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Nr. 6 (202) Olsztyn-Allenstein Juni 2012 ISSN 1233-2151 Jede Frau möchte einmal im Leben glänzen wie ein Stern. Auf dem Bild Zofia Glodde aus Linkenau während der mohrunger Modeschau Foto: Lech Kryszałowicz In dieser Nummer: W tym numerze: • Mohrungen. 20 Jahre Gesellschaft „Herder” S. 2 u. 3 • Allenstein. Experte für Kreuzritter, Ermland und Masuren S. 9 • Kaliningrad. Unsere Schicksale sind kompliziert S. 12 • Morąg. 20 lat stowarzyszenia „Herder” • Olsztyn. Ekspert od Krzyżaków, Warmii i Mazur s. 2 i 5 s. 9 • Kaliningrad. Nasze losy są skomplikowane s. 13 MOHRUNGEN. 20 JAHRE „HERDERGESELLSCHAFT” 2 6/2012 Fotos: Lech Kryszałowicz GESELLSCHAFTEN Mohrungen. 20 Jahre Gesellschaft „Herder” Den Idealen des Namensgebers treu Die Gesellschaft der deutschen Bevölkerung „Herder” in Mohrungen zählt zwanzig Jahre. In diesen Jahren bewies sie, dass sie eine der Aktivsten in der Region ist. Die Gesellschaft „Herder” in Mohrungen reiht sich in diesem Jahr in die Schar der 20-jährigen ein. Das feierliche Jubiläum beging die Organisation am 2. Juni in Simnau, wo sie gewöhnlich ihre Sommerfeste organisiert. Dieses Mal jedoch fand die Feier nicht auf dem Gelände der Pfarrgemeinde statt, sondern in der Schule, wegen des Wetters und der größeren Fläche. Das Jubiläum begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, den Priester Dariusz Piórowski, der Probst der katholischen Gemeinde in Simnau und der protestantische Pastor Łukasz Gaś aus Osterode gemeinsam abhielten. Gerd Fensterseifer, Vizekonsul des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Danzig, erinnerte daran, welche politischen Bedingungen zum Entstehen der deutschen Gesellschaften in Polen führten. Henryk Hoch, der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren lenkte die Aufmerksamkeit auf die erfolgreiche Zusammenarbeit der Gesellschaft „Herder“ mit dem Verband, der Gemeinde Mohrungen und dem Landkreis Osterode. Marek Skaskiewicz, der Vorsitzende des Rates der Nichtregierungsorganisationen des Kreises Osterode betonte, dass die Gesellschaft „Herder“ sehr aktiv ist, und ihr Vizevorsitzender Waldemar Mańka sich sehr für gesellschaftliche Anliegen des Landkreises engagiert und ein Bindeglied zwischen alten und neuen Bewohnern ist. – Hier in unserer Gemeinde sagte Johann Gottfried Herder: „Hier trägt der Himmel die meisten Sterne” – unterstrich stolz Antoni Smolak, der Gemeindevorsteher von Maldeuten, auf deren Gebiet Simnau liegt und auf deren Gebiet Herder anfangs arbeitete. Der Vorsteher erinnerte auch an einen anderen verdienten Bürger der Gemeinde, den Ingenieur Jakob Steenke, den Erbauer des Oberlandkanals. – Die Gesellschaft „Herder” bringt die Erinnerung an die Vergangenheit dieser Erde zurück. Dank ihr fühlen wir uns als ihre Erben und sind stolz auf die Leistungen unserer Vorfahren, betonte Gemeindevorsteher Smolak. Wie immer bei Geburtstagen gab es Glückwünsche befreundeter Organisationen: der Kreisgemeinschaft Mohrungen und der Landsmannschaft Ostpreußen, des Freundeskreises Ostpreußen, aber auch der lokalen deutschen Gesellschaften in Osterode, Bartenstein, Bischofsburg und Elbing sowie Königsberg. „Herder“ revanchierte sich bei den nächsten Freunden und verdienten Mitgliedern mit Diplomen und Dank. So verlief der offizielle Teil. Der künstlerische Teil war sehr reichhaltig. Die Teilnehmer des 20. Geburtstags von „Herder“ sahen das Tanzpaar Piotr Kaczówka und Agnieszka Kłapa – junge Mitglieder dieser Organisation. Es fehlten nicht die zuverlässigen „Antonówki“, die Gesangsgruppe der Gesellschaft. Mit Energie und Jugend nahm die Tanzgruppe „Saga“ aus Bartenstein alle für sich ein. Mit großem Applaus und Rührung nahmen alle den lebhaften Auftritt der Gruppe „Da capo al Fine“ aus Osterode auf, die aus geistig behinderten jungen Menschen besteht. Als wahre Offenbarung entpuppten sich jedoch die Auftritte der Gäste aus dem Königsberger Gebiet, der Mitglieder der deutschen Gruppen vom deutsch-russischen Haus in Königsberg, der Kindergesangsgruppe „Zariana”, der Frauengesangsgrup- pe „Königsberger Marzipan” sowie der Tanzgruppe „Bernsteinblumen”. Die Kinder sangen russische Lieder, „Marzipan“ hingegen auf deutsch unter anderem das „Ännchen von Tharau”, dessen Ko-Autor bekanntermaßen Herder ist, und dessen Handlung sich im heutigen Władimirowo im Königsberger Gebiet abspielt. Was war am besten in diesen 20 Jahren, überlegt Urszula Mańka, die Gründerin und Vorsitzende der Gesellschaft. – Vielleicht die grundlegenden Dinge: dass wir uns versammelt haben, kennen lernten, dass wir uns trafen und gemeinsam verschiedene Sachen gemacht haben. Dass wir uns im Dachverband vereint und gesehen haben, dass es mehr von uns gibt, und viele interessante Menschen in anderen Gesellschaften. Was war am schwierigsten? Die Finanzen. Es gab Krisensituationen, aber wir sind aus ihnen herausgekommen. Was blieb von unserer Aktivität in der Stadt und der Umgebung? Die Menschen haben deutsch gelernt, es entstand die Sozialstation der Johanniter, wir haben das Leben und Werk Herders bekannt gemacht, bemerkt Urszula Mańka. Was würden wir gerne erreichen? – Dass die Menschen mit ihren Kindern und Enkeln zu uns kommen. Wenn sie sie zu uns führen, dann überdauern wir und entwickeln neue Formen der Aktivität, versichert die Vorsitzende. Aus Anlass des Geburtstag hat die Organisation eine Broschüre mit ihrer Geschichte und den Erinnerung von mit ihr verbundenen Menschen herausgegeben. Die Feierlichkeiten zum 20-jährige Jubiläum finanzierten das Ministerium für Verwaltung und Digitalisierung, das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Danzig, die Gemeinde Mohrungen und die Kreisgemeinschaft Mohrungen. Lech Kryszałowicz 6/2012 3 GESELLSCHAFTEN Mohrungen. Modeschau Die Stars von Herder Jede Frau möchte wahrscheinlich mindestens einmal im Leben vor der Welt glänzen wie ein Stern, selbst wenn sie sich davor fürchtet, es sich selbst einzugestehen. Die Frauen der Gesellschaft „Herder“ fürchten sich nicht und amüsieren sich gut dabei. Einer der Höhepunkt bei den Sommerfesten der Mohrunger Gesellschaft der deutschen Bevölkerung „Herder“ ist seit Jahren die Modeschau ihrer weiblichen Mitglieder. Für die Modelle in dieser Präsentation gibt es nur eine Vorgabe: ihre Kleider müssen von ihnen aus den am 8. März in der Gesellschaft erhaltenen Stoffen projektiert oder genäht werden. An der diesjährigen Modeschau am 2. Juni nahmen zwölf Frauen im Alter bis zu 79 Jahren teil. Die jüngsten, Maria und Wiktoria Wypyszewska mit drei und sechs Jahren waren als Schmetterlinge gestylt. Für die älteren war die Fußball-Europameisterschaft Inspiration. Wir konnten also eine Fußballerin – Iwona Hoffmann aus Maldeuten und Lucja Czerwińska als Fan bewundern, und auch eine Schiedsrichterin – Alfreda Jedeszko aus Mohrungen. Außerdem erschienen auf dem Laufsteg die Königin des Winters Rozalia Kost, Urszula Kordan aus Horn in einer Abendkreation und ein Zigeunerpaar – Zofia Glodde und Brygida Asztemborska aus Gut Linkenau, Gemeinde Maldeuten. Erneut in die Rolle eines Models schlüpfte Małgorzata Czerwińska. Eine neue förmliche Kreation zeigte Helga Hoffmann, Iwonas Großmutter. Als gelungen zeigte sich auch das Debüt von Renata Ciszewska aus Gut Linkenau im Karnevalsgewand. Alle Damen präsentierten sich dem Publikum mit Verve, und das geizte nicht mit Beifall. – Das ist ein feiner Spaß – es hat mir so gefallen, das ich in diesem Jahr beschlossen habe, auch daran teilzunehmen, bekennt Iwona Hoffmann. Im letzten Jahr verkleidete sie sich als Michael Jackson, in diesem war sie eine Fußballerin. – Das war, weil