Keine AngSt! - fondsmagazin

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Keine AngSt! - fondsmagazin
Preis 3 € ZKZ 44368
Die Kundenzeitschrift der DekaBank
– Wertpapierhaus der Sparkassen –
Fairplay geht vor
Bei der Fußball-WM spielt
auch Nachhaltigkeit mit
Erlebnis Einkauf
Pfiffige Ideen sollen den
Umsatz ankurbeln
Börsenpsychologie
Keine
Angst!
Anleger, die ihre Emotionen im Griff haben,
­k önnen mehr aus ihrem Geld machen
Ausgabe 2.2014
wertvolles wissen
Wer sich mit Geld und Wirtschaft nicht auskennt, macht häufiger Fehler bei Vermögensaufbau und Vorsorge.
Die Schulen sind in der Pflicht, aber auch die Deka-Gruppe will zu einer besseren Finanzbildung beitragen.
liebe leserinnen und leser,
beim internationalen Pisa-Vergleich haben sich die deutschen Schüler seit dem
Jahr 2000 kontinuierlich verbessert. In Mathematik beträgt ihr Vorsprung
gegenüber dem Durchschnitt der 65 teilnehmenden Länder inzwischen etwa
ein halbes Schuljahr. Aber verstehen die Schüler auch, warum Albert Einstein
den Zinseszinseffekt als achtes Weltwunder bezeichnete? Erklärt man ihnen den
Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko? Sie können sich die Antwort
denken: In den Lehrplänen kommt ökonomische Bildung kaum vor.
„In den Lehrplänen unserer
Schulen kommt ökonomische
Bildung kaum vor“
Die Wissensdefizite haben Folgen, die ins Geld gehen können. Etwa weil
Sparer ihr Vermögen niedrig verzinst dauerparken und es nach Abzug der
Inflation an Kaufkraft verliert. Oder weil sie Beteiligungsangebote an windigen
Firmen mit vermeintlich sicheren Verzinsungen von 8 Prozent und mehr pro
Jahr nicht als hochriskant erkennen. Die Vorteile des regelmäßigen Wertpapiersparens dagegen scheinen unbekannt. So haben die Privatanleger in
Deutschland am Börsenaufschwung von Dax und Co. auch kaum partizipiert.
Ändert sich nichts an diesem Sparverhalten, drohen unserer Gesellschaft zunehmend Probleme mit Altersarmut. Das betrifft vor allem die junge Generation.
Als Teil der Sparkassen-Finanzgruppe sieht sich die DekaBank in der Verantwortung, ökonomische Bildung und Wertpapierkultur zu fördern. Die Sparkassen
haben den öffentlichen Auftrag, allen Bevölkerungsschichten einen Zugang
zu bewährten Finanzlösungen zu bieten. Deshalb hat die Deka-Gruppe daran
mitgearbeitet, das Sparkassen-Finanzkonzept um einen neuen Beratungsprozess
zu ergänzen. Dieser geht noch genauer auf die Bedürfnisse der Sparer ein. So
bekommt der Kunde das Produkt, das zu seinem individuellen Sparziel und
seiner Risikoneigung passt.
Doch auch die beste Beratung kann wirtschaftliches Grundlagenwissen nicht ersetzen. Als eine der weltgrößten Volkswirtschaften dürfen wir es uns nicht länger
leisten, dass zu viele Kinder die Schulen als finanzielle Analphabeten verlassen.
Michael Rüdiger, Vorstandsvorsitzender der DekaBank
fondsmagazin 2.2014
ZUm Ausklappen
So Lesen Sie die
Fondstabellen ab Seite 17
RÜCKNAHMEPREIS
Aktienfonds
Anteilwert in €
DekaFonds CF
89,29
DE0008474503
AA
Ausgabeaufschlag
in %
1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in %
Wertentwicklung (BVI-Methode) in %
BETRACHTUNGSZEITRAUM
3 Jahre 5 Jahre Rendite
31.03.09
31.03.10
31.03.10
31.03.11
31.03.11
31.03.12
31.03.12
31.03.13
31.03.13
31.03.14
31.03.11
31.03.14
54,7
15,6
−4,6
12,5
20,0
28,8
5,26
31.03.09
31.03.14
142,5
Per Anno
seit Start
8,9
STARTDATUM
Fondsauflegung
26.11.1956
1
3
5
7
Fondsname und ISIN
Rücknahmepreis
Der Rücknahmepreis ist der
Betrag, den der Anleger beim
Verkauf eines Anteils erhält. Er
wird börsentäglich veröffentlicht und entspricht dem Wert
des Fondsvermögens dividiert
durch die Gesamtzahl der
ausgegebenen Anteile.
Netto-Wertentwicklung
Die Netto-Wertentwicklung
berücksichtigt die Kosten auf Anlegerebene und wird in 1-JahresZeiträumen ausgewiesen (siehe
Ziffer 8).
Rendite p. a.
Die Kennzahl gibt die
durchschnittliche jährliche Wertentwicklung
des Fonds seit seiner
Auflegung in Prozent an.
Die Fonds in den Tabellen sind alphabetisch sortiert. Sie werden mit
der ISIN (International
Securities Identification
Number) gekennzeichnet.
2
4
6
Fondsart
Die Fondstabellen sind nach
dem Anlageschwerpunkt der
Fonds in verschiedene Segmente unterteilt, in diesem
Beispiel sind es Aktienfonds.
Ausgabeaufschlag
Beim Kauf eines Fondsanteils zahlt der
Anleger meist einen Ausgabeaufschlag.
Das ist die Differenz zwischen Ausgabepreis und Anteilwert. Er variiert je nach
Fondsart und deckt üblicherweise die
Beratungs- und Vertriebskosten.
Kumulierte Wertentwicklung
Die Wertentwicklung über die
vergangenen drei und fünf Jahre
wird nach den Standards des
Fondsverbands BVI berechnet
(siehe Ziffer 9).
8
9
Wertentwicklung in Prozent
Die 1-Jahres-Netto-Wertentwicklung berücksichtigt für die 12-Monats-Zeiträume neben den Kosten auf Fondsebene, wie beispielsweise die Managementvergütung, zusätzlich die auf Anlegerebene entstehenden Kosten. Diese Kosten
enthalten den im Verkaufsprospekt genannten Ausgabeaufschlag, der einmalig
im „ältesten“ 1-Jahres-Zeitraum der Tabelle berücksichtigt ist. Zudem können
Depotkosten anfallen, die die Wertentwicklung mindern. Die kumulierte
Wertentwicklung über drei und fünf Jahre sowie die durchschnittliche Wertentwicklung seit Fondsauflegung werden nach den Standards des Bundesverbands
Investment und Asset Management (BVI) berechnet, um die Vergleichbarkeit
mit früheren Tabellen zu gewährleisten (siehe Ziffer 9).
Wertentwicklung (BVI-Methode) in Prozent
Die BVI-Methode zur Berechnung der Wertentwicklung von Investmentfonds wurde vom Bundesverband Investment und Asset Management (BVI)
entwickelt und hat sich als Standardverfahren durchgesetzt. Die individuellen
Kosten des einzelnen Anlegers, zum Beispiel seine jeweiligen Depotgebühren
oder der Ausgabeaufschlag, fließen nicht in die Berechnung ein, da sie sich von
Anleger zu Anleger unterscheiden. Bei der BVI-Methode werden die Anteilwerte eines Fonds zum Beginn und zum Ende des Berechnungszeitraums verglichen. Dabei wird von einer Einmalanlage ausgegangen. Zudem werden auch
die zwischenzeitlich erfolgten Ausschüttungen in die Berechnung aufgenommen.
Um ausschüttende und wiederanlegende Fonds miteinander vergleichen zu
können, wird davon ausgegangen, dass die Ausschüttung am selben Tag wieder
zum Anteilwert angelegt wird.
fondsmagazin 2.2014
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Sternen, Platz 5 unter 57 Universalanbietern. Mehr Informationen: Capital, Heft 03/2014
3
Inhalt
2.2014
Mehrwert
6
Alles reine Kopfsache?
Wenn Gefühle über die Vernunft siegen, bleibt
oft die Rendite auf der Strecke. Eine Analyse 12
Intelligente Steuerung
So funktionieren Spar- und Tauschpläne –
mit einfachen Mitteln diszipliniert investieren
14
Richtung weisen
Finanzexperten diskutieren am runden Tisch
über rationales und irrationales Anlegerverhalten
GELDWERT
6
„Angsthasen“ verpassen häufig Renditechancen am Kapitalmarkt. Die Verhaltensökonomie erklärt dieses Phänomen und kann Wege zum Anlageerfolg aufzeigen
17Fondsüberblick
So haben sich Fonds und Finanzmärkte
in den vergangenen Monaten entwickelt
21Dekapedia
Kurs- und Performanceindex
30
40
Titelfoto: Frank Reinhold; Fotos: Frank Reinhold, Tim Clayton/Corbis, Timo Becker
24Produktporträt
Deka-ZukunftsPlan
Marktwert
29
Katers Welt
Caipirinha oder Selters?
