Freudenreichs neues Kraftpaket Die Schiebermütze nach Hamburg

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Freudenreichs neues Kraftpaket Die Schiebermütze nach Hamburg
220dasjournal
Das Magazin für die Nenngröße Z
Freudenreichs neues Kraftpaket
Die F40PH als Kleinserienmodell aus Sanitz
Die Schiebermütze nach Hamburg
Schnellverkehr in Deutschland mit dem Fliegenden Hamburger
Software als Hardwareersatz
Digital-S-Inside von modellplan aus Göppingen
Ausgabe 9 - September 2004
Erscheint monatlich
1. Jahrgang
ISSN 1613-5644
[ Editorial ]
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Z-Freunde!
D
ie grauen Kästen sind verschwunden und die Schrift ist lesbarer geworden. Mit einem kleinen Relaunch
von 220dasjournal sind wir den Bitten
vieler Leserinnen und Leser nachgekommen, doch etwas am Outfit zu tun. Alleine schon die fehlenden grauen Kästen
und Flächen werden sicherlich so manchen Drucker zum Aufatmen bringen.
Insgesamt sind wir der Meinung, daß
unser Magazin für die Nenngröße Z nun
freundlicher geworden ist.
Kommen wir doch mal zum Wesentlichen. Unsere vielen Fortsetzungsarien
machen so manchem Leser das Leben
schwer. Wir geben zu, 220dasjournal ist
ein durchaus chaotisch verlangtes Magazin. Das Problem ist: wir würden
gerne alles auf einmal bringen. Aber
ohne Fortsetzungen geht es leider nicht.
Doch wir werden uns zukünftig bemühen, die Vielfalt der Fortsetzungen auf
ein Minimum zu reduzieren.
Zwei Modelle werden wir in dieser
Ausgabe in aller Ausführlichkeit vorstellen. Für die US-Bahner bringt Freudenreich Feinwerktechnik die F40PH als
Topneuheit, während der SVT 877 a/b
von Heckl Kleinserien ein alter Bekannter ist. Für unser Thema „Schnellverkehr
in Deutschland“ ist er jedoch viel mehr,
als nur ein begleitender Statist. Und diese beiden Kleinserienmodelle beweisen,
daß nicht nur die Märklin-Modelle aus
Göppingen im Mittelpunkt eines Z-Modellbahners stehen können.
Für Planung und Bau unseres kleinen
Dioramas dachten wir nie an ein konkretes Vorbild. Bis zu dem Tag, als wir
einige Aufnahmen an der Bahnstrecke
von Dießen nach Weilheim machten. Die
kleine Brücke für den Wirtschaftsweg
und die Blechträgerbrücke über die
Ammer lieferten nun die Grundlagen für
unser weiteres Planen - und die vielen
Vorbildaufnahmen harren jetzt der Umsetzung in den Maßstab 1:220. Alles getreu dem Motto: „Unser Vorbild ist das
Vorbild.“
Und die anderen Themen? Wir waren
bemüht, einen bunten Mix zu finden und
wünschen Ihnen mit dieser Ausgabe
wieder einmal viel Spaß beim Lesen.
Wenn wir Sie mit dem einen oder anderen Beitrag inspirieren können, dann
haben wir unser Ziel erreicht. In diesem
Sinne!
Ihre Nicola Freitag-Kruschke
und Guido Kruschke
Ausgabe 9 - September 2004
2
[ Inhaltsverzeichnis und Impressum ]
[ Vorwort ]
Vorwort zur Ausgabe 9 - September 2004 .......................................................................... 2
[ Inhaltsverzeichnis und Impressum ]
Inhaltsverzeichnis und Impressum der Ausgabe 9 - September 2004 ........................... 4
[ News und Facts ]
Neuheiten und Informationen im September .................................................................... 5
Bei Märklin sind viele Stellen in Gefahr .............................................................................. 7
[ Titelthema ]
Freudenreichs neues Kraftpaket .......................................................................................... 8
[ Modell und Vorbild ]
Titel: F40PH von Freudenreich Feinwerktechnik
beim Überqueren einer Brücke.
Foto: Guido Kruschke
Die Schiebermütze nach Berlin ........................................................................................... 13
Der Schlepper und sein Flugzeug ...................................................................................... 19
Ein Kapitän der Landstraßen .............................................................................................. 21
Die Welt von Mittelerde ...................................................................................................... 25
Ausgabe 9
September 2004
[ Geschichte ]
Robert Garbes Klassiker - 1982 bis 1983 ............................................................................ 29
[ Bücher und Medien ]
Erscheinungsdatum: 30. August 2004
Neuer Lesestoff für den Sommer ....................................................................................... 31
[ Impressionen ]
Das schwarze Gold in der Nordsee ................................................................................... 32
Uhenbrock Multiprotokolldecoder 73500 ......................................................................... 33
Fasse Dich kurz ..................................................................................................................... 34
Sicherheit, Schnelligkeit und Komfort .............................................................................. 35
[ Modellbahntechnik ]
Software als Hardware-Ersatz ............................................................................................ 36
[ Modellbahnpraxis ]
Der Bahnhof im Herzen Berlins (Schluß) .......................................................................... 39
Ausblick auf Erbert Stelltischsysteme ............................................................................... 41
Ein perfektes Diorama von A-Z (2) .................................................................................... 42
< Impressum >
220dasjournal erscheint monatlich im Verlag Guido Kruschke, Hallberger Allee 2, 82327 Tutzing. Herausgeber, Verlagsleiter und Chefredakteur: Guido Kruschke, verantwortlich i.S.d.P., Layout: Guido Kruschke, Unterstützung:
Nicola Freitag-Kruschke, Manfred Jörger, Arnim v. Herff, Verlagsanschrift: Verlag Guido Kruschke, Hallberger Allee 2, 82327 Tutzing. Telefon: 08158 / 9931-26, Telefax: 08158 / 9931-25, eMail: verlagguidokruschke@gmx.de
220dasjournal erscheint als digitales PDF-Dokument und wird derzeit kostenlos zum Download im Internet bereitgestellt. Beim Download können Kosten entstehen. Eine Verwertung der Beiträge, insbesondere durch Vervielfältigung
und/oder Verbreitung ist ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers verboten. Alle erwähnten Firmennamen und Bezeichnungen sind entweder Firmennamen oder Warenzeichen des jeweiligen Herstellers
oder Inhaber der Rechte. Diese werden ohne die Gewährleistungen der freien Verwendbarkeit genutzt. Für Druckfehler, Irrtümer, Preisangaben, Produktbezeichnungen, Baubeschreibungen oder Übermittlungsfehler in jedwelcher
Form übernehme ich keine Haftung. © 1994, 1999, 2004 by Verlag Guido Kruschke, Tutzing. Alle Rechte vorbehalten. ISSN-Nummer 1613-5644.
Ausgabe 10/2004 erscheint am 27. September 2004
Ausgabe 9 - September 2004
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[ News und Facts ]
Links: Gleisarbeiter und Lgerarbeiter von
faller werden ab sofort für Belebung auf
vielen Z-Anlagen sorgen.
Rechts: Der neue Faller-Katalog ist im
Fachhandel erhältlich.
< Faller >
Zuwachs für das Modellbahnvolk und
Kühe für die Wiese
†
Drei neue Figurengarnituren sind
von Faller seit Ende August erhältlich.
Während sich insgesamt acht Gleisbauarbeiter (158033) und Lagerarbeiter
(158032) vorwiegend im Bahnbereich
aufhalten, so sind die schwarzgefleckten
Kühe (158050) eher etwas für die Wiese
oder die Weide. Info und Bezug: Fachhandel.
„
< Herpa CARS >
MB Actros mit zweiter Variante
†
Das erste Modell des neuen MB
Actros von Herpa kommt in diesen Tagen in den Fachhandel. Dabei handelt es
sich um einen Flachbettsattelzug für
sperrige Güter (065207). Für den Oktober 2004 wird auch gleich schon die
zweite Variante angekündigt, nämlich
einen MB Actros LH mit einem verkleideten Kofferauflieger der Braunschweiger Spedition Wandt (065221). Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei
8.50 EUR. Eine ausführliche Vorstellung
des großen Vorbilds und des neuen
Modells erfolgt in dieser Ausgabe. Info
und Bezug: Fachhandel.
„
< Herpa WINGS >
Vier neue Flugzeugmodelle ab
September
†
Herpa WINGS kündigt für den
September vier Flugzeugmodelle an. Als
echtes Epoche III Modell kommt die DC3/C-47A der US Air Force „Camel Caravan“, die als Rosinenbomber die Stadt
Berlin versorgte (550765). Weitere Modelle sind die Boeing 747-400 der Air
New Zealand „Lord of the Rings - Frodo“ (550840), die Boeing 767-300 der
Martinair „Fox Kids“ (550864) und die
Boeing 737-800 „Hainan Airlines“
(550888). Desweiteren ist der WINGSProspekt 09/10 2004 als PDF zum Download eingestellt. Info und Bezug: Fachhandel.
„
< Kataloge >
Neue Kataloge von Faller und Vollmer
im Handel erhältlich
†
Rechtzeitig zur anstehenden Bastelsaison hat der Gütenbacher Hersteller Faller seinen neuen Katalog 2004/
2005 in den Fachhandel gebracht. Das
umfangreiche Werk zeigt neben den bekannten Produkten auch alle aktuellen
Neuheiten und das neue Premiumprogramm. Auch Vollmer hat seinen neuen
Katalog 2004/2004 ausgeliefert.
Allerdings ist dort das Z-Programm
nach wie vor sehr dürftig vertreten. Info
und Bezug: Fachhandel.
„
< Märklin >
Neue Modelle für die Z-Bahner
†
An den Fachhandel hat Märklin im
August einige Neuheiten 2004 ausgeliefert. Erhältlich ist die Baureihe 140 der
Railion in Ausführung der Epoche V
(88392), die als Sommerneuheit 2004 angekündigt wurde, der zweiachsige Glaskesselwagen „Bols Blue“ (82452) als
MHI-Produkt und die ÖBB-Schnellzugwagen in der epochetypischen „Jaffa-
Links: Mit dem MB Actros für die Braunschweiger Spedition „Wandt“ und der Douglas DC-3 als
Rosinenbomber kommen neue Modelle von Herpa.
Ausgabe 9 - September 2004
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[ News und Facts ]
Orange“-Lackierung ausgeliefert.
Insgesamt sind es drei verschiedene
Schürzenwagen in einer Garnitur
(87354), die für den Export bestimmt
sind. Die dazu passende Elektrolokomotive der Baureihe 1018 (88082) wird in
den nächsten Wochen in den Handel
rollen.
Als komplette Zuggarnitur rollt der
Nachtschnellzug (81434) in Ausführung
der Epoche III. Die Garnitur besteht aus
einer dunkelgrünen E 18 der DB mit fünf
Schnellzugwagen des Kurslanglaufs von
Kiel nach München. Bei den Wagen handelt es sich im einzelnen um zwei rote
Schürzen-Schlafwagen (weitgehende
Neukonstruktion), ein Schnellzugwagen
26,4 m der 2. Klasse, ein Schürzenwagen
der 1./2. Klasse und ein Vorkriegs-Gepäckwagen. Der optisch gelungene Zug
hat eine Gesamtlänge von 612 mm und
wird als Einmalserie aufgelegt.
Für Freunde der frühen US-Bahnen ist
die US-Wagengarnitur mit vier Oldtimer-Personenwagen der Denver & Rio
Grande Western Railroad (87910) erhältlich. Und die Anhänger der ganz modernen Bahn bekommen eine Wagengarnitur mit Kesselcontainern (82283) in Ausführung der Epoche V, welche einen
Huckepack-Taschenwagen und einen
Containertragwagen der DB AG enthält.
Bei den insgesamt vier abnehmbaren
und stapelbaren 20' Tankcontainern handelt es sich um eine Neukonstruktion.
Info und Bezug: Fachhandel.
„
bruar 2005 in einer ganz neuen Aufmachung erscheinen und neben den Neuheiten 2005 auch das gesamte Exportprogramm enthalten. Diese Maßnahme war
aus unserer Sicht längst überfällig. Mit
einem Gesamtkatalog zur Spielwarenmesse, der das gesamte Programm kompakt und auf einen Blick präsentiert,
wird die Jahresplanung für den Modellbahner noch einfacher und übersichtlicher. Alternativ wird es selbstverständlich auch eine Katalog CD-ROM geben.
Info und Bezug: Fachhandel.
„
< MicroTrains >
< Märklin >
US-Neuheiten August 2004
Gesamtkatalog erst Anfang 2005
†
†
Schon seit Wochen kursierten die
Gerüchte, daß es in diesem Jahr keinen
Märklin-Gesamtkatalog geben würde.
Nun hat Märklin-Geschäftsführer Stephan Unser dieses Gerücht bestätigt. Der
nächste Hauptkatalog wird Anfang Fe-
Unten: Eine August-Neuheit von Märklin ist die
Wagengarnitur mit abnehmbaren Tankcontainern.
Als Neuheit für den Monat August
2004 kommt bei MicroTrains ein 40‘
Standard Box Car mit einer Phantasiebedruckung zum 60. Geburtstag von
Smokey Bear, dem amerikanischen Symbol für die Vorbeugung von Waldbränden. Das Modell trägt die Betriebsnummer SBX 1944 ist mit Märklin-Kupplung
(14922, 25,15 US$) und mit MTL-Kupplung (14922-2, 26,95 US$) erhältlich. Die
Oben: Zwei neue Wagenmodelle als August-Neuheiten von MicroTrains.
zweite Neuheit ist ein Gunderson Husky-Stack der Burlington Northern in rot
mit dem weißblauen Signet der BN. Das
Modell trägt die Betriebsnummer BN
64094 ist mit Märklin-Kupplung (13002,
32,80 US$) und mit MTL-Kupplung
(13002-2, 34,60 US$) erhältlich. Als Reprint rollt ein 40‘ Standard Box Car der
New York Central braunroter Farbgebung mit dem Signet der NYC und der
weißen „Pacemaker“ Beschriftung. Das
Modell trägt die Betriebsnummer NYC
174728 ist mit Märklin-Kupplung (14149,
23,50 US$) und mit MTL-Kupplung
(14149-2, 25,30 US$) erhältlich. Der zweite Reprint ist ein 50‘ Standard Box Car
der Seaboard Coast Line mit der typischen Beschriftung dieser Bahngesellschaft. Das Modell trägt die Betriebsnummer SCL 635291 ist mit MärklinKupplung (13611, 18,70 US$) und mit
MTL-Kupplung (13611-2, 20,50 US$) erhältlich. Info und Bezug: spezialisierter
Fachhandel.
