Männermode - Textilzeitung

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Männermode - Textilzeitung
© Wendy&Jim
P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45, 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 18. September 2014
© Eider
18/14
Alles
Männermode:
DREHT
sich
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Bran dboxx Salzburg EG A5
Andreas Stepina
Film ab!
STOCKHOLM LOGBOOK SOMMER 2015
inhalt
25
28 31
© 10: GDI, 14: Kurt Göthans, 18: kerstin RYSAVY, 25: Thomas lerch, 28: Julian Zigerli, 31: access Fotoservice
business
04 Huber verliert Chef
05backhausen wieder verkauft
HANDEL 08 Verkaufsfläche sinkt
10 GDI-Tagung in Zürich
Schaufenster 14 Surrealismus boomt
neue Läden
18 Rohrbach und Wiener Neustadt
20 Reutte und Wien
schuhhandel fashion Week menswear
stoffe Mode Aktuell 22salzburg, Wien und Gnas
24ccc-chef zimmermann im Interview
25modezirkus im MQ
27anything goes
30Multitextilien
36 Solar-Jacket von Tommy Hilfiger
18
Geht nicht gibt’s nicht!
Warum fällt es noch immer so schwer, den
­stationären Handel mit Online-Tools anzureichern? Warum tun sich Offline und Online noch
immer so schwer miteinander? Der deutsche
Mathematiker Gunter Dueck lieferte dieser Tage
im Rahmen einer Tagung über die Zukunft des
Handels eine einfache Erklärung. Wenn ein
­Mitarbeiter ein neues Projekt verwirklichen will,
sagt der Manager: »Das ist zu teuer!« Der Tech­
niker antwortet: »Das geht technisch nicht!«
Vom zuständigen Verkäufer heißt es: »Das will
ja keiner!« Alles »Totschlagargumente« sagt
Dueck, die nur dann ausgeschaltet werden können, wenn zumindest einer im Unternehmen alle
Sprachen spricht – Management, Technik und
Vertrieb von der Durchsetzbarkeit überzeugt.
Es gibt in der Tat schon tolle Konzepte, bei
denen Online und Offline ganz gut harmonieren.
Eine junge New Yorkerin verkauft SecondhandKlamotten im Netz – und ab und zu mietet sie
eine verrückte Location und verkauft dort »live«.
In Berlin wird Männermode in einer Box verschickt. Eine Stylistin hat sie vorher zusammengestellt, nach einem kurzen Telefonat mit dem
Kunden. Und gar nicht virtuell legt sie dem
Paket einen handgeschriebenen (!!) Brief bei.
Das klingt alles toll und modern, die Zukunft des
Verkaufens sollte allerdings den Blick aufs
Wesentliche nicht verstellen: Es handelt sich bei
allen diesen Formaten derzeit noch um reine
Nischenkonzepte. Mit dem Massenmarkt hat
das vorläufig nichts zu tun. Und
wenn man hört, dass Zusteller ihre Päckchen
­zukünftig mit Drohnen ausliefern wollen, kann
man sich nur wünschen: Hoffentlich bleiben die
noch lang in ihrer Nische!
VON BRIGITTE PFEIFER-MEDLIN
© Breneis
14
editorial
10
TZ 18 2014 3
Linz Textil schreibt rote Zahlen
D
ie börsennotierte Linz-Textil-Gruppe ist im ersten Halbjahr 2014 in die
roten Zahlen gerutscht. Da sowohl Mengen als auch Preise rückläufig
waren, sanken die Umsätze um 8,5 % auf 63,3 Mio. €. Das operative
Ergebnis EBIT hat sich daraufhin von 1,7 Mio. € auf 863.000 € halbiert.
Und statt einem Gewinn von 2 Mio. € wie im Vorjahr wurde diesmal ein
Verlust von 457.000 € erzielt. Für das Gesamtjahr peilt Generaldirektor
Dionys Lehner ein »ausgeglichenes oder leicht positives Ergebnis« an.
Die Aktivitäten des erst vor einem Jahr neu gegründeten BadezimmerKomplettanbieters Vossen Bad GmbH werden unterdessen wieder eingestellt – zumindest »bis auf Weiteres«. Lehner: »Wir haben die Komplexität
der Verteilungsstrukturen im Sanitärbereich unterschätzt.«
top
NEWS
Huber:
CEO Siebenhandl geht
W
ie die Vorarlberger Huber Holding bestätigt, hat Vorstandsvorsitzender Micha Siebenhandl seine Kündigung eingereicht und das
Unternehmen bereits verlassen. Der 40-Jährige hatte sein Amt erst im
April angetreten. »Wir bedauern die Entscheidung von Herrn Siebenhandl
und können sie nicht nachvollziehen«, sagt die Unternehmenssprecherin.
»Wir respektieren seinen Entschluss, und die Suche nach einem Nach­
folger läuft bereits.« Interimistisch hat Karl Michael Millauer, seit Mai
Aufsichtsratsvorsitzender des Konzerns, auch das Amt des CEO über­
nommen. Anfragen an den Interims-CEO blieben unbeantwortet. In einem
Brief an die Mitarbeiter hatte Siebenhandl unter Bezugnahme auf die
»Erfahrungen der letzten Monate und die Ereignisse der letzten Wochen«
festgestellt, »dass die Voraussetzungen für den von mir angestrebten
Weg nicht mehr gegeben sind«.
Der Schwabe war vom Brillenhersteller Rodenstock zu Huber gekommen. Bei
Amtsantritt hatte er die neue Aufgabe als »Erfüllung eines Lebenstraums«
beschrieben und eine internationale Expansion mit den Konzernmarken
­Hanro, Skiny und Huber sowie umfassende Investitionen angekündigt. Im
Mai hatte daraufhin Finanzvorstand Thomas Erath nach nicht einmal einem
Jahr das Unternehmen verlassen. Im Juli wurden die Geschäftsführungen
der Retail-Tochter Huber Shop sowie der Stoffproduktion Arula neu besetzt.
Auch Siebenhandls Vorgänger Mathias Boenke hatte das Unternehmen
wegen »unterschiedlicher Einschätzungen über die zukünftig einzuschlagende Unternehmensstrategie« verlassen. Danach war Huber fast ein Jahr
ohne Vorstandschef.
Die Huber Holding hat unterdessen die ersten sechs Monate des aktuellen
Jahres erfolgreich abgeschlossen: Der Gruppenumsatz stieg im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um mehr als 5 %. Besonders wachstumsstark
waren dabei die Premiummarke Hanro (+8 %) sowie die junge Marke Skiny
(+10 %). Das Gruppen-EBIT verbesserte sich im Halbjahr um 35 %. Absolute
Zahlen werden keine genannt.
4 TZ 18 2014
Kurswechsel bei
Sonntagsöffnung
Die Wiener Wirtschaftskammer (WKW) hat
einen Kurswechsel in ihrer Ablehnung der
Sonntagsöffnung vollzogen und damit eine
breite Diskussion ausgelöst. »Die Wirtschafts­
kammer ist für die Einführung von Tourismuszonen in Wien«, fasst WKW-Präsident Walter
Ruck das Ergebnis einer Arbeitsgruppe aus
Vertretern von Handel, Tourismus und Gewerbe
zusammen. Konkret spricht sich die Wirtschaftskammer für die Sonntagsöffnung in
Gegenden aus, die für den Tourismus von
besonderer Bedeutung sind – also jedenfalls
für den ersten Bezirk. »Möglich« wäre laut
WKW auch eine Tourismuszone in den Bereichen Schönbrunn und untere Mariahilfer
Straße. WKW-Präsident Walter Ruck: »Wien
soll für Gäste noch attraktiver werden und die
Händler sollen die Möglichkeit haben, von der
stetig steigenden Zahl an Touristen zu profi­
tieren.« Nun sollen eine Urbefragung unter
allen WKW-Mitgliedern abgehalten und das
Gespräch mit der Stadt Wien und Arbeit­
nehmervertretern gesucht werden. »Was seit
vielen Jahren in den anderen Bundesländern
möglich ist, soll künftig auch in Wien möglich
sein«, fordert Ruck. Formal ist für die Einrichtung einer Tourismuszone der Landeshauptmann zuständig – dieser hatte sich bisher
stets ablehnend geäußert. Argumentiert wird
nun vonseiten der WKW mit möglichen Mehreinnahmen von 140 Mio. € im Wiener Handel.
Zum Vergleich: 2012 erzielte der Wiener
­Einzelhandel einen Umsatz von 10,5 Mrd. €.
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business news
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Designerin
K
kauft Backhausen
© Backhausen
eine zwei Jahre nach der Übernahme des Traditions­
unternehmens Backhausen durch eine Investoren­
gruppe rund um Exkanzler Alfred Gusenbauer hat der
Stoffhersteller mit Sitz im Waldviertel (NÖ) eine neue
Eigentümerin. Die Käuferin ist die Produkt- und Mode­
designerin Louise Kiesling, ein Spross der Porsche-PiëchDynastie. Die 57-Jährige ist vom Fach: Sie war schon
­bislang Mitglied im Beirat von Backhausen und ist seit
2012 Head of Product Design beim weltbekannten Archi­
tekturbüro Coop Himmelb(l)au, an dem sie auch mit 20 %
beteiligt ist. Kiesling hat an der Universität für ange­
wandte Kunst in Wien Modedesign studiert und erst
kürzlich am Londoner Royal College of Art den Doktor
angehängt. Thema der Doktorarbeit: »Der Einfluss der
Mode auf die Automobilindustrie«. Die Klosterneuburgerin
ist eine Urenkelin von Ferdinand Porsche und an zahl­
reichen Unternehmen und Privatstiftungen der PorschePiëch-Gruppe als Gesellschafterin beteiligt.
Per Anfang September hat Kiesling nun 100 % an der
Backhausen GmbH sowie die kreative Leitung des Her­
stellers edler Möbel- und Dekorstoffe übernommen. »Ich
will Backhausen wieder mit Lebendigkeit und Glanz
­erfüllen und fit für die Zukunft machen«, erklärt Kiesling.
�sie wickelt tag für tag�
�35.000 online-bestellungen�
�am laufenden band ab.�
�ana zuparic, logistik team�
Das Geheimnis erfolgreicher Online-Shops ist nicht nur die einfache Bestellung,
sondern auch eine schnelle und verlässliche Logistik im Lager, beim Versand
und bei der Zustellung. Wir sorgen mit unseren maßgeschneiderten Lösungen
jeden Tag aufs Neue für zufriedene Kunden. Mehr online unter post.at/logistik
Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.
»Das wird viel Arbeit und eine große Herausforderung,
und ich freue mich schon sehr darauf.« Künftig sollen wieder
»die hervorragende Qualität, die Designs, das Handwerk«
im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, so die Unterneh­
merin, die auch Jurymitglied des German Design Council
ist. »Ich möchte unsere Kunden zurückgewinnen und die
Zusammenarbeit mit heimischen und internationalen
Unternehmen vorantreiben. Die Kooperationen mit jungen
Künstlerinnen und Künstlern werden natürlich weiterge­
führt. Außerdem faszinieren mich interdisziplinäre Design­
projekte sehr.« Eines dieser Projekte, das Kiesling im
­vergangenen Jahr eingefädelt hatte, war die Kollektion
»Circles«, die in Zusammenarbeit mit Coop Himmelb(l)au
entstand. Und diese erhielt gleich den »Red Dot Design
Award«, einen international hoch angesehenen Design­
preis, um den sich heuer über 1.800 Hersteller, Designer
und Architekten aus 53 Nationen beworben hatten.
Die Geschäftsführung soll weiterhin bei Heidemarie Seidl
und Jürgen Teubenbacher verbleiben. Die Produktion in
Hoheneich soll optimiert, der Mitarbeiterstand von
80 Personen »selbstverständlich« aufrechterhalten wer­
den. »Wir hoffen sogar, dass wir erweitern können«, so
Kiesling.
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Leder & Schuh:
CEO Peter Simma geht
D
ie Grazer Leder-&-Schuh-Gruppe, Marktführer im heimischen Einzelhandel mit Schuhen und in neun weiteren
europäischen Ländern aktiv, gibt abermals eine Veränderung
im Vorstand bekannt. Der bisherige Vorstandsvorsitzende,
Peter Simma (Bild), scheidet auf eigenen Wunsch aus der
Leder & Schuh AG aus. Die Vorstandsverantwortung wird ab
sofort zwischen den beiden Vorständen Heinzpeter Mandl
und Werner Weber geteilt. Erst im Juni hatte der langjährige
­Vorstand Peter Horvath das Unternehmen verlassen. Simma
hatte die laufende Restrukturierung des Konzerns maßgeblich
gestaltet und umgesetzt. Auch unter neuer Führung soll der eingeschlagene Kurs der
Neuausrichtung konsequent fortgesetzt werden, heißt es in einer Unternehmens­
mitteilung: »Die bereits gesetzten Restrukturierungsmaßnahmen greifen, weitere
Schritte sind im Rahmen des Restrukturierungsplans bereits in der Umsetzung.« Bis
Ende 2016 sollen 30 Mio. € in die Optimierung bestehender Standorte und den Aufbau
neuer Filialen investiert werden – vorrangig bei Humanic und Shoe4You.
Der größte Schuhhändler Österreichs steckt seit Jahren in der Verlustzone und
­konnte trotz Ankündigung auch 2013 den Turnaround nicht schaffen. Für 2014 zeigte
sich Simma zuletzt »sehr zuversichtlich«, wieder Gewinne zu schreiben. Das erste
Halbjahr sei »mit erfreulichen flächenbereinigten Umsatzzuwächsen und wesentlich
verbesserten Ergebnissen« abgeschlossen worden, berichtete Simma im Juli. Was
nun zu seinem Weggang geführt hat, wird nicht mitgeteilt.
Ein KaDeWe für Wien?
W
ährend sich das Karstadt-Filialnetz nach der
Übernahme durch die Signa-Gruppe auf einen
Kahlschlag einstellen muss, denkt man beim
Schwesterunternehmen, der Karstadt Premium
Group, an Expansion. Ab sofort treten die drei
­Premiumhäuser (KaDeWe/Berlin, Oberpollinger/
München, Alsterhaus/Hamburg) gemeinsam unter
der neuen Bezeichnung »KaDeWe Group« auf.
»Wir vereinheitlichen die Erscheinungsbilder der
einzelnen Häuser, von den Schaufenstern über die
Ladengestaltung bis hin zum Sortiment«, sagte
Geschäftsführer André Maeder dem Handelsblatt.
Ein gemeinsamer Auftritt würde auch die Expan­sion
erleichtern: »Unter dem Dach der KaDeWe Group
sind weitere Eröffnungen, etwa in Frankfurt am
Main, Wien oder Prag, vorstellbar«, so Maeder.
Außerdem zeige die neue Marke, dass die Loslösung
von der krisengeschüttelten Warenhaus-Mutter
Karstadt abgeschlossen sei.
E
ine Unternehmensgruppe für internationale Premiumund Luxuslabels ist die Vision von Siegmund und C­ laudia
Rudigier (Bild). Im Modebereich wurde 2010 Mabrun
übernommen, 2012 folgte Rena Lange, 2013 Gloriette,
und ebenfalls 2013 schluckte Rena Lange dann St. Emile.
Nun hat die Erfolgsgeschichte von Rudigier und Partner
den ersten gröberen Kratzer bekommen: Die Rena Lange
Holding GmbH hat einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung eingereicht, über die operative Tochter M. Lange &
Co. wurde ein Insolvenz-Regelverfahren eröffnet. Die Insolvenzanträge seien nötig geworden, »nachdem die liquiden
Mittel nicht mehr ausreichten, um die Maßnahmen zur
Reorganisation der Modegruppe sowie den laufenden
6 TZ 18 2014
Geschäftsbetrieb von Rena Lange zu finanzieren«, teilt
Insolvenzverwalter Christian Gerloff mit. »Oberste Priorität
hat nun, dass der Geschäftsbetrieb stabilisiert wird und
ohne Einschränkungen weitergehen kann.« Danach will
Gerloff zusammen mit der Geschäftsführung prüfen, »ob
ein wirtschaftlich tragfähiges Zukunftskonzept erarbeitet
werden kann, das auch im besten wirtschaftlichen Inte­
resse der Gläubiger ist«. Das Unternehmen hatte erst im
Winter eine mit 8 % verzinste Anleihe aufgelegt, um die
weitere Expansion zu finanzieren. Statt der erhofften
10 Mio. € nahm Rena Lange allerdings nur 5,4 Mio. € ein.
Der Jahresumsatz lag zuletzt bei rund 20 Mio. €. St. Emile
sei von der Insolvenz nicht betroffen, so Gerloff.
© Rudigier + Partner
Rudigier schickt Rena Lange in Insolvenz
Alle bilder © Regioplan
business news
RegioPlan Retail Expertenforum
M
it der kontinuierlichen Weiterentwicklung ihrer Formate im Off- und Onlinebereich prägt Rewe den europäischen
­Einzelhandel mit. Google ist inzwischen die
Werbeplattform Nummer eins. Logistiker wie
die Österreichische Post arbeiten intensiv an
Innovationen zum Thema Onlineshopping.
Umdasch weiß, wie die Handelsfläche der
Zukunft inszeniert werden muss. Immofinanz
setzt mit voller Kraft auf die Stärkung ihrer
Handelsimmobiliensparte und macht ihre
Objekte fit für die Anforderungen der Händler
im 21. Jahrhundert. Diese und weitere spannende Unternehmen und Themen erwarten
die Teilnehmer der RegioPlan-Veranstaltung
Retail Expertenforum am 23. Oktober 2014
in Wien. Aus der Modebranche sind Linus
Hiort, Expansions-Direktor der expansiven
schwedischen Varner-Gruppe, sowie Christoph
Bründl von Sport Bründl am Podium.
Weitere Informationen unter www.retailexpertenforum.com.
Fracomina
Dept
© ATP
Madonna
SCN
I
wird umgebaut
m Jänner wurde das Wiener Shopping Center Nord an den Investor
Tristan Capital Partners verkauft. Nun
hat die angekündigte Neugestaltung
des mit 36.000 m² Mietfläche (inkl.
Kino und Freizeitanlagen) fünftgrößten Einkaufszentrums Wiens begonnen. Geplant wurde der Umbau vom
renommierten, auf Shoppingcenter
spezialisierten Architekturbüro ATP.