ich sehr gerne Fußball spiele. Ich spiele mit Jungs und Mädchen, gibt Iwona zu. – Es ist immer etwas Lampenfieber vor dem Auftritt, aber es ist nett, sich eine Weile als Model zu fühlen, versichern die Herderanerinnen. In diesem Jahr gab es keine Wahl der besten Kreation. Alle Teilnehmerinnen erhielten Preise: für Phantasie und Mut. Denn die Schau fand während des 20-jährigen Jubiläums der Gesellschaft statt, daher beobachtete und beklatschte sie ein größeres Publikum als gewöhnlich. lek Morąg. Pokaz mody Gwiazdy od Herdera Chyba każda kobieta chociaż raz w życiu chce błysnąć przed światem jako gwiazda, nawet jeśli sama przed sobą boi się do tego przyznać. Kobiety ze stowarzyszenia „Herder” – nie boją się i dobrze się przy tym bawią. Stałym punktem festynów letnich morąskiego Stowarzyszenia Ludności Niemieckiej „Herder” od kilku lat są pokazy mody w wykonaniu jego członkiń. Modelki w tym pokazie mają tylko jedno ograniczenie: ich stroje muszą być przez nie zaprojektowane lub uszyte z materiałów otrzymanych w stowarzyszeniu 8 marca. W tegorocznym pokazie (2.06.) wzięło udział 12 kobiet w wieku aż do 79 lat. Najmłodsze Maria i Wiktoria Wypyszewskie – 3 i 6 lat ostały wystylizo4 6/2012 wane na motylki. Dla starszych inspiracją były Mistrzostwa Europy w piłce nożnej. Mogliśmy więc podziwiać piłkarza – Iwonę Hoffmann z Małdyt i Łucję Czerwińska – kibica, a także sędziego piłkarskiego – Alfredę Jedeszko z Morąga. Oprócz tego na wybiegu pojawiła się królowa zima czyli Rozalia Kost, Urszula Kordan z Żabiego Rogu w kreacji wieczorowej oraz cygańska para – Zofia Glodde i Brygida Asztemborska z Linek gm. Małdyty. Ponownie w rolę modelki wcieliła się Małgorzata Czerwińska. Nową kreację wizytową pokazała Helga Hoffmann – babcia Iwony. Udany okazał się także debiut Renaty Ciszewskiej z Linek w stroju karnawałowym. Wszystkie panie z werwą zaprezentowały się publiczności, a ta nie żałowała im braw. – To fajna zabawa. Tak mi się spodobała, że w tym roku też postanowiłam wziąć w niej udział – przyznaje Iwona Hoffmann. W zeszłym roku przebrała się za Michaela Jacksona, w tym była piłkarzem. – To dlatego, że bardzo lubię grać w piłkę nożną. Gram i z chłopakami i z dziewczynami – przyznaje Iwona. – Zawsze jest trochę tremy przed występem, ale to miłe przez chwilę czuć się jak modelka – zapewniają herderanki. W tym roku nie było wybierania najlepszej kreacji. Wszystkie uczestniczki dostały nagrody: za fantazję i odwagę. Ponieważ pokaz odbywał się podczas jubileuszu 20-lecia stowarzyszenia – to i oglądała je i oklaskiwała publika większa niż zwykle. lek STOWARZYSZENIA Morąg. 20 lat stowarzyszenia „Herder” Wierni ideałom patrona Stowarzyszenie Ludności i Niemieckiej „Herder” z Morąga liczy 20 lat. Przez te lata udowodniło, że jest jednym z najaktywniej działających w regionie. Stowarzyszenie „Herder” z Morąga dołączyło w tym roku do grona 20-latków. Uroczysty jubileusz organizacja świętowała 2 czerwca w Szymonowie, gdzie zwykle urządza swoje letnie festyny. Tym razem jednak uroczystość odbyła się nie na terenie plebanii, lecz w szkole, ze względu na pogodę i większą ilość miejsca. Jubileusz rozpoczął się od ekumenicznego nabożeństwa, które odprawili wspólnie ks. Dariusz Piórowski – proboszcz parafii katolickiej z Szymonowa i pastor protestancki Łukasz Gaś z Ostródy. Gerd Fensterseifer zastępca konsula generalnego Republiki Federalnej Niemiec z Gdańska przypomniał, jakie warunki polityczne doprowadziły do powstania w Polsce stowarzyszeń niemieckich. Henryk Hoch – przewodniczący Związku Stowarzyszeń Niemieckich Warmii i Mazur zwrócił uwagę na dobrze układającą się współprace stowarzyszenia „Herder” ze Związkiem Stowarzyszeń, z gminą Morąg i powiatem ostródzkim. Marek Skaskiewicz przewodniczący Rady organizacji pozarządowych powiatu ostródzkiego zaznaczył, że stowarzyszenie Herder” jest bardzo aktywne, a jego wiceprzewodniczący Waldemar Mańka bardzo dużo działa na rzecz społeczeństwa powiatu i jest łącznikiem między starymi i nowymi mieszkańcami. – To w naszej gminie Johann Gottfried Herder powiedział: „Tu niebo jest najbardziej gwiaździste” – z dumą podkreślił Antoni Smolak wójt gm. Małdyty na terenie której leży Szymonowo i na terenie której pracował początkowo Herder. Wójt przypomniał innego zasłużonego obywatela gminy – inżyniera Jakuba Stenke – budowniczego kanału Elbląskiego. – Stowarzyszenie „Herder” przywraca pamięć o przeszłości tej ziemi. Dzięki niemu czujemy się jej spadkobiercami i jesteśmy dumni z osiągnięć naszych poprzedników – stwierdził wójt Smolak. Urszula Mańka Jak zwykle z okazji urodzin były także życzenia od zaprzyjaźnionych organizacji: Wspólnoty byłych mieszkańców powiatu Morąg i Wspólnoty byłych mieszkańców Prus Wschodnich z Niemiec, Stowarzyszenia przyjaciół Prus Wschodnich, a także lokalnych stowarzyszeń niemieckich z Ostródy, Bartoszyc, Biskupca i Elbląga oraz z Kaliningradu. „Herder” najbliższym przyjaciołom oraz zasłużonym członkom zrewanżował się dyplomami i podziękowaniami. Tak przebiegła część oficjalna. Część artystyczna była bardzo bogata. Uczestnicy 20. urodzin Herdera obejrzeli parę taneczną Piotr Kaczówka i Agnieszka Kłapa – młodych członków tej organizacji. Nie zabrakło niezawodnych „Antonówek” – zespołu wokalnego stowarzyszenia. Energią i młodością ujęła wszystkich grupa taneczna „Saga” z Bartoszyc. Z wielkim aplauzem i wzruszeniem przyjęli wszyscy żywiołowy występ zespołu „Da capo al Fine” z Ostródy złożonego z niepełnosprawnych umysłowo młodych ludzi. Prawdziwym objawieniem jednak okazały się występy gości z obwodu kaliningradzkiego – członków zespołów niemieckich z Domu Niemiecko-Rosyjskiego w Kaliningradzie – dziecięcej grupy wokalnej „Zariana”, kobiecej grupy wokalnej „Königsberger Marzipan” oraz grupy tanecznej „Bernsteinblumen”. Dzieci śpiewały piosenki rosyjskie. „Marcepany” zaś m.in. „Änchen von Tharau” współautorstwa jak wiadomo Herdera, której akcja rozgrywa się w obecnym Władimirowie w obwodzie kaliningradzkim. Co było najlepsze przez te 20 lat – zastanawia się Urszula Mańka – założycielka i przewodnicząca stowarzyszenia – Chyba rzecz podstawowa: to że się zebraliśmy, poznaliśmy, że się spotykaliśmy i razem robili różne rzeczy. Że się zjednoczyliśmy w Dachverbandzie i zobaczyli, że nas jest więcej, że jest wielu interesujących ludzi w innych stowarzyszeniach. Co było najtrudniejsze? Finanse. Były sytuacje kryzysowe, ale z nich wychodziliśmy. Co z naszej działalności zostało w mieście i okolicy? Ludzie nauczyli się języka niemieckiego, powstała stacja Socjalna Joannitów, upowszechniliśmy postać i twórczość Herdera – uważa Urszula Mańka. Co chcielibyśmy osiągnąć? – Żeby ludzie przychodzili do nas ze swymi dziećmi i wnukami. Jeśli je do nas będą przyprowadzać to przetrwamy i wypracujemy nowe formy działalności – zapewnia przewodnicząca. Z okazji urodzin organizacja wydała okolicznościowa broszurę zawierającą jej historię i wspomnienia ludzi z nią związanych h. Jubileusz 20-lecia sfinansowali: Ministerstwo Administracji Cyfryzacji, Konsulat Generalny Republiki Federalnej Niemiec w Gdańsku, gmina Morąg i Wspólnota byłych mieszkańców powiatu Morąg. Lech Kryszałowicz 6/2012 5 GESELLSCHAFTEN Rastenburg. Maifeier im Garten Drei Generationen an einem Tisch Die Mitglieder der Gesellschaft der deutsche Minderheit in Rastenburg können sich über die lokalen Bedingungen ihrer Organisation nicht beklagen. Sie beklagen sich auch nicht, und wann immer es eine Gelegenheit zusammen zu kommen gibt, nutzen sie sie. Die Gesellschaft hat ihr Haus, ein Einfamilienhaus umgeben von einem Garten. In diesem Garten wird nicht so sehr Obst gesammelt, vielmehr versammeln sich dort die