2012 - BiTurbo Club Deutschland

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2012 - BiTurbo Club Deutschland
MASERATI
Bi Turbo Club
Deutschland
Clubnachrichten
Ausgabe 2012
Inhalt
Seite
Titel
Seite
Ghibli vs Ghibli
(Photo: Arno Teschinsky)
2
Werbung: OCC
3
Inhalt
4
Vorwort und Rückblick
5
Der Club
Werbung: MBC + Baumann
40
Der schwebende Autoschlüssel
41 - 44 Maserati-Treffen in der Schweiz
45
Impressionen aus der Schweiz
46 - 48 Fahrzeugvermittlung
49 - 51 3. Österreich-Maserati-Treffen
6 + 7 Leser(briefe) E-Mails
52 - 56 Ein Traum wird wahr
8 - 11 1991-2011 oder der lange Weg
zu einem Maserati
57 - 61 „BB“ und andere Wunschträume
62-64 Werbung
12 + 13 2. Westdeutsches-MaseratiTreffen
14 - 19 Technik: Kupplung erneuern
20 + 21 Veranstaltungs-Kalender 2012
22
39
Veranstaltungen 2012
23 - 27 Empfehlenswerte Werkstätten
65
Aufnahmeantrag
66
Impressum
67
Werbung : Garage Baumann
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Ein Dreizack im Schnee
(Photo : Arno Teschnsky)
28 - 30 Maserati Biturbo Ghibli II
31 - 33 Vom Goggo zum Maserati I.
34 - 35 Werbung: Autohaus Gohm
36 - 38 Vom Gogo zum Maserati II.
3
Vorwort und Rückblick
Liebe Clubmitglieder,
verehrte Maserati Freunde,
Gemeinsam ist das Zauberwort.
Was haben ein Biturbo Bauj. 1982, ein 3500
GT 1. Serie von 1958, oder ein Gran Cabrio
gemeinsam ???
Sie alle tragen den Namen: Maserati
Als ich 1999 unseren Club gründete, bestand
eine tiefe Kluft zwischen dem Deutschen Maserati Club e.V. (gegründet 1978) und uns.
Bei der Gründung des DMC gab es bekanntlich
noch keinen Biturbo. Damit ist klar, welche
Maserati Modelle im DMC zu finden waren.
Hauptsächlich waren es die 8 Zylinder Modelle,
die uns allen bekannt sind. In der Biturbo-Ära
wurden sie sogar als die echten oder richtigen
Maseratis bezeichnet.
Als dann der Biturbo auf den Markt kam, mit all
den Fehlern der 1. Serie, wurde er von der Maserati-Gemeinschaft absolut nicht anerkannt.
Man lehnte den Kleinen ab und distanzierte
sich auch von den Besitzern der Biturbos.
Da der DMC von Maserati gesponsert wird und
die neuen Modelle verkauft werden sollen,
musste ein Umdenken eintreten. Maserati
(Ferrari) kann es sich nicht leisten, dass eine
eingeschworene Maserati-Scene Stimmung
gegen die neuen Modelle macht.
Als unser Club 1999 gegründet wurde, gab es,
meines Wissens, keinen Biturbo im DMC, obwohl die Biturbo-Modelle bereits 17 Jahre auf
dem Markt waren. Trotz gleicher Marke gab es
auch keinerlei Kontakt zwischen den beiden
Clubs.
Die ersten Annäherungen zwischen den Clubs,
entstanden hauptsächlich durch ein gutes
Einvernehmen und Akzeptanz zwischen dem
damaligen Präsidenten des DMC (Rolf Deichmann) und mir.
Nachdem 3200 GT und 4Porte V8 sich im
DMC schon etabliert hatten, schlichen sich
ganz langsam auch die kleinen V6-Modelle
ein. Am Anfang hauptsächlich die Spyder.
Auch in unserem Club gab es Veränderungen.
Hatten unsere Mitglieder in den ersten Jahren
(seit Gründung) ausschließlich Biturbo-Modelle,
so zogen nach und nach, sowohl die älteren
Maseratis als auch die Modelle nach der Ära
Biturbo in unseren Club ein.
Selbst ich, der immer die Fahne des Biturbos
V6 hochhielt und viele dieser Modelle besessen hat, konnte mich nicht der Faszination
eines 3200 GT`s entziehen.
Bei unseren Clubtreffen und Veranstaltungen,
waren immer mehr von den „Neuen“ zu sehen
und auch die „Alten“ beleben heute das Bild
unseres Clubs. Niemanden stöhrt es und bei
Treffen oder Veranstaltungen kommt diese gemischte Maserati-Modell-Palette überall sehr
gut an.
Besonders erfreulich ist, dass es heute Maserati-Besitzer gibt, die Mitglied in beiden Clubs
sind.
Ich hoffe, dass Maserati noch viele ausgefallene, faszinierende Autos baut, deren Besitzer
das Zauberwort: „Gemeinsamkeit“ praktizieren.
Euer Arno
4
Der Club
Wir begrüßen die neuenClubmitglieder von
Clubaustritte
2011
2011
Harald Schwarz
Thomas Pauser
Olaf Becker
Hans-Peter Thome`
Dr.Achim Lenz
Eckart Haller
Alexander Engelhard
Bernd Krämer
Axel Herbschleb
„
„
Albert Scherer
4 Porte 2,0
Biturbo Spyder E
Biturbo 1. Serie
2.24V 2. Serie
Biturbo Spyder 2,8
Biturbo Spyder 2,5
Biturbo Spyder 224
Biturbo Spyder 2,5
Spyder Gran Sport
+ Granturismo
Biturbo 2.24V
Boris Gieser
Peter Caspar
Stephan La Ragione
Hendrik Haller
Verkauf
Altersgründe
Ausschluss
Verkauf
In eigener Sache
ich bin von mehreren Leuten gefragt worden, ob ich den Maserati-Biturbo-ClubDeutschland nicht mehr weiterführen wollte. Selbst bei der Jahreshauptversammlung des Maserati Club Deutschland kam dieses Thema auf den Tisch.
Ich weiß nicht, wie dieses Gerücht entstanden ist, oder wer es verbreitet hat.
Nichts davon ist wahr.
Ich leite unseren Club seit der Gründung (1999) und es macht immer noch sehr viel
Spaß, den Kontakt mit vielen Maserati Enthusiasten zu erleben und zu pflegen. Mit
vielen von Euch verbindet mich eine langjährige Freundschaft, die es uns ermöglicht, auch mal über private oder persönliche Dinge zu sprechen. Unsere Treffen und
Veranstaltungen sind eine ideale Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen
und alte zu vertiefen.
Doppelte Mitgliedschaft
Einige unserer Mitglieder sind auch Mitglieder im Maserati Club Deutschland und
ebenso gibt es Mitglieder des MCD in unseren Reihen. Ich begrüße diese Entwicklung und freue mich über jedes Maserati-Fahrzeug in unserem Club.
Ob Klassiker, Biturbo oder neuste Modelle - die Mischung begeistert alle MaseratiFans. Bei der Jahreshauptversammlung des MCD wurde der Vorschlag gemacht,
dass bei einer neuen Doppel-Mitgliedschaft die Aufnahmegebühr wegfallen soll.
Wer also von uns in den MCD eintreten will, spart 250.- €. Unser Club dagegen
kann Mitgliedern des MCD leider nur 85.- € ersparen (sollte unsere Aufnahmegebühr zu niedrig sein ??? Ich glaube nicht - wir belassen es dabei).
Der MCD ist eben auch ein e.V. (eingetragener Verein) und hat deshalb auch
höhere Kosten (glaube ich).
Arno Teschinsky
5
Leser(briefe) E-Mails
Sehr geehrter Herr Teschinsky,
anfang der Woche sprachen wir telefonisch
über die Zündaussetzer bei ca 3000 bis 3500
Umdrehungen, nachdem wir einige möglichen Fehlerquellen durchgegangen sind, die
neue Verteilerkappe, Finger und Zündspulen
habe ich eingebaut, empfahlen Sie mir, den
Motortester während der Fahrt angeschlossen
zu lassen. Dabei hat sich herausgestellt, dass
nach dem Start des Motors kein Blinken des
Testers erscheint, ab 4000 Umdrehungen tritt
eine Fehlermeldung auf, die nach dem Neustart erlischt und anschliessend bei 4000 Touren wieder auftritt. Bis zum Auftreten der Fehlermeldung läuft der Motor ohne Macken.
Ich habe das Blinken gefilmt und als Anhang
beigelegt, isch verstehe das Blinken als 13,
was heissen soll laut Liste, Diverse Fehler,
haben Sie eine Erklärung hierfür?
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir einen
Tipp geben könnten.
Mein Fahrzeug: Spyder 2500 Biturbo Einspritzung Baujahr ca 1988
Mit freundlichen Grüssen
Michael Schönauer
Ich bin sehr erleichtert, denn das Blinken 13
für diverse Fehlermöglichkeiten wurde für mich
immer rätselhafter.
Ich bin auch froh, die diversen Teile ausgetauscht zu haben, da ich erkennen muss, wie
empfindlich der Motor bei kleinen elektronischen Fehlern reagiert.
Nochmals vielen Dank, dass sie sich Zeit für
die diversen längeren Telefonate genommen
haben.
Mit freundlichen Grüssen
Michael Schönauer
Sehr geehrter Herr Teschinsky!
Als neues Mitglied habe ich mir in den letzten Wochen die Clubnachrichten zu Gemüte
geführt und mußte leider bei Ihnen einen
gewissen Unmut über „inaktive“ Mitglieder
feststellen. Sie haben daher alle aufgefordert,
Sie auch durch Mails zu unterstützen. Dieser
Aufforderung will ich gerne nachkommen, doch
leider sitze ich zur Zeit in der „Exotenfalle“
(tropfende Lenkung, Getriebe und Differential,
Verweigerung der grünen Plakette), so daß
ich im Moment nur sehr begrenzt Erfahrungen
sammeln und anbieten kann. Eines ist mir
jedoch an meinem Fahrzeug aufgefallen. Auf
der Club-Homepage sind in dem Kapitel „Brennende Biturbos“ zwei Abbildungen von der
Kraftstoffleitung bei Vergaser- und Einspritzmotoren. Da mein Bruder mit seinem Lamborghini
Jalpa aufgrund der gleichen Problematik Opfer des Feuerteufels geworden ist, haben wir
dies an meinem 222E sofort überprüft. Jedoch
mußten wir feststellen, daß die Kraftstoffleitung
an meinem Fahrzeug anders als in den Abbildungen verlegt ist. Sie wird nicht durch die
Spritzwand zur Fahrgastzelle, sondern durch
ein Standblech am linken Kotflügel geführt.
Überhaupt weist mein Fahrzeug alle Merkmale
eines 222SE auf. Nur die Typenbezeichnung
am Heck sagt „222E“
Was die grüne Plakette angeht, möchte ich
Sie noch einmal um Hilfe bitten. Zwar hat die
Zulassungsstelle mir mittlerweile Zugestanden,
daß mein Fahrzeug einen geregelten DreiWege-Katalysator besitzt. Für die grüne Plakette reiche dies jedoch nicht! Sie hatten bei
Sehr geehrter Herr Teschinsky,
ich möchte mich nochmal für den Telefonservice bei Ihnen bedanken und Ihnen kurz den
letzten Verlauf der Fehlersuche mitteilen.
Sie erinnern sich, es ging um die Zündaussetzer bei ca 3000 touren, nachdem ich kurz vor
meinem Urlaub die sicherungszentrale ausgewechselt habe, war der Fehler immer noch
nicht behoben.
Im Urlaub hatte ich die Ruhe über die übrigbleibenden möglichen Fehlerquellen nachzudenken, nachdem ich die meisten Sensoren,
Zündspule und verteiler gewechselt habe und
das von Ihnen freundlicherweise zum Test zur
Verfügung gestellte Zündungssteuergerät angeschlossen habe, kam ich auf die Möglichkeit,
den Abstand des Kurbelwellensensors nochmal
nachzumessen, zufälligerweise stand ein Stift
der Kurbelwelle genau über dem Sensor, sodass ich ideal kontrollieren konnte, der Abstand
lag ca bei 0,3 mm also zu gering, habe auf 1
mm eingestellt und siehe da,das Aufleuchten
des Motortesters bei höherer Drehzahl war weg
6
Leser(briefe) E-Mails
unserem ersten Kontakt ein Clubmitglied befragt, das bei gleichem Motor (2,8-Liter-Dreiventiler) dieses Problem gelöst bekam. Könnte
ich bitte dessen E-Mail-Adresse bekommen?
Dann könnte ich um Rat fragen.
Zum Schluß noch die Armbanduhr (Ausgabe
2010, Seite 36). Wenn sie aufgelegt würde,
würde ich ein Exemplar nehmen. Und welche
Anrede („Sie“ oder „Du“) ist im clubinternen
Schriftverkehr üblich! Ich würde mich freuen,
von euch zu hören!
Mit freundlichen Grüßen
Clemens Pack
Lieber Arno,
Danke für Deine Grüße zum Jahreswechsel.
Wir werden Deine LebensRatschläge versuchen zu beherzigen. Wir glauben zu verstehen
wie ernst und wichtig sie zu nehmen sind.
Bei all der Arbeit und der Hektik des beruflichen und auch privaten Tagesgeschäfts
verliert man die eigentlich wichtigen Dinge des
Lebens oftmals aus den Augen. Man sollte ab
und zu einfach einmal innehalten und sich Gedanken darüber machen und vielleicht kleinere
oder wenn nötig größere „Richtungskorrekturen“ des Lebens vornehmen.
Wir wünschen Dir ein frohes neues Jahr und
wir wünschen Dir alles, alles Gute für das Jahr,
vor allem aber Gesundheit.
Heiner+Elke
Hallo Herr Teschinsky,
eine äußerst informative Seite hat der Club.
Wirklich super. Ich selbst besitze auch einen
Maserati Biturbo Bj. 1982, was auch der Grund
ist, weshalb ich ihnen schreibe. Da ich bei einer
Dichteprüfung merkte, dass die Ventile des
zweiten Zylinders nicht dicht sind beschloss
ich, den Kopf abzumontieren, die Ventile neu
einzuschleifen und wieder zusammen zu bauen. Leider ist es mir in keinster Weise möglich,
den Kopf abzuheben, obwohl ich das Nockenwellengehäuse demontiert habe, alle Zylinderkopfmuttern und Abgaskrümmer entfernt habe.
Gab es bei euch schon einmal so einen Fall,
wenn ja gibt es vielleicht ein Spezialwerkzeug,
besonderheit, ist der Kopf vielleicht geklebt,
oder ähnliches?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir
weiterhelfen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Scheuermann
Hallo Arno,
anbei ein paar Fotos von meiner
„Hochzeitskutsche“
Es muß ja nicht immer Biturbo sein.
Das schöne Gran Cabrio ist nicht nur ein netter
Bräute-Cruiser, sondern auch ein exzellenter
Herrenbeschleuniger. Das Teil rennt knappe
300 Sachen!! Einfach nur geil.
Dieser Maserati ist nun knapp ein Jahr alt und
gehört meinem Geschäftspartner, der sich anbot, uns zu chauffieren.
Da sitzt man gerne auch mal hinten!
Grüße aus Detmold
Markus Engelskirchen
Hallo Herr Scheuermann,
die ZK-Köpfe sind nicht geklebt, sind aber
sehr schwer abzunehmen, da die Stehbolzen
im Alukopf korrodieren, so als wenn sie verschweißt wären. Vielleicht hilft Ihnen der Anhang aus dem originalen Werkstatthandbuch
von Maserati weiter.
Grüße aus Rust
Arno Teschinsky
So kann man sich das Ende der Freiheit ein
wenig versüßen.
Arno Teschinsky
7
1991-2011 oder der lange Weg zu einem Maserati
Das Jahr 1991 war in vielerlei Beziehung für
mich ein Besonderes. Zu einen habe in diesem
Jahr bei meinen heutigen Arbeitgeber meine
Tätigkeit aufgenommen. Aber in diesem Jahr
wurden auch 3 Autos produziert die in meinem
weiteren Leben noch eine Rolle spielen sollten.
Das erste Modell wurde in Australien gebaut
und hieß Ford Capri. Es wurde in den USA mit
Linkslenkung als Mercury Capri vermarktet
und schwappte in kleinsten Dosen als Grauimport auf den europäischen Markt. Was für eine
Kombination: ein deutscher Name, italienisches
Design, japanische Technik vom Mazda 323
und das ganze dann mit dem Frachter über
die USA nach Deutschlang eingeführt – aber
wer kennt dieses Auto noch das in den USA
erfolgreicher war als der Mazda MX 5? Das
zweite Cabriolet war ein BMW 318i E30 Cabriolet, aber auch den kannte ich noch nicht. Und
dann wurde da noch in Italien ein Maserati 222
Spyder gebaut.
Meine erste Begegnung mit einem Maserati
fand, so glaube ich, im Jahr 1993 statt.
Ich war im Auftrag meines Arbeitgebers unterwegs um in einem Hotel im Sauerland eine
Mein erstes Cabriolet: Ford Mercury Capri
Veranstaltung zu organisieren.
Der Ort heißt im Übrigen Nachrodt-Wiblingwerde OT Veserde. Da stand er: ein Maserati
Spyder in meiner Lieblingsfarbe schwarz.Ich
fand dieses Fahrzeug sensationell: schlichtes
Design, also kein krawalliger Ferrari, und eine
tolle Ausstattung, ein wenig wie in einem
Jaguar.
Über die Technik wusste ich damals nicht
Bescheid, aber die Auspuffanlage verhieß
Gutes. Irgendwie habe ich dann das Thema
erst einmal abgehakt. Ein Maserati – kann ich
mir bestimmt nicht leisten! Außer einer Schwärmerei passierte daher erst einmal nichts, außer
das ich beschlossen hatte mir auf jeden Fall
bald ein Cabriolet zu kaufen.
Ein Jahr später war es dann soweit. Bei einem
unserem Hause verbundenem Autohändler in
Balve/Sauerland entdeckte ich ein Fahrzeug
welches meinen Hang zu nicht allzu oft anzutreffenden Exemplaren entgegenkam.
Es war der besagte Ford/Mercury Capri mit
einem 1,6 Ltr.-Motor und 105 PS (dieses Modell wurde auch noch als Turbo hergestellt mit
136 PS).
Mit diesem PKW hatte ich zwei Jahre lang
viel Spaß und reichlich Gesprächsstoff mit
verschiedensten Personen. Dieses Auto sah
gefällig aus und war extrem selten. Es hatte
aber auch einen Nachteil: das mir etwas zu
weiche amerikanische Fahrwerk. Dies führte
dann zu meinem zweiten Cabriolet. Jetzt stieg
ich um auf einen Ford Escort XR3i. Dieser hatte Recaros, ein Sportfahrwerk und eine 45-erBereifung – der war hart genug!
Nach einer Cabrioletpause folgte dann einige Zeit später der BMW E30 – auch dieser
mit Sportsitzen und dem sogenannten „MFahrwerk“. Natürlich durften auch die Kreuzspeichenfelgen von BBS nicht fehlen! Leider
erlitt der E30 das Schicksal vieler anderer
BMW-Modelle: er wurde gern als günstiger
Gebrauchter von bastelfreudigen „Autofans“
gekauft. Entsprechend entwickelte sich der Ruf
dieses Autos. Dies führte dann zur schmerzvollen Trennung. Heute reift der E30 erfreulicherweise zum Youngtimer – das hat er auch
verdient!
