unterstützt durch: 4/2013 • Oktober • November • Dezember magazin

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unterstützt durch: 4/2013 • Oktober • November • Dezember magazin
magazin für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Neumarkt
4/2013 • Oktober • November • Dezember
KOSTENLOS
Themen dieser Ausgabe
Natur+Landschaft
Ich glaub ich steh im Wald
Energie
Jurenergie eG weiht
erstes Windrad ein
Tourismus
Unsere Ausflugstipps
für den Herbst
u.v.m.
unterstützt durch:
ED I T ORI A L
Liebe Leserinnen und Leser,
Bürgergenossenschaft
im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
regionale Investitionen in erneuerbare Energien – das bedeutet:
attraktive Rendite für die beteiligten Bürger
die Wertschöpfung bleibt im Landkreis
unsere Heimat und Umwelt wird erhalten
Sie haben ein geeignetes
Dach für eine PV-Anlage
oder ein Grundstück für
die Nutzung mit Erneuerbarer Energie?
Die Jurenergie eG sucht
laufend Partner zur
individuellen Realisierung
gemeinsamer Projekte!
Wir haben Ihr Interesse geweckt?
Dann werden auch Sie Mitglied bei der
kennen Sie „IGsl? Natürlich, werden Sie sagen, obwohl das
Stacheltier ganz offensichtlich falsch geschrieben ist. Nun,
bei diesem „IGsl“ handelt es sich allerdings um ein spezielles
Exemplar, das Ihnen vermutlich wirklich noch nicht bekannt ist.
Unser Magazin beschäftigt sich bekanntlich im Schwerpunkt
mit Themen der Kreisentwicklung. Ein wichtiges Thema sind
dabei künftig auch Senioren. Wir werden immer älter, und der
demografische Wandel sorgt für einen immer größer werden­
den Anteil an Senioren. Grund genug, sich intensiv um diese
Personengruppe zu kümmern, der man ja auch selbst irgend­
wann angehört oder es schon tut …
Daher finden Sie ab dieser Ausgabe im Ansporn ein neues
Themenfeld „Senioren“. Mehr dazu ab Seite 59.
Mit dieser Ausgabe des Ansporn ist übrigens ein kleines Ju­
biläum verbunden: Seit nunmehr 15 Jahren gibt es unser Ma­
gazin rund um nachhaltige Entwicklung im Landkreis Neu­
markt. Viele interessante Beiträge sind im Laufe der Jahre er­
schienen, und mancher ist auch im Rückblick durchaus (noch
mal) lesenswert und interessant. Um den Ansporn selbst
„nach­haltiger“ zu machen, bieten wir Ihnen ab sofort ein Ge­
samt­in­haltsverzeichnis mit allen bisher erschienenen re­dak­
tio­­nellen Beiträgen an. Dort können Sie gezielt auf einen Blick
feststellen, welcher Beitrag in welcher Ausgabe des An­sporn
erschienen ist. Sie finden das Archiv unter der ge­wohn­ten
Internetadresse www.landratsamt-neumarkt.de/ansporn.
Beim Stöbern im neuen Ansporn-Archiv und natürlich bei der
Lektüre der neuen Ausgabe wünschen wir Ihnen wie immer
viel Vergnügen!
Kontakt und weitere Informationen:
Internet: www.jurenergie.de
E-mail: info@jurenergie.de
Roland Hadwiger
Redaktion Ansporn
Telefon: 09181 470-256 oder 09181 50929-0
Telefax: 09181 4706756 oder 09181 50929-70
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I N H A LT
Editorial_________________________________________________ Seite3
Natur + Landschaft
HAUS AM HABSBERG als Projekt der UN-Dekade ausgezeichnet _____ Seite6
Ich glaub ich steh im Wald___________________________________ Seite10
Auf zum Waldtag am 29.09. nach Altdorf_______________________ Seite27
Umwelt
Prima Klima in Neumarkt____________________________________ Seite 31
Soziales
Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz Neumarkt__________________ Seite 40
Mittagessen im Tageszentrum________________________________ Seite 42
Energie
Jurenergie eG weiht erstes Windrad ein________________________ Seite 44
Tourismus
Unsere Ausflugstipps für den Herbst____________________________ Seite 48
Nachgedacht
... vom Sinnen_____________________________________________ Seite 54
„Abseitz“
Zartbesaitete bitte umblättern - SONN­TAGSSPA­ZIER­GANG_________ Seite 56
Senioren
Zukunftsthema „Senioren“___________________________________ Seite 59
Seniorenpolitik im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz____________ Seite 59
DIE NETTE TOILETTE !________________________________________ Seite 62
Das Stammtischgespräch____________________________________ Seite 63
Selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter
geht das in unserem Landkreis?_______________________________ Seite 64
Veranstaltungen
Veranstalterliste___________________________________________
Oktober__________________________________________________
November________________________________________________
Dezember________________________________________________
Impressum_______________________________________________
Titelbild: Christian Wolf
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Seite68
Seite 69
Seite 75
Seite 81
Seite 82
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Das HAUS AM HABSBERG
erhält als eines der ersten bayerischen Projekte die
Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
HAUSES AM HABSBERG. Über 45 000 Besucher (jährlich ca.
8.000 Teilnehmer) erlebten seitdem die spannende Vielfalt
in der Landschaft und auf den Außenanlagen des Hauses bei
Wanderungen, Schulkassen-Projekttagen und Seminaren. Die
vielfältigen Themen sind unter anderem die gesunde Ernährung,
die Gartenkultur und die heimischen Ökosysteme Wald, Hecke
und Wiese.
Mit diesem vorbildlichen Projekt „Oberpfälzer Vielfalt am
HAUS AM HABSBERG“ wird ein bedeutendes Zeichen für das
Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland ge­
setzt und dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des UNDekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt.
Willi Weitzel, bekannt aus der Serie „Willi wills wissen“ ist ei­
ner der UN-Dekade-Botschafter in Deutschland und meint zum
HAUS AM HABSBERG: „Die Liebe zur lebendigen Vielfalt geht
auch durch den Magen! Hier lernen Schulkinder, wie vielfältige
Gemüsesorten erst angebaut und dann lecker zubereitet wer­
den. Dass Kinder Freude am Kochen haben, weiß ich aus eigener
Erfahrung, aber dass sie dabei noch etwas über Nachhaltigkeit
lernen, finde ich toll. Und rund ums Haus können sie die schöne
Oberpfälzer Kulturlandschaft im Kleinformat erleben. Ein wirk­
lich schönes Projekt!“.
D
as Umweltbildungs- und Re­gio­nal­ent­wick­
lungs­zentrum HAUS AM HABS­BERG wurde vor
kurzem als offizielles Pro­
jekt der UN-Dekade
Biologische Vielfalt gewürdigt. Die Auszeichnung wurde
von Dr. Franz Ehrns­perger im Namen der Geschäftsstelle
der UN-Dekade und im Auftrag von Bun­des­um­welt­mi­
nis­ter Peter Altmeier übergeben. Diese Ehrung wird an Pro­jek­te
verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung
der biologischen Vielfalt einsetzen. In Bayern sind dies bislang
erst 14 Projekte.
Seit der Eröffnung im Jahr 2007 betreibt der Land­
schafts­
pfle­ge­ver­band Neumarkt i.d.OPf. e.V. die fachliche Leitung des
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Neben einer Urkunde und einem Aus­
zeich­
nungs­schild erhielt das HAUS AM HABSBERG ei­
nen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die
bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der
Natur steht, zu deren Erhaltung das HAUS AM
HABSBERG mit seiner Bildungsarbeit einen
wertvollen Beitrag leistet. Die Auszeichnung
dient als Qualitätssiegel und macht den
Beteiligten bewusst, dass ihr Einsatz für die le­
bendige Vielfalt Teil einer weltweiten Strategie
ist. Ab sofort wird das Projekt auf der deut­
schen UN-Dekade-Webseite detailliert unter
www.un-dekade-biologische-vielfalt.de/index.
php?menuecms=2220&wettbewerb_id=697 vorgestellt.
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Das Anliegen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist es daher,
mehr Menschen für die Natur zu begeistern und für die Erhaltung
der biologischen Vielfalt zu motivieren. Die Auszeichnung nach­
ahmenswerter Projekte kann dazu beitragen und die Menschen
zum Mitmachen bewegen.
Ansprechpartner HAUS AM HABSBERG:
Werner Thumann, 09181/470-337,
thumann.werner@landkreis-neumarkt.de
Martin Schmid, 09181/470-382,
schmid.martin@landkreis-neumarkt.de
Ansprechpartner bei der Geschäftsstelle UN-Dekade
Biologische Vielfalt:
Dr. Ute Magiera (Projektleitung)
Dr. Natalie Bergholz
Angela Krumme
Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der
Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den
Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausge­
rufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltwei­
ten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt
die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen
Bewusstseins in Deutschland an. Der Begriff „biologische Vielfalt“
bezeichnet das gesamte Spektrum des Lebens auf der Erde.
Damit sind die Vielzahl aller Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen
und Pilze sowie die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten
gemeint. Aber auch ihre verschiedenen Lebensräume und die
komplexen ökologischen Wechselwirkungen sind Teil der biologi­
schen Vielfalt. Seit Jahrzehnten ist ein Rückgang dieser Vielfalt zu
beobachten. Damit schwindet auch für uns Menschen die wert­
volle Lebensgrundlage.
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Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt
Zentrum für Umweltkommunikation gGmbH
An der Bornau 2 · 49090 Osnabrück
Telefon: 0541/9633955
Telefax: 0541/9633990
u.magiera@dbu.de
www.un-dekade-biologische-vielfalt.de
Martin Schmid
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Diese Forstleute haben es schließlich in den letzten 300 Jahren fer­
tig gebracht in Bayern, nachdem damals die Wälder ausgeplün­
dert und völlig abgenutzt waren, wieder einen Wald zu schaffen,
der noch nie so einen hohen Holzvorrat und Zuwachs aufwei­
sen kann wie heute. Zu Hilfe kam in den letzten 150 Jahren, um
den desolaten Waldbestand zu verbessern, die Verwendung von
Kohle, Gas und Erdöl. Sonst hätte das auch nicht so gut funktio­
niert. Damals waren die Bergbauindustrie und die Glashersteller
die großen Waldfresser. So gesehen war die vorgeschichtliche
Eisenindustrie auf den Jurahochflächen im Landkreis Neumarkt
der große Urwaldvernichter. Aus den Rotbuchen wurde die da­
für benötigte Holzkohle gewonnen.
W
ie der Presse zu entnehmen war hat sich von der
politischen Seite jemand für eine leistungsfähi­
ge und multifunktionale Waldnutzung ausge­
sprochen. Denn die Holz- und Papierbranche ist in Bayern der
fünftwichtigste Wirtschaftszweig, so dass es keinen Sinn ma­
che, Bayerns Forste zu Urwäldern verkommen zu lassen und
beispielsweise Tropenholz aus Brasilien zu importieren. Dabei
wurde den Förstern aber auch ins Gewissen geredet mit den
Jägern zu kooperieren. Diese seien keine Gegner von Förstern
oder Waldbauern, sondern deren Partner. Und es dürfe nicht der
Grundsatz Wald vor Wild gelten, sondern es müsse Wald mit
Wild heißen. Auch beim Waldumbau hin zu klimatoleranteren
Mischwäldern dürfe der Brotbaum Fichte nicht völlig vergessen
werden. Wenn dann noch ein Pressereporter mit seinen „Klaren
Worten“ nachtritt und manche Forstleute als Betonköpfe be­
zeichnet, die immer mehr Jäger gegen sich aufbringen und ei­
ne gedeihliche Zusammenarbeit torpedieren und solche Politiker
lobt, die mal so richtig auf den Putz hauen und Abhilfe schaf­
fen wollen gegen die Förster. Das kann man nicht kommentar­
los hinnehmen was da gesagt und auch in anderen Artikeln über
die Waldbewirtschaftung geschrieben wurde.
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Da muss wohl der Ur­wald
was ganz schädliches sein,
wenn da Ängste um­
ge­
hen, dass unser Wald in
Bayern wieder zum Urwald
verkommt, den heute kei­
ner mehr ken­
nen kann,
da der Ur­wald hierzulan­
de schon vor Urzeiten ge­
rodet wurde und durch die
auf­kom­mende Industrie
und Land­wirt­schaft völlig
vernichtet wurde. Also ei­ Zeitgemäßer Mischwald mit Tanne, Fichte und Rotbuche
ne insgesamt unverständ­ im Nationalpark Bayerischer Wald.
liche Aus­sa­ge bei der es ei­
ner Erklärung bedarf was damit wirklich gemeint ist. Denn ei­
gentlich muss es nicht „verkommen“ sondern „vollkommen“
heißen. Denn der Urwald weist die höchste Ar­ten­viel­falt, höch­
sten Holzvorrat, standortsgemäße Baum- und Strauch­viel­falt
und hohen Totholzanteil auf. Eine Nutzung durch den Menschen
erfolgte im Urwald noch nicht.
In Bayern lässt keiner den Wald verkommen. Es sei denn, dass
viele Waldbesitzer die einst Landwirte waren und heute ande­
re Berufe wählen mussten, zeitlich nicht mehr in der Lage sind
ihre Wälder zu bewirtschaften und auf fremde Hilfe angewie­
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sen sind. Denn in deren Wäldern gibt es noch genug nutzba­
res und vermarktungsfähiges Holz. Die forstliche Beratung kann
da weiter helfen. Ein Vertrauensverhältnis von den Eigentümern
zu den Fremdnutzern muss allerdings bestehen oder aufgebaut
werden damit die Bewirtschaftung für den Waldbesitzer zufrie­
denstellend verläuft.
Naturschutzgebiet „Ludwigshain“ bei Kelheim.
Durch den weltweiten Holzhandel importiert Deutschland zwar
Holz, exportiert ebenso heimische Hölzer, denn der Markt sucht
sich heute weltweit das was er braucht.
In den tropischen Urwäldern wird zwar Holz gewonnen. Der
Raubbau und die Vernichtung dieser Wälder sind oft illegal, die­
nen fast ausschließlich der Gewinnung landwirtschaftlicher
Flächen und haben mit einer regulären Forstwirtschaft nichts
zu tun. Der Wald in Bayern kann dagegen wenig Hilfestellung
leisten um die weltweiten Rodungen der noch vorhandenen
Urwälder zu verhindern.
Der Grundsatz „Wald vor Wild“ soll wohl neuerdings geändert
werden in „Wald mit Wild“. Fragt sich was für ein Wild und wie
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viel davon? Ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse von Ver­biss­
gut­achten beachtet und der geforderte Abschuss getätigt wer­
den. Denn der bisherige Reh- und Rotwildbestand hat zum Teil
zu großen Schäden am aufkommenden Jungwuchs geführt und
so zu einer Baumartenverarmung in unseren Wäldern beigetra­
gen. Das Problem beim Verbissgutachten ist, dass durch jahr­
zehntelangen Wildverbiss manche Baumarten stark zurückge­
gangen oder am Standort verschwunden sind und deshalb nicht
erfasst werden können. Wald mit einer tragbaren Anzahl an
Reh- und Rotwild ist zu akzeptieren, so lange auch seltene Arten
wie unsere Tanne, Lärche, Eibe, Elsbeere u. a. ohne Zaun­schutz
wieder in unsere Wälder zurückkehren. Denn gerade die wert­
volls­te Baumart Elsbeere, die häufiger im östlichen Landkreis in
den Gemeinden Velburg und Hohenfels vorkommt, muss selek­
tiv gepflegt werden um Wertholz zu gewinnen. Die bisherigen
Be­ob­achtungen zeigen, dass dort so gut wie nichts an Pflege
und Schutz erfolgte.
Ebenso ergeht es der Eibe. Im Landkreis Neumarkt haben wir
davon etwa 500 stärkere Exemplare. Auch die Eibe muss ge­
pflegt und gefördert werden, denn sie leidet am stärksten durch
den Wildverbiss. Wo sie vorkommt ist das Gelände meist sehr
steil und kann nicht mit einem Zaun geschützt werden.
Ein noch höherer Rehwildbestand als ohnehin vorhanden ver­
hindert eine Vermehrung unserer wertvollsten Baumarten
Elsbeere und Eibe.
Aus den jagdlichen Erzählungen meines Onkels, der in Nie­der­
bayern mit seinen Mitjägern in den 60iger Jahren eine Jagd ge­
pachtet hatte, geht hervor, dass damals alleine durch den Ab­
schuss von Hasen und Fasanen der Pachtpreis abgegolten war.
Dazu kamen noch die vielen Rehe, damals ein gutes Ge­schäft.
Das soll mal einer verstehen wenn heute für viel Geld Jagden
gepachtet werden und dann weniger abgeschossen als gefor­
dert wird.
Wie ist es mit den Neuankömmlingen von Wildarten, einst von
Jägern bei uns ausgerottet, wie Bär, Luchs, Wildkatze, Elch, Wi­
sent, und Wolf? Sollen diese auch wieder bei „Wald mit Wild“
dabei sein? Und wie ist es mit den Feldhasen, Reb­hüh­nern und
den zwar nicht heimischen Fasanen die so selten geworden sind
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oder gar nicht mehr vorhanden sind? Wer hat da mal Ur­sa­
chenforschung betrieben wo diese verblieben sind?
Trächtige Luchsin erschossen, so lautet ein Zeitungsbe­richt über
einen Luchskadaverfund am Silberberg bei Boden­mais. Auch
wenn zuständige Jagdvertreter darauf hinweisen, dass ein or­
dent­li­cher Jäger nicht für den Abschuss verantwortlich ist, mit
Jagd­schein­verlust und Gefängnis mit bis zu 5 Jahren rech­nen
muss für den Abschuss eines Luchses, so bleibt die Frage wer
war’s? Jedenfalls hat es der Luchs als Neu­an­kömmling schwer
sich in unsere Wälder, ebenso die anderen genannten, zu inte­
grieren.
Bei der Waldverjüngung wurde in den letzten Jahrzehnten
die Fichte nicht vergessen. Bei den Wiederaufforstungen von
Sturm­wurf- und Schneebruchflächen wurden sehr viele stand­
orts­ge­mäße Laubhölzer wie Eiche, Rotbuche, Bergahorn und
viele andere Arten begleitend gepflanzt. Dazu mischten sich auf
natürlichem Wege weitere Baumarten wie Fichte, Kiefer und
Lärche u. a. Der so entstandene Mischwald wird zukünftig er­
tragreicher sein als labile Fich­ten­mo­nokulturen. Weiterhin hat
sich an geeigneten Standorten die Fichte natürlich verjüngt und
wurde so kostenlos übernommen. Trotz aller Probleme mit
verschiedenen Kalamitäten wird die Fichte noch lange in unse­
ren Wäldern stehen. Sollte die Klimaerwärmung allerdings noch
höher ausfallen wird die Fichte bei uns schneller ausfallen und
sich in kältere Gefilde zurückziehen. Zusätzlich drohen in heißen
trockenen Sommern Waldbrände in Nadelwäldern, wie es auch
heuer bereits geschehen ist.