Mitglieder. Am zweiten Freitag im Mai (11.05.) organisierten die Rastenburger endlich die lang erwartete Maifeier. Das Wetter war hervorra- 6 6/2012 gend. Über fünfzig Personen kamen nach dem Winter zu diesem ersten Treffen im Freien. Es erschienen sowohl Senioren, Personen im besten Alter als auch Kinder. nen Tischen bei verschiedenen Gesprächen in verschiedenen Gruppierungen. Der erste Frühlingsgrill in Rastenburg begann um 16 Uhr und endete um 20 Uhr. Der Grill war Pflicht und auf ihm bruzzelten Grillwürste und Grützwurst. Jeder brachte noch zu Hause vorbereitete Salate und Kuchen, und etwas zum Trinken mit. Es wurde schnell familiär und angenehm. Und weil dazu ebenso Musik spielte, ging es nicht ohne gemeinsames Singen ab, und einige tanzten sogar ein wenig. Am meisten dürstete es allen jedoch nicht nach Getränken, sondern nach Gesprächen, also versammelten sie sich an verschiede- – Es war sehr angenehm, weil es selten geschieht, dass dort, wo sich die Großeltern und Eltern gut unterhalten, dies auch die Enkel tun. Und bei uns ist eben das passiert, versichert Helena Oprzyńska, die Vorsitzende der Gesellschaft. Die Rastenburger organisieren ähnliche Grillfeste den ganzen Sommer über, mehr oder weniger einmal im Monat, aber dieses erste Fest im Mai ist immer das Beste. lek Fotos: Sylwia Przespolewska STOWARZYSZENIA Kętrzyn. Majówka w sadzie Trzy pokolenia przy jednym stole Członkowie Stowarzyszenia Mniejszości Niemieckiej w Kętrzynie na warunki lokalowe swojej organizacji narzekać nie mogą. I nie narzekają, a kiedy tylko jest okazja – korzystają z nich. Stowarzyszenie ma swój dom – jednorodzinny, a wokół niego sad. W tym sadzie jednak nie tyle zbiera się owoce, co zbierają się członkowie. W drugi piątek maja (11.05.) kętrzyniacy urządzili sobie wreszcie długo wyczekiwaną majówkę. Pogoda była wspaniała. Przyszło więc na to pierwsze po zimie spotkanie w plenerze ponad 50 osób. Dopisali zarówno seniorzy, ludzie w sile wieku jak i dzieci. Foto: Sylwia Przespolewska Obowiązkowo był grill, a na nim kiełbaski i kaszanka. Każdy jeszcze przyniósł ze sobą zrobione w domu sałatki i ciasta, no i oczywiście coś do picia. Szybko zrobiło się rodzinnie i przyjemnie. Ponieważ do tego wszystkiego jeszcze grała muzyka – to nie obyło się bez wspólnych śpiewów, a niektórzy nawet trochę tańczyli. Najbardziej jednak wszyscy byli spragnieni nie picia, lecz rozmów, więc toczyły się przy różnych stolikach i na różne tematy i różnych podgrupach. Pierwszy wiosenny grill w Kętrzynie zaczął się o godz. 16, a zakończył po godz. 20. – Było bardzo przyjemnie, bo rzadko się zdarza, żeby tam, gdzie dobrze bawią się dziadkowie i rodzice także dobrze bawiły się wnuczki. A u nas tak się właśnie stało – zapewnia Helena Oprzyńska, przewodnicząca stowarzyszenia. Kętrzyniacy podobne grille urządzają potem przez całe lato, mniej więcej co miesiąc, ale ten pierwszy majowy – zawsze jest najlepszy. lek 6/2012 7 FORUM Europeada 2012 Während in Polen und der Ukraine die EURO 2012 läuft, tragen die in der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen, kurz FUEV, organisierten autochthonen nationalen Minderheiten Europas bei den Lausitzer Sorben die EUROPEADA, ihre 2. FußballEuropameisterschaft aus. Nach dem ersten Turnier 2008 bei den Rätoromanen in Graubünden/ Schweiz haben sich die Sorben in der Lausitz erfolgreich um die Ausrichtung 2012 beworben. In Abstimmung mit der FUEV holte die Domowina, der Verband der Lausitzer Sorben, aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens die EUROPEADA ins Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien. 8 6/2012 Vom 16. – 24. Juni ermitteln 20 Mannschaften aus 13 europäischen Ländern den Titelgewinner der EUROPEADA, darunter mit dem Namen Sportfreunde Oppeln auch die deutsche Minderheit in Polen. Sie haben ihr erstes Spiel am 17. Juni gegen die sorbischen Gastgeber. Ziel aller Mannschaften ist ein Sieg im Finale am 23. Juni in Bautzen. Schirmherr der EUROPEADA 2012 ist der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und Lausitzer Sorbe Stanisław Tillich. Auch sonst gibt es eine breite regionale Unterstützung durch die ansässigen Vereine, Fußball- und Sportverbände, die Gemeinden, Medien, Politiker und weitere Partner. Die Spiele werden nach den offiziellen Spielregeln der FIFA ausgetragen. Pro Mannschaft können bis zu 23 Spieler aus dem nichtprofessionellen Bereich der Männermannschaften gemeldet werden. Berufsfußballspieler sind nicht zugelassen. Gespielt wird in 5 Gruppen zu je 4 Mannschaften. Die 5 Gruppenersten und die 3 besten Gruppenzweiten kommen in die Hauptrunde und ermitteln im K.O.System den Gesamtsieger. Mehr Informationen auf der Seite des Westlausitzer Fußballverbandes www.wf-verband.de uh FORUM Allenstein. Professor Arnold Ehrendoktor der UWM Experte für Kreuzritter, Ermland und Masuren Der deutsche Historiker Professor Udo Arnold wurde Ehrendoktor der Ermländisch-Masurischen Universität. Er ist der größte Experte für Kreuzritter, Ermland und Masuren. Das Ehrendoktorat ist die höchste von den Universitäten auf der Welt verliehene Ehre. Der Senat der Allensteiner Hochschule verlieh es ihm unter anderem „für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, für die Initiierung und Unterstützung eines Forums für Gedankenaustausch von Wissenschaftlern über die Grenzen von Staaten und Nationen hinweg, und besonders für die Hilfe für und die Einbeziehung von polnischen Gelehrten und Forschungsinstitutionen in den gesamteuropäischen Dialog, für seinen nachhaltigen Beitrag zur Suche nach der Wahrheit und die polnisch-deutsche Aussöhnung ". Die Laudatio oder die Rede für den Geehrten hielt Priester Professor Andrzej Kopiczko. – Wir haben einen Wissenschaftler in unser Gremium eingeladen, der fast sein ganzes Leben als Erwachsener der Erforschung der Geschichte des Kreuzritterordens widmete, auch in dieser Region, die wir heute Ermland und Masuren nennen, sagte er. Professor Arnold ist seit Mitte der 70er Jahre mit Allenstein verbunden, unter anderem nutzte er viele Male Er arbeitete mit ermländischmasurischen Historikern in der Realisierung verschiedener Forschungsprojekte zusammen. Er fährt oft zu wissenschaftlichen Konferenzen nach Polen. An der ErmländischMasurischen Universität war er zwei Mal mit Bruno Platter zu Gast, dem gegenwärtigen Hochmeister des Kreuzritterordens. Udo Arnold wurde 1940 in Litomierzyce in Nordtschechien geboren, als Kind reiste er mit seiner Mutter nach Köln aus. Seine vielseitige Ausbildung erwarb er an der Uni- versität in Bonn, wo er Geschichte, Germanistik, Musikwissenschaften, Pädagogik und Kunstgeschichte studierte. 