MGF Trophy 1600 - Mittelmotor,laut hart und eng !
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1991-2011 oder der lange Weg zu einem Maserati
Ein Ersatz ließ sich finden. Es war ein MG F
Trophy – das besonders sportliche Exemplar
mit 160 PS und noch härterem Fahrwerk.
Dieses Auto ist wirklich ein echter Sportwagen!
Er klebt mit seinem Fahrwerk auf der Straße,
so lange diese trocken ist! Ist das nicht der Fall
oder ist man in einer Kurve zu schnell verhält er
sich wie frühe 911er und bricht gnadenlos mit
dem Heck aus.
Aber nach einer Eingewöhnungsphase lernt
man dieses Auskeilen schon rechtzeitig zu
erkennen. Mit zunehmenden Alter wurde mir
dieses Auto dann aber zu sportlich – auch meine zu diesem Zeitpunkt hinzukommende Lebensgefährtin und heutige Ehefrau fand dieses
Auto einfach zu unbequem.
Meine „Cabriolet-Weltreise“ führte meinen Blick
nun nach Italien. Jetzt wurde ein Alfa Romeo
Spider in die engere Wahl einbezogen und
schließlich fiel die Wahl auch auf dieses Auto.
So habe ich dann einen der letzten Neuwagen
Ende 2004 gekauft. Er war zwar auch immer
noch sehr sportlich, aber nicht mehr ganz so
extrem wie der MG. Das Modell war ja während
seiner Produktionszeit bis 2004 nicht ganz unumstritten. Eingefleischten Alfisti missfiel das
Design und natürlich der Frontantrieb. Beides
hat meine Liebe zum Spider nicht getrübt.
Denn: Design ist bekanntlich Geschmackssache und die Straßenlage des Spider ist auch
heute noch toll. Aber was sollte jetzt noch
kommen?
In der Zwischenzeit hatte sich viel getan. Seit
einigen Jahren gab es inzwischen das Internet
und die Möglichkeit deutschlandweit oder sogar
weltweit nach Fahrzeugen zu suchen. Meine
Sympathie galt ja seit vielen Jahren dem Maserati und jetzt hatte ich die Möglichkeit einfach
mal unverbindlich das Netz zu durchsuchen.
Am einfachsten war dies natürlich mit den
bekannten Suchmaschinen. Irgendwann entdeckte ich auch den Biturbo-Club in Rust und
wollte die Chance nutzen mich dort doch einmal über das Fahrzeug näher zu informieren.
Dies geschah dann im Herbst des Jahres 2006.
Es empfing mich ein Herr Teschinsky in sehr
lockerer Atmosphäre und gab mir wichtige Hinweise und Tipps.
9
Den kennt wohl jeder - in meinem Fall ein 2.0 JTS.
Aber was soll aus Alfa Romeo noch werden?
Im aktuellen Angebot finden sich keine Sportwagen
mehr – sehr schade!
Er erschien mir von Beginn sehr hilfsbereit und
ich hatte rasch den Eindruck gewonnen das da
jemand mit ganzem Herzen bei der Sache ist.
Innerlich hatte ich mich bereits zum Erwerb
eines Fahrzeugs entschieden. Fest stand: auf
jeden Fall ein Spyder (Sportwagen sind für
mich grundsätzlich offen) und auf keinen Fall
ein Modell aus der letzten Baureihe (mir gefällt einfach die lackierte Kunststofffront nicht
so gut). Das Auto konnte jede beliebige Farbe
haben – Hauptsache es ist schwarz. Für mein
Empfinden wirkt schwarz in Kombination mit
den Chromteilen besonders edel. Dafür würde
ich sogar die hellgraue Innen-ausstattung in
Kauf nehmen, die ich auch heute noch nicht
optimal finde. Herr Teschinsky hatte mir den
2,0-Liter-Motor als die beste Antriebsquelle
empfohlen - jetzt galt nur noch das passende
Objekt zu finden.
Nach einer längeren weiteren Suche wurde ich
in Radebeul fündig. Das Fahrzeug stand dort
wohl schon seit längerem bei einem ortsansässigen Fahrzeughändler. Nach einem ersten Telefonat Anfang des Jahres 2007 kam ich aber
ins Grübeln. Das Fahrzeug hatte 5 Vorbesitzer
- normalerweise kein gutes Zeichen. Was mich
etwas beruhigte war die Tatsache das dieses
Auto von einem Händler angeboten wurde.
Was tun? Ich entschloss mich Herrn Teschinsky anzurufen und mit ihm über das Auto zu
sprechen. Hierbei stellte sich heraus, dass
diesem der Biturbo bekannt war. Ein damaliges
Clubmitglied hatte den Spyder in Radebeul in
Zahlung gegeben und sich dort einen anderen
Sportwagen gekauft. . Das Auto wurde mir von
Herrn Teschinsky empfohlen und die Zahl der
1991-2011 oder der lange Weg zu einem Maserati
Vorbesitzer wurde wie folgt kommentiert:
„Willste ein Auto kaufen oder einen Brief?“ Das
hat mich überzeugt.
Ein Blick in die Halle der Sattlerei Toy in Menden/
Sauerland
„Mein“ Maserati vor dem Autohaus in Radebeul.
Nun wurde ein Besichtigungstermin vereinbart
und zwar am 10.02.2007. Dieser Tag wird mir
immer im Gedächtnis bleiben – zum einen
war es der erste Tag an dem ich mit „meinem“
Maserati gefahren bin und ich glaube ich habe
noch nie ein so schlechtes Wetter für eine
Fahrt erlebt. Diese Reise führte mich am frühen
(ganz frühen) Morgen von meiner Heimatstadt
Schwerte bei Dortmund nach Radebeul bei
Dresden. Zunächst ging es also 550 km Richtung Osten. Unterwegs empfingen mich und
meine bessere Hälfte sämtliche Widrigkeiten:
es ging los mit Dauerregen bis kurz vor Kassel.
Es folgen: starker Schneefall, Nebel und später
wieder jede Menge Regen.
Nach einer etwa 5-stündigen Fahrt kamen
wir endlich in Radebeul an. Dort zunächst ein
freundlicher Empfang. Nach einer ausführlichen Besichtigung war dann auch eine Probefahrt möglich, die mich wirklich begeisterte.
Erfreulicherweise war das Wetter inzwischen
„probefahrttauglich“.
Neben dem tollen Sound und einer wirklich
guten Straßenlage gefiel mir das Auto insgesamt einfach gut. Für mich stand fest: Das wird
meiner!
Der einzige Wermutstropfen (so glaubte ich
damals) war die nicht mehr ganz so schöne
Innenausstattung. Aber einen der besten Autosattler hatte ich bereits in der Nähe meiner
Heimat ausfindig gemacht.
Nach einer recht kurzen Verhandlung hatten
wir uns im Autohaus auf einen Preis verständigt.
Dieser sollte auch den Austausch der Spurstangeköpfe sowie eine Übergabeinspektion
beinhalten. Ich wähnte mich in guten Händen,
es war ja schließlich ein Händler. Doch dazu
später mehr.
In der Zwischenzeit war es früher Nachmittag
- die Rückfahrt sollte nun beginnen. Aber ein
kleiner Abstecher in die Dresdener Altstadt war
einfach ein Pflichtprogramm.
Anschließend ging es Richtung Heimat. Die
Wetterkapriolen glichen denen des Vormittags.
Also wieder das volle Programm!
Normalerweise wäre das vielleicht alles gar
nicht so schlimm gewesen, aber unser Fahrzeug war ein 10 Jahre alter Ford Fiesta Automatik mit 75 PS. Dieser war zwar immer sehr
zuverlässig aber für diese langen Strecken
bestimmt nicht die beste Wahl. Irgendwann in
den späten Abendstunden kamen wir in der
Heimat an. Unendlich geschlaucht aber auch
glücklich über den Familienzuwachs neigte
sich der Tag dem Ende entgegen. Endlich hatte sich ein Traum (fast) erfüllt – war dies wirklich alles wahr? Ich, der immer so konservativ
erzogen worden war hatte mir einen Maserati
gekauft? So ein absolut überflüssiges Männerspielzeug. Da ist doch jeder VW Passat Kombi
die viel bessere Wahl! Stimmt, wenn man täglich Kaminholz abholt, bei IKEA einkauft, paketweise Windeln benötigt oder mit der gesamten
Familie in den Urlaub fahren möchte – tue ich
aber alles nicht!
Trotzdem: gilt es nicht zuerst ein Haus zu
10
1991-2011 oder der lange Weg zu einem Maserati
zu bauen? Na ja, eine Eigentumswohnung
hatte ich ja schon, Bäume pflanzen gehörte
nicht zu meinen Hobbies und ein Kind kam
nicht mehr in Frage. Also das Geld sparen um
für später was zu haben: „Spare in der Zeit
dann hast du in der Not.“ Mache ich natürlich
auch, aber wofür Konten auffüllen? In ein
Konto kann ich mich nicht hineinsetzen, ein
Konto hat keinen tollen Sound und ein Konto
zaubert mir bei schönem Wetter kein Lächeln
in mein Gesicht. Mein Maserati aber beschützt
mich obendrein vor Bänkern die versuchen mir
tolle Geldanlagen zu empfehlen an denen alle
verdienen – nur ich nicht!
Die Zulassung und Abholung des Fahrzeugs
sollte dann im hoffentlich wärmeren Monat April
erfolgen – gleichzeitig auch der erste Monat
des Saisonskennzeichens.
Der Zeit bis zum Abholtermin am 12.04.2009
verging natürlich viel zu langsam. Aber dann
war es soweit. Im Vorfeld hatte ich eine DBFahrkarte im Internet bestellt und das empfehlenswerte Gasthaus „Zu den Linden“ in
Radebeul gebucht. Der Zug hatte natürlich
Verspätung; und zwar schon auf dem Teilstück
Dortmund-Hamm welches nun wirklich nicht
sehr weit von meiner Heimatstadt Schwerte
(bei Dortmund) entfernt ist. Aber: wir waren
irgendwann angekommen. Am Morgen des
12.04. dann der Termin im Autohaus eines
Sportwagenhändlers in Radebeul. Die Übergabe war nicht besonders spektakulär und
wenig engagiert. Die Übergabeinspektion sei
gemacht worden – komisch nur das der Wagen
nicht anspringen wollte (Batterie leer!). Nach
einer kurzen Starthilfe konnte es dann dennoch
losegehen. Von Radebeul bis nach Schwerte
strahlender Sonnenschein – das waren 550 km
purer Cabrioletgenuß. Die ganze Strecke wurde natürlich mit offenem Verdeck zurückgelegt.
Zwischenfälle, Staus oder Pannen gab es nicht
und so verlief die Fahrt sehr angenehm.
Nun war ich also endlich stolzer Besitzer eines
– meines – Maserati Spyder!
In der Folgezeit traten dann merkwürdige Fehler auf. Immer wieder war die Batterie entladen.
Auch fing das Fahrzeug an zu „stottern“, lief
älso unrund. Die telefonische Diagnose von
Herrn Teschinsky war kurz und wie sich her-
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ausstellte, auch richtig. Er tippte auf einen
Defekt in der Lichtmaschine und den fälligen
Austausch der Verteilerkappe und des Verteilerfingers. Auch musste ein defekter Haubenlifter ersetzt werden. Dass nur ein Lüfter in
Betrieb war stellte Herr Teschinsky – heute
inzwischen Arno - dann später auch noch fest.
All dies hätte im Rahmen einer Inspektion
auffallen müssen. Auch, dass der Scheibenwaschbehälter staubtrocken war!
Die fälligen Arbeiten wurden vom Bosch- Service Wydra in Iserlohn zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Interessant am Rande:
Jetzt hat mein Biturbo eine Licht- maschine
aus einem Fiat Ducato – passt perfekt, ist aber
viel günstiger!
Leider erklärte sich das Autohaus erst nach
einer längeren, zuletzt gerichtlichen Auseinandersetzung, zur Übernahme zumindest eines
Teiles der Kosten bereit. Schade, so verliert
man seinen guten Ruf !
In der Folgezeit wurden dann aber noch diverse andere Arbeiten am Fahrzeug durchgeführt:
1. Erneuerung großer Teile der Lederausstattung und des Teppichbodens.
2.Unterbodenversiegelung/Hohlraumkonservierung
3. Austauschgetriebe
… und natürlich die üblichen Wartungsarbeiten.
So schließt sich der Kreis: Mein Maserati auf dem
Hotelparkplatz in Veserde am 02. Oktober 2011.
Dort hatte ich den ersten Biturbo Spyder gesehen .
Aber eins ist komisch: Andere Cabriolets interessieren mich nun nicht mehr – ich bin angekommen!
Roger Reimann
2. Westdeutsches-Maserati-Treffen
Am Pfingst-Samstag 2011 fand zum 2.-mal
unser Westdeutsches Maserati-Treffen statt,
an dem eine buntgemischte Gruppe von 18
Fahrzeugen in unserer Heimatstadt Warburg
teilnahmen:
Ghibli GT 2.8, Shamal, 430, Spyder 2,0 Biturbo
Ghibli Primatist, 228, Spyder 2,5 Biturbo, 422,
Ghibli Spyder, Ghibli GT 2.0, 4200 GT Spyder,
Gran Sport Spyder, Spyder 90th Anniversary,
und 5mal 3200 GT.
punkt leider schon zu spät. Oder lag es einfach
nur an der Schusseligkeit der Organisatoren?
Eine mündliche Einladung zum Treffen erfolgte
noch beim Abendessen des Biturbo-Clubs
anlässlich der Techno-Classica in Essen. Falls
nochmal ein Treffen stattfindet, wird dieses
sicherlich auch in den Club-Nachrichten bekanntgegeben.
Am sehnsüchtig erwarteten Tag der Veranstaltung und ständigem Blick auf Wetter-Radar
und Kachelmann-Live stellte sich zunächst
ein gewisser Frust ein, der später von einer
Teilnehmerin folgendermaßen kommentiert
wurde: „Petrus meinte, alle anwesenden Maserati noch einmal waschen zu müssen!“ Ehrlich
gesagt waren alle Fahrzeuge wirklich aufs
Feinste herausgeputzt und augenscheinlich
100%-Caranauba-Wachs versiegelt. Nach und
nach trudelten alle italienischen Schönheiten
ein und vor dem Alten Rathaus auf dem historischen Altstadt-Marktplatz wurde zunächst
opulent gefrühstückt, immer mit Blick auf diese
wunderschönen Autos. Erwähnt sei an dieser Stelle der Kommentar einer älteren Dame
(ehemalige Lehrerin), die beim Anblick der
Maserati-Flotte verzückt sagte: „Ach nein...,
diese gediegene Eleganz!“ Was ist dem noch
hinzuzufügen???
Da das von Manfred aus Bremen (Maserati-Forum-Administrator) alle zwei Jahre organisierte
Treffen regelmäßig in den ungeraden Jahren
im Norden - jenseits der Kasseler Berge - eine
Lücke hinterließ, haben Thomas und Johannes
sich entschlossen, diese Leere auszufüllen. Es
war schnell klar, dass es aus organisatorischen
Gründen eine eintägige Veranstaltung werden
sollte. Als Tag wurde, wie bereits beim ersten
Mal der Pfingstsamstag auserkoren und über
das Forum der Termin ein paar Monate vorher
bekanntgegeben. Für eine Mitteilung in der
Biturbo-Club-Zeitung war es zu diesem Zeit-
12
2. Westdeutsches-Maserati-Treffen
Nach dem Frühstück, ausgiebigen Gesprächen
und maseratistischen Begutachtungen zeigte
Thomas die Schönheit unserer Stadt während
einer Stadtführung, an der alle teilnahmen.
Fachkundig und mit einer Reihe von Anekdoten
zog er die Zuhörer in seinen Bann, sodass niemand einen professionellen Stadtführer auch
nur ansatzweise vermisste.
Zurück auf dem Marktplatz wurde sofort zum
nächsten Programmpunkt geblasen: der Ausfahrt. Bei inzwischen herrlichem Sonnenschein
wurden die Planwagen geöffnet, die Motoren
gestartet und der Konvoi setzte sich laut italienisch brabbelnd in Bewegung. Die erste Etappe der Fahrt (ca. 50 Km) führte von Warburg
über Rhoden, Westheim, Meerhof, Lichtenau
zum Schloß Gerhden. Dort wurden die Automobile im Schloßhof aufgestellt. Bei Kaffee und
Kuchen an einer riesengroßen Tafel genossen
alle den Sonnenschein, die „Italiener“ und
eine Maserati-Fahne, die ein besonders eingefleischter Maserati-Fan aus Leipzig eilig an
dem Fahnenmast des Schlosses gehisst hatte.
Auf der zweiten Etappe (ca. 40 Km) ging es
durch die Warburger-Börde zurück zum StartOrt. Auf dem Schützenplatz nahmen alle Teilnehmer Aufstellung für ein überdimensionales
„M“. Kaum war das „M“ millimetergenau ausgerichtet, überflog ein von Fritz Gleibs (Bruder
von Johannes) pilotiertes Sportflugzeug das
Areal und machte ein paar schöne Luftaufnahmen.
Zum letzten Programmpunkt trafen sich alle im
Garten von Antje und Johannes zu Grillen und
gemütlichen Beisammensein. Die Damen des
Hauses hatten mit Hilfe eines Freundes Tische,
Sitzgelegenheiten und ein vorzügliches Essen
vorbereitet. So gab es gegrillte Würstchen und
Fleisch von glücklichen Schweinen vom Bauern aus dem Nachbarort, dazu verschiedene
Salate und italienische Antipasti. Es war ein
wunderschöner Abend, mit einem tollen Blick
auf die Warburger-Altstadt. Nach dem sich alle
durch Essen und Trinken (Warburger Bier) gestärkt hatten, gab es noch eine Pokalvergabe:
1. ältestes Fahrzeug (Ghibli Spyder Bj. 1969)
2. schönstes Fahrzeug (geheime Wahl: Gran
Sport Spyder) 3. weiteste Anreise (Erding). Zu
guter Letzt meinte Petrus, dass es genug sei
und blies mit kaltem Wind und ein paar Regentropfen die bunte Schar auseinander.
Ein schöner Tag ging zu Ende. Dank an alle
die zum Gelingen dieses schönen Tages beigetragen haben: Fahrzeuge, Teilnahmerinnen
und Teilnehmer, das Team von Frank (Frühstück), das Cafe im Schloß Gerhden, alle
fleißige Helfer, Mitstreiter und den Sportpiloten.
Besonderer Dank an Antje, Linda und Michael,
die den Hunger und Durst der Maserati-Meute
so souverän und galant am Grillabend gestillt
haben und letztendlich auch an Petrus, der an
diesem Tag doch das ein oder andere Auge
zudrückte.
Eventuell gibt es eine Fortsetzung dieses
Treffens, die früh genug bekanntgegeben wird,
dann natürlich auch in den Clubnachrichten
des Maserati-Biturbo-Clubs.
13
Johannes Gleibs
Technik: Kupplung erneuern
Erneuerung der Kupplung beim
Maserati Biturbo 18V mit ZF-Getriebe.
Vorweg gesagt, es ist eine aufwendige Arbeit,
jedoch wenn man einige Tips bekommt, ist es
eigentlich für jeden Schrauber machbar.
