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Teilnehmende Kinos der tanz!rolle Filmhaus Nürnberg Königstr. 93 90402 Nürnberg Tel: 0911 / 2 31 73 40 e-mail: filmhaus@stadt.nuernberg.de www.kubiss.de/filmhaus Eintritt: Normal: € 6,50 Mo und Di: € 5,50 E-Werk Kino Erlangen Fuchsenwiese 1 91054 Erlangen Tel: 09131 / 80 05 17 e-mail: programmkino@e-werk.de www.e-werk.de Eintritt: Normal: € 5,– bis 6,– Do: € 3,50 Kinder: € 2,– tanz!rolle findet statt im Rahmen von „tanzen!08 – die Region bewegt sich“ Filmographie 42nd Street (Nürnberg, Fürth) Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss (Nürnberg, Fürth) Le Bal – Der Tanzpalast (Fürth) Playtime (Nürnberg, Fürth, Erlangen) Billy Elliot (Nürnberg, Erlangen, Schwabach) Der Reigen (Nürnberg) The Company – Das Ensemble tanz!rolle Film als Tanz der Bilder und Tanz als Liebling des Kinos (Nürnberg, Fürth, Erlangen) Rhythm is it! Damen und Herren ab 65 (Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach) Love & Dance Sipur Hatzi Russi, Israel 2006, 95 Min., OmU, Regie: Eitan Anner, mit: Vladimir Volov, Valeria Voevodin, Talya Raz, Evgenya Dodina, Avi Kushnir, Oksana Korostyshevskaya, Kirill Safonov u.a. Warum sind es eigentlich so oft die Lehrerinnen, die die komplexen und faszinierenden Charaktere im Tanzfilm haben? Dies ist nicht die einzige, offensichtliche Parallele von „Love & Dance“ zu „Billy Elliot“. Auch scheinen sich Tanzen und Männlichkeit immer zu widersprechen. Jungen müssen ihre Freude an der Bewegung wohl in allen Arten des Kampfsports ausleben. Die Liebe zum Tanz wird im jungen Mann durch die mütterliche Seite geweckt. Dieser Film aber zeigt, wie der Tanz eines Mädchens der Faszination einen körperlichen Ausdruck gibt. Als Voyeur mit einer Kamera bewaffnet, erhascht der 13jährige Held des Films einen kurzen Blick auf ein tanzendes Mädchen. Von diesem Moment an ändert sich seine ganze Welt, besser, sein Blick auf die Welt. „Rumba“, so lernt er, „ist ein Tanz der Gefühle. Zeigt eure Gefühle!“ Und so wird die Tanzlehrerin zur Vertrauten, zur Führerin in ein ganz neues, unbekanntes Land. Und an ihren strengen Forderungen muss er sich messen lassen. Sie teilt die Tanzpartner ein und entscheidet über Auftritt und Absage. Chen, der 13jährige Junge, unterwirft sich dieser Zucht und wird mit wundervollen und verwirrenden Erfahrungen belohnt. Er tanzt über die Dächer und durch die Wüste und am Ende hat er so etwas wie Liebe gefunden. Wo ist eine Tanzlehrerin, wenn man sie braucht? Donnerstag, 3.April, 19.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Freitag, 4. April, 21.30 Uhr, Filmhaus Nürnberg Samstag, 5. April, 21.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Sonntag, 6. April, 21 Uhr, Filmhaus Nürnberg Montag, 7.April, 19.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Dienstag, 8. April, 21.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Mittwoch, 9. April, 21.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Donnerstag, 10. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Freitag, 11. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Lamm-Lichtspiele Erlangen Mobiles Kino Nürnberg e.V. Wilhelm-Marx-Str. 58 90419 Nürnberg Tel: 0911 / 37 94 84 e-mail: Info@mobileskino.de www.mobileskino.de Eintritt: Normal: € 8,– Ermäßigt: € 7,– Hauptstraße 86 91054 Erlangen Tel: 09131 / 20 70 66 e-mail: info@lamm-lichtspiele.de www.lamm-lichtspiele.de Eintritt: Normal: € 7,– Ermäßigt: € 5,– Kinder bis 14 J.: € 4,– Do für Schüler und Studenten: € 4,– I MPRESSUM (Nürnberg, Fürth, Erlangen) Singin’ in the Rain Dancer in the Dark Kino war schon immer ein Sehnsuchtsort. Und Kino war auch immer bewegtes und dynamisches Bild. Im Tanzfilm verschmelzen Bewegung und Sehnsucht und schaffen so die faszinierendsten Kinomomente. Was Kino und Tanz gemeinsam vermögen, davon zeigt die tanz!rolle eine Bandbreite ganz unterschiedlicher Filme. Von Busby Berkeleys Loslösung der Revue vom Theaterraum in den filmischen Raum, mit dem Ziel zu Verschwenden und zu Überwältigen, bis zu Inszenierungen wie „Die Mädchen von Rochefort“, bei denen sich der Tanz vom Körper der Akteure löst und durch Kamera und Montage zu seiner Choreografie findet. War Tanz in den Anfängen des Kinos meist nur abgefilmte