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magazin für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Neumarkt 4/2013 • Oktober • November • Dezember KOSTENLOS Themen dieser Ausgabe Natur+Landschaft Ich glaub ich steh im Wald Energie Jurenergie eG weiht erstes Windrad ein Tourismus Unsere Ausflugstipps für den Herbst u.v.m. unterstützt durch: ED I T ORI A L Liebe Leserinnen und Leser, Bürgergenossenschaft im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. regionale Investitionen in erneuerbare Energien – das bedeutet: attraktive Rendite für die beteiligten Bürger die Wertschöpfung bleibt im Landkreis unsere Heimat und Umwelt wird erhalten Sie haben ein geeignetes Dach für eine PV-Anlage oder ein Grundstück für die Nutzung mit Erneuerbarer Energie? Die Jurenergie eG sucht laufend Partner zur individuellen Realisierung gemeinsamer Projekte! Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann werden auch Sie Mitglied bei der kennen Sie „IGsl? Natürlich, werden Sie sagen, obwohl das Stacheltier ganz offensichtlich falsch geschrieben ist. Nun, bei diesem „IGsl“ handelt es sich allerdings um ein spezielles Exemplar, das Ihnen vermutlich wirklich noch nicht bekannt ist. Unser Magazin beschäftigt sich bekanntlich im Schwerpunkt mit Themen der Kreisentwicklung. Ein wichtiges Thema sind dabei künftig auch Senioren. Wir werden immer älter, und der demografische Wandel sorgt für einen immer größer werden den Anteil an Senioren. Grund genug, sich intensiv um diese Personengruppe zu kümmern, der man ja auch selbst irgend wann angehört oder es schon tut … Daher finden Sie ab dieser Ausgabe im Ansporn ein neues Themenfeld „Senioren“. Mehr dazu ab Seite 59. Mit dieser Ausgabe des Ansporn ist übrigens ein kleines Ju biläum verbunden: Seit nunmehr 15 Jahren gibt es unser Ma gazin rund um nachhaltige Entwicklung im Landkreis Neu markt. Viele interessante Beiträge sind im Laufe der Jahre er schienen, und mancher ist auch im Rückblick durchaus (noch mal) lesenswert und interessant. Um den Ansporn selbst „nachhaltiger“ zu machen, bieten wir Ihnen ab sofort ein Ge samtinhaltsverzeichnis mit allen bisher erschienenen redak tionellen Beiträgen an. Dort können Sie gezielt auf einen Blick feststellen, welcher Beitrag in welcher Ausgabe des Ansporn erschienen ist. Sie finden das Archiv unter der gewohnten Internetadresse www.landratsamt-neumarkt.de/ansporn. Beim Stöbern im neuen Ansporn-Archiv und natürlich bei der Lektüre der neuen Ausgabe wünschen wir Ihnen wie immer viel Vergnügen! Kontakt und weitere Informationen: Internet: www.jurenergie.de E-mail: info@jurenergie.de Roland Hadwiger Redaktion Ansporn Telefon: 09181 470-256 oder 09181 50929-0 Telefax: 09181 4706756 oder 09181 50929-70 ANSPORN 4/2013 3 I N H A LT Editorial_________________________________________________ Seite3 Natur + Landschaft HAUS AM HABSBERG als Projekt der UN-Dekade ausgezeichnet _____ Seite6 Ich glaub ich steh im Wald___________________________________ Seite10 Auf zum Waldtag am 29.09. nach Altdorf_______________________ Seite27 Umwelt Prima Klima in Neumarkt____________________________________ Seite 31 Soziales Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz Neumarkt__________________ Seite 40 Mittagessen im Tageszentrum________________________________ Seite 42 Energie Jurenergie eG weiht erstes Windrad ein________________________ Seite 44 Tourismus Unsere Ausflugstipps für den Herbst____________________________ Seite 48 Nachgedacht ... vom Sinnen_____________________________________________ Seite 54 „Abseitz“ Zartbesaitete bitte umblättern - SONNTAGSSPAZIERGANG_________ Seite 56 Senioren Zukunftsthema „Senioren“___________________________________ Seite 59 Seniorenpolitik im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz____________ Seite 59 DIE NETTE TOILETTE !________________________________________ Seite 62 Das Stammtischgespräch____________________________________ Seite 63 Selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter geht das in unserem Landkreis?_______________________________ Seite 64 Veranstaltungen Veranstalterliste___________________________________________ Oktober__________________________________________________ November________________________________________________ Dezember________________________________________________ Impressum_______________________________________________ Titelbild: Christian Wolf ANSPORN 4/2013 5 Seite68 Seite 69 Seite 75 Seite 81 Seite 82 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T Das HAUS AM HABSBERG erhält als eines der ersten bayerischen Projekte die Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt HAUSES AM HABSBERG. Über 45 000 Besucher (jährlich ca. 8.000 Teilnehmer) erlebten seitdem die spannende Vielfalt in der Landschaft und auf den Außenanlagen des Hauses bei Wanderungen, Schulkassen-Projekttagen und Seminaren. Die vielfältigen Themen sind unter anderem die gesunde Ernährung, die Gartenkultur und die heimischen Ökosysteme Wald, Hecke und Wiese. Mit diesem vorbildlichen Projekt „Oberpfälzer Vielfalt am HAUS AM HABSBERG“ wird ein bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland ge setzt und dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des UNDekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt. Willi Weitzel, bekannt aus der Serie „Willi wills wissen“ ist ei ner der UN-Dekade-Botschafter in Deutschland und meint zum HAUS AM HABSBERG: „Die Liebe zur lebendigen Vielfalt geht auch durch den Magen! Hier lernen Schulkinder, wie vielfältige Gemüsesorten erst angebaut und dann lecker zubereitet wer den. Dass Kinder Freude am Kochen haben, weiß ich aus eigener Erfahrung, aber dass sie dabei noch etwas über Nachhaltigkeit lernen, finde ich toll. Und rund ums Haus können sie die schöne Oberpfälzer Kulturlandschaft im Kleinformat erleben. Ein wirk lich schönes Projekt!“. D as Umweltbildungs- und Regionalentwick lungszentrum HAUS AM HABSBERG wurde vor kurzem als offizielles Pro jekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Die Auszeichnung wurde von Dr. Franz Ehrnsperger im Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade und im Auftrag von Bundesumweltmi nister Peter Altmeier übergeben. Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. In Bayern sind dies bislang erst 14 Projekte. Seit der Eröffnung im Jahr 2007 betreibt der Land schafts pflegeverband Neumarkt i.d.OPf. e.V. die fachliche Leitung des 6 ANSPORN 4/2013 Neben einer Urkunde und einem Aus zeich nungsschild erhielt das HAUS AM HABSBERG ei nen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung das HAUS AM HABSBERG mit seiner Bildungsarbeit einen wertvollen Beitrag leistet. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und macht den Beteiligten bewusst, dass ihr Einsatz für die le bendige Vielfalt Teil einer weltweiten Strategie ist. Ab sofort wird das Projekt auf der deut schen UN-Dekade-Webseite detailliert unter www.un-dekade-biologische-vielfalt.de/index. php?menuecms=2220&wettbewerb_id=697 vorgestellt. ANSPORN 4/2013 7 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T Das Anliegen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist es daher, mehr Menschen für die Natur zu begeistern und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu motivieren. Die Auszeichnung nach ahmenswerter Projekte kann dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen. Ansprechpartner HAUS AM HABSBERG: Werner Thumann, 09181/470-337, thumann.werner@landkreis-neumarkt.de Martin Schmid, 09181/470-382, schmid.martin@landkreis-neumarkt.de Ansprechpartner bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt: Dr. Ute Magiera (Projektleitung) Dr. Natalie Bergholz Angela Krumme Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausge rufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltwei ten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Der Begriff „biologische Vielfalt“ bezeichnet das gesamte Spektrum des Lebens auf der Erde. Damit sind die Vielzahl aller Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen und Pilze sowie die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten gemeint. Aber auch ihre verschiedenen Lebensräume und die komplexen ökologischen Wechselwirkungen sind Teil der biologi schen Vielfalt. Seit Jahrzehnten ist ein Rückgang dieser Vielfalt zu beobachten. Damit schwindet auch für uns Menschen die wert volle Lebensgrundlage. 8 ANSPORN 4/2013 Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt Zentrum für Umweltkommunikation gGmbH An der Bornau 2 · 49090 Osnabrück Telefon: 0541/9633955 Telefax: 0541/9633990 u.magiera@dbu.de www.un-dekade-biologische-vielfalt.de Martin Schmid ANSPORN 4/2013 9 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T Diese Forstleute haben es schließlich in den letzten 300 Jahren fer tig gebracht in Bayern, nachdem damals die Wälder ausgeplün dert und völlig abgenutzt waren, wieder einen Wald zu schaffen, der noch nie so einen hohen Holzvorrat und Zuwachs aufwei sen kann wie heute. Zu Hilfe kam in den letzten 150 Jahren, um den desolaten Waldbestand zu verbessern, die Verwendung von Kohle, Gas und Erdöl. Sonst hätte das auch nicht so gut funktio niert. Damals waren die Bergbauindustrie und die Glashersteller die großen Waldfresser. So gesehen war die vorgeschichtliche Eisenindustrie auf den Jurahochflächen im Landkreis Neumarkt der große Urwaldvernichter. Aus den Rotbuchen wurde die da für benötigte Holzkohle gewonnen. W ie der Presse zu entnehmen war hat sich von der politischen Seite jemand für eine leistungsfähi ge und multifunktionale Waldnutzung ausge sprochen. Denn die Holz- und Papierbranche ist in Bayern der fünftwichtigste Wirtschaftszweig, so dass es keinen Sinn ma che, Bayerns Forste zu Urwäldern verkommen zu lassen und beispielsweise Tropenholz aus Brasilien zu importieren. Dabei wurde den Förstern aber auch ins Gewissen geredet mit den Jägern zu kooperieren. Diese seien keine Gegner von Förstern oder Waldbauern, sondern deren Partner. Und es dürfe nicht der Grundsatz Wald vor Wild gelten, sondern es müsse Wald mit Wild heißen. Auch beim Waldumbau hin zu klimatoleranteren Mischwäldern dürfe der Brotbaum Fichte nicht völlig vergessen werden. Wenn dann noch ein Pressereporter mit seinen „Klaren Worten“ nachtritt und manche Forstleute als Betonköpfe be zeichnet, die immer mehr Jäger gegen sich aufbringen und ei ne gedeihliche Zusammenarbeit torpedieren und solche Politiker lobt, die mal so richtig auf den Putz hauen und Abhilfe schaf fen wollen gegen die Förster. Das kann man nicht kommentar los hinnehmen was da gesagt und auch in anderen Artikeln über die Waldbewirtschaftung geschrieben wurde. 10 ANSPORN 4/2013 Da muss wohl der Urwald was ganz schädliches sein, wenn da Ängste um ge hen, dass unser Wald in Bayern wieder zum Urwald verkommt, den heute kei ner mehr ken nen kann, da der Urwald hierzulan de schon vor Urzeiten ge rodet wurde und durch die aufkommende Industrie und Landwirtschaft völlig vernichtet wurde. Also ei Zeitgemäßer Mischwald mit Tanne, Fichte und Rotbuche ne insgesamt unverständ im Nationalpark Bayerischer Wald. liche Aussage bei der es ei ner Erklärung bedarf was damit wirklich gemeint ist. Denn ei gentlich muss es nicht „verkommen“ sondern „vollkommen“ heißen. Denn der Urwald weist die höchste Artenvielfalt, höch sten Holzvorrat, standortsgemäße Baum- und Strauchvielfalt und hohen Totholzanteil auf. Eine Nutzung durch den Menschen erfolgte im Urwald noch nicht. In Bayern lässt keiner den Wald verkommen. Es sei denn, dass viele Waldbesitzer die einst Landwirte waren und heute ande re Berufe wählen mussten, zeitlich nicht mehr in der Lage sind ihre Wälder zu bewirtschaften und auf fremde Hilfe angewie ANSPORN 4/2013 11 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T sen sind. Denn in deren Wäldern gibt es noch genug nutzba res und vermarktungsfähiges Holz. Die forstliche Beratung kann da weiter helfen. Ein Vertrauensverhältnis von den Eigentümern zu den Fremdnutzern muss allerdings bestehen oder aufgebaut werden damit die Bewirtschaftung für den Waldbesitzer zufrie denstellend verläuft. Naturschutzgebiet „Ludwigshain“ bei Kelheim. Durch den weltweiten Holzhandel importiert Deutschland zwar Holz, exportiert ebenso heimische Hölzer, denn der Markt sucht sich heute weltweit das was er braucht. In den tropischen Urwäldern wird zwar Holz gewonnen. Der Raubbau und die Vernichtung dieser Wälder sind oft illegal, die nen fast ausschließlich der Gewinnung landwirtschaftlicher Flächen und haben mit einer regulären Forstwirtschaft nichts zu tun. Der Wald in Bayern kann dagegen wenig Hilfestellung leisten um die weltweiten Rodungen der noch vorhandenen Urwälder zu verhindern. Der Grundsatz „Wald vor Wild“ soll wohl neuerdings geändert werden in „Wald mit Wild“. Fragt sich was für ein Wild und wie 12 ANSPORN 4/2013 viel davon? Ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse von Verbiss gutachten beachtet und der geforderte Abschuss getätigt wer den. Denn der bisherige Reh- und Rotwildbestand hat zum Teil zu großen Schäden am aufkommenden Jungwuchs geführt und so zu einer Baumartenverarmung in unseren Wäldern beigetra gen. Das Problem beim Verbissgutachten ist, dass durch jahr zehntelangen Wildverbiss manche Baumarten stark zurückge gangen oder am Standort verschwunden sind und deshalb nicht erfasst werden können. Wald mit einer tragbaren Anzahl an Reh- und Rotwild ist zu akzeptieren, so lange auch seltene Arten wie unsere Tanne, Lärche, Eibe, Elsbeere u. a. ohne Zaunschutz wieder in unsere Wälder zurückkehren. Denn gerade die wert vollste Baumart Elsbeere, die häufiger im östlichen Landkreis in den Gemeinden Velburg und Hohenfels vorkommt, muss selek tiv gepflegt werden um Wertholz zu gewinnen. Die bisherigen Beobachtungen zeigen, dass dort so gut wie nichts an Pflege und Schutz erfolgte. Ebenso ergeht es der Eibe. Im Landkreis Neumarkt haben wir davon etwa 500 stärkere Exemplare. Auch die Eibe muss ge pflegt und gefördert werden, denn sie leidet am stärksten durch den Wildverbiss. Wo sie vorkommt ist das Gelände meist sehr steil und kann nicht mit einem Zaun geschützt werden. Ein noch höherer Rehwildbestand als ohnehin vorhanden ver hindert eine Vermehrung unserer wertvollsten Baumarten Elsbeere und Eibe. Aus den jagdlichen Erzählungen meines Onkels, der in Nieder bayern mit seinen Mitjägern in den 60iger Jahren eine Jagd ge pachtet hatte, geht hervor, dass damals alleine durch den Ab schuss von Hasen und Fasanen der Pachtpreis abgegolten war. Dazu kamen noch die vielen Rehe, damals ein gutes Geschäft. Das soll mal einer verstehen wenn heute für viel Geld Jagden gepachtet werden und dann weniger abgeschossen als gefor dert wird. Wie ist es mit den Neuankömmlingen von Wildarten, einst von Jägern bei uns ausgerottet, wie Bär, Luchs, Wildkatze, Elch, Wi sent, und Wolf? Sollen diese auch wieder bei „Wald mit Wild“ dabei sein? Und wie ist es mit den Feldhasen, Rebhühnern und den zwar nicht heimischen Fasanen die so selten geworden sind ANSPORN 4/2013 13 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T oder gar nicht mehr vorhanden sind? Wer hat da mal Ursa chenforschung betrieben wo diese verblieben sind? Trächtige Luchsin erschossen, so lautet ein Zeitungsbericht über einen