1
Wir fangen im Innenraum des Fahrzeuges an:
Bild 1
1. Aschenbecher komplett herausnehmen.
(44 - 47) In die Öffnung, in der der Aschenbecher sitzt, hineingreifen und die Lasche
der Schalthebelkonsole nach vorne biegen.
2. Schalthebelknopf entfernen.
3. Schalthebelkonsole (50) anheben, Kabel
der verschiedenen Schalter abziehen und
Konsole (50) dann abnehmen.
4. Die 4 Schrauben (52) des Metallrahmen
(51) der die Gummimanschette (60) des
Schalthebels befestigt, ausschrauben.
5. Gummimanschette und Metallrahmen entfernen.
2
Bild 2+3
6. Der komplette Schalthebel (42) ist mit 4 Imbusschrauben (21) am Getriebehals befestigt. Diese Schrauben ausdrehen und den
Schalthebel (42) abnehmen, dabei nicht die
Dichtung (15) beschädigen.
Bild 4
4
7. Vom Rückfahrlicht - Schalter (6) die beiden
Kabel abziehen. Damit sind wir im Innenraum fertig und können das Fahrzeug auf
einer Hebebühne anheben.
Bild 5
5
8. Um uns die spätere Arbeit zu erleichtern,
sprühen wir die 6 Imbusschrauben (8) mit
WD 40 oder ähnlichen Lösern ein. In der
Zwischenzeit können wir im Motorraum anfangen Vorbereitungen zum Ausbau des
Getriebes zu treffen.
9. Batterie abklemmen und ausbauen.
14
3
Technik: Kupplung erneuern
Bild 6 + 7
6
10. Den kompletten Luftfilterkasten ausbauen.
Bei Einspritzmotoren 18V:
Die beiden dicken Luftschläuche abziehen.
Gummizüge (4) lösen, Gehäusedeckel (3)
abnehmen und Luftfilter (1) entfernen.
Beide Motorentlüftungs-Schläuche (10) und
die beiden Schläuche (13) vom Luftfilter Vorderteil abziehen. Das Vorderteil ist mit
zwei langen Imbusschrauben (5), einer
kurzen Imbusschraube (8) sowie einem
Anschlußstück (33) für den Unterdruckschlauch (15), der zum Benzindruckregler
(20) führt, befestigt. Schlauch (15) abziehen
und Anschlußstück mit 10ner Maulschlüssel
herausschrauben. Jetzt schrauben wir die
Benzinleitungen (16+25) von den Hohlschrauben (30) ab. Das Luftfilter-Vorderteil
können wir jetzt soweit hochziehen, dass
wir den Benzinschlauch (23) vom Benzindruckregler abziehen können.
Den Benzinschlauch (23) mit einem Stopfen
verschließen, da sonst Benzin ausläuft. Der
Benzindruckregler (20) verbleibt im Vorder
teil des Luftfilterkastens, den wir jetzt entfernen können.
Bild 8 + 9
11. Ausbau des Anlassers.
Die drei Schrauben (2x3) und (2), mit denen
der Anlasser an der Kupplungs-Glocke befestigt ist, herausschrauben (schwer zugänglich). Die Mittelschraube (2), dient als
Führungsschraube und darf auch nicht
durch eine andere Schraube ersetzt werden. An der rechten (in Fahrtrichtung)
Schraube (3) befindet sich ein Masseband,
welches beim Einbau des Anlassers nicht
vergessen werden darf. Wer sich den Aus und Einbau des Anlassers erleichtern will,
sollte die komplette Ansaugspinne abbauen
Die 12 Imbusschrauben (7) entfernen, die
Wasserschläuche unter der Spinne abziehen (vorher den Kühler ausbauen) und die
Kabelstecker der Sensoren abziehen.
Ansonsten kann die Spinne mit allen Komponenten zusammenbleiben.
15
7
8
9
Technik: Kupplung erneuern
Bild 10
10
12. Ausbau des Kupplungs-Nehmerzylinders.
Die beiden Schrauben (22+20) herausschrauben und den Zylinder von der Kupplungsglocke abziehen. Der Zylinder kann
an dem Schlauch (18) angeschlossen bleiben, nur sollte der Zylinder an eine Stelle
verlegt werden, wo er nicht stöhrt.
Die beiden oberen Schrauben (14) rechts
und links von der Kupplungsglocke können
nun ausgeschraubt werden. Die restlichen
vier Schrauben der Kupplungsglocke werden später, wenn das Fahrzeug wieder auf
der Hebebühne steht, von unten entfernt.
Bild 11 + 12 + 13
13. Ausbau des Kühlers. Zuerst die beiden
Turborohre (6+7) mit den Gummistücken
(8) ausbauen. Dazu die Schellen (2) lösen.
Siehe Bild 12
Wasserablaß-Schraube (8) ausdrehen. Den
Ausgleichsbehälter-Deckel abnehmen und
das Kühlwasser ablassen. Schraube (14)
ausdrehen und Kühler-Befestigungsbügel
(12) abnehmen. Die Abdeckung (2) kann
auf dem Kühler bleiben. Vom Schalter (10)
die Kabel abziehen und die Stecker der
Lüfterkabel trennen (sie befinden sich
rechts in der Nähe des Klimafilters). Beim
späteren Entfernen des Kühlers, auf die
Gummilager (3) achten. damit sie nicht
verlorengehen. Schlauch (12) vom Kühlerstutzen (3) abziehen. Schlauch (7) ausbauen (von den Schlauchschellen (4) nur die
drei markierten lösen). Schlauch (13) vom
vom Metallrohr (6) abziehen. Schlauch (5)
vom Thermostatgehäuse (26) abziehen.
Nun kann der Kühler entfernt werden.
11
13
12
16
Technik: Kupplung erneuern
Fahrzeug mit Hebebühne ganz hochfahren.
14
Bild 14
14. Von der Servolenkung (1) die Hohlschrauben (8+10) entfernen, dabei auf die Dichtringe (7+9) achten (oder erneuern).
Servo-Oel ablassen und die Schläuche so
legen, dass sie bei den nächsten Schritten
nicht stöhren.
Bild 15 + 16
15
15. Die vorher schon eingesprühten Imbusschrauben (8) ausschrauben. Den Getriebehalter (9) von den Hosenrohren und dem
Getriebe abschrauben. Auspuff Federn (19)
und Gummis (15) aushängen und die komplette Auspuffanlage abnehmen. Bei einer
Doppelauspuff-Anlage wird genau so verfahren.
Bild 17
16. Schrauben (4) entfernen, Kardanwelle vom
Getriebe lösen und schräg nach unten hängen lassen. Die vier Muttern (16) entfernen
(immer nur einige Umdrehungen von jeder
Mutter lösen, damit der Druck vom Getriebe
verhindert, dass sich die Schrauben (13)
über dem Getriebehalter (12) mitdrehen.
Die beiden Getriebehalter (12) können am
Getriebehals angeschraubt bleiben.
16
Bild 18
17. Gummimanschette und Kabel vom Tachometer-Impulsgeber (1) abziehen. Die Kabel
vom Schalter (2) für das Rückfahrlicht haben wir schon von oben abgezogen. Beide
Kabel so verlegen, daß sie beim Ausbau
des Getriebes nicht stöhren.
17
18
17
Technik: Kupplung erneuern
19
Bild 19 + 20 + 21
18. Ausbau der Lenkung.
Mit einem Getriebeheber das Getriebe in
der Waage halten.
Klemmschraube (28) vom Kreuzgelenk des
Lenkstocks (7) entfernen. Eine Markierung
(offene Seite des Kreuzgelenks und Verzahnung des Lenkgetriebes) anbringen.
(Sollte beim Zusammenbau die Verzahnung nicht genau zusammengesetzt werden, muss später das Lenkrad abgenommen und gerade ausgerichtet werden).
Die vier Schrauben (16) und die Schellen
(14+15) sowie die Gummiböcke (11+12)
von der Lenkung (12) entfernen.
Bei manchen Servolenkungen gibt es nur
die Schelle (15) da das Lenkgetriebe auf
der linken Seite direkt mit dem Fahrschemel verschraubt wird. Das Getriebe etwas
anheben und die Lenkung unter den Fahrschemel bringen. Sie kann dort hängen
bleiben (dies gilt nur für die normale Lenkung). Die Servolenkung muß komplett
ausgebaut werden d.h. die Spurköpfe müssen aus den Umlenkhebeln ausgedrückt
werden.
Bild 22
20
Lenkgetriebe
21
22
19. Die vier Schrauben (12) ausdrehen und
das Plastikteil unter der Schwungscheibe
entfernen. Nun können auch die restlichen
Schrauben (14) von der Getriebeglocke
entfernt werden.
Bild 23
20. Motor vom Fahrschemel lösen.
Die beiden Schrauben (7) entfernen. Den
Motor mit Getriebe soweit vorschieben, wie
es geht (ca. 4 cm). Die zwei Scchrauben
(9) einige Umdrehungen lösen. Die beiden
Schrauben (7a) fast ganz herausdrehen.
Den Motor vorne unter der Oelwanne anheben (mit Werkstatt-Wagenheber und einem
Holzpfahl). Nun sind Motor und Getriebe in
einer Schräglage und das Getriebe kann
jetzt schräg nach hinten vom Motor abgezogen werden.
23
18
Technik: Kupplung erneuern
24
Bild 24 + 25 + 26
20. Kupplungseinheit ausbauen.
Von der Getriebewelle das Ausrücklager (5)
abnehmen. Die Staubmanschette (7) entfernen. Die Ausrückgabel (6), die duch die
Feder (8) am Kugelbolzen (9) in der Vertiefung (B) (Drehpunkt der Ausrückgabel an
der Kupplungsglocke) gehalten wird, abnehmen. In die Vertiefungen (A+B) der Gabel Fett oder Kupferpaste geben und die
Gabel sofort wieder mit Feder und Staubmanschette montieren. In die Vertiefung (A)
greift später, bei der Remontage des Nehmerzylinders dessen Kugelkopf.
Die sechs Schrauben (3), mit denen der
Kupplungs-Automat (2) an der Schwungscheibe (8) befestigt ist, ausschrauben und
Automat (2) mit Kupplungs-Scheibe (1) abnehmen. Die Schwungscheibe (8) auf Riefen und blaue Anlaufstellen, die auf eine
Überhitzung durch viel Schleifen der
Kupplung entstehen, überprüfen. Sollten
solche Mängel sichtbar sein, ist es ratsam
die Schwungscheibe auszutauschen. Die
sechs Schrauben (9) sind am einfachsten
mit einem Druckluft-Schrauber auszudrehen. Wenn die Schwungscheibe erneuert
werden muss, kann man gleichzeitig von
einer 215 mm Ø auf die stärkere 240 mm Ø
Kupplung wechseln. (Schwungscheiben im
Austausch liefert das Biturbo Center).
Das Pilotlager (5) immer mit der Kupplung
erneuern.
Stellt man am Motor hinten Oelverlust fest,
ist nun eine gute Gelegenheit, den hinteren
Simmering (4) der Kurbelwelle zu erneuern.
Beim Einbau der Schwungscheibe muss
der Führungsstift (7) in das Loch der Kurbelwelle passen. Siehe Bild 26.
Noch einen Tipp für den Anbau des Getriebes an den Motor: Die Ausrückgabel mit
einem langen Kabelbinder an der Kupplungsglocke ganz nach vorne ziehen und
sobald das Getriebe am Motor sitzt, den
Kabelbinder durchtrennen und entfernen.
Dann in Rückschritten wie Ausbau.
Arno Teschinsky
25
26
Anzugsmomente:
Schwungscheibe/Kurbelwelle
Kupplungsautomat/Schwungscheibe
Kupplungsglocke/Motor
Fahrschemel/Karosse
Motorlager/Fahrschemel
Lenkungsbügel/Fahrschemel
Kreuzgelenk/Lenkgetriebe (Mutter)
Getriebehalter/Karosse
Antriebsflansch/Kardanwelle (Mutter)
Anlasser
19
kgm
10
3-3,5
5
10
8,6
2,5-3
1,6
2,4
16
2,4
Veranstaltungskalender 2012
1. Clubtreffen zur Techno
Classica in Essen
23.März+24 März 2012
Wie in jedem Jahr, werden wir uns wieder in
Essen zur Techno Classica 2012 treffen.
Freitag: 23.03.12 Anreise und gemeinsames
Abendessen im Restaurant Drago
Übernachtung (wer will) im Brunnenhotel
Samstag: 24.03.12 Messebesuch
Anmeldungen:
für Hotelreservierung bis 15.02.2012
für Abendessen (Drago) 01.03.2012
Info und Anmeldung bei Arno Teschinsky
Tel.07822/866499 Funk: 0171/6888339
2. Klassikwelt Bodensee
17. - 20. Mai 2012
Super Ausstellung mit vielen Aktionen. Jahr
für Jahr begeistert diese Messe mehr Besucher. Ein idealer Tag sich dort zu treffen, wäre
Samstag, der 19.05.2012.
Ruft Armin Kapp an und wir planen ein
Treffen auf der Messe.Tel: 07425/4599
oberkapp@web.de
oder
3. Rund um den St.Gotthard
31.05 - 03.06.2012
Stephan Bitterlin lädt wieder
in die Schweiz ein.
Viel fahren, gut essen und interessante
Sehenswürdigkeiten. Das Gebiet um den
St.Gotthard strotzt nur so von Pässen. Also
gute Pneus aufziehen.
Infos und Anmeldungen bei:
Stephan Bitterlin Tel.0041 79 8648131
E-Mail: stbitti@hotmail.com
Anmeldeschluss: 15.04.2012
Wer Stephan kennt, weiß was uns wieder
erwartet: Kurven, Bleifuß und Wellness
für den Magen.
(Arno)
20
Veranstaltungskalender 2012
4. Tour de Rheinland-Pfalz
29.06 - 01.07.2012
Ein Wochenende zwischen Reben
und Romantik
Frank Zachmann lädt zu seinem ersten Maserati-Treffen ein. Ausschreibung anfordern.
Anmeldungen bei Frank Tel. 0177/6140174 +
fjzachmann@yahoo.de
Anmeldeschluss: 30.05.2012
Mehr Info auf Seite 22
15. + 16. Juni 2012
4. Regio Moto Classica in
Offenburg
Messe und Ausfahrt im Schwarzwald
Eine Old- und Youngtimer Messe. Raritäten,
Ersatzteile, Wekzeuge, Accessoires und vieles
mehr. Mit schöner Ausfahrt in den Schwarzwald.
Anmeldungen bei Arno Tel. 0171/6888339
E-Mail: info@biturboclub.de
04. - 07. Oktober 2012
5. Traditionelles Jahresab schluss-Treffen
Ortasee und Lago Maggiore
In diesem Jahr sind wir wieder in Italien.
Die Gegend um diese beiden Seen bietet viel
Abwechselung und Sehenswertes.
Unser Hotel liegt direkt am See, mit eigenem
Parkplatz. Zimmer, Restaurant und Terrasse
sind einladent. Die Küche ist vorzüglich und
an der Hotelbar läßt man den Tag gemütlich
ausklingen.
Donnerstag 04.10.2012
Anreise
Freitag
05.10.2012
1. Ausfahrt
Samstag 06.10.2012
2. Ausfahrt
Samstagabend
Galadiner
Sonntag
07.10.2012
Abreise
Anmeldungen bei Arno. Tel.07822/866499 +
0171/6888339 + info@biturboclub.de
Anmeldeschluss:10.09.2011
Mehr Info auf Seite 22
Hotel Giardinetto am Ortasee
21
Veranstaltungen 2012
Liebe Clubkameraden,
Rallye: Ortasee und Lago Maggiore
nachdem ich schon lange von den vielen guten
Ideen anderer angesteckt bin, habe ich mir
endlich zum Ziel gesetzt, nicht nur wieder mehr
„mitzufahren“, sondern auch einmal zu „organisieren“. Und daher lade ich Euch herzlich ein,
meine (und des einen oder anderen Clubkameraden) Heimat auf 4 Rädern zu erkunden. Frei
nach dem Motto „das Gute liegt so nah“, heißt
es vom 29.06. bis 01.07.2012:
Tour de Rheinland-Pfalz – eine Wochendrallye
zwischen Reben und Romantik
Das Saison-Abschluß-Treffen 2012 wird wie
früher in Italien stattfinden.
Die Überlegung, daß eine kürzere Anfahrt
mehr von Euch zur Teilnahme motivieren würde, hat sich nicht bestätigt - eher das Gegenteil. So wenige Teilnehmer hat es noch nie bei
einem Saison-Abschluß-Treffen (seit bestehen
unseres Clubs) gegeben. Ich war leider verhindert. Deshalb kann und will ich auch kein
Statement zu dieser Veranstaltung abgeben.
Nur macht es wenig Sinn, ein Treffen oder eine
Veranstaltung mit viel Arbeit und Zeitaufwand
zu organisieren, wenn dann nur 5 Fahrzeuge
kommen.
Bei einem lockeren Treffen, das regional und
spontan, an einem Nachmittag organisiert wird,
sind 5 Fahrzeuge schon ausreichend.
Das Saison-Abschluß-Treffen ist etwas besonderes in jedem Jahr. Danach kommen die
maseratifreien Monate, bis die April/Mai Sonne
die neue Saison eröffnet.
Unweit der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz schlagen wir im schönen
Rheinhessen unsere Zelte bzw. Garagen auf,
um mit unseren Maseratis 2 Tage auf Entdeckungsreise zu gehen:
Vom Basislager südlich von Mainz geht es am
ersten Tag zuerst in das Weltkulturerbe Mittelrheintal. Auf dem Programm stehen neben der
typischen Rheinromantik mit vielen Burgen,
einem Blick auf die Loreley und der einen oder
anderen überraschenden Landstraßenführung
am Mittag ein Besuch im Ort mit der vermutlich
höchsten Maserati-Dichte Deutschlands (vielleicht mal abgesehen von Arno’s Garage).
Danach geht es bis weiter an die Mosel und
durch den ein oder anderen Tunnel, viele
Serpentinen und weitere Prüfungen über den
Hunsrück zurück zu einem geselligen Abendessen mit Zeit für den einen oder anderen
Benzinplausch.
Der zweite Tag führt uns dann nach Süden –
durch Rheinhessen und den Pfälzer Wald über
die deutsche Weinstraße bis zum Dach der
Pfalz, bevor uns der Nachmittag dann die eine
oder andere Sonderprüfung im und außerhalb
des Autos abfordert. Wenn wir dann am Abend
wieder uns am Ausgangspunkt treffen, darf
nach der Auswertung auch eine zünftige Siegerehrung nicht fehlen, die uns verrät welches
Auto als 1. (und zweiter und dritter ) Sieger der
1. Biturbo Tour de Rheinland-Pfalz nach Hause
fährt.
Interesse? Dann lasst es mich wissen... ich
freue mich auf jeden Teilnehmer!
Vom 04.10. - 07.10.2012 gibt es wieder eine
Rallye Italia Zwei Rallye-Strecken, mit
Aufgaben und Sonderprüfungen, sollen Euch
erfreuen und unterhalten. 2 Roadbücher,
Rallye-Schild und Startnummern gehören
dazu.
Nach dem Gala-Diner am Samstagabend,
erwartet Euch auch wieder eine Siegerehrung
mit Pokalen und Sonderpokalen.
Ihr bekommt früh genug die Nennungsunterlagen. Ich bitte Euch um frühe Anmeldung. Es
erleichtert uns die Arbeit und Kalkulation des
Startgeldes. Je mehr Teilnehmer desto kleiner
wird das Startgeld.