1967 wurde er Doktor in moderner osteuropäischer Geschichte und Musikwissenschaften; ein Jahr danach Leiter des Zentralarchivs des Kreuzritterordens in Wien. Er ist Autor und Redakteur von Studien zur Geschichte von Pommern und Livland sowie Mittelosteuropa. Professor Udo Arnold arbeitete an einigen deutschen Hochschulen, zuletzt an der Universität in Bonn. Professor Udo Arnold dankte für die universitäre Auszeichnung und erinnerte an seinen ersten Besuch in Polen: – Genau vor 35 Jahren war ich hier das erste Mal. Der im Jahre 1970 zwischen Polen und der Bundesrepublik geschlossene Vertrag begann einen Zeitraum der politischen Annäherung. Seine Folge waren Gespräche zu Schullehrbüchern. Der schwierigste Themenkomplex war nicht die Zeit des II. Weltkriegs oder Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Ostgebieten des deutschen Reiches, sondern das Thema des Kreuzritterordens, erinnerte sich der Professor. Der Professor sprach auch über einen anderen Blick auf die Geschichte der Polen und Deutschen. Er erinnerte an seine ersten Kontakte mit polnischen Wissenschaftlern. – Diese Kontakte waren für mich sehr wichtig, weil ich verstand, dass in den wissenschaftlichen Forschungen weder nur eine westdeutsche noch nur eine polnische Wahrheit existiert, sondern einzig und allein die Möglichkeit der gemeinsamen Suche nach der Wahrheit, erinnerte der Professor. Professor Arnold ist der 26. Ehrendoktor der UWM und der vierte Deutsche, der so ausgezeichnet wurde. lek 6/2012 9 jugendseite Oppeln. Ukrainische Folklore erobert das polnische Publikum Super Enej Als beste Premiere des 49. Festivals des polnischen Liedes in Oppeln entpuppte sich das Lied der Allensteiner Band Enej, die ukrainische Folkmusik spielt. Um den Preis der SuperPremiere 2012 während des 49. Festivals des polnischen Liedes in Oppeln am 3. Juni rivalisierten 10 Werke unter 156 anfangs von einer speziellen Kommission ausgewählten, die sich aus Vertretern von Telewizja Polska, Polskie Radio und Super Express zusammensetzte. Um den Sieg im Wettbewerb SuperPremiere 2012 Oppeln kämpften: Enej aus Allenstein (mit dem Lied Skrzydlate ręce), Jula, Bracia, Janusz Radek, K.A.S.A., Olek Klepacz, Piotr Kupicha und Marcin Kindla, Monika Kuszyńska, Dorota Miśkiewicz und Łukasz Zagrobelny. Bei der SMS-Abstimmung erhielt Enej die meisten Stimmen und so ging der Hauptpreis an sie. Außerdem erhielten die Musiker auch die Internet SuperPremiere, den Preis, der von den Internauten des Portals Onet und TVP vergeben wurde. – Das war für uns eine große Überraschung. Die Konkurrenz war sehr groß. Interessanterweise gewann zum ersten Mal in der 49-jährigen Geschichte des Festivals die Band, die das Konzert begonnen hat, sagt Piotr Sołoducha, der Sänger von Enej – Student der ErmländischMasurischen Universität. Wir haben kein Rezept für den Erfolg. Folkgruppen kommen sehr gut in der Musikszene zurecht, also folgert daraus, dass diese Musik den Hörern gefällt. In nächster Zeit planen wir viele Konzerte, und dazwischen gehen wir ins Studio und nehmen unsere dritte Platte auf, fügt er hinzu. Enej entstand 2002 in Allenstein. Die ersten drei Jahre ihrer Existenz war die Zeit der musikalischen Suche und häufiger personeller Wechsel. Zwei ihrer Mitglieder sind Studenten der Musikerziehung an der UWM. Ihre eigentliche Aktivität begann die Band 2005. Die Musik, die sie spielt, ist rhythmisch und heiter. Sie enthält Elemente der ukrainischen Folklore. Viele Lieder von Enej haben Texte in ukrainischer Sprache. Enej ist Autor und Interpret der Hymne der Kortowiada, dem Fest der Studierenden der UWM. Laut um sie in ganz P o l e n wurde es 2011nach ihrem Auftritt im Programm von TV Polsat Must be the music. Tylko muzyka, in dem sie den ersten Platz belegte. Die Ukrainer entwickeln ihre Folklore und erringen Preise. Und wir? syla Goethes „Faust“ einmal anders Es ist eines der bekanntesten Stücke deutschsprachiger Literatur; jeder Schüler wird damit konfrontiert: „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe. Am Abend des 23. Mai hat ihn die Theatergruppe Kaujoika der Germanistik der Ermländisch-Masurischen Universität UWM in Allenstein im Theatersaal der Geisteswissenschaftlichen Fakultät auf die Bühne gebracht – auf ihre Weise. „Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor“ – so ähnlich wie in diesem Zitat aus „Faust“ mag sich die Lektorin des 10 6/2012 Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD Friederike Krause fühlen. Dieses Stück war für sie das letzte mit ihrer Theatergruppe am Lehrstuhl für Germanistik, ihre Dienstzeit dort geht demnächst zu Ende. Von diesen und einer Menge anderer Zitate, die in die Alltagssprache der Deutschen eingedrungen sind, blieben die Zuschauer im Theatersaal der Fakultät für Geisteswissenschaften an der UWM verschont. Die Studierenden der Gruppe Kaujoika nahmen sich in ihrer Inszenierung „Goethes Party mit Faust“ viele Freiheiten mit dem bekanntesten deutschen Dichter. Der Beginn ist eng an den „Faust“ angelehnt. Statt der Lobpreisung der Engel allerdings eine Katastrophenbilanz vom lieben Gott, der sich dann wie im Original auf einen Wettstreit mit Mephisto einlässt. Mit dem Unterschied, dass Gretchen im Vordergrund steht. Gretchen, 15 Jahre, sucht Zuwendung und Aufmerksamkeit, die ihre Eltern ohne Zeit ihr nicht geben. Die Frage: wird sie sich verführen lassen? Faust hat auch in Allenstein keinen Erfolg mit seinem „Mein schönes jugendseite Opole. Ukraiński folklor podbiją polską publikę Super Enej Najlepszą premierą 49. Festiwalu Polskiej Piosenki w Opolu okazała się piosenka olsztyńskiego zespołu Enej, który gra folkową muzykę … ukraińską. O nagrodę SuperPremiery 2012 podczas 49. Festiwalu Polskiej Piosenki w Opolu (3.06) rywalizowało Fräulein, darf ich wagen...“ Doch immerhin verspricht Gretchen, mit auf eine Party zu kommen. Dort wird der Zauberlehrling – „Hat sich doch der Hexenmeister...“ – in einer Version geboten, die einen Teil des Publikums an das Rap-Konzert von Doppel-U erinnert. Es wird getrunken, denn es fließt wie im Zauberlehrling sehr viel Flüssigkeit. „Der König von Thule“ wird nach RammsteinArt serviert, und dann versucht sich Faust an Romantik. Das Lied „Heidenröslein“ lockt Gretchen zum Tanzen, beruhigend ist es mit seinen Anspielungen aber nicht. Faust greift zu präparierten Zigaretten. Das Ergebnis ist ein 10 utworów spośród 156 wybranych wstępnie przez specjalną komisję, w której skład weszli przedstawiciele Telewizji Polskiej, Polskiego Radia i Super Expressu. O zwycięstwo w konkursie Super Premiery 2012 Opola walczyli: Enej z Olsztyna (z piosenką Skrzydlate ręce), Jula, Bracia, Janusz Radek, K.A.S.A., Olek Klepacz, Piotr Kupicha i Marcin Kindla, Monika Kuszyńska, Dorota Miśkiewicz i Łukasz Zagrobelny. W głosowaniu sms-owym najwięcej głosów otrzymał Enej i to do niego powędrowała nagroda główna. Oprócz tego muzycy zdobyli także SuperPremierę Internetową – nagrodę przyznaną przez internautów portalu Onet i TVP. – To było dla nas wielkie zaskoczenie. Konkurencja była bardzo duża. Co ciekawe pierwszy raz w 49-letniej historii festiwalu wygrał zespół, który rozpoczynał koncert – mówi Piotr Sołoducha, wokalista Eneja – student Uniwersytetu Warmińsko-Mazurskiego. – Nie mamy recepty na sukces. Zespoły folkowe bardzo dobrze sobie radzą na scenie muzycznej, więc wniosek z tego taki, że ta muzyka podoba się słuchaczom. W najbliższych planach mamy wiele koncertów, a między nimi wchodzimy do studia nagrać trzecią płytę – dodaje. Enej powstał w 2002 roku w Olsztynie. Pierwsze trzy lata ich istnienia to okres poszukiwań muzycznych oraz wielokrotne zmiany personalne. Dwóch jego członków to studenci edukacji muzycznej na UWM. Właściwą działalność zespół rozpoczął w 2005 roku. Muzyka, którą gra jest rytmiczna i wesoła. Zawiera elementy folkloru ukraińskiego. Wiele piosenek Eneja ma teksty w języku ukraińskim. Enej jest autorem i wykonawcą hymnu Kortowiady – święta studentów UWM. Głośno o nim w całej Polsce zrobiło się w 2011 r. po występie w programie TV Polsat Must be the music. Tylko muzyka, w którym zajął I miejsce. Ukraińcy swój folklor rozwijają i zdobywają nagrody. A my? syla verkaterter Faust, ein schlimm zugerichtetes Gretchen und ein verzweifelter Vater, der immer noch bekannteste Gedichte endet beim Finale von „Faust“ – der Antwort auf die obige Frage. Mephisto: Sie ist gerichtet. – Stimme von oben: Ist gerettet. nicht begreift, was sein Fehler war. Dazu passend eine vierstimmig vorgetragene Version des „Erlkönig“. Der Durchmarsch durch Goethes Hier schließt sich der Kreis im Stück, dem dank des dichten, intensiven Spiels der Studierenden, und der begleitenden