Ob die Fichte wirklich der oft zitierte „Brotbaum“ ist muss ein­
mal gegengerechnet werden. Wenn man als Waldbesitzer die
Pflanz-, Kulturkosten- Pflegekosten für die vorzeitig ausgefal­
lenen Fichten bei Kalamitäten rechnet, mit den damit verbun­
denen niedrigen Holzpreisen für das Schadholz, dazu weitere
Kosten für Aufräumarbeiten und Neukulturen dazu rechnet, hat
da die Fichte sich wirtschaftlich wirklich gerechnet? Dazu kom­
men noch Bodenversauerung und Artenschwund durch den
wiederholten Anbau von Fichte.
Viele der betroffenen Waldbesitzer entschlossen sich nach den
vielen Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte Laub- und
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Mischkulturen standortsgerecht zu pflanzen um einmal selbst
bestimmen können wann sie das Holz ernten wollen und nicht
Katastrophen ihnen ständig zuvorkommen. Waldbesitzer die
auf dem richtigen Weg sind jetzt umzustimmen, um wieder
mehr Fichte anzupflanzen, ist unsinnig und kontraproduktiv.
Traurig ist allerdings wenn sich Resignation breit macht und nur
deshalb wieder Fichte angepflanzt wird weil der Wildbestand so
hoch ist und ohne Zaunschutz kein Laubholzaufwuchs mög­
lich ist. Was früher das Raubwild schaffte, für einen natürlichen
Ausgleich in der Natur zu sorgen, gelingt dem Menschen nicht.
Sollen so zukünftig wie­
der unsere Wälder ausse­
hen? Fich­ten­plan­ta­gen wie
ein Maisacker an­
gelegt,
maschinen­ge­recht? Hat die
jahrzehntelange kostenlo­
se forstliche Be­
ratung im
Privatwald nicht gefruch­
tet, mit dem Ziel, dass ein
stand­orts­ge­rech­ter stabi­
ler und er­trag­reicher Misch­
wald gefördert werden soll?
Wenn sich da ein Vertreter Maschinengerechte Fichtenmonokultur, ökologisch besonders wertlos.
von Waldbesitzern mit
Worten „Mit Volldampf am Markt vorbei?“ gegen eine weite­
re Vermehrung der Rotbuche, weil diese überhand nehmen, aus­
spricht, um marktgerechte Mischwälder an­zu­pflanzen. Denn der
Laubholzanteil in Deutschland beträgt 43 % und die Holzindustrie
sei bei der Verarbeitung auf 80 % auf Nadelholz ausgerichtet. Da
das Laubholz durch seine physikalischen und chemischen Eigen­
schaften in seiner Verwendung eingeschränkt ist soll der Wald wo­
möglich nur wieder aus überwiegend Fichten bestehen?
Ihr Optimum findet die Fichte im kühl-kontinentalen Klima mit
ausreichend bis hohen Niederschlägen. Sie verträgt Kälte und
raue Witterung sehr gut, wenn genügend Feuchtigkeit vorhan­
den ist. Man darf im Zeichen des weltweiten Klimawandels nicht
ignorieren, dass die Fichte sehr große Probleme bekommt wenn
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Niederschläge nicht mehr im ausreichenden Maße vorhanden
sind und es zu warm wird.
Sollen wir nun vor lauter Gier nach dem schnellen Geld wieder
zur Fichtenwirtschaft zurückkehren und den Negativkreislauf
von Sturmwurf und Windbruch, Schneebruch und Borkenkäfer,
Bodenversauerung und Artenschwund fördern? Dies wäre der
schlechteste Weg den wir wählen könnten, denn damit würden
wir so zu sagen mit Volldampf in eine noch größere Katastrophe
steuern.
Der „Markt“ wäre noch dazu schlecht bedient, wenn wir nur
Fich­ten­mas­sen­ware anbieten würden. Mit unserem Holz­reich­
tum und der Artenvielfalt an Baumarten in Deutsch­lands Wäl­
dern können wir einen weltweiten Markt bedienen.
Wie wahr.
Schon vor 85 Jahren ließ ein Forstmeister diese Warnung für
seine Nachfolger, doch bessere naturnahe Wälder aufzubauen
in Stein meißeln. Anlass war ein Sturm, der zigtausende Fichten
in diesem Forst umgeworfen hatte. „In des Sturmes Nacht sank
des Waldes Pracht“. „Willst Du den Wald bestimmt vernichten
– so pflanze nichts als reine Fichten“. Dieser alte Spruch ist ak­
tueller denn je.
Die Rotbuche hat in Mitteleuropa ihr Hauptverbreitungsge­biet
mit seinem Schwerpunktvorkommen in Deutschland und war
auch ursprünglich dominierend.
In Zeiten des Klimawandels kommt unserer heimischen Buche
im Waldumbau eine tragende Rolle zu. Ursprünglich in weiten
Teilen von Bayerns Wäldern beheimatet, ist die Buche an vie­
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le Waldstandorte sehr gut angepasst, verspricht bei richtiger
Pflege wertvolles Nutzholz und gilt als stabiles Rückgrat einer
naturnahen Waldwirtschaft.
Auf mittleren Standorten ist die Buche nahezu konkur­renz­los.
Die Buche wächst sowohl auf bodensauren wie auch auf kalk­rei­
chen Böden. Und je nach Standort und Klima gibt es ganz unter­
schiedlich aufgebaute Buchenwälder. In ihnen finden über 6.000
verschiedenen Tierarten ihren jeweils geeigneten Lebens­raum.
Dazu kommen noch viele Pilzarten. Das Wesentliche im ökolo­
gischen Buchenwald ist unsichtbar. Buchenbestände bieten aber
nicht nur ökologische, sondern auch viele ökonomische Vorteile.
Das von der Forstwirtschaft angestrebte Bewirt­schaf­tungs­ziel
ist es, starke, wertholzhaltige Buche zu erzeugen. Bu­chen­holz
ist eines der am häufigsten eingesetzten einheimischen Hölzer.
Die In­landsnachfrage ist zudem nach dem Bau großer Laub­holz­
säge­wer­ke und der besseren Verwertung auch schlechterer Bu­
chen­holzqualitäten deutlich gestiegen.
Mitteleuropa wäre ein einziger großer Buchenwald, wenn der
Mensch nicht eingegriffen, manche Wälder gerodet und viele
der verbleibenden Wälder umgestaltet hätte.
Die Buchenwälder zu fördern sollte also das oberste Ziel sein.
Mit der Naturverjüngung in Buchenwäldern kann kostenlos der
Wald verjüngt werden und spart bei angepasstem Wildbestand
die Zäunung. Weiterhin soll es Ziel sein die Eiche und Tanne zu
fördern, da gerade im Landkreis Neumarkt viele Böden dafür
gut geeignet sind. Die Buche erobert sich erfreulicherweise bei
uns ihr angestammtes Areal zurück.
Flurnamen im Landkreis Neumarkt geben Auskunft über die
Häufigkeit der Buche und Fichte. Über 160 Flur- und Ortsna­men
wei­sen auf die Buche hin, dagegen nur etwa 50 auf die Fichte. Der
Name „Fichta“ für den Staatswald in der Gemeinde Sengen­thal ist
irre­füh­rend für einen Fichtenstandort, denn Fichta bedeutet hier
„Feuch­te“. Auf den Grundwasser führenden Schichten gedeiht
hier am besten die Eiche. Schadflächen wurden nach den Schneeund Windbrüchen in den 80iger Jahren mit der standortsge­rech­
ten Stieleiche aufgeforstet und tragen zur Stabilität des Wal­des
bei. Eine über 2 m starke Eiche steht am Stadelhof bei Forst und
zeigt wie leistungsfähig die Eiche bei uns ist.
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Auch die Tanne, Eibe, Elsbeere und die Edellaubhölzer wie
Bergahorn, Esche, Wildkirsche und weitere wichtige Baumarten
wie z. B. Lärche, Feldahorn, Spitzahorn, Sommer- Winterlinde
und Hainbuche bedürfen ebenso der Förderung. All diese
Baumarten sind am stärksten durch Wildverbiss bedroht.
Da ist es umso erfreulicher, daß die Stadt Dietfurt den Staats­
preis für vorbildliche Waldbewirtschaftung erhielt. Lang­fris­ti­ges
Denken und Handeln wurde hier belohnt. Dieser Preis könnte
natürlich auch auf andere Kommunen und Privatwald­be­sitzer
übertragen werden, die bereits in diesem Sinne vorausschauend
und nicht rückwärtsgewandt handelten.
Böhmischer Urwald Kubani bei Krummau 1907.
Herbstlicher Buchenwald mit Naturverjüngung im Distrikt Gödenacker.
Viele Wälder im Landkreis Neumarkt werden seit langer Zeit in
Richtung Mischwald gelenkt und in bestehenden Laubwäldern
durch gezieltes Durchforsten die Qualität gesteigert. Weiterhin
wird auf Naturverjüngung gesetzt, die der naturnahe Wald ko­
stenlos anbietet. Die eingeleitete Entwicklung muss fortge­
setzt werden wo diese noch nicht so weit fortgeschritten ist.
Erkannte Fehler aus der Vergangenheit dürfen sich nicht wieder­
holen, auch wenn das manche anders sehen und das Rad der
Zeit zurückdrehen wollen.
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Am Kubani in der Nähe des heute Tschechischen Krummau war
das erste Naturwaldreservat in Europa. Dort im Böhmer­wald
beschrieb 1840 ein Forstmeister ein Drittel der Wälder als Ur­
wald. Relikte von Urwäldern können noch z. B. in der Slowa­kei
auf Kleinflächen studiert werden.
In Deutschland gibt es Reliktwaldflächen die noch als sehr ur­
sprüng­lich bezeichnet werden können, aber keinen Urwald mehr
im eigentlichen Sinne darstellen. Die Wälder in diesen Na­tur­
wald­reservaten, Nationalparks und Naturschutzgebie­ten wer­
den nicht mehr bewirtschaftet. Sie entsprechen höchstens noch
der ursprünglichen Baum­artenzusammensetzung, die je nach
Stand­ort und Klimalage unterschiedlich ist. Dort herrscht die
höchste Artenvielfalt und was den Namen Urwald ausmacht
ist, dass der Wald von jeglicher menschlichen Nutzung ausge­
nom­men war und einen hohen Totholzanteil stehender und lie­
gender Bäume aufweist. Der Kreislauf des Urwaldes ist bestän­
dig und verändert sich auch durch Kalamitäten. Sie drohen auch
dem Urwald, vor allem wenn die Bäume ihr Höchstalter erreicht
haben oder klimatische Veränderungen einzelnen Baumarten zu
schaffen machen. Gerade der Urwald mit seiner hohen Dynamik
ist ständig im Wandel und passt sich der jeweiligen Situation an.
Die Natur als starres System wäre bald zum Scheitern ver­ur­teilt.
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Buchen am Weststrand bei Prerow an der Ostsee.
Als Grenzstandort für die Rotbuche ist der Weststrand bei
Prerow zu betrachten. Dieses Waldgebiet wird heute als Urwald
bezeichnet. Dies stimmt allerdings nicht mehr, denn zwischen
1715 und 1720 wurden von den Dänen die großen Wälder, vor
allem die wunderbaren Eiben und Kiefern mit 1000 Mann für die
abgebrannte Stadt Kopenhagen abgeholzt. Dieser Waldbestand
kann aber heute als naturnah bezeichnet werden und ist ein
hochrangiges Erholungsgebiet. Hier auf dem Darß ist die Eibe bis
auf wenige Exemplare fast verschwunden. Besonders wichtig ist
dort der Wald zur Stabilisierung des Strandes an der Ostsee. Die
Rotbuche steht hier auf den Wanderdünen, einem für sie extre­
men Standort und stabilisiert den Sand vor der Erosion durch
Wind und Meer. Aber jedes Jahr holt sich die Brandung einen Teil
des Waldrandes.
Weitere Naturwaldreservate für Deutschland in denen die Rot­
bu­che vorherrschend ist seien hier noch bespielhaft aufgeführt.
Das sind der Nationalpark Kellerwald, der National­park Eifel, Na­
tio­nalpark Jasmund, Urwaldinsel Vilm, Heilige Hallen und Na­tio­
nal­park Müritz, Nationalpark Hainich in Thüringen, der Stei­ger­
wald, der Paterzeller Eibenwald bei Weilheim, das Na­tur­wald­re­
ser­vat Wasserberg bei Gößweinstein, die Hänge an der Do­nau
und Altmühl bei Kelheim und nicht zu vergessen das bei uns am
näch­sten gelegene Naturwaldreservat Mittel­berg bei Bi­ber­bach.
Besonders wichtig sind die Bergmischwälder in den Alpen und
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Mittelgebirgen. Diese Wälder dienen dem Erosionsschutz. Gerade
die verheerenden Überschwemmungen der letzten Zeit können
hier schon im Oberlauf der Flüsse und Bäche gemindert werden
wenn der Wald intakt, standortsgemäß und artenreich ist.
Bei all den Diskussionen über den Wald wird oft vergessen, dass
der Wald nicht nur der Holznutzung dient, sondern viele andere
Funktionen hat. Diese sind oft wertvoller als der reine Holzwert,
wie Erosionsschutz, Klimaschutz, Schutz des
Wasserhaushaltes und der Arterhaltung aller
in ihr vorkommenden Individuen.
Was wäre der Kölner Dom ohne die Eichen aus
dem Hienheimer Forst bei Kelheim? Die­se wur­
den im Mittelalter zum Bau des Chor­ge­stühls
im Kölner Dom verwendet. Auch zum Bau der
Festung Ingolstadt (1826-1847) wurden viele
Hunderte mittelgroße Eichen gefällt. Auf der
Donau wurde eine Menge verarbeitetes Holz
zum Teil bis nach Wien überführt. Heute gibt
es an den Hängen zur Donau und Altmühl ei­
ne Häu­fung von Naturwaldreservaten. In der
Wald­ab­tei­lung Wipfelsfurt zwischen Kel­heim
und Weltenburg stehen heute Eschen und
Eichen mit einer Oberhöhe von bis zu 50 m.
Eine Eibe erreicht dort für Deutschland eine Waldabteilung Wipfelsfurt bei Kelheim.
Re­kord­höhe von 24 m.
Regensburger Studenten bauten aus einer dürren Eiche aus dem
Hien­heimer Forst das 22 Meter lange und drei Meter breite Rö­
mer­boot vom Typ Navis Lusoria nach.
Aus Eichen- und Kiefernholz wurden die Boote der Römer bei
Man­ching gefertigt. Schon damals entnahm man das wertvol­
le Holz aus den damaligen Urwäldern. Auch wenn heute wieder
auf der Jurahochfläche westlich Kelheim herrliche Laubwälder
an­zu­treffen sind, muss man wissen, dass zur Keltenzeit dort der
Wald zur Eisengewinnung das Holz lieferte und sich dort eine
größere Menschensiedlung befand. Heute hat sich der BuchenEichenwald sein Areal zurückerobert.
Mit Hilfe des Buchen- und Eichenholzes entwickelte sich die vor­
geschichtliche Eisenindustrie. Was wäre Bayerns Wirtschaft heu­
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te wenn sich die schon damals gewonnenen Erkenntnisse nicht
bis heute überliefert hätten? Nur mit Hilfe des Waldes wurde
das Ziel erreicht. Daß wir heute dem Wald wieder etwas zurück­
geben was wir einmal genommen haben wäre wünschenswert.
sen aber kaum nach, während sich die Buche sehr gut verjüngt.
Es entsteht allmählich ein Buchenwald. Dies zeigt, dass die Eiche
unter den natürlichen Standortbedingungen der Jurahochfläche
der Konkurrenzkraft der Buche unterlegen ist.
Sehr schlecht erging es früher den Wäldern um das Mittelmeer.
Für den Schiffbau wurden ganze Wälder gerodet. Durch Erosion
wurde der ohnehin karge Boden weggeschwemmt und verkar­
stete. Durch Seekriege versanken damals sinnlos ganze Wälder
im Meer. Anders als bei uns hat sich dort durch den Raubbau der
ursprüngliche Wald nie mehr erholt und fällt zusätzlich großflä­
chig jedes Jahr Waldbränden zum Opfer.
Original Römerboote im Kelten-Römermuseum in Manching.
Als kleiner Naturwaldüberrest kann heute noch der ca. 2,4 ha
große Ludwigshain nördlich der Straße vom Bankerl nach Kel­
heim mit seinen durchschnittlich 500jährigen Eichen besichtigt
wer­den. Dieser wurde 1939 als Naturschutzgebiet ausgewiesen
und kommt dem Urwaldgedanken recht nahe.
Das Besondere am „Ludwigshain“ ist, dass hier seit rund 100 Jah­
ren eine natürliche Waldentwicklung ohne forstwirtschaft­
li­
che
Nut­zung abläuft. Die alten Eichenveteranen dürfen hier eines na­
tür­
li­
chen Todes sterben. Aus abgestorbenen Baum­
stäm­
men
wach­sen Pilze. Moosteppiche überwuchern morsches Holz, in dem
auch zahlreiche Tierarten Lebensraum finden.
Zu verdanken ist dies dem Bayerischen Kronprinzen, dem späte­
ren König Ludwig III. Bei einem Jagdbesuch 1906 in Kelheim, war er
von dem Waldbestand mit seinem alten Eichenbestand sehr be­
eindruckt. Ihm zu Ehren wurde die Waldparzelle bereits 1913 zum
Na­tur­schutz­park erklärt und „Ludwigshain“ benannt. Die frühere
Ba­ye­rische Staatsforstverwaltung (heute Staatsforstbetrieb) hat
seither in diesem „königlichen Wald“ eine ungestörte Entwicklung
ohne forstwirtschaftliche Nutzung ermöglicht.
Seither nimmt der Eichenanteil ab. Die Eichen brechen aufgrund
ihres hohen Alters nach und nach zusammen. Jungeichen wach­
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ANSPORN 4/2013
Umgestürzter Eichenriese im NSG Ludwigshain bei Kelheim.
Eine umgestürzte Eiche braucht etwa 50 Jahre bis sie zersetzt ist.
