der Hauptstadt Ouagadougou und in Bobo-Dioulasso. Das Theater kam im Zuge Wie sieht diese Beeinflussung durch den internader Kolonisierung nach Burkina Faso und fungierte tionalen Markt konkret aus? zunächst als Mittel der Kommunikation, das sich Die finanziellen Zusagen aus Europa beeinflussen später zu einem Theater der politischen Botschaften zum Beispiel die afrikanischen Autoren. So haben entwickelt hat. Heute gibt es zwei Richtungen: Das eine Zeit lang viele über das Thema Kindersoldaten Theater der sozialen Intervention ist eher didaktisch geschrieben. Zweites Beispiel: Obwohl nur drei Pro- 10 zent der Bevölkerung Afrika in Richtung Europa oder USA verlassen, aber 97 Prozent der Migrationsbewegungen sich innerhalb Afrikas vollziehen, schreiben die Autoren hauptsächlich über diese drei Prozent. Darin liegt der Einfluss des internationalen Marktes. Wie beurteilen Sie den von der Politik beschworenen interkulturellen Austausch? Das ist ein Witz. Die Beziehungen zwischen Europa und Afrika waren zu Beginn von Gewalt geprägt. Damals hat niemand über Austausch geredet. Heute sind es gerade die Exkolonisatoren, die von kultureller Diversität reden und einen interkulturellen Austausch wollen. Das kommt etwa 100 Jahre zu spät. Ich glaube, dass dieser von der Politik vorangetriebene kulturelle Austausch in keiner Weise ernsthaft gewollt und ehrlich ist. Wie wichtig ist dann die Kooperation mit einem Festival wie „africologne“? Die Teilnahme an einem Festival wie „africologne“ sichert den Theatergruppen das Überleben und sie können so ihre Arbeit fortsetzen. Zugleich verschaffen sie sich so zusätzliche Legitimation für ihre Arbeit vor Ort, weil damit offensichtlich Einladungen nach Köln, Paris oder Südafrika verbunden sind. Drittens könnte das eine neue Öffnung für das afrikanische Theaterschaffen herbeiführen, das normalerweise nur in Frankreich wahrgenommen wird. Schließlich haben Gastspiele auch Einfluss auf Institutionen, die Kooperationen auf kulturellem Gebiet unterstützen und dann anders auf unsere Arbeit sehen. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „africologne“ – Festival des afrikanischen Theaters Theater im Bauturm, Rautenstrauch-Joest-Museum, Millowitsch Theater I 22.-28.6. I 0221 52 42 42 ZUR PERSON Etienne Minoungou ist Autor und Regisseur. Daneben tritt er als Schauspieler auf der Bühne und im Fernsehen auf oder wirkte in Filmen von Issa Traoré und Régina Fanta Nacro mit. Er hat in der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou Soziologie studiert und arbeitete zunächst als Französischlehrer. Danach leitete er das Théâtre de la Fraternité und gründete im Jahr 2000 die Theatergruppe Compagnie Falinga. Zwei Jahre später rief er das Festival „Récréâtrales“ ins Leben, das heute zu den innovativsten und experimentellsten Theaterfestivals des afrikanischen Kontinents gehört. Außerdem ist Etienne Minoungou Präsident des burkinischen internationalen Theaterinstituts. Foto: Nicholas Meisel studiobühneköln Foto: Niklas Schulz experimente: Heile Welt 3., 5. und 6. Juni, 20h theaterszeneeuropa ein kroatisch-serbischdeutsches Festival 11. – 18. Juni Theater Festival Impulse 29. Juni – 10. Juli www.festivalimpulse.de Spielzeiteröffnung FREIES WERKSTATT THEATER JUNI /JULI 2011 20.00 20.00 20.00 11.30 20.00 20.00 Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Do 09. Fr 10. Sa 11. So 12. Mi 15. Do 16. Fr 17. Sa 18. So 19. Di 21. Mi 22. Do 23. Fr 24. Sa 25. Di 28. Mi 29. Do 30. Fr 01. So 03. Mo 04. Mi 06. 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 18.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 18.00 20.00 10.30 Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr 14. September, 20h Simon says (UA) 15. September, 20h www.studiobuehnekoeln.de Tel.: 02 21 | 470 45 13 Andy Warhol just finished eating... Andy Warhol just finished eating... Andy Warhol just finished eating... Lyrikmatinee zu Julie Schrader Schwachsinn. Wachsinn. Sinn. DIE BESTEN STÜCKE DES LANDES AN DEN WUPPERTALER BÜHNEN URAUFFÜHRUNG/PREMIERE Last night on earth Last night on earth Der Fall Oscar Wilde Das Wüten der ganzen Welt Das Wüten der ganzen Welt Last night on earth Last night on earth Der Fall Oscar Wilde Der Fall Oscar Wilde Vom Nichtstun Der Fall Oscar Wilde Der Fall Oscar Wilde Vom Nichtstun Vom Nichtstun Vom Nichtstun Last night on earth Last night on earth Der Fall Oscar Wilde Der Fall Oscar Wilde Musikalische Stadtgeschichten Schwachsinn. Wachsinn. Sinn. Ja, was ist das Alter! NRW THEATERTREFFEN 2011 20 20. BIS B I S 26. 26 JUNI Elsenbach Design, Foto:© Meyer Originals Do 02. Fr 03. Sa 04. So 05. Mo 06. Mi 08. 2011/2012 12 (UA) Kartentelefon: 0221-32 78 17 kartenreservierung@fwt-koeln.de Zugweg 10, 50677 Köln, www.fwt-koeln.de www.n nrw-theatertreff ffeen.de ff WSW Top op pTic ick ke et (0202 02 2) 5 56 69 44 4 44 Gefördert vom Ministerium für Familie, e, Kin inde der, r Jugend, Kultur und Sport des Landes Nord ordrh hein in-W -We West stfa tfale ale en 11 Komikzentrum Köln-Bonn KINDERTHEATER Kabarett 31.5./1.6. ELLIS BIEST (4+) So. 19.6. ESELSOHREN! (5+) So. 19.6. BERND OGRODNIK (ISL.): Mo. 20.6. GILITRUD (5+) 28.–30.6. HERR FUCHS (5+) MAG BÜCHER JUNGES THEATER 16./17.6. CLYDE UND BONNIE Comedy Musik A Cappella Lesungen Theater Tanznächte Georg Kreisler & Barbara Peters Anfänge/Zufällig in San Francisco 1.6.20 Uhr Reiner Kröhnert (12+) 21.–28.6. THEATERMEDIENKLASSEN D. ALBERTUS–MAGNUSGYMNASIUMS KABARETT & CO. Sa. 28.5. PETER ZUDEICK So. 29.5. TRIVIATAS & CHOR FÜR KLASS. TÜRKISCHE MUSIK Di. 31.5. OHNE ROLF Mi. 1.6. SCHREIBHALS Di. 7.6. BODO WARTKE 7.–9.6. THEATER-51GRAD ANDROPOLAROID 10./11.6. PAUSE & ALICH 15.–17.6. THOMAS FREITAG NUR DAS BESTE Sa. 18.6. NESSI TAUSENDSCHÖN Sa. 18.6. MATTHIAS BRODOWY Mi. 22.6. SPRINGMAUS Mi. 29.6. PIET KLOCKE Do. 30.6. MAX GOLDT THEATERWERKSTATT 28./29.5. HAIRSTORIES So. 12.6. VOLKSGARTEN.MACHT.PICKNIK SCHAUSPIELTRAINING ABSCHLUSSPROJEKTE/GASTSPIELE 3./4.6. MIT UNS INS FEUER 5.6. SPAß AM SCHEITERN 6.6. I COME UNDONE 11./12.6. EBENDIE: DER REVISOR 24./25.6. DIE LIEBE IST EIN … Vondelstr. 4–8, 50677 Köln 0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de www.off-ticket.de Das Jesus Comeback l Kabarett 2.6.20 Uhr Matthias Egersdörfer Ich mein´s doch nur gut l Kabarett 3.6.20 Uhr www.quatschkeineoper.de: Stefan Gwildis: 3.6. Basta: 4.6. OPER BONN jeweils 20:00 Prix Pantheon 2011 DIE GALA: Jürgen Becker, Pause&Alich, Dave Davis, Harry Rowohlt, Andreas Rebers u.v.a. 7.6.20 Uhr Brückenforum Springmaus VS. linner & trescher IMPROMATCH Vol.6 9.6.20 Uhr Hi DAD! - Hilfe. Endlich Papa m.Cyrill Berndt, Regie: Esther Schweins 10.+11.6.20 Uhr Jean Faure & ORCHESTRE: "GAP!" - Chansons 14.6.20 Uhr Erwin Grosche Der Eisgenussverstärker 17.6.20 Uhr Kammeroper Leipzig See You in Walhalla 18.6.20 Uhr Ulan & Bator Deutsche Kleinkunstpreisträger 2011 19.6.20 Uhr Dave Davis, Christian Schiffer, Markus Barth Pantheon - NEXT GENERATION 20.6.20 Uhr Nils Heinrich & Michael Krebs Doppelshow 22.6.20 Uhr WINGENFELDER:wingenfelder Kopf, Herz und Bauch von Fury in the Slaughterhouse 25.6.19:30 Uhr Gustav Peter Wöhler Band Boys don´t cry 26.6.20 Uhr Außerdem: Vocaldente (28.6.) Sabine Wiegand "Dat Rosi" (30.6.) Volker Pispers /Georg Schramm Hagen Rether, Dave Davis u.a. Hat es faustdick hinter den Ohren: der Kölner Kabarettist Jürgen Becker, Foto: Kianmehr Letzter Aufruf zum Religions-TÜV Jürgen Becker verabschiedet sich von seinem Programm Er ist zwei Mal sitzen geblieben und schließlich von der Schule geflogen – heute gehört Jürgen Becker zu den beliebtesten und bekanntesten Kabarettisten der Republik: der Kölner Heimathirsch ist ein Phänomen – und ein Künstler, der mit dem, was er sagt und tut, identisch ist. Hat man selten genug. Noch seltener ist es, dass einer von ihnen fünf Jahre lang ein und dasselbe Programm spielt. Im November 2006 hatte „Ja, was glauben Sie denn?“ in Köln Premiere. Am 17. spielt er es in seiner Heimatstadt zum letzten Mal – und zwar Open Air im Tanzbrunnen. Wer die Location (neudeutsch für: Veranstaltungsort) kennt, ahnt, dass es sich hier um ein Mega-Event (neudeutsch für: ein ganz besonderes Ereignis) handelt. Becker allein auf einer Bühne, die ansonsten Linus und seine „Talentprobe“ sowie bei „Nightwash“ diverse Comedians ins rechte Licht rückt, auf einem Gelände, das Platz für bis zu 12.500 Zuschauer bietet und regelmäßig mit einem Fischmarkt aufwartet. Hier wird er über Platon, Zarathustra und Eusi Erbstösser, den religiös ambitionierten Klempner sprechen – ein Mann, der mit seinem R4-Kastenwagen sechs Jahre verschwunden war und plötzlich wieder auftauchte. Klar, ich habe das Programm bereits gesehen – und Sie vielleicht auch. Auch klar: Das Gedächtnis bedarf hin und wieder eines Eintauchens in den Jungbrunnen des dialektischen Denkens, eine Übung, die Beckers Religions-TÜV leicht macht, indem er mitten ins Humorzentrum des Hirns zielt – doch, das gibt es, ob Sie es glauben oder nicht. Auch wenn die Medizin sich mit der Ortung dieses Zentrums schwer tut. Aber wer einmal erlebt hat, wie gut beide Areale – die des Denkens und des Lachens – zusammenpassen, wie sie sich ergänzen und wechselseitig befruchten und die Lachmuskulatur in Bewegung setzen, der weiß, wovon ich rede. Becker kennt den Rheinländer aus dem Effeff: „Der nimmt Gott mehr so als seelische Hausratversicherung … weil man den vielleicht noch mal gebrauchen kann“, umreißt er jene Spezies von gläubigen Katholiken. Wenn man vom Tanzbrunnen in Richtung Bonn immer am Rhein entlang spazieren würde, käme man irgendwann an der Kennedy-Brücke der einstigen Bundeshauptstadt an. Um rechtzeitig am 7. Juni um 20 Uhr da zu sein, sollte man sich rechtzeitig auf den Weg machen – so man dabei sein möchte, wenn die Crème de la Crème der Kleinkunst sich bei der PrixPantheon-Gala im Brückenforum die Ehre gibt. Als da wären: Jürgen Becker(!), Andreas Rebers, Heinrich Pachl, Dave Davis, die Geschwister Pfister, Harry Rowohlt und natürlich die diesjährigen Preisträger Gunkl, Philip Simon und Frank Fischer. Gespannt darf man darauf sein, wer den per Internetvoting ermittelten TV-Prix-Pantheon erhält, den der Oberpantheonike und Moderator Rainer Pause an diesem Abend bekannt gibt. Meine ganz persönlichen Favoriten sind Helge und das Udo, der lange Kieler mit dem schnellen Mundwerk und der kurze Schwabe, die locker alle Fragen der Menschwerdung an einem Abend beantworten – und überdies begnadete Improvisationskünstler sind. Eine Empfehlung, die nicht den geringsten Einfluss auf Ihre eigene Wahl ausüben sollte – schwört wie immer hoch und heilig die Ihnen stets ergebene ANNE NÜME Partytermine: www.tanznacht.com Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn www.pantheon.de 12 J U 1 N I BÜRGERHAUS STOLLWERCK HÖHEPUNKTE Mittwoch Marc Metzger Juni 2011 SCHAU P L AT Z 5 SOMMERSPECIAL: GRATIS & NICHT UMSONST Unsere kultige SommerReihe geht in die 14. Runde. Den ganzen Juni/Juli/August präsentieren immer montags bis donnerstags talentierte KünstlerInnen Ausschnitte aus ihren Programmen auf der kleinen Bühne unseres WirtzHauses. Dieses Jahr mit dabei: Meltem Kaptan. Die sympathische Powerfrau präsentiert vom 13. bis 16.6. Themen, die von Orient bis Ostwestfalen reichen. Beginn ist 21.30 Uhr, Eintritt frei. Wir öffnen um 20 Uhr. Rechtzeitig da sein und Plätze sichern! mo. 06.06. bis do. 09.06. I mo. 13.06. bis do. 16.06. I mo. 20.06. bis do. 23.06. I mo. 27.06. bis do. 30.06. 20:00 Uhr „Rampensau – Aus dem Tagebuch eines Büttenredners“ Comedy € 20,– VVK/23,– AK Sonntag Jazz im Foyer 11:30 Uhr Four Stream New Orleans Jazzband € 5,50 VVK/7,50 AK MI, 01.06. 20.00 Uhr Suse und Fritzi „Das Schweigen der Emma“ Comedy SCHAU P L AT Z 10 Freitag 20:00 Uhr puzzled. FR, 03.06. 20.00 Uhr Improvisationstheater Ludger K. € 10,– VVK/12,– AKK SCHAU S TA L L Freitag „RTL ist ALLES schuld! – Wie die Medien unser Leben diktieren“ Kabarett 20:00 Uhr I LA en: r + Tanz Theate zur Party Einlass terticket mit Thea Indie/Pop/Rock Party ab 18 Jahren € 3,– VVK/5,– AKK SA, 04.06. 20.00 Uhr SCHAU P L AT Z 17 Freitag 20:00 Uhr 1LIVE–TMT–DIE TONY MONO TOUR 2011 Comedy 22 Mittwoch „Men in Blues“ Konzert € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L 23 „Mächtige Lüste“ Kabarett/ Comedy Die ImproVisaToren Richard Bargel + Klaus Major Heuser Donnerstag „Richard Gere tanzt Shakespeare“ Improshow Jugendclub Spieltrieb vom Theater Duisburg „Hautnah“ Theater im Rahmen der „Neanderland Biennale“ „EinMannKultur“ Ein Kabarett-Solo von und mit Peter Frohleiks Kabarett/Comedy SA, 18.06. 20.00 Uhr € 4,– VVK/6,– AK SCHAU P L AT Z 25 Birgitta Altermann 20:00 Uhr Biggi Wanninger + Anne Rixmann „200% Frauenquote“ Kabarett € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld fr. 03. 20.30: First Ladies: Reich & sexy – in zwei Stunden (Music- & Dance-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit den Saugstaubern sa. 04. 20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody) 22.00: Gratis-Comedy mit den Saugstaubern mo. 06. 21.30: gratis und nicht umsonst: P. Laste & E. Laste: Absurdes, deutsch-deutsches Theater (Comedy) di. 07. 21.30: gratis und nicht umsonst: P. Laste & E. Laste: Absurdes, deutsch-deutsches Theater (Comedy) mi. 08. 21.30: gratis und nicht umsonst: P. Laste & E. Laste: Absurdes, deutsch-deutsches Theater (Comedy) do. 09. 21.30: gratis und nicht umsonst: P. Laste & E. Laste: Absurdes, deutsch-deutsches Theater (Comedy) fr. 10. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Özgür Cebe sa. 11. 20.30: Andreas Krenzke: Im Arbeitslosenpark (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Özgür Cebe mo. 13. 21.30: gratis und nicht umsonst: Meltem Kaptan: Stand-up (Comedy) FR, 17.06. 20.00 Uhr Frohleiks 20:00 Uhr Samstag ANDREAS KRENZKE Mit diesem Best-of empfiehlt sich „ein ganz Großer“ (Tagesspiegel) der Berliner Lesebühnen-Szene, sein unnachahmlicher schnoddriger Stil und sein satirischer Blick auf die Berliner Republik überzeugt! „Im Arbeitslosenpark“ entspinnt Krenzke wunderbar skurrile Welten – kluge Gedanken vollendet verfremdet serviert. sa. 11.06. FR, 10.06. 20.00 Uhr 20:00 Uhr Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, Wehrund Zivildienstleistende bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. SAISONSTART AM 6. JUNI ZweiBeiner € 17,– VVK/22,– AKK SCHAU P L AT Z JUNI 2011 „Eine Pianistin rotiert“ Eine skurrile Konzertshow über die Liebe zu Tönen und zum Leben di. 14. 21.30: gratis und nicht umsonst: Meltem Kaptan: Stand-up (Comedy) mi. 15. 21.30: gratis und nicht umsonst: Meltem Kaptan: Stand-up (Comedy) do. 16. 21.30: gratis und nicht umsonst: Meltem Kaptan: Stand-up (Comedy) fr. 17. 20.30: Travestie verkehrt: Simply the Best (Travestie) 22.00: Gratis-Comedy mit den Saugstaubern sa. 18. 20.30: Sebastian Pufpaff: Warum! (Polit-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit den Saugstaubern FR, 24.06. 20.00 Uhr, SA, 25.06. 20.00 Uhr Astrid Gloria „Zauber-Kräuter-Kochshow“ Zauber-Kräuter-Kochshow-Special BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 www.buergerhausstollwerck.de SAISONSTART mo. 20. 21.30: gratis und nicht umsonst: Christopher Köhler (Magic Comedy) di. 21. 21.30: gratis und nicht umsonst: Christopher Köhler (Magic Comedy) mi. 22. 21.30: gratis und nicht umsonst: Christopher Köhler (Magic Comedy) do. 23. 21.30: gratis und nicht umsonst: Christopher Köhler (Magic Comedy) fr. 24. 20.30: Maria Vollmer: Sex & Drugs im Reihenhaus (Music- & Dance-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Özgür Cebe sa. 25. 20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wir müssen reden! (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Özgür Cebe mo. 27. 21.30: gratis und nicht umsonst: Andrea Volk (Stand-up-Comedy) di. 28. 21.30: gratis und nicht umsonst: Andrea Volk (Stand-up-Comedy) mi. 29. 21.30: gratis und nicht umsonst: Andrea Volk (Stand-up-Comedy) do. 30. 21.30: gratis und nicht umsonst: Andrea Volk (Stand-up-Comedy) Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn Fr./Sa. jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13 www.schauplatz.de 13 Mo.-Do. ab 20.00, Fr./Sa. ab 18.00. Auftritt JUNI WEITER IM PROGRAMM WOZZECK / ALBAN BERG 01., 05., 09., 11., 13., 16., 18., 23., 25. JUNI 2011 \ OPERNHAUS Ein Haufen Berlusconis bespringt Italien, Foto:Oliver Fantitsch Silvios Rudelbildung DON GIOVANNI / W. A. MOZART „Mamma Mafia“ im Schauspielhaus 02., 04., 08., 10., 12., 19., 22., 24., 26. JUNI 2011 \ OPERNHAUS Das Massaker war ein Versehen. Im Juni 2009 wurden in einer Duisburger Pizzeria sechs Menschen erschossen. Die Hinrichtung geht auf Kosten der Mafia in Deutschland, die plötzlich ins Rampenlicht geriet. Trotz des Aufsehens hält die hiesige öffentliche Meinung weiter daran fest, dass die Verbrechensorganisation eher ein italienisches Problem sei. Daran wird auch der Theaterabend „Mamma Mafia“ im Kölner Schauspielhaus nichts ändern. Der italienische Regisseur Antonio Latella hat zusammen mit dem Autor Federico Bellini eine Art Doku-Trash-Stück zum Werden und Wirken der Mafia vor allem in Italien entwickelt. Die sechs sizilianischen und sechs deutschen Darsteller sind streng vor mobilen Holzgittern aufgereiht, die an alte Gerichtsabsperrungen erinnern. Ihre Kleidung ist schwarz. Man erfährt von einem Bürgermeister der Grünen Partei, der sich in der Sozialarbeit engagiert und dann als Mafioso entpuppt. Die Verstrickung der amerikanischen CIA mit der Mafia im Jahr 1943 wird genauso thematisiert wie deren Verbindungen zur Bank des Vatikans oder zum politischen System Italiens. Texte der Mafiaforscher Eva Reski und Roberto Saviano werden zitiert. Zwischendurch erklingen sizilianische Volkslieder oder ein altes Epos. Eine Leinwand vor dem weißen Rundhorizont hämmert dem Betrachter die wichtigsten Statements noch mal schlagwortartig ein. Das Doku-Material zwischen Fakten und Fotos prasselt auf die Zuschauer nieder, gelegentlich aufgelockert durch das theatralische Gestenrepertoire der Mafiosi wie die Kusshände, die schnell zum Mund geführten Fingerspitzen oder der zur Nase zeigende Doppelfinger. Ähnlich wie Karin Beiers Jelinek-Abend zäumt Latella den ersten Teil wie ein Oratorium zwischen Furor und Wehmut auf. Die offene Anklage wirkt als Kontrastmittel zum clandestinen Operieren der Mafia, besitzt im Kern aber selbst Bekenntnischarakter, der gegen die im Stück behauptete religiöse Dimension der Mafia gesetzt wird: Die Verbrechensorganisation umfasse alle Lebensbereiche bis in die Familie hinein. Es ist ein lutherisches „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen!“ und dient, wie die sizilianischen Schauspieler bekennen vor allen der identifikatorischen Selbstfindung: Die Mafia habe die italienische Identität derart kontaminiert, dass eine Neubestimmung erforderlich sei. KONZERT ITALIENISCHER OPERNABEND / WERKE VON MOZART, VERDI UND ROSSINI 03. JUNI 2011 \ KÖLNER PHILHARMONIE SONDERVERANSTALTUNG TIM FISCHER SINGT EIN KNEF-KONZERT / 28. JUNI 2011 \ OPERNHAUS KINDEROPER SCHNEEWITTCHEN / MARIUS FELIX LANGE 02., 04., 15., 17., 22., 24., 25., 26., 28., 29. JUNI 2011 \ ALTES PFANDHAUS KARTENSERVICE THEATERKASSE IM OPERNHAUS OFFENBACHPLATZ › 50667 KÖLN VORVERKAUF 0221.221 28400 WWW.OPERKOELN.COM Findet die Regie hier trotz mancher Längen durchaus starke Bilder, verläuft sie sich nach der Pause im Trash. Es geht um das gegenwärtige Italien, das in Gestalt von Birgit Walter im rot-weiß-grünen Tutu auf einem Barhocker sitzt und sich von Männern mit Silvio Berlusconi-Maske bespringen lässt. Es kommt zu männlicher Rudelbildung in Sporthosen, Michael Weber gibt den Moderator im Goldjackett, Italiens „berühmteste Ex-Minderjährige“ Ruby kommt genauso vor wie der neapolitanisch-rheinische Müllskandal – doch diese Trash-Show ist derart harmlos und letztlich auch hilflos, dass sie den Eindruck des Beginns weitgehend zunichte macht. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN OPERNHAUS Opernhaus › Foto MATTHIAS BAUS „Mamma Mafia“ von Antonio Latella I R: Antonio Latella Schauspielhaus Köln I Fr 10.6., Fr 17.6. je 19.30 Uhr, So 12.6., Mo 13.6., So 26.6. je 18 Uhr I 0221 22 12 84 00 Lesen Sie auch die Kritik von Peter Ortmann zu „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß“ unter: www.choices.de/theater-am-rhein 14 Robert Kreis Ruth Schiffer Halbe Stunde / 60 Euro Kabarett MI 1.6. Ein Kabarettprogramm über Hetären, Hostessen, Huren und Hühner. Margie Kinsky Kinsky legt los! Comedy SA 4.6. + SO 5.6. Die Ur-Springmaus sprudelt in ihrem lang ersehnten Solo vor Energie und Lebensfreude. Heinz Gröning Manche mögen’s Heinz! Comedy MO 6.6. + DI 7.6. Niemals waren menschliche Tragödien lustiger als bei Heinz Gröning. Gernot Voltz FR 10.6. + SA 11.6. Wenn die Konten Trauer tragen Kabarett Politisch, kauzig, komisch: Gernot Voltz ist ‚Herr Heuser vom Finanzamt’. Florian Schröder Du willst es doch auch! Kabarett DO 16.6. Kabarett der jungen Generation: anders – schräg - lustig. Jürgen B. Hausmann FR 17.6. – SO 19.6. KÖLNMensch Hausmann …Wie das Leben so spielt Kabarett PREMIERE Von den großen Karnevalssitzungen rauf auf die Kabarett-Bretter der Republik. Stephan Bauer MO 20.6. Auf der Suche nach dem verlorenen Mann Kabarett / Comedy Ein Programm über die durcheinandergeratenen Geschlechterrollen unserer Zeit. Sia Korthaus Auch Glückskekse krümeln Kabarett DI 21.6. Eine satirische, unterhaltsame Sinnsuche ohne Antworten, aber mit viel Niveau. ein kroatisch-serbischdeutsches Festival Ingo Appelt DO 23.6. Männer muss man schlagen – reloaded Kabarett /Comedy $NGKDVFGT/CPPOKVFGOVGWƀKUEJGP*CCTUEJPKVVFCUGPHCPVVGTTKDNGFGU-CDCTGVVU! 11.–18. Juni 2011 Robert Kreis FR 24.6. – SO 26.6. KÖLNAch, du liebe Zeit! Musik-Entertainment PREMIERE .CUUGP5KGUKEJXQP4QDGTV-TGKUDGUEJYKPIGPDGUYKPIGPWPFDGƀ×IGNP Fatih Cevikkollu FATIH unser! Kabarett MO 27.6. + DI 28.6. Erlösung leicht gemacht – auf pointierte, scharfzüngige, witzige und zeitgemäße Art. Anka Zink Sexy ist was anderes Kabarett MI 29.6. Ein Exkurs über Fluch und Segen unserer modernen Kommunikationsgesellschaft. GlasBlasSing Quintett DO 30.6. + FR 1.7. KÖLNKeine Macht den Dosen! Flaschen-Musik PREMIERE Blues, Rumba, Rock oder Klassik – GBSQ kennen keine stilistischen Grenzen. Außerdem im Programm: studiobühneköln Tel.: 02 21-470 45 13 | www.studiobuehne.eu 2.+3.6. Georg Schramm; 8.6. Köster & Hocker; 9.6. Jürgen Becker; 12.+13.6. Wilfried Schmickler; 14.