Vorführung, experimentierte der Avantgardefilm der 1920er Jahre bereits mit Mustern und Montage und nimmt den Tanz der Bilder vorweg. Durch den Tonfilm erst möglich gemacht, entwickelte sich unmittelbar das Musical als Ort jener Utopie, in dem Tanz und Bewegung fließend Räume und Grenzen überschreiten. In den Studios von Warner Bros. und MGM beheimatet, erobert das Format die Leinwände der Welt. Ob man sich dabei mehr von Gene Kellys kraftvollem Tanzstil begeistern ließ, oder von Fred Astaires Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft Kultur im Großraum Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach in Kooperation mit dem Filmhaus Nürnberg Projektleitung: Kultur- und Freizeitamt der Stadt Erlangen, Rainer Hertwig Konzept und Filmauswahl: Rainer Hertwig unter Mitwirkung von Mikosch Horn Texte: Rainer Hertwig, Mikosch Horn Redaktion: Rainer Hertwig Eleganz, immer war der Tanz mehr Ausbruch als Ausdruck des Gefühls. Die Figuren nahmen sich die Freiheit in den unpassendsten Momenten loszutanzen und zu singen. So wurden sie zu Stellvertretern für all jene im Publikum, die oft selbst diesen Wunsch verspüren, aber nicht auszuleben wagen. Die Fähigkeit, den tristen Alltag durch Tanz und Musik zu verändern, zeichnet den Tanzfilm aus. Alle Grenzen von Raum und Zeit überwindet sein Bewegungsdrang und darin wurzelt letzlich das umfassende Glücksversprechen, das den Zuschauer bis heute in Bann hält. Sydney Pollack gelingt es, die Ambivalenz dieser Utopie aufzuzeigen, indem er sie konsequent einer grausamen und brutalen Wirklichkeit gegenüberstellt. Und Lars von Trier nimmt die Traumräume des Musicals und verlegt sie ins innere Erleben seiner Hauptfigur. Dadurch schafft er zugleich Hommage und Kritik. Aber selbst in diesen schwarzen Momenten des Filmtanzes, ist die Faszination ungebrochen. Die tanz!rolle ist eine Einladung, dieser Sehnsucht und Verheißung bei einem Wiedersehen und vielleicht auch Neuentdecken außergewöhnlicher Filme nachzuspüren. Kinokooperative Fürth e.V. Uferpalast (Nürnberg) (Fürth, Erlangen) Top Hat Fame – Der Weg zum Ruhm (Nürnberg) (Nürnberg) West Side Story Goldgräber von 1933 (Nürnbrg, Fürth) (Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach) Love & Dance Animationsfilm!rolle (Nürnberg, Erlangen) (Fürth) Die Mächen von Rochefort Experimentalfilm!rolle (Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach) (Nürnberg) Würzburger Str. 2 90762 Fürth Tel: 0911 / 9 73 84 43 e-mail: kino@uferpalast.de www.uferpalast.de Eintritt: Normal: € 5,50 Ermäßigt: € 4,– Mitglieder: € 2,– Aufpreis bei Überlänge Förderer: Luna Theater Schwabach Neutorstraße 1 91126 Schwabach Tel: 09122 / 52 00 e-mail: Norbert@LunaTheaterSchwabach.de www.lunatheater-schwabach.de Hauptförderer: Eintritt: Normal: € 6,50 Kinder: € 5,50 Mo und Di: ermäßigt Kurzfristige Programmänderungen vorbehalten Foto: Deutsches Filminstitut – DIF, Frankfurt Arbeitsgemeinschaft „Kultur im Großraum Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach“ unter der Federführung der Stadt Nürnberg, Kulturreferat der Stadt Nürnberg Hauptmarkt 18, 90403 Nürnberg Projektmanagement: Kulturreferat der Stadt Nürnberg / Projektbüro Ruth Kiefer, Tel. (0911) 231-68 10 Titelfoto: Stephan Minx Grafik: zur.gestaltung, Nürnberg Druck: Druckwerk, Mühlhofer Hauptstraße 7b, 90453 Nürnberg Auflage: 7.500 Exemplare www.tanzen08.de, Tel. (09131) 86 14 07 Foto: Deutsches Filminstitut – DIF, Frankfurt Billy Elliot Dancer in the Dark The Company – Das Ensemble Top Hat Singin’ in the rain England/Frankreich 2000, 110 Min., dF, Regie: Stephen Daldry, mit: Jamie Bell, Jean Heywood, Jamie Draven, Gary Lewis, Julie Walters u.a., Choreografie: Peter Darling Dänemark/Deutschland 2000, 140 Min., OmU, Regie: Lars von Trier, mit: Björk, Catherine Deneuve, David Morse, Peter Stormare, Joel Grey u.a., Choreografie: Vincent Paterson The Company, USA/Deutschland 2003, 112 Min., dF, Regie: Robert Altman, mit: Neve Campbell, Malcolm McDowell, James Franco u.a. Ich tanz’ mich in dein Herz hinein, USA 1935, 101 Min., dF, Regie: Mark Sandrich, mit: Fred Astaire, Ginger Rogers, Edward Everett Horton u.a., Choreografie: Hermes Pan, Fred Astaire Du sollst mein Glücksstern sein, USA 1952, 98 Min., dF, Regie: Stanley Donen, Gene Kelly, mit: Gene Kelly, Donald O'Connor, Debbie Reynolds, Jean Hagen, Millard Mitchell u.a., Choreografie: Gene Kelly Der Nordosten Englands 1984. Nur weil eine Suppenküche für die streikenden Bergarbeiter eingerichtet wurde, muss die Ballettklasse in die Boxhalle umziehen. Und so nimmt das „Verhängnis“ seinen Lauf. Weniger die kleinen Mädchen in ihren Tütüs, wecken Billys Neugierde, als Mrs. Wilkinson und ihre rhythmischen, rätselhaften Kommandos: Eins und zwei und drei, port de bras. Bevor er nur herumsteht, macht er einfach mit, er muss ja den Hallenschlüssel noch abgegeben. Von da an kämpft Billy Elliot seinen eigenen Kampf, quer zum großen Bergarbeiterstreik und gegen die eigene Familie, aber nicht minder geprägt von der Wut auf Ausbeutung und Unterdrückung. Was schon in „Flashdance“ als Rezept erfolgreich getestet wurde, der Kontrast von dreckigem Arbeitsschweiß und graziler Bewegung, treibt „Billy Elliot“ auf die Spitze. Bis zum Schluß, wenn aus dem kleinen Entenjungen eine strahlender Schwan wird. Selma hat sie alle gesehen, die Filme Busby Berkeleys und die endlosen Reihen ungeheuer langer Beine. In ihr ist das alte Glücksversprechen lebendig: „Die Maschinen machen diesen Rhythmus, dann fange ich an zu träumen und alles wird zur Musik“ Und wie sie träumt … Holzfäller schwingen die Axt, die Fabrikarbeiter ihre Beine und selbst die Geschworenen sind kaum auf ihren Sitzen zu halten. Doch von den Tanzszenen bekommt niemand etwas mit, sie finden nur in Selmas Kopf statt. Berkeleys Traumwelt wendet sich radikal gespiegelt zur Innenwelt, beinahe autistisch. Aber ist das nicht genau die Wirkkraft des Kinos? Jeder hat seinen eigenen Film im Kopf? Lars von Trier zeigt dies und ihm gelingt eine grandiose Hommage an das Musical und seine Magie. Selbst Gene Kelly wird zum Namensgeber von Selmas Sohn. Und wem dieser Film zu sehr unter die Haut geht, macht es wie Selma und geht vor dem letzten Song. So hört der Film niemals auf … „Ich tanz’ mich in dein Herz hinein“, so der Titel als der Film 1950 in die deutschen Kinos kam, und genau darum geht es: Um die bewunderte Ginger Rogers zu erobern, ist Fred Astaire jedes Mittel Recht. Zuerst tanzt er ihr auf dem Kopf herum, nervt sie, produziert Lärm und Chaos, entschuldigt sich mit einem Veitstanz, aber verliert nie diese unglaubliche Eleganz mit der er mehr schwebt als tanzt. Höhepunkt dieser Balz ist das berühmte Cheek-to-cheek. Unwiderstehlich flirtet Astaire mit seiner Partnerin, so dass ihr Widerstand unter seiner tänzerischen Leidenschaft schmilzt. Und weil ihr Straußenfederkleid dabei so viel Federn lassen mußte, die Astaire immer wieder in der Nase kitzelten, hatte Ginger Rogers auch ihren Spitznamen weg: „Feathers“. In neun Filmen traten beide im Laufe ihrer Karriere gemeinsam auf, fast immer unter der Choreografie von Hermes Pan, und etablierten sich damit als das populärste Tanzpaar des Films. Vordergründig rechnet der Film parodistisch mit den Geburtswehen des Tonfilms ab. Doch ist die Story nur Vorwand für einige der schönsten und sinnlosesten Tanzszenen der Filmgeschichte. Tanz ist der natürliche Ausdruck für Glück und Lebensfreude. Hat man Spaß an der Arbeit im Filmatelier, tanzt und grätscht sich Donald O’Connor durch die Kulisse. Fällt einem nach verkaterter Nacht die rettende Idee ein, tanzt man bis zum Morgen über die Wohnzimmereinrichtung hinweg. Nervt der Spracherzieher mit Moses duftenden Zehen, kann es passieren, dass er sich plötzlich inmitten einer Stepeinlage wiederfindet. Und ist Gene Kelly verliebt, hält ihn weder Wind noch Wetter noch die Polizei vom Plantschen in Pfützen ab. Auch wenn der Film zur Premiere weniger erfolgreich war als sein ein Jahr älterer, viel elegischerer Bruder „Ein Amerikaner in Paris“, ist er längst zum Inbegriff des Musicalfilms geworden. Freitag, 4. April, 19.30 Uhr, Filmhaus Nürnberg Sonntag, 6. April, 17.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Samstag, 5.April, 17.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Sonntag, 20. April, 17 Uhr, Filmhaus Nürnberg Donnerstag, 3. April, 19.30 Uhr, E-Werk Kino Erlangen Freitag, 4. April, 22 Uhr, E-Werk Kino Erlangen Samstag, 5. April, 19.30 Uhr, E-Werk Kino Erlangen Sonntag, 6. April, 22 Uhr, E-Werk Kino Erlangen Donnerstag, 10. April, 16 Uhr, Luna Theater Schwabach Dienstag, 15. April, 11 Uhr, Filmhaus Nürnberg Donnerstag, 3. April, 20 Uhr, Uferpalast Fürth Freitag, 4. April, 21 Uhr, Uferpalast Fürth Samstag, 5. April, 19 Uhr, Uferpalast Fürth Sonntag, 6. April, 20.30 Uhr, Uferpalast Fürth Montag, 7. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Dienstag, 8. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Mittwoch, 9. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Es sind eigentlich nicht die Tanzszenen, die diesen Film sehenswert machen. Es ist eher die dokumentarische, beiläufige Haltung mit der Robert Altman Szenen aus der Arbeits- und Lebenswelt des Chicagoer Joffrey Ballett zeigt: Die mühsamen Proben, die Belastung der Tänzer durch die Grenzen, die ihnen ihr Körper setzt, der Ehrgeiz der Eltern, Besetzungsgespräche, der anstrengende Nebenjob, weil der Lohn nicht reicht, die enge Wohnsituation und die Schwierigkeit, Zeit für ein Privatleben zu finden. In Fragmenten vermittelt uns Altman einen Eindruck von der Leidenschaft, die einen professionellen Tänzer antreiben muss, die all diese Mühen wert sein läßt. Immer wieder blickt die Kamera während der Tanzszenen in die Bühnengassen, erfasst die auf den Auftritt wartenden Tänzer, die Arbeit des Inspizienten, die Begleitmusiker und auch den mitfiebernden Choreografen. Altman interessiert sich wenig für die filmischen und technischen Konventionen, in denen der Tanzfilm sonst schwelgt. Nur einmal blickt die Kamera fast senkrecht, im Berkeleyschen „top shot“ auf die Szene, als der Primaballerina die Achillessehne reißt. Das Ende einer Karriere. Ein einzelner Mensch liegt verlassen auf einer großen Bühne. Aber auch das ist Teil der Welt des Tanzes. Donnerstag, 3. April, 21.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Freitag, 4. April, 17.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Samstag, 5. April, 22 Uhr, Uferpalast Fürth Sonntag, 6. April, 18 Uhr, Uferpalast Fürth Montag, 7. April, 20 Uhr, Uferpalast Fürth Dienstag, 8. April, 19.30 Uhr, E-Werk Kino Erlangen Mittwoch, 9. April, 22 Uhr, E-Werk Kino Erlangen Foto: Deutsches Filminstitut – DIF, Frankfurt Animationsfilm!rolle Rhythm is it! Damen und Herren ab 65 Die Mädchen von Rochefort Kein anderes Genre hat sich im selben Maße der Kombination von Musik, Tanz, Form – und später Farbe – verschrieben, wie der klassische Zeichentrickfilm. Gerade im frühen Animationsfilm kulminiert diese Kombination im Tanz der Figuren. Zentral für diese Entwicklung war Walt Disney. Sein Spektrum reicht dabei von abstrakten Tanzfilmen wie „Skeleton Dance“ (1929) und „Egyptian Melodies“ (1931) sowie dem bezaubernden „Woodland Café“ (1937) bis hin zur Einbindung von Musik und Tanz in die Geschichten seiner Stars Mickey Mouse („Steamboat Willie“, 1928) und Donald Duck („The Wise Little Hen“, 1934; „Blame it on the Samba“, 1948). Disneys größte Konkurrenten, die Brüder Fleischer, setzten dem mit ihrer Heldin Betty Boop eine gewagtere, jazzigere Musik- und Tanzvariante entgegen. Disneys tanzende Skelette werden in „Betty Boop’s Museum“ (1932) zitiert, während im surrealistischen „Snow-White“ (1933) ein Geist den unverwechselbaren Tanzstil von Cab Calloway zu dessen düsterem „St. James Infirmary Blues“ imitiert. Deutschland 2004, 90 Min., Regie: Enrique Sánchez Lansch, Thomas Grube, Choreografie: Royston Maldoom Deutschland 2002, 70 Min., Regie: Lilo Mangelsdorff, Choreografie: Pina Bausch Les demoiselles de Rochefort, Frankreich 1967, 120 Min., OmeU, Regie: Jacques Demy, mit: Catherine Deneuve, Françoise Dorléac, Danielle Darrieux, Jacques Perrin, George Chakiris, Michel Piccoli, Gene Kelly u.a., Choreografie: Norman Maen Durch den Abend führt die Filmwissenschaftlerin Andrea Kuhn, die eine kurze Einführung zum Thema geben wird und die einzelnen Filme kommentiert. Freitag, 4. April, 19 Uhr, Uferpalast Fürth Berlin, Januar 2003: 250 Berliner Kinder und Jugendliche aus 25 Nationen tanzen in der Treptower Arena Strawinskys „Le Sacre du Printemps“, choreografiert von Royston Maldoom und begleitet von den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Chefdirigent Sir Simon Rattle. Die Aktion findet im Rahmen eines Projekts statt, das Jugendliche aus sozialen Brennpunkten mit der Magie der Musik und des Tanzes vertraut machen soll. Mit sensiblem Gespür, leitet Maldoom die ersten Tanzschritte der Jugendlichen an, von denen die meisten noch nie in ihrem Leben in Kontakt zu klassischer Musik gekommen sind. Im Verlauf der Proben lernen sie alle Höhen und Tiefen kennen, Unsicherheit, Selbstbewusstsein, Zweifel und Begeisterung. Von den Einblicken in die schwierigen WorkshopProben über individuellen Erfahrungen der jungen Protagonisten bis hin zur Gala-Präsentation von Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ und den spannenden Künstlerporträts von Rattle und Maldoom – „Rhythm is it!