Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach
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Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach
Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Sana Einrichtungen in Deutschland Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein Hamburg Bremen Niedersachsen Berlin Brandenburg Nordrhein-Westfalen Sachsen-Anhalt Sachsen Hessen Thüringen Rheinland-Pfalz Saarland Baden-Württemberg Bayern Klinik mit Sana-Mehrheitsbeteiligung Akut-Klinik Klinik mit Sana-Minderheitsbeteiligung Reha-Klinik Klinik im Sana-Management Akut- und Reha-Klinik Alten- und Pflegeheime mit Sana-Mehrheitsbeteiligung Alten- und Pflegeheime mit Sana-Minderheitsbeteiligung Alten- und Pflegeheime in Sana-Management Stand: März 2011 2 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach 3 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 I n h a lt s v e r z e i c h n i s Strukturierter Qualitätsbericht nach § 137 Abs. 1 Satz 3 Nr. 6 SGB V 4 6 I n h a ltsv er z eich n is Strukturierter Qualitätsbericht nach § 137 Abs. 1 Satz 3 Nr. 6 SGB V 14Editor i a l Qualität auf dem Prüfstand - zum Nutzen unserer Patienten M ission u n d Vision 17 Leitbild der Sana Kliniken R h eu m a k r a n k en h aus i n Ba d K r euz nach Die Fachklinik für Rheumatologie und Osteologie 9Sa na Et h i k-Stat u t Die Menschenwürde und Autonomie jedes einzelnen Patienten haben Vorrang vor allem Anderen 12 GruSSwort des Vorsta n ds der Sa na K li n i k en AG 18T h em a Kooperative Therapie im SanaRheumazentrum 20T r a nspa r en t e Qua lität Unsere Klinik zeigt ihre Ergebnisse auf www.qualitätskliniken.de 4 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 22KTQ -R ez ert i fi zi eru ng Qualität im Krankenhaus dauerhaft sichern 24K r a n k en h aus -H ygi en e Verantwortung für Patienten und Mitarbeiter 40 t ei l B Struktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten/Fachabteilungen 41 B -1 Rheumakrankenhaus 26A kt i v es Risi kom a nagem en t Gelebte Sicherheitskultur bei Sana 50 t ei l C Qualitätssicherung 29 t ei l A Struktur- und Leistungsdaten des Krankenhauses 58 t ei l D Qualitätsmanagement 5 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 M i s s i o n u n d Vi s i o n Leitbild der Sana Kliniken MISSION Die Sana Kliniken AG ist einer der führenden Anbieter von Gesundheitsdienst leistungen in Deutschland. Unsere Krankenhäuser sind Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Als Tochterunternehmen der privaten Krankenversicherer sind wir ein stabiler Eckpfeiler in der Gesundheitswirtschaft und ein vertrauenswürdiger Partner für Patienten, Ärzte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Krankenkassen und Politik. Wir gehen neue Wege und setzen Maßstäbe in der Führung von Gesundheitseinrichtungen. Mit der Kraft eines Krankenhauskonzerns setzen wir Konzepte für eine zukunftsfähige, integrierte Patientenversorgung um. Hohe Qualität und Wirtschaftlichkeit kennzeichnen unsere Leistungen. So steigern wir nachhaltig den Wert unseres Unternehmens und gewährleisten Wachstum und Innovation. VISION Unser Ziel ist ein Krankenhaus, das Zukunft hat • in dem jeder Patient in seiner Individualität respektiert wird, • in dem die Qualität der Leistungen offen und nachvollziehbar für Patienten, Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dargestellt wird, • in dem engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit besonderen Fähigkeiten und Motiven arbeiten in einem Arbeitsumfeld, das die Vereinbarkeit ihrer Lebens- und Arbeitsziele dauerhaft gewährleistet, • ein Krankenhaus, in dem wir mit unseren Partnern vor Ort eine Gesundheitsversorgung anbieten, die langfristig in städtischen und in ländlichen Regionen leistungsfähige Versorgungsstrukturen sichert. Diese Krankenhäuser sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region und Teil des Gemeinwesens; sie nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr – auch als Vordenker, Vorreiter und Vorbild einer zukunftsfähigen Gesundheitswirtschaft. 6 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 WERTE Patientennähe Jeder Patient ist besorgt, wenn er ein Krankenhaus aufsucht. Seine Ängste und Sorgen berücksichtigen wir ebenso wie seine Lebenssituation und -geschichte. Zu jeder Zeit ist unser Handeln auf die Verbesserung der persönlichen Gesundheitssituation unserer Patienten ausgerichtet. Die Zufriedenheit unserer Patienten und der ihm nahe stehenden Menschen ist der Maßstab unseres Erfolges. Dieser Herausforderung stellen wir uns täglich neu. Vertrauen Wie wir mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommunizieren, ist ausschlaggebend für unsere Unternehmenskultur. Kommunikation und Führungsstil sind respektvoll, wertschätzend und motivierend. Wir vertrauen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und übertragen ihnen Verantwortung und Entscheidungskompetenz. Transparenz, Offenheit und zielorientierte Führung sind für uns Eckpfeiler der Unter nehmenskultur. Dies ist Voraussetzung für lebenslanges Lernen und neue Ideen. Unser Führungsverhalten auf Vertrauensbasis sichert die langfristige Existenz des Unternehmens. Dazu gehören Wachstum und sichere Arbeitsplätze. Nachhaltigkeit Unsere Strategien steigern den Unternehmenswert bei profitablem Wachstum. Mit einer angemessenen Rendite erfüllen wir die finanziellen Erwartungen unserer Gesellschafter und schaffen Gestaltungsspielräume für unternehmerisches Handeln. Unsere Einrichtungen handeln in ihrem Marktumfeld autonom. Für alle wichtigen Geschäftsprozesse setzen wir uns Ziele und messen deren Erreichung. Diese Erkenntnisse und Erfahrungen sind Ausgangspunkt für weitere Verbesserungen. Die Unternehmenszentrale unterstützt dabei die angeschlossenen Einrichtungen. Verantwortung Unsere Krankenhäuser sind integrierter Bestandteil der Gesellschaft und treten für deren Belange ein. Ethik und Wirtschaftlichkeit stehen in einem ausgewogenen Verhältnis. In der jeweiligen Region engagieren wir uns in Prävention, Gesundheitserziehung, Sport und Kultur. Wir fördern das Ehrenamt. Mit den uns zur Verfügung gestellten finanziellen und ökologischen Ressourcen gehen wir sorgsam und sparsam um. Wir setzen uns täglich für die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und Konzernregelungen ein. Dies ist der feste Boden, auf dem unsere Unternehmenskultur steht. 7 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 S a n a E t h i k - S tat u t Die Menschenwürde und Autonomie jedes einzelnen Patienten haben Vorrang vor allem Anderen Wir tun alles, um einem Patienten die Wahrnehmung seiner Eigenverantwortlichkeit und Souveränität zu ermöglichen. Dafür informieren wir ihn ausführlich und verständlich und respektieren seinen Willen und seine Entscheidungen. Es ist uns wichtig, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und aktiv zu fördern. Unser Handeln soll stets dem Wohl des Patienten dienen und ihm nicht schaden. Dabei haben auch wir das Recht bzw. die rechtliche oder ethische Pflicht, nicht jede vom Patienten gewünschte Leistung auszuführen. Wir betrachten unsere Patienten eingebettet in ihre sozialen Zusammenhänge. Soweit es dem Patienten ein Anliegen ist, beziehen wir seine Familie oder andere ihm nahestehende Menschen ein. Für den Fall, dass ein Patient selbst seine Entscheidung nicht treffen und formulieren kann, beachten wir seine zuvor getroffenen Verfügungen, z.B. in Form einer Patientenverfügung oder schriftliche oder mündliche Erklärungen. Auch das Wissen der Familie oder anderer nahe stehender Menschen ist dabei zu Rate zu ziehen. In Fällen, in denen der mutmaßliche Wille des Patienten nicht in Erfahrung gebracht werden kann, entscheiden wir uns für die Bewahrung des Lebens. Wir sorgen für eine gerechte Behandlung aller unserer Patienten In unseren Überlegungen und Entscheidungen bemühen wir uns um Gerechtigkeit und machen unsere Argumente im therapeutischen Team nachvollziehbar und transparent. Dabei ist uns bewusst, dass vollkommene Verteilungsgerechtigkeit nicht immer erreicht werden kann. Wir setzen uns aktiv für eine gerechte Behandlung aller unserer Patienten, unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Alter und sexueller Identität ein. Wir respektieren die kulturellen, religiösen und weltanschaulichen Denkweisen unserer Patienten und beachten sie, soweit sie mit unseren ethischen und rechtlichen Grundsätzen vereinbar sind. Neues Leben begrüßen wir freudig und achtsam. Wir unterstützen die Eltern bei ihren ersten Schritten in der neuen Rolle. In enger Absprache mit den Eltern treffen wir Entscheidungen über das Therapiemaß bei Kindern, die krank, behindert oder wesentlich zu früh geboren werden. Wird ein Kind tot geboren oder verstirbt in unserer Einrichtung, geben wir der Trauer der Eltern Raum und unterstützen sie bei der Bewältigung des Verlustes. 9 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 S a n a E t h i k - S tat u t Die aufmerksame, individuelle Begleitung unserer Patienten verstehen wir als unsere Aufgabe In schwierigen Situationen lassen wir unsere Patienten und die ihnen nahestehenden Menschen nicht allein. Persönliche Nähe ist dabei ein wichtiges Element. Emotionale Probleme unserer Patienten nehmen wir wahr und reagieren darauf sorgsam. Der Ausnahmesituation unserer Patienten sind wir uns bewusst. Auf die Wahrung ihrer Persönlichkeitssphäre achten wir. Um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen informieren wir unsere Patienten fortlaufend und erklären ihnen die geplanten Maßnahmen, deren Ergebnis und ihren Zustand. Zu den Auswirkungen auf ihre künftigen Lebensumstände beraten wir sie individuell. Wahrheit hat im Umgang mit dem Patienten Vorrang Wir bemühen uns intensiv darum zu erkennen, in welchem Ausmaß der Patient sich aktuell mit seiner Situation auseinandersetzen möchte. Dabei beachten wir den Zustand des Patienten und sein Recht auf Nichtwissen. Schmerzbehandlung ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt von Würde und Selbstbestimmung Unter Berücksichtigung des individuellen Schmerzempfindens des Patienten versuchen wir, unnötige und ungewollte Schmerzen zu lindern. Aktiv unterstützen wir unsere Patienten im Umgang mit ihren Schmerzen. Unsere Therapie beruht auf einer Balance zwischen seinen Wünschen und unserem Wissen. Auch andere unangenehme Begleiterscheinungen von Erkrankungen und Behandlungen wie Übelkeit und Luftnot versuchen wir zu vermeiden. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Aufrechterhaltung ihrer Würde, zur Stärkung ihres durch Krankheit oft ohnehin eingeschränkten Selbstwertgefühls und ihrer Autonomie. 10 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Eine sorgfältige Festlegung der Therapieziele gewinnt am möglichen Ende des Lebens eine besondere Bedeutung Der Übergang zwischen komplizierten Krankheitsverläufen und beginnender Sterbesituation stellt sich oft unklar dar. Den daraus resultierenden Konflikten stellen wir uns aktiv. Die Unabsehbarkeit der Krankheitsverläufe verlangt eine fortlaufende Überprüfung einmal getroffener Entscheidungen im Rahmen festgelegter Strukturen. Ergebnis des jeweiligen Diskussionsprozesses ist eine klare, dokumentierte Entscheidung, die in einem angemessenen Rahmen getroffen wird. In diese Entscheidung fließen die Empfindungen, Erfahrungen und das Wissen des therapeutischen Teams und bei Bedarf ethisch besonders geschulter weiterer Mitarbeiter ein. Dabei bemühen wir uns um einen Konsens aller Beteiligten. Sterbebegleitung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit Sterbenden Patienten und ihnen nahe stehenden Menschen gestalten wir eine würdevolle, auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte Situation. Dabei respektieren wir Wünsche, die sich aus Lebensumständen, Konfession, Spiritualität, kulturellen Gewohnheiten und dem Wunsch nach menschlicher Nähe und Distanz ergeben. Mit dem Körper des verstorbenen Patienten gehen wir jederzeit sorgsam um Entsprechend den Regeln der verschiedenen Kulturkreise ermöglichen wir einen würdevollen Abschied von verstorbenen Patienten. Dazu gehört das zeitnahe Führen eines Abschlussgespräches mit den Angehörigen und nahen Menschen. Mit dem Körper des verstorbenen Patienten gehen wir jederzeit sorgsam um. In Abwägung zwischen dem fachlichen Interesse an einer Bestätigung der Diagnose und Therapiewirksamkeit und dem Wunsch nach einem unversehrten Leichnam empfehlen wir – wo angemessen – den Angehörigen die Einwilligung in eine Obduktion. Organspende befürworten wir. Bei der individuellen Entscheidung zur Organentnahme beachten und respektieren wir den explizit geäußerten oder mutmaßlichen Willen des Patienten oder seiner Familie bzw. ihm nahestehender Menschen. 