In diesem Zeitraum bietet sie ebenso wie die Buche, die in etwa
10 Jahren verrottet ist, Lebensraum
für sehr viele seltene Pilze wie den
Korallen- und Igelstachelbart. An ei­
ner umgestürzten Eiche hat sich im
Ludwigshain der äußerst seltene
Mosaikschichtpilz angesiedelt, den
wir sonst nur in Eichenurwäldern
finden. So erreichen bei uns Na­
turwaldreservate, sozusagen die Ur­
wälder von Morgen, durch ihre Ar­ Mosaikschichtpilz an umgestürzter Eiche im
ten­vielfalt eine Qualität ähnlich der Ludwigshain.
ver­gan­genen Urwälder.
Rätselhaft ist, dass das Bayerische Forstministerium den Kom­
mu­nen untersagen will, auf ihren Flächen Naturwälder aus­
zuweisen. Obwohl nach internationalen Vorgaben wesentlich
mehr Staats- und Kommunalwälder geschützt werden sollen.
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Da hatte die Stadt Zürich mehr Mut bewiesen ihren herrlichen
stadtnahen Sihlwald großflächig unter Schutz zu stellen.
Der Sihlwald ist zusammen mit den angrenzenden Wäldern
der größte zusammenhängende Laubmischwald des schwei­
zerischen Mittellandes. Der ursprüngliche Buchenwald wurde
bis Ende des letzten Jahrhunderts genutzt und war bis ins 19.
Jahrhundert von zentraler Bedeutung für die Holzversorgung
von Zürich.
Im Jahr 2009 wurde eine Kernzone von rund vier km² festgelegt,
in der die Natur unberührt bleibt.
Eichenwirtschaftswald Abt. Horngraben im Distrikt Heinrichsbürg beim Großwiesenhof.
Slowakischer Trauben- und Zerreichenurwald.
Herrlich anzusehen mit einem hohen Wertholzanteil ist der Stiel­
eichen­wald in der Heinrichsbürg in der Abteilung Horngraben
beim Groß­wiesenhof. Dies soll ein Beispiel sein wie leistungsfä­
24
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hig die Eiche auf vielen Böden im Landkreis Neumarkt ist. Als
Gegenbeispiel zeigt der Trauben- und Zerreichenurwald aus der
Slowakei, dass hier wie dort standortsgemäße Wälder hoch­leis­
tungs­fähig sind und sich äußerlich nur durch den hohen Tot­holz­
anteil und der hohen Flora und Fauna des Eichenurwal­des unter­
scheiden.
In anderen Wäldern der Slowakei gibt es noch ca. 300.000 Eiben.
Wenn man aber sieht was dort durch den hohen Wild­be­stand an­
gerichtet wurde, nur um vor dem Fall der Grenzen Par­tei­bonzen
und zahlenden westlichen Jagd­gäs­ten ein Jagd­ver­gnügen zu bie­
ten, dann ist das eine Schande was man dort dem Wald ange­
tan hat. Durch die Schälschäden an jeder Eibe wurde der ge­
samte Bestand an Wertholz vernichtet. Hier kann man wirk­
lich von einer Verwahrlosung des
Waldes durch falsche Zielsetzung
sprechen. Gerade der wertvol­
len Baum­art Eibe muss man hohe
Aufmerksamkeit widmen, da die­
se für den Bogenbau im Mittelalter
in Mitteleuropa fast völlig aus­
gerottet wurde. Die Eiben­
holz­
lieferungen gingen damals nach
England. Der Eibenbestand hat sich
seither nicht mehr erholt.
Traumhaft war ein Besuch in ei­
nem Ur­waldrelikt in der Nie­dri­gen
Tatra. In der Slowakei sind noch
viele kleine Ur­wälder un­ter­schied­
li­cher Baum­ar­ten­zu­sam­men­set­
zung zu beob­ach­ten. Beim Wind­
bruch von 1967 wur­
de hier eine
Tan­ne mit über 2 m Durch­mes­ser
und 56 m Höhe gebrochen. Fichte,
Tanne, Rot­
buche und Berg­
ahorn Abgebrochene Tanne in einem Urwald in der Niedrigen Tatra.
könnten auch in Bayern mit höchsten Wuchs­leis­tun­gen stehen
wie in diesem Urwald. Wie stolz wäre da ein Wald­be­sit­zer wenn er
solche Baum­dimensionen, z. B. einen Berg­ahorn mit 20 Fest­me­
tern wie im dortigen Urwald, vorzeigen könnte.
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Bei manchen Menschen löst der Gedanke an den wilden un­
ge­zähmten Urwald Unbehagen aus. Wenn man aber mal das
Glück hatte einen Urwald zu besichtigen, der auch heute bei uns
stehen könnte, würde er auch Begeisterung bei denen auslösen,
die sich bei uns einen Urwald nicht vorstellen können. Also vor
was haben wir Angst?
Vertrauen wir lieber auf die gewonnenen Erkenntnisse über
un­sere (Ur)wälder und gestalten diese, um mit verschiede­nen
stand­ort­gemäßen Baumarten Mischwälder mit hoher Arten­
viel­falt und Holzmasse aufzubauen. Es sollten zukünftig keine
Al­ters­klas­sen­wälder, sondern Wälder mit unterschiedlich alten
Bäu­men angestrebt werden um mit Naturverjüngung Wald be­
grün­den zu können. Dazu gehört auch zur Artenerhaltung und
-vielfalt ein bestimmter Mindestanteil von Bäumen, die bis zum
na­tür­lichen Zerfall alt werden können, dazu liegendes und ste­
hendes starkes Totholz.
Dann werden wir in Zukunft wieder den artenreichen, wider­
standsfähigen und ertragreichen Wald bekommen wie wir ihn
einmal hatten und dringend brauchen.
Christian Wolf
Monika Schirmer Die Quitte
eine fast vergessene Obstart
5. überarbeitete Auflage
ISBN 978-3-930167-75-3 / IHW-Verlag 2010
384 Seiten, ca. 100 Farbabbildungen, zahl­
reiche S/W-Abbildungen. Fest gebunden.
Pflan­zenkunde, 45 Sor­ten­be­schrei­bungen.
Kul­turgeschichte, Heil­kund­li­ches gestern
und heute, zahlreiche Rezepte und Ver­
brauchs­­hinweise. Ver­kaufs­preis € 34,90.
Er­hältlich im Buchhandel / bzw. IHW-Verlag
und Verlagsbuchhandlung, Postfach 1119,
85378 Eching · Telefax: 089 3192257
E-mail: dr.schmid@ihwverlag.de
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D
er Waldtag Mit­tel­fran­ken/Ober­pfalz
am 29.09. steht vor der Tür. Alle
Wald­besitzer und In­ter­es­sier­te sind
gleichermaßen eingeladen. Über die Auto­
bahn A 3 können Sie die Veranstal­tung um das Schul­zen­trum
in Alt­dorf auch aus dem Land­kreis Neu­markt pro­blem­los er­
rei­chen. In Alt­dorf haben die an­säs­si­gen Fir­men großzügig ih­
re Park­mög­lich­keiten zur Verfügung gestellt. Außerdem ist die
Anfahrt mit der Bahn über die S3 über Feucht möglich.
Das vielfältige Programm bietet Informationen zum Wald und
die Waldpflege im Privatwald. Außerdem findet die ganze Fa­mi­
lie Unterhaltung.
Waldforum: Vielfältige Informationen zu Wald und Holz
Ein zentraler Teil des Waldbesitzertages ist das Waldforum. Hier
finden Sie Fachaussteller zum Thema „Wald und Holz“. Forst­
ma­schi­nen und -geräte sowie Werkzeuge und Ar­beits­be­klei­
dung sind genauso wie Forstpflanzen und Forstdienst­leis­ter Teil
der Aus­stellung. Auch Ämter und Institutionen, wie die Äm­
ter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die So­zial­ver­si­
che­rung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, das Ver­
mes­sungs­amt und die Bayer. Staatsforsten sind vertreten. Die
Wald­be­sit­zer­vereinigungen zeigen, wie sie Waldbesitzer unter­
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stüt­zen. Beim Thema Holz geht es besonders die Möglichkeit
des modernen Holzbaus und zeitgemäße Holzheizsysteme.
Waldparcours: Forstpraxis zum Anfassen
Der zweite Schwerpunkt ist ein rund 2 km langer Wald­par­cours.
An 12 Stationen kön­nen Sie sich informieren, wie Profis im Wald
arbeiten. Von der Pflanzung, über die Pflege, bis hin zur Holz­
ernte sind viele Bereiche der Arbeit im Wald zu erleben. Sie kön­
nen hier Anregungen für die Pfle­ge Ihres Privatwaldes mitneh­
men. Außerdem geht es um den Wald als natürlichen Le­bens­
raum. Bei den Seil­klet­ter­vor­führungen der Nürn­ber­ger Schule
für Baumpflege und bei der Saatguternte mit dem Hub­­stei­ger
geht es sogar bis in die Baumkronen.
Der Waldparcours gibt praktische Anregungen zu allen Forstarbeiten
Fachvorträge: Informationen für Interessierte
Sechs Fachvorträge sind eine Chance für Interessiere, noch tie­
fer einzusteigen. „Wie gestalte ich meinen Wald stabil und zu­
kunftssicher und gleichzeitig ertragreich“ ist ebenso das Thema
wie „Der Wald im Spannungsfeld der Interessen“. Außerdem
erzählen Waldbesitzer von ihren persönlichen Erfahrungen, so
28
ANSPORN 4/2013
kann Wald Freude machen und ein Jagdgenossenschaftsvorsit­
zen­der stellt seine Erfahrungen vor, wie sie einen angepass­ten
Wild­stand erreicht und den Ertrag aus der Jagd verbessert ha­
ben.
Unterhaltung für Groß und Klein
Abgerundet wird der Waldtag durch ein umfangreiches Rah­
men­pro­gramm. Als Musik konnte die Kapelle „Rohrfrei“, die
Schul­band der Mittelschule, Alphornbläser und Jagdhorn­blä­ser
ge­won­nen werden. Selbstverständlich ist für Essen und Trin­
ken ge­sorgt. Außerdem zeigen alle Holzhandwerker, wie Korb­
flech­ter, Kamm-Macher und Geigenbauer ihr Handwerk. Von
der Stroh­hüpf­burg, über Bogenschießen, Märchenerzähler so­
wie Bas­teln und Gestalten
mit Naturmaterialien, gibt
es auch für die Kin­der viel zu
erleben. Der Waldtag lädt
so zu einem Ausflug mit der
ganzen Familie ein. Der Tag
beginnt mit einem öku­me­
ni­
schen Gottesdienst um
09:00 Uhr.
Weitere Informationen fin­
den Sie auf der InternetSeite der Äm­ter für Er­näh­
rung, Landwirtschaft und
Die Veranstaltung richtet sich an die ganze Familie
Forsten in Neumarkt und
Roth.
Der Schirmherr, Herr MdL Albert Füracker, und die Veranstalter,
die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Neu­
markt i.d.OPf. und Roth sowie die Land- und forstwirtschaftli­
che Unfallversicherung, freuen sich auf Ihren Besuch.
Michael Rosskopf
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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U m w elt
WALDTAG
Mittelfranken - Oberpfalz
E
s gibt kaum ein Thema das uns auch in den kommen­
den Jahren weiter so begleiten wird wie das Thema
Energiewende.
Viele Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang.
Gibt es einen Weg der die Klimaveränderung aufhält?
Werden die Zeit, der Wille und die Kraft ausreichen?
Sind dabei Ökonomie und Ökologie im Widerspruch?
Wie wird es mich treffen?
nd um Wald
Ein Tag ru
und Holz
ze Familie!
für die gan
Eintritt frei!
Sonntag,
29. September 2013
Regionaler Waldbesitzertag in und um das
Schulzentrum Altdorf
von 9 Uhr bis 18 Uhr
„
„
„
„
Im Jahre 1972 ist ein international viel beachtetes Buch mit
dem Titel: „Die Grenzen des Wachstums - Bericht des Club of
Rome“ zur Lage der Menschheit erschienen. Dieses Sachbuch
hat seinerzeit der Umweltdiskussion eine neue Dimension ver­
liehen. Die Autoren – Mitarbeiter der berühmten Denkfabrik
Massachusetts Institute of Technology (MIT) - nutzten seiner­
zeit erstmals neuartige Techniken der wissenschaftlichen Sys­
Ausstellungen „Waldforum“
Informationen
Waldparcours „Forstwirtschaft live“
Kinderprogramm
Ämter für Ernahrung, Landwirtschaft
und Forsten
Neumarkt i.d.OPf. und Roth
30
Viele Berichte zur Energiewende gehen durch die Presse, die von
der einen oder anderen Seite das Thema beleuchten, darstellen
oder beladen.
Zahlreiche Gesetze, Verordnungen und Institutionen regeln,
begleiten oder steuern die Energiewende, von denen wir nicht
genau wissen wie und wann sie angewendet werden müssen
oder wie und wann sie für unsere Belange gültig sind. Das Ener­
gie-­Wirt­schaftsgesetz (EnWG), das Erneuerbare Energie Ge­setz
(EEG) oder die Energieeinsparverordnung (EnEV) kennen wir viel­
leicht dann, wenn wir neu bauen.
Aber wie ist das mit der energetischen Sanierung, mit der Öko­
um­lage, mit der Strombörse oder sogar mit der e-Mobilität?
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U m w elt
U m w elt
tem­
ana­
lyse und Computersimulation um präzise Prognosen
über die Langzeitentwicklung der weltweit verflochtenen Pro­
ble­me der Industrialisierung, der Bevölkerungszunahme, der Un­
ter­er­nährung, Rohstoffverknappung und Umweltzerstörung zu
treffen.
Zwar ist das Erscheinen des Buches nun schon über 40 Jahre her
aber die Entwicklung innerhalb der vergangenen 40 Jahre hat
gezeigt, dass die Prognosen von damals so falsch nicht waren.
Sämtliche nachfolgenden Sitzungen und Kongresse ob in Kyoto,
Cancun, Kopenhagen oder zuletzt in Rio oder Katar haben die
damals aufgestellten Prognosen und Hypothesen nur bestätigt
und verfeinert.
Wir wissen nun genauer, wie lange unser Öl, das Gas, das Uran
oder die Kohle reicht. Wir ahnen die Ergebnisse von Tem­pe­ra­
tur­anstieg und Anstiegen des Meerwasserspiegels. Genutzt und
Kon­sequenzen daraus gezogen haben wir bisher nur zögerlich,
unvollständig und halbherzig.
Energie für eine Volkswirtschaft deutlich. Die Frage ist, wie kön­
nen wir ohne wesentliche Einschränkung von Komfort unse­
re Lebensqualität erhalten. Die Energieträger spielen dabei ei­
ne wesentliche Rolle.
In einem Essay in der Basler Zeitung ist das sehr schön beschrie­
ben worden.
Der Verfasser Martin Kapp hat die Argumente für steigende
Benzinpreise näher unter die Lupe genommen. Das Fazit ist nicht
überraschend und wir kennen es aus der täglichen Praxis: Der
Benzinpreis steigt. Das Essay stammt aus dem Jahre 1971!
Der Benzin bzw. Ölpreis – das sehen wir in der täglichen Praxis
- ist auch zu einem wesentlichen Faktor für einen erfolgrei­
chen Wettbewerb unter den Industrienationen geworden. Um
hier so wenig Terrain gegenüber anderen Wirtschaftsräumen in
USA oder China zu verlieren haben sich daher die Politiker der
Europäischen Gemeinschaft Ziele in der Energiepolitik gesteckt.
Schon vor mehr als 10 Jahren einigten sich die Länder der EU
daher auf folgende Energiepolitische Eckwerte, die unter dem
Kürzel 2020 - 20 bekannt geworden sind:
In der EU will man bis zum Jahre 2020 (gegenüber 1990)
20% der Energie aus erneuerbaren Energiequellen schöpfen
20% CO2 einsparen
die Energieeffizienz um 20% verbessern.
Nur wissen wir aber alle, dass wir in den kommenden 40 Jahren
nicht mehr so haushalten können, wenn wir die Erde unseren
Kindern und Nachfahren in einem bewohnbaren Zustand hin­
terlassen wollen.
Der weltweite Hunger und der Hunger nach Energie werden
zunehmen. Damit wird auch die strategische Bedeutung von
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ANSPORN 4/2013
Bis 2030 sollen 30% der Energie aus regenerativen Quellen kom­
men und bis zum Jahre 2050 sollen es 90% sein. Das ist ein sehr
ambitioniertes Ziel.
Aber zumindest in Deutschland genießt dieses Ziel einen ho­
hen gesellschaftlichen Konsens – ebenso wie der nach der
Katastrophe von Fukushima beschlossene komplette Ausstieg
aus der Kernkraft bis 2022.
Wir haben in Deutschland des Ziel des 20%igen Anteils an rege­
nerativer Energie bereits per Ende 2012 erreicht und sind im er­
sten Quartal 2013 bereits bei ca. 25%.
Nun kommt das zum Tragen, was man ein „moving tar­
get“ nennt, denn schon liebäugelt man damit, das Ziel für
Deutschland von 20% auf 35% für 2020 anzuheben. Aus heu­
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33
U m w elt
U m w elt
ti­ger Sicht scheint auch dieses Ziel erreichbar, da nach
wie vor hohe Investitionen in PV Anlagen sowie in
Windräder fließen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die­
se Investi­
tio­
nen vor allem aus dem privaten Sek­
tor kommen. Nur rund 10% der regenerativen Ener­
gie­er­zeu­gung liegt heute noch in der Hand der klas­
si­schen Strom­erzeuger wie RWE, Eon oder Vat­ten­fall.
Der größte Teil wird von sog. Energiege­nos­sen­schaf­ten
bei­ge­tra­gen, also privaten Vereinigungen von Bürgern
und Land­
wir­
ten, die mittlerweile zu Energiewirten
werden. In Neu­markt sind die Jurenergie eG oder das
Vor­haben der Stadtwerke, in die Wind­kraft zu in­ves­tie­
ren, zwei Beispiele für diese Entwicklung.
Drei Effekte kann man aus dieser Ent­
wick­
lungs­richtung erkennen.
Einmal wird die Energieerzeugung stärker re­
gio­
na­
li­siert, d.h. dass auch die Gewinne aus der Strom­er­
zeu­gung bei den Ener­gie­genossen bleiben, weiterhin
ist die Akzeptanz einer PV-Anlage oder eines Wind­
ra­des erheblich höher, wenn man daran mit verdie­
nen kann und andererseits ist es durch die Re­gio­na­
li­
sie­
rung von Erzeugung und Verbrauch nicht not­
wendig große Stromtrassen durch die Republik zu le­
gen. Natürlich, die großen Stromerzeuger sehen ih­
re Geschäftsmodelle in Gefahr und haben gerade im
Bereich der Windenergie aufgeholt. In den kommen­
den Jahren werden sicher weitere Windparks in der
Nord- und Ostsee an das Netz angeschlossen werden.