Luchskadaverfund am Silberberg bei Bodenmais. Auch wenn zuständige Jagdvertreter darauf hinweisen, dass ein or dentlicher Jäger nicht für den Abschuss verantwortlich ist, mit Jagdscheinverlust und Gefängnis mit bis zu 5 Jahren rechnen muss für den Abschuss eines Luchses, so bleibt die Frage wer war’s? Jedenfalls hat es der Luchs als Neuankömmling schwer sich in unsere Wälder, ebenso die anderen genannten, zu inte grieren. Bei der Waldverjüngung wurde in den letzten Jahrzehnten die Fichte nicht vergessen. Bei den Wiederaufforstungen von Sturmwurf- und Schneebruchflächen wurden sehr viele stand ortsgemäße Laubhölzer wie Eiche, Rotbuche, Bergahorn und viele andere Arten begleitend gepflanzt. Dazu mischten sich auf natürlichem Wege weitere Baumarten wie Fichte, Kiefer und Lärche u. a. Der so entstandene Mischwald wird zukünftig er tragreicher sein als labile Fichtenmonokulturen. Weiterhin hat sich an geeigneten Standorten die Fichte natürlich verjüngt und wurde so kostenlos übernommen. Trotz aller Probleme mit verschiedenen Kalamitäten wird die Fichte noch lange in unse ren Wäldern stehen. Sollte die Klimaerwärmung allerdings noch höher ausfallen wird die Fichte bei uns schneller ausfallen und sich in kältere Gefilde zurückziehen. Zusätzlich drohen in heißen trockenen Sommern Waldbrände in Nadelwäldern, wie es auch heuer bereits geschehen ist. Ob die Fichte wirklich der oft zitierte „Brotbaum“ ist muss ein mal gegengerechnet werden. Wenn man als Waldbesitzer die Pflanz-, Kulturkosten- Pflegekosten für die vorzeitig ausgefal lenen Fichten bei Kalamitäten rechnet, mit den damit verbun denen niedrigen Holzpreisen für das Schadholz, dazu weitere Kosten für Aufräumarbeiten und Neukulturen dazu rechnet, hat da die Fichte sich wirtschaftlich wirklich gerechnet? Dazu kom men noch Bodenversauerung und Artenschwund durch den wiederholten Anbau von Fichte. Viele der betroffenen Waldbesitzer entschlossen sich nach den vielen Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte Laub- und 14 ANSPORN 4/2013 Mischkulturen standortsgerecht zu pflanzen um einmal selbst bestimmen können wann sie das Holz ernten wollen und nicht Katastrophen ihnen ständig zuvorkommen. Waldbesitzer die auf dem richtigen Weg sind jetzt umzustimmen, um wieder mehr Fichte anzupflanzen, ist unsinnig und kontraproduktiv. Traurig ist allerdings wenn sich Resignation breit macht und nur deshalb wieder Fichte angepflanzt wird weil der Wildbestand so hoch ist und ohne Zaunschutz kein Laubholzaufwuchs mög lich ist. Was früher das Raubwild schaffte, für einen natürlichen Ausgleich in der Natur zu sorgen, gelingt dem Menschen nicht. Sollen so zukünftig wie der unsere Wälder ausse hen? Fichtenplantagen wie ein Maisacker an gelegt, maschinengerecht? Hat die jahrzehntelange kostenlo se forstliche Be ratung im Privatwald nicht gefruch tet, mit dem Ziel, dass ein standortsgerechter stabi ler und ertragreicher Misch wald gefördert werden soll? Wenn sich da ein Vertreter Maschinengerechte Fichtenmonokultur, ökologisch besonders wertlos. von Waldbesitzern mit Worten „Mit Volldampf am Markt vorbei?“ gegen eine weite re Vermehrung der Rotbuche, weil diese überhand nehmen, aus spricht, um marktgerechte Mischwälder anzupflanzen. Denn der Laubholzanteil in Deutschland beträgt 43 % und die Holzindustrie sei bei der Verarbeitung auf 80 % auf Nadelholz ausgerichtet. Da das Laubholz durch seine physikalischen und chemischen Eigen schaften in seiner Verwendung eingeschränkt ist soll der Wald wo möglich nur wieder aus überwiegend Fichten bestehen? Ihr Optimum findet die Fichte im kühl-kontinentalen Klima mit ausreichend bis hohen Niederschlägen. Sie verträgt Kälte und raue Witterung sehr gut, wenn genügend Feuchtigkeit vorhan den ist. Man darf im Zeichen des weltweiten Klimawandels nicht ignorieren, dass die Fichte sehr große Probleme bekommt wenn ANSPORN 4/2013 15 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T Niederschläge nicht mehr im ausreichenden Maße vorhanden sind und es zu warm wird. Sollen wir nun vor lauter Gier nach dem schnellen Geld wieder zur Fichtenwirtschaft zurückkehren und den Negativkreislauf von Sturmwurf und Windbruch, Schneebruch und Borkenkäfer, Bodenversauerung und Artenschwund fördern? Dies wäre der schlechteste Weg den wir wählen könnten, denn damit würden wir so zu sagen mit Volldampf in eine noch größere Katastrophe steuern. Der „Markt“ wäre noch dazu schlecht bedient, wenn wir nur Fichtenmassenware anbieten würden. Mit unserem Holzreich tum und der Artenvielfalt an Baumarten in Deutschlands Wäl dern können wir einen weltweiten Markt bedienen. Wie wahr. Schon vor 85 Jahren ließ ein Forstmeister diese Warnung für seine Nachfolger, doch bessere naturnahe Wälder aufzubauen in Stein meißeln. Anlass war ein Sturm, der zigtausende Fichten in diesem Forst umgeworfen hatte. „In des Sturmes Nacht sank des Waldes Pracht“. „Willst Du den Wald bestimmt vernichten – so pflanze nichts als reine Fichten“. Dieser alte Spruch ist ak tueller denn je. Die Rotbuche hat in Mitteleuropa ihr Hauptverbreitungsgebiet mit seinem Schwerpunktvorkommen in Deutschland und war auch ursprünglich dominierend. In Zeiten des Klimawandels kommt unserer heimischen Buche im Waldumbau eine tragende Rolle zu. Ursprünglich in weiten Teilen von Bayerns Wäldern beheimatet, ist die Buche an vie 16 ANSPORN 4/2013 le Waldstandorte sehr gut angepasst, verspricht bei richtiger Pflege wertvolles Nutzholz und gilt als stabiles Rückgrat einer naturnahen Waldwirtschaft. Auf mittleren Standorten ist die Buche nahezu konkurrenzlos. Die Buche wächst sowohl auf bodensauren wie auch auf kalkrei chen Böden. Und je nach Standort und Klima gibt es ganz unter schiedlich aufgebaute Buchenwälder. In ihnen finden über 6.000 verschiedenen Tierarten ihren jeweils geeigneten Lebensraum. Dazu kommen noch viele Pilzarten. Das Wesentliche im ökolo gischen Buchenwald ist unsichtbar. Buchenbestände bieten aber nicht nur ökologische, sondern auch viele ökonomische Vorteile. Das von der Forstwirtschaft angestrebte Bewirtschaftungsziel ist es, starke, wertholzhaltige Buche zu erzeugen. Buchenholz ist eines der am häufigsten eingesetzten einheimischen Hölzer. Die Inlandsnachfrage ist zudem nach dem Bau großer Laubholz sägewerke und der besseren Verwertung auch schlechterer Bu chenholzqualitäten deutlich gestiegen. Mitteleuropa wäre ein einziger großer Buchenwald, wenn der Mensch nicht eingegriffen, manche Wälder gerodet und viele der verbleibenden Wälder umgestaltet hätte. Die Buchenwälder zu fördern sollte also das oberste Ziel sein. Mit der Naturverjüngung in Buchenwäldern kann kostenlos der Wald verjüngt werden und spart bei angepasstem Wildbestand die Zäunung. Weiterhin soll es Ziel sein die Eiche und Tanne zu fördern, da gerade im Landkreis Neumarkt viele Böden dafür gut geeignet sind. Die Buche erobert sich erfreulicherweise bei uns ihr angestammtes Areal zurück. Flurnamen im Landkreis Neumarkt geben Auskunft über die Häufigkeit der Buche und Fichte. Über 160 Flur- und Ortsnamen weisen auf die Buche hin, dagegen nur etwa 50 auf die Fichte. Der Name „Fichta“ für den Staatswald in der Gemeinde Sengenthal ist irreführend für einen Fichtenstandort, denn Fichta bedeutet hier „Feuchte“. Auf den Grundwasser führenden Schichten gedeiht hier am besten die Eiche. Schadflächen wurden nach den Schneeund Windbrüchen in den 80iger Jahren mit der standortsgerech ten Stieleiche aufgeforstet und tragen zur Stabilität des Waldes bei. Eine über 2 m starke Eiche steht am Stadelhof bei Forst und zeigt wie leistungsfähig die Eiche bei uns ist. ANSPORN 4/2013 17 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T Auch die Tanne, Eibe, Elsbeere und die Edellaubhölzer wie Bergahorn, Esche, Wildkirsche und weitere wichtige Baumarten wie z. B. Lärche, Feldahorn, Spitzahorn, Sommer- Winterlinde und Hainbuche bedürfen ebenso der Förderung. All diese Baumarten sind am stärksten durch Wildverbiss bedroht. Da ist es umso erfreulicher, daß die Stadt Dietfurt den Staats preis für vorbildliche Waldbewirtschaftung erhielt. Langfristiges Denken und Handeln wurde hier belohnt. Dieser Preis könnte natürlich auch auf andere Kommunen und Privatwaldbesitzer übertragen werden, die bereits in diesem Sinne vorausschauend und nicht rückwärtsgewandt handelten. Böhmischer Urwald Kubani bei Krummau 1907. Herbstlicher Buchenwald mit Naturverjüngung im Distrikt Gödenacker. Viele Wälder im Landkreis Neumarkt werden seit langer Zeit in Richtung Mischwald gelenkt und in bestehenden Laubwäldern durch gezieltes Durchforsten die Qualität gesteigert. Weiterhin wird auf Naturverjüngung gesetzt, die der naturnahe Wald ko stenlos anbietet. Die eingeleitete Entwicklung muss fortge setzt werden wo diese noch nicht so weit fortgeschritten ist. Erkannte Fehler aus der Vergangenheit dürfen sich nicht wieder holen, auch wenn das manche anders sehen und das Rad der Zeit zurückdrehen wollen. 18 ANSPORN 4/2013 Am Kubani in der Nähe des heute Tschechischen Krummau war das erste Naturwaldreservat in Europa. Dort im Böhmerwald beschrieb 1840 ein Forstmeister ein Drittel der Wälder als Ur wald. Relikte von Urwäldern können noch z. B. in der Slowakei auf Kleinflächen studiert werden. In Deutschland gibt es Reliktwaldflächen die noch als sehr ur sprünglich bezeichnet werden können, aber keinen Urwald mehr im eigentlichen Sinne darstellen. Die Wälder in diesen Natur waldreservaten, Nationalparks und Naturschutzgebieten wer den nicht mehr bewirtschaftet. Sie entsprechen höchstens noch der ursprünglichen Baumartenzusammensetzung, die je nach Standort und Klimalage unterschiedlich ist. Dort herrscht die höchste Artenvielfalt und was den Namen Urwald ausmacht ist, dass der Wald von jeglicher menschlichen Nutzung ausge nommen war und einen hohen Totholzanteil stehender und lie gender Bäume aufweist. Der Kreislauf des Urwaldes ist bestän dig und verändert sich auch durch Kalamitäten. Sie drohen auch dem Urwald, vor allem wenn die Bäume ihr Höchstalter erreicht haben oder klimatische Veränderungen einzelnen Baumarten zu schaffen machen. Gerade der Urwald mit seiner hohen Dynamik ist ständig im Wandel und passt sich der jeweiligen Situation an. Die Natur als starres System wäre bald zum Scheitern verurteilt. ANSPORN 4/2013 19 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T Buchen am Weststrand bei Prerow an der Ostsee. Als Grenzstandort für die Rotbuche ist der Weststrand bei Prerow zu betrachten. Dieses Waldgebiet wird heute als Urwald bezeichnet. Dies stimmt allerdings nicht mehr, denn zwischen 1715 und 1720 wurden von den Dänen die großen Wälder, vor allem die wunderbaren Eiben und Kiefern mit 1000 Mann für die abgebrannte Stadt Kopenhagen abgeholzt. Dieser Waldbestand kann aber heute als naturnah bezeichnet werden und ist ein hochrangiges Erholungsgebiet. Hier auf dem Darß ist die Eibe bis auf wenige Exemplare fast verschwunden. Besonders wichtig ist dort der Wald zur Stabilisierung des Strandes an der Ostsee. Die Rotbuche steht hier auf den Wanderdünen, einem für sie extre men Standort und stabilisiert den Sand vor der Erosion durch Wind und Meer. Aber jedes Jahr holt sich die Brandung einen Teil des Waldrandes. Weitere Naturwaldreservate für Deutschland in denen die Rot buche vorherrschend ist seien hier noch bespielhaft aufgeführt. Das sind der Nationalpark Kellerwald, der Nationalpark Eifel, Na tionalpark Jasmund, Urwaldinsel Vilm, Heilige Hallen und Natio nalpark Müritz, Nationalpark Hainich in Thüringen, der Steiger wald, der Paterzeller Eibenwald bei Weilheim, das Naturwaldre servat Wasserberg bei Gößweinstein, die Hänge an der Donau und Altmühl bei Kelheim und nicht zu vergessen das bei uns am nächsten gelegene Naturwaldreservat Mittelberg bei Biberbach. Besonders wichtig sind die Bergmischwälder in den Alpen und 20 ANSPORN 4/2013 Mittelgebirgen. Diese Wälder dienen dem Erosionsschutz. Gerade die verheerenden Überschwemmungen der letzten Zeit können hier schon im Oberlauf der Flüsse und Bäche gemindert werden wenn der Wald intakt, standortsgemäß und artenreich ist. Bei all den Diskussionen über den Wald wird oft vergessen, dass der Wald nicht nur der Holznutzung dient, sondern viele andere Funktionen hat. Diese sind oft wertvoller als der reine Holzwert, wie Erosionsschutz, Klimaschutz, Schutz des Wasserhaushaltes und der Arterhaltung aller in ihr vorkommenden Individuen. Was wäre der Kölner Dom ohne die Eichen aus dem Hienheimer Forst bei Kelheim? Diese wur den im Mittelalter zum Bau des Chorgestühls im Kölner Dom verwendet. Auch zum Bau der Festung Ingolstadt (1826-1847) wurden viele Hunderte mittelgroße Eichen gefällt. Auf der Donau wurde eine Menge verarbeitetes Holz zum Teil bis nach Wien überführt. Heute gibt es an den Hängen zur Donau und Altmühl ei ne Häufung von Naturwaldreservaten. In der Waldabteilung Wipfelsfurt zwischen Kelheim und Weltenburg stehen heute Eschen und Eichen mit einer Oberhöhe von bis zu 50 m. Eine Eibe erreicht dort für Deutschland eine Waldabteilung Wipfelsfurt bei Kelheim. Rekordhöhe von 24 m. Regensburger Studenten bauten aus einer dürren Eiche aus dem Hienheimer Forst das 22 Meter lange und drei Meter breite Rö merboot vom Typ Navis Lusoria nach. Aus Eichen- und Kiefernholz wurden die Boote der Römer bei Manching gefertigt. Schon damals entnahm man das wertvol le Holz aus den damaligen Urwäldern. Auch wenn heute wieder auf der Jurahochfläche westlich Kelheim herrliche Laubwälder anzutreffen sind, muss man wissen, dass zur Keltenzeit dort der Wald zur Eisengewinnung das Holz lieferte und sich dort eine größere Menschensiedlung befand. Heute hat sich der BuchenEichenwald sein Areal zurückerobert. Mit Hilfe des Buchen- und Eichenholzes entwickelte sich die vor geschichtliche Eisenindustrie. Was wäre Bayerns Wirtschaft heu ANSPORN 4/2013 21 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T te wenn sich die schon damals gewonnenen Erkenntnisse nicht bis heute überliefert hätten? Nur mit Hilfe des Waldes wurde das Ziel erreicht. Daß wir heute dem Wald wieder etwas zurück geben was wir einmal genommen haben wäre wünschenswert. sen aber kaum nach, während sich die Buche sehr gut verjüngt. Es entsteht allmählich ein Buchenwald. Dies zeigt, dass die Eiche unter den natürlichen Standortbedingungen der Jurahochfläche der Konkurrenzkraft der Buche unterlegen ist. Sehr schlecht erging es früher den Wäldern um das Mittelmeer. Für den Schiffbau wurden ganze Wälder gerodet. Durch Erosion wurde der ohnehin karge Boden weggeschwemmt und verkar stete. Durch Seekriege versanken damals sinnlos ganze Wälder im Meer. Anders als bei uns hat sich dort durch den Raubbau der ursprüngliche Wald nie mehr erholt und fällt zusätzlich großflä chig jedes Jahr Waldbränden zum Opfer. Original Römerboote im Kelten-Römermuseum in Manching. Als kleiner Naturwaldüberrest kann heute noch der ca. 2,4 ha große Ludwigshain nördlich der Straße vom Bankerl nach Kel heim mit seinen durchschnittlich 500jährigen Eichen besichtigt werden. Dieser wurde 1939 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und kommt dem Urwaldgedanken recht nahe. Das Besondere am „Ludwigshain“ ist, dass hier seit rund 100 Jah ren eine natürliche Waldentwicklung ohne forstwirtschaft li che Nutzung abläuft. Die alten Eichenveteranen