11 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 »Qualität messbar und vergleichbar machen« Dr. med. Markus Müschenich Mitglied des Vorstands der Sana Klinken AG 12 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 G r u SS w o r t d e s V o r s t a n d s d e r S a n a K l i n i k e n A G Liebe Leserin, lieber Leser, ich freue mich sehr, dass Sie diesen Qualitätsbericht lesen. Unser Wunsch ist es, die Leis tungen und die Qualität unserer Kliniken transparent zu machen. Gerne nutzen wir dafür den Qualitätsbericht, den alle Krankenhäuser in Deutschland seit dem Jahr 2004 im zweijährigen Turnus veröffentlichen müssen. So können Sie heute nachlesen, welche Klinik zum Beispiel besonders große Erfahrung bei einem bestimmten Behandlungsverfahren besitzt. Auch Informationen zu besonderen interdisziplinären Versorgungsangeboten oder zur medizintechnischen Ausstattung sind heute durch die Berichte für alle leicht zugänglich. Wir wollen so die Auswahl eines Krankenhauses vertrauensvoll unterstützen. Qualität messbar und damit vergleichbar zu machen, ist allerding kein einfaches Unterfangen. In den Sana Kliniken haben wir dazu konsequent einheitliche Strukturen aufgebaut: Unsere Kliniken arbeiten mit international erprobten, evidenzbasierten medizinischen Verfahren in Diagnostik und Therapie. Der klinikübergreifende Vergleich der erzielten Ergebnisse ermöglicht es unseren Krankenhäusern, von den Erfahrungen der Besten zu lernen. So können wir im Sana Klinikenverbund schneller und besser den Fortschritt der Medizin in die tägliche Praxis überführen. Mit erheblichem Gewinn für die Qualität der Patientenversorgung. Wenn wir mit unseren Patienten über ihre Erfahrungen im Krankenhaus sprechen, hören wir allerdings auch, dass Etliches von dem, was für Patienten die erlebbare Qualität eines Krankenhauses oder einer Fachabteilung ausmacht, durch den Qualitätsbericht nicht abgebildet wird. Deshalb haben wir uns, zusammen mit anderen Klinikbetreibern, entschlos sen, die Qualität unserer Kliniken weit umfänglicher und gleichzeitig individueller darzustellen, als es in einem Qualitätsbericht möglich ist. Unter www.qualitaetskliniken.de finden Sie im Detail und auf leicht verständliche Weise weitere interessante Informationen und Auswertungen zur Qualität unserer Arbeit. Neben der medizinischen Qualität werden auch die Patientensicherheit, die Patientenzufriedenheit und die Zufriedenheit der einweisenden Ärzte mit der Arbeit der Klinik berücksichtigt. In das Gesamtergebnis gehen die Werte von über 400 Qualitätsindikatoren ein. Bei dieser umfassenden Qualitätssicht befinden sich die Einrichtungen der Sana Kliniken häufig in der Spitzengruppe – ein Resultat der von Sana seit Jahren aktiv gelebten Qualitätsorientierung. Nutzen Sie diesen Qualitätsbericht, um Ihr Bild von der hohen Qualität, die das Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach Ihnen bietet, weiter zu vervollständigen. Denn informierte Patienten und eine interessierte Öffentlichkeit helfen uns, den Qualitätsstandard der Gesundheitsversorgung in Deutschland beständig weiter zu verbessern. Ihr 13 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 »Der Bericht soll Entscheidungshilfe geben bei der Krankenhauswahl.« Margarete Janson Vorstand Prof. Dr. med. Andreas Schwarting Ärztlicher Direktor Andrea Birke Teamleitung Pflege 14 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Editorial Qualität auf dem Prüfstand - zum Nutzen unserer Patienten Liebe Leserin, lieber Leser, eine gute medizinische Versorgung in einem Umfeld, das sensibel auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten eingeht – so lässt sich in wenigen Worten beschreiben, wie sich Patienten ihr Krankenhaus wünschen. Und es beschreibt die Richtschnur, an der wir im Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach unser Handeln ausrichten. Qualität ist daher kein abstrakter Begriff, sondern gelebte Praxis in unserem Krankenhaus. Mit diesem Qualitätsbericht möchten wir Ihnen einen aktuellen Einblick geben in ausgewählte Aktivitäten, mit denen wir Qualität auf den unterschiedlichen Ebenen in unserem Haus sichern und kontinuierlich weiter entwickeln. Dazu gehört ein Qualitätsmanagementsystem nach den Kriterien der Kooperation für Transparenz und Qualität im Krankenhaus (KTQ), für das wir im Jahr 2010 erneut von unabhängigen Prüfern das Zertifikat erhalten haben. Neu eingeführt haben wir zudem ein klinisches Risikomanagement, mit dem gezielt mögliche Schwachstellen in den Abläufen aufgedeckt und Verbesserungen angestoßen werden. Bei all diesen Maßnahmen orientieren wir uns an den Empfehlungen des unabhängigen Aktionsbündnisses für Patientensicherheit e. V., und überprüfen regelmäßig deren erfolgreiche Umsetzung. In der Vergangenheit wurde immer wieder gefragt, welchen Nutzen die umfangreichen Qualitätsberichte letztlich für die Patienten haben. Wir glauben, dass es gut ist, dass die Qualität regelmäßig auf den Prüfstand kommt und öffentlich transparent gemacht wird. So enthält der Teil B des Qualitätsberichts eine umfassende Übersicht, welche Krankheitsbilder in unseren Fachabteilungen schwerpunktmäßig behandelt werden und welche besonderen Kompetenzen wir auch in Spezialgebieten besitzen. Bei der Wahl eines Krankenhauses können Ihnen diese Zahlen wichtige Entscheidungshilfen geben. Viele Studien zeigen, dass die Behandlungsqualität dort besonders hoch ist, wo sich Kliniken auf Schwerpunkte konzentrieren. Welches der Informationsangebote in diesem Bericht Sie auch nutzen – wir freuen uns, dass Sie einen interessierten Blick auf unsere Leistungen werfen, und wünschen Ihnen eine spannende Lektüre. Wenn Sie sich auch online über unser Haus informieren wollen, schauen Sie doch einmal unter www.sana-rz.de vorbei. Ihre Margarete Janson Prof. Dr. med. Andreas Schwarting Andrea Birke 15 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 16 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus in Bad Kreuznach Die Fachklinik für Rheumatologie und Osteologie Als Akutkrankenhaus dient das Rheumakranken haus der stationären Behandlung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen. Die Klinik ver fügt dazu über alle Möglichkeiten für eine diffe renzierte Diagnostik und Therapie einschließlich der extern-kooperativ verfügbaren Rheumaorthopädie. Das Rheumakrankenhaus genießt seit vielen Jahren einen herausragenden Ruf in der Behandlung entzündlich-rheumati scher Erkrankungen der Gelenke, der Wirbelsäu le sowie seltenerer Krankheiten wie Kollageno sen und Vaskulitiden Das Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach ist Teil des Sana Rheumazentrums Rheinland-Pfalz und hat damit zentrale Bedeutung für die internistische Akutversorgung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und Osteoporose in der Region. Hierfür stehen zwei modern eingerichtete Stationen mit Ein- und Zweibett-Zimmern und zwölf tagesklinischen Plätzen zur Verfügung. Die Tagesklinik dient der Versorgung von Patienten in der Region, welche ausreichend mobil sind und deren häusliche Versorgung außerhalb der Tagesklinik gesichert ist. Im Rheumakrankenhaus werden alle Arten rheumatischer, immunpathologischer und osteologischer Erkrankungen behandelt. Besonderen Schwerpunkt setzt die Klinik in Diagnostik und Therapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, wie rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis), Psoriasis-Arthritis, Kollagenosen und Morbus Bechterew. Weitere Schwerpunkte sind Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, Knochenstoffwechselstörungen und Osteoporose sowie akute und chronische Schmerzzustände des Bewegungsapparates. Das multiprofessionelle Team des Rheumakranken hauses bestehend aus Fachärzten, Psychologen/ Psychotherapeuten, Pflegepersonal, Krankengymnasten / Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Diätassistentinnen verfügt über langjährige Erfahrungen in der Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen sowie von Knochenstoffwechselstörungen. Für die umfassende Differentialdiagnostik werden neben Endoskopie, Ultraschalldiagnostik innerer Organe und Gelenke sowie Doppler-Sonographie und großer Lungenfunktionsdiagnostik indikationsbezogen und routiniert auch Gelenkpunktionen und Punktatanalysen sowie Knochen-Biopsien durchgeführt. Das immunologische Labor der Klinik verfügt über Analysesysteme und Kompetenz für rheumatologisch-immunologische und Knochenstoffwechsel-Untersuchungen. Einen weiteren wichtigen Baustein zur Diagnostik und Therapiekontrolle bildet das zentrale Röntgeninstitut des Sana-Rheumazentrums. Auf rheumatische Erkrankungen und Osteoporose spezialisierte Radiologen und Röntgenassistentinnen unterstützen die behandelnden Ärzte mit bildgebenden Verfahren und differenzierten Knochendichtemessungen (DXA und QCT) Die Abteilung für Physikalische Therapie bietet mit ihren erfahrenen Mitarbeitern ein umfassendes Spektrum der Physiotherapie einschließlich der Elektrotherapie. 17 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Thema Kooperative Therapie im Sana-Rheumazentrum Die Patienten des Rheumakrankenhauses profi tieren zudem von der engen Zusammenarbeit der Klinik mit dem Diakonie-Krankenhaus der Kreuz nacher Diakonie und der Orthopädischen Univer sitätsklinik Mainz. Hier werden rheumaorthopädi sche Operationen durchgeführt. Weitere Kooperationen bestehen auch mit der radiologi schen Praxis am Krankenhaus St. Marienwörth, der nuklearmedizinischen Praxis Dr. Zöller und der psychosomatischen Fachklinik St. FranziskaStift in Bad Kreuznach. Zum Sana Rheumazent rum Rheinland-Pfalz gehören mit der Karl Aschoff Klinik und der Prieger Klinik auf Rehabi litations- und Anschlussheilbehandlungen rheu matischer Erkrankungen spezialisierte Kliniken. Hier wird die Fortführung und Ergänzung der Akuttherapie im Rheumakrankenhaus ermöglicht. 18 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Kommunikation öffnet neue Horizonte: Wir nehmen als Krankenhaus im Sana Klinikenverbund an dem regen Austausch und Dialog zwischen den einzelnen Häusern teil. Ob Mediziner, Pflegende, ob Apotheker oder Einkäufer - in Projektgruppen, Tagungen und Seminaren erweitern die Teilnehmer aus allen Disziplinen, Bereichen und Hierarchieebenen nicht nur ihr Wissen, sondern knüpfen auch Kontakte, die bei der Lösung von Problemen im beruflichen Alltag wertvolle Unterstützung bieten. Der vor Ihnen liegende Qualitätsbericht ist übrigens ein Ergebnisbeispiel dieser Aktivitäten. Des Weiteren sind die Fach- und Führungstagungen ein idealer Ort für den Austausch von Informationen und Erfahrungsberichten - rund 800 Fach- und Führungskräfte, quer durch alle Berufsgruppen und Einrichtungen, erfahren in diesem Forum Neuigkeiten aus erster Hand. 19 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 T r a n s pa r e n t e Q u a l i t ä t Unsere Klinik zeigt ihre Ergebnisse auf www.qualitätskliniken.de Als Patient leiden Sie an einer Erkrankung oder suchen aus anderen Gründen eine Behandlung im Krankenhaus. Nach reiflicher Überlegung tref fen Sie Ihre Entscheidung zugunsten unserer Klinik. Und das ist auch gut so. Wir schätzen Ihr Vertrauen, und gerade deshalb unternehmen wir jede Anstrengung, Ihren Erwartungen gerecht zu werden. Als besonderes Zeichen dieser Anstren gungen nimmt unser Krankenhaus, ebenso wie alle anderen Sana Kliniken, an der umfangreichs ten und für jedermann einsehbaren Darstellung qualitätsbezogener Ergebnisse teil: dem Internet portal www.qualitätskliniken.de. Patienten und Ärzte beurteilen medizinische Qualität Medizinische Qualität wird mit allen Indikatoren der externen vergleichenden Qualitätssicherung nach § 137 SGB V abgebildet. Zusätzlichen werden die Ergebnisse zu 20 Indikatoren aus sogenannten Routinedaten nach § 21 KHEntgG zusammengestellt. Um Vergleichbarkeit zu erzielen, wurden gemeinsam mit renommierten Instituten einheitliche Fragebögen zur Patientenzufriedenheit und Zufriedenheit der einweisenden Ärzte entwickelt. Fragen wie Qualität in vier Dimensionen Was macht das Portal so einzigartig? Qualität wird hier in vier Dimensionen dargestellt: • Wurden Sie durch die Ärzte gut informiert? • Wie beurteilen Sie die fachliche Betreuung durch das Pflegepersonal? • Wie gut wurden Ihre Termine im Krankenhaus eingehalten? • Medizinische Qualität • Patientensicherheit • Patientenzufriedenheit • Einweiserzufriedenheit werden von den Patienten beantwortet und im Portal vergleichend dargestellt. Ergebnisse zu insgesamt etwa 400 Indikatoren sollen Ihr Vertrauen untermauern nach dem Motto: „Fakten statt Vermutungen“. Niedergelassene Ärzte geben Auskunft zu weiteren qualitätsrelevanten Fragen, etwa • Wie beurteilen Sie die fachliche Kompetenz der Ärzte in der Abteilung? • Stellt Sie die Entlassungsmedikation der Abteilung vor Probleme in der Praxis? • Sind Sie mit den Behandlungsergebnissen entlassener Patienten zufrieden? Sie geben damit ihre Eindrücke und Einschätzungen zur Qualität der Patientenbehandlung wieder. 20 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Priorität für Ihre Sicherheit Neben einer erfolgreichen Behandlung ist Ihr vorrangiges Interesse, während Ihres Aufenthaltes größtmögliche Sicherheit zu erfahren. Auch in der öffent lichen Wahrnehmung hat Patientensicherheit in den letzten Jahren einen immer größeren Stellenwert erhalten. Zahlreiche Themen wurden durch das Aktionsbündnis Patientensicherheit aufgegriffen. In Arbeitsgruppen wurden Konzepte für das Krankenhaus erarbeitet. Die am Portal beteiligten Krankenhäuser geben nun öffentlich Auskunft darüber, wie die Vorgehensweisen zur Patientensicherheit bei ihnen umgesetzt werden. Dabei geht es um klar definierte Messgrößen für die Sicherheit: Regelmäßig, standardisierte Durchführung von • Mortalitäts- und Morbiditätskonferenzen • Händedesinfektion • Sturzprävention Mit drei Klicks zur verständlichen Qualitätsaussage Eines der Ziele war es, Ihnen rasch ein gut verständliches Suchergebnis an die Hand zu geben, das Sie dann bei Bedarf weiter eingrenzen und verfeinern können. Dazu wurde das Portal so gestaltet, dass drei Klicks genügen, um eine erste Darstellung zu erhalten. Vorhandensein von Regelungen zum Umgang mit • Beinahe-Fehlern (Critical Incidence Reporting System) • multiresistenten bzw. Krankenhauskeimen • freiheitsentziehenden Maßnahmen Unser Ziel: Sie künftig immer besser über die Qualität in unserem Krankenhaus zu informieren. Einmischen erwünscht Das Portal hat sich für seine Weiterentwicklung verschiedene Gremien an die Seite gestellt. Wichtige Impulse werden aus dem wissenschaftlichen und dem gesundheitspolitischen Beirat erwartet. Unerlässlich für eine sinnvolle Weiterentwicklung ist der aus den Reihen der Mitglieder gewählte Mitgliederbeirat, der aus Vertretern aller Trägergruppen besteht. Zusätzlich wird beispielweise erfragt, ob im OP eine Sicherheits-Checkliste angewendet wird, wie dies die WHO empfiehlt. 