“ ist ein visuell außergewöhnliches Zeugnis. Durch die Perspektive dreier Jugendlicher erfährt der Zuschauer viel von der Hartnäckigkeit der Künstler und deren Lust, Musik und Tanz zu vermitteln, wie auch über den ganz normalen Alltag der Kids, ihre anfängliche Skepsis und Zweifel, die sich in Begeisterung und Engagement wandeln. Am Ende haben alle etwas gelernt. Dienstag, 8. April, 20 Uhr, Uferpalast Fürth Donnerstag, 10. April, 19 Uhr, E-Werk Kino Erlangen Freitag, 11. April, 19 Uhr, E-Werk Kino Erlangen Samstag, 12. April, 16 Uhr, Luna Theater Schwabach Mittwoch, 16. April, 17 Uhr, Filmhaus Nürnberg Freitag, 18. April, 11 und 17 Uhr, Filmhaus Nürnberg Angefangen hat es im November 1998 mit einer unscheinbaren Anzeige: Pina Bausch sucht Tänzer ab 65, die Freude und Lust am Tanzen haben, gesund, rhythmisch begabt und ohne Vorkenntnisse sind. Lilo Mangelsdorffs Dokumentation begleitet die Arbeit an der Choreografie und gewährt einen Blick in die Proben. Und was zunächst wie ein tanzpädagogisches Projekt mit „Otto Normalsenior“ klingt, entpuppt sich schnell als harter Kampf mit den eigenen Grenzen. Ohne pädagogischen Firlefanz sind die beteiligten Laientänzer aufgefordert, der Original-Choreografie „Kontakthof“ von Pina Bausch von 1978 mit ihrer eigenen, persönlichen Lebenserfahrung nachzuspüren. Die Bewegung und die Arbeit daran offenbaren bei den Mitwirkenden faszinierende Persönlichkeiten, die allzu leicht hinter der Oberfläche von Krähenfüssen und Kurzatmigkeit unentdeckt bleiben. Und es ist für den Zuschauer ein großes Vergnügen zu sehen, wie sich diese vollkommen unterschiedlichen Leben einer Choreografie unterordnen, und dabei mehr als nur an Würde und Glanz gewinnen. Vielleicht wird der Gang noch etwas aufrechter, vielleicht geht das Lächeln ein Stück tiefer. Pina Bausch beweist mit ihrem Projekt, dass Alter sehr wohl auch eine Zeit großer Freiheit und Abenteuer sein kann. Mittwoch, 9. April, 20 Uhr, Uferpalast Fürth Freitag, 11. April, 17 Uhr, Filmhaus Nürnberg Samstag, 12. April, 17 Uhr, Filmhaus Nürnberg Sonntag, 13. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Montag, 14. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Mittwoch, 16. April,15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Noch während des Vorspanns überqueren wir mit einer Gruppe Schausteller die Charente auf der alten Pont Transbordeur, einer Schwebefähre. Und dieses Schweben wird zum Übergang in eine andere, hellere und leichtere Welt. Die Welt von Rochefort. Einfache Gesten wenden sich zum rhythmischen Zucken, die Choreografie entzündet sich an den alltäglichsten Bewegungen. Die Kamera löst sich von den tanzenden Körpern und wird selbst zum Tänzer. Die ganze Stadt scheint in Bewegung zu geraten: junge Paare, Mütter mit Kinderwägen, Spaziergänger und Passanten. Ein fröhlicher Reigen in kräftigen Pastelltönen. Alles ist von Helligkeit durchdrungen, selbst die Räume werden transparent und weiten sich hin zum zentralen Platz des Ortes. „Die Mädchen von Rochefort“ ist der absolute Tanzfilm, da alles zum Tanz wird und die Bewegung der Kamera und des Raumes den Alltag der Stadt zu durchdringen scheinen. Und wenn dann Gene Kelly Françoise Dorléac umtanzt, versteht man plötzlich, warum Musicals für Selma aus „Dancer in the Dark“ so ein Glücksversprechen sind. Donnerstag, 10. April, 21.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Freitag, 11.April, 21.30 Uhr, Uferpalast Fürth Samstag, 12. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Montag, 14. April, 16 Uhr, Luna Theater Schwabach Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss They Shoot Horses, Don't They?, USA 1969, 120 Min., engl. OF, Regie: Sydney Pollack, mit: Jane Fonda, Michael Sarrazin, Susannah York, Gig Young, Red Buttons, Bonnie Bedelia, Bruce Dern u.a. Ein Tanz ins Glück, ein Taumel ohne Ende. So sieht sich das Filmmusical seit den 30er Jahren. Bei Sydney Pollacks Depressionsfilm dagegen ist von Leichtigkeit und Eleganz nichts mehr zu spüren. Verkrampft in den eigenen Tanzpartner, verbissen bemüht nicht erschöpft zusammenzubrechen und besessen vom Wunsch durchzuhalten, präsentiert er uns seine Akteure. Dabei führt er die Tanznummer zurück auf ihre ursprüngliche soziale Bedeutung: Als mehr oder weniger virtuose Bettelei am Straßenrand, Volksbelustigung für eine Handvoll Münzen oder eine warme Mahlzeit. So wurde der Steptanz berühmt und eroberte die großen Bühnen und Filmstudios. Und solch einen Aufstieg erhoffen sich auch die gescheiterten Figuren aus Pollacks Film. Tanz gerät ihm zur Metapher für das Leben, das ewige, immergleiche „Rattenrennen“. So zeigt er schonungslos die Aussichtslosigkeit ihrer Mühen. In den Fängen einer gnadenlosen Spielleitung, aufeinander losgelassen, ist der Einzelne dem Mitmenschen feind. Und ein Ende des Leidens ist nicht in Sicht. Selbst mit Pferden geht man gnädiger um. Le Bal – Der Tanzpalast Frankreich/Italien 1983, 110 Min., OF (ohne Dialog), Regie: Ettore Scola, mit: Christophe Allwright, Aziz Arbia, Chantal Capron u. a., Choreografie: D’Dee Der Saal der Fürther Freimaurerloge verkörpert den Geist der Jahrhundertwende: angelehnt an die üppige Architektur italienischer Paläste, ist er die perfekte Kulisse für den Film „Le Bal – Der Tanzpalast“. Der Streifen aus den 80er Jahren wird mittlerweile nur noch sehr selten als Kinofilm vorgeführt – eine echte Rarität vor einer prächtigen Kulisse! Der Logensaal wird nur für ausgewählte Veranstaltungen und Privatfeiern geöffnet und ist nicht öffentlich zugänglich. Regisseur Ettore Scola inszenierte seinen Film als poetisch-musikalischen Streifzug durch ein halbes Jahrhundert voller Musik und Bewegung und choreografiert diesen fantasievollen Bilderbogen beinahe wie ein Ballettmeister – alles spielt in einem einzigen Raum, und Musik und Gesten ersetzen jeden Dialog. Ein sehenswertes Spektakel, das die Tanzstile mehrerer Epochen zu einem Spielfilm der besonderen Art verbindet. Donnerstag, 10. April, 20 Uhr, Mobiles Kino Nürnberg e.V. im Logensaal, Fürth, Dambacherstr. 11 Freitag, 11. April, 21.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Sonntag, 13. April, 20.30 Uhr, Uferpalast Fürth Foto: Deutsches Filminstitut – DIF, Frankfurt Goldgräber von 1933 Gold Diggers of 1933, USA 1933, 96 Min., OF, Regie: Mervyn LeRoy, mit: Ruby Keeler, Dick Powell, Ginger Rogers, Warren William, Joan Blondell, Aline MacMahon u.a., Choreografie: Busby Berkeley West Side Story Foto: Deutsches Filminstitut – DIF, Frankfurt Experimentalfilm!rolle Tanz und Film – Ein Pas de deux der Avantgarde Bewegung war ein Leitmotiv der Kunst der Moderne. Unter anderem natürlich in den Gattungen, denen Bewegung von Hause aus innewohnt, dem Tanz und dem Film. Beide erschienen per se als avantgardistische und zeitgemäße Kunstformen. Zugleich sollte die Zeitlichkeit dieser Künste aber von ihrem Abbildungscharakter „befreit“ werden und zugunsten reinen Ausdrucks, reiner Form eine dem jeweiligen Medium angemessene Gestaltung finden. Deshalb ging es den Künstlern der filmischen Abstraktion, des Dada oder des Konstruktivismus wie Walter Ruttmann, Hans Richter oder Fernand Léger nicht um die direkte fotografische Darstellung realen Tanzes, sondern um den Tanz des filmischen Bildes selbst. Bei Len Lye kommt alles zusammen; in seinem kleine Meisterwerk „Rainbow Dance“ gerät alles in den Swing der Gegenwart. Das Programm leitet ein Vortrag des Kieler Filmwissenschaftlers Norbert M. Schmitz ein, der auch die einzelnen Filme vorstellen wird. Die Filme: Filmstudie (Hans Richter, D 1926, 7 Min.), Ballett méchanique (Fernand Léger, F 1924, 19 Min.), Vormittagsspuk (Hans Richter, D 1928, 6 Min.), Rainbow Dance (Len Lye, USA 1936, 4 Min.), Pas de deux (Norman McLaren, CAN 1968, 13 Min.), Rangierer (Jürgen Böttcher, DDR 1984, 21 Min.) Samstag, 5. April, 19.