dürfen hier eines na tür li chen Todes sterben. Aus abgestorbenen Baum stäm men wachsen Pilze. Moosteppiche überwuchern morsches Holz, in dem auch zahlreiche Tierarten Lebensraum finden. Zu verdanken ist dies dem Bayerischen Kronprinzen, dem späte ren König Ludwig III. Bei einem Jagdbesuch 1906 in Kelheim, war er von dem Waldbestand mit seinem alten Eichenbestand sehr be eindruckt. Ihm zu Ehren wurde die Waldparzelle bereits 1913 zum Naturschutzpark erklärt und „Ludwigshain“ benannt. Die frühere Bayerische Staatsforstverwaltung (heute Staatsforstbetrieb) hat seither in diesem „königlichen Wald“ eine ungestörte Entwicklung ohne forstwirtschaftliche Nutzung ermöglicht. Seither nimmt der Eichenanteil ab. Die Eichen brechen aufgrund ihres hohen Alters nach und nach zusammen. Jungeichen wach 22 ANSPORN 4/2013 Umgestürzter Eichenriese im NSG Ludwigshain bei Kelheim. Eine umgestürzte Eiche braucht etwa 50 Jahre bis sie zersetzt ist. In diesem Zeitraum bietet sie ebenso wie die Buche, die in etwa 10 Jahren verrottet ist, Lebensraum für sehr viele seltene Pilze wie den Korallen- und Igelstachelbart. An ei ner umgestürzten Eiche hat sich im Ludwigshain der äußerst seltene Mosaikschichtpilz angesiedelt, den wir sonst nur in Eichenurwäldern finden. So erreichen bei uns Na turwaldreservate, sozusagen die Ur wälder von Morgen, durch ihre Ar Mosaikschichtpilz an umgestürzter Eiche im tenvielfalt eine Qualität ähnlich der Ludwigshain. vergangenen Urwälder. Rätselhaft ist, dass das Bayerische Forstministerium den Kom munen untersagen will, auf ihren Flächen Naturwälder aus zuweisen. Obwohl nach internationalen Vorgaben wesentlich mehr Staats- und Kommunalwälder geschützt werden sollen. ANSPORN 4/2013 23 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T Da hatte die Stadt Zürich mehr Mut bewiesen ihren herrlichen stadtnahen Sihlwald großflächig unter Schutz zu stellen. Der Sihlwald ist zusammen mit den angrenzenden Wäldern der größte zusammenhängende Laubmischwald des schwei zerischen Mittellandes. Der ursprüngliche Buchenwald wurde bis Ende des letzten Jahrhunderts genutzt und war bis ins 19. Jahrhundert von zentraler Bedeutung für die Holzversorgung von Zürich. Im Jahr 2009 wurde eine Kernzone von rund vier km² festgelegt, in der die Natur unberührt bleibt. Eichenwirtschaftswald Abt. Horngraben im Distrikt Heinrichsbürg beim Großwiesenhof. Slowakischer Trauben- und Zerreichenurwald. Herrlich anzusehen mit einem hohen Wertholzanteil ist der Stiel eichenwald in der Heinrichsbürg in der Abteilung Horngraben beim Großwiesenhof. Dies soll ein Beispiel sein wie leistungsfä 24 ANSPORN 4/2013 hig die Eiche auf vielen Böden im Landkreis Neumarkt ist. Als Gegenbeispiel zeigt der Trauben- und Zerreichenurwald aus der Slowakei, dass hier wie dort standortsgemäße Wälder hochleis tungsfähig sind und sich äußerlich nur durch den hohen Totholz anteil und der hohen Flora und Fauna des Eichenurwaldes unter scheiden. In anderen Wäldern der Slowakei gibt es noch ca. 300.000 Eiben. Wenn man aber sieht was dort durch den hohen Wildbestand an gerichtet wurde, nur um vor dem Fall der Grenzen Parteibonzen und zahlenden westlichen Jagdgästen ein Jagdvergnügen zu bie ten, dann ist das eine Schande was man dort dem Wald ange tan hat. Durch die Schälschäden an jeder Eibe wurde der ge samte Bestand an Wertholz vernichtet. Hier kann man wirk lich von einer Verwahrlosung des Waldes durch falsche Zielsetzung sprechen. Gerade der wertvol len Baumart Eibe muss man hohe Aufmerksamkeit widmen, da die se für den Bogenbau im Mittelalter in Mitteleuropa fast völlig aus gerottet wurde. Die Eiben holz lieferungen gingen damals nach England. Der Eibenbestand hat sich seither nicht mehr erholt. Traumhaft war ein Besuch in ei nem Urwaldrelikt in der Niedrigen Tatra. In der Slowakei sind noch viele kleine Urwälder unterschied licher Baumartenzusammenset zung zu beobachten. Beim Wind bruch von 1967 wur de hier eine Tanne mit über 2 m Durchmesser und 56 m Höhe gebrochen. Fichte, Tanne, Rot buche und Berg ahorn Abgebrochene Tanne in einem Urwald in der Niedrigen Tatra. könnten auch in Bayern mit höchsten Wuchsleistungen stehen wie in diesem Urwald. Wie stolz wäre da ein Waldbesitzer wenn er solche Baumdimensionen, z. B. einen Bergahorn mit 20 Festme tern wie im dortigen Urwald, vorzeigen könnte. ANSPORN 4/2013 25 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T Bei manchen Menschen löst der Gedanke an den wilden un gezähmten Urwald Unbehagen aus. Wenn man aber mal das Glück hatte einen Urwald zu besichtigen, der auch heute bei uns stehen könnte, würde er auch Begeisterung bei denen auslösen, die sich bei uns einen Urwald nicht vorstellen können. Also vor was haben wir Angst? Vertrauen wir lieber auf die gewonnenen Erkenntnisse über unsere (Ur)wälder und gestalten diese, um mit verschiedenen standortgemäßen Baumarten Mischwälder mit hoher Arten vielfalt und Holzmasse aufzubauen. Es sollten zukünftig keine Altersklassenwälder, sondern Wälder mit unterschiedlich alten Bäumen angestrebt werden um mit Naturverjüngung Wald be gründen zu können. Dazu gehört auch zur Artenerhaltung und -vielfalt ein bestimmter Mindestanteil von Bäumen, die bis zum natürlichen Zerfall alt werden können, dazu liegendes und ste hendes starkes Totholz. Dann werden wir in Zukunft wieder den artenreichen, wider standsfähigen und ertragreichen Wald bekommen wie wir ihn einmal hatten und dringend brauchen. Christian Wolf Monika Schirmer Die Quitte eine fast vergessene Obstart 5. überarbeitete Auflage ISBN 978-3-930167-75-3 / IHW-Verlag 2010 384 Seiten, ca. 100 Farbabbildungen, zahl reiche S/W-Abbildungen. Fest gebunden. Pflanzenkunde, 45 Sortenbeschreibungen. Kulturgeschichte, Heilkundliches gestern und heute, zahlreiche Rezepte und Ver brauchshinweise. Verkaufspreis € 34,90. Erhältlich im Buchhandel / bzw. IHW-Verlag und Verlagsbuchhandlung, Postfach 1119, 85378 Eching · Telefax: 089 3192257 E-mail: dr.schmid@ihwverlag.de 26 ANSPORN 4/2013 D er Waldtag Mittelfranken/Oberpfalz am 29.09. steht vor der Tür. Alle Waldbesitzer und Interessierte sind gleichermaßen eingeladen. Über die Auto bahn A 3 können Sie die Veranstaltung um das Schulzentrum in Altdorf auch aus dem Landkreis Neumarkt problemlos er reichen. In Altdorf haben die ansässigen Firmen großzügig ih re Parkmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Außerdem ist die Anfahrt mit der Bahn über die S3 über Feucht möglich. Das vielfältige Programm bietet Informationen zum Wald und die Waldpflege im Privatwald. Außerdem findet die ganze Fami lie Unterhaltung. Waldforum: Vielfältige Informationen zu Wald und Holz Ein zentraler Teil des Waldbesitzertages ist das Waldforum. Hier finden Sie Fachaussteller zum Thema „Wald und Holz“. Forst maschinen und -geräte sowie Werkzeuge und Arbeitsbeklei dung sind genauso wie Forstpflanzen und Forstdienstleister Teil der Ausstellung. Auch Ämter und Institutionen, wie die Äm ter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Sozialversi cherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, das Ver messungsamt und die Bayer. Staatsforsten sind vertreten. Die Waldbesitzervereinigungen zeigen, wie sie Waldbesitzer unter ANSPORN 4/2013 27 N AT U R + L A N D S C H A F T N AT U R + L A N D S C H A F T stützen. Beim Thema Holz geht es besonders die Möglichkeit des modernen Holzbaus und zeitgemäße Holzheizsysteme. Waldparcours: Forstpraxis zum Anfassen Der zweite Schwerpunkt ist ein rund 2 km langer Waldparcours. An 12 Stationen können Sie sich informieren, wie Profis im Wald arbeiten. Von der Pflanzung, über die Pflege, bis hin zur Holz ernte sind viele Bereiche der Arbeit im Wald zu erleben. Sie kön nen hier Anregungen für die Pflege Ihres Privatwaldes mitneh men. Außerdem geht es um den Wald als natürlichen Lebens raum. Bei den Seilklettervorführungen der Nürnberger Schule für Baumpflege und bei der Saatguternte mit dem Hubsteiger geht es sogar bis in die Baumkronen. Der Waldparcours gibt praktische Anregungen zu allen Forstarbeiten Fachvorträge: Informationen für Interessierte Sechs Fachvorträge sind eine Chance für Interessiere, noch tie fer einzusteigen. „Wie gestalte ich meinen Wald stabil und zu kunftssicher und gleichzeitig ertragreich“ ist ebenso das Thema wie „Der Wald im Spannungsfeld der Interessen“. Außerdem erzählen Waldbesitzer von ihren persönlichen Erfahrungen, so 28 ANSPORN 4/2013 kann Wald Freude machen und ein Jagdgenossenschaftsvorsit zender stellt seine Erfahrungen vor, wie sie einen angepassten Wildstand erreicht und den Ertrag aus der Jagd verbessert ha ben. Unterhaltung für Groß und Klein Abgerundet wird der Waldtag durch ein umfangreiches Rah menprogramm. Als Musik konnte die Kapelle „Rohrfrei“, die Schulband der Mittelschule, Alphornbläser und Jagdhornbläser gewonnen werden. Selbstverständlich ist für Essen und Trin ken gesorgt. Außerdem zeigen alle Holzhandwerker, wie Korb flechter, Kamm-Macher und Geigenbauer ihr Handwerk. Von der Strohhüpfburg, über Bogenschießen, Märchenerzähler so wie Basteln und Gestalten mit Naturmaterialien, gibt es auch für die Kinder viel zu erleben. Der Waldtag lädt so zu einem Ausflug mit der ganzen Familie ein. Der Tag beginnt mit einem ökume ni schen Gottesdienst um 09:00 Uhr. Weitere Informationen fin den Sie auf der InternetSeite der Ämter für Ernäh rung, Landwirtschaft und Die Veranstaltung richtet sich an die ganze Familie Forsten in Neumarkt und Roth. Der Schirmherr, Herr MdL Albert Füracker, und die Veranstalter, die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Neu markt i.d.OPf. und Roth sowie die Land- und forstwirtschaftli che Unfallversicherung, freuen sich auf Ihren Besuch. Michael Rosskopf Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ANSPORN 4/2013 29 N AT U R + L A N D S C H A F T U m w elt WALDTAG Mittelfranken - Oberpfalz E s gibt kaum ein Thema das uns auch in den kommen den Jahren weiter so begleiten wird wie das Thema Energiewende. Viele Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang. Gibt es einen Weg der die Klimaveränderung aufhält? Werden die Zeit, der Wille und die Kraft ausreichen? Sind dabei Ökonomie und Ökologie im Widerspruch? Wie wird es mich treffen? nd um Wald Ein Tag ru und Holz ze Familie! für die gan Eintritt frei! Sonntag, 29. September 2013 Regionaler Waldbesitzertag in und um das Schulzentrum Altdorf von 9 Uhr bis 18 Uhr Im Jahre 1972 ist ein international viel beachtetes Buch mit dem Titel: „Die Grenzen des Wachstums - Bericht des Club of Rome“ zur Lage der Menschheit erschienen. Dieses Sachbuch hat seinerzeit der Umweltdiskussion eine neue Dimension ver liehen. Die Autoren – Mitarbeiter der berühmten Denkfabrik Massachusetts Institute of Technology (MIT) - nutzten seiner zeit erstmals neuartige Techniken der wissenschaftlichen Sys Ausstellungen „Waldforum“ Informationen Waldparcours „Forstwirtschaft live“ Kinderprogramm Ämter für Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten Neumarkt i.d.OPf. und Roth 30 Viele Berichte zur Energiewende gehen durch die Presse, die von der einen oder anderen Seite das Thema beleuchten, darstellen oder beladen. Zahlreiche Gesetze, Verordnungen und Institutionen regeln, begleiten oder steuern die Energiewende, von denen wir nicht genau wissen wie und wann sie angewendet werden müssen oder wie und wann sie für unsere Belange gültig sind. Das Ener gie-Wirtschaftsgesetz (EnWG), das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) oder die Energieeinsparverordnung (EnEV) kennen wir viel leicht dann, wenn wir neu bauen. Aber wie ist das mit der energetischen Sanierung, mit der Öko umlage, mit der Strombörse oder sogar mit der e-Mobilität? ANSPORN 4/2013 ANSPORN 4/2013 31 U m w elt U m w elt tem ana lyse und Computersimulation um präzise Prognosen über die Langzeitentwicklung der weltweit verflochtenen Pro bleme der Industrialisierung, der Bevölkerungszunahme, der Un terernährung, Rohstoffverknappung und Umweltzerstörung zu treffen. Zwar ist das Erscheinen des Buches nun schon über 40 Jahre her aber die Entwicklung innerhalb der vergangenen 40 Jahre hat gezeigt, dass die Prognosen von damals so falsch nicht waren. Sämtliche nachfolgenden Sitzungen und Kongresse ob in Kyoto, Cancun, Kopenhagen oder zuletzt in Rio oder Katar haben die damals aufgestellten Prognosen und Hypothesen nur bestätigt und verfeinert. Wir wissen nun genauer, wie lange unser Öl, das Gas, das Uran oder die Kohle reicht. Wir ahnen die Ergebnisse von Tempera turanstieg und Anstiegen des Meerwasserspiegels. Genutzt und Konsequenzen daraus gezogen haben wir bisher nur zögerlich, unvollständig und halbherzig. Energie für eine Volkswirtschaft deutlich. Die Frage ist, wie kön nen wir ohne wesentliche Einschränkung von Komfort unse re Lebensqualität erhalten. Die Energieträger spielen dabei ei ne wesentliche Rolle. In einem Essay in der Basler Zeitung ist das sehr schön beschrie ben worden. Der Verfasser Martin Kapp hat die Argumente für steigende Benzinpreise näher unter die Lupe genommen. Das Fazit ist nicht überraschend und wir kennen es aus der täglichen Praxis: Der Benzinpreis steigt. Das Essay stammt aus dem Jahre 1971! Der Benzin bzw. Ölpreis – das sehen wir in der täglichen Praxis - ist auch zu einem wesentlichen Faktor für einen erfolgrei chen Wettbewerb unter den Industrienationen geworden. Um hier so wenig Terrain gegenüber anderen Wirtschaftsräumen in USA oder China zu verlieren haben sich daher die Politiker der Europäischen Gemeinschaft Ziele in der Energiepolitik gesteckt. Schon vor mehr als 10 Jahren einigten sich die Länder der EU daher auf folgende Energiepolitische Eckwerte, die unter dem Kürzel 2020 - 20 bekannt geworden sind: In der EU will man bis zum Jahre 2020 (gegenüber 1990) 20% der Energie aus erneuerbaren Energiequellen schöpfen 20% CO2 einsparen die Energieeffizienz um 20% verbessern. Nur wissen wir aber alle, dass wir in den kommenden 40 Jahren nicht mehr so haushalten können, wenn wir die Erde unseren Kindern und Nachfahren in einem bewohnbaren Zustand hin terlassen wollen. Der weltweite Hunger und der Hunger nach Energie werden zunehmen. Damit wird auch die strategische Bedeutung von 32 ANSPORN 4/2013 Bis 2030 sollen 30% der Energie aus regenerativen Quellen kom men und bis zum Jahre 2050 sollen es 90% sein. Das ist ein sehr ambitioniertes Ziel. Aber zumindest in Deutschland genießt dieses Ziel einen ho hen gesellschaftlichen Konsens – ebenso wie der nach der Katastrophe von Fukushima beschlossene komplette Ausstieg aus der Kernkraft bis 2022. Wir haben in Deutschland des Ziel des 20%igen Anteils an rege nerativer Energie bereits per Ende 2012 erreicht und sind im er sten Quartal 2013 bereits bei ca. 25%. Nun kommt das zum Tragen, was man ein „moving tar get“ nennt, denn schon liebäugelt man damit, das Ziel für Deutschland von 20% auf 35% für 2020 anzuheben. Aus heu ANSPORN 4/2013 33 U m w elt U m w elt tiger Sicht scheint auch dieses Ziel erreichbar, da nach wie vor hohe Investitionen in PV Anlagen sowie in Windräder fließen. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die se Investi tio nen vor allem aus dem privaten Sek tor kommen. Nur rund 10% der regenerativen Ener gieerzeugung liegt heute noch in der Hand der klas sischen Stromerzeuger wie RWE, Eon oder Vattenfall. Der größte Teil wird von sog. Energiegenossenschaften beigetragen, also privaten Vereinigungen von Bürgern und Land wir ten, die mittlerweile zu Energiewirten werden. In Neumarkt sind die Jurenergie eG oder das Vorhaben der Stadtwerke, in die Windkraft zu investie ren, zwei Beispiele für diese Entwicklung. Drei Effekte kann man aus dieser Ent wick lungsrichtung erkennen. Einmal wird die Energieerzeugung stärker re gio na lisiert, d.h. dass auch die Gewinne aus der Stromer zeugung bei den Energiegenossen bleiben, weiterhin ist die Akzeptanz einer PV-Anlage oder eines Wind rades erheblich höher, wenn man daran mit verdie nen kann und andererseits ist es durch die Regiona li sie rung von Erzeugung und Verbrauch nicht not wendig große Stromtrassen durch die Republik zu le gen. Natürlich, die großen Stromerzeuger sehen ih re Geschäftsmodelle in Gefahr und haben gerade im Bereich der Windenergie aufgeholt. In den kommen den Jahren werden sicher weitere Windparks in der Nord- und Ostsee an das Netz angeschlossen werden. Auch der Ausbau der Stromtrassen genießt hohe Prio rität. Die Zeiten für die Zulassungs- und Baugenehmi gungen sinken im Moment von ca.10 auf 7-8 Jahre. Die Länge der Leitungen für das Hochspannungsnetz wird mit ca. 3500 km angegeben, die entweder neu gebaut oder für höhere Spannungsebenen ausgelegt werden. Das Problem, das wir in Deutschland haben ist 34 ANSPORN 4/2013 nämlich, dass ein Teil der Grundlast durch die KKW, die sich auch in den Lastenschwerpunkten, d.h. im Süden Deutschlands be finden, abgedeckt wurde. Diese Kraftwerke können naturgemäß nicht vollständig durch PV oder Wind abgelöst werden, da Sonne und Wind erheblich unstetigere Energieträger sind. Hier wird in Zukunft das Thema Speicherung eine Schlüsselrolle spielen. Allgemein gibt es jedoch einen breiten gesellschaftlichen Kon sens für die Veränderung um noch stärker die regenerativen Energien in das Netz einzusetzen und einzubinden. Für ein Land, das sein Bruttosozialprodukt hauptsächlich aus der Industrieproduktion schöpft, scheint eine so radikale Verände rung der Energieversorgung zuerst einmal ein Wagnis zu sein. Sicher, es ist eine ambitionierte Herausforderung ein komplexes System in ein neues, noch komplexeres System zu überführen. Das deutsche Netz der Elektroversorgung hat ja mit der erst vor wenigen Jahren erfolgten Trennung in Erzeuger, Übertra gungsnetzbetreiber (ÜNB) und Verteilnetzbetreiber (VNB) eine grundlegende Änderung erfahren. Diese Veränderung hat aber nach meiner Beobachtung die Energieversorger auch im inter nationalen Vergleich erheblich flexibler und stärker werden las sen. An die Marktmacht einer ENEL (Italien) oder einer EDF/GDF (Frankreich) reicht das naturgemäß nicht heran, aber auch in der Energiebranche gilt das Gesetz der großen Zahl. Als Industriestandort belastet der Energiepreis sicher die deut schen Produkte unterschiedlich. Zudem kommen hohe Steuern z.B. bei den Mineralölpreisen sowie eine sog. Ökoabgabe. Beim Strom ist es eine Ökoumlage die sich mit im Moment 5,7 ct pro kWh im Strompreis niederschlägt. Der Strompreis für den pri vaten Endabnehmer beläuft sich, je nach Tarifmodell, auf etwa 25 ct pro kWh. Die Energie aus privaten PV Anlagen oder Windgeneratoren muss nach dem Energie Einspeisegesetz (EEG) vorrangig ins Netz eingespeist werden und wird, je nachdem, wann die Anlage ans Netz gegangen ist, mit einer Einspeisevergütung von ehe mals bis zu 57,4 ct / kWh bezahlt. Da damit der Verkauf von Strom erheblich lukrativer war als der Einkauf von Strom, ha ben die Anlagenbetreiber sämtlichen erzeugten Strom an den ANSPORN 4/2013 35 U m w elt U m w elt übergeordneten Netzbetreiber abgegeben. Das hat natürlich bei wachsender Einspeiseleistung dazu geführt, dass langfristig die se Förderung den Marktgegebenheiten angepasst werden mus ste. Die Einspeisevergütung beträgt heute nur noch ca. 17 ct pro kWh, sinkt in den kommenden Jahren weiter und nun wird es wieder interessant den Strom selbst zu nutzen. Der hohe Grad der regenerativen Energien hat zwei Auswirkungen gehabt. Einen finanziellen – wenn die örtlichen Versorger für elektrischen Strom 37,5 ct bezahlen müssen und selbst nur 25 ct / kWh be kommen, ist das ein Geschäftsmodell, das nicht lange tragfähig ist. Irgend jemand muss die entstehende Differenz ausgleichen. Das ist über den Preis mit der Ökoabgabe d.h. also mit höheren Preisen geschehen. In Neumarkt ist z.B. der Anteil der regenerativ gewonnenen Energie heute bereits bei 50%. Das hat mehrere, vor allem re gionale Gründe. Unter der Woche, wenn alle Industriebetriebe genügend Leistung abnehmen ist das kein Problem. An einem sonnigen Wochenende aber steht so viel Strom zur Verfügung, dass unsere Stadtwerke den Strom an ihren VNB zu einem er heblich geringeren Preis abgeben können als sie selbst nach dem EEG an die PV-Anlagenbetreiber zahlen müssen. Den Preis regelt die Strombörse in Leipzig – er liegt im Moment durchschnittlich bei 6,5 ct / kWh. 36 ANSPORN 4/2013 Zum Anderen sind die Stadtwerke und Netzbetreiber (ÜNB, VNB) für die Netze verantwortlich im Sinne von technischer Verantwortung d.h. Spannungsqualität, Netzausfall usw. Das Interesse der Einspeisenden von Strom aus PV- oder Windan lagen aber ist nicht technischer sondern rein finanzieller Natur. Auch das muss das Geschäftsmodell des Stromlieferanten aus halten und berücksichtigen. Die Lösung wird in einem intelligenten Netz, dem sog. Smart Grid gesehen, dass erheblich besser, schneller und automatisiert den Abgleich zwischen Angebot und Nachfrage (Strombedarf) regeln kann, Lasten in verbrauchsärmere Zeiten verschieben und bei Bedarf an der richtigen Stelle speichern kann. Dazu ist eine hohe Automatisierung der Netze bis hin zum Verbraucher notwendig und damit rückt auch die Daten- und Informationstechnik zur Steuerung der Netzautomatisierung stärker in den Fokus. Wir alle wollen Sicherheit. Ein weiterer Aspekt, der in Deutschland von Politik und Industrie als Vorreiter bei einer Energiewende gesehen wird ist, dass man ein funktionierendes System und dessen Komponenten, Know How und Dienstleistungen auch in andere Länder, die langfri stig vor ähnliche Probleme gestellt sein werden, verkaufen kann. Es ist also auch der Exportartikel „Elektrotechnik“ dem man in Deutschland zukünftige Marktchancen im Vertrieb einräumt. All diese Überlegungen haben dazu geführt sich auf diese He rausforderungen einzulassen – und zusätzlich werden nach ei ner Studie der Kompetenz der Industrie und der Ingenieure so wie der Umsetzbarkeit eines intelligenten Netzes in Deutschland die beste Chance eingeräumt. Hinzu kommt last not least die Überlegung auch PKW mit in das Netz z.B. für die Speicherung zu integrieren. Ein Thema, das selbst noch ein Punkt für einen eigenen Beitrag sein könnte. Alle in der großen Politik gefassten Beschlüsse müssen aber über die Länder bis zur Ebene der Städte und Gemeinden umgesetzt und gelebt werden, wollen sie wirklich nachhaltig und wirksam sein. In Sachen Klimaschutz können Stadt und Landkreis Neu markt bisher eine positive (Zwischen-)Bilanz ziehen. Beide ha ANSPORN 4/2013 37 U m w elt ben sich in Sachen Energie und Umwelt positioniert, ihre Rolle definiert und leben sie in unterschiedlichen Aktionen, Motiva tionen und Beteiligungen der Bürger z.B. im Ziel der „klimaneu tralen Stadt“, dem Klimaforum oder in der Beteiligung an inter nationalen Projekten (eReNet). Das Energiekonzept des Land kreises, der Masterplan 100% Klimaschutz sowie die Neumarkter Nachhaltigkeitskonferenz sind feststehende Orientierungspunk te in einer Kommunalentwicklung, die für andere Landkreise, Städte und Gemeinden durchaus Vorbildcharakter haben kann. Die Veranstalter: 16. Neumarkter Dieser Beitrag wird in der nächsten Ansporn-Ausgabe fortgesetzt. Im zweiten Teil werden einzelne Teilziele auf dem Weg zum „Prima Klima“ sowie ihre beispielhafte Umsetzung beleuchtet. Peter Respondek ittagstisch ab 11 Uhr M itäten mit Spezial tl-Lamm vom JUradis -weiderind & Juradistl bei Deining-Bahnhof (Neumarkt i. d. Oberpfalz) •Glühwein- und Mondscheinritte •Reitunterricht in liebevoller und angstfreier Atmosphäre sowohl für Kinder als auch für Senioren (auch bei Ihnen zu Hause!!) •Vormittagsreitstunden für Hausfrauen, Mütter und natürlich auch für Hausmänner •Winterliche Ausritte – Anfänger sind willkommen!! •Ponyreiten ab ca. 2 Jahre •Beritt, Kutschfahrten, u.v.m Stephanie Menges, IPZV-Trainerin C u. staatl. gepr. Kinderpflegerin Tel. 09184/2166 oder 0176/96227782 38 ANSPORN 4/2013 * * * * * * * * * Verkauf von Obstspezialitäten Quittenausstellung im Saal des Landratsamtes Vortrag von Monika Schirmer über Quitten Apfelsorten-Bestimmung Apfelsorten und frischeR Apfelsaft zum Probieren Beratung rund um das Obst Verkauf von Obstbäumen Kaffee & (Obst-)Kuchen, sowie Musikalische Umrahmung Spiel, Spaß & Unterhaltung für Kinder ANSPORN 4/2013 39 Gestaltung: www.neve-design.de Samstag, 19. Oktober 2013 von 9 – 14 Uhr vor dem Neumarkter Landratsamt Islandpferdehof am Hackelsberg SOZIALES SOZIALES Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz Neumarkt Oder einfach weil Sie eine gute Sache unterstützen und fördern möchten! Mit Ihrem Mitgliedsbeitrag unterstützen Sie nachhaltig die humanitäre Arbeit des Roten Kreuzes und ermöglichen das Engagement von vielen freiwilligen Helfern. Denn Helfer erhal ten keine Honorare, aber auch Ausrüstung und Ausbildung ko sten. Ihr Beitrag steht uns zu 100% zur Verfügung, denn mit Ihrer Mitgliedschaft als Fördermitglied im BRK-Kreisverband Neu markt unterstützen Sie direkt unsere Arbeit in der Stadt und im Landkreis Neumarkt. K ommen Sie zu uns und werden Sie Mitglied in einer welt weiten Hilfsorganisation in über 150 Staaten mit mehr als 220 Millionen Mitgliedern. In Deutschland unterstützen fast 4,5 Millionen Menschen das Rote Kreuz regelmäßig mit Geld als förderndes Mitglied. Machen auch Sie mit! Werden Sie Fördermitglied des BRKKreisverbandes Neumarkt! Warum und wieso? ✚✚Weil Sie als Mitglied über das BRK im In- und Ausland rückhol versichert sind. ✚✚Weil Sie kostenlos in Ihr Heimatkrankenhaus verlegt werden, wenn Sie innerhalb der Bundesrepublik erkranken. ✚✚Weil Sie spätestens nach 14 Tagen Krankenhausaufenthalt weltweit garantiert zurückgeholt werden. ✚✚Weil Ihre ganze Familie in diesen Service eingeschlossen ist. Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Neumarkt 92318 Neumarkt Telefon: 09181/483-0 FAX: 09181/483-38 Email: info@brk-neumarkt.de Internet: www.brk-neumarkt.de Viola Klaus BRK Kreisverband Neumarkt ✚✚Weil Sie bei den zahlreichen Angeboten des BRK Kreisverbandes Neumarkt als BRK-Mitglied eine Vergünstigung bei Teilnah megebühren erhalten. ✚✚Weil wir einmal pro Jahr bei einem Transport mit einem Ret tungsmittel des BRK Kreisverbandes Neumarkt Ihre gesetzli che Eigenbeteiligung übernehmen. 40 ANSPORN 4/2013 ANSPORN 4/2013 41 SOZIALES SOZIALES D as Tageszentrum der Diakonie Neumarkt ist ein belieb ter Treffpunkt für Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben. Von Montag bis Freitag wird ein viel fältiges Angebot mit Kontakt-, Freizeit- und Arbeitsgruppen angeboten. Zusätzlich können die Besucher des Tageszentrums und Gäste kostengünstig zu Mittag essen. Die „Arbeitsgruppe Kochen“ bietet frisch zubereitetes Essen nach einem ausgewogenen Ernährungsplan an. Genauso wichtig sind ökologische Aspekte wie der Einkauf bei Lieferanten aus der Region und der Einkauf von Produkten der Sai son. Der soziale Gedanke, in der Gemein schaft mit anderen Menschen ge meinsam die Mahl zeit ge nießen können, gehört zu den Zie len der Einrichtung. Dies ist besonders wich tig für diejenigen, die alleine leben. Neben dem sozialen Gedanken ist dem Tageszentrum die Beschäftung für Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben, ein Anliegen. Drei bis vier Besucher haben als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter eine sinnvolle Aufgabe. Dies stärkt Kenntnisse und Fähigkeiten und die Freude an der Arbeit. 42 ANSPORN 4/2013 „In diesem Kreislauf sind zahlreiche Besucherinnen und Besucher dieser offenen Einrichtung eingebunden, die mit dem Angebot „Gemeinsames Mittagessen“ einen Beitrag zu einer guten Tagesstrukturierung leistet“, so Frau Pflug, Mitarbeiterin. Wichtig ist noch zu wissen: Das Mittagessen beginnt um 12.00 Uhr. Ein Speiseplan zeigt Ihnen die Menüs, die Sie auch telefo nisch erfragen können. Sie können sich für eine Woche im Voraus bzw. für einzelne Tage bis 9.30 Uhr anmelden. Eine Portion be steht aus einem Hauptgericht mit Beilagen. Hinzu kommt eine Vor- oder Nachspeise zum Preis von insgesamt 3,50 €. Getränke werden kostengünstig angeboten. Alle weiteren Informationen zum Mittagstisch erhalten Sie über: Tageszentrum Friedenstraße 33 · 92318 Neumarkt Telefon: 09181 4640–0 Maria Pflug Diplom-Sozialpädagogin FH ANSPORN 4/2013 43 E ner g ie E ner g ie weiht erstes Windrad ein Es ist ein echter Meilenstein in der noch jungen Geschichte der Bürgergenossenschaft Jurenergie eG: Am 14.09.2013 konnte die Einweihung des ersten eigenen Windrads der Bürgergenossenschaft gefeiert werden. Im Südosten des Landkreises Neumarkt, in der Nähe der Ortschaft Pöfersdorf, wurde eine getriebelose 3 MW – Anlage errichtet und vor wenigen Wochen in Betrieb genommen. Kein Wunder, dass auf der Einweihungsfeier trotz Nie selregen allgemeine Zufriedenheit und Freude über das Erreichte zum Ausdruck kamen. Der Aufsichtsratsvor sitzende Dr. Wolfgang Fruhmann begrüßte die zahlrei chen Gäste, darunter viele Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft, und skizzierte kurz die Entwicklung der Ge nossenschaft vom Start bis zum vorläufigen Höhepunkt mit dem im Pöfersdorf e g la n a ft a ersten eigenen GenossenschaftsDie Windkr Überblick: Windrad. Zugleich dankte er al n co er En . Fa len Beteiligten und Helfern für Anlage Hersteller: getriebelose die Organisation und Durchfüh Technik: 3 MW rung dieser Einweihungsfeier, Leistung: .07.2013 me:25 € io M 0 6, insbesondere der örtlichen Inbetriebnah p knap tition: /h kW io M Gesamtinves 8 6, . Feuerwehr für die perfekte lo oduktion: ca 2000 jährl. Strompr (versorgt rund gistische Umsetzung. Haushalte) Landrat Löhner betonte in . 4.100 t sparung: ca einde m ge kt ar seiner Ansprache die Bedeu jährl. CO2-Ein M r in de , ls fe Standort: en tung einer dezentralen Ener Hoh rt nächstgelegener O gieversorgung, insbesonde rf Pöfersdo 44 ANSPORN 4/2013 re auch unter dem Aspekt der regionalen Wertschöpfung. Die Windenergie sei einer der wichtigsten dezentralen Energieträger. Ihre Akzeptanz in der Bevölkerung könne maßgeblich gestei gert werden, wenn die Bürger sich selbst beteiligen könnten. Die Jurenergie eG sei somit ein wichtiger Akteur bei der Ener gie wende. Landrat Löh ner würdigte auch die von Beginn an unermüd liche und professionelle Aufbauarbeit, die ins be sondere von den Vorstän den und Aufsichtsräten geleistet wurde. Dadurch genießen die Verantwort lichen zu Recht hohes Ver trauen ihrer Mitglieder. Auch Bernhard Graf, der Bürgermeister der Stand ortgemeinde Hohenfels, betonte in seinem Gruß wort die positive Bedeu tung der Bürgergenossen schaft. Er sei stolz, dass das erste Windrad der Jurenergie auf dem Gebiet des Marktes Hohenfels entstanden sei. Wenn ein 200 m hohes Windrad gebaut werde, bedeute dies für Bewohner der umliegenden Orte eine einschnei dende Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes. Auch wenn die Notwendigkeit der Energiewende nicht umstritten ist, stehe mancher Bürger einer Windkraftanlage vor der Haustür natur gemäß kritisch gegenüber. Mit dem Wissen, dass hier nicht ex terne Investoren großes Geld machen, sondern diese Anlage in Bürgerhand ist und jeder sich auch selbst daran beteiligen kann, ist die Akzeptanz für eine solche Windkraftanlage sicher ungleich höher. Nach weiteren Grußworten von Jörg Ziller von der Fa. Ostwind und Jurenergie-Vorstand Bernhard Pürzer erfolgte die Segnung ANSPORN 4/2013 45 E ner g ie E ner g ie Die Jurenergie eG – eine Erfolgsgeschichte der Anlage durch Herrn Pfarrer Udo Klösel und Herrn Pfarrer Richard Urschel. Sie erbaten Gottes Segen für einen störungsund unfallfreien Betrieb und jederzeit hohe Erträge der Anlage. Die Jurenergie eG im Überblick: (Stand 14.09.2013) Jurenergie eG Dr.