21 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 KT Q - R e z e r t i f i z i e r u n g Qualität im Krankenhaus dauerhaft sichern Wer den höchsten Anforderungen an ein Qualitäts management im Krankenhaus genügen will, muss heute ein Qualitätsmanagement nach KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität) ein führen und sich der KTQ-Zertifizierung unterzie hen. Die Sana Kliniken haben sich vor drei Jahren erstmals zertifizieren lassen und das Gütesiegel der KTQ GmbH erhalten. Nun sind alle Kliniken in der Rezertifizierungsphase und machen damit auch weiterhin ihre Arbeit nach dem KTQ-Modell transparent. KTQ-zertifiziert: Was bedeutet das? Die Abkürzung KTQ steht für ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem speziell für Krankenhäuser. Durch die Zertifizierung werden die Leistungen der Klinik transparent und für die Öffentlichkeit nachvollziehbar. Dafür besucht ein Team von unabhängigen Visitoren die Klinik für mehrere Tage und prüft diese auf „Herz und Nieren“ in den folgenden sechs Kategorien: • In der Kategorie Patientenorientierung ist ein Schwerpunkt der freundliche und respektvolle Umgang mit den Patientinnen und Patienten und die Schaffung einer Atmosphäre, die die Genesung fördert. Der Patient steht dabei immer im Mittelpunkt. • Um eine optimale Behandlungsqualität zu gewährleiten, wird zudem bei den Begehungen der Stationen die Umsetzung von internationalen evidenzbasierten Leitlinien, zum Beispiel in der Schmerztherapie, geprüft. • Zufriedene Patienten und motivierte Mitarbeiter sind die Grundlage des Erfolgs von Krankenhäusern. In der Kategorie Mitarbeiterorientierung des KTQQualitätsmodells sind daher auch Anforderungen an ein modernes Personalmanagements hinterlegt. In den Bereichen Personalplanung, Personalentwicklung und Aus- und Weiterbildung werden fortschrittliche Konzepte gefordert und in ihrer Umsetzung geprüft. • Arbeitsschutz, Brandschutz, Umweltschutz, Katastrophenschutz, medizinisches und nichtmedizinisches Notfallmanagement stehen in der Kategorie Sicherheit im Krankenhaus auf dem Prüfstand. So werden für die KTQ-Zertifizierung zum Beispiel ein gut funktionierendes Hygienemanagement und der sichere Umgang mit Arzneimitteln in dieser Kategorie überprüft. • In der Kategorie Informationswesen geht es unter anderem um den Aufbau eines IT-gestützten Krankenhausinformationssystems, um Regelungen zur Führung der Patientenakte oder um die interne und externe Informationsweitergabe. Bei all diesen Themen ist die Regelung des Datenschutzes von großer Bedeutung und muss durchgängig gewährleistet sein. • Das Leitbild der Klinik, die Umsetzung ethischer und kultureller Aufgaben sowie die Berücksichtigung weltanschaulicher und religiöser Bedürfnisse von Patienten und Mitarbeitern sind wichtige Fragestellungen in der Kategorie Krankenhausführung. Dabei wird zum Beispiel die Arbeit des Ethikkomitees unter die Lupe genommen. Weitere relevante Punkte sind die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch die Klinik, das Wissensmanagement oder der Aufbau und die Entwicklung eines Risikomanagements. 22 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 • Die Erhebung und Nutzung von qualitätsrelevanten Daten sind in der letzten Kategorie Qualitäts management das primäre Thema. Konkret wird nach dem Umgang mit Beschwerden, Patienten befragungen, Mitarbeiterbefragungen und Befragung externer Einrichtungen gefragt. Wie werden diese organisiert? Wie transparent sind die Ergebnisse? Finden Vergleiche mit anderen Kliniken statt und wie fallen diese aus? Welche Verbesserungen wurden abgeleitet und umgesetzt? All diese Punkte müssen wahrnehmbar bei einer Zertifizierung dargestellt werden. Anders ausgedrückt: Das Krankenhaus hat sein Qualitätsziel nur dann erreicht, wenn die Patienten und Mitarbeiter zufrieden sind, die Sicherheit gewährleistet ist, die Informationen fließen und neben dem betriebswirtschaftlichen Konzept auch ein Qualitätskonzept existiert. Besonders wichtig ist Sana ein hoher Zufriedenheitsgrad von Patienten, Einweisern und Mitarbeitern. Schließlich leben die einzelnen Sana Kliniken wie der Klinikverbund von ihrem guten Ruf – dauerhafte Arbeit zur gezielten Qualitätsverbesserung ist die Grundlage hierfür. Auch den Kostenträgern gegenüber stellt die KTQ-Zertifizierung ein klares Signal dar, ein Zeichen für Qualität und Transparenz, mit dem die Sana Kliniken Maßstäbe setzen. in der Qualitätssicherung und -entwicklung, die durch die KTQ-Zertifizierung in den Kliniken angestoßen wurde, weiterzuentwickeln und zu etablieren, werden jährliche Audits in den Bereichen Klinisches Risikomanagement, Qualitätsmanagement und Hygienemanagement durchgeführt. Diese erfolgen nach einem festgelegten Kriterienkatalog und Verfahren durch ausgebildete Sana-Auditoren. In jeder Klinik wird dabei die Effizienz und Güte bewertet und verglichen. Ziel ist es, einen einheitlichen Standard in allen Kliniken zu etablieren, der dem hohen Qualitätsanspruch der Sana Kliniken gerecht wird. Ausblick 2011 werden wesentliche Vorbereitungsmaßnahmen für eine konzernweite DIN EN ISO-Zertifizierung stattfinden. So soll ein Instrument für eine Soll-IstAnalyse entwickelt werden, dass für die klinischen Bereiche eine synergistische Fortführung des KTQgestützten Systems ermöglicht. Weiterhin wird in Schulungen der Trainerstab für die Auditorenaus bildungen erweitert. Es werden Verfahrensanweisungen entwickelt die beschreiben, welche Managementprozesse in jedem Sana-Krankenhaus geregelt werden sollen. Damit treibt Sana den kontinuierlichen Verbesserungsprozess in Sachen Qualität in seinen Krankenhäusern weiterhin aktiv voran. Sicherung der Qualitätsstandards auch über KTQ hinaus Generell wird den Sana Kliniken von externen KTQVisitoren ein exzellentes und gelebtes Qualitätsmanagement bescheinigt. Doch die Entwicklung bleibt nicht stehen. Daher wurden in den letzten Jahren weitere innovative Ausprägungen von Qualitätsmanagement in den Kliniken aufgebaut, die über eine Zertifizierung nach KTQ hinausgeht. Um die Kontinuität 23 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 K r a n k e n h a u s - H y gi e n e Verantwortung für Patienten und Mitarbeiter Im Mittelpunkt jeder qualitätsorientierten Gesund heitsversorgung steht die Sicherheit des Patien ten während des gesamten Behandlungsprozes ses. Aber auch Angehörige und Mitarbeiter sind im Krankenhaus vor Fehlern und Gefahren zu schützen, die auf unzureichende Organisation oder menschliche Unachtsamkeit zurückzufüh ren sind. Ein wichtiges Thema hierbei ist die Hygienequalität. Sana widmet diesem Thema seit langem große Aufmerksamkeit. So wurde vor zwei Jahren ein konzernweites Hygiene-Projekt gestartet. Es umfasst die Erarbeitung konzernweiter Hygienestandards, die flächendeckende Erhebung und Bewertung wichtiger Infektionsdaten sowie die Durchführung jährlicher Hygieneaudits in allen Kliniken. Auf dieser Grundlage wird das Hygienemanagement bei Sana – neben den üblichen internen und externen Begehungen – einer umfangreichen Analyse unterzogen und so ein gleichmäßig hoher Qualitätsstandard im gesamten Sana-Verbund erzielt. Seit dem Start des Projektes sind mit wissenschaft licher Begleitung durch das renommierte Beratungszentrum für Hygiene in Freiburg etwa sechzig Verfahrensanweisungen zu den wichtigsten und risikobehaftetsten Prozessen beschrieben und konzernweit eingeführt worden. Durch die getroffenen Festlegungen etwa zu den Themen Desinfektionsverfahren, Umgang mit multiresistenten Keimen (MRSA) und anderen verschiedenen wichtigen Erregern sowie mit Influenza, Tuberkulose, Aids (HIV) oder Meningokokken wird gewährleistet, dass alle Sana-Kliniken nach anerkannten hohen Hygienestandards verfahren. 24 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Das nationale Referenzzentrum setzt die Maßstäbe Herzstück des Hygienemonitorings ist die konzernweite Teilnahme aller Kliniken am KrankenhausInfektions-Surveillance-System (KISS) des nationalen Referenzzentrums für Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ) in Berlin. Mit dem Jahr 2010 haben alle Kliniken begonnen, strukturiert Daten zu nosokomialen, d.h. im Krankenhaus erworbenen Infektionen, zu sammeln und auszuwerten. Um beurteilen zu können, ob die eigene Infektionsrate nun als vergleichsweise gut oder schlecht einzuschätzen ist, erhalten alle Kliniken die jeweiligen bundesdeutschen Referenzwerte aus bislang über 300 teilnehmenden Kliniken geliefert. Dies macht den eigentlichen Mehrwert des Systems aus, da jedes Haus dadurch eine Positionsbestimmung seiner Infektionsraten im Vergleich mit ähnlichen Kliniken durchführen und so das eigene Hygienemanagement optimieren kann. Sana führt auf der Datenbasis zudem ein gemeinsames Benchmarking durch, um den Lernprozess innerhalb des Konzerns zu befördern. Fehlertransparenz hilft, Fehler zu vermeiden Außerdem wurden in 2010 erstmals in allen Kliniken Hygieneaudits im Rahmen von kollegialen Dialogen nach einem zentral festgelegten Kriterienkatalog durchgeführt. Die daraus gewonnenen Ergebnisse werden im Rahmen von Maßnahmenplänen einem direkten Verbesserungsprozess zugeführt. Die Audits werden zusätzlich zu den externen Kontrollen und internen Begehungen im jährlichen Rhythmus durchgeführt und die Ergebnisse an die Kliniken zurück gespiegelt. Darüber hinaus kommt es darauf an, das eigene Wissen mit anderen zu teilen. Wer anderen die Möglichkeit gibt, aus erlebten Fehlern zu lernen, hilft ihnen, diese Fehler nicht selbst zu machen. Offener Austausch und gemeinsames Lernen sind deshalb der Schlüssel für gelebte Patientensicherheit bei Sana. 25 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 A k t i v e s Ri s i k o m a n a g e m e n t Gelebte Sicherheitskultur bei Sana Risikomanagement ist ein strategisches Konzept der Prävention, das die Sicherheit in der Klinik durch eine systematische Analyse aller Abläufe erhöht. Ziel des Risikomanagements ist die früh zeitige Identifizierung von Situationen, die zu Fehlern in der täglichen Arbeit führen könnten. So können frühzeitig Maßnahmen getroffen wer den, durch die sichere Behandlungsabläufe erreicht werden. Aus dieser Grundüberzeugung heraus haben die Sana Kliniken im Jahr 2006 das klinische Risiko managementsystem als Standard in allen Sana-Einrichtungen eingeführt. Seither wurden umfassende Maßnahmen zur Erkennung und Vermeidung von Risikopotentialen in den Kliniken umgesetzt. Als spezialisiertes Beratungsinstitut unterstützte die „GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung mbH“, ein Tochterunternehmen der ECCLESIA Versicherungsdienst GmbH, alle Krankenhäuser der Sana Kliniken AG bei der Einführung und Umsetzung dieser Risikomanagement-Aktivitäten. Handlungsempfehlungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. Im Mittelpunkt eines jeden qualitätsorientierten Krankenhauses steht die Sicherheit des Patienten. Unerwünschte Ereignisse, die das ungewollte Ergebnis einer Behandlung sind, gefährden die Patientensicherheit. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) hat deshalb Handlungsempfehlungen zur praktischen Verbesserung der Therapie von Patienten erarbeitet. Diese Handlungsempfehlungen werden von Sana in allen Kliniken eingesetzt und regelmäßig auf ihre erfolgreiche Umsetzung überprüft. Die Handlungsempfehlungen des APS werden von multidisziplinären Arbeitsgruppen erarbeitet und basieren auf umfangreichen Fehler- und Literatur analysen. Von anderen zu lernen und andere an den eigenen Lernprozessen teilhaben zu lassen, ist ein zentrales Element der Arbeit des APS. Die Sana Kliniken sind engagierte Förderer des Aktionsbündnisses Patientensicherheit. Als Mitglied im Beirat unterstützt die Bereichsleitung Sana QualitätsMedizin aktiv die Aktionen des APS. Klinisches Risikomanagement in der Praxis Eine wesentliche Methode des Klinischen Risiko managements sind klinische Risiko-Audits, also Begehungen und Anhörungen, die strukturiert in allen Sana Kliniken durchgeführt werden. Dabei werden die Prozesse der Patientenversorgung von den externen Experten sorgfältig durchleuchtet. Interviews mit Mitarbeitern der therapeutischen Teams geben zusätzliche Hinweise, in welchen Bereichen gegebenenfalls klinikspezifische Verbesserungs potentiale zu erwarten sind. Die Handlungsempfehlungen des APS sind eine wichtige Grundlage der Risiko-Audits, die in den Auditkatalogen hinterlegt sind und in jeder Klinik auf ihre Umsetzung hin geprüft werden. 