Weinflüsse: Der Douro
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Weinflüsse: Der Douro
WEIN Die Weinkultur des Douro Nach dem spanisch-portugiesischen Grenzübertritt wird der Duero zum Douro – dem goldenen Fluss. Die 213 Kilometer lange Strecke bis zu der Mündung in den Atlantik gehört zu seinen schönsten Abschnitten. Die ständig wechselnden Ufer szenarien lassen sich entspannt vom Deck der MS Gil Eanes bewundern. Die erste portugiesische Ortschaft am Ufer des Douro ist Miranda do Douro, ein Ort, der bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Seit 1217 besitzt er das portugiesische Stadtrecht. Das rund 3000 Einwohner zählende Städtchen ist Teil des Nationalparks und liegt auf einem Felsen über dem Fluss. Der Stadtkern mit seinen Pflasterstrassen und Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert, den Ruinen des einstigen Bischofssitzes und der Kathedrale stehen unter Heimatschutz. Der Douro ist flussabwärts erst bei Peso da Régua befahrbar. Unser Schiff, die MS Gil Eanes, benannt nach einem berühmten portugiesischen Seefahrer und Entdecker, legt hier an, weil ein Landausflug auf dem Programm steht. Busse bringen die Passagiere in die alte Bischofsstadt Lamego. Der Wallfahrtsort ist vor allem berühmt durch seine barocke Kirche «Nossa Senhora dos Remédios» – übersetzt «Unsere Liebe Frau der Genesung». Eine breite, barocke Treppe mit 700 Stufen, die von bussfreudigen Pilgern auch schon mal auf Knien bewältigt werden, führt von der Stadtmitte hinauf zum imposanten Bauwerk. Prächtige Azulejos zieren die Treppenabsätze, wo man Atempausen einlegen und den Blick auf die Stadt oder die Kirche geniessen kann. In der Stadt ist gerade Markttag, und an den bunten Ständen gibt es einfach alles zu kaufen, was dazu führt, dass es später im Bus viele Taschen und Päckchen zu verstauen gibt. Durch die südlichen Rebhänge führt der Weg zurück zum Schiff. Am rechten Flussufer liegt Pinhão, eine kleine Gemeinde, deren ganzer Stolz der Bahnhof der Linha-do-Douro-Eisenbahnlinie ist, weil er im Innenraum mit schönsten Azulejos 20 aufwarten kann. Diese Bilder aus blau-weissen Kacheln mit religiösen oder geschichtlichen Motiven zieren in Portugal zum Entzücken der Touristen sowohl Innenräume als Fassaden von vielen öffentlichen Gebäuden. Zu den Attraktionen einer Dourofahrt zählen die Schleusen, in denen die Schiffe angehoben oder abgesenkt werden. Das bringt jeweils am Anfang Passagiere auf die Decks, wo fotografiert und gefilmt wird, was das Zeug hält. Nach mehreren Schleusen verlegt man sich eher aufs Schauen und Staunen und interessiert sich für die technischen Details. Die Gil Eanes gleitet auf dem breiten, gemächlich dahinfliessenden Douro Richtung Ferradosa. Die Flussufer präsentieren sich sehr abwechslungsreich: kantige, hoch aufragende Felsbrocken, die in allen Farben leuchten, dann wieder ansteigende Ufer, im Vordergrund die Rebberge, der Hintergrund ein dunkler, karg bewachsener Gebirgszug. Immer wieder Quintas, die malerisch in den Hügeln liegen, Namensschilder bekannter Portweinhäuser, die von den Hängen grüssen. Hier ein Kloster, dort ein kleines Dorf. Von Ferradosa aus drängt sich ein Ausflug auf die Portweinstrasse auf, weil sich von den steilen Weinbergterrassen atemberaubende Ausblicke auf das Dourotal erschliessen. Die kurvenreiche Strecke bietet leider kaum Ausstellplätze für Busse, einen Fotostopp gibt es erst hoch oben in der idyllischen Einsiedelei São Salvador do Mundo. Hier kann man sich nicht satt sehen am Panorama, an dem grossartigen Blick auf zwei Abschnitte des Douro. Nicht minder überwältigend ist die anschliessende Fahrt auf der Portwein-Strasse ins pittoreske Städtchen São João da Pesqueira, wo ein FOTOGRAFIE UND TEXT: BÉATRICE VAN STRIEN WEIN 1 3 2 4 1 Herbst auf den Weinbergterrassen des Douro. 2 Mächtige Granit- und Schieferformationen machen Teile des Douro zum Fjord. 3 Azulejos, mit religiösen oder geschichtlichen Motiven, sind in Portugal allgegenwärtig und beliebtes Fotosujet. 4 Die barocke Wallfahrtskirche Nossa Senhora dos Remédios in Lamego. 5–6Eine Attraktion für Flussfahrer: die Schleusen des Douro, wo Schiffe bis zu 36 Meter gehoben oder abgesenkt werden. 5 6 21 WEIN 1 Die «neue» Kathedrale von Salamanca, Spanien. Baubeginn 1512, Eröffnung 1733. 2–3Der Mateus-Palast in Vila Real verfügt über eine wunderschöne Gartenanlage mit geschmackvollen Statuen sowie über einen fantastischen Spiegelteich vor dem Herrenhaus. 4 Blick vom Hafen von Porto auf Vila Nova de Gaia mit dem Mosteiro da Serra do Pilar. 5 La Bolsa, die prächtige Börse von Porto mit Prunksälen, die ihresgleichen suchen. 1 2 36 4 22 5 WEIN Rundgang ein Must ist. Und wenn man schon im Alto Douro ist, dem Zentrum des Portwein-Anbaugebietes, gehört natürlich der Besuch einer Quinta mit anschliessender Portwein-Degustation einfach dazu. In Barca d’Alva, nahe der spanischen Grenze, legt unser schwimmendes Hotel für einen ganzen Tag an. Die Gelegenheit, einen Tagesausflug in die spanische Universitätsstadt Salamanca zu machen, lässt sich fast niemand entgehen.Vier Stunden Busfahrt, die recht kurzweilig sind, weil sich vor den Busfenstern eine Landschaft dehnt, die so ziemlich das Gegenteil der Douro-Weinregion ist: Äcker, Weiden, Bauernhöfe, kleine Ortschaften. Salamanca, 1988 ins UNESCOWelterbe aufgenommen, hat mit seiner Plaza Mayor einen der schönsten Hauptplätze Spaniens. Die Universität, wo bereits Miguel de Cervantes und andere spanische Dichter studierten und wo Kolumbus den Obrigkeiten seine geografischen Theorien erklären musste, das Muschelhaus, zwei jahrhundertealte Kathedralen und nicht zuletzt eine gemütliche Innenstadt mit verlockenden Geschäften – Salamanca ist einen Abstecher wert. Ideal für einen Sprachaufenthalt, weil dort lupenreines Hochspanisch gesprochen wird. Vega de Terrón ist Endstation für die Schifffahrt auf dem Douro und die Reise geht nun durch die Schleusen Pocinho und La Valeira nach Pinhão, Ausgangsort für einen Besuch des Mateus-Palastes. Der gleichnamige Roséwein in der Bocksbeutelflasche dürfte vielen Weinfreunden aus den Anfängen ihrer «Weinkarriere» ein Begriff sein. Er ist auch heute noch der meistverkaufte Wein der Welt. Der barocke Landsitz der Grafen von Vila Real wurde Anfang des 18. Jahrhunderts vom 3. Morgado von Mateus errichtet. Seit 1970 kümmert sich eine Stiftung um die Pflege der Anlage mit Palast, Kirche und herrlichen Gärten, in denen Konzerte, Lesungen, und Ausstellungen stattfinden. Die Rückfahrt zum Schiff führt wiederum über eine der schönsten Weinstrassen des Douro-Tals. Vom Sonnendeck unseres Schiffes oder vom gemütlichen Panoramasalon aus lassen sich bis Régua die stetig wechselnden Uferlandschaften geniessen und immer wieder Fotosujets entdecken. In Régua, nur wenige Schritte vom Landesteg entfernt, lädt das originelle Douro-Museum zu einem Besuch, wo es viel Wissenswertes, Geschichtliches, aber auch Kurioses über Weinbau und Weinhandel am Douro zu entdecken gibt. Die Strecke von Régua nach Porto gehört für mich zu den schönsten Streckenabschnitten des Flusses. Mächtige Granit- und Schieferfelsen säumen die Ufer und stürzen so abrupt in die Fluten, dass man sich in einem nordischen Fjord wähnt. An der nächsten Flussbiegung weitet sich die Landschaft, sanfte Hänge sind mit Weingärten und Olivenhainen bedeckt. Dann wieder Felsmassive, die in allen Farben leuchten. Eindrücklich ist die Durchfahrt der Schleuse von Carrapatelo, die mit 36 Metern Fallhöhe zu den höchsten in Europa gehört. Nun nähert sich der Douro den Städten Porto und Vila Nova de Gaia, wo er in den