-Grundler-Str. 1 ·92318 Neumarkt GnR Nürnberg Nr. 314 Mitglieder: 896 gezeichnetes Kapital. 7,9 Mio € Vorstand: Carsten Borrmann Bernhard Pürzer Michael Vogel Aufsichtsrat: Dr. Wolfgang Fruhmann (Vorsitzender) Andreas Westiner (stv. Vorsitzender) Cornelia Zeidler Ralph Feldbauer Christoph Rabl Beim anschließenden geselligen Bei sam mensein bewirtete die Fa. Greller die Be sucher mit Speis und Trank, während die Blas kapelle Lupburg für den passenden „Ohrenschmaus“ sorgte. Führungen an der Anlage und Kurzvorträge rundeten das Programm ab, so dass die Zeit wie im Fluge verging. Vor allem die vielen anwesenden Mitglieder konnten nicht nur interessante Einblicke und Ein drücke mit nach Hause nehmen, sondern auch das Bewusstsein, Teil einer großen Gemeinschaftsleistung und (Mit-)Eigen tümer eines stattlichen Windrades zu sein. Roland Hadwiger Redaktion Ansporn Geschäftsführung Jurenergie BetriebsGmbH: Michael Vogel allg. Informationen: Tel. 09181/470-256 info@jurenergie.de www.jurenergie.de 46 ANSPORN 4/2013 Als die Jurenergie eG im April 2010 von 79 mutigen Menschen gegründet wur de, konnte niemand eine derart rasante und erfolgreiche Entwicklung vorher sehen. Den Anstoß zur Gründung gab damals das Landratsamt Neumarkt. Dafür waren mehrere Faktoren maßgeblich: So wird der Umstieg auf Erneuerbare Energien im Landkreis Neumarkt schon seit langem durch geeignete Projekte gefördert. Zudem gibt es in unse rem Landkreis auch schon lange große Anlagen zur Erzeugung regenerati ver Energie. Bereits Ende der 90er Jahre wurden die ersten Windräder errich tet, auch viele große PV-Anlagen sind zwischenzeitlich entstanden. Oft ka men jedoch die Investoren dieser Anlagen von weit her, so dass die eigene Bevölkerung kaum an der Wertschöpfung solcher Anlagen beteiligt war. Und insbesondere durch die gesetzliche Privilegierung von Windkraftanlagen war klar, dass weitere Anlagen kommen würden, egal wie man zur Windkraft steht. Hier setzt die Grundidee an: Wenn schon Windräder bei uns gebaut werden, dann soll zumindest ein Stück des „Kuchens“ im Landkreis bleiben, sprich die eigenen Landkreisbürger sollen von der daraus zu erzielenden Wertschöpfung profitieren. Gesucht wurde also ein Modell, mit dem möglichst viele Bürger an solchen Anlagen partizipieren können, und zwar ohne hohe finanzielle Hürden. Gefunden wurde es in der Rechtsform der Genossenschaft, und so begann am 13.04.2010 die Erfolgsgeschichte der Jurenergie eG. Inzwischen sind rund 900 Bürgerinnen und Bürger Mitglied und haben zusammen Anteile in Höhe von fast 8 Millionen € gezeichnet. Dank des ausschließlich ehrenamtlichen, tatkräftigen Einsatzes von Vorstand, Aufsichtsrat und vielen weiteren Mitgliedern konnte die Jurenergie eG in den ersten Jahren ihres Bestehens u.a. 12 PV-Anlagen realisieren und sich an fünf verschiedenen Windkraftanlagen beteiligen. Dann rückte durch das enorme Wachstum schneller als gedacht die Vision eines eigenen Windrades in greif bare Nähe. Nach langen Verhandlungen einigte man sich mit der Fa. Ostwind aus Regensburg auf den schlüsselfertigen Erwerb einer Windkraftanlage, die nahe Pöfersdorf gebaut wurde. Inzwischen wurde übrigens eine weitere An lage gleichen Typs auf dem Brenntenberg – direkt an der Landkreisgrenze zu Regensburg - ebenfalls schlüsselfertig erworben. Für beide Anlagen wurden jeweils knapp 6 Millionen € investiert. Die Jurenergie eG ist längst eine der erfolgreichsten Bürgerenergiegenossen schaften in Bayern und hat mittlerweile vielfach Vorbildcharakter für ande re Initiativen. ANSPORN 4/2013 47 TOURISMUS TOURISMUS heute die neue LED-Beleuchtung die wun derbaren Naturgebilde noch viel stärker zur Wirkung. Wenn man das Tageslicht wieder erreicht hat, empfiehlt sich eine Klettertour im Hochseilgarten. Es gibt sechs verschiede ne Parcours sowie einen Kleinkinderparcour zu absolvieren. Die Kletterzeit beträgt rund drei Stunden, bei Kleinkindern 1,5 Stunden. Für die nötige Sicherheit sorgen die ausge bildeten Trainer und die richtige Ausrüstung. Wer es lieber sicher am Boden hat, der kann im Waldbiergarten den Kletterern zusehen Ausführliche Informationen und Preise gibt’s unter www.erlebniswelt-velburg.de Herbst: Erlebnis unter und über Tage in der Erlebniswelt Velburg Velburg lädt Sie im Oktober zur Herbstwandersaison ein, den nagelneuen Walderlebnispfad in Velburg zu besuchen. Aus gangspunkt für die „Zeit-Reise“ ist der Schlossberg oberhalb von Velburg. Der Weg ist ca. 4,5 km lang und als Rundweg mit 20 Stationen begehbar. Die Themen „Wald“ und „Zeit“ ziehen sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Stationen. Danach empfiehlt sich ein Besuch der König-Otto-Tropfsteinhöhle in Velburg, die bis 31. Oktober geöffnet hat. Sie ist eine der schönsten Schauhöhlen in Deutschland. Hier findet man un ter Tage eine märchenhafte Tropfsteinlandschaft mit einer Vielfalt an Formen. Während man die Höhle früher nur mit Kerzen, Fackeln- und Magnesiumlicht betreten konnte, bringt 48 ANSPORN 4/2013 Historische Stadtführungen in Berching …ein Zeitreise erleben! Ein paar Wolken lassen die warme AugustSonne nicht ganz so kräftig werden wie in den letzten Tagen, es ist angenehm warm und die kaum spürbaren Regentröpfchen nimmt nie mand ernst. Sie wirken eher, wie wenn der Him mel sagen möchte „Ich könnte es euch auch verderben – wenn ich wollte.“ Ideales Wetter für eine Stadtführung also und das ideale Klima für eine historische Führung herrscht zwei felsohne in Berching. Der in das Sulztal einge bettete staatlich anerkannte Erholungsort gilt als Oberpfälzer „Kleinod des Mittelalters“ und das zu Recht! Alte Bürgerhäuser und kunst volle Fachwerkgiebel, enge Gassen und ein klei ner Stadtbach laden zu einem be schau lichen Bummel ein. Zwei Führungen laufen heute gleichzeitig und sollen durch szenisches Schau spiel bereichert werden! Die eine Gruppe steht mit dem „Viertelmeister“ am Heimatmuseum und dieser klagt den Zuhörern sein hartes Leben. Viertelmeister hieß der damalige Bürgermeister, ANSPORN 4/2013 49 TOURISMUS TOURISMUS weil Berching einmal gevierteilt war und jeder dieser Bürgermeister ein Vierteljahr regieren durfte. Die andere Gruppe läuft derweilen innerhalb des Stadtmauerringes, sie könnte den mittelalterlichen Befestigungsring auch begehen, denn die Stadt Berching hat sich nicht nur ihre 13 Türme und alle vier Stadttore erhalten, sondern auch die komplet te Stadtmauer! Dort erfahren sie vom Chinesen- und Frauenturm und siehe da, „ein Weibsbild ist im Verlies einge sperrt“, pocht an die Holztür und bit tet um Befreiung! „Lasst´s me raus!“ schreit die Frauenstimme verzwei felt. Ein Mann aus der Besuchergruppe schaut sich um und rückt unbemerkt ein kleines Stück näher an die alte Holztür. „Dauert nema lang wir san glei fertig“ flüstert er scheinheilig mitfühlend. In der Stadtmitte treffen diese Gruppen dann noch auf weitere Szenen wie auf die zänkischen Weiber die sich streiten als wäre es echt! Das fleißige Waschweib macht am Stadtbach ihre Wäsche und wundert sich stets, dass diese Leute tagsüber spazieren gehen können und so gar keine Arbeit haben. Die von den Schauspielern im historischen Gewand vorgetragenen Geschichten übers „Nochthaverl“ und an dere Anekdoten von Berching machen diese Stadtführungen zu ei nem einzigartigen Erlebnis! Ich bin mir sicher, ich komme wieder, vielleicht einmal zum Tag des offenen Denkmals, der jährlich am zweiten Sonntag im September stattfindet! An diesem Tag ist ei ne historische Zeitreise doch geradezu zeitgemäß oder? Radeln am Fünf-Flüsse-Radweg - Auf zwei Rädern ein Genuss! Die Fünf-Flüsse-Tour hat sich zu einer der beliebtesten Touren in Bayern gemausert und gehört inzwischen zu den Klassikern unter den Radfernwegen. Selbst wenn man gemütlich radelt, schafft man die etwa 305 km in fünf bis sechs Tagen. Nur we nige Fernradwege bieten eine derart bunte Vielfalt an kultu rellen Highlights und ursprünglicher Natur. Gerade weil der Radweg im Vergleich zu populären Fernradwegen international 50 ANSPORN 4/2013 wenig bekannt ist, macht es ihn umso mehr zum Geheimtipp. Die Radtour führt durch die idyllischen Täler der Vils, Naab, Altmühl, Donau und Pegnitz und verspricht naturnahes Radeln. Die Strecken am alten Kanal oder alten Bahntrassen führen auf den Spuren der hiesigen Industriegeschichte. Von Nürnberg über Berg, Neumarkt bis Berching radelt man entlang des LudwigDonau-Main-Kanals, ab Dietfurt bis Kelheim führt auch der Altmühltal-Radweg am Main-Donau-Kanal bis ins Donautal. Da der Radweg an fünf Flüssen und an Kanälen verläuft, ist er größtenteils verkehrsfrei und durch wenige Steigungen abso lut familientauglich. Übrigens radelt man gleich durch drei Naturparke: Altmühltal, Fränkische SchweizVeldensteiner Forst und Hirschwald. Die kostenlo se Radtourenkarte Bayerischer Jura beschreibt die Fünf-Flüsse-Tour und weitere regionale Radrouten. Der „Kanal-Altmühl-Express“ (VGN-Linie 520) fährt an Sonn und Feiertagen noch bis 01. November mit Radanhänger von Neumarkt aus bis Dietfurt. Kostenlose Radtourenkarte Bayerischer Jura www.vgn.de www.fuenf-fluesse-radweg.de Schwarze Laber-Rad-Wanderweg Flusslandschaft zum Verlieben! Das touristische Kooperationsprojekt Tal der Schwarzen Laber wurde erfolgreich zu Ende ge bracht. Drei Jahre lang haben 15 Gemeinden aus den Landkreisen Neumarkt und Regensburg am Projekt gearbeitet. Entstanden sind Auf wer tungen der Infrastruktur, eine kostenlo se Rad-Wander-Karte, ein Erlebnisführer und ein neu er Internetauftritt. Die Radtour führt vom Bahnhof Neumarkt i.d.OPf. aus zum Ursprung des Baches. Nach dem sportli chen Pilsacher Berg erreichen Sie im Ort Laaber die Quelle des Flusses. In weiten Schleifen geht es nun durch den abwechs lungsreichen Talraum. Gerade die Landschaftsvielfalt zeich net das Tal der Schwarzen Laber aus: Vorbei am Rosenfriedhof Dietkirchen, am Deusmauer Moor, den Sandkellerfelsen bei Lengenfeld und vorbei an wei ßen Jurafelsen, Streuobstwiesen ANSPORN 4/2013 51 TOURISMUS TOURISMUS und Wacholderhängen bis Parsberg, wo eine Rückreise per Bahn möglich ist. Fleißige Radler können über die Landkreisgrenze hin aus bis Regensburg radeln. Die Radtour ist mit Infotafeln und Erlebnisstationen ausgestattet, blaue Lesesteine begleiten den Radler auf dieser Tour. Kostenlose Rad- Wanderkarte und Erlebnisführer in den Gemeinden erhältlich www.schwarze-laber-radweg.de Gesamtwerk „Radeln und Wandern im Laber- und Altmühltal und entlang der Kanäle“ für nur 1,50 Euro! Der Naab-Altmühl-Radweg führt vom Naabtal über Hohenfels nach Parsberg bis Breitenbrunn ins Altmühltal und ist eine ideale Abkürzungsmöglichkeit am Fünf-Flüsse-Radweg. Die Zeugen bergrunde führt über Berngau vor bei an den Zeugenbergen und wie der zurück. Die Freizeitkarte zeigt all diese Wander- und Rad-Rou ten auf und gibt Ihnen kommuna le Tourentipps dazu. Ergänzt ist die Karte vor allem um die Rad- und Wandermöglichkeiten im Bereich der Kanalrouten und schließt so mit eine wichtige Lücke im Wege netz. Ein Gesamtwerk für alle Radler und Wanderer, erhältlich für 1,50 € (zzgl. Porto) im Tourismusbüro des Landkreises Neu markt i.d.OPf. oder bei den Gemeinden. 52 ANSPORN 4/2013 Vermieter aufgepasst! Das neue Gastgeberverzeichnis wird erstellt! Seit September erfasst das Tourismus büro des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. wieder den Basis prospekt mit allen Ausflugszielen, Freizeittipps und den Gastgebern. Das Gastgeberverzeichnis liegt auf den Messen auf und wird allen Anfragen beigefügt. Online ver weist ein Download im Netz zu sätzlich auf die Vermieter und durch Suchfunktionen und Ver linkungen sind alle teilnehmen den Betriebe auf der TourismusHome page des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. und auf den übergeordneten Gebietsseiten zu finden. Interessierte Beher bergungsbetriebe können sich hier zum Selbstkostenpreis beteiligen. Kontakt: Tourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d.OPf., Nürnberger Str. 1, 92318 Neumarkt i.d.OPf., Tel. 09181 470 253 tourismus@landkreis-neumarkt.de Christine Riel Tourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d.OPf. AK Bayerischer Jura / AK Kanal ANSPORN 4/2013 53 NACHGEDACHT NACHGEDACHT ... vom Sinnen Auch die modernere Philosophie hat sich bei der Sinnfrage in tensiv mit Dingen auseinandergesetzt wie: “Sin alle Menschen Brüder?” oder “Deutschland sinnt sich ab”. Verorten kann man die Sinnfrage im Landkreis anschaulich in Sindersdorf oder Sindlbach, in Denkendorf oder Wissing. Großzügig könnte man noch Ursensollen, Laaber oder Schweigersdorf dazuzählen. D ie Sinnfrage gilt als eine der Kernfragen der Philosophie. Die Fragestellung nach dem Sinn ist wohl nur dem Menschen zu eigen. Schon die antiken Philosophen haben festgestellt, dass er offenbar das einzig bekannte sprachbegab te Vernunft- und Verstandeswesen ist, das die Voraussetzungen für eine selbstbezogene Sinnreflexion vorweisen kann. Vielen Menschen stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens im Alltag in der Regel nicht, solange die eigene Lebensführung nicht zweifelhaft oder fragwürdig wird oder beides. Bei der Sinnfrage geht es natürlich nicht um so profane Dinge wie: “Sinn wir denn alle von Sinnen ...?” Nein, es geht mit Descartes um Fragen wie: “Ich denke, also sinn` ich.” oder mit Shakespeares Hamlet um die Frage: “Sin oder nicht Sin.” 54 ANSPORN 4/2013 Nun ist ausgerechnet in Neumarkt 2013 eine neue Facette der Sinnfrage dazugekommen – die Nacht der Sinne. Bisher wa ren Nächte der Sinne für mich eher z.B. die Hochzeitsnacht, die Oster- oder die Silvesternacht oder wenn`s hoch kommt noch die Walpurgisnacht. Nun kommt die Nacht und der Sinn fürs Einkaufen dazu. Fragen wir also nach dem Sinn der Sinne. Ein Sinnesorgan ist ein Organ, das spezifische Informationen in Form von Reizen aus der Umwelt in elektrische Impulse umwan delt und zu Wahrnehmungen durch das Gehirn führt. Die neu ere Physiologie kennt insgesamt sieben Sinne. Es gibt Sinne für das Licht, den Schall, die Temperatur, Druck und Bewegung, Chemische Reize, Elektrische und Magnetische Felder – und wenn man der Abteilung Verkehrserziehung im Fernsehen glauben kann, zählt bei manchen auch ein Sinn fürs Autofahren dazu. Der Sinn für nächtliche Einkaufstouren gehört zumindest nach meinen Kenntnissen nicht primär in die Kategorie der