Musik eine Länge von 40 Minuten vollkommen genügt. Und hier schließt sich der Kreis nach fünf Jahren und vier einstudierten Theaterstücken für Friederike Krause, aber auch für einige ihrer Schauspielerinnen, die ihr Studium beenden. Schade! Text Uwe Hahnkamp 6/2012 11 forum Gespräch mit Mina Wall – der Vorsitzenden des Klubs der russischen Deutschen „Freundschaft” in Königsberg Unsere Schicksale sind kompliziert Gespräch mit Mina Wall – der Vorsitzenden des Klubs der russischen Deutschen „Freundschaft” in Königsberg – Ist klar, wie viele Deutsche im Königsberger Gebiet wohnen? – Wir schätzen, das wir 13.500 sind. Wir leben in der Diaspora, viele Familien sind gemischt, also nehmen wir an, das sich mit dem Deutschtum sogar 20.000 Menschen identifizieren können. Charakteristisch für unser Gebiet ist, dass viele Personen mit deutschen Wurzeln aus den Tiefen Russland zu uns kommen und Königsberg als eine Station auf der Ausreise nach Deutschland behandeln. – Unterscheidet sich die wirtschaftliche Situation der deutschen Bevölkerung von der Situation der übrigen Einwohner? – Eher nicht. Uns unterscheidet jedoch die Liebe zur Ordnung. Das sieht man am Aussehen des Besitzes. Dort wo es auf dem Hof sauber und ordentlich ist, dort wohnen häufig unsere Leute. – Wann entstand der Klub der russischen Deutschen in Königsberg? – Unser Klub entstand vor 20 Jahren. Seiner Gründung ging die Gründung des Deutschen Hauses in dieser Stadt voraus. Dieses Haus wurde gekauft und dank der Hilfe des deutschen Staates ausgestattet, und wurde ein Ort, an dem sich die verschiedenen Aktivitäten, der in der Stadt und der Umgebung lebenden Menschen, zu konzentrieren begannen. So gab es schon vor dem Entstehen des Klubs im Haus ein deutsches Kindertheater, eine Tanz- und eine Gesangsgruppe. Der Klub war also eine natürliche Folge der Entstehung des Hauses und dessen, was sich darin tat. – Wie viele Mitglieder zählt euer Klub und wer gehört zu ihm? – Zu unserem Klub gehören etwa 160 Mitglieder. Unter uns gibt es keine früheren Bewohner Ostpreußens. Am Anfang waren zwar 2 Frauen, die vor dem Krieg in Königsberg geboren wurden, aber sie sind schon gestorben. Unsere Mitglieder stammen aus der gesamten ehemaligen Sowjetunion 12 6/2012 – Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisien. Allgemein gesagt, hauptsächlich aus Asien. Unsere Schicksale sind zumeist kompliziert. – Und Sie, woher kamen Sie nach Königsberg? – Mein Vater kämpfte im Krieg in der sowjetischen Armee gegen die Deutschen, aber nach der Rückkehr von der Front wurde er wegen seiner deutschen Herkunft verdächtig und landete im Gulag in Sibirien. Dort lernte er meine Mama kennen, aber kurz danach wurde er noch weiter nach Osten gebracht, auf die Halbinsel Magadan, am nordöstlichen Ende Russlands. Von dort ist es näher nach Amerika als nach Moskau. Meine Mama fuhr ihm dorthin nach und dort bin ich geboren und aufgewachsen. Als ich 17 Jahre alt war, ging ich auf die Theaterschule in Jarosławo unweit von Moskau. Nicht weit, das bedeutet 4 Stunden Zugfahrt. Nach Abschluss der Schule arbeitete ich 20 Jahre im Theater in Omsk, und später zog ich nach Königsberg, wo ich heute wohne. Hier arbeitete ich auch im Theater – 12 Jahre – und jetzt beschäftige ich mich mit dem Klub und leite unsere Gruppe „Bernsteinblumen”. – Wenn die Mitglieder eures Klubs aus so unterschiedlichen Teilen Russlands stammen, wie verständigt ihr euch darüber, welche Tradition ihr pflegt? – Ich füge noch hinzu, dass wir auch religiös sehr unterschiedlich sind. Sehr viele von uns sind Baptisten und Zeugen Jehovas, nicht zu vergessen Protestanten, Katholiken und Orthodoxe. Unsere Leute sprechen verschiedene deutsche Dialekte, die davon abhängen, wer ihre Vorfahren waren und aus welchen Teilen Deutschlands sie nach Russland kamen. Alle wohnten jedoch am Anfang an der Wolga und von dort aus wurden sie zu unterschiedlichen Zeiten über ganz Russland verstreut. Am Anfang begannen wir also mit Sprachkursen, die sich großer Beliebtheit erfreuten und zu denen nicht nur Deutsche, sondern auch Russen, Polen, Litauer, Letten, Tataren und andere kamen. Wenn es um Bräuche und Traditionen geht, so bemühen wir uns, die zu pflegen, mit denen wir groß geworden sind. Zum Beispiel haben wir unter uns Nachfahren der Mennoniten, aber es interessieren uns auch die Tradition und Kultur Ostpreußens und wir kennen sie auch. Wir erzählen einander wie es früher war, über unsere Länder und Religionen, wir singen Volkslieder von früher. – Und das interessiert die Jugend? – Nicht sehr. Die Jugendlichen assimilieren sich. Sie wollen zuhause nicht Deutsch sprechen. Das ist unser Problem. – Und wissen Sie, dass die Mennoniten, bevor sie nach Russland kamen, eben in Preußen in der Umgebung von Elbing lebten, sehr nah an Mohrungen? – Wirklich? Das wusste ich nicht, und wir haben im vergangenen Jahr gerade gefeiert, dass vor 250 Jahren Zarin Katharina die Mennoniten nach Russland gebracht hat. Von den Mennoniten stammen viele in Russland berühmte Personen ab. – Wollen die Einwohner des Königsberger Gebiets die Einführung des Kleinen Grenzverkehrs, der das Überschreiten der Grenze vereinfacht? – Viele habe Angst. Sie fürchten einen Anstieg der Kriminalität, aber generell ist die Mehrheit dafür. Wir auch. Das erleichtert uns die gegenseitigen Kontakte sehr. Seit einigen Jahren sind wir mit der Gesellschaft „Herder“ in Mohrungen befreundet, also warten wir darauf. – Wir auch. Danke für das Gespräch. Das Gespräch führte Lech Kryszałowicz forum Rozmowa z Miną Wall – przewodniczącą Klubu Rosyjskich Niemców „Freundschaft” w Kaliningradzie Nasze losy są skomplikowane Rozmowa z Miną Wall – przewodniczącą Klubu Rosyjskich Niemców „Freundschaft” w Kaliningradzie – Czy wiadomo ilu Niemców mieszka w obwodzie kaliningradzkim? – Szacujemy, że jest nas 13,5 tys. Żyjemy w rozproszeniu, wiele rodzin jest mieszanych, wiec przypuszczamy, że z niemieckością może identyfikować się nawet 20 tys. ludzi. Charakterystyczne dla naszego obwodu jest to, że wiele osób z niemieckimi korzeniami, przyjeżdża do nas z głębi Rosji i traktuje Kaliningrad jako przystanek przed wyjazdem do Niemiec na stałe. – Czy sytuacja ekonomiczna ludności niemieckiej w obwodzie różni się od sytuacji pozostałych mieszkańców? – Raczej nie. Wyróżnia nas jednak zamiłowanie do porządku. To widać po wyglądzie posesji. Tam, gdzie jest czysto i porządek na podwórku – tam często mieszkają nasi ludzie. – Kiedy powstał Klub Rosyjskich Niemców w Kaliningradzie? – Nasz klub powstał przed około 20 laty. Jego utworzenie poprzedziło utworzenie Domu Niemieckiego w tym mieście. Dom ten zakupiony i urządzony dzięki pomocy państwa niemieckiego stał się miejscem, w którym zaczęła się skupiać różnego rodzaju aktywność Niemców mieszkających w tym mieście i okolicy. Tak więc zanim klub powstał, w Domu funkcjonował już niemiecki teatr dziecięcy, grupa taneczna i zespół wokalny. Klub był więc już naturalnym następstwem powstania Domu i tego, co się w nim działo. – Ilu członków liczy wasz klub i kto do niego należy? – Do naszego klubu należy ok. 160 członków. Nie ma wśród nas dawnych mieszkańców Prus Wschodnich. Co prawda na początku były 2 kobiety urodzone przed wojną w Królewcu, ale już zmarły. Nasi członkowie pochodzą z całego byłego Związku Radzieckiego – Kazachstanu, Uzbekistanu, Tadżykistanu, Kirgizji. Ogól- nie mówiąc - głównie z Azji. Nasze losy są przeważnie skomplikowane. – A Pani, skąd się Pani wzięła w Kaliningradzie? – Mój ojciec w czasie wojny walczył z Niemcami w Armii Radzieckiej, ale po powrocie z frontu z racji swego niemieckiego pochodzenia stał się podejrzany i