Auch der Ausbau der Stromtrassen genießt hohe Prio­
ri­tät. Die Zeiten für die Zulassungs- und Bau­ge­neh­mi­
gun­gen sinken im Moment von ca.10 auf 7-8 Jahre.
Die Länge der Leitungen für das Hoch­span­nungsnetz
wird mit ca. 3500 km angegeben, die entweder neu
gebaut oder für höhere Spannungsebenen ausgelegt
werden. Das Problem, das wir in Deutschland haben ist
34
ANSPORN 4/2013
nämlich, dass ein Teil der Grundlast durch die KKW, die sich auch
in den Lastenschwerpunkten, d.h. im Süden Deutschlands be­
finden, abgedeckt wurde. Diese Kraftwerke können naturgemäß
nicht vollständig durch PV oder Wind abgelöst werden, da Sonne
und Wind erheblich unstetigere Energieträger sind. Hier wird in
Zukunft das Thema Speicherung eine Schlüsselrolle spielen.
Allgemein gibt es jedoch einen breiten gesellschaftlichen Kon­
sens für die Veränderung um noch stärker die regenera­ti­ven
Energien in das Netz einzusetzen und einzubinden.
Für ein Land, das sein Bruttosozialprodukt hauptsächlich aus der
Industrieproduktion schöpft, scheint eine so radikale Ver­än­de­
rung der Energieversorgung zuerst einmal ein Wagnis zu sein.
Sicher, es ist eine ambitionierte Herausforderung ein komplexes
System in ein neues, noch komplexeres System zu überführen.
Das deutsche Netz der Elektroversorgung hat ja mit der erst
vor wenigen Jahren erfolgten Trennung in Erzeuger, Über­tra­
gungs­netzbetreiber (ÜNB) und Verteilnetzbetreiber (VNB) eine
grund­legende Änderung erfahren. Diese Veränderung hat aber
nach meiner Beobachtung die Energieversorger auch im inter­
nationalen Vergleich erheblich flexibler und stärker werden las­
sen. An die Marktmacht einer ENEL (Italien) oder einer EDF/GDF
(Frankreich) reicht das naturgemäß nicht heran, aber auch in der
Ener­giebranche gilt das Gesetz der großen Zahl.
Als Industriestandort belastet der Energiepreis sicher die deut­
schen Produkte unterschiedlich. Zudem kommen hohe Steuern
z.B. bei den Mineralölpreisen sowie eine sog. Ökoabgabe. Beim
Strom ist es eine Ökoumlage die sich mit im Moment 5,7 ct pro
kWh im Strompreis niederschlägt. Der Strompreis für den pri­
va­ten Endabnehmer beläuft sich, je nach Tarifmodell, auf etwa
25 ct pro kWh.
Die Energie aus privaten PV Anlagen oder Windgeneratoren
muss nach dem Energie Einspeisegesetz (EEG) vorrangig ins Netz
eingespeist werden und wird, je nachdem, wann die Anlage
ans Netz gegangen ist, mit einer Einspeisevergütung von ehe­
mals bis zu 57,4 ct / kWh bezahlt. Da damit der Verkauf von
Strom erheblich lukrativer war als der Einkauf von Strom, ha­
ben die Anlagenbetreiber sämtlichen erzeugten Strom an den
ANSPORN 4/2013
35
U m w elt
U m w elt
übergeordneten Netzbetreiber abgegeben. Das hat natürlich bei
wachsender Einspeiseleistung dazu geführt, dass langfristig die­
se Förderung den Marktgegebenheiten angepasst werden mus­
ste. Die Einspeisevergütung beträgt heute nur noch ca. 17 ct pro
kWh, sinkt in den kommenden Jahren weiter und nun wird es
wieder interessant den Strom selbst zu nutzen.
Der hohe Grad der regenerativen Energien hat zwei
Auswirkungen gehabt.
Einen finanziellen – wenn die örtlichen Versorger für elektrischen
Strom 37,5 ct bezahlen müssen und selbst nur 25 ct / kWh be­
kommen, ist das ein Geschäftsmodell, das nicht lange tragfähig
ist. Irgend jemand muss die entstehende Differenz ausgleichen.
Das ist über den Preis mit der Ökoabgabe d.h. also mit höheren
Preisen geschehen.
In Neumarkt ist z.B. der Anteil der regenerativ gewonnenen
Energie heute bereits bei 50%. Das hat mehrere, vor allem re­
gionale Gründe. Unter der Woche, wenn alle In­dus­trie­be­trie­be
genügend Leistung abnehmen ist das kein Problem. An einem
sonnigen Wochenende aber steht so viel Strom zur Verfügung,
dass unsere Stadtwerke den Strom an ihren VNB zu einem er­
heblich geringeren Preis abgeben können als sie selbst nach dem
EEG an die PV-Anlagenbetreiber zahlen müssen. Den Preis regelt
die Strombörse in Leipzig – er liegt im Moment durchschnittlich
bei 6,5 ct / kWh.
36
ANSPORN 4/2013
Zum Anderen sind die Stadtwerke und Netzbetreiber (ÜNB,
VNB) für die Netze verantwortlich im Sinne von tech­ni­scher
Ver­antwortung d.h. Spannungsqualität, Netzausfall usw. Das
Interesse der Einspeisenden von Strom aus PV- oder Wind­an­
la­gen aber ist nicht technischer sondern rein finanzieller Natur.
Auch das muss das Geschäftsmodell des Stromlieferanten aus­
halten und berücksichtigen.
Die Lösung wird in einem intelligenten Netz, dem sog. Smart Grid
gesehen, dass erheblich besser, schneller und automatisiert den
Abgleich zwischen Angebot und Nachfrage (Strombedarf) regeln
kann, Lasten in verbrauchsärmere Zeiten verschieben und bei
Bedarf an der richtigen Stelle speichern kann. Dazu ist eine hohe
Auto­ma­tisierung der Netze bis hin zum Verbraucher not­wen­dig
und damit rückt auch die Daten- und Informationstechnik zur
Steuerung der Netzautomatisierung stärker in den Fokus. Wir
alle wollen Sicherheit.
Ein weiterer Aspekt, der in Deutschland von Politik und Industrie
als Vorreiter bei einer Energiewende gesehen wird ist, dass man
ein funktionierendes System und dessen Komponenten, Know
How und Dienstleistungen auch in andere Länder, die langfri­
stig vor ähnliche Probleme gestellt sein werden, verkaufen kann.
Es ist also auch der Exportartikel „Elektrotechnik“ dem man in
Deutschland zukünftige Marktchancen im Vertrieb einräumt.
All diese Überlegungen haben dazu geführt sich auf diese He­
raus­forderungen einzulassen – und zusätzlich werden nach ei­
ner Studie der Kompetenz der Industrie und der Ingenieure so­
wie der Um­setz­barkeit eines intelligenten Netzes in Deutschland
die beste Chance eingeräumt.
Hinzu kommt last not least die Überlegung auch PKW mit in
das Netz z.B. für die Speicherung zu integrieren. Ein Thema, das
selbst noch ein Punkt für einen eigenen Beitrag sein könnte.
Alle in der großen Politik gefassten Beschlüsse müssen aber über
die Länder bis zur Ebene der Städte und Gemeinden um­ge­setzt
und gelebt werden, wollen sie wirklich nachhaltig und wirksam
sein. In Sachen Klimaschutz können Stadt und Land­kreis Neu­
markt bisher eine positive (Zwischen-)Bilanz ziehen. Beide ha­
ANSPORN 4/2013
37
U m w elt
ben sich in Sachen Energie und Umwelt positioniert, ihre Rolle
de­finiert und leben sie in unterschiedlichen Aktio­nen, Mo­ti­va­
tio­nen und Beteiligungen der Bürger z.B. im Ziel der „kli­ma­neu­
tra­len Stadt“, dem Klimaforum oder in der Betei­li­gung an inter­
nationalen Projekten (eReNet). Das Energiekonzept des Land­
krei­ses, der Masterplan 100% Klimaschutz sowie die Neu­mark­ter
Nachhaltigkeitskonferenz sind feststehende Orien­tie­rungs­punk­
te in einer Kommunalentwicklung, die für andere Land­krei­se,
Städte und Gemeinden durchaus Vor­bild­cha­­rak­ter haben kann.
Die
Veranstalter:
16. Neumarkter
Dieser Beitrag wird in der nächsten Ansporn-Ausgabe fortgesetzt. Im zweiten Teil werden einzelne Teilziele auf dem Weg zum
„Prima Klima“ sowie ihre beispielhafte Umsetzung beleuchtet.
Peter Respondek
ittagstisch
ab 11 Uhr M
itäten
mit Spezial
tl-Lamm
vom JUradis
-weiderind
& Juradistl
bei Deining-Bahnhof (Neumarkt i. d. Oberpfalz)
•Glühwein- und Mondscheinritte
•Reitunterricht in liebevoller und angstfreier Atmosphäre
sowohl für Kinder als auch für Senioren
(auch bei Ihnen zu Hause!!)
•Vormittagsreitstunden für Hausfrauen, Mütter
und natürlich auch für Hausmänner 
•Winterliche Ausritte – Anfänger sind willkommen!!
•Ponyreiten ab ca. 2 Jahre
•Beritt, Kutschfahrten, u.v.m
Stephanie Menges, IPZV-Trainerin C u. staatl. gepr. Kinderpflegerin
Tel. 09184/2166 oder 0176/96227782
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ANSPORN 4/2013
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Verkauf von Obstspezialitäten
Quittenausstellung im Saal des Landratsamtes
Vortrag von Monika Schirmer über Quitten
Apfelsorten-Bestimmung
Apfelsorten und frischeR Apfelsaft zum Probieren
Beratung rund um das Obst
Verkauf von Obstbäumen
Kaffee & (Obst-)Kuchen, sowie Musikalische Umrahmung
Spiel, Spaß & Unterhaltung für Kinder
ANSPORN 4/2013
39
Gestaltung: www.neve-design.de
Samstag, 19. Oktober 2013
von 9 – 14 Uhr
vor dem Neumarkter Landratsamt
Islandpferdehof am Hackelsberg
SOZIALES
SOZIALES
Mitglied im
Bayerischen Roten Kreuz
Neumarkt
Oder einfach weil Sie eine gute Sache unterstützen und
fördern möchten!
Mit Ihrem Mitgliedsbeitrag unterstützen Sie nachhaltig die
humanitäre Arbeit des Roten Kreuzes und ermöglichen das
Engagement von vielen freiwilligen Helfern. Denn Helfer erhal­
ten keine Honorare, aber auch Ausrüstung und Ausbildung ko­
sten.
Ihr Beitrag steht uns zu 100% zur Verfügung, denn mit Ihrer
Mitgliedschaft als Fördermitglied im BRK-Kreisverband Neu­
markt unterstützen Sie direkt unsere Arbeit in der Stadt und im
Landkreis Neumarkt.
K
ommen Sie zu uns und werden Sie Mitglied in einer welt­
weiten Hilfsorganisation in über 150 Staaten mit mehr
als 220 Millionen Mitgliedern.
In Deutschland unterstützen fast 4,5 Millionen Menschen das
Rote Kreuz regelmäßig mit Geld als förderndes Mitglied.
Machen auch Sie mit! Werden Sie Fördermitglied des BRKKreisverbandes Neumarkt!
Warum und wieso?
✚✚Weil Sie als Mitglied über das BRK im In- und Ausland rückhol­
versichert sind.
✚✚Weil Sie kostenlos in Ihr Heimatkrankenhaus verlegt werden,
wenn Sie innerhalb der Bundesrepublik erkranken.
✚✚Weil Sie spätestens nach 14 Tagen Krankenhausaufenthalt
weltweit garantiert zurückgeholt werden.
✚✚Weil Ihre ganze Familie in diesen Service eingeschlossen ist.
Bayerisches Rotes Kreuz
Kreisverband Neumarkt
92318 Neumarkt
Telefon: 09181/483-0
FAX: 09181/483-38
Email: info@brk-neumarkt.de
Internet: www.brk-neumarkt.de
Viola Klaus
BRK Kreisverband Neumarkt
✚✚Weil Sie bei den zahlreichen Angeboten des BRK Kreisverbandes
Neumarkt als BRK-Mitglied eine Vergünstigung bei Teil­nah­
me­gebühren erhalten.
✚✚Weil wir einmal pro Jahr bei einem Transport mit einem Ret­
tungs­mittel des BRK Kreisverbandes Neumarkt Ihre gesetzli­
che Eigenbeteiligung übernehmen.
40
ANSPORN 4/2013
ANSPORN 4/2013
41
SOZIALES
SOZIALES
D
as Tageszentrum der Diakonie Neumarkt ist ein belieb­
ter Treffpunkt für Menschen, die mit einer psychischen
Erkrankung leben. Von Montag bis Freitag wird ein viel­
fältiges Angebot mit Kontakt-, Freizeit- und Arbeitsgruppen
angeboten. Zusätzlich können die Besucher des Tageszentrums
und Gäste kostengünstig zu Mittag essen.
Die „Arbeitsgruppe Kochen“ bietet frisch zubereitetes Essen nach
einem ausgewogenen Ernährungsplan an. Genauso wichtig sind
ökologische Aspekte wie der Einkauf
bei Lieferanten aus der Region und
der Einkauf von Produkten der Sai­
son.
Der soziale Gedanke, in der Ge­mein­
schaft mit anderen Men­schen ge­
meinsam die Mahl­
zeit ge­
nießen
können, gehört zu den Zie­
len der
Ein­richtung. Dies ist be­sonders wich­
tig für diejenigen, die alleine leben.
Neben dem sozialen Gedanken ist
dem Tageszentrum die Beschäftung
für Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben, ein
Anliegen. Drei bis vier Besucher haben als Mitarbeiterin bzw.
Mitarbeiter eine sinnvolle Aufgabe. Dies stärkt Kenntnisse und
Fähigkeiten und die Freude an der Arbeit.
42
ANSPORN 4/2013
„In diesem Kreislauf sind zahlreiche Besucherinnen und Besucher
dieser offenen Einrichtung eingebunden, die mit dem Angebot
„Gemeinsames Mittagessen“ einen Beitrag zu einer guten
Tagesstrukturierung leistet“, so Frau Pflug, Mitarbeiterin.
Wichtig ist noch zu wissen: Das Mittagessen beginnt um 12.00
Uhr. Ein Speiseplan zeigt Ihnen die Menüs, die Sie auch telefo­
nisch erfragen können. Sie können sich für eine Woche im Voraus
bzw. für einzelne Tage bis 9.30 Uhr anmelden. Eine Portion be­
steht aus einem Hauptgericht mit Beilagen. Hinzu kommt eine
Vor- oder Nachspeise zum Preis von insgesamt 3,50 €. Getränke
werden kostengünstig angeboten.
Alle weiteren Informationen zum Mittagstisch erhalten Sie über:
Tageszentrum
Friedenstraße 33 · 92318 Neumarkt
Telefon: 09181 4640–0
Maria Pflug
Diplom-Sozialpädagogin FH
ANSPORN 4/2013
43
E ner g ie
E ner g ie
weiht erstes Windrad ein
Es ist ein echter Meilenstein in der noch jungen
Geschichte der Bürgergenossenschaft Jurenergie eG:
Am 14.09.2013 konnte die Einweihung des ersten eigenen Windrads der Bürgergenossenschaft
gefeiert werden. Im Südosten des Landkreises
Neumarkt, in der Nähe der Ortschaft
Pöfersdorf, wurde eine getriebelose 3 MW –
Anlage errichtet und vor wenigen Wochen in
Betrieb genommen.
Kein Wunder, dass auf der Einweihungsfeier trotz Nie­
sel­regen allgemeine Zufriedenheit und Freude über das
Erreichte zum Ausdruck kamen. Der Auf­sichts­rats­vor­
sitzende Dr. Wolfgang Fruhmann begrüßte die zahl­rei­
chen Gäste, darunter viele Ehrengäste aus Politik und
Wirt­schaft, und skizzierte kurz die Entwicklung der Ge­
nos­senschaft vom Start bis zum
vorläufigen Höhepunkt mit dem
im
Pöfersdorf
e
g
la
n
a
ft
a
ersten eigenen Ge­nos­sen­schaftsDie Windkr
Überblick:
Windrad. Zugleich dankte er al­
n
co
er
En
.
Fa
len Beteiligten und Hel­fern für
Anlage
Hersteller:
getriebelose
die Organisation und Durch­füh­
Technik: 3 MW
rung dieser Ein­wei­hungs­feier,
Leistung: .07.2013
me:25
€
io
M
0
6,
ins­be­sondere der örtlichen
Inbetriebnah
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knap
tition:
/h
kW
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Gesamtinves
8
6,
.
Feuer­wehr für die per­fekte lo­
oduktion: ca
2000 jährl. Strompr
(versorgt rund
gis­ti­sche Um­set­zung.
Haushalte)
Landrat Löhner betonte in
. 4.100 t
sparung: ca
einde m
ge
kt
ar
seiner Ansprache die Be­deu­
jährl. CO2-Ein
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fe
Standort:
en
tung einer dezentralen Ener­
Hoh
rt nächstgelegener O
gie­versorgung, insbesonde­
rf
Pöfersdo
44
ANSPORN 4/2013
re auch unter dem Aspekt der regionalen Wertschöpfung. Die
Wind­­ener­gie sei einer der wichtigsten dezentralen Energieträger.
Ihre Ak­zeptanz in der Bevölkerung könne maßgeblich gestei­
gert werden, wenn die Bürger sich selbst beteiligen könnten.
Die Jurenergie eG sei somit ein wichtiger Akteur bei der Ener­
gie­
wende. Landrat Löh­
ner würdigte auch die
von Beginn an uner­müd­
liche und profes­sio­nelle
Aufbauarbeit, die ins­
be­
son­dere von den Vor­stän­
den und Auf­sichts­rä­ten
geleistet wurde. Dadurch
genießen die Ver­ant­wort­
li­chen zu Recht hohes Ver­
trauen ihrer Mitglieder.
Auch Bernhard Graf, der
Bür­germeister der Stand­
ort­gemein­de Ho­hen­fels,
betonte in seinem Gruß­
wort die positive Be­deu­
tung der Bür­ger­ge­nos­sen­
schaft. Er sei stolz, dass
das erste Windrad der
Jurenergie auf dem Gebiet
des Marktes Hohenfels
entstanden sei. Wenn ein 200 m hohes Windrad gebaut werde,
bedeute dies für Bewohner der umliegenden Orte eine einschnei­
dende Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes. Auch wenn
die Notwendigkeit der Energiewende nicht umstritten ist, stehe
mancher Bürger einer Windkraftanlage vor der Haustür natur­
gemäß kritisch gegenüber. Mit dem Wissen, dass hier nicht ex­
terne Investoren großes Geld machen, sondern diese Anlage in
Bürgerhand ist und jeder sich auch selbst daran beteiligen kann,
ist die Akzeptanz für eine solche Windkraftanlage sicher ungleich
höher.