30
Fairplay geht vor
Nachhaltig hergestellte Produkte gewinnen nicht nur bei Adidas an Bedeutung
34
Investition in Qualität
Beim Fonds-Kompass 2014 konnte die Deka
erneut zulegen
35
Mehr davon
Sparer auf der Pirsch: Bonitätsanleihen sind eine
seltene, aber renditestarke Gattung
Lesenswert
36
„Wer nichts riskiert, verliert garantiert“
Ein Gespräch über Ängste und Risiken: Ex-
Stuntman und Unternehmer Jochen Schweizer
38
Engagement gefragt
Sparkassen starten Initiative zur Energiewende 40
Erlebnis Einkauf
Mit Wohlfühlatmosphäre positioniert sich der stationäre Handel gegenüber Onlineshopping
fondsmagazin 2.2014
Der WM-Spielball „Brazuca“: eine
runde Sache – und fair produziert
Einzelhändler wollen ihre Kunden mit
pfiffigen Ideen in die Geschäfte locken
Rubriken
4Wissenswert
28Impressum
43Bemerkenswert
Ihr direkter Draht:
Mehr Informationen über Themen
und Fonds dieser Ausgabe erhalten
Sie unter www.fondsmagazin.de
Als Kundenmagazin der DekaBank Deutsche Girozentrale geben die produktbezogenen Beiträge die Einschätzung des Herausgebers – der DekaBank – wieder,
fokussieren die hauseigenen Produkte und können werbliche Inhalte enthalten.
4
News für Anleger
Wissenswert
Deka-Hauspreisampel
Entwarnung bei
WohnImmobilien
Wann läuft ein Trend Gefahr zu überhitzen? Diese Frage versuchen die Experten
der DekaBank künftig mithilfe einer Hauspreisampel für 19 Länder zu beantworten.
Mögliche Überbewertungen bei Wohn­
immo­bi­li­en sollen früh identifiziert werden.
Die gute Nachricht für Deutschland: Kein
Indikator zeigt bislang eine Bla­sen­gefahr an
– die Ampel ist grün. Die Hauspreisampel
kann eine tiefer gehende Analyse nicht ersetzen, sondern soll bei einem Warnsignal
den Anstoß zu einer solchen geben.
990
Die Zahl des Quartals
IWF-Ausblick
gute Perspektiven
Aufwärtsrisiken: ein Wort, das paradox anmutet. Dennoch wird es im Wirtschaftsbericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) verwendet – und
zwar für Deutschland. Ein stabiler Arbeitsmarkt, eine steigende Binnennachfrage, wachsende Zuversicht und ein „allmähliches Wiederaufblühen der Investitionen, aber auch des Immobilienmarktes“, lobt der IWF Europas größte
Volkswirtschaft. Entsprechend betrage das deutsche Konjunkturplus in diesem Jahr voraussichtlich 1,7 Prozent – oder eben noch mehr. Für die globale
Wirtschaftsleistung ist IWF-Chefin Christine Lagarde ebenfalls zuversichtlich: „Wir kriegen die Kurve. Der Weltwirtschaft geht es besser.“ Nach einem
Wachstum von 3,3 Prozent im vergangenen Jahr prognostiziert der IWF für
2014 einen Anstieg um 3,6 Prozent, für 2015 sogar um 3,9 Prozent.
990 US-Dollar, umgerechnet etwa 720 Euro, kostet
die Eintrittskarte in der Kategorie 1 für das FußballWM-Endspiel am 13. Juli 2014 in Rio de Janeiro.
Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen
beträgt in Brasilien rund 710 Euro monatlich. Ein
WM-Finalticket in ­Südafrika 2010 kostete etwa
650 Euro und 2006 in Deutschland 600 Euro.
Quellen: de.fifa.com, Auswärtiges Amt
fondsmagazin 2.2014
5
Tag des Steuerzahlers
Der „Steuerzahlergedenktag“ steht an. Im vergangenen Jahr war es laut PricewaterhouseCoopers (PwC) in Deutschland der 4. Juni. Dies
ist der Tag, bis zu dem der durchschnittliche Steuerzahler theoretisch nur für Steuern und Sozialabgaben gearbeitet hat. So soll die Höhe
der Abgabenlast im jeweiligen Land dargestellt werden. Es gibt verschiedene Berechnungsmethoden, um die Daten zu ermitteln. PwC
etwa setzt die Steuern und Abgaben ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. Der internationale Vergleich zeigt, dass den Schweizern
drei Monate früher der Lohn in die eigene Tasche fließt. In Schweden dagegen sind die Staatsabgaben erst im Juli entrichtet.
MRZ
MRZ
APR
MAI
JUN
JUN
JUN
JUL
4
30
21
30
4
7
19
4
Schweiz
China
USA
Groß­
britannien
Deutschland
Italien
Frankreich
Schweden
Daten für 2013, außer USA (2014); Quellen: PricewaterhouseCoopers, Wirtschaftswoche Online, Tax Foundation (USA)
Image-StuDie
Dax-Unternehmen
an der Spitze
15­.000 Führungskräfte hat die Hay Group in Zusammenarbeit mit dem USWirtschaftsmagazin „Fortune“ nach den vorbildlichsten Firmen befragt. Das
Ergebnis der Studie „World’s Most Admired Companies 2014“: Deutschlands
Konzerne dominieren die Rangliste in Europa – gleich zwölf Unternehmen
der Top 15 sind aus Deutschland, die bis auf Bosch zudem alle im Aktien­
index Dax vertreten sind. Auf die ersten beiden Plätze fahren mit BMW und
VW zwei Autobauer. Der weltweite Vergleich sieht anders aus: Weit hinter
Primus Apple schaffte es BMW als einzige europäische ­Firma mit Platz 14
unter die Top 15. Auf den vorderen Rängen wehen sonst nur US-Flaggen. Als
Erfolgsgeheimnis für eine starke Reputation gelten laut Studie unter anderem
Innovationskraft, längerfristige Perspektiven und Talentförderung.
Unternehmensanleihen
Heraufstufungen
überwiegen
Nicht nur die europäischen Aktienmärkte
profitieren von den verbesserten Konjunkturaussichten in der Eurozone, auch der
Markt für Unternehmensanleihen sendet
positive Signale: Erstmals seit sechs Jahren gab es im ersten Quartal 2014 mehr
Heraufstufungen als Herabstufungen bei
den Ratings. Der Quotient daraus – das
sogenannte Upgrade-downgrade-Verhältnis – hat sich verbessert, was neben der
Wirtschaftsentwicklung an stärkeren Unternehmensbilanzen und dem Schulden­
abbau in den letzten Jahren liegt.
Europäische Unternehmensanleihen
Verhältnis von Herauf- zu Herabstufungen
Fotos: Thomas Lisne/Corbis Outline, Jon Hicks/Corbis
Volkswirtschaft
droht Deflation in europa?
3,5
3,0
1. Q. 2014
1,5
2,5
In der Eurozone sind die Preissteigerungsraten auf dem Rückzug: Seit Oktober 2013 bewegt sich die Inflationsrate unterhalb der Marke von 1 Prozent,
im April 2014 lag sie bei nur noch 0,7 Prozent. Der Zielsatz der Europäischen
Zentralbank (EZB) von 2 Prozent ist in weite Ferne gerückt. Niedrige Inflation
und Deflationsgefahr sind starke Argumente für weiterhin niedrige Leitzinsen
in der Eurozone – und somit magere Sparzinsen. Die erste Leitzins­erhöhung
der EZB erwarten die Volkswirte der DekaBank im Herbst 2016.
fondsmagazin 2.2014
2,0
1,5
1,0
10-jähriger Durchschnitt
0,5
0,0
2004
2006
2008
2010
2012
2014
Quellen: Bloomberg, Moody’s, J. P. Morgan Asset Management
6
Alles Reine
Kopfsache?
fondsmagazin 2.2014
7
Verhaltensökonomie Mehrwert
Wirtschaftlich zählt Deutschland zu den erfolgreichsten Nationen der Welt. Doch als
Anleger geben die Deutschen kein überzeugendes Bild ab, denn die Renditen ihrer Vermögen
bleiben unter den Möglichkeiten. Ein Grund dafür ist, dass allzu häufig Gefühle über die
Vernunft siegen. Die Verhaltensökonomie erforscht irrationales Verhalten
und hilft den Anlegern, erfolgreicher zu investieren.