trafił do gułagu na Syberii. Tam poznał moją mamę, ale wkrótce potem został przeniesiony jeszcze dalej na wschód – na półwysep Magadan, położony na północnowschodnim końcu Rosji. Bliżej stamtąd do Ameryki niż do Moskwy. Moja mama pojechała tam za nim i tam ja się urodziłam i wychowałam. Kiedy miałam 17 lat poszłam do szkoły teatralnej w Jarosławiu niedaleko Moskwy. Niedaleko - to znaczy 4 godziny jazdy pociągiem. Po skończeniu szkoły 20 lat pracowałam w teatrze w Omsku, a potem przeprowadziłam się do Kaliningradu, w którym mieszkam obecnie. Tutaj także pracowałam w teatrze - 12 lat, a teraz zajmuję się klubem i prowadzę nasz zespół „Bernsteinblumen”. – Skoro, członkowie waszego klubu pochodzą z tak bardzo różnych części Rosji – to jak się porozumiewacie, jaką tradycję pielęgnujecie? – Dodam jeszcze, że jesteśmy także bardzo zróżnicowani religijnie i bardzo wielu z nas to baptyści i świadkowie Jehowy, nie wspominając o ewangelikach, katolikach i prawosławnych. Nasi ludzie mówią rozmaitymi dialektami niemieckimi, które zależą od tego kim byli ich przodkowie i z jakich części Niemiec trafili do Rosji. Wszyscy jednak na początku mieszkali nad Wołgą i stamtąd zostali w różnym czasie rozproszeni po całej Rosji. Na początku więc zaczęliśmy od kursów językowych, które cieszyły się wielkim powodzeniem i przychodzili na nie nie tylko Niemcy, ale Rosjanie, Polacy, Litwini, Łotysze, Tatarzy i inni. Jeśli chodzi o zwyczaje i tradycje – to staramy się pielęgnować te, w których wyrośliśmy. Na przykład mamy wśród siebie potomków Mennonitów, ale ciekawi nas tradycja i kultura Prus Wschodnich i ją też poznajemy. Opowiadamy sobie jak było kiedyś, o swoich krajach, religii, śpiewamy dawne pieśni. – I to interesuje młodzież? – Nie bardzo. Młodzi się asymilują. Nie chcą w domach mówić po niemiecku. To nasz problem. – A wie Pani, że Menonici zanim trafili do Rosji to żyli właśnie w Prusach w okolicach Elbląga, bardzo blisko Morąga? – Naprawdę? Nie wiedziałam, a my w zeszłym roku świętowaliśmy właśnie 250 rocznicę sprowadzenia Mennonitów do Rosji przez carycę Katarzynę. Z Mennonitów wywodzi się wielu sławnych w Rosji ludzi. – Czy mieszkańcy obwodu kaliningradzkiego chcą wprowadzenia małego ruchu granicznego, który ułatwi przekraczanie granicy? – Wielu się tego obawia. Boi się wzrostu przestępczości, ale generalnie większość jest za. My także. To nam bardzo ułatwi wzajemne kontakty. Od kilku lat przyjaźnimy się ze stowarzyszeniem „Herder” w Morągu, więc na to czekamy. – My też. Dziękuję za rozmowę. Rozmawiał Lech Kryszałowicz 6/2012 13 FORUM Vergessene Olga Desmond Preuβens nackte Venus Sie war die größte deutsche Skandalnudel ihrer Zeit, die Wegbereiterin des Striptease. Sie trat für die größten russischen Aristokraten auf. Sie starb arm und vergessen. Olga Desmond – Preuβens nackte Venus. spielte sie zusammen mit Hans Albers. 1917 trennte sie sich von ihrem Mann und kehrte zur Bühne zurück; ihr erster Auftritt war im Theater der Königlichen Hochschule in Berlin am 15. April 1917. Im gleichen Jahr erschien sie in einer Carmen-Auffüh- und Kattowitz. Während des Ersten Weltkriegs heiratete sie zum zweiten Mal, diesmal den Textilunternehmer Georg Pieck. Bis 1922 trat sie weiterhin auf und widmete sich ganz dem Unterricht. Zu ihren bekanntesten Schülerinnen gehörte Herta Feist, ein späteOlga Desmond, geborene Olga res Mitglied der Tanzgruppe Antonie Sellin, (* 2. November um Rudolf von Laban. Zu ihren 1890 in Allenstein; † 2. August Bewunderinnen zählte auch die 1964 in Berlin) war eine deutsche Tänzerin Lola Bach, die zu BeTänzerin und Schauspielerin. ginn der 1920er Jahre mit ihrem Olga Desmond wuchs in Bernaturalistischen Ballett Aufsehen lin-Kreuzberg auf. Sie studierte erregte. Gegen Ende der 1920er Schauspiel und verdiente sich ihr Jahre sank die Nachfrage nach Geld als Modell für Künstler und dem Tanzstil von Olga Desmond. Maler in Berlin. 1907 schloss sie Ihr statuarischer Tanzstil galt nun sich einer Artistengruppe an und als veraltet: der Ausdruckstanz trat während ihres neunmonatijüngerer Tänzerinnen wie Anita gen Gastspiels im London PavilBerber, Valeska Gert oder Mary lon als Venus in plastischen DarWigman verdrängte ihn. stellungen auf. In Berlin war sie Nach 1933 hatte sie zunehMitbegründerin der Vereinigung mend Probleme, auch verursacht für ideale Kultur und gab Vordurch die rassistische Politik des stellungen, in denen sie lebende NS-Regimes. Ihr Mann wurBilder nach antiken Vorbildern de aufgrund seiner jüdischen nachstellte. Diese sogenannten Abstammung in ein KonzentSchönheits-Abende wurden ab rationslager deportiert; es ge1908 mehrfach verboten, da die lang ihm aber zu fliehen und Darsteller in der Regel nackt Deutschland zu verlassen. Olga oder mit Körperfarbe bemalt poDesmond übernahm sein Atelier sierten. für Bühnenausstattung. 1909 sorgten ihre Auftritte im Bis zu ihrem Tod 1964 schlug Berliner Wintergarten für einen Olga Desmond auf einer zeitgenössischen sich Olga Desmond als Putzfrau Skandal, der sogar den Preu- russischen Postkarte in Ost-Berlin durch. Um ihren ßischen Landtag beschäftigte. Lebensunterhalt aufzubessern, Olga Desmond war so bekannt, dass rung in Köln. Sie gab Tanzabende, vertrieb sie Postkarten und AndenKosmetikprodukte ihren Namen tru- unter anderem in Warschau, Breslau ken aus ihrer Zeit als Tänzerin. gen. Zahlreiche Tourneen führten sie bis 1914 durch Deutschland und Österreich. 1908 und 1909 trat sie unter Filmografie anderem im Wiener Varieté Apollo 1915: Seifenblasen (Regie: Heinrich Bolten-Baeckers) auf. Sie heiratete einen ungarischen 1917: Die Grille (Regie: Heinrich Bolten-Baeckers) Großgrundbesitzer, mit dem sie sich 1917: Postkarten-Modell (Regie: Heinrich Bolten-Baeckers) auf sein Gut zurückzog. 1918: Der Mut zur Sünde (Regie: Robert Leffler) Von 1916 bis 1918 spielte sie in 1918: Der fliegende Holländer (Regie: Hans Neumann) verschiedenen Filmen wie Seifen1919: Göttin, Dirne und Weib (Regie: Walter Schmidthässler) blasen, Maria's Sonntagsgewand und 1917: Marias Sonntagsgewand Nach Wikipedia Mut zur Sünde mit. In Letzterem 14 6/2012 FORUM Allenstein. Der erste Freitag im Monat Deutschszene immer offen Einmal im Monat, am ersten Freitag, ist im Kunst- und Kulturcafé „Stary Zaułek“ in der Altstadt von Allenstein ein Tisch für die „Deutschszene“, den deutschsprachigen Stammtisch, reserviert. Hier treffen sich Menschen, die mit der deutschen Sprache und Kultur verbunden sind. gerufen wurde. Der Ausdruck kommt von Sylwia Pochmara-Hahnkamp, weil „Szene nach Kultur klingt, nach einer Gruppe, die zusammen etwas aktiv gestalten will.“ Über den Umfang dieser Gruppe und den Ort der Treffen war man sich weniger einig. „Studierende, Germanisten, Deutschlehrer, Jugend der deutschen Minderheit, Deutsche, die hier arbeiten“, wie die deutsche Kinowoche, das eine oder andere Seminar, oder vor kurzem die Rap-Veranstaltung mit Doppel-U wurden im „Stary Zaułek“ diskutiert, weiter entwickelt und auf den Weg gebracht. Die Informationen zu Ereignissen mit Bezug zur deutschen Kultur, Sprache etc. laufen seit damals wesentlich besser, weil jeder jemanden kennt, der jemanden... In regelSelbst Vermäßigen schiebunAbständen gen, falls fiel bei eietwa der nem mehr erste Freitag oder weniim Monat ger zufälein Feiertag ligen Trefist, werden fen zweier sehr schnell Deutsch kommuniSprechenziert. der in AlDer anlenstein die fängliche Frage: „Wie Gedanke, ab viele Deutund zu bei sche gibt es diesen Trefeigentlich fen etwas in der Revorzutragen gion?