26 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Folgende Handlungsempfehlungen wurden bisher veröffentlicht: • Die Empfehlung „Jeder Tupfer zählt“ zur Vermeidung von unbeabsichtigt belassenen Fremdkörpern im OP-Gebiet. • Die Empfehlung zur Vermeidung von Eingriffsverwechslungen, in der vier Maßnahmen empfohlen werden: Die Identifizierung von Patient, Eingriffsart und Eingriffsort; die deutliche Markierung des Eingriffsortes; die nochmalige Prüfung der Patienten identität vor Eintritt in den OP und schließlich das so genannte „Team-Time-Out“, also ein strukturiertes und dokumentiertes Briefing des OP Teams direkt vor der OP. Diese Methode wird zum Beispiel von Piloten bereits seit Jahren erfolgreich praktiziert – nun profitieren die Sana Kliniken von dieser hohen Sicherheitskultur. • Die Empfehlung „Sieben Schritte zur Einführung eine anonymen Fehlermeldesystems (CIRS – Critical Incident Reporting System) im Krankenhaus“ – angefangen von der grundsätzlichen Entscheidung für CIRS bis hin zur systematischen Auswertung der Ergebnisse. • Die Empfehlung zur sicheren Patientenidentifika tion: Im Mittelpunkt steht die Kommunikation zwischen Patient und Behandelnden. Die Empfehlung zeigt auf, worauf in der Behandlung dabei besonders zu achten ist. Darüber hinaus wird ein Kerndatensatz zur Identifizierung des Patienten empfohlen sowie der Einsatz von Patientenarmbändern als technisches Hilfsmittel. • Die Empfehlung zu Arzneimitteltherapiesicherheit: Angesichts der Häufigkeit von Arzneimittelanwendungen und Arzneimittelfehler wurde eine Liste mit Maßnahmen zur Arzneimitteltherapiesicherheit und ein Medikationsplan für Patienten erarbeitet. Als Ergebnis der umfassenden Analysen entsteht für jede Klinik ein individuelles Stärken- und SchwächenProfil, aus dem konkrete Handlungsempfehlungen für Verbesserungen abgeleitet werden. Damit steht der Klinikleitung ein praxisnaher Leitfaden zur Verfügung, der die Ansatzpunkte für Optimierungen der Patientensicherheit transparent macht. Nach einem Zeitraum von etwa einem halben Jahr stellen sich die Kliniken dann einer Projektevaluation, durchgeführt wiederum durch die neutralen Experten. So wird überprüft, ob die eingeleiteten Maßnahmen greifen – und die Umsetzung wie von Sana beabsichtigt dauerhaft risikominimierende Wirkung zeigt. Im November 2010 wurde eine sogenannte Mortalitäts- und Morbiditätskonferenz (Todesfall- und Komplikationskonferenz) eingesetzt mit dem Ziel, dass retrospektiv Fehler, Schäden, unerwünschte Ereignisse und Störungen in der Behandlung analysiert und erfasst werden, damit aus diesen Erfahrungen gelernt werden kann, um künftig solche Ereignisse vermeiden zu können. 27 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Strukturierter Qualitätsbericht teil A Struktur- und Leistungsdaten des Krankenhauses Die Klinikumsleitung, vertreten durch Margarete Janson, ist verantwortlich für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben im Qualitätsbericht. A-1 Kontaktdaten Name Rheumakrankenhaus Zusatzbezeichnung Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG Straße und Nummer Kaiser-Wilhelm-Straße 9 - 11 PLZ und Ort 55543 Bad Kreuznach Telefon 0671 93-0 Telefax 0671 93-2999 E-Mail info@sana-rz.de Webadresse www.sana-rz.de A-2 Institutionskennzeichen des Krankenhauses 260710441 A-3 Standort(nummer) 00 A-4 Name und Art des Krankenhausträgers Name Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG Art privat 29 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 A-5 Akademisches Lehrkrankenhaus Akademisches Lehrkrankenhaus Nein A-6 Organisationsstruktur des Krankenhauses Abteilung/Organisationseinheit Ansprechpartner/Kontakt Patientenaufnahme Sorika Hamann Tel.: 0671 93-2225 E-Mail: SRZ-info@sana.de Montag bis Donnerstag jeweils 08.00-13.00; Freitag 8.00-13.00 Uhr und 13.30-16.00 Uhr Ärztlicher Direktor Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarting Arzt für Innere Medizin, Rheumatologie, Nephrologie, Hypertensiologie Sekretariat Frau Hedi Schläger Tel.: 0671 93-2230 Teamleitung Pflege Sr. Andrea Birke Tel.: 0671 93-2400 Röntgen-Institut am Rheumakrankenhaus Frau Dr. Corinna Schorn Fachärztin für Radiologie Tel.: 0671 93-1261 E-Mail: corinna.schorn@sana.de Anmeldung Tel.: 0671 93-1262 Fax: 0671 93-2992 Sana Rheumakrankenhaus Kaiser-Wilhelm-Straße 9-11, EG, 55543 Bad Kreuznach Klinik und Tagesklinik Rheumakrankenhaus Kaiser- Wilhelm- Straße 9-11, 55543 Bad Kreuznach Tel.: 0671 93-0 Fax: 0671 93-2999 E-Mail: rheumakrankenhaus@sana-rz.de Ambulanz nach §116b Frau Gabriele Schmitz Tel.: 0671 93-2266 Montag bis Freitag von 9.00-12.00 Uhr A-7 Regionale Versorgungsverpflichtung für die Psychiatrie Nein 30 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 A-8 Fachabteilungsübergreifende Versorgungsschwerpunkte des Krankenhauses Nr. Fachabteilungsübergreifender Versorgungsschwerpunkt Fachabteilungen, die an dem Versorgungsschwerpunkt beteiligt sind VS39 Rheumazentrum Rheumakrankenhaus, Karl Aschoff Klinik, Prieger Klinik, Röntgen-Institut Zentrum für Innere Medizin, Rheumatologie, Physikalische Therapie, Rehabilitation,Knochenstoffwechselerkrankungen und Osteoporose A-9 Fachabteilungsübergreifende medizinisch-pflegerische Leistungsangebote des Krankenhauses Nr. Medizinisch-pflegerisches Leistungsangebot MP03 Angehörigenbetreuung/-beratung/-seminare MP04 Atemgymnastik/-therapie MP08 Berufsberatung/Rehabilitationsberatung MP10 Bewegungsbad/Wassergymnastik MP11 Bewegungstherapie MP57 Biofeedback-Therapie MP14 Diät- und Ernährungsberatung MP15 Entlassungsmanagement/Brückenpflege/Überleitungspflege MP16 Ergotherapie/Arbeitstherapie MP21 Kinästhetik MP24 Manuelle Lymphdrainage MP25 Massage MP28 Naturheilverfahren/Homöopathie/Phytotherapie MP29 Osteopathie/Chiropraktik/Manualtherapie MP32 Physiotherapie/Krankengymnastik als Einzel- und/oder Gruppentherapie MP34 Psychologisches/psychotherapeutisches Leistungsangebot/Psychosozialdienst MP35 Rückenschule/Haltungsschulung/Wirbelsäulengymnastik MP37 Schmerztherapie/-management 31 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 A-9 Fachabteilungsübergreifende medizinisch-pflegerische Leistungsangebote des Krankenhauses Nr. Medizinisch-pflegerisches Leistungsangebot MP63 Sozialdienst MP40 Spezielle Entspannungstherapie MP48 Wärme- und Kälteanwendungen MP51 Wundmanagement MP68 Zusammenarbeit mit Pflegeeinrichtungen/Angebot ambulanter Pflege/Kurzzeitpflege MP52 Zusammenarbeit mit/Kontakt zuSelbsthilfegruppen Die Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e.V. unterhält eine Beratungsstelle in unserem Krankenhaus.Die Geschäftsstelle des Landesverbandes der Deutschen Rheuma-Liga ist ca. 150m entfernt. A-10 Allgemeine nicht-medizinische Serviceangebote des Krankenhauses Nr. Serviceangebot SA01 Aufenthaltsräume SA59 Barrierefreie Behandlungsräume SA03 Ein-Bett-Zimmer mit eigener Nasszelle SA04 Fernsehraum SA06 Rollstuhlgerechte Nasszellen SA09 Unterbringung Begleitperson SA11 Zwei-Bett-Zimmer mit eigener Nasszelle SA13 Elektrisch verstellbare Betten SA14 Fernsehgerät am Bett/im Zimmer Auf Wunsch leihweise gegen Gebühr SA18 Telefon SA21 Kostenlose Getränkebereitstellung SA44 Diät-/Ernährungsangebot SA45 Frühstücks-/Abendbuffet SA46 Getränkeautomat 32 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 A-10 Allgemeine nicht-medizinische Serviceangebote des Krankenhauses Nr. Serviceangebot SA22 Bibliothek SA24 Faxempfang für Patienten und Patientinnen SA27 Internetzugang WLAN SA30 Klinikeigene Parkplätze für Besucher und Besucherinnen sowie Patienten und Patientinnen SA34 Rauchfreies Krankenhaus SA36 Schwimmbad/Bewegungsbad SA54 Tageszeitungsangebot SA38 Wäscheservice Waschautomat SA60 Beratung durch Selbsthilfeorganisationen SA55 Beschwerdemanagement SA56 Patientenfürsprache 33 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 A-11 Forschung und Lehre des Krankenhauses A-11.1 Forschungsschwerpunkte Universitätsmedizin Mainz - Bad Kreuznach Der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Schwarting, hat einen Lehrauftrag an der Universitätsklinik Mainz zu Innere Medizin, Rheumatologie und klinische Immunologie. Ein Praktikum Rheumatologie erfolgt kooperativ mit dem Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach. Die Ausbildung von Studenten im Praktischen Jahr erfolgt in Kooperation mit der Universitätsmedizin Mainz und der Diakonie in Bad Kreuznach. Diagnostische und therapeutische Forschungsschwerpunkte im Rheumakrankenhaus sind Rheumatoide Arthritis, andere entzündlich-rheumatische Erkrankungen (u. a. Spondylitis ankylosans) und Osteoporose sowie Insuffizienzfrakturen, Rheuma und Niere, Lupusnephritis, Kollagenosen und Vaskulitiden. Durchgeführt werden auch klinische Studien der Phase III in den Bereichen systemischer Lupus erythematodes und Rheumatoide Arthritis. Ein Forschungsschwerpunkt im Rheumazentrum beschäftigt sich mit der Versorgungsforschung. Im Rahmen eines Landesleitprojektes (ADAPTHERA) soll in enger Kooperation mit den niedergelassenen Schwerpunktpraxen und der KV Rheinland-Pfalz die rheumatologische Versorgung verbessert werden. Ferner sollen diagnostische, prognostische und therapieweisende Marker für die Rheumatoide Arthritis (RA) entwickelt werden. Da es nicht zu erwarten ist, einen einzelnen Marker zu finden, der ausreicht, um die Komplexität der RA mit ihren unterschiedlichen individuellen Ausprägungen und Verläufen zu erfassen, richtet das ADAPTHERA Forschungsprojekt seinen Fokus auf die Identifizierung von Biomarker-Profilen in Patientenproben, die sich mit den im Versorgungsnetzwerk nach dem neuesten Stand der Diagnostik ausgewählten Therapien korrelieren lassen. Ziel dieses Projektes ist es, die erarbeiteten Biomarker zu kombinieren und Signaturen zu erarbeiten, die die Grundlage zur Entwicklung eines Testsystems bilden, das den Aufwand zur Therapiefindung und Therapiesteuerung verringern und die Versorgung der Patienten verbessern wird. Es erfolgt eine Förderung über Bundes- (Bundesministerium für Bildung und Forschung) sowie Landesmittel. Standards in der Kapillaroskopie Die Kapillaroskopie ist eine belastungs- und schmerzfreie, nicht-invasive Möglichkeit zur Darstellung der kleinsten Blutgefäße. Zwar ist nur eine Darstellung der Oberflächen-Blutgefäße möglich, dies gilt jedoch als repräsentativ für das gesamte Gefäßsystem. Bei vielen rheumatischen Erkrankungen wie auch bei Krankheiten des Gefäßsystems ermöglicht die Kapillaroskopie, die Betrachtung der Kapillaren am Nagelfalz unter dem Mikroskop, einen Einblick in das Gefäßnetz der Haut. So lassen sich entzündliche Veränderungen besser beurteilen. Dieses Verfahren ist seit Jahren routinemäßig Bestandteil der Diagnostik von Kollagenosen und Vaskulitiden auch im Sana-Rheumazentrum. Dabei gibt es typische krankheitsspezifische Bilder (u. a. Sklerodermiemuster, Veränderungen vereinbar mit Systemischem Lupus erythematodes (SLE), Antiphospholipid-Syndrom und Dermatomyositis). 34 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 A-11.1 Forschungsschwerpunkte Die Kapillaroskopie ist auch Bestandteil der Rheumatologischen Weiterbildung. Da jedoch eine international anerkannte Nomenklatur und Dokumentation kapillarmikroskopischer Veränderungen fehlte, wurde eine Arbeitsgemeinschaft Kapillaroskopie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in Kooperation mit der Deutschen Dermatologischen und der Angiologischen Gesellschaft gegründet. In dieser sind mit Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarting und Dr. Ingrid Wagner zwei Ärzte des Sana-Rheumazentrums Bad Kreuznach vertreten. Im Rahmen der Tagungen der Arbeitsgemeinschaft Rheumatologie in Rheinland-Pfalz wurden seit 2009 die ersten offiziellen Kapillaroskopiekurse nach den Richtlinien der DGRh außerhalb des DGRh-Kongresses von Ärzten unseres Zentrums in Bad Kreuznach durchgeführt. A-11.2 Akademische Lehre Nr. Akademische Lehre und weitere ausgewählte wissenschaftliche Tätigkeiten FL01 Dozenturen/Lehrbeauftragungen an Hochschulen und Universitäten Professur für Innere Medizin, Rheumatologie und klinische Immunologie an der Universitätsklinik Mainz. Seminar „Rheuma Intensiv“ für Studenten des 5./6.Semesters für eine Woche im Rheumazentrum Bad Kreuznach. Ausbildung von Studenten im Praktischen Jahr für jeweils 4 Wochen innerhalb des Innere Tertials. FL04 Projektbezogene Zusammenarbeit mit Hochschulen undUniversitäten Projektleiter: Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarting, Dr. Julia Menke Untersuchung über die Bedeutung von Interleukin-18 in der Pathogenese der Lupusnephritis in Kooperation mit Frau Prof. Dr. V. Kelley in Boston FL05 Teilnahme an multizentrischen Phase-I/II-Studien FL06 Teilnahme an multizentrischen Phase-III/IV-Studien FL07 Initiierung und Leitung von uni-/multizentrischen klinisch-wissenschaftlichen Studien A-12 Anzahl der Betten im gesamten Krankenhaus nach § 108/109 SGB V (Stichtag 31.12. des Berichtsjahres) 80 35 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 A-13 Fallzahlen des Krankenhauses Gesamtzahl der im Berichtsjahr behandelten Fälle Vollstationäre Fallzahl 1.255 Teilstationäre Fallzahl 166 Ambulante Fallzahl Fallzählweise 1.565 A-14 Personal des Krankenhauses A-14.1 Ärzte und Ärztinnen Anzahl Ärzte und Ärztinnen insgesamt (außer Belegärzte und Belegärztinnen) 7,5 Vollkräfte Davon Fachärzte und Fachärztinnen 4 Vollkräfte Innere Medizin/Rheumatologie A-14.2 Pflegepersonal Anzahl Ausbildungsdauer Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und Krankenpflegerinnen 11,9 Vollkräfte 3 Jahre Krankenpflegehelfer undKrankenpflegehelferinnen 2,1 Vollkräfte 1 Jahr Stationsassistentin 1,2 Vollkräfte 36 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 A-14.3 Spezielles therapeutisches Personal Nr Spezielles therapeutisches Personal Anzahl SP02 Arzthelfer und Arzthelferin 1,2 Vollkräfte SP31 Bewegungstherapeut und Bewegungstherapeutin (z. B. nach DAKBT)/Tanztherapeut und Tanztherapeutin 0,8 Vollkräfte SP35 Diabetologe und Diabetologin/Diabetesassistent und Diabetesassistentin/Diabetesberater und Diabetesberaterin/Diabetesbeauftragter und Diabetesbeauftragte/Wundassistent und Wundassistentin DDG/ Diabetesfachkraft Wundmanagement 0,2 Vollkräfte SP04 Diätassistent und Diätassistentin 0,8 Vollkräfte SP36 0,5 Vollkräfte Entspannungspädagoge und Entspannungspädagogin/Entspannungstherapeut und Entspannungstherapeutin/Entspannungstrainer und Enspannungstrainerin (mit psychologischer, therapeutischer und pädagogischer Vorbildung)/Heileurhythmielehrer und Heileurhythmieleh SP05 Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits- und Beschäftigungsthe- 0,8 Vollkräfte rapeut und Arbeits- und Beschäftigungstherapeutin SP42 Manualtherapeut und Manualtherapeutin 1,0 Vollkraft SP15 Masseur/Medizinischer Bademeister und Masseurin/Medizinische Bademeisterin 2,0 Vollkräfte SP43 Medizinisch-technischer Assistent und Medizinisch-technische Assistentin/Funktionspersonal 2,4 Vollkräfte SP21 Physiotherapeut und Physiotherapeutin 