sinnstif tenden Errungenschaften von Vernunft- und Verstandeswesen. Bei zweifelhafter und/oder fragwürdiger Lebensführung kann man sich sinnlos betrinken, sich mehr oder weniger sinnvoll be schäftigen oder sinnlos einkaufen aber Sinne wie Temperatur, Druck und Bewegung oder Chemische Reize beschäftigt das, wenn überhaupt, nur kurzzeitig. Woher also die sinnlichen Reize in der Nacht einzukaufen? Nach dem Besuch der Innenstadt in der Nacht der Sinne weiß ich es jetzt. Ich habe gemerkt, dass ich im vergangen Jahr mindestens 364 sinnlose Nächte verbringen musste. Damit ist jetzt Sinse. Peter Respondek ANSPORN 4/2013 55 »A B S E I T Z « »A B S E I T Z « Zartbesaitete bitte umblättern SONNTAGS SPAZIERGANG N eulich traf ich einen alten Spezl beim Sonntagsspazier gang. Jahrelang haben wir uns nicht gesehen. Und was soll ich sagen: Er war nicht allein. Er war in charman ter Begleitung. Groß. Blond. Langhaarig. Offensichtlich teu er. „2800,- Euro hat mich der Hund gekostet“ hörte ich mei nen Bekannten stolz sagen. „Bei dem Preis hat er aber einen Stammbaum bis zur Arche Noah“ mutmaßte ich semibegei stert. Grundsätzlich interessieren mich Hunde nicht wirklich. Die Rasse war -glaube ich- ein Golden Delicious. Oder war es doch ein Labberator? Ich habe es schon wieder vergessen und eigentlich wäre das auch so was von egal, wenn der Hund nicht während des Gesprächs plötzlich große Augen, überaus passend zum an stehenden Geschäft bekommen hätte. So durfte ich unfrei willig Zeuge eines äußerst unappetitlichen Ereignisses werden. Um es vornehm auszudrücken: Der Hund kotete beträchtlich ab. Zufällig neben einem Kinderspielplatz und – nun ja, unvoll ständig. Lange Haare mögen ja schön sein, aber am Hundeheck ist dies ziemlich unpraktisch. Immerhin schafften es geschätz te 80 Volumenprozent direkt auf den Boden. Der Rest verteil te sich in den Schwanzhaaren. „Seidiges Fell hat das edle Tier“, sagte ich mit unerschütterlicher Ernsthaftigkeit. Zeitgleich fiel mir ein, dass ich zufällig noch eine BIFI Minisalami in der Tasche mitführte. Das war die Gelegenheit, dem nun sicherlich hung 56 ANSPORN 4/2013 rigen Bello einen Snack anzubieten. Mensch, hat der sich ge freut. Heftiges Schwanzwedeln setzte dem Hundebesitzer wäh rend des Reinigungsvorganges erheblich zu. Die Frage „Muss das gerade jetzt sein?“ habe ich vor Schadenfreunde nicht wahrge nommen. Staunend verfolgte ich nun, wie der Hundebesitzer den nicht mehr Häufchen zu nennenden Haufen irgendwie in einen Plastikbeutel einzutüten versuchte. Kaum vergingen 10 Minuten, verteilten sich 80 Prozent auf die Tüte, 10 Prozent auf den Boden und je 5 Prozent auf Hund und Herrchen. Sensible Hundebesitzer sollen sich hierbei schon übergeben haben – aber als Herrchen/Frauchen hat man ja reichlich Tüten dabei. Dennoch bahnte sich nach dem überstandenen Geschäft unver züglich der Besitzerstolz des Herrchens den Weg. Der Hund sei ja so brav, den kann man überall mit hinnehmen, er bellt kaum, frisst wenig, versteht alles, findet Drogen usw. usw. Kurzum – so ein Hund sei uneingeschränkt zu empfehlen. Er riet mir tat sächlich zum Hund! Nach allem was ich gerade erlebt habe! Den Handschlag zur Verabschiedung konnte ich immerhin in einen gutgemeinten Schulterklopfer umwandeln – an dieser Stelle war die Jacke meines Gegenübers noch sauber… Wolfgang Seitz Redaktion Ansporn ANSPORN 4/2013 57 Senioren Senioren Zukunftsthema „Senioren“ Die treuen Leser des Ansporns werden sich fragen, warum gibt es jetzt eine neue Themengruppe „Senioren“. Hintergrund hierfür ist, dass sich einige Seniorenbe auftragten/Beiräte des Landkreises Neumarkt zu einer Gruppe „Initiativgruppe Seniorenleitbild des Landkreises Neumarkt id.OPf. zusammen geschlossen haben und mit dem Segen des Landrates nun tätig wird. Die Mitarbeiter dieser Gruppe haben sich zum Ziel gesetzt, die Handlungsvorgaben des seit 2006 bestehenden Seniorenleitbildes des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. umzusetzen und das Leitbild auch fort zu entwickeln. Im Folgenden werden Sie von dieser Gruppe über Themen die Senioren betreffen, informiert und auch zur Mitarbeit angeregt. Als Medium wurde der „Ansporn“ ge wählt, ein Magazin, das für die Zukunft des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. steht. Ihre Karin Larsen-Lion BENidO Koordinationszentrum für Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Neumarkt i.d.OPf bei der Regina GmbH 58 ANSPORN 4/2013 Seniorenpolitik im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Die „IGsler“ eine neue Gruppe im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. S chon in den Jahren 2005/2006 wurden die senioren politischen Ziele des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. ein Arbeitsthema. Im Rahmen von mehreren Workshops wurde das Seniorenleitbild des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. entwickelt und vom Kreistag in der Sitzung am 24.11.2005 als Leitbild beschlossen. Das Seniorenleitbild kann unter www.reginagmbh.de/Informationen/Aktuelles/Downloads/Senio renleitbild eingesehen werden. Inzwischen sind fast 8 Jahre vergangen und einige Ziele wie z. B. „In jeder Landkreisgemeinde ein Seniorenbeauftragter“ wurden um gesetzt. Andere Ziele aus den einzelnen Handlungsfeldern sind je ANSPORN 4/2013 59 Senioren Senioren doch noch zu bearbeiten, denn dies dürfte inzwischen jedem be wusst sein, die Probleme der Senioren auf dem Land sind im Jahr 2013 keine Zukunft mehr sondern Realität. Die Seniorenbeauftragten und Seniorenbeiräte des Landkreises Neumarkt i.d.OPf., die sich unter der Federführung von BENidO, Koordinationszentrum für Bürgerschaftliches Engagement, ei ner Abteilung bei der Regina GmbH, zweimal im Jahr zum Erfahrungsaustausch und der Fortbildung treffen, wollen die Umsetzung der Ziele des Seniorenleitbildes des Landkreises Neu markt i.d.OPf. vorantreiben bzw. weiterentwickeln. Deshalb hat sich aus dieser Gruppe ein Arbeitskreis „IGsl Initiativgruppe Seniorenleitbild“ heraus gebildet, der sich dieser Herausforderung stellen will. informieren. Diese Ideensammlung ist nicht abschließend und kann auch durch Sie gerne erweitert werden. Die IGsler sind keine geschlossene Gruppe, auch Sie können als interessierte Senior/In mitmachen und ihre Ideen einbringen. Interessiert? Bitte melden Sie sich bei Karin Larsen-Lion Koordinationszentrum für Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Regina GmbH Dr. Grundler-Str. 1 · 92318 Neumarkt Tel. 09181 509 29 15 E-Mail larsen-lion@reginagmbh.de IGsl-Mitarbeiterin Karin Larsen-Lion Als erstes Ziel wurde die Einrichtung einer Koordinationsstelle für seniorenpolitische Themen auf Landkreisebene in Angriff genommen. Hier steht noch die politische Entscheidung aus, wie diese Stelle konzipiert wird. Darüber wird in den näch sten Ausgaben zu berichten sein. Ein weiteres Ziel ist es, land kreisweit Informationen besonders für Senioren zur Verfügung zu stellen und zu bearbeiten. Wir werden Sie im Folgenden und in Zukunft über folgende Themen wie •Die „Nette Toilette“ •Schaffung von weiteren Hilfsprojekten wie Nachbarschafts hilfen, Betreutes Wohnen zu Hause, Schaffung alternati ver Wohnformen …. •Einkaufsmöglichkeiten auch auf dem Land (Einkaufsbus, Lieferservice der Lebensmittelhändler, Dorfläden u.a.) 60 ANSPORN 4/2013 Heilpflanzen-Tees aus der Apotheke Arznei-Tees · Gesundheits-Tees Vital-Tees Sie gern . Wir beraten Kloster-Apotheke · Rathaus Apotheke · Marien-Apotheke Neumarkt ANSPORN 4/2013 61 Senioren Senioren DIE NETTE TOILETTE ! W er kennt das nicht: Im Stadtzentrum, beim Ein kaufen, meldet sich ein menschliches, unaufschieb bares Bedürfnis. Weit und breit ist keine öffentliche Toilette zusehen. In der Gaststätte warnt bereits im Eingang ein Schild mit dem Text „NUR FÜR GÄSTE“. Im Supermarkt wird der Toilettenschlüssel sowieso nur an Kunden ausgegeben. Um Kunde zu werden fehlt mir im Moment einfach die Zeit! Da gibt´s keine Lösung, oder doch, durch die NETTE TOILETTE? Was bedeutet diese Bezeichnung? Als NETTE TOILETTE wird ein von Händlern oder Gastronomen zur kostenlosen öffent lichen Nutzung bereitgestellte Toilette be zeichnet. Dafür erhalten diese von der ört lichen Stadtverwaltung eine Aufwandsent schädigung. Die Stadt spart im Gegenzug die erheblichen Kosten für eigene öffentli che Toiletten. Die Inhaber dieser Toiletten gewinnen an Sym pa thie, was sich mit Sicherheit er folgreich bemerkbar machen wird. Nur die Betreiber dieser Toiletten erhalten einen, wie abgebildet, roten Aufkleber zur sichtbaren Anbringung an der Außentüre. ich ein menschliches, Bereits über 130 Kommunen haben, mit vielen Gesprächen und Überzeugungskraft dieses Projekt umgesetzt. stätte warnt bereits im Eingang ein Die Aufgabe für die IGsler: Das werden wir doch auch schaffen! en ausgegeben. Um ? IGsl-Mitarbeiter Georg Josef Kerl zur kostenlosen rhalten diese von der adt spart im Gegenzug mit Sicherheit erfolgreich 62 ANSPORN 4/2013 Das Stammtischgespräch Ärbern – arwern – oawan an der „Sprachmischstelle“ Franken-Oberpfalz Der (Georg) Schorsch und der (Josef) Sepp, zwei ehemalige Kollegen, treffen sich mäßig aber regelmäßig in Neumarkt zum Gedankenaustausch und einem Glas Bier. Schorschla: Du des heirigge Fesdbier schmeggd widda guad. Sepp: Dou hast reecht, ower oa Problem hoab i scho mit dem Bia. I koa nimma souvil trinkn wia früja, kaum hob i di erschte Maß gleert, mou i sugn wou hi damit. Kaum hob I di zwoate Maß ogfanga, dann schlof i ei. Drum fang glei a zum verzähln wost woaßt, bevor unsere Weiba wieda kumma - oder i zum schnarchn ofang. Ja, weilsd grod vo unsere Weiba redst, dou hab i was für unsre Weiba gseng, di „nedde Doiledde“ – kennsd di a? Di „nette Doiledde“, wersn des? Di kloane Braune dou dream? Oder gor di grouße Blonde? Des wär woas für uns, aber doch nix füa unsre Weiba. Na, i man di Bunde, dou siggsdes ned? Di Bunte? Ja, schau hi, des bunde Schild, wou draf schdeed: „nette Toilette“ Wou? – ah dou – beim Wirtshaus! Ja, di man i, di kannsd a Du braugn, die ghörd zur „seniorengerechdn“ Ordsgesdal dung. Warum des? Walsd immer soviel safsd, des mou ja a irgendwo hi, des wosd om neischiddst. Und wennsd a aldersbedingde Reizblosn hosd, dann kannst a dou hi geh. Was mansd wie di hilfd nach der zweidn Moß. Des is guat, dou kon i öfta kumma, weil des is echt a Problem, denn wenn i mit meina Reizblousn und meiner Mari wou hi kum, muss i immer erscht sugn wost im Notfall schnell hirenna konnst und erscht schaua obst a gnouch Kloageld dabeihost … - und die loun di dann a nei? Scho, denn di mid so ane „neddn Doileddn“ vor da Tür, ham dea Schdod versprochn, a uns äldre Leid erleichdern zu lassen, und des umasunsd. Freili dädn di sich a gfreia, wennsd a denä ihr Gedränk in ihrer „neddn Doiledden“ widda abgibst. Ou - dou schau hi, unsere Weiba, etz kummas widda, dou kon i des glei meiner Mari sogn, di fühlt si dann bestimmt a glei viel leichta Ja dann mäima hoalt widda geii, scheii woars, des nächste Mol gräigst an Tip vo mia. Servus Schorschla. Ja bis bald, ade Sebb. IGsl-Mitarbeiter Karl Solfrank ANSPORN 4/2013 63 Senioren Senioren „Selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter“ geht das in unserem Landkreis? S olange wie möglich daheim bleiben, das ist der Wunsch von vielen Senioren, dies haben Umfragen auch im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. ergeben. Aber so einfach ist das nicht. Erst werden die Treppen vor der Haustüre ein Problem, dann das Einkaufen immer beschwerlicher und erst das Sauberhalten der Räume … Insgesamt werden notwendige Alltagsgeschäfte im mer beschwerlicher und man ist auch noch alleine! Hilfen für diese Situationen, die den Alltag erleichtern und das längere Zuhause bleiben können, sind gefragt und verhindern häufig, dass man sich früh für ein Seniorenheim oder eine ande re alternative Wohnform entscheiden muss. Im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. gibt es viele Initiativen und etli che Anfänge sind gemacht um eben das Leben und Erleben der eigenen vier Wände im Alter zu ermöglichen. So gibt es in eini gen Gemeinden über viele Jahre hinweg gut funktionierende eh renamtliche Nachbarschaftshilfen als Nothilfesystem. Auch „Be treutes Wohnen zu Hause“ hat im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Einzug gehalten. Und wie wäre es mit einer „Seniorengenos senschaft“ wie z. B. in der großen Kreisstadt Neumarkt? Viele Modelle und Ideen um Alltagshilfen in Projekten zu ver wirklichen sind im Gespräch, im Werden oder bestehen bereits. Aber •was ist was? •was ist für meinen Heimatort das Richtige? •was bräuchte es noch? •wie kann so etwas verwirklicht werden? Um einen Überblick zu erhalten, folgen erste Möglichkeiten der ambulanten Hilfsmöglichkeiten für Alltagsprobleme in dieser Ausgabe des Ansporns. Später sollen dann nach und nach auch 64 ANSPORN 4/2013 die Möglichkeiten von alternativen Wohnformen und anderen möglichen Hilfeprojekten vorgestellt werden. 1. Nachbarschaftshilfen In vielen Gemeinden gibt es im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. so genannte „ehrenamtliche Nachbarschaftshilfen“, einige unter der Trägerschaft der Kirchen, manche unter der Trägerschaft der politischen Gemeinde, manchmal auch in Kooperationen von verschiedenen Institutionen. Immer handelt es sich dabei um ei nen Zusammenschluss von ehrenamtlich engagierten Bürgern, die im Rahmen der Nächstenliebe helfen wollen und zwar in Fällen der Not. Es werden Hilfen bei Einkaufen, kurzfristige Hilfen im Haushalt, begleitete Fahrten, Besuche… eben alles was ein guter Nachbar auch mal machen würde, angeboten. Dauerhilfen werden nur in bestimmten Bereichen z.B. Besuche bei Senioren oder ande ren Hilfsbedürftigen, übernommen, das Hauptaufgabengebiet ist jedoch die schnelle unbürokratische Hilfeleistung in Notfällen (für alle Bürger). Diese Hilfeleistungen sind bis auf einen Fahrtkostenersatz kostenlos und werden gerne ehrenamtlich geleistet. 2. Betreutes Wohnen zu Haus In zwei Gemeinden des Landkreises haben sich die politischen Kommunen und ein Wohlfahrtsunternehmen aus dem Land kreis zu Projekten „Betreutes Wohnen zu Hause“ in Rah men eines Koordinationsvertrages zusammen geschlossen. Ziel ist es, über eine „Koordinatorin“ die Kräfte im Ort zu bün deln, zu koordinieren und damit zum Wohl der Senioren und an derer Bedürftiger einzusetzen, dies konfessionsunabhängig und neutral. Im Rahmen eines Grundvertrages können Senioren ge gen einen monatlichen Unkostenbeitrag die Dienste der Koordi natorin, Beratungen und Nutzung der geschaffenen Angebote wie „Cafe Ruhebankerl, Spielenachmittag u.a.“ nutzen. Darüber hinaus hält die Koordinatorin Wahlleistungen wie Haus halts nahe Tätigkeiten, Alltagsnotwendigkeiten wie Fuß pflege oder Friseur, erbracht durch Fachstellen und Unterneh mer für die Senioren bereit. Der einzelne Senior muss sich nicht ANSPORN 4/2013 65 Senioren Senioren selbst um diese Dinge kümmern, sondern nur anfordern, die Dienstleister stehen bereit. Nur die in Anspruch genomme nen Dienstleistungen müssen zusätzlich zum Grundbetrag be zahlt werden, was in der Regel weniger Kosten für den Senior bedeutet, als ein stationärer Pflegeplatz. Als weiterer schöner Nebeneffekt, man kann zuhause bleiben. Insgesamt ist damit eine Versorgung des Hilfesuchenden gesichert, der auf Wunsch auch einen ehrenamtlichen Paten an die Seite gestellt bekommt. Dieses Projekt könnte auf weitere Gemeinden im Landkreis, auch mit anderen Kooperationspartnern, übertragen werden. Nähere Information erhalten Sie bei BENidO, Koordinations zen trum Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. 