+15.6. Konrad Beikircher; 22.6. Richard Rogler TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h 15 www.senftoepfchen-theater.de SAMSTAG, 9. JULI 2011, AB 19 UHR BONNER THEATERNACHT DON GIOVANNI / W. A. MOZART Musikalische Leitung MARKUS STENZ Inszenierung UWE ERIC LAUFENBERG 27., 29. MAI › 02., 04., 08., 10., 12., 19., 22., 24., 26. JUNI 2011 \ OPERNHAUS BONNER THEATERNACHT 2011 Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft | Anno Tubac | Bonn University Shakespeare Company | Brotfabrik | Bundeskunsthalle I Cerna Vanek Dance I CocoonDance | Contra Kreis Theater | Euro Theater Central | fringe ensemble | Haus der Springmaus | Junges Theater Bonn | Kleines Theater Bad Godesberg | LaClinica | LVR LandesMuseum Bonn | Pantheon Theater | PAUKE -LIFE- Kultur Bistro | Robert-SchumaN-Institut I StattReisen Bonn erleben I S.U.B. Kultur I Tanzkompanie bo-komplex | Tapetenfabrik I Theater AllYouNeed | THEATER BONN | Theater Bühnenmomente | Theater déjà vu I Theater Die Pathologie | Theater DIE RABEN | Theater Marabu | Theater Uhu | theater@home | theaterimballsaal I Théâtre Bohémien | Théâtre Tohu Bohu I tik theater im keller I Volkstheater I Wolfgang Krause Zwieback Nach den ungen in Auff ühr eht Peking st Köln und reiche die er folg er ung wied Inszenier r ölne auf dem K ! la Spielp n AB 24.00 UHR PARTY IM OPERNHAUS: THE CLERKS LIVE IN CONCERT www.bonnertheaternacht.de KARTEN WWW.OPERKOELN.COM › 0221.221 28400 Foto FORSTER Schirmherr: Kulturdezernent Martin Schumacher Mit freundlicher Unterstützung von: Bus und Bahn Theater-Termine Köln-Bonn Theater-Kalender Köln-Bonn ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr First Ladies Fr. 3.6. Gratis-Comedy Fr. 3.6., Sa. 4.6., Fr. 10.6., Sa. 11.6., Fr. 17.6., Sa. 18.6., Fr. 24.6., Sa. 25.6. jeweils 22.00 Diva La Kruttke Sa. 4.6. Gratis und nicht umsonst : P. Laste & E. Laste Mo. 6.6. bis Do. 9.6. je 21.30 Frizzles Fr. 10.6. Andreas Krenzke Sa. 11.6. Gratis und nicht umsonst: Meltem Kaptan Mo. 13.6. bis Do. 16.6. je 21.30 Travestie verkehrt Fr. 17.6. Sebastian Pufpaff Sa. 18.6. Gratis und nicht umsonst: Christopher Köhler Mo. 20.6. bis Do. 23.6. je 21.30 Maria Vollmer Fr. 24.6. Sylvia Brécko Sa. 25.6. Gratis und nicht umsonst: Andrea Volk Mo. 27.6. bis Do. 30.6. BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Suse & Fritzi Mi. 1.6. Ludger K. Fr. 3.6. Zweibeiner Sa. 4.6. Die ImproVisaToren Fr. 10.6. Frohleiks Fr. 17.6. Brigitta Altermann Sa. 18.6. Astrid Gloria Fr. 24.6., Sa. 25.6. COMEDIA 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Ohne Rolf Mi. 1.6. Bodo Wartke Di. 7.6. Andropolaroid Di. 7.6. bis Do. 9.6. je 20.30 Pause & Alich Fr. 10.6., Sa. 11.6. Der Revisor Sa. 11.6., So. 12.6. je 19.30 Thomas Freitag Mi. 15.6. bis Fr. 17.6. Clyde & Bonnie Do. 16.6. 19.00, Fr. 17.6. 11.00 u. 19.00 Nessi Tausendschön Sa. 18.6. Matthias Brodowy Sa. 18.6. 20.30 Eselsohren! Klaus Schweizer liest So. 19.6. 11.00 Cogito ergo sum Mi. 22.6. 19.00 Springmaus Mi. 22.6. Die Liebe ist ein seltsames Spiel Fr. 24.6., Sa. 25.6. Hast du DIE gesehen? So. 26.6. 19.00 Der Tanzabend Mo. 27.6. 19.00 Piet Klocke Mi. 29.6. Max Goldt Do. 30.6. FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr Andy Warhol just finished eating a hamburger Do. 2.6. bis Sa. 4.6. Schwachsinn.Wachsinn.Sinn Mo. 6.6. Last night on earth Mi. 8.6., Do. 9.6., Mi. 15.6. Do. 16.6., Di. 28.6., Mi. 29.6. = Premiere Ein langer süßer Selbstmord – Der Fall Oscar Wilde Fr. 10.6., Fr. 17.6., Sa. 18.6., Di. 21.6., Mi. 22.6., Do. 30.6. Das Wüten der ganzen Welt Sa. 11.6., So. 12.6. Vom Nichtstun So. 19.6. 18.00, Do. 23.6. bis Sa. 25.6. METROPOL 0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr Das kunstseidene Mädchen Do. 2.6., Fr. 3.6., Fr. 17.6., Sa. 18.6., Fr. 24.6. Alice im Wunderland So. 12.6., Mo. 13.6., Sa. 18.6., So. 19.6. je 15.30 MUSICAL DOME KÖLN 0221 5 77 90 The Rocky Horror Show Di. 21.6. bis Fr. 24.6. 20.00, Sa. 25.6. 15.00 u. 20.00, So. 26.6. 15.00 u. 19.00, Di. 28.6. bis Do. 30.6. OPER KÖLN: OPERNHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Don Giovanni Do. 2.6. 18.00, Sa. 4.6., Mi. 8.6., Fr. 10.6., So. 12.6. 17.00, So. 19.6. 18.00, Mi. 22.6., Fr. 24.6., So. 26.6. 16.00 Meisterkurs mit Helen Donath Di. 14.6. 14.00 OPER KÖLN: PALLADIUM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Wozzeck Mi. 1.6., So. 5.6. 16.00, Do. 9.6., Sa. 11.6., Mo. 13.6. 17.00, Do. 16.6., Sa. 18.6., Do. 23.6., Sa. 25.6. SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Gift Do. 2.6. bis Sa. 4.6. je 20.00 Die Kunst des Fallens Do. 9.6., Di. 14.6., Mi. 15.6., Mo. 20.6., Di. 21.6. She She Pop und ihre Väter Mi. 29.6., Do. 30.6. SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Die Wellen Mi. 1.6. mit Publikumsgespräch, Do. 2.6., Fr. 3.6., Mi. 22.6., Do. 23.6. Die Dreigroschenoper Sa. 4.6., Sa. 11.6., Sa. 25.6. Warten auf Godot So. 5.6., Di. 7.6. mit Publikumsgespräch, Mi. 8.6., Sa. 18.6., So. 19.6. 16.00, Fr. 24.6. In diesem Drecksnest gibt es nur eine vernünftige Frau Mo. 6.6. 20.30, Erfrischungsraum, Was vom Tage übrig blieb 9 Richard David Precht Do. 9.6. Mamma Mafia Fr. 10.6., So. 12.6. 18.00, Mo. 13.6. 18.00, Fr. 17.6., So. 26.6. 18.00 Terra / Rossini Cards Mi. 15.6., Do. 16.6. je 20.00 Was hat die denn? So. 19.6. 20.30, Erfrischungsraum, Was vom Tage übrig blieb 1 Sommernachtstraum Di. 28.6., Mi. 29.6. je 20.00 Der Kirschgarten Do. 30.6. SCHAUSPIEL KÖLN: SCHLOSSEREI 0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr Très très fort 2011 Mi. 1.6. Keiner weiß mehr Sa. 18.6., Mi. 22.6., Do. 23.6., Mi. 29.6., Do. 30.6. Agrippina – Die Kaiserin aus Köln So. 26.6., Mo. 27.6. Köster & Hocker Mi. 8.6. Jürgen Becker Do. 9.6. Gernot Voltz Fr. 10.6., Sa. 11.6. Wilfried Schmickler So. 12.6., Mo. 13.6. Konrad Beikircher Di. 14.6., Mi. 15.6. Florian Schröder Do. 16.6. Jürgen H. Hausmann Fr. 17.6. bis So. 19.6. Stephan Bauer Mo. 20.6. Sia Korthaus Di. 21.6. Richard Rogler Mi. 22.6. Ingo Appelt Do. 23.6. Robert Kreis Fr. 24.6. bis So. 26.6. Fatih Cevikkollu Mo. 27.6., Di. 28.6. Anka Zink Mi. 29.6. GlasBlasSing Quintett Do. 30.6. Volker Pispers Mi. 8.6. Springmaus vs. linner & trescher Do. 9.6. Hi Dad! Fr. 10.6., Sa. 11.6. Jean Faure & Orchestre Di. 14.6. Erwin Grosche Fr. 17.6. Kammeroper Leipzig Sa. 18.6. Ulan & Bator So. 19.6. Pantheon Next Generation Mo. 20.6. Hagen Rether Di. 21.6. Nils Heinrich, Michael Krebs Mi. 22.6. wingenfelder: Wingenfelder Sa. 25.6. 19.30 Gustav Peter Wöhler Band So. 26.6. Chicago – Das Musical Mo. 27.6., Mi. 29.6. Vocaldente Di. 28.6. Sabine Wiegand: Dat Rosi Do. 30.6. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Heile Welt Fr. 3.6., So. 5.6., Mo. 6.6. Festival theaterszene europa Sa. 11.6. bis Sa. 18.6. Cry Me A River Do. 30.6. 18.00, Impulse SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr Andreas Etienne Mi. 1.6., Fr. 10.6., Sa. 11.6. Münchner Lach- und Schießgesellschaft Do. 2.6., Fr. 3.6. Etta Scollo & Band Sa. 4.6. Ass-Dur Di. 7.6. Bernd Stelter Mi. 8.6., Do. 9.6. Wirklich Holz + Bernhard Westenberger Mi. 15.6. Weiber Reloaded Do. 16.6. Etienne & Müller Fr. 17.6., Sa. 18.6. Margie Kinsky So. 19.6. Springmaus-Ensemble Di. 21.6., Mi. 22.6. Proseccopack Do. 23.6. bis Sa. 25.6. Bill Mockridge So. 26.6. @rheinkabarett Mi. 29.6., Do. 30.6. THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr Der lustige Witwer Mi. 1.6. bis Fr. 3.6., Sa. 4.6. 17.00, So. 5.6. 17.00 u. 20.00, Di. 7.6. bis Fr. 10.6., Sa. 11.6. 17.00 u. 20.00, So. 12.6., Di. 14.6. bis Fr. 17.6., Sa. 18.6. 17.00 u. 20.00, Mo. 20.6. bis Fr. 24.6., Sa. 25.6. 17.00 u. 20.00, So. 26.6., Mi. 29.6., Do. 30.6. THEATER DER KELLER 0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr Stör ich? Mi. 1.6., Do. 2.6., Di. 7.6. bis Do. 9.6., Fr. 17.6. bis So. 19.6., Fr. 24.6., Di. 28.6. bis Do. 30.6. Meier, Müller, Schulz oder: Nie wieder einsam Fr. 3.6. bis So. 5.6., Sa. 25.6., So. 26.6. Nordost Fr. 10.6. bis So. 12.6., Di. 21.6. bis Do. 23.6. Tel Aviv Di. 14.6. bis Do. 16.6. THEATER IM BAUTURM 0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr Uhr Wolke 9 Mi. 1.6. bis Fr. 3.6., Do. 16.6. bis Sa. 18.6., Do. 30.6. Love Letters Sa. 4.6. Der Kontrabass So. 5.6. Trust Di. 7.6., Mi. 8.6. Mutters Courage Do. 9.6., Fr. 10.6. Mendy – Das Wusical Sa. 11.6. bis Mo. 13.6. Ladies Night Di. 14.6., Mi. 15.6. Werther So. 19.6., Mo. 20.6. Festival africologne Mi. 22.6. bis Di. 28.6. PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Georg Kreisler, Barbara Peters Mi. 1.6. Reiner Kröhnert Do. 2.6. Matthias Egersdörfer Fr. 3.6. Georg Schramm Sa. 4.6., So. 5.6. Dave Davis Mo. 6.6. Prix Pantheon – Die Gala Di. 7.6., Ort: Brückenforum SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Ruth Schiffer Mi. 1.6. Georg Schramm Di. 2.6., Mi. 3.6. Margie Kinsky Sa. 4.6., So. 5.6. Heinz Gröning Mo. 6.6., Di. 7.6. 17 = choices-Empfehlung der Theater-Redaktion JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Geheime Freunde Mi. 1.6. 19.30, Do. 30.6. 10.00 u. 19.30 Peter Pan Ddo. 2.6. 15.00, Fr. 3.6. 10.00 u. 18.30, Sa. 4.6. 15.00 u. 19.30, So. 5.6. 15.00, Mo. 6.6. 10.00, Di. 28.6. 10.00, Mi. 29.6. 10.00 Emil und die Detektive di. 7.6. 10.00, Mi. 8.6. 10.00 Wenn ich du wär Do. 9.6. 10.00 u. 19.30, Fr. 10.6. 10.00 u. 19.30 Das Grüffelokind Sa. 18.6. 15.00, So. 19.6. 11.00 u. 15.00, Do. 23.6. 15.00, Fr. 24.6. 10.00 u. 15.00, Sa. 25.6. 15.00 u. 17.00, So. 26.6. 15.00, Mo. 27.6. 10.00 THEATER BONN: OPERNHAUS 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Der Wildschütz oder: Ein unmoralisches Angebot Mi. 1.6., Sa. 11.6., So. 19.6. 18.00, So. 26.6. 16.00 Turandot Do. 2.6. 18.00 Stefan Gwildis Fr. 3.6. Basta Sa. 4.6. 20.00 Leo Nucci Mo. 6.6. Random Dance (UK) Mi. 8.6. Tamerlano Do. 9.6. Rusalka Fr. 10.6., Sa. 18.6. Mozart auf der Reise nach Prag Mi. 29.6. 20.00, Foyer Theaterleben TANZ ATERBALLETTO FONDATIONE NAZIONALE DELLA DANZA TERRA / ROSSINI CARDS Beim Theaterfestival Impulse dabei: Das She She Pop mit „Testament”, Foto: Doro Tuch 15. und 16. Juni 2011, 20.00 Uhr im Schauspielhaus Festivalismus Eine Frühjahrs-Festival-Flut Foto: Roberto Ricci nd, Mitreiße ller nd vo exakt u cher dionysis der , wie Vitalität k der Ausdruc Musik . Rossinis Nicht zuletzt an dieser Stelle wird der mangelnde internationale Input für die hiesige Theaterszene und das Kölner Publikum oft beklagt, doch von Mitte Juni bis Anfang Juli ist alles ganz anders: Gleich drei freie Theaterfestivals ringen um die Gunst des Publikums und bringen internationale Produktionen unterschiedlicher Couleur und Qualität in die Stadt – die Akademie der Künste der Welt lässt bereits grüßen. Los geht es vom 11.-18.6. mit dem binationalen Festival „Theaterszene Europa“ in der studiobühne. Eine Woche lang sind 13 Produktionen aus Kroatien, Serbien und Deutschland zu sehen: „Das Spektrum reicht von Tanz und Sprechtheater über Performance Art bis hin zu post-dokumentarischem Theater.“ Begleitet wird das Programm von Workshops und Round-Tables, die den Austausch von Künstlern und Publikum ermöglichen sollen. Die „Theaterszene Europa“ ist fester Bestandteil des Kölner Festivalkalenders, hat sich in den letzten Jahren zunehmend aus ihrem studentischen Umfeld emanzipiert und zuletzt wirklich hochkarätige Produktionen aus den jeweiligen Gastländern nach Köln eingeladen. Zweiter Starter und Newcomer im Festivalrennen ist „africologne“, veranstaltet vom theater im bauturm. Vom 22.-28.6. präsentiert man im kleinen Theater an der Aachener Straße, im gegenüber liegenden, größeren Millowitsch Theater sowie im Rautenstrauch-Joest-Museum Produktionen des modernen (west-)afrikanischen Theaters – jeweils mit deutschen Übertiteln. Schwerpunkt ist das Land Burkina Faso - Schlingensiefs Operndorf lässt grüßen – in das der Leiter des bauturm, Gerhardt Haag, seit Jahren enge Beziehungen unterhält. Weitere Arbeiten kommen aus dem Senegal, dem Kongo und mit „Incessants“ aus Haiti. An dieser Produktion hat die Dramaturgin des theater im bauturm, Kerstin Ortmeier, im Rahmen des Festivals „Récréâtrales“ in Burkina Faso im Jahr 2010 selber mitgearbeitet. „africologne“ macht neugierig auf eine wirklich fremde Welt, über die man sich sein eigenes Bild machen sollte – und dazu nun auch die Möglichkeit hat. Last but not least geht der Platzhirsch ins Festivalrennen: Das Theaterfestival „Impulse“ zeigt vom 29.6.-10.7. nun schon zum zwanzigsten Mal – ein Jubiläum lässt grüßen – herausragende Produktionen des deutschsprachigen OFF-Theaters aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Obwohl die Länder erst mal unspektakulärer klingen als bei den Vorgänger-Festivals ist hier doch die höchste Qualität der eingeladenen Produktionen zu erwarten: Vorneweg gehen She She Pop mit ihrem Meisterwerk „Testament“, das jüngst auch beim Berliner Theatertreffen eingeladen war. JÖRG FÜRST „Theaterszene Europa“ I 11.-18.6. studiobühneköln I 0221 470 45 13 „africologne“ I 22.-28.6. I Theater im Bauturm, Rautenstrauch-Joest-Museum, Millowitsch Theater I 0221 52 42 42 „Impulse“ I 29.6.-10.7. I An diversen Orten in Bochum, Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr I 0221 992 25 51 11 Lesen Sie weiteres zur Kölner Theaterszene im Netz unter: www.choices.de/buehne Tickets: 0221 / 221 28400 www.schauspielkoeln.de 18 MAMMA MAFIA Foto: Oliver Fantitsch VON FEDERICO BELLINI U.A. ÜBERSETZT VON EDUARD WINKLHOFER REGIE: ANTONIO LATELLA VORSTELLUNGEN AM 10. / 12. / 13. / 17. / 26.06. THEATERKASSE: 0221/22128400 WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE culture club KIK t Kölner Institu beit und für Kulturar Juni ung Weiterbild 2011 Berufsbegleitend qualifizieren: Medien- und Kommunikationskompetenz Foto J.Dette C Theater C culture club «westwärts« Das NRW Theatertreffen 2011 in Wuppertal! Das heißt nicht nur eine Woche die besten Inszenierungen aus dem ganzen Land, sondern auch eine Woche lang ein Theaterfestival mit Diskussionen, Konzerten, Partys, Preisen und einem Theaterparcours durch die ganze Stadt unter dem Motto: «westworld – Stadt der Zukunft«. Die Wuppertaler Bühnen sind Gastgeber für die vielfältige und einzigartige Theaterlandschaft in NRW mit Vorstellungen aus Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Neuss, Oberhausen und Wuppertal. Wuppertaler Bühnen Kurt-Drees-Str. 4, Wuppertal Karten: 0202 569 44 44 www.nrw-theatertreffen.de choices verlost 3x2 Karten für die Wuppertaler Inszenierung „Der Kirschgarten“. E-Mail bis 19.6. an verlosung@choices.de, Kennwort: Theatertreffen Sa, 25. Juni , 19.30 Uhr culture club Mediale Vielfältigkeit, Öffentlichkeits- und Kommunikationskompetenzen prägen zunehmend unsere Gesellschaft und erfordern ein „lebenslanges Lernen“ in der Medienarbeit. Eine entsprechende Qualifizierung und Fortbildung ist aber auch für alle unerlässlich, die als Berufs-, Quer- oder Wiedereinsteiger in diesen Themenfeldern eine neue Aufgabe suchen. Kulturjournalismus und Kulturmanagement sind dabei solide Standbeine. Aber auch Grundlagen des filmischen Arbeitens und des journalistischen Schreibens werden immer stärker eingefordert. Die breite Facette der Medien- und Kommunikationskompetenz bietet dazu Möglichkeiten der Qualifizierung. Um zwischen den Machern und den Kulturinteressierten vermitteln zu können, haben sich in den letzten Jahren einige Weiterbildungsträger auf Fortbildungen zum Kulturjournalisten spezialisiert. Im Rahmen des „medienfestes nrw“ können Interessierte die berufsbegleitenden Angebote in Köln kennenlernen und sich vor allem informieren. Auch das Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung ist dieses Jahr wieder mit dabei und präsentiert unter anderem folgende Workshops: n h e rz li ch W ir la d e e in Kulturjournalismus - zwischen Medien und Kulturbetrieb 25.06.2011 / 16:00 bis 17:00 Uhr Raum 315 / Haus 7 (Mediapark) C Tanz C culture club raum13 Filmisch arbeiten – das Zusammenspiel von Bildern, Worten & Tönen 26.06.2011 / 11:00 bis 12:00 Uhr Raum 315 / Haus 7 (Mediapark) KIK - Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung Mi 01. Stör ich? (UA) Do 02. Stör ich? (UA) Fr 03. Sa 04. Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste (ehemalige KHD-Werke) Deutz-Mülheimerstraße 147-149, Köln Karten: info@raum13.com, 0221 423 21 85 choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 13.6. an verlosung@choices.de, Kennwort: raum13 Sa, 18. Juni, um 20 Uhr Telefon: 0221 - 13 90 55 1 e-mail: kik-wb@netcologne.de Internet: www.kik-wb.de HörKeller: „Crossing Lines, Crossing Lifes“ Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam! So 05. Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam! Di 07. Stör ich? (UA) Mi 08. Stör ich? (UA) Do 09. Stör ich? (UA) Fr. 10. Nordost Sa 11. Nordost So 12. Nordost Di 14. Tel Aviv (UA) Mi 15. Tel Aviv (UA) Do 16. Tel Aviv (UA) Fr 17. Stör ich? (UA) Sa 18. Stör ich? (UA) So 19. Stör ich? (UA) Di 21. Nordost Theatertag Mi 22. Nordost Do 23. Nordost Fr 24. Stör ich? (UA) Sa 25. Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam! So 26. Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam! ThekenKeller: Amely Draeger Hamburger Straße 17 • 50668 Köln Die Industriebrache der ehemaligen Hauptverwaltung der KHD-Werke transformiert sich auf Initiative von raum13 in ein neues Forum und Arbeitszentrum für junge, zeitgenössische Kunst im Großraum Köln, ein Ort für experimentelle und politische Kunst, Schnittstelle von Tanz, Performance, Theater, Medien, Musik und Bildende Kunst. Anja Kolacek und Marc Leßle eröffnen ihr „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“ mit einer neuen Kompagnie junger internationaler Tänzer und dem Stück „Tretet ein, denn auch hier sind Götter!“, einem performativen Projekt über Glauben und Verzweiflung. Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam! Mo 27. KellerMusik Richard Bargel - Blues live! Di 28. Stör ich? (UA) Neue Kurse! Mi 29. Stör ich? (UA) Seit Anfang Mai laufen die neuen Kurse in unserer Bildungseinrichtung KUM & LUK und der Jugendkunstschule Köln e.V. / Infos unter: Do 30. Stör ich? (UA) www.kum-und-luk.de www.jugendkunstschule-koeln.de 20 Kartentelefon 0221-31 80 59 www.theater-der-keller.de Ticket-Online www.offticket.de Vorverkauf www.köln-ticket.de erdmannpeisker / Robert Bösch Seil-Testreihe. Zwischen Himmel und Erde. Sicherer Halt auf Verlangen. 30 internationale Kletterathleten stellten am Klausenpass die hohe Kompetenz der technischen Klettermarke Mammut unter Beweis. 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(FUTUR3 »PETERSBERG I«) ANDROPOLAROID (KÖLNER TANZPREIS 2010) GEFÖRDERT DURCH: KUNSTSTIFTUNG NRW, KULTURAMT DER STADT KÖLN, RHEINENERGIESTIFTUNG KULTUR LAND NRW, FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE WWW. FREI HANDELS ZONE. ORG KARTEN TELEFON: 0221 985 45 30 „Brutale Bluttat in Leipzig! Asozialer ersticht Frau. Kind bleibt allein zurück.“ – So würde die Boulevardpresse heute den Mord (vor-)verurteilen, den Johann Christian Woyzeck vor fast 200 Jahren beging. Aus Eifersucht erstach er am 21. Juni 1821 die 46-jährige Witwe Johanna Christiane Woost. Der Prozess ging in die Kriminalgeschichte ein, da „Der Mord ist die bittere Konseer zum ersten Mal die Zurechnungsfäquenz der persönlichen Deformahigkeit eines Angeklagten untersuchte, tion Wozzecks, die er durch die selbst der sächsische Thronfolger setzte Gesellschaft erlitten hat.” sich mit einem Gutachten für ihn ein. Der vom Gericht mit der Untersuchung beauftrage Arzt hielt den Täter jedoch für zurechnungsfähig, so dass Woyzeck am 27. August zum Tode verurteilt und öffentlich hingerichtet wurde. Die erhaltenen Krankenakten lassen heute darauf schließen, dass der Angeklagte unter Depressionen und Schizophrenie litt. Büchner ergreift in seinem unvollendet gebliebenen Drama von 1836 Partei für Woyzeck, der erst durch die sozialen Umstände zum Täter wird. Er ist der klassische Underdog, ein Antiheld. Zunächst ordnet er sich unter und gehorcht. Doch als der Tambourmajor ihn mit seiner geliebten Marie betrügt, weiß er keinen Ausweg mehr: Er tötet Marie, dann nimmt er sich das Leben. Ihr Kind bleibt als Waise zurück. Berg gelingt es, die unvollendet gebliebenen 31 Szenen Büchners zu einem in sich geschlossenen Musikdrama umzugestalten. Der Komponist sah das Schauspiel Wozzeck (!) 1914 in einer Bearbeitung des österreichischen Schriftstellers Franzos in Wien. Berg war tief beeindruckt und nutzte diese Version als Vorlage für sein Libretto. Sein einstiger Lehrer Arnold Schönberg riet ihm dringend von dem Stoff ab – eine Oper solle sich lieber mit Engeln, als mit Offiziersdienern beschäftigen. Doch Berg wagt es, neue Wege zu gehen und verschafft in seinem Musikdrama dem leidenden Menschen Gehör, der an dem Räderwerk einer mitleidlosen Gesellschaft zerbricht. Die soziale Wirklichkeit hält Einzug in die Oper. Das hat eine Vielfalt der musikalischen Ausdrucksmittel und Stilebenen zur Folge, eine Musiksprache, die neben satirischen Tönen, wie etwa in der derben Wirtshausszene, auch verstörende Töne für das zunehmend psychotische Erleben der Hauptfigur findet. Wozzeck ist zuerst Opfer, bevor er zum Täter wird: Der Mord ist die bittere Konsequenz der persönlichen Deformation Wozzecks, die er durch die Gesellschaft erlitten hat. Und die Misere nimmt kein Ende: Der Gesamtaufbau der Oper ist von der Idee des ausweglosen Kreisens geprägt: Alle drei Akte schließen mit dem gleichen Akkord und die Schlußszene könnte musikalisch direkt wieder in den Anfang der Oper übergehen. Bergs expressive Musiksprache ist nicht allein der strengen Atonalität verpflichtet, sondern bedient sich oft einer freien Polytonalität, in der tonale Relikte verfremdet und mit Dissonanzen angereichert werden. Verzerrte Stilzitate, wie etwa der groteske Walzer bei der Untersuchung des Doktors oder das grell verfremdete Jägerlied in der Wirtshausszene spiegeln den Zynismus und die Aggressivität aller Beteiligten wider. Jeder kämpft hier gegen jeden, der Stärkere siegt, der Schwächere verliert. Wie sieht die Zukunft des Kindes von Marie und Wozzeck aus? Hat das Kind aus „schwierigen Verhältnissen“ überhaupt eine Chance? Mehr als achtzig Jahre nach der Uraufführung von 1925, ist die Frage nach sozialer Gerechtigkeit und Solidarität in unserer Gesellschaft nicht gelöst. KERSTIN MARIA PÖHLER „Wozzeck“ von Alban Berg I R: Ingo Kerkhof I Oper Köln (Palladium) Mi 1.6., Do 9.6., Sa 11.6., Do 16.6., Sa 18.6., Do 23.6., Sa 25.6. je 19.30 Uhr, So 5.6. 16 Uhr, Mo 13.6. 