4,0 Vollkräfte SP23 Psychologe und Psychologin 0,5 Vollkräfte SP24 Psychologischer Psychotherapeut und Psychologische Psychotherapeutin 0,5 Vollkräfte SP26 Sozialpädagoge und Sozialpädagogin 0,2 Vollkräfte SP28 Wundmanager und Wundmanagerin/Wundberater und Wundberaterin/Wundexperte und Wundexpertin/Wundbeauftragter und Wundbeauftragte 0,2 Vollkräfte 37 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 A-15 Apparative Ausstattung Nr. Vorhandene Geräte Umgangssprachliche Bezeichnung 24h-Notfall verfügbarkeit AA03 Belastungs-EKG/Ergometrie Belastungstest mit Herzstrommessung AA05 Bodyplethysmograph Umfangreiches Lungenfunktionstestsystem AA08 Computertomograph (CT) Schichtbildverfahren im Querschnitt mittels Röntgenstrahlen extern-kooperativ AA41 Gerät zur Durchflusszytometrie/FACS-Scan Gerät zur Zellzahlmessung und Zellsortenunterscheidung in Flüssigkeiten extern-kooperativ AA49 Kapillarmikroskop Mikroskop für die Sichtung der Beschaffenheit kleinster Blutgefäße AA52 Laboranalyseautomaten für Hämatologie, klinische Chemie, Gerinnung und Mikrobiologie Laborgeräte zur Messung von Blutwerten bei Blutkrankheiten,Stoffwechselleiden, Gerinnungsleiden und Infektionen extern-kooperativ AA22 Magnetresonanztomograph (MRT) Schnittbildverfahren mittels starker Magnetfelder und elektro-magnetischer Wechselfelder extern-kooperativ AA27 Röntgengerät/Durchleuchtungsgerät AA29 Sonographiegerät/Dopplersonographiegerät/ Duplexsonographiegerät Ultraschallgerät/mit Nutzung des Dopplereffekts/ farbkodierter Ultraschall AA32 Szintigraphiescanner/Gammasonde Nuklearmedizinisches Verfahren zur Entdeckung bestimmter, zuvor markierter Gewebe, z.B. Lymphknoten extern-kooperativ AA58 24h-Blutdruck-Messung AA00 Plasmaapherese "Blutwäsche" mit Absorption von Entzündungskom- ponenten des Blutes 38 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 39 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Strukturierter Qualitätsbericht teil B Struktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten/Fachabteilungen Datenschutzhinweis: Aus Datenschutzgründen sind keine Fallzahlen ≤ 5 Fälle angegeben. 40 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 B-1 Rheumakrankenhaus B-1.1 Name der Organisationseinheit/Fachabteilung Name der Fachabteilung Rheumakrankenhaus Kontaktdaten Chefarzt / Chefärztin Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Schwarting Straße und Nummer Kaiser-Wilhelm-Straße 9-11 PLZ und Ort 55543 Bad Kreuznach Telefon 0671 93-2230 Telefax 0671 93-2999 E-Mail info@sana-rz.de Webadresse www.sana-rz.de Haupt-/Belegabteilung Art der Abteilung Hauptabteilung 41 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus B-1.2 Versorgungsschwerpunkte der Organisationseinheit/Fachabteilung Nr. Versorgungsschwerpunkte VI17 Diagnostik und Therapie von rheumatologischen Erkrankungen Als Akutkrankenhaus dient das Rheumakrankenhaus der Behandlung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, deren Schwere eine stationäre Therapie erfordert. Die Klinik verfügt dazu über alle Möglichkeiten für eine differenzierte Diagnostik. Für die anschließende Therapie stehen mit Ausnahme der Rheumachirurgie (welche extern-kooperativ angeboten wird) alle erforderlichen Behandlungsoptionen zur Verfügung. Das Rheumakrankenhaus genießt seit vielen Jahren einen herausragenden Ruf in der Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen der Gelenke und der Wirbelsäule. Aber auch alle anderen, auch seltene rheumatische Krankheitsbilder, werden behandelt. VI24 Diagnostik und Therapie von geriatrischen Erkrankungen Geriatrische Medizin ist eine medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperlichen, mentalen, funktionellen und sozialen Bedingungen der akuten, chronischen, rehabilitativen, präventiven Behandlungund Pflege befasst. Die Erkrankungen im Alter können sich unterschiedlich präsentieren; sind oft sehr schwierig zu diagnostizieren; das Ansprechen auf die Behandlung erfolgt verzögert, und es besteht regelmäßig Bedarf für soziale Unterstützung.Geriatrische Medizin überschreitet daher die organmedizinisch orientierte Medizin und bietet zusätzliche Therapieangebote in einer multidisziplinären Team-Umgebung. Das Hauptziel ist es, den funktionellen Status einer älteren Person zu optimieren sowie Lebensqualität und Autonomie zu verbessern. Geriatrische Medizin ist nicht spezifisch altersdefiniert, sie behandelt jedoch die typische Morbidität älterer Patienten. Die meisten Patienten sind über 65Lebensjahre alt. (nach: European UnionGeriatric Medicine Society) VI30 Diagnostik und Therapie von Autoimmunerkrankungen Autoimmunerkrankung ist in der Medizin ein Überbegriff für Krankheiten, deren Ursache eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe ist. Irrtümlicherweise erkennt das Immunsystem körpereigenes Gewebe als zu bekämpfenden Fremdkörper. Dadurch kommt es zu schweren Entzündungsreaktionen, die zu Schäden an den betroffenen Organen führen. Die Behandlung erfordert eine spezifische Therapie mit Steroiden, Immunsuppressiva oder auch Plasmaapherese/Immunadsorption. VI39 Physikalische Therapie Physikalische Therapie fasst medizinische Behandlungsformen zusammen, die auf physikalischen Methoden beruhen. Dazu gehören Wärme, Kälte, Gleichstrom, Infrarot- und UV-Licht, Wasseranwendungen und mechanische Behandlung wie zum Beispiel auch Massagen. VI00 Diagnostik und Therapie von Arthropathien Behandlung von Gelenkerkrankungen 42 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus B-1.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Organisationseinheit/Fachabteilung Nr. Medizinisch-pflegerisches Leistungsangebot MP47 Versorgung mit Hilfsmitteln/Orthopädietechnik B-1.4 Nicht-medizinische Serviceangebote der Organisationseinheit/Fachabteilung Nr. Serviceangebot SA16 Kühlschrank nicht in allen Zimmern SA19 Wertfach/Tresor am Bett/im Zimmer B-1.5 Fallzahlen der Organisationseinheit/Fachabteilung Vollstationäre Fallzahl 1.255 Teilstationäre Fallzahl 166 43 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus B-1.6 Diagnosen nach ICD B-1.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD Rang ICD-10 Ziffer* Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung 1 M05 673 Anhaltende (chronische) Entzündung mehrerer Gelenke mit im Blut nachweisbarem Rheumafaktor 2 M35 405 Sonstige entzündliche Krankheit, bei der das Immunsystem vor allem das Binde-gewebe angreift 3 M79 244 Sonstige Krankheit des Weichteilgewebes 4 M06 242 Sonstige anhaltende (chronische) Entzündung mehrerer Gelenke 5 M45 172 Entzündung der Wirbelsäule und derDarm-Kreuzbeingelenke mit Schmerzen und Versteifung - Spondylitis ankylosans 6 M15 158 Verschleiß (Arthrose) an mehreren Gelenken 7 M32 141 Entzündliche Krankheit, bei der das Immunsystem Bindegewebe, Blutgefäße und Organe angreift - Lupus erythematodes 8 L40 118 Schuppenflechte - Psoriasis 9 M34 96 Entzündliche Krankheit, bei der das Immunsystem vor allem das Bindegewebe angreift, mit Verhärtungen an Haut oder Organen - Systemische Sklerose 10 M31 61 Sonstige entzündliche Krankheit, bei der Immunsystem Blutgefäße angreift - nekrotisierende Vaskulopathien * Hauptdiagnose gemäß der jeweils geltenden Fassung der Deutschen Kodierrichtlinien 44 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus B-1.7 Prozeduren nach OPS B-1.7.1 Durchgeführte Prozeduren nach OPS Rang OPS-Ziffer Anzahl Umgangssprachliche Bezeichnung 1 8-547 1.021 Sonstiges therapeutisches Verfahren zur Beeinflussung des Immunsystems 2 8-561 870 Funktionsorientierte körperliche Übungen undAnwendungen 3 3-900 755 Messung des Mineralsalzgehaltes des Knochens - Knochendichtemessung 4 8-983 402 Fachübergreifende Rheumabehandlung 5 6-001 171 Gabe von Medikamenten gemäß Liste 1 desProzedurenkatalogs 6 1-710 166 Messung der Lungenfunktion in einer luftdichten Kabine Ganzkörperplethysmographie 7 1-711 148 Bestimmung der Menge von Kohlenmonoxid, die durch die Lunge aufgenommen und abgegeben wird 8 3-137 93 Röntgendarstellung der Speiseröhre mit Kontrastmittel 9 8-020 83 Behandlung durch Einspritzen von Medikamenten in Organe bzw. Gewebe oder Entfernung von Ergüssen z.B. aus Gelenken 10 6-002 50 Gabe von Medikamenten gemäß Liste 2 des Prozedurenkatalogs 45 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus B-1.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten AM01 Art der Ambulanz Bezeichnung der Ambulanz Nr. der Leistung Angebotene Leistung Hochschulambulanz nach § 117 SGB V Rheumatologische Ambulanz VI17 Diagnostik und Therapie von rheumatologischen Erkrankungen Gebäude 605, EG l, Medizinische Klinik und Poliklinik Johannes Gutenberg Universität, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz, Tel. 06131 17-2878, Fax 06131 17-5630 AM04 Rheumatologische Ambulanz Ermächtigung zur ambulanten Behandlung nach § 116 SGB V bzw. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV (besondere Untersuchungsund Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von Krankenhausärzten) Im Rheumakrankenhaus, Frau Gabriele Schmitz, Tel.: 0671 93-2266 VI17 Diagnostik und Therapie von rheumatologischen Erkrankungen B-1.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V Trifft nicht zu B-1.10 Zulassung zum Durchgangs-Arztverfahren der Berufsgenossenschaft Nicht vorhanden 46 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus B-1.11 Personelle Ausstattung B-1.11.1 Ärzte und Ärztinnen Anzahl Ärzte und Ärztinnen insgesamt (außer Belegärzte und Belegärztinnen) 7,5 Vollkräfte Davon Fachärzte und Fachärztinnen 4 Vollkräfte Innere Medizin/Rheumatologie Fachexpertise der Abteilung Nr. Facharztqualifikation AQ23 Innere Medizin AQ29 Innere Medizin und SP Nephrologie AQ31 Innere Medizin und SP Rheumatologie AQ54 Radiologie im zentralen Röntgeninstitut des Sana Rheumazentrums Nr. Zusatzweiterbildung (fakultativ) ZF07 Diabetologie ZF27 Naturheilverfahren ZF00 Osteologie (DVO) 47 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus B-1.11.2 Pflegepersonal Anzahl Ausbildungsdauer Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und Krankenpflegerinnen 11,9 Vollkräfte 3 Jahre Krankenpflegehelfer undKrankenpflegehelferinnen 2,1 Vollkräfte 1 Jahr Stationsassistentin 1,2 Vollkräfte Pflegerische Fachexpertise der Abteilung Nr. Zusatzqualifikation ZP18 Dekubitusmanagement ZP04 Endoskopie/Funktionsdiagnostik ZP05 Entlassungsmanagement ZP19 Sturzmanagement ZP16 Wundmanagement 48 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Rheumakrankenhaus B-1.11.3 Spezielles therapeutisches Personal Nr Spezielles therapeutisches Personal Anzahl SP02 Arzthelfer und Arzthelferin 1,8 Vollkräfte SP31 Bewegungstherapeut und Bewegungstherapeutin (z. B. nach DAKBT)/Tanztherapeut und Tanztherapeutin 0,8 Vollkräfte SP35 Diabetologe und Diabetologin/Diabetesassistent und Diabetesassistentin/Diabetesberater und Diabetesberaterin/Diabetesbeauftragter und Diabetesbeauftragte/Wundassistent und WundassistentinDDG/ Diabetesfachkraft Wundmanagement 0,2 Vollkräfte SP04 Diätassistent und Diätassistentin 0,8 Vollkräfte SP36 0,5 Vollkräfte Entspannungspädagoge und Entspannungspädagogin/Entspannungstherapeut und Entspannungstherapeutin/Entspannungstrainer und Entspannungstrainerin (mitpsychologischer, therapeutischer und pädagogischer Vorbildung)/Heileurhythmielehrer und Heileurhythmieleh SP05 Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits- und Beschäftigungsthe- 0,8 Vollkräfte rapeut und Arbeits- und Beschäftigungstherapeutin SP42 Manualtherapeut und Manualtherapeutin 1,0 Vollkraft SP15 Masseur/Medizinischer Bademeister und Masseurin/Medizinische Bademeisterin 2,0 Vollkräfte SP43 Medizinisch-technischer Assistent und Medizinisch-technische Assistentin/Funktionspersonal 2,4 Vollkräfte SP21 Physiotherapeut und Physiotherapeutin 4,0 Vollkräfte SP23 Psychologe und Psychologin 0,5 Vollkräfte SP24 Psychologischer Psychotherapeut und Psychologische Psychotherapeutin 0,5 Vollkräfte SP26 Sozialpädagoge und Sozialpädagogin 0,2 Vollkräfte SP28 Wundmanager und Wundmanagerin/Wundberater und Wundberaterin/Wundexperte und Wundexpertin/Wundbeauftragter und Wundbeauftragte 0,2 Vollkräfte 49 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Strukturierter Qualitätsbericht teil C Qualitätssicherung C-1 Die Daten zur externen vergleichenden Qualitätssicherung nach § 137 SGB V werden bis zum 31.12. direkt an die Annahmestelle übermittelt. C-2 Externe Qualitätssicherung nach Landesrecht gemäß § 112 SGB V Über § 137 SGB V hinaus ist auf Landesebene keine verpflichtende Qualitätssicherung vereinbart. C-3 Qualitätssicherung bei Teilnahme an Disease-Management-Programmen (DMP) nach § 137f SGB V Trifft nicht zu C-4 Teilnahme an sonstigen Verfahren der externen vergleichenden Qualitätssicherung KOBRA-PROJEKT Der Verband der Rheumatologischen Akutkliniken (VRA) hatte bereits 2003 entschieden, sich dem Wettbewerb um höchste Qualität in der Patientenversorgung zu stellen und das Benchmarking-Projekt obra initiiert. obra steht für Outcome Benchmarking in der Rheumatologischen Akutversorgung. Das Projekt verfolgte das Ziel, die akut rheumatologische, krankenhausbasierte Versorgung durch Vergleiche (Benchmarking) und gemeinsame Lernprozesse zu verbessern. Diese Vergleiche basierten auf vergleichbaren, patientenorientierten Qualitätsmessungen mit dem Ziel der Optimierung der Behandlungsabläufe und ihrer Ergebnisse in den beteiligten Krankenhäusern. Das Sana-Rheuma krankenhaus in Bad Kreuznach nahm zusammen mit zwölf weiteren Einrichtungen der rheumatologischen Akutversorgung aus dem ganzen Bundesgebiet von 2004 bis 2006 mit großem Erfolg an diesem Projekt teil. (Wir berichteten in unseren Qualitätsberichten 2006 und 2008 darüber.) obra war als Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung gefördert worden und zeitlich befristet. Um die erzielten Erfolge und die weitere Arbeit an Verbesserungen der Behandlung über das Ende des Projektes hinaus im rheumatologischen Behandlungsalltag zu verankern, wurde kobra gegründet (Kontinuierliches Outcome Benchmarking in der Rheumatologischen Akutversorgung), an dem unser Rheumakrankenhaus zusammen mit nunmehr 28 weiteren Kliniken in ganz Deutschland sowie der Deutschen Rheuma-Liga von 2008 bis 2010 teilnahm. QUALITÄTSSICHERUNG Wieder fanden Messungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt (Aufnahme, Entlassung, zehn Wochen nach der Entlassung). Eine erste Messphase datiert von September 2008 bis März 2009, eine zweite Messphase genau ein Jahr später. Es wurden jeweils Daten zu drei Messbereichen erhoben: Krankheitsdaten, Patientenzufriedenheit und Arztbrieflaufzeiten. Zwischen den beiden Messphasen wurden von Mitarbeitern der beteiligten Kliniken in gemeinsamen Workshops die Ergebnisse aus den 29 Krankenhäusern verglichen und Maßnahmen zu weiteren Verbesserungen diskutiert. 