„
Ausgabe 9 - September 2004
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[ News und Facts ]
< NOCH >
Aktionswochen mit Bäumen
†
Bei ausgesuchten NOCH-Fachhändlern geht es vom 1. bis zum 31.
Oktober 2004 rund. Denn während der
NOCH Aktionswochen 2004 gibt es
NOCH Bäume zu besonders attraktiven
Preisen! Schauen Sie bei Ihrem Fachhändler vorbei, nutzen Sie diese SuperAktion und verwandeln Sie die ein oder
andere brachliegende Grünfläche auf
Ihrer Anlage in einen dunklen Wald mit
hohen Bäumen oder in eine blühende
Streuobstwiese. Die teilnehmenden
Händler sind im Internet gelistet. Info
und Bezug: NOCH-Fachhändler.
„
< Messe Stuttgart >
< NOCH >
Modellbahn-Europa auf wenigen
Quadratmetern
Perfekte Landschaftscolorierung
mit Acrylfarben und Acrylsprays
< Swiss Z Line >
†
†
†
Die MODELLBAHN SÜD ist auch
in diesem Jahr unter anderem wieder
Anlaufpunkt für alle Z-Bahner. Das 13.
internationale Z-Treffen findet anlässlich
dieser Messe vom 18. bis 21. November
2004 in Stuttgart statt. In diesem Jahr
werden mehr als 2.000 Teilnehmer aus
ganz Europa erwartet.
Insgesamt finden sich auf den Standflächen rund 30 sehenswerte Schauanlagen. Darunter sind auch die längsten
je gezeigten Modulrekordanlagen der
nenngrößen Z und N. Für alle Besucher,
die ihr Modellbahn-Wissen vertiefen
möchten, bietet der Moba darüber hinaus verschiedene kostenlose Seminare
an.
Durch die Kooperation mit der Industrie sind auf jeden Fall hochkarätige Referenten garantiert. Info und Bezug: Messe Stuttgart.
„
Die realistische Farbgebung von
Modell-Landschaften ist eine große Herausforderung für den Hobbymodellbahner. Jetzt hat NOCH in Zusammenarbeit mit Kreul und Dupli-Color ein
Sortiment aus acht perfekt aufeinander
abgestimmter Acryl-Landschaftsfarben
entwickelt. Die Farbtöne reichen von
Weiß über verschiedene Braun- und
Grüntöne bis hin zu Grau und Schwarz.
Um eine möglichst perfekte Anwendung
zu ermöglichen, gibt es jede Farbe sowohl zum Streichen als auch zum Sprühen in der Spraydose. Die naturmatten
Acrylsprays in der 200 ml Spraydose
sind für alle Werkstoffe geeignet - sogar
für Styropor. Sie zeichnen sich durch ein
hervorragendes Deckvermögen aus und
sind schnelltrocknend. Die ebenfalls naturmatten Acrylfarben in der 90 ml Dose
auf Wasserbasis eignen sich ebenfalls für
alle Werkstoffe und können untereinander beliebig gemischt werden. Info und
Bezug: NOCH-Fachhändler.
„
Fenster für die Re 4/4II
Für die Kleinserienmodelle der
Baureihe Re 4/4II von SZL wird es ein Update in Form von Fenstern für die Lokomotiven geben. Nach Auskunft von Peter Rechsteiner von Toyshop kommen
die Fenster mit silbernen Rahmen in
Kürze zur Auslieferung. Wer bereits ein
Modell bei Toyshop bestellt hat, sollte
sich direkt dort erkundigen, in welcher
Form die Fenster nachgeliefert werden
können. Desweiteren ist die angekündigte Cargo-Variante in der Auslieferung. Info und Bezug: Rechsteiner Spielwaren AG, Bahnhofstrasse 22 in CH-8590
Romanshorn.
„
< Letzte Meldung >
Anhalter Bahnhof wird Chefsache
†
Wie wir aus gut unterrichteten
Kreisen erfahren haben, wird der Anhalter Bahnhof in Märklin nun zur Chefsache. Gut so, denn das Wirken von Herrn
Grässle war mehr als peinlich.
„
< modellplan Göppingen >
Collection-CD bald auch für Z
†
Wie uns Ronald Gruzdov von modellplan bestätigte, ist zum Jahresende
2004 die erste Auflage einer CollectionCD für die Nenngröße Z geplant. Diese
CD wird eine Datenbank aller bislang
produzierten Modelle der mini-club enthalten und sich in Form und Aufmachung an der bekannten Collection-CD
für HO/OO orientieren. Ein Preis ist
noch nicht bekannt. Info und Bezug: modellplan Göppingen.
„
A
m 15. Juli dieses Jahres ist Rolf
Ertmer gestorben.Mit ihm geht
einer der ganz Großen, die die Modellbahn nachhaltig geprägt haben.
Unvergessen sind seine Werke, wie
zum Beispiel die Repa-Bahn, deren
Berichte ich selbst in den 70er Jahren
verschlingen durfte. Seine Arbeiten
waren Modellbahn pur bis in den letzten Winkel - und daran hatte auch
seine Frau Ursula großen Anteil. Danke Rolf Ertmer!
„
Ausgabe 9 - September 2004
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[ News und Facts ]
In Göppingen sollen angeblich bis zu 400
Arbeitsplätze gestrichen werden - Modellbahnhersteller will die Kosten deutlich senken.
D
er Modelleisenbahnbauer Märklin
will die Kosten um 15 Prozent senken. Dabei könnte es auch zu einem massiven Stellenabbau kommen. Die Gespräche laufen.
Die Mitarbeiter des Göppinger Modelleisenbahnherstellers Märklin sind massiv verunsichert. „Wir glauben der Geschäftsführung nichts mehr“, sagt ein
Beschäftigter, der nicht genannt werden
Bericht in der Stuttgarter Zeitung vom 19. August 2004
Bei Märklin sind
viele Stellen in Gefahr
will. Es geht um gravierende Einsparungen. Rund 350 Mitarbeiter könnten ihren Arbeitsplatz verlieren. „Es könnten
sogar 400 Entlassungen werden“, entsprechende Gerüchte kursierten, hieß es.
Derzeit beschäftigt das Traditionsunternehmen an seinem Stammsitz 1.100
Menschen. In der Gruppe sind - früheren Angaben zufolge - 1.725 Mitarbeiter
tätig.
Statt der Massenentlassungen könnte
es auch zu einer geringeren Reduzierung der Belegschaft - um etwa 100 Personen -, dafür aber zu einer Kürzung der
Löhne und Gehälter kommen. Gedacht
wird in diesem Fall unter anderem an
die Streichung von drei Urlaubstagen.
Gleichzeitig soll es zu einer Arbeitszeiterhöhung ohne Lohnausgleich kommen.
Derzeit laufen die Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat.
Entschieden ist nichts.
Ein Unternehmenssprecher bestätigte
die Gespräche. Ziel sei es, die gesamten
Kosten um 15 Prozent zu senken. Das
Verhandlungsklima bezeichnete er als
„nicht schlecht“. Zu den genannten Abbauzahlen wollte er sich nicht äußern.
„Wir wollen den größten Teil der Belegschaft in Deutschland sichern. Aber die
Kosten müssen stimmen.“ Märklin, das
eine besonders personalintensive Fertigung hat, fertigt nicht nur in Deutschland. Das Traditionsunternehmen hat
zudem ein Werk in Ungarn und lässt einen ganz kleinen Anteil - in China produzieren.
„Die haben die alten Pläne wiederaufleben lassen“, heißt es zu den jüngsten
Forderungen bei der IG Metall in Göppingen. Bereits Ende vergangenen Jahres haben Geschäftsführung und Betriebsrat bei Märklin über Einsparungen
von 15 Prozent gesprochen. Damals sei
von 300 Kündigungen die Rede gewesen. Stattdessen wurde eine Verkürzung
der Arbeitszeit vereinbart. Im Gegenzug
wurde Anfang des Jahres ein Beschäftigungssicherungsvertrag unterzeichnet.
Eigentlich sollten damit Kündigungen
bis 2008 ausgeschlossen werden. Doch
die Tinte unter dem Dokument war noch
nicht recht trocken, da hat die Unternehmensleitung im Juni den Vertrag wieder
gekündigt. Geschäftsführer Paul Adams
begründete damals die Entscheidung
damit, dass die Produktivitätsziele, die
dem Vertrag zu Grunde liegen, nicht erreicht worden seien. Er wolle den Geist
des Vertrags aber erhalten: „Jetzt kommt
nicht das Fallbeil“, betonte er damals.
Oben: Märklin-Geschäftsführer Paul Adams ist
trotz aller Probleme optimistisch. Foto: Märklin
Die Unsicherheit unter der MärklinBelegschaft spürt die IG Metall in Göppingen auch in anderer Hinsicht. Beschäftigten, denen ein Aufhebungsvertrag angeboten werde, würden sich Rat
suchend an die Gewerkschaft wenden.
Nein, die betroffenen Beschäftigten würden sich von der Personalabteilung nicht
bedrängt fühlen, es würde auch kein
Druck auf sie ausgeübt. Allerdings würde ihnen eine nachhaltige Empfehlung
gegeben. „Die Menschen fühlen sich
nicht wohl dabei.“
Grund für die massiven Sparmaßnahmen ist die Kaufzurückhaltung der Konsumenten. Die Auftragslage sei schlecht,
der Umsatz sei weit vom Plan entfernt,
ist zu erfahren. Bisher hat sich das Unternehmen weder über die Entwicklung
im laufenden noch im abgeschlossenen
Geschäftsjahr geäußert. Noch im vergangenen Jahr hatte sich der weltgrößte
Modelleisenbahnhersteller auf der Erfolgsspur gesehen. Der Umsatz war 2002
um vier Prozent auf 170,5 Millionen Euro
gestiegen. Mehr als 70 Prozent seines
Umsatzes erzielt das Unternehmen in
seinem Heimatmarkt. Der Gewinn habe
sich erneut verbessert, sei aber noch
nicht zufrieden stellend, sagte Geschäftsführer Adams bei der Vorlage der Ergebnisse für das Jahr 2002. Damals kündigte der Märklin-Chef an, dass man verstärkt auf dem US-Markt Fuß fassen
wolle. Der Exportanteil in Europa und
Übersee soll bis 2004/2005 auf 30 Prozent
steigen.
„
Bericht in der Stuttgarter Zeitung vom 19. August 2004. Von
Inge Nowak. Der Beitrag ist urheberrechtlich geschützt.
Ausgabe 9 - September 2004
7
[ Modell und Vorbild ]
Oben: Ein gelungenes Kleinserienmodell für alle
Freunde der US-Bahnen ist die F40PH von Freudenreich Feinwerktechnik geworden. Hier überquert das Modell mit einem Güterzug gegen Abend
die Brücke zwischen San Jose und Gilroy.
Rechts: Die Caltrain-Maschinen 901 und 905
legen nach einem anstrengenden Arbeitstag eine
Pause im Depot San Jose ein. Foto: Dan Klitzing
F40PH als Kleinserienmodell aus Sanitz
Freudenreichs neues Kraftpaket
Unter US-Modellbahnern, die sich intensiv mit der Nenngröße Z befassen, stehen Modelle von Freudenreich Feinwerktechnik schon seit Jahren hoch im Kurs.
D
as liegt nicht nur an der Modellauswahl und den gut verarbeiteten
Produkten, sondern auch am Firmeninhaber selbst. Harald Freudenreich ist in
der US-Szene als Kenner und Enthusiast ein gern gesehener Gast und Gesprächspartner.
Links: Die F40PH mit der Betriebsnummer 901
bei einem Zwischenhalt des „Meatball Train“ beim
Jan Jose Diridon Depot. Foto: Dan Klitzing
Ausgabe 9 - September 2004
8
[ Modell und Vorbild ]
re alten Kraftpakete zählt. In folgenden
Ballungszentren sind oder waren weitere F40PH im Einsatz, so zum Beispiel bei
der MBTA in Boston (Massachusetts), bei
der Trirail in Florida, der San Diego
Coaster, der Virginia Railway Expreß
und der GO-TRANSIT in Ontario (Kanada).
Zu seinem Modell im Maßstab 1:220
hat Harald Freudenreich eine ganz besondere Beziehung und es steckt viel
Herzblut in Planung, Konstruktion und
Fertigung.
Lange hat es gedauert - jetzt können
endlich die ersten Loks ausgeliefert werde. Vom fertigen Gehäuse bis zur fahrfähigen Lok war es ein sehr weiter Weg.
Seitdem Rogue Locomotive Works die
Links: Die Karte zeigt den aktuellen Streckenverlauf der Caltrain.
Unten: INOX-Doppelstockwagen der Caltrain,
die von Freudenreich Feinwerktechnik angekündigt werden. Foto: Dan Klitzing
Sein aktuelles Werk ist eine vierachsige Diesellokomotive der Baureihe
F40PH. Beim großen Vorbild wurde die
Maschine bei der Electro-Motive Division (EMD), ein Unternehmen von General Motors, Anfang der 70er Jahre in La
Grange, Illinois, konstruiert und gebaut
und ab 1976 zunächst bei der US-Bahngesellschaft Amtrak eingesetzt. Mit einer Leistung von 3.000 hp besaß die vierachsige Maschine genug Leistung, um
den damaligen Anforderungen im Personenzugdienst gerecht werden zu können. Die kanadische Bahngesellschaft
VIA setzte die leistungsfähigen Lokomotiven vorwiegend auf Fernstrecken ein,
wo man sie meist in Doppeltraktion vor
Reisezügen bewundern konnte. Für den
Austausch des Lokpersonals während
der Fahrt haben Amtrak- und VIA-Maschinen hinten eine Tür mit Durchgang
und eine hintere Bühne mit Geländer.