Nach weiteren Grußworten von Jörg Ziller von der Fa. Ostwind
und Jurenergie-Vorstand Bernhard Pürzer erfolgte die Segnung
ANSPORN 4/2013
45
E ner g ie
E ner g ie
Die Jurenergie eG – eine Erfolgsgeschichte
der Anlage durch Herrn Pfarrer Udo Klösel und Herrn Pfarrer
Richard Urschel. Sie erbaten Gottes Segen für einen störungsund unfallfreien Betrieb und jederzeit hohe Erträge der Anlage.
Die Jurenergie eG im Überblick:
(Stand 14.09.2013)
Jurenergie eG
Dr.-Grundler-Str. 1 ·92318 Neumarkt
GnR Nürnberg Nr. 314
Mitglieder: 896
gezeichnetes Kapital. 7,9 Mio €
Vorstand:
Carsten Borrmann
Bernhard Pürzer
Michael Vogel
Aufsichtsrat:
Dr. Wolfgang Fruhmann (Vorsitzender)
Andreas Westiner (stv. Vorsitzender)
Cornelia Zeidler
Ralph Feldbauer
Christoph Rabl
Beim anschließenden geselligen Bei­
sam­
men­sein bewirtete die Fa. Greller die Be­
sucher mit Speis und Trank, während die
Blas­
kapelle Lupburg für den passenden
„Ohren­schmaus“ sorgte.
Führungen an der Anlage und Kurzvorträge
rundeten das Programm ab, so dass die
Zeit wie im Fluge verging. Vor allem die
vielen anwesenden Mitglieder konnten
nicht nur interessante Einblicke und Ein­
drücke mit nach Hause nehmen, sondern
auch das Bewusstsein, Teil einer großen
Gemeinschaftsleistung und (Mit-)Eigen­
tümer eines stattlichen Windrades zu sein.
Roland Hadwiger
Redaktion Ansporn
Geschäftsführung
Jurenergie BetriebsGmbH:
Michael Vogel
allg. Informationen:
Tel. 09181/470-256
info@jurenergie.de
www.jurenergie.de
46
ANSPORN 4/2013
Als die Jurenergie eG im April 2010 von 79 mutigen Menschen gegründet wur­
de, konnte niemand eine derart rasante und erfolgreiche Ent­wick­lung vorher­
sehen. Den Anstoß zur Gründung gab damals das Land­rats­amt Neumarkt.
Dafür waren mehrere Faktoren maßgeblich:
So wird der Umstieg auf Erneuerbare Energien im Landkreis Neumarkt schon
seit langem durch geeignete Projekte gefördert. Zudem gibt es in unse­
rem Land­kreis auch schon lange große Anlagen zur Erzeugung regenerati­
ver Energie. Bereits Ende der 90er Jahre wurden die ersten Windräder errich­
tet, auch viele große PV-Anlagen sind zwischenzeitlich entstanden. Oft ka­
men jedoch die Investoren dieser Anlagen von weit her, so dass die eigene
Bevölkerung kaum an der Wertschöpfung solcher Anlagen beteiligt war. Und
insbesondere durch die gesetzliche Privilegierung von Windkraftanlagen war
klar, dass weitere Anlagen kommen würden, egal wie man zur Windkraft
steht.
Hier setzt die Grundidee an: Wenn schon Windräder bei uns gebaut werden,
dann soll zumindest ein Stück des „Kuchens“ im Landkreis bleiben, sprich die
eigenen Landkreisbürger sollen von der daraus zu erzielenden Wertschöpfung
profitieren. Gesucht wurde also ein Modell, mit dem möglichst viele Bürger
an solchen Anlagen partizipieren können, und zwar ohne hohe finanzielle
Hürden. Gefunden wurde es in der Rechtsform der Genossenschaft, und so
begann am 13.04.2010 die Erfolgsgeschichte der Jurenergie eG. Inzwischen
sind rund 900 Bürgerinnen und Bürger Mitglied und haben zusammen Anteile
in Höhe von fast 8 Millionen € gezeichnet.
Dank des ausschließlich ehrenamtlichen, tatkräftigen Einsatzes von Vorstand,
Auf­sichtsrat und vielen weiteren Mitgliedern konnte die Jurenergie eG in den
ersten Jahren ihres Bestehens u.a. 12 PV-Anlagen realisieren und sich an fünf
verschiedenen Windkraftanlagen beteiligen. Dann rückte durch das enorme
Wachstum schneller als gedacht die Vision eines eigenen Windrades in greif­
bare Nähe. Nach langen Verhandlungen einigte man sich mit der Fa. Ostwind
aus Regensburg auf den schlüsselfertigen Erwerb einer Windkraftanlage, die
nahe Pöfersdorf gebaut wurde. Inzwischen wurde übrigens eine weitere An­
la­ge gleichen Typs auf dem Brenntenberg – direkt an der Landkreisgrenze zu
Regensburg - ebenfalls schlüsselfertig erworben. Für beide Anlagen wurden
jeweils knapp 6 Millionen € investiert.
Die Jurenergie eG ist längst eine der erfolgreichsten Bür­ger­ener­gie­ge­nos­sen­
schaf­ten in Bayern und hat mittlerweile vielfach Vorbildcharakter für ande­
re Initiativen.
ANSPORN 4/2013
47
TOURISMUS
TOURISMUS
heute die neue LED-Beleuchtung die wun­
derbaren Naturgebilde noch viel stärker zur
Wirkung. Wenn man das Tageslicht wieder
erreicht hat, empfiehlt sich eine Klettertour
im Hochseilgarten. Es gibt sechs verschiede­
ne Parcours sowie einen Kleinkinderparcour
zu absolvieren. Die Kletterzeit beträgt rund
drei Stunden, bei Kleinkindern 1,5 Stunden.
Für die nötige Sicherheit sorgen die ausge­
bil­deten Trainer und die richtige Ausrüstung.
Wer es lieber sicher am Boden hat, der kann
im Waldbiergarten den Kletterern zusehen
Ausführliche Informationen und Preise gibt’s
unter www.erlebniswelt-velburg.de
Herbst:
Erlebnis unter und über Tage in der Erlebniswelt Velburg
Velburg lädt Sie im Oktober zur Herbstwandersaison ein, den
nagelneuen Walderlebnispfad in Velburg zu besuchen. Aus­
gangspunkt für die „Zeit-Reise“ ist der Schlossberg oberhalb
von Velburg. Der Weg ist ca. 4,5 km lang und als Rundweg mit
20 Stationen begehbar. Die Themen „Wald“ und „Zeit“ ziehen
sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Stationen. Danach
empfiehlt sich ein Besuch der König-Otto-Tropfsteinhöhle
in Velburg, die bis 31. Oktober geöffnet hat. Sie ist eine der
schönsten Schauhöhlen in Deutschland. Hier findet man un­
ter Tage eine märchenhafte Tropfsteinlandschaft mit einer
Vielfalt an Formen. Während man die Höhle früher nur mit
Kerzen, Fackeln- und Magnesiumlicht betreten konnte, bringt
48
ANSPORN 4/2013
Historische Stadtführungen in Berching
…ein Zeitreise erleben!
Ein paar Wolken lassen die warme AugustSonne nicht ganz so kräftig werden wie in den
letzten Tagen, es ist angenehm warm und die
kaum spürbaren Regentröpfchen nimmt nie­
mand ernst. Sie wirken eher, wie wenn der Him­
mel sagen möchte „Ich könnte es euch auch
verderben – wenn ich wollte.“ Ideales Wet­ter
für eine Stadtführung also und das ideale Klima
für eine historische Führung herrscht zwei­
felsohne in Berching. Der in das Sulztal einge­
bettete staatlich anerkannte Erholungsort gilt
als Oberpfälzer „Kleinod des Mittelalters“ und
das zu Recht! Alte Bürgerhäuser und kunst­
volle Fachwerkgiebel, enge Gassen und ein klei­
ner Stadtbach laden zu einem be­
schau­
lichen
Bummel ein. Zwei Führungen laufen heute
gleichzeitig und sollen durch szenisches Schau­
spiel bereichert werden! Die eine Gruppe steht
mit dem „Viertelmeister“ am Hei­mat­mu­seum
und dieser klagt den Zuhörern sein hartes Leben.
Vier­telmeister hieß der damalige Bürger­meis­ter,
ANSPORN 4/2013
49
TOURISMUS
TOURISMUS
weil Berching einmal gevierteilt war und jeder dieser Bürgermeister
ein Vierteljahr regieren durfte. Die andere Gruppe läuft derweilen
innerhalb des Stadtmauerringes, sie könnte den mittelalterlichen
Befestigungsring auch begehen, denn
die Stadt Berching hat sich nicht nur
ihre 13 Türme und alle vier Stadttore
erhalten, sondern auch die komplet­
te Stadtmauer! Dort erfahren sie vom
Chinesen- und Frauenturm und siehe
da, „ein Weibsbild ist im Verlies einge­
sperrt“, pocht an die Holztür und bit­
tet um Befreiung! „Lasst´s me raus!“
schreit die Frauenstimme verzwei­
felt. Ein Mann aus der Besuchergruppe
schaut sich um und rückt unbemerkt
ein kleines Stück näher an die alte Holztür. „Dauert nema lang wir
san glei fertig“ flüstert er scheinheilig mitfühlend. In der Stadtmitte
treffen diese Gruppen dann noch auf weitere Szenen wie auf die
zänkischen Weiber die sich streiten als wäre es echt! Das fleißige
Waschweib macht am Stadtbach ihre Wäsche und wundert sich
stets, dass diese Leute tagsüber spazieren gehen können und so
gar keine Arbeit haben. Die von den Schauspielern im historischen
Gewand vorgetragenen Geschichten übers „Nochthaverl“ und an­
dere Anekdoten von Berching machen diese Stadtführungen zu ei­
nem einzigartigen Erlebnis! Ich bin mir sicher, ich komme wieder,
vielleicht einmal zum Tag des offenen Denkmals, der jährlich am
zweiten Sonntag im September stattfindet! An diesem Tag ist ei­
ne historische Zeitreise doch geradezu zeitgemäß oder?
Radeln am Fünf-Flüsse-Radweg - Auf zwei Rädern ein
Genuss!
Die Fünf-Flüsse-Tour hat sich zu einer der beliebtesten Touren
in Bayern gemausert und gehört inzwischen zu den Klassikern
unter den Radfernwegen. Selbst wenn man gemütlich radelt,
schafft man die etwa 305 km in fünf bis sechs Tagen. Nur we­
nige Fernradwege bieten eine derart bunte Vielfalt an kultu­
rellen Highlights und ursprünglicher Natur. Gerade weil der
Radweg im Vergleich zu populären Fernradwegen international
50
ANSPORN 4/2013
wenig bekannt ist, macht es ihn umso mehr zum Geheimtipp.
Die Radtour führt durch die idyllischen Täler der Vils, Naab,
Altmühl, Donau und Pegnitz und verspricht naturnahes Radeln.
Die Strecken am alten Kanal oder alten Bahntrassen führen auf
den Spuren der hiesigen Industriegeschichte. Von Nürnberg über
Berg, Neumarkt bis Berching radelt man entlang des LudwigDonau-Main-Kanals, ab Dietfurt bis Kelheim führt auch der
Altmühltal-Radweg am Main-Donau-Kanal bis ins Donautal.
Da der Radweg an fünf Flüssen und an Kanälen verläuft, ist er
größtenteils verkehrsfrei und durch wenige Steigungen abso­
lut familientauglich. Übrigens radelt man gleich durch
drei Naturparke: Altmühltal, Fränkische SchweizVeldensteiner Forst und Hirschwald. Die kostenlo­
se Radtourenkarte Bayerischer Jura beschreibt die
Fünf-Flüsse-Tour und weitere regionale Radrouten.
Der „Kanal-Altmühl-Express“ (VGN-Linie 520) fährt
an Sonn und Feiertagen noch bis 01. November mit
Radanhänger von Neumarkt aus bis Dietfurt.
Kostenlose Radtourenkarte Bayerischer Jura
www.vgn.de www.fuenf-fluesse-radweg.de
Schwarze Laber-Rad-Wanderweg Flusslandschaft zum Verlieben!
Das touristische Kooperationsprojekt Tal der
Schwarzen Laber wurde erfolgreich zu Ende ge­
bracht. Drei Jahre lang haben 15 Gemeinden aus
den Landkreisen Neumarkt und Regensburg
am Projekt gearbeitet. Entstanden sind Auf­
wer­
tungen der Infrastruktur, eine kostenlo­
se Rad-Wander-Karte, ein Erlebnisführer und ein neu­
er Internetauftritt. Die Radtour führt vom Bahnhof Neumarkt
i.d.OPf. aus zum Ursprung des Baches. Nach dem sportli­
chen Pilsacher Berg erreichen Sie im Ort Laaber die Quelle des
Flusses. In weiten Schleifen geht es nun durch den abwechs­
lungsreichen Talraum. Gerade die Landschaftsvielfalt zeich­
net das Tal der Schwarzen Laber aus: Vorbei am Rosenfriedhof
Dietkirchen, am Deusmauer Moor, den Sandkellerfelsen bei
Lengenfeld und vorbei an wei ßen Jurafelsen, Streuobstwiesen
ANSPORN 4/2013
51
TOURISMUS
TOURISMUS
und Wacholderhängen bis Parsberg, wo eine Rückreise per Bahn
möglich ist. Fleißige Radler können über die Landkreisgrenze hin­
aus bis Regensburg radeln. Die Radtour ist mit Infotafeln und
Erlebnisstationen ausgestattet, blaue Lesesteine begleiten den
Radler auf dieser Tour.
Kostenlose Rad- Wanderkarte und Erlebnisführer in den
Gemeinden erhältlich
www.schwarze-laber-radweg.de
Gesamtwerk „Radeln und Wandern im Laber- und
Altmühltal und entlang der Kanäle“ für nur 1,50 Euro!
Der Naab-Altmühl-Radweg führt vom Naabtal über Hohen­fels
nach Parsberg bis Breitenbrunn ins Altmühltal und ist eine ideale
Abkürzungsmöglichkeit am Fünf-Flüsse-Radweg. Die Zeu­gen­
berg­runde führt über Bern­gau vor­
bei an den Zeugen­ber­gen und wie­
der zurück. Die Freizeitkarte zeigt
all diese Wander- und Rad-Rou­
ten auf und gibt Ihnen kommu­na­
le Tourentipps dazu. Ergänzt ist die
Karte vor allem um die Rad- und
Wan­der­möglichkeiten im Bereich
der Kanalrouten und schließt so­
mit eine wichtige Lücke im Wege­
netz. Ein Gesamtwerk für alle Radler und Wanderer, erhältlich
für 1,50 € (zzgl. Porto) im Tourismusbüro des Landkreises Neu­
markt i.d.OPf. oder bei den Gemeinden.
52
ANSPORN 4/2013
Vermieter aufgepasst!
Das neue Gastgeberverzeichnis
wird erstellt!
Seit September erfasst das
Tourismus­
büro des Landkreises
Neumarkt i.d.OPf. wieder den Ba­sis­
pros­pekt mit allen Aus­flugs­zielen,
Frei­zeit­tipps und den Gastgebern.
Das Gast­ge­ber­ver­zeich­nis liegt auf
den Messen auf und wird allen
Anfragen beigefügt. Online ver­
weist ein Download im Netz zu­
sätzlich auf die Vermieter und
durch Suchfunk­tio­nen und Ver­
lin­kungen sind alle teilnehmen­
den Betriebe auf der Tou­ris­musHome­
page des Landkreises
Neu­markt i.d.OPf. und auf den
übergeordneten Ge­biets­sei­ten
zu finden. Interessierte Be­her­
ber­gungs­­betriebe können sich
hier zum Selbstkostenpreis
be­teiligen.
Kontakt: Tourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d.OPf.,
Nürnberger Str. 1, 92318 Neumarkt i.d.OPf.,
Tel. 09181 470 253
tourismus@landkreis-neumarkt.de
Christine Riel
Tourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
AK Bayerischer Jura / AK Kanal
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53
NACHGEDACHT
NACHGEDACHT
... vom Sinnen
Auch die modernere Philosophie hat sich bei der Sinnfrage in­
tensiv mit Dingen auseinandergesetzt wie: “Sin alle Menschen
Brüder?” oder “Deutschland sinnt sich ab”. Verorten kann man
die Sinnfrage im Landkreis anschaulich in Sindersdorf oder
Sindlbach, in Denkendorf oder Wissing. Großzügig könnte man
noch Ursensollen, Laaber oder Schweigersdorf dazuzählen.
D
ie Sinnfrage gilt als eine der Kernfragen der Philosophie.
Die Fragestellung nach dem Sinn ist wohl nur dem
Menschen zu eigen. Schon die antiken Philosophen haben
festgestellt, dass er offenbar das einzig bekannte sprachbegab­
te Vernunft- und Verstandeswesen ist, das die Voraussetzungen
für eine selbstbezogene Sinnreflexion vorweisen kann.
Vielen Menschen stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens
im Alltag in der Regel nicht, solange die eigene Lebensführung
nicht zweifelhaft oder fragwürdig wird oder beides.
Bei der Sinnfrage geht es natürlich nicht um so profane Dinge
wie: “Sinn wir denn alle von Sinnen ...?” Nein, es geht mit
Descartes um Fragen wie: “Ich denke, also sinn` ich.” oder mit
Shakespeares Hamlet um die Frage: “Sin oder nicht Sin.”
54
ANSPORN 4/2013
Nun ist ausgerechnet in Neumarkt 2013 eine neue Facette der
Sinnfrage dazugekommen – die Nacht der Sinne. Bisher wa­
ren Nächte der Sinne für mich eher z.B. die Hochzeitsnacht, die
Oster- oder die Silvesternacht oder wenn`s hoch kommt noch
die Walpurgisnacht. Nun kommt die Nacht und der Sinn fürs
Einkaufen dazu. Fragen wir also nach dem Sinn der Sinne.
Ein Sinnesorgan ist ein Organ, das spezifische Informationen in
Form von Reizen aus der Umwelt in elektrische Impulse umwan­
delt und zu Wahrnehmungen durch das Gehirn führt. Die neu­
ere Physiologie kennt insgesamt sieben Sinne.
Es gibt Sinne für das Licht, den Schall, die Temperatur, Druck und
Bewegung, Chemische Reize, Elektrische und Magnetische Felder
– und wenn man der Abteilung Verkehrserziehung im Fernsehen
glauben kann, zählt bei manchen auch ein Sinn fürs Autofahren
dazu.