Selbstverständlich können auch Nicht-ClubMitglieder teilnehmen. Jeder Maserati, gleich
welchen Baujahrs, ist bei uns herzlich willkommen.
Rafft Euch auf und laßt uns zeigen, was der
Maserati Biturboclub Deutschland zu bieten
hat.
Frank Zachmann
Arno Teschinsky
22
Empfehlenswerte Werkstätten
PLZ 2
Touren- und Sportwagen BEHRENDT Alsterdorfer Straße 566a
22337 Hamburg
Telefon: 040 / 27 11 21
W. Ullrich GmbH
Langhorner Chaussee 143
(bei Star- Tankstelle)
Telefon: 040 / 5322341
Fax:
040 / 53203870
22415 Hamburg
PLZ 4
Winkmann Classic Cars
In der Loh 24
40668 Meerbusch
Telefon: 02150 / 609660
Auto Service Stefan Hirschel
Beethovenstraße 161
42655 Solingen
Telefon: 0212 / 208553
Jörg Kaspar
An der alten Ziegelei 36
48157 Münster
Telefon: 0251 / 329094
Fax:
0251 / 329095
Auto Böhning Buerschestrße 144
Telefon: 05427 / 400
49152 Bad Essen / Barkhausen
PLZ 5
Fa. Sergio Gagliano Sömmering Straße 71
50823 Köln
Officina Vito Antolino
Gartenstraße 5
56357 Bogel
PLZ 6
Telefon: 0221 / 520316
Fax:
0221 / 5626422
Telefon: 06772 / 3375
Autodienst Heinz See
Pfingstweidstraße 13
Telefon: 06175 / 7048
Mobil: 0172 / 6711897
61381 Frierichsdorf
23
Empfehlenswerte Werkstätten
PLZ 6
KFZ Technik Urban
Telefon: 06103 / 4874930
Mobil: 0179 / 2301844
Daimlerstr. 6
63303 Dreieich
Autohaus Klein GdbR
Telefon: 06206 / 55411
Industriestraße 41
Fax:
68623 Lampertheim
Fleisch Kfz- Technik Kurpfalzhof 3
69124 Heidelberg
Fa.Wagner GmbH
Telefon: 0621 / 553889
Bernd Wagner
Fax:
Torfstecher Ring 15
67067 Ludwigshafen
06206 / 53246
Telefon: 06221 / 769191
0621 / 558255
PLZ 7
D & G Automobile GmbH
Konrad Adenauer Straße 92
72762 Reutlingen
Ansprechpartner: Herr Buona Fede
Telefon: 07121 / 279914
Fax:
07121 / 279916
Schenk Classic Service
Telefon: 07121 / 46516
Heubergstr. 12
Fax:
72766 Reutlingen
E-Mail: infoschenk@aol.com
07121 / 47741
www.schenk-classic-service.de
Maserati Biturbo Center
Telefon: 07822 / 866499
Arno Teschinsky
Mobil: 0171 / 6888339
Strangenweg 22
Fax: 07822 / 61509
77977 Rust
E-Mail: arno-teschinsky@t-online.de
24
Empfehlenswerte Werkstätten
PLZ 8
Fa. Bühner & Martin
Fahrzeugtechnik
Königsbronner Straße 11
89520 Schnaitheim
Automobile Josef Reibenspies
Telefon: 07321 / 961457
Telefon: 08105 / 4925
Fax:
08105/ 390526
Spezialität: Karosserie
Zeppelinstr.5
82205 Gilching Gewerbegebiet Süd
Alfa Romeo und Fiat
Telefon: 08083 / 352
Autohaus Spielberger
Fax:
08083 / 1094
Lohe 1
84424 Isen/Obb.
PLZ 9
Auto-Bauer oHG
Telefon: 09270 / 8238
Am Steinkreuz 20
95473 Creußen
Frank Ohr
Telefon: 09122 / 887265
Schwabacher Str. 28
Fax:
09122 / 887269
91126 Kammerstein
Mobil:
0175 / 4629860
Östereich
Schweinberger GmbH
Revitalisierung stilvoller Automobile
Telefon: 0043 / 5574 73989
Rauholzstr. 54 E
Fax:
A-6971 Hard am Bodensee
Mobil: 0043 / 664 2559176
25
0043 / 5574 71813
Empfehlenswerte Werkstätten
SCHWEIZ
ps.project
Stephan Bitterlin + Pierre Aeberhard
Hauptstr. 49
CH-4497 Rünenberg
Telefon: 0041 / 79 / 8648131
Baumann Automobil AG
Vitorio+Karin Cargiulo
Seewiesstr. 9
CH-9403 Goldach (Bodensee)
Telefon: 0041 / 71 8443070
Fax:
0041 / 71 8443079
E-Mail: info@baumannautomobile.ch
Garage Foitek AG
Classic Cars
Grossmattstr. 13
CH-8902 Urdorf
Ihre Ansprechperson: Hans Foitek
Tel. +41/44/7361713
Fax +41/44/7361718
E-Mail hans@foitek.ch
www.foitek.ch.
Ansprechpartner für Kunden-Events
Frau Anke Albrecht
Tel. +41/44/7361752
E-Mail a.albrecht@foitek.ch
ITALIEN
Maserati Campana
Ivano Campana
Via della Repubblica 6/8
I - 20020 Solaro (Mi)
Telefon: 0039 / 02 / 9691487
Fax : 0039 / 02 / 96799744
E-Mail: officina.campana@ libero.it
Auto-Officina Menta
Guido Menta
Via Mantova 299
I - 25018 Montichiari (Bs)
Telefon + Fax : 0039 / 030 / 9981249
Maserati
ForzA Service
Via Vaninetti 26/A
I - 10148 Torino
Telefon : 0039 / 011 / 2203312
Fax : 0039 / 011 / 2207678
26
Empfehlenswerte Werkstätten
www.ps-project.ch
Hauptstrasse 49
CH - 4497 Rünenberg
Tel. 0041 79 / 8648131
Reparatur und Restauration italienischer Youngtimer
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Pierre Aeberhard
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E-Mail: fratelli.campana@gmail.com
27
Maserati Biturbo Ghibli II
Maserati Ghibli II - oder „der Kampf
auf der Landstraße“
Nicht böse genug.
Nachdem ich mich mit meinem Geschäftspartner überworfen hatte, war auch die Lust am
Porsche versiegt. Überhaupt schien es aus
deutscher Produktion nichts wirklich Aufregendes mehr zu geben. Mal abgesehen von
einem M1 oder einem Flügeltürer. Verschulden
wollte ich mich für ein Auto aber nicht.
Eines gleich vorab: Der folgende Bericht ist
alles andere als objektiv und behandelt neben
ein paar Randcharakteren den Protagonisten
Maserati Ghibli II. Die Inhalte sind nicht einmal
gut recherchiert und spiegeln neben Erfahrungswerten ganz viel Freude an den Biturbos
von Maserati wider.
Das Thema Maserati beschäftigt mich seit
meiner Jugend. Damals viel zu exklusiv und
damit nicht bezahlbar, musste ich den Genuss,
selber einmal einen Maserati zu besitzen,
lange vor mir her schieben. Später war es dann
das ungute Gefühl, welches mich nach einigen
Alfas beschlich, nicht nach einem Maserati zu
greifen, sondern mich im Hause Porsche näher
umzusehen.
Auch durch meine einst berufliche Tätigkeit
im direkten Porscheumfeld (wir betrieben eine
Porsche-Restaurationswerkstatt) hatte ich die
Gelegenheit, beinahe jedes klassische Modell
zu fahren und konnte mir so über die unterschiedlichen Konzepte ein klares Bild machen.
Soviel ist zu sagen: Nach einigen privaten Carrera fuhr ich zum Schluss meiner Porsche-Karriere einen 968 CS. Einer der aufsteigenden
Youngtimer-Sterne. Und das zu Recht. Nichts
ist mehr übrig vom Hausfrauen-Image der
924er. Eine pure Fahrmaschine, gewichtsreduziert, sehr neutral, fast langstreckentauglich
und auf der Landstraße durchaus böse.
Die deutsche Korrektheit und das ständige
Streben nach Perfektion im Automobilbau
nervten mich.
So kam ich über Umwege doch noch zum Maserati. Ein Biturbo musste es werden und nach
langen Gesprächen mit Arno fuhren wir nach
Solaro um bei Herrn Campana einen 2.24v
für mich zu holen. Ein Top-Exemplar, welches
keinen Zweifel an seiner sportlichen Herkunft
aufkommen ließ. Dieser kleine Wagen bereitete mir unglaublich viel Spaß, die ihm oft angehängte Unzuverlässigkeit trat noch nicht einmal
ansatzweise ein.
So entschied ich mich einige Zeit später, mich
weiter in der Biturbo-Modellpalette zu orientieren, Arno riet mir dringend zum Kauf eines
Ghibli II.
Nachdem wir –ebenfalls bei Campana- ein
schönes Exemplar gefunden hatten, stand die
Heimreise an.
Natürlich auf eigener Achse.
Es war die schönste Überführungsfahrt in meiner Zeit als Autoliebhaber. Der Ghibli hat nichts
aber auch gar nichts von einem vergleichbaren
Porsche.
Bedingt durch seinen traumhaften 2-Liter-Biturbo-Motor ist der Wagen so bissig, wie ich es
selbst bei modernen Exoten (z.B. Gran Cabrio)
noch nicht erlebt habe. Kein Wunder, dass Fiat
den Ghibli Open Cup zugunsten der Ferrari
Challenge eingestellt hat
28
Maserati Biturbo Ghibl II
Das elektrisch verstellbare Fahrwerk mit der
sehr präzisen Lenkung geben dem Eindruck
der kompromisslosen Überlegenheit den Rest.
Eines der ganz wenigen Fahrzeuge mit vorne
verbautem Motor und Heckantrieb, welches ein
solches Fahrgefühl zulässt.
Doch Vorsicht! Nasse Straßen sind zwar ohne
Zweifel das Terrain eines Ghibli, doch der Fahrer sollte wissen, was er tut. Dann kann man
den Maserati mit einer Leichtigkeit quer durch
Kurven fahren, ohne dabei den peinlichen Eindruck des prollig herbeigeführten Driftens zu
erwecken.
Es ist zum Schlapplachen, wie Yuppies in ihren
Boxstern einfach nicht an meine „Belva“ (zu
dt.: Bestie) herankommen.
Das Ganze vor einer einzigartigen Soundkulisse, die der Modena-Sportauspuff in eine Oper,
vergleichbar derer Richard Wagners, verwandelt. Laut, monumental, dramatisch! Die Götterdämmerung.
Na ja, gut, das ist vielleicht etwas übertrieben.
Aber nah dran. Ein Lambo oder auch mancher
Ferrari mögen krawalliger klingen.
Der Maserati-Sound passt aber exakt zum Gesamtkonzept des Ghibli.
Stichwort „prollig“.
Der Ghibli ist ein Meister des Understatements.
Nähme man die Markenembleme ab, hätte der
ein oder andere Zeitgenosse Schwierigkeiten,
den Wagen seiner italienischen Herkunft zuzuordnen. So wird man bei beinahe jedem Tankstopp gefragt, ob es sich denn tatsächlich um
einen Maserati handele. Und das ist schön!
Der Ghibli bewegt sich weit ab von den üblichen Mainstreamern und sichert so seinem
Fahrer das entsprechende Quantum an Exklusivität.
Seine luxuriöse Innenausstattung macht ihn
zum idealen Autobahn-Cruiser.
Doch so sehr man sich das Cruisen auch vornimmt, es will einfach nicht gelingen.
Sagen wir es mal so: Von meinem Wohnort
bis zur Autobahn in die nächsten Ballungsräume sind es so knappe 25 Kilometer. Schade
eigentlich, der Weg zur Auffahrt ist schon sehr
reizvoll. Die Zeit möchte ich meinem Ghibli
aber geben, um auf eine ihm angenehme Betriebstemperatur zu kommen. Auch die ersten
paar Kilometer auf dem Schnellweg können
ganz gemütlich vergehen.
Spätestens der erste 3.0 TDI Kombi mit Lichthupe ist dann der Erste, dem man schon ohne
Vollgas zeigen kann, „wo Lutz dat Bier wech
holt“.
Es macht richtig Laune, die irritierten Gesichter
der in billige Polyacryl-Anzüge gehüllten Vertreter zu sehen, wie sie mit ihren Kombis im
Rückspiegel immer kleiner werden!! Bei denen
selbstverständlich mit Vollgas.
Die Drehfreudigkeit des Motors ist fantastisch
und ab 3000 Touren gibt’s richtig Feuer! Am
liebsten verlässt man die Autobahn und fährt
weiter über schöne Nebenstrecken.
Wie Arno mir einst erklärte: „Der Ghibli ist gebaut für den Kampf auf der Landstraße!“
Er hat doch recht. Selbst mancher Motorradfahrer hält nach ersten Überholversuchen
gebührenden Abstand.
Des Öfteren habe ich die Gelegenheit, das aktuelle Gran Cabrio meines Geschäftspartners
zu fahren. Ein tolles Ding. 450 PS, Klappenauspuff, toller Sound, traumhafte Silhouette.
Aber irgendwie auch wie alkoholfreies Bier.
Es fehlt etwas. Es ist gut geeignet als Hochzeitskutsche und als schneller Überlandflieger.
Auf kurviger Strecke wirkt es jedoch beinahe
schwerfällig, limousinenartig im direkten Vergleich zum Ghibli. Möglicherweise tue ich dem
Wagen unrecht, vielleicht liegt es schlichtweg
auch am Bediener, aber der Ghibli ist gefühlt
wesentlich agiler.
Kommen wir zurück zu Porsche. Der 911
ist völlig überbewertet. Hätte der 968 mehr
Dampf, wäre er schon eine denkbare Alternative, wenngleich ihn auch zart besaitete Gemüter sportlich bewegen können.
Leider ist und war die Nähe zu Volkswagen immer unverkennbar, so dass man auch hier nur
in einem Großserienprodukt Platz nimmt.
Es ist sicher möglich, dass ein Porsche über
viele Jahre im Unterhalt günstiger ist. Wahr ist
wohl auch, dass man fast jedes Porscheteil zu
29
Maserati Biturbo Ghibli II
jederzeit überall her bekommt.
Die Mähr vom unzuverlässigen Biturbo stimmt
jedoch nicht. Er ist auch nicht problematischer
als ein Alfa (Alfasud und andere Rostlauben
zählen nicht!) oder Ferrari, denn bisher war bei
meinen Biturbos noch nichts von Bedeutung defekt und mit Kleinigkeiten kann man doch leben.
Dafür hat man aber ein einzigartiges Auto, was
nicht nur in dieser Preisklasse an Exklusivität
kaum zu überbieten ist.
Eine Lanze für deutsche Sportwagen möchte
ich nun doch brechen.
Vor einigen Tagen habe ich den Artega GT aus
Delbrück zur Probe gefahren. Schön unperfekt, sehr giftig und laut. Wird bestimmt mal ein
Klassiker.
Dennoch bleibe ich den Italienern treu und
denke schon über meinen nächsten Maserati
nach.
Es wird bestimmt wieder einer mit zwei Turbos.
Zwei Zylinder mehr wären auch nicht schlecht!
Arno, bitte aktiv werden!!
Markus Engelskirchen
30
Vom Goggo zum Maserati
Wie wir Maserati und den Bi Turbo
Club Deutschland entdeckten – unsere erste Begegnung mit Freunden
dieser Marke beim „JahresabschlussTreffen 2011 im Altmühltal“
Mit einem „Goggomobil TS 400 Coupé“ mit 20
PS und 105 km/h Spitze fing meine Autoleidenschaft im Jahre 1957/58 an – bin halt doch
schon etwas älter!
Damals ahnte ich noch nicht, dass uns eines
Tages gleich zwei Fahrzeuge mit dem Dreizack
gehören sollten. Es gab vorher viele Pkw vorzugsweise der Marke VW vom Käfer über Golf,
Karman Ghia, Audi, Scirocco, Passat und Corrado, bis meine Frau und ich eines Tages auf
der Suche nach einem Cabrio-Sportwagen die
italienische Formensprache von PininFarina,
Giugiaro und anderen lieben lernten. Schon
bei Museumsbesuchen wie in Sinsheim hatten
es uns die italienischen Fahrzeuge besonders
angetan. Zuerst waren wir noch auf der Suche
bei Porsche, doch der Kofferraum konnte nicht
überzeugen. Immerhin sollten mindestens ein
Golfbag und ein TiTec Golfwagen von meiner
Frau im Kofferraum Platz finden. Da das nicht
möglich war, ging die Suche weiter.
Zu dieser Zeit – es war im Jahr 1999, strahlte
der Sender „VOX“ einen Testbericht über den
Alfa Spider, V6 von Engstler (das ist ein Veredler dieser Marke mit Sitz in Wiggensbach bei
Kempten im Allgäu) aus. Als wir diesen Test
sahen, waren wir beide hellauf begeistert und
hofften nur, dass in diesen Sportwagen die
Golfutensilien hineingingen. Der Kofferraum
war zwar zerklüftet – aber alles passte.
Ausserdem hatte das Cabrio einen wunderschönen Sound durch die 4-Rohr-EngstlerSportauspuffanlage in VA-Qualität. Bevor ich
mich nun ins Schwärmen für dieses Top-Fahrzeug verliere nur noch so viel: Der Wagen hat
meiner Frau und mir über zehn Jahre sehr viel
Vergnügen und Fahrfreude vermittelt, bis wir
das Autohaus Klaiber in Öhringen entdeckten
und den Wagen dort zur Inspektion brachten.
Dazu muss man wissen, dass Klaiber damals
auch ein Vertragshändler der Marke Maserati
war und wir zu verschiedenen Maserati Events,
wie zum Beispiel auf den Nürburgring oder
zum Maserati Treffen ins Schloss Ludwigsburg
eingeladen wurden.
Natürlich schauten wir uns bei jeder neuen
Jahresinspektion bei den Autos des Dreizacks
im Ausstellungsraum um und gerieten jedesmal ins Schwärmen. Meiner Frau hatte es besonders der offene Spyder angetan, doch noch
wollte ich mich nicht von unserem Alfa trennen.
Eines Tages sagte mir der Verkäufer: „Herr
Herbschleb, kommen Sie doch einmal mit,
ich muss ein wunderschönes rotes GranSport
Coupé vom Golfclub in Hohenlohe wieder
zurückholen, das dort zum Verkauf angeboten
wurde.
31
Vom Goggo zum Maserati
Das wäre doch die Gelegenheit für eine Probefahrt!“ Das liess ich mir nicht zweimal sagen.
Die Rückfahrt zum Autohaus war ein Genuss
aber viel zu kurz.
Meine Überlegungen gingen jetzt nur noch in
eine Richtung: Wie sage ich es meiner Frau,
die gerade in Italien Urlaub machte? Ich musste in dieser Zeit unseren Hund hüten und konnte deshalb nicht mit nach Abano. Ich wusste
zwar, dass auch sie eine grosse Begeisterung
für italienische Sportwagen aufbrachte – aber
es war halt kein Spyder. Nun, es wurde unser erster Maserati und sollte nicht der letzte
bleiben. Wieder gab es ein Event im Autohaus
Klaiber – diesmal wurde der neue GRANTURISMO vom Maserati Direktor Deutschland
vorgestellt. Ein tolles Auto, das wir zwei Jahre
später für unseren GranSport eintauschten.