Architekt Thomas Krohn will »einen
hellen, großzügigen Raumeindruck
schaffen«. Neue Rolltreppen wird es
ebenso geben wie »großzügige
­Ruhezonen«. Die Haustechnik wird
erneuert, auch der Vorplatz und die
Außenanlagen werden neu gestaltet,
ebenso das Parkdeck. Auch der
B­ ranchenmix solle »aufgewertet«
­werden, heißt es in der Pressemitteilung, genauso wird der Werbeauftritt
auf neue Beine gestellt: Der neue
Werbeslogan lautet »Alles shoppen«,
das Logo beinhaltet einen nach
­Norden zeigenden Pfeil. Eine erste
Teileröffnung ist im Dezember
geplant, die Gesamtfertigstellung im
Herbst 2015. Die Konkurrenzsituation
des SCN in Wien-Floridsdorf hat sich
nicht zuletzt durch die Eröffnung des
G3 in Gerasdorf sowie die Erweiterung des Donau Zentrums deutlich
verschärft. Hinzu kommt eine schlechte Anbindung an das öffentliche
­Verkehrsnetz. Die Leerstandsrate lag
zuletzt bei rund 15 %.
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Wien
14
2. Oktober 20
9 –18 Uhr
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handel
Trendwende?
Die
F
lächenwahn war lange Zeit ein Modewort in der Handelsszene: Tatsäch- sondern zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Geschäftskonzepten
lich wuchs die Verkaufsfläche mit schöner Regelmäßigkeit um gut 100.000 statt.« Andere Experten lehnen sich da schon bedeutend weiter aus dem FensQuadratmeter pro Jahr. So kamen zwischen 2003 und 2007 in Summe ter: Die Berater von RegioPlan gehen sogar davon aus, dass in den nächsten
500.000 Quadratmeter an Fläche im stationären Einzelhandel hinzu (siehe Grafik Jahren aufgrund des weiteren Wachstums im Onlinehandel bis zu ein Viertel
unten rechts). Doch dann setzte die Krise ein. Zwar wurden in den ersten Krisen- aller Verkaufsflächen überflüssig werden.
jahren (2008 bis 2010) immer noch neue Flächen in Form von neuen Einkaufs- und Im Modehandel ist von diesen Entwicklungen vorerst noch gar nichts zu spüren –
Fachmarktzentren geschaffen. Was sich änderte, war, dass auf Gegenseite ver- im Gegenteil: Hier stieg auch im Vorjahr sowohl die Zahl der Geschäfte (um rund
stärkt auch Flächen stillgelegt wurden: Filialisten begannen, schlechter gehende 100 auf 5.400) als auch die Verkaufsfläche (um 2 % auf 1,7 Mio. m²) weiter an.
Standorte zu schließen, Einzelunternehmen (vornehmDabei ist der Modehandel immer noch recht kleinteilig
lich in Nebenlagen) gaben ganz auf, einzelne Marktteilstrukturiert: Jeder zweite Store (genau: 49 %) wird von
nehmer gingen in Konkurs. Der Flächenzuwachs stageiner Unternehmerin oder einem Unternehmer geführt, die
Im Vorjahr ist die
nierte per Saldo. 2011 und 2012 standen die Zeichen
ausschließlich diesen einen Standort betreiben.
Verkaufsfläche in
wieder auf Expansion, denn die Konjunktur­erholung
Österreich erstmals
schien zum Greifen nahe. Wie wir heute wissen: falsch
Die Städte verlieren Umsatz. Ein anderer Trend hat sich
gedacht. 2013 verlangsamte sich die Eröffnung neuer
hingegen auch im Vorjahr ungebrochen fortgesetzt: die
zurückgegangen.
Flächen deshalb abermals deutlich – die Zahl der KonUmsatzverschiebung von Geschäften in den Städten hin
Zufall oder Trendkurse und Standortschließungen erreichte einen neuen
zu Einkaufszentren, Fachmarktgebieten und dem OnlineHöchststand. Hatte die Zahl der Geschäfte im gesamten
handel (siehe Grafik unten links). Jedoch zeigt sich auch
wende? Im ModeEinzelhandel im Jahr 2012 noch um 200 zugenommen,
handel ist von einem hier, dass der heimische Handel im Grunde nach wie vor
sank sie im Laufe des Vorjahres um 800 (!) auf einen
sehr traditionell strukturiert ist: Zwar hat der innerstäd­
Flächenrückgang
neuen Tiefststand von 41.800. Die Folge: Erstmals seit
tische Handel in den letzten zehn Jahren genau 10 %
Jahrzehnten ging die Verkaufsfläche zurück – um
Marktanteil verloren. Doch noch immer werden 63 von
jedenfalls vorerst
bescheidene 100.000 Quadratmeter, aber doch.
100 € in den Einkaufsstraßen und Nebenlagen ausge­
nichts zu spüren.
geben. Die Einkaufs- und Fachmarktzentren sowie die
Ist jedes vierte Geschäft überflüssig? Hauptverantverstreuten Fachmarktgebiete haben trotz der enormen
wortlich für den Rückgang bei Fläche und Geschäftszahl
Flächenexpansion ihren Marktanteil im gleichen Zeitraum
sind in erster Linie die zwei Großinsolvenzen von Dayli/Schlecker und Nieder- um nur 7 % gesteigert. In Summe fließen heute 31 von 100 im Handel ausge­
meyer. Von einer Trendwende will man bei der Wirtschaftskammer, die diese gebenen € in diese »neuen« Handelsstandorte. Der viel gefürchtete VersandZahlen veröffentlicht hat, noch nicht sprechen. Womöglich auch, um die eigenen und Onlinehandel hingegen hat laut den aktuellen Zahlen der Wirtschafts­
Mitglieder nicht zu sehr zu verunsichern. René Tritscher, Geschäftsführer der kammer nach wie vor erst einen Marktanteil von 6 % – bei fraglos hohen
Bundessparte Handel, geht zumindest so weit, keinen weiteren Anstieg der Zuwachs­raten. Vor allem in den Jahren 2003 bis 2008 ging das Wachstum des
Verkaufsfläche zu prognostizieren – auch wegen des Onlinebooms. Und fügt Onlinehandels nahezu ausschließlich zulasten des »klassischen« Kataloghinzu: »Wie die erwähnten Großinsolvenzen im vergangenen Jahr zeigen, trifft Versandhandels. Erst seither wurden auch die Umsätze anderer Vertriebs­
der Strukturwandel nicht nur kleine Ein-Standort-Unternehmen, sondern auch formen angeknabbert. Der Abwärtstrend des innerstädtischen Handels hat
große Filialisten. Der Wettbewerb findet also nicht zwischen großen und kleinen, sich dadurch klar beschleunigt. Mf
Einzelhandelsverkaufsfläche sinkt erstmals
Umsatzverschiebung im Einzelhandel
VerkaUfsfläche im stationären einzelhandel –
in mio. QUadratmeter
Umsatzanteile im österreichischen einzelhandel –
marktanteil in Prozent
’08
’09
’10
14
,3
’07
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,3
14
,1
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’04
14
,1
2003
14
,0
14
13
,9
63%
60
15 mio. m2
13
,7
73%
13
,6
Einkaufs-/Fachmarktzentren
Fachmarktgebiete
Versand- und Onlinehandel
14
,4
Einkaufsstraßen/Nebenlagen
80%
13
40
12
17%
20
13%
11%
0
14%
3%
2003 ’04
11
6%
’05
’06
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’08
’09
’10
’11
’12 2013
10
Grafik: Textil Zeitung, Quelle: KMU Forschung Austria
8 TZ 18 2014
’11
’12
2013
Wortmann-Gruppe · D-32758 Detmold · Tel.: +49.52 31.605.124 · Fax: +49.52 31.605.5.124 · E-Mail: sales@wortmann.com · tamaris.at
»Es wird ein
Kampf um Kanäle«
E
Der Ausnahmekoch aus dem Norden:
Claus Meyer, Mitbegründer des »Noma«
in Kopenhagen, und essbare Kostbarkeiten nach seinen Rezepten (oben)
10 TZ 18 2014
in dänischer Koch, dessen Restaurant in
Kopenhagen viermal zum besten der
Welt gekürt wurde, ein norwegischer
Trendforscher und Politiker, optisch eine
Mischung aus Charlie Sheen und Udo Lindenberg, eine New Yorkerin, die SecondhandFashion im Untergrund verkauft – oder die Chefin eines Berliner Start-ups, das Männern nach
einem zehnminütigen Telefonat Komplett-­
Outfits zuschickt: Unter dem Titel »Retail 2020:
Mit Mensch und Maschine in die Zukunft des
Handels« diskutieren im Rahmen der 64. GDIHandelstagung in Zürich die Vertreter von Startups und Handelsriesen gemeinsam mit Trend­
forschern über die Zukunft des Verkaufens.
Institutschef David Bosshart prophezeit in seiner
Einführung das vollkommene Verschmelzen der
physischen und der virtuellen Verkaufswelt:
»Mobile Endgeräte werden noch dominanter.
Schauen Sie in die Schwellenländer: Auch dort
verfügen die Jungen über mobile Geräte –
Läden kennen sie nicht. Der Laden als Ort des
Einkaufens wird komplett übersprungen.« In
gesättigten Ländern mit einer nach wie vor
­dichten Einzelhandelslandschaft hingegen gebe
es für stationäre Formate nur eine Chance.
»Man muss Mensch und Maschine verbinden,
von beidem das Beste kombinieren, um ein
Omni­channel-System anzubieten.« Natürlich
berge diese enge Verbindung Gefahren in sich.
Bosshart: »Die Technologisierung führt unweigerlich zu einem Kampf der Kanäle. Darüber
hinaus sind vollkommen neue logistische
­Lösungen gefordert. Wir werden uns in der
Alle Bilder © GDI
Wenn im GDI in Zürich
über die Zukunft des
Handels nachgedacht
wird, dann mit führenden
Experten aus der
ganzen Welt. Vielfältig
wie der Handel selbst.
tagung
nächsten Zeit mit der Drohnenanlieferung zu
beschäftigen haben, aber auch mit der Frage der
Datenidentität. Wenn der Kunde seine Daten, seine
Identität hergibt, muss schon einmal gefragt
­werden: Was bekommt er eigentlich dafür?«
Bei Gill Linton in New York bekommt er Secondhand-Mode – die man allerdings schon so nicht
mehr nennen soll, sondern »preloved Fashion«. Mit
der Onlineplattform Byronesque trat die New
­Yorkerin an, kämpfend gegen eine Reihe von Vorurteilen wie z. B., man würde »die Unterhosen von
Toten« verkaufen. Also fügte sie ihrem OnlineStore einen redaktioneller Bereich hinzu, ließ die
Geschichte zu den bereits getragenen Teilen aufschreiben, schuf eine Plattform für Fans von bereits
getragener Mode. »In dem Moment, als wir auch
Content anboten, spielten wir in einer vollkommen
anderen Liga, wurden ernst genommen.« Heute
beschreibt sie ihr Geschäftsmodell als »inspiring,
not selling«, wiewohl die Umsätze stramm nach
oben zeigen. Secondhand-Plattformen sieht Linton
als zukunftsweisend, denn: »Wieso soll es erfolgreich sein, wenn alles gleich aussieht?« Den
­Nostalgiegedanken, immer wieder mit Vintage in
Verbindung gebracht, will Linton bewusst nicht
heranziehen. Es ginge vielmehr um Echtheit einer
Kundenschicht, die nicht in der Mittelmäßigkeit
der »Like-Kultur« gefangen sein möchte. Die Tat­
sache, dass in einem gewissen Marktsegment
alles immer und überall verfügbar sei, unterdrücke
die Fantasie der Käufer.
Online oder offline? Für Linton hat diese Frage keine
Relevanz: »Das Produkt, nicht die Art des Verkaufens
ist wichtig.« Also ging sie mit Byronesque im
Dezember 2013 kurzfristig offline und verkaufte
ihre Vintage-Teile in einem aufgelassenen Post­
gebäude, einem bis dahin nicht öffentlich zugänglichen Ort. Linton inszenierte den Pop-up Store als
»Moderetrospektive«, bei der man auch gleich
probieren und kaufen konnte. »Es hat viel abgefuckter ausgesehen, als es tatsächlich war. Die
Leute haben gemeint, sie seien in einem Secret
Unterground Club in Berlin. Wir haben bewusst
provokant inszeniert und sind regelrecht überrannt
worden.« Linton war vom Erfolg des Pop-up-­
Projekts wenig überrascht: »Wenn alle online sind,
findet Differenzierung nur noch offline statt. Nur im
Laden kann man berühren, sprechen, fühlen.«
Linton inszenierte eine »kuratierte Ausstellung«,
und auch die gebürtige Berlinerin Anna Alex
beschreibt ihr Geschäftsmodell Outfittery als
»kuratiertes Onlineverkaufen«. Seit 2012 kleidet
Outfittery Männer ein und bietet Onlineshopping
mit menschlicher Beratung. 150.000 Kunden in
zwei Jahren, 150 Mitarbeiter, davon 70 als Modeberater (Alex nennt sie Stylisten) am Telefon: Die
Bilanz von Outfittery kann sich sehen lassen.
Durchschnittlich zehn Minuten dauert ein Beratungsgespräch mit dem potenziellen Kunden, in
dem seine grundsätzlichen Daten und Wünsche
(Größe, Passform, Anlass und Funktion des Outfits,
Tragegewohnheiten) abgefragt werden. Anschließend stellt die Stylistin (nur etwa 10 % sind
­Männer, da die ausschließlich männlichen Kunden
laut Umfrage lieber von einer Frau beraten werden)
zwei bis drei Outfits zusammen – und verschickt
sie, attraktiv in einer Box verpackt, an den Kunden.
Rückläufe? Anna Alex sagt, es seien »wenige«,
vielleicht auch, weil bei jedem Paket ein von der
Stylistin handgeschriebener Brief dabei liegt, in
dem sie ihre Auswahl begründet. Die meisten
HAKA-Anbieter des modischen Mainstream- bis
Premiummarktes arbeiten bereits mit Outfittery
zusammen (darunter Drykorn, Gant oder Boss),
einige wenige (darunter der Systemanbieter­
s.Oliver) verweigern die Kooperation noch.
Auf Markenaffinität nimmt man bei Outfittery
durchaus Rücksicht, sagt Alex: »Wenn ein Kunde
sagt, er hat ein Leben lang Boss getragen, ist es
vollkommen sinnlos, ihm etwas anderes einzu­
reden.« Übrigens: Auch bei Outfittery werden persönliche Daten abgefragt, beim Alter bleibt man
diskret: »Wir fragen unsere Kunden lediglich, wie
Anna Alex, Outfittery
David Bosshart, GDI
Ståle Økland,
Trendforscher
Alle Bilder © GDI
tagung
Martina Hörmer, Rewe
Nadine Stoyanov, Key of Aurora
Oliver Altherr, Marché International
alt sie sich fühlen.« Da wundert es auch nicht, dass
Anna Alex das Durchschnittsalter ihrer Kunden mit
»33 oder 34« angibt. Die Vermutung liegt nahe,
dass sich eine Reihe von Kunden jünger fühlt, als
sie tatsächlich ist.
Keine Offline-Ambitionen hat Nadine Stoyanov
mit ihrem Schweizer Onlineformat Key of Aurora.
Dort werden maßgefertige Luxusartikel aus aller
Welt zusammengetragen, der Luxusgedanke
bezieht sich nicht auf den (hohen) Preis, sondern
auf die eingeschränkte Verfügbarkeit: »Es geht
schon lange nicht mehr um monetäre Werte.
Luxus, der nur in Verbindung mit viel Geld gesehen
wird, lässt uns zunehmend kalt.« Stoyanov geht es
um eine »radikale Matrix« aus Handwerkskunst,
Nachhaltigkeit, biologischen Zertifikaten und
Bewusstsein für soziale Projekte. Mit dem Kauf
von handwerklich gefertigtem Schmuck aus Kenia
oder Taschen aus dem Libanon werden Sozial- und
Integrationsprojekte unterstützt und gefördert.
Key of Aurora sieht sich als Online-Concept-Store,
12 TZ 18 2014
der keine Produkte anbieten möchte, die nach
einer Saison niemand mehr braucht. Aktueller
Bestseller sind handgemachte Siphonflaschen zur
Sodawasser-Erzeugung.
Produkte müssen berühren, müssen faszinieren,
dahinter muss die Technik so modern, so reibungslos wie möglich funktionieren. Bei aller Technik­
unterwerfung: Was zählt, ist immer (auch) der
Mensch. In einer von Maschinen beherrschten
Wirtschaft gilt der Däne Claus Meyer (das von ihm
gegründete Restaurant Noma wurde viermal als
das beste der Welt gekürt) als Vorzeigeunter­
nehmer, dessen Erfolg auf dem Recruiting außergewöhnlicher Mitarbeiter beruht. »Wenn ich jemanden einstelle«, sagt Meyer, Keynote Speaker der
GDI-Tagung, »muss er smarter sein als ich.« Meyer
glaubt fest daran, dass man mit der Individualität
von Menschen Konsumentenverhalten verändern
kann: Seine bedingungslose Hingabe zu Regio­
nalität und zur lokalen Küche, in seinem Fall der
­nordischen Küche, habe die Betrachtungsweise
von Essen nicht nur in seiner Heimat Dänemark
verändert. Davon, dass sein »Manifesto for the
New Nordic Kitchen« auch außerhalb Dänemarks
gut schmeckt, konnten sich die Handelstagungsteilnehmer beim anschließenden Lunch über­
zeugen. Das Flying Buffet war nach Rezepten des
Ausnahmekochs und -unternehmers zubereitet.