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg USA 1960, 151 Min., dF, Regie: Robert Wise, Jerome Robbins, mit: Natalie Wood, Richard Beymer, Russ Tamblyn, Rita Moreno, George Chakiris, Simon Oakland, Ned Glass u.a., Choreografie: Jerome Robbins Einer dieser Filme, bei dem bereits der Anfang so atemberaubend ist und die Essenz seines ganzen Wesens enthält. Fliegt die Kamera zu Beginn noch über Manhattan, kündet die Tonspur bereits mit kurzem Pfeifen, Fingerschnippen und einer Conga von der folgenden Symbiose von Kamera, Tanz, Schnitt und Musik. Letztere schwillt an und plötzlich blicken wir auf eine Gruppe Jugendlicher, die Jets, die an einem sonnigen Nachmittag auf einem Basketballfeld herumlungern. Ihre Bewegungen sind alltäglich und werden doch zu Choreografien, ihr Schlendern über den Platz zeugt von unterdrückter Langeweile und einer aggressiven Spannung. Dann treffen sie auf den ersten Shark. So heißt die verfeindete Gang, die versucht, sich im Revier breit zu machen. Nun entspinnt sich eine Verfolgungsjagd, die abwechselnde Sieger hervorbringt. Leonard Bernsteins geniale Musik, Jerome Robbins elektrisierende Choreografie und der herausragende Filmschnitt erzählen in dieser Ouvertüre bereits alles über den Kampf in den Hinterhöfen, die Rivalität zwischen Alteingessenen und Einwanderern und deren territorialen Streit. Und erst im Laufe der Geschichte merkt man, dass als Vorlage der alte William Shakespeare diente, dessen „Romeo und Julia“ durch „West Side Story“ seine Zeitlosigkeit bescheinigt wird. In jeder Szene spürt man, welch seltener Glücksfall es war, dass aus der Zusammenarbeit eines Choreografen und eines Komponisten eine solch stilbildende Erzählung erwachsen konnte. Und übrigens: der Anführer der Sharks tanzt ein paar Jahre später auch mitten in Rochefort. Freitag, 11. April, 16 Uhr, Luna Theater Schwabach Montag, 14. April, 20 Uhr, Uferpalast Fürth Dienstag, 15. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Mittwoch,16. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Donnerstag, 17. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Samstag, 19. April, 16.45 Uhr, Filmhaus Nürnberg Sonntag, 20. April, 21 Uhr, Filmhaus Nürnberg Foto: Deutsches Filminstitut – DIF, Frankfurt Der Reigen La Ronde, Frankreich 1950, 100 Min., dF, Regie: Max Ophüls, mit: Adolf Wohlbrück, Simone Signoret, Serge Reggiani, Daniel Gélin, Danielle Darrieux, Jean-Louis Barrault u.a. Auch in diesem Film finden sich Bewegung und Tanz eher in der Inszenierung und der Kameraführung als in einer konkreten Revuenummer. Max Ophüls gelingt das Kunststück, den Liebesreigen des Dramatikers Arthur Schnitzler zu verwandeln, ihn von der Abfolge der verschränkten Liebesszenen zu lösen und einen wirklichen Walzer daraus zu machen. Schon mit der achtminütigen schnittlosen Sequenz zu Beginn, wenn die Kamera dem Spielführer ins Wien der vorletzten Jahrhundertwende folgt, nimmt der Film Anlauf, holt Schwung und setzt das Karussell der Liebe in Bewegung. Aus diesem Schub gewinnt der ganze Film seinen Antrieb und befeuert die Paare, die sich nun wechselnd von einer Affaire in die nächste stürzen. Besonders spürbar wird der tänzerische Charakter der Inszenierung in der 3. Episode, zwischen dem Stubenmädchen und dem jungen Herrn. Die Abfolge, mit der er sie immer wieder zu sich ruft, und die Verzögerung, mit der sie ihm Wasser bringt, rhythmisieren die Handlung zu einem immer schneller werdenden Duett. Ihre Blicke in seine Augen, und seine Augen auf ihrer Korsage, sorgen für Spannung, bis sich endlich die Vorhänge der Fenster schließen. Mit unnachahmlicher Eleganz macht Ophüls eines klar: Es ist die Lust an der Bewegung und am Partnerwechsel, die verhindert, ein Leben lang treu zu sein. Samstag, 12. April, 21.