“ Also oder zu pränicht nur Ansentieren, gehörige der wurde hind e u t s c h e n Die „Deutschszene“ nach dem Konzert mit dem Rapper Doppel-U gegen fallen Minderheit, gelassen. sondern auch die aus verschiede- meint Sylwia Białecka von der Wo- „Im offenen Gespräch werden unnen Gründen hierher gekommenen jwodschaftsbibliothek rückblickend, glaublich viele interessante Ideen Deutschen aus der Bundesrepublik. „das ließ sich nicht mehr mit Treffen entwickelt, die wir dann in unserem Die regelmäßige Antwort: „Wissen in privaten Räumen mal hier, mal da entsprechenden Umfeld umsetzen wir nicht.“ Dann wurde einmal mehr organisieren.“ Mit dem Kunst- und können“, beschreibt IfA-Kulturmaein Versuch gestartet, die Deutschen Kulturcafé „Stary Zaułek“ meinten nagerin Yvonne Joachim, „meiner und die an der deutschen Sprache die damalige DeutschWagenTour- Meinung nach ist das gewinnbrinund Kultur Interessierten an einen Moderatorin Karin Heckle und sie gender.“ Und ob die Jugend der (Stamm-) Tisch zu bekommen. die richtige Lokalität gefunden zu deutschen Minderheit, die TeilnehDie Initiatoren des neuesten Ver- haben, wo, so Karin Heckle, „so- mer der Comic-Werkstatt im März, suchs in dieser Hinsicht waren sich wohl Studierende sich das Bier leis- in Allenstein lebende Deutsche, oder sofort einig: „Stammtisch“ werden ten können, als auch Dozenten mal zwei Zufallsgäste auf dem Weg mit diese Treffen nicht heißen. Dieser etwas erzählen könnten.“ dem Fahrrad in die Türkei, anregenBegriff weckt Bilder von bierseligen Der Erfolg gibt ihnen recht. Seit de Gespräche gibt es immer. Herrschaften in einer Kneipe und da- Anfang 2011 ist der Tisch oder sind rum ging es nicht, als Ende Oktober die Tische mehr oder weniger beText Uwe Hahnkamp 2010 die „Deutschszene“ ins Leben sucht, aber immer besetzt. Projekte Bild Yvonne Joachim 6/2012 15 FORUM Die Karriere des Asparagus officinalis Kaum meldet sich der Frühling zurück, verfallen die Deutschen ihrem Lieblingsgemüse – dem Spargel. Eine kulinarische Entdeckungsreise In vielen Ländern der Erde werden die Bewohner mit einem landestypischen Gemüse in Verbindung gebracht. In Italien ist es die Tomate, in Frankreich die Artischocke, in England die Bohne. Fragt man nach einem spezifisch „deutschen Gemüse“ schallt einem „Kraut“ oder „Kartoffel“ ins Ohr – zwei Gemüsesorten, die vor allem eines versprechen: Sie machen satt und sind einfach zuzubereiten. Es ist ein Vorurteil, das sich hartnäckig hält. Dabei wird es täglich widerlegt: Das Gemüseangebot auf einem deutschen Wochenmarkt ist vielseitig. Je nach Jahreszeit dominieren die unterschiedlichsten Produkte aus den heimischen Gärtnereien. Wer im Frühling deutsche Hausfrauen oder Hausmänner auf dem Markt beobachtet, bemerkt eine mit jedem Tag ansteigende Nervosität: Ihre Blicke schweifen von Stand zu Stand und doch suchen sie noch vergeblich. Es sind marmorweiße Stängel, nach denen sie Ausschau halten – „asparagus officinalis“, oder einfach nur Spargel genannt. Die etwa 30 Zentimeter langen Stangen wachsen in der Erde, sobald sich der Boden im Frühjahr erwärmt. Zwischen April und Juni ist Spargel das Lieblingsgemüse der Deutschen. Spargel ist der Beweis, dass der Winter endlich vorbei ist. „Weißes Gold“ nennen ihn die Bauern. 100 000 Tonnen haben sie 2011 geerntet, auf einer Fläche, die 450-mal so groß ist wie der Vatikan oder wie 28 000 Fußballfelder. Bis zu zehn Euro und mehr zahlt der Spargelfreund für ein Kilo guter Qualität – so viel wie für kein anderes Gemüse. Vermutlich waren es die Römer, die neben dem Wein auch den Spargel mit über die Alpen brachten. Später wur16 6/2012 de vor allem in den Klöstern das edle Gemüse gepflegt oder als Heilpflanze angebaut. Schon der griechische Arzt Hippokrates schwor auf Spargel als eine den Körper reinigende Medizin. Die Römer liebten ihn in seiner grünen Variante abgöttisch, er gehörte zu jedem Festmahl und wurde sogar zum geflügelten Wort: Wenn etwas sehr rasch geschehen sollte, musste es schneller sein, „als der Spargel zum Kochen braucht“. Das, was heute als weißer oder bleicher Spargel auf den Tellern liegt, ist allerdings eher eine Erfindung der Neuzeit. Weil man herausfand, dass er seine weiße Farbe nur dann behält, wenn er vor Sonnenstrahlen geschützt u n t e r der Erde wächst, werden kleine Erdwälle angehäufelt, in denen sich die Sprossen der Pflanze entwickeln. Es reichen schon Temperaturen von zwölf Grad, um sie wachsen zu lassen. Wird es wärmer, schießen die Stangen nahezu in jeder Stunde um 7,5 Millimeter in die Höhe. Überall in Deutschland, wo sandige, trockene Böden den Anbau erlauben, sieht man im Frühjahr die langen Hügelreihen, die oft sogar mit schwarzer Folie bedeckt sind, damit die Sonnenstrahlen die Erde zusätzlich erwärmen. Als habe der Künstler Christo die Felder verpackt. Eigentlich ist Spargel ein Liliengewächs, das vor allem unter der Erde als Wurzelgeflecht seine Ausdehnung hat. Bis zu sechs Meter lang sind die Wurzeln, deren Knospen dann als Spargel senkrecht an die Erdoberfläche drängen. Um der Erste zu sein, der die begehrten Stangen auf den Markt bringt, haben manche erfindungsfreudigen Bauern sogar Heizanlagen in ihren Acker eingebaut. Warmes Leitungswasser soll den Wuchs beschleunigen, denn je früher, desto teurer kann das Gemüse verkauft werden. Obwohl Spargel in allen Bundesländern angebaut wird, gibt es Regionen, die als Hochburgen des Spargels gelten. Schrobenhausen (Bayern), Schwetzingen (Baden-Württemberg) oder Beelitz (Brandenburg) sind Ortsnamen, bei denen vielen das Wasser im Munde zusammenläuft. Dabei ist Wasser das richtige Stichwort: Spargel besteht zu 93 Prozent aus Wasser. Der Rest sind Kohlehydrate und Proteine. Und weil er kaum Fette besitzt, macht er kaum dick. Seinen eigentlichen feinherben Geschmack verdankt er der Asparaginsäure (Aminosäure) und leichten Schwefelverbindungen. Ob es seine Form ist, die ihm angeblich eine aphrodisierende Wirkung nahelegt? Wissenschaftlich belegt ist sie jedenfalls nicht, was die weltberühmten Sänger der „Comedian Harmonists“ aber nicht weiter störte, als sie im Jahr 1930 ihr bis heute beliebtes Lied über den Frühling sangen: „Die ganze Welt ist wie verhext – Veronika, der Spargel wächst“ lauten da zwei Zeilen, die niemand missversteht. Das Geheimnis des Spargels ist seine Frische: Wenige Stunden nachdem er auf dem Feld gestochen wurde, muss er schon auf den Tellern liegen. Er lässt sich nicht lagern. Pünktlich zum 24. Juni, zum Johanni-Tag, ist der Spargelrausch dann vorbei. Wie sagt der Volksmund? „Kirschen rot, Spargel tot.“ Nach deutschland-magazine de FORUM Allenstein. Kehrt der Rheinwein nach Preußen zurück? Trockene weiße Partnerschaft Sie sind in unseren Läden vorhanden, aber auf den Tischen tauchen sie schon seltener auf, obwohl sie eins auf ihnen herrschten. Das könnte sich jedoch wegen der Landräte der Landkreise Ortelsburg und Bad Kreuznach ändern. Wovon ist die Rede? Von Rheinweinen. Die Landkreise Ortelsburg und Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz in Deutschland verbindet seit vielen Jahren eine Partnerschaft. Zuletzt beschlossen die Landräte beider Kreise, sie um wirtschaftliche Kontakte zu erweitern. Sie setzten auf eine im Landkreis Bad Kreuznach typische, aber im Kreis Ortelsburg wenig populäre Sparte, auf den Wein. – Wir wollen ein neues Kapitel unserer Partnerschaft aufschlagen – ein wirtschaftliches. Die Traditionen des Weinbaus reichen in unserem Kreis viele Jahrhunderte zurück. Unser Weine tranken nicht nur Menschen in Deutschland, sondern auch am Hofe der russischen Zaren in Petersburg. Warum sollten sie nicht auch die Einwohner von Ermland und Masuren probieren, fragt Franz Josef Diel, der Landrat des Kreises Bad Kreuznach. – Diese Idee gefällt uns sehr, denn sie passt in unsere Aktivität