Schnelles und fast unschlagbares Duo

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Schnelles und fast unschlagbares Duo
Dienstag
MANNHEIMER
SPORT
26. OKTOBER 2010
MORGEN
11
Handball-Badenliga, Frauen:
Klare 18:27-Niederlage
SVW ohne
Chance
Kein seltenes Bild: Marcus Halder und Max Lemke liegen in Führung.
BILD:ZG
Talente der Region: Die Kanuten Marcus Halder und Max Lemke vom WSV Sandhofen sorgen auf dem Wasser für Furore
Schnelles und fast unschlagbares Duo
Von unserer Mitarbeiterin
Sibylle Dornseiff
Schlagmann, dem Karlsruher Yannick Hoffmann dahinter, Klub-Kollege Daniel Falkenberg auf Position
drei und Lemke als Anschieber an
Bord siegte auch der LangstreckenVierer (2000 m). „Wir hatten ja schon
Medaillen, aber die anderen beiden
noch nicht. Deshalb waren wir trotz
des miesen Wetters noch einmal
hochmotiviert“, erinnert sich Halder
an den kalten und verregneten letzten Tag bei der DM in Köln.
Marcus Halder und Max Lemke
쮿 Marcus Halder wurde am 6. Mai
MANNHEIM. Max Lemke ist quicklebendig, manchmal etwas sprunghaft, keineswegs auf den Mund gefallen und trainiert vor allem dann
besonders gut und gern, wenn der
Spaß nicht zu kurz kommt. Er gesteht aber auch: „Ab und zu fehlt mir
die Einstellung.“ Marcus Halder ist
dagegen etwas bedächtiger, lässt
sich durch nichts vom Training abbringen und ist im Zweiergespann
der ruhende Pol, der als Schlagmann
auf dem Wasser den Ton angibt.
„Natürlich würde ich auch gerne da
vorne sitzen, aber Marcus macht das
richtig gut“, kennt Lemke keinerlei
Neid. So unterschiedlich die Charaktere der beiden Kanuten vom
WSV Sandhofen auch sind, sportlich
sind sie als Duo fast unschlagbar.
„Ein Granatenboot mit großen Zukunftsperspektiven“, lässt sich sogar
der sonst eher zurückhaltende
Coach Charly Riffel zu einem Lob
hinreißen.
Bei den deutschen Meisterschaften mussten sich die beiden jungen
Sportler im Zweier über 500 Meter
lediglich einem Boot geschlagen ge-
1996 in Mannheim geboren, wohnt
in der Gartenstadt, besucht die 9.
Klasse des Peter-Petersen-Gymnasiums in Schönau und paddelt seit
2005 für den WSV Sandhofen.
쮿 Max Lemke wurde am 2. Dezember
1996 in Heppenheim geboren, lebt in
Lampertheim, begann 2007 im KC
Lampertheim und startet seit 2009
für den WSV Sandhofen. Er geht in
die 8. Klasse des Mannheimer Kurpfalz-Gymnasiums.
Sieben Sekunden Vorsprung
쮿 Max ist dreifacher deutscher
„Wir hatten höchstens mit Bronze
gerechnet und haben dann mit sieben Sekunden Vorsprung gewonnen“, ist auch Lemke noch immer etwas überrascht von dem krönenden
Abschluss. Da konnten es die beiden
WSV-Athleten auch leicht verschmerzen, dass sie im K4 auf den
500 Metern wegen eines total verschlafenen Starts nur Vierter wurden.
Ihre Karrieren bekamen vor allem
dann einen Schub, als Lemke 2009
vom KC Lampertheim nach Sandhofen wechselte und in Halder einen
ebenbürtigen Partner fand. Doch die
beiden, die mit ihren insgesamt 19
Medaillen (11/7/1) bei baden-würt-
SSV Vogelstang – TSV Rot 24:36
tembergischen, süddeutschen und
deutschen Titelkämpfen sportlich
ihr bislang bestes Jahr hatten, wissen
auch, dass der Ernst des Kanu-Lebens im nächsten Jahr neu beginnt:
Dann wechseln sie von den A-Schülern in die Jugend.
„Ich habe große Pläne, will nächstes Jahr wieder eine DM-Medaille
gewinnen und mich für die Hope
Games qualifizieren – das größte internationale Ereignis für 15- und 16Jährige. Aber dafür muss ich im Training mehr machen“, weiß Lemke,
was auf ihn zukommt.