Text: Marie-Sophie Maurer Fotos: Frank Reinhold
F
ür Steinzeitmenschen war der Tod nie weit entfernt: Wenn der Säbelzahntiger nahte, konnten wenige Augenblicke über Rettung oder
Untergang entscheiden. Wilde Tiere, Naturgewalten,
angreifende Horden – schnelles Reagieren war überlebenswichtig. Gesteuert wurde die Flucht von einem
Teil des Gehirns, dem sogenannten Mandelkern im
limbischen System. Bis heute ist er als eine Art Frühwarnsystem dafür zuständig, Gefahren zu erkennen
und Handlungen darauf auszurichten. So sehr sich
die Welt gewandelt hat, dieser „älteste“ Teil unseres
Gehirns leistet nach wie vor gute Dienste – zum Bei-
Verlustangst
Phänomen:
Den Schmerz bei einem finanziellen Verlust
empfinden Menschen etwa doppelt so stark wie die
Freude über einen gleich hohen Gewinn. Denn was
sie einmal besitzen, wollen sie behalten.
Wirkung:
Sparer meiden Investments, die Risiken bergen.
Investieren sie doch, nehmen sie Gewinne oft zu
früh mit. Dagegen halten sie selbst an aussichtslosen Minuspositionen fest, nur um keinen Verlust
realisieren zu müssen.
fondsmagazin 2.2014
spiel, wenn man bei einem plötzlichen Geräusch vor
Schreck zur Seite springt und einem daher der Dachziegel nicht auf den Kopf fällt.
Der Mandelkern gibt aber nicht nur dort den
Takt vor, wo Angst ein guter Ratgeber ist. Er kann
auch abseits physischer Gefahr dazu beitragen, dass
Menschen wie Hasenfüße reagieren – etwa in finanziellen Angelegenheiten. So stehen Angst und andere
Emotionen vernünftigen Entscheidungen bisweilen
im Weg. Und das kostet Geld.
Mär vom Homo Oeconomicus
Über lange Zeit hinweg vernachlässigte die Wirtschaftstheorie diese Aspekte. Sie ging davon aus, dass
Menschen in einer Marktwirtschaft stets klar und logisch denken und agieren. Wirtschaftliche Entscheidungen werden nach dieser Lehre von einem Homo
oeconomicus getroffen – und zwar im Kortex, dem
Teil des Gehirns, der aufgrund umfassender Informationen und komplexer Abwägungen logische Schlüsse zieht. Der rationale Mensch versucht ständig, den
größten materiellen Nutzen aus seinem Handeln zu
ziehen. Das führt zu effizienten Märkten – also Plätzen, an denen die Preise für Produkte, Wertpapiere
und Dienstleistungen das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage exakt widerspiegeln.
Dass eine solche Perfektion in der Praxis nicht
erreicht wird, haben inzwischen zahlreiche Versuche
und Beobachtungen gezeigt. Mehr Gefühl als Verstand Ein einfaches Beispiel: Kostet die gleiche Lampe
8
Mehrwert Verhaltensökonomie
Verhaltensökonomie im Experiment
Mehr Gefühl als Verstand
Verhaltenspsychologische Tests zeigen, wie sehr Menschen von
ihren Gefühlen, von anderen Personen und den Umständen
der jeweiligen Situation beeinflusst werden.
Test
1
BESITZTUMSEFFEKT
Ausgangspunkt: In einer Gruppe erhalten Studenten einen Kaffee­
becher als Geschenk. Dann wird ihnen angeboten, den Becher
gegen einen Schokoriegel zu tauschen. In der anderen Gruppe ist
der Schokoriegel das Geschenk, der Becher das Tauschobjekt.
Ergebnis: In beiden Gruppen lehnen etwa 90 Prozent der Probanden einen Tausch ihres Geschenks ab. In einer Vergleichsgruppe,
die von vornherein die freie Wahl hat, entscheiden sich jeweils
rund die Hälfte der Studenten für das Trinkgefäß oder den Riegel.
Test
2
HERDENTRIEB
Ausgangspunkt: Mehrere Menschen sollen in einem Saal auf und
ab gehen, ohne sich näher als einen Meter zu kommen und ohne
zu sprechen. Einige wenige dieser Probanden erhalten detaillierte
Anweisungen, wohin sie laufen sollen.
Ergebnis: Nach und nach bildet sich eine Struktur, in der die
Gruppe den informierten Individuen als Schlange folgt. Vielen
Versuchsteilnehmern ist dabei nicht bewusst, dass sie jemandem
folgen. Der Anteil der Anführer kann umso kleiner sein, je größer
die Menge ist. Bei mehr als 200 Personen genügen 5 Prozent.
Test
3
VERLUSTANGST
Ausgangspunkt: 60 Studenten sollen Anagramme lösen. Dabei
sehen sie Buchstabenreihen wie „tuklur“, die sie zu einem sinnvollen Wort („Kultur“) umformen sollen. 30 Studenten erhalten
pro richtig gelöstem Anagramm 1 Dollar, maximal winken 6 Dollar. Die anderen 30 erhalten vor Beginn der Übung 6 Dollar, pro
falsch gelöstem Anagramm wird ihnen 1 Dollar abgezogen. Bei
allen Testteilnehmern geht es also um dieselbe Summe.
Ergebnis: Der drohende Verlust von Geld motiviert deutlich mehr,
die Gruppe mit 6 Dollar Startkapital tüftelt durchschnittlich 15
Minuten an den Anagrammen, die andere Gruppe neun Minuten.
in einem Geschäft 100 Euro, im anderen 75 Euro, sind
viele Käufer bereit, für die Ersparnis von 25 Euro einen
weiten Weg auf sich zu nehmen. Bei einem Auto, das
hier 25.000 und dort 24.975 Euro kostet, interessiert
sie der gleiche Preisunterschied nicht. Homo oeconomicus dagegen würde sagen: 25 Euro sind 25 Euro. Als
„Framing“ bezeichnen Forscher es, wenn Menschen
Informationen unterschiedlich bewerten, je nachdem
in welchen Rahmen diese eingebettet sind.
Framing ist eines von vielen Phänomenen, die die
Behavioral Finance – zu Deutsch: Verhaltensökonomie – untersucht. Ergebnis: Der Homo oeconomicus
in Reinkultur ist eine Mär. Angst, Gier, Panik, Scham,
Selbstüberschätzung und falsche Wahrnehmungen
können die Vernunft der Akteure in der Wirtschaft
außer Kraft setzen – vor allem bei der Geldanlage. „An
den Finanzmärkten haben wir in der Vergangenheit
immer wieder Kursausschläge erlebt, die fundamental
nicht zu erklären sind“, sagt Psychologe und Börsenkenner Arnold Kitzmann. Er ist sich sicher: „An der
Börse spielt das Irrationale eine große Rolle.“
Oft dominiert die Angst
Nur so ist auch der Umgang der Deutschen mit ihrem
Geld zu erklären. Dass die Ersparnisse nicht rein rational angelegt werden, zeigt ein Blick in die jüngste
Statistik der Bundesbank zum Geldvermögen. Trotz
Minizinsen stecken Investoren hierzulande mehr als
42 Prozent ihres Vermögens in festverzinsliche Bankeinlagen. Der Kortex müsste protestieren: Denn nach
Abzug der Inflation ist der finanzielle Nutzen dieser
Anlageform zurzeit bekanntermaßen negativ.
Ausgerechnet die ertragreichste Geldanlage der
vergangenen Jahre findet selten den Weg ins Bewusstsein deutscher Anleger: Der Anteil von Wertpapieren
an ihrem Anlagemix ist zwischen 1999 und dem dritten Quartal 2013 von 35 auf gut 22 Prozent gesunken. „Im Vergleich zu anderen Industrienationen sind
wir von einer entwickelten Aktienkultur weit entfernt“, stellt das Deutsche Aktieninstitut fest.
Für Joachim Schallmayer, Kapitalmarktexperte
der DekaBank, liegt das auch an mangelndem Wissen:
„Die Ausbildung in Sachen Börse wird in Deutschland
vernachlässigt.“ Denn im Wirtschaftssystem der Bundesrepublik spielt der Aktienmarkt seit Jahrzehnten
keine wichtige Rolle – weder für die Altersvorsorge
noch für die Finanzierung der Wirtschaft. Ihre ersten
fondsmagazin 2.2014
9
Auf die LAnge
Bank Schieben
Phänomen:
Unangenehme Aufgaben verschieben Menschen
regelmäßig, wenn der Nutzen weit in der Zukunft
liegt. Man denke an den Vorsatz, mehr Sport zu
treiben, um gesund zu bleiben.
Wirkung:
Aus Bequemlichkeit oder für einen besseren Lebensstandard in der Gegenwart werden Zukunftsthemen
wie die Altersvorsorge auf später vertagt.
fondsmagazin 2.2014
Börsenerfahrungen sammelten viele Deutsche in den
späten 1990er-Jahren – ausgerechnet in einer Zeit, in
der eine der größten Kursblasen entstand.
Im anschließenden Crash erlebten die Aktionäre
neben einer finanziellen auch eine psychologische
Niederlage. „Das sitzt tief“, meint Schallmayer. Dabei
ist es nicht entscheidend, ob Anleger selbst negative
Erfahrungen gesammelt oder den Crash nur über
die Medien verfolgt haben. Für viele Sparer ist der
Aktienmarkt einfach ein unbekannter Ort voller
Gefahren, an den sie sich nicht herantrauen. „Selbstüberschätzung gilt in der Börsenpsychologie als einer
der schwersten Fehler. Bei den Deutschen scheint
eher das Gegenteil der Fall zu sein, sie unterschätzen
sich“, glaubt Psychologe Kitzmann.