Gill Linton, Byronesque
Am zweiten Tag der Veranstaltung, der Mitarbeiterführung in einer von Maschinen geprägten
Arbeitswelt in den Mittelpunkt rückte, sorgte der
Norweger Ståle Økland, Gründer von Global Retail
Trends, Trendforscher und Autor von »TrendMania«
(2011), aber auch Politiker der konservativen Partei
Norwegens, für einen erfrischend anderen Zugang
zu bekannten Leadership-Konzepten: Økland sagt,
dass Führungskräfte am meisten von Rockbands
lernen können – egal, wie viele iPads und iPhones
um sie herumstünden: »Die Mitglieder von Rockbands zählen nie nach, wie lange sie gearbeitet
haben. Und sie lassen auch nie ein Konzert aus,
denn sie wollen vor allem eines nicht: ihre Fans
enttäuschen.« Viel verdienen soll, sagt Økland
­launig, wer einen armseligen Job hat: »Rocker
­wollen ihren Traum verwirklichen, verdienen am
Anfang wenig bis gar nichts. Aber irgendwann
kommen sie ins Verdienen – und leben ihren
Traum.« Das gelte auch für den Teamgedanken in
Unternehmen: »Rockbands jagen gemeinsam,
­singen gemeinsam, verlieren gemeinsam.« BPM
studie
Death- statt Lifestyle
© Fotolia
Laut einer Studie des
Züricher GDI kommt eine
neue Art des Luxus auf die
Verbrauchermärkte zu.
Oder ist diese Art nicht
schon längst da?
M
artina Kühne ist die Autorin der Studie »Der nächste Luxus: Was
uns in Zukunft lieb und teuer ist« – und offenbar repräsentiert sie
auch diesen neuen Luxus bei der Präsentation der Studie im
­Rahmen der 64. GDI-Handelstagung. Ungeschminkt, die Haare zu einem
Pferdeschwanz zusammengebunden, schlichtes Outfit, ganz so, als wollte
Kühne zeigen: Schaut her, jetzt geht es nicht mehr um plakativen Luxus, nicht
um Marken, Luxus wird ab sofort anders definiert.
Die Beispiele, die Kühne dafür bringt, kommen dem Zuhörer durchaus g­ eläufig
vor: Man schläft lieber unterm Sternenhimmel als im Fünfsternehotel, kocht
lieber in den eigenen vier Wänden, als im Luxusrestaurant zu essen, bewertet
eine Sechsmonatsauszeit vom Beruf deutlicher höher als die Anschaffung
eines weiteren Luxusprodukts.
Die Bedürfnisse westlicher Luxuskonsumenten, ist sich Kühne sicher, verschieben sich seit einiger Zeit: Statt klassischer und exklusiver Produkte suche die
Kundschaft heute vermehrt den auf das Nötige reduzierten Genuss und essenzielle Erfahrungen. Kühne: »Plötzlich gibt man sein Geld lieber für ein simples,
aber dafür maßgefertigtes Fahrrad.« Verschlichterung auf der Produktebene
benennt Kühne den Trend: Man zeigt, dass man nicht mehr zeigen muss. Die
neue Losung im Luxus heiße: »Ich leiste mir, darauf zu verzichten«.
Keine einfache Wandlung im Verbraucherverhalten der Gutverdienenden, vor
allem in jenen Branchen, in denen Luxus in erster Linie bedeutete, etwas zu
besitzen.
Erst langsam würden erste Händler darauf reagieren – mit neuen Produkten
und Konzepten. So werden im »Quiet Shop« des Londoner Warenhauses
Selfridges neuerdings in ruhigem Ambiente Sondereditionen von Markenkleidern angeboten – ohne Beschriftung, ohne Logo, erkennbar nur für Eingeweihte.
Solche Kennerschaft verschafft Anerkennung. Das zeigt sich besonders im
Food-Markt. Wer um Herkunft, Verarbeitung und Zubereitung von Speisen und
Getränken Bescheid weiß, erntet Bewunderung. Das verändert die Aufgabe
der Händler: Statt Statussymbolen müssen sie neue Skills und Wissen
­anbieten. Der Handel tue gut daran, sich von kindlichen Vorstellungen von
Luxus zu befreien, Teenager-Luxus nennt Kühne ein Verbraucherverhalten, das
darauf abzielt, zur Schau zu stellen, »dass man etwas erarbeitet hat, dass man
sich was leisten kann«. Aber warum sind die Konsumenten so luxusmüde
geworden? Warum verweigern sie sich Brands und Produkten, die lange Zeit
auf der persönlichen Wunschliste ganz oben standen? Einen Grund dafür sieht
Kühne in der Tatsache, dass eine Reihe von Luxusmarken ihre Distribution
gelockert hätte: »Wenn Luxusbrands im Outlet zu finden sind, muss man sich
nicht wundern, wenn die ehemaligen Luxuskonsumenten diese Produkte als
wenig spannend empfinden.« Der reife Luxus sei eine schrittweise Entwicklung weg vom Produkt- und hin zum Erlebniskonsum. Erlebnisse ließen sich
schließlich unendlich steigern, vom Restaurantbesuch bis zum Ausflug ins
Weltall sei die Erlebnisebene ausweitbar.
Radikal denkt Kühne ihre Beobachtungen zu Ende: Das Prinzip »Weniger ist
mehr« dreht sich nicht ums Verschwenden, sondern ums Verschwinden. Das
Diesseits werde bereits aus der Perspektive des Gehens betrachtet, konsumtechnisch heißt das: Man wandert vom Life- zum Deathstyle. Klingt deprimierender, als es ist, klärt Kühne auf: »Es sind nicht makaber die letzten Tage im
Angesicht des Sterbens gemeint, sondern eher eine Existenz, die aus der
Perspektive der eigenen Endlichkeit besser und sinnvoller geführt wird. In ihr
sind Erinnerungen so wichtig wie Träume.«
BPM
TZ 18 2014 13
© bonaveri
schaufenster
Surreal
© www.tollys.de
Sense
© Kurt Göthans
Surrealismus,
Emotion und
Interaktivität sind die
derzeit wichtigsten
Eigenschaften für ein
gutes Schaufenster.
Ein Rundgang durch
die Wiener Innenstadt
liefert Inspirationen.
14 TZ 18 2014
P&C
schaufenster
Armani
Diesel
D
er Onlineanbieter Zalando arbeitet derzeit an eigenen Style-Seiten,
auf denen es weniger um einzelne Produkte geht, als vielmehr um
ganze Looks und Inspirationen. Damit baut sich der Internetanbieter
eine Art virtuelles Schaufenster. Das ist ein guter Anlass, diesem Thema auch
im stationären Handel wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Denn: »Das
Schaufenster ist die Visitenkarte eines Unternehmens und dient als Infor­
mations- und Inspirationsquelle für den Kunden«, ist auch Susanne Loibnegger,
Head of Visual Merchandise bei Kastner & Öhler, überzeugt. In den letzten
Jahren bemerkt sie eine Veränderung in der Gestaltung der Auslagen, die
wieder aufwendiger und opulenter sein dürfen: »Die reine Warenpräsentation
gehört der Vergangenheit an.«
Klare Regeln und Trends gibt es in der Schaufenstergestaltung nicht. Wichtig
ist, »dass man das, was ein Unternehmen ausmacht und lebt, auch wirklich
authentisch nach außen zeigt«, sagt Martina Russegger, bei Adelsberger in
einem Team von sechs Leuten für das Visual Merchandising auf insgesamt
3.000 m2 Verkaufsfläche verantwortlich. Die gelernte Dekorateurin ist
­überzeugt, dass viele Unternehmen unterschätzen, was alles hinter der
­Gestaltung steckt, »denn in Zahlen kann man das nicht immer messen«. Aus
ihrer täglichen Arbeit weiß sie aber zu berichten, dass die Hälfte der Produkte
im Schaufenster nach der zweiwöchigen Laufzeit ausverkauft ist.
Schaufenster haben das Potenzial, die Aufmerksamkeit der Passanten auf
sich zu ziehen, sie zu fesseln und im Idealfall in den Laden zu leiten und dort
den Absatz der gezeigten Produkte zu steigern. Doch dafür müssen einige
Punkte beachtet werden, die eine Auslage zu einer echten Visitenkarte
machen. So kommt etwa kein Fenster ohne Highlight aus, einen Eyecatcher,
der das Auge des potenziellen Kunden einfängt. Dazu zählen derzeit vor allem
surrealistische Elemente wie Schaufensterpuppen mit überdimensionierten
Köpfen oder Gliedmaßen. Auch leuchtende Neonröhren und -schriftzüge
­ziehen die Blicke auf sich. Ein weiteres Thema, das auch für Martina ­Russegger
Dior
TZ 18 2014 15
schaufenster
Hämmerle
Ermenegildo zegna
immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist Interaktivität. Mit einem außen angebrachten Knopf kann man den Passanten so zum Beispiel die Möglichkeit
geben, selber Elemente wie etwa spezielle Lichtgestaltungen zu aktivieren.
Auch passende Musik oder Sound-Effekte kommen immer wieder zum
­Einsatz – so tönte etwa letzten Juli aus einem Berliner Marc-Cain-Schau­
fenster mit Leopardenmuster Großkatzengebrüll. Russegger: »Man muss
­versuchen, den Kunden einfach auch einmal über andere Sinne als nur die
Optik zu erwischen.«
Um den Kunden auch über den ersten Eindruck hinaus in den Bann zu ziehen,
sollten Schaufenster Geschichten erzählen können. Im Idealfall wird eine
emotionale Story bis ins Ladeninnere weitererzählt und führt den Kunden
direkt an die Ware. Modekäufe sind schon lange keine Bedarfskäufe mehr, und
so ist Emotion zu einem der wichtigsten Verkaufsargumente geworden. »Durch
emotionale Kundenansprache kann das Visual Merchandising im Schaufenster
Aufmerksamkeit erzeugen, den Kundenlauf stoppen, die Bekanntheit des
Unternehmens steigern, Produkte hervorheben und Impulskäufe auslösen«,
zeigt sich auch Susanne Loibnegger überzeugt.
Einen letzten Punkt kann man sich ebenfalls bei Internetplattformen abschauen.
Mittlerweile existieren einige Websites, auf denen man sich aus einem bunten
Markenmix sein individuelles Lieblingsoutfit zusammenstellen und über
­soziale Netzwerke bewerten lassen kann. Diese Möglichkeiten eines starken
Brandmixes von Mainstream bis Premium sollte man sich auch im Schau­
fenster nicht entgehen lassen. Denn damit ist man auf der gleichen
­Wellenlänge wie die heute bestens informierten Kunden.
BN
16 TZ 18 2014
Chanel
schaufenster
»Mut zur Lücke«
Was sind die
wichtigsten Punkte, die man bei
der Schaufensterdekoration
beachten sollte?
Es muss ein Eye­
catcher vorhanden
sein, der die Aufmerksamkeit der
Passanten in den ersten drei
Sekunden auf sich zieht, denn viel
mehr Zeit hat man für die Wahr­
nehmung nicht. Wichtig ist auch
die Positionierung der Mannequins,
die nicht streng als Mauer vor dem
Kunden aufgereiht sein sollten,
sondern mit ihm kommunizieren
müssen. Das erreicht man
dadurch, dass man die Puppen in
die Tiefe stellt, den dreidimensio­
nalen Raum nützt. Und das Schau­
fenster darf auf keinen Fall zu
­vollgeräumt sein, denn zu Tode
dekoriert ist auch gestorben …
Da kommt es auf das Gefühl des
Dekorateurs an, denn manchmal
kann schon ein einziges Stück zu
viel sein. Ich empfehle immer den
Mut zur Lücke.
Lassen sich in der Dekoration
Trends ausmachen?
Ja, kleine Tendenzen gibt es schon.
Viele Jahre waren die Schaufenster
jetzt sehr straight und geradlinig
wie bei den großen Filialisten. Nun
wird alles wieder ein bisschen
­weicher. Das größte Thema derzeit
ist Storytelling: Man muss wieder
mehr Geschichten erzählen, mit
denen man die Kunden gewinnt.
Denn die Kleiderschränke sind voll,
zum Kaufanreiz braucht es also
Highlights. Die einzelnen Geschich­
ten können sich dabei auch über
mehrere Auslagen spannen.
Was bieten Sie Ihren Kunden für
die ideale Gestaltung?
Ich biete ein Full-Service-Paket
inklusive Jahresplanungen, Proto­
typen und Deko, die ich in meinem
eigenen Atelier herstelle. Die ­Kunden
können aus zwei verschiedenen
Vorschlägen wählen, die ich immer
individuell für sie erstelle. Das hat natürlich
seinen Preis. Aber ich würde mir wünschen,
dass der Handel den Wert des Schau­
fensterdekorateurs wieder höher schätzt.
Wir haben in dieser Branche immer wieder
mit Dumping-Preisen zu kämpfen. Aber
immerhin verkaufen wir mit unseren Ideen
www.bonaveri.com
© art deko
Cornelia Weinhappel sorgt mit ihrem Unternehmen Art deko für schöne Schaufenster bei
­Giesswein, Grandits und Kettner in Wien.
ja unser geistiges Eigentum. Und
obwohl es für den Textilhandel leider
wenige Statistiken gibt, weiß ich von
meiner Arbeit mit Apotheken, dass
sich mit guten Schaufenstern Umsatz­
steigerungen von 10 bis 20 % erzielen
lassen.
BN
neue läden
Platzhirsch unter neuer Führung
E
in Unternehmerdilemma: Einerseits die Möglichkeit, in Pension zu
gehen – andererseits decken sich die Lebenspläne der drei Töchter
nicht mit der Führung eines Traditions-Modehauses. Dieses Schicksal
erfuhr Doris Geretschläger-Raab. Also machte sich die Firmenchefin auf die
Suche nach einem Mieter für ihre Immobilie am Stadtplatz von Rohrbach (OÖ).
»Es war mir ein großes Anliegen, einen Qualitätsanbieter mit Markenware für
das Innenstadtgeschäft zu bekommen«, äußerte sie sich der Lokalpresse
gegenüber – fündig wurde sie bei Markus und Simone Egger. Das Unter­
nehmerpaar führt in vierter Generation neben dem Stammsitz in Unter­
weißenbach bereits fünf Filialen mit Tracht und Mode. Mit nunmehr knapp
90 Mitarbeitern und den zusätzlich 1.000 m² Verkaufsfläche in der Mühlviertler Bezirksstadt nähert man sich den 10 Mio. € Umsatz. Aufgesperrt werden
sollte schon Anfang September, was sich aber um eine Woche verzögerte:
»Um die Warenauslieferung war es heuer ganz schlecht bestellt«, stellt Egger
fest, ohne bislang eine Erklärung dafür zu haben. Pünktlich gelungen ist hingegen der Komplettaustausch des mehr als 20 Jahre alten Ladenbaus unter
der Federführung von Umdasch Shopfitting.
Egger Mode & Tracht verhinderte
engagiert, dass Rohrbach seinen
führenden Nahversorger in Sachen
Multimarkenmode verliert.
© Alle
Egger
Bilder © egger
Bewährtes & Neues. Zu den optischen Leckerbissen des 600.000-€-Investments zählt die Young-Fashion-Abteilung (u. a. Converse, Mavi, Blend, Broadway NYC Fashion, Superdry), in der sich zwei Tage lang ein Graffiti-Sprayer
aus Wien künstlerisch austoben durfte. Oder die gezielt platzierten Verblendungen aus Granit-Riemchen im ganzen Haus. Das Licht auf den fünf versetzt
angeordneten Verkaufsebenen wurde auf LED-Technik umgestellt und auch
der Eingangsbereich baulich deutlich verändert, ohne auf die großzügige
Schaufensterpassage zu verzichten. »Beim Sortiment haben wir rund 70 %
Deckungsgleichheit mit unseren anderen Häusern«, erklärt Markus Egger.
Völlig neu im Portfolio sind z. B. Brax, Camp David, Gerry Weber oder als
Topbrand Sportalm Emotion. Eines Einkaufsverbands oder vertikaler Flächenpartnerschaften bedient man sich nicht: »Wir verwehren uns solchen Zusammenarbeiten und wollen selbst bestimmen, was wir einkaufen und was
nicht.« Definierte Markenflächen sucht man daher vergebens, mit Logos der
Labels an Wänden und Warenträgern wird eher zurückhaltend umgegangen.
18 TZ 18 2014
Trachtenkompetenz. Egger Mode ist eine Größe in Sachen Tracht – in der
Filiale »Lederfabrik« im Norden von Linz werden 1.000 m² ausschließlich damit
bespielt. Neben Herren- und Damenmoden darf auch im Neuzugang die Tracht
nicht fehlen. »Klein, aber fein! Wir haben uns von dem ganzen Billigzeugs
längst verabschiedet. Eine Lederhose gibt’s nicht unter 189 € – und da sagen
wir dazu, dass sie nicht aus der EU stammt.« Besonders eng ist die Partnerschaft mit Allwerk, darüber hinaus wird mit allen renommierten Trachtenherstellern (Meindl, Mothwurf, Lodenfrey, Steinbock, Sportalm usw.) zusammengearbeitet. Sneaker im Trachtenlook haben wohl auch in Rohrbach das Zeug
zum Bestseller, überhaupt ergänzen schon vom Start weg Schuhe von Camp
David, Converse sowie Zukäufe aus Bologna das textile Sortiment. Das
»Mühlviertler Dirndl« – ein geschützter Eigenentwurf – ist seit vier Jahren im
Programm: Tannengrün im Oberteil, der Rock im traditionellen Blaudruck, eine
Wasserfallschürze, die Donau symbolisierend, die Metallknöpfe im Mühlstein-Look. »Vor zwei Wochen ging das tausendste Stück davon über den
Ladentisch«, berichtet Markus Egger stolz. Auch diese Erfolgsstory möchte er
mit Filiale No. 7 fortschreiben. CD
© Modehaus Carnaby
neue läden
Aus fünf wird eins
Das neue Modehaus Carnaby der
Unternehmerfamilie Haas lockt ab
sofort mit 2.000 m2 Markenmode in
der Peripherie von Wiener
Neustadt.
W
ir konnten an unserem alten Standort unsere Ideen nicht mehr
umsetzen«, beschreibt Klaus Haas die wichtigste Motivation für
seinen Neubau an der Peripherie. Denn der alte Standort, das war
die Fußgängerzone von Wiener Neustadt, mit 42.000 Einwohnern immerhin die
elftgrößte Stadt Österreichs. Bisher betrieb der 38-jährige Unternehmer dort mit
Ehefrau Daniela die drei Boutiquen Lord Carnaby, Lady Carnaby und Studio
Carnaby sowie Franchise-Shops von Tom Tailor und Street One. Doch seit 2.