Meine Frau schwärmte aber weiterhin für
einen Maserati Spyder – den zweisitzigen, der
bis 2007 gebaut wurde. Für diesen Wunsch
musste schliesslich unser Alfa Spider „dran
glauben“ und sich in einen Maserati GranSport
Spyder verwandeln, was dann im Jahre 2010
geschah.
Soweit die Geschichte wie wir unsere Leidenschaft für Maserati entdeckten – aber wie
kamen wir zum Bi Turbo Club Deutschland?
Auch das möchte ich schnell erzählen: Von
einigen Maserati Werkstätten in unserer Nähe
waren wir sehr enttäuscht, da diese anscheinend nicht über das notwendige Knowhow
verfügten, um einige Unzulänglichkeiten an
unserem neuen GRANTURISMO abzustellen. Eine Aussage gipfelte darin, dass die
Lichthupe deshalb nicht funktioniere, um die
Xenonscheinwerfer zu schonen. Schliesslich
nahm ich Kontakt mit Maserati Deutschland in
Wiesbaden auf und besprach meine Probleme
mit dem Technikberater, den ich am Maserati
Messestand auf der IAA kennengelernt hatte.
Er gab mir schliesslich den Rat, den erfahrenen Maserati Kenner, Herrn Osing beim
Autohaus Gohm im Meilenwerk Böblingen zu
kontaktieren. Der würde mir mit Sicherheit weiterhelfen. Wenn es um unsere Fahrzeuge und
eine zuverlässige Werkstatt geht, ist uns kein
Weg zu weit, weshalb wir die fällige Jahresinspektion bei Gohm ausführen liessen. Schon
bei der Ankunft meinte Herr Osing: „Ja, da war
doch etwas mit dem Fernlicht! Lassen Sie mir
den Wagen bis heute Nachmittag einmal da.“
So geschah es und auf der Heimfahrt nach
Würzburg funktionierte die Lichthupe, der iPod
im Handschuhfach sprach ebenfalls an und die
Navigation hatte ihre Stimme wieder gefunden,
die auf der letzten Urlaubsfahrt in das schöne
Südtirol stumm geworden war. Hoch zufrieden
kehrten wir nach Uettingen zurück und sangen ein hohes Lied auf den Meister Osing bei
Gohm.
Dieser Werkstattbesuch hatte aber noch etwas anderes zur Folge, da ich im Büro einen
Stapel der Ausgabe 2011 des „MASERATI Bi
Turbo Club Deutschland“ entdeckte. Auf meine
Frage, ob es erlaubt sei ein Musterheft mitzunehmen, bekam ich natürlich die Antwort „Ja“.
Und da war es ein zweites Mal geschehen:
Ich verschlang die Beiträge fast komplett am
nächsten Tag und freute mich über die bodenständige Berichterstattung und Faszination
der Mitglieder zu dieser Marke. Zwar hatte
ich keinen Bi Turbo – aber auf einigen Bildern
entdeckte ich auch so manchen neueren Dreizack. Besonders aufmerksam studierte ich
32
Vom Goggo zum Maserati
Besonders aufmerksam studierte ich daraufhin
den Veranstaltungskalender 2011 und entdeckte
im Altmühltal das „Traditionelle Jahresabschluss-Treffen vom 29.09. bis 02.10.2011 auf
Schloss Eggersberg, von dem ich nun berichten
will.
Mich sprach diese Veranstaltung aus mehreren
Gründen an: Die Anfahrt war nicht zu weit. Auch
konnte unsere Babsi laut Telefonat mit Bernd
Rademacher und dem Hotel mit, was bekanntlich immer ein Problem ist.
Und nicht zuletzt hat mir das Telefonat schon
gezeigt, dass ich sicherlich auf masertibegeisterte, nette Menschen treffen würde, was
mir gefallen könnte. Auch die „Benzingespräche“
in einem gleichgesinnten Kreis sprachen mich
an, da mich Technik immer interessiert und man
bekanntlich nie auslernt!
Somit buchten wir mit Hündchen umgehend bei
Frau Schwarz im Schlosshotel, damit wir noch
ein Zimmer erwischten, bevor alle an die zahlreichen Clubmitglieder vergeben wären. Bernd
hatte mir nämlich schon am Telefon gesagt, er
hätte das gesamte Hotel für diese Clubveranstaltung reserviert …
Inzwischen hatte ich einen Fehler bemerkt, da
ich einen Termin der Reise meiner Frau nach
Schottland nicht richtig notiert hatte, denn
ihre Rückkehr war erst am späten Abend des
29.09.2011 geplant. Somit stornierte ich die erste Nacht im Schloss, um dann einen Tag später
auf die Maserati Gruppe zu stossen. So hatte
ich mir das vorgestellt – aber auch das kam
völlig anders. Wir fuhren also mit tollem Maserati
Sound pünktlich und ohne Hast am 30.09.2011
in Uettingen los, kamen auch ohne Stau gut
voran und verliessen die Autobahn bei der Aus-
fahrt „Altmühltal“ zur späten Mittagszeit mit
etwas knurrendem Magen. Also auf in ein ansprechendes Gasthaus am Wegesrand. Doch
dort war nichts zu bekommen, da erst abends
geöffnet wurde. Kein Problem, da es zum
Schloss Eggersberg nicht mehr allzu weit war,
und wir uns dort auf ein verspätetes Mittagessen freuten. Als wir dort ankamen, stellten wir
fest: wir waren die ersten – von den erwarteten
Maserati Freunden war keiner zu sehen. Auch
war bis dahin noch kein Zimmer belegt…
Unseren Maserati hatten wir ausserhalb der
Toreinfahrt geparkt, da die Einfahrt eine tiefe
Mulde hatte und wir ein Aufsetzten befürchteten. Schliesslich schafften wir es doch diese
Schwachstelle zu passieren.
Bei herrlichem Wetter genossen wir den schönen Schlossgarten und bestellten schliesslich
eine Brotzeit, da es nichts anderes gab – auch
keinen Salat, was meine Frau bedauerte. Aber
als die Brotzeit serviert wurde, waren wir überrascht über die Fülle und deren Qualität.
Zufrieden erwarteten wir nun die Ankunft weiterer Maserati Club Mitglieder. Nach und nach
fanden sich ein: Bernd Rademacher, Martin
Görlich mit Tochter Marion, Hans-Peter Thomae mit seiner Frau Mechthild, später stiess
noch Uli Maurer hinzu. Mit mir und meiner Frau
Monika waren wir dann schliesslich acht Personen. Sehr übersichtlich bei etwa 120 Mitgliedern, würde ich sagen – aber dieses Problem
kennt ja Arno auch schon zur Genüge. Hier
auf dem unteren Bild fehlt noch Uli, der leider
seinen Maserati unterwegs gegen einen anderen aus dem Maserati-Stall von Martin wegen
Kupplungsschaden eintauschen musste und
deshalb sehr verspätet zu uns kam. Hätte Uli
gefehlt, wäre unser Treffen sicherlich ärmer gewesen, da ereine Leichtigkeit und Fröhlichkeit
33
Fortsetzung Seite
Vom Goggo zum Maserati
verbreitete, die uns allen gut tat. Ich hielt ihn
wegen seiner äusseren Anmutung mit Zopf
etc. zuerst noch für einen Studenten, wofür
er ausgesprochen dankbar war. Da sieht man
wieder einmal was ein jugendliches Outfit alles
ausmacht!
An diesem Abend gab es in der „kleinen Kapelle“ ein ausgesprochen gutes Abendessen – nur
für Hans-Peter hat es nicht gereicht – seine
Bestellung wurde wohl vergessen. Eine neue
hätte auch etwas zu lang gedauert, so dass wir
ein wenig von unseren reichhaltigen Portionen
für ihn „spendeten“, damit sich auch bei ihm
ein Sättigungsgefühl einstellen konnte. Unsere Damen verabschiedeten sich schliesslich
gegen 23.00 Uhr, so dass Uli, Martin, Bernd,
Hans-Peter und ich
uns in ein Nebenzimmer zu einem längeren
„Absacker“, den Uli spendierte, zurückzogen,
um schlichtweg den obligatorischen „Benzingesprächen“ zu frönen. Kurz vor Mitternacht
verabschiedete sich Bernd, da er wegen seiner Katze, für deren Betreuung er niemanden
gefunden hatte, den nahen Weg nach Hause
antrat, was aber immer noch eine Fahrt von
etwa einer Stunde bedeutete. Deshalb hatte er
auch kein Zimmer gebucht.
An diesem Abend durfte ich die Atmosphre dieser kleinen Gruppe von Maserati Begeisterten
so richtig geniessen. Übrigens: vorgestellt hatten sich alle gleich mit ihren Vornamen und ich
war nun der Axel unter Ihresgleichen, was ich
als durchaus angenehm empfand. Diese Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft spürte ich auch
nach diesem Treffen, denn der E-Mail Kontakt
zu Martin und Uli wurde intensiviert und klappt
inzwischen vorzüglich, sonst hätte viele Infor-
mationen, die aus Martins Feder stammten
nicht gewusst, da wir verfrüht abreisen mussten.
Aber nun zum weiteren Ablauf und unserer vorzeitigen Abreise. Am nächsten Morgen sass Uli
als erster am Frühstückstisch, obwohl er am
Abend noch meinte: „Hoffentlich verschlafe ich
nicht!“ Unsere nächtlichen Erlebnisse gipfelten
in den Aussagen der meisten Dreizack-Gäste
über die nicht funktionierende Warmwasserleitung und kalt duschen ist zwar gesund aber
in einem Schloss nicht gerade erwärmend …
So unterblieb das schliesslich. Im Übrigen war
unser Bad ein sehr schmaler langer Raum von
höchstens 1,5 m Breite und ähnlich ausgestattet wie es meine Frau von den Schlössern von
Schottland her kannte…
Das Zimmer selbst war aber sehr schön gross
und mit Antiquitäten veredelt, die eine gemütliche Atmosphäre verbreiteten.
Was meine Frau und mich allerdings mehr bewegte, war die Tatsache, dass unser Hund gar
nicht gut drauf war. Ich war erst kurz vor der
Abreise mit Babsi in unserer Tierklinik, weil sie
durch Herzprobleme schlapp und müde war.
Nach einer gründlichen Untersuchung erhielt
sie Herz- und Wassertabletten, die ihr recht
bald halfen, sonst hätten wir überhaupt nicht
zu diesem Treffen kommen können. Allerdings
stellten sich diese Symptome in der ersten
Nacht im Schloss wieder ein, so dass wir es
vorzogen unseren Besuch abzubrechen und
vorzeitig nach Hause zu fahren.
Zum Glück hat unsere Tierklinik eine Notfallversorgung, die 24 Stunden zur Verfügung
steht. Wir sind also dort gleich nach unserer
Rückfahrt noch vorstellig geworden und Babsi
hat eine andere Art Herztabletten bekommen,
die ihr zum Glück gut bekommen sind, und ihr
geht es wieder gut.
Das war und ist der einzige Grund unseres Abbruchs. Falls es andere Gerüchte geben sollte:
die sind nicht richtig!!!
Aber es ging doch noch ein wenig weiter. Nach
dem Frühstück schlug Bernd einen kleinen
Spaziergang zur Aussichtsplattform mit Blick
auf den Main-Donau-Kanal vor.
Danach folgte dann die Ausfahrt, die für meinen Dreizack recht problematisch war, denn
die Vertiefung in der Schlosseinfahrt – wohl
noch ein Erbe aus den Zeiten der Pferdekut-
36
Vom Goggo zum Maserati
schen - behinderte doch sehr.
Martin hatte das Foto (Seite 36) geschossen
und schrieb mir dazu: „Das Bild von Deiner
Ausfahrt aus Schloss Eggersberg ist sicherlich
nichts für zart besaitete Maseratichauffeure!“,
womit er durchaus recht hat. Allerdings klappte es dann doch mit Anweisungen von Uli und
nur leichtem Touchieren des am tiefsten Punkt
angeschraubten Nummernschildes, das etwas
über die alten Steine schrabbte. Schliesslich
war auch das geschafft und es ging zunächst
zum Tankstopp nach Riedenburg.
Danach begleiteten wir die Truppe bis zum
Parkplatz vor der Burg Prunn, wo wir nach
einem Maserati Fotospalier endgültig Abschied
nahmen, um schnellstens die Heimfahrt anzutreten.
Aber so ist das, wenn man ein älteres Tier hat
und dafür Verantwortung trägt. Bernd kann das
sicherlich gut verstehen, wenn er an seine Katze denkt. Bei diesen wunderschönen Herbsttagen mit purem Sonnenschein wären wir auch
gern mit unserem Cabrio gefahren – aber der
Platz im Innenraum ist für einen zusätzlichen
Gast halt nicht geschaffen und sei es auch nur
ein kleiner Hund.
So erreichten wir bald die Autobahn und zügig
ging es auf der linken Spur heimwärts – aber
nicht lange, da fuhren wir auf einen mächtigen
Stau zu und die nächste Ausfahrt war weit, weit
entfernt. Um es kurz zu machen: wir standen
über zweieinhalb Stunden und hatten noch
immer nicht die Ausfahrt erreicht. Dann platzte
mir schliesslich der Kragen und ich fuhr auf die
Standspur, die unserem ersten Ziel, die nächste Ausfahrt zu erreichen, endlich näher brachte. Es war inzwischen vier Uhr nachmittags
geworden und unsere Mägen knurrten.
37
Vom Gogo zum Maserati
Auch hatten wir eine Pause verdient. Nach
einer kurzen Fahrt auf der Landstrasse entdeckten wir schliesslich einen Gasthof mitten
im Wald und zusätzlich einen grösseren See.
Es war der bekannte Faberhof in Pyrbaum.
Hier machten wir ausgiebig Rast und holten
unser Mittagessen nach, da es bis 22 Uhr
warme Speisen gab. Es war entspannend auf
der Terrasse zu sitzen, sein Essen und Bierchen zu geniessen, um dann erholt die Heimfahrt über inzwischen eine normalisierte Autobahn antreten zu können.
So endete unsere erste Begegnung mit Eurem
Club: Mit Erkenntnisgewinn und ausgesprochen netten und liebenswerten Menschen, was
letztlich zählt.
Einen herzlichen Gruss senden Euch:
Axel Herbschleb mit Frau Monika und Hündchen Babsi
P.S.: In den Folgetagen bekamen wir einige
E-Mails von Martin und Uli mit weiteren Bildern und von Martin auch einige Zeilen über
den Fortgang dieses Treffens, die ich nun hier
zur Abrundung meines Berichtes widergeben
möchte:
Nach Eurer Abreise haben wir dann Schloss
Prunn besichtigt, allerdings war das nachdem
man ja selber zuvor zwischen Antiquitäten
übernachtet hat nicht mehr ganz so spannend.
Anschließend ging es mit knurrendem Magen
ohne Mittagessen (weil die Zeit drängte) nach
Neumarkt in besagtes Maybach Museum. Das
war wirklich ein echtes Highlight!
Danach dann ein kurzer Imbiss am Straßenrand zu Neumarkt, bevor es wieder zurück zum
Schloss ging. Das Essen war wieder einmal
sehr gut und auch Hans-Peter hat diesmal was
bekommen......
Am nächsten Morgen haben wir uns dann vom
Hofe gemacht, Uli´s Fahrzeug zur Werkstatt
und ihn selbst nach Nürnberg zum Zug gebracht - entsorgt, gewissermaßen! Ich glaube
meine Marion möchte nach dieser Fahrt dann
jetzt wohl auch ein Cabrio haben.....
In jedem Fall war‘s ein schönes Wochenende,
bei dem uns das Wetter richtig verwöhnt hat.
Ich hoffe man sieht sich bald mal wieder - gebt
doch einfach Bescheid, wenn wieder mal was
ansteht oder ihr in unsere Gegend kommt.
Martin Görlich
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40
Maserati Treffen in der Schweiz
Maserati Bi –Turbo Club Treffen
Schweiz 19. bis 22 . Mai 2011
In Ligerz am Bieler See.
Wieder einmal hat Stephan Bitterlin unser Kollege in der Schweiz die Werbetrommel gerührt.
So haben sich am Donnerstag Abend im Hotel
Restaurant Kreuz am Bieler See 12 Maseratis
mit Besatzung eingefunden.
Das Wetter war mild, die Stimmung gut.
Frühes zu Bette gehen war angesagt um für
den nächsten Morgen ohne Alkohol im Blut die
Maseratis durch das schöne Schweizer Land
zu pilotieren.
Stephan hat sich mal wieder etwas einfallen
lassen. Wer kennt schon das Schweizerische
Jura? He ? Alle Teilnehmer können heute mit
Sicherheit sagen wo der Chasseral ist, oder ob
Les Chaux des Breuleux eventuell etwas mit
der Creme Brullee`zu tun hat?
Spass bei Seite.
Pünktlich um 10:00 Uhr waren die ersten Motoren schon warm gelaufen, bei ganz gutem
Wetter. Wie immer wenn in der Schweiz ein
Treffen statt findet ist uns das gute Wetter treu.
1. Etappe war der Chasseral, eine Erhebung in
dem Schweizer Jura mit einer Höhe von
1607 m.
Der Tross fuhr schön nach Strassenverkehrsordnung in Richtung Hügelland. Der Nico und
ich der Reinhard bildeten das Schlusslicht, da
wir der Meinung waren, dass wir uns da auskennen. Aber schon nach wenigen Km haben
wir die Strecke verlassen und einen einsamen
Weg Richtung Chasseral gefunden.
Da wir ganz alleine waren sind wir den Weg,
der gut asphaltiert war, hoch gebrettert, dass
bei Nico die Flammen aus dem Auspuff schossen. War ein toller Ritt. Aber wir waren gut eine
halbe Stunde zu früh auf dem Chasseral.
Von dort oben hat man einen phantastischen
Blick über den Bieler See, Neuenburger, Murtensee See bis runter zum Genfer See.
Das Panorama schliessen die 4000 er Gipfel
am Horizont von Jungfrau, Mönch und Eiger
ein. Schön brav sind wir dann die Etappe mit
allen durch die reizende Hochebenen des Jura
bis nach La Chaux-des-Breuleux gefahren.
In einem idyllisch liegenden Gasthof konnten
wir unser Mittagessen im Freien einnehmen,
bis, dass uns ein Gewitter in die Stube jagte.
Sogar ein kleiner Hagelschauer erwischte uns,
was aber den Autos nicht schadete.
Mit gefülltem Bauch, ging es in die 3. Etappe.
Pünktlich um 14: 00 Uhr trafen wir in der
Edeluhrenmarken Fabrik Tag Heuer ein in La
Chaux de Fonds. Diese Stadt steht seit kurzem
in der Liste des Unesco Weltkulturerbes für
In- dustrie. Wir konnten mit Führung zur Ausstellung der Geschichte mit Modellen aller Epochen erleben. Eine einmalige Ausstellung für
Uhrengeschichte.
41
Maserati Treffen in der Schweiz
Verschnaufpause direkt am See.
Die letzte Etappe brachte uns wieder zurück in
das Hotel Kreuz in Ligerz.
Um 15:00 Uhr waren wir wieder unterwegs
über das hintere Jura immer der französischen
Grenze entlang, bis wir in Les Ponts de Martel
wieder die Jurahöhen erklommen. Ein toller
Pass mit tollen Strassen war unter den Gummis. Kaum Verkehr und keine Polizei. Gegen
16:00 Uhr kamen wir wieder in die eigentiliche
Schweiz an den Neuenburger See.