Bei den zahlreichen Nahverkehrsbahnen
(Commuter Service), bei denen ebenfalls
F40PH im Einsatz sind, sind die Geländer nicht vorhanden.
Die Bahngesellschaft Caltrain nutzt
heute insgesamt 23 Maschinen. Diese
wurden mit den Betriebsnummern 900
bis 919 ab 1985 bei General Motors und
die Maschinen mit den Betriebsnummern 920 bis 922 ab 1999 bei Boise Locomotive Works gebaut und an die Gesellschaft mit Sitz in San Francisco abgeliefert. Das Vorbild des Kraftpakets von
Harald Freudenreich trägt die Betriebsnummer 901 und den Loknamen „San
Jose“. Die F40PH der Caltrain werden
auf der 77 Meilen langen Strecke von San
Francisco (4th Street / King Street) nach
Gilroy im Südwesten von San Francisco
im Personenzugdienst eingesetzt. Güterzugeinsätze sind nicht ausgeschlossen.
Doch Caltrain ist heute nicht die einzige Gesellschaft, die auf diese fast 30 Jah-
GP38-2 auf den Markt gebracht hat, war
Harald Freudenreich vom Ehrgeiz besessen, ein Modell in vergleichbarer
Technik anbieten zu können.
Die F40PH dürfte die erste in Deutschland produzierte Lokomotive in der
Nenngröße Z mit Kunststoff-Spritzgußgehäuse sein, die nicht von Märklin
selbst kommt. Damit ist eine der wichtigsten Eigenschaften des neuen Modells
schon genannt. Und mit einem derart
fein detaillierten Gehäuse in Großserienfertigung verschiebt sich der Preis von
einem Metall-Handarbeitsmodell deutlich nach unten.
Ausgabe 9 - September 2004
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[ Modell und Vorbild ]
Oben: Das sind Seitenblicke im wahrsten Sinne
des Wortes. Die rechte Seite der F40PH offenbart
die saubere Bedruckung und Lackierung und die
technischen Details der kleinen Lokomotive.
Links: Die MicroTrains Drehgestellblenden mit
den bereits fertig montierten MTL-Kupplungen
passen ausgezeichnet zum Modell.
Unten: Das Kunststoffgehäuse wird mit vier kleinen Messingschauben am Chassis befestigt.
Schaut man der F40PH allerdings unter das Gehäuse, so findet man alles andere als Low Cost-Großserientechnik.
Angetrieben wird die Lok von einem
leistungsstarken Faulhabermotor mit
großer Schwungmasse, der die Maschine auf allen Radsätzen antreibt. Der verlängerte Schaft der Schwungmasse trägt
eine der Antriebsschnecken und wird in
einem Lager aus zähem Kunststoff gegen Taumeln gesichert.
Der Hauptrahmen ist ein einziges gekantetes, robustes Neusilber-Ätzteil. Die
Motoraufnahme und Drehgestell-Getrieberahmen sind CNC- Frästeile aus
Messing. Der große Dieseltank zwischen
den Drehgestellen ist aus WeißmetallSchleuderguß und verleiht der Lok somit eine tiefe Schwerpunktlage und eine
große Reibungsmasse. Ganze 47 Gramm
bringt die Lok auf die Waage und bringt
somit eine gute Zugkraft mit.
Ausgabe 9 - September 2004
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[ Modell und Vorbild ]
es dürfte nicht schwer sein, seine amerikanische Klientel mit dieser Maschine zu
überzeugen.
Die Modellserie der Caltrain #901 „San
José“ umfaßt genau 40 Exemplare. Für
weitere Auflagen sind vorerst vorgesehen: Chicago Metra #175 „Village of
Worth“ (40 Stück), Amtrak Phase II (150
Stück) und New Jersey Transit (50
Stück). Das derzeit lieferbare CaltrainModell kostet 365 EUR - und die sind
Oben und rechts: Ein Vergleich des Drehgestells
(Drehgestellblende von MicroTrains) mit dem
Original zeigt, daß Harald Freudenreich sehr viel
Wert auf die richtige Umsetzung in 1:220 legt.
Bei voll aufgedrehtem Fahrregler fährt
die Lok in etwa Vorbildhöchstgeschwindigkeit. Die Elektrik ist komplett auf einer Leiterplatte untergebracht. Ein integrierter Schaltkreis als Konstantlichtbaustein läßt die Frontscheinwerfer ab der
ersten Fahrstufe am Märklin-Fahrgerät
schon mit konstanter Helligkeit leuchten. Auf eine serienmäßig eingebaute
Digitalschnittstelle wurde verzichtet allerdings ist für die digitale Umrüstung
eine Tauschplatine vorgesehen, die eine
Schnittstelle besitzt und bei der der nicht
benötigte Konstantlichtregler wegfällt.
Die Leuchtdiode des Scheinwerfers ist
im Führerstandsvorbau angeordnet und
strahlt nach oben. Ein Lichtleitprisma
mit 90° Reflexion leitet das Licht nach
vorn durch das Gehäuse, so daß der Führerstand mit eingesetzter bündiger Plastikverglasung dezent mitleuchtet.
was die Optik anbelangt. Die Fahreigenschaften sind sehr gut - seidenweich lassen sich Züge aller Gattungen über die
Anlage ziehen. Wartungsarbeiten an der
F40PH gestalten sich etwas schwierig, da
sich das Gehäuse nach Lösen der vier
Gehäuseschrauben nur schwer vom
Chassis trennen mag. Hier ist Fingerspitzengefühl angesagt - aber auch nicht
notwendig, denn die Lokomotive ist eigentlich wartungsfrei. Ab und an ein
winziger Tropfen Öl auf die Zahnräder
unter den Drehgestellen - und die Maschine läuft seidenweich und traumhaft
weiter.
unserer Meinung nach sehr gut angelegt.
Übrigens sind die passenden INOXDoppelstockwagen, wie sie auf der Strecke von San Francisco nach Gilroy täglich eingesetzt werden, bereits in Vorbereitung.
„
Harald Freudenreich ist es gelungen,
ein Modell mit ausgezeichneten Eigenschaften auf die Räder zu stellen. Und
œœœœœ
< Bewertung >
Mit dem Modell der F40PH hat sich Harald Freudenreich ein kleines Denkmal
setzen können. Eine erstklassige Optik
und absolut ausgewogene Fahrleistungen machen die kleine Maschine zu einem Highlight - und zu einem Muß für
alle Freunde amerikanischer Eisenbahnen.
Wer seine Züge nicht mit der serienmäßig installierten MTL-Kupplung ziehen möchte, der kann diese Kupplung
gegen eine beiliegende Märklin Z-Kupplung mit Richtfeder austauschen. Und
wer ab Werk schon eine solche Kupplung angebracht haben möchte, der sollte diesen Wunsch bei einer Bestellung
kundtun.
Im Testeinsatz konnte uns das kleine
Kraftpaket voll überzeugen - nicht nur,
Rechts: Die Dachpartie mit den feingravierten
Dachlüftern und den angedeuteten Schraubverbindungen.
Ausgabe 9 - September 2004
11
[ Modell und Vorbild ]
Oben: Begegnung im Güterzugdienst. F40PH
pssiert einen Schlußwagen der B&O.
Unten: Solofahrt einer rundum gelungenen Kleinserienmaschine von Harald Freudenreich.
< Informationen im Internet >
Freudenreich Feinwerktechnik: http://www.fr-model.de
Caltrain San Francisco: http://www.caltrain.com
Geschichte der Caltrain: http://www.sfcityscape.com/transit/caltrain/index.html
Ausgabe 9 - September 2004
12
[ Modell und Vorbild ]
Schnellverkehr in Deutschland (1)
Oben: Das Modell aus der Kleinserienschmiede Heckl aus Bochum ist ein
rundherum gelungenes Modell und seinen Preis wirklich wert.
Die Schiebermütze nach Hamburg
Schnellverkehr in Deutschland - das ist
ein wichtiges Kapitel in der langen
Bahngeschichte. Wir beschreiben die interessante Geschichte von den ersten
Ideen, den Anfängen über die vielschichtige Entwicklung bis hin zu den modernen Zügen unserer Tage. Und in jedem
Teil schlagen wir den Bogen zu den unterschiedlichsten Fahrzeugen, die die
Nenngröße Z zu bieten hat.
nur zwei Stunden und 18 Minuten zurückgelegt. Gefahren wurde diese Verbindung mit einem zweiteiligen Dieseltriebzug der Baureihe SVT 877 a/b - im
Volksmund bald nur noch unter dem
Namen „Fliegender Hamburger“ bekannt. Und dieser Zug steht heute für
eine echte Legende im Schnellverkehr.
Oben: Die Stirnpartie gab dem
Zug den Spitznamen „Schiebemützen Johnny“ - hier abfahrereit in Hamburg im Dezember
1932.
Diese Schnellverbindung von der deutschen Reichshauptstadt in die Elbmetropole war dringend notwendig. Aufgrund der zunehmenden Konkurrenz
von Auto und Flugzeug suchte die Deutsche Reichsbahn nach einer schnellen
Alternative auf Schienen. Nach verschiedenen Versuchen und Entwicklungen
gab die Reichsbahn im Februar 1931 ei-
M
it der Aufnahme des planmäßigen
Reiseverkehrs zwischen Berlin
und Hamburg begann am 15. Mai 1933
die eigentliche Geschichte des Schnellverkehrs auf deutschen Schienen. Mit
einer Reisegeschwindigkeit von 124,8
km/h wurde die 287 km lange Strecke in
Links: Die Rückseite der obigen
Postkarte als Erinnerung an die
Fahrt im schnellsten Zuge der
Welt. Fotos: Sammlung Heckl
Ausgabe 9 - September 2004
13
[ Modell und Vorbild ]
Rechts: Der SVT 877a/b steht als FDt 2 in
Altona Hbf. zur Abfahrt nach Berlin bereit.
Foto: Sammlung Heckl
Links: Auf seiner Fahrt nach Berlin durcheilt
der „Fliegende Hamburger“ den Sachsenwald
östlich von Hamburg. Foto: Sammlung Heckl
nen Auftrag an die WUMAG in Görlitz,
einen zweiteiligen Schnelltriebwagen
mit zwei zweiachsigen Drehgestellen an
den Kopfenden und einem mittig gelegenen zweiachsigen Jacobs-Drehgestell
zu bauen. Das Fahrzeug mit einer
Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h
und einem dieselelektrischen Antrieb
auf alle sechs Achsen wurde im August
1932 mit der Betriebsnummer 877 a/b
abgeliefert. Die Leistung der beiden GO5 Dieselmotoren betrug zusammen 820
PS und wurden von Maybach-Motorenbau geliefert. Die offizielle Gattungsbezeichnung lautete B6üvT-32.
Am 19. Dezember 1932 befuhr dieser
Triebzug zum ersten Mal die Strecke von
Berlin nach Hamburg und wurde nach
zahlreichen Versuchs- und Vorführungsfahrten am 15. Mai 1933 dem öffentli-
chen Verkehr übergeben und kam als
FDt 1/2 auf der Strecke zwischen Altona
Hbf. und Berlin Lehrter Bf. zum Einsatz.
Bei einer Länge von 41.906 mm und einem Leergewicht von 77,4 t stellte er
insgesamt 98 recht eng bemessene Sitzplätze in der 2. Klasse zur Verfügung.
Unten: Mit dem „Fliegenden Hamburger“
bewarb die Maybach-Motorenbau ihre leistungsfähigen Produkte.
Um den Triebwagen auch optisch hervorzuheben, erhielt er die damals nur
dem „Rheingold“ vorbehaltene cremefarben-violette Lackierung. Im Bereich
der Stirnpartien wurde das violette Zierband auf die sehr tief sitzenden Führerstandsfester heruntergezogen, was dem
Zug den Spitznamen „SchiebermützenJohnnie“ einbrachte.
Der SVT 877 a/b konnte sich im Prinzip gut bewähren, zu kritisieren war
lediglich die enge Anordnung der SitzAusgabe 9 - September 2004
14
[ Modell und Vorbild ]
plätze. Doch trotz dieser Probleme waren die Erfolge des „Fliegenden Hamburgers“ so nachhaltig, daß sich die
Deutsche Reichsbahn schon 1934 entschloß, insgesamt 13 weitere Garnituren
bei der WUMAG in Auftrag zu geben.
Diese Schnelltriebwagen der Bauart
Hamburg wurden zwischen 1935 und
1936 gebaut und mit den Betriebsnummern 137 149 a/b bis 137 152 a/b und 137
224 a/b bis 137 232 a/b in Dienst gestellt.
Diese Züge wurden gegenüber ihrem
Vorgänger in verschiedenen Punkten
verbessert.
In den Folgejahre wurde der „Fliegende Hamburger“ vom Bw Berlin Leb und
später vom Bw Hamburg-Altona aus als
FDt nach Berlin eingesetzt. Während des
Krieges kam die Abstellung des Zuges,
weil der kostbare Treibstoff mit der Zeit
recht knapp und somit rationalisiert
wurde. Noch während des Krieges kam
er nach Süddeutschland, wo ihn das
Kriegsende erreichte.
2. und 3. Klasse. Ab Oktober erfolgte der
Einsatz als FDt 77/78 „Schnelltriebwagen
Rhein-Main“ in einer optisch sehr ansprechenden cremefarben-bordeauxroten Lackierung - die Start- und Zielbahnhöfe waren Basel Bad Bf. und Frankfurt/
Main.
Mit dem Sommerfahrplan wurde der
SVT 04 000, der inzwischen zur Deutschen Bundesbahn gehörte, beim Bw
Basel stationiert. Allerdings zwangen ihn
nun häufige Mängel zu vielen Zwangsaufenthalten im Bw. Doch dann kam der
Zug zur Waggon- und Maschinenbau
AG Donauwörth, die ihn am 20. November 1950 einer kompletten T4-Hauptuntersuchung unterzog und auch innen
komplett neu gestaltete. Nach erfolgter
Untersuchung, die fast einem Neuaufbau gleichkam, wurde der SVT 04 000
in der neuen roten DB-Farbgebung am
Oben: Am 3. Oktober 1949 war der „Fliegende
Hamburger“ als VT 04 000 zwischen Basel und
Frankfurt/Main unterwegs. Foto: Lichtbildstelle
der BD Karlsruhe
31. Oktober 1952 beim Bw Dortmund
beheimatet. Nach kurzen Gastspielen in
Frankfurt-Griesheim und später wieder
Dortmund fuhr er neben dem „MontanExpreß“ nach Luxemburg lediglich Sonderfahrten und Wochenendverstärkungen. Am Rande sei bemerkt, daß die
durchschnittliche Reisegeschwindigkeit
etwa 70 km/h betrug.