September müssen sich die modeinteressierten Wiener Neustädter nur mehr
eine Adresse merken: den Zehnergürtel, Ecke Luchspergergasse, das Modehaus
Carnaby. Der moderne Industriebau ist ein offenes Haus mit sehr flexiblem
Grundriss. Die 2.000 m² Verkaufsfläche sind auf zwei Ebenen angeordnet,
­darüber sind noch Büros und Nebenräume untergebracht. Während sich das
Gebäude im Erdgeschoß über großzügigen Glas-Schaufenster nach außen öffnet, wird der obere Teil der Außenfläche von einer vorgehängten Fassade aus
Metallplatten dominiert. Doch auch hier wurden Ausblicke geschaffen, die
einen schönen Blick auf die nahe Bergwelt freigeben. Die Innengestaltung, für
die Umdasch Shopfitting verantwortlich zeichnet, beschreibt Haas als »modern
und trotzdem gemütlich«. Das Erdgeschoß ist ganz den Damen vorbehalten
(beginnend bei Maisons Scotch, Pepe, Superdry und G-Star über Comma, Opus
und Marc O’Polo bis zu Gerry Weber, Brax und Marc Aurel), im Obergeschoß
finden sich die Premium-Sortimente (u. a. Cambio, Marc Cain, Drykorn, Boss)
sowie die Herren-Welt mit vergleichbar großem Markenspektrum und zusätzlich
klassischen Stammabteilungen für Hosen und Hemden.
space
for
people
Persönlicher Service. Gleich drei Bars sorgen für gemütliche Atmosphäre. Dadurch will man sich vom nahen Mitbewerb abgrenzen: Zwei
Blocks weiter befindet sich das Einkaufszentrum Fischapark, das derzeit
deutlich vergrößert und ab nächstem Jahr auch mit einer Filiale von Peek
& Cloppenburg um neue Kunden werben wird. Mit Blick auf P&C setzt
Carnaby auch verstärkt auf Schuhe und Taschen, die man so beim Mitbewerb nicht findet. Profilieren will man sich außerdem mit Veranstaltungen
wie Abendverkäufen und Modeschauen. Dass die großzügigen Stiegen,
die die beiden Geschoße verbinden, für Modepräsentationen hervorragend geeignet sind, wurde gleich bei der Eröffnungsfeier bewiesen.
Wichtigster Unterschied zum großen Filialisten soll aber weiterhin die
familiäre Unternehmenskultur bleiben: Die Mitarbeiter kennen ihre Kunden beim Namen, persönlicher Service steht klar im Vordergrund. »Die
Größe unseres Hauses ist jetzt groß genug, um eine sehr große Auswahl
zu bieten, aber trotzdem immer noch klein genug, dass es familiär bleibt«,
meint Haas. In der ersten Woche nach Eröffnung sei das Konzept jedenfalls voll aufgegangen: »Das Geschäft war sensationell«, berichtet der
Firmenchef.
Bürgermeister Bernhard Müller sieht den Wirtschaftsstandort Wiener
Neustadt trotz der Schließungen in der Innenstadt »in Summe gestärkt«.
Ganz geht die Unternehmerfamilie Haas der Innenstadt übrigens nicht
verloren: Mit Monolabel-Shops von Esprit und Gerry Weber bleibt das
Unternehmen weiterhin auch in der Fußgängerzone vertreten. mf
Die Experten von UMDASCH Shopfitting
sind gefragte Ladenbau-Partner für den
gesamten Fashion & Lifestyle-Bereich.
Ob individuelle oder multiplizierbare
Konzepte, wir gestalten und realisieren
Ihren Raum für Begegnungen:
umdasch-shopfitting.com
neue läden
»Staffelübergabe«
Alle bilder© Feucht
in Reutte
Familie Feucht mit Hausleiterin Frau Dreier und Bürgermeister Alois Oberer in der Mitte
Als Modehaus für die ganze Familie versteht sich Filiale Nummer 30 der Unternehmer­
familie Feucht. Die 1.340 m² Verkaufsfläche zeigen sich äußerst abwechslungsreich.
A
ls Kollegen im gemeinsamen Einkaufsverband Katag pflegte man freundschaftliche
Kontakte – für Leopold Feucht und seine
expansive Filialkette war somit die Marktgemeinde
Reutte tabu. Doch als durchsickerte, dass der Inhaber des Modehauses Saurer – größtes Tiroler
Bekleidungshaus westlich von Innsbruck und seit
1961 eine Institution –, Familie Kunze, entschied,
den Betrieb einzustellen, sprangen die drei Söhne
des Seniors ein. Christoph, Wolfgang und Leopold
Feucht übernahmen nicht nur die Verkaufsfläche
mit aktuell 21 Mitarbeitern, sondern erwarben
auch das Eigentum an der Immobilie am Reuttener
Obermarkt, vier Dutzend Kundenparkplätze auf
­Privatgrund inklusive. Am 1. August war Schlüsselübergabe – sechs Wochen später das Opening
einer vom Boden bis zu den LED-Deckenstrahlern
totalerneuerten Einkaufsstätte. Mit der Gestaltung
wurde die Schleifenbaum Design & Project GmbH
aus Haiger (Hessen) beauftragt. Der europaweit
agierende Generalunternehmer für Ladenbau lieferte
damit sein erstes bedeutendes Referenz­projekt in
Österreich ab. In Deutschland zählt man freilich zu
den Branchengrößen mit Aushängeschilder wie
Bungert in Wittlich, Mensing in Dorsten oder
­Köhler in Gießen. Auch H&M und P&C zählen zu
20 TZ 18 2014
Auftraggebern, die Katag-Zentrale in Bielefeld
trägt ebenfalls die Handschrift des Teams aus
Innenarchitekten, Designern und Projektleitern.
Eyecatcher allerorten. Was war die größte
Herausforderung bei Feucht in Reutte? »Der Vater
und die drei Söhne«, sagt SchleifenbaumGeschäftsführer Heinz Wieja wie aus der Pistole
geschossen und lacht schallend. Ja, es war eine
Kunst, gemeinsam auszutüfteln, wie sich das
­Sortiment auf drei Etagen optimal verteilen und
zur stimmigen Einheit werden soll. Am bewährten
Markenmix musste nicht gedreht werden, neu für
die Feuchts war jedoch, Wäsche und Kindermode
in ein Modehaus zu integrieren. Leopold senior
setzte sich durch – beide Abteilungen finden nun
nebeneinander im Untergeschoß Platz. Während
die eine mit Hingucker wie Spielboot (samt Ballpool und Rutsche) und Leuchtturm (als Umkleidekabine) ins Auge sticht, herrscht in der anderen
Intimität mit extragroßen Garderoben inklusive
ausladender Barockmöbel vor. Der HAKA ist kein
komplettes Stockwerk zugewiesen – geschickt
sorgt hier eine großzügige Bar für den Übergang
zur Jeanswear (z. B. mit einem PME Legend
­Corner mit markentypischem Originalmobiliar)
und einem Teil der Damenmode. Im Erdgeschoß
fallen Bereiche für Marc O’Polo, Jette, Zero, Opus,
Comma oder Vero Moda ins Auge – ohne aber die
Systematik definierter Markenshops überzustrapazieren. Schuhe bereichern im ganzen Haus das
textile Sortiment. Viel Liebe liegt im Detail – nicht
nur das firmeneigene Merchan­dising-Team hat
ganze Arbeit geleistet, auch die Architekten
­sorgen für vielerlei Eyecatcher: Skateboards als
Tablare in den Wänden, Wein­kistendeckel als
Säulenbeplankung, ein Mix von Pendelleuchten im
Retro-Design und einiges mehr. Wird das neue
»Mode von Feucht«-Haus die Außerferner Bevölkerung abhalten, über die nahe Grenze nach
­Füssen, Garmisch oder Kempten zum Mode­
shopping auszupendeln? Und werden Touristen
am Weg über den viel befahrenen Fernpass einen
Einkaufsstopp in Reutte einlegen? »Noch kennen
wir die Situation hier zu wenig, wir haben die
Marktforschung aus dem Bauch heraus gemacht«,
sagt Leopold Feucht offenherzig. Entscheidenden
Anteil am Erfolg werden die Modeberater vor Ort
haben – Teil der nunmehr 240 Köpfe zählenden
Mitarbeiterschaft, der eine fachgeschäftsadäquate
Fortbildung permanent in der firmeneigenen
»Feucht Akademie« zuteilwird. CD
neue läden
D
er gebürtige Wiener Turgut Yildiz hatte sich
bei P&C an der Mariahilfer Straße hoch­
gearbeitet: Vom Lehrling zum stellvertre­
tenden Geschäftsleiter in zehn Jahren – Beteiligung
am Einkauf und Durchführung von Verkaufsschu­
lungen inklusive. 2009 wagte er den Schritt in die
Selbstständigkeit – die Abfertigung und von einem
Freund geliehenes Geld waren das Startkapital für
20 m² in der Shopping City Süd. Sechs Tage die
Woche stand er ohne Mitarbeiter im Geschäft, jeder
mit Herrenmode verdiente Euro wurde angespart.
Dann warf der Nachbar das Handtuch, dessen
100 m² Verkaufsfläche konnte er flugs übernehmen.
Eine Filiale im Donau Zentrum gesellte sich später
dazu, eine weitere im Shopping Resort G3 folgte –
stets in Bestlagen, wie Yildiz betont. Sebastian Kurz
fiel der Jungunternehmer auf, der nunmehrige
Außenminister holte Yildiz in sein Team und
ernannte ihn zum Integrationsbotschafter. »Wir sind
in Schulen mit hohem Migrationsanteil unterwegs
und zeigen, dass man es auch mit dem Hintergrund
einer ausländischen Abstammung in Österreich
schaffen kann«, erklärt der Geschäftsmann, der –
wenn er bei neuen Lieferanten anlässlich der Mode­
messen in Florenz, Berlin oder Salzburg vorstellig
wird – seinen Namen meist erst buchstabieren
muss.
Heute Wien, morgen … Vor wenigen Tagen
­eröffnete nun das vierte Geschäft an der Mariahilfer
Straße 93. »Ohne meine hervorragende Ausbildung
bei P&C hätte ich es nie so weit geschafft«, unter­
streicht der 32-Jährige, dessen mittlerweile 20 Mit­
arbeiter (davon zwei Lehrlinge) sich auch zu einem
Teil aus Exkollegen rekrutieren. »Service ist unsere
Stärke, im Verkauf sind unsere Mädels top. Und das
Verständnis ist hoch, dass wir letztendlich von
­unseren Kunden leben!« Dort, wo Jones ein Outlet
Botschafter der
Integration
© Massi Milano
Massi Milano heißt die Filialkette von Turgut Yildiz.
Nach dem vierten Herrenmodenladen rückt nun
Wiens erster Bezirk in den Fokus.
betrieb, zog nun Massi Milano ein: 180 m² auf zwei
Ebenen, die Einrichtung individuell in Italien ange­
fertigt und der Wiedererkennung wegen im Design
der bestehenden Geschäfte gehalten. Das HAKASortiment (einschließlich Accessoires und Schuhe)
in Größen bis 60, 110 und 27 hat der Modehändler
dem höherwertigen Umfeld angepasst, die Ziel­
gruppe bleibt hingegen gleich: »Bunt gemischt von
18 bis 60. Nur liegt das Augenmerk hier verstärkt auf
Konfektion: unter anderem von Hugo Boss, Lubiam,
Manuel Ritz, Pierre Cardin. Dazu führe ich La ­Martina
als Einziger an der Mariahilfer Straße – und natür­
lich unsere Eigenmarke unter Massi Milano.« ­Diesen
Namen hat Yildiz selbst kreiert und europaweit
schützen lassen. Denn die Expansionspläne sind
freilich noch nicht abgeschlossen, eine weitere
Eröffnung nächstes Jahr im ersten Bezirk nimmt
bereits konkrete Formen an, PlusCity Linz und Euro­
park Salzburg sind ebenso angedacht wie die Ent­
wicklung eines Franchise-Konzepts und der Aufbau
des Online-Business. Alles ist möglich, nur Damen­
mode nicht. Damit hat sich Yildiz am Beginn seiner
Unternehmerkarriere die Finger verbrannt: »Nie
­wieder! Kurzzeitig hatte ich mal eine Damen­
boutique, das Experiment aber nach drei Monaten
aufgegeben. Frauen sind extrem schwierig!« Was
wohl nur fürs Geschäft gilt – Turgut Yildiz ist
­verheiratet und hat drei Töchter.
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Bitte zum Tanz!
Der Eröffnungsreigen in Österreich ist noch lang nicht zu Ende getanzt – von Wien über Gnas bis
Modehaus Roth
© Modehaus Roth
Addicted to Rock
22 TZ 18 2014
© Kerstin Rysavy
neue läden
Art point, Wien. Im Juli eröffnete Kati Koller in Kooperation mit der
Designerin Lena Kvadrat am Bauernmarkt 11–13 einen Monobrand
Store von Kvadrats Label Art point. Nach dem Store in der Neubaugasse ist dieser nun der zweite Shop der heimischen Marke. Auf
70 m² präsentiert Koller die zeitgenössische und wandelbare Damenmode von Lena Kvadrat. Das Shopdesign lässt den Kreationen den
Vortritt und ist geradlinig und minimalistisch gehalten. Bodenfließen
im warmen Rot-Grau-Mix, weiße Wände und Decken bilden den
Rahmen für die neuesten Modelle, die auf schlichten, silberfarbenen
Kleiderstangen gezeigt werden. Das Kassenpult ist aus hellem Holz
gearbeitet, Schuhe und Accessoires werden auf schnörkellosen
Möbeln in dunklem Grau präsentiert.
Dollinger, Salzburg. Seit 55 Jahren besteht der deutsche Mode- und
Trachtenhändler Dollinger, heute in dritter Generation von Kathrin und
Sebastian Proft geführt. Im Juli eröffnete mitten in Salzburg der erste
österreichische Standort des Unternehmens – und gleichzeitig der 25.
Shop insgesamt. Auf 250 m² und drei Etagen bietet Dollinger Tracht
bekannter Marken wie Moser, Wenger, Hammerschmid, Scheiders
und Lodenfrey sowie kleiner Labels wie Die Rockmacherin oder Anno
Domini Design. Das Storedesign spiegelt den Dollinger-Anspruch,
Tracht mit modischen Aspekten zu bieten, wider. Verkleidungen aus
rustikalen Holzschindeln, Bilder mit traditionellen Motiven und gezielt
platzierte Hirschgeweihe setzen Highlights und sorgen für stimmiges,
gemütliches Ambiente. Ein heller, freundlicher Holzboden wird von
Wänden und Möbeln in elegantem Dunkelgrau kontrastiert. Eine
gemütliche Sitzecke lädt die Kunden zum Verweilen ein.
Salzburg locken neue und neu gestaltete Stores.
© Conny de Beauclair
Modehaus Roth, Gnas. Nur eine Woche nach Eröffnung der neuesten
Filiale der Familie Roth in Leibnitz präsentierte sich auch das 1980
gegründete Stammhaus in Gnas im neuen Look. Nach einmonatiger
Umbauphase und 150.000 € Investition empfängt der Shop die Kunden
nun mit einer noch größeren Auswahl an Damen- und Kindermode.
Der 300 m² große Laden erhielt im Zuge der Umbauarbeiten nicht nur
neue Böden und Decken – auch die Umkleidekabinen wurden vergrößert, eine Bar mit Lounge und ein Kinderspielplatz direkt im Haus
errichtet. Im Kinderbereich arbeitet man mit Holz-Wandverkleidungen
in rustikaler Optik. Als Präsentationsmöbel dient ein Element aus
Paletten, und flauschige Teppiche in knalligem Rot und Grün gefallen
auch den kleinen Kunden. Weiße und hellbraune Präsentationstische
bestimmen das Bild im Damenbereich, abgerundet wird das einladende Ambiente durch helle Tapeten und Holzböden.
Addicted to Rock, Wien. Seit Jahren schon sorgt der Event »Addicted to Rock« im Wiener Club U4 jeden Freitag für riesige Stimmung.
Nun eröffnete Niki Fuchs den ersten Addicted-to-Rock-Store am
Getreidemarkt 11 im 6. Wiener Bezirk. Der Concept Store bietet aber
nicht nur Mode von rockigen Labels wie Affliction, Rockstars &
Angels, Converse und Diesel sowie der neuen eigenen Kollektion.
Auch fürs leibliche Wohl wird in der angeschlossenen Bar gesorgt: mit
Kaffee, Cocktails und österreichischen Tapas. Eine kleine Bühne rundet das Rock-Konzept ab. Außergewöhnlich ist auch der »TrueYou
Customizing Corner«, in dem die gekauften Modelle mit Nieten, Farben oder Schriftzügen individuell aufgepeppt werden können. Das
Storedesign ist natürlich auch dem Rock-Chic verschrieben und bietet
eine Mischung aus rustikal-industriellen und Vintage-Elementen. Das
Highlight ist ein ausgedientes Schlagzeug, das zu einem ausgefallenen Deckenleuchter umfunktioniert wurde.
bn
TZ 18 2014 23
handel
»Expansionsampel
auf Dunkelgrün«
© CCC
Zwölf Filialen im ersten Jahr nach
Markteintritt, fünf weitere Geschäfte
werden noch heuer eröffnen: Der
polnische Schuhfilialist CCC legt
ein ordentliches Expansionstempo an
den Tag. Österreich-Chef Gerald
Zimmermann im Interview.
Gerald Zimmermann hat
im Vorjahr CCC von Polen
nach Österreich gebracht.
Davor war er sechs Jahre
im Management von
Leder & Schuh, zuvor viele
Jahre bei Stiefelkönig.
Vor CCC hat noch kein Handelsunternehmen aus Osteuropa den
Durchbruch in Österreich geschafft. Sind die beiden Märkte
­vergleichbar?
Polen ist ein wahnsinnig herausfordernder Markt. Die Kunden sind modisch
anspruchsvoll. Sie suchen nicht Bling-Bling, sondern gepflegte Mode, legen
Wert auf Qualität und Preis-Leistung. Weil es der größte Markt Osteuropas
ist, sind alle großen internationalen Ketten dort, zusätzlich gibt es noch starke
eigene Marken. Wer es in Polen schafft, hat gute Voraussetzungen, es auch in
Österreich zu schaffen.
Was ist das Erfolgsrezept von CCC?
Wir sind der einzige wirklich vertikale Schuhhändler in ganz Europa. Ein gutes
Viertel unserer Produktion kommt aus eigenen Fabriken in Polen, der Rest
großteils aus Werken, die ausschließlich für uns produzieren. Dort sind permanent Leute von uns vor Ort, um die Qualität, die Materialien, die Arbeits­
bedingungen zu kontrollieren. Das Design kommt komplett aus unserem Haus.