Ein Blick auf die Finanzmarktkrise 2008 bestätigt
Erkenntnisse der Verhaltensökonomie: Börsenkurse
folgen einem Zyklus von Angst und Gier, sie steigen
und fallen stärker, als die Situation es rechtfertigt.
10
Selektive Wahrnehmung
Phänomen:
Bei der Entscheidungsfindung arbeitet das Gehirn
mit Vereinfachungen, um der Fülle an verfügbaren
Informationen Herr zu werden. Das ist sinnvoll,
kann aber zu Fehlurteilen führen.
Wirkung:
Anleger achten zu sehr auf Informationen, die
ihre bisherige Meinung stützen. Zudem investieren
sie bevorzugt in den Heimatmarkt, weil sie diesen
besser zu kennen glauben.
Denn Gefühle sind ansteckend: Wenn einer Sorgen
hat, bekommen andere Angst. Wenn viele op­ti­mis­
tisch sind, breitet sich Sorglosigkeit aus. Gruppen­
dynamik nennen Experten das.
In Deutschland sind die Kursschwankungen besonders ausgeprägt – stärker als etwa in den USA.
„Das liegt daran, dass wir keinen festen Sockel an heimischen Privatanlegern haben, die auch in schweren
Zeiten an den Markt glauben“, erklärt DekaBankExperte Schallmayer. „Wenn dann ausländische Investoren mit kürzerem Anlagehorizont kaufen oder
verkaufen, ist die Wirkung größer.“
Doch langfristig sind Aktien, das belegt die Historie, die lukrativste Anlageform: Das Deutsche Aktieninstitut hat errechnet, welche Erträge Investitionen in
die Unternehmen aus dem Dax seit 1964 abgeworfen
haben. Über einen Anlagezeitraum von 25 Jahren
lagen die Renditen zwischen 5,4 und 13,5 Prozent jährlich, bei 20 Jahren betrug die Spanne 5,0 bis 15,2 Profondsmagazin 2.2014
11
Verhaltensökonomie Mehrwert
zent. Auch über 15 Jahre waren die Ergebnisse stets positiv, bei zehn Jahren traten vereinzelt Minuswerte auf.*
Je kürzer der Zeitraum, desto häufiger kamen Verluste
vor und desto höher fielen sie aus.
Eine treffende Metapher für die vorübergehenden
Kursausschläge hat André Kostolany, der zu Lebzeiten bekannteste Börsenexperte des Landes, geprägt:
Wie „Herr und Hund“ verhalten sich Wirtschaft
und Börse. Im Prinzip bewegen sich beide in dieselbe
Richtung. Doch während der Herr gemächlich voranschreitet, springt der Hund wild hin und her, angetrieben von Emotionen. Aber: Der Hund kommt immer
wieder zurück zum Herrchen, auf lange Sicht spiegelt
die Börse die Entwicklung der realen Wirtschaft wider.
„Wer mit realistischen Erwartungen an die Börse geht
und nicht den schnellen Reichtum sucht, kann sich
das Potenzial der Wirtschaft zunutze machen“, betont
Schallmayer. „Er kann schwache Phasen aussitzen
oder sogar günstig nachkaufen und in besseren Zeiten
nach und nach Gewinne realisieren.“ Das zu erkennen und sich von der Stimmung abzukoppeln ist das
Rezept vieler erfolgreicher Investoren. Dazu hat die
Verhaltensökonomie einige Techniken entwickelt,
mit denen Anleger ihr limbisches System austricksen
und rationalere Entscheidungen treffen können.
Die wichtigste Technik: Anleger sollten gemeinsam
mit ihrem Berater einen Plan aufstellen, eine dazu
passende Investmentstrategie entwickeln und an ihr
festhalten. Wer so handelt, nimmt den Finanzmärkten viel von ihrem potenziellen Schrecken. 6 Tipps
für bessere Ergebnisse „Die Gefühle ganz auszuschließen
wird nicht gelingen, aber man kann sie erkennen und
steuern“, sagt Psychologe Kitzmann. Und somit mehr
aus seiner Geldanlage machen.
* Die vergangene Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Börsenpsychologie in der Praxis
6 tipps für bessere Ergebnisse
Zählen Sie zu den Anlegern, die sich wegen der Kursschwankungen keine Investments an den Börsen zutrauen?
Beherzigen Sie die folgenden Vorschläge, dann können Sie sich gelassen an den Finanzmärkten bewegen.
1 – Ansprüche definieren
3 – Verhalten hinterfragen
5 – Ängste besiegen
Ihr Ziel sollte sein, ein solider Anleger
zu werden, nicht ein genialer Spekulant.
Verabschieden Sie sich von der Idee, dass
Sie an der Börse wie im Lotto Millionen
gewinnen können. Wenn Sie Ihre Erwartungen richtig setzen, fallen die folgenden
Entscheidungen leichter.
Sie haben noch nie in Aktien investiert?
Dann prüfen Sie, ob diese Anlageform
nicht doch für Sie geeignet wäre, etwa weil
Ihr Investitionszeitraum lang ist. Wenn
Sie schlechte Erfahrungen mit der Börse
gemacht haben, prüfen Sie, ob eigene Fehler dafür verantwortlich waren.
Wenn der Dax in die Knie geht, freuen Sie
sich, dass Sie nicht investiert sind? Machen
Sie sich klar, dass Kursverluste nur Schaden
verursachen, wenn sie einen großen Teil
Ihres Depots betreffen und Sie auch verkaufen. Wer seine Anlagen gut streut und
Zeit hat, kann auf bessere Tage warten.
2 – Masterplan erarbeiten
4 – Fehler korrigieren
6 – Herdentrieb vermeiden
Nehmen Sie sich mit Ihrem Sparkassenberater Zeit, um alle Eckdaten Ihrer Vermögensplanung abzuklären: Wie viel Geld ist
vorhanden? Wie viel davon sollte jederzeit
verfügbar sein? Was ist Ihr Sparziel? Dazu
passend legen Sie Quoten für Aktien, Anleihen, Immobilien und Liquidität fest.
Wenn Ihr logischer Gehirnteil und die
Fakten sagen: Hier haben Sie etwas falsch
gemacht, dann korrigieren Sie den Fehler. Betrachten Sie Rückschläge nicht als
Kränkung. Blenden Sie „Problemkinder“
in Ihrem Depot nicht aus, sammeln Sie
Informationen und holen Sie Rat ein.
Angst und Gier sind die größten Feinde
des Anlegers. Egal was alle anderen tun
und wie hoch oder tief die Kurse stehen:
Folgen Sie Ihrem Plan, laufen Sie nicht
hektisch dem Markt hinterher. Prüfen Sie
aber regelmäßig, ob neue Rahmendaten
Umschichtungen erfordern.
fondsmagazin 2.2014
12
Mehrwert Fondssparpläne
Intelligente
Steuerung
Es gibt attraktive Steuerungsinstrumente, um an der Börse erfolgreich zu sein. Mit Spar- und Tauschplänen lässt sich
die Zurückhaltung überwinden, um mit Kapitalmarktchancen Vermögen zu bilden und fürs Alter vorzusorgen.
„Im Einkauf liegt der Gewinn“, lautet eine alte Kaufmannsweisheit. Aber wie findet man den richtigen Einstiegszeitpunkt an der Börse? Spar- und Tauschpläne ermöglichen
die schrittweise Investition in die Kapitalmärkte.
Schritt
für
i
i
Info: Beim Tauschplan
wird der Anlagebetrag
zum Beispiel in einem
Geldmarktfonds „geparkt“
und dann schrittweise in
einen Investmentfonds
nach Wahl getauscht.
Schritt
Info: Nach und nach werden
Anteile des Geldmarktfonds
in Anteile des Zielfonds
umgewandelt. Tauschbetrag,
Laufzeit, Ausführungstag und
Zahlungsrhythmus sind dabei
frei wählbar.
Quelle: DekaBank
Drei Rentenirrtümer
Das Thema Rente bedarf rechtzeitig einer grundlegenden Vorbereitung, damit
man im Alter keine böse Überraschung erlebt. Sorgen Sie ausreichend vor?
Eine Einstiegssteuerung bietet auch
Deka-BasisAnlage, die je nach Variante
mit unterschiedlichen Aktienfondsquoten arbeitet. Der Anlagebetrag wird
zunächst defensiv investiert und über
einen Zeitraum von zwölf Monaten in
die gewählte Variante umgeschichtet.
Mehr Informationen unter
www.fondsmagazin.de
Quelle: DekaBank
„Bis 67 müssen alle
arbeiten“
Richtig?
Falsch!
Erst ab Jahrgang 1964,
zuvor gilt eine schrittweise Anhebung
„Abschläge für eine
vorzeitige Rente enden
bei Erreichen der
Regelaltersgrenze“
Richtig?