Am 3. Mai 1957 wurde der ehemalige
„Fliegende Hamburger“ nach Fristablauf z-gestellt und per Verfügung am 29.
Juni 1957 ausgemustert. Als Legende des
deutschen Schnellverkehrs kam der aTeil des Zuges ins Verkehrsmuseum
Nürnberg, der b-Teil wurde 1961 zerlegt
Von Juli 1945 bis Januar 1946 wurde der
SVT 877 a/b im Ausbesserungswerk
Friedrichshafen zu einem Triebzug der
3. Klasse umgebaut und vom Bw Landau aus zu Militärfahrten eingesetzt. Ab
1947 gelangte er zur als SWDE bezeichneten Eisenbahnverwaltung der französischen Besatzungszone und wurde zum
SVT 04 000 umgezeichnet. 1949 erfolgte
ein weiterer Umbau zum Triebzug der
Rechts: Der SVT 877 a/b als Kleinserienmodell
von Dieter Heckl macht eine durchweg gute Figur.
Ausgabe 9 - September 2004
15
[ Modell und Vorbild ]
und verschrottet. So endete der erste
Schnellverkehrs-Star der Deutschen
Reichsbahn nach rund 25 Jahren Betriebseinsatz und über 1,5 Mio. Laufkilometern.
Doch im Modell lebt die Legende weiter. Während es dem Großserienhersteller Märklin in all den Jahren nicht gelang, dieses einzigartige Fahrzeug in den
Maßstab 1:220 umzusetzen, machte sich
der Kleinserienspezialist Dieter Heckl
aus Bochum bereits 1997 ans Werk, dem
„Fliegenden Hamburger“ ein Denkmal
zu setzen. Und das ist ihm mit den Modellen in den Epochen II und III wahrlich gelungen.
Nach dem Auspacken aus dem sicheren Schaumstoffbett stellen wir den SVT
877 a/b das erste Mal auf unser Brückenmodul. Optisch wirkt der Triebzug sehr
eigenwillig und kommt dem großen
Vorbild in dieser Beziehung sehr, sehr
nahe. Die Farbgebung des Wagenkastens und das gesamte Dach ist sauber
aufgebracht und die Trennung zwischen
den einzelnen Farbbereichen ist sehr gut
gelungen. Die Beschriftungen bestehen
aus Aufreibesymbolen und einigen Naßschiebebildern, die größenrichtig an den
dafür vorgesehenen Stellen sitzen. Die
Rahmenbeschriftung fehlt komplett,
doch bei der zu erwartenden Winzigkeit
dieser Anschriften verzichtete Dieter
Heckl auf die Nachbildung. Das tut dem
Gesamtbild kaum Abbruch.
Mit einer Länge von 195 mm über Puffer ist der „Fliegende Hamburger“ auf
sein großes Vorbild um knapp 5 mm zu
lang geraten. Das liegt am konstruktionsbedingt etwas größeren Abstand
zwischen den beiden Triebköpfen. Das
ist durchaus vertretbar - wenn wir in diesem Fall nur an das Märklin-Modell des
SVT 137 denken. Gut, fairerweise müssen wir zugestehen, daß sich das Göppinger Pendant als Vorgabe noch immer
durch den unseligen Radius von 145 mm
quälen muß - dem Heckl‘schen Modell
aus Bochum bleibt dieses erspart.
An einem ewigen Streitpunkt im Bereich der Triebzüge mit Schürzen kommt
auch der „Fliegende Hamburger nicht
vorbei. Müssen nun die Schürzen vollständig nachgebildet werden, oder nicht.
Märklin bildet sie nach - allerdings viel
zu groß. Dieter Heckl läßt sie weg. Beide Varianten schauen nicht vorbildgerecht aus und hier mag der Z-Modellbahner für sich entscheiden, welcher
Umsetzung er den Vorzug gibt.
Als erstes Fazit können wir festhalten,
daß der SVT 877 a/b aus der Bochumer
Kleinserienschmiede optisch durchaus
ansprechend ist. Die kleinen Unzulänglichkeiten sind aus unserer Sicht akzeptabel.
Oben: Das mittlere Jacobs-Drehgestell und der
relativ enge Abstand zwischen den beiden Triebköpfen.
Unten: Eine sauber verarbeitete Unterseite im
Bereich des vorderen Triebkopfes.
Für den Fahrtest mußten wir den SVT
allerdings wieder vom Brückenmodul
herunternehmen und auf unsere kleine
Testanlage setzen. Zum Ausprobieren
der Fahrleistungen stand uns das originale Märklin-Fahrgerät und das SFR
2000 von Bernd Heißwolf zur Verfügung. Im Inneren des „Fliegenden Hamburgers“ schlägt das dreipolige MärklinHerz, welches seine Kraft auf ein Drehgestell überträgt, welches aus dem VT
115 stammt. Unter Märklins Spannungsaufsicht absolvierte der Triebzug seine
Fahrt ohne Probleme und zeigte nur im
Langsamfahrbereich leichte Unzulänglichkeiten - was wir allerdings mehr dem
Regelverhalten des Fahrgerätes aus
Göppingen zuschreiben. Die Höchstgeschwindigkeit ist allerdings selbst für
einen Schnelltriebwagen zu hoch. Anschließend lassen wir Dieter Heckls
Modell unter der Ägide vom SFR 2000
Ausgabe 9 - September 2004
16
[ Modell und Vorbild ]
rollen - und da zeigt sich die beinahe
perfekte Harmonie zwischen Fahrregler
und Antriebseinheit. Jetzt spielt der SVT
877 a/b seine ganze Klasse aus. Leider
fehlt dem Modell neben einer Innenbeleuchtung auch die Spitzenbeleuchtung
an den Stirnseiten.
VT 04 000 (1/99) für jeweils 708 EUR zzgl.
Versand gibt, fahrtechnisch noch weiter
optimieren möchte, der kann ihn digital
nachrüsten. Platz ist genug vorhanden.
Und wer partout Wert auf einen Märklin-Fünfpoler legt, dem kann Dieter
Heckl gerne weiterhelfen.
Wer seinen „Fliegenden Hamburger“,
den es in der Version der Epoche II als
SVT 877 a/b (8/97) und in der Version der
Epoche III im „Rhein-Main“ Verkehr als
In der Konstruktionspipeline hat Dieter Heckl derzeit eine weitere Schnellfahrlegende aus deutschen Landen, den
ET 11 der Deutschen Reichsbahn. Und
Oben: Auch auf Sammelbildern der 30er Jahre war
der „Fliegende Hamburger“ omnipräsent.
alle unsere Leserinnen und Leser können sicher sein: sobald dieses Modell
erscheint, wird es in 220dasjournal natürlich zuerst stehen.
„
< Bewertung >
Trotz kleiner optischer Unzulänglichkeiten hat Dieter Heckl mit dem SVT 877 a/
b und dem späteren VT 04 000 ein gelungenes Kleinserienmodell auf die Räder gestellt. Reinen Epoche II und Epoche III Fahrern sollte die Wahl nicht
schwerfallen. Wir jedenfalls können beide Varianten empfehlen.
œœœœœ
Links und unten: So waren sie niemals gemeinsam im Einsatz, denn es gab nur einen „Fliegenden
Hamburger“. Doch als Abschluß unseres Beitrags
machen sich beide Modelle richtig gut.
Ausgabe 9 - September 2004
17
[ Modell und Vorbild ]
V
or genau 55 Jahren wurde die Deutsche Bundesbahn aus der Taufe gehoben. Am 7. September informierte Dr.
Ing. Frohne als Direktor der Verwaltung
für Verkehr alle Dienststellenüber diese
Änderung.
Doch für die Eisenbahner Deutschlands war dieser Tag ein entbehrungsreicher Tag, wie jeder andere Tag auch.
Gewaltige Anstrengungen wurden in
den nächsten Jahren unternommen, um
die Bahn zu einer neuen Blütezeit zu
führen. Den Bahnern ist es gelungen. Die
nebenstehenden VT 04 000 und SVT 04
501 mögen stellvertretend für diese Anstrengungen stehen.
„
Ausgabe 9 - September 2004
18
[ Modell und Vorbild ]
Das erste Fahrzeug von Herpa WINGS im Einsatz
Oben: Ein TowBear im harten Einsatz. Eine Maschine
der Sabena wird an die richtige Position geschoben.
Der Schlepper und sein Flugzeug
Mit dem TowBear hat HerpaWINGS
sein erstes Modellfahrzeug im Maßstab
1.200 auf den Markt gebracht. Wir haben uns sein großes Vorbild und das
Modell natürlich genau angesehen.
E
s ist wahre Kraftarbeit, die auf einem
Flughafen zu leisten ist. Die Flugzeuge unterschiedlicher Bauarten sind
zwar in der Lage, aus eigener Kraft über
das Flugfeld zu fahren, doch für das zentimetergenaue Rangieren an den Flugsteigen sind sie auf Fremdhilfe angewiesen.
Und da kommt der Flugzeugschlepper
in Form des neuen TowBear ins Spiel.
Das Ulmer Unternehmen KÖGEL KAMAG Transporttechnik ist dem Ziel,
auch für Flughäfen ein anerkannter Lieferant zu werden, einen wichtigen
Schritt näher gekommen. Nachdem im
letzten Jahr die neu entwickelten Flugzeugschlepper dem Markt vorgestellt
wurden konnte das Unternehmen jetzt
einen wichtigen Erfolg verbuchen. Der
Flughafen Frankfurt suchte Ersatz für
ältere Fahrzeuge, die Flugzeuge bis hin
zum Jumbo Jet bewegen können und
Links: Beide Aufnahmen zeigen das Modell des
TowBear in unterschiedlichen Ansichten. Die Usetzung in 1.200 ist Herpa WINGS gelungen.
Ausgabe 9 - September 2004
>>> http://www.kamag.de
>>> http://www.herpa.de
19
[ Modell und Vorbild ]
Rechts: Auch als Ladegut auf einem Schwerlastwagen macht sich der TowBear sehr gut - und
irgendwie muß er ja zu seinem Bestimmungsort.
entschied sich nach eingehender Prüfung für die Produkte aus Ulm.
Um die Angebotspalette für Flughäfen
noch interessanter zu machen, werden
gerade kleinere Ausführungen des Flugzeugschleppers und eine weitere Variante des Catering-Fahrzeuges gebaut
und auch ein sogenannter Air Starter
(ein Gerät mit dem Flugzeugtriebwerke
angelassen werden können) befindet
sich in der Entwicklung.
Was beim großen Vorbild topaktuell ist,
rollt jetzt auch bei Herpa WINGS an. Mit
dem KÖGEL KAMAG TowBear TT 70
erscheint das Modell eines Flugzeugschleppers der neuesten Generation. Der
knapp 41 mm lange TowBear besticht
trotz Kleinheit durch zahlreiche Details.
Akkurat nachgebildet ist nicht nur das
Mercedes-Benz Atego-Fahrerhaus mit
Inneneinrichtung, sondern zum Beispiel
auch die stirnseitig angebrachten Kupplungen für die Schubstange oder die
Radsätze mit den zweifarbigen Felgen.
Desweiteren verfügt das Modell sogar
über eine schwenkbare Schubvorrichtung und rollfähige Räder.
Unten: Der Schwertransport mit dem TowBear
als Ladegut aus einer anderen Perspektive.
Unsere Aufnahmen zeigen, daß der
TowBear auf dem Rollfeld in seinem Element ist und selbst vor großen Maschinen seine Kraft zum Einsatz bringt.
last-Flachwagen Sammp705 der DB verladen - und paßt wie angegossen. Wir
haben einen Transport kurz nach Verlassen der Mainbrücke ablichten können.
Für Z-Freunde, die (noch) über keinen
Flughafenausschnitt verfügen, ist der
Flugzeugschlepper allerdings ein
schwergewichtiges Ladegut. Für den
stilechten Transport vom Ulmer Hersteller zum Frankfurter Flughafen läßt er
sich auf einem sechsachsigen Schwer-
Erhältlich ist der TowBear im Fachhandel unter der Artikelnummer 550796 zu
einem Preis von 8,00 EUR (UVP). Und
wer die Verantwortlichen bei Herpa
WINGS kennt, der kann ziemlich sicher
sein, daß dieser Schlepper nicht das letzte Flughafenfahrzeug ist.
„
< Informationen im Internet >
Herpa WINGS: http://www.herpa.de
KÖGEL KAMAG Transporttechnik in Ulm: http://www.kamag.de
Ausgabe 9 - September 2004
20
[ Modell und Vorbild ]
Oben: Nicht nur auf der Mercedes-Werbeaufnahme macht der Actros eine gute Figur - hier
als Zugmaschine mit einem Tankauflieger.
Im vergangenen Jahr hat der Dietenhofener Autospezialist Herpa mit dem MB
Actros sein erstes Z-Modell vorgestellt.
Doch zunächst sah es nicht so aus, daß
auch alle Z-Freunde in den Genuß dieser
Zugmaschine kommen würden.
D
ie erste Varianten wurde im Herbst
2003 erst als Sondermodell für das
Märklin-Magazin vorgestellt und im
Frühjahr 2004 ausgeliefert. Bedacht wur-
Rechts: Der Titel eines Werbeprospektes für
den Export in fremde Länder.
den nur die Käufer eines HO-Lastkraftwagens, bei dem das kleine Z-Modell als
„Goodie“ mitgeliefert wurde. Einzeln
war der Mini-Actros nur auf Anfrage
beim Märklin-Magazin zu bekommen solange der Vorrat reichte.
Der neue MB Actros aus Dietenhofen
Ein Kapitän der Landstraßen
Für Herpa war dieses Modell zunächst
ein echter Teaser, wie Oliver Kaschel als
Produktverantwortlicher in einem Gespräch gegenüber 220dasjournal betonte. Sollte das Märklin-Sondermodell bei
den Z-Bahnern Gefallen finden, dann
wäre auch eine Folgeauflage mit weiteren Varianten denkbar. Und so kam es
auch. Doch zunächst wollen wir uns
kurz mit dem großen Vorbild befassen.