Wir haben eine extrem hohe Kompetenz im Lederschuhbereich. Und bei uns
finden sie die perfekteste Taschenkollektion am Markt. Wir haben die PreisLeistungs-Führerschaft, die Logistikführerschaft und die Kostenführerschaft.
Sie haben im Vorjahr mit der Expansion begonnen. Davor war der
Markt von Leder & Schuh und Deichmann bestimmt. Wo sind Sie im
Vergleich zum Mitbewerb positioniert?
Genau dazwischen. Deichmann ist ein hervorragendes Konzept und deckt das
untere Segment perfekt ab. Humanic ist als Markenanbieter in der gehobenen
Mitte positioniert. Und wir sind da mitten drin, sowohl preislich als auch
modisch. Wir sind nicht die billigsten, aber wie uns unsere Kunden täglich
bestätigen, ist die Qualität unserer Ware hervorragend. Was man nicht
24 TZ 18 2014
v­ ergessen darf: Die Mitte verändert sich. Bei uns bekommen Sie perfekte
Lederstiefel für Kinder um 39 €. Nicht jeder kann für Kinderstiefel 89 € aus­
geben, die dann nur einen Winter passen. Die Mitte heißt heute H&M. In
­diesem vertikalen Umfeld sehen wir uns.
Im österreichischen Handel ist es ja schon seit Jahren sehr dicht.
Platz für neue Unternehmen gibt es offensichtlich trotzdem genug?
Österreich ist flächenmäßig tatsächlich überbesetzt, aber für ein starkes
­Konzept ist immer Platz. Die Marktsituation für einen Einstieg war günstig. Im
Schuhhandel hat Stillstand geherrscht. Deichmann hat schon 170 Standorte
und stößt an seine Grenzen. Leder & Schuh ist gerade mit anderen Dingen
beschäftigt. Da sind die Konsumenten froh, wenn sie etwas Neues sehen.
Auch die Vermieter freuen sich über ein frisches Angebot, denn die monotone
Handelslandschaft ist ja schon unerträglich.
Sie sind derzeit vor allem in Einkaufszentren eingemietet …
… und in Fachmarktzentren, wenn die modische Kompetenz dort stimmt. Die
Expansion hängt immer von der Verfügbarkeit der Flächen ab. Der Vorteil bei
Einkaufszentrenflächen ist, dass man dort auch als unbekannter Neueinsteiger
reüssieren kann, weil man von der hohen Grundfrequenz profitiert. In einer
Innenstadt ist hingegen die Hemmschwelle größer, ein Geschäft zu betreten.
Dazu kommen die überzogenen Mietpreise in Lagen wie der Mariahilfer
Straße. Wir werden sicherlich künftig auch in Innenstädten zu finden sein, aber
eine unserer Stärken heißt Geduld.
Stichwort Onlinehandel?
Wir haben die Strategie gewählt, keinen Onlinehandel zu betreiben. Unsere
Ware gibt es nur in CCC-Läden. Denn wir wollen Geld verdienen. Bei unseren
Preislagen und der Retourenquote im Onlinegeschäft geht das nicht. Außerdem ist dies ein klares Bekenntnis zur Leistungsfähigkeit des stationären
Handels.
Apropos: Verdienen Sie mit Ihren stationären Geschäften in Österreich
bereits Geld?
Wir eröffnen diesen Herbst fünf Geschäfte, für nächstes Jahr sind zehn bis
zwölf neue Stores geplant. Die Expansionsampel steht auf Dunkelgrün. Sie
können davon ausgehen, dass die Geschäftszahlen dementsprechend sind. MF
aLLE BILDER © Thomas lerch
Art Point
Modezirkus
goes MQ
Wenn sich Mausi, Gery
Keszler und Co. zur
Catwalk-Begutachtung
einfinden, dann heißt es
wieder: Manege frei für
die MQ Vienna Fashion
Week!
FerrARI zÖCHLING
Anelia Peschev
Shakkei
Mariella MorganA
Manufaktur Herzblut
M
Callisti
it großem Trara und Tamtam startete die in diesem Jahr
acht Tage dauernde MQ Vienna Fashion Week: Star­
designer Michael Michalsky präsentierte sowohl seine
Womenswear- als auch Menswear-Linie für F/S 2015 unter dem
doch sehr politisch angehauchten Motto »Important Secrets«, ange­
lehnt an Abhörskandale und Datenschutzdiskussionen. Zu Gesicht
bekamen die Eröffnungsshow lediglich geladene Gäste. Bei den
Herren (Atelier Michalsky) dominierte vor allem das Thema
Marine: Streifen, Blau, Grau, Weiß und Naturstoffe sowie bequeme
Slipper und Halstücher erinnerten stark an Matrosen und das Thema
Nautik. Die Womenswear Collection (Michalsky) ging hingegen in
eine komplett andere Richtung: Metallic-Einflüsse, ergänzt durch
ausgefallene Accessoires wie schwarze Baseball-Helme und
­Mesh-Stoffe. Die futuristisch anmutenden Styles vereinten Extra­
vaganz mit Bling-Bling – Letzteres in Form von Strassornamenten
und bunten Schmetterlingen, ganz nach dem Motto: »Ein bisschen
Chichi ­schadet nie!«
KM/A & Nationalparks Austria
fashion week
An Tag Zwei hieß es im Fashion-Zelt »Zum Ersten, zum Zweiten, zum
­Dritten … verkauft!«, denn die Austrian Fashion Awards – in diesem Jahr
erstmals von der Austrian Fashion Association AFA vergeben – wurden im
­Rahmen einer Catwalk-Auktion verliehen: Das Publikum war dazu aufge­
fordert, nicht nur für die schicken Teile in die Hände zu klatschen, sondern
diese gleich für ein paar Scheinchen zu ersteigern. Zusammen kamen schlussendlich 8.950 €, die direkt an die nominierten Designer gingen. Die beiden
Preisträgerinnen Rani Bageria (aus Tirol) – erhielt den mit 10.000 € dotierten
Modepreis der Stadt Wien – und Inga Nemirovskaia – bekam den mit
13.200 € dotierten Preis des Bundeskanzleramts – kamen nicht wirklich zu
ihren wohlverdienten Ehren. Sie wurden lediglich erwähnt, statt mit tosendem
Beifall geehrt. Schade eigentlich!
Der richtige Show-Reigen startete aber erst am Tag danach, mit den He
Brands als Kick-off-Event. Zu ihrer Präsentation wurden ausnahmslos
­Einkäufer und Journalisten eingeladen. Die Italienerin Lavinia Turra zeigte
ihre neue Kollektion für das Frühjahr 2015, noch vor der Mailänder Mode­
woche. Grundtenor der Kollektion: Feminine Eleganz und typisch italienisches
Design in Form von stilisierten Blumenprints auf weißem Grund, Reptil-Look
und Gold. Definitiv ein Blickfang war die Show, die als Kooperation des
­Designerduos km/a und der Nationalparks Austria stattfand: Die Designer
präsentierten »Signature Outfits« passend zu den sechs Nationalparks in
Österreich – viel Grünzeug und Tannenzapfen inklusive. Susanne Bisovsky,
die die MQ Fashion Week im vergangenen Jahr eröffnet hatte, wurde ihrem
Ruf gerecht: Pompöse Kleider mit ausgestellten Röcken, viel Spitze, Tüll und
edlem Kopfschmuck wie Zylindern, Kopftüchern und Blumenkränzen zeigten
deutlich, dass Folklore, Vintage und Tracht, einmal anders interpretiert, ihre
Fans haben.
Schlicht, sportiv, bio und fair gehandelt: Diese Schlagwörter schrieben
sich bei der Vienna Fashion Week gleich zwei Labels groß auf die Fahnen –
Anzüglich und Zerum. Ihre Outfits fallen wohl am ehesten in die Kategorie
»tragbar« für jedermann. Während Zerum gar auf »sporty« setzte und Jeans,
Sweater, Leggings sowie Baumwollshirts zeigte, ließ es Anzüglich dann doch
ein wenig femininer angehen – mit schwingenden Röcken, langen Pencil
Skirts und Etuikleidern in den Farben Weiß, Rot, Grün und Schwarz. Ein wenig
ausgefallener war da schon die Kollektion von Art Point: überdimensionale
Sonnenbrillen und Kopfbedeckungen, die an Marge Simpsons Haare (nur in
Schwarz) erinnerten, lenkten die Blicke von den Kleidern leider eher auf die
Köpfe der Models. Mit gewöhnungsbedürftigen Accessoires wie Boxhandschuhen und Federboas zeigten die Models die Outfits, die fast ausschließlich
in Schwarz gehalten waren. Das Wiener Label von Martina Müller, Callisti,
sprang mit der Kollektion »All about Black« ebenfalls auf den Schwarz-Zug
auf. Die Modelle der Damen- und Herrenlinie waren von Schwarz und dem
Kontrast von zarten und weichen Materialien gekennzeichnet. »80 % der
Kollektion sind Schwarz, die perfekte Projektionsfläche für scheinbar unvereinbare Kontraste, die, wie so oft im Leben, ganz knapp beieinanderliegen«,
kommentiert die Designerin ihre Eigenkreationen gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Wo wir gerade bei Schwarz sind, sollte die Marke des Tiroler Designers Markus Spatzier, Manufaktur Herzblut, nicht unerwähnt bleiben. Dicht
gedrängt beäugte das Publikum spät am Freitagabend die eindeutig zwei­
deutigen Teile der Kollektion: Lack, Leder und Korsagen bestimmten die
Outfits, die bei so manchem die Fantasie durchgehen ließen.
Feminin, zuckersüß und locker-leicht: Zu rosaroten Mädchenträumen
verführten, wie kann es auch anders sein, die zarten Kleider der heimischen
Marke Elfenkleid, designt von den Herbststraße-Absolventinnen Sandra
Thaler und Annette Prechtl. Vor allem die Brautkleiderkollektion mit viel Tüll
26 TZ 18 2014
zauberte dem weiblichen
Fashion-Week-Publikum ein
Lächeln aufs Gesicht. Bodenlange Schleier, Spitze und
­Blumenapplikationen machten
den typisch feenhaften Look
perfekt. Direkt davor präsentierte Anelia Peschev eine
sehr feminine Kollektion,
bestimmt von kurzen Kleidchen
in zartem Rosa und ausge­
stellten Röcken.
aTELIER mICHALSKY
mICHALSKY
Österreichs Design-Nachwuchs sollte auf der MQ
Vienna Fashion Week natürlich
auch nicht zu kurz kommen,
denn – auch wenn wir nicht Mailand, London oder New York sind – Wien hat
Fashion zu bieten! Und diese Mode kann sich auch durchaus sehen lassen.
So präsentierten etwa junge Labels wie Maiken K. oder Ferrari Zöchling
ihre Kreationen. Bei Maiken K. dominierten bodenlange Kleider mit aufregend
gearbeiteten Oberteilen und Statement-Kombis wie schwarzer Spitze zu
kräftigem Orange. Ferrari Zöchling hingegen wählte Streifen, Grautöne und
weite, legere Schnitte.
Der markante Dandy-Look war in der Kollektion von Gabriel Baradees Label
Shakkei nicht von der Hand zu weisen: nachhaltige, grüne Mode in Form von
schicken, hellen Herrenanzügen – stets mit adrettem Hut getragen – und
weiblichen Blusen-Rock-Kombis, die den Charme vergangener Zeiten neu
aufleben ließen. Ein Klassiker, der damals wie heute bei niemandem im
Schrank fehlt, ist Strick – auf der MQ Fashion Week gekonnt in Szene gesetzt
von Mariella Morgana. Männliche wie weibliche Models zeigten Maschenware mit Statement-Charakter: Oversized-Schals, Gürtel und Taschen.
Trotz der Vielfältigkeit und zahlreichen Talente, die es zu bestaunen gab: Die
Silhouette der MQ Fashion Week 2014 ist nicht ganz makellos. Bauschutt in
Lastwagencontainern vor dem Zelt, ein Publikum, das hauptsächlich in die
Kategorie »Schaulustige« fällt, und Verspätungen der Shows von bis zu über
einer Stunde, wie vor der Eröffnungsshow von Michalsky, trübten die Freude
am Modespektakel »Viennese Style«. Allerdings bot die Wiener Modewoche
wiederum auch junge, aufstrebende Labels mit frischen Ideen und Models,
die allesamt nicht so aussahen, als hätten sie in den letzten Wochen nur von
in Orangensaft getränkter Watte gelebt. Sogar Damen jenseits der 70 und
fesche Herren mit Glatze und Tattoos tummelten sich am Catwalk. MQ Vienna
Fashion Week 2015, du darfst gerne noch eins draufsetzen!
CJÖ
menswear
Anything goes –
rien ne va plus
D
© Julian Zigerli
ie Zahl der Herrenmodedesigner ist in
den vergangenen Saisonen rapide
gewachsen. In den Modemetropolen
wurden eigene Fashion Weeks für Menswear
etabliert. Mit der Zahl der Labels ist auch der
Mut zum Experiment gestiegen. Unterstützung
bekommt die Bewegung von einer Flut an Medien,
Blogs und Onlineshops. Dennoch scheint die
­Entwicklung absurd, bedenkt man, dass Männer
bis zuletzt mit Hose, Hemd, Pulli und Sakko
ganz zufrieden waren und auch keine große
­Veränderung wünschten.
Trotzdem kommt die neue Begeisterung für
­Menswear-Design nicht von ungefähr, sondern ist
eine Reaktion auf ein verändertes Bekleidungsverhalten. Es ist unwahrscheinlich, dass die in
Jeans und Sneakers groß gewordene Generation
Streetwear im Erwachsenenalter zu einem traditionellen Bekleidungsstil übergeht. Ganz abge­
sehen davon, dass sie gar nicht erwachsen
­werden will. In den USA hat sie schon einen
Namen: Der Begriff »adultescent« steht für die
wachsende Gruppe von über Dreißigjährigen, die
nicht an Familienplanung und Hauskauf denkt,
sondern weiter Partys feiert und die übliche
Erwachsenenverantwortung noch zehn Jahre
­aufschiebt. Dazu kommen Tendenzen wie HomeOffice und eine wachsende Kreativindustrie, die
coolere Bekleidungscodes fördern.
Verändert haben sich auch die Strukturen im
­Design-Business. So sind es vermehrt Frauen, die
im Menswear-Design mitmischen und männliche
Images aus weiblicher Perspektive einbringen. Es
sind junge, aufstrebende Designerinnen wie Ute
Ploier, aber auch etablierte Modehäuser: Die ­italienischen Womenswear-Labels
Moschino und La Perla launchten 2014 ihre eigenen Menswear-Linien: Während
Moschino mit eklektischen Farbbildern sein Image des Misfit pflegt, stattet La
Perla die dekadente Herrenwelt für zu Hause und am Swimmingpool aus. Dass
Menswear derzeit ganz und gar nicht übersehbar ist, dürfte last, but not least
an den Modetrends liegen. Mit dem Eighties-Revival kehren Farben und Teile
aus der Sportbekleidung ins ­Straßenbild zurück und eröffnen neue Designmöglichkeiten.
Das Neue und aufregende an der Menswear sind allerdings die Einflüsse aus
dem femininen Design. Bisher wurde Unisex oder Androgynität immer nur in
der Womenswear thematisiert. Abgesehen von Einzelfällen und Versuchen,
Die Designer sind auf die
Menswear gekommen.
Tabubruch ist dabei an der
Tagesordnung. In Anlehnung
an feminine Designs schrecken
sie selbst vor schmückendem
Glanz und Glitzer nicht zurück.
TZ 18 2014 27
© Wendy&Jim
Röcke in der Menswear zu etablieren … Aber so einfach machen es sich die
Designer derzeit nicht. Die deutsche Menswear-Designerin Frida Homann hat
z. B. Blumen für den Mann entdeckt und u. a. ein Bomber-Jacket entworfen,
das all over mit Kunstblumen besetzt ist. Ihre männlichen Kollegen arbeiten
in der Regel mit subtileren Elementen aus dem femininen Design wie etwa
Farben, Dessins, Applikationen, fließendenn oder transparenten Stoffen
sowie der Variation von Saumlängen in Kombination mit Layering. Der junge
britische Designer J. W. Anderson, der 2013 vom British Council mit dem
»New Establishment Award« ausgezeichnet wurde, spricht die femininen
Einflüsse in seiner Menswear explizit an. Sein 2008 gegründetes Label gilt
als eines der innovativsten Londons. Unlängst hat sich der LVMH-Konzern
daran beteiligt. Seine italienischen Kollegen referieren hingegen auf Contemporary-Einflüsse aus Musik und Kunst. Ein Blick in die Herrenmodenation
Italien zeigt auch, dass es einen echten Bedarf an neuer Menswear gibt.
Sollte der Mangel an frischem Designnachwuchs in Mailand nicht behoben
werden, droht der Verlust des historisch gewachsenen Status.
Italien braucht junge Designer. Dass es derzeit kaum noch Designer unter
60 Jahren gibt, liegt nicht zuletzt an der Finanzmarktkrise. Mit unkonventionellen Ideen erlangen junge Modedesigner zwar rasch Bekanntheit, aber die
Kapitalisierung ist zunehmend schwierig geworden. Mittlerweile bemüht sich
bereits die Modekammer um deren Promotion und positive wirtschaftliche
Entwicklung. Als verheißungsvolle Talente gelten Stella Jean, Andrea ­Incontri,
Andrea Pompilio, Federico Curradi und Massimo Giorgetti.
Seit drei Saisonen lädt auch Giorgio Armani verheißungsvolle junge Designer
zur Präsentation in seinem Spazio Armani. Seine ersten Entdeckungen sind
Stella Jean, Andrea Pompilio und Julian Zigerli. Charakteristisch für die
­italienischen Designer ist deren gezügelte Kreativität. Das mag an ihrer
­vorangegangenen Erfahrung in bedeutenden Designhäusern liegen, bringt
aber auch eine gewisse Verkäuflichkeit mit sich. Das heißt, wenn Design in
Schnitt, Farbe/Muster und Material gegliedert wird, dann steht immer nur eine
dieser Kategorien im Vordergrund. Andrea Pompilio etwa hat vor Labelgründung
28 TZ 18 2014
2010 bereits für Prada, Yves Saint Laurent und Calvin Klein designt. In seiner
eigenen Kollektion hält er sich an die Reinterpretation ikonischer Herren­
kleidungsstücke. Dass die Kollektion trotzdem gewagt wirkt, liegt am Einsatz
von starken monochromen Farben und Materialkontrasten. Das Aufregende an
seiner Show war nicht zuletzt das Styling.
