Ein Auslandssemester in Salamanca Erfahrungsbericht von

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Ein Auslandssemester in Salamanca Erfahrungsbericht von
Ein Auslandssemester in Salamanca
Erfahrungsbericht von Jasmine Klar
Für mein Erasmussemester habe ich mich für die Stadt Salamanca entschieden, da sie sehr
studentisch und überschaubar ist und man dort das Hochspanisch spricht.
Um nach Salamanca zu kommen, fliegt man am besten zuerst nach Madrid und nimmt von
dort aus den Bus nach Salamanca. Es gibt auch eine Möglichkeit, über Valladolid anzureisen.
Ich jedoch wählte den Weg über Madrid. Die Busgesellschaft „Avanzabus“
(www.avanzabus.es) bietet online Tickets an, bei denen man das Datum der Rückreise offen
lassen kann. Es empfiehlt sich ein solches Ticket zu kaufen, da es günstiger ist, als wenn man
die Hin- und Rückreisetickets einzeln bucht.
Um hohe Gebühren beim Geld abheben zu vermeiden, habe ich mir außerdem vorher in
Deutschland ein Girokonto bei der Deutschen Bank anlegen lassen, da es in Spanien
zahlreiche Filialen der Deutschen Bank gibt. Auch eine Kreditkarte kann im
Auslandsaufenthalt sehr nützlich sein.
Zur Unterkunft war ich zuerst in einem privaten Wohnheim, wo ich mir den Platz schon vor
meinem Aufenthalt in Spanien reserviert hatte. Die meisten anderen Erasmusstudenten
buchten sich zunächst in ein Hostel ein und suchten dann vor Ort nach einer geeigneten
Wohnung. Im Nachhinein würde ich auch letzteres empfehlen. Denn zunächst ist es wirklich
nicht schwer in einer Studentenstadt wie Salamanca eine WG zu finden (überall an den
Straßenlaternen, in den Uni-Gebäuden und Cafés hängen Anzeigen) und auch die Miete in
einer WG ist wesentlich günstiger als die in einem Wohnheim. Die spanischen Wohnheime
sind keineswegs mit deutschen zu vergleichen. In Spanien zahlt man für das Wohnheim hohe
Mieten, weil verschiedene Serviceleistungen inbegriffen sind. Darunter zum Beispiel drei
Tagesmahlzeiten, die Reinigung des Zimmers und auch der Wäsche. Nach einem Monat bin
ich auch in eine WG gewechselt, da diese wesentlich günstiger ist. Ich habe 160 Euro ohne
Nebenkosten gezahlt. Hilfe zur Wohnungssuche bietet auch das 2nd home cafe, das sich
speziell um Erasmusstudenten kümmert.
Die Suche nach geeigneten Kursen an der Uni erwies sich schwerer als gedacht. Als
Germanistikstudentin konnte ich in Salamanca keine Germanistikkurse belegen. Letztlich
habe ich Kurse der Anglistik besucht, die ich mir anrechnen lassen konnte. Es lohnt sich also
auch, sich den Stundenplan anderer Fächer anzuschauen und zu überprüfen ob sie eventuell
mit den Kursen in Bonn übereinstimmen. Die ersten zwei Wochen zu Beginn der Uni sind
ohnehin zur Orientierung für die Kurswahl gedacht. Das heißt, dass man sich in den ersten
zwei Wochen alle möglichen Kurse anschauen kann und sich danach dann endgültig festlegt.
Das in Deutschland ausgefüllte Learning Agreement ist somit eher vorläufig und kann
gegebenenfalls geändert werden.
Salamanca hat als Studentenstadt ein ausgeprägtes Nachtleben zu bieten. Es gibt viele
verschiedene Diskotheken und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Besonders
empfehlenswert scheinen mir „Camelot“ (Austragungsort vieler Erasmusparties), „Puerto
Chus“ (Mainstream), „Benders“, „Submarino“ und „Savor“ (Salsa und Latino). Außerdem
gibt es zahlreiche Bars, Chupiterías und Cervezerías. Darunter sind zu empfehlen
„Delikatessen“, „Bamboo“, „Cien montaditos“, „The Holy Cross“ und „Jack Daniels“.
Die Mensen in Spanien sind leider ziemlich teuer. Für ein Gericht zahlt man etwa fünf Euro.
Zwar ist dort ein Getränk und Nachtisch mit inbegriffen, aber ich hab es vorgezogen mir
selbst etwas zu kochen oder in den zahlreichen Bars Tapas zu snacken. Diese gibt es schon für
einen Euro. Und man probiert damit die typisch spanische Küche aus.
Das Stadtbild ist geprägt von jahrhundertalten Gebäuden aus gelbem Sandstein. Die Uni
selbst gilt als älteste Europas. Man sollte nicht verpassen, sich die alte Bibliothek und die alte
Kathedrale anzusehen. Auch die Bibliothek „Casa de las conchas“ ist überaus sehenswert. Der
zentrale Platz der Stadt ist aber der „Plaza Mayor“. Wer sich in Salamanca mit wem
verabredet, trifft sich gewöhnlich am „Plaza Mayor“ unter der großen Uhr.
Jeden Mittwoch und Donnerstag gibt es im Kino in Salamanca Vergünstigungen. Dann kostet
der Eintritt nur noch 3,50 Euro und nicht mehr 7 Euro.
ESN bietet außerdem viele Fahrten in nähere oder entlegenere Städte an. Darunter zum
Beispiel Valladolid, Toledo, Madrid, Valencia und auch Reisen nach Lissabon in Portugal.
Ich habe selbst an einigen der Reisen teilgenommen und finde, dass sie recht gut und günstig
organisiert wurden.
Auf der Homepage der Uni kann man sich unter www.sou.es auch nach einem
Sprachtandempartner umsehen.
Insgesamt war Salamanca für mich der perfekte Ort für ein Erasmussemester. Die
studentische Atmosphäre der Stadt mit den vielen ausländischen Studenten und die
Überschaubarkeit der Stadt haben mir gut gefallen. Außerdem handelt es sich bei Salamanca
um eine angesehene Universität und man lernt Hochspanisch. Man sollte es jedoch
vermeiden, sich bloß mit deutschen Erasmusstudenten zu umgeben. Besser ist es, immer auch
andere Nationalitäten dabei zu haben, um sein spanisch praktizieren zu können ;). Außerdem
erscheint es mir auch viel interessanter Menschen verschiedener Nationalitäten kennen zu
lernen. In meinem Erasmussemester habe ich sowohl deutsche, als auch viele verschiedene
Freunde anderer Nationalitäten dazugewonnen. Was ich jedoch nicht noch einmal machen
würde, ist mich vorher in ein spanisches Wohnheim einzubuchen. Spanische Mitbewohner in
dem Wohnheim zahlten für denselben Wohnraum teilweise viel weniger als ich. Daher war
ich umso froher, als ich nach einem Monat in eine WG mit zwei Spaniern ziehen konnte. Dies
scheint mir auch der beste Weg, um die spanische Kultur näher kennen zu lernen und vor
allem sein spanisch praktizieren zu können.