17 Uhr I 0221 22 12 84 00 22 Westdeutsche Konzertdirektion Köln MEISTERKONZERTE KÖLN musikalische Höhepunkte seit 1913 Meisterkonzerte Zyklus A Di, 06.09.11 THE PHILADELPHIA ORCHESTRA CHARLES DUTOIT Dirigent JEAN-YVES THIBAUDET Klavier So, 06.11.11 RESIDENTIE ORKEST DEN HAAG MISCHA MAISKY Violoncello So, 27.11.11 Mi, 09.05.12 ORCHESTRE NATIONAL DU CAPITOLE DE TOULOUSE TUGAN SOKHIEV Dirigent DENIS MATSUEV Klavier AMERICAN STRING QUARTET SHARON KAM Klarinette Mi, 23.11.11 ISRAEL PHILHARMONIC ORCHESTRA ZUBIN MEHTA Dirigent BBC SYMPHONY ORCHESTRA JIRI BELOHLAVEK NIKOLAI TOKAREW Dirigent Di, 17.01.12 STAATSKAPELLE BERLIN DANIEL BARENBOIM Dirigent und Klavier Do, 15.12.11 ORQUESTA FILARMÓNICA DE GRAN CANARIA PEDRO HALFFTER FAZIL SAY Dirigent Fr, 24.02.12 CAPELLA GABETTA ANDRÉS GABETTA ENGLISH CHAMBER ORCHESTRA ISABELLE FAUST Violine ORQUESTRA DE CADAQUÉS GIANANDREA NOSEDA Dirigent XAVIER DE MAISTRE Harfe Mo, 14.11.11 So, 22.01.12 SOL GABETTA Violoncello ORCHESTRE DE LA SUISSE ROMANDE MAREK JANOWSKI NIKOLAI LUGANSKY Dirigent Klavier WÜRTTEMBERGISCHES KAMMERORCHESTER HEILBRONN RUBEN GAZARIAN MICHAEL BARENBOIM Dirigent Mo, 05.03.12 Do, 26.01.12 Fr, 07.10.11 Klavier Konzertmeister Mi, 08.02.12 THE KNIGHTS JAN VOGLER Violoncello Meisterkonzerte Zyklus C Meisterkonzerte Zyklus B Mo, 12.09.11 So, 25.03.12 Klavier Mo, 13.02.12 ORCHESTER DER KLANGVERWALTUNG ENOCH ZU GUTTENBERG Dirigent HANNO MÜLLER-BRACHMANN Bassbariton Do, 08.03.12 ORCHESTRA DELL' ACCADEMIA NAZIONALE DI SANTA CECILIA ANTONIO PAPPANO Dirigent JANINE JANSEN Violine ACADEMY OF ST. MARTIN IN THE FIELDS SIR NEVILLE MARRINER RAGNA SCHIRMER Dirigent Mi, 21.03.12 Deutschsprachige Erstauff hrung DAS ENDE DES REGENS von Andrew Bovell NUR NOCH AM 31. MAI, 1., 5., 7., UND 21. JUNI, HALLE BEUEL KARTEN UNTER 0228 77 80 08 UND 80 22 ODER THEATERKASSE@BONN.DE WWW.THEATER-BONN.DE 23 Klavier ST. PETERSBURGER PHILHARMONIKER YURI TEMIRKANOV Dirigent JULIA FISCHER Violine Alle Konzerte in der Kölner Philharmonie, 20 Uhr. Jetzt Prospekt anfordern! Als Einzelkarten oder auch im Abonnement erhältlich. Änderungen vorbehalten! Alle Infos und Einzelpreise unter www.wdk-koeln.de Westdeutsche Konzertdirektion · Obenmarspforten 7-11 · 50667 Köln Tel. 02 21/ 2 58 10 17 · Fax 2 57 89 49 info@wdk-koeln.de · www.wdk-koeln.de Klavier WARSAW PHILHARMONIC ORCHESTRA ANTONI WIT OLGA SCHEPS Dirigent Mo, 07.05.12 Violine LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA VLADIMIR JUROWSKI Dirigent JOSHUA BELL Violine Kölner Konzert Kontor Heinersdorff Vorverkauf: 01.07.11 Festival des afrikanischen Theaters 22. – 28. Juni 2011 www.theater-im-bauturm.de www.choices.de OFF Broadway Weisshaus Odeon Filmpalette Cinenova Filmhaus Rex am Ring 23. Jhg.| Juni 2011 LARRY CROWNE EIN FILM VON TOM HANKS www.larrycrowne.de ab 30.6. im Kino Metropolis culture club C Kino C culture club Nader & Simin – Eine Trennung Nader und Simin sind seit 14 Jahren verheiratet und leben gemeinsam mit ihrer Tochter Termeh in Teheran. Doch die Ehe kriselt, Nader und Simin stehen kurz vor der Trennung. Simin träumt davon, ihr Heimatland zu verlassen. Mit dem diesjährigen Berlinale-Gewinner beginnen am 30.6. die dritten Kölner Kinonächte. Bei schlechtem Wetter findet die Premiere um 22 Uhr im Filmforum im Museum Ludwig statt. Open-Air-Vorführung am im Hof des MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln An der Rechtschule, Köln Karten: info@kinogesellschaftkoeln.de choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 24.6. an verlosung@choices.de, Kennwort: Kinonächte Do, 30. Juni, um 21 Uhr 01.06.11 Mittwoch 18*/ 20 Uhr Lutherkirche Südstadt 18 Uhr*: Balkan-Grill & Palaver 20 Uhr : Deutsch-Ungarisches Gipfeltreffen Kálmán Balogh & the Gipsy Cimbalon Band Markus Reinhardt Ensemble 22.30 Uhr : DJ-Party mit Jan Ü. Gypsydelic Disco Ort: Martin-Luther-Platz 4, 50677 Köln | VVK 18,- / 12,- (AK 20,- / 15,-) Vorverkauf: Buchhandlung am Chlodwigplatz + Weißer Holunder + *0221 37 62 990 Veranstalter: Humba e.V. + Südstadt-Leben e.V.* - WDR 3 Radiomitschnitt Unterstützer: Bezirksvertretung Innenstadt, Kulturamt Köln, meinesüdstadt.de & Choices 26 Film-ABC Vorspann Larry (Tom Hanks) verliebt sich in seine Lehrerin Mercedes (Julia Roberts), „Larry Crowne“, Start: 30.6. KULTUR.KINO.KÖLN. 23 Jhg. I Juni 2011 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 26.5. 2.6. 9.6. 16.6. 23.6. 49 ARRIETTY X 49 AUF BRENNENDER ERDE 50 BAD TEACHER X 36 THE BANG BANG CLUB X 32 BEGINNERS X 40 BIBLIOTHEQUE PASCAL X 47 DAS BLAUE VOM HIMMEL 49 COUNTRY STRONG 28 DIE FRAU DIE SINGT 49 FREMD FISCHEN 49 GREGS TAGEBUCH 44 HANA, DUL, SEL 50 HANGOVER 2 50 HONEY 2 43 I PHONE YOU 36 EINE INSEL NAMENS UDO 47 KLITSCHKO X 49 KUNG FU PANDA 2 X 50 KUSSWECHSEL X X X X X X X Jeden Tag ins Kino Regelmäßig mit glasigen Augen: Hartmut Ernst Für Filmkritiker gibt’s zum Frühstück ein Double-Feature Es ist einfach unerträglich! Draußen machen bereits alle auf Hochsommer, und wir armen Filmjournalisten werden zweimal täglich für mehrere Stunden in einen dunklen Saal gesperrt und müssen alle möglichen Filme gucken. Filme, die Wochen vor Bundesstart den Journalisten in morgendlichen Pressevorführungen gezeigt werden. Erst einmal klingt das paradiesisch: Kein Eintritt, keine Werbung, kein Rüpel in der letzten Reihe – ein Privileg, sollte man meinen. Stimmt! Doch lassen „Filmkritiker stehen unter Sie sich gesagt sein: Dem ist nicht immer Generalverdacht“ so. Der Rüpel mag vielleicht nicht hinter einem sitzen, wohl aber vor uns auf der Leinwand. Und wir müssen da durch, ein Kritiker sucht sich schließlich den Film nicht aus. Nein, vielmehr bekommt er zu den unmöglichsten Zeiten Double-Features vorgesetzt, die alles andere als aufeinander abgestimmt sind. Wie etwa neulich, als sich unser Film des Monats, das berührende Melodram „Die Frau die singt“ und Kurt Krömers Komödie „Eine Insel namens Udo“ die Hand reichten. Da ist nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch Flexibilität gefragt. X X X X X LARRY CROWNE Mitunter wird unsere honorige Professionalität gar mit Misstrauen bestraft: Uniformierte Sicherheitsleute erwarten uns dann vorm Kinosaal, um uns am ganzen Körper mit Metalldetektoren durchzuscannen. Es gab sogar Zeiten, da wurden während der Vorführungen die Säle Reihe für Reihe mit Nachtsichtgeräten abgescant. Der Grund: Die Angst, wir würden Filme mit Handycams oder sonstigen James-Bond-Gadgets aufzeichnen, um sie später ins World Wide Web zu stellen. Der Kritiker unter Generalverdacht. Eine von vielen Schikanen, denen er sich jeden Tag aufs Neue zu stellen hat. 30.6. 32 LIFE IN A DAY 32 DER MANDANT X 50 DER MANN, DER ÜBER AUTOS SPRANG 49 MILO UND MARS 36 MR. NICE 34 MORGEN DAS LEBEN 44 NOISE AND RESISTANCE 49 DIE RELATIVITÄTSTHEORIE DER LIEBE 40 SCHLAFKRANKHEIT 44 SOURCE CODE 36 STADT, LAND, FLUSS 48 THE TREE OF LIFE 32 UNTER KONTROLLE 48 WASTE LAND X 34 WER IST HANNA? X 50 WERNER EISKALT 44 WIR SIND WAS WIR SIND 50 X-MEN: ERSTE ENTSCHEIDUNG X X X X X X X X X X X X Dabei haben wir während der Vorführung bestimmt besseres zu tun, als Raubkopien herzustellen. Denn der Filmjournalist sitzt ja nicht nur im Kino und lässt den Film an sich vorbei rieseln um dann nachher je nach Tagesform seinen Senf dazuzugeben. Der Kritiker muss den eigenen Geschmack zurückstellen und sich allen Genres öffnen, sich in die Zielgruppe hinein versetzen, wenn er sich selbst nicht dazu zählt. Jeder Film, jedes Bild wird von den geschulten Augen des Kritikers auf inszenatorische, dramaturgische und darstellerische Belange durchleuchtet, auf Glaubwürdigkeit untersucht, filmhistorisch eingeordnet und auf seine Bedeutsamkeit hin geprüft. Und trotzdem soll ein Film, bei aller Analyse, am Ende des Tages vor allem eines: berühren. Neben analytischen Fähigkeiten ist also auch emotionale Kompetenz gefragt. Ich bekomme im Kino zum Beispiel regelmäßig glasige Augen. Das gelingt sowohl durch triviale, schablonenhafte Hollywood-Mechanismen als auch durch Kunstgriffe, die sich nicht auf bewährte Muster setzen. Ob kleiner Arthouse-Film oder große Illusionsmaschine: Wir lieben das Kino. X X Hartmut Ernst X Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung Lesen Sie weitere Filmkritiken: www.choices.de 27 29 choice of choices Nawal (Lubna Azabal) in den Wirren des libanesischen Bürgerkriegs Eins werden „Die Frau die singt“ von Denis Villeneuve Als Nawal, die Mutter der erwachsenen Zwillinge Jeanne und Simon stirbt, hinterlässt sie ihnen ein Rätsel. Sie sollen nach ihrem tot geglaubten Vater suchen und einen ihnen unbekannten Bruder finden. C Eine menschliche Tragödie Ihr Verhältnis war wohl angespannt: Bei der Testamentsverkündung ist Sohn Simon nur wenig berührt. Er ist im Gegenteil deutlich genervt, dass die Skurrilitäten seiner Mutter auch nach ihrem Tod eine Fortsetzung haben. Seine Zwillingsschwester Jeanne hingegen ist vor allem irritiert. Denn ihre Mutter wünscht sich nackt, ohne Sarg und mit dem Gesicht nach unten begraben zu werden. Das ist ihre Art, einer verrückten Welt den Rücken zu kehren. Denn Nawal blickte auf eine traumatische Vergangenheit im libanesischen Bürgerkrieg hinter sich, als sie mit ihren gerade geborenen Kindern nach Kanada auswanderte. Mit ihrem letzten Willen wünscht sich Nawal jetzt, dass die nun erwachsenen Kinder dieser Vergangenheit nachspüren, um ihren Seelenzustand zu verstehen und dabei vielleicht auch etwas zu lernen – über ihr Leben, über das Leben. Sie sollen sich auf die Suche nach ihrem Vater und ihrem Bruder machen. Das wiederum verwirrt nicht nur Jeanne, sondern auch Simon zutiefst. Denn ihren Vater hielten sie für tot, von einem Bruder wussten sie nichts. Während sich Simon dem Wunsch der Mutter zunächst verweigert, macht sich Jeanne auf, im Heimatland ihrer Mutter die Verwandtschaft zu suchen. Mantel des Schweigens Die Kamera begleitet Jeanne, die sich auf den Spuren ihrer Mutter durch das Land bewegt. Parallel dazu erzählt der Film aus dem Leben der Mutter. Der filmische Rückblick auf ihre Erlebnisse greift zum Teil vor, teils ist er die nachträgliche Visualisierung von Jeannes Detektivarbeit. Und mitunter weicht die in Rückblenden eingestreute Vergangenheit auch von den Erinnerungen und Berichten, die Jeanne sammelt, ab. Erinnerung – es gibt immer verschiedene Versionen davon. Bei einer solchen Spurensuche muss man unwillkürlich an Ari Folmans dokumentarischen Zeichentrickfilm „Waltz with Bashir“ von 2008 denken, in dem der Regisseur ebenfalls in der traumatischen Vergangenheit des Libanons stochert – dem Massaker der Phalang-Milizen in den Flüchtlingslagern Sabra und Schatila, das er als israelischer Soldat miterlebte. Sieben Jahre zuvor hatte der Bürgerkrieg zwischen den christlichen Phalange-Milizen und den libanesisch-muslimischen Milizen das westlich orientierte Land, das man ob seiner Liberalität auch die „Schweiz des Orients“ nannte, in einen 15jährigen Bürgerkrieg gestürzt, der bis heute seine Spuren hinterlässt. Geredet wird nicht gerne darüber – weder in „Waltz with Bashir“ noch in „Die Frau die singt“. Und wenn doch einzelne Augenzeugen erzählen, was in diesen Jahren geschehen ist, dann erzählen sie durchaus unterschiedliche Geschichten. Die Parallelmontage von Nawals Vergangenheit mit den von Jeanne aufgespürten Bruchstücken von Erinnerung an diese Vergangenheit erzählt viel von dieser Differenz. Das Leid aber bleibt offensichtlich – ob in den drastischen Bildern der Rückblenden oder im Hinblick auf Jeannes Gesprächspartner, die oft verstummen und sich abwenden, manchmal aber auch aufbrausend werden, sobald sie an der Vergangenheit rührt. Auch in dem autobiografischem Film des Israelis Folman ist das Erinnern ein schwieriger und widersprüchlicher Akt. Wo „Waltz with Bashir“ notwendigerweise sehr auf die Rolle Israels in dem Konflikt abzielt, kommt der Konflikt mit Israel in „Die Frau die singt“ nicht vor. Für einen Film, der zu großen Teilen im libanesischen Bürgerkrieg angesiedelt ist, ist das eine sehr ungewöhnliche Aussparung, die dem Film gut tut und letztlich dazu führt, dass er eine allgemeingültigere Ebene erlangt und die Diskussionen sich nicht sogleich in den üblichen Grabenkämpfen des Nahostkonflikts verlieren. Die Gewaltspirale durchbrechen Denis Villeneuve verfilmt mit seinem für den Auslands-Oscar 2011 nominierten Spielfilm ein Theaterstück von Wajdi Mouawad. Der gebürtige Libanese und Landsmann von Villeneuve ist ein hochgelobter Dramaturg, dessen Stücke und Romane schon in viele Sprachen übersetzt wurden. „Incendies“ (dt. Verbrennungen) – so der Originaltitel von „Die Frau die singt“ – ist der zweite Teil einer Tetralogie, dessen ersten Teil, „Littoral“, Mouawad bereits im Jahr 2004 selbst verfilmt hat. Die Ausgangslage ist ähnlich: Ein Vater stirbt, und sein Tod führt den Sohn in dessen Heimatland – den Libanon. Die Dramaturgie von „Incendies“ ist jedoch um einiges wuchtiger. Dadurch nimmt „Die Frau die singt“ zunehmend das Ausmaß einer griechischen Tragödie an. Das monströse Ende, das zunehmend die Ausmaße einer griechischen Tragödie annimmt, mag dem ein oder anderen Kinozuschauer zu dick aufgetragen, zu überkonstruiert sein. Verabschiedet man sich jedoch von der Position des Realismus, die der Film lange vorgibt einzunehmen, dann kann man in diesem Ende aber einen so schockierenden wie ergreifenden Gedanken lesen, der es in seiner Abstraktheit und Universalität vielleicht vermag, die ewige Gewaltspirale emotional zu durchbrechen. CHRISTIAN MEYER DIE FRAU DIE SINGT Oscar 2011: Nominiert für den besten ausländischen Film CDN 2010 - Drama - Regie: Denis Villeneuve - Kamera: André Turpin mit: Maxim Gaudette, Lubna Azabal, Rémy Girard - Verleih: Arsenal Start: 23.6. Cinenova, Filmpalette, Off Broadway 28 Kölner Kritikerspiegel Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Herausragend Source Code von D. Jones Bemerkenswert Thomas Linden Kölnische Rundschau Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin Die Frau die singt von D. Villeneuve Die Frau die singt von D. Villeneuve Klitschko von S. Dehnhardt Bibliothèque Pascal von S. Hajdu Sebastian Ko WDR 1 LIVE Source Code von D. Jones Best of Comedy R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Marieke Steinhoff Schnitt The Tree of Life von T. Malick Die Frau die singt von D. Villeneuve Die Frau die singt von D. Villeneuve Schlafkrankheit von U. Köhler Sven von Reden StadtRevue Schlafkrankheit von U. Köhler Daniel Cristina Kothenschulte Nord Frankfurter taz Rundschau Katja Nicodemus Die Zeit Die Frau die singt von D. Villeneuve Die Frau die singt von D. Villeneuve Schlafkrankheit von U. Köhler Die Frau die singt von D. Villeneuve Auf brennender Erde von G. Arriaga Schlafkrankheit von U. Köhler The Tree of Life von T. Malick Beginners von M. Mills Verena Lueken FAZ Kusswechsel von F. Brizzi Best of Drama Beginners von M. Mills Besondere Erwähnung Bibliothèque Pascal von S. Hajdu The Tree of Life von T. Malick Kultur.Kino.Köln. Gregs Tagebuch 2 von D. Bowers Schlafkrank- Beginners heit von von M. Mills U. Köhler Auf brennender Erde von G. Arriaga Auf brennender Erde von G. Arriaga Die Frau die singt von D. Villeneuve The Tree of Life von T. Malick Waste Land von L. Walker Bibliothèque Pascal von S. Hajdu Unter Kontrolle von V. Sattel The Tree of Life von T. Malick Unter Kontrolle von V. Sattel Unter Kontrolle von V. Sattel Schlafkrankheit von U. Köhler Christian Meyer choices Die Frau die singt von D. Villeneuve Wer ist Hanna? von J. Wright Schlafkrankheit von U. Köhler Auf brennender Erde von G. Arriaga Unter Kontrolle von V. Sattel Kino-Kalender PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN ab 26.5. SION SOMMERKINO, Rheinauhafen Eröffnung am 26.5. mit „Das Leben des Brian“, danach tägl. wechselndes Programm 14.6., 20 Uhr LIVE AUS PEEPLI – IRGENDWO IN INDIEN, Off Broadway Allerweltskino mit der absurden Tragikomödie aus Indien 15.6., 19 Uhr DAS LIEBESKONZIL, Filmforum Werner Schroeters Film von 1982, anschl. Gespräch zum Thema Zensur 29.5., 20 Uhr UNTER KONTROLLE, Odeon Volker Sattels AKW-Doku, anschließend Diskussion mit dem Regisseur, s.S. 32 15.6., 20.15 Uhr FREMD FISCHEN, Cinedom „First Ladies Preview“ der Beziehungskomödie, s.S. 49 1.6., 19.15 Uhr DAS BLAUE VOM HIMMEL, Rex Preview von Hans Steinbichlers historischem Drama, s.S. 47 16.6., 19 Uhr LAWRENCE VON ARABIEN, Cinenova Begleitend zur Ausstellung im Rautenstrauch-Joest Museum, Eintritt frei! 1.6., 20 Uhr DAS VERRÜCKTE LIEBESLEBEN DES SIMON ESKENAZY, Filmpalette, Komödie um einen schwulen Klezmer-Musiker und einen arabischen Crossdresser 1.6., 21.30 Uhr HANGOVER 2, Metropolis & Rex Preview des zweiten Teils der derben Jungs-Komödie, s.S. 50 18./19.6., 15 Uhr KLETTER IDA, Weisshaus Charmanter Kinderkrimi aus Skandinavien Französische Filmtage: „Au Voleur“ 1.6.-15.6. FRANZÖSISCHE FILMTAGE KÖLN, Odeon Mehr als ein Dutzend aktuelle französische Filme im Original mit Untertiteln 20.6.-3.7., FILMREIHE ISLAND, Odeon Filmreihe des jfc-Medienzentrums zu den Kinder- und Jugendbuchwochen 2.6., 20 Uhr BEGINNERS, Off Broadway Preview des tollen neuen Films von Mike Mills („Thumbsucker“), s.S. 32 21.6., 20 Uhr LA YUMA – DER EIGENE WEG, Off Broadway Allerweltskino mit dem ersten Film aus Nicaragua seit 20 Jahren 2.6., 23 Uhr OV-SNEAK-PREVIEW, Cinedom Überraschungsfilm im Originalton, keine Jugendfreigabe! 21.6., 21 Uhr HERZENSBRECHER, Filmpalette Der neue Film vom „I killed my Mother“-Regisseur Xavier Dolan 4.6.-23.6. PORTRÄT NASTASSJA KINSKI, Filmclub 813 Acht Filme mit der deutschen Schauspielerin. Info: www.filmclub813.de 8.6., 21.30 Uhr X-MEN: DIE ENTSCHEIDUNG, Metropolis Preview des fünften Films mit der Superhelden-Gang, s.S. 50 „Lawrence von Arabien“, Foto: Landesmuseum Natur und Mensch, Oldenburg 22.6., 19 Uhr VIER LEBEN, Odeon choices-Preview der filmischen Meditation von Michelangelo Frammartino 22.6., 20.15 & 22.45 Uhr BAD TEACHER, Cinedom Preview der neuen Komödie mit Cameron Diaz, s.S. 50 11./12./13.5., 15 Uhr 7 ODER WARUM ICH AUF DER WELT BIN, Weisshaus Dokumentarfilm, in dem Kinder ihren Blick auf die Welt zeigen 25./26.6., 15 Uhr DICK UND DOOF – DIE WÜSTENSÖHNE, Weisshaus Klassiker des amerikanischen Slapstick-Duos aus dem Jahr ’33 12.6., 11.30 Uhr KÖLSCHE ORIGINALE, Odeon Zwei mittelange Dokus über Kölsche Originale der 60er Jahre 28.6., 20 Uhr ROCKSTEADY – THE ROOTS OF REGGAE, Off Broadway Doku über die Vorläufer des Reggae auf Jamaica 12.6., 15 & 17.30 Uhr KUNG FU PANDA 2, Cinedom Das 3 D-Animationsabenteuer als Preview, s.S. 49 29.6., 19.45 & 23.15 Uhr TRANSFORMERS 3, Cinedom Preview des dritten Teils des Mutantenmaschinenspektakels in 3 D „Herzensbrecher“ 29 „Football Under Cover“ 22.6., 20 Uhr FOOTBALL UNDER COVER, Filmpalette Doku über ein Frauenfußballspiel zwischen Berlin und Teheran 10.6., 21.30 Uhr EINE INSEL NAMENS UDO, Odeon Preview in Anwesenheit von Regisseur und Hauptdarstellern, s.S. 36 12.6., 18 Uhr THE TREE OF LIFE, Cinenova Terrence Malicks neues, bildgewaltiges Opus, s.S. 48 „Vier Leben“ 20.6., 20 Uhr HOW TO MAKE A BOOK WITH STEIDL, Filmpalette Doku über den Fotobuch-Verlag Steidl, anschl. Gespräch mit den Regisseuren 2./4./5.6., 15 Uhr LOTTE IM DORF DER ERFINDER, Weisshaus Ein schöner Zeichentrickfilm aus Estland von 2006 5.6., 18 Uhr BIBLIOTHEQUE PASCAL, Cinenova Preview des surrealen Films im Rotlichtmilieu, s.S. 40 19.6., 15.30 Uhr IN IHREN AUGEN, Off Broadway Filmpsychologische Betrachtung unseres Films des Monats im November 2010 30.6.-3.7. KÖLNER KINO NÄCHTE, diverse Orte Großes Spektakel der Kölner Filmszene mit über 40 Veranstaltungen, s.S. 43 Kölner Kino Nächte: „Epidemic“ ARTHAUSKINO • KÖLN • ZÜLPICHER STR. 24 • WWW.OFF-BROADWAY.DE KONTAKT@OFF-BROADWAY.DE • PROGRAMM + RESERVIERUNG 0221. 23 24 18 • KINOKASSE 0221. 82 05 733 NEUSTARTS TAKEOFF – PREVIEW, 2.6., 20UHR BEGINNERS (OMU) WEITERHIN IM PROGRAMM Ab: 9.6. FOUR LIONS (OMU) USA 2011 – R: Mike Mills – D: Ewan McGregor, Christopher Plummer, Mélanie Laurent GB 2010 – R: Christopher Morris – D: Riz Ahmed, Arsher Ali, Nigel Lindsay Oliver erwacht einige Monate nach dem Tod seines Vaters wieder aus seiner Starre, als er der eigenwilligen und unberechenbaren Anna begegnet. Und während sie sein Leben erobert, kommen die Erinnerungen an seinen Vater zurück, der nach einer 44-jährigen Ehe mit 75 sein Coming-out hatte und sich in ein wildes, buntes und energiegeladenes schwules Leben stürzte. Diese Zeit - mit ihren bisweilen witzigen und immer berührenden Turbulenzen - brachte Vater und Sohn näher zueinander, als sie sich je zuvor gewesen waren. Und wenn Oliver eins daraus gelernt hat, dann, dass er Anna mit genau der Freude und dem Mut lieben muss, die bzw. den ihm sein Vater in seinen letzten Monaten vorgelebt hat. Vier junge britische Männer sind im Auftrag Allahs unterwegs. Meinen sie. Omar (Riz Ahmed) will sich dem Heiligen Krieg anschließen, weil er nicht länger tatenlos zuschauen will, wie das Ansehen junger Moslems auf der Welt mit Füßen getreten wird. Waj (Kayvan Novak) hält das für eine gute Idee und schließt sich an, weil er nichts Besseres zu tun hat - außerdem trifft Omar ohnehin immer alle Entscheidungen für ihn ... INCENDIES - DIE FRAU DIE SINGT (OMU) FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN IN IHREN AUGEN Am 19.6., 15.30 UHR ARG/ESP 2009 – R: Juan José Campanella – D: Ricardo Darin, Soledad Villamil Ab: 23.6. CAN 2009 – R: Denis Villeneuve – D: Lubna Azabal, Mélissa Désormeaux-Poulin Als der Notar Lebel (Rémy Girard) den Zwillingen Jeanne (Mélissa Désormeaux-Poulin) und Simon Marwan (Maxim Gaudette) den letzten Willen ihrer Mutter Nawal (Lubna Azabal) eröffnet, sind die beiden bass erstaunt, zwei Umschläge überreicht zu bekommen - einen Brief für ihren Vater, von dem sie glaubten, er sei tot, und einen für ihren Bruder, von dessen Existenz sie überhaupt nichts wussten. WEITERHIN IM PROGRAMM JOSCHKA UND HERR FISCHER Drei Themen sind ineinander verwoben, zwei Liebesgeschichten, ein Mord und die Suche nach dem Mörder, und die beginnende Aufarbeitung der argentinischen Militärdiktatur. Verschiedene Zeitebenen werden kaleidoskopartig ineinander geschoben und von daher hat der Film die Struktur des menschlichen Gedächtnisses. Vorgestellt von Dr. med. Sabine Wollnik KÖLNER KINONÄCHTE 2011 ANDUNI - FREMDE HEIMAT 30.6., 20 UHR Als Gäste sind die Regisseurin, die Produzentin, die Hauptdarstellerin und der Hauptdarsteller eingeladen. D/CH 2010 – R: Pepe Danquart – D: Joschka Fischer, Hans Koschnick TAKEOFF – PREVIEW, IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM INSTITUT FRANÇAIS LES PETITS MOUCHOIRS KLEINE WAHRE LÜGEN (OMU) 2.7., 20UHR ALLERWELTSKINO-Filmprogramm Juni 2011 Er war 68er-Aktivist, Stadtguerillero, Taxifahrer, Sponti - er wurde hessischer Umweltminister in Turnschuhen und deutscher Außenminister im Anzug: Das bewegte Leben von Joseph „Joschka“ Fischer dient Regisseur Pepe Danquart als roter Faden, um von sechs Jahrzehnten deutscher Nachkriegsgeschichte zu erzählen. SÜT - MILCH (OMU) 31.5., 20Uhr YUMURTA – (DAS) EI (OMU) 7.6., 20Uhr LIVE AUS PEEPLI – IRGENDWO IN INDIEN (OMU) 14.6., 20Uhr LA YUMA – DER EIGENE WEG (OMU) 21.6., 20 Uhr ROCKSTEADY – THE ROOTS OF REGGAE 28.6., 20Uhr 30 weisshaus KINO AUF DER LUXEMBURGER STR. 255 • WWW.WEISSHAUS-KINO.DE KONTAKT@WEISSHAUS-KINO.DE • KINOKASSE 0221. 