Julian Zigerli ist kein Italiener. Das sieht man auch daran, dass er voll aus den
Möglichkeiten von Farbe und Dessin schöpft. Diese ungezügelte Leidenschaft
fand ihren einstweiligen Höhepunkt in einer Kooperation mit der deutschen
Künstlerin Katharina Grosse, die seine Modelle für Sommer 2014 mit Farbe
besprühte. Auch verzichtet Zigerli gänzlich auf formelle Herrenbekleidungsteile
und scheint eher vom Jogginganzug auszugehen. Sakkoähnliches in seiner
Kollektion zu entdecken, bedarf schon etwas Fantasie. Zigerli ist gebürtiger
Schweizer. Für ihn war die Show, die ihm Armani im Februar 2014 ermöglicht
hatte, der erste Auftritt in Mailand. In der Schweiz hat er schon zweimal den
Swiss Design Award gewonnen, die Verfügbarkeit seiner Kollektion am Heimmarkt ist aber bisweilen auf einen Store in Zürich begrenzt. Sein Hauptmarkt ist
Japan. Andrea Pompilio, den Armani in der Saison zuvor eingeladen hatte,
verkauft seine Kollektion am Heimmarkt bereits in sechs Stores, darunter der
renommierte Luisaviaroma in Florenz. Aber auch sein größter Markt ist Japan.
Die Einkäufer aus Japan orientieren sich nicht an der Bekanntheit des Namens,
sondern am Wow-Effekt der Kollektion. Unter jungen Designern gilt Japan als
eine der modeaffinsten Nationen.
Kluft zwischen Kaufkraft und Modeaffinität. Emil Donkov, Co-Inhaber der
Wiener Boutique Urbanspeed im ersten Bezirk, führt eines der gewagtesten
Menswear-Sortimente Wiens. Unter anderem ist die Kollektion von Andrea
Pompilio bei ihm zu finden. Wenn er Teile daraus verkauft, dann meist an
­Touristen und Geschäftsreisende aus Modemetropolen. Sie finden seine Adresse
in der Regel schon vor Reiseantritt online und kommen gezielt wegen der Labels.
Da der Großteil der Pompilio-Teile unisex ist, verkauft Donkov kleine Größen
auch an Damen. Bei den Wiener Kunden vermisst er das notwendige Selbst­
bewusstsein sowie Mut und Wissen über Modegeschehen und Labels. Auch
wenn sie die Looks, die er für sie zusammenstellt, mögen, haben sie oft nicht
den Mut, sie zu tragen. Es liegt nicht an ihrer Kaufkraft. Seine lokalen Kunden
sind Unternehmer und Geschäftsleute, die in erster Linie gut sitzende Kleidung
wollen und am liebsten immer nur das Gleiche. Für die jungen Burschen, die den
Stil verstehen und tragen wollen, sind seine Labels zu teuer. Sie kaufen sich die
Kopien billig bei den Modediskontern. Labels, die Donkov gut verkauft, sind
simpel, aber sophisticated. Die Kollektion, die David Beckham für Belstaff ­designt
hat, ist z. B. restlos ausverkauft. Weitere Bestseller sind Labels wie Dondup und
Mauro Grifoni aus Mailand, Gilded Age aus New York und Juun.j aus Korea.
Dass die Jogginghose businessfähig wird, wie kürzlich eine Schweizer
Tageszeitung schrieb, hält Donkov für unwahrscheinlich. Kilian Kerner, einer der
verheißungsvollsten Modedesigner in Deutschland, pflichtet ihm bei. Er ist zum
Zeitpunkt des Interviews in Dublin und beobachtet dort, dass die Jogginghose
definitiv die Jeans abgelöst hat und von Männern jeden Alters getragen wird.
In Deutschland habe er das in dem Ausmaß noch nicht gesehen, so Kerner. Zitat:
»Für die Freizeit finde ich das super. Es gibt auch Jobs, wo man in Jogginghose
arbeiten kann, das mache ich auch. Ich möchte aber nicht, dass mir mein Bankberater in Jogginghose gegenübersteht.« Was seine Kunden aus seiner aktuellen Kollektion F/S 15 am liebsten mögen? Einen Print, der Justin Bieber, Rihanna
und David Bowie im Kirchenfenster zeigt … Kerners Modelle sind u. a. im
Concept Store Apropos erhältlich, wo sie neben MSGM, Saint Laurent und
Moschino gehandelt werden HildEgard Suntinger
menswear
»Es gibt kein eindeutiges Zeitgefühl mehr«
© Stefan Armbruster
Andere Designer rebellieren gegen den Anzug, Wendy&Jim haben ihn gerade entdeckt. Nicht, dass sie nicht wüssten, was die anderen machen. Eher ist es eine
­Hipster-Attitude und der Wunsch, dem nachzugehen, was SpaSS macht. SchlieSSlich
trägt Hermann Fankhauser auch meist Anzug. Der Designer im Interview.
Was tut sich in der Hosenmode?
Wie kam die Konzentration auf Menswear?
Das Feedback auf unsere Herrenmodelle war
besser und wir hatten nach langer Suche das
Glück, gute Produktionsmöglichkeiten zu
­finden. Jetzt haben wir auch noch einen
guten japanischen Distributeur entdeckt, der
bereits die Kollektionen von Celine, Adidas by
Rick Owens und Isabel Marant vertreibt.
­Weiterhin ist unser einziger Markt Japan, der
der offenste Modemarkt ist.
Was ist die Idee zu Ihrer
Menswear?
Grundsätzlich streben wir
gute Kleidungsstücke an,
die nicht saisonal ausge­
tauscht werden müssen.
Dabei vermeiden wir klassi­
sche Oberflächen. Wir
haben z. B. Rosshaar, das
eigentlich Einlagematerial
ist, für einen Anzug verwen­
det. In der Kollektion sind
aber auch sportliche Teile,
wie eine Bomberjacke aus
durchsichtigem Oberstoff,
der das Innenleben sichtbar
macht. Wir waren von den
Themen Röntgen und
­Technomaterialien geleitet.
Indem man die Taschen­
beutel oder das Futter
durch den Oberstoff sieht,
ergeben sich grafische Effekte und der
­Verzicht auf Stoffmuster. Design besteht aus
der Veränderung von Oberflächen, setzt sich
aber auch nach innen fort.
Was hat es mit dem Obermaterial Rosshaar auf sich?
Der Anzug aus Rosshaar war ursprünglich
nur als Probeteil gedacht, aber es sind alle
darauf angesprungen. Männer verstehen das
Modell und haben keine Angst, es anzuziehen.
Wir haben auch Kevlar verwendet, das bei
entsprechender Verarbeitung schusssicher
wäre, aber darum geht es uns nicht.
Warum ausgerechnet Anzüge, wenn der
Rest der Menswear-Designer gerade
dagegen zu rebellieren scheint?
Das bedeutet nicht, dass es falsch ist,
­Anzüge zu machen. Es gibt kein eindeutiges
Zeitgefühl mehr, das löst sich auf. Es ist
egal, was man macht. Für einen Bereich
stimmt es, für den anderen nicht. Wir
­unterscheiden nicht nach herkömmlichen
Kategorien. Auch ein Jogginganzug ist ein
Anzug. Selbst unter Einbeziehung von
Sportswear besteht Herren­bekleidung aus
Uniformen oder Prototypen. Eine Bomber­
jacke kennt jeder. Bei Womenswear gibt es
mehr Designmöglichkeiten, und sei es bloße
Dekoration. In der Menswear geht es ledig­
lich um Details und darum, wie man es
trägt. Männer vertragen kein g
­ roßes Kasperl­
theater. Aber wir haben auch gewagtere
­Teile in der Kollektion.
Mit dem Anzug sprechen Sie eine ganz
bestimmte Zielgruppe an?
Natürlich sieht ein Anzug an einem jungen
Burschen gut aus. Aber im Grunde spricht er
eher ein gehobenes Publikum an. Es ist eine
bestimmte Entscheidung, die man trifft, wenn
man einen Anzug trägt. Durch technische
Materialien wie z. B. Kevlar wird der Anzug
jünger, interessanter, sportlicher. Der Kunde
braucht immer auch eine gewisse Referenz.
Es macht ihm Angst, wenn ins Leere designt
wird.
Ihre Models tragen roten Lippenstift, aber
sonst halten Sie sich mit Anspielungen auf
Femininität zurück?
Die Kollektion besteht aus klassischen
Schnitten in innovativen Materialien und
bekommt durch einzelne extremere Teile
einen modischen Twist. Der Anzug bleibt der
Anzug. Die Mode passiert über das Model
und/oder das Styling.
Feminine Designs waren in der Herren­
mode bisher immer eine Randerscheinung. Jetzt scheint das Tabu gebrochen?
In der westlichen Welt tragen Männer Hosen.
Aber man darf nicht vergessen, dass es auch
Kulturen gibt, in denen Männer Kleidartiges
tragen, wie es etwa beim Kaftan der Fall ist.
Aus meiner Sicht ist der BH das einzige
weibliche Kleidungsstück. Jedes andere
­Kleidungsstück ist zunächst neutral.
Hermann
Fankhauser …
… betreibt das
Label Wendy&Jim
gemeinsam mit Helga
­Ruthner seit 1999.
Sie haben sich an
der Modeklasse der
­Universität für
­angewandte Kunst
kennen­gelernt, wo
sie unter Helmut
Lang studiert haben.
Nebenbei arbeitet
Hermann Fankhauser
auch als künstlerischer Mitarbeiter in
der Modeklasse.
TZ 18 2014 29
© THERMORE
stoffe
Monocel
Mit »Evodown« hat der italienische Wattierungsspezialist Thermore, Oggiono,
eine völlig neue Isolierung entwickelt, die als Alternative zu den gängigen Daunen­
füllungen gilt. Wie in einem Sandwich liegen zwischen zwei Lagen von gebon­
deten Fasern lose »gerollte« Polyesterfasern. Diese spezielle Konstruktion unterscheidet die Wattierung komplett von anderen Systemen und soll Faser­migration
und Verklumpung der Fasern vorbeugen. Zudem punktet sie mit einer hohen
­Wärmeleistung und Formstabilität auch in der Haushaltswäsche. »Evodown«
gibt es in drei Gewichten von ultraleicht bis volumig. Die Wattierung ist frei von
PFOA und PFOS und daher Bluesign-zertifiziert. Erste spontane Reaktionen der
Konfektion seien »durchweg positiv«, heißt es von Unternehmensseite. HÄNSEL TEXTIL
Freudenberg
Vliesstoffe
D
eutsch-deutsche Übernahme: Die Freudenberg Gruppe,
Weinheim, übernimmt mit sofortiger Wirkung die
­Sparte Einlagestoffe von der Hänsel Textil GmbH in
Iserlohn. Die Übernahme der Hänsel Textil Interlining GmbH
betrifft die Marke Hänsel Textil, sämtliche Patente, die
­Produktionsanlagen für Gewirke sowie die Vertriebsgesell­
schaften in Italien, Rumänien, Bulgarien, Sri Lanka und
Deutschland. Insgesamt sind 91 Mitarbeiter im In- und Ausland sowie Händler und Agenten in über 20 Ländern von der
Akquisition durch die Geschäftsgruppe Freudenberg Vlies­
stoffe betroffen. Erklärtes Ziel der Vertragspartner ist es, den
Namen Hänsel Textil, den Vertrieb und das Produktportfolio
mit Einlagestoffen für die verschiedenen Bekleidungssparten,
darunter Plack aus echtem Rosshaar, Mehrbereichseinlagen,
extrem leichte Gewirke oder auch Spezialartikel für Stück­
färber, eigenständig fortzuführen. Die hochwertigen Einlagestoffe von Hänsel »made in Germany« sollen das Angebot der
Freudenberg Gruppe speziell im Bereich der Gewirke erweitern. Die Kernprodukte sollen auch in Zukunft am Standort in
Iserlohn hergestellt werden. Die Hänsel-Gruppe hofft, dass
»eine langfristige Ausrichtung des Geschäfts« garantiert ist.
Die Freudenberg Gruppe ist weltweit u. a. für die Marken­
vliesstoffe »Vilene« bekannt, aber neben den Vliesstoffen und
Filtrationen auch in den Geschäftsfeldern Dichtungs- und
Schwingungstechnik, Haushaltsprodukte und chemische Spezialitäten aktiv. Zur Hänsel-Gruppe gehört neben der Hänsel
Textil GmbH auch die Hänsel Tec GmbH mit technischen
­Textilien für verschiedene Branchen. 30 TZ 18 2014
M
© Hänsel Textil
Neue EVOdown
onocel ergänzt das Lyocellfaserangebot im Markt
um eine Bambusvariante. Inhaber der Marke ist das
norwegische Unternehmen Monocel AS mit Sitz in
Oslo, das auch die Veredlung und Vermarktung von MonocelTextilien verantwortet. Die Zellulose der Monocel-Fasern
wird aus biologisch angebautem, wildem Bambus gewonnen.
Daher entsprechen die Eigenschaften der Stapelfaser denen
der typischen Lyocellfaser. Dazu gehören eine glatte Faseroberfläche, ein edler Glanz, geringer Schrumpf und eine
­relativ hohe Nassfestigkeit. Außerdem werden der Faser
geruchshemmende, antibakterielle und antistatische Eigenschaften zugeschrieben. Bei einer Faserfeinheit von 1,7 dtex
liegt die feinheitsbezogene Zugfestigkeit im trockenen
Zustand nach Untersuchungen des Shanghai Research
­Institute bei Werten zwischen 3,3 und 3,8 cN/dtex und damit
über der von vergleichbaren Viskose-Bambus-Fasern (2,2 cN/
dtex) und Baumwollfasern (2,0 bis 2,4 cN/dtex). Auch im nassen Zustand übertrumpfen die Fasern gängige Viskose-Bambus-Garne (1,1 cN/dtex) und Baumwollgarne (2,5 bis 3,0 cN/
dtex). Monocel-Garne lassen sich auf den normalen Textil­
maschinen verarbeiten und können sowohl für Maschenwaren
wie auch für Gewebe, einschließlich Denim, eingesetzt werden.
Ihre Weichheit, die Umweltfreundlichkeit und die gute Feuchtigkeitsaufnahme sollen sie als Alternative zu Viskose, Baumwolle und zu Lyocellfasern anderer Provenienz im Fasermarkt
positionieren. Angaben
über die Faserproduzenten oder die Verwender
der Monocel-Fasern
macht die Monocel AS
nicht. Zukünftig sollen die
Fasern auch in der Homewear und für Industrietextilien eingesetzt
­werden.
© Monocel
Thermore
Lyocellfasern
aus Bambus
© Hövelmann
stoffe
Viscotex
D
Multitextilien,
Multirealitäten
Im digitalen Zeitalter stellen selbst Textilien die reale
Wahrnehmung mehr und mehr auf die Probe. Die Stoffe
und Maschenwaren zur Saison Herbst/Winter 2015/16
locken und lassen Grenzen verschwimmen. Während sie
beflügeln, drückt das Weltgeschehen auf die Stimmung.
ie neuen Stoffe und Maschenwaren zur
Saison Herbst/Winter 2015/16 fordern
erneut die Sinne und den Verstand
­heraus, legen aber die Basis für neue Silhouetten
und Styles. Dies zeigte sich zuletzt auf der deutschen Textilmesse Munich Fabric Start in München (2. bis 4. 9. 2014), wo rund 960 Aussteller
aus 35 Ländern ihre Neuentwicklungen präsentierten. Die österreichischen Aussteller sind
­übrigens mit 31 Firmen die fünftstärkste Ausstellergruppe. Deutschland (267) bildet die Spitzengruppe vor Italien, der Türkei und Korea. Rund
20.000 Besucher sorgten für eine gute Stimmung
im MOC und in der Zenith-Halle, die mit ihren
75 Denim- und Sportswear-Ausstellern voll
besetzt war. So mancher Aussteller zeigte sich
durchaus überrascht angesichts der Stimmungslage, die so nicht erwartet worden war. Einzig
das Thema Russland schwebte wie ein Damokles­
schwert über der Messe und drängte selbst die
Südeuropa-Sorgen in den Hintergrund. Noch
halte man an Terminen mit den russischen Kunden fest, heißt es beispielsweise beim französischen Weber Philea. Zu mühevoll sei der Aufbau
gewesen, als dass man jetzt einen Stillstand oder
Abbruch dieser Kontakte provozieren wolle. Bei
Nino (D) beschäftigt Geschäftsführer Arnold
Voet, dass, wie bei anderen auch, im Sommer
Ware verspätet abgerufen worden ist. Und noch
immer stehen 10.000 Meter Lederimitat bereit,
bestellt und noch nicht abgerufen. Auch von
­verspäteten Zahlungen über die Sommermonate
hinweg berichten die Weber. Christof Hornung
von der gleichnamigen deutschen Textilagentur
bilanziert: »Der Punkt Russlandgeschäft war bei
einigen Kunden natürlich ein Thema. Es wird sich
sicherlich in Zahlen ausdrücken.«
Auch die neuen Stoffentwicklungen kommen
gezähmt daher. Das liegt sicher nicht nur an den
monochromen Looks, die Designer wie Jonathan
Saunders oder Guillaume Henry für Carven schon
zu diesem Winter über den Laufsteg schickten.
Viele sehr dunkle, aber auch diffuse, undefinierte
Farben breiten sich aus, die Farbkontraste sind
sanfter, die Buntgewebe gezähmter. Trotzdem
sorgen Akzente in Kürbis, Senf, Limone, Türkis,
Kupfer und Platin für neue Farbkombinationen
und bergen Potenzial für attraktive Sortimente.
Doch schrill und schräg ist passé. Statt der
Theater­bühne passt man sich lieber der Straße
und dem Labor an. Ganz selbstverständlich
TZ 18 2014 31
Für Jo Baumgartner, Trendexperte der Munich
Fabric Start, sind Bondings das »Thema der
­Saison«. Zu Recht. Die Multitextilien sind weiter
auf Erfolgskurs, täuschen und multiplizieren Funktionen und Optiken und forcieren die Wiedergeburt
einer zeitgemäßen Klassik. Dabei wird munter
geschichtet, geklebt, »gefüllt« (z. B. wattiert) oder
auch bindungs- bzw. wirktechnisch verbunden.