3. Seniorengenossenschaften „Seniorengenossenschaften“ dahinter verbergen sich nicht nur Genossenschaften sondern auch Vereine. Es sind Zusammen schlüsse ungeachtet der juristischen Form, meistens Senioren, die sich gegenseitig unterstützen wollen und zwar im alltägli chen Leben. Grundsätzlich geht es hier um Mitgliedschaft in einer Seniorengemeinschaft, als Rechtform wird oft der Verein oder die Genossenschaft gewählt. Solche Zusammenschlüsse gibt es derzeit im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. in der Stadt Neumarkt. Die Mitglieder oder Genossen unterstützen sich gegenseitig bei Alltagsgeschäften, jeder kann geben, was er gut kann und sich im Gegenzug Dienste einkaufen, die er nicht mehr selbst er ledigen kann, wie z.B. Kuchenbacken gegen Rasenmähen. In dieser neuen vom bayerischen Sozialministerium unterstütz ten Art der „Seniorengemeinschaft“, wird angeregt, diese ge leisteten Dienste zu vergüten. Diese Vergütung bekommt dann der hilfeleistende Senior, wenn er dies wünscht auf einem „Treu handkonto“ abzüglich der Kosten für die Koordination, gutge schrieben und kann sich damit selbst notwendige Hilfen einkau fen. Dies hat den Vorteil, dass selbst bei einem Scheitern des Projektes das angesammelte Pendant für die erbrachten Diens te in Form von Geld bestehen bleibt und auch bei anderen Hilfs organisationen ausgegeben werden kann. Sogar vererbbar ist dieses Guthaben. Allerdings muss man, um Hilfeleistungen zu erhalten, zumindest Mitglied der Seniorengemeinschaft sein. 66 ANSPORN 4/2013 4. Fazit Alle diese Formen des ehrenamtlichen Engagements können dazu beitragen, dass Senioren bis ins hohe Alter, auch mit Ein schränkungen bei der Bewältigung des Alltagslebens, in den gewohnten vier Wänden bleiben können. Unterschiedlich sind aber die Form, die Dauer und die Kosten der ange botenen Hilfe. Naturgemäß kosten verbindliche Hilfen et was, während rein ehrenamtliche und somit unverbindli che Hilfen, auch mit Herzblut gerne erbracht, kostenlos sind. Was für die jeweilige Kommune der richtige Weg ist, muss gut durchdacht werden und richtet sich auch danach, was für menschliches Potential vorhanden ist. Denn ohne Ehrenamt geht gar nichts. Sie selbst können in ihrer Kommune Denkanstöße in diese Richtung anstoßen, wenn sie sich an Ihre/n Se Die Schmunzelecke Zum Abschluss nach den vielen Informationen noch et niorenbeauftragte/n, -Bei was zum Schmunzeln: rat/in oder auch an den Bürgermeister wenden. Im Flieger sitzen ein älterer Mann und eine Blondine ne Denn eines ist gewiss, oh beneinander. Er sagt zu ihr, wollen wir uns die Zeit mit ne Ehrenamt kann keine Ratespielen verkürzen. Wenn ich Ihnen eine Frage stel Gemeinde in Zukunft den le und Sie wissen sie nicht erhalte ich 10 €. Wenn ich eine Anforderungen des demo Frage nicht weiß, bekommen Sie von mir 100 €. Sie willigt graphischen Wandel ge ein und er stellt die erste Frage: Wie weit ist unsere Erde vom nächsten Planeten entfernt? recht werden. Informationen erhalten sie Sie überlegt, greift in ihre Handtasche und gibt ihm 10 €. bei Ihrer Gemeinde oder bei Nun fragt sie ihn: Was ist das für ein Tier das im Frühjahr mit 4 Beinen auf die Alm klettert und im Herbst mit 3 BENidO, Koordinationszen zurückkommt? Er überlegt ebenfalls, greift zu seiner trum für Bürgerschaftliches Brieftasche und gibt ihr 100 €. Engagement im Landkreis Nun fragt er: Sagen Sie mir was das für ein Tier ist? Sie Neu markt i.d.OPf., oder greift abermals in ihre Handtasche und gibt ihm 10 €. auch über die Bro schü re des Gesundheitsamtes IGsl-Mitarbeiter Werner Proksch „Verzeichnis für Selbsthil fegruppen, Initiativen, Beratungsstellen und Dienste“ oder über www.forumab50.de. IGsl-Mitarbeiterin Karin Larsen-Lion ANSPORN 4/2013 67 V eranstalter Name Landratsamt Neumarkt i.d.OPf., Energiebüro OK T OBER Adresse Nürnberger Str. 1 PLZ Ort 92318 Neumarkt Tel. 09181 470-299 Kreisverband für Gartenbau Nürnberger Str. 1 und Landespflege 92318 Neumarkt 09181 470-352 Umweltbildungs- und Regionalentwicklungs zentrum HAUS AM HABSBERG Nürnberger Str. 1 92318 Neumarkt 09181 470-311 Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. e.V. Nürnberger Str. 1 92318 Neumarkt 09181 470-352 Landesbund für Vogelschutz Am Hohlweg 1a in Bayern e.V. 92361 Berngau 09179 963520 jurenergie eG Dr.-Grundler-Str. 1 92318 Neumarkt 09181 470-256 Klosterbetriebe Plankstetten Klosterplatz 1 92334 Berching 08462 206-251 Familienerholungsstätte Sulzbürg Schlossberg 17 92360 Mühlhausen 09185 92280 Kath. Erwachsenenbildung Ringstr. 61 Neumarkt 92318 Neumarkt 09181 9898 Neumarkter Lammsbräu 92318 Neumarkt 09181 404-0 Natur- und Waldpädagogik Holzheim 15 am Samainhof e.V 92331 Parsberg 09492 9549-0 Praxis für Ernährung und Kochkunst 93343 Essing 09447 9911280 Amberger Str. 1 Schellnecker Str. 1c Termin: Dienstag, 01.10.2013, 20.00 Uhr Ort: Gaststätte im Johanneszentrum, Ringstr. 61, 92318 Neumarkt Veranstalter: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Titel: Streifzug durch die Welt der Schmetterlinge Referent: Robert Hirner, Künstler und Naturfotograf Vortrag Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Samstag, 05.10.2013, 9.00 – 13.00 Uhr Samainhof, Holzheim 15, Parsberg Natur- und Waldpädagogik am Samainhof e. V. Walderlebnistag für Kinder ab 4 Jahren – „Der Herbst ist da!“ Wir laden alle Kinder/Schüler ein, mit uns spielerisch den Wald und die Natur in den jeweiligen Jahreszeiten zu entdecken. Den Vor-/Nachmittag erleben wir mit Sinnesspielen, Ökonetzspielen, Waldwerkstatt, mit Naturmaterialien kreativ sein, Geschichten lauschen u.v.m Startgebühr pro Familie für den Märchenparcours 10,- € Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Sonntag, 06.10.2013, 13.00 - 17.00 Uhr Breitenbrunn, Marktplatz JURA 2000, Kreisverband f. Gartenbau u. Landespflege Neumarkt, die Gemeinden Beilngries, Berching, Breitenbrunn und Dietfurt a. d. Altmühl 18. Streuobstmarkt Regionale Spezialitäten in Breitenbrunn - Obstspezialitäten aus der Region zum Probieren und zum Kaufen (Tafelobst, Apfelsaft, Marmeladen, Schnäpse, Liköre, Dörrobst...) - Informationen rund um das Thema Obst - Verkauf von Obstbäumen HINWEIS: Bei den in diesem Ansporn veröffentlichten Veranstaltungsterminen handelt es sich jeweils um Angaben der Veranstalter, die wir sorgfältig zusammengestellt haben. Dennoch können wir keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehmen. Bitte bedenken Sie, dass mit der Veröffentlichung im Ansporn keine Aussage über die Qualität ei nes Veranstalters oder der Veranstaltung selbst verbunden ist. Der Ansporn ist auf eine kalenda rische Zusammenstellung aller Termine beschränkt. Jedem Interessenten bleibt es daher selbst überlassen, sich bei Bedarf näher über die Angebote zu informieren. Bei einzelnen Veranstaltungen ist eine Anmeldung zwingend erforderlich. Bitte wenden Sie sich hierzu direkt an den jeweiligen Anbieter. 68 ANSPORN 4/2013 ANSPORN 4/2013 69 O K T O B E R Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referentin: Eintritt: OK T OB ER Dienstag, 08.10.2013, 19.30 Uhr Johanneszentrum, kleiner Saal, Ringstr. 61, Neumarkt Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Lebendiges Leben Die Vernetzung von Körper und Seele nach Hildegard von Bingen Vortrag mit Bildern Dr. Gabriele Ziegler, Theologin mit dem Schwerpunkt Spiritualität der Frühen Kirche; Übersetzerin mittelalterlicher Werke, Vorstandsmitglied der Johannes-Cassian-Stiftung Münsterschwarzach Hildegard von Bingen (1098-1179) wusste von sich selbst, dass Aufruhr in der Seele den Körper schwächt und ein schlecht behandelter Leib die Seele leiden lässt. Unsere Gedanken und Gefühle, auch unser Tun, gleicht oft einem Chaos. In unserer Macht steht es jedoch, Bilder und Gedanken einzulassen oder wegzuschicken, heilende Kräfte zuzulassen. Ausgehend von Texten Hildegards beschreibt der Vortrag die Vernetzung von Seele, Körper und Gott, zeigt aber auch die Empfehlungen Hildegards für ein versöhntes Miteinander. Abbildungen aus mittelal terlichen Handschriften illustrieren das Gesagte. 3,00 € Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Mittwoch, 09.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr HAUS AM HABSBERG HAUS AM HABSBERG Räuchern mit Kräutern und Harzen Reinhard Dietl, Heilerziehungspfleger Schon seit Urzeiten räuchern Menschen aus kultischen Gründen oder für ihr Wohlbefinden. Nicht nur Weihrauch kann dazu verwendet werden. Unsere heimische Pflanzenwelt bietet eine Reihe von Gewächsen mit faszinierenden Düften und wohltuender Wirkung, die beim Räuchern entstehen (z.B. Salbei, Mariengras oder Wacholder). Im Vortrag wird die Geschichte des Räucherns erläutert, Räuchermischungen und das notwendige Zubehör werden vorgestellt. Ein kurzer Einblick in die Aromalehre mit ätherischen Ölen rundet den Räuchervortrag ab. Zum Schluss wird das Räuchern in der Scheune praktisch vorgeführt. Kosten:6,00 € Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311 70 ANSPORN 4/2013 ANSPORN 4/2013 Samstag, 12.10.2013, 14.00 – 18.00 Uhr Benediktinerabtei Plankstetten Klosterbetriebe Plankstetten GmbH Tag der Kartoffel – ein Tag für die ganze Familie Kartoffeln selbst ernten und auf dem Feld im Kartoffelfeuer garen. Wertvolle und interessante Informationen rund um die tolle Knolle mit Führung auf dem Klostergut Staudenhof. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Anmeldung erforderlich unter Tel. 08462 206 251 - Fax 08462 206 183 Sonntag, 13.10.2013, 10.00 – 18.00 Uhr Brauereigelände der Neumarkter Lammsbräu Neumarkter Lammsbräu Traditionelles Erntedankfest Das Erntedankfest der Neumarkter Lammsbräu ist einer der Höhepunkte im regionalen Veranstaltungskalender. Zur Einstimmung tritt bereits am Vorabend (Samstag, 12.10.) ab 20 Uhr die Couplet AG auf, die ihr neues Programm „Perlen für das Volk“ präsentiert. Mehr da zu unter www.couplet-ag.de Am Sonntag stehen vormittags „De´ Verkead´n“ und ab 14 Uhr „D´Moosner“ auf der Bühne. Außerhalb des Festzeltes findet wie der ein großer Handwerkermarkt statt. Von 10 bis 18 Uhr können die Besucher an rund 40 Ständen stöbern. Edelsteine, Schmuck aus an tikem Silberbesteck, Strickwaren, Holzspielzeug, Keramik, Feuerscha len und Skulpturen – wer etwas Besonderes sucht, wird garantiert fündig. Angeboten werden auch exklusive Dirndl, Ölgemälde, Haus gemachtes wie Marmeladen und Liköre sowie Heilsteine, Salze und Effek ti ve Mi kro organismen. Während die Erwachsenen bummeln gehen oder sich bei einer Brauereifühung informieren, wird es den Kindern nicht langweilig: Für sie gibt es ein Zoomobil, eine Hüpfburg, ein Karussell und einen Clown, der Luftballon-Tiere zaubert. Nicht zu letzt treten die beliebten Schäffler auf. Wer sich zwischendurch stär ken will, kann genussvoll schlemmen: Neben den leckeren Lammsbräu Getränkespezialitäten gibt es Kaffee und Kuchen, Pizza, Fisch, Crepés, Bauernhof-Eis, Kartoffelspezialitäten und Ochs am Spieß. 71 O K T O B E R OK T OB ER Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Samstag, 19.10.2013, 9.00 – 14.00 Uhr Parkplatz vor dem Landratsamt Landratsamt Neumarkt, Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Neumarkt i.d.OPf. e.V., Landschaftspflegeverband Neumarkt e.V. 16. Neumarkter Obstbörse – „Aus der Region für die Region“ Bei der traditionellen Neumarkter Obstbörse steht das Obst heimischer Erzeuger zum Verkauf. Sie können sich rund um das Thema Obst bera ten lassen und bei musikalischer Umrahmung Obstköstlichkeiten so wie Spezialitäten vom Juradistl-Lamm und vom Oberpfälzer Weiderind genießen. Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referenten: Montag, 21.10.2013, 19.30 Uhr Saal des Landratsamtes Neumarkt Jurenergie eG, Landratsamt Neumarkt Die Energiewende im Landkreis Neumarkt – mitgestalten, mitverdienen! Die Bürgergenossenschaft Jurenergie eG stellt sich vor Michael Vogel, Vorstand Cornelia Zeidler, Aufsichtsrätin Die Energiewende ist in aller Munde - und im Landkreis Neumarkt schon längst im Gang. Beim Umstieg auf eine sichere, dezentrale und klimafreundliche Energieversorgung können alle Bürger mitwirken und mitverdienen. Dazu wurde vom Landkreis Neumarkt im April 2010 die Gründung der Bürgergenossenschaft „Jurenergie eG“ initiiert, die eine breite Beteiligung aller Landkreisbürger schon ab 500 € ermöglicht. In einem Vortrag wird die Jurenergie eG vorgestellt. In der anschließen den Frage- und Diskussionsrunde können sich alle Besucher unverbind lich, aber gezielt über alle wichtigen Details rund um eine eventuelle Mitgliedschaft in der Jurenergie eG informieren. Eintritt frei, keine Voranmeldung erforderlich Termin: Dienstag, 22.10.2013, 19.30 Uhr Ort: Pfarrheim, Saarlandstraße 13, 92318 Neumarkt Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Titel:„Rechtsextremismus und Rassismus – wie können wir mit demokratiefeindlichem Gedankengut umgehen?“ Referent: Prof. Dr. Michael Helmbrecht, Sozialwissenschaftler M.A., Diplom-Sozialpädagoge, TH Nürnberg Georg-Simon-Ohm Was sind die Kennzeichen rechtsextremistischen und rassistischen Gedankenguts? Spielt es nur „am rechten Rand“ unserer Gesellschaft eine Rolle oder drohen Ideologien der Ungleichwertigkeit sich auch in der sog. Mitte der Gesellschaft einzunisten? Welche Möglichkeiten gibt es, den organisierten Rechtsextremismus zu bekämpfen? Wie können wir mit Rassismus im Alltag umgehen? Wie können wir Jugendliche vor demokratiefeindlichen Brandstiftern schützen? Das sind die Kernfragen, die im Rahmen des Vortrags und der anschließenden Diskussion erör tert werden sollen. Der Vortragende ist ehrenamtlicher Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Europäischen Metropolregion Nürnberg, war jahrelang einer der Sprecher des Bürgerforums Gräfenberg und unter richtet hauptberuflich als Sozialwissenschaftler an der Technischen Hochschule Nürnberg. Eintritt: 3,00 € Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referenten: 72 ANSPORN 4/2013 ANSPORN 4/2013 Donnerstag, 24.10.2013, 19.30 Uhr Parsberg, Burgsaal (ehemals Hirschenkeller) Jurenergie eG, Landratsamt Neumarkt Die Energiewende im Landkreis Neumarkt – mitgestalten, mitverdienen! Die Bürgergenossenschaft Jurenergie eG stellt sich vor Michael Vogel, Vorstand Jurenergie eG, Carsten Borrmann, Vorstand Jurenergie eG Die Energiewende ist in aller Munde - und im Landkreis Neumarkt schon längst im Gang. Beim Umstieg auf eine sichere, dezentrale und klimafreundliche Energieversorgung können alle Bürger mitwirken und mitverdienen. Dazu wurde vom Landkreis Neumarkt im April 2010 die Gründung der Bürgergenossenschaft „Jurenergie eG“ initiiert, die eine breite Beteiligung aller Landkreisbürger schon ab 500 € ermöglicht. In einem Vortrag wird die Jurenergie eG vorgestellt. In der anschließen den Frage- und Diskussionsrunde können sich alle Besucher unverbind lich, aber gezielt über alle wichtigen Details rund um eine eventuelle Mitgliedschaft in der Jurenergie eG informieren. Eintritt frei, keine Voranmeldung erforderlich 73 O K T O B E R NOVEMB ER Termin: Donnerstag, 24.10.2013, 18.30 – 22.00 Uhr Ort: Benediktinerabtei Plankstetten, Klosterküche Veranstalter: Klosterbetriebe Plankstetten GmbH Titel: Vergnügen für Genießer – Kochkurs in der Klosterküche Referent: Anton Klein, Küchenmeister der Klosterküche • 4 - 5 Gänge Menü • Tipps und Tricks aus der Praxis • detaillierte Rezepte • gemeinsames Essen und Genießen • Übernachtung im Gästehaus möglich Kosten:59,00 € pro Person, Anmeldung unter Tel.: 08462 206 251 - Fax: 08462 206 183 Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Kosten: Anmeldung: Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Kosten: Anmeldung: Freitag, 25.10.2013, 19.30 Uhr Familienerholungsstätte Sulzbürg Landfrauenzentrum Sulzbürg Telefonische Seelsorge – ein Gesprächs- und Beratungsangebot für Menschen in Krisensituationen (Öffentlicher Vortrag) Heiner Seidlitz, Psychologe, Theologe und Therapeut Der Referent ist seit 1988 im Leitungsteam der evangelischen und ka tholischen Telefonseelsorge Pfalz. Er ist Autor und Co-Autor verschie dener Veröffentlichungen zum Vortragsthema. 