Die Etappe 4 begann dann in Bevaix um die
Umrundung des Sees zu unternehmen. Wir
durchquerten die berühmte Badestadt Yverdon
les Bains um auf der Seite zum Murtensee die
Seeumrundung abzuschliessen. Einen Halt
haben wir gemacht in Coudrefin am Neuenburger See. Hier wurde ein absolut neuer Segelhafen aus dem Boden (See) gestampft.
Frisch machen war die Parole, denn es blieb
nicht viel Zeit für den Aufbruch nach Murten
am Murtensee zum Nachtessen. Stephan hat
uns spezielle Taxis der Segel und Tauchschule
Bieler See organisiert, die uns zum herrlichen
Restaurant: „Le Vieux Manoir“ in Murten am
Murtensee brachten . Das Restaurant hat
Nico, der ja in Fribourg in der Schweiz, lebt
Für uns organisiert. Bei bestem Wetter, guter
Stimmung und herrlichem Ambiente, konnten
wir unser Menue im Freien einnehmen. Es war
ein gelungener Abend. Wieder mit den Taxis
zurück zum Schlummertrunk in unser Hotel am
Bieler See.
Samstag der 21.Mai 2011
Heute mussten wir früher aufstehen. Bereits
um 9:00 waren die Motoren parat. Diesmal
gings auf eine Tour mit Bildersuchfahrt.
Eine gewaltige Strecke durch den innersten
Kern der Schweiz. Wir sollten ins Land der
Berner Bären fahren. Erstes Highlight war
natürlich das kleine feine Städtchen „Vieille
Ville“, wie aus dem Bilderbuch aus dem ausgehenden Mittelalter.
42
Maserati
Treffen
inIAA
der 2009
Schweiz
Gedanken
zur
Dann gings zügig nach Murten wo wir uns
dann Richtung Fribourg über Land Richtung
Gruyeres, der berühmten Käsestadt schlugen.
Dies bedingt, weil irgend ein eidgenössischer
Polizist nicht am Bergwandern war, sondern irgendwie gewusst haben musste, dass sich hier
ein paar Bi Turbos rumtreiben. Weiter in die
Berge. Hoch hinaus ins berühmte Gstaad nach
Les Diablerets. Hier wars dann doch erheblich
kühler als an den sommerlichen Seen.
Stephan hatte im Restaurant La Semeuse
einen Tisch für uns reserviert. Gerade nach
Bestellung fing es an zu regnen, was in den
Bergen nichts ungewöhnliches ist. Nach dem
Essen hat der Regen aufgehört. Auf trockenem
Asphalt konnten wir die nächsten Ziele anfahren. Colle du Pillon ( Pass ) war angesagt.
Hier war natürlich angesagt, dass man auf die
vielen Blitzkästen aufpassen musste.
Aber der Besuch der alten Burg Gruyeres hat
das ausgebügelt. Ein in Europa sicher einmaliges Zeugnis der mittelalterlichen Burgbaukunst.
Der Pass macht richtig Spass. Oben angekommen, haben wir die Maschinen abkühlen
lassen, denn der nächste Pass wartet schon
auf uns. Weiter Richtung Zweisimmen auf den
Jaun Pass hoch. Auch hier wieder schönste
schweizerische Landschaft und wunderschöne
alte Holzhäuser ( Chalets genannt. )
Die alte Innenstadt ist natürlich heute gefüllt mit
einem guten Restaurant neben dem anderen.
Natürlich Autofrei und so mussten sich einige
Fusskranke auf den ungewohnten Spaziergang
einlassen.
Chateaux d`Oex, was für ein Name.
Wer ausser Maseratifahren sich auch mit Heissluftballonfahren auskennt, weiss, dass hier
an diesem idyllischen Ort die Europameisterschaften im Heissluftballonfahren statt findet.
Von hier aus haben die Strassen Rallye Charakter Richtung Aigle le Mosses. Das hat wie
ich im nach hinein gehört habe einigen unserer
Kollegen eine saftige Busse eingebracht und
in einem Fall sogar einen Monat Fussgehen
verordnet.
In einem grossen Bogen gings dann wieder
zurück nach Bulle. Am Gruyerezer See auf der
unbekannten Seite sind wir zurück über Rossens nach Fribourg und wieder über die alte
Römerstadt Avenches (Grosse Amphitheater)
43
Maserati Treffen in der Schweiz
zum Kaffe auf den Höhen des Mont Vully über
dem Murtensee. Im Restaurant des Hotel:
d Mont-Vully durften wir auf der Terrasse eine
tollen Blick in die Alpen geniessen.
Danach schnurstracks zurück ins Hotel Kreuz.
So ziemlich alle fanden ohne Probleme den
Ausgangspunkt wieder. Stephan organisierte
noch vor dem Abendessen eine Weinprobe im
Ort. Da der Weinbauer/keller gerade hinter
dem Restaurant lag, durften wir uns endlich
mal einen genehmigen.
Vieles Neues über den Schweizer Wein konnten wir in netter Athmosphäre erfahren.
Fast hätten wir den Beginn des Abendessens
verpasst. Zurück im Hotel bekamen wir ein
nicht erwartetes Fischmenue frisch zubereitet
aus den Fischen des Bieler Sees.
Ein Kompliment an Küche und Organisator.
Das war einfach toll.
Ein netter kollegialer Abend durfte ausklingen.
Obwohl Stephans Bi Turbo wegen Getriebeschaden nicht mit fahren konnte, ersetzte
der Fiat Barchetta doch noch einen stilvollen,
vor allen offenen Rollersatz.
Wir können den Organisatoren, Stephan Bitterlin und Nico Fichental nur danken, für den
wirklich gelungenen Event.
Reinhard Pascher
44
Impressionen aus der Schweiz
45
Fahrzeugvermittlung
Maserati Biturbo Spyder 2,5
mit G-Kat, EZ: 31.12.1988, 74.000 Km,
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und Mittelarmlehne mit neuem Leder
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beige, in 2. Hand, rostfrei, Garagenfahrzeug, Reifen neu, Klimaanlage
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46
Fahrzeugvermittlung
Maserati Biturbo Spyder 2,5
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47
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Ghibli II ABS
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48
3. Österreich - Maserati - Treffen
Nachlese 3. Treffen des ober Österrei- verläuft die Anreise ohne nennenswerte Probleme. Die Route ist mir mittlerweile schon
chischen Maseratistammtisch.
Es entwickelt sich langsam zur Tradition, der
„Maserati-Franz“ aus Haid, ruft zur Rallye in die
österreichische Bergwelt.
So auch dieses Jahr wieder im Juni. Ausgangspunkt das Hotel „Stockinger“ in Ansfelden,
Sitz des Maseratistammtisches. Das Team um
Franz Wimhofer hat sich große Mühe gegeben
und zwei tolle Rundfahrten in die nähere Umgebung zusammengestellt.
Donnerstag, 2. Juni 5.00 Uhr früh es ist soweit.
In Deutschland feiert man Christi Himmelfahrt,
René sitzt im BiTurbo und startet seinen Vatertagsausflug in die Steiermark. Alkohol trinken
kann man auch noch am Nachmittag.
Die letzte Probefahrt am vergangenen Wochenende, wie immer mit unserer Maseratiinfizierten Tochter, verlief aus meiner Sicht
nicht gerade positiv. Neben dem Pfeifen der
Turbinen und dem Brabbeln der Auspuffflöten,
war doch ein eigenartiges Jammern am Heck
zu hören. „Was hast du Papi, das Auto fährt
doch schön - gib Gas!“ Aber es war eh alles zu
spät. In einer Woche konnte ich da nichts mehr
richten.
Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend und einem wimmernden Differential
ging es Richtung Süden. Den CD-Wechsler
brauchte ich diesmal nicht für die Reise zu
bestücken. Ich lausche die 650 km gespannt
und schweißgebadet der Musik des Antriebsstranges..
Aber zurück zum Anfang. Wie gesagt, in
Deutschland und Österreich ist Feiertag, die
Straßen dementsprechend leer geräumt, somit
geläufig. Von Leipzig über Hof, Regensburg,
Passau geht es weiter zur Autostrada Salzburg
bis zur Ausfahrt Linz/Wels. Der Dreizack hat
sein Bestes für heute gegeben und bekommt
im Hotel ein Nachtlager in der Tiefgarage. Ich
steige um in eine höhere Klasse und werde im
Quattroporte des Veranstalters weiter chauffiert. Franz hat zur Begrüßung den Burgkeller
im Schloss Traun für die Modena-Gemeinde
reserviert. Mit einem kleinen Sektempfang starten wir in das verlängerte Maserati-Wochenende. Das Roadbook für die kommenden Tage
wird schon mal verteilt, Speis und Trank gibt es
a la carte.
Am Freitag ging es dann los zur 1. Ausfahrt.
Die Route führt von Ansfelden entlang der
Donau in Richtung Passau zum PalatschinkenWirt. Das Wetter passt, alle haben gut gefrühstückt, die Autos sind voll getankt. Wir starten
gemeinsam am Hotel, kommen aber leider
nicht sehr weit. Durch eine kleine Unstimmigkeit im Roadbook und dem morgendlichen Berufsverkehr haben sich nach wenigen Kilometern 1/3 der Masis verirrt. Also erst mal wieder
am Straßenrand sammeln bis alle Cavallos
den richtigen Weg gefunden haben, dann
ging’s im Gänsemarsch weiter. In Schlägen an
der Donauschlinge war die erste Rast, weiter
geht es zum Stauwerk Jochenstein über Kasten auf den Feinberg hinauf. Hoch über der
Donau mit herrlichem Blick auf die 3-FlüsseStadt Passau werden wir im Restaurant Blaas
erwartet Als Menü stehen 30 Sorten Palatschinken zur Auswahl (auf deutsch Eierkuchen
oder sächsisch Plinsen). Meine Wahl fällt,
maseratigerecht auf das Modell „Mexico“.
49
3. Österreich - Maserati - Treffen
weiter geht die Fahrt nach Ybbsitz, Gaming
zum Lunzer See. Im Gasthaus Zeller Hof erwartet man die Meute schon zum Mittagessen.
Nach Fisch oder Steak fahren wir weiter direkt
zum See. Am Ufer steht eine Yacht bereit und
wir stechen in See zu einer kleinen Kreuzfahrt.
Was das ist wird nicht verraten, selber mal
testen. Das Restaurant ist allein schon wegen
des Ausblicks und der Anfahrt eine Reise wert.
Unsere Tour führt nach dem Mittagstisch in die
Barockstadt Schärding, Zeit für einen Stadtbummel oder ein kühles Eis. Danach die letzte
Etappe, 85 km südlich des „Sauwaldes“ zurück
ins Quartier Ansfelden. Gegen 16.00 Uhr und
etwas mehr als 200 km stehen die Maserati
wieder beim „Stockinger“.
Vom Hafen geht es danach weiter auf 4 Rädern über Göstling-Hollenstein-Weyer nach
Maria Neustift. Für die Piloten gibt es eine letzte Kaffeepause in der Roisentaverne, für den
3200 GT von Christian Skopec naht Rettung
vom Automobilclub.
Der österreichische Wettergott hat auch das
Gebrüll oder Donnern der Nachbrenner im
Bora oder Mexico vernommen und denkt, dass
es dazu gehört. Aus dem Abendbuffet im Freisitz wird nix. Petrus wirft seine Mistgabeln vom
Himmel und wir flüchten in schützende Mauern.
Für unser Spielzeug gibt es Rettung in der Tiefgarage. Es ist Samstag der 4. Juni. Das Wetter
hat sich über Nacht beruhigt und aus der näheren Umgebung trudeln die restlichen Italiener
ein. Franz gibt noch ein paar organisatorische
Hinweise zum Ablauf, dann starten alle zur
Rallye nach Lunz am See. Es geht durch das
Mostviertel, über Seitenstetten zum Böhlerwerk
nach Waidhofen. Eine kleine Kaffeepause und
50
3. Österreich - Maserati - Treffen
Die letzten 60 km nach Steyer, danach hinauf
auf den Hagelsberg über St. Florian zurück
nach Ansfelden waren für mich der reinste Genuss. Franz hat im Vorfeld gute Arbeit geleistet.
Egal wo das Gebrüll der Motoren erschallt,
die Straßen sind wie leer gefegt und die Ösis
haben sich in ihren Häusern in Sicherheit
gebracht. So haben wir überall freie Fahrt und
können den Pferdchen auch mal kräftig die
Sporen geben.
Die Rundfahrt endet nach 250 km mit einem
Sektempfang am Maserati-Fahrerlager im
Zielort „Stockinger“. Der Chef persönlich
übernimmt die Betankung der einzelnen Besatzungen. Ein großartiges Wochenende mit
Freunden und Gleichgesinnten, welche alle der
Faszination MASERATI erlegen sind, geht leider zu Ende. Noch nie habe ich den Kauf des
kleinen Maserati im Jahre 2004 bereut. Er hat
mir unzählige Türen geöffnet, neue Freunde
beschert und mein Leben aufs schönste bereichert.
Das diesjährige Treffen klingt am Abend mit
einem Feuerwerk (gratis für uns von der anwesenden Hochzeitsgesellschaft) und kulinarischen Köstlichkeiten des Küchenchefs aus.
Als Mitbringsel gibt es noch etwas für die
häusliche Vitrine, ein Unikat handgefertigt von
Franz persönlich. So bleibt der Juni 2011 in
guter Erinnerung.
Die Reise scheint auch dem kleinen Dreizack
gefallen zu haben. Das Differenzial hat durchgehalten. Der Spyder ist ohne Probleme durch
die Berge geklettert und auch wieder wohlbehalten in der sächsischen Dependance gelandet. Am Ende standen gut 2000 km mehr auf
der Tachoscheibe. Bella Macchina !!!
Vielen Dank noch einmal an das Organisationsbüro Wimhofer mit all seinen Helfern.
Weiter so Franz, du bist Klasse!
Wie schon in meinem kleinen Reisebericht
über die Rallye „Lunz am See“ zu lesen war,
hatte ich dieses Jahr ein Problem mit meinem
Spyder. Die rettende Hilfe kam wie immer
durch meinen Freund Arno. Wie jedes Jahr, so
stand auch diesmal in den Sommerferien der
obligatorische Besuch im Europapark - Rust
auf dem Programm. Passte diesmal perfekt in
die Zeit, so dass der Spyder zur Sachsen-Rallye im August wieder fit war. Durch einige Telefonate im Vorfeld war Arno schon informiert.
Im Juli war es dann so weit. Der Comandatore
wartete schon in Kappel-Grafenhausen und
hatte die Lagertore weit geöffnet. Neben einem
neuen Differenzial wurden auch meine anderen Wünsche in seinem reichhaltigen Fundus
erfüllt. Es ist immer wieder ein überwältigendes
Erlebnis durch die Regalreihen zu stöbern,
Arno hat fast alles vorrätig und wir kommen mit
Sicherheit auch nächstes Jahr wieder.
PS: Auch von mir noch einmal eine Bitte an
alle Maserati Freunde. Schreibt doch einmal
ein paar Zeilen. Unser Clubmagazin ist doch
umso interessanter, je mehr Maseratisti darin
ihre Erlebnisse aus dem vergangenen Jahr
berichten. Es wäre doch schade wenn unser
geliebtes BiTurbo-Almanach zu Weihnachten
aus bliebe, weil Arno es nicht mehr schafft
eine ganze Zeitung allein zu verfassen.
Danke lieber Arno für die kompetente Hilfe und
erstklassige Ersatzteilversorgung im laufe des
Jahres.
René Schneider
51
Ein Traum wird wahr
Liebe Maseratisti,
seit mehreren Jahren beschäftigt mich der Gedanke, die Geschichte einer Liäson zu Papier zu
bringen, die sich inzwischen zu einer echten Dauerbeziehung entwickelt hat.
Alles begann vor 16 Jahren, nein halt, die Wurzeln der Leidenschaft liegen sogar über 20 Jahre
zurück. Ein lauer Sommer, man schrieb das Jahr
1985. Voller Stolz hatte ich mein Vorphysikum
bestanden und feierte mit einigen Kommilitonen auf
dem Parkplatz der Zahnklinik das freudige Ereignis mit ein paar Flaschen Prosecco. Der Tag hätte
besser nicht sein können. Unsere Feierstimmung
verstummte jedoch schlagartig, als plötzlich ein
rotes Cabrio durch ein sattes Auspuffbrabbeln und
von neidischen Blicken begleitet den Parkplatz und
die Augen der Feiernden zum Glänzen brachte. Ein
wunder- und ebenso stilvolles nagelneues Automobil mit einer hinreißenden opulenten Lederausstattung in beige, pilotiert von einem unserer älteren
Kommilitonen, der gerade das Examen bestanden
hatte. Als Autonarr seit frühester Kindheit und
Kenner diverser Auto-Quartette war der Schriftzug
“MASERATI BITURBO” am Heck des roten Italieners natürlich nicht notwendig, um am Dreizack
im Kühlergrill den hochkarätigen Sportwagen auf
Anhieb zu erkennen.
“Na, lässt Papi Dich mal sein Cabrio fahren?” fragte
süffisant jemand schon leicht prosecco-benebelt
aus der Feierrunde, obendrein lautstark in Form
von Gelächter der Anwesenden in seiner Aussage
unterstützt.
“Nein, nein liebe Kollegen, dies ist das Geschenk
meines Vaters zum bestandenen Examen!” Abruptes Verstummen des Gelächters. Das hatte
gesessen. Dem Herunterklappen der Kinnladen
folgte ein Erblassen der Gesichtsfarben vor Neid,
diesem wiederum folgte ein Motivationsschub, das
Studium in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren,
um irgendwann an das Geld zu gelangen, das für
die Realisierung eines solchen Traumes von elementarer Bedeutung ist. Das Bild des roten BiturboSpyder blieb über Jahre fein säuberlich in den
Tiefen der Gehirn-Festplatte gespeichert und wurde
gelegentlich, wenn Klausuren oder Prüfungen
anstanden in den Arbeitsspeicher hervorgeholt, was
mir als Motivationshilfe gute Dienste leistete.
Die Zeit verging, Studium (übrigens ohne Zeitverlust wegen italienischer Motivationshilfe), AssistenzZeit, Praxisgründung, Hochzeit mit der bezaub-
ernsten Frau des Universums, Gründung einer
Familie: Es blieb in dieser Zeit wenig Raum für die
schönen italienischen Dinge (stimmt nicht ganz, da
meine Frau einen weißen Fiat 124 Spider mit in die
Ehe brachte, der quasi als Familienmitglied immer noch neben unserem Dreizack in der Garage
steht). Das abgespeicherte Bild des roten BiturboSpyder verblasste etwas, ohne allerdings an Glanz
zu verlieren.
Vor etwa 16 Jahren wurde die Leidenschaft erneut
geweckt. Ein Patient rollte eines schönen Tages
mit einem dunkelblauen Ghibli II der ersten Serie
auf unseren Praxisparkplatz. Mir blieb das Herz
stehen. Bei der anschließenden Behandlung ging
es mehr um das Thema Maserati als um die Behandlung der Zähne. Der Begriff Tridente erlangte
an jenem Tag eine völlig neue Bedeutung. Ich habe
an diesem Tag bei jenem Maseratisti drei Zähne (tri
dente) behandelt und mir dabei den dreizackigen
Virus unheilbar eingefangen. Es war ein Zeichen.