Gleichzeitig tendierten vor allem die deutschsprachigen Designer und Einkäufer auf der Messe stark
zu »Weichem und Kuscheligem« für entspannte
Hüllen. In diesem Kontext bleiben Pelze und Kunstfelle aktuell, die sich auch in kreativer Hinsicht
keine Blöße geben. Selbst Denims werden zu
­Softies. So hat Isko (TR) mit »Isko PJ Soft« elas­
tische Artikel für locker f­allende Silhouetten
­entwickelt, die mit cremig-weichem Griff über­
zeugen. Viele Lederbeschichtungen und Kunstleder,
gewachste Qualitäten, fließende Viskosestoffe und
Seidenjacquards brechen die Woll- und Flauscharie
auf. Drucke bleiben das »Salz in der Suppe« und
peppen selbst die Outdoor auf. Wenn sich dann ein
Dessin über mehrere ­Qualitäten zieht und im Look
kombiniert wird, dann hat auch die Klassik ihr neues
Niveau erreicht. Baumgartners Hinweis, dass das
Betrachten alleine nicht ausreicht, sondern dass
man die Qualitäten fühlen muss, zeigt, wie sehr die
Sinne gefordert sind.
Und immer öfter werden sie getäuscht. So macht
zum Beispiel bei dem thailändischen Anbieter
­Everest Textil erst der Regen das Muster auf uni­
farbenen Polyesterartikeln für die Skiwear deutlich.
Das Problem mit den Fotodrucken kennt man, denn
erst der Griff bringt Klarheit. Auch viele Trendfarben
sind undefiniert oder durch Überlagerungen verfrem-
32 TZ 18 2014
Getzner
Philea
Alle Bilder © Hövelmann
f­ ließen Jogginghosenformen aus Abseitenkrepp in
die Kollektionen ein, garantieren wattierte Doppeljerseys nicht nur klassischen Mänteln eine perfekte Balance von Sportswear und Tailoring. Das
Saisonmotto der Munich Fabric Start, »Extra and
Ordinary«, bringt die Zweigleisigkeit der Mode auf
den Punkt. Es ist die Herausforderung und Chance,
»das Gewöhnliche mit dem Ungewöhnlichen« zu
verbinden. Der Kammgarnblazer gesellt sich zur
lederbeschichteten Hemdbluse, farblich ablaufende Mohairs enden in Boucléstreifen, Leder
mündet in Wolle und Bondings sehen aus wie
Elefantenhaut. Banale Streichgarnwollen und
­
­Flanelle? Nur ein müdes Lächeln. Eher greift die
Konfektion zu Sprayeffekten wie bei Ithitex (I) und
ersetzt das gesichtslose Baumwollflachgewebe in
der DOB durch den geschmirgelten Twill oder neue
Samte im Antik-Look (Progetto Uno (I)).
© access Fotoservice/Costume National
musterseite
det, sodass sie ihre wahre Identität verschleiern.
Druck- und Webdessins sind derart ­fragmentiert,
zerkratzt, abgeschürft, verwischt und abschattiert,
dass sich das Original verliert. Sehr real dagegen ist
das Thema Nachhaltigkeit, das weiter den Markt
verändert. Dies registriert die Munich Fabric Start
u. a. an dem steigenden Interesse von großen Unternehmen an den Bereichen »Organic Selection« und
»Eco Village«. Bei den Rohstoffen dringen die Bio­
polymere immer weiter in den Markt und liefern eine
neue Generation von Poly­ester- und Polyamid­
stoffen, Membranen und PU-Beschichtungen.
­Bestes Beispiel dafür sind die »Ecodear«-Artikel vom
japanischen Konzern Toray. Die Denimindustrie kann
auf immer mehr Alterna­tiven zum Sandstrahlen
zurückgreifen. »Eco-Aging-Methode« nennt die
­italienische Fimatex-Gruppe, Teramo, ihr umweltfreundliches Verfahren, das Lebensmittelabfälle
nutzt. Und solche Beispiele ­finden sich auf jeder
Ebene der Textilindustrie.
HÖV
stoffe
E
ine ruhige Stimmung mit vielen Unis und uninahen Qualitäten, die auch
dazu angetan sind, gepatcht zu werden. Viel Grau, Greige, Winterweiß,
Vicunja und Hauttöne verbinden sich mit Akzenten in Rot, Kobaltblau
oder warmem Gelb (»The New Classic«, Munich Fabric Start). Wichtig werden
auch Schwarz und Dunkelfarben plus Rauchblau, Kupfer und Bronze (»Race and
Zen«, Munich Fabric Start). Viel Wolliges ist unterwegs und stets sind die
Oberflächen interessant. Wollfilze bleiben für eine offenkantige Verarbeitung
wichtig, auch um das Thema Dekonstruktion zu bedienen. Suede-Artikel (bis
2,7 mm dick) weisen in die gleiche Richtung und haben schon die Kreativen von
Louis Vuitton überzeugt. Gleichzeitig überzeugen flauschige oder weiche Wolltuche für leichte Mäntel, zum Beispiel mit Alpaka- und Viskoseanteil. Klassische
Anzugstoffe sind tonig und halten sich mit feinsten Glenchecks, Fensterkaros,
Nadelstreifen oder Salz-und-Pfeffer-Optik bedeckt. Nichts stört die perfekte
schmale Silhouette. Auch die Hemdenstoffe pflegen den Minimalismus, faszinieren mit grafischen Miniaturen bei höchster Fadenfeinheit (Getzner). Dunkelfarbige Bicolors, schattierte Karos und grafische Jacquards ziehen sich bis in
die Anzugstoffe. Die vielen Schlaufen-, Mohair-, Frisé- und Knotengarne sorgen
dafür, dass die gepressten und flachen Streichgarnqualitäten für Jacken- und
Mantelwaren verwischt und weich in der Farbigkeit daherkommen.
Neben Deckenkaros waren schon jetzt bei Miroglio Textiles grafisch bedruckte
Wollflausche erfolgreich. Allgegenwärtig sind voluminöse Maschenwaren,
die sich mit ihren dicken, aber leichten Garnen gegenseitig übertrumpfen.
Beim Textilunternehmen Pischl & Pischl, Telfs, bestätigt man das gestiegene
Interesse an der Masche. Hier konzentrierte sich die Nachfrage auf gewalkte
Artikel. ­Daneben erlebt so mancher Anbieter von modischen Doppeljerseys
einen w
­ ahren »Run« auf die Kollektion. So geschehen bei der Roma Group,
die u. a. mit gesteppten Artikeln erfolgreich ist. Artikel für Indoor- und Outdoor-Teile mit Sport-Appeal, für runde, großzügige Formen im Oberteilbereich.
Auch für Sakkos und Blazer setzt die Konfektion weiterhin auf Jerseys, beispielsweise in P­ olyester/Wolle (Nino (D)). Daneben modernisieren Lederimitate und ledrige Beschichtungen auf Grobstrick (Nino) den Klassik-Look.
Suede-Artikel v­ erzeichnen bei Tory (JPN) und Alcantara (I) Aufwind.
Elementary
Miroglio
Alle Bilder © Hövelmann
© access Fotoservice/ Saunders
Nino
stoffe
V
iele Effektgarne und Ausrüstungen sorgen für Verfremdungen und
optische »Irritationen«. Streichgarnwollen sehen bis in den Mantel­
bereich wie gesprenkelt, verwischt, noppig und tweedig aus. Farbige
Sprayeffekte motzen Flanelle für innovative Sakkos und Jacken auf (Ithitex (I)).
Auch Leinenanteile sorgen bei Mantelqualitäten bis 550 g/lfm für leichte
Unruhe in der Optik. »Mehr Volumen« bilanzierte man bei der italienischen
Weberei Unisex. Ablaufstreifen erwiesen sich bei Philea (F) als wichtiges Mantel­
thema, zum Beispiel aus Mohair/Bouclé (490 g/lfm). Gezwirbelte ­Casentinos
punkten nicht unbedingt im deutschen Markt, halten sich aber als eine teure
und witzige Variante zu den gängigen Wollflauschen im Gespräch. Sie stehen
für den Trend zur Haarigkeit. Die Web- und Druckmuster wirken in diesem
Thema wie geätzt, zerkratzt, uneben und wolkig und erinnern an Erdformationen
oder Straßenasphalt. Baumwollstoffe und Denims werden durch Schmirgeln
und Pigmentfärbungen neblig und staubig. Helle Stichelhaare bewirken ­Gleiches
bei Wollstoffen und nicht selten gestalten Färbungen eine »zersplitterte« oder
»marmorierte« Optik.
Das Thema Natur lebt über Inspirationen aus dem Erdreich und Holz, manch­
mal fast archaisch. Selbst Seidenjacquards und Nadelfilze erinnern an Moos.
Stickereien und Paillettenstoffe bei Hoferhecht Stickerei verweisen mit war­
men Farben und den Musterungen auf Mahagoni und greifen Inspirationen
von Beton und Wurzelwerk auf. Wie Holzmaserungen ziehen sich Soutache­
garne über die seidigen Oberflächen und geklebte Polyesterplättchen erinnern
an die Jahresringe (Hoferhecht Stickerei). Dunkle Farben geben F­ rüchten und
Blumen eine schwere, reiche Anmutung. Samte, Chenillestoffe, beflockte
Artikel, Wollgabardine und seidige Stoffe mit feinen Borken- und Plisseestruk­
turen verbreiten eine schwermütige Romantik. Reiche Jacquards und die
Drucke greifen das Thema Federn und Winterblumen auf. Hier ­dominieren
warme Farben wie Blutrot, Kupfer, rotstichiges Braun, dunkles T­ ürkis, Rosé,
Jade. Progressiver wirken Kombinationen aus Türkis, Nachtblau, irischem
Moos, Senf, Haselnussbraun, Kürbis (Auszüge aus den Farbranges »Beau and
Bizzare«, »High Tech and Low Ground«, Munich Fabric Start).
Dissonance
G.T.L
Alle Bilder © Hövelmann
34 TZ 18 2014
© access Fotoservice/ Van Noten
Knipidee Singels
stoffe
S
ie sind oft softer, variantenreicher, aber auf jeden Fall topaktuell:
alle technischen Materialien. Der Griff ist so wichtig wie die
Optik. Wachsbeschichtungen bereichern nicht nur die B­ aumwolle,
sondern auch die Sportswear-Artikel und sind dazu angelegt, jetzt auch
Garment-Dying-Prozesse zu überstehen. Zumindest legt Bums Industrial
(KOR) dazu Neuentwicklungen auf Ripstopartikeln vor. Ein großes Thema
bleiben garngefärbte Polyamid- und Nylonartikel, die ähnlich wie die
Druckdessins den Technos einen »winterlich-wolligen« Look verpassen.
Melangierte, moulinierte Technos, wind- und wasserabweisend oder mit
wärmender Rückseite ausgerüstet, sind bei den Anbietern von funktio­
nellen Outdoor- und Activewear-Stoffen omnipräsent. Daneben halten
sich weiterhin abstrahierte, verfremdete Camouflagethemen. Reflektierende Stoffe (TaeOH) bieten sich nicht nur für Detaillösungen an. Changierende Beschichtungen erinnern an schillernde Käfer, während folienartige Kunststoffmaterialien die Künstlichkeit auf die Spitze treiben.
Während Tafte Eleganz für Parka und Windbreaker versprechen, verbinden
schwerere Nylons den matten Glanz mit einem klaren Formdesign.
Parallel zu den leichten Technohüllen für Parkaformen und Windbreaker sorgen die Abstandsgewirke und funktionelle Doppeljerseys für neue Outdoorund Bomberjacken oder Pulloverersatz. Leichtere Doppeljerseys zirkeln den
Männern modische Laufhosen im John-Galliano-Stil auf den Körper. Trendagenturen entdecken die thermo- und photochromen Farben wieder, passen
sie doch perfekt in den aktuellen Techno-Hype. Superfeine schwarz-weiße
Jaquards durchziehen auch die Hemdenstoffe, reduziert, klar, grafisch: Kästchen, versetzte Karos, verlaufende und dabei gemusterte Streifen, kleinste
Schaftmuster und dreidimensionale Zickzack­muster. Die Farbpalette bestimmen Töne wie Limone, Kork, intensives Koralle, Himmelblau, Rauchblau und
Grau, aber auch Kombinationen aus Silber Metallic, Violett, Haut, Titan und
Petrol (aus den Farbthemen »Brains and Bones« und »Sharp and Soft«, Munich
Fabric Start).
Tekkies World
Linea Fashion
Alle Bilder © Hövelmann
© access Fotoservice/ Preen
SooLim Textile
mode aktuell
Heinrich Woerner GmbH
TOMMY HILFIGER
Schimmernde
Winterwelt
SOLAR JACKET
U
J
Just Brands
NachhaltigkeitsPartnerschaft
© Just Brands
ust Brands, mit Marken wie PME Legend, Cast Iron und
Vanguard, ist eine Partnerschaft mit dem Non-ProfitUnternehmen Made-By eingegangen. Gemeinsam sollen Konzepte entwickelt werden, um nachhaltige Fertigung
für möglichst alle Firmen am Markt sowohl attraktiv als auch
lukrativ zu machen. Damit verpflichtet sich Just Brands zu
zusätzlicher Transparenz, etwa durch jährlich veröffentlichte
»Score Cards« mit Informationen zu sozialer Performanz oder
Ressourcenverbrauch. Schon heute setzt man mit dem »Product Manual« auf einen Verhaltenskodex nach »International
Labour Organization«-Standard, der Anweisungen zu Arbeitsbedingungen sowie ein Sandstrahlverbot für Lieferanten
beinhaltet. In Bezug auf Chemikalien arbeitet Just Brands
sowohl mit REACH als auch der Oeko-Tex-100-Zertifizierung.
D
er Deko-Spezialist Woerner hat seine Trendscouts ausgeschickt, um die neuesten Ideen für Ladengestaltung und
Dekoration ausfindig zu machen. Zwei Trendthemen haben
sich dabei herauskristallisiert. »Winterschätze« heißt das erste, das
vor allem in den Farben Weiß und Silber erstrahlt. Holzobjekte mit
gewischter Oberfläche, antike Schlitten, Skier und Schneeschuhe
versprühen winterlichen Vintage-Charme. Edel und kühl wird es mit
Blau und Grau sowie eisigen Wintereffekten. Für Eyecatcher sorgen
weiße und silberfarbene Rehe aus Fiberglas sowie eine Eule. Das
zweite Thema, »Weihnachtszauber«, widmet sich mit Rotschattierungen und Weiß-in-Weiß-Kombinationen der festlichen Jahreszeit.
Funkelnde Akzente in Gold und Silber dürfen hier natürlich nicht
­fehlen. Naturnah und heimelig wird es mit Elementen aus Holz oder
starken Wabenplatten, weihnachtliche Stimmung verbreiten Beeren
in Form von Ranken, Zweigen, Kränzen und Kugeln. Zu finden sind
die neuen Deko-Elemente im Katalog Herbst/Winter 2014 sowie im
neuen Webshop unter www.dekowoerner.de.
© Heinrich Woerner GmbH
© Tommy Hilfiger
nd wieder ein Versuch, Hightech mit Sportswear zu verbinden, diesmal bei Tommy Hilfiger: Die Designermarke
kombiniert abnehmbare Solarmodule vom Technologieunternehmen Pvilion mit klassischen Tartans der traditionsreichen
britischen Woll­weberei Abraham Moon. Die Kabel verlaufen
versteckt durch das Innenfutter und münden in ein herausnehmbares Batteriesystem in der Fronttasche der Jacke. Ein spezieller
Schnapp­verschluss ermöglicht den einfachen Zugriff und ein
doppelter USB-Anschluss sorgt dafür, dass bis zu
zwei Mobiltelefone, Tablets oder E-Reader
gleichzeitig aufgeladen werden können.
Neben dem Herrenmodell ist auch eine
Dreivierteljacke für Damen im Mix
aus blauem Nylon mit dem
Wolltartan erhältlich. Tommy
Hilfiger spendet 50 % der
Umsätze aus dem Verkauf der
Jacken an den Fresh Air
Fund. Seit 1877 organisiert
der Fonds kostenlose Sommercamps für bereits
mehr als 1,8 Mio. Kinder
aus finanziell schwachen Familien in New
York City – darunter
auch das vom Chefdesigner höchstpersönlich gesponserte
»Camp Tommy«.
36 TZ 18 2014
mode aktuell
Statt Taschenfeitel und Jausenbrettel: Die neuen Rucksäcke von Piquadro sind
optimiert für den Transport von Laptops und weisen zusätzlich Extrafächer für
iPad bzw. iPad Air, Schreibgerätehalter und weitere smarte Organisationstools
auf. Abnehmbare Schulterpolster tragen zum Komfort bei und ein außen liegendes Regenschirmfach sowie »Rain Protection« schützen vor Wetterunbilden.
Das Unternehmen wurde 1987 vom 22-jährigen Marco Palmieri, damals Student
der Ingenieurwissenschaften, gegründet und produzierte vorerst exklusiv für
italienische Luxusmarken. 1998 launchte er mit Piquadro seine eigene Marke.
Mit den Werten Design, Funktionalität und Technologie unterscheidet sich das
Label, das Lederwaren für Beruf und Reise herstellt, vom Mitbewerb – bunte
Akzente (wie die typischen Farbkanten) geben ein unverwechselbares Bild.
Im Jahr 2000 öffnete die erste Piquadro-Boutique in der Via della Spiga im
­Mailänder Modeviertel – heute listet die Website 528 Verkaufsstellen aller Art
in 26 Ländern auf.