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Sonntag, 13. April, 17 Uhr, Filmhaus Nürnberg Ein Mann küßt die Hand einer Frau, die eine weiße Rose hält. Schnitt. Eine Tänzerin mit einem blütenförmigen Kleid spielt Geige. Die Kamera fährt zurück, weitere Tänzerinnen im identischen Outfit sind zu sehen. Nicht zehn, nicht fünfzehn, nein – über 50 Violinistinnen drehen sich zur Musik auf einer riesigen geschwungenen Treppe. Dabei ähneln sie der Rose des Anfangs. Plötzlich wird es dunkel und die Geigen leuchten auf, ein Drehen und Schweben der Bögen hebt an. Im Neonlicht tanzen die Mädchen und die Geigen und wenn es wieder hell wird, bilden die Tänzerinnen in rascher Folge konzentrisch kreisende Blumenornamente. Alles gerät ins Schweben und Tanzen. Vollkommen sinnlos aber überwältigend! Zum Schluß landet die Kamera beim Paar des Anfangs, sie küssen sich und die weiße Rose fällt ins Wasser. Das Schließen des Vorhangs holt den Kinozuschauer in die Wirklichkeit zurück. Busby Berkeley war der Meister der Überwältigung. Dank ihm feierte der Musicalfilm der 1930er Jahre seinen ersten Höhepunkt und etablierte das Format im Bewusstsein des Kinos. Nur für wenige Jahre reüssierten seine verschwenderischen Choreografien, die Masse der Girls wurde bald abgelöst von den tanzenden Stars wie Astaire und Rogers. Doch in diesen wenigen Jahren entstanden Traum- und Tanzbilder, deren Einfluss noch heute im Kino zu spüren ist. Dienstag, 15. April, 20 Uhr, Uferpalast Fürth Samstag, 19. April, 21.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Foto: Deutsches Filminstitut – DIF, Frankfurt Playtime Fame – Der Weg zum Ruhm Tatis herrliche Zeiten, Frankreich/Italien 1965, 113 Min., OF (fast ohne Dialog), Regie: Jacques Tati, mit Jacques Tati, Barbara Dennek, Jacqueline Lecomte, Reinhard Kolldehoff u.a. USA 1980, 133 Min., engl. OF, Regie: Alan Parker, mit: Eddie Barth, Irene Cara, Lee Curreri, Laura Dern, Paul McCrane u.a., Choreografie: Louis Falco Dieser Film ist ein vollkommener Irrtum, ein ungeheurer Flop, der seinem Regisseur die weitere künstlerische Arbeit unmöglich machte. Allerdings ein außergewöhnlich komischer Flop. Und er ist offensichtlich kein Tanzfilm, legt er doch eher eine choreografische Textur über seine Bilder. Alles ist ausgerichtet an den geometrischen Linien der Architektur. Die Bewegung der Menschen, die Bewegung der Fahrzeuge und die Bewegung der Gegenstände. Nichts davon ist zufällig. Sorgfältig komponiert und arrangiert Jacques Tati in den verschiedenen Bildebenen die Bewegungen der Akteure im Rhythmus einer gnadenlosen Urbanität. Ihm gelingt eine Symphonie der Pedanterie, in der Sprache, Geräusche und Musik zu einer polyphonen Stimme verschmelzen. Der Höhepunkt ist die Eröffnung eines Restaurants und seine anschließende Zerstörung. Wie sich hier die Wege der Gäste, der Kellner, des Architekten und der Handwerker mit den ihnen eigenen Tempi kreuzen und überlagern, ist in seiner Präzision und Vielschichtigkeit dem Alltagsgestus und den Bildcollagen einer Pina Bausch würdig. Als einen „Mikrokosmos von New York mit dem Glanz des Broadway und dem Abschaum der 42. Straße, dem Traum vom schnellen Erfolg und der ständigen Mahnung an die Möglichkeit des Versagens“ charakterisierte Alan Parker seinen dritten Spielfilm. Er und sein Drehbuchautor Christopher Gore haben in dem Film sämtliche denkbaren Kino-Mythen des Showbusiness kombiniert. Der Betrachter erlebt in einem Moment „42nd Street“ und im nächsten „On The Town“, wird dann wieder konfrontiert mit einem Touch von „Hair“ und „West Side Story“ und einem Spritzer von „All That Jazz“. „Fame – Der Weg Zum Ruhm“ hat keinen herkömmlichen Plot, sondern folgt in kaleidoskopartigen Episoden den Bestrebungen von acht Schülern der High School of the Performing Arts in New York, ihren Traum vom großen Glück zu verwirklichen. Dabei haben Parker und Gore die intensive Atmosphäre und das kreative Chaos jugendlicher Kunst-Aspiranten eindrucksvoll getroffen. Entstanden ist eine berauschende Mischung aus dokumentarisch-impressionistischem Realismus, sentimentalem Melodram und musikalischer Extravaganz. Freitag, 18. April, 21 Uhr, Filmhaus Nürnberg Mit „42nd Street“ zeigen das Filmhaus und der Uferpalast einen weiteren Busby Berkeley Klassiker. USA 1933, 89 Min., OF, Regie: Lloyd Bacon, mit: Warner Baxter, Bebe Daniels, George Brent, Ruby Keeler, Dick Powell, Guy Kibbee u.a., Choreografie: Busby Berkeley Sonntag, 6. April, 19.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Samstag, 12. April, 19 Uhr, Uferpalast Fürth Sonntag, 13. April, 19.15 Uhr, Filmhaus Nürnberg Mittwoch, 16. April, 20 Uhr, Uferpalast Fürth Donnerstag, 17. April, 21 Uhr, Filmhaus Nürnberg Freitag, 18. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen Samstag, 19. April, 18 Uhr, Lamm-Lichtspiele Erlangen