Weiter kann die Tradition eines Automobilherstellers nicht zurückreichen:
sowohl der erste Personenwagen (1886)
wie auch der Lastwagen (1896) zählen
zur Ahnengalerie von Daimler Benz, lanLinks: Dynamik in 1:1 - der MB Actros in voller
Fahrt zum nächsten Kunden.
Ausgabe 9 - September 2004
21
[ Modell und Vorbild ]
ge vor der Fusion der beiden Firmen im
Jahre 1926. Allerdings war der DaimlerLastwagen eine Kutsche mit Motor, trug
nur 1,5 Tonnen Nutzlast und läßt sich
auch in anderen Merkmalen nur schwer
mit den heutigen Fahrzeugen in eine
direkte Beziehung setzen. Große Lastwagen gehen in der Regel auf die späten
zwanziger Jahre zurück, bei Mercedes
war es der L6500, wobei die Zahl für eine
Nutzlast von 6,5 Tonnen steht.
ders gefallen kann die Frontpartie mit
dem markanten Kühlergrill und den eingesetzten Fenstern. Die Farbgebung
wirkt etwas plastikhaft, was den echten
Z-Modellbahner nicht abschrecken dürfte. Ein Rundgang um das Modell kann
keine Mängel aufdecken. Kritik müssen
wir jedoch bei den Radabdeckungen anbringen: statt einer silbernen Fläche
wäre ein schwarzer Überdruck mit Felgennachbildung nicht schlecht gewesen.
DaimlerChrysler stellte auf der IAANutzfahrzeuge 2002 den neuen Mercedes-Benz Actros vor. Die neue Fahrzeugfamilie mit den Typen 1832 bis 4150 löst
die 1996 eingeführte Schwer-Lkw-Familie ab. Die Fortschritte bei Verbrauchsökonomie, Transportleistung und Zuverlässigkeit hat die weiterentwickelte
Motorentechnik schon in der Praxis bewiesen. Wegweisende Techniken, wie
zum Beispiel die Telligent-Schaltung
oder die Telligent-Bremsanlage sind für
den MB Actros weiterentwickelt und in
der Bedienung verbessert worden.
Als Auflieger dient bei dem aktuellen
MB Actros ein dreiachsiger Flachbetthänger. Die Stützen zum Abstellen des
Hängers sind fest angespritzt, so daß der
Hänger beim Solostand nach vorne abkippt. Vielleicht könnte man bei nächsten Modell eine Klappstütze vorsehen.
Rechts: Ein MB Actros abseits von Autobahnen
und breiten Landstraßen.
Insgesamt betrachtet stellt der MB Actros von Herpa einen gelungenen Einstieg in das Z-Segment dar. Hoffen wir,
daß dieses Modell ein Erfolg wird - denn
dann sind weitere Varianten und zusätzliche Neuentwicklungen aus Dietenhofen in greifbare Nähe gerückt.
Lieferbar ist momentan der MB Actros
Flachbettsattelzug (065204) zu einem
Preis von 8,00 EUR (UVP), ab September dann die dritte Variante als MB Actros Koffer-Sattelzug „Wandt“ der
gleichnamigen Braunschweiger Spedition (065221) zu einem Preis von 8,50
EUR (UVP).
„
Das zweite Modell des MB Actros im
Maßstab 1.220 stellt eine rote Zugmaschine dar. Der kleine LKW gibt das große Vorbild in den Proportionen und allen wesentlichen Details wieder. BesonRechts: Bis auf die Räder macht der neue MB
Actros eine rundum gelungene Figur.
< Informationen im Internet >
Herpa CARS: http://www.herpa.de
Mercedes Benz Deutschland: http://www.mercedes-benz.de/mbd/t50/0,1517,C40ND_3_10D,00.html
Ausgabe 9 - September 2004
22
Die kleinste Bahn ganz groß
Der bekannte Modellbahner Manfred
Jörger wird auf über 30 Metern einen
Teil seiner Z-Modulanlage präsentieren,
die mit zu den größten Z-Anlagen Europas zählt. Als Highlights kommt unter
anderem die Großhesseloher Brücke
und das große Bahnbetriebswerk zum
Einsatz. Und 220dasjournal wird den
Rohbau des Brauereisegments aus
dem Stadtbahnprojekt zeigen.
Das 1. Grazer Z-Treffen findet im Grand Hotel Wiesler statt. Bei der Anreise mit dem Auto ist einfach
den gelben Schildern „Grand Hotel“ zu folgen. Parkmöglichkeit hinter dem Hotel in der Parkgarage.
Zimmerpreise für eine Übernachtung: 144 EUR im DZ inkl. Frühstück und 123 EUR im EZ incl.
Frühstück. Weitere Informationen und Reservierungen unter Telefon 0043-316-70660, eMail:
aumeier.wiesler@weitzer.com, Internet: http://www.hotelwiesler.com.
[ Modell und Vorbild ]
Oben und links: Die neue Boeing 767-300
„Aragorn“ der Air New Zealand von Herpa
ist ein genaues Abbild des großen Originals.
cieren. Und von daher werden wir
uns in loser Folge immer wieder mit
den gelungenen Produkten aus Dietenhofen beschäftigen.
Die Boeing 767-330 der Air New Zealand von Herpa WINGS
Die Welt von Mittelerde
Die Filme sind längst Legende, die Bücher erst recht. Die Rede ist von der Trilogie „Herr der Ringe“, die mit dem
Kampf um Mittelerde viele Millionen
Menschen in ihren Bann gezogen hat und
noch immer zieht. Die 18-monatige Verfilmung der Trilogie wurde in Neuseeland zu einer nationalen Angelegenheit.
Das Hobbit-Dorf wurde buchstäblich in
die Landschaft des Waikato in den grünen Hügeln der Nordinsel erbaut. Allein
für die Dekoration von „Hobbiton“ wurden 5.000 Kubikmeter Pflanzen gezüchtet. 15.000 Statisten waren am Set. Sogar
die Soldaten der neuseeländischen Armee wurden als „Orc-Krieger“ eingesetzt.
turkunstwerke stellen nicht nur eine
sinnvolle Ergänzung zum reinen Modellbahnbetrieb dar, sondern können
durchaus zu einer zweiten Leidenschaft
neben Lokomotiven und Wagen avan-
Seit dem 28. Januar diesen Jahres
fliegt eine Boeing 767-300 mit der
Kennung ZKNCG mit einem Motiv
der Filmhelden Aragorn, welcher
vom Schauspieler Viggo Mortensen
bestens verkörpert wird, und der Elbenprinzessin Arwen, gespielt von
Liv Tyler. Diese Maschine ist hauptUnten: Wann erlebt man das schon, daß sein
Konterfei auf einem echten Flugzeug abgebildet
wird? Für Viggo Mortenson als Schauspieler des
Aragorn ist es Wirklichkeit geworden.
U
nd jetzt stellt sich die Frage, was
dies alles mit unserem Hobby und
der Nenngröße Z zu tun hat? Immer
mehr Z-Freunde haben sich in den letzten Monaten mit den Flugzeugen im
Maßstab 1:200 beschäftigt. Diese MiniaAusgabe 9 - September 2004
25
[ Modell und Vorbild ]
sächlich auf der Pazifik-Route nach Australien, Asien und zu den südpazifischen
Inseln im Einsatz. Und mit dem Start des
dritten und letzten Teils, der unter dem
Titel im „Die Rückkehr des Königs“ im
Dezember 2003 in die Kinos kam, erhalten schließlich noch eine Boeing 747-400
und ein Airbus A320 entsprechend neue
Motive aus Mittelerde. Die Flugzeuge
wurden im vergangenen Jahr zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Tolkien-Trilogie „Der Herr der Ringe“ hat nicht nur dem Autor Ruhm und
dem Filmemacher viel Geld eingebracht,
sondern auch Neuseeland selbst als
„Middle-earth“ stärker in das Blickfeld
der Touristen gerückt. Kein Wunder,
dass auch die nationale Airline von diesem Boom profitieren will und sich als
„Airline to Middle-earth“ präsentiert.
Insgesamt vier Flugzeuge aus der Flotte fliegen mit Filmmotiven auf dem
Rumpf. Zwei Jahre lang darf Air New
Zealand die Film-Motive auf ihren Flugzeugen verwenden, danach ist wieder
die Standard-Bemalung angesagt.
Um die Kunstwerke auf den Maschinen zu vollbringen, mußte das Motiv
zunächst in 300 Einzelteile zerlegt und
dann einzeln auf das jeweilige Flugzeug
aufgebracht werden. Das Bild allein
wiegt 60 kg und hält Temperaturen von
minus 60 Grad Celsius bis plus 60 Grad
aus. Weiteren Belastungsproben musste sich das Gemälde vor der Präsentation bei der US Air Force unterziehen.
Seitdem wissen die Betreiber, daß es
selbst bei Spitzengeschwindigkeiten von
1.000 km/h nicht abblättert. Für diese
Meisterleistung wurde die Agentur Admark Visual Imaging mit dem Gold
Award für digitales Design belohnt.
Oben: Ein Blick in die Produktion eines HerpaFliegers - Thema eines künftigen Beitrags.
Unten: Auf zwei von drei DVD posiert die Boeing
767-300 „Aragorn“, die optisch rundum gelungen ist. Ein Sammelgebiet nicht nur für Flugzeugliebhaber.
Als weltweit einziger Modellhersteller
ist Herpa autorisiert, die Flugzeuge der
Air New Zealand mit den Film-Szenerien aus dem „Herrn der Ringe“ originalgetreu zu rekonstruieren. Die im Beitrag beschriebene Boeing 767-300 „Ara-
Ausgabe 9 - September 2004
26
[ Modell und Vorbild ]
Maßstab 1:200 sehr aufwendig. Doch
auch hier scheut Herpa keine Kosten
und Mühen, um den inzwischen sehr
hohen Ansprüchen seiner weltweiten
Klientel gerecht zu werden.
Für diesen Beitrag haben wir auf Passagen des Artikels in der WINGSWORLD 6/2004 zurückgreifen dürfen
und danken Thomas Borgmann für die
Erlaubnis.
„
Oben: Ein weiteres Flugzeugmodell aus der Serie
ist die Boeing 747-400 „Frodo“, die für Oktober
2004 angekündigt ist.
Rechts: Frodo und Sam in Überlebensgröße auf
der obigen 747-400 der Air New Zealand. Fotos:
Air New Zealand.
gorn“ mit der Artikelnummer 550772 ist
bereits erhältlich, die Boeing 747-400
„Frodo“ ist mit der Artikelnummer
550840 für den Herbst angekündigt.
Neben den zeitintensiven Vorbildrecherchen ist vor allem die Konstruktion
und die Produktion eines Fliegers im
< Informationen im Internet >
Herpa WINGS: http://www.herpa.de/domain/lord-of-the-wings_de/lotr_d.htm
Air New Zealand: http://www.airnewzealand.co.nz/default.htm
luetke modellbahn
architekturmodellbau in perfektion
Ein imposantes Sudhaus einer Brauerei mit großflächigen
Seitenfenstern und einem rechtwinklig angeordneten
Anbau.
Z
1:220
3-farbiger Bausatz aus durchgefärbten Polystyrolplatten
incl. transparenter Scheiben und div. Zurüstteilen, mit
ausführlicher, illustrierter Bauanleitung.
Maße:
119 x 91 x 87 mm (LxBxH)
Bestellnr: 73206
Preis: 35,95 EUR
luetke modellbahn
Zugspitzstraße 8 - D-82140 Olching
Tel: 08142-18384 - Fax: 08142-40727
Ausgabe 9 - September 2004
27
[ Geschichte ]
Oben: Mit der Baureihe 38 setzten die Märklin-Verantwortlichen einen weiteren
Meilenstein im Z-Lokomotivbau.
mini-club Geschichte von 1982 bis 1983
Robert Garbes Klassiker in 1:220
Die preußische P 8 war in ganz Europa
beliebt. Mit dieser Lokomotive gelang
Robert Garbe ein großer Wurf und noch
bis in die 70er Jahre hinein waren die
gutmütigen Maschinen bei der DB im
Einsatz. Im kleinen Maßstab 1:220
schloß sich die Produktion der P 8 nahtlos an die Serie der bereits erschienenen
Dampfloks im mini-club Programm an.
U
ngefähr 3.800 Maschinen wurden
beim großen Vorbild bis 1928 beschafft. Bei der Eingliederung in die
Deutsche Reichsbahn bekamen sie die
Baureihenbezeichnung 3810-40, die sie
auch nach dem Krieg bei beiden deutschen Bahnen behielten. Die Neuheit
von 1982 bringt Märklin als 38 1803 in
Ausführung der Epoche III mit großen
Wagner-Windleitblechen. Akkurat beschriftet und mit dem bewährten Dreipoler ausgerüstet, wurde sie schon bald
ein beliebtes Zugpferd auf vielen Z-Anlagen.
Für die Freunde belgischer Eisenbahnen legten die Göppinger die kleine Tenderlokomotive der Serie 96 auf. Das Modell, das technisch der Baureihe 74 entsprach, bekam eine grün-schwarze Gehäuselackierung und die goldfarbenen
Leitungen wurden sauber in Handarbeit
aufgebracht. Die dritte Lokomotivneuheit war der Rangierdiesel der Baureihe
260 der DB in der seinerzeit aktuellen
ozeanblau-beigen Lackierung.
Im Wagenbereich wartete Märklin mit
einem sprichwörtlichen Donnerschlag
auf. Zur Spielwarenmesse wurden zweiachsige Personenwagen der Deutschen
Bundesbahn gezeigt, deren Bauartbezeichnungen ABi 29 und Bi 29 kaum ein
Z-Modellbahner kannte - doch unter
dem Namen „Donnerbüchsen“ konnte
fast jeder diese neuen Wagen zuordnen.
Produziert wurden die Modelle der 1./
Oben: Eines der Meisterwerke von Bernhard Stein
war die Loreley-Anlage, gebaut für die Messepräsenz von Märklin.