41 84 88 NEUSTARTS DAS BLAUE VOM HIMMEL NEUSTARTS Ab: 2.6. D 2010 – R: Hans Steinbichler – D: Juliane Köhler, Hannelore Elsner, Karoline Herfurth Zeitlebens hat Marga (Hannelore Elsner) wenige Gefühle für ihre Tochter Sofia (Juliane Köhler) gezeigt. Nun aber offenbart sie Ängste, Wunden und eine tiefe Sehnsucht nach ihrem seit Jahren verstorbenen Mann Juris (Niklas Kohrt). Immer mehr verliert sie sich in ihrer Vergesslichkeit und verlangt plötzlich wie ein Kind nach Zärtlichkeit. Eine ungewohnte Situation für Sofia, die sich nun, nachdem sie lange kaum Kontakt zu ihr hatte, um ihre Mutter kümmern muss. Und die ist mal schroff, mal lustig, mal voll da und mal ganz weg. Und als wäre sie erleichtert, sich endlich von ihren Erinnerungen zu befreien, erzählt sie hin und wieder von Dingen, die weit zurückliegen. Von Dingen, von denen Sofia noch nie gehört hat. Eine leise Ahnung, dass Margas Vergangenheit auch ihre eigene betrifft, veranlasst Sofia, kurzerhand mit ihrer Mutter nach Riga zu reisen. Hier ist Marga aufgewachsen, und hier hat sie Juris geheiratet. Doch je mehr Sofia über ihre Mutter erfährt, desto unklarer wird ihr, wer sie selbst ist. Und desto mehr offenbart sich, dass es das Blaue vom Himmel war, das Marga ihr ein Leben lang über ihre gemeinsame Vergangenheit erzählt hat … THE TREE OF LIFE Ab: 16.6. NAOKOS LÄCHELN Ab: 30.6. J 2010 – R: Tran Anh Hung – D: Kenichi Matsuyama, Rinko Kikuchi, Kiko Mizuhar Tokio in den späten 60er Jahren: Während sich auf der ganzen Welt die Studenten versammeln, um das Establishment zu stürzen, gerät auch das private Leben von Toru Watanabe in Aufruhr. Mit seiner ersten Liebe Naoko verbindet ihn eine innige Seelenverwandtschaft, doch ihre Beziehung ist belastet durch den tragischen Selbstmord ihres gemeinsamen Freundes Kizuki. WEITERHIN IM PROGRAMM WILLKOMMEN IM SÜDEN IT 2010 – R: Luca Miniero – D: Claudio Bisio, Angela Finocchiaro, Alessandro Siani Alberto reichts! Er hat die Nase voll von seinem kleinen Postamt in der nor- ditalienischen Provinz. Angetrieben von seiner Frau bemüht er sich um eine Versetzung ins pulsierende Mailand. Um seine Chancen zu erhöhen, begeht er einen folgenschweren Fehler: Er gibt vor, behindert zu sein. USA 2011 – R: Terrence Malick – D: Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain, Fiona Shaw KÖLNER KINONÄCHTE 2011 FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNG NAOKOS LÄCHELN 1.7., 19.30 UHR Im Anschluss an die Filmvorführung werden Mitglieder der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e.V. im Dialog mit dem Publikum eine Filmpsychologische Betrachtung anstellen. FILM+ | FORUM FÜR FILMSCHNITT UND MONTAGEKUNST Jack (Hunter McCracken) wächst in den 60er-Jahren im mittleren Westen der USA als ältester von drei Brüdern auf. Vordergründig scheint die Welt in Ordnung. Alles geht seinen gewohnten Gang, jeder hat seinen Platz in der Gesellschaft. Der sonntägliche Kirchgang gehört ebenso zum festen Ritual wie die gemeinsamen Mahlzeiten im Kreis der Familie. Aber der kleine Jack sieht die Risse in der Fassade. Wie seine Mutter (Jessica Chastain) hat er die Fähigkeit, mit der Seele zu sehen und dadurch Liebe und Empathie zu entwickeln. Sein Vater (Brad Pitt) hingegen predigt dem Kind, unnachgiebig für die eigenen Interessen zu kämpfen. Er will ihn stärken für das „richtige, feindliche Leben“. Jack ist hin- und hergerissen zwischen seinen Eltern und ihren Idealen. Als er im Laufe seiner Kindheit mit Krankheit, Leid und Tod konfrontiert wird, verdüstert sich seine heile Kinderwelt und erscheint ihm immer mehr als undurchdringliches Labyrinth. 31 DAS WEISSE BAND 3.7., 15 UHR Die Editorin Monika Willi wurde für diesen vielfach preisgekrönten Film beim Kölner Festival Film+ 2010 mit dem Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm ausgezeichnet. Nach der Vorführung des Films wird sie mit Oliver Baumgarten (Film+) über ihre Arbeit sprechen und Einblicke in die Entstehung des Films geben. KINDERFILM JEDEN SAMSTAG & SONNTAG, UM 15 UHR LOTTE IM DORF DER ERFINDER 7 ODER WARUM ICH AUF DER WELT BIN KLETTER IDA DICK UND DOOF – DIE WÜSTENSÖHNE 2.6., 4.6. & 5.6. 11.6., 12.6. & 13.6. 18.6. & 19.6. 25.6. & 26.6. Film-Kritik Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt zunehmend 24. Juli 2010: Irgendwo auf dieser Welt Schweigepflicht Alltags-Schnipsel „Der Mandant“ von Brad Furman „Life in a Day – Ein Tag auf unserer Erde“ von Kevin Macdonald Mick Haller hat die Verteidigung des gut betuchten Louis Roulet übernommen, dem schwere Körperverletzung vorgeworfen wird. C Klassischer Gerichtsthriller Eine Montage von 24 Stunden auf unserem Planeten aus der Sicht von YouTube-Nutzern. C Beispiellose Doku Im Titel lehnt sich die Michael-Connelly-Verfilmung (aus dessen Feder auch die Vorlage für Clint Eastwoods „Blood Work“ stammte) an die Bestseller John Grishams an. In der Tat gibt es hier auch einige Parallelen zu den Gerichtsthrillern des Erfolgsautors („Die Jury“). Brad Furmans Filmadaption ist formal zwar nicht besonders einfallsreich, sondern eher in Old-School-Manier erzählt. Wer sich aber für das Genre begeistern kann, der wird zweifellos auch hier auf seine Kosten kommen. Dafür sorgt nicht zuletzt eine hervorragende Starbesetzung, die sich bis in die Nebenrollen (William H. Macy, Michael Paré) erstreckt. Auch das Anprangern von Ungerechtigkeiten in einem US-Justizsystem mit Korruption und Gewissenlosigkeit ist diskussionswürdig. FRANK BRENNER Auf YouTube landen bekanntlich nicht nur verkannte Randexistenzen, sondern vornehmlich irrelevanter Alltagsschrott. Am 24. Juli 2010, dem Tag der letzten Loveparade, wurde dazu aufgerufen, besondere Momente mit der Kamera festzuhalten. 80.000 Videos wurden eingereicht. Von Sonnenaufbis -untergang wurden, musikalisch gerahmt, thematisch grob gegliedert und auch mal frech auf Rhythmus geschnitten, ausgesuchte Beiträge aneinander montiert. Wer sich darauf nicht einlassen mag, darf das belanglos nennen. Wer aber darin eintaucht, darf sich über kurzweilige, alltägliche bis exotische Eindrücke freuen, über das neuartige Format philosophieren oder sich wünschen, dass es jeden Tag einen Mix wie „Life in a day“ gibt. HARTMUT ERNST DER MANDANT LIFE IN A DAY – EIN TAG AUF UNSERER ERDE USA 2011 - Drama - Regie: Brad Furman - Kamera: Lukas Ettlin - mit: Ryan Phillippe, Matthew McConaughey, Marisa Tomei - Verleih: Universum Start: 23.6. Metropolis GB 2010 - Dokumentarfilm - Regie: Kevin Macdonald - mit: Caryn Waechter, Cindy Baer, Matthew T. Irving - Verleih: Rapid Eye Movies Start: 9.6. Filmpalette Oliver (Ewan McGregor) muss akzeptieren: Daddy (Christopher Plummer) ist schwul Ganz nah dran: Die Kamera von Volker Sattel Gefühlsballast Kritische Bildermasse „Beginners“ von Mike Mills „Unter Kontrolle“ von Volker Sattel Oliver (Ewan McGregor) hat gerade den Verlust seines Vaters (Christopher Plummer) zu bewältigen, da verliebt er sich in Anna (Mélanie Laurent). C Tief berührende Familiengeschichte Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen deutscher Kernkraftwerke – zugleich entmystifizierend und erschreckend. C Beeindruckende Atomkraft-Doku Ein amerikanischer Kollege bemängelte bezüglich „Beginners“, Filme sollten auf Drehbüchern und nicht auf Skizzenbüchern basieren. Damit meint er wohl Mike Mills Hang, die schwere Emotionalität seiner Figuren mit ironisch kommentierten Collagen abzufangen. Doch die Geschichte über einen 75jährigen, der sich erst mit seinem Coming-out emotional befreit und seinem Sohn, der noch heute unter der familiären Gefühlskälte leidet, ist nicht nur verspielt erzählt, sondern vor allem tief berührend. Mit seinem zärtlichen Tonfall, orientierungslosen Thirtysomethings, die immer noch den Weg ins selbstbestimmte Leben suchen und sprechenden Tieren, gibt es erstaunlich viele Parallelen zu „The Future“, dem neusten Film von Mills Ehefrau Miranda July. Und doch hat „Thumbsucker“-Regisseur Mills, der auch als Grafiker beeindruckende Spuren hinterlässt, immer eine ganz eigene Handschrift. CHRISTIAN MEYER Inzwischen wäre es wohl nicht mehr möglich, diesen Film zu machen. Aber als Sattel mit naiver Sachlichkeit sein Anliegen vorstellte, müssen sich die Betreiber der AKWs ziemlich sicher gefühlt haben. Dass gerade die scheinbar neutrale, sachliche Inszenierung eine kritische Masse erreicht, die irgendwann jedes einzelne Bild zur Kritik werden lässt, konnten sie sich wohl nicht vorstellen. Wir sehen Anlagen mit dem Charme der 60er Jahre und hören Angestellte derweil von neuester Technologie reden. Wir sehen Duschen gegen Radioaktivität und zu Vergnügungszentren umgewandelte Reaktoren mit strahlenden Kindergesichtern. Und wir erleben tatsächlich einen Störfall live. Wer sich in Sicherheit wiegt, der macht Fehler. Das gilt für die Kernkraft und das gilt für die Verantwortlichen, die Sattler die Drehgenehmigungen erteilt haben. CHRISTIAN MEYER BEGINNERS UNTER KONTROLLE USA 2010 - Drama - Regie: Mike Mills - Kamera: Kasper Tuxen - mit: Christopher Plummer, Mélanie Laurent, Ewan McGregor - Verleih: Universal Start: 9.6. Cinenova, Off Broadway D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Michael Pfeifenberger - Kamera: Volker Sattel Verleih: farbfilm Start: 26.5. Odeon 32 NEUSTARTS FRANZÖSISCHE FILMTAGE KÖLN 2011 MI. 1.6. - MI. 15.6. UNTER KONTROLLE Ab 26.5. Regisseur zu Gast Mi. 29.5. 20:00 Uhr D 2011 – R: Volker Sattel – D: Dokumentation Alle Filme im französischen Original mit deutschen Untertiteln (Schulvorstellungen nach Vereinbarung, Tel.: 0179 50 37 189) Der Traum von einer sorgenfreien, sauberen Atomkraft ist ausgeträumt. Der tiefe Glaube an den unaufhaltsamen technischen Fortschritt ist nachhaltig erschüttert. Was passiert wirklich hinter den Mauern der Kernkraftwerke? Regisseur Volker Sattel besuchte deutsche Atomkraftwerke. TOURNÉE Mi. 1.6. 20:30 Uhr, (Wdh.: Do. 2.6. 18:45 Uhr) Eröffnungsfilm mit anschließendem Empfang. DER MANN, DER ÜBER AUTOS SPRANG DES HOMMES ET DES DIEUX – VON MENSCHEN UND GÖTTERN Ab 9.6. D 2010 – R: Nick Baker-Monteys – D: Robert Stadlober, Jessica Schwarz, Martin Feifel Ein Rucksack fliegt über eine Mauer. Kurz darauf klettert ein junger Mann, Julian (Robert Stadlober), über die Mauer und macht sich davon. Es ist der Anfang einer Pilgerreise der ganz besonderen Art: Julian geht zu Fuß von Berlin bis nach Süddeutschland, um durch die Kraft des Gehens den herzkranken Vater seines besten Freundes zu heilen. Do. 2.6. 21:00 Uhr, (Wdh. Fr. 3.6. 18:45 Uhr) POTICHE - DAS SCHMUCKSTÜCK Fr. 3.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: Sa. 4.6. 18:45 Uhr) VILLA AMALIA Sa. 4.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: So. 5.6. 18:45 Uhr + Di. 7.6. 21:00 Uhr) THE TREE OF LIFE Ab 16.6. SOEUR SOURIRE USA 2011– R: Terrence Malick – D: Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain, Fiona Shaw So. 5.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: Mo. 6.6. 18:45 Uhr + Mi. 8.6. 18:45 Uhr) Jack (Hunter McCracken) wächst in den 60er-Jahren im mittleren Westen der USA als ältester von drei Brüdern auf. Vordergründig scheint die Welt in Ordnung. Alles geht seinen gewohnten Gang, jeder hat seinen Platz in der Gesellschaft. Der sonntägliche Kirchgang gehört ebenso zum festen Ritual wie die gemeinsamen Mahlzeiten im Kreis der Familie. AU VOLEUR – A REAL LIFE Mo. 6.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: Di. 7.6. 18:45 Uhr) LE AMOURS IMAGINAIRES – HERZENBRECHER VILLA AMALIA Mi. 8.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: Do. 9.6. 18:45 Uhr) F 2009 – R: Benoit Jacquot – D: Joschka Fischer, Hans Koschnick, Katharina Thalbach LE NOM DES GENS – DER NAME DER LEUTE Eine Frau ertappt ihren Partner beim Fremdgehen und entscheidet, nicht nur die Beziehung, sondern ihr ganzes bisheriges Leben aufzugeben. Zum fünften Mal steht Isabelle Huppert in einem Film von Benoît Jacquot vor der Kamera, spielt eine seiner Heldinnen, die den Sprung ins Nichts wagen und aus dem Käfig konventioneller Regeln ausbrechen. Do. 9.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: Fr. 10.6. 18:45 Uhr) Ab 16.6. ANGÈLE ET TONY Fr. 10.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: Sa. 11.6. 18:45 Uhr) LA PETITE CHAMBRE EINE INSEL NAMENS UDO Sa. 11.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: So. 12.6. 18:45 Uhr) Preview 10.6., 21:30 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs und der Hauptdarsteller Ab 16.6. D 2011– R: Markus Sehr – D: Kurt Krömer, Fritzi Haberlandt, Bernd Moss, Kari Ketonen LE CONCERT – DAS KONZERT Udo hat eine ganz besondere Eigenschaft: Er leidet unter „Schwersichtbarkeit“, er wird von allen Menschen übersehen. Der Beruf des Kaufhausdetektivs ist daher wie für ihn geschaffen. Und weil ihn sowieso keiner sieht, wohnt er unbehelligt in der Sportwarenabteilung in einem Zelt. So. 12.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: Mo. 13.6. 18:45 Uhr) L`ITALIEN – FASTEN AUF ITALIENISCH Mo. 13.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: Di. 14.6. 18:45 Uhr) VIER LEBEN DEUX DE LA VAGUE – GODARD TRIFFT TRUFFAUT Preview in Zusammenarbeit mit choices am 22.6., 19.00 Uhr Di. 14.6. 21:00 Uhr, (Wdh.: Mi. 15.6. 18:00 Uhr) IT/D/Ch 2010– R: Michelangelo Frammartino – D: Giuseppe Fuda, Bruno Timpano RIEN À DÉCLARER NICHTS ZU VERZOLLEN Ein alter Ziegenhirt verbringt die letzten Tage seines Lebens in einem ruhigen mittelalterlichen Dorf. Im tiefsten Süden Italiens hütet er seine Ziegen, an einem Ort, den die meisten Dorfbewohner seit langem verlassen haben. Mi. 15.6. 20:00 Uhr Abschlussempfang und Verkündung des Publikumspreisträgers. WEITERHIN IM PROGRAMM ALMANYA KINO IN DER SÜDSTADT • SEVERINSTRASSE 81 • TELEFON 0221. 31 31 10 • WWW.ODEON-KOELN.DE 33 Film-Kritik Von der Jägerin zur Gejagten: Hanna (Saoirse Ronan) auf der Flucht Hanna in Wonderland „Wer ist Hanna?“ von Joe Wright Foyer Die Fast &Furious-Filmcrew: Tyrese Gibson, Elsa Pataky, Vin Diesel, Gal Gadot und Regisseur Justin Internationale Premierengäste „Fast & Furious Five“ im Cinedom Hanna ist bei ihrem Vater in der Ödnis Finnlands aufgewachsen. Sie hat ungewöhnliche Fähigkeiten und schon bald soll sie diese gezielt einsetzen. C Märchenhafer Thriller Joe Wright („Abbitte“) inszeniert die zwischen Thriller und Märchen schwankende Story auch ästhetisch zwischen diesen Polen. Einige Momente sind actiongeladen, andere erinnern an Science-Fiction, während zunehmend visuelle Topoi aus dem Märchenland Eingang finden. Die mysteriöse Hauptfigur (Saoirse Ronan) ist zugleich kampferprobter Rächer und naiv staunendes Mädchen. Wie eine Alice in Wonderland reist sie durchs Land, muss sich aber tatkräftig gegen eine Horde Widersacher behaupten, die nach ihrem Leben trachten, denn dieses birgt ein Geheimnis. Mit einigen großartigen Ideen wie dem deutschen Psychokiller im 70er Jahre Tennisdress oder einem imposanten Soundtrack kann der Film begeistern, daneben ist er vor allem ein spannendes Genreexperiment. CHRISTIAN MEYER WER IST HANNA? USA/D/GB 2011 - Abenteuer / Thriller - Regie: Joe Wright - Kamera: Alwin H. Kuchler mit: Vicky Kreips, Saoirse Ronan, Cate Blanchett - Verleih: Sony Start: 26.5. Metropolis Dwayne „The Rock“ Johnson im Gespräch mit Moderator Kai Ebel Mittwoch, 27. April: Für Massenhysterie und Kreischkonzerte im Mediapark sorgten die für die Deutschlandpremiere angereisten Hauptdarsteller des fünften Teils der Raserfilme aus Hollywood. Vin Diesel und Paul Walker, die seit dem ersten Film dabei sind, hatten sich hierfür Unterstützung in Dwayne „The Rock“ Johnson und Tyrese Gibson geholt. Als optische Hingucker neben diesen beinharten Muskelmännern flanierten Gal Gadot und Elsa Pataky ebenfalls über den roten Teppich. Alle Stars erwiesen sich dabei als überaus publikumsnah, durchbrachen die Absperrungen, um möglichst vielen Fans Autogrammwünsche, Händedrücke und Handyfotos zu ermöglichen. Scherzhaft schloss man bei der Bühnenpräsentation dann nicht aus, dass im sechsten Teil Brian und Dom die deutschen Autobahnen unsicher machen könnten. „Soul Boy“ im Filmforum Auf in ein farbengfroheres Leben: Ulrike (Ulrike Arnold, l.) mit neuer Kollegin Im Umbruch „Morgen das Leben“ von Alexander Riedel Die kenianischen Gäste Ng’ethe Gitungo und Tosh Gitonga mit Tom Tykwer Eine alleinerziehende ehemalige Stewardess, eine in Trennung lebende Frau und ein Gemüseverkäufer im Männerwohnheim merken: In ihrem Leben muss sich etwas ändern. C Semidokumentarisches Porträt Alexander Riedel schert mit seinem ersten Spielfilm nicht ganz aus der ihm bekannten Schiene des Dokumentarfilms. Sein Porträt dreier Menschen um die 40, die an einer entscheidenden Wende ihres Lebens stehen, ist angefüllt von einem Figurenarsenal, dass ‘echt’ ist. Soll heißen: nicht Schauspieler spielen Rollen und auch nicht Laien, sondern die Menschen treten im Film als das auf, was sie im wirklichen Leben sind. Dadurch entsteht eine reizvolle Spannung, die man dokumentarische Fiktion oder fiktionale Dokumentation nennen könnte und die deutlich an die Filme des Österreichers Ulrich Seidl erinnert. Nur dass Riedel mit den in futuristischen, urbanen Randzonen ästhetisch in Szene gesetzten Figuren wesentlich mehr Erbarmen hat und ihnen auch ein wenig Hoffnung gönnt. CHRISTIAN MEYER Donnerstag, 5. Mai: Tom Tykwer hat mitgeholfen, in Kenia den Filmworkshop „FilmAfrica!“ ins Leben zu rufen. „Soul Boy“ war der erste Film, der auf diese Weise mit afrikanischem Filmnachwuchs hergestellt und international erfolgreich im Kino ausgewertet wurde. Bei der ifs-Begegnung im überfüllten Filmforum sprach Tykwer gemeinsam mit Projektleiterin Sarika Hemi Lakhani über die Initiative, die verschiedenen kulturellen Backgrounds und die daraus entstehenden interessanten Gespräche sowie ungewöhnlichen Erzählrhythmen. Aus Kenia waren Ng’ethe Gitungo, der Editor von „Soul Boy“ und Tosh Gitonga angereist, der beim Nachfolgeprojekt „Nairobi Half Life“, das sich aktuell in der Postproduktion befindet, die Regie übernommen hat. Beide unterstrichen die Vorteile, die ihnen der intensive Crashkurs in Sachen Filmproduktion verschafft hatte. TEXTE/FOTOS: FRANK BRENNER MORGEN DAS LEBEN Lesen Sie auch über den Besuch von Regisseur Thomas Frickel im Odeon unter: www.choices.de/foyer Filmfest München 2010: Bester Schauspieler, beste Schauspielerin D 2010 - Doku-Drama - Regie: Alexander Riedel - Kamera: Martin Farkas - mit: Ulrike Arnold, Gottfried Michl, Judith Al Bakri - Verleih: Movienet Start: 19.6. Filmhaus 40 38 28 Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de NEU IM KINO SONDERPROGRAMM SEIT 26. MAI KINO AUS ISRAEL WASTE LAND (OMU) Der Künstler Vik Muniz inszeniert auf der Müllkippe von Rio de Janeiro mit dortigen Müllsammlern erstaunliche Fotos. Ein überraschend unterhaltsames Porträt über die Kunst, den Müll, die Armut – und die Würde des Menschen (GB / Brasilien 2010 • 98 Min. • Regie: Lucy Walker). AB 2. JUNI WIR SIND WAS WIR SIND (OMU) In der Tradition kompromissloser, junger mexikanischer Filme zeigt Jorge Michel Grau am originellen Beispiel einer Kannibalenfamilie den täglichen Kampf ums Überleben in einem Umfeld, dem jegliche soziale Empathie abhanden gekommen ist (Mexiko 2010 • 90 Min. • Regie: Jorge Michel Grau). Wir sind was wir sind Bei unseren französischen Nachbarn ein großer Publikums- und Kritikererfolg: DAS VERRÜCKTE LIEBESLEBEN DES SIMON ESKENAZY (OmU) (F 2009 • 100 Min.) von Jean-Jacques Zilbermann. Der Klarinettist Simon Eskenazy lebt nach der Trennung von seiner jüdisch-orthodoxe Ehefrau Rosalie mit dem Philosophen Raphaël zusammen. Alles könnte prima sein – wären da nicht der arabische Transvestit Naim und seine nicht gerade pflegeleichte Mutter – die Komödie in der Tradition von „Alles auf Zucker“ ist am 1.6., 20 h zu sehen. Filmpalette und Literaturhaus Köln präsentieren am 20.6., 20 h in Anwesenheit der Regisseure Jörg Adolph und Gereon Wetzel den preisgekrönten Dokumentarfilm HOW TO MAKE A BOOK WITH STEIDL (D 2010 • 88 Min.). Im Stil des Direct Cinema geben sie Einblick in die Kunst des Büchermachens und zeigen den Verleger Gerhard Steidl als einen Mann in ständiger Bewegung: Eindrucksvoll eröffnen die prominenten Begegnungen, die unglaubliche Anzahl der editierten Bücher und die Arbeit im Verlag, die Dimension des Steidlschen Schaffens und zeigen nicht zuletzt die Bedeutung des Fotobuches in der Kunst. Hana, dul, sed ARRIETTY – DIE WUNDERSAME WELT DER BORGER Der neueste Animationsfilm aus den Studios Ghibli („Prinzessin Mononoke“, „Ponyo“) über die winzig kleine Arrietty, die mit ihrer Familie unter dem Boden eines alten Hauses in einem Vorort von Tokio lebt, ist im Kinder- und Jugendkino zu sehen (J 2010 • 94 Min. • Regie: Hiromasa Yonebayashi). AB 9. JUNI HANA, DUL, SED (OMU) Der Film zur Frauenfußball-WM: Nordkorea gesehen durch die Augen und Beine der Spielerinnen seines Fussball-Nationalteams. Quer durch die Fremdheit der Kulturen kommen wir einer Gruppe beinharter und bezaubernder Athletinnen nahe (A 2010 • 98 Min. • Regie: Brigitte Weich & Karin Macher). L I F E I S A D AY ( O M U ) Ein globales Filmexperiment, ein Blick auf alle Kontinente, in 190 Länder, in unzählige Leben: Am 24. Juli 2010 haben Tausende besondere Momente hautnah mit der Kamera festzuhalten und die Privatvideos anschließend im Internet hochgeladen (GB 2011 • 95 Min. • Regie: Kevin Macdonald). AB 16. JUNI N O I S E A N D R E S I S TA N C E Ob Hausbesetzer in Barcelona, Antifaschisten in Moskau oder niederländische Gewerkschaftskämpfer: der Dokumentarfilm begibt sich mitten hinein in eine höchstlebendige und selbstbewusste Szene – und das mit bestem Punk-Sound (D 2011 • 91 Min. • Regie: Julia Ostertag & Francesca Araiza Andrade). How to make a Book with Steidl homochrom – ausgewählte schwule Filme in NRW-Kinos am 21.6., 21 h mit einer Preview des zweiten Films des jungen kanadischen Regiewunders Xavier Dolan. HERZENSBRECHER (CA 2010 • 95 Min.) entstand bereits kurz nach seinem Debüt „I Killed My Mother“: Francis und Mary sind beste Freunde. Bis ihnen Nic begegnet. Beide verfallen seinem Locken und tun alles, um ihm zu gefallen – und er spielt mit ihrer Sehnsucht. Doch an wem ist Nic wirklich interessiert? GRÜNES KINO MIT ARNDT KLOCKE zeigt am 22.6., 20 h passend zur Frauenfußball-WM den Dokumentarfilm FOOTBALL UNDER COVER (D 2007 • 86 Min.) von Ayat Najafi & David Assmann. Im Versuch einer Berliner Frauenfußballmannschaft, ein Spiel gegen die Nationalmannschaft des Iran zu organisieren, prallen Menschen aus zwei Welten aufeinander, die auf den ersten Blick ganz anders sind, in ihren Zielen und Träumen jedoch kaum zu unterscheiden – anschl. Diskussion mit Josefine Paul, sportpolitische Sprecherin der Grünen. JUNGES DEUTSCHES KINO IM JUNI D E R M A N N D E R Ü B E R A U TO S S P R A N G Bei seiner Wanderung quer durch die Republik trifft