der Rückkehr zur Tradition und der Suche nach der regionalen Identität, versichert der Ortelsburger Landrat Jarosław Matłach. Beide Landräte beschlossen daher, in Ermland und Masuren Werbung für Rheinweine zu machen. Die Veranstaltung fand am 27. April in Allenstein statt. Sie wählten dafür die Produzentengruppe „Nahe Sieben”. Sie wurde 2006 von sieben jungen Männern im Alter von 27 bis 33 Jahren aus dem Kreis Bad Kreuznach gegründet. – Wir sind eine der jüngsten Produzentengruppen in unserem Landkreis. Wir wohnen in verschiedenen Dörfern, aber es verbindet uns unsere Liebe zum Wein. Wir wollen Qualitätswein fördern, deutet Thomas Funck an. Sechs von ihnen haben eigene Weinberge. Alle stammen aus Weinbauernfamilien, die seit drei bis vier Generationen Weinberge besitzen. Sie lernten den Weinbau zuhause und in der Schule, ein Teil im Studium. Warum haben sie sich in einer Gruppe verbunden? – Bei der Produktion von Wein gibt es viel Arbeit. Zusammen geht es einfacher, weil jeder eine bestimmte Arbeit auszuführen hat. Jeder von uns macht einen anderen Wein. Wir treffen uns, tauschen unsere Erfahrungen aus und heben auf diese Weise unsere Qualifikationen. Dadurch steigt die Qualität unserer Weine, fügt Thomas Funck hinzu. „Nahe Sieben” betrachtet Weinbau nicht nur als Geschäft. Für sie ist das auch Handwerk, sogar eine Kunst. Jeder hat einen anderen Boden, jedes Jahr gibt es andere Wetterbedingungen, also ist auch der Wein anders. Sie leben in Eintracht mit der Natur und das ist nicht einfach. Letzten Winter erreichten die Fröste in der Luft -20°C. Zum Glück erfroren die Weinstöcke nicht. Während der Präsentationen gab es sieben verschiedene Weine zur Degustation. Den Teilnehmern mundeten sie im Großen und Ganzen. Darunter waren Restaurantbesitzer, Großhändler, Besitzer von Hotels und Erholungsheimen und auch Vertreter der Selbstverwaltung der Wojwodschaft Ermland-Masuren und Allensteiner Stadträte. Warum fand diese Degustation in Allenstein statt und nicht in Ortelsburg? - Wir erkannten, dass hier größere Möglichkeiten sind, und außerdem ist das Marschallamt Schirmherr des Netzes für das Kulinarische Erbe von Ermland, Masuren und dem Weichselgebiet, erklärt Jarosław Matłach. – Die Initiative der Landkreise passt hervorragend in die Aktivität unseres Netzes für das Kulinarische Erbe von Ermland, Masuren und dem Weichselgebiet. Rheinweine waren sehr bekannt in Ostpreußen und es steht dem nichts im Wege, dass das weiter so sein wird, versichert Jarosław Słoma, der Vizemarschall der Wojwodschaft. Rheinweine aus dem Landkreis Bad Kreuzbach haben all das, was gute Weine haben sollen, aber ob sie bei uns angenommen werden? Das wird sich zeigen. Sie gehören nicht zu den billigsten, aber ihr Preis schreckt auch nicht ab. lek Rheinweine erschienen in Preußen zusammen mit dem Deutschen Orden. Anfangs standen sie auf den Tischen der Ritter, später auf den Tischen des daraus entstandenen Adelsstandes. Mit der Zeit begannen sie das reiche Bürgertum und das Bauerntum zu trinken. Der bekannteste Rheinwein ist der Riesling. Rheinweine sind überwiegend Weißweine, halbtrocken oder trocken. 6/2012 17 forum Geburtstagsglückwünsche Angerburg Zum 84. Geburtstag Krystyna Mażul Zum 80. Geburtstag Krystyna Dudulewicz Zum 76. Geburtstag Gertruda Wiśniewska Zum 74. Geburtstag Lidia Sosnowska Zum 72. Geburtstag Teresa Sielicka Johannisburg Zum 89. Geburtstag Hildegarda Trąbka Zum 86. Geburtstag Alfryda Bziukiewicz Zum 79. Geburtstag Irmgard Szulc Zum 74. Geburtstag Helena Krzewska Zum 77. Geburtstag Klaus Kipnik Zum 65. Geburtstag Zygmunt Freitag Zum 58. Geburtstag Barbara Komorowska Zum 54. Geburtstag Dorota Cielas Gisela Metelska Zum 49. Geburtstag Barbara Konopka Zum 42. Geburtstag Beata Plaga Lötzen Zum 85. Geburtstag Róża Rozumek Zum 73. Geburtstag Armin Schischke Zum 63. Geburstag Krystyna Karaś Neidenburg Zum 77. Geburtstag Aleksandra Bądzyńska 28.06.1935 Charlotte Nischk 18.06.1935 Zum 71. Geburtstag Zollondz Teresa 23.06.1941 Rastenburg Zum 80. Geburtstag Ruth Tomaszewska Zum 71. Geburtstag Brygida Mucha Zum 49. Geburtstag Monika Wereszczyńska Zum 34. Geburtstag Sylwia Przespolewska Sensburg Zum 83. Geburtstag Erna Szmidt Zum 81. Geburtstag Horst Muchewicz Zum 79. Geburtstag Ruth Fedejko Zum 77. Geburtstag Elżbieta Dębek Zum 76. Geburtstag Bernhard Pallasch Zum 74. Geburtstag Maud Ciesielska, Marianna Zalewska Hildegarde Czernetzka Zum 73. Geburtstag Olga Linowicz Urszula Labusz Horst Tuttas Zum 72. Geburtstag Helena Zagubień Zum 66. Geburtstag Ekhard Rudnik Zum 65. Geburtstag Zygmunt Konstanty Zum 63. Geburtstag Urszula Wilga Zum 62. Geburtstag Krystyna Loehr Zofia Wierzbicka Zum 61. Geburtstag Halina Tuńska Zum 59. Geburtstag Katarzyna Kurz, Karol Sowiński Zum 57. Geburtstag Maria Bednarowska Zum 56. Geburtstag Horst Karkowski Zum 55. Geburtstag Zygmunt Harasim Zum 52. Geburtstag Jolanta Silwoniuk Zum 51. Geburtstag Urszula Świrszcz Treuburg Zum 63. Geburtstag Jan Poppner Zum 77. Geburtstag Urszula Sawicka Abschied Am 13.05.2012 ging im Alter von 84 Jahren für immer von uns Irene Wesołowska aus Ruciane-Nida, unsere 1. Vorsitzende, Mitglied der Deutschen Minderheit „Rosch“ in Johannisburg. Wir danken Dir, liebe Irene, aus ganzem Herzen für deine treue Arbeit über 20 Jahre für unseren Verein „Rosch“. Du wirst uns sehr fehlen. In unseren Herzen bleibst du für immer. Vorstand der Gesellschaft der deutschen Minderheit „Rosch“ in Johannisburg Beileid Die Gesellschaft zur Pflege deutschen Kulturguts "Emil von Behring" in Hohenstein trauert um ihr langjähriges Mitglied und Schatzmeisterin Frau Joanna Bartel geb. Czerwinski, Wo kann es abonniert werden? Adresse der Redaktion: Silesiapress Sp z o.o. ul. Powstańców Śląskich 25 45-086 Opole tel. 0048 77 453-84-86 Fax 0048 77 40 210 40 E-Mail: sw@wochenblatt.pl ABONNEMENT IN POLEN 1. Abonnement über die Redaktion pro: Vierteljahr: 48 zł Halbjahr: 95 zł Jahr: 190 zł 2. Abonnement über die Vertiebsgesellschaft „Ruch“ pro: Vierteljahr: 28,60 zł verstorben am 21.05.2012 im Alter von 74 Jahren. Sie ist ihrer Heimat bis zum Tode treu geblieben. Die Mitglieder und Freunde aus der Gesellschaft Die Allensteiner Welle, eine Sendung von und für die deutsche Minderheit in Ermland und Masuren, können Sie sonntags nach den 20-Uhr-Nachrichten bei Radio Olsztyn auf 103,2 MHz hören. Im Umkreis von Elbing sendet der Sender auf 103,4 MHz und im Umkreis von Lötzen - unter 99,6 MHz. RADIOSENDUNG Herausgeber: Verband der Deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren, PL-10-522 Olsztyn, ul. Kopernika 13/4, tel./fax 0048/89/523-56-80; e-mail: biuro@zsnwim.eu; homepage www.zsnwim.eu; Bankverbindung: Związek Stowarzyszeń Niemieckich Warmii i Mazur, BOŚ S.A. Olsztyn 45 1540 1072 2107 5052 1018 0001; Ordentliches Mitglied der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV). Redaktion: Lech Kryszałowicz, Yvonne Joachim, Uwe Hahnkamp - Übersetzungen. Vorbereitung und Druck: Drukarnia BLENAM Olsztyn, ul. A. Struga 2, tel. 0048/89/526 35 52. Das Mitteilungsblatt wird gefördert aus Mitteln des Generalkonsultats der Bundesrepublik Deutschland in Danzig und dem Ministerium für Administration und Digitalisierung in Warschau. Die Redaktion hat das Recht, Beiträge und Leserbriefe zu bearbeiten und zu kürzen. Biuletyn jest dofinansowywany przez Konsulat Generalny Republiki Federalnej Niemiec w Gdańsku i Ministerstwo Spraw Wewnętrznych i Cyfryzacji w Warszawie. Redakcja zastrzega sobie prawo adiustacji i skracania nadesłanych materiałów i listów. 18 6/2012 Doppel U in allenstein 28.04.2012 Fotos: Yvonne Joachim 6/2012 19 MOHRUNGEN. MODESCHAU 20 6/2012 Fotos: Lech Kryszałowicz