50 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätssicherung C-4 Teilnahme an sonstigen Verfahren der externen vergleichenden Qualitätssicherung Durch den damit ermöglichten Erfahrungs- und Ideenaustausch zwischen den beteiligten Krankenhäusern konnten Verbesserungen in der Bekämpfung der Entzündungsaktivität, der Schmerzen und der Behinderung auch drei Monate nach dem Klinikaufenthalt und das Wohlbefinden und die Informiertheit der Patienten zu ihren Untersuchungsergebnissen, den Medikamenten, ihrer Wirkung und Nebenwirkungsrisiken eingeführt und deren Wirkung in der zweiten Messphase dokumentiert werden. C-5 Umsetzung der Mindestmengenvereinbarung nach § 137 SGB V Trifft nicht zu C-6 Umsetzung von Beschlüssen des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Qualitätssicherung nach § 137 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGB V [neue Fassung] („Strukturqualitätsvereinbarung“) Trifft nicht zu C-7 Umsetzung der Regelungen zur Fortbildung im Krankenhaus nach § 137 SGB V Anzahl Anzahl Fachärzte, psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychotherapeu 6 ten, die der Fortbildungspflicht unterliegen. Anzahl der Fortbildungspflichtigen, die einen Fünfjahreszeitraum der Fortbildung abge schlossen haben und damit der Nachweispflicht unterliegen. (Dies ist eine Teilmenge der Fortbildungspflichtigen.) 5 Anzahl der Nachweispflichtigen, die den Fortbildungsnachweis gemäß §3 der G-BA-Rege lungen erbracht haben. (Dies ist eine Teilmenge der Nachweispflichtigen.) 5 51 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 52 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Strukturierter Qualitätsbericht teil D Qualitätsmanagement D-1 Qualitätspolitik Zentrumsfunktion in der Rheumatologie seit 1950 Satzungsgemäß ist das Unternehmen der Behandlung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und der Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens verpflichtet; unser Auftrag ist seit 1950 die Versorgung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen. Die Akutbehandlung erfolgt im Rheumakrankenhaus. Dem Sozialgesetzbuch Fünftes Buch SGB 5 (§§ 1 und 12) nach besteht eine Verpflichtung zur ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Behandlung, um die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bessern und auf gesunde Lebensverhältnisse hinzuwirken. Rheumapatienten benötigen eine umfassende Versorgung, um sowohl die Behandlung der Erkrankungen als auch die Stabilisation im privaten und beruflichen Alltag und die Integration in die Gesellschaft zu gewährleisten. Eine besondere Schwierigkeit an dem ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung und der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft stellt die weite Verbreitung rheumatischer Beschwerden in sehr wechselnder Ausprägung in der gesamten Bevölkerung dar. Dies erleichtert keineswegs die Akzeptanz schwerer ausgeprägter rheumatischer Erkrankungen und verstellt mitunter den Blick auf die Tatsache, dass Rheumatische Erkrankungen zu den volkswirtschaftlich bedeutendsten Erkrankungen mit dem höchsten Invalidisierungs- und Frühberentungsrisiko gehören, schwere Rheumaerkrankungen ohne entsprechende Behandlung mit einem drastischen Verlust an Lebensqualität und Lebenserwartung einhergehen und dennoch die Auffassung vorherrscht „an Rheuma stirbt man nicht“. Wir haben uns daher als ein Qualitätsziel die umfassende Versorgung und Betreuung Rheumakranker gesetzt. Hierzu gehört auch eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit in Kooperation mit den Selbsthilfegruppen wie der Deutschen Rheuma-Liga, der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew, der Lupus-Selbsthilfe und anderen Organisationen. Für die LupusSelbsthilfe haben wir ein Büro im Rheumakrankenhaus eingerichtet. Die universitäre Anbindung an die Universitätsmedizin der Johannes-GutenbergUniversität Mainz durch den Ärztl. Direktor Prof. Dr. Schwarting dient dem Ausbau aktueller Behandlungs- und Forschungsstrategien. 53 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Gemäß dem Excellence-Modell der EFQM sind integrale Qualitätsziele • Patientenorientierung • Verantwortung und Führung • Wirtschaftlichkeit - Prozessorientierung • Mitarbeiterorientierung und -beteiligung • Zielorientierung und Flexibilität • Fehlervermeidung und Umgang mit Fehlern • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Leitbild Ein Leitbild unseres Unternehmens wurde bereits vor einigen Jahren interdisziplinär entwickelt und allen Mitarbeitern vorgestellt. Im Zuge der Neuorientierung des Qualitätsmanagements auch mit Einrichtung der Qualitätskommission haben wir die Entscheidung zur Revision des Leitbildes getroffen. Dies erfolgte in einer multidisziplinären Projektgruppe. Eine komplette Neuformulierung des Leitbildes in einem eintägigen Workshop mit Mitarbeitern aus allen Klinikbereichen und Patientenvertretern erfolgt im April 2011. Unsere Leitlinien sind Patienten- und Mitarbeiterorientiert Für alle Kliniken der Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG gilt 2010 das gemeinsam in einer interdisziplinären Projektgruppe im August 2000 erstellte und 2004 aktualisierte Leitbild. Intern und extern kommuniziert wurden die aktualisierten Leitlinien und das Leitbild der Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG Ende 2004. Präsent ist es in allen Abteilungen, u. a. als Logo auf einem Jahreskalender. Leitbild der Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG Erfahrung Wir sind seit 195 0 mit unseren Fachkliniken zum Wohle aller Rheumakranken tätig. Als eines der größten deutschen Rheumazentren sichern wir umfassend die rheumatologische Versorgung in Rheinland-Pfalz. 54 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Kompetenz Wir verstehen uns als ein modernes medizinisches Dienstleistungszentrum, in dem die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten im Mittelpunkt stehen. Dabei engagieren wir uns aktiv in der Entwicklung und Anwendung innovativer Behandlungsformen bei rheumatischen Erkrankungen und Krankheiten der Knochen. Aufgabe Wir kennen die Probleme der akut- und chronisch kranken Rheumapatienten und bieten eine kontinuierliche Versorgung im ambulanten und stationären Bereich an. Einen hohen Stellenwert hat für uns die Patientenschulung. Mitarbeiter Wir stehen für Einsatzfreude, offene Kommunikation, berufsübergreifende Teamarbeit, Eigenverantwortlichkeit, hohe Qualifikation und Weiterbildung. Alle Berufsgruppen in unserem Unternehmen sind wichtig und anerkannt. Respekt Wir begegnen allen Menschen mit Respekt, Wertschätzung und Freundlichkeit, ganz gleich, ob Sie unsere Patienten, Kunden, Mitarbeiter oder Partner sind. Qualität Wir verpflichten uns zur ständigen Transparenz, Überprüfung und Verbesserung der Qualität unserer Leistungen und messen den Erfolg unserer Arbeit an der Zufriedenheit unserer Patienten, Mitarbeiter und externen Partner. Wirtschaftlichkeit Wir setzen die uns zur Verfügung stehenden Mittel wirtschaftlich und effizient unter Einhaltung unserer Qualitätsstandards ein. Als gemeinnützige, private Gesellschaft investieren wir Überschüsse in die Zukunftssicherung unseres Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Zukunft Wir sehen die ständigen Veränderungen des Gesundheitswesens als Herausforderung, unser Unternehmen erfolgreich zu positionieren. 55 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement D-2 Qualitätsziele Excellenz im Rheumazentrum Die Qualitätsziele des Rheumakrankenhauses der Sana Rheumazentrum RheinlandPfalz AG werden vom Vorstand in Zusammenarbeit mit der Qualitätskommission formuliert. Sie sind aus der Satzung und den Leitlinien des Unternehmens sowie dem Excellence-Modell der EFQM abgeleitet. Extern gibt der Versorgungsauftrag zur Behandlung von Patientenmit rheumatischen Erkrankungen in Verbindung mit der Sozialgesetzgebung Qualitätsziele vor. Satzungsgemäß ist das Unternehmen der Behandlung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und der Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens verpflichtet; unser Auftrag ist seit 1950 die Versorgung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen. Die Akutbehandlung erfolgt im Rheumakrankenhaus. Darüber hinaus bietet das Rheumazentrum umfassende Rehabilitationsmöglichkeiten in der Karl Aschoff Klinik. Gemäß dem Excellence-Modell der EFQM sind integrale Qualitätsziele: • Patientenorientierung • Verantwortung und Führung • Wirtschaftlichkeit • Prozessorientierung • Mitarbeiterorientierung und -beteiligung • Zielorientierung und Flexibilität • Fehlervermeidung und Umgang mit Fehlern • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Mitarbeiterorientierung und -beteiligung Die Information und Einbeziehung der Mitarbeiter erfolgt in verschiedenen interdisziplinären, hierarchie- und berufsgruppenübergreifenden Teambesprechungen mit definiertem Teilnehmerkreis (Klinikkonferenz, Qualitätszirkel Kliniken, Qualitätszirkel Fortbildungen zur Planung und Strukturierung der Mitarbeiterfortbildung, Qualitätskommission entsprechend den Sana-Vorgaben). Klinikübergreifend besteht eine Kommunikationsplattform im Intranet, welche allen Mitarbeitern zugänglich ist. 56 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Ein Novum ist die umfassende Information der Mitarbeiter über interne und externe Fortbildungen mittels eines in MS Outlook verfügbaren Fortbildungskalenders. Die Mitarbeitervertretung übt gemäß Betriebsverfassungsgesetz der Betriebsrat aus; er ist durch den Betriebsratsvorsitzenden in der Qualitätskommission vertreten und kommuniziert regelmäßig mit der Geschäftsleitung. Im September 2007 abgeschlossen wurde eine Betriebsvereinbarung „Betriebliches Vorschlagswesen“ zur Strukturierung und Förderung des betrieblichen Ideenmanagements. Mehrere Ideen zur Verbesserung der Patientenversorgung wurden eingereicht und prämiert. Eine Neufassung ist für 2011 vorgesehen. Ende 2010 wurde eine Regelung zum Umgang mit Mitarbeiterbeschwerden getroffen, die die Annahme, den Umgang und die Bearbeitung von Mitarbeiterbeschwerden festlegt. Sie tritt im Februar 2011 in Kraft. Als ein Qualitätsziel für die Jahre 2010 und 2011 des Unternehmens wurde von der Qualitätskommission eine Quote von 1,0 Fortbildungen pro Mitarbeiter-Vollstelle für externe Fortbildungen und von 100% für interne Pflichtfortbildungen formuliert. Patientenorientierung Zum einen, weil Patientenbefragungen Verbesserungsbedarf aufzeigten, zum anderen, weil die Deutsche Rheuma-Liga als Vertreter der Rheumapatienten das Thema 2009 und 2010 zum Jahresmotto erhoben, wurden in diesen zwei Jahren in unserer Klinik erhebliche Anstrengungen erbracht, die Informiertheit der Patienten zu verbessern. In Projektgruppen entwarfen Mitarbeiter verschiedene Maßnahmen zu diesem Thema. Deren Umsetzung zeigte 2010 in einer erneuten Patientenbefragung Wirkung, ließ aber auch weiteren Verbesserungsbedarf erkennen, so dass dieses Unternehmensziel weiter verfolgt wird. Als ein weiteres Qualitätsziel wurde im Juli 2010 festgelegt, alle Bemühungen darauf zu richten, unsere Patienten so zufrieden zu stellen, dass bei einer Patientenbefragung mehr als 95% angeben, bei Bedarf sich wieder für diese Klinik zu entscheiden. 57 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Zur ständigen Erhöhung der Patientensicherheit erfolgen im Dreijahresrhythmus Risikoüberprüfungen durch klinikfremde Auditoren. Erkannte Risiken werden in einem Risikobericht zusammengefasst und müssen in den Zeiträumen dazwischen durch Korrekturmaßnahmen angegangen werden. Der Erfolg wird im nächsten Audit überprüft, bei schwerwiegenden Mängeln bereits nach 6 Wochen. Verantwortung und Führung Gremien und Kommissionen auf Leitungsebene (Aufsichtsrat, Klinikleitung, Klinikkonferenz, Qualitätskommission, Arzneimittelkommission, Hygienekommission, Ethikkommission) tagen in regelmäßigen Abständen und erstellen zur Nachvollziehbarkeit und Effektivität ihrer Arbeit Protokolle, die nahezu alle für jeden Mitarbeiter im Intranet einsehbar sind. Ihre Handlungsweise ist in Geschäftsordnungen geregelt. Die personelle Zusammensetzung der Gremien und Terminierung ist in einer Kommunikationsmatrix ersichtlich. Im Organigramm der QM-Struktur des Unternehmens ist die Zuordnung der einzelnen Gremien zueinander definiert. Kompetenzen, Verantwortlichkeiten und andere Festlegungen sind in Geschäftsordnungen bzw. Funktionsbeschreibungen festgelegt. Durch die Integration der Abteilungsleitungen in den entsprechenden Gremien und die interdisziplinäre Kommunikation auch unter Einbeziehung der Mitarbeitervertretung (Betriebsrat) erfolgt ein strukturierter Dialog mit Einbindung der Mitarbeiter. Berücksichtigt und umgesetzt werden von den Verantwortlichen dabei umfangreiche Vorgaben u.a. zu Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz, Hygiene und Strahlenschutz. Wirtschaftlichkeit, Zielorientierung und Flexibilität Nicht erst im DRG-Zeitalter ist eine schwierige Feinabstimmung zwischen Versorgungsbedürfnissen und -pflichten aus dem Behandlungsvertrag bzw. Behandlungsauftrag für unsere Patienten und der Erlössituation erforderlich. Die Aspekte Wirtschaftlichkeit, Mitarbeiter und Zukunft sind im Leitbild verankert und werden auf der Grundlage der Leistungs-, Personal- und Investitionsplanung im Wirtschaftsplan berücksichtigt, die umfassende Planung für die SRZ AG erfolgt in Abstimmung mit dem Träger. 