ein Träumer auf unterschiedliche Menschen, die ihn ein Stück des Weges begleiten. Tragikomisches Roadmovie mit skurrilem Humor und Robert Stadlober und Jessica Schwarz in den Hauptrollen (D 2010 • 105 Min. • Regie: Nick Baker-Monteys). AB 23. JUNI DIE FRAU DIE SINGT Kanadas Beitrag für den diesjährigen „Auslands-Oscar“: Zwei Geschwister begeben sich nach dem Tod ihrer Mutter auf eine emotionale Spurensuche, die eine Tragödie offenbart – ein Ausnahmefilm, gleichermaßen Familienchronik wie Zeitportrait (CA 2010 • 133 Min. • Regie: Denis Villeneuve). Herzensbrecher Silberner Bär Berlinale 2011 Schlafkrankheit Ein Film von Ulrich Köhler (D / F 2011 • 91 Min.) Mit Pierre Bokma und Jenny Schily Ab 23. Juni täglich im Programm Filmgespräch mit dem Regisseur am 23.6., 19 Uhr Film-Kritik Begrenzter Udo (Kurt Krömer) mit umwerfender Jasmin (Fritzi Haberlandt) Abenteuerspielplatz Kriegsfotografie: Greg und seine Kumpels Blindgänger Augenzeugen „Eine Insel namens Udo“ von Markus Sehr „The Bang Bang Club“ von Steven Silver Udo ist „schwersichtbar“ – niemand sieht ihn. Bis er seiner Wunschprinzessin begegnet. Der Preis: Plötzlich wird Udo von jedem erkannt. C Märchenhafte Komödie Vier Fotografen beobachten die Kämpfe in den Townships Südafrikas, während sich das Apartheid-System dem Ende neigt. C Tatsachen-Thriller Udo (Kurt Krömer) ist einer jener unscheinbaren Menschen, die von seinesgleichen nicht wahr genommen werden. Eines Tages begegnet ihm die Hotelmanagerin Jasmin (Fritzi Haberlandt) – und spricht ihn an. Udos Leben ändert sich schlagartig. Improvisationstalent Kurt Krömer ist die Schauspielerei sicherlich nicht in die Wiege gelegt, die Rolle wurde aber gelungen auf seine begrenzten mimischen Fertigkeiten (verschüchterter Silberblick, schelmisches Mundwinkelzucken) zugeschnitten. Schlicht umwerfend aber ist Fritzi Haberlandt, die hier mit authentisch-schusseliger Art nicht nur Krömer an die Wand spielt. Ansonsten reichen sich Klamauk, menschliche Karikaturen und Loriot-artige Dialoge die Hand und bieten unterhaltsam freche Kurzweil. HARTMUT ERNST Südafrika 1990: Kriegsfotograf Greg Marinovich (Ryan Phillippe) schießt Fotos für die Zeitung „The Star“. Der Neuling wird von drei Kollegen kameradschaftlich aufgenommen. Als Greg für ein Foto den Pulitzer-Preis gewinnt, fällt der Ruhm allen zu. Die vier Männer gründen den „Bang Bang Club“ und spezialisieren sich darauf, die kriegerische Auseinandersetzung zwischen den Mandela-Anhängern des ANC und Zulu-Kriegern, die von der Apartheidregierung unterstützt werden, zu dokumentieren. Regisseur Steven Silver bläst die wahre Geschichte einerseits zum trivialen Thriller auf. Andererseits kratzt er zunehmend gelungen die Themen an, die seine Protagonisten bewegen: Erfolg, Gewissen und Berufsethos. HARTMUT ERNST EINE INSEL NAMENS UDO THE BANG BANG CLUB D 2011 - Komödie - Regie: Markus Sehr - Kamera: Daniela Knapp - mit: Kurt Krömer, Maja Beckmann, Fritzi Haberlandt - Verleih: X Verleih Start: 16.6. Odeon CDN/SA 2010 - Drama - Regie: Steven Silver - Kamera: Miroslaw Baszak mit: Ryan Phillippe, Ashley Mulheron, Malin Akerman - Verleih: Senator Start: 23.6. Liebe und Landleben in Brandenburg Der nette Drogenboss von nebenan: Howard Marks (Rhys Ifans, Mitte) Jungbauern Lustige Zigaretten „Stadt Land Fluss“ von Benjamin Cantu „Mr. Nice“ von Bernard Rose In Jänickendorf im ländlichen Brandenburg machen einige Jugendliche eine Ausbildung zum Landwirt. Zwei von ihnen verlieben sich. C Reizvolles Dokudrama Howard Marks ist mehr zufällig da rein geraten, aber plötzlich ist der studierte Philosoph und Physiker einer der größten Drogenlieferanten weltweit. C Autobiografische Drogenkomödie Benjamin Cantus Debüt ist eine Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm. In realer Umgebung wird der Tagesablauf einer Agrargenossenschaft eingefangen, bei der die Nebenfiguren ihr eigenes Leben darstellen. Vor diesem Hintergrund wird zwischen den beiden Protagonisten Marko und Jacob (Lukas Steltner und Kai-Michael Müller) eine fiktive Liebesbeziehung entfaltet. Cantu bleibt in der Schilderung dieser sich zaghaft entwickelnden, homoerotischen Liaison genauso nüchterner Beobachter wie beim Ablichten des Stallausmistens, der Heuernte oder der Aufarbeitung von Speisemöhren. Durch etliche unausgesprochene, lediglich angedeutete Aspekte sind ihm einige überaus knisternde Momente gelungen. Ein unspektakulär, aber äußerst liebevoll erzählter Film. Klar hat er auch mal einen Joint geraucht, aber eigentlich will er wieder aufhören, weil er nach seinem Oxfordabschluss als Lehrer arbeiten will. Doch dann hilft er einem Freund aus der Patsche und eh er sich versieht, dealt er zwischen Afghanistan, Europa und den USA mächtig viel Stoff. Er wird zum Gejagten, doch kluges taktieren bewahrt ihn immer wieder vor einer Verhaftung, bis das Unvermeidliche Ende der 80er Jahre dann doch geschieht. Der Film basiert auf Marks Autobiografie und erzählt in dessen humorvollem Stil von seinem Werdegang. Die Symbolfigur der Legalise-Bewegung kann man mögen, denn weder Gewalt noch harte Drogen kommen in seinem Strafregister vor. Allerdings kippt der komödiantische Tonfall mit Marks unverhältnismäßig hoher Haftstrafe in eine Passionsgeschichte. Das wirkt im Film dann etwas deplatziert. CHRISTIAN MEYER FRANK BRENNER STADT LAND FLUSS Berlinale 2011: “Siegessäule”-LeserInnen-Preis ELSE D 2011 - Drama - Regie: Benjamin Cantu - Kamera: Alexander Gheorghiu - mit: Lukas Steltner, Florian Born, Kai Michael Müller - Verleih: Salzgeber Start: 26.5. Filmpalette MR. NICE GB 2010 - Komödie / Drama - Regie: Bernard Rose - Kamera: Bernard Rose - mit: Elsa Pataky, Rhys Ifans, David Thewlis - Verleih: Koch Media Start: 23.6. Filmhaus 36 28 44 EINTRITTSPREISE REGULÄR Mo - Do bis 18.00 Uhr 5,00 Euro // ab 18.00 Uhr 6,00 Euro Fr - Sa bis 18.00 Uhr 6,50 Euro // ab 18.00 Uhr 7,50 Euro So + Feiertage 7,50 Euro // Bei Überlänge zusätzlich 1,00 Euro // Studenten, Schüler und Inhaber des Köln-Pass erhalten 1,00 Euro Ermäßigung auf den entsprechenden Preis (gilt nicht für Kinder /Jugendfilme) Neu: Gildepass EINTRITTSPREISE KINDER / JUGENDFILME Mo - Fr 3,50 Euro // Sa, So + Feiertage 4,00 Euro Familienpreise sind an der Kino-Kasse zu erfragen RESERVIERUNGEN 0221.9541722 oder www.offticket.de cinenova arthouse-center • kino. restaurant. biergarten. Herbrandstraße 11 • Köln-Ehrenfeld • Fon 0221.9541722 • Parkhaus • erreichbar mit KVB-Linien 3/4/13 Venloer Straße/ Gürtel • www.cinenova.de EIN FEST FÜR DEN FILM 4 40 12 1 Tage und Nächte Programmpunkte Spielorte KombiTicket Donnerstag 30.07. ROCKABILLY RUHRPOTT Odeon · 19:00h Premiere ANDUNI – FREMDE HEIMAT OFF Broadway · 20:00h Premiere NADER UND SIMIN www.koelner-kino-naechte.de SPIELORTE Cinedom · Cinenova · Filmforum im Museum Ludwig · Filmpalette hdak - Haus der Architektur Köln · KHM Köln · Kino 813 in der BRÜCKE Kino in der Brotfabrik · MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln Odeon · OFF Broadway · Weisshaus PROGRAMMMACHER Allerweltskino Köln e.V. · arielfilms Köln · Bonner Kinemathek Cinedom · Cinenova · cinema e.V. · Cinepänz c/o jfc Medienzentrum Köln Deutsch-Isländische Gesellschaft e.V., Köln · DGSF e.V. Europäisches Kurzfilmfestival UNLIMITED · exposed filmfestival Feminale e.V. · Film+ | Forum für Filmschnitt und Montagekunst Filmclub 813 e.V. · Filmforum NRW e.V. · Filmforum im Museum Ludwig FilmInitiativ Köln e.V. · Filmpalette Köln · Filmlichter Filmverleih hdak - Haus der Architektur Köln · homochrom · Institut Français Köln Internationales Frauenfilmfestival Dortmund | Köln · Kino 813 in der BRÜCKE Kino Gesellschaft Köln · Kunsthochschule für Medien Köln · LaDOC Filmnetzwerk mindjazz pictures · MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln Odeon · OFF Broadway · Pandora Filmproduktion Psychoanalytische Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e.V. Rapid Eye Movies · Real Fiction Filmverleih Traumathek · Weisshaus · W-film Museum für Angewandte Kunst Köln · 21:00h Eröffnung der Kölner Kino Nächte / Premiere PORTRAITS DEUTSCHER ALKOHOLIKER hdak - Haus der Architektur Köln · 21:30h Werkstattgespräch 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM Cinenova · 22:15h Weltraumkino I 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM Freitag 01.07. LE TIGRE: ON TOUR Filmforum im Museum Ludwig · 19:00h NAOKOS LÄCHELN Weisshaus · 19:30h Filmpsychologische Betrachtung Ansprechpartner, Verantwortlicher und Veranstalter der Kölner Kino Nächte: Kino Gesellschaft Köln · Kontakt: info@kinogesellschaftkoeln.de MEUTEREI AUF DER BOUNTY DER HEIZER Kino in der Brotfabrik · 19:30h 25 Jahre Brotfabrik Filmforum im Museum Ludwig · 16:00h Sonntag 03.07. DER BETTLER VOM KÖLNER DOM NONNI & MANNI Odeon · 18:00h Stummfilm Odeon · 11:00h Kinderprogramm BEYOND GAY: THE POLITICS OF PRIDE Filmpalette · 20:00h Special zum ColognePride HOUSE OF BOYS WAS DU NICHT SIEHST Cinenova · 20:00h Premiere Filmforum im Museum Ludwig · 18:00h Special zum ColognePride PANZERKREUZER POTEMKIN Kino in der Brotfabrik · 19:00h 25 Jahre Brotfabrik KLEINE WAHRE LÜGEN WAS DU NICHT SIEHST NONNI & MANNI OFF Broadway · 20:00h takeOFF – Preview DAS WEISSE BAND THE COMPANY MEN Weisshaus · 15:00h Filmgespräch Cinedom · 20:00h Preview SOAR – LÖSEN AUSSER RAND UND BAND Filmpalette · 16:00h Kino 813 in der BRÜCKE · 20:13h 10 Jahre „Kino 813 in der BRÜCKE“ I DOUBLE INDEMNITY – FRAU OHNE GEWISSEN KÄPT‘N BLAUBÄR AN ECOLOGY OF MIND Filmforum im Museum Ludwig · 20:00h Preview INTERMEDIALE LEKTIONEN Kino in der Brotfabrik · 16:00h 25 Jahre Brotfabrik Filmforum im Museum Ludwig · 20:30h Premiere HERZENSBRECHER WILLKOMMEN IN CEDAR RAPIDS LIFE IN A DAY – EIN TAG AUF UNSERER ERDE Kino 813 in der BRÜCKE · 20:00h Special zum ColognePride / Preview Cinedom · 20:00h Preview Museum für Angewandte Kunst Köln · 21:00h EUROPA GET CARTER Filmpalette · 22:00h Britischer Gangsterfilm der 70er Filmpalette · 20:00h Lange Filmnacht: Lars von Triers Europa-Trilogie EPIDEMIC #URBAN 02 Museum für Angewandte Kunst Köln · 22:00h Stadtwanderung Filmpalette · 22:15h Lange Filmnacht: Lars von Triers Europa-Trilogie THE ELEMENT OF CRIME SOLARIS Filmpalette · 0:30h Lange Filmnacht: Lars von Triers Europa-Trilogie Cinenova · 22:15h Weltraumkino II WILLKOMMEN IN CEDAR RAPIDS THE GIRL CAN’T HELP IT Kino 813 in der BRÜCKE · 20:00 10 Jahre „Kino 813 in der BRÜCKE“ I I KAMAKIA – DIE HELDEN DER INSEL LEBANON Odeon · 22:30h Köln-Premiere mit Aftershow Museum für Angewandte Kunst Köln · 21:00h DUNE – DER WÜSTENPLANET Cinenova · 22:15h Weltraumkino IV LARS VON TRIERS EUROPA-TRILOGIE MEDIANERAS Museum für Angewandte Kunst Köln · 21:00h Kino Latino / Premiere KAMAKIA – DIE HELDEN DER INSEL Samstag 02.07. THE GIRL CAN’T HELP IT Kino 813 in der BRÜCKE · 22:00h 10 Jahre „Kino 813 in der BRÜCKE“ I I KHM-Special: 11. März 2011 DARK STAR KHM Köln · 14:00 - 18:00h Kurzfilmprogramm Cinenova · 22:15h Weltraumkino III KOMBITICKET Das gesamte Programm der KÖLNER KINO NÄCHTE mit nur einem Ticket besuchen! Preis: 12,- € keine Vorverkaufsgebühr Vorverkauf: ab Anfang Juni in den Kinos der KÖLNER KINO NÄCHTE www.koelner-kino-naechte.de Film-Kritik emmaus second-hand Möbel, Elektrogeräte, Hausrat, Kleidung, Bücher & mehr … Mo–Fr Sa 15–18 Uhr 10–14 Uhr Surreal anmutende Afrikabilder Geestemünder Str. 42 Tel.: 0221-971 17 31 50735 Köln-Niehl eMail: Info@emmaus-koeln.de Linie 12: HS „Geestemünder Str.“ www.emmaus-koeln.de Verloren gegangen „Schlafkrankheit“ von Ulrich Köhler Zwei Protagonisten, zwei Perspektiven, zwei Identitätskrisen in Afrika: Gekonnt spielt Ulrich Köhler in seinem dritten Spielfilm mit Einordnungen und Klischees. C Elliptisch erzähltes Drama um Entfremdung und Zerrissenheit Für Ebbo, einen deutschen Entwicklungshelfer, der jahrelang in Afrika gearbeitet hat, wird die Rückkehr in die alte Heimat zunehmend schwierig. Alex, ein französischer Arzt kongolesischer Herkunft, kommt in ein für ihn unbekanntes Land und bewegt sich hilflos durch die für ihn fremde Kultur, wird aber ob seiner Hautfarbe als Einheimischer betrachtet. Jeweils ein Drittel seines Films wendet sich Ulrich Köhler gezielt nur einem der Protagonisten zu, bevor er die zunächst isolierten Erzählstränge im letzten Drittel verknüpft. Über das kluge Infragestellen von simplifizierenden Einordnungen hinaus entwirft Köhler dabei ein komplexes Portrait zweier Gestrandeter, deren Verlorensein er durch Auslassungen, Perspektivenwechsel sowie eine surreal anmutende Endsequenz auch stilistisch zu übersetzen weiß. MARIEKE STEINHOFF SCHLAFKRANKHEIT Berlinale 2011: Silberner Bär für die beste Regie D/F/NL 2011 - Drama - Regie: Ulrich Köhler - Kamera: Patrick Orth - mit: Jenny Schily, Pierre Bokma, Sava Lolov - Verleih: farbfilm Start: 23.6. Filmpalette culture club C Party C Ulrich Köhler stellt am 23.6. seinen Film in der Filmpalette in Köln vor. choices verlost 5x2 Karten. E-Mail bis 16.6. an verlosung@choices.de, Kennwort: Schlafkrankheit Zwischen Märchen und Alptraum: Mona (Orsolya Török-Illyés) im Bordell culture club Russendisko Fast ein Jahr ist es her, dass die legendäre Russendisko von Wladimir Kaminer Einzug in Köln hielt. Ein Grund, das Ganze zu wiederholen. Am 18. Juni bebt der Boden der alten, schönen Dame Gloria wieder ... zu Balkan-Beats, russischer Tempo-Folklore und allem, was der Osten sonst noch musikalisch hergibt. Kaminer: „Die Kölner sind lustige Tänzer. Wenn sie sich schon für den Karneval ins Zeug schmeißen, dann wird ihnen unsere Tanzveranstaltung gut gefallen!“ Gloria Apostelnstr. 11, Köln. Vorverkauf direkt im Gloria Zauberhaft morbide „Bibliothèque Pascal“ von Szabolcs Hajdu Eine junge, schicksalsgebeutelte Mutter gerät in die Fänge gewissenloser Menschenhändler. C Surreal gefärbtes Drama Die hübsche Mona (Orsolya Török-Illyés) vagabundiert durchs Leben. Am Strand stößt sie auf den Kriminellen Viorel (Andi Vasluianu), mit dem sie eine Nacht verbringt. Als sie neben ihm liegt, wird sie Zeuge, wie seine Träume wundersam in den Raum projiziert werden. Aus der Liaison entsteht eine Tochter. Mona wird nach England entführt und muss in dem Bordell „Bibliothèque Pascal“ intellektuellen Perversen üble Dienste erfüllen. Scheinbar gibt es kein Entkommen. Insgesamt ist der Plot leider rhythmisch zerfahren und bleibt damit nur schwer greifbar. Doch der ungarische Regisseur Szabolcs Hajdu zaubert ein surreales Drama, das sich zwischen nüchterner Realität und magischem Märchen bewegt, mit tollen visuellen Ideen, traumwandlerisch choreografierten Bildern und Phantasien – mal zauberhaft, mal morbide. HARTMUT ERNST BIBLIOTHÈQUE PASCAL choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 12.6. an verlosung@choices.de, Kennwort: Russendisko Sa, 18. Juni, um 22 Uhr H/D 2010 - Drama - Regie: Szabolcs Hajdú - Kamera: András Nagy - mit: Oana Pellea, Andi Vasluianu, Orsolya Török-Illyés - Verleih: Camino Start: 9.6. Cinenova 40 28 44 culture club culture club C Kino Café C C Theater C culture club culture club Almanya Willkommen in Deutschland Bonner Theaternacht 2011 Auch in dieser Spielzeit laden Oper, Schauspiel, Privattheater und freie Ensembles zur Bonner Theaternacht ein. Am Samstag, den 9. Juli zwischen 19 und 24 Uhr, zeigen sie an 30 Spielorten Kostproben aus allen Sparten von Kabarett über Schauspiel bis Tanz. Zwischen den über 108 Vorstellungen und Kurzprogrammen pendelt der Theaternacht-Busshuttle. Ab Mitternacht wird das Opernhaus zum Treffpunkt mit Party im Opernfoyer und Live-Konzert der Band The Clerks. Der sechsjährige Cenk ist ganz verwirrt. Ist er nun Deutscher oder Türke? Seine Cousine Canan erzählt ihm daraufhin, wie sein Großvater nach Deutschland kam. Drei Generationen umspannender tragikomischer Film über türkische Migranten in Deutschland. UCI Kinowelt Hürth Park Karten: 02233 79 91 23 Verschiedene Spielorte Karten: 0228 77 82 27 www.bonnertheaternacht.de choices verlost 3x2 Theaternacht-Startertickets für die Vorstellung „Die Kavaliere“ im Pantheon Theater sowie alle folgenden Programme, das Konzert, die Party und die Shuttlebusse. E-Mail bis 20.6. an verlsoung@choices.de, Kennwort: Theaternacht choices verlost 3x2 Freikarten. E-Mail bis 20.6., Kennwort: Almanya Mi, 6. Juli, um 14.30 Uhr Sa, 9. Juli, ab 19.00 Uhr www.koeln-erlebnistouren.de Schwindelfrei Der Kletterwald 16.4. erstes House-Running bei Nacht! Lust auf Kriminaltour, Unterwelt- oder Brauhaustour? Oder eine andere Entdeckertour? Tour-Agentur vermittelt Gruppenführungen, arrangiert Betriebsausflüge und Familienfeiern. Erlebnistouren in Köln und Region – Tour-Agentur Hohe Pforte 22 50676 Köln Fon: 02 21 - 93 272 63 Fax: 02 21 - 93 272 64 info@tour-agentur.de Kletterwald Te a m t r a i n i n g House-Running Schulprogramme www.koeln-erlebnistouren.de Liblarer Str. 183 · Brühl · www.schwindelfrei-bruehl.de 42 Festival Lars von Triers Europa-Trilogie bei den Kölner Kino Nächten Kino around the clock Die Kölner Kino Nächte laden ein zum langen Wochenende Es gibt die lange Nacht der Museen, die lange Nacht der Bühnen und im Konzertbereich muss man schon mal den halben Abend warten, bis es überhaupt losgeht. Lange Kinonächte sind schon eher rar gesät und man findet sie höchstens bei seltenen Double-Features oder im Festivalbetrieb. Statt des einen, alle Aufmerksamkeit anziehenden großen Festivals wie in Berlin oder München, gibt es in Köln unzählige, liebevoll kuratierte kleinere Festivals, Filmreihen und Sonderprogramme. Die Aufmerksamkeit müssen sie sich aber alle mühselig erkämpfen. Da ist es durchaus sinnvoll, wenn sich diese so kleinteilige wie vielfältige Filmszene einmal im Jahr zusammenschließt und während der Kölner Kino Nächte mit vereinten Kräften das spiegelt, was in dieser Stadt im Laufe des Jahres so alles über die Leinwand geht. Weil aber nicht jeder Kinofan geübt ist im Festivalbetrieb, wo man bisweilen vier oder mehr Filme am Tag verdauen muss, ist das Konzept der langen Nacht auf den gesamten Tag und außerdem auf ein verlängertes Wochenende ausgedehnt. So kann man vom 30. Juni bis zum 3. Juli viele cineastische Leckerbissen sehen, zwischendurch aber auch kurz verschnaufen und Tageslicht schnuppern, um sich danach in die nächste Vorstellung zu stürzen. Aber Vorsicht: Das endet dann auch mal mit der letzten Vorstellung um 2 Uhr Nachts und beginnt wieder um 11 Uhr am nächsten Morgen. An Highlights mangelt es dabei nicht. Das Konzept bietet nach wie vor eine gute Mischung aus traditionellen Veranstaltungsreihen, die sich während der Kino Nächte mit besonderen, teils historischen, teils ganz aktuellen Leckerbissen präsentieren können, Initiativen und Festivals, die mit Perlen ihres Programms auf sich aufmerksam machen können und zahlreichen Previews und Premieren, wie sie auch über das ganze Jahr hinweg regelmäßig stattfinden. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die Vorstellungen von Gesprächen und Diskussionen mit Fachleuten oder den Filmemachern begleitet werden. Darüber hinaus gibt es immer auch ungewöhnliche Spielorte, die für die Zeit der Kino Nächte in einen Vorführsaal der besonderen Sorte verwandelt werden. Die Eröffnungsveranstaltung präsentiert den Berlinale Gewinner „Nader und Simin – Eine Trennung“ von Asghar Farhadi. Ein großartiger Film, den man bei dieser Gelegenheit nicht nur vor dem offiziellen Kinostart, sondern auch in der angenehmen Atmosphäre des Innenhofs des Museums für angewandte Kunst sehen kann. Ein Publikumsmagnet wird wohl auch die kleine Science-Fiction-Reihe mit vier Klassikern des Genres sein: Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“, Tarkowskis „Solaris“, John Carpenters Parodie „Dark Star“ und David Lynchs „Wüstenplanet“ sind zu sehen. Eine besonders lange Kinonacht wird die Präsentation von Lars von Triers Europa-Trilogie: Just an jenem Ort, wo seinerzeit von Triers Debüt in Köln anlief – in der Filmpalette – laufen dort direkt hintereinander jenes Debüt „Element of Crime“ von 1985 (nach dem sich kurz darauf eine deutsche Band benannte) sowie „Epidemic“ und „Europa“. Das ganze allerdings aus nicht bekannten Gründen in umgekehrter Reihenfolge. Auch Michael Hanekes Meisterwerk „Das weiße Band“ wird noch einmal mit anschließendem Filmgespräch mit der Editorin des Films – Monika Willi – zu sehen sein. Weitere rund 40 Programmpunkte an über 15 Spielorten präsentieren die Kölner Kino Nächte, darunter auch Vorstellungen in Bonn. Das Kombiticket, das ab Anfang Juni in allen beteiligten Kölner Kinos im Vorverkauf zu haben ist und mit dem man sämtliche Veranstaltungen besuchen kann, ist für zwölf Euro zu haben. CHRISTIAN MEYER Mehr zum Programm unter: www.koelner-kino-naechte.de 43 Film-Kritik Marco (Florian Lucas) soll sich um Ling (Jiang Yiyan) kümmern Alice in der Hauptstadt „I phone you” von Dan Tang Eine junge Chinesin verläuft sich auf der Suche nach ihrem Lover in Berlin. C Komödiantisches Roadmovie Die junge Ling lebt und arbeitet in Chongquing. Als sie eine Affäre mit dem Geschäftsmann Yu hat und dieser nach Berlin abreist, folgt sie ihm in die deutsche Hauptstadt. Am Flughafen wird sie von Yus Bodyguard abgeholt: Marco (Florian Lukas), der sich um das Mädchen kümmern und dafür sorgen soll, dass sie so bald wie möglich wieder abreist. Doch Ling hat ihren eigenen Kopf und auf der Suche nach dem Lover hat sie allerlei Begegnungen: Türkische Taxifahrer, polnische Maler, Vietnamesen, Prostituierte, Musiker – Berlin, wie es leibt und lebt. „I phone you“ ist ein hier und dort etwas verklärt erzähltes Roadmovie, in dem eine süße Hauptdarstellerin wie Alice im Wunderland durch die Großstadt stolpert. CARLA SCHMIDT I PHONE YOU D/CHN 2011 - Drama / Lovestory - Regie: Dan Tang - Kamera: Andreas Höfer - mit: Florian Lukas, David Wu, Jiang Yiyan - Verleih: Reverse Angle Start: 26.5. Filmhaus Film-Kritik Als Stevens im Zug erwacht, muss er plötzlich die halbe Welt retten Musik als Sprachrohr: Punks in Zeiten der Globalisierung Zurück auf Start Punk is my family „Source Code“ von Duncan Jones „Noise and Resistance” von Julia Ostertag und Francesca A. Andrade Ein GI erwacht wiederholt in der gleichen Situation und muss zwei Millionen Menschen retten. C Spannender, temporeicher Thriller Wie tickt der Punk von heute? Der Film geht der Frage länderübergreifend nach. C Doku über die internationale Punkszene Regisseur Duncan Jones legt nach seinem Sci-Fi-Arthouse-Drama „Moon“ einen smarten Genre-Thriller nach: Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) sitzt in einem Zug. Als der explodiert, erwacht Stevens wieder im Abteil. Und wieder, und wieder. Schon bald erfährt der Soldat, dass Militär-Experimente ihn befähigt haben, wiederholt in der gleichen Situation zu erwachen und Geschehenes ungeschehen zu machen. Oder? Duncan Jones liefert einen Twist-reichen Thriller, in dem der arglose Held – wie bereits in „Moon“ – allein und isoliert in einem Umfeld operiert, in dem nichts so ist wie es scheint. „Source Code“ scheint weniger philosophisch zu sein als der gefeierte Vorgänger, spannend und gewitzt ist das aber schon auf den ersten Blick. HARTMUT ERNST „Do it yourself!