Es entwickelte sich aus diesem Kontakt auch
privat ein freundschaftliches Verhältnis, das natürlich unter anderem für diverse Ausfahrten genutzt
wurde. Übrigens wurde jener dunkelblaue Ghibli II
mit beiger Innenausstattung einige Jahre später bei
einem Ausflug zum Gardasee auf der gardesana
occidentale durch einen heißblütigen italienischen
Uno-Piloten ins Jenseits befördert. Das Gesicht
des betroffenen Maserati-Leidensgenossen, als er
mich Wochen später mit einem Mercedes-E-Klasse-Coupe besuchte vergisst man ein ganzes Leben
nicht: Trauer, Wut , Fassungslosigkeit, Depression,
Teilnahmslosigkeit, Unlust, um nur einiges zu nennen, können aus einem Gesicht sprechen.
Von diesem Zeitpunkt ließ mich der Gedanke
an einen Maserati nicht mehr los. Immer verfolgte ich den Markt, beobachtete die Preise
und träumte von einem Ausflug mit meiner Gattin an einen der oberitalienischen Seen aus der
Perspektive eines Maserati-Innenraumes.
Aber wie kommt man an einen Ghibli, der den
eigenen Vorstellungen entspricht und der sich
vor allem vom technischen Zustand auf einem
“Nicht Schrauben, sondern Fahren”-Niveau
befindet, zumal sich die Suche durch berufliche
und familiäre Auslastung als geradezu sisyphoisch erweist. An ein ständiges Fahrzeugbegutachten an den Wochenenden, mal in München
oder in Hamburg war also im Traum nicht zu
denken. Der geneigte Leser wird nun spontan
einwerfen: Ruf doch mal den Arno an, der wird
dir sicherlich helfen. Genauso wäre es auch
52
Ein Traum wird wahr
gewesen, hätte ich unseren Biturbo-Titan zu diesem Zeitpunkt schon gekannt. Ich kannte mich zwar
in der Bedienung von Ebay und Mobile.de aus,
hatte aber weder etwas von einem Club oder gar
von einem Maserati-Forum gehört. Sehr blauäugig
wird jetzt jeder zu Recht denken, der diese Zeilen
liest. Und so kam es, wie es kommen musste, wenn
sich ein völlig unbedarfter, ahnungsloser, naiver
und ein wenig verrückter Tridente-Virus-Träger auf
die Suche nach einem Maserati begibt.
Am 01.06.2004 nahm das Glück seinen Lauf,
indem um exakt 09:55:43 MESZ im 500 Kilometer
entfernten München ein netter älterer Herr an seinem Computer eine Ebay-Anzeige ins Netz stellte,
der glücklicherweise Besitzer eines blaues Ghibli
war und diesen, da er das Fahrzeug gegen einen
Mercedes-Oldtimer in Zahlung genommen hatte
und so recht keine Verwendung dafür zu haben
glaubte, versteigern wollte:
„Startpreis 1 Euro. EZ 06/99. ABS. Airbag, 17 Zoll,
225 kw, Beifahrer-Airbag (?), Elektr. Fensterheber,
Leder, Klima, 306PS, WFS, Zentralverriegelung, 3.
Hand, Scheckheft, Infra-Rot-Fernb., Bordcomputer
(?), Elektr. Sitze, Sitzheizung (?), Garagenwagen,
nur im Sommer gefahren, Wurzelholz, Servo,
6-Gang, Elektr. Aussenspiegel, goldene Maseratiuhr (!), Kimaautomatik, Super-Zustand wie NEU,
Zahnriemen bei 44000km getauscht, Km-Stand
50800, als Neuwagen aus Italien gekauft, Sondermodell nur 35 Stück wurden gebaut“ = Original
Ebay-Text.
Das hörte sich doch gut an. Die Bilder zeigten eine
hübschen Maserati Ghibli, wobei mir die Innenausstattung für den Bruchteil einer Sekunde einen
leichten Kopfschmerz verursachte.
Nun setzte natürlich, wie jeder nachvollziehen kann
der übliche Mechanismus ein: Befriedigung einer
gewissen Spielsucht, gepaart mit der Hoffnung
ein Schnäppchen machen zu können, d. h. ich
steigerte munter mit, überprüfte täglich den “Spielstand” und betrachtete die Sache mit dem Gefühl
eines 12-Jährigen, der aus Spaß an einer Tombola
teilnimmt. Derweil viel mir eine Anzeige im Autoscout24 auf, in der genau dieser Ghibli ebenfalls für
eine recht hohe Summe, wie ich fand, angeboten
wurde. Das heizte meinen Spieltrieb weiter an. Ich
setze mir ein Limit, um 1 Tag vor Ende der Auktion mein letztes Gebot abzugeben in dem irrigen
Glauben, dass ich mit Sicherheit noch überboten
würde. Dieses Gebot ließ jedoch auf sich warten.
Mit jedem Blick auf den Auktionsstand schlug mein
Herz schneller, die Hände wurden feuchter, meine
Gedanken wirrer und es stellte sich immer konkreter die Frage: Was ist überhaupt, wenn wirk-
lich ...? Nicht auszudenken. Eigentlich wollte ich
ja nicht, oder vielleicht insgeheim doch, und überhaupt, wie würde meine liebe Frau reagieren?
Fragen über Fragen.
Angebotsende: 11.06.2004 09:55:43, ein Freitagmorgen.
Man ahnt schon was kommt:
3,…2,…1,…meins!!!!!!!!!!!
Herzlichen Glückwunsch, Sie haben den Artikel
erworben!
3,…2,…1,…meins?????????…Na toll, Freude
wollte nicht so recht aufkommen. Selbstzweifel
stiegen in mir hoch. Wie konntest du nur? Ein Auto
ersteigern, das man noch nicht einmal in Natura
gesehen, geschweige denn Probe gefahren hatte!
Hatte ich denn überhaupt während der Auktion mit
dem Besitzer Kontakt aufgenommen? Nicht einmal
das! “Du saublödes Rindvieh”, sagte ich zu mir
selbst.
Was sollte ich denn jetzt machen. Zunächst einmal
Ruhe bewahren, Gedanken sortieren, nachdenken.
Die Möglichkeit, als Spaßbieter mit dem Rechtsbeistand eines älteren Herrn aus München massiven
Ärger zu bekommen und verklagt zu werden, kam
nach kurzer Überlegung nicht in Betracht. Also
ergab sich nur: Ehefrau informieren, die wusste
nämlich von meiner “Tombola” nichts, Augen zu
und durch, Geld von der Bank holen und MaseratiBesitzer werden. Bei rechter Überlegung schien mir
dieser Gedankenweg ehrlich gesagt doch gar nicht
so schlecht, zumal der Preis des Fahrzeugs ca.
7000 Euro unter dem Autoscout24-Anzeigenpreis
lag.
Am nächsten Morgen schellte das Telefon, der
Noch-Ghibli-Besitzer gratulierte mir, es wurden
Informationen ausgetauscht und ein Termin in ,
53
Ein Traum wird wahr
2 Wochen vereinbart, an dem das Fahrzeug in
München abgeholt werden sollte.
“Wer war denn da am Telefon?” fragte meine Frau.
“Oooch, du............. ich muss Dir etwas gestehen.”
erwiderte ich. “Na spucks schon aus, ich merke
doch, dass dich seit gestern etwas beschäftigt, wir
sind jetzt 14 Jahre verheiratet und 25 Jahre zusammen, mein Schatz , du kannst mir nichts vormachen” sagte sie verständnisvoll. “Ich habe eine
Geliebte, eine Italienerin, Farbe Blu Mare, innen Leder, mit einem Dreizack auf der Brust” druckste ich
etwas verstohlen. Sie lachte, drückte mich, blickte
mir tief in die Augen und sagte: “Giovanni, mir ist es
viel lieber du hast eine Geliebte in der Garage, als
irgendwo anders.” Ich schmolz dahin. Sofort zeigte
ich ihr die Fotos, wobei sich die Begeisterung meiner Frau in Grenzen hielt, da sie auch jetzt noch der
Meinung ist: der Fiat-Spider ist viel schöner.
Die nächsten Tage verbrachten wir damit, die
Abholung des Maserati zu organisieren. Es wurde
eine Bahnfahrt gebucht und ein Zimmer im Meridien
in München, da wir bereits einen Tag vorher anreisen wollten. Die Schwiegereltern wurden gebeten,
während dieser Zeit auf unsere Kinder aufzupassen, eine rote Nummer lag bereit und am Freitag
nach Ablauf der 2 Wochen war eine Tasche gepackt
und das Geld von der Bank geholt. Wir kamen am
späten Nachmittag in München an, verbrachten
einen schönen Abend, telefonierten kurz mit dem
Noch-Ghibli-Besitzer und vereinbarten das Treffen
für den nächsten Morgen um 10 Uhr.
Die nächsten Tage verbrachten wir damit, die
Abholung des Maserati zu organisieren. Es wurde
eine Bahnfahrt gebucht und ein Zimmer im Meridien
in München, da wir bereits einen Tag vorher anreisen wollten. Die Schwiegereltern wurden gebeten,
während dieser Zeit auf unsere Kinder aufzupassen, eine rote Nummer lag bereit und am Freitag
nach Ablauf der 2 Wochen war eine Tasche gepackt
und das Geld von der Bank geholt. Wir kamen am
späten Nachmittag in München an, verbrachten
einen schönen Abend, telefonierten kurz mit dem
Noch-Ghibli-Besitzer und vereinbarten das Treffen
für den nächsten Morgen um 10 Uhr.
Nach einer erholsamen Nacht und einem hervorragenden Frühstück bestiegen wir bei strahlendem
Sonnenschein ein Taxi, um quer durch München in
einen Vorort zu fahren. Vor einem großen Einfamilienhaus mit blickdichtem Tor hielt das Taxi und ließ
uns aussteigen. Der Tag, an dem man zum ersten
Mal Maserati-Besitzer wird, ist schon ein besonderer. Noch immer war uns nicht klar, was uns erwarten würde. Noch immer hatten wir das Gefühl, es
mit der ganzen Aktion irgendwie richtig gemacht zu
haben, obwohl bis zum Schluss eine große Portion Zweifel mit im Spiel war. Das Tor öffnete sich,
wir wurden bereits erwartet. Der nette ältere Herr
begrüßte uns freundlich und stellte uns seine Frau
vor. Das wurde jedoch schon zur Nebensache,
denn da stand ER. Unser zukünftiger Maserati, in
einem blau, das man sonst nur an der Amalfi-Küste
oder in der Grotte von Capri zu sehen bekommt.
Meine Frau sagte mir später auf der Heimfahrt: ”Als
ich das Leuchten in deinen Augen sah beim Anblick
des Autos, war mir klar, dass es genau das richtige
ist.” Nun erfolgte natürlich die erste Begutachtung,
es war in etwa so wie beschrieben, der Zustand
allerdings nicht wie NEU, da kleine Beulen, Steinschlagschäden und Kratzer an den Felgen den
Gesamteindruck marginal trübten. Der Motor startete prompt, die Probefahrt verlief ebenfalls ohne
nennenswerte Auffälligkeiten. Der alte Besitzer
spendierte noch eine komplette Tankfüllung (80L!)
54
Ein Traum wird wahr
und nach Erledigung der beim Autokauf üblichen
Formalitäten machten wir uns auf die ca. 500 km
Heimweg. Die Fahrt war ein Traum, wir kehrten für
ein paar Stunden noch unterwegs bei Freunden ein
und erreichten die Heimat spät in der Nacht. Der
Motor lief samtweich, das Drehzahlniveau überstieg
4000U/min nicht, da der Maserati einige Monate
gestanden hatte und wir die italienische Technik
nicht unnötig strapazieren wollten.
Die folgenden Wochen wurden mit kleinen Wartungsarbeiten, der Installation neuer Reifen, einer
Inspektion, der Formalität der Zulassung zum
Straßenverkehr und natürlich auch ausgiebiger
Testfahrten zugebracht. Nun wurden Informationen
eingeholt, wobei sich für mich erst jetzt herausstellte, dass es sich um eine sehr seltene Ausführung
eines Ghibli, nämlich des Primatist handelte, was
natürlich eingeweihten Fans sofort klar gewesen ist.
Eine kurze, nach Ende der Auktion aufgekommene
Überlegung, den Wagen zunächst einmal zu erwerben und dann möglichst schnell wieder zu veräußern, war allerdings zu diesem Zeitpunkt schon
gänzlich verflogen. Ein paar Wochen später lernte
ich durch einen Zufall einen Maseratisti aus meiner
Heimatstadt kennen (die Geschichte wurde bereits
in einer der vorangegangenen Clubzeitungen abgedruckt). Durch Thomas bekam ich eine Zeitschrift
des Biturbo-Clubs und weitere interessante Informationen zum Thema Maserati.
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Der
Ghibli läuft im Großen und Ganzen sehr zuverlässig. Er hat meine Frau und mich auf vielen Fahrten
wie ein treuer exzentrischer Freund begleitet, unter
anderem nach Berlin, nach Grömitz, nach Holland
und nach Süddeutschland. Nie hat er uns im Stich
gelassen. Sicherlich interessiert den Leser auch
die brennende Frage: War denn in der gesamten
Zeit nichts kaputt? Wie bei jedem Auto kam es hin
und wieder mal zu Defekten. Auch die sind schnell
aufgezählt: defekter Krümmer, defektes Heizungsventil incl. Klimasteuerung, schwache Batterie, die
Lichtmaschine wurde überholt, zwei defekte Reifen,
undichte hintere Stoßdämpfer. Aber alles keine
großen Probleme, zumal die Teilebeschaffung über
unseren Biturbo-Guru Arno immer hervorragend
funktioniert hat. An dieser Stelle möchte ich die
Gelegenheit nutzen, Arno meinen Dank auszusprechen, da er nicht nur für die Beschaffung von Teilen
sorgt, sondern jederzeit auch mit technischen Tipps
weiterhelfen kann und immer am Telefon Zeit für
ein kleines Pläuschchen hat.
Das Fahrzeug hat jetzt nach über sieben
Jahren in unserem Besitz ca. 75000km auf der
Tachouhr, bekommt regelmäßig eine Inspektion, wird sorgfältig warm und kalt gefahren und
i.d.R. nur bei schönem Wetter bewegt. Wenn
möglich vermeide ich auch hohes Drehzahlniveau und zu hohen Ladedruck. Vor drei Jahren
bekam der Dreizack einen neuen Zahnriemen
und eine neue Lackierung der Fronthaube und
der Felgen, wegen der oben schon erwähnten
Kratz- und Steinschlagspuren.
Die Sonne lacht noch, während ich diese letzten
Zeilen schreibe. Es ist gerade 18:30 Uhr. Was werde ich jetzt noch unternehmen? Richtig geraten!
Eine Runde mit dem Primatist wäre jetzt nicht
schlecht. So sieht die Verwirklichung eines
Traumes aus. nicht eine Sekunde habe ich die Entscheidung bereut, dieses Traumauto ersteigert zu
55
Ein Traum wird wahr
haben, zugegeben mit etwas Glück, das im Leben
eben auch immer dazugehört.
Seit Juni haben wir übrigens unsere Sammlung
noch um einen schwarzen Maserati Spyder Cambiocorsa Bj.2005 erweitert, der so ganz anders,
aber ebenso faszinierend unsere italienische
Maserati-Leidenschaft zum Kochen bringt.
Ach ja,...da bleibt doch noch ein Traum. Natürlich,
der Ausflug zu den oberitalienischen Seen mit
meiner Gattin aus der Perspektive eines PrimatistInnenraumes. Ich versichere Euch, liebe Maseratisti, dieses Panorama kann man so schnell nicht
toppen.
Ich glaube ich werde Arno mal anrufen, der wird mir
sicherlich auch dabei helfen und mir einige Tipps
geben können.
Cordiali Saluti
Dr. Johannes Gleibs
September 2011
56
„BB“ und andere Wunschträume
Oldtimerkauf in „Bella Italia“
„Bella Italia“ -
bedeutet für die meisten Leute:
Sonne, Meer, Wein, Pasta, Pizza und Adriano
Celentano.
Schon in meinen jungen Jahren, verband ich Italien mit der Geburtsstätte edler und feuriger Automobile, von denen ich ständig träumte. Hörte ich
die Namen: Ferrari ,Maserati, Lamborghini, De
Tomaso, Abarth, Zagato oder Alfa Romeo, so löste
das Gefühle bei mir aus, die Viele erlebten, als sie
ihren ersten BB-Film, mit feuchten Händen und
starker Erregung anderer Körperteile, in sich aufsaugten. Ich will damit nicht sagen, dass mich die
gut gebauten Karosserien der weiblichen Erdbewohner nicht ebenfalls stark interessierten. Die
Rangordnung meiner Gefühle und Träume versuche ich mal so zu beschreiben:
Man stelle sich eine gute Fee vor, die mir einen
von von zwei Wunschträumen erfüllen würde.
1. eine Stunde mit „BB“ oder 2. eine Stunde mit
„512 BB“ - ohne zu zögern würde ich die Nr. 2
wählen. Da es aber keine guten Feen gibt, die
solche Wünsche erfüllen würden, träumte ich jahrelang weiter und ich erinnere mich heute noch an
die weichen Knie, die ich bekam, wann immer ich
einen dieser Traumwagen aus der Nähe ehrfurchtsvoll bewundern durfte.
Die Jahre vergingen, ohne das ich „BB“ oder „512
BB“ ausprobieren oder gar besitzen durfte.
Mit den Jahren verblaßten viele Träume und älter
werden heißt leider auch die Realität zu akzeptieren („BB“ war auch schon in die Jahre gekomme)
und die Erfüllung seiner Wunschträume nicht in
unerreichbaren Höhen (und Preishöhen) zu suchen. Als endlich auch in mir diese Weisheit gereift
war, konzentrierte sich mein Wunschdenken auf
ein Auto, das von einem Alu-Motor mit 2 obenliegenden Nockenwellen und 2 Doppelvergasern
zügig angetrieben wurde. Diesen Antrieb begleitete
ein Sound, an dem es Kenner, selbst mit verbundenen Augen, identifiziert hätten.
Diesen Antieb begleitete ein Sound, an dem es
Kenner, selbst mit verbundenen Augen, identifiziert
hätten.
Alfa Romeo Spider hieß dieser Traum auf Pirelli bereiften Rädern und es war an der Zeit, diesen Traum
nun zügig zu verwirklichen.
Somit sind wir wieder am Anfang der Geschichte bei
„Bella Italia“. Wo sonst sollte ich mir diesen Traum
erfüllen.
Also eine Woche Auszeit nehmen, Bares einstecken
und ab nach „Bella Italia“ auf eine Suchfahrt,
deren Ziel der Erwerb eines alten aber durchaus
gesunden Alfa Romeo Spider Fastback sein sollte.
Prächtig gelaunt und voller Vorfreude bestieg ich
eines abends den ICC, der mich, nach einer fast
schlaflosen Nacht, nach Milano brachte.
In Milano, der eigentlichen Hauptstadt von Norditalien, sollte es doch nicht so schwer sein, mein
Traumauto zu finden.
Aber auch diesmal bewahrheitete sich die alte Regel, dass die (Auto) - Götter vor den Erfolg, Mühen
und Schweiß gesetzt haben. Zu Hause hatte ich mir
eine Straße in Milano vorgestellt, auf der, ähnlich
der Mainzer Landstrasse in Frankfurt (am Main
selbstverständlich), sich ein Autohaus an das Andere reiht und mir, mit einem großen Angebot an Spidern die Kaufentscheidung schwer machen würde.