58 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Dabei macht die nicht immer vorhersehbare Gesundheitspolitik mitunter die Zukunftsplanung nicht einfach, diese erfolgt als Jahres- und 5-Jahres- Wirtschaftsplanung. Als Qualitätsziel ist eine Materialkostensenkung um 1%im Juli 2010 für das folgende Jahr festgelegt. Prozessorientierung Die KTQ -Zertifizierungsarbeiten haben zu einer deutlichen Intensivierung und Verdichtung der Prozessorientierung geführt, wobei die teils sehr dezidierten Vorgaben der KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) es sowohl erlauben, auf Standards zurückzugreifen, wie sie auch dazu veranlassten, das etablierte und internalisierte Vorgehen als Prozess zu begreifen und zu definieren. Dies drückt sich in einer zunehmenden Beschreibung und Definition der im Krankenhausalltag erfolgenden Vorgänge in Prozess-Diagrammen und Verfahrensanweisungen aus. Dabei führt der durch das Qualitätsmanagement bedingte Aufwand zuerst zu einer spürbaren Arbeitsbelastung, erst mittel- und langfristig erschließt sich das Optimierungspotential im täglichen klinischen Ablauf. Fehlervermeidung und Umgang mit Fehlern Die medizinischen Risiken wurden von der Gesellschaft für Risikoberatung im Rahmen von Begehung und Interviews erhoben und in einem Risikobericht auch mittels Re-Audit bewertet. Daraus erfolgte die Ableitung von definierten Verbesserungsprojekten. Im November 2010 wurde eine Mortalitäts- und Morbiditätskonferenz (Todesfall- und Komplikationskonferenz) ins Leben gerufen, die regelmäßig tagt und damit befasst ist, retrospektiv Fehler, Schäden, unerwünschte Ereignisse und Störungen in der Behandlung zu erfassen und zu analysieren, um Verbesserungsempfehlungen zu erarbeiten. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess 59 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Beispielhaft erwähnen möchten wir die Teilnahme am obra- und kobra-Projekt. Diese führte lange vor Beginn der KTQ-Zertifizierungsaktivität zum Anstoß für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, aus dem zum Beispiel eine geradezu sensationelle Verbesserung der Arztbrieflaufzeiten resultiert. Seit 2005 wurde der Anteil der Arztbriefe, der zusammen mit dem Patienten das Haus verlässt, von 34% über mehrere Zwischenstufen bis zuletzt 2010 auf 95,4% gesteigert. Umsetzung und Kommunikation der Qualitätspolitik im Krankenhaus Unsere systematische Öffentlichkeitsarbeit hat das Ziel, den Bekanntheitsgrad der Kliniken weiter zu verbessern und auf das umfassende Behandlungsspektrum hinzuweisen. Ziele sind auch die strukturierte Information der Öffentlichkeit und die Verbesserung der Kommunikation mit den zuweisenden Ärzten und Kliniken. Die Geschäftsführung informiert die interessierte Öffentlichkeit über Veranstaltungen und das Leistungsangebot der Klinik durch die Homepage im Internet, durch Anzeigen, durch Veranstaltungen (Tag der offenen Tür, Rudern gegen Rheuma) und die Patientenbroschüren. Strukturiertes Qualitätsmanagement 60 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement D-3 Aufbau des einrichtungs internen Qualitätsmanagements Seit 2002 gibt es im Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG eine Qualitätskommission. Nach umfangreichen Vorarbeiten 2003 wurde 2004 die Stabsstelle Qualitätsmanagement im Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG neu besetzt. 1. Qualitätskommission Die Qualitätskommission der Sana Rheumazentrum Rheinland- Pfalz AG besteht seit 2002. Sie ist als Qualitätskommission auch für das Rheumakrankenhaus zuständig. Sie hat eine beratende Funktion und unterstützt den Vorstand. Die Qualitätskommission setzt sich zusammen aus dem Vorstand, dem Ärztlichen Direktor, der Ärztlichen Leitung der Röntgenabteilung, der Teamleitung Pflege, der Teamleitung Therapeutische Dienste, einigen Oberärzten und Abteilungsleitern sowie der Stabsstelle Qualitätsmanagement und dem Betriebsratsvorsitzenden. Damit wird auch der Forderung des Gesetzgebers nach einem „übergeordneten zentralen Gremium mit enger Anbindung an die Krankenhausleitung“, laut dem Gesetz zur Qualitätssicherung und zur Einrichtung eines internen Qualitätsmanagements (Januar 2000, auch vereinbart gemäß § 137 Abs. 1 SGB V) entsprochen. 2. Stabsstelle Qualitätsmanagement 2004 wurde die Stabstelle Qualitätsmanagement mit einem Qualitätsmanagementbeauftragten und zwei Qualitätsbeauftragten eingerichtet. Je ein Qualitätsbeauftragter ist für das Rheumakrankenhaus und für die Karl Aschoff Klinik zuständig. Der Qualitätsmanagementbeauftragte ist EFQM-Assessor, er berät den Vorstand in Stabsfunktion und ist maßgeblich an der Initiierung, Planung, Begleitung und Koordination der Maßnahmen des Qualitätsmanagements beteiligt. Der Qualitätsbeauftragte für das Rheumakrankenhaus ist DGQ-Qualitätsmanager im Gesundheitswesen und EOQ Quality Systems Manager in Healthcare. 3.Controlling Das kaufmännische Controlling ist bereits seit 1996 personell besetzt. Es bereitet aktuelle Daten zur Belegungssituation auf und berichtet dem Vorstand. Das Medizincontrolling ist ab März 2011 eingerichtet. 4. Dokumente und sonstige Strukturen 61 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Ein umfassendes Qualitätsmanagementhandbuch (QMH) gemäß KTQ und in Orientierung an die Norm EN ISO 9001:2000 7.5ff sowie nach EFQM ist erstellt. Geplante Behandlungsabläufe zu den Hauptdiagnosen sind festgelegt.. Das Formularwesen ist zentral gelenkt und wird ständig aktualisiert. Behandlungsgrundlage im Sinne der Evidence Based Medicine sind u. a. die Leitlinien der Fachgesellschaften z. B. zur Diagnostik und Behandlung der Osteoporose. Eine umfassende Beschreibung hygienischer Standards bei Diagnose-, Behandlungsund Pflegeprozessen ist im Hygienehandbuch der Sana Rheumazentrum RheinlandPfalz AG festgelegt. 5. Weitere Gremien Klinikübergreifend tätige Gremien sind die Hygienekommission, die Arzneimittel-Kommission und der Arbeitssicherheitsausschuss. Aufgabe der genannten Gremien ist der Beschluss wesentlicher Maßnahmen zu den Bereichen Krankenhaushygiene, Arzneimittelverordnungen und Arbeitsschutz im Sana Rheumazentrum Rheinland- Pfalz AG bzw. in den Kliniken des Unternehmens. Die Arzneimittelkommission prüft, bewertet und entscheidet bzgl. der Arzneimittelversorgung und erstellt eine Arzneimittelliste im Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG für die Kliniken des Unternehmens. Weitere Gremien sind das Ethikkomitee, das Klinikleitungsgremium, die Beschaffungskommission, der Jour-fixe Belegung, die Transfusionskommission und die Mortalitäts- und Morbiditätskonferenz. Es bestehen Hygienestandards, Pflegestandards für die fachbezogene, spezielle Pflege im Rheumakrankenhaus. Regelmäßig erfolgen Klinikbegehungen durch den Arbeitssicherheitsausschuss. Ein Datenschutzbeauftragter gemäß Bundesdatenschutzgesetz ist benannt. Alle genannten Gremien sowie der Aufsichtsrat tagen in regelmäßigen Abständen und erstellen zur Nachvollziehbarkeit ihrer Arbeit Protokolle und überwachen die Umsetzung beschlossener Maßnahmen. Ihre Handlungsweise ist in Geschäftsordnungen geregelt. Die personelle Zusammensetzung der Gremien und Terminierung ist in einer Kommunikationsmatrix ersichtlich. Es existiert ein Organigramm der QM- Struktur des Unternehmens, aus dem die Zuordnung der einzelnen Gremien zueinander erkennbar ist. Es finden wöchentliche Abteilungsbesprechungen, monatlich ein Informationsaustausch Vorstand - Betriebsrat, in der Regel viermal jährlich Betriebs-/Mitarbeiterversammlungen statt, in denen Ergebnisse den Mitarbeitern zur Kenntnis gebracht werden. Für alle Mitarbeiter relevante Ergebnisse werden schriftlich vermittelt, je nach 62 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Erfordernis in persönlichen Anschreiben, Rundschreiben oder der Unternehmenszeitschrift. Die Klinikleitung trifft sich regelmäßig, um die aktuelle Entwicklung zu bewerten. Es findet ein wöchentliches Treffen des Ärztlichen Direktors mit den Vertretern der medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Abteilungen aller drei Kliniken, also auch des Rheumakrankenhauses, statt. Die Abteilungen und deren Zuordnung zueinander sind im Organigramm definiert. Die Leitungsgremien haben jeweils eine Geschäftsordnung, in der die Zuständigkeiten geregelt sind und führen Protokolle. Die Strategie wird auch in Strategieworkshops festgelegt. Umfang und Teilnehmer von Kommunikationsstrukturen sind über die Kommunikationsmatrix geregelt, insbesondere auch die Klinikführung. Generell erfolgt die Information der Klinikleitung durch festgelegte regelmäßige Besprechungen und schriftliche, statistische Auswertungen festgelegter Kennzahlen. Zudem besteht im Unternehmen eine Arbeitsgruppe Risikomanagement. 2008 wurde eine Risikoanalyse sowie ein nachfolgendes Risikoaudit durch eine externe Beratungsgesellschaft durchgeführt und ein Risikobericht erstellt. Im Rahmen der KTQ Rezertifizierungsvorbereitungen wurde der Risikobericht unter Beachtung der Priorisierung bearbeitet. Der Stand der Umsetzung ist in der Risikoliste im Intranet für die Mitarbeiter ersichtlich. Das nächste Risikoaudit von extern ist für 2011 festgelegt. Die Informationen, welche an die Klinikführung herangetragen werden, werden priorisiert und es werden entsprechende Maßnahmen eingeleitet. So wurden beispielsweise Verbesserungsmaßnahmen bzgl. des Risikomanagements in die Arbeit der KTQ-Projektgruppen einbezogen. D-4 Instrumente des Qualitätsmanagements Ergebnis der umfangreichen Qualitätsarbeit war 2008 der erfolgreiche Abschluss der KTQ-Zertifizierung mit Erhalt des KTQ-Zertifikates. Die Erneuerung des Zertifikats ist durch die Abgabe des Selbstbewertungsberichtes im Dezember 2010 eingeleitet. Der Abschluss der Rezertifizierung ist für den März 2011 festgelegt. Die Ergebnisse der Präventions- und Risikoanalyse, sowie der PICKER- und Einweiserbefragungen bilden eine Grundlage für den Aufbau und die Weiterentwicklung des QM-Systems. Die Qualitätskommission beauftragt in Abstimmung mit dem Vorstand die Umsetzung der Projekte, deren Realisierung durch die Qualitätsbeauftragten verfolgt wird. Auch in Bad Kreuznach wird das im Konzern bewährte Instrumentarium 63 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement eingesetzt Das Rheumakrankenhaus nutzt bewährte Werkzeuge. Instrumente des Qualitätsmanagements sind kontinuierlich eingesetzte Prozesse zur Messung und Verbesserung der Qualität. Beispielhaft für die umfassende QM-Aktivität möchten wir folgende QM-Instrumente vorstellen: • Beschwerdemanagement • Fehler und Risikomanagement • Patienten-Befragungen • Einweiser-Befragungen Beschwerdemanagement Ziel ist die systematische Erfassung, Bearbeitung und Beantwortung bzw. Lösung der von unseren Patienten erkannten und benannten Probleme. Hierzu verwenden wir seit Jahren zwei Instrumente; einerseits die Bearbeitung individueller Beschwerden, zum anderen die anonymisierte Erfassung mittels Fragebögen. Eine Beschwerdemanagerin wurde ernannt nach umfangreichen Vorarbeiten mit Erstellung eines Regelwerks (Verfahrensanweisung, Formulare, Zuständigkeit, Installation von Beschwerdebriefkästen auf allen Stationen, Information aller Mitarbeiter, Patienteninformation zum Beschwerdemanagement). Ziel ist, dass das Beschwerdemanagement frühzeitig und umfassend Probleme und Verbesserungsvorschläge erfasst, diese soweit namentlich möglich und erwünscht in Rücksprache mit dem Patienten entweder direkt zur Zufriedenheit regelt oder die weitere Lösung veranlasst. Darüber hinaus ist eine systematische Aufarbeitung und Analyse zur Ableitung erforderlicher Maßnahmen vorgesehen; die Ergebnisse der Analysen werden der Qualitätskommission vorgestellt zur weiteren Beratung und Empfehlung von Maßnahmen. Fehler- und Risikomanagement 64 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement 2006 wurde ein standardisiertes Risikoaudit (Präventions- und Risikoanalyse im medizinischen Bereich) von der Gesellschaft für Risikoberatung durchgeführt; diese Analyse erfolgte konzernweit und erlaubt somit ein konzernübergreifendes Vergleichen zur systematischen Ermittlung und Bewertung relevanter Risiken in der ärztlichen, pflegerischen und medizintechnischen Versorgung unserer Patienten. Dabei zeigten sich auf einer gestuften Risikoskala keine hohen Risiken, jedoch war durchaus Verbesserungspotential zu erkennen. Abgeleitet wurden daraus systematisch und nach Bedeutung priorisierte Verbesserungsprojekte, um die Sicherheit unserer Patienten und ihre Behandlung weiter zu verbessern. So haben wir z.B. die Sturz- und Dekubitusprophylaxe weiter verbessern können. Bei einem Re-Audit ergab sich eine deutliche Verbesserung. Patienten-Befragungen 2008 durchgeführt wurde die vierte Patientenbefragung durch das Picker-Institut, einer hierauf langjährig spezialisierten und international renommierten Einrichtung. Überprüft wird dabei beispielsweise die Wirksamkeit der Schmerztherapie, die Zufriedenheit mit dem Visitenablauf und mit der Einbeziehung der Patienten und ihrer Angehöriger in den Behandlungsablauf. Die standardisierte Befragung erlaubt auch in Benchmarking-Projekten den Vergleich der Ergebnisse mit anderen Sana-Kliniken. Kontinuierlich durchgeführt und ausgewertet wird eine (anonymisierte) interne Patientenbefragung im Rheumakrankenhaus seit langen Jahren. D-5 QualitätsmanagementProjekte Einweiserbefragung Im Akutbereich fand eine Einweiserbefragung 2006 und 2008 statt. Befragt wurde unter anderem zu Information und Kommunikation, Funktion und Laufzeit der Arztberichte, Behandlungserfolg und Patientenzufriedenheit. Dabei ergaben sich in der Regel gute Zufriedenheitsindices Optimierung der Patientenversorgung und von Prozessen 65 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Qualitätsmanagementprojekte können der Verbesserung der Patientenversorgung dienen, kommen den Mitarbeitern zugute und sichern die Zukunft des Unternehmens. Als beispielhaft hierfür beschreiben wir einen entsprechenden Workshop mit Ableitung mehrerer Projekte. Zu den Benchmarkprojekten obra und kobra berichteten wir an anderer Stelle. Ein Projekt dient der Verbesserung des Wundmanagements im Rheumakrankenhaus. Dazu wurde entsprechend den Vorgaben in Sana Kliniken AG ein Wundmanagement etabliert, eine speziell ausgebildete Wundmanagerin ist hierfür zuständig. Modernes Wundmanagement ist sicher und effektiv Mit neuen Methoden, Medikamenten und Materialien werden heute Wunden sehr erfolgreich behandelt. So wird die Wundheilung selbst bei großflächigen offenen Wunden deutlich verkürzt. Vieles, was früher in der Wundversorgung eingesetzt wurde, hat sich inzwischen als unzureichend oder gar falsch erwiesen. „Jod, früher das Desinfektionsmittel schlechthin, wird heute in der Wundversorgung kaum noch eingesetzt“, nennt Andrea Birke ein besonders eindrückliches Beispiel. „Denn Jod wird deaktiviert und damit völlig wirkungslos, sobald es mit Blut oder Eiweißen in Kontakt kommt.