“, lautet das Motto der Punk-Bewegung. Sie wollen Alternativen suchen, ihre Wut und Meinung äußern, eigene Räume, Freiheit und Unabhängigkeit finden, protestieren, Impulse geben, gesellschaftliche Ungerechtigkeit bekämpfen. Sie sind Punks, ihr Sprachrohr ist die Musik. Heute sind sie weltweit vernetzt. Julia Ostertag und Francesca Araiza Andrade haben sie für ihren Film in verschiedenen Ländern besucht und einen StatusQuo-Bericht geschaffen über die Gegner des Status Quo. Ein erfrischender Überblick, der zwar keine Kritiker zu Wort kommen lässt, wohl aber mit Vorurteilen aufräumt: Punks sind keine radikalen Chaoten, die sich pogend den Verstand wegsaufen, sondern Chaoten mit Ideen, die auf ihren Traum von einer besseren Welt hinarbeiten. HARTMUT ERNST SOURCE CODE NOISE AND RESISTANCE USA 2011 - Thriller / Science Fiction - Regie: Duncan Jones - Kamera: Don Burgess mit: Jake Gyllenhaal, Jeffrey Wright, Michelle Monaghan - Verleih: Kinowelt Start: 2.6. D 2011 - Dokumentarfilm - Regie und Kamera: Julia Ostertag, Francesca Araiza Andrad - Verleih: Neue Visionen Start: 16.6. Filmpalette Nach dem Tod des Ernährers steht der Familie das Wasser bis zum Hals Kitschiger Propagandafußball aus Nordkorea Unter Kannibalen Elf Genossinnen „Wir sind was wir sind“ von Jorge Michel Grau „Hana, Dul, Sed“ von Brigitte Weich Als das Familienoberhaupt stirbt, brechen unter einer vierköpfigen Kannibalenfamilie Machtspiele hervor. C Ungewöhnliches Familiendrama Frauenfußball ist auch in Nordkorea im Kommen. Der Film blickt auch über das Fußballfeld hinaus. C Doku über den Alltag in Nordkorea Zu Beginn wähnt man sich noch in einem realitätsnah und ungeschönt erzählten mexikanischen Sozialdrama. Nach und nach gesellen sich dann allerdings Elemente in die Erzählung, die Horrorszenarien folgen und die Familie in einen völlig anderen Blickwinkel rücken. Das Verstörendste an Jorge Michel Graus Film sind deswegen nicht die eher sporadisch eingesetzten Ekelmomente, sondern die ungewöhnliche Perspektive, die er seinem Publikum aufzwingt. Ermittler und Opfer werden hier nämlich zu Randfiguren, wenn er sich fast ausschließlich den Konflikten innerhalb der kannibalistischen Täterfamilie verschreibt. Dadurch wird der Zuschauer gezwungen, Stellung in diesem drastischen Sozialkampf zu beziehen und sich damit unweigerlich auf die Seite eines der Täter zu schlagen. FRANK BRENNER Es ist beeindruckend, welche Einblicke dieser Dokumentarfilm von Nordkorea liefert, einem Land, das mit Drehgenehmigungen nicht eben um sich wirft. Zugleich ist die Zensur nicht Fokus des Films: Brigitte Weich interessiert sich für vier Nationalfußballerinnen, die sie im Alltag begleitet und die von ihrer Leidenschaft zum Fußball ebenso erzählen wie von ihrem Leben nach der Karriere, von der Liebe und von ihrer verklärten Verehrung für den „Großen Führer“ Kim Jong-il. Dabei besucht die Regisseurin nicht nur das Stadion, sondern auch die neuen Arbeitsstätten der Ex-Kickerinnen und die Kinderkrippen ihrer Töchter. Ein wertvoller, ambivalenter Einblick in den Alltag des kommunistischen Landes, gelungen montiert und unterhaltsam aufgelockert durch Archivmaterial und kitschiges Propagandawerk. HARTMUT ERNST WIR SIND WAS WIR SIND HANA, DUL, SED MEX 2010 - Horror / Drama - Regie: Jorge Michel Grau - Kamera: Santiago Sanchez mit: Alan Chávez, Carmen Beato, Francisco Barreiro - Verleih: Alamode Start: 2.6. Filmpalette A 2009 - Dokumentarfilm - Regie: Brigitte Weich - Kamera: Judith Benedikt Verleih: Real Fiction Start: 9.6. Filmpalette 44 Lichtspiele Lichtspiele Eintrittspreise: Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 € zzgl. Überlängen- und/oder 3D Zuschlag (3 €) | Kinderpreis bis einschl. 12 J. Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten seit 19.05. Captain Jack Sparrow ist wieder da - und kommt nicht los von der See, den Frauen, dem Rum und natürlich der Jagd nach geheimnisvollen Schätzen! Als sich seine Wege mit einer mysteriösen Frau aus seiner Vergangenheit kreuzen, hat ihn die attraktive Angelica schnell am Haken - und treibt ihn auf das Schiff des ebenso legendären wie gefürchteten Piraten Blackbeard. Auf der Suche nach der sagenhaften Quelle der Jugend nimmt Captain Jack Sparrow erneut Kurs auf ein atemberaubendes Abenteuer... Digital 3D! ab 02.06. D 2011 - Drama - 104 Min. - R.: H. Steinbichler - D.: Hannelore Elsner, Juliane Köhler Preview: am Mittwoch, den 01.06. um 19:15 Uhr - Eintritt 5 € Die Beziehung zwischen Sofia und ihrer Mutter Marga war und ist nicht besonders gut. Als die unter Amnesie leidende Marga hochgradig verwirrt und aggressiv in die Psychiatrie eingeliefert wird, versucht Sofia ihrer Mutter zu helfen, indem sie sie auf eine Reise nach Riga begleitet. Dort hatte Marga ihre Jugend verbracht und Juris geheiratet, der ihr untreu war. Es ist 1991, und eine russische Invasion droht dem kleinen baltischen Land. ab 02.06. Hangover 2 USA 2011 - Komödie - Länge n.n.b. - R.: T. Phillips - D.: Z. Galifianakis, B. Cooper Preview: am Mittwoch, den 01.06. um 21:30 Uhr - Eintritt 5 € Gerade ist der fürchterliche Kater ihres Las-Vegas-Trips überwunden, da macht sich das berüchtigte Party-Crasher-Quartett aus "Hangover" einmal mehr auf die Reise. Diesmal führt sie ihr Weg nach Thailand. Und diesmal soll alles anders, zivilisierter, unverfänglicher laufen, hat Stu beschlossen, um seine besorgte Verlobte zu beruhigen. Doch er hat den Chaos-Geist seiner Kumpels Phil, Alan und Doug fatal unterschätzt. Einmal mehr bricht eine Nacht voller abstruser Episoden an, an die sich am Ende niemand mehr erinnert - und vielleicht auch nicht erinnern will. Kusswechsel Kinderpreis 7 € (inkl. 3D Zuschlag) ab 16.06. USA 2011 - Trickfilm/Komödie - Länge n.n.b. - R.: Jennifer Nelson - FSK n.n.b. USA 2011 - Abenteuer - 136 Min. - R.: R. Marshall - D.: J. Depp, P. Cruz Das Blaue vom Himmel Kung Fu Panda 2 ab 09.06. Panda Po hat es geschafft: Er ist in die Riege der altehrwürdigen Drachenkrieger aufgenommen wurden und tourt mit den legendären Furiosen Fünf durchs Land, freilich nicht, ohne sich regelmäßig den dicken Bauch vollzuschlagen. Dann tritt ein neuer Gegner auf den Plan. Mit einer mysteriösen Geheimwaffe will er China an sich reissen und die Vertreter der Kung-Fu-Kunst aus der Geschichte fegen. Digital 3D! ab 23.06. Mr. Nice GB 2010 - Drama/Komödie - 120 Min. - R.: Bernard Rose D.: Rhys Ifans, David Thewlis, Elsa Pataky, Chloe Sevigny Nach seinem Oxford-Studium Ende der Sechzigerjahre hat Howard Marks von freier Liebe und Joints genug, heiratet und wird Lehrer. Doch als er Judy begegnet, wird sein Leben abenteuerlicher, als er es sich je hätte vorstellen können. Eher zufällig entwickelt er sich zum vermögenden Marihuana-Schmuggler, der Drogen von Pakistan über Irland nach England und schließlich sogar über den Atlantik bringt. Gewaltfrei und mit verwegenen Lügengeschichten kann sich Marks dem Gesetz entziehen, bis seine Glückssträhne endet - vorerst. Larry Crowne ab 30.06. USA 2011 - Drama/Komödie - Länge n.n.b. - R.: T. Hanks - D.: T. Hanks, Julia Roberts Larry Crowne steht als erfolgreicher Teamleiter eines großen Unternehmens mitten im Leben. Als Larry eines Tages jedoch überraschenderweise von seinem Arbeitgeber auf die Straße gesetzt wird, heißt es, sich beruflich neu zu orientieren. Nach aufkommender Arbeitslosen-Tristesse fasst der bereits zur älteren Generation gehörende Larry einen lebensverändernden Entschluss: Um seinen Abschluss nachzuholen, wird er wieder das örtliche College besuchen. Dort schließt sich Larry einer buntgemischten Gruppe von Außenseitern an, die alle auf der Suche nach einer besseren Zukunft sind und gelegentlich auf Motorrollern die Stadt unsicher machen. Zudem verliebt sich Larry in seine schöne Lehrerin Mercedes Tainot und erkennt, dass das Leben nach jedem noch so harten Rückschlag auch immer wieder Positives zu bieten hat. The Way Back - Der lange Weg ab 30.06. I 2011 - Komödie - 113 Min. - R.: Fausto Brizzi - D.: Salvatore Ficarra, Valentino Picone USA 2010 - Drama/Abenteuer - 133 Min. - R.: Peter Weir - D.: J. Sturgess, C. Farrell Dass es gewisse Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, hat sich inzwischen herumgesprochen, und doch ist es ein unendliches Phänomen zumindest für eine Opern liebende Ehefrau, die ihren zu ihrem Leidwesen fußballfanatischen Mann nach einem Gedächtnisverlust "umzuerziehen" versucht, für einen erwachsenen Kindskopf, dessen Freundin mehr Ernsthaftigkeit von ihm verlangt und sich so gar nicht für seine BeatlesCoverband interessiert, für einen Familienvater, der seine geschiedene Frau und die gemeinsamen Kinder zum Heile-Welt-Theater zuliebe seiner alten Mutter verpflichtet und für weitere Irrende und Wirrende. Der polnische Soldat Janusz gehört zu den Tausenden, die von den Russen während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsgefangene in Sibirien in Gulags gesteckt und dort unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt werden. Der findige junge Mann adaptiert schnell. Mit sechs weiteren Gefangenen gelingt ihm die Flucht. Gemeinsam wollen sie sich zu Fuß mit nur einem Messer als Waffe mehrere Tausend Kilometer in die rettende Mongolei durchschlagen - nur um festzustellen, dass auch dieses Land mittlerweile unter kommunistischer Herrschaft ist. Janusz und die anderen Männer setzen ihre Reise Richtung Indien fort. Und der eigentliche Überlebenskampf beginnt. One Dollar House Unser “One Dollar House” Programm läuft weiter: Eintrittspreis: jeder Film: 2,99 € Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an! Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn 45 Roter Teppich Landet durch ihre Freundschaft mit dem Exzentriker Udo auch mal in der Tiefkühltruhe: Fritzi Haberlandt in „Eine Insel namens Udo“ „Komödie ist nicht nur lustig“ Fritzi Haberlandt über „Eine Insel namens Udo“, Theaterengagements in New York und eine abgedrehte Familienproduktion Die 1975 in Ost-Berlin geborene Fritzi Haberlandt konnte nach ihrem Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ direkt mit ihrer ersten Kinohauptrolle in „Kalt ist der Abendhauch“ einen großen Erfolg verbuchen. Seitdem hat man sie in so unterschiedlichen Filmen wie „Liegen lernen“, „Hände weg von Mississippi“ oder „Freischwimmer“ gesehen. In „Eine Insel namens Udo“ spielt sie nun an der Seite von Kurt Krömer eine Frau, die Udo als Einzige wahrzunehmen scheint und sich nach und nach in ihn zu verliebt. Ihre Filmfigur Jasmin ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Wie ist es denn um Ihre Geschäftsinstinkte hinsichtlich Ihrer Karriereüberlegungen bestellt? Ich bin niemand, der sich von außen etwas ausdenkt, was man machen müsste, um beruflich weiterzukommen. Ich entscheide da eher intuitiv. Das klappt bei mir eigentlich ganz gut. Es gibt zwar manchmal Angebote, die ganz verlockend sind, bei denen ich dann aber weiß, dass sie nicht richtig sind für mich. Ich glaube, da habe ich ein ganz gutes Gespür, was mir Spaß macht, was eine wirkliche Herausforderung für mich ist und deswegen nicht nur äußeren, sondern auch inneren Erfolg mit sich bringt. Dass ich danach das Gefühl habe, wirklich etwas geleistet zu haben. Aber ich habe keinen Karriereplan oder so. choices: Frau Haberlandt, „Eine Insel namens Udo“ war Ihre erste handfeste Komödie. Haben Sie nun Blut geleckt? Fritzi Haberlandt: Ich würde sagen „Liegen lernen“ ging auch ein wenig in diese Rich„Das ist wie ein Rausch, tung, da hatte ich schon eine schöIm Theater haben Sie ja schon wenn man in New York vor ne Rolle, die durchaus komische allerhand erreicht, haben auf 2000 Leuten spielt.“ Momente hatte. Aber komische den Bühnen des Wiener BurgRollen machen mir auf jeden Fall viel Spaß, das theaters, des Thalia Theaters oder des Berliner konnte ich auf der Bühne, glaube ich, auch schon Ensembles gestanden. Haben Sie im Theatereinige Male zeigen. Ich habe ein Faible dafür und bereich noch bestimmte Ziele, die Sie erreiwürde mich wahnsinnig freuen, wenn das weitergin- chen möchten? ge. Mir macht es Freude, denn es ist noch mal eine Nein, äußere Ziele würde ich jetzt keine sehen könandere Herausforderung. Komödie ist beim Drehen nen. Ich habe momentan gerade Theaterpause, habe nicht nur lustig. Es ist interessant herauszufinden, schon lange kein neues Stück mehr gemacht, sonwo der Witz liegt, wie spielt man ihn und was ist dern spiele derzeit nur noch Repertoire. Ich würde eigentlich überhaupt das Komische an einer Szene. mir vielleicht einfach wünschen, dass ich wieder mehr Lust auf die Bühne habe, jedenfalls mehr als Ist es nicht besonders schwierig, neben einem zurzeit. Meine große Theaterleidenschaft ist so ein Vollblutkomödianten wie Kurt Krömer bestehen bisschen abgeklungen, das tut mir leid, denn das fehlt mir. zu können? Gott sei Dank hat er eine Rolle gespielt. Wenn wir beispielsweise zusammen ein Bühnenprogramm Mit einer Inszenierung von Robert Wilson sind meistern müssten, dann würde ich doch zögern, Sie ja sogar in New York am Theater aufgetreten. weil ich glaube, dass ich da nicht würde mithal- Was war das für eine Erfahrung? ten können. Aber in der Rolle des Udo hat er sein Ich habe bislang schon zweimal in New York gebekanntes Bühnenimage gar nicht ausgelebt, son- spielt, einmal mit Wilson, da war ich, glaube ich, dern war sehr zurückhaltend. Er war da wie ein sogar noch Studentin, das müsste am Ende meiner ernsthafter Schauspieler, der das Ganze irgendwie Studienzeit gewesen sein. Das war natürlich ganz sogar tragisch gespielt hat. Er hat dabei gar nichts toll, einfach großartig, das kann ich gar nicht bePolterndes, Lautes, sondern ist stark nach innen ge- schreiben. Das ist wie ein Rausch, wenn man dort wandt und introvertiert. Das war für mich auch eine vor 2000 Leuten spielt. Und dann war ich vor ein Überraschung, ihn so zu sehen, aber insofern war paar Jahren mit „Lulu“ noch mal in New York, in der Inszenierung von Michael Thalheimer vom das ganz gut für das Zusammenspiel. 46 Thalia Theater. Das war aber noch mal anders, weil ich da die Lulu spielte, und danach habe ich dann erst einmal eine Pause gemacht, weil ich mich fragte, was danach noch Besseres kommen kann. Das war eigentlich das Tollste, was ich je erlebt habe. Können Sie sich vorstellen, internationale Engagements im Theater oder Film weiter voranzutreiben? Das finde ich schon schwierig, denn ich würde nur ungern meine Sprache verlassen. Dazu kann ich auch nicht gut genug Englisch, und ich fände es ganz schwierig, in einer anderen Sprache zu spielen. Deswegen kann ich mir das eher weniger vorstellen. Mit Robert Wilson würde ich sehr gerne wieder zusammenarbeiten, da gab es auch schon konkrete Ideen, das klappte dann aber meist terminlich nicht. Wilson macht ja ein extremes Bildertheater, bei dem es nicht so auf Dialog ankommt. Ansonsten würde es mir Schwierigkeiten bereiten, in einer fremden Sprache zu spielen. Mit Ihrem „Liegen lernen“-Regisseur Hendrik Handloegten haben Sie nun den Film „Das Fenster zum Sommer“ abgedreht. Was erwartet uns da? Da konnte ich mit einer meiner engsten Freundinnen, Nina Hoss, zusammen drehen, die spielt dort die Hauptrolle. Es ist eine Zeitsprunggeschichte, in der Nina eine Frau spielt, die man zu Beginn schwer verliebt mit einem Mann in Finnland sieht. Dann schläft sie ein, wacht wieder auf, und es ist ein Dreivierteljahr früher, und sie ist wieder in Deutschland mit ihrem anderen Freund zusammen, den sie damals noch hatte. Den neuen Freund gibt es dann noch gar nicht und sie muss das alles noch einmal durchlaufen. Und ich spiele dabei ihre Freundin. Hendrik Hand-loegten ist ja mein Lebensgefährte, dann waren da Nina und noch zwei weitere Kommilitonen aus meinem Schauspielstudienjahr, die in dem Film mitgespielt haben, nämlich Lars Eidinger und Mark Waschke. Insofern war das für mich eine Familienproduktion, die ich sehr genossen habe. Das ist auf jeden Fall ganz anders als „Eine Insel namens Udo“, aber ich finde beide Filme auf ihre Art ganz toll. INTERVIEW: FRANK BRENNER Film-Kritik Ruhe vor dem Sturm: Die Klitschkos vor einem Kampf SCHLAFKRANKHEIT Ein Film von ULRICH KÖHLER Alles geben AB 23. JUNI IN DER FILMPALETTE „Klitschko“ von Sebastian Dehnhardt Eine Reise ins Leben der Klitschko-Brüder Vitali und Wladimir, beide amtierende Schwergewichtsweltmeister. C Kurzweiliges Doppelporträt Aus unzähligen Stunden Archivmaterial und neuen Interviewpassagen mit den Klitschkos und wichtigen Menschen aus ihrem Leben hat Sebastian Dehnhardt einen kurzweiligen und informativen Dokumentarfilm gezimmert. Dabei erstaunt insbesondere, wie scheinbar lückenlos auch die frühen Jahre in der Ukraine dokumentiert sind. Vitalis Anfänge als Kickboxer oder dessen erster Ausflug nach Florida, als die kommunistische Propaganda in der Familie noch sehr präsent war, gehören dazu. Chronologisch widmet sich der Film auch der Kindheit in Kiew, die von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl überschattet wurde sowie Vitalis Gehversuchen in der ukrainischen Politik oder Wladimirs glorreichem Comeback. Die zahlreichen Klitschko-Fans werden jedenfalls nicht enttäuscht werden. FRANK BRENNER 23.6., 19.00 UHR: UNG IN SONDERVORSTELL GISSEURS RE S ANWESENHEIT DE INNERS EW EG AL IN RL BE UND ER HL KÖ ULRICH öFilm KLITSCHKO D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Sebastian Dehnhardt - Kamera: Johannes Imdahl mit: Wladimir Klitschko, Vitali Klitschko, Don King - Verleih: Majestic Start: 16.6. Marga (Hannelore Elsner) taucht in ihre Vergangenheit ein Zurück ins Baltikum „Das Blaue vom Himmel“ von Hans Steinbichler Sofia nähert sich zaghaft ihrer Mutter Marga an, als diese in die Psychiatrie eingewiesen wird. C Opulentes Selbstfindungsdrama Der Klinikaufenthalt setzt einen Schwall der Erinnerungen frei, wenn Marga (Hannelore Elsner) wieder in ihre Jugend in Lettland vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eintaucht. Der Zuschauer befindet sich bei der Schilderung der Ereignisse in einem Boot mit Juliane Köhlers Sofia, die erst nach und nach von den bislang verschwiegenen Ereignissen in der Vergangenheit erfährt. Auf diese Weise hält Regisseur Steinbichler die Spannung gekonnt am Köcheln. Das Drama bleibt sowohl in der Rekonstruktion einer vergangenen Epoche als auch in der komplexen Schilderung des unterkühlten Verhältnisses zwischen Mutter und Tochter glaubwürdig. Wem „Poll“ gefallen hat, dem wird auch diese Reise ins Baltikum zusagen. FRANK BRENNER DAS BLAUE VOM HIMMEL D 2011 - Drama - Regie: Hans Steinbichler - Kamera: Bella Halben - mit: Niklas Kohrt, Hannelore Elsner, Juliane Köhler - Verleih: NFP Start: 2.6. Cinenova, Weisshaus, Rex 47 WWW.SCHLAFKRANKHEIT-DERFILM.DE Film-Kritik Unsere TOPFILME im JUNI KINO ab € 3,99 Kung Fu Panda II Trickfilm/Komödie Endlich, endlich, endlich ist Panda Po am Ziel seiner Träume: Im wahrsten Sinne dick im Geschäft beschützt er als hoch geschätzter und anerkannter Drachenkrieger zusammen mit den Furiosen Fünf das Tal des Friedens und den Frieden seines Magens. Bis sich eines Tages ein Unheil bringender Gegner ankündigt, der mit Hilfe einer geheimen, unbezwingbaren Waffe China erobern und Kung Fu für immer den Gar ausmachen will. Für immer? Nicht mit Po! Beim besten Geheimrezept aller Nudelsuppen: Das muss verhindert werden! Wozu hat er sich denn all die Zeit abgerackert?! Doch um den fürchterlichen Gegner für immer auszuknocken, muss sich der gemütliche Po seiner mysteriösen Vergangenheit und den Wurzeln seiner Herkunft stellen, um eine einzigartige, POsitive Macht zu entfesseln... Hangover II Komödie (Bradley Cooper, Zach Galifianakis) Phil, Alan, Doug und Stu reisen nach Bangkok, wo Stu eine junge Thailänderin heiraten will. Am Tag vor der Hochzeit machen sich Phil, Alan und Stu mit Teddy, dem kleinen Bruder der Braut, auf, um den Junggesellenabschied zu feiern. Am nächsten wachen die drei Freunde in einem schäbigen Hotelzimmer auf. Alan wurden die Haare rasiert, Stu hat eine Tätowierung im Gesicht, ein kleiner Affe leistet ihnen Gesellschaft. Sie können sich an nichts erinnern, und Teddy ist spurlos verschwunden. Larry Crowne Romanze/Komödie (Tom Hanks, Gary Goetzman) Larry Crowne, ein Mann mittelerem Alters, arbeitet seit Jahren in einem Kaufhaus. Als er gefeuert wird, geht er aufs College, um sich zu bilden. Dort versteht sich Larry Crowne überraschend gut mit seinen jüngeren Mitstudenten und mit seiner Lehrerin Mercedes Tainot (Julia Roberts). Zwischen den Beiden bahnt sich langsam eine Liebesbeziehung an. Sean Penn als Erwachsener Sohn in der weiten Welt Das Kleine im Großen „The Tree of Life“ von Terrence Malick Während in den 50er Jahren die Mutter (Jessica Chastain) dreier Kinder mit Liebe erzieht, glaubt der Vater (Brad Pitt) an die Notwendigkeit von Strenge. C Betrachtung des Lebens von kosmologischem Ausmaß Es ist Terrence Malicks fünfter Film in 40 Jahren, dementsprechend groß sind die Erwartungen. Es ist ein Film über eine Kindheit in den 50er Jahren und es ist eine Geschichte über die ganze Welt. Die perforierte Narration der Familiengeschichte gelingt Malick auf wundervolle Weise, mit Bildern und Klängen, die an fragiler Grazie kaum zu überbieten sind. Der kosmologische Part des Films – das kann man wörtlich nehmen – arbeitet sich an den Wundern der Welt ab und will sie eindrucksvoll einfangen. Was jedoch von dieser Raum- und Zeitcollage bleibt, ist Hochglanz-Pathos, der daran scheitert, eine Space-Odyssee sein zu wollen. Und so torpediert der Wille zum großen Ganzen den großartigen Blick auf das Kleine. Selten war ein Film so zerrisCHRISTIAN MEYER sen wie dieser. Daher doppelte Wertung. THE TREE OF LIFE / Cannes 2011: Goldene Palme USA 2011 - Drama - Regie: Terrence Malick - Kamera: Emmanuel Lubezk mit: Sean Penn, Brad Pitt, Jessica Chastain- Verleih: Concorde Start: 16.6. Cinenova, Odeon, Weisshaus, Metropolis Alles, was wir geben mussten Drama/Literaturverfilmung/Thriller/Science Fiction (Carey Mulligan, Andrew Garfield, Keira Knightley) Kathy, Tommy und Ruth wachsen im Internat in Hailsham auf. Die Kinderschar wird für ihr späteres Leben angeleitet, allerdings erfahren die Schüler schon frühzeitig, dass sie anders sind als die anderen, draußen. Die Lehrer heißen hier Aufseher und dass sich die Kinder gut ernähren sollen, hat nur einen Grund: Ihnen steht ein ganz besonderes Schicksal bevor. Die drei Freunde Kathy, Ruth und Tommy verbindet dieses Schicksal. Sie erleben in dem Internat ihre Kindheit, später leben sie in einem Cottage und können sich ihrer Jugend erfreuen, erleben ihre ersten Liebeswirren – bis für zwei von ihnen das Ende naht. Denn bei den Kindern des Internats handelt es sich um Klone. Sie wurden gezüchtet, um nur einem einzigen Zweck zu dienen: Sie sind ein Organreservoir, ein Ersatzteillager für ihre reichen Auftraggeber. Die Kinder von Hailsham sind nur dazu da, um lebenswichtige Organe zu spenden. JEDE MENGE PROGRAMM von 14:00 bis 01:00 Uhr Freundlicher Service Kinosaal mit der größten Beinfreiheit in Bonn und „Love-Seats“. BERTHA-VON-SUTTNER-PLATZ 1-7 TEL. (0228) 97 68 200 www.WOKI.de „Der Tod des Marat“ im Müll Soziale Recycling-Kunst „Waste Land“ von Lucy Walker Der brasilianisch-stämmige Künstler Vik Muniz begibt sich für sein Kunstprojekt nach Rio de Janeiro, zu der größten Müllhalde der Welt. C Berührende Doku über Müll, Kunst und Armut Zu seinen Arbeitsmaterialien zählen schon mal Diamanten, aber auch Erdnussbutter, Staub oder Erde – Werkstoffe, mit denen Vik Muniz seine Bilder gestaltet. 