Ausgabe 9 - September 2004
29
[ Geschichte ]
2. Klasse und der 2. Klasse - der Gepäckwagen sollte noch folgen. Auch hier stellte Märklin erneut die hohe Kunst der
sauberen Lackierung und der lupenreinen Beschriftung unter Beweis. Für den
ganz modernen Schnellzugverkehr erschien in diesem Jahr der Eurofima-Wagen der 1. Klasse als Avmz207. Und bei
den Güterwagen gab es nur eine Kühlwagenvariante, nämlich das „Sinalco
Cola“ Modell mit einer reinen Phantasiebedruckung.
Mit einem großen Containerkran wurde das Zubehörprogramm sinnvoll erweitert. Die moderne Kranbrücke mit
beweglicher Laufkatze und verschiedenen Containern und einem LKW als mitgeliefertes Zubehör konnte vor allem die
Güterbahner der modernen Epoche IV
begeistern. Zum Einsatz sollte dieser
Containerkran nicht nur in Güter- und
Containerbahnhöfen, sondern auch in
Hafenanlagen kommen.
Ein Highlight der diesjährigen Spielwarenmesse in Nürnberg war zweifelsohne
die neue Messeanlage. Bernhard Stein,
schon damals ein bekannter Modell- und
Dioramenbauer, gestaltete diese 8 m lange und nur 0,85 m breite Anlage nach
einem Vorbild der Rheinstrecke im Bereich der Loreley. Diese Anlage konnte
noch auf unzähligen Messen und Ausstellungen das Publikum begeistern.
der sah sich getäuscht. Die allseits beliebten Dampflokomotiven fanden zwar
keine Berücksichtigung, doch mit der
Neukonstruktion der schweren Elektrolokomotive der Baureihe 194 setzte man
ein Modell auf die Gleise, daß noch heute den kritischen Augen vieler Z-Freunde locker standhalten kann. Die vorwiegend im Güterzugdienst eingesetzte
Maschine wurde im typischen DB-Grün
der Epoche IV ausgeliefert. Ebenfalls im
Güterverkehr tummelte sich die Schweizer Gebirgsmaschine der Baureihe Ce 6/
8II in braun, besser als „Krokodil“ bekannt. Als weitere Neukonstruktion erschien die Personenzuglok Ae 3/6II der
SBB, ebenfalls in brauner Farbgebung.
Und da man letzteres Lokmodell kaum
ohne die passenden Wagen liefern wollte, schob man das passende Material
gleich hinterher - und zwar in Form eines Schnellzugwagens C4 und eines
Gepäckwagens F4 der SBB in grüner
Farbgebung. Die beiden Modelle basierten auf den bekannten bayerischen
Schnellzugwagen, wurden jedoch im
Dachbereich und in Lackierung und Be-
Oben: Eine mini-club vom Feinsten, das versprach
der Katalog von 1983.
schriftung den Gegebenheiten in der
Schweiz angepaßt. Für die im letzten
Jahr erschienenen Donnerbüchsen kam
in diesem Jahr der Packwagen D2i auf
den Markt und machte die Garnitur nun
vollständig. Als Ergänzung zu den vier
bereits existierenden TEE-Wagen der
Epoche IV legten die Göppingen einen
Speisewagen der Gattung WRmz135 mit
Einholm-Stromabnehmer auf. Der Güterwagenbereich wurde recht spartanisch lediglich mit einem Kühlwagen
„Capri Sonne“ und einem Kühlwagen
„Eichhof Bier“ bedacht.
Nach dem garniturlosen Jahr 1982 erschien in diesem Jahr mit dem Flughafenzug wieder eine Garnitur. Diese bestand aus einer Lokomotive der Baureihe 111 mit Einholm-Stromabnehmern
und neuer Betriebsnummer und drei
farblich entsprechend gestalteten Silberlingen des Flughafen-Expreß, der
damals täglich zwischen Ludwigshafen
und Frankfurt/Main zum Betriebseinsatz kam.
„
Wer nun dachte, daß Märklin das Modellbahnjahr 1983 ruhig angehen ließ,
Rechts: Der TEE-Speisewagen mit EinholmStromabnehmer.
Ausgabe 9 - September 2004
30
[ Bücher und Medien ]
ser Band zur Ausrüstung gehören - lassen sich doch viele Szenen der Vergangenheit vorbildnaher darstellen und realisieren.
I
m Jahre 1838 begann das Zeitalter
des Berliner Schienennahverkehrs,
dessen lebhafte Geschichte Wolf-Dieter
Machel in seinem neuen Bildband vorstellt. Die deutsche Hauptstadt hat sich
über die Jahre hinweg zur unbestrittenen Nummer Eins des deutschen Schie-
Je echter, umso besser. Wie durch kleine Änderungen aus Industriemodellen
individuelle Modelle entstehen, zeigt
der neue Kompaktband „Supern, Altern,
Tunen“. Hier geht es nicht um die saubere Modellbahn mit ihren hochwertigen Industriemodellen - die Autoren
zeigen vielmehr, wie Modellbauer ihre
Fahrzeugen eine ganz persönliche Note
geben können. Durch Hinzufügen oder
Verändern von Details (supern), durch
Nachbilden der Betriebsspuren (altern)
oder durch Verbessern der Fahreigenschaften (tunen). Denn schon kleinste
angebrachte Details oder einfache Pinselstriche lassen Fahrzeuge noch realis-
ge Strecke und egal, welche Epoche - der
Modellbahner benötigt bereits bei der
Planung einer Modellbahn spezielles
Wissen, das eine vorbildgerechte Gestaltung erst ermöglicht. All diese Kenntnis-
GeraMond Verlag München
Neuer Lesespaß für den Sommer
nennahverkehrs entwickelt. Angefangen
beim Einsatz der ersten elektrischen
Straßenbahn bis hin zu den technischen
und organisatorischen Herausforderungen nach der Wiedervereinigung durchliefen die Verkehrssysteme der Stadt viele aufregende und interessante Entwicklungen. In diesem Jahr kann die Berliner S-Bahn übrigens auf 80 Jahre Betrieb
zurückblicken.
1881 fuhr in Licherfelde bei Berlin die
erste elektrisch betriebene Straßenbahn
der Welt - und nicht nur hier übernahm
Berlin eine Vorreiterrolle für viele Fortschritte im Schienennahverkehr.
Wolf-Dieter Machel zeichnet in seinem
Bildband „Berliner Schienennahverkehr“ die Entwicklung der Berliner Straßenbahnen und der U- und S-Bahnbetriebe von den Anfängen bin heute nach
und veranschaulicht, wie der öffentliche
Nahverkehr das Berliner Stadtleben
prägte und bis heute prägt. Ein interessantes und eindrucksvolles Buch mit vielen historischen Aufnahmen in Farbe
und Schwarzweiß über Stadtgeschichte
auf Schienen. Auch für den Modellbahnfreund Berliner Eisenbahnen sollte die-
tischer wirken. Dabei bestimmt jeder
Modellbahnfreund seinen Aufwand
selbst - ganz nach Geschmack und Zeit.
Der Kompaktband macht anhand von
leicht nachvollziehbaren Beispielen den
Einstieg in dieses faszinierende Hobby
im Hobby leicht.
se vermittelt Sebastian Koch in diesem
interessanten Buch.
„
Der Bahnhof ist der unbestrittene Mittelpunkt vieler Modellbahnanlagen. Seine Gestaltung ist maßgebend dafür, welchen Charakter die Anlage erhält und
wie vorbildgerecht der Betrieb abläuft.
Für die Planung des idealen Bahnhofs
bietet der neue Ratgeber „Bahnhofsplanung“ viele wichtige Informationen und
Aspekte. Ganz gleich, ob Haupt- oder
Nebenbahn, eingleisige oder zweigleisi-
< Medieninformationen >
Berliner Schienennahverkehr von Wolf-Dieter Machel, erschienen im GeraMond
Verlag, München; ISBN: 3-7654-7134-8; Preis: 29,90 EUR
Bezug über den Fachbuchhandel, weitere Infos unter www.gera-mond.de
Supern Altern Tunen von Dieter Eikhoff und Volker Großkopf, erschienen im GeraMond Verlag, München; ISBN: 3-7654-7285-9; Preis: 8,90 EUR
Bezug über den Fachbuchhandel, weitere Infos unter www.gera-mond.de
Bahnhofsplanung von Sebastian Koch, erschienen im GeraMond Verlag, München;
ISBN: 3-7654-7283-2; Preis: 8,90 EUR
Bezug über den Fachbuchhandel, weitere Infos unter www.gera-mond.de
Ausgabe 9 - September 2004
31
[ Impressionen ]
Bohrplattform „North Cormorant“ von Revell
Oben: Ein echter Gigant in jeder Beziehung ist die Bohrplattform
„North Cormorant“, die in der Nordsee nach Öl bohrt.
Das schwarze Gold in der Nordsee
Man sagt den Z-Bahnern nach, daß sie
auch für die ungewöhnlichen Dinge des
Modellbahnlebens offen sind. Sollte dies
zutreffen, dann ist dieser Kurzbeitrag
über ein ungewöhnliches Produkt
sicherlich nichts Ungewöhnliches. Bei
dem Produkt handelt es sich um eine
Borplattform für Öl. Und genau dieses
Modell von Revell wollten wir unseren
Lesern keinesfalls vorenthalten.
I
m Jahre 1859 gelang Colonel Drake in
Pennsylvania/USA die erste erfolgreiche Ölbohrung in 21 m Bodentiefe. Erst
70 Jahre später wagte man den Schritt
vom Lande ins Wasser. 1927 wurde in
Kalifornien die erste Off-Shore-Bohrung
(Off-Shore = vor der Küste) in einer Wassertiefe von nur 6 m vorgenommen. Die
Ölpolitik der OPEC-Länder machte in
den Folgejahren die Ölsuche und -produktion zu Wasser immer interessanter.
Weltweit sind heute etwa 380 Bohranlagen im Off-Shore-Bereich in Betrieb.
Neben den nord- und mittelamerikanischen Küsten ist in der Nordsee ein zweiter Schwerpunktbereich entstanden. Im
Jahre 1975 konnte im Forties-Feld die
erste Produktion aufgenommen werden.
Der Unterbau der „North Cormorant“
wurde Anfang 1980 an seinen BestimLinks: So soll das Fertigmodell der Bohrplattform
„North Cormorant“ von Revell einmal aussehen,
wenn man es zusammengebaut hat.
Ausgabe 9 - September 2004
32
[ Impressionen ]
Rechts: Das Forties-Ölfeld liegt etwa 160 km
westlich der Shetland-Inseln. Dort fördert „North
Cormorant“ das kostbare Nordseeöl.
mungsort, 160 km nordöstlich der Shetland-Inseln geschleppt. Nachdem er
dort mit 32 riesigen „Stahlnägeln“ im
Meeresboden verankert war, hatte er die
Rekordstrecke von 1.400 km Seereise
von der Werft im französischen Cherbourg zurückgelegt. Die gesamte Förderplattform wurde in der Zeit von Mai
bis August 1981 installiert und nahm im
Dezember ihren Betrieb auf. Das geförderte Öl und Gas wird in Pipelines zum
Festland weitergeleitet.
Das Plattformdeck hat eine Gesamtfläche von 4.000 m2. Der gigantische Unterbau übertrifft mit einer Höhe von 170
m und einem Gewicht von 24.500 Tonnen alle seine Vorgänger in der Geschichte des Nordseeöls. Während der
Bauzeit beherbergte die „North Cormorant“ 240 Mann. Heute versehen über
100 Seeleute bei Wind und Wetter ihren
Dienst.
Leider konnten wir nur einen Blick auf
den sehr umfangreichen Bausatz werfen,
der im August an den Fachhandel ausgeliefert wurde. Mit genau 615 Einzel-
teilen stellt dieser Bausatz hohe Ansprüche an seinen Erbauer. Nach der Fertigstellung mißt die moderne Bohrinsel 685
mm in der Länge und 275 mm in der
Breite - bei einer Höhe von 504 mm. Das
sind selbst für die Nenngröße Z wahr-
haft gigantische Ausmaße. Trotzdem
sind wir sehr gespannt, ob sich ein ZFreund an dieses interessante Modell
wagt und seine Anlage um eine Bohrinsel erweitert. Ein ungewöhnliches Unterfangen? Wir werden sehen.
„
A
us vielen Mails wissen wir, daß sich
immer mehr Z-Freunde mit der
Digitaltechnik beschäftigen. Doch nur
wenige sind darunter, die ihre Lokmodelle selbst mit einem Digitaldecoder
ausrüsten.
Uns interessiert, welche Erfahrungen
unsere Leserinnen und Leser gemacht
haben, die sich schon an einem Umbau
probiert haben. Schicken Sie uns ein Mail
an verlagguidokruschke@gmx.de und
schildern uns Ihren Umbau - wenn möglich mit Bild(ern) im jpg-Format.
Wir für unseren Teil haben in den letzten Wochen ebenfalls die ersten Erfahrungen mit Decodern und dem Decodereinbau in verschiedene Z-Lokomotiven
sammeln können. Ganz aktuell ist der
Multiprotokolldecoder 73500 von Uhlenbrock, der mit einer Größe von 12 x
8,6 x 3,4 mm nicht unbedingt in jede kleine Lok paßt, aber zum Beispiel ausgezeichnet für Drehgestellloks und Triebwagen geeignet ist.
„
Ausgabe 9 - September 2004
33
[ Impressionen ]
Rechts: Ein durchaus ungewöhnlicher Standort
für eine Telefonzelle der Epoche II abseits der
Straße im satten Grün - aber warum nicht?
Unten: Ziemlich duster ist diese Aufnahme einer
echten Telefonzelle in den 30er Jahren irgendwo in
Berlin.
Ganz unten: Große Finger, kleine Zelle...
Telefonzellen von Heckl Kleinserien in Epoche II
Fasse Dich kurz
Oftmals sind es die kleinen Dinge, die
den Alltag auf der Modellbahn ausmachen. In der Nenngröße Z müssen sie aufgrund ihrer Winzigkeit auch auffallen und das tun die roten Telefonzellen von
Heckl Kleinserien bestimmt.