„2011 wird verdammt hart, aber
ich denke, wir sind konkurrenzfähig“, glaubt Halder an das Potenzial
des Duos. Er plant, sich zunächst in
allen Disziplinen für die DM zu qualifizieren und auch in die jeweiligen
Endläufe zu kommen: „Eine Medaille oder die Hope Games wären ein
Traum.“
Schulisch steht einem weiteren
Erfolgsjahr nichts im Wege, denn sowohl Neuntklässler Halder als auch
Achtklässler Lemke haben mit dem
Lernen keine Probleme und werden
vom Peter-Petersen-Gymnasium
und dem Kurpfalz-Gymnasium voll
und ganz unterstützt.
Schülermeister (Mehrkampf, K1/
1000 m, K4/2000 m) und Vizemeister
(K2/500 m). Marcus holte Gold im
K4/2000, Silber im K2/500. Zusammen gewannen sie bei der MarathonDM nochmals Silber. sd
Große Talente: Max Lemke (rechts) und
BILD:ZG
Marcus Halder.
ben und sorgten zudem für ein absolutes Novum im Verein. Nie zuvor
hatten A-Schüler einen nationalen
Titel gewonnen – die zwei Talente
holten gleich vier Mal Gold und zwei
Mal Silber.
Der noch 13-jährige Lemke gewann den neuen Mehrkampf, bei
dem auch leichtathletische Disziplinen gefordert werden, und dazu den
Einer über 1000 Meter. Mit dem ein
paar Monate älteren Halder als
Handball, 3. Liga, Frauen
Handball, 3. Liga
Handball-Badenliga: Viernheim gelingt erster Saisonsieg / Friedrichsfeld jetzt Tabellenführer
Gutsche vermisst
das Feuer
Germanen
gehen unter
TSV Amicitia atmet tief durch
WAIBLINGEN. Die Frauen der SG Leutershausen stecken mitten im Abstiegskampf der 3. Handball-Liga.
Auch beim VfL Waiblingen kassierte
die ersatzgeschwächte Truppe eine
klare 23:36 (15:21)-Schlappe. Trainer
Marcus Gutsche vermisst bei seinem
Team das Feuer: „Dafür, dass wir in
jedem Spiel alles geben müssen, um
in dieser Klasse bleiben zu können,
ist mir die Mannschaft nicht heiß genug.“
Vor allem von den noch verbliebenen Leistungsträgerinnen erwartet der Trainer mehr. Junge Spielerinnen wie Anna Elfner oder Henriette Götz zeigten allerdings eine
engagierte Leistung.
at/ü
AMORBACH. Das war bitter für den
TV Germania Großsachsen: Die
Bergsträßer holten sich nicht nur
eine deutliche 23:31 (10:15)-Niederlage in der 3. Handball-Liga gegen
den TV Kirchzell ab, sondern verloren auch ihren Linkshänder Marius
Jörres bereits nach acht Minuten mit
einer Verletzung an der Wurfhand.
„Ich verstehe es, wenn wir zwei,
drei Minuten von der Rolle sind.
Aber so wie wir hier aufgetreten sind,
haben wir in dieser Liga nichts verloren“, sagte TVG-Trainer Uwe Rahn
nach dem Spiel völlig enttäuscht.
„Kirchzell hat sich richtig wehgetan.
Davon waren wir meilenweit entfernt.“
at/ü
VIERNHEIM. Der Bann ist gebrochen,
die ersten Punkte in trockenen Tüchern: Der TSV Amicitia Viernheim
gewann nach vier Niederlagen zum
Saisonstart am Samstagabend sein
Handball-Badenliga-Heimspiel gegen die HG Königshofen/Sachsenflur mit 28:26 (14:15).
Danach war die Erleichterung bei
den Verantwortlichen groß. „Meine
Mannschaft hat sich selbst aus dem
Dreck gezogen. Wir haben gegen die
körperlich überlegenen Gäste von
Beginn an dagegengehalten und auf
Grund der besseren Mannschaftsleistung verdient gewonnen. Jetzt
gilt es, konsequent weiter zu arbeiten, um auch aus den nächsten beiden Auswärtsspielen möglichst etwas Zählbares mitzunehmen“,
blickte Viernheims Trainer Michael
Sahm nach dem Erfolgserlebnis
gleich wieder nach vorne. Abteilungsleiter Ralf Schaal lobte indes
den „unglaublichen Siegeswillen“
und auch die Fans: „Was die für ein
Spektakel veranstaltet haben, das
war Wahnsinn und hat die Mannschaft immer wieder angetrieben.“
In den ersten 20 Minuten konnte
sich keine Mannschaft absetzen (9:9), danach bekam Königshofen/Sachsenflur etwas Oberwasser.
Aber nach dem 10:14 kämpfte sich
Viernheim bis zur Pause wieder auf
14:15 heran, um nach dem Seitenwechsel mit vier Treffern in Folge
selbst ein 18:15 vorzulegen (35.).