Meine Vorstellung zerplatzte wie eine Seifenblase. Nach zwei Tagen hatte ich zwar eine ungefähre Vorstellung von der Größe Milanos, aber noch
keinen Fastback Spider zu Gesicht bekommen.
Ich hatte Paolo, Giuseppe, Andrea, Carlo und Ernesto kennengelernt - allesamt Taxifahrer in Milano,
und große Fiat- /Opelkenner. Jeder von ihnen erklärte mir sehr vertrauenerweckend, nachdem ich
ihnen den Grund meiner Suche erklärt hatte :
„No problemi - un mio amico ha giustamente una
macchina aposta per lei“. (Kein Problem - ein
Freund von mir hat genau das richtige Auto für Sie“)
So lernte ich zig Freunde von Taxifahrern kennen,
alles Autohändler, von denen es bestimmt eine Provision für den Taxista gegeben hätte. Nur hatte ich
immer noch keinen Spider zu Gesicht bekommen.
Alle Taxisti verabschiedeten sich mit der gleichen,
traurigen Mine und den gleichen Worten: „Peccato,
ho pensato che .....“ (Schade, ich dachte, dass......)
Ich habe nie herausgefunden, was für sie schade
war - dass ich nicht das gesuchte Auto gefunden
hatte, oder der Entgang einer eventuellen Provision.
Am Abend des zweiten Tages saß ich in einer
kleinen Trattoria und gabelte mißmutig die Pasta in
57
„BB“ und andere Wunschträume
mich hinein. Weder der gute Rote noch das hausgemachte Tiramisu konnte meine Laune aufbessern.
Dem Padrone der Trattoria, ein kleiner rundlicher
Mann Mitte 40 mit spärlicher Haarpracht aber buschigen Augenbrauen, unter denen gutmütige, treue
Bernadineraugen lustig blinzelten, fiel meine düstere
Mine auf. Er bezog sie wohl auf seine Kochkunst. Mit den Worten: „Andato tutto bene?“ (war
alles gut?) kam er an meinen Tisch. Ich versicherte
ihm, dass sein Essen köstlich war. Auf seinen fragenden Blick erklärte ich ihm den Grund meiner
Betrübnis. Er lachte und ich hörte zum Xten Male
die Worte: „No problemi“. Er entfernte sich mit rollendem Gang und brabbelte leise so etwas wie:
„ I tedesci sono tutti matti“ (die Deutschen sind alle
verrückt) vor sich hin. Als ich später, nach einem
sehr gute Cafe corretto, „ il conto per vavore“ verlangte, brachte er mir die Rechnung, auf deren
Rückseite er einen Namen nebst Adresse aufgeschrieben hatte. „ Questo è mio cugino nel Piemonte. Lui è un`collezionista di vecchie machine. Magari
che lui puo`essere utile“. (Dies ist mein Cousin in
Piemont. Er ist Sammler alter Autos. Vielleicht kann
er nützlich sein).
Ich bedankte mich, lobte noch einmal seine Kochkunst, versprach ein Wiederkommen und ging, mit
neu geschöpfter Hoffnung, in mein Hotel.
Am nächsten Morgen brachte mich ein Kollege von
Paolo, Giovanni und Co zum Bahnhof und die Ferrovia Statale brachte mich über Torino nach Cuneo.
Dem Taxista nannte ich die Adresse, die auf der
Rechnung der Trattoria stand. Das Aufleuchten in
den Augen des Taxista verstand ich erst etwas
später. Die Fahrt dauerte gut 40 Minuten, ging über
kleine Nebenstrassen, durch diverse kleine verschlafene Dörfer und erhöhte nicht unwesentlich
mein Spesenkonto.
Der Hoffnungsschimmer, den ich seit dem Vorabend gesehen hatte, verblaßte als der Taxista auf
einen, nicht gerade einladent aussehenden Bauernhof , einbog. Er bemerkte meinen ungläubigen
Rundumblick und versicherte mir, dass die Adresse
richtig sei. Ich bat ihn etwas zu warten.
Drei Hunde kündeten mein Erscheinen laut bellend
dem Hausherrn an. Eine Holztür, die etwas schief in
den Angeln hing, ging, nach Olio Dante schreiend,
langsam einen Spalt breit auf. Ein älterer Mann in
einem blauen Arbeitsanzug, musterte mich und
mein Köfferchen misstrauisch durch seine uralte,
mehrmals geflickte Brille. Während er mich begutachtete schweifte mein Blick über den Hof, der voll
von altem Gerümpel war. Scheinbar sammelte die-
ser seltsame alte Kauz außer alten Autos, von denen nichts zu sehen war, auch Trödel jeglicher Art.
„Che cosa vuole da me ?“ (was wollen sie von
mir?). Diese Worte brachten meinen Blick wieder
zu dem älteren Herrn, dessen genaues Alter
schwer zu schätzen war, zurück.
Ich stellte mich vor und überbrachte ihm die Grüße,
die sein Cousin in Milano mir für ihn mitgegeben
hatte. Danach kam ich sofort zu dem eigentlichen
Grund meines Kommens, denn ich glaubte nicht,
dass ich hier fündig werden würde. Ich wollte auch
keine weitere Zeit an diesem Abend verschwenden.
Noch wartete der Taxista, der mich zu einem
Hotel in Cuneo hätte fahren können.
„Venga dentro. Ho un buon vino. Poi vediamo“.
(„Kommen sie rein. Habe einen guten Wein. Dann
sehen wir weiter“).
Er führte mich in eine Art Wohnküche, in der die
meisten Gegenstände aus Holz gefertigt waren.
Der Hausherr machte eine eindeutige Handbewegung, die mich zum Platznehmen auf einer Eckbank, neben einem riesigen Kachelofen, aufforderte. „Mi chiamo Aldo. Vado a prendere il vino“.
(„ich heiße Aldo. Ich gehe den Wein holen“).
Als er das Zimmer verlassen hatte, nutzte ich die
Gelegenheit und sah mich in dem Raum genauer
um. Die Einrichtung bestand aus: Tisch, Eckbank,
großem Buffetschrank, Kachelofen und einem alten
Herd, der noch mit Holz befeuert wurde. Das Ofenrohr des Herdes ging senkrecht nach oben, bis fast
unter die Zimmerdecke und lief dann waagerecht
unter der Decke bis zur Außenwand. So konnte
man gleichzeitig Kochen und Heizen. Über dem
Herd hing an einem Nagel, der einfach in die Wand
geschlagen war, ein wichtiges italienische Küchenutensil - der Knoblauchzopf. Neben dem kleinen
Fenster befand sich an der Wand ein schmales
Holzregal auf dem diverse Fotos und eine alte Uhr,
58
„BB“ und andere Wunschträume
die irgendwann einmal stehengeblieben war, standen. Die Fotos zeigten eine ältere Frau, zwei junge
Männer und eine junge Frau mit einem Kind..
Aldo betrat wieder den Raum mit einer riesigen Salami unter dem Arm. In den Händen hielt er ein
Weißbrot und eine Flasche Wein. Er legte alles auf
den Tisch und holte aus dem Buffetschrank Teller,
Gläser und ein großes Messer. Während er die Flasche öffnete erklärte er: „Questo vino è fatto in
casa. Un Dolcetto cosi, non si puo comperare“.
(„Dieser Wein ist selbst gemacht. Einen solchen
Dolcetto kann man nicht kaufen). „Mangi e bevi.
Dopo ti faccio vedere le mie machine“. („Trink und
iss. Später zeige ich dir meine Autos“).
Aus der Art, wie er mich dutzte, entnahm ich eine
natürliche Sympatie, die er mir entgegen brachte
und fühlte mich nach so kurzer Zeit sehr behaglich
in seinem Haus.
Während wir aßen und den wirklich vorzüglichen
Wein tranken, erzählte er von seinen Autos, die er in
vielen Jahren gesammelt hatte. Durch Verkäufe, die
er hin und wieder tätige, könne er sich nach und
nach die Autos anschaffen, die er dann nie mehr
verkaufen würde. Seine Sammlung sollte irgendwann einmal nur noch aus Lancia-Martini und FiatAbarth Modellen bestehen.
Er redete ohne Unterbrechung und ich versuchte
ein guter Zuhörer zu sein. Ab und zu steuerte ich
ein erstauntes A oder ein verwundertes O zu der
Unterhaltung bei. Ich erfuhr, in diesem einseitigen
Dialog, sehr viel aus seinem Leben. - Hof vom
Vater übernommen - ein Leben lang geschuftet Frau vor fünf Jahren verstorben - zwei Söhne schon
groß und aus dem Haus - ein Enkelkind, welches er
viel zu selten zu sehen bekomme. Seit zwei Jahren
lebe er allein mit drei Hunden einigen Katzen und
diversen Hühnern.
Je mehr er mir aus seinem Leben erzählte, desto
klarer wurde mir, dass dieser Mann sehr einsam
war. Er genoss es, mit einem Fremden zu reden,
dem er all das erzählen konnte, was seine Freunde
und Nachbarn wohl schon zu oft gehört hatten und
deshalb nicht mehr zuhörten. Als ich verstohlen auf
meine Uhr sah, war ich überrascht, wie schnell
drei Stunden verflogen waren. Es war bereits 21
Uhr. Draußen trommelte der Regen gegen das kleine Fenster. Es war einer dieser naßkalten November-Abende, an dem sich selbst die drei Hunde in
die Scheune verkrochen hatten. In der Küche dagegen war es wohlig warm und gemütlich, Dank des
großen Kachelofens, den Aldo ab und zu mit Holzstücken fütterte.
Er hatte meinen Blick zur Uhr bemerkt und schien
etwas verlegen. Vielleicht dachte er daran, warum
ich eigentlich gekommen war und dass er drei
Stunden erzählt hatte und ich nicht ein Auto zu Gesicht bekommen hatte. Als wenn er meine Gedanken gelesen hätte, sagte er mit verlegener Stimme:
„ è gia tardi e buio. Le machine ti faccio vedere
domani. Ormai nel capannone non c`e` la luce, e
non si puo vedere bene le machine“. („es ist schon
spät und dunkel. Die Autos zeige ich dir morgen.
Außerdem ist in der Scheune kein Licht und man
kann die Autos nicht gut sehen“).
Natürlich war ich einverstanden. Es blieb mir ja
auch keine andere Wahl, wenn ich seine Autos
sehen wollte und eventuell das fand, weswegen ich
zu ihm gekommen war.
Also fragte ich Aldo nach einem Hotel in der Nähe
und wie ich zu einem Taxi kommen könnte. Er zog
ein beleidigtes Gesicht und meinte: das Haus sei
groß genug für Zwei. Er würde mich nicht gehen
lassen, denn Taxi und Hotel sei alles zu umständlich. Zumal das nächste Hotel in Cuneo, ca 40 Km,
entfernt sei. Dankend nahm ich seine Einladung
an, obwohl ich mich dabei nicht wohl fühlte.
Aldo brachte mit Zeitungspapier und kleineren
Holzstücken den Herd in Gang. Ein großer Topf mit
Wasser wurde zum kochen gebracht und in eine
ebenso große, alte Eisenpfanne gab Aldo Olivenoel
und zerbröselte einige Peperoncini. Er entnahm
dem Knoblauchzopf zwei Zehen, die er auf einem
Holzbrett, mit einem großen Messer zerdrückte und
dann ebenfalls in die Pfanne gab. Das kochende
Wasser wurde gesalzen und mit einem Schuß Olivenoel versehen, bevor er dann die Spaghetti
hineintat. Nach einigen Minuten fischte Aldo die
Spaghetti aus dem Topf und gab sie in die heiße
Pfanne. Geschickt wendete er die Nudeln im
Knoblauch-Peperoncini-Olivenoel und füllte zwei
Teller damit. Zu den scharfen Nudeln wurde natürlich eine weitere Flasche Dolcetto geleert und eine
Episode, aus Aldo`s Leben, folgte der Anderen.
Weit nach Mitternacht zeigte Aldo mir das Zimmer,
in dem ich schlafen sollte. Das Bett war schmal und
hart - das Zimmerchen klamm und kalt. Trotzdem
fiel ich sofort in einen Dolcetto-Tiefschlaf, aus dem
ich, durch heftiges Klopfen an der Tür, jäh gerissen
wurde..
„ La colazione è pronta“ („das Frühstück ist fertig“)
vernahm ich Aldos Stimme. Mühsam blinzelte ich
auf meine Uhr und konnte kaum glauben, dass es
erst 6 Uhr früh war. Ja ist den dieser Aldo total verrückt, mitten in der Nacht aufzustehen???
59
„BB“ und andere Wunschträume
Doch dann dämmerte es mir: auf Bauernhöfen steht
man früh auf. Ich schwang meine Beine aus
dem Bett und wurde sofort an den genossenen
Dolcetto erinnert. Immer noch etwas wackelig und
halb schlafend, betrat ich die Küche, wo mich ein
Kaffeeduft angenehm und aufweckend empfing.
Aldo plapperte sofort putzmunter auf mich ein.
Nach dem dritten Cafe (wir würden ihn Espresso
nennen) kehrten so langsam meine Lebensgeister
zurück. Der Gedanke, dass ich in Kürze endlich
Aldo`s Autosammlung zu Gesicht bekommen würde, vertrieb schließlich die letzte Müdigkeit.
„Andiamo“ („Gehen wir“) sagte Aldo schmunzelnd
und führte mich über den Hof zu seiner heiligen
Scheune. Wie festgenagelt und mit großen, ungläubigen Augen, blieb ich am offenen Scheunentor stehen. Was ich hier zu sehen bekam, passte
eigentlich in keiner Weise zu dem gesamten Umfeld
und ich hätte nie geglaubt, dass es mitten in der
Pampa von Piemont, einen kauzigen, alten Mann
gab, der mich mit seiner Autosammlung so verblüffen konnte.
Da standen in drei Reihen je sieben Autos und alle,
auf den ersten Blick, in hervorragendem Zustand.
Blitzsauber glänzend und auf Holzklötzen aufgebockt verrieten diese Autos viel über ihren Besitzer.
Auf dem Deckel einer groben Holzkiste türmte sich
ein Berg von Abdeckplanen, die mir verrieten, dass
Aldo schon sehr früh heute Morgen hier gewesen
sein mußte, um alle Fahrzeuge abzudecken.
Er ging in die zweite Reihe und blieb neben einem
silberblauen Alfa Romeo Fastback-Spider stehen.
Er winkte mich zu sich heran und sagte stolz:
„Credo, che questa machina vada bene per te“.
(„Ich glaube, dass dieses Auto gut für dich ist“).
Er hatte absolut recht mit dieser Ansage. Das war
mein erträumtes Auto: Originalzustand, erster Lack,
Innenausstattung beiges Kunstleder, Verdeck ebenfalls beige und alles in hervorragendem Zustand.
Hinter dem tiefgeschüsselten Holzlenkrad zwei
große Rundinstrumente. Der Tachometer zeigte
eine Laufleistung von 92.660 Km an. Über der
Mittelkonsole, aus der ein kurzer Schalthebel mit
großem Holzknauf ragte, befanden sich über einem
Cassettenradio der siebziger Jahre, die drei, für Alfa
typischen, leicht schräggestellten Chrom-Rundinstrumente. Ein wahrer Augenschmaus.
Aus dem Libretto des Alfas ersah ich: Baujahr 1978,
einen Vorbesitzer und seit einem Jahren in Aldo`s
Besitz und seither nicht mehr gefahren worden.
Mit einem fahrbaren Wagenheber stellten wir den
Spider (von den Holzklötzen) auf die Alu-Räder.
Während Aldo eine neue Batterie (weiß der Henker
wo er sie so früh aufgetrieben hatte) einbaute,
schraubte ich meine mitgebrachten roten Kennzeichen an. Ich drehte den Zündschlüssel und nach
nur wenigen Umdrehungen sprang der Motor mit
dem typischen Alfa-Brummen an.
Als das Instrument für Wassertemperatur ca 80 º
anzeigte, startete ich zur Probefahrt. Der Spider
war in Topform. Die gesamte Technik funktionierte,
alle Instrumente verrichteten ihren Dienst. Bremsen, Kupplung, Getriebe und Lenkung arbeiteten
einwandfrei. Wenn man von einigen kleinen Gebrauchsspuren absah, gab es bei diesem Auto
nichts zu bemängeln. Nach ca 30 Minuten kehrte
ich auf den Hof zu Aldo zurück. Ich versuchte erst
60
„BB“ und andere Wunschträume
gar nicht, meine Begeisterung zu verbergen und
dies schien Aldo glücklich zu machen. Nun kamen
wir zur geschäftlichen Seite und ich befürchtete,
dass unsere Preisvorstellungen etwas differieren
würden. Doch der Preis, den Aldo nannte, war sehr
fair und ich willigte sofort ein. Mit Typen, wie Aldo,
feilscht man nicht um den Preis. Sie sind Kenner
der Scene und keine Händler. Ihre Autos sind ihnen
ans Herz gewachsen und für sie ist der neue Besitzer oft wichtiger als ein höherer Verkaufspreis.
Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, legte
Aldo die Kaufsumme, ohne nachzuzählen, in eine
Schublade des Buffetschranks. Ich hatte es plötzlich sehr eilig loszufahren, denn ich konnte es kaum
erwarten die lange Heimreise, mit diesem perfekten
Schmuckstück, anzutreten.
Aldo`s Einladung zum Mittagessen lehnte ich artig
ab, mit der Ausrede der langen Heimreise.
Bei der herzlichen Verabschiedung mußte ich Aldo
versprechen, wann immer ich in der Nähe von Cuneo sei, ihn zu besuchen - was ich natürlich versprach. Wir alle kennen solche Versprechen, die
nur selten eingelöst werden. In diesem Fall sollte es
ganz anders kommen.
Als ich von Aldo`s Hof, der mir, bei meiner gestrigen
Ankunft, wenig Vertrauen erweckend schien, fuhr,
wirkte er heute freundlich und ehrlich wie sein Besitzer.
In den folgenden Jahren hatte ich öfter die Gelegenheit Aldo zu besuchen. Wir verbrachten viel Zeit
mit Reden bei gutem, einfachen Essen und nie
fehlte sein selbstgemachter Dolcetto. Aldo hat mir
noch einige sehr gute Fahrzeuge (auch Maserati
Biturbos) für unsere Clubmitglieder vermittelt. Für
ihn fand ich einen interessanten Fiat-Abarth, der
gut n seine Sammlung passte.
Meine Besuche erfreuten Aldo immer sehr, denn
sie brachten ein wenig Abwechselung in sein einsames Leben und für mich war der alte, halbverfallene Bauernhof ein Stückchen Zuhause geworden.
Das alles liegt heute schon über 20 Jahre zurück.
Ich bin über Alfa Romeo, wie Ihr alle wißt, bei
Maserati Biturbo angekommen
Aldo ist vor einigen Jahren verstorben. Der Hof
und Aldo`s Sammlung wurde von seinen Söhnen
verkauft, da sie andere Interessen hatten.
Ich denke auch jetzt noch oft an Aldo, besonders
wenn ich in Piemont bin.
Arno Teschinsky
61
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ZZZ]DKQDU]WSUD[LVWRHSIHUGH
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Fax 07822 / 61 509 * * * Funk: 0171 / 68 88 339 * * * E-Mail: info@biturboclub.de
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Satz und
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Maserati Bi Turbo Club
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