Mit dem Modell der in den 30er Jahren
modernen Telefonzelle FeH 32 bringt der
Bochumer Kleinserienhersteller ein unverzichtbares Accessoire. Wie filigran
die aus Messing gefertigten Modelle
sind, kann man an unseren beiden Aufnahmen erkennen. Was fehlt, ist die Verglasung und der winzige Fernsprechapparat im Inneren der Telefonzelle.
Vier Telefonzellen sind als Bausatz (6/
02) für 9,00 EUR und die passende Beschriftung (6/02a) für 11,00 EUR. Zwei
Telefonzellen als Fertigmodell (9/ 02FM)
kosten 24 EUR. Im Internet sind sie unter http://www.hecklkleinserien.de zu
bestellen.
„
Ausgabe 9 - September 2004
34
[ Impressionen ]
Sicherheit, Schnelligkeit und
Komfort - das sind die zentralen
Themen, mit denen die Reichsbahnzentrale für den Deutschen
Reiseverkehr im Olympiajahr
1936 für ihre Transporteistungen
warb. Auf insgesamt acht Seiten
wurden die Vorzüge des Bahnverkehrs beworben - wir stellen heute zwei Seiten daraus vor.
D
ie in italienischer Sprache
verfaßte Broschüre war in
erster Linie für Touristen gedacht,
die zu den Olympischen Sommer-
Oben: Beinahe zeitlos elegant und äußerst
dynamisch gleitet der neue elT 1900 seinem unbekanntem Ziel entgegen.
Links: Für Sicherheit stehen die beiden
Flügelsignale und die Signaltechnik.
spielen nach Berlin reisen wollten.
Um sie schon vorab auf die bevorstehende Reise einzustimmen,
zog der Illustrator Hermann
Schneider aus Berlin alle visuellen Register im typischen Stil der
30er Jahre.
Für Schnelligkeit steht in diesem
Tagen der nagelneue elT 1900,
während ein Schnelltriebwagen
der Bauart „Hamburg“ mit einer
Dampflok der Baureihe 01 gemeinsam mit den Flügelsignalen
deutsche Sicherheit anschaulich
demonstrieren soll. So war das
damals - als die Bahn noch unangefochten zum Verkehrsträger
Nummer 1 zählte.
„
Ausgabe 9 - September 2004
35
[ Modellbahntechnik ]
Unter dem Motto „Schluß mit teuer...“
stellte die Firma modellplan aus Göppingen vor geraumer Zeit ein computerunterstütztes Digitalsystem für Modellbahnen vor. Jetzt ist die Version für das
Motorola-Format lieferbar. Wir haben
uns das gesamte System genauer angeschaut.
D
ie Anschaffung von allen notwendigen Endgeräten für die digitale
Modellbahn ist auch heute noch mit großen Kosten verbunden. Beim neuen System Digital-S-Inside fallen die meisten
Endgeräte weg und werden durch eine
leistungsfähige Software ersetzt. Doch
wie funktioniert dieses System im einzelnen und kann es auch für die Nenngröße Z genutzt werden? Zwei Fragen,
auf die wir eine Antwort geben wollen.
Digital-S-Inside von modellplan aus Göppingen
Oben: Der Computer wird über ein Verbindungsmodul und
ein Kabel an den Booster angeschlossen.
Software als Hardwareersatz
Ein herkömmliches Digitalsystem, wie
es die meisten Z-Freunde kennen dürften, besteht aus mehreren Komponenten. Die Stromversorgung erfolgt über
einen Transformer, der die Central Unit
versorgt. Diese steuert über einen Booster die digitale Modellbahnanlage. An
die Central Unit werden weitere Komponenten angeschlossen, wie zum Bei-
spiel ein Keyboard, ein Memory oder ein
Interface. Eine Vielzahl an Hardware
also - und der Bedarf wächst mit der
Größe der Anlage und der zu steuernden Komponenten, wie Lokomotiven,
Weichen oder Signale.
Bei Digital-S-Inside wird als Hardware
lediglich ein Transformer, ein Booster
und ein Computer benötigt. Bei der Auswahl dieser beiden erstgenannten Komponenten für die Belange der Nenngröße Z ist lediglich auf die richtige Spannung zu achten. Nun kommt die Software von modellplan ins Spiel. Die Basis für unsere digitale Modellbahn stellt
die Digital-Zentrale + Interface dar
(14010). Das Programm wird auf dem
Computer installiert - dieser wird anschließend über das der Software beiliegende Interface/Verbindungsmodul für
die serielle Schnittstelle und einem Steuerkabel am Booster angeschlossen. Beim
Booster setzen wir Power 3 (65600) ein,
dessen Ausgangsspannung eingestellt
werden kann - für die Belange der ZBahner ist auch Power 2 (63200) völlig
ausreichend. Und für die erste Fahrt benötigen wir noch eine digitalisierte Lokomotive. In unserem Fall ist es eine Lok
der Baureihe 140, die mit einem
Multiprotokolldecoder von Uhlenbrock
(73500) ausgerüstet ist. Dieser Decoder
versteht unter anderem auch das erweiterte Motorola-Format.
Links: Das Prinzipschaltbild zeigt die Aufstellung aller notwendigen Komponenten für das System Digital-S-Inside.
Ausgabe 9 - September 2004
36
[ Modellbahntechnik ]
Links: So sieht das Steuern
unserer Baureihe 140 auf dem
Monitor aus. Die Steuer- und
Schaltfunktionen werden hier
über die Maus bedient und geschaltet.
Die Installation der Basissoftware auf
unserem Computer stellte kein Problem
dar. Über die grafische Installationsroutine werden die notwendigen Parameter eingegeben und schon konnte es losgehen. Nach der Installation haben wir
den Computer via Verbindungsmodul
und Kabel mit dem Booster verbunden
und diesen über die obligatorischen
zwei Kabel mit unserer Testanlage verbunden. Nach einem Neustart stand uns
das gesamte System für den ersten Testlauf zur Verfügung.
Die ersten Fahrten verliefen ohne Probleme. Die 140 machte alle von uns getätigten Eingaben willig mit und absolvierte anstandlos den Testkreis. Das
Handling von Digital-S-Inside ist sehr
gewöhnungsbedürftig. Alles wird fortan
nur noch über den Monitor gesteuert, als
Eingabehilfen fungieren die Tastatur,
eine Maus und sogar ein Joystick.
Nach dieser erfolgreichen Testreihe
wollten wir mehr. Eine vorhandene Lokomotive der Baureihe 221 wurde mit
einem weiteren Multiprotokolldecoder
ausgerüstet. Um diese Lok anzusteuern,
war ein weiteres Softwaremodul erforderlich, das Traincontrol (14020). Damit
wird die Digital-Zentrale um eine beliebige Anzahl von Fahrreglern erweitert.
Nach der Installation von Traincontrol
und einem Neustart des gesamten Systems mußten wir nur noch die Adresse
der Baureihe 221 eingeben und schon
konnten wir beide Lokomotiven unabhängig voneinander ansteuern.
Um Weichen und Signale zu steuern,
ist das Softwaremodul Keyboard (14030)
erforderlich, welches die Möglichkeit
bietet, insgesamt 256 Magnetartikel anzusteuern. Auch hier erfolgt die Bedienung sehr komfortabel über den Monitor des Computers. In unserem Fall waren es allerdings nur zwei Weichen, die
zu steuern waren.
An dieser Stelle schlossen wir die ausgiebige Testreihe mit Digital-S-Inside
erst einmal erfolgreich ab. Zwar standen
uns die weiteren Softwaremodule, wie
Memory (14040) und die Joystick-Steuerung (14071) zur Verfügung, doch wir
konnten sie auf unserer kleinen Testanlage nicht nutzen. Das Memory ist in der
Regel größeren Anlagen mit vielen Magnetartikeln vorbehalten und erlaubt mit
einer Rückmeldebox S-88 (14050) vielfältige Steuer- und Auswertemöglichkeiten.
Besonders interessant ist die angebotene Joystick-Steuerung. Die Computertechnik ist inzwischen so weit fortgeschritten, daß es schon drahtlose Joysticks gibt. Da sich diese Joysticks problemlos an moderne Computersysteme
anschließen lassen, steht somit einem
grenzenlosen Spielspaß mit der digitalen Modellbahn nichts mehr im Weg.
Von modellplan werden auch die erforderlichen Hardware-Komponenten,
wie Booster (14060) und Transformer
(5200) geliefert. Werden mehrere Booster eingesetzt, was bei mittleren und großen Digitalanlagen durchaus der Fall ist,
können diese Geräte über ein Kabel
miteinander verbunden werden. nur so
gelangt die digitale Information der Digital-Zentrale auch an alle angeschlossenen Komponenten.
Als Fazit können wir festhalten, daß
Digital-S-Inside auch uneingeschränkt
für das Steuern einer digitalen Z-Modellbahnanlage eingesetzt werden kann. Bei
der Hardware muß die Leistungsfähigkeit des Boosters auf eine Z-kompatible
Ausgangsspannung berücksichtigt werden und beim Einsatz eines Computers
Links: Die Baureihe 221 und die E 40 fühlen sich
mit dem Multiprotokolldecoder von Uhlenbrock
und dem Digital-S-Inside sichtlich wohl.
Ausgabe 9 - September 2004
37
[ Modellbahntechnik ]
sollte es schon ein neueres Modell mit
einem Pentium II sein. Wir haben das
gesamte System auf einem Notebook mit
einem Pentium II 366 MHz mit Windows
2000 getestet.
Doch ganz zum Schluß stellen wir uns
die Frage, ob der Einsatz von Digital-SInside überhaupt Sinn macht oder ob
man als Digitaleinsteiger nicht direkt auf
eine reine Hardware-Lösung setzen sollte? Rechnet man die Preise der Komponenten für eine reine Hardware-Lösung
und für Digital-S-Inside zusammen, so
ergibt sich schon eine gewisse Ersparnis.
Doch jeder Digitalfreund sollte für sich
entscheiden, welches System mit welchem Komfort ihm mehr liegt - denn
Ersparnis ist nicht alles. Es kommt individuell darauf an, welche Ansprüche
man selbst an „sein eigenes Digitalsystem“ stellt. Digital-S-Inside ist auf jeden
Fall mehr, als nur eine Alternative. Eine
Demo-Version steht im übrigen im Internet zum Download bereit.
Bislang sind nur die Komponenten für
das Motorola-System lieferbar. Nach
Auskunft von modellplan wird die
DCC-Version im ersten Halbjahr 2005
ausgeliefert. Geplant sind weitere Softwaremodule für die Drehscheiben- und
Schiebebühnensteuerung und ein Interface zu Win-Digipet.
„
Rechts: Die derzeit lieferbaren Komponenten und
ihre Preise. Alle Produkte können direkt bei modellplan bezogen werden.
< Informationen im Internet >
modellplan Göppingen (Info zu Digital-S-Inside: http://www.modellplan.de/steuern/digitals/dsi_de.htm
D
as ist Wilfried Erbert, wie er leibt und lebt. Durch und durch modellbahnbegeistert
und stets mit zwei offenen Ohren für die Wünsche und Probleme seiner Kunden.
Die Angebotspalette seiner Firma Erbert Modellbahntechnik umfaßt neben unterschiedlichsten Signalen und Zubehör auch die beiden Stelltischsysteme SpDr S60 und Dr S2.
Für den Betrieb unserer Stadtbahnsegmente greifen wir auf die ausgereiften Produkte
aus Heringen zurück. So entsteht der Stelltisch für Weichen und Signale einschließlich
der Gleisbesetzanzeigen aus den Dr S 2 Elementen - ausführlicher Bericht inclusive. „
Ausgabe 9 - September 2004
38
[ Modellbahnpraxis ]
Oben: Anhalter Bahnhof im Jahre 1931.
Foto: Römer, Sammlung Prof. Kerbs
Märklin liefert den Bausatz des Anhalter Bahnhofs aus (2)
Der Bahnhof im Herzen Berlins
Seit Märklin seinen Bausatz des Anhalter Bahnhofs an den Fachhandel ausgeliefert hat, gibt es intensive und zum Teil
sehr kontroverse Diskussionen um die
Authenzität dieses Bausatzes. Doch bei
aller Kritik: der Bahnhof ist gelungen.
F
ür eine Gruppe der Z-Freunde ist der
Anhalter Bahnhof einfach ein imposanter und sehenswerter Bausatz - sie
stören sich nicht an den Unzulänglichkeiten. Die andere Gruppe äußert deutliche Kritik, daß grundlegende bauliche
Tatsachen einfach nicht umgesetzt und
dokumentiert wurden - wie zum Beispiel die hochgelegenen Bahnsteige.
Und schließlich gibt es noch die Gruppe, die sich mit dem Bahnhof überhaupt
nicht anfreunden kann - weil er eben
nicht in deren Anlagenkonzept paßt
oder passen würde.
Doch aus allen Mails, die uns erreichten, konnten wir einen Grundtenor heraushören: Märklins neuer Bausatz ist auf
jeden Fall eine Bereicherung für den ZBereich. Und wenn man ihn schon nicht
als Nachbildung des großen Vorbilds
hernehmen mag, dann lassen sich eine
Menge anderer Gebäude und Gebäudeteile daraus erstellen. Kitbashing nennt
man so etwas. Eine Möglichkeit wäre
zum Beispiel ein sechsgleisiger Durchgangsbahnhof a la Hamburg-Dammtor.
Links: Ausfahrt des Anhalter Bahnhofs im Jahre
1932, die drei Gleise im Mittelportal liegen noch.
Foto: ADN-Zentralbild
Ausgabe 9 - September 2004
39
[ Modellbahnpraxis ]
Oben: 1943 machte die Royal Air Force der Briten
diese Luftaufnahme vom Anhalter Bahnhof.
In unserem zweiten Teil des Bahnhofs
im Herzen Berlins bieten wir allen
Freunden des Anhalters ein paar anregende Vorbildaufnahmen des imposanten Bahnhofs. Die heutigen Bilder zeigen den Zustand des Bahnhofs in den
30er Jahren. Äußerlich hat sich der Bahnhof im Vergleich mit dem Bauzustand
zu Beginn des 20. Jahrhunderts kaum
verändert, die wesentlichen Änderungen liegen in der Bahnhofshalle selbst.