PIQUADRO
© Piquadro
BACKPACKS FÜR BUSINESS-MÄNNER
BUGATTI
WERBEOFFENSIVE
© Bugatti
E
ndverbraucher-Werbekampagnen mit z. B. ganzseitigen
Anzeigen in Spiegel, Stern und Focus laufen nicht nur
im Heimatmarkt, sondern ebenso in Österreich, Italien,
Irland, Finnland, Belgien und Kanada. Erstmals zeigt Bugatti
dabei auch ein DOB-Anzeigenmotiv in Alleinstellung. Neue
Wege geht das Modelabel aus dem Hause Brinkmann mit
der Ausstattung des österreichischen Fußball-Bundesligisten
SV Grödig. Für direkte Abverkaufsunterstützung im Handel
sorgen dagegen ein Outdoor-Jacken-Prospekt sowie ein
Direct Mail zum Thema »Air Series«,
d. h. zu funktioneller Leichtigkeit. Jeder
teilnehmende Händler erhält zusätzlich
Großflächenplakate zum Affichieren im
Umkreis seines Geschäfts und das Motiv
nochmals als großformatiges Poster fürs
Schaufenster. Im Vorfeld und begleitend
zu jeder Aktion finden Schulungen des
Verkaufsteams sowie Verkaufswett­
bewerbe statt. Ziel ist es, Bekanntheit
und Begehrlichkeit der Marke beim
­Endverbraucher nochmals signifikant zu
steigern. Laut aktueller Spiegel-OutfitStudie verfügt Bugatti in Deutschland
über eine Markenbekanntheit von 66 %
bei Männern und sogar 70 % bei Frauen.
mode aktuell
YUTU
MIX & MATCH
D
© Beheim International Brands
© YUTU
ie Besonderheit dieser Promptkollektion: Jeder
­Gürtelauftrag wird separat gefertigt – somit sind
Riemen und Schließen individuell wählbar. Produziert wird in Deutschland, die Metallteile kommen ausschließlich aus Frankreich und Italien. Trotzdem ist die
Preisrange erstaunlich günstig: Die Hauptpreislage liegt
im EK bei 8,95 und 9,95 € mit Spitzen nach oben (bis
23,95 €) und unten (ab 4,95 €). Modeagent Erich Schenk
(mit Showroom in der Fashion Mall Salzburg) hat die
­Kollektion initiiert und ihr den Namen Yutu gegeben. Er
nennt auch die aktuellen Bestseller: »Bei Damen laufen
die Pastelle in zehn verschiedenen Farben extrem gut, bei
den Herren ist der geprägte Jeansgürtel der Renner.«
Auch extravagante Lederoptiken wie Kroko oder Strauß
sind kurzfristig lieferbar.
Giulia
StrumpfPremiere
Beheim International Brands
Karitatives Jubiläum
D
38 TZ 18 2014
© GIULIA
er Familienbetrieb Beheim International Brands feiert dieses Jahr seinen 65. Geburtstag. Das Unternehmen, das mit den Lizenzmarken Camel
active Bags, Gabor Bags und Tom Tailor Bags erfolgreich unterwegs ist,
wird heute in dritter Generation von den Geschwistern Christine und Michael
Beheim geführt. Das Jubiläum wird bei Beheim aber nicht mit großen Feierlichkeiten begangen. Stattdessen durften sich vier karitative Organisationen
über Spenden freuen. Christine und Michael Beheim (Bildmitte) übergaben
Schecks zu je 1.625 € an Dieter Gorzejeska von Die Clown Doktoren, Gabriele
Schwarz von der Bärenherz Stiftung, Karin Reinhold-Kranz von Hilfe für krebskranke Kinder und Florian Dernbach vom Malteser Hilfsdienst (im Bild von links
nach rechts).
D
ie im Frühjahr 2014 gegründete heimische Hosiery GmbH
mit Sitz in Wolkersdorf bringt
nun die Strumpfmarke Giulia nach
Österreich. Im Fokus stehen modische Strumpfwaren, Strümpfe und
Söckchen für Damen und Mädchen.
Das Sortiment aus 100 verschiedenen Styles reicht von Basics und
Feinstrumpfware zu 20 und 40 den
über Figurformendes bis zu modischen Highlights mit All-over-Print,
Netzoptik oder Leggings im DenimLook. Die ursprünglich italienische
Marke Giulia wurde 2001 vom europäischen Strumpfproduzenten NTF
Ltd., dem Mutterkonzern der Hosiery
GmbH, inklusive der Produktion
erworben. Bisher wird die Marke in
Großbritannien, Skandinavien und
den CEE-Ländern vertrieben. Die
Hosiery GmbH verantwortet nun die
Expansion in Österreich und den
angrenzenden Nachbarländern.
Bluse & Hemd
in der ÖTZ 20/2014
© Wrangler
Machen Sie den
österreichischen
Modehandel aufmerksam
auf Ihre Kollektion!
Wrangler
Online-Premiere
D
as Jeanslabel Wrangler ging im September mit seinem neuen Webshop
in den europäischen Key-Märkten online. Aus Deutschland, Schweden,
Dänemark, Österreich, Polen, den Niederlanden, Großbritannien und
Irland können Kunden nun auch im Internet die neuesten Modelle bestellen.
Frankreich und Belgien sollen bis Ende des Jahres folgen. Im Mittelpunkt des
frisch und nutzerfreundlich gestalteten Stores stehen die Produkte. Bei Männern
setzt man auf die »Permformance«-Kollektion, die Jeans, Hemden und Jacken
aus innovativen Materialien bietet. Bei den Damen fokussiert man neben den
saisonalen Kollektionen auch die »Live in Denim«-Initiative mit sehr komforta­
blen Stretchjeans und Shape Keepers. Der Onlineshop gehört zum Wachstumsplan der Marke, ebenso wie die neuen, in Eigenregie geführten stationären
Läden in Deutschland und die Kampagne für Herbst/Winter 2014/15, in der
Rennfahrer Kimi Räikkönen in den neuen Performance-Modellen zu sehen ist.
Wir freuen uns
über Ihren Anruf!
Erscheinungstermin:
23.10.2014
Druckunterlagen-Schluss:
09.10.2014
Mag. Claudia Jordan
c.jordan@textilzeitung.at
Tel.: +43/1/866 48 DW 212
Mag. (FH) Stefanie Stradel
s.stradel@textilzeitung.at
Tel.: +43/1/866 48 DW 222
HUBEGGER
SCHMÜCKER &
STATEMENT
© ETERNA
© Hubegger
B
ei den Herren wird es im F/S 2015 bunt,
jedoch nicht grell. Schals bleiben ein
modisches Statement: Neben klassischem Paisley und Cashmere fließen immer
öfter Elemente aus der Natur oder mit Retro-Touch in
die Kollektion ein, z. B. naive Blätter und Ranken oder
der VW-Bully, Ikone der Hippie-Kultur. Motive werden gerne gepatcht: Oft hat ein Schal verschiedene Bordüren oder Unis zeigen sich mit Ringeln
kombiniert. Madrasstreifen und -karos in superfeinen, oft gecrashten Sommerqualitäten zählen zu den Highlights. Die Krawatten setzen
auf edle italienische Jacquard-Seidenstoffe
und intensive Kolorits. Mit mindestens 150
cm Länge und 6 bis 8 cm Breite entsprechen sie den aktuellen Anforderungen für
die unterschiedlichen Bindearten. Hinsichtlich der Dessinierungen ist Vielfalt angesagt: Faux Unis, grafische und minimalistische
Motive, Tupfen, glatte und strukturierte Fonds, Denimeffekte, raffinierte Streifenmuster. Besonders Modemutige trauen sich über großzügige Checks und bunte Vichy-
ERÖFFNUNGSSHOW:
Die Show von Michael
Michalsky wurde
von Flair gehostet.
BEIM GUSTIEREN:
Die ÖSV-Stars Katrin Ofner und
Philipp Schörghofer begutachten
die neue Schöffel-Kollektion.
Wer? Modemagazin Flair Wo? Hotel Park Hyatt, Wien Was? Flair-Fashioncocktail.
Flair, das österreichische Modemagazin mit internationalem Anspruch, lud als Magazin­
partner der MQ Vienna Fashion Week zum exklusiven Fashioncocktail ins Hotel Park
Hyatt Vienna. Desirée Treichl-Stürgkh (Herausgeberin Flair) und Monique Dekker
(General Manager Park Hyatt Vienna) begrüßten im Anschluss an die Eröffnungsshow
von Stardesigner Michael Michalsky erlesene Gäste in den festlichen Räumlichkeiten
des neu eröffneten Luxushotels. Unter den Gästen: Sonja Kirchberger, die anlässlich
des Abends das aktuelle flair-Cover-Outfit trug, Maria Novak (Geschäftsführerin der
Wiener Dior-Boutique), Norma Medrano (Mulberry Wien), Margarita Maxonus (Missoni
Wien), Model Anna Huber und viele mehr.
BUSINESS-PROMINENZ:
Gabriela Wurst (Chopard), Maria
Novak (Christian Dior Couture)
und Monique Dekker (Park Hyatt)
ERÖFFNUNGSFEST MIT SCHATTENSEITE
40 TZ 18 2014
© cityfoto.at
BEIM POSEN:
Familie Estermann mit
Sonja, Laura, Renate,
Niklas, Martina
Wer? Familie Estermann
Wo? Landa Kinder- und
Umstandsmode, Linz
Was? Die Eröffnung einer Vision von
Michael Estermann, die der beliebte
Linzer Landstraßenkaufmann nicht
mehr selbst erleben durfte. Völlig
überraschend wurde der 48-Jährige
Mitte August aus dem Leben
gerissen. Drei starke Frauen
beschlossen daraufhin, den
Eröffnungsevent, wie von Michi
geplant, durchzuziehen: Mutter
Renate, Schwester Martina und Gattin
Sonja begrüßten rund 150 Gäste, die
ein beeindruckendes Juwel in der
Linzer Einzelhandelsszene vorgestellt
bekamen. Viel Innovation gab es
im Traditionshaus zu entdecken –
von der künstlerisch gestalteten
Porzellanfassade bis zum hoch­
modernen LED-Licht. Berührender
Höhepunkt war das gemeinsame
Erheben des Glases im Gedenken an
den Unternehmer, dem Politik,
Weggefährten und Branchenkollegen
(wie Jutta Pemsel und Familie Kolm)
sowie viele persönliche Freunde
folgten.
Alle Bilder © conny de beauclaire
WIENERISCHES FLAIR
society
Wer? Anna Irrendorfer und Anna Seyr
Wo? Bogart, Perg
Was? Ein Re-Opening mit neuem
Konzept. Nach der Neueröffnung
von »Bogart 2.0« im Stadthaus von
Perg erfuhr der bisherige 120-m²Standort nun eine Auffrischung.
Jedoch nicht nur im Ladenbau:
Crossdressing ist ab sofort dort
angesagt! »Wir verbinden traditionelle
lässige Trachtenmode mit sportlichen
und klassisch angelehnten
Lieferanten aus dem Modebereich.
Solcherart bekommen auch
Lederhosen in unserer nicht
gerade typischen Trachtengegend
viel Anklang bei unseren
Kunden«, erläutern die beiden
Geschäftsführerinnen. Der
Eröffnungsevent zeigte sich dem
Sortiment angepasst: Volksmusik,
Jause von den Bauern und Jägern
der Region, selbst gebrautes
Bier aus dem Brauhof Seyr
(hinter dem der Gatte von Anna
Seyr steht). Als besondere
Attraktion gestaltete während des
Festes ein Kunstschnitzer live
einen lebensgroßen Adler, der als
»beflügelndes« Element im
Eingangsbereich des »Bogart
Landhaus« genannten Geschäfts
seinen Ehrenplatz fand.
DAS LANDHAUS-TEAM: :
Petra Königshofer, Christina
Fink, Gerti Peterseil, Anna
Irrendorfer, Anna Seyr, Roswitha
Froschauer
BOGARTS
LANDHAUS-FORMEL:
Tracht + Mode =
Crossdressing
Alle Bilder © gemeindejournal.at
CROSSDRESSING TRIFFT HOLZSCHNITZKUNST
BAUM STATT BAND:
Zünftiges Stammdurchsägen der
Geschäftsführerinnen mit dem
Perger Bürgermeister Anton
Froschauer
TZ 18 2014 41
HÄNSEL TEXTIL:
VON FREUDENBERG
ÜBERNOMMEN
© Brax
Plack aus echtem Rosshaar,
Mehrbereichseinlagen oder
extrem leichte Gewirke –
die Einlagenstoffe von
­Hänsel Textil (Iserlohn) sind
die e­ inzigen, die noch vollstufig in Deutschland produziert werden. Nun
hat die Geschäftsgruppe Freudenberg Vliesstoffe
(Weinheim) diese Sparte akquiriert und baut
damit ihre Kompetenz im Interlining-Segment
weiter aus. Die Transaktion beinhaltet den
Erwerb der Marke und der Produktionsanlage
für Gewirke sowie die Übernahme der interna­
tionalen Vertriebsgesellschaften und der rund
91 Mitarbeiter. Das Produktportfolio in den
bewährten Qualitäten, der Markenname und der
USP »Made in Germany« sollen weiterhin am
Markt bestehen bleiben, sodass sich im Marken­
auftritt für Kunden nichts ändert. »Die effektive
Nutzung von Synergien in den Bereichen Einkauf,
in der Beschichtung, bei chemischen Komponenten, Ausrüstung, Logistik etc. sorgt für ein langfristiges Wachstum der Marke Hänsel«, erklärt
Geschäftsführer Rudolf Loewen.
BRAX: BRUNS IST
BRAND MANAGER
Nachdem Olaf Bruns bereits
einige Jahre als Division
Head Womenswear Pants für
Brax im Einsatz war, wurde er
von dem Herforder Unternehmen nun zum Brand Manager
Womenswear ernannt. Die
Position wurde neu geschaffen und umfasst neben
Hosen auch Knit, Bluse und Outdoor.
»Wir haben es geschafft, Brax als eine erfolgreiche
Premium-Casual-Outfit-Marke im Fashionbereich zu
etablieren. Um unser Ziel, die Nummer eins in
­Europa im Premium-Casual-Segment zu werden,
weiter zu verfolgen, ist es wichtig, den Gesamtlook
stets im Blick zu behalten«, begründet Brax-CEO
Michael Horst den Schritt, Olaf Bruns zum Brand
Manager Womenswear zu bestimmen.
Olaf Bruns sammelte seine Erfahrungen in der
Modebranche bei Lagerfeld, Windsor und St. Emile,
bevor er als Verkaufsleiter in der HAKA für die
­Leineweber GmbH arbeitete. Danach zeichnete
Bruns drei Jahre lang für den Bereich Brax Damenhosen verantwortlich. Eine besondere Herausfor­
derung seiner neuen Position sieht Olaf Bruns in
dem Erkennen von Marktveränderungen sowie
etwa auch darin, zeitgemäße Vertriebsstrategien zu
­verfolgen und zu etablieren.
42 TZ 18 2014
WRANGLER: MARKETINGMANAGER
D-A-CH
Seit April ist Bastian Schürholz bereits als Marketing
Manager für Wrangler in der
Region D-A-CH im Einsatz.
Bastian Schürholz folgt auf
Christian Beidatsch.
»Wrangler steht seit Jahren für authentische und
qualitativ hochwertige Denims mit zeitgemäßen
Innovationen. Diese Grundwerte werden wir sowohl
im Trade Marketing als auch in der gesamten Markenkommunikation weiter verfolgen und ausbauen.
Das kommerzielle Potenzial liegt in ebendieser
Mischung aus Neuinterpretationen und der Besinnung auf unsere Kernkompetenz«, betont Bastian
Schürholz. Vor seiner neuen Position bei Wrangler
war Bastian Schürholz als Regional Retail Manager
für Lomography im Einsatz, als Area Manager
­Austria arbeitete er für Aldo Shoes in Wien. Auch
Denim-Expertise kann man Bastian Schürholz
­attestieren: Der neue Marketingmanager arbeitete
bereits für Diesel als Retail & Trade Coordinator.
© Wrangler
© HÄNSEL TEXTIL
firmen&personen
LANDA: TODESFALL
Mag. Michael Estermann ist tot, Mitte August
blieb für alle völlig überraschend sein Herz stehen. Der 48-Jährige übernahm im Jahr 2000 das
Unternehmen Landa von seinem Vater KommR
Theo Estermann. Die Modehausimmobilie an der
Linzer Mozartkreuzung vermietete er bald darauf.
Die letzten Monate vor seinem Ableben widmete
er sich dem Um- und Ausbau des Baby-, Kinderund Umstandsmodengeschäfts Landa an der
Landstraße, was er als Zukunftsinvestition für
seine beiden noch schulpflichtigen Kinder sah.
Ihm war nicht mehr vergönnt, die Neueröffnung
am 11. September – nun unter der Ägide seiner
Witwe Sonja – mitzuerleben. Michael Estermann
engagierte sich auch für die Linzer Kaufmannschaft: als Kassier beim Linzer City Ring und als
Ausschussmitglied im Kfm. Verein.
LDT: SEMESTERSTART
Mit 76 Studienanfängern im Vollzeitmodell, den
96 Studenten in der dualen Ausbildung sowie den
35 Lehrgangsteilnehmern im berufsbegleitenden
Fachwirtstudium hat sich die Anmeldesituation an
der LDT Nagold auf hohem Level eingespielt.
Damit bleibt die Akademie mit jährlich rund
580 Studierenden auch im 65. Jahr ihres Bestehens der deutschsprachige Branchenprimus im
Bereich Mode-Management-Studiengänge. Zu den
bislang über 20.000 Absolventen gesellten sich
diesen Sommer weitere 53 Textilbetriebswirte BTE
(davon zwei mit Fachrichtung Schuhe).
firmen&personen
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BASLER: DIRECTOR OF
MARKETING & PR
Zum 1. September 2014 startete Alexandra
Reinhart als neuer Director of Marketing & PR
bei Basler. In ihrer Position wird sie direkt an
CEO Reiner Unkel berichten und für den Bereich
des strategischen Marketings sowie der Ent­
wicklung von neuen Medienstrategien verant­
wortlich zeichnen. Reinhart kann über zehn
Jahre Erfahrung im Bereich Marketing vorwei­
sen. Für die Burda Style Group war sie zuletzt
als Senior Manager High End Brands tätig und
bereitete damals unter anderem die Markt­
einführung der Magazine Cover und Harper’s
Bazaar vor.
Die zweifache Mutter startete bereits im Jahr
1999 bei Hubert Burda Media, wo sie bis 2009
als Advertising Manager das Anzeigenmarketing
der Printprodukte Elle, Elle Decoration und
Elle City leitete. Dieser Stelle folgte die neu
geschaffene Position des Commercial Manager
Fashion and Luxury für die Burda Style Group.
impressum
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Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.,
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TZ 18 2014 43
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