2008 wollte er seinen Kunstwerken Müll zugrunde legen und reiste zur „Jardim Gramacho“ in Brasilien, einer gigantischen Müllhalde, auf der täglich 2500 Menschen, genannt „Picker“, Müll trennen und zum Recyceln vorbereiten. Der Film begleitet den sozial engagierten Künstler und eine Handvoll Picker, die über die Kunst nicht zuletzt Mut zur Veränderung finden. Der Film bezeugt die glaubwürdigen Ambitionen des Künstlers ebenso wie er den Alltag auf den Müllbergen portraitiert – und das ist ebenso interessant wie berühHARTMUT ERNST rend. Moby unterlegt die Doku mit wabernden Synthies. WASTE LAND GB/BRA 2009 - Dokumentarfilm - Regie: Lucy Walker - Kamera: Dudu Miranda Start: 26.5. Filmpalette mit: Vik Muniz - Verleih: Real Fiction 48 Auf brennender Erde Die Relativitätstheorie der Liebe USA 2008 - Drama - Regie: Guillermo Arriaga Jordan - Verleih: Capelight D 2011 - Komödie / Drama - Regie: Otto Alexander Jahrreiss - Verleih: Universal Bisher hat Guillermo Arriaga die Drehbücher zu den poetischen Epen Alejandro González Iñárritus („Amores Perros“, „21 Gramm“, „Babel“) verfasst. Mit „Auf brennender Erde“ übernimmt er jetzt erstmals selbst die Regie. In dem ThrillerDrama beginnt Sylvia (Charlize Theron) damit, den geheimnisvollen Tod eines Pärchens zu entschlüsseln. Eine unbequeme, emotional aufreibende Reise. HE Die Idee, Olli Dietrich und Katja Riemann in Spielfilmlänge auf zehn Rollen zu verteilen, ist gar nicht mal verkehrt: Riemann als verklemmte Beamtin oder verstrahlte Esoterikerin, Dietrich als schrulliger Libanese oder verhärmter Fahrlehrer – trefflich performte Männlein und Weiblein, die in Sachen Liebe kollidieren. Was dem Film abgeht, ist ein überzeugendes dramaturgisches Gerüst. HE Start: 26.5. Cinenova Start: 26.5. Arrietty - Die wundersame Welt der Borger Gregs Tagebuch 2: Gibt's Probleme J 2010 - Trickfilm / Fantasy - Regie: Hiromasa Yonebayashi - Verleih: Universum USA 2011 - Komödie - Regie: David Bowers - Verleih: Fox Die Borgs assimilieren – die Borger borgen. Und zwar heimlich von den Menschen. Borger sind klein und eine von ihnen heißt Arrietty. Sie lebt mit ihrer Sippe, vor den Menschen verborgen, unter dem Boden eines Hauses. Als der kleine, kränkliche Sho einzieht, entwickelt sich zwischen ihm und Arrietty eine verbotene Freundschaft. Munteres, kindgerechtes Animationsabenteuer. HE Der Bruderzwist, der sich im ersten Teil bereits andeutete, wird in dieser Fortsetzung nunmehr tonangebend: Der zwölfjährige Greg (Zachary Gordon) ist weiterhin den Demütigungen seines Bruders Rodrick (Devon Bostick) ausgesetzt. Gemeinsam mit Kumpel Rowley (Robert Capron) heckt er einen Plan aus, Rodrick zu zähmen. Unterhaltsames Sequel einer erfolgreichen Adaption. HE Start: 2.6. Filmpalette Start: 2.6. Metropolis Milo und Mars Country Strong USA 2011 - Trickfilm / Abenteuer - Regie: Simon Wells - Verleih: Disney USA 2010 - Drama - Regie: Shana Feste - Verleih: Sony Pictures Milo ist neun Jahre alt und mächtig genervt von den Erziehungsmethoden seiner Mutter. Trotzdem ist er über die Maßen empört, als Marsianer seine Mami (Joan Cusack) entführen, um ihre didaktischen Fähigkeiten für den eigenen Nachwuchs einzusetzen. Milo hüpft ins Raumschiff und erlebt eine abenteuerliche PixelWeltraumreise. Regie führte Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“). HE Nach Jeff Bridges („Crazy Heart”) performt nun Gwyneth Paltrow den weiblichen Gegenpart zum abgehalfterten Country-Star. Kelly Canter (Paltrow) verliebt sich in einer Entzugsklinik in den Sänger Beau (Garrett Hedlund), der mit ihr gemeinsam an ihrem Comeback arbeitet. Kellys Gatte und Beaus Ex sorgen schon bald für Komplikationen. Drama aus der Country-Szene. HE Start: 2.6. Start: 9.6. Fremd Fischen Kung Fu Panda 2 USA 2011 - Komödie - Regie: Luke Greenfield - Verleih: Tobis USA 2011 - Trickfilm / Komödie - Regie: Jennifer Nelson - Verleih: Paramount Heimchen Rachel (Ginnifer Goodwin) liebt den Zukünftigen ihrer besten Freundin Darcy, eine exaltierte Tusse (man kann nur hoffen, sie spielt da nicht sich selbst: Kate Hudson). Dex, der Mann zwischen den Frauen, weiß nicht was er will. Und während sich der Zuschauer fragt, was Rachel von den beiden eigentlich will, läuft vor ihm auf der Leinwand eine vorhersehbare Teenie- Soap ab. HE Eigentlich könnte der pummelige Panda Po in Ruhe seine Nudelsuppen auslöffeln, die er sich im ersten Teil wahrlich verdient hat. Doch da wartet schon das nächste Abenteuer auf den Drachenkrieger und seine fünf Freunde: Ein mächtiger Gegner will ganz China erobern. Hape Kerkeling leiht in diesem flott-frechen 3D-Abenteuer dem tapsigen, nimmer satten Helden seine Stimme. HE Start: 16.6. Start: 16.6. Metropolis, Rex, WOKI Bonn 49 Film-Kritik Honey 2 Hangover 2 USA 2011 - Drama / Musikfilm - Regie: Bille Woodruff - Verleih: Universal USA 2011 - Komödie - Regie: Todd Phillips - Verleih: Warner Nein, das ist keine Fortsetzung von „Puh, der Bär“, sondern das Sequel zum Streetdance-Film von 2003, durch den sich Jessica Alba einen Namen machte. Maria (Katerina Graham) kehrt aus dem Knast zurück in die Bronx und darf sich als Tanzlehrerin bewähren. Neben undisziplinierten Kids warten auch noch der Ex-Freund und dessen Dance-Crew auf sie. Heiße Beats, sexy Steps. Yeah! HE Nach dem Erfolg des ersten Teils war es ja abzusehen: Die Jungs sind wieder unterwegs. Leaving Las Vegas – One Night in Bangkok. In der thailändischen Metropole wollen Phil (Bradley Cooper), Alan (Zach Galifianakis) und Doug (Justin Bartha) Stus‘ (Ed Helms) Hochzeit feiern. Das artet erwartungsgemäß ordentlich aus. Infantiler Männer-Klamauk zwischen Irrsinn und Lebenslust. HE Start: 23.6. Start: 2.6. Metropolis, Rex, WOKI Bonn X-Men – Erste Entscheidung Werner – Eiskalt USA 2011 - Action / Science Fiction - Regie: Matthew Vaughn - Verleih: Fox D 2010 - Zeichentrick / Komödie - Regie: Gernot Roll - Verleih: Constantin Beide sind sie Mutanten und heute sind sie sich Spinnefeind: Professor X und Magneto. Doch das war nicht immer so: Als Jugendliche kämpften Charles Xavier (James McAvoy) und Erik Lehnsherr (Michael Fassbender) noch Seite an Seite gegen den Weltuntergang. „Kick-Ass“-Regisseur Matthew Vaughn erzählt mit diesem „XMen“-Prequel von den einstmals Verbündeten – und ihrer Entzweiung. HE Das fünfte Kinoabenteuer der berühmtesten norddeutschen Suffbirne blickt zurück und erzählt von Werners früher Rivalität zu Holgi, dem „betuchten Lümmel“ aus der Nachbarschaft. Doch der Fan weiß: Wer zuletzt ploppt, lacht am besten. Erfinder Rötger Feldmann darf zum 30-jährigen Jubiläum in den Realszenen natürlich nicht fehlen. Ebenso nicht viel Sonne und kühles Bier. Plopp! HE Start: 9.6. Metropolis Start: 23.6. Bad Teacher Kusswechsel – Kein Vorspiel ohne Nachspiel USA 2011 - Komödie - Regie: Jake Kasdan - Verleih: Sony Pictures I 2011 - Komödie - Regie: Fausto Brizzi - Verleih: Senator Elizabeth hat ein ziemlich loses Mundwerk, zwitschert gerne und sieht sich in ihrer Zukunft an der Seite eines reichen Gatten. Das Problem: Die Göre (Cameron Diaz) ist keine unreife Schülerin, sondern Lehrerin. Als ihre Lügen aufzufliegen drohen, ihr Job in Gefahr ist und eine Nebenbuhlerin um den Angebeteten (Justin Timberlake) auftaucht, ist es Zeit zur Besinnung. Schrille Komödie. HE Das Ausland dürfte über so manche erfolgreiche deutsche Komödie fassungslos den Kopf schütteln. Jetzt sind wir dran: Nimmermüde Speed-Dialoge (Italien!), Slapstick-Klamauk, selbstverliebte Comedians, vor allem aber unzählige, angestaubte Geschlechter-Klischees füllen diese schwungvolle Komödie, die zwischen Sitcom und Telenovela zappelt. In Italien war der Spaß ein riesen Kinohit! HE Start: 23.6. Start: 9.6. Rex Der Mann, der über Autos sprang D 2010 - Komödie - Regie: Nick Baker-Monteys - Verleih: Arsenal Ein junger Mann bricht aus einer Berliner Nervenheilanstalt aus und pilgert quer durch Deutschland. Unterwegs sammelt er zwei Seelenverwandte auf, die ebenfalls versuchen, der Realität zu trotzen. Mitunter etwas problemüberfrachtet, aber wenn sich die Regie auf die surreale Atmosphäre des Plots und die schön komponierten Bilder verlässt, entwickelt das skurril-phantastische Road-Movie Kino-Qualität. RRH Start: 9.6. Filmpalette, Odeon 50 2011 STUTTGART BONN MÜNCHEN MIT ARTIKELN ZUM LESEN UND KAUFEN TELEFON 01805.624295* FAX 01805.007167* MAGAZIN.COM *0,14 €/Min. Festnetz /Mobilfunk abweichend max. 0,42 €/Min. MAGAZIN BONN Berliner Freiheit 30–34 · 53111 Bonn · magazin.com Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36 Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de! Do. ist Kinotag: alle Filme nur 4,00 € + 3D Zuschlag! - On Thursdays all movies just 4,00 € + 3D extra amount! Hangover 2 (OmU) starts 02.06. USA 2011 - Komödie - Länge n.n.b. - D.: Todd Phillips C.: Zach Galifianakis, Bradley Cooper, Justin Bartha Phil, Stu, Alan and Doug travel to exotic Thailand for Stu's wedding. After the unforgettable bachelor party in Las Vegas, Stu is taking no chances and has opted for a safe, subdued prewedding brunch. However, things don't always go as planned. What happens in Vegas may stay in Vegas, but what happens in Bangkok can't even be imagined. Preview am Mittwoch, den 01. Juni um 21:30 Uhr - Eintritt 5,00 € The Tree of Life (OmU) starts 16.06. X-Men - Erste Entscheidung (OV) USA 2011 - Action/Science-Fiction Länge n.n.b. - D.: Matthew Vaughn C.: James McAvoy, Rose Byrne, Kevin Bacon Before mutants had revealed themselves to the world, and before Charles Xavier and Erik Lensherr took the names Professor X and Magneto, they were two young men discovering their powers for the first time. Not archenemies, they were instead at first the closest of friends, working together with other Mutants (some familiar, some new), to stop Armageddon. In the process, a grave rift between them opened, which began the eternal war between Magneto's Brotherhood and Professor X's X-Men. Preview am Mittwoch, den 08. Juni um 21:30 Uhr - Eintritt 5,00 € USA 2011 - Drama - Länge n.n.b. - D.: Terrence Malick C.: Brad Pitt, Sean Penn, Fiona Shaw The eldest son of a 1950s-era Midwes t e r n family sets out on an existential journey that leads him to question his faith while seeking the answers to life's most challenging mysteries in this evocative drama from celebrated director Terrence Malick. Meanwhile, as Jack's innocence slowly erodes, his turbulent relationship with his father becomes the specter that hangs over his every thought and action. Der Mandant - The Lincoln Lawyer - (OmU) starts 09.06. Kung Fu Panda 2 (dt. Fassung + engl. OV) starts 16.06. USA 2011 - Animation - Länge n.n.b. - R.: Jennifer Nelson Po is now living his dream as The Dragon Warior, protecting the Valley of Peace alongside his friends and fellow kung fu masters, The Furious Five Tigress, Crane, Mantis, Viper and Monkey. But Po's new life of awesomeness is threatened by the emergence of a formidable villain, who plans to use a secret, unstoppable weapon to conquer China and destroy kung fu. It is up to Po and The Furious Five to journey across China to face this threat and vanquish it. But how can Po stop a weapon that can stop kung fu? l digita 3D! starts 23.06. USA 2011 - Thriller - 119 Min. - D.: Brad Furman C.: Matthew McConaughey, Ryan Phillippe, Marisa Tomei Most of the time, Mickey barely keeps his head above water, representing low-life clients and working out of the back of his car. He thinks he's landed the case of a lifetime when he's hired to defend a rich playboy who stands accused of rape and attempted murder, and eagerly accepts his new client and the massive payoff that's sure to come with him. But Mickey soon discovers that he's become ensnared in a twisted plot where no fee in the world is high enough to pay for the deadly workload, and his only hope of survival may just lay in his own skills as a double-crosser. 52 INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 18.00 UHR AN! Larry Crowne (OV) starts 30.06. USA 2011 - Drama/Komödie - Länge n.n.b. - D.: Tom Hanks C.: Tom Hanks, Julia Roberts, Wilmer Valderrama The Way Back (OV) starts 30.06. USA 2010 - Drama/Abenteuer - 133 Min. - D.: Peter Weir C.: Jim Sturgess, Colin Farrell, Saoirse Ronan Until he was downsized, affable, amiable Larry Crowne was a superstar team leader at the big-box company where he's worked since his time in the Navy. Underwater on his mortgage and unclear on what to do with his suddenly free days, Larry heads to his local college to start over. There he becomes part of a colorful community of outcasts, also-rans and the overlooked all trying to find a better future for themselves...often moving around town in a herd of scooters. In his public-speaking class, Larry develops an unexpected crush on his teacher Mercedes Tainot, who has lost as much passion for teaching as she has for her husband. The simple guy who has every reason to think his life has stalled will come to learn an unexpected lesson: when you think everything worth having has passed you by, you just might discover your reason to live. Under cover of a blizzard, seven prisoners caught up in Stalin's Reign of Terror escape a Soviet Gulag in 1940. They are now free men and almost certainly, dead men…for their trek to safety defies any reasonable chance of success and the landscape they must cross is unforgiving. With little food or equipment, and no certainty of their location or intended direction, they embark on a journey that will present unimaginable hardship and drama. Driven by base animal instincts - survival and fear - while relying on evolved human traits - compassion and trust. Meanwhile, they abide by one unceasing mandate: keep moving, keep moving, keep moving. Toni Goldwascher D 2007 - Kinderfilm - 93 Min. - R.: Norbert Lechner - 6 J. 1952 in einem kleinen niederbayerischen Dorf am Inn: Die privilegierte "Unterdörfler"-Bande um Großbauernsohn Hans hat es auf die Kinder aus dem Waisenhaus und auf Außenseiter Toni abgesehen. Er und sein Hund Strupp können sich aber ganz gut wehren. Wie sein Großvater will er sein Glück machen und Gold aus dem Inn waschen. 3,00 € - vom 09. bis 15.06. um 13:30 Uhr K i n d e r k i n o: Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: 2,50 € ”Kung Fu Panda 2” 5,50 € inkl. 3D - Zuschlag Gregs Tagebuch 2 - Gibt’s Probleme? - USA 2011 - Komödie - 99 Min. R.: David Bowers - 6 J. Kung Fu Panda 2 - digital 3D Greg Heffley ist bemüht, den Schul- und Familienalltag unbeschadet und möglichst cool zu überstehen. Nachdem Greg den Eintritt in die Junior Highschool glücklich hinter sich gebracht hat, droht nun neuer Stress in den eigenen vier Wänden: Gregs älterer Bruder Rodrick lässt nach den Sommerferien wieder keine Gelegenheit aus, den jüngeren Bruder in peinliche Situationen zu bringen - insbesondere vor Holly Hills, dem neuen Mädchen an der Schule, auf die Greg ein Auge geworfen hat. Als Rodrick an einem Eltern-freien Wochenende eine Party zu Hause schmeißt, bei der auch Greg und Rupert ihren Spaß haben, müssen die Brüder dann aber doch zusammenhalten, damit die Eltern nichts von der Feier erfahren. ab 3,50 € - vom 02. bis 15.06. um 13:15 Uhr vom 16.06. bis 06.07. um 13:30 Uhr USA 2011 - Animation - Länge n.n.b. - R.: J. Nelson - FSK n.n.b. Löwenzahn - Das Kinoabenteuer - SD 2011 - Kinderfilm - 92 Min. - R.: P. Timm - 6 J. Laila hätte nicht gedacht, dass Ferien bei ihrer Tante Yasemin so aufregend sein können. Kaum ist sie dort angekommen, steckt sie bereits mitten in einem spannenden Abenteuer. Denn Fritz, der mit Yasemin befreundet ist, kennt nicht nur das Versteck eines Schatzes, er hat mit einem falschen Freund aus der Kindheit auch eine alte Rechnung offen. Roman, der ihn damals in einer gefährlichen Lage verriet, will den Schatz unbedingt finden. Deshalb entführt er kurzerhand kleine Welpen und lockt damit Fritz und Laila auf seine Burg. Gemeinsam mit Keks, Fritz' cleverem Hund, befreien die Zwei die Welpen. ab 3,50 € - vom 12.05 bis 08.06. um 13:30 Uhr Die Legende von Pinocchio - D/E/F 1996 - Kinderfilm - 96 Min. R.: Steve Barron - o. A. Geppetto, dem alten, schwermütig-einsamen Holzschneider und Puppenmacher, gelingt ein Meisterwerk: die fast vollkommene Marionette Pinocchio. Als der kleine Kerl auch noch beginnt, sich wie ein echter Junge zu bewegen, zu sprechen und die Welt zu erkunden, verändert sich nicht nur Geppettos Leben von Grund auf. Pinocchio will möglichst schnell möglichst viel lernen. Dabei gerät er immer wieder in große und kleine Schwierigkeiten und muß von seinem Vater ausgebessert und repariert werden. 3,00 € - vom 02. bis 08.06. um 13:45 Uhr Das Sams in Gefahr - D 2003 - Kinderfilm - 101 Min. - R.: Ben Verbong - o. A. Das Sams kehrt nach elf Jahren zu Herrn Taschenbier zurück - diesmal, um dessen schüchternen Sohn Martin zu helfen. Bald entdeckt Martin die Vorzüge der Wunschpunkte des Sams: Er verändert - mit gezielten Wünschen seine Welt nach seinen Vorstellungen. Doch dann findet der fiese Sportlehrer Daume - der nie eine Gelegenheit auslässt, um Martin vor der ganzen Klasse zu quälen und zu blamieren - das Geheimnis des Sams heraus, entführt es und wünscht, was das Zeug hält. 3,00 € - vom 09. bis 15.06. um 13:45 Uhr 53 57 Panda Po ist am Ziel: "dick im Geschäft" beschützt er als Drachenkrieger zusammen mit den Furiosen Fünf das Tal des Friedens. Doch die Ruhe ist nicht von Dauer. Bis sich eines Tages ein Unheil bringender Gegner ankündigt , der mit Hilfe einer geheimen, unbezwingbaren Waffe China erobern und Kung Fu für immer den Gar ausmachen will. Für immer? Nicht mit Po! Beim besten Geheimrezept aller Nudelsuppen: Das muss verhindert werden! Wozu hat er sich denn all die Zeit abgerackert?! Doch um den fürchterlichen Gegner für immer auszuknocken, muss sich der gemütliche Po seiner mysteriösen Vergangenheit und den Wurzeln seiner Herkunft stellen, um eine einzigartige, POsitive Macht zu entfesseln. ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 16.06. bis 06.07. um 13:15 Uhr (deutsche Fassung) l digita 3D! Kinder des Himmels - IR 1997 - Kinderfilm - 88 Min. - R.: Majid Majidi - o. A. Als Ali das einzige Paar Schuhe seiner Schwester Zahra zum Schuster bringt, wird es ihm von einem Müllsammler geklaut. Seiner Schwester leiht er seine eigenen Schuhe. Künftig muß sie nachmittags zurückrennen, um sie ihrem Bruder für seinen Schulgang zu geben. Weil es das Mädchen nicht immer rechtzeitig schafft, fehlt Ali, eigentlich ein fleißiger Schüler, immer häufiger beim Unterricht. 3,00 € - vom 16. bis 22.06. um 13:45 Uhr Lauras Stern - D 2004 - Zeichentrick - 80 Min. - R.: P. De Rycker - o. A. Fremd in der neuen Stadt sucht die kleine Laura vergeblich nach Anschluss unter Gleichaltrigen. Ersatzweise kommuniziert sie lieber mit ihrem Lieblingsstern droben am Himmelszelt. Als der jedoch hernieder purzelt und sich dabei obendrein einen Zacken bricht, ist guter Rat teuer. Bleibt der Stern nämlich auf der Erde, droht er für immer zu verlöschen. Aber da ist ja noch Laura, die nichts unversucht lässt, ihrem Kumpel aus der Patsche zu helfen. 3,00 € - vom 23. bis 29.06. um 13:45 Uhr Mein Freund Knerten - N 2009 - Abenteuer - 74 Min. - R.: Å. Engmark - o. A. Lillebror zieht mit seiner Familie raus aufs Land. Hier ist das Leben zwar nicht so teuer, einfacher ist es aber trotzdem nicht. Schon gar nicht ohne neue Freunde zum Spielen. Da fällt direkt vor Lillebrors Füße ein Zweig - Knerten, ein phantastisches, lustiges Zweigmännchen und ein echter Freund. Knerten ist es egal, dass Lillebrors Vater Unterwäsche und Strümpfe verkauft, die Mutter kaum Zeit hat und der Bruder sich die Haare abschneidet, bloß um nicht aufzufallen. Knerten ist der perfekte Begleiter für Lillebrors Entdeckungsreisen durchs Dorf, in den Wald und hinter die nächsten Hügel. Er hat vor fast gar nichts Angst, nur Ameisen, Feuer und Mädchen findet Knerten etwas gefährlich. Lillebror dagegen findet Prinzessin Tiny auf ihrem Pferd Pegasus ziemlich interessant. ab 3,50 € - vom 30.06 bis 06.07. um 13:45 Uhr WÄ HLEN SIE N E D L E H E B R E UN S E R E N W ! n gewinn Alle 2 Woche en: adro.dse iP 0 1 + 0 0 0 10s 31.07.2011 auf giro-sucht-he tzen* bi te rs tü e ld e n e .V. u n un d Ju n g e H Joko oder Klaas? Wer ist der Beste für unser Girokonto? 16 000 Geschäftsstellen, 25 000 kostenfreie Geldautomaten und viele Service-Extras wie Mobile-Banking der neuesten Generation. Das Sparkassen-Girokonto sucht einen neuen Werbehelden – und Sie entscheiden! Erleben Sie Joko und Klaas in 5 verrückten Online-Wettkämpfen und wählen Sie Ihren Favoriten für den Titel des „Giro-Hero“. Jetzt mitmachen, attraktive Preise gewinnen und Junge Helden e. V. unterstützen auf www.giro-sucht-hero.