So werden zum Beispiel die drei Bahnhofsgleise, die im mittleren Portal einlaufen, bis 1934 auf zwei Gleise zurückgebaut. Und der Originalgleisplan von
1943 zeigt den Zustand der Bahnanlagen
aus den späteren 30er Jahren.
Eine Luftbildaufnahme der britischen
Luftwaffe aus dem Jahre 1943 zeigt deutlich, welche Bereiche des Anhalter Bahn-
hofs höher und welche im Bereich der
Straßenebene lagen. Zusammen mit den
uns vorliegenden Karten, die zudem
noch Höhenangaben über N.N. enthalten, können wir einen detaillierten Plan
erstellen, der den Bahnhof und sein unmittelbares Umfeld richtig darstellt.
Auch das wird Teil unseres geplanten
Bauberichts sein.
Unser Leser Helmut Brücker hat sich
in den vergangenen Wochen bereits sehr
intensiv mit dem großen Vorbild und
dem Bausatz beschäftigt. Momentan ist
er dabei, einen ersten Baubericht zu erstellen, den wir allen unseren Lesern bei
Fertigstellung keinesfalls vorenthalten
wollen.
Bis vor wenigen Wochen stand das
Handmuster des Bausatzes im MärklinMuseum zur Ansicht. Allerdings sollte
niemand nach Begutachtung dieses
Modells Rückschlüsse auf den ausgelie-
ferten Bausatz ziehen. Das Handmuster
ist in wesentlichen Details schlicht falsch,
während der nunmehr erhältliche Bausatz von den Abmessungen und den
wichtigen Details her stimmig ist. Doch
zu diesem Vergleich kommen wir im
nächsten Teil. Für das Handmuster, welches Märklin im übrigen still und leise
aus dem Museum genommen hat, mögen einige Aufnahmen von Andrej Katzenberger stehen.
Auf diesen Aufnahmen ist die Darstellung des Nordportals der Bahnhofshalle besonders eklatant. Im Vergleich zum
Original ist das Portal beim Handmuster viel zu hoch geraten - man beachte
vor allem die Höhe der Mauer unterhalb
der Bogenfenster. Wäre dieses Bauteil im
ausgelieferten Bausatz ebenso ausgefal-
Oben: Der Gleisplan zeigt den Zustand der Anlagen im Kriegsjahr 1943 - so sahen sie auch schon
Mitte der 30er Jahre aus.
Ausgabe 9 - September 2004
40
[ Modellbahnpraxis ]
Oben: Imposant ist der Anhalter Bahnhof im
Modell auf jeden Fall - auch wenn das Handmuster
einige Unzulänglichkeiten aufweist.
len, ständen umfangreiche Nachbesserungsarbeiten beim Bau an. Doch Märklin hat das Portal zum Glück den Vorbildgegebenheiten anpassen können
und liefert den Bausatz mit dem richtigen Bauteil aus.
Unten: Die Gleis- und Bahnsteigebene ist auch
beim ausgelieferten Bausatz falsch angelegt - da
sind Nacharbeiten auf jeden Fall erforderlich. Fotos (Modell): Andrej Katzenberger
Oben: Die originalen Seitenflügel des Empfangstrakts wurden vonMärklin sehr gut umsetzt, wie
beide obigen Aufnahmen beweisen. Foto: Landesbildstelle Berlin
Doch wie dem auch sei: wir sind trotz
allem der Meinung, daß Märklin bei einem Preis von rund 200 EUR den Käufer vorher schon darauf hinweisen sollte, daß bei diesem Bausatz in der ausgelieferten Form einige Zusatzarbeiten zu
leisten sind, um dem Original zu entsprechen.
Außerdem wären die Verantwortlichen in Göppingen gut beraten, die Bauanleitung noch einmal zu überarbeiten,
um auch weniger geübten Z-Modellbahnern den Zusammenbau zu erleichtern.
Bereits in der letzten Ausgabe von
220dasjournal haben wir versprochen,
den Anhalter Bahnhof im Zustand der
30er Jahre Schritt für Schritt zu bauen.
Dabei werden wir auch die baulichen
Gegebenheiten und Besonderheiten des
Originals berücksichtigen. Unser sehr
ausführlicher Baubericht wird allerdings
erst 2005 starten - aber dann richtig. „
Ausgabe 9 - September 2004
41
[ Modellbahnpraxis ]
In der Ausgabe 8/2004 von 220dasjournal haben wir die Idee zu unserem kleinen Diorama vorgestellt. Nun starten
wir unsere Serie mit der Planung des Dioramas und der Erstellung des Untergrunds und des Geländes.
W
as sich in den nächsten Monaten
auf einer Fläche von 44 x 15 cm
abspielen wird, ist überhaupt nicht kompliziert. Das geplante Diorama wird einen Ausschnitt aus einer eingleisigen
Nebenstrecke darstellen und schwerpunktmäßig in der Epoche III liegen. Die
Nebenstrecke und eine parallel dazu
verlaufende Straße wird von einem kleinen Flußlauf unterquert. Ein Blockstellenposten rundet das Bild ab. Weitere
Modellbahnbau von Anfang an (2)
Oben: Der komplette Gleisplan des künftigen Dioramas als 2D-Darstellung
und darunter das große Vorbild von der Bahnstrecke Dießen - Weilheim.
Ein perfektes Diorama von A bis Z
Blickpunkte auf dem Diorama werden
zum Beispiel ein kleiner Mischwald, der
Beginn einer Langsamfahrstelle und die
obligatorischen Telegrafenmasten und
Seilzugleitungen für zu stellende Blocksignale sein.
Das Erstellen dieser Szenen und der
notwendigen Accessoires werden wir in
den nächsten Ausgaben genau beschreiben.
Unten: Bei der Grundplatte für die Gleistrasse
muß beim Ausschneiden unbedingt die spätere
Böschung berücksichtigt werden.
Oben: Die erste Grundplatte wird für den Zuschnitt des späteren Flußbettes vorbereitet.
Den Dioramenplan mit Gleisführung,
den Gebäuden und dem Gelände haben
wir klassisch mit Filzstiften und Buntstiften zum Colorieren erstellt. Für die
praktische Umsetzung in den Modellbau
werden wir die 2D-Draufsicht nutzen eine 3D-Ansicht würde lediglich zur besseren Visualisierung des geplanten Dioramas dienen - kurzum: man kann sich
auf diese Art das spätere Werk viel besser vorstellen.
Eine Alternative zum Erstellen des Dioramenplans wäre ein Gleisplanungsprogramm, wie zum Beispiel WinTrack
6.1. Dieses Programm kann vor allem in
der 3D-Darstellung einschließlich der
Ansicht aus verschiedenen Perspektiven
voll überzeugen. Gerade diese Art der
Darstellung ist für die weitere Planung
und die Beurteilung des künftigen DioAusgabe 9 - September 2004
42
[ Modellbahnpraxis ]
ramas von großer Bedeutung. Allerdings
setzt die 3D-Darstellung ein sauberes
und genaues Arbeiten mit dem Programm voraus. Bestimmt werden wir
uns in einem eigenen Beitrag noch
einmal mit der digitalen Dioramenplanung auseinandersetzen.
Oben: Die fertig ausgeschnittenen Teile der Grundplatte Gleistrasse werden exakt ausgerichtet
und aufgeklebt.
Links: Deutlich ist die 45 Grad
Neigung des Bahnkörpers an einer kleinen Brücke zu erkennen.
Dieser Untergrund besteht aus mehreren jeweils 20 mm starken Styrodurplatten mit unterschiedlichen Maßen. Die
erste Platte schneiden wir auf das
Grundplattenmaß von 44 x 15 cm zurecht. Mit einem scharfen Bastelmesser
schneiden wir nun die Uferlinien des
Flusses nach und bekommen so das
Flußbett. Das steile Flußufer wird später noch herausgeschnitzt und korrigiert.
Der Fluß selbst wird auf dem Niveau 1
(Höhe: 0 mm) liegen, die geplante Landstraße auf Niveau 2 (Höhe: + 20 mm).
Auch die zweite Platte schneiden wir
zunächst auf das Maß 44 x 15 cm aus.
Auf diese Platte zeichnen wir den Streckenverlauf einschließlich der geplanten
Blockstelle auf. Beim anschließenden
Ausschneiden der Gleistrasse müssen
wir aufpassen und den Bahnkörper mit
kompletter Böschung mit berücksichtigen! Für die Maße eines Bahnkörpers in
der Nenngröße Z haben wir als Anhang
die entsprechende MOROP-Norm NEM
122 angehängt. Die Gleistrasse wird auf
dem Niveau 3 (Höhe: + 40 mm) liegen.
Sind beide Styrodurplatten ausgeschnitten, haben wir den kompletten
Untergrund für unser späteres Diorama.
Gemäß unserem Dioramenplan kleben
wir die beiden Teile der Grundplatte
Links: So schaut der Einschnitt für den Einbau der
kleinen Brücke im linken Dioramenteil aus.
< Stichwort >
Das Styrodur ist ein extrudierter Polystyrol-Hartschaumstoff, der wegen seiner hervorragenden Produkteigenschaften im Hoch- und Tiefbau zur Isolierung verwendet wird. Gutes Wärmedämmvermögen, geringe Wasseraufnahme und hohe Druckfestigkeit sind die hervorragenden Eigenschaftsmerkmale von Styrodur. Es ist in
Form von Platten in verschiedenen Stärken und Festigkeitsgraden unter anderem
in Bau- und Heimwerkermärkten erhältlich. Im Modellbahnbereich eignet sich Styrodur nicht nur für Geländeaufbauten, sondern auch zum Bau ganzer Anlagenteile,
wie zum Beispiel für herausnehmbare Geländeteile. Bearbeitet werden kann das
Material mit einem scharfen Messer, (feinen) Sägen, Feilen und Raspeln oder mit
einem geheizten Draht (Thermosäge). Zum Verkleben von Styrodur eignen sich alle lösungsmittelfreien Kleber, wie zum Beispiel Ponal-Weißleim, Uhu por oder Pattex-Montagekleber - und natürlich spezieller Styrodurkleber. In unserem Fall verwenden wir den Styrokleber von Greven.
„
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[ Modellbahnpraxis ]
Landstraße/Fluß auf unsere MDF-Platte auf. Zum Kleben verwenden wir einen speziellen Kleber, nämlich den Styrokleber von Greven. Dieser ist im gutsortierten Fachhandel oder in Baumärkten erhältlich. Nach dem Aufkleben
schnitzen wir das Flußufer heraus, welches einen ungefähren Böschungswinkel
von 45 Grad aufweisen soll. Spätere Korrekturen mit Bastelmesser oder Raspel
sind jederzeit möglich - was der eindeutige Vorteil der Styrodurbauweise gegenüber der Fliegendraht-/Gipsmethode ist.
Bevor nun die Teile der Grundplatte
Bahntrasse auf die Grundplatte Landstraße/Fluß geklebt werden, müssen wir
die Böschung des Bahndamms zugeschnitten werden. Ein Böschungswinkel
von knapp 45 Grad ist durchaus vertretbar und beim großen Vorbild nicht unüblich. Nach dem Zuschneiden werden
die beiden Teile aufgeklebt - dabei ist auf
die exakte Flucht der Gleistrasse zu achten.
Nun ist die Geländestruktur des künftigen Dioramas fertiggestellt. In der
nächsten Folge befassen wir uns mit der
ersten Geländegestaltung aus Makulatur (Pappmaché) und dem weiteren Gestalten des Bahnkörpers mit der Gleisbettung von Merkur (Vertrieb: NOCH).
Unser Diorama ist keinesfalls fiktiv,
sondern dem großen Vorbild nachempfunden. Es zeigt einen Ausschnitt aus der
eingleisigen Strecken zwischen Dießen
am Ammersee und Weilheim im Bereich
der Ammerbrücke bei Wielenbach. Deshalb werden einige Vorbildaufnahmen
unseren Bau begleiten.
„
Links: Die kleine Brücke als Durchlaß für einen Wirtschaftsweg.
Rchts: Blechträgerbrücke mit profilierten
Blechplatten als Gleisabdeckung.
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[ Anhang MOROP-Blätter ]
Normen Europäischer Modellbahnen
NEM
Querschnitt des Bahnkörpers
122
für Normalspurbahnen
Empfehlung
1 Seite
Maße in mm
Ausgabe 1989
1.
Diese Norm enthält Richtmaße für den Querschnitt des Bahnkörpers bei der Nachbildung
von Normalspurbahnen. Unter Bahnkörper im Sinne dieser Norm sind Unter- und Oberbau in
eisenbahntechnischem Sinne zu verstehen.
2.
Die Abbildung zeigt den Regelquerschnitt einer eingleisigen Strecke bei gerader Gleisführung. Bei der Darstellung besonderer Geländeformen, z. B. Felsböschungen oder Stützmauern, kann vom dargestellten Querschnitt des Unterbaus abgewichen werden.
b
Randweg
1:
1,5
SO
5
1,2
Planum
Oberbau
Unterbau
f
1:
G
h
Seitengraben
a
e
1:
1,5
d
c
Maßtabelle
Nenngröße Spurweite G
a
1)
b
c
d
e
f
h
Z
6,5
12
16
28
3
2
2
4
N
9
16
22
38
5
3
3
6
TT
12
22
28
50
7
4
5
8
H0
16,5
30
38
70
9
5
6
10
S
22,5
40
52
94
13
7
9
12
0
32
58
76
134
18
9
12
16
I
45
82
106
188
26
12
17
22
Anmerkung 1): Gilt nur für die Nachbildung von Holzschwellen.
3.
Bei mehrgleisigen Strecken (Gleisabstände siehe NEM 112) kann ein durchgehendes Schotterbett hergestellt werden. Bei nebeneinanderliegenden Bahnhofsgleisen kann ein Zwischenweg (Rangiererweg) in Höhe der Schwellenoberkante vorgesehen werden.
4.
Bezüglich der Überhöhung im Gleisbogen siehe NEM 114.
5.
Im Randweg können Signale, Oberleitungsmaste usw. aufgestellt werden, doch ist die Freihaltung des lichten Raumes nach NEM 102 und 103 zu beachten.
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© by MOROP - Nachdruck auch auszugsweise erlaubt, Belegexemplar an MOROP-Generalsekretär
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