5,00 € / 4,00 € Telefon: 09185/92280 oder E-Mail: kontakt@landfrauenzentrum.de Samstag, 26.10.2013, 9.30 - 17.00 Uhr HAUS AM HABSBERG Eva Maria Pröpster Ayurvedischer Erlebnistag Eva Maria Pröpster Frühjahr und Herbst sind die optimale Zeit den Körper durch entschla ckende Ernährungs- und Lebensweise zu reinigen, den Stoffwechsel und die Verdauung zu aktivieren. Ein angenehmer Nebeneffekt der Schlackenlösung kann die Gewichtsreduktion sein. Dieses spannende Seminar verbindet die Theorie der westlichen Ernäh rungslehre mit den Kenntnissen der ayurvedischen Heilkunde und ver mittelt in der Kochpraxis leicht praktizierbare, genussvolle Entschla ckungsgerichte. 96,00 € zzgl. Lebensmittelpauschale Telefon: 09447 9911280 oder eva@ayurvedischkochen.de 74 ANSPORN 4/2013 Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Freitag, 08.11.2013, 19.00 Uhr HAUS AM HABSBERG Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Biologisch-Dynamischer Gartenbau – Grundlagen und Informationen Franz Kraus, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Der biologisch-dynamische Anbau ist die älteste biologische Anbau weise. Im Rahmen eines Kurses für Landwirte legte Rudolf Steiner 1924 die Grundlagen für dieses ganzheitliche Verfahren. Dabei wer den bei der Pflege der Kulturen nicht nur die biologischen Naturgesetze beachtet, sondern auch die Kräfte des Kosmos mit einbezogen. Der Vortragsabend zeigt die wichtigsten Besonderheiten der biologisch-dy namischen Pflegearbeiten für den Hausgarten auf. Kosten:4,00 € Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311 Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referenten: Samstag, 09.11.2013, 09.00 – 13.00 Uhr HAUS AM HABSBERG HAUS AM HABSBERG „Gut Holz“ für die Zukunft – Die Baumartenwahl als Entscheidung mit hundertjähriger Wirkung Sabine Huhn, Dipl.-Forstwirtin (Univ.), Martin Schmid, Dipl.-Ing. (FH) Wald und Forstwirtschaft Waldbäume brauchen von der Pflanzung bis zu ihrer Hiebsreife rund 80 bis 120 Jahre. Die Wahl der passenden Baumart für den vorhandenen Standort sollte also bedacht sein, damit ein gesunder, wuchskräftiger und stabiler Wald heranwachsen kann. An Beispielen im Wald erhalten Waldbesitzer und interessierte Naturfreunde Tipps zur Bodenansprache und Hinweise, welche Faktoren bei der Baumartenwahl zu berücksich tigen sind. Hilfsmittel aus der „Forstlichen Standortserkundung“ wer den dabei vorgestellt. Kosten:12,00 € inkl. Brotzeit (Vorabüberweisung nach Anmeldung) Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311 ANSPORN 4/2013 75 N OV E M B ER NOVEMB ER Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referenten: Dienstag, 12.11.2013, 18.00 - 21.00 Uhr HAUS AM HABSBERG HAUS AM HABSBERG Esskastanie, Maroni oder Keschtn – Eine gesunde Delikatesse direkt vom Baum Werner Thumann, Dipl.-Forstwirt (Univ.), Michael Meier, Landgasthof Meier, Hilzhofen Bei uns weitgehend unbekannt und bisher kaum gepflanzt, spielt die Edel- oder Esskastanie in den klimatisch begünstigten Gebieten Mittelund Südeuropas in der Küche schon immer eine Rolle als gesundes, ka lorienarmes Nahrungsmittel und kulinarische Köstlichkeit. Das Seminar nähert sich dieser interessanten Baumart an. Sind die Kastanien aus unseren Biergärten das gleiche? Kann man Esskastanien auch bei uns pflanzen? Michael Meier zeigt die Vielfalt der Kastaniengenüsse auf und Werner Thumann serviert gebratene Kastanien vom Kastanienofen. Beitrag18,00 € , (Vorabüberweisung nach Anmeldung) Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311 Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referentin: Termine: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Mittwoch, 13.11.2013, 19.00 Uhr HAUS AM HABSBERG Landkreis Neumarkt, Energiebüro Gebäudebeheizung mit Heizungsherd und Kachelofen Bernhard Dörfler, Ofenhaus Dörfler Wir stellen Ihnen eine moderne Heizungsherd-Kachelofen-Kombination vor. Sie erhalten Informationen zur Funktionsweise und zum Betrieb einer Kombinationsanlage zur Gebäudeheizung. Fachleute beantwor ten alle auftauchenden Fragen. Kosten:2,00 € Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311 Termin: Ort Veranstalter Titel Referentin: 76 ANSPORN 4/2013 ANSPORN 4/2013 Kosten: Anmeldung: Donnerstag, 14.11.2013, 19.30 Uhr Johanneszentrum, kleiner Saal, Ringstr. 61, Neumarkt Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Von der Lust am Älter werden Bärbel Sturm, Nürnberg Supervisorin DGsV Coaching Erwachsenenbildung nach TZI, Funktionelle Entspannung Älter werden ist für Sie ein Thema? Sie wollen mit Freude älter werden? Sie wollen sich mit Lust und Ungeduld dem Thema stellen? Alt werden wir automatisch. Ein klein wenig weise zu werden ist die Entwicklungschance im Herbst des Lebens. Was wirklich zählt ist das gelebte Leben. Unter diesem Motto nehme ich Sie mit auf eine Entdeckungsreise zu den Grundkräften des Lebens und der Auseinandersetzung mit dem Altern. 3,00 € Tel. 09181/9898, Fax: 09181/22453 Donnerstag, 14.11.2013, 19.00 – 21.30 Uhr Samainhof, Holzheim 15, Parsberg Natur- und Waldpädagogik am Samainhof e. V. „Lernen = Bewegung“ Seminarabend mit Beate Storch Beate Storch, die Referentin, ist selbst Mutter von zwei erwachsenen Kindern, Studienrätin im Förderschuldienst, langjähriger Einsatz im Sonderpädagogischen Dienst der Stadt Nürnberg und Praxisführung Naturheilkundliche Psychotherapie. Der Abend beinhaltet eine Gesprächsrunde zum Kennenlernen, praktische Übungen und ein spie lerisches Miteinander. Es findet Erfahrungsaustausch und meditati ves Inne-Halten statt! Die Aufgabe des Natur- und Waldpädagogik am Samainhof e. V. ist es, eine Pädagogik der Wahrnehmung und Naturerfahrung in die Lebensbereiche von Kindern und Erwachsenen zu bringen.. Kosten:10,- €; Vereinsmitglieder 5,- € 77 N OV E M B ER NOVEMB ER Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referentin: Freitag, 15.11.2013, 09.00 – 12.00 Uhr HAUS AM HABSBERG HAUS AM HABSBERG Die biblische Speisekammer: Kochen mit Früchten und Pflanzen der Bibel Markusine Gutjahr, Landfrauenberaterin Sie erhalten eine Einführung in die Welt der biblischen Pflanzen mit attraktiven Bildern und erfahren dabei Besinnliches und Heiteres zur biblischen Esskultur, vom Paradiesapfel, Esaus Linsengericht bis zum „Himmelsbrot Manna“. So werden die kulinarischen Geheimnisse der Bibel gelüftet und gemeinsam mit der Methode des kommunikativen Kochens mit Früchten und Pflanzen der Bibel wird ein kleines Festmahl angerichtet. Kosten:15,00 €, (Vorabüberweisung nach Anmeldung) Bitte Schürze mitbringen! Anmeldung bei der Geschäftsstelle 09181/470-311! Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Kosten : Mittwoch, 20.11.2013, 9.30 – 16.00 Uhr Benediktinerabtei Plankstetten Klosterbetriebe Plankstetten GmbH Ein Tag für verwitwete Frauen “ Mensch sein – gegrenzt sein – erlöst sein“ Tod und Trauer führen oft an Grenzen, an denen das Leben für die hinterbliebene Frau seinen Sinn zu verlieren scheint. Der Tag lädt ein, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie heilsam mit der Trauer um gegangen werden kann. Weiter werden Möglichkeiten vorgestellt, die helfen können, das eigene Leben neu zu wagen Anmeldung erforderlich unter Tel. 08462 206 251 - Fax 08462 206 183 22,00 € inkl. Mittagessen und Kaffee Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Donnerstag, 21.11.2013, 18.30 – 22.00 Uhr Benediktinerabtei Plankstetten, Klosterküche Klosterbetriebe Plankstetten GmbH „… und dazu Gemüse“ – Kochkurs in der Klosterküche Anton Klein, Küchenmeister der Klosterküche • 4 - 5 Gänge Menü • Tipps und Tricks aus der Praxis • detaillierte Rezepte • gemeinsames Essen und Genießen • Übernachtung im Gästehaus möglich Kosten:59,00 € pro Person, Anmeldung unter Tel.: 08462 206 251 - Fax: 08462 206 183 78 ANSPORN 4/2013 Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referenten: Samstag, 23.11.2013, 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr Familienerholungsstätte Sulzbürg Landfrauenzentrum Sulzbürg Mut zum Älterwerden Ursula Pantze, Heilprakterin Petra Meier-Bakkar, Yoga-Lehrerin Wir alle wollen lebendig, aktiv, lustvoll ins Alter gehen. Doch wie kann das gelingen? Einige Antworten werden ein Vortrag der Heilpraktikerin Ursula Pantze, eine Gesprächsrunde zu unseren persönlichen Erfahrungen und Bewegungsübungen unter Anleitung der YogaLehrerin Petra Maier-Bakkar geben. Kosten:15,00 € Anmeldung: Telefon: 09185/92280 oder E-Mail: kontakt@landfrauenzentrum.de Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Kosten: Anmeldung: ANSPORN 4/2013 Dienstag, 26.11.2013, 19.30 Uhr Johanneszentrum, Vortragsraum, Ringstr. 61, Neumarkt Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Armut macht krank – Krankheit macht arm Prof. Dr. Gerhard Trabert, Lehrgebiet Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie, Hochschule Rhein/Main, Mainz In Deutschland stehen jedem gesetzlich Versicherten die gleichen Leistungen zu. Doch die Chancengleichheit in der gesundheitlichen Versorgung existiert für manche nur auf dem Papier. Die Erkenntnisse vieler Fachleute lautet: Wo es an Einkommen, Perspektive und Bildung fehlt, ist Krankheit ei ne häufige Begleiterin. Gleichzeitig ist oft Krankheit Auslöser für Armut. Gesundheitliche Probleme sind immer häufiger die Ursache für eine pri vate Verschuldung. Viele Leistungen werden von den Krankenkassen nicht mehr übernommen. Im Gegenzug zahlen Patienten immer höhe re Anteile für Zahnersatz, Brillen oder Hörgeräte. Bei den Hauptauslösern für eine Überschuldung nimmt Krankheit bereits Rang 4 nach Arbeitslosigkeit, Scheidung und gescheiterter Selbstständigkeit ein. 3,00 € Tel. 09181/9898, Fax: 09181/22453 79 D EZ EM B E R D EZEMBER Ingenieure ohne Grenzen e.V. Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referenten: Samstag, 07.12.2013, 14.00 - 18.00 Uhr Familienerholungsstätte Sulzbürg Landfrauenzentrum Sulzbürg Unser Wohlfühltag Ursula Pantze, Heilpraktikerin Anneliese Weidinger, Diakonin Die Hektik des Alltags holt Frauen gerade vor Feiertagen wie Weih nachten oft ein. An diesem Nachmittag lernen wir, wie wir unsere Gesundheit aktiv unterstützen und trotz Hektik in unserer Mitte bleiben können. Zur Bedeutung von Ruhe, Entspannen und Wohl-Fühlen in un serer Zeit spricht Diakonin Anneliese Weidinger. Von der Heilpraktikerin Ursula Pantze erfahren wir, wie wir mit heilenden Steinen und Düften unsere Gesundheit und Befindlichkeit aktiv unterstützen können. Kosten:15,00 € Anmeldung: Telefon: 09185/92280 oder E-Mail: kontakt@landfrauenzentrum.de Helfen Sie uns, Grenzen zu überwinden! Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Ingenieure ohne Grenzen e.V. ist eine deutschlandweit tätige, gemeinnützige Hilfsorganisation, die rund um den Globus technische Entwicklungshilfe leistet. Wir unterstützen beispielsweise Schulen, Krankenhäuser und entlegene Dörfer beim Bau und bei der Modernisierung von grundlegender Infrastruktur. Unsere Projekte haben stets das Ziel direkt vor Ort zu helfen. Vor allem wollen wir Menschen neue Perspektiven geben, die regionale Wirtschaft stärken und unser Fachwissen weiter geben. Dabei setzen wir in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort auf kleine und kleinste Projekte und an die Lebensumstände angepasste Technologien. So erzielen wir nachhaltige Erfolge. Donnerstag, 19.12.2013, 18.30 – 22.00 Uhr Benediktinerabtei Plankstetten, Klosterküche Klosterbetriebe Plankstetten GmbH Festliche Sternstunden – Kochkurs in der Klosterküche Anton Klein, Küchenmeister der Klosterküche 4 - 5 Gänge Menü • Tipps und Tricks aus der Praxis • detaillierte Rezepte • gemeinsames Essen und Genießen • Übernachtung im Gästehaus möglich Kosten:59,00 € pro Person, Anmeldung unter Tel.: 08462 206 251 - Fax: 08462 206 183 Wir arbeiten ausschließlich ehrenamtlich und brauchen daher Ihre Hilfe! So können Sie uns unterstützen: • Spenden Sie für unsere Projekte • Werden Sie Fördermitglied • Helfen Sie aktiv mit Spendenkonto: Ingenieure ohne Grenzen e.V. Kto-Nr.: 1 030 333 337 BLZ: 533 500 00 Bank: Sparkasse Marburg Biedenkopf Stichwort: ETH-IOG06 Kontakt: nuernberg@ingenieure-ohne-grenzen.org www.ingenieure-ohne-grenzen.org 80 ANSPORN 4/2013 ANSPORN 4/2013 81 IM P R ES S UM Herausgeber: Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Nürnberger Str. 1 · 92318 Neumarkt Tel.: 09181/470-256 bzw. 470-335 · Fax: 09181/470-6756, 470-6835 e-mail: ansporn@landkreis-neumarkt.de Internet: www.landratsamt-neumarkt.de/ansporn Redaktion: Roland Hadwiger, Rita Pirkl, Walter Schardt-Pachner, Christine Riel, Wolfgang Seitz, Werner Thumann, Ralf Bundesmann, Gero Wieschollek, Uwe Krappitz, Agnes Hofmann, Daniela Wehner, Peggy Hofmann sowie mehrere Gastautoren verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Roland Hadwiger Layout: Schwab Werbung, Weißenfeldplatz 6d, 92318 Neumarkt, Tel.: 09181 5091293 Druck: Wünsch Offset-Druck GmbH, Daimlerstraße 11, 92318 Neumarkt, Tel. 09181 4808-0 Auflage: 5000 Exemplare Erscheinungsweise: vierteljährlich, jeweils zum 01.Januar/01.April/01.Juli/01.Oktober Vertrieb: Das Veranstaltungsmagazin Ansporn ist kostenlos erhältlich beim Landratsamt Neu markt, bei den im Landkreis befindlichen Kommunalverwaltungen, bei allen Banken und Sparkassen und darüberhinaus bei zahlreichen Geschäften und Einrichtungen im Land kreisgebiet. In begründeten Fällen kann das Magazin auch über den Postweg bezogen werden. Anzeigen: Ansprechpartner für Anzeigen ist der Herausgeber. Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 7 vom 01.02.2011 Für Texte und Inhalt von Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr. Terminveröffentlichungen: Redaktionsschluss für Ausgabe 1/2014 (01.01. – 31.03.2014): 29.11.2013 Ansporn wird gedruckt auf 100% Recyclingpapier! 82 ANSPORN 4/2013 www.klebl.de Bauunternehmen Fertigteilwerke Gößweinstraße 2 Telefon (0 91 81) 900-0 Transportbeton Gößweinstraße 2 Telefon (0 91 81) 900-190 Bauzentrum Baustoffe Lange Gasse 5 Telefon (0 91 81) 900-222 Fliesen Lange Gasse 5 Telefon (0 91 81) 900-252 Hausbau Freystädter Straße 11 Telefon (0 91 81) 900-444 OBI Bau- und Heimwerkermarkt Freystädter Straße 13 Telefon (0 91 81) 900-200 VEDES Spiel Spaß Freizeitparadies Freystädter Straße 11 Telefon (0 91 81) 900-266