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. *Für jeden Fan des Profils „www.facebook.com/Sparkasse“ zum Stichtag 31.08.2011 spenden wir einen Euro an Junge Helden e. V. bis max. 100 000 Euro. Bundesweites Gewinnspiel. Von Mai bis Juli finden 6 Gewinnrunden statt. Unterhaltungsmusik IM SKULPTURENPARK WALDFRIEDEN WUPPERTAL PROGRAMM 2011 Soul Explosion: Ian Svenonius von Chain and the Gang, Foto: Angel Ceballos Garantiert mitreißend Ein vielseitiges Konzertprogramm von funky Hardcore bis Sufi-Trance Erst mal mit einem Kalauer einsteigen: Sie sind slow und heißen Low! Das Mormonen-Trio lehnt zwar den Begriff Slowcore für sich ab, zur groben Skizzierung ihres Indie-Sounds passt es aber dennoch zu gut. Den Konzertsaal bitte bestuhlen (1.6., 20 Uhr, Gebäude 9). Die brauchen sicher keine Bestuhlung und sind schon längst Institution: No Means No bereichern den Hardcore und Punk seit dreißig Jahren mit ihren ungewöhnlichen Songs, die zugleich funkig und selbstzerstörerisch sind. Und dazu dieser erhebende Gesang … (2.6., 20 Uhr, Gebäude 9). Chain and the Gang ist Ian Svenonius‘ zweite Band neben Weird War. Der ehemalige Soulman von The Make Up macht nach wie vor gut abgehangenen Soul, Funk und R‘n‘B mit Stil und ist ein großartiger Entertainer (6.6.,20 Uhr, Tsunami). Stil hat auch Neil Hannon von The Divine Comedy. Very British, könnte man seinen klassizistischen Retropop nennen, bei dem gerne Streicher im Himmel hängen. Aber der Mann ist Nordire, da sollte man vorsichtig mit britischen Unterstellungen sein (9.6., 20 Uhr, Bürgerhaus Stollwerk). Auch Shantel und sein Bukovina Club Orkestar steigen mal wieder in Köln ab und machen bestimmt bestens gelaunt Balkan-Party (10.6., 20 Uhr, Gloria). Der jazzinfizierte Art-Rock von Capillary Action erinnert gleichermaßen an 70er Jahre-Bands wie Henry Cow und aktuelle wie Dirty Projectors. Mit Bläsern, vertrackten Rhythmen und unzähligen Breaks konstruieren sie ihre Songs so wackelig, dass sie beinahe zusammenbrechen. Was ja auch sicher ein interessanter Effekt wäre (10.6., 20 Uhr, King Georg). Hands Up – Excitement ist ein achtköpfiges Berliner Kollektiv, und alleine das dürfte den Auftritt im kleinen King Georg schon sehenswert machen: wie soll das gehen – rein räumlich? Falls es doch klappt – man kann ja zusammenrücken – erwarten den Besucher von Gitarren und Streichern getragene, melancholische Songs. Mit dabei übrigens: das Schauspieler-Ehepaar Julia Malik und August Diehl (16.6., 20 Uhr, King Georg). Der frech-fröhliche Rock von Cage the Elephant spielt gerne mit laut-leise Kontrasten. Nicht umsonst werden sie zunehmend mit den Pixies verglichen. Ob es wirklich stimmt, kann man jetzt auch live nachprüfen (21.6., 20 Uhr, Luxor). Das Konzert der Bright Eyes um Conor Oberst war bereits ausverkauft. Nun wurde es vom Gloria in das E-Werk verlegt und dort sollte genug Platz sein, um alle Fans unterzubringen. Die Band präsentiert das neue Album „The People‘s Key“, das sie auch schon komplett auf You Tube streamt – im Video die Band, die im Wohnzimmer mithört (21.6., 20 Uhr, E-Werk). Zarte Songs mit Gitarre und Gesang machen On Foot, ein Klavier kommt auch mal vorsichtig hinzu. Im Juni stellt das Kölner Duo sein zweites Album „Come closer“ live vor (25.6., 20 Uhr, Café Katinka / Klettenberg). Den leisen Tönen haben sich auch die vier Musikerinnen von Warpaint verschrieben, wenngleich ihr Bandname eher kämpferisch klingt. Sie lassen mitunter an ätherische Momente der New Wave denken (28.6., 20 Uhr, Kulturkirche). Highlight des Monats ist vielleicht das Konzert der Master Musicians of Jajouka in der Reihe Reconstructing Song. Die Beatnigs haben bereits davon geschwärmt, Brian Jones hat sie aufgenommen und Ornette Coleman, Patti Smith und Flea haben zusammen mit ihnen gespielt: Die Truppe macht traditionelle Sufi-Trance Musik – garantiert mitreißend (30.6., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Dass den Konzertmonat Juni bestimmende Festival c/opop wird an anderer Stelle ausgiebig vorgestellt (s.S.56). CHRISTIAN MEYER Lesen Sie die Pop-Kolumne von Christian Werthschulte unter: www.choices.de/musik-nrw 55 57 Hirschstr. 12, 42285 Wuppertal, 0202/3172989 skulpturenpark-waldfrieden.de Veranstaltet von der Cragg Foundation mit freundlicher Unterstützung von: Medienpartner: Festival Picks Of The Month Mike Herting Phil Minton 0206 Do Michael Abene & Matthias Schriefl // Paul Shigihara & Mike Herting Geradlinige Grooves im Wechsel mit verwobenen Polyrhythmen und versehen mit lyrischen Harmonien: Trompeter Matthias Schriefl und der New Yorker Pianist Michael Abene, der seit 2004 Chefdirigent der WDR Big Band ist, präsentieren Eigenkompositionen und Lieblingsstücke aus dem American Songbook. Außerdem an diesem Abend zu Gast: Das Duo des Pianisten Mike Herting und des WDR Big Band-Gitarristen Paul Shigihara. 0506 So Phil Minton & Audrey Chen // Phil Minton’s Feral Choir Köln Reconstructing Song Special Im Mittelpunkt des ersten reinen Stimmabends von Reconstructing Song steht Phil Minton, der wie kaum ein anderer die vokalen Möglichkeiten in der frei improvisierten Musik radikal weiterentwickelt und immer weiter verfeinert hat. Dem Konzert des neuen Kölner Feral Choir, dem ersten längerfristig mit Phil Minton zusammenarbeitenden Feral Choir weltweit, steht ein Auftritt seines spektakulären Duos mit der Vokalistin (und Cellistin) Audrey Chen aus Baltimore gegenüber. 1606 Do Mick Harvey Reconstructing Song Internationale Bekanntheit erreichte der australische Musiker, Songwriter und Produzent Mick Harvey durch The Birthday Party, Nick Cave and the Bad Seeds und seiner Arbeit als Produzent und Filmmusikkomponist. Auf seinem ersten eigenen Album »Sketches From The Book Of The Dead« verweben sich dunkle Melodien mit dem Klang der akustischen Gitarre zu nachdenklichen Songs, durchzogen von melancholischer Introvertiertheit. Mick Harvey John Hollenbeck 2006 Mo Monosuite Komplexe Texturen und feine polyphone Patterns verweben sich mit orchestralen Klanglandschaften zu einem beeindruckenden Amalgam aus Improvisation und Minimal Music, das durch seinen Mut zur Reduktion besticht. Mit John Hébert und John Hollenbeck hat sich Komponist Jürgen Friedrich zwei große Improvisatoren der New Yorker Szene in sein neues Projekt »Monosuite«geholt. Mit dabei sind außerdem der in Amsterdam lebende Pianist Achim Kaufmann und der neuseeländische Saxofonist Hayden Chisholm. Die vier Improvisatoren treffen auf das Sequenza String Orchestra und seinen anspruchsvollen, auskomponierten Part. 3006 Do Master Musicians of Jajouka led by Bachir Attar Reconstructing Song Special Das legendäre Ensemble vom Fuße des marokkanischen Rif-Gebirges, das Legenden wie Ornette Coleman oder Mick Jagger zu seinen Fans zählen darf, spielt so traditonsbezogene wie komplexe und klanglich extreme Sufi Trance Musik. Mit dem Album »Brian Jones presents the Pipes of Pan at Joujouka«, 1971 auf Rolling Stones Records erschienen, wurden die Master Musicians zur Ikone der »Counter Culture«. Master Musicians Daniel Lanois 1907 Di Black Dub mit Daniel Lanois, Brian Blade, Trixie Whitley, Daryl Johnson Daniel Lanois hat sich als Erfolgsproduzent von U2, Peter Gabriel und Bob Dylan über viele Jahre hinweg international einen Namen gemacht. Für sein eigenes musikalisches Projekt hat er sich niemand geringeres als Schlagzeuger Brian Blade, die in New York lebende Sängerin Trixie Whitley und den Pianisten Daryl Johnson an die Seite geholt. Mit ihrem kraftvollen Amalgam aus Soul, Blues und Popeinflüssen verbindet dieses herausragende Quartett austarierte Rhythmen und berührende Melodien mit der anmutig-kraftvollen Stimme Whitleys. choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an verlosung@choices.de, Kennwort: Stadtgarten Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50 672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 0 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten Lässt auch sein Publikum schwitzen: Matias Aguayo, DJ mit Gesangseinlagen Zwischen den Orten c/o pop bringt Popmusik in ungewöhnliche Räume Das achte Mal schon, vom 22. bis 26. Juni: an 5 Tagen, in 15 Locations, mit 46 Shows von 100 Acts. Der Eigenanspruch als „Trendsetter zwischen großen Namen und spannenden Newcomern aktueller Pop- und Clubkultur“ zu vermitteln, wird nach wie vor hoch gehalten. Einst wurde c/o pop gegründet, um die Lücke der nach Berlin gezogenen Popkomm zu schließen. Das Festival war aber mit einem eigenen, sehr elektroniklastigen Profil immer schon mehr als nur der aus der Not geborene Nachfolger der Popkomm. Mit der angeschlossenen Fachmesse „Convention“ ist sie zu einem festen Termin der Branche geworden und musikalisch hat man sich geöffnet. Doch das Prinzip heißt nach wie vor: Geheimtipps früh entdecken und für (noch) wenig Geld dem Publikum präsentieren. Ein paar Stars dürfen aber auch immer dabei sein. Durch die ständige Suche nach jungen Talenten bleibt das Festival immer in Bewegung – man reiht sich nicht in den sommerlichen Festivalreigen mit den immer gleichen Acts ein. Die Flexibilität des Festivals macht sich aber auch durch die immer neuen Veranstaltungsorte bemerkbar. Was ebenfalls wie ein Konzept gegen ermüdende Gewohnheiten wirkt, ist für die Veranstalter eher eine Mühsal. So glaubte man gerade, für die Fachmesse „Convention“ im Staatenhaus des Messegeländes einen verlässlichen Ort gefunden zu haben, nachdem man in den Vorjahren immer wieder umziehen musste. Doch nun scheint der Ort im nächsten Jahr wahrscheinlich wieder verloren, wenn die Pläne, dorthin den Musical Dome zu verlagern, tatsächlich durchgesetzt werden. Für die Konzerte hingegen kann man sich auf einen verlässlichen Pool an Open-Air-Geländen, Clubs, Kirchen, Museen und Sälen, „die sonst ausschließlich der klassischen Musik vorbehalten sind“, so die Veranstalter, verlassen. Nicht nur die sehr unterschiedlichen Orte, auch das Programm des Festivals kann sich wieder sehen lassen. Auch in diesem Jahr gibt es zwei Highlights, die die Philharmonie zu einem Ort popkultureller Emphase machen. Im letzten Jahr spielten hier The Notwist. Und Beirut machten unter der Leitung von Zack Condon mit ihrem Konzert aus den heiligen Hallen der Hochkultur einen tobenden Saal mit tanzendem Publikum auf der Bühne. Die überforderten Ordner hatten längst aufgegeben, auf die Saalregeln zu pochen. Außer strahlenden Gesichtern gab es aber keine ungewöhnlichen Nachwirkungen. In diesem Jahr wird dort Sascha Ring alias Apparat mit seiner frickeligen Elektronik und einem viele Fans an Thom Yorke von Radiohead erinnernden Gesang ein Konzert geben – und zwar erstmals in Bandkonstellation. Denn das im Sommer erscheinende neue Album soll gar orchestrale Töne anstimmen. Der Spagat zwischen Pop- und Hochkultur ist an dem Abend also vielleicht doch nicht so groß. Gleiches gilt für Owen Pallett, der immerhin die Violine beherrscht. Der Kanadier war lange als Final Fantasy bekannt, bevor er aus rechtlichen Vorsichtsmaßnahmen – er hatte sich einst nach einem Videospiel benannt – zu seinem bürgerlichen Namen wechselte. Unter den Highlights des restlichen Programms finden sich für die Pop-Fraktion „Wir sind Helden“, während sich die Technogemeinde auf Superstar Paul Kalkbrenner freuen darf. Die Düsseldorfer Elektronikmeister Kreidler spielen ebenso wie NDW-Legende Andreas Dorau oder die Lokalmatadoren MIT. Die Elektronikgemeinde darf GusGus, Matias Aguayo und seine lateinamerikanische Cómeme-Gang und natürlich die ganze Kölner Techno-Elite feiern. CHRISTIAN MEYER c/o pop I 22.-26.6. I An diversen Orten in Köln Karten, Festivalticket und Programm unter: www.c-o-pop.de 56 culture club C Konzert C culture club wingenfelder:Wingenfelder 19. Juni – 21. August 2011 Museum Morsbroich Leverkusen Kai und Thorsten Wingenfelder waren Kopf, Gesicht und Herz von „Fury in the Slaughterhouse“. Nun stehen die zwei Brüder wieder gemeinsam auf der Bühne, um ihrer großen Liebe zu frönen: hervorragenden Songs und ehrlich erzählten Geschichten. Live werden wingenfelder:Wingenfelder das Publikum auf eine Reise mitnehmen, die von den Anfängen von Fury über die Soloprojekte bis hin zu den neuen Songs dieser Tage reicht. Bundeskanzplerplatz, Bonn Karten: 0228 21 25 21 choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 21.6. an verlosung@choices.de, Kennwort: Wingenfelder Sa, 25. Juni, um 19.30 Uhr Ermöglicht durch Köln tagnacht-koeln.de Frisch ge testet: Der Gastro Guide für Köln 2011/12 AUSGABE 24 | HAYDN FESTIVAL 19 . bis 28 . AUGUST 9,80 € | FÜR FESTE | CATERING KOCHSCHUL EN RÄUME | BARS | BRAUHÄUSE R | FEINKOST | RESTAURAN TS | KNEIPEN CAFÉS | "### ### ! ### ! capella augustina wanderer SO 21 . lars vogt MO 22 . b’rock DI 23 . concerto köln MI 24 . quatuor mosaïques DO 25 . bayerische kammerphilharmonie FR 26 . la petite bande SA 27. / SO 28 . capella augustina SA 27. / SO 28 . octopus ensemble SA 27. / SO 28 . sophie karthäuser SA 27. / SO 28 . 1. deutsches stromorchester SA 27. / SO 28 . feuerwerk im schlosspark FR 19 . SA 20 . trio Ü B ER 10 0 N EU E LÄ D EN Kö l n e d e nt ck e n Mit üIber 1000 aktue llen Kritik en 03.03.2011 16:35:47 Uhr Jetzt im Ha nd el www.oblik.de S@FM@BGSJNDKMCD ,HS(KKTRSQ@SHNMDMUNM MCQD*MHDOJ@LOVVVKDAD@SCD 57 tick ets & infos: w w w.schlosskonzerte.de progr a mmhef t bestellen: 0 22 32 .94 18 84 Musik-Kalender = choices-Empfehlungen der Musikredaktion NeEma 20.06.11 Köln Blue Shell BÜRGERHAUS STOLLWERCK 0221 991 10 8 0 The Divine Comedy Do 9.6. 21 Uhr E-Werk 0221 28 01 Broilers Mi 15.6. 20 Uhr Bright Eyes Di 21.6. 20 Uhr Arctic Monkeys Mi 22.6. 27.06.11 Köln Tanzbrunnen 27.06.11 Oberhausen Arena GEBÄUDE 9 0221 58 91 94 14 Low Mi 1.6. 20 Uhr Nomeansno Do 2.6. 20 Uhr Dan Mangan Mi 8.6. 20 Uhr Kumbia Queers Sa 11.6. 20 Uhr Russian Circles I Nicoffeine Do 16.6. 20 Uhr This Will Destroy You I Arktika Fr 17.6. 20 Uhr Tame Impala Mo 20.6. 20 Uhr GLORIA 0221 28 01 Arrested Development Mi 1.6. 22 Uhr Sahentel & Bucovina Club Orkestar Fr 10.6. 20 Uhr Oscar d‘Leon So 12.6. 20 Uhr Rumer Di 14.6. 20 Uhr Funkhaus Europa Trafico: Nneka & Keziah Jones So 19.6. 19 Uhr Whomadewho Mi 22.6. 22 Uhr Beat! Beat! Beat! Fr 24.6. 21 Uhr William Fitzsimmons So 26.6. 20 Uhr KING GEORG 0178 251 48 96 The Burning Hell & Phoebe Kreutz Do 2.6. 21 Uhr Capillary Action Fr 10.6. 21 Uhr Hands up – Excitement! Do 16.6. 21 Uhr Papercuts Sa 18.6. 21 Uhr Buke And Gass Mi 29.6. 21 Uhr KÖLNER PHILHARMONIE 0221 28 02 80 Kindertag Do 2.6. 11 Uhr Italienischer Opernabend Fr 3.6. 20 Uhr Nabucco (Konzertante Aufführung) Sa 4.6. 20 Uhr Singen mit Klasse! Mareike spinnt (SchülerInnen singen) Di 7.6. 19 Uhr Concentus Musicus (Haydn, Schubert, Lanner) Do 9.6. 20 Uhr Alfred Brendel: Die Schule des Hörens Fr 10.6. 20 Uhr Ensemble Modern (Steve Reichs Video-Oper „Three Tale“) Mo 13.6. 20 Uhr Christopher Maltman (Bariton) & Malcolm Martineau (Klavier) Di 14.6. 20 Uhr KULTURKIRCHE KÖLN 0221 973 10 30 Yael Naim Mi 8.6. 20 Uhr Worldfly Fr 17.6. 20 Uhr Warpaint Di 28.6. 20 Uhr LUXOR 0221 28 01 Cage The Elephant Di 21.6. 20 Uhr STADTGARTEN 0221 28 01 Weiße Nacht: Skurilli & Kompott Party Sa 4.6. 22 Uhr Laura Jansen Mi 8.6. 20.30 Uhr Benjamin Schaefer Project Do 9.6. 20.30 Uhr ChupaStylee Jubiläum Konzert-Party Sa 11.6. 22 Uhr Puredesmond feat. Lorenz Hargassner Do 16.6. 20.30 Uhr Finn. Mo 20.6. 20.30 Uhr Andreas Dorau I Chuckamuck Mi 22.6. 21.30 Uhr Kreidler I Stabil Elite Fr 24.6. 21.30 Uhr Tom Vek I Panda People Sa 25.6. 22 Uhr Ma Valise Di 28.6. 20.30 Uhr The Master Musicians of Jajouka Do 30.6. 20.30 Uhr 28.06.11 Düsseldorf ESPRIT-Arena 21.07.11 Köln Tanzbrunnen 19.10.11 Oberhausen König-Pilsener-Arena 07.11.11 Köln E-Werk Karten an den bekannten CTS VVK-Stellen. CTS Ticket Hotline 01805-570000 14 Cent / Min · Mobilfunkpreise max. 42 Cent / Min. Im Internet: www.eventim.de 58 FESTIVAL & CONVENTION 22. – 26. JUNI 2011 IN KÖLN WWW.C-O-POP.DE C/O POP FESTIVAL OWEN PALLETT APPARAT BAND DONNERSTAG 23. JUNI 2011, 20:00 KÖLNER PHILHARMONIE, BISCHOFSGARTENSTR. 1, 50667 KÖLN TICKETS UNTER WWW.C-O-POP.DE & WWW. KOELNTICKET.DE Kunstwandel Genese eines Mythos Sophia, die versteckte Allgegenwärtige, Foto: Peter Ortmann Gegen das Patriarchat der Bilder Wo ist Sophia? Eine Giga-Ausstellung im Bonner Frauenmuseum LAWRENCE VON ARABIEN Rautenstrauch-Joest-Museum Kulturen der Welt, Köln 30.04. bis 11.09.2011 Suchen kann man nur etwas, was versteckt ist. Wie sucht man etwas, das allgegenwärtig ist? Diesen Spagat versucht eine Ausstellung der GEDOK (die größte und traditionsreichste interdisziplinäre Künstlerinnenorganisation in Deutschland) im Bonner Frauenmuseum. Hier jagen 70 Künstlerinnen dem Mythos „Sophia“ nach und der Weisheit des Leibes in einer gnadenlos patriarchalischen Welt. Wer ist also Sophia, diese übermenschliche, alttestamentarische Gestalt, die das ganzheitliche Weltengefüge zusammenhält, ob ihrer Gefahr für monotheistische Zwangsjacken aber schnell zur Göttin der Weisheit reduziert wurde? Sie ist anwesend im Frauenmuseum, sie durchzieht die Kunstwerke, die Besucher, die weiß getünchten Betonmauern, die Petersilie auf dem Vordach, die Cafeteria. Suchen muss man sie eigentlich nur in den durchkapitalisierten Gesellschaften des Planeten. Finden wird man sie nicht mehr. Auf einem weißen Sockel steht ein Schminkkoffer, den ein Kabel mit der Steckdose verbindet. In seinem Inneren läuft ein Video. Eine Frau sitzt vor einem Spiegel und schneidet ihre Haare. Opfert hier Lilith ihre Macht? Symbolisiert dieser freiwillige Akt der Selbstaufgabe Sophias Göttinnenstatus, so geht es eine Nische weiter bereits um die postheroische Gesellschaft. Ein weiteres Video. Hier geht es um die Frage nach dem persönlichen Einsatz des eigenen Lebens für irgendetwas. Passanten haben Mühe das zu beantworten, denn die Ideale sind zu Recht rar geworden, die Floskeln dafür übermächtig. Und so wandert eine nackte Performerin in Zwischenschnitten durch die Nacht, kaum wahrgenommen, privat und körperlich präsent. Die Frage kann nicht beantwortet werden. Auf zwei Etagen breitet sich die Kunst im Frauenmuseum aus, einer Institution, die weltweit eine der wenigen reinen Frauenkunst-Raritäten ist, die als politisches Statement gegen das Patriarchat in den Museen gegründet wurde und nun 30 Jahre später immer noch notwendig scheint. Doch die Weisheit ist weiter auf dem Rückzug. „Uns droht eine 66-prozentige Kürzung“ sagt Marianne Pitzen, die Direktorin. Nach Monaten der Verhandlung sei die immer noch nicht vom Tisch. Der neue Bonner Kulturdezernent Martin Schumacher plädiere für Fröhlichkeit statt Depression. Die Direktorin kann das nachvollziehen und so stellt man Antrag auf Antrag beim Land NRW und zehrt von der Hoffnung auf den Landschaftsverband Rhein (LVR). Alles hat eben seine Zeit und damit sind wir wieder bei den Kunstobjekten über die verschwundene Sophia. Den gleichnamigen Titel ziert eine interessante Fotoarbeit über das Vergehen einer Paprika und eines sexualisierten Pfirsichs im ersten Stock. Aber auch Wachs, Tüll, Butterbrottüten und eine rheinische Zeitung, die sich christlichen Inhalten verpflichtet fühlt, werden verarbeitet und göttliches Wissen darin vermutet. Außergewöhnlich, wenn auch bei 70 Künstlerinnen nicht überraschend, ist die Vielfalt der visuellen Mittel und der unterschiedlichen Präsenz mit denen sich auf die Suche gemacht wird. Da kann es schon mal sein, dass eine Dame untergeht wie bei „Floating wisdom“. Sie ist alt, mit ergrautem Haar und bekleidet. Sie liegt schwebend im Wasser, geht also nicht unter, verbleibt ruhend im weißen Nichts. Irgendwo dort würde sich das Wesen Sophia auch aufhalten, wenn es gefunden werden wollte. Gehen wir alle auf die schwierige Suche nach der Allgegenwärtigen. PETER ORTMANN „Wo ist Sophia? Die Weisheit des Leibes“ I Bis 21. August 2011 Frauenmuseum Bonn I 0228 69 13 44 Desert Images von Boris Becker Lesen Sie auch Thomas Hirsch über die Ausstellungen im Museum Schnütgen und im Kolumba unter: www.choices.de/kunst www.museenkoeln.de Gefördert durch die 60 (UOHEHQ6LHDXVJHKHQGYRQGHQ 5|PHUWKHUPHQ=OSLFK 0XVHXPGHU%DGHNXOWXU hEHUUHVWHQHLQHUU|PLVFKHQ 7KHUPHQDQODJHHLQHHXURSDZHLW HLQ]LJDUWLJH$XVVWHOOXQJUXQGXPGLH *HVFKLFKWHGHU%DGHNXOWXU )KUXQJHQƔ :RUNVKRSVƔ .LQGHUSURJUDPPH 5DXPYHUPLHWXQJƔ 9HUDQVWDOWXQJHQ 0KOHQEHUJƔ =OSLFK 7HO ZZZURHPHUWKHUPHQ]XHOSLFKGH Unsere Geschichte. Deutschland seit 1945 Die neue Dauerausstellung Deutsches Rundfunkarchiv Zentrales Museum der Streitkräfte der Russischen Föderation Willy-Brandt-Allee 14, Museumsmeile Bonn · www.hdg.de Kunst-Termine Köln Entdeckung Korea! Schätze aus deutschen Museen Pet Shop Boys, „Go West“ © EMI, Ausstellung Museum für Angewandte Kunst Der Kunst-Kalender Köln Museum für Angewandte Kunst www.museenkoeln.de neues kunstforum www.neues-kunstforum.com The Art of Pop Video, bis 3.7. Di-So 11-17 Uhr Natalie Bewernitz/Marek Goldowski, bis 10.7. Do-So 15-18 Uhr Museum Ludwig www.museum-ludwig.de SK Kultur – Photographische Sammlung www.sk-kultur.de Vija Celmins, bis 17.7. A.R. Penck, bis 28.8. Di-So 10-18 Uhr August Sander, bis 21.8. Historische Reisephotographie, bis 21.8. Do-Di 14-19 Uhr Museum für Ostasiatische Kunst www.museenkoeln.de Zentralarchiv des Internationalen Kunsthandels www.zadik.info Entdeckung Korea!, bis 17.7. Di-So 11-17, Do bis 20 Uhr Allan Kaprow, bis 1.7. Mo-Fr 10-16 Uhr Rautenstrauch-Joest-Museum www.museenkoeln.de/rautenstrauch-joest-museum Krings-Ernst Galerie www.kegallery.com Lawrence von Arabien, bis 11.9. Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr Wolfgang Kliege, bis 2.7. Di-Fr 15-18, Sa 12-16 Kölnischer Kunstverein www.koelnischerkunstverein.de Galerie Reckermann www.galeriereckermann.com Stephen Prina, 10.6.-24.7. Di-Fr 13-19, Sa, So 11-18 Uhr Günter Haese, bis 16.7. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Empfehlungen von Thomas Hirsch IMPRESSUM Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: info@choices.de Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 Redaktion: Dawid Kasprowicz (v.i.S.d.P.), Christian Meyer Mitarbeit an dieser Ausgabe: Frank Brenner, Lutz Debus, Christiane Enkeler, Hartmut Ernst, Rolf-Ruediger Hamacher, Wolfgang Hippe, Thomas Hirsch, Gesa Klapproth, Jules Lux, Frank Möller, Sandra Nuy, Christine Schilha, Anne Nüme, Peter Ortmann, Kerstin Maria Pöhler, Marieke Steinfoff, Hans-Christoph Zimmermann bis 17. Juli 2011 Museum für Ostasiatische Kunst Köln Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Grafik: Michael Hennemann, Mathias Mortag, Katharina Olma, Wilhelm Schmidt Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum E-Mail: info@berndt-media.de Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 Universitätsstraße 100, 50674 Köln, Tel.: 0221-221-28608,Fax: 0221-221-28610 www.museenkoeln.de, E-Mail: mok@museenkoeln.de Buchhaltung: Karin Okniewski Druck: Henke Druck Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 11 – 17 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat 11 – 22 Uhr montags geschlossen Verbr. Auflage: IVW I/2011 34.217 Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. Einem Teil der Auflage liegt ein Beikleber der Firma Musik und Konzept e.V. bei. www.kf.or.kr 62 LN Ö K IN H C U TA JETZ ! UNVERGLEICHBAR Köln 50672, Mittelstraße 20-24 Telefon +49(0)221-8 60 10-0 Frankfurt/Main 60314, Hanauer Landstr. 297 Telefon +49(0)69-90 43 93-0 www.Kontrastmoebel.de 23. JUNI 2011 EINLASS 14:00 · BEGINN 15:00 KÖLN TANZBRUNNEN WWW.SUMMERSTAGE.DE TICKETS: 18,– € VVK / 24,– € AK FUNKHAUS EUROPA HOTLINE 0221 56789 777 RADIO 103,3 CALLE 13 · JULIETA VENEGAS ELY GUERRA · NATALIA LAFOURCADE MEXICAN INSTITUTE OF SOUND CHUPACABRAS