Atlantik mündet. Die Gil Eanes legt am Cais de Quebrantões an. Von Porto aus besteht die Möglichkeit, Guimarães zu besuchen, wo vor rund 1000 Jahren «Portugal geboren wurde». Von hier stammte der erste König Portugals, der sich und sein Land 1139 vom mächtigen Nachbarn Spanien lossagte und die Stadt zur ersten Hauptstadt des neuen Königreichs erklärte. Guimarães, Teil des UNESCO-Welterbes, hat einen prächtigen, denkmalgeschützten Stadtkern. Auf Schritt und Tritt wird man mit Zeugen der wehrhaften und glanzvollen Vergangenheit konfrontiert. Für die ehemalige Hafenstadt Porto und das gegenüberliegende Vila Nova de Gaia sollte man sich mindestens zwei Tage Zeit nehmen: Für das Altstadtviertel Ribeira, seit 1996 ebenfalls UNESCO-Welterbe, die Altstadt, die sich vom Hafen in die Hügel hinaufzieht. Zeit für eine Verschnaufpause in einem der vielen Cafés und Restaurants am Fluss. Für die Bolsa (Börse) mit herrlichen Prunkräumen, die an die maurischen Kunstwerke Andalusiens erinnern, müssen Sie unbedingt Zeit finden. Den Bahnhof São Bento mit seinen grossartigen, hallenhohen Azulejos, den hochbeinigen Brücken über den Douro darf man auf keinen Fall auslassen. Der Ponte Maria Pia stammt von Gustave Eiffel. Und natürlich gehört ein Abstecher nach Vila Nova de Gaia dazu, mit dem Besuch eines Portweinhauses, wo man alles über die Herstellung und die Vielfältigkeit des Weins erfährt, der den Namen dieser Stadt in die ganze Welt hinaus getragen hat. Portwein Oft kopiert, doch nie erreicht: Portwein ist eine geschützte Bezeichnung für Süssweine aus dem nördlichen Portugal, die in ihrer Bestform von unvergleichlicher Qualität sind. Der Name «Porto» für Weine aus dem Douro-Tal tauchte erstmals 1678 auf Zolldokumenten auf. Schon sehr früh wurde der Wein exportiert, besonders häufig nach England, das nach dem Hundertjährigen Krieg gegen Frankreich französische Produkte boykottierte. Auf der Suche nach Alternativen in Spanien und Portugal stiessen englische Kaufleute unter anderem auf den süssen Portwein, der bei ihren Kunden grosse Zustimmung fand. Die Süsse rührte daher, dass die Gärung dieses Weins durch Zugabe von hochprozentigem Weindestillat gestoppt wurde und ein unvergorener Rest des Traubenzuckers im Wein zurückblieb. Aus den verschiedenen, im Douro-Tal verstreuten Weingütern – den Quintas – wurden nach einer kurzen Lagerzeit die Portweinfässer mit flachen Booten, den «barcos rabelos», in die Handelshäfen transportiert. Die rasch steigende Nachfrage führte zu Überproduktion und schlechteren Qualitä- 23 WEIN ten. 1756 wurde deshalb eine Gesellschaft gegründet, die Kriterien erstellte und überwachte, die eine stabile Qualität des Portweins garantierten: Die terrassierten Weinberglagen entlang des Douro-Ufers wurden in sechs Qualitätsstufen klassifiziert, abhängig von Böden, Ausrichtung, Mikroklima. Es wurde festgelegt, welche Rebsorten erlaubt waren, wie hoch der maximale Ertrag sein durfte und welches Alter die Rebstöcke haben mussten. Damit war die erste geschützte Herkunftsbezeichnung der Welt geschaffen. Heute wacht das Instituto dos Vinhos do Porto über die Einhaltung aller Vorschriften. Nach strengen Qualitätskontrollen verleiht dieses Institut auch das Siegel, das die Produzenten zum Verkauf ihrer Weine ermächtigt und das auf allen Portweinflaschen zu finden ist. Portugal ist eine Schatzkammer alter, einheimischer Rebsorten, von denen circa 80 im Douro-Tal zu finden sind. Etwa die Hälfte davon ist zugelassen für die Portweinproduktion, eingeteilt in Sorten, die empfohlen, und solche, die toleriert werden. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Touriga Nacional, Tinta Barroca, Tinta Francesca, Tinta Roriz (die in Spanien Tempranillo heisst), Tinto Cão, Tinta Amarela. Für weisse Portweine werden hauptsächlich Malvasia Fina, Codaga und Rabigato eingesetzt, weitere Sorten sind toleriert. Für die Kelterung werden erst die handgelesenen und von den Stielen befreiten Trauben gequetscht. Das passiert noch oft in den traditionellen «Lagares», ein bei Kellerbesuchern beliebtes und viel fotografiertes Schauspiel: Eine Reihe von Mitarbeitern marschiert zu Trommelklang oder Musik rhythmisch in grossen viereckigen Steinwannen auf und ab und quetscht die Beeren mit ihren blossen Füssen. Die Maische reicht ihnen dabei bis zum Oberschenkel, weshalb sie in Badehosen und mit Storchenschritten diese auf die Dauer sehr mühsame Arbeit verrichten. Der menschliche Fuss quetscht schonender als jede Maschine, weil er Kerne und Beerenhaut nicht zermalmt und damit keine unerwünschten Gerbstoffe in die Maische gelangen. Danach beginnt in Holz- oder Stahltanks die Gärung, die durch Zugabe von 80-prozentigem Weinbrand unterbrochen wird. Darum haben Portweine einen Alkoholgehalt von 19 bis 22 Volumenprozent. Nach einigen Monaten Lagerung im Weingutkeller werden die jungen Weine nach Vila Nova de Gaia, gegenüber der Stadt Porto, gebracht, wo Handelshäuser und Portweinproduzenten ihre Lagerhäuser unterhalten. Dort ruhen sie dann mindestens zwei Jahre in grossen Behältern, bevor sie ein erstes Mal verkostet werden. Das Resultat dieses Qualitätstests ist ausschlaggebend für die weitere Verarbeitung und das Endprodukt. Durchschnittliche Qualitäten werden für jung zu trinkende Ports wie Ruby verwendet. Die nächstbeste Qualität wird nach weiterer Lagerung in 24 Fässern zu Tawny, Colheita oder Reserve-Weinen. Werden sie in der Flasche weiter gereift, heissen sie später LBV (Late bottled vintage), Crusted Port oder Vintage Character. Die besten Weine aber stammen immer aus grossartigen Weinjahren und werden zu Vintage Port verarbeitet. In diesen Jahrgangs-Portweinen sind nur Trauben aus dem Jahr verarbeitet, das auf der Etikette vermerkt ist. Sie werden nach zwei Jahren Fasslagerung in die Flaschen gefüllt und reifen dort bis zu 40 Jahre weiter zu grossartigen, intensiven Ports heran. Vor dem Genuss sollten sie dekantiert werden, weil sich während der langen Reifezeit ein dichter Niederschlag am Flaschenboden bildet. Schwarzrot und blickdicht, duften Vintage Ports betörend nach gedörrten Pflaumen und Gewürzen. Einmal geöffnet, müssen sie innert weniger Tage getrunken werden, weil sie sonst verderben. Portweine, die länger im Fass reifen und ausgereift in die Flaschen kommen, haben durch die Fassporen Sauerstoff aufgenommen und sind oxidiert. Ihr Geschmack erinnert an Sherry, bleibt aber süsslich mit Noten von Gewürzen, Karamell, gedörrten Früchten. Ihre Farbe hellt sich während der Jahre der Fasslagerung auf bis zu sehr transparentem Ziegelrot mit Goldtönen. Einmal geöffnet, bleiben diese Weine noch wochen-, ja monatelang unverändert gut, bevor ihre Aromen verflachen. Liegend, bei stabiler Luftfeuchtigkeit und Temperatur lassen sich Tawnys (10, 20, 30 oder 40 years), Colheitas und Vintage Ports sehr lange lagern. Wie und zu was man sie geniesst, können Sie in Print- und elektronischen Medien oder bei ihrem Weinhändler erfahren. Portwein kann man das ganze Jahr hindurch trinken, bei uns zu Hause haben sie aber gerade jetzt Hochsaison. Während der weisse Port mit zwei Drittel Tonic, Eiswürfeln und einem Zitronenschnitz einen günstigen und herrlich erfrischenden Sommerdrink abgibt, gehören grosse rote Portweine für mich zu den Winterweinen. Nach einem Spaziergang in klirrender Kälte oder an einem Schlechtwettersonntag, den man gemütlich zu Hause verbringt, ist am späten Nachmittag Portweinzeit. In Zimmertemperatur getrunken zu Nüssen, etwas schwarzer Schokolade, zu kräftigen Käsen, vor allem Blauschimmel, mit Früchtebrot oder Crackers – ein Hochgenuss! Dazu