Dies gab den Südhessen Sicherheit.
Zwar stemmte sich die HG gegen die
drohende Niederlage, aber Viernheim legte stets vor und ließ sich
Handball, 3. Liga, Frauen: Starke Leistung beim 33:26-Sieg
HSG fährt die Ernte ein
BENSHEIM. Dank einer starken Vorstellung haben die Handball-Damen
der HSG Mannheim in der 3. Liga ihren zweiten Saisonsieg eingefahren.
In der Höhe verdient setzte sich das
Team von Trainer Tonci Peribonio
im Nachbarschaftsderby bei der
Bundesliga-Reserve der HSG Bensheim-Auerbach mit 33:26 (16:12)
durch. Dabei setzen die Gastgeberinnen vier Spielerinnen ihres Zweitliga-Kaders ein.
Die HSG überzeugte von Beginn
an mit hoher Kampfbereitschaft und
einer guten Trefferquote. „Wir haben endlich einmal die Ernte einge-
fahren, die uns in den ersten Spielen
– trotz guter Leistungen – versagt geblieben war. Das schnelle Spiel aus
der Abwehr, die von Lena Spilger
glänzend organisiert wurde, sowie
die überragende Melanie Veith im
Tor und Ina Runkel als treffsichere
Torschützin waren die Garanten für
diesen Erfolg“, lobte Peribonio.
Nachdem die HSG nahezu über
die gesamte Spieldauer die Nase vorne gehabt hatte, behielt sie auch
beim 24:27-Anschlusstreffer (52.) in
der Schlussphase die Nerven und
sorgte mit vier Toren in Serie für die
Entscheidung.
robo
auch vom Anschlusstreffer zum
23:24 und 25:26 nicht mehr aus dem
Konzept bringen.
richsfeld behielt die Ruhe und gewann.
Heddesheim – Neuenbürg 39:27
Friederichsf. – Nußloch
29:26
Den Sprung an die Tabellenspitze
feierte der TVF dank des Erfolgs gegen Nußloch. „Das war ein ganz
schweres Spiel“, meinte Friedrichsfelds Spielertrainer Frank Schmitt.
Nußloch legte ein 5:2 vor, danach
fanden die Gastgeber besser in die
Partie. Nach dem Seitenwechsel
stand die Deckung des TVF besser
und beim 25:20 (50.) schienen die
Punkte schon sicher. Doch Nußloch
stellte die Abwehr um, ließ offener
decken und brachte zudem immer
wieder einen siebten Feldspieler für
den Torhüter im Angriff. Das Risiko
von Gäste-Trainer Admir Kalabic
wurde fast belohnt: Beim 24:25 und
25:27 waren die Gäste dran, Fried-
HEDDESHEIM. Ein hartes Stück Arbeit
hatten die Badenliga-Handballerinnen der SG Heddesheim zu verrichten, ehe der 23:20 (7:11)-Heimsieg
gegen die TS Mühlburg in trockenen
Tüchern war. In der Anfangsphase
zeigte Heddesheim ein gefälliges
Spiel und legte ein 4:2 vor. Doch der
Aufsteiger aus Mühlburg präsentierte sich kampfstark. Beim 5:5 war die
Partie wieder ausgeglichen. Bis zur
Pause kauften die Gäste der SGH, die
zudem einige gute Chancen ausließ,
etwas den Schneid ab und führten
11:7. In der Kabine fand dann Heddesheims Coach aber die richtigen
Worte: Schnell kamen die Gastgeberinnen auf 9:11 heran und gingen in
der 37. Minute wieder selbst mit
12:11 in Führung. Von da an bestimmte die SGH das Geschehen.
„Nach der Pause war die Körpersprache eine ganz andere. Man hat
dem Team angesehen, dass es unbedingt gewinnen wollte“, meinte
SGH-Pressesprecher Theo Geiger
nach der Schlusssirene.
Obwohl die SG Heddesheim drei
Strafwürfe und einige Konter nicht
im Gäste-Tor unterbringen konnte,
stand der Heimsieg nie infrage. Nach
dem 2:2 zog Heddesheim auf 6:2 davon und sorgte mit einem Zwischenspurt vom 6:4 zum 18:10 zur Pause
für klare Verhältnisse. Unmittelbar
nach dem Seitenwechsel legte die
Mannschaft von SGH-Trainer Uli
Schupper zum 20:10 nach und sorgte damit für die Entscheidung. Auch
eine äußerst umstrittene Rote Karte
gegen Martin Geiger und eine Zeitstrafe gegen Schuppler sorgten nicht
mehr für ein Bruch im Heddesheimer Spiel – zu souverän spulte das
Team diesmal sein Pensum herunter.