“ Die Krankenschwester hat sich zur Wundmanagerin ausbilden lassen und steht nun den Ärzten des Sana Rheumazentrums Rheinland-Pfalz bei der Wundversorgung beratend zur Seite. Modernes Wundmanagement ist heute weit mehr als der regelmäßige Verbandswechsel. So ist die Fachkrankenschwester gefragte Ansprechpartnerin der Klinikärzte sowie bei ihren Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen. Seit Professor Dr. Andreas Schwarting das Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz als Chefarzt übernommen hat, werden zunehmend auch Patienten beispielsweise mit Vaskulitiden behandelt. „Diese Patienten leiden während eines Krankheitsschubes oft unter großflächigen Wunden vor allem an den Beinen“, berichtet Andrea Birke. Wie bei den so genannten offenen Beinen, dem Ulcus Cruris, müssen diese Wunden aufwändig und sehr sorgfältig behandelt werden. Auch bei Lupus-Patienten ist oft eine optimale Wundbehandlung wichtiger Bestandteil der Therapie. Hier müssen abgestorbene oder offene Hautpartien behandelt werden. Da die Patienten zudem unter starken Schmerzen leiden, wird die Wundbehandlung durch eine Schmerztherapie begleitet. „Gemeinsam mit Ärzten und Therapeuten entscheiden wir über die einzelnen Thera- 66 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement pieschritte“, berichtet die Wundmanagerin. Das gilt auch für die Behandlung schwerer Ödeme. Die Kompressionstherapie, die hier oft angewandt wird, erfordert ebenfalls eine eng abgestimmte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Neben diesen Wunden, die unmittelbar durch eine Erkrankung ausgelöst werden, müssen immer wieder auch Wundheilungsstörungen nach einer Hüft- oder Kniegelenksoperation versorgt werden. „Mit den Mitteln und Möglichkeiten, die uns das moderne Wundmanagement bietet, erzielen wir heute selbst bei großflächigen Wunden sehr gute Behandlungserfolge.“ Dazu gehört beispielsweise auch, dass Wunden heute größtenteils feucht behandelt werden. Denn heute weiß man, dass neue Zellen und Gefäße, die sich bei der Wundheilung bilden, einen Flüssigkeitsfilm benötigen, um sich optimal fortzubewegen. Und so rückt das Wundmanagement selbst dem tiefsitzenden Wundschorf einer Operationsnarbe mit einem Hydrogel zu Leibe. Das kommt vor allem Patienten nach Operation eines künstlichen Hüft- bzw. Kniegelenks zu Gute. Die dürfen nämlich erst dann an der für die Rehabilitation wichtigen Wassergymnastik teilnehmen, wenn der Wundschorf auf der Operationsnarbe verschwunden ist. So wird das Wundmanagement heute individuell auf den Zustand der Wunde und den Begleiterkrankungen des Patienten angepasst. Dafür stehen unterschiedliche Mittel und Verbandsmaterialien zur Verfügung. Die bewährte Mullbinde gibt es zwar auch noch. Daneben haben aber auch hier High Tech Materialien Einzug gehalten. Polyurethanschaum zum Beispiel wird häufig als Verbandmaterial eingesetzt, weil es besonders gut Flüssigkeiten aufnehmen kann. „Sicher ist das Material, das wir für die moderne Wundversorgung einsetzen, teurer“, sagt Schwester Andrea. „Mit den neuen Möglichkeiten können wir aber den Prozess der Wundheilung deutlich verkürzen, damit ist modernes Wundmanagement auch wirtschaftlicher als konservative Methoden.“ Die Fortschritte sind zum Teil beeindruckend: Mussten manche Patienten mit ihren 67 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement offenen Wunden früher oft mehrere Monate regelmäßig zur Behandlung und zum Verbandswechsel kommen, bis die Wunde verheilt war, so ist mit den modernen Methoden heute in wenigen Wochen der Heilungsprozess abgeschlossen. Im Sana Rheumazentrum werden deshalb die Ressourcen weiter ausgebaut. Seit Ende Oktober 2008 wurden drei weitere Mitarbeiterinnen Wundexperten ausgebildet, die künftig das Team unterstützen werden. Mit internen Fortbildungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die neuen Behandlungsmethoden zudem auf eine breite Basis gestellt. Bei der Einführung des Wundmanagements spielt der Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“, der im Februar 2008 vom DNQP (Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege) verabschiedet wurde, eine entscheidende Rolle. Dieser Expertenstandard und weitere Expertenstandards müssen Grundlage pflegerischen Handelns werden Intensiv-Workshop zu Fragen der Patientenversorgung, Mitarbeiterorientierung und Öffentlichkeitsarbeit Im Dezember 2008 startet unter externer Moderation und Beratung in interdisziplinärer Besetzung ein Programm zur Zukunftssicherung. Vertreten sind dabei Mitarbeiter aus den Bereichen ärztlicher Dienst, Pflege, Therapie und Verwaltung. Daraus abgeleitet wurden Projekte zur • Mitarbeiterorientierung • Intensivierung der hausinternen Fortbildungsaktivitäten mit Einbeziehung aller Patientenbezogenen Berufsgruppen • Initiative zur Kooperation mit externen Kursanbietern • Organisation eines Seminars zum Zeitmanagement • Marketing und Öffentlichkeitsarbeit • Überarbeitung der Printmedien und des Internetauftritts • Kooperation und Vernetzung in der Sana Kliniken AG zur Nutzung von Synergieeffekten im Konzern • Optimierung des Energieverbrauchs auch unter Einbeziehung möglicher • Förderaspekte • Optimierung der Patientenversorgung • Entwicklung eines aktiven Belegungsmanagements • Geplante Behandlungsabläufe und im Krankenhaus 68 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement D-6 Bewertung des Qualitätsmanagements KTQ 2007 und 2008 Die erfolgreiche KTQ-Zertifizierung im April 2008 sowie die Ende 2010 begonnene Selbstbewertung zur Rezertifizierung im März 2011 belegen den Erfolg unseres Qualitätsmanagements In vierjähriger Entwicklungsarbeit haben Experten aus der Krankenhauspraxis unter der Leitung von Vertretern der Spitzenverbände der Krankenkassen, der Bundesärztekammer, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und des Deutschen Pflegerates ein Verfahren entwickelt, welches seit 2002 zur Bewertung des Qualitätsmanagements in Krankenhäusern eingesetzt wird. Ziel der KTQ-Zertifizierung ist stets die Verbesserung und Optimierung von Prozessen und Ergebnissen innerhalb der Patientenversorgung. Zentrales Ergebnis der Entwicklungsarbeit ist der so genannte KTQ-Katalog. In diesem KTQ-Katalog wurden Kategorien zusammengestellt, die im Rahmen der Zertifizierung von Akutkrankenhäusern abgefragt werden, um Aussagen über die Qualität der Prozessabläufe in der medizinischen Versorgung treffen zu können. Die gegenwärtig 72 Kriterien gliedern sich in folgenden Kategorien: • die Patientenorientierung, • die Mitarbeiterorientierung, • die Sicherheit im Krankenhaus, • das Informationswesen, • die Krankenhausführung und • das Qualitätsmanagement. Den einzelnen Kriterien wurden jeweils eigene Fragenpakete zugeordnet. Erst über dieses aufwändige Verfahren war es möglich, ein adäquates Instrumentarium für die Leistungsdarstellung berufsgruppen- und hierachieübergreifend in einem gesamten Krankenhaus herzustellen. Damit steht für die vorgeschaltete Selbstbewertung und die über die KTQ-Zertifikatsvergabe entscheidende Fremdbewertung eine schlüssige Systematik als Grundlage zur Verfügung, die eine transparente und nachvollziehbare Bewertung ermöglicht. Das 69 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement KTQ-Zertifizierungsverfahren, speziell für das deutsche Gesundheitswesen entwickelt, orientiert sich dabei auch an bewährten Systemen, wie beispielsweise dem Australian Council on Healthcare Standards. Die Schritte des KTQ-Bewertungsverfahrens im Einzelnen: • Selbstbewertung des Krankenhauses • Anmeldung zur Fremdbewertung bei einer der KTQ-Zertifizierungsstellen • Fremdbewertung durch ein KTQ-Visitorenteam • Zertifizierung und Veröffentlichung des KTQ-Qualitätsberichts Quelle: http://www.ktq.de/ktq_verfahren/index.php Nach umfangreicher Qualitätsarbeit in Projektgruppen entsprechend den KTQ- Kriterien erlangte unser Unternehmen im April 2008 das KTQ- Zertifikat. Zu Details des KTQ Qualitätsbericht dürfen wir auf http://www.ktq.de/ktq_qualitaetsberichte/ktq_images/qbt_835.pdf verweisen. Die Bewertung unseres Qualitätsmanagements stellt sich hier wie folgt dar: Die Klinikführung stellt sicher, dass alle Klinikbereich in der Umsetzung und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements eingebunden sind. Es gibt ein Qualitätsmanagementkonzept, das im Sana-Konzern in allen Einrichtungen umgesetzt wird. Verantwortlich für ein strukturiertes umfassendes und nachhaltiges Qualitätsmanagement sind der Vorstand des SRZ, ein Qualitätsmanagementbeauftragter und je ein Qualitätsbeauftragter für Krankenhaus und dieRehabilitationseinrichtungen. Das zentrale Gremium für die Umsetzung und Weiterentwicklung ist die abteilungs- und hierarchieübergreifend besetzte Qualitätskommission, die den Vorstand bei der Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements berät. 70 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Die Qualitätsziele der Einrichtung orientieren sich am Leitbild des Konzerns sowie am eigenen Leitbild, am Medizinischen Konzept, an den Konzernzielen der Sana und Ergebnissen aus Messungen. Alle Klinikabteilungen und -bereiche legen Ziele für Verbesserungsprojekte fest, die von der Qualitätskommission ausgewählt und nach Zustimmung des Vorstands in der Umsetzung überwacht werden. Die Umsetzung der Ziele erfolgt durch Projektgruppen und wird von den Qualitätsbeauftragten koordiniert. Für das SRZ wurden insgesamt drei Personen als Qualitätsbeauftragte organisatorisch in einer dem Vorstand zugeordneten Stabsstelle eingebunden. Oberstes Gremium zur Qualitätsentwicklung ist die Qualitätskommission, die den Vorstand Verbesserungsprojekte vergibt und deren Ergebnisse kontrolliert. Für die interne Qualitätssicherung werden Daten und Kennzahlen aus verschiedenen Befragungen (Patienten, Mitarbeiter, einweisende Ärzte) genutzt. Die Ergebnisse solcher Befragungen werden denen vergleichbarer Einrichtungen gegenübergestellt. Zur kontinuierlichen Optimierung tragen tägliche interdisziplinäre Besprechungen bei. Es werden qualitätsrelevante Daten erhoben, um die Leistung der Einrichtung in Bezug auf Patientenzufriedenheit, Leistungsfähigkeit und Steigerung der Effizienz messen zu können. Durch die Anbindung der Kliniken an den Sana Kliniken Konzern ist die Planung, Durchführung und Auswertung von regelmäßigen Mitarbeiter-, Patienten und Einweiserbefragungen (zuweisende Ärzte) sichergestellt. Die Ergebnisse werden intern in den zuständigen Besprechungen ausgewertet, entsprechende bekannt gegeben und Maßnahmen zur Verbesserung abgeleitet. Lob, Wünsche, Meinungen, Kritik und Beschwerden der Patienten und Gäste werden 71 Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach I Qualitätsbericht 2010 Qualitätsmanagement Verbesserungen herangezogen. Zur Erhebung der Patientenzufriedenheit erfolgt eine permanente, interne Patientenbefragung. Zudem werden die Patienten alle 2 Jahre durch ein renommiertes Institut befragt und die Ergebnisse ausgewertet. Bezüglich der Patientenbeschwerden wurde ein Beschwerdemanagement eingerichtet. Mitarbeiter sind im Umgang mit Beschwerden und zu ihrem Stellenwert geschult. Das Qualitätsmanagement der Klinik wird jährlich in konzernweit festgelegten wechselnden Ausschnitten durch einen fremden Auditor überprüft und bewertet. Themen, welche nicht die maximal mögliche Punktzahl erreichten, werden automatisch im nächsten Audit erneut überprüft, um eine stetige Verbesserung sicherzustellen. 72 Impressum Rheumakrankenhaus Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG Vorstand Margarete Janson Kaiser-Wilhelm-Straße 9 - 11 55543 Bad Kreuznach Telefon 0671 93-0 Telefax 0671 93-2999 www.sana-rz.de Realisation Amedick & Sommer GmbH Stuttgart www.amedick-sommer.de Rheumakrankenhaus Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG Kaiser-Wilhelm-Straße 9 - 11 | 55543 Bad Kreuznach Telefon 0671 93-0 | Telefax 0671 93-2999 info@sana-rz.de | www.sana-rz.de