Der Sinn für nächtliche Einkaufstouren gehört zumindest nach
meinen Kenntnissen nicht primär in die Kategorie der sinnstif­
tenden Errungenschaften von Vernunft- und Verstandeswesen.
Bei zweifelhafter und/oder fragwürdiger Lebensführung kann
man sich sinnlos betrinken, sich mehr oder weniger sinnvoll be­
schäftigen oder sinnlos einkaufen aber Sinne wie Temperatur,
Druck und Bewegung oder Chemische Reize beschäftigt das,
wenn überhaupt, nur kurzzeitig. Woher also die sinnlichen Reize
in der Nacht einzukaufen?
Nach dem Besuch der Innenstadt in der Nacht der Sinne weiß ich
es jetzt. Ich habe gemerkt, dass ich im vergangen Jahr mindestens
364 sinnlose Nächte verbringen musste. Damit ist jetzt Sinse.
Peter Respondek
ANSPORN 4/2013
55
»A B S E I T Z «
»A B S E I T Z «
Zartbesaitete
bitte umblättern SONN­TAGS­
SPA­ZIER­GANG
N
eulich traf ich einen alten Spezl beim Sonntags­spa­zier­
gang. Jahrelang haben wir uns nicht gesehen. Und was
soll ich sagen: Er war nicht allein. Er war in charman­
ter Begleitung. Groß. Blond. Langhaarig. Offensichtlich teu­
er. „2800,- Euro hat mich der Hund gekostet“ hörte ich mei­
nen Bekannten stolz sagen. „Bei dem Preis hat er aber einen
Stammbaum bis zur Arche Noah“ mutmaßte ich semibe­gei­
stert.
Grundsätzlich interessieren mich Hunde nicht wirklich. Die Rasse
war -glaube ich- ein Golden Delicious. Oder war es doch ein
Labberator? Ich habe es schon wieder vergessen und eigentlich
wäre das auch so was von egal, wenn der Hund nicht während
des Gesprächs plötzlich große Augen, überaus passend zum an­
stehenden Geschäft bekommen hätte. So durfte ich unfrei­
willig Zeuge eines äußerst unappetitlichen Ereignisses werden.
Um es vornehm auszudrücken: Der Hund kotete beträchtlich
ab. Zufällig neben einem Kinderspielplatz und – nun ja, unvoll­
ständig. Lange Haare mögen ja schön sein, aber am Hundeheck
ist dies ziemlich unpraktisch. Immerhin schafften es geschätz­
te 80 Volumenprozent direkt auf den Boden. Der Rest verteil­
te sich in den Schwanzhaaren. „Seidiges Fell hat das edle Tier“,
sagte ich mit unerschütterlicher Ernsthaftigkeit. Zeitgleich fiel
mir ein, dass ich zufällig noch eine BIFI Minisalami in der Tasche
mitführte. Das war die Gelegenheit, dem nun sicherlich hung­
56
ANSPORN 4/2013
rigen Bello einen Snack anzubieten. Mensch, hat der sich ge­
freut. Heftiges Schwanzwedeln setzte dem Hundebesitzer wäh­
rend des Reinigungsvorganges erheblich zu. Die Frage „Muss das
gerade jetzt sein?“ habe ich vor Schadenfreunde nicht wahrge­
nommen. Staunend verfolgte ich nun, wie der Hundebesitzer
den nicht mehr Häufchen zu nennenden Haufen irgendwie in
einen Plastikbeutel einzutüten versuchte. Kaum vergingen 10
Minuten, verteilten sich 80 Prozent auf die Tüte, 10 Prozent auf
den Boden und je 5 Prozent auf Hund und Herrchen. Sensible
Hundebesitzer sollen sich hierbei schon übergeben haben –
aber als Herrchen/Frauchen hat man ja reichlich Tüten dabei.
Dennoch bahnte sich nach dem überstandenen Geschäft unver­
züglich der Besitzerstolz des Herrchens den Weg. Der Hund sei
ja so brav, den kann man überall mit hinnehmen, er bellt kaum,
frisst wenig, versteht alles, findet Drogen usw. usw. Kurzum –
so ein Hund sei uneingeschränkt zu empfehlen. Er riet mir tat­
sächlich zum Hund! Nach allem was ich gerade erlebt habe! Den
Handschlag zur Verabschiedung konnte ich immerhin in einen
gutgemeinten Schulterklopfer umwandeln – an dieser Stelle
war die Jacke meines Gegenübers noch sauber…
Wolfgang Seitz
Redaktion Ansporn
ANSPORN 4/2013
57
Senioren






Senioren
Zukunftsthema „Senioren“
Die treuen Leser des Ansporns werden sich fragen, warum gibt es jetzt eine neue
Themengruppe „Se­nio­ren“. Hintergrund hierfür ist, dass sich einige Se­nio­ren­be­
auf­trag­ten/­Bei­räte des Land­krei­ses Neu­markt zu einer Gruppe „Ini­tia­tiv­grup­pe
Seniorenleitbild des Land­krei­ses Neu­markt id.OPf. zu­sam­men ge­schlossen haben
und mit dem Segen des Landrates nun tätig wird. Die Mitarbeiter dieser Grup­pe
haben sich zum Ziel ge­setzt, die Hand­lungs­vor­gaben des seit 2006 be­ste­hen­den
Se­nio­ren­leit­bil­des des Land­krei­ses Neu­markt i.d.OPf. um­zu­setzen und das Leitbild
auch fort zu entwickeln.
Im Folgenden werden Sie von die­ser Gruppe über Themen die Se­nio­ren betreffen,
informiert und auch zur Mit­ar­beit angeregt. Als Me­dium wurde der „An­sporn“ ge­
wählt, ein Magazin, das für die Zu­kunft des Landkreises Neu­markt i.d.OPf. steht.
Ihre
Karin Larsen-Lion
BENidO
Koordinationszentrum für Bürgerschaftliches Engagement
im Landkreis Neumarkt i.d.OPf bei der Regina GmbH
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58
ANSPORN 4/2013
Seniorenpolitik im Landkreis
Neumarkt in der Oberpfalz
Die „IGsler“ eine neue Gruppe im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
S
chon in den Jahren 2005/2006 wurden die senioren­
po­li­tischen Ziele des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. ein
Ar­beits­thema. Im Rahmen von mehreren Workshops
wur­de das Seniorenleitbild des Landkreises Neumarkt
i.d.OPf. entwickelt und vom Kreistag in der Sitzung am 24.11.2005
als Leitbild beschlossen. Das Seniorenleitbild kann unter
www.reginagmbh.de/Informationen/Aktuelles/Downloads/Se­nio­
ren­leit­bild eingesehen werden.
Inzwischen sind fast 8 Jahre vergangen und einige Ziele wie z. B. „In
jeder Landkreisgemeinde ein Seniorenbeauftragter“ wurden um­
gesetzt. Andere Ziele aus den einzelnen Handlungsfeldern sind je­
ANSPORN 4/2013
59
Senioren
Senioren
doch noch zu bearbeiten, denn dies dürfte inzwischen jedem be­
wusst sein, die Probleme der Senioren auf dem Land sind im Jahr
2013 keine Zukunft mehr sondern Realität.
Die Seniorenbeauftragten und Seniorenbeiräte des Landkreises
Neumarkt i.d.OPf., die sich unter der Federführung von BENidO,
Ko­or­dinationszentrum für Bürgerschaftliches Engagement, ei­
ner Abteilung bei der Regina GmbH, zweimal im Jahr zum
Erfahrungsaustausch und der Fortbildung treffen, wollen die
Umsetzung der Ziele des Seniorenleitbildes des Landkreises Neu­
markt i.d.OPf. vorantreiben bzw. weiterentwickeln.
Deshalb hat sich aus dieser Gruppe ein Arbeitskreis
„IGsl Initiativgruppe Seniorenleitbild“
heraus gebildet, der sich dieser Herausforderung stellen will.
informieren. Diese Ideensammlung ist nicht abschließend und
kann auch durch Sie gerne erweitert werden.
Die IGsler sind keine geschlossene Gruppe, auch Sie können als
interessierte Senior/In mitmachen und ihre Ideen einbringen.
Interessiert? Bitte melden Sie sich bei
Karin Larsen-Lion
Koordinationszentrum für Bürgerschaftliches Engagement im
Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Regina GmbH
Dr. Grundler-Str. 1 · 92318 Neumarkt
Tel. 09181 509 29 15
E-Mail larsen-lion@reginagmbh.de
IGsl-Mitarbeiterin
Karin Larsen-Lion
Als erstes Ziel wurde die Einrichtung einer Ko­or­di­na­tions­stelle
für seniorenpo­li­ti­sche Themen auf Land­kreis­ebe­ne in
Angriff genommen. Hier steht noch die politische Ent­schei­dung
aus, wie diese Stelle konzipiert wird. Darüber wird in den näch­
sten Ausgaben zu berichten sein. Ein weiteres Ziel ist es, land­
kreisweit Informationen besonders für Se­nio­ren zur Verfügung
zu stellen und zu bearbeiten. Wir werden Sie im Folgenden und
in Zukunft über folgende Themen wie
•Die „Nette Toilette“
•Schaffung von weiteren Hilfsprojekten wie Nachbarschafts­
hil­fen, Betreutes Wohnen zu Hause, Schaffung alternati­
ver Wohn­formen ….
•Einkaufsmöglichkeiten auch auf dem Land (Einkaufsbus,
Lie­fer­ser­vice der Lebensmittelhändler, Dorfläden u.a.)
60
ANSPORN 4/2013
Heilpflanzen-Tees aus der Apotheke
Arznei-Tees · Gesundheits-Tees
Vital-Tees
Sie gern .
Wir beraten
Kloster-Apotheke · Rathaus Apotheke · Marien-Apotheke Neumarkt
ANSPORN 4/2013
61
Senioren
Senioren
DIE NETTE TOILETTE !
W
er kennt das nicht: Im Stadtzentrum, beim Ein­
kaufen, meldet sich ein menschliches, unaufschieb­
bares Bedürfnis. Weit und breit ist keine öffentliche
Toilette zusehen. In der Gaststätte warnt bereits im Eingang
ein Schild mit dem Text „NUR FÜR GÄSTE“. Im Supermarkt wird
der Toilettenschlüssel sowieso nur an Kunden ausgegeben. Um
Kunde zu werden fehlt mir im Moment einfach die Zeit!
Da gibt´s keine Lösung, oder doch, durch die NETTE TOILETTE?
Was bedeutet diese Bezeichnung?
Als NETTE TOILETTE wird ein von Händlern
oder Gastronomen zur kostenlosen öffent­
lichen Nutzung bereitgestellte Toi­let­te be­
zeichnet. Dafür erhalten diese von der ört­
lichen Stadtverwaltung eine Auf­wands­ent­
schädigung. Die Stadt spart im Gegenzug
die erheblichen Kos­ten für eigene öffentli­
che Toiletten.
Die Inhaber dieser Toiletten gewinnen an
Sym­
pa­
thie, was sich mit Sicherheit er­
folg­reich bemerkbar machen wird. Nur die
Betreiber dieser Toiletten erhalten einen, wie abgebildet, roten
Aufkleber zur sichtbaren Anbringung an der Außentüre.
ich ein menschliches,
Bereits über 130 Kommunen haben, mit vielen Gesprächen und
Überzeugungskraft
dieses Projekt umgesetzt.
stätte warnt bereits im Eingang
ein
Die Aufgabe für die IGsler: Das werden wir doch auch schaffen!
en ausgegeben. Um
?
IGsl-Mitarbeiter
Georg Josef Kerl
zur kostenlosen
rhalten diese von der
adt spart im Gegenzug
mit Sicherheit erfolgreich
62
ANSPORN 4/2013
Das Stammtischgespräch
Ärbern – arwern – oawan an der „Sprachmischstelle“ Franken-Oberpfalz
Der (Georg) Schorsch und der (Josef) Sepp, zwei ehemalige Kollegen, treffen sich
mäßig aber regelmäßig in Neumarkt zum Gedankenaustausch und einem Glas Bier.
Schorschla: Du des heirigge Fesdbier schmeggd widda guad.
Sepp: Dou hast reecht, ower oa Problem hoab i scho mit dem Bia. I koa nimma
souvil trinkn wia früja, kaum hob i di erschte Maß gleert, mou i sugn wou hi damit.
Kaum hob I di zwoate Maß ogfanga, dann schlof i ei. Drum fang glei a zum verzähln
wost woaßt, bevor unsere Weiba wieda kumma - oder i zum schnarchn ofang.
Ja, weilsd grod vo unsere Weiba redst, dou hab i was für unsre Weiba gseng, di
„nedde Doiledde“ – kennsd di a?
Di „nette Doiledde“, wersn des? Di kloane Braune dou dream? Oder gor di grouße Blonde? Des wär woas für uns, aber doch nix füa unsre Weiba.
Na, i man di Bunde, dou siggsdes ned?
Di Bunte?
Ja, schau hi, des bunde Schild, wou draf schdeed: „nette Toilette“
Wou? – ah dou – beim Wirtshaus!
Ja, di man i, di kannsd a Du braugn, die ghörd zur „seniorengerechdn“ Ords­ge­sdal­
dung.
Warum des?
Walsd immer soviel safsd, des mou ja a irgendwo hi, des wosd om neischiddst. Und
wennsd a aldersbedingde Reizblosn hosd, dann kannst a dou hi geh. Was mansd
wie di hilfd nach der zweidn Moß.
Des is guat, dou kon i öfta kumma, weil des is echt a Problem, denn wenn i mit
meina Reizblousn und meiner Mari wou hi kum, muss i immer erscht sugn wost im
Notfall schnell hirenna konnst und erscht schaua obst a gnouch Kloageld dabeihost
… - und die loun di dann a nei?
Scho, denn di mid so ane „neddn Doileddn“ vor da Tür, ham dea Schdod versprochn,
a uns äldre Leid erleichdern zu lassen, und des umasunsd. Freili dädn di sich a gfreia,
wennsd a denä ihr Gedränk in ihrer „neddn Doiledden“ widda abgibst.
Ou - dou schau hi, unsere Weiba, etz kummas widda, dou kon i des glei meiner
Mari sogn, di fühlt si dann bestimmt a glei viel leichta
Ja dann mäima hoalt widda geii, scheii woars, des nächste Mol gräigst an Tip vo
mia. Servus Schorschla.
Ja bis bald, ade Sebb.
IGsl-Mitarbeiter Karl Solfrank
ANSPORN 4/2013
63
Senioren
Senioren
„Selbstbestimmt in den eigenen
vier Wänden bis ins hohe Alter“
geht das in unserem Landkreis?
S
olange wie möglich daheim bleiben, das ist der Wunsch von
vielen Senioren, dies haben Umfragen auch im Landkreis
Neumarkt i.d.OPf. ergeben. Aber so einfach ist das nicht.
Erst werden die Treppen vor der Haustüre ein Problem, dann das
Einkaufen immer beschwerlicher und erst das Sauberhalten der
Räume … Insgesamt werden notwendige Alltagsgeschäfte im­
mer beschwerlicher und man ist auch noch alleine!
Hilfen für diese Situationen, die den Alltag erleichtern und das
längere Zuhause bleiben können, sind gefragt und verhindern
häufig, dass man sich früh für ein Seniorenheim oder eine ande­
re alternative Wohnform entscheiden muss.
Im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. gibt es viele Initiativen und etli­
che Anfänge sind gemacht um eben das Leben und Erleben der
eigenen vier Wände im Alter zu ermöglichen. So gibt es in eini­
gen Gemeinden über viele Jahre hinweg gut funktionierende eh­
renamtliche Nachbarschaftshilfen als Nothilfesystem. Auch „Be­
treu­tes Wohnen zu Hause“ hat im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Ein­zug gehalten. Und wie wäre es mit einer „Se­nio­ren­ge­nos­
senschaft“ wie z. B. in der großen Kreisstadt Neu­markt?
Viele Modelle und Ideen um Alltagshilfen in Projekten zu ver­
wirklichen sind im Gespräch, im Werden oder bestehen bereits.
Aber
•was ist was?
•was ist für meinen Heimatort das Richtige?
•was bräuchte es noch?
•wie kann so etwas verwirklicht werden?
Um einen Überblick zu erhalten, folgen erste Möglichkeiten der
ambulanten Hilfsmöglichkeiten für Alltagsprobleme in dieser
Ausgabe des Ansporns. Später sollen dann nach und nach auch
64
ANSPORN 4/2013
die Möglichkeiten von alternativen Wohnformen und anderen
möglichen Hilfeprojekten vorgestellt werden.
1. Nachbarschaftshilfen
In vielen Gemeinden gibt es im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. so­
genannte „ehrenamtliche Nachbarschaftshilfen“, einige unter
der Trägerschaft der Kirchen, manche unter der Trägerschaft der
politischen Gemeinde, manchmal auch in Kooperationen von
verschiedenen Institutionen. Immer handelt es sich dabei um ei­
nen Zusammenschluss von ehrenamtlich engagierten Bürgern,
die im Rahmen der Nächstenliebe helfen wollen und zwar in
Fällen der Not.
Es werden Hilfen bei Einkaufen, kurzfristige Hilfen im Haushalt,
begleitete Fahrten, Besuche… eben alles was ein guter Nachbar
auch mal machen würde, angeboten. Dauerhilfen werden nur
in bestimmten Bereichen z.B. Besuche bei Senioren oder ande­
ren Hilfsbedürftigen, übernommen, das Hauptaufgabengebiet
ist jedoch die schnelle unbürokratische Hilfeleistung in Notfällen
(für alle Bürger). Diese Hilfeleistungen sind bis auf einen
Fahrtkostenersatz kostenlos und werden gerne ehrenamtlich
geleistet.
2. Betreutes Wohnen zu Haus
In zwei Gemeinden des Landkreises haben sich die politischen
Kommunen und ein Wohlfahrtsunternehmen aus dem Land­
kreis zu Projekten „Betreutes Wohnen zu Hause“ in Rah­
men eines Koordinationsvertrages zusammen geschlossen.
Ziel ist es, über eine „Koordinatorin“ die Kräfte im Ort zu bün­
deln, zu koordinieren und damit zum Wohl der Senioren und an­
de­rer Bedürftiger einzusetzen, dies konfessionsunabhängig und
neu­tral. Im Rahmen eines Grundvertrages können Senioren ge­
gen einen monatlichen Unkostenbeitrag die Dienste der Ko­or­di­
natorin, Beratungen und Nutzung der geschaffenen An­ge­bote
wie „Cafe Ruhebankerl, Spielenachmittag u.a.“ nutzen.
Darüber hinaus hält die Koordinatorin Wahlleistungen wie
Haus­
halts­
nahe Tätigkeiten, Alltagsnotwendigkeiten wie Fuß­
pflege oder Friseur, erbracht durch Fachstellen und Un­ter­neh­
mer für die Senioren bereit. Der einzelne Senior muss sich nicht
ANSPORN 4/2013
65
Senioren
Senioren
selbst um diese Dinge kümmern, sondern nur anfordern, die
Dienstleister stehen bereit. Nur die in Anspruch genomme­
nen Dienstleistungen müssen zusätzlich zum Grundbetrag be­
zahlt werden, was in der Regel weniger Kosten für den Senior
bedeutet, als ein stationärer Pflegeplatz. Als weiterer schöner
Nebeneffekt, man kann zuhause bleiben. Insgesamt ist damit
eine Versorgung des Hilfesuchenden gesichert, der auf Wunsch
auch einen ehrenamtlichen Paten an die Seite gestellt bekommt.
Dieses Projekt könnte auf weitere Gemeinden im Landkreis, auch
mit anderen Kooperationspartnern, übertragen werden. Nähere
Information erhalten Sie bei BENidO, Koordinations­
zen­
trum
Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
3. Seniorengenossenschaften
„Seniorengenossenschaften“ dahinter verbergen sich nicht nur
Ge­nos­senschaften sondern auch Vereine. Es sind Zu­sam­men­
schlüs­se ungeachtet der juristischen Form, meistens Senioren,
die sich gegenseitig unterstützen wollen und zwar im alltägli­
chen Leben. Grundsätzlich geht es hier um Mitgliedschaft in einer
Seniorengemeinschaft, als Rechtform wird oft der Verein oder
die Genossenschaft gewählt. Solche Zusammenschlüsse gibt es
derzeit im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. in der Stadt Neu­markt.
Die Mitglieder oder Genossen unterstützen sich gegenseitig
bei All­tagsgeschäften, jeder kann geben, was er gut kann und
sich im Gegenzug Dienste einkaufen, die er nicht mehr selbst
er­
ledigen kann, wie z.B. Kuchenbacken gegen Rasenmähen.
In dieser neuen vom bayerischen Sozialministerium unterstütz­
ten Art der „Seniorengemeinschaft“, wird angeregt, diese ge­
leis­te­ten Dienste zu vergüten. Diese Vergütung bekommt dann
der hilfeleistende Senior, wenn er dies wünscht auf einem „Treu­
hand­kon­to“ abzüglich der Kosten für die Koordination, gutge­
schrieben und kann sich damit selbst notwendige Hilfen einkau­
fen. Dies hat den Vorteil, dass selbst bei einem Scheitern des
Pro­jek­tes das angesammelte Pendant für die erbrachten Diens­
te in Form von Geld bestehen bleibt und auch bei anderen Hilfs­
organisationen ausgegeben werden kann. Sogar vererbbar ist
dieses Guthaben. Allerdings muss man, um Hilfeleistungen zu
erhalten, zumindest Mitglied der Seniorengemeinschaft sein.
66
ANSPORN 4/2013
4. Fazit
Alle diese Formen des ehrenamtlichen Engagements können
dazu beitragen, dass Senioren bis ins hohe Alter, auch mit Ein­
schrän­kungen bei der Bewältigung des Alltagslebens, in den
gewohnten vier Wänden bleiben können. Unterschiedlich
sind aber die Form, die Dauer und die Kosten der ange­
botenen Hilfe. Naturgemäß kosten verbindliche Hilfen et­
was, während rein ehrenamtliche und somit unverbindli­
che Hilfen, auch mit Herzblut gerne erbracht, kostenlos sind.
Was für die jeweilige Kommune der richtige Weg ist, muss
gut durchdacht werden und richtet sich auch danach, was für
menschliches Potential vorhanden ist. Denn ohne Ehrenamt geht
gar nichts. Sie selbst können in ihrer Kommune Denkanstöße in
diese Richtung anstoßen,
wenn sie sich an Ihre/n Se­ Die Schmunzelecke
Zum Abschluss nach den vielen Informationen noch et­
nio­ren­beauftragte/n, -Bei­
was zum Schmunzeln:
rat/in oder auch an den
Bür­ger­meister
wenden. Im Flieger sitzen ein älterer Mann und eine Blondine ne­
Denn eines ist gewiss, oh­ ben­einander. Er sagt zu ihr, wollen wir uns die Zeit mit
ne Ehrenamt kann keine Ratespielen verkürzen. Wenn ich Ihnen eine Frage stel­
Ge­mein­de in Zukunft den le und Sie wissen sie nicht erhalte ich 10 €. Wenn ich eine
Anforderungen des demo­ Frage nicht weiß, bekommen Sie von mir 100 €. Sie willigt
graphischen Wandel ge­ ein und er stellt die erste Frage: Wie weit ist unsere Erde
vom nächsten Planeten entfernt?
recht werden.
Informationen erhalten sie Sie überlegt, greift in ihre Handtasche und gibt ihm 10 €.
bei Ihrer Gemeinde oder bei Nun fragt sie ihn: Was ist das für ein Tier das im Frühjahr
mit 4 Beinen auf die Alm klettert und im Herbst mit 3
BENidO, Ko­or­di­na­tions­zen­
zurückkommt? Er überlegt ebenfalls, greift zu seiner
trum für Bür­ger­schaft­liches
Brieftasche und gibt ihr 100 €.
En­ga­ge­ment im Land­kreis Nun fragt er: Sagen Sie mir was das für ein Tier ist? Sie
Neu­
markt i.d.OPf., oder greift abermals in ihre Handtasche und gibt ihm 10 €.
auch über die Bro­
schü­
re des Ge­sund­heits­am­tes IGsl-Mitarbeiter
Werner Proksch
„Ver­zeich­nis für Selbst­hil­
fe­grup­pen, Initiati­ven, Be­ra­tungs­stel­len und Diens­te“ oder über
www.forumab50.de.
IGsl-Mitarbeiterin
Karin Larsen-Lion
ANSPORN 4/2013
67
V eranstalter
Name
Landratsamt Neumarkt
i.d.OPf., Energiebüro
OK T OBER
Adresse
Nürnberger Str. 1
PLZ Ort
92318 Neumarkt
Tel.
09181 470-299
Kreisverband für Gartenbau Nürnberger Str. 1
und Landespflege
92318 Neumarkt
09181 470-352
Umweltbildungs- und
Regionalentwicklungs­
zentrum
HAUS AM HABSBERG
Nürnberger Str. 1
92318 Neumarkt
09181 470-311
Landschaftspflegeverband
Neumarkt i.d.OPf. e.V.
Nürnberger Str. 1
92318 Neumarkt
09181 470-352
Landesbund für Vogelschutz Am Hohlweg 1a
in Bayern e.V.
92361 Berngau
09179 963520
jurenergie eG
Dr.-Grundler-Str. 1
92318 Neumarkt
09181 470-256
Klosterbetriebe
Plankstetten
Klosterplatz 1
92334 Berching
08462 206-251
Familienerholungsstätte
Sulzbürg
Schlossberg 17
92360 Mühl­hausen 09185 92280
Kath. Erwachsenenbildung Ringstr. 61
Neumarkt
92318 Neumarkt
09181 9898
Neumarkter Lammsbräu
92318 Neumarkt
09181 404-0
Natur- und Waldpädagogik Holzheim 15
am Samainhof e.V
92331 Parsberg
09492 9549-0
Praxis für Ernährung und
Kochkunst
93343 Essing
09447 9911280
Amberger Str. 1
Schellnecker Str. 1c
Termin:
Dienstag, 01.10.2013, 20.00 Uhr
Ort:
Gaststätte im Johanneszentrum, Ringstr. 61, 92318 Neumarkt
Veranstalter: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Titel:
Streifzug durch die Welt der Schmetterlinge
Referent:
Robert Hirner, Künstler und Naturfotograf
Vortrag
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Samstag, 05.10.2013, 9.00 – 13.00 Uhr
Samainhof, Holzheim 15, Parsberg
Natur- und Waldpädagogik am Samainhof e. V.
Walderlebnistag für Kinder ab 4 Jahren –
„Der Herbst ist da!“
Wir laden alle Kinder/Schüler ein, mit uns spielerisch den Wald und die
Natur in den jeweiligen Jahreszeiten zu entdecken. Den Vor-/Nachmittag
erleben wir mit Sinnesspielen, Ökonetzspielen, Waldwerkstatt, mit
Naturmaterialien kreativ sein, Geschichten lauschen u.v.m
Startgebühr pro Familie für den Märchenparcours 10,- €
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Sonntag, 06.10.2013, 13.00 - 17.00 Uhr
Breitenbrunn, Marktplatz
JURA 2000, Kreisverband f. Gartenbau u. Landespflege Neumarkt,
die Gemeinden Beilngries, Berching, Breitenbrunn und
Dietfurt a. d. Altmühl
18. Streuobstmarkt
Regionale Spezialitäten in Breitenbrunn
- Obstspezialitäten aus der Region zum Probieren und zum Kaufen
(Tafelobst, Apfelsaft, Marmeladen, Schnäpse, Liköre, Dörrobst...)
- Informationen rund um das Thema Obst
- Verkauf von Obstbäumen
HINWEIS: Bei den in diesem Ansporn veröffentlichten Ver­an­stal­tungs­ter­mi­nen handelt es
sich jeweils um Angaben der Veranstalter, die wir sorg­fäl­tig zusammengestellt haben. Dennoch
können wir keine Gewähr für die Rich­tig­keit und Voll­stän­digkeit der Angaben übernehmen.
Bitte bedenken Sie, dass mit der Veröffentlichung im Ansporn keine Aussage über die Qualität ei­
nes Veranstalters oder der Veranstaltung selbst verbunden ist. Der Ansporn ist auf eine kalenda­
rische Zusammenstellung aller Termine beschränkt. Jedem Interessenten bleibt es daher selbst
überlassen, sich bei Bedarf näher über die Angebote zu informieren.
Bei einzelnen Veranstaltungen ist eine Anmeldung zwingend erfor­der­lich.
Bitte wenden Sie sich hierzu direkt an den jeweiligen Anbieter.
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ANSPORN 4/2013
ANSPORN 4/2013
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O K T O B E R
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referentin:
Eintritt: OK T OB ER
Dienstag, 08.10.2013, 19.30 Uhr
Johanneszentrum, kleiner Saal, Ringstr. 61, Neumarkt
Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Lebendiges Leben Die Vernetzung von Körper und Seele nach Hildegard von Bingen
Vortrag mit Bildern
Dr. Gabriele Ziegler, Theologin mit dem Schwerpunkt Spiritualität der
Frühen Kirche; Übersetzerin mittelalterlicher Werke,
Vorstandsmitglied der Johannes-Cassian-Stiftung Münsterschwarzach
Hildegard von Bingen (1098-1179) wusste von sich selbst, dass Aufruhr
in der Seele den Körper schwächt und ein schlecht behandelter Leib
die Seele leiden lässt. Unsere Gedanken und Gefühle, auch unser Tun,
gleicht oft einem Chaos. In unserer Macht steht es jedoch, Bilder und
Gedanken einzulassen oder wegzuschicken, heilende Kräfte zuzulassen.
Ausgehend von Texten Hildegards beschreibt der Vortrag die Vernetzung
von Seele, Körper und Gott, zeigt aber auch die Empfehlungen
Hildegards für ein versöhntes Miteinander. Abbildungen aus mittelal­
terlichen Handschriften illustrieren das Gesagte.
3,00 €
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referent:
Mittwoch, 09.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
HAUS AM HABSBERG
HAUS AM HABSBERG
Räuchern mit Kräutern und Harzen
Reinhard Dietl, Heilerziehungspfleger
Schon seit Urzeiten räuchern Menschen aus kultischen Gründen oder für
ihr Wohlbefinden. Nicht nur Weihrauch kann dazu verwendet werden.
Unsere heimische Pflanzenwelt bietet eine Reihe von Gewächsen mit
faszinierenden Düften und wohltuender Wirkung, die beim Räuchern
entstehen (z.B. Salbei, Mariengras oder Wacholder). Im Vortrag wird
die Geschichte des Räucherns erläutert, Räuchermischungen und das
notwendige Zubehör werden vorgestellt. Ein kurzer Einblick in die
Aromalehre mit ätherischen Ölen rundet den Räuchervortrag ab. Zum
Schluss wird das Räuchern in der Scheune praktisch vorgeführt.
Kosten:6,00 €
Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311
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ANSPORN 4/2013
Samstag, 12.10.2013, 14.00 – 18.00 Uhr
Benediktinerabtei Plankstetten
Klosterbetriebe Plankstetten GmbH
Tag der Kartoffel – ein Tag für die ganze Familie
Kartoffeln selbst ernten und auf dem Feld im Kartoffelfeuer garen.
Wertvolle und interessante Informationen rund um die tolle Knolle mit
Führung auf dem Klostergut Staudenhof.
Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.
Anmeldung erforderlich unter Tel. 08462 206 251 - Fax 08462 206 183
Sonntag, 13.10.2013, 10.00 – 18.00 Uhr
Brauereigelände der Neumarkter Lammsbräu
Neumarkter Lammsbräu
Traditionelles Erntedankfest
Das Erntedankfest der Neumarkter Lammsbräu ist einer der
Höhepunkte im regionalen Veranstaltungskalender. Zur Einstimmung
tritt bereits am Vorabend (Samstag, 12.10.) ab 20 Uhr die Couplet AG
auf, die ihr neues Programm „Perlen für das Volk“ präsentiert. Mehr da­
zu unter www.couplet-ag.de
Am Sonntag stehen vormittags „De´ Verkead´n“ und ab 14 Uhr
„D´Moosner“ auf der Bühne. Außerhalb des Festzeltes findet wie­
der ein großer Handwerkermarkt statt. Von 10 bis 18 Uhr können die
Besucher an rund 40 Ständen stöbern. Edelsteine, Schmuck aus an­
tikem Silberbesteck, Strickwaren, Holzspielzeug, Keramik, Feuer­scha­
len und Skulpturen – wer etwas Besonderes sucht, wird garantiert
fündig. An­ge­bo­ten werden auch exklusive Dirndl, Ölgemälde, Haus­
ge­mach­tes wie Marmeladen und Liköre sowie Heilsteine, Salze und
Effek­
ti­
ve Mi­
kro­
organismen. Während die Erwachsenen bummeln
gehen oder sich bei einer Brauereifühung informieren, wird es den
Kindern nicht langweilig: Für sie gibt es ein Zoomobil, eine Hüpfburg,
ein Karussell und einen Clown, der Luftballon-Tiere zaubert. Nicht zu­
letzt treten die beliebten Schäffler auf. Wer sich zwischendurch stär­
ken will, kann genussvoll schlemmen: Neben den leckeren Lammsbräu
Getränkespezialitäten gibt es Kaffee und Kuchen, Pizza, Fisch, Crepés,
Bauernhof-Eis, Kartoffelspezialitäten und Ochs am Spieß.
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O K T O B E R
OK T OB ER
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Samstag, 19.10.2013, 9.00 – 14.00 Uhr
Parkplatz vor dem Landratsamt Landratsamt Neumarkt, Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Neumarkt i.d.OPf. e.V., Landschaftspflegeverband Neumarkt e.V.
16. Neumarkter Obstbörse –
„Aus der Region für die Region“
Bei der traditionellen Neumarkter Obstbörse steht das Obst heimischer
Er­zeu­ger zum Verkauf. Sie können sich rund um das Thema Obst bera­
ten lassen und bei musikalischer Umrahmung Obstköstlichkeiten so­
wie Spe­zia­litäten vom Juradistl-Lamm und vom Oberpfälzer Weiderind
genießen.
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referenten:
Montag, 21.10.2013, 19.30 Uhr
Saal des Landratsamtes Neumarkt
Jurenergie eG, Landratsamt Neumarkt
Die Energiewende im Landkreis Neumarkt –
mitgestalten, mitverdienen!
Die Bürgergenossenschaft Jurenergie eG stellt sich vor
Michael Vogel, Vorstand
Cornelia Zeidler, Aufsichtsrätin
Die Energiewende ist in aller Munde - und im Landkreis Neumarkt
schon längst im Gang. Beim Umstieg auf eine sichere, dezentrale und
klimafreundliche Energieversorgung können alle Bürger mitwirken und
mitverdienen. Dazu wurde vom Landkreis Neumarkt im April 2010 die
Gründung der Bürgergenossenschaft „Jurenergie eG“ initiiert, die eine
breite Beteiligung aller Landkreisbürger schon ab 500 € ermöglicht. In
einem Vortrag wird die Jurenergie eG vorgestellt. In der anschließen­
den Frage- und Diskussionsrunde können sich alle Besucher unverbind­
lich, aber gezielt über alle wichtigen Details rund um eine eventuelle
Mitgliedschaft in der Jurenergie eG informieren.
Eintritt frei, keine Voranmeldung erforderlich
Termin:
Dienstag, 22.10.2013, 19.30 Uhr
Ort:
Pfarrheim, Saarlandstraße 13, 92318 Neumarkt
Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Titel:„Rechtsextremismus und Rassismus – wie können wir mit demokratiefeindlichem Gedankengut umgehen?“
Referent:
Prof. Dr. Michael Helmbrecht, Sozialwissenschaftler M.A.,
Diplom-Sozialpädagoge, TH Nürnberg Georg-Simon-Ohm
Was sind die Kennzeichen rechtsextremistischen und rassistischen
Gedankenguts? Spielt es nur „am rechten Rand“ unserer Gesellschaft
eine Rolle oder drohen Ideologien der Ungleichwertigkeit sich auch in
der sog. Mitte der Gesellschaft einzunisten? Welche Möglichkeiten gibt
es, den organisierten Rechtsextremismus zu bekämpfen? Wie können
wir mit Rassismus im Alltag umgehen? Wie können wir Jugendliche vor
demokratiefeindlichen Brandstiftern schützen? Das sind die Kernfragen,
die im Rahmen des Vortrags und der anschließenden Diskussion erör­
tert werden sollen.
Der Vortragende ist ehrenamtlicher Vorsitzender der Allianz gegen
Rechtsextremismus in der Europäischen Metropolregion Nürnberg, war
jahrelang einer der Sprecher des Bürgerforums Gräfenberg und unter­
richtet hauptberuflich als Sozialwissenschaftler an der Technischen
Hochschule Nürnberg.
Eintritt: 3,00 €
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referenten:
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ANSPORN 4/2013
ANSPORN 4/2013
Donnerstag, 24.10.2013, 19.30 Uhr
Parsberg, Burgsaal (ehemals Hirschenkeller)
Jurenergie eG, Landratsamt Neumarkt
Die Energiewende im Landkreis Neumarkt –
mitgestalten, mitverdienen!
Die Bürgergenossenschaft Jurenergie eG stellt sich vor
Michael Vogel, Vorstand Jurenergie eG,
Carsten Borrmann, Vorstand Jurenergie eG
Die Energiewende ist in aller Munde - und im Landkreis Neumarkt
schon längst im Gang. Beim Umstieg auf eine sichere, dezentrale und
klimafreundliche Energieversorgung können alle Bürger mitwirken und
mitverdienen. Dazu wurde vom Landkreis Neumarkt im April 2010 die
Gründung der Bürgergenossenschaft „Jurenergie eG“ initiiert, die eine
breite Beteiligung aller Landkreisbürger schon ab 500 € ermöglicht. In
einem Vortrag wird die Jurenergie eG vorgestellt. In der anschließen­
den Frage- und Diskussionsrunde können sich alle Besucher unverbind­
lich, aber gezielt über alle wichtigen Details rund um eine eventuelle
Mitgliedschaft in der Jurenergie eG informieren.
Eintritt frei, keine Voranmeldung erforderlich
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O K T O B E R
NOVEMB ER
Termin:
Donnerstag, 24.10.2013, 18.30 – 22.00 Uhr
Ort:
Benediktinerabtei Plankstetten, Klosterküche
Veranstalter: Klosterbetriebe Plankstetten GmbH
Titel:
Vergnügen für Genießer – Kochkurs in der Klosterküche
Referent:
Anton Klein, Küchenmeister der Klosterküche
• 4 - 5 Gänge Menü
• Tipps und Tricks aus der Praxis
• detaillierte Rezepte
• gemeinsames Essen und Genießen
• Übernachtung im Gästehaus möglich
Kosten:59,00 € pro Person,
Anmeldung unter Tel.: 08462 206 251 - Fax: 08462 206 183
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referent:
Kosten: Anmeldung:
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referent:
Kosten: Anmeldung:
Freitag, 25.10.2013, 19.30 Uhr
Familienerholungsstätte Sulzbürg
Landfrauenzentrum Sulzbürg
Telefonische Seelsorge – ein Gesprächs- und Beratungsangebot für Menschen in Krisensituationen (Öffentlicher Vortrag)
Heiner Seidlitz, Psychologe, Theologe und Therapeut
Der Referent ist seit 1988 im Leitungsteam der evangelischen und ka­
tholischen Telefonseelsorge Pfalz. Er ist Autor und Co-Autor verschie­
dener Veröffentlichungen zum Vortragsthema.
5,00 € / 4,00 €
Telefon: 09185/92280 oder E-Mail: kontakt@landfrauenzentrum.de
Samstag, 26.10.2013, 9.30 - 17.00 Uhr
HAUS AM HABSBERG
Eva Maria Pröpster
Ayurvedischer Erlebnistag
Eva Maria Pröpster
Frühjahr und Herbst sind die optimale Zeit den Körper durch entschla­
ckende Ernährungs- und Lebensweise zu reinigen, den Stoffwechsel
und die Verdauung zu aktivieren. Ein angenehmer Nebeneffekt der
Schlacken­lösung kann die Gewichtsreduktion sein.
Dieses spannende Seminar verbindet die Theorie der westlichen Er­näh­
rungslehre mit den Kenntnissen der ayurvedischen Heilkunde und ver­
mittelt in der Kochpraxis leicht praktizierbare, genussvolle Ent­schla­
ckungs­gerichte.
96,00 € zzgl. Lebensmittelpauschale
Telefon: 09447 9911280 oder eva@ayurvedischkochen.de
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ANSPORN 4/2013
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referent:
Freitag, 08.11.2013, 19.00 Uhr
HAUS AM HABSBERG
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege
Biologisch-Dynamischer Gartenbau –
Grundlagen und Informationen
Franz Kraus, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege
Der biologisch-dynamische Anbau ist die älteste biologische An­bau­
wei­se. Im Rahmen eines Kurses für Landwirte legte Rudolf Steiner
1924 die Grundlagen für dieses ganzheitliche Verfahren. Dabei wer­
den bei der Pflege der Kulturen nicht nur die biologischen Naturgesetze
beachtet, sondern auch die Kräfte des Kosmos mit einbezogen. Der
Vortragsabend zeigt die wichtigsten Besonderheiten der biologisch-dy­
namischen Pflegearbeiten für den Hausgarten auf.
Kosten:4,00 €
Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referenten:
Samstag, 09.11.2013, 09.00 – 13.00 Uhr
HAUS AM HABSBERG
HAUS AM HABSBERG
„Gut Holz“ für die Zukunft – Die Baumartenwahl als Entscheidung mit hundertjähriger Wirkung
Sabine Huhn, Dipl.-Forstwirtin (Univ.),
Martin Schmid, Dipl.-Ing. (FH) Wald und Forstwirtschaft
Waldbäume brauchen von der Pflanzung bis zu ihrer Hiebsreife rund 80
bis 120 Jahre. Die Wahl der passenden Baumart für den vorhandenen
Standort sollte also bedacht sein, damit ein gesunder, wuchskräftiger
und stabiler Wald heranwachsen kann. An Beispielen im Wald erhalten
Waldbesitzer und interessierte Naturfreunde Tipps zur Bodenansprache
und Hinweise, welche Faktoren bei der Baumartenwahl zu berücksich­
tigen sind. Hilfsmittel aus der „Forstlichen Standortserkundung“ wer­
den dabei vorgestellt.
Kosten:12,00 € inkl. Brotzeit (Vorabüberweisung nach Anmeldung)
Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311
ANSPORN 4/2013
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N OV E M B ER
NOVEMB ER
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referenten:
Dienstag, 12.11.2013, 18.00 - 21.00 Uhr
HAUS AM HABSBERG
HAUS AM HABSBERG
Esskastanie, Maroni oder Keschtn –
Eine gesunde Delikatesse direkt vom Baum
Werner Thumann, Dipl.-Forstwirt (Univ.),
Michael Meier, Landgasthof Meier, Hilzhofen
Bei uns weitgehend unbekannt und bisher kaum gepflanzt, spielt die
Edel- oder Esskastanie in den klimatisch begünstigten Gebieten Mittelund Südeuropas in der Küche schon immer eine Rolle als gesundes, ka­
lorienarmes Nahrungsmittel und kulinarische Köstlichkeit. Das Seminar
nähert sich dieser interessanten Baumart an. Sind die Kastanien aus
unseren Biergärten das gleiche? Kann man Esskastanien auch bei uns
pflanzen? Michael Meier zeigt die Vielfalt der Kastaniengenüsse auf und
Werner Thumann serviert gebratene Kastanien vom Kastanienofen.
Beitrag18,00 € , (Vorabüberweisung nach Anmeldung)
Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referentin:
Termine:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referent:
Mittwoch, 13.11.2013, 19.00 Uhr
HAUS AM HABSBERG
Landkreis Neumarkt, Energiebüro
Gebäudebeheizung mit Heizungsherd und Kachelofen
Bernhard Dörfler, Ofenhaus Dörfler
Wir stellen Ihnen eine moderne Heizungsherd-Kachelofen-Kombination
vor. Sie erhalten Informationen zur Funktionsweise und zum Betrieb
einer Kombinationsanlage zur Gebäudeheizung. Fachleute beantwor­
ten alle auftauchenden Fragen.
Kosten:2,00 €
Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311
Termin:
Ort
Veranstalter
Titel
Referentin:
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ANSPORN 4/2013
ANSPORN 4/2013
Kosten: Anmeldung:
Donnerstag, 14.11.2013, 19.30 Uhr
Johanneszentrum, kleiner Saal, Ringstr. 61, Neumarkt
Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Von der Lust am Älter werden
Bärbel Sturm, Nürnberg Supervisorin DGsV Coaching Erwachsenenbildung nach TZI, Funktionelle Entspannung
Älter werden ist für Sie ein Thema?
Sie wollen mit Freude älter werden?
Sie wollen sich mit Lust und Ungeduld dem Thema stellen?
Alt werden wir automatisch. Ein klein wenig weise zu werden ist die
Entwicklungschance im Herbst des Lebens.
Was wirklich zählt ist das gelebte Leben.
Unter diesem Motto nehme ich Sie mit auf eine Entdeckungsreise zu
den Grundkräften des Lebens und der Auseinandersetzung mit dem
Altern.
3,00 €
Tel. 09181/9898, Fax: 09181/22453
Donnerstag, 14.11.2013, 19.00 – 21.30 Uhr
Samainhof, Holzheim 15, Parsberg
Natur- und Waldpädagogik am Samainhof e. V.
„Lernen = Bewegung“
Seminarabend mit Beate Storch
Beate Storch, die Referentin, ist selbst Mutter von zwei erwachsenen
Kindern, Studienrätin im Förderschuldienst, langjähriger Einsatz im
Sonderpädagogischen Dienst der Stadt Nürnberg und Praxisführung
Naturheilkundliche Psychotherapie. Der Abend beinhaltet eine
Gesprächsrunde zum Kennenlernen, praktische Übungen und ein spie­
lerisches Miteinander. Es findet Erfahrungsaustausch und meditati­
ves Inne-Halten statt! Die Aufgabe des Natur- und Waldpädagogik
am Samainhof e. V. ist es, eine Pädagogik der Wahrnehmung und
Naturerfahrung in die Lebensbereiche von Kindern und Erwachsenen
zu bringen..
Kosten:10,- €; Vereinsmitglieder 5,- €
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N OV E M B ER
NOVEMB ER
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referentin:
Freitag, 15.11.2013, 09.00 – 12.00 Uhr
HAUS AM HABSBERG
HAUS AM HABSBERG
Die biblische Speisekammer: Kochen mit Früchten und Pflanzen der Bibel
Markusine Gutjahr, Landfrauenberaterin
Sie erhalten eine Einführung in die Welt der biblischen Pflanzen mit
attraktiven Bildern und erfahren dabei Besinnliches und Heiteres zur
biblischen Esskultur, vom Paradiesapfel, Esaus Linsengericht bis zum
„Himmelsbrot Manna“. So werden die kulinarischen Geheimnisse der
Bibel gelüftet und gemeinsam mit der Methode des kommunikativen
Kochens mit Früchten und Pflanzen der Bibel wird ein kleines Festmahl
angerichtet.
Kosten:15,00 €, (Vorabüberweisung nach Anmeldung)
Bitte Schürze mitbringen!
Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311!
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Kosten : Mittwoch, 20.11.2013, 9.30 – 16.00 Uhr
Benediktinerabtei Plankstetten
Klosterbetriebe Plankstetten GmbH
Ein Tag für verwitwete Frauen
“ Mensch sein – gegrenzt sein – erlöst sein“
Tod und Trauer führen oft an Grenzen, an denen das Leben für die
hinterbliebene Frau seinen Sinn zu verlieren scheint. Der Tag lädt ein,
gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie heilsam mit der Trauer um­
gegangen werden kann. Weiter werden Möglichkeiten vorgestellt, die
helfen können, das eigene Leben neu zu wagen
Anmeldung erforderlich unter Tel. 08462 206 251 - Fax 08462 206 183
22,00 € inkl. Mittagessen und Kaffee
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referent:
Donnerstag, 21.11.2013, 18.30 – 22.00 Uhr
Benediktinerabtei Plankstetten, Klosterküche
Klosterbetriebe Plankstetten GmbH
„… und dazu Gemüse“ – Kochkurs in der Klosterküche
Anton Klein, Küchenmeister der Klosterküche
• 4 - 5 Gänge Menü
• Tipps und Tricks aus der Praxis
• detaillierte Rezepte
• gemeinsames Essen und Genießen
• Übernachtung im Gästehaus möglich
Kosten:59,00 € pro Person,
Anmeldung unter Tel.: 08462 206 251 - Fax: 08462 206 183
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ANSPORN 4/2013
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referenten:
Samstag, 23.11.2013, 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Familienerholungsstätte Sulzbürg
Landfrauenzentrum Sulzbürg
Mut zum Älterwerden
Ursula Pantze, Heilprakterin
Petra Meier-Bakkar, Yoga-Lehrerin
Wir alle wollen lebendig, aktiv, lustvoll ins Alter gehen. Doch wie kann
das gelingen? Einige Antworten werden ein Vortrag der Heilpraktikerin
Ursula Pantze, eine Gesprächsrunde zu unseren persönlichen
Erfahrungen und Bewegungsübungen unter Anleitung der YogaLehrerin Petra Maier-Bakkar geben.
Kosten:15,00 €
Anmeldung: Telefon: 09185/92280 oder E-Mail: kontakt@landfrauenzentrum.de
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referent:
Kosten: Anmeldung:
ANSPORN 4/2013
Dienstag, 26.11.2013, 19.30 Uhr
Johanneszentrum, Vortragsraum, Ringstr. 61, Neumarkt
Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Armut macht krank – Krankheit macht arm
Prof. Dr. Gerhard Trabert, Lehrgebiet Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie, Hochschule Rhein/Main, Mainz
In Deutschland stehen jedem gesetzlich Versicherten die gleichen
Leistungen zu. Doch die Chancengleichheit in der gesundheitlichen
Versorgung existiert für manche nur auf dem Papier.
Die Erkenntnisse vieler Fachleute lautet:
Wo es an Einkommen, Perspektive und Bildung fehlt, ist Krankheit ei­
ne häufige Begleiterin. Gleichzeitig ist oft Krankheit Auslöser für Armut.
Gesundheitliche Probleme sind immer häufiger die Ursache für eine pri­
vate Verschuldung. Viele Leistungen werden von den Krankenkassen
nicht mehr übernommen. Im Gegenzug zahlen Patienten immer höhe­
re Anteile für Zahnersatz, Brillen oder Hörgeräte. Bei den Hauptauslösern
für eine Überschuldung nimmt Krankheit bereits Rang 4 nach
Arbeitslosigkeit, Scheidung und gescheiterter Selbstständigkeit ein.
3,00 €
Tel. 09181/9898, Fax: 09181/22453
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D EZ EM B E R
D EZEMBER
Ingenieure ohne Grenzen e.V.
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referenten:
Samstag, 07.12.2013, 14.00 - 18.00 Uhr
Familienerholungsstätte Sulzbürg
Landfrauenzentrum Sulzbürg
Unser Wohlfühltag
Ursula Pantze, Heilpraktikerin
Anneliese Weidinger, Diakonin
Die Hektik des Alltags holt Frauen gerade vor Feiertagen wie Weih­
nach­ten oft ein. An diesem Nachmittag lernen wir, wie wir unsere
Gesundheit aktiv unterstützen und trotz Hektik in unserer Mitte bleiben
können. Zur Bedeutung von Ruhe, Entspannen und Wohl-Fühlen in un­
serer Zeit spricht Diakonin Anneliese Weidinger. Von der Heilpraktikerin
Ursula Pantze erfahren wir, wie wir mit heilenden Steinen und Düften
unsere Gesundheit und Befindlichkeit aktiv unterstützen können.
Kosten:15,00 €
Anmeldung­: Telefon: 09185/92280 oder E-Mail: kontakt@landfrauenzentrum.de
Helfen Sie uns, Grenzen zu überwinden!
Termin:
Ort:
Veranstalter:
Titel:
Referent:
Ingenieure ohne Grenzen e.V. ist eine deutschlandweit tätige, gemeinnützige Hilfsorganisation, die rund
um den Globus technische Entwicklungshilfe leistet. Wir unterstützen beispielsweise Schulen, Krankenhäuser und entlegene Dörfer beim Bau und bei der Modernisierung von grundlegender Infrastruktur. Unsere
Projekte haben stets das Ziel direkt vor Ort zu helfen.
Vor allem wollen wir Menschen neue Perspektiven geben, die regionale Wirtschaft stärken und unser Fachwissen weiter geben. Dabei setzen wir in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort auf kleine und kleinste Projekte und an die Lebensumstände angepasste Technologien. So erzielen wir nachhaltige Erfolge.
Donnerstag, 19.12.2013, 18.30 – 22.00 Uhr
Benediktinerabtei Plankstetten, Klosterküche
Klosterbetriebe Plankstetten GmbH
Festliche Sternstunden – Kochkurs in der Klosterküche
Anton Klein, Küchenmeister der Klosterküche
4 - 5 Gänge Menü
• Tipps und Tricks aus der Praxis
• detaillierte Rezepte
• gemeinsames Essen und Genießen
• Übernachtung im Gästehaus möglich
Kosten:59,00 € pro Person,
Anmeldung unter Tel.: 08462 206 251 - Fax: 08462 206 183
Wir arbeiten ausschließlich ehrenamtlich und brauchen daher Ihre Hilfe!
So können Sie uns unterstützen:
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Ingenieure ohne Grenzen e.V.
Kto-Nr.: 1 030 333 337
BLZ:
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Stichwort: ETH-IOG06
Kontakt:
nuernberg@ingenieure-ohne-grenzen.org
www.ingenieure-ohne-grenzen.org
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ANSPORN 4/2013
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IM P R ES S UM
Herausgeber:
Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Nürnberger Str. 1 · 92318 Neumarkt
Tel.: 09181/470-256 bzw. 470-335 · Fax: 09181/470-6756, 470-6835
e-mail: ansporn@landkreis-neumarkt.de
Internet: www.landratsamt-neumarkt.de/ansporn
Redaktion:
Roland Hadwiger, Rita Pirkl, Walter Schardt-Pachner, Christine Riel, Wolfgang Seitz,
Werner Thumann, Ralf Bundesmann, Gero Wieschollek, Uwe Krappitz, Agnes Hofmann,
Daniela Wehner, Peggy Hofmann sowie mehrere Gastautoren
verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Roland Hadwiger
Layout:
Schwab Werbung, Weißenfeldplatz 6d, 92318 Neumarkt, Tel.: 09181 5091293
Druck:
Wünsch Offset-Druck GmbH, Daimlerstraße 11, 92318 Neumarkt, Tel. 09181 4808-0
Auflage: 5000 Exemplare
Erscheinungsweise: vierteljährlich, jeweils zum 01.Januar/01.April/01.Juli/01.Oktober
Vertrieb:
Das Veranstaltungsmagazin Ansporn ist kostenlos erhältlich beim Landratsamt Neu­
markt, bei den im Landkreis befindlichen Kommunalverwaltungen, bei allen Banken und
Spar­kas­sen und darüberhinaus bei zahlreichen Geschäften und Einrichtungen im Land­
kreis­ge­biet.
In begründeten Fällen kann das Magazin auch über den Postweg bezogen werden.
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Redaktionsschluss für Ausgabe 1/2014 (01.01. – 31.03.2014): 29.11.2013
Ansporn wird gedruckt auf 100% Recyclingpapier!
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ANSPORN 4/2013
www.klebl.de
Bauunternehmen
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Gößweinstraße 2
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Lange Gasse 5
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