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Erwartungsgemäß nichts zu holen
gab es für die punktlosen SSV-Spielerinnen gegen den ungeschlagenen
Tabellenzweiten. Aber Vogelstangs
Trainer Jürgen Al-Shahwani war
dennoch nicht unzufrieden: „Wir
waren nicht so schlecht, wie es das
Ergebnis aussagt. Wir haben uns lange sehr gut gewehrt.“ In der ersten
Hälfte zeigte der einmal mehr in Personalnot steckende SSV zu viel Respekt vor Rot und geriet folgerichtig
mit 7:12 (21.) in Rückstand. Nach
dem 11:16 zur Pause ging dann ein
Ruck durch das Team, bis auf 15:18
verkürzte Vogelstang. „Leider haben
wir dann wieder einige gute Chancen ausgelassen und im Gegenzug
Kontertore kassiert. Das war dann
die Entscheidung“, so Al-Shahwani.
SVW – HG Königshofen
18:27
SVW-Trainer Marco Wolf war enttäuscht: „Es war keine spielerische
Linie zu erkennen.“ Nach der Pleite
gegen den Tabellenvierten treten die
Waldhöferinnen auf dem letzten Tabellenplatz auf der Stelle. „Wir müssen in den nächsten Tagen hart arbeiten, um gegen die mit uns hinten
drin stehenden Teams zu punkten“,
so Wolf. Dabei wird voraussichtlich
Nea Sperling fehlen, die in der letzten Minute – trotz des deutlichen
Rückstands – sich zu einer Notbremse hinreißen ließ und die Rote Karte
sah.
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STENOGRAMME
3. LIGA
Kirchzell - Großsachsen 31:23 (15:10)
TVG Großsachsen: Fischer, Kaiser (n.e.) –
Geider (1/1), Jörres, Weißling (1), Hildenbeutel, Zahn (7), Winterhalder (3), D. Sauer (2), F. Sauer (7), Wallenwein (1), Kohl (1),
Seel, Jöst.
3. LIGA, FRAUEN
VfL Waiblingen - SGL
36:23 (21:15)
SG Leutershausen: Düllberg, Budimir (ab
31.), Götz (2), Beß (8/3), Elfner (4/2), Fremr
(2/1), Meusel (1), Amann (3), Mildenberger (2), Gabriel (2), Paloj, Geider.
Auerbach II - HSG Mannh. 26:33 (12:16)
HSG Mannheim: Veith, Heine - Fackel,
Konrad (2), Beckenbach (5), Gärtner, C.
Trummer (3), Knaack (6), Matthias, Runkel
(12/4), Spilger (2), Kammerer (3).
BADENLIGA
Viernheim – Königshofen 28:26 (14:15)
TSV Amicitia: Dietrich, Vollhardt – Heinrich (1), Zöller (3), Mohr, Becker (4), Lessle
(3), Seib (6), Peiter, Ritter (2), Volz (5),
Tunkl (3), Heckmann (1), Deckert .
Heddesheim – Neuenbürg 39:27 (18:10)
SGH: Hoffmann, Schemenauer – Doll (3),
Buse (8), Dubois (6/1), Geiger (5), Wacker
(7/3), Blum, Braun (3), Bambach (2),
Kempf (1), Wingendorf (4).
Friedrichsfeld – Nußloch 29:26 (14:12)
TVF: Lösch, Sturm – Blanke (4), Schmitt
(2), Preißendörfer (2), Lippe (2), Skasik,
Salmen (1), Förster (8), Wacker (3), Urban,
Fischer (3), Stahl, Embach (4).
BADENLIGA, FRAUEN
Stefan Tunkl traf drei Mal für Viernheim.
BILD: NIX
SV Waldhof – Königshofen
18:27
SVW: Wacker – Troszt, Sperling (2), Weber
(2), T. Weiss (2), S. Weiss (2), Fink (2), Holdt
(2), Gebauer (1), Rutz (1), Schmitt (1), Stier
(1), Malischewski (1), Bieber (1).
Heddesheim – Mühlburg 23:20 (9:11)
SGH: May – Edinger (6), Cottone (2), Geißinger, Stöhr (7), König, Schlipf (4/4), Siegel (1), El Khatib (3/1), Gössel, Lukac.
SSV Vogelstang – TSV Rot 24:36 (11:16)
SSV: Klein – Fischer, Bayar, Neudecker
(10), Capizzi (3), Hejna (2), Pirron, Jung (1),
Krause (5), Menzel, Staab.