Kerzenlicht, Cheminéefeuer und ein gutes Buch – das ist Winter-Glückseligkeit pur. Weisse und jung zu trinkende rote Ports sind erstaunlich preiswert. Für Tawny, vor allem 30 und 40 years alte, für Colheitas (Jahrgangstawnys) und Vintage Ports muss man schon einiges tiefer in die Tasche greifen. Alte Vintage Ports aber sind Kostbarkeiten, die auf dem Weinmarkt zu stolzen Preisen gehandelt werden. An einem Vintage Port sollte man sich nicht vergreifen, bevor er nicht mindestens zehn Jahre alt ist. WEIN 1 1 2 2 Auswahl in einer portugiesischen Enoteca. Die Schiffsglocke des schwimmenden Hotels MS Gil Eanes. Das Schiff MS Gil Eanes Dass auf zwölf Quadratmetern so viel Komfort möglich ist, hätte ich nie gedacht. Meine Kabine auf der MS Gil Eanes, eine der kleinsten auf dem Hauptdeck, überraschte mich sehr positiv: helle Möbel, ein breites, bequemes Bett, im Schrank mehr Kleiderbügel als sie die meisten Hotels bieten und ein intelligent eingerichtetes Minibadezimmer – alles höchst einladend. Einen ganz eigenen Charme hat der Blick aus den Kabinenfenstern: Der Douro auf Augenhöhe, so wie ihn wohl die Wasservögel wahrnehmen. Gemütlich in die Kissen gelehnt, geniesst man die vorüberziehenden Uferlandschaften. Verpassen kann man nichts. Da auf dem Fluss ein Nachtfahrverbot herrscht und das Schiff ab Porto bis zur spanischen Grenze und zurück fährt, sieht man beide Ufer lückenlos, entweder von einem der Decks, im gemütlichen Salon oder von der Kabine aus. Allerdings war ich froh, mein kleines Reich nicht teilen zu müssen. Zu zweit sollte man sich schon sehr mögen oder dann doch lieber eine grössere Kabine buchen, um die sechs Tage an Bord in jeder Beziehung reibungslos zu überstehen. Es lebt sich gut auf der MS Gil Eanes. Das freundliche Personal bemüht sich, alle Wünsche zu erfüllen. Das Essen ist abwechslungsreich und reichlich, jeder dürfte auf seine Kosten kommen. Kurzweilig und interessant ist das Abend-Programm. Wer lieber früh in die Federn geht oder in der Kabine fernsehen möchte, bekommt von all den Aktivitäten praktisch nichts mit. Schlicht begeisternd sind die Landausflüge, die während der Flussfahrt geboten werden. Unsere in Deutschland aufgewachsene, portugiesische Reiseleiterin wusste so viel und so spannend über Land und Leute ihrer Heimat zu erzählen, dass wir echte Portugalfans geworden sind. Sicher wie in Abrahams Schoss Auch weniger Reisegewohnte werden, dank des hervorragenden Services, eine Bootsfahrt auf dem Douro von A bis Z geniessen. Die Reiseinformationen, die mit dem Programm ins Haus geliefert werden, lassen nicht nur keine Fragen offen, sondern stimmen mit viel Wissenswertem über Portugal und das Dourotal perfekt auf die Reise ein. Ein Reiseleiter von Mittelthurgau erwartet die Gäste bereits in der Flughafenhalle und stellt sicher, dass alle an die richtigen Schalter und das Gate gelangen. Nach einem angenehmen, zweieinhalbstündigen Flug nehmen im Flughafen von Porto weitere Reiseleiter die Gäste in Empfang und lotsen sie in die bereitstehenden Busse. Ab dann muss man sich um nichts mehr kümmern. Gruppenreisemuffeln sei noch versichert, dass es an Bord durchaus die Möglichkeit gibt, für sich zu bleiben. Es findet sich immer wieder eine ruhige Ecke, wo es sich ungestört lesen, die Landschaft geniessen, fotografieren oder sich mit den elektronischen Geräten spielen lässt. Golfspieler haben ihr eigenes Programm und lernen auf dieser Reise einige schöne Plätze kennen. Nur zu den Mahlzeiten treffen sich alle Passagiere im Bord-Restaurant. Unser exklusiver Partner für Flussreisen: Ihr Kontakt für weitere Informationen Stephan Frei, Geschäftsleiter Reisebüro Mittelthurgau Fluss- und Kreuzfahrten AG Oberfeldstr. 19, 8570 Weinfelden T 071 626 85 85, stephan.frei@mittelthurgau.ch www.mittelthurgau.ch 25