Falsch!
Sie gelten ein
Leben lang
Quelle: www.ihre-vorsorge.de
„Die Rente muss voll
versteuert werden“
Richtig?
Falsch!
Seit 2005 richtet sich
der steuerpflichtige
Anteil nach dem Jahr
des Rentenbeginns
13,8
Prozent Aktionäre und Besitzer
von Aktienfondsanteilen gab es in
Deutschland im vergangenen Jahr,
deutlich weniger als die 20 Prozent im
Jahr 2001. Insgesamt waren 8,9 Millionen Deutsche über 14 Jahren direkt
oder indirekt in Aktien investiert.
Quelle: DAI; Stand: 05.03.2014
fondsmagazin 2.2014
13
Wer regelmäßig spart, muss keine Entscheidung über den richtigen Anlagezeitpunkt treffen. Das wirkt sich positiv aus,
weil der Anleger bei tieferen Notierungen mehr Fondsanteile für seine gleichbleibende Sparrate erwirbt.
Kaufpreis
Monat 1
Monat 2
Monat 3
Monat 4
25 Euro
pro Anteil
20 Euro
pro Anteil
24 Euro
pro Anteil
31 Euro
pro Anteil
Anleger A:
investiert immer
den gleichen
Geldbetrag
Gesamt
i
1.000 Euro
41 Anteile
250 Euro
8,1 Anteile
250
Euro
250 Euro
10,4 Anteile
i
250 Euro
12,5 Anteile
1.000 Euro
40 Anteile
250 Euro
10 Anteile
310 Euro
10 Anteile
10
Anteile
Info: Anleger A
investiert stets einen
Betrag von 250 Euro,
unabhängig vom
Preis der Anteile.
Daher kauft er bei
niedrigen Preisen
mehr Anteile als
Anleger B.
Info: Anleger B
erwirbt stets zehn
Anteile, unabhängig
vom Preis. Dadurch
reduziert er bei fallenden Anteilpreisen die
Anlagesumme.
240 Euro
10 Anteile
200 Euro
10 Anteile
Anleger B:
kauft immer die
gleiche Menge
Anteile
Anhand des Beispiels wird deutlich, dass Anleger A für
seine 1.000 Euro mehr Anteile als Anleger B erworben hat.
Damit liegt auch sein durchschnittlicher Kaufpreis niedriger.
250 Euro
10 Anteile
Quelle: eigene Berechnungen
Aktienfonds-Sparpläne über 10, 20 und 30 Jahre
Beispiele zum Stichtag 31.12.2013:
20 %
15 %
31.12.13
10 %
30-jährige Spardauer vom
31.12.1983 bis 31.12.2013:
5,5 Prozent p. a.
20-jährige Spardauer vom
31.12.1993 bis 31.12.2013:
3,9 Prozent p. a.
10-jährige Spardauer vom
31.12.2003 bis 31.12.2013:
4,1 Prozent p. a.
5 %
0 %
–5 %
–10 %
12/93 12/95 12/97 12/99 12/01 12/03 12/05 12/07 12/09 12/11 12/13
Über 20 und 30 Jahre konstant im Plus: Die rollierenden Ergebnisse von Sparplänen mit monatlicher Einzahlung
in global investierende Aktienfonds zeigen, dass die Schwankungen mit wachsender Spardauer abnehmen.*
Quelle: BVI; Stichtag jeweils Monatsende, Angaben sind Mittelwerte, max. Ausgabeaufschlag ist berücksichtigt; Stand: 31.12.2013
* Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
fondsmagazin 2.2014
7,5
*
Prozent jährliche Durchschnittsrendite
erzielten vermögenswirksame Leistungen in den vergangenen 50 Jahren,
wenn sie in Sparpläne mit deutschen
Aktienfonds investiert wurden (Stand:
31.12.2013). Das hat der deutsche
Fondsverband BVI ermittelt.
* Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher
Indikator für die künftige Wertentwicklung.
14
„Die Augen links“ – die Teilnehmer am fondsmagazin-Roundtable
inszenieren gleichgerichtetes Anlegerverhalten
Richtung weisen
Text: Daniel Evensen Fotos: Frank Reinhold
Wenn sich fast alle Anleger gleich verhalten,
spricht man vom Herdentrieb – ein Thema
am runden Tisch. Außerdem diskutierten die
Experten über irrationales Verhalten an der
Börse, die Stimmung unter Anlegern und die
aktuelle Lage an den Finanzmärkten.
Verhaltensökonomen kennen den Herdentrieb, selektive Wahrnehmung, Selbstüberschätzung, Gier und Angst. Herr Bahr,
wie können Sie als Volkswirt bei so viel irrationalem Verhalten
überhaupt Konjunkturprognosen aufstellen?
Holger Bahr: Das klappt ganz gut. Es treten Phänomene wie
emotionaler Überschwang auf, unbenommen. Aber es gibt doch
genügend Dinge in der Wirtschaft, die so funktionieren, wie
wir es erwarten. Wenn etwa die Europäische Zentralbank ihre
Geldpolitik immer weiter lockert, können wir die Folgen recht
genau einschätzen. Ein anderes Beispiel: die Lehman-Pleite 2008
fondsmagazin 2.2014
15
Expertenrunde Mehrwert
1
2
3
4
1 – Dr. Holger Bahr
Leiter Volkswirtschaft, DekaBank
2 – Tanja Leibig
Leiterin Produkt- und Vertriebsmanagement,
Sparkasse Heidelberg
3 – Prof. Dr. Thorsten Hens
Direktor des Instituts für Banking und Finance,
Universität Zürich
4 – Dr. Ulrich Neugebauer
Geschäftsführer und Leiter Quantitatives
Fondsmanagement, Deka Investment GmbH
und die anschließende Finanzmarktkrise. Da ließ sich sehr wohl
voraussagen, dass Griechenland und Portugal größere Probleme
bekommen werden als Deutschland.
Thorsten Hens: Man muss zwischen Realwirtschaft und Finanzmarkt unterscheiden. Die Ökonomen haben gute Modelle,
um die Inflationsrate oder das Wachstum für das kommende Jahr
abzuschätzen. An den Finanzmärkten ist es ungleich schwieriger
zu beurteilen, inwieweit diese Vorhersagen schon in den Preisen berücksichtigt sind. Nehmen wir das Internet, gewiss ein
zukunftsträchtiger Wirtschaftszweig. Aber momentan wechseln
Unternehmen für enorme Summen den Besitzer. Facebook kauft
Whatsapp für 19 Milliarden US-Dollar, und man überlegt: Was
ist eigentlich das Geschäftsmodell von Whatsapp? Das sind Anzeichen für einen Herdentrieb, da ist Übertreibung im Spiel.
fundamentalen Daten wie Geschäftszahlen und Bewertungen ein
Bild, aber auch von der Dynamik im Markt. Denn es hilft an den
Märkten nicht, sich alleine im Recht zu glauben.
Tanja Leibig: Leider sind die Privatanleger in Deutschland Ende
der 1990er-Jahre genau zu dem Zeitpunkt auf den Geschmack
gekommen, als die Börse voll im Trend lag. Damals haben Sparer
in Scharen in Aktien und Fonds investiert, die für ihr Risikoprofil
eigentlich ungeeignet waren. Als kurze Zeit später die Märkte ins
Minus drehten, war der Schock groß.
Thorsten Hens: Wie ich mich am besten verhalte, ist auch eine
Frage des Anlagehorizonts. Wenn ich kurzfristiger ausgerichtet
bin, das ist das taktische Investieren, sollte ich das Geschehen an
den Märkten in meine Entscheidungen einbeziehen. Wenn ich
Geld anlege, das ich auf absehbare Zeit nicht benötige, kann ich
eine langfristige Strategie entwickeln, ohne auf aktuelle Trends
Rücksicht zu nehmen. Warren Buffett ist einer der reichsten
Männer der Welt geworden, indem er Aktien billig gekauft und
durch Tiefen und Höhen an ihnen festgehalten hat.
Tanja Leibig: Deshalb versuchen wir ja, unsere Kunden davon
zu überzeugen, dass es erfolgversprechender ist, sich einmal langfristig zu entscheiden, als immer wieder umzudisponieren. Wer
sich von der aktuellen Marktstimmung anstecken lässt und von
einem Produkt ins nächste wechselt, läuft Gefahr, immer wieder
zur falschen Zeit im falschen Segment anzulegen. Die Sparkassen
propagieren von jeher eine ganzheitliche Analyse des Kundenvermögens und eine dazu passende Depotaufteilung. Im Jahr 2012
sind wir mit einem strukturierten Anlageberatungsprozess
Warum treten immer wieder Übertreibungsphasen auf?
Holger Bahr: Anleger machen einen Lernprozess durch, wie
im richtigen Leben. Ein Kind übt Rollerfahren, bis es einigermaßen sicher unterwegs ist. Dann traut es sich den Berg runter, auch
das gelingt. Dann sagt es sich, hat ja alles prima geklappt, jetzt
kann ich es mal rückwärts mit geschlossenen Augen probieren –
und fällt hin. Nach dieser Erfahrung wird es achtsamer werden.
Dieses Auf und Ab, diese Zyklen gehören zu den Märkten.
Ulrich Neugebauer: Die Entscheidungen an den Märkten
unterliegen ihrer eigenen Psychologie. Durch verschiedene Phänomene – auch verhaltensorientierte wie zum Beispiel den Herdentrieb – können sich Trends oftmals länger halten, als deren
Ausprägung fundamental gerechtfertigt scheint. Insofern ist es
durchaus zielführend, auch an solchen Trends zu partizipieren.
Aber es klingt eher gewagt als vernünftig.
Ulrich Neugebauer: Im Gegenteil. Ein Ignorieren von verhaltenstheoretisch begründeten Einflüssen an den Märkten ist nicht
rational. Sein Geld so anzulegen, dass es Rendite abwirft – das ist
rational für einen Investor. Damit das gelingt, macht er sich von
fondsmagazin 2.2014
„Früher wurde ich im Anschluss an Vorträge
in der Sparkasse oft nach heißen Aktientipps
gefragt, da war Euphorie zu spüren. Heute
redet man über die Fußball-WM“
Dr. Holger Bahr, Leiter Volkswirtschaft der DekaBank
16
Mehrwert Expertenrunde
noch einen Schritt weiter gegangen. Dieser Prozess macht es Sparkassenberatern noch leichter, ein auf den Anleger zugeschnittenes
Portfolio zu entwickeln und dem Kunden im Detail zu erklären.
Thorsten Hens: Das freut mich zu hören, ein strukturierter Beratungsprozess ist eine vernünftige Sache.
Ulrich Neugebauer: Der Kunde legt dabei zusammen mit
seinem Sparkassenberater mithilfe des Finanzkonzepts seine
mittel- bis langfristige Strategie fest. Bei der Feinjustierung der
Anlageklassen entsprechend dem aktuellen Marktumfeld kann
er auf unsere Unterstützung bauen. Die Deka hat in den vergangenen Jahren gezielt neue Investmentlösungen entwickelt, die
zum Kunden passen und dem Fondsmanagement Spielraum für
­taktische Entscheidungen lassen.
Ist denn jetzt der richtige Zeitpunkt, um seine langfristige Wertpapierstrategie festzulegen? Als deutsche Anleger im Jahr 2000
schlechte Erfahrungen mit Aktien machten, stand der Dax bei
8.000 Punkten, jetzt sind es über 9.500 (Stand: 15.05.2014).
Holger Bahr: Der Dax-Stand allein sagt nichts darüber aus, ob
Aktien günstig oder hoch bewertet sind, es kommt auf die Ertragsperspektiven der Unternehmen im Index an. Ich bin zuversichtlich, dass wir bald einen fünfstelligen Dax sehen werden.
Ulrich Neugebauer: Die durchschnittlichen Gewinne der DaxMitglieder haben sich seit 2000 mehr als verdoppelt. Das heißt
im Umkehrschluss: Aktien sind heute viel günstiger als damals.
Holger Bahr: Die Stimmung ist heute auch eine ganz andere.
Ich bin 1999 zur DekaBank gekommen. Wenn ich damals nach
Vorträgen bei einer Sparkasse mit den Gästen gesprochen habe,
wurde ich regelmäßig nach heißen Aktientipps gefragt. Da war
eine gewisse Euphorie zu spüren. Jetzt redet man über die FußballWM, das Wetter oder den nächsten Urlaub. Dazu passen auch die
nach wie vor bescheidenen Absatzzahlen von Aktienfonds.
Tanja Leibig: Absolut, von Euphorie kann keine Rede sein. Es
ist vielmehr so, dass die Anleger wegen der optisch hohen Kurse
zögern. Weil man ja nicht weiß, ob es wieder abwärts geht.
Wie reagieren die Berater Ihrer Sparkasse darauf?
Tanja Leibig: Sie leisten Überzeugungsarbeit. Bei Kunden, die
schon einmal negative Erfahrungen an der Börse gemacht haben,
ist das aber nicht einfach. Dazu kommt, dass Kunden und Berater
bei jedem Wertpapierinvestment ellenlange Produktinformationen durchgehen und ein Beratungsprotokoll ausfüllen müssen.
Das hat anfangs so manchen Interessenten abgeschreckt.
Thorsten Hens: Schlechte Erfahrungen halten lange vor. Und:
Wenn Menschen von einer Sache nicht viel verstehen, macht das
nichts, solange es Experten gibt, denen sie vertrauen können.
Wenn Sie Schmerzen haben, gehen Sie zum Arzt. Patienten vertrauen darauf, dass der Arzt sie gründlich untersucht und ihnen
„Nicht jeder hat geniale Ideen wie Carl von Linde
oder Mark Zuckerberg. Aber Aktien bieten die
Möglichkeit, sich an genialen Ideen anderer zu
beteiligen. Das ist eine tolle Sache“
Dr. Ulrich Neugebauer, Geschäftsführer Deka Investment GmbH
hilft. Bei der Kapitalanlage gibt es jedoch seit der Finanzmarktkrise ein Vertrauensproblem. Der Staat musste Banken retten,
es war viel von riskanten Geschäften und sogar Betrügereien die
Rede. Die Anleger vertrauen daher nicht mehr auf jeden Rat,
sie besitzen aber selbst auch kein fundiertes Wissen über die
Finanzmärkte. Die Folge: Sie akzeptieren minimale Zinsen für
ihr Erspartes, anstatt mit etwas Optimismus die Investmentgelegenheiten an den Kapitalmärkten zu nutzen. Der folgenreichste
Fehler der Anleger ist, dass sie nicht mehr positiv denken.
Tanja Leibig: In der Sparkasse Heidelberg bemerken wir immerhin erste Anzeichen, dass sich die Einstellung ändern könnte.
Unsere Sparkassenberater und auch die Kunden haben sich mit
den Protokollierungspflichten arrangiert, und die Vorteile der
strukturierten Beratung zeigen Wirkung. Wir gewinnen wieder
Anleger für chancenreiche Wertpapierinvestments.
Ulrich Neugebauer: Die Chancen sind ein zentraler Punkt.
Arbeitnehmer partizipieren im Allgemeinen gar nicht oder nur
in begrenztem Maß am Erfolg der Firma, in der sie beschäftigt
sind. Und es gibt große Erfolgsgeschichten. Carl von Linde hat
basierend auf seinen Forschungen zu Kältemaschinen vor 135 Jahren die Linde-Eismaschinenfabrik gegründet. Heute setzt Linde
16 Milliarden Euro jährlich um. Oder betrachten Sie Bill Gates
und Mark Zuckerberg. Aktien bieten die Möglichkeit, sich an den
Ideen anderer und deren Erfolg zu beteiligen. Das ist eine tolle
Sache, die man im Hinterkopf behalten sollte.
Wie können Anleger Renditechancen bei begrenztem Risiko nutzen?
Wie finden sie einen guten Markteinstieg? Lesen Sie die Antworten
der Experten zu diesen und weiteren Fragen auf www.fondsmagazin.de.
fondsmagazin 2.2014
17
Geldwert
Report
87 Fonds
im Detail
Foto: DekaBank, Büroimmobilie „The Rock“, Amsterdam, aus dem Portfolio von WestInvest InterSelect
auch im Web:
www.deka.de
Fondsüberblick
per 31. März 2014
Themen
Tabellen
18  Aktienfonds
21  Dekapedia
24  Produktporträt
27  Immobilienfonds
18  Aktienfonds
Dividendenzahlungen
überschreiten weltweit
erstmals eine Billion
US-Dollar.
Wie unterscheiden
sich Performance- und
Kursindex? Dekapedia
erklärt.
Was ist drin? Eine
Analyse des RiesterAngebots DekaZukunftsPlan.
Freudiges Ereignis:
DekaBank-Tochter
WestInvest wird 25
Jahre alt.
22  Renten- und Liquiditätsfonds
fondsmagazin 2.2014
25  Dachfonds
27  Offene Immobilienfonds
28  Mischfonds und Sonstige Fonds
18
Geldwert Report
Aktienfonds
Indikatoren deuten auf eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in Deutschland und Europa hin.
RÜCKNAHMEPREIS
Anteilwert in €
AriDeka CF
DE0008474511
Deka-ConvergenceAktien CF
LU0133666676
Deka-DividendenStrategie CF (A)
DE000DK2CDS0
Weltrekord
Erstmals wurden mehr als eine
Billion US-Dollar an Gewinn­
beteiligungen ausgeschüttet.
Quelle: Henderson Global Investors
Deka-EuropaPotential CF
DE0009786277
Deka-EuropaSelect CF
DE0009786186
Deka-EuropaValue CF
LU0100187060
Deka-EuroStocks CF
LU0097655574
Bundesregierung und Sachverständigenrat blicken zuversichtlich auf
die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Während die Regierung die BIP-Prognose für 2014 von 1,7 auf 1,8 Prozent angehoben
hat, gehen die fünf Wirtschaftsweisen nun sogar von 1,9 Prozent (zuvor
1,6 Prozent) Wachstum aus. Für Euroland hat der Sachverständigenrat
nicht nur die Prognose um 0,2 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent erhöht,
auch die Konsumenten werden zuversichtlicher: Im März erreichte das
von der Europäischen Kommission ermittelte Konsumentenvertrauen
den höchsten Stand seit Winter 2007. Die grundlegenden Rahmen­
bedingungen für den Aktienmarkt scheinen zu stimmen.
AA
Ausgabeaufschlag
in %
31.03.09
31.03.10
1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in %
Wertentwicklung (BVI-Methode) in %
BETRACHTUNGSZEITRAUM
3 Jahre 5 Jahre Rendite
31.03.10
31.03.11
31.03.11
31.03.12
31.03.12
31.03.13
31.03.13
31.03.14
31.03.11
31.03.14
31.03.09
31.03.14
Per Anno
seit Start
STARTDATUM
Fondsauflegung
59,93
5,26
42,5
6,8
−5,2
11,8
14,4
21,2
94,0
5,8
05.02.1962
141,22
3,75
115,2
12,6
−14,9
3,4
−15,8
−25,9
86,2
10,7
13.08.2001
128,46
3,75
–
2,6
13,6
13,7
32,6
–
10,0
02.08.2010
3,2*
Erträge durch Dividenden gewinnen bei
Unternehmen und Anlegern rund um
den Globus an Bedeutung. Im vergangenen Jahr haben einer Untersuchung
zufolge die 1.200 größten Aktiengesell­
schaften zusammen umgerechnet knapp
1.030 Milliarden US-Dollar an Gewinnbeteiligungen ausgeschüttet und damit
erstmals die Billionenmarke geknackt.
In den vergangenen fünf Jahren, so die
Studie, sind die Dividenden weltweit
um durchschnittlich 9,4 Prozent jährlich ­gestiegen. Die über viele Jahre bestehende Dividendenkultur zeigt sich
insbesondere in Europa und den USA.
Diese Anlageregionen stehen für zwei
Drittel der Rekordausschüttungen im
Jahr 2013 – und sie haben auch das
größte Gewicht im Portfolio von DekaDividendenStrategie.
SUMME DER Dividenden
weltweit in Mrd. US-Dollar
999,4
1.027,1
928,3
764,7
717,0
2009
2010
2011
2012
2013
94,38
3,75
66,2
12,8
−6,5
13,0
21,9
28,8
150,5
6,2
15.09.1999
49,21
3,75
45,5
10,6
3,0
16,8
10,9
33,3
122,7
0,4
31.03.1998
42,11
3,75
45,8
7,4
−1,0
17,0
15,6
33,8
117,3
1,8
29.10.1999
33,79
3,75
53,0
5,9
−15,3
5,4
22,1
9,0
83,2
−0,5
03.05.1999
Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
* Netto-Wertentwicklung im Rumpfjahr
fondsmagazin 2.2014
19
Aktienfonds
DekaFonds CF
DE0008474503
„Eine gute
Mischung aus
Fachleuten“
Mehr als zwei Jahrzehnte hatte
Trudbert Merkel den DekaFonds
gemanagt, ehe er sich zum Jahresende 2013 in den Ruhestand verabschiedete. Das Flaggschiff DekaFonds betreut seit Jahresbeginn ein
Team von Experten. fondsmagazin
sprach mit Gruppenleiter Ralf Dietl
über die künftige Ausrichtung.
Das Team (von links): Ralf Dietl,
­Matthias Both, Gerd Schubert,
­Dr. ­Andreas Eickhoff, Jonas Liegl
RÜCKNAHMEPREIS
Anteilwert in €
89,29
AA
Ausgabeaufschlag
in %
5,26
1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in %
Wertentwicklung (BVI-Methode) in %
BETRACHTUNGSZEITRAUM
3 Jahre 5 Jahre Rendite
31.03.09
31.03.10
31.03.10
31.03.11
31.03.11
31.03.12
31.03.12
31.03.13
31.03.13
31.03.14
31.03.11
31.03.14
54,7
15,6
−4,6
12,5
20,0
28,8
Der DekaFonds wird von einem Team verwaltet.
Trifft am Ende dennoch einer die Entscheidung,
die er auch zu verantworten hat?
Natürlich. Und für DekaFonds bin im Zweifel
ich es. Aber wir stimmen uns regelmäßig im Team
ab, wobei wir uns dank der guten Mischung aus
Fachleuten konstruktiv austauschen.
Wie sieht die Mischung denn aus?
Wir sind insgesamt sechs Kollegen und eine Kollegin: Senta Graf ist unsere Auto-Spezialistin,
Gerd Schubert betreut Chemie, Robert Gerth
kümmert sich um die Technologiewerte, Andreas
Eickhoff um die Industrietitel. Matthias Both
ist für Immobilienwerte zuständig, Jonas Liegl
für Small- und Mid-Caps und ich für Telekom
und Medien. Unser Team gehört zur Gruppe
„Aktien Europa“. Das bedeutet: Wir betreuen
europäische und deutsche Standardwerte sowie
deutsche Small- und Mid-Caps.
31.03.09
31.03.14
142,5
Per Anno
seit Start
8,9
STARTDATUM
Fondsauflegung
26.11.1956
Hat es neben der personellen Änderung auch Anpassungen in der Anlagestrategie gegeben?
Der fundamentale Ansatz ist geblieben, aber in
Nuancen unterscheidet sich das Fondsmanagement natürlich. Wir sind jetzt etwas breiter aufgestellt und nehmen speziell bei den deutschen
Aktien auch mal den einen oder anderen kleineren Wert ins Portfolio auf.
Können Sie mit so einem Flaggschiff überhaupt
in Nebenwerte investieren?
Je kleiner diese Titel sind, umso schwieriger ist
es natürlich. Aber das Spektrum ist dennoch
sehr breit, und getreu unserer längerfristigen
Anlagephilosophie können wir auch gestaffelt
vorgehen. Für die ganz kleinen Werte eignet sich
dann eher Deka-Deutschland Nebenwerte als
gute Beimischung zum DekaFonds.
Blicken wir voraus: Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland?
Die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen ist nach Jahren der Lohnzurückhaltung sehr
hoch. Hinzu kommen solide Bilanzen und eine
niedrige Arbeitslosenquote in Deutschland.
Haben Sie keine Sorgen wegen der Krise in der
Ukraine, der Wachstumsschwäche in China oder
zu hohen Lohnabschlüssen in Deutschland?
Sollten in der Ukraine oder Russland dramatische Dinge passieren, wird dies Auswirkungen
auf die ­Aktienkurse haben, das steht außer Frage.
Aber wenn die Wirtschaft in China künftig statt
8 Prozent nur noch 7 Prozent pro Jahr wächst,
profitiert die Exportnation Deutschland immer
noch. Höhere Lohnabschlüsse belasten zwar,
könnten aber hierzulande die Binnennachfrage
stärken. Sie sehen, ich gehe derzeit von mittelfristig positiven Aussichten aus.
Deka-Global ConvergenceAktien CF
LU0271177163
Deka-GlobalChampions CF
DE000DK0ECU8
DekaLux-BioTech CF
LU0348461467
Foto: DekaBank
DekaLux-Deutschland TF (A)
LU0062624902
DekaLux-Europa TF (A)
LU0062625115
fondsmagazin 2.2014
95,40
3,75
72,9
−10,1
−6,6
16,7
−10,4
−2,4
57,4
1,5
30.11.2006
111,86
3,75
42,7
3,2
6,1
10,7
2,6
20,5
84,2
1,8
27.12.2006
258,53
3,75
23,9
−0,1
22,6
31,5
33,6
115,4
176,6
17,4
02.06.2008
106,21
0,00
65,9
15,5
−6,5
10,7
20,6
24,9
139,4
6,8
01.12.1995
55,68
0,00
49,3
4,7
−4,6
10,2
13,3
19,1
86,3
3,2
01.12.1995
20
Geldwert Report
Aktienfonds
DekaLux-GlobalResources CF
LU0349172485
DekaLux-Japan CF
LU0048313653
DekaLux-MidCap TF (A)
LU0075131606
DekaLux-Pazifik CF
LU0052859252
DekaLux-PharmaTech CF
LU0348413229
DekaLuxTeam-EmergingMarkets
LU0350482435
DekaLuxTeam-GlobalSelect CF
LU0350093026
DekaLux-USA TF
LU0064405334
Deka-MegaTrends CF
DE0005152706
Innovative
USA
Nach der Neuausrichtung können
globale Trends besser abgebildet
werden – Amerika im Anlagefokus.
RÜCKNAHMEPREIS
Anteilwert in €
AA
Ausgabeaufschlag
in %
1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in %
Wertentwicklung (BVI-Methode) in %
BETRACHTUNGSZEITRAUM
3 Jahre 5 Jahre Rendite
31.03.09
31.03.10
31.03.10
31.03.11
31.03.11
31.03.12
31.03.12
31.03.13
31.03.13
31.03.14
31.03.11
31.03.14
31.03.09
31.03.14
Per Anno
seit Start
STARTDATUM
Fondsauflegung
74,38
3,75
61,5
14,7
−11,1
−6,1
−3,8
−19,6
54,5
−4,4
02.06.2008
469,93
5,26
31,6
−4,5
9,5
13,8
−0,8
23,6
63,5
−0,3
22.11.1993
59,53
0,00
71,1
14,0
−8,3
12,2
22,9
26,4
146,6
3,6
03.03.1997
444,01
5,26
47,5
5,6
−3,1
13,4
−5,7
3,6
69,9
1,6
20.06.1994
186,74
3,75
27,9
−2,4
15,5
26,0
15,9
68,8
118,6
11,6
02.06.2008
99,17
5,26
74,0
13,9
1,3
6,5
−10,7
−3,7
100,9
0,3
02.06.2008
130,46
3,75
46,4
4,2
4,3
13,7
9,5
29,8
105,3
5,0
02.06.2008
68,26
0,00
39,7
5,3
8,9
14,4
9,9
37,0
101,5
4,1
01.02.1996
49,31
3,75
46,2
6,3
1,3
15,7
10,2
29,2
108,3
1,7
21.05.2001
Am 25. Oktober 2013 wurden mehrere Fonds Werte, die keinem Standardindex angehören, aber
auf Deka-MegaTrends CF verschmolzen** und kommen natürlich auch an Big Playern nicht vordieser neu ausgerichtet. „Wir können nun glo­ bei.“ Dazu zählt der Schweizer Roche-Konzern,
ba­le Trends besser abbilden, ohne Restriktionen der neben seinem Stammgeschäft neue Wege in
in einzelnen Branchen oder Ländern zu unterlie- der personalisierten Medizin beschreitet. Hoch
gen“, sagt Jörg Boysen, Abteilungsleiter Portfolio- gewichtet im Fonds sind US-Werte. „In den USA
management Aktien bei Deka Investment. Ein werden Innovationen viel häufiger von börsennoaktueller Trend fokussiert auf die Gesundheits- tierten Unternehmen entwickelt als in Europa ­–
technologie. Boysen: „Wir investieren in kleinere wie etwa das iPhone von Apple“, erläutert Boysen.
Deka-MegaTrends CF: Ländergewichtung in %
USA
GB
J
D
CH F
10,4
5,9
5,3
4,9 2,4
Sonstige
47,8
Quelle: DekaBank; Stand: 31.03.2014
Deka-Nachhaltigkeit Aktien CF (A)
LU0703710904
Deka-Schweiz
DE0009762864
DekaSpezial CF
DE0008474669
Deka-Technologie CF
DE0005152623
Deka-TeleMedien TF
DE0009771923
Deka-UmweltInvest CF
DE000DK0ECS2
127,92
3,75
–
–
288,50
3,25
65,0
13,4
245,07
5,26
43,5
16,51
3,75
56,35
86,15
3,1*
23,3
10,4
10,2
–
–
12,4
28.12.2011
−1,8
18,7
20,0
39,9
170,2
10,2
16.05.1994
5,1
3,7
15,4
8,9
30,3
106,8
5,0
24.07.1978
48,4
2,6
12,8
8,5
12,2
37,4
117,2
−6,0
10.01.2000
0,00
40,0
12,2
7,0
23,9
13,9
51,1
137,2
3,5
19.11.1996
3,75
42,1
7,9
−16,9
11,2
15,7
7,0
70,1
−2,0
27.12.2006
Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. * Netto-Wertentwicklung im Rumpfjahr
** Deka-BasisIndustrie CF/TF, Deka-Finanzwerte CF/TF, Deka-EmergingAsia CT/TF, Deka-Institutionell Aktien Europa I (T) und Deka-MegaTrends TF
fondsmagazin 2.2014
21
Dekapedia Geldwert
GELDWERT
WAS UNTERSCHEIDET KURSUND PERFORMANCEINDEX?
Börsenindizes sind Indikatoren für die Entwicklung von Kapitalmärkten. Es gibt Kurs- und Performanceindizes, die sich in der
Art ihrer Berechnung unterscheiden. Die einen fokussieren sich auf die reine Kursentwicklung, die anderen berücksichtigen auch
Dividenden- oder Zinserträge. Aber keine Variante ist per se besser oder schlechter – so wie es auch bei Äpfeln und Birnen ist.
5€
Dividende
5€
Dividende
5€
Dividende
PERFORMANCEINDEX
z. B. Dax
Der Performanceindex berücksichtigt
die Aktienkurse sowie Dividenden,
Erlöse aus dem Verkauf von Bezugsrechten und sonstige Erträge. Es wird also
angenommen, dass Ausschüttungen
und andere Erträge im gleichen Wertpapier ohne Kosten reinvestiert werden.
50 €
Kurs der Aktie XY*
50 €
Aktienkurs
= 55 €
5€
Dividende
50 €
Aktienkurs
plus 5 €
Dividende Vorperiode
50 €
Aktienkurs
plus 10 €
Dividenden Vorperioden
= 60 €
= 65 €
5€
Dividende
65 €
Für Dax relevanter
Kurs der Aktie XY
5€
Dividende
KURSINDEX
z. B. DaxK
Der Kursindex (auch: Preisindex) wird
ausschließlich auf Basis der Aktienkurse berechnet. Dividenden oder
Bezugsrechtserlöse werden hier nicht
berücksichtigt. Die meisten großen Aktienindizes wie Dow Jones (USA) oder
FTSE (Großbritannien) sind Kursindizes.
50 €
Kurs der Aktie XY*
50 €
Aktienkurs
50 €
Aktienkurs
50 €
Aktienkurs
Periode 1
Periode 2
Periode 3
Periode 4
50 €
Für DaxK relevanter Kurs
der Aktie XY
* Zur Vereinfachung der Darstellung wurden hier gleichbleibende Aktienkurse und Ausschüttungen angenommen.
DER DAX ALS KURS- UND PERFORMANCEINDEX
Der Dax gilt als Leitindex für den deutschen Aktienmarkt. Er spiegelt die Wertentwicklung der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften wider und wird als
Performanceindex berechnet. Das bedeutet, dass Ausschüttungen reinvestiert
werden und so den Indexwert steigern. Wie die Liniencharts zeigen, erreichte der
Performanceindex im Frühjahr 2014 neue Höchststände, während der Kursindex
sein Allzeithoch aus dem Jahr 2000 bislang nicht überschritten hat.
ENTWICKLUNG SEIT 2000 ANGABE IN PUNKTEN
DAX-INDIZES IN ZAHLEN ANGABE IN PUNKTEN
10.000
8.000
Dax
03/2000
7.599,39
03/2007
6.917,03
03/2014
9.555,91
DaxK
03/2000
5.904,71
03/2007
4.633,26
03/2014
5.037,49
Differenz
1.694,68
Differenz
2.283,77
Differenz
4.518,42
6.000
Infografik: KD1
4.000
2.000
03/2000
03/2007
03/2014
Quelle: Deutsche Börse; Stand: 31.03.2014
fondsmagazin
fondsmagazin 2.2014
Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
22
Geldwert Report
Renten- und
Liquiditätsfonds
Der Verbraucherpreisindex in der Eurozone lag Ende April 2014 nur
um 0,7 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Das hat die Diskussion
um weitere geldpolitische Maßnahmen der Europäischen Zentralbank neu entfacht.
RÜCKNAHMEPREIS
Anteilwert in €
Deka Bund + S Finanz: 1-3 TF
DE0009771865
Deka Bund + S Finanz: 3-7 TF
DE0009771873
Deka Bund + S Finanz: 7-15 TF
DE0009771899
Deka-ConvergenceRenten CF
LU0133666163
Deka-CorporateBond Euro CF
LU0112241566
Deka-CorporateBond High Yield Euro CF
LU0139115926
Deka-Euro Renten AbsoluteReturn
DE0005896880
Deka-Euro RentenPlus CF
DE000DK0A012
Deka-EuropaBond TF
DE0009771980
Deka-Global ConvergenceRenten CF
LU0245287742
Deka-Liquidität: EURO TF
DE0009771824
Deka-LiquiditätsPlan CF
LU0249486092
DekaLux-Bond A
LU0011194601
DekaLuxTeam-EM Bond CF
LU0350136957
Nachlassende Preissteigerungsraten für die Eurozone hatten
Ökonomen durchaus erwartet, aber die Dynamik des Rückgangs überraschte die Experten dann doch. Seit Oktober
2013 liegt die Rate unterhalb von einem Prozent, im A
­ pril
2014 betrug sie nur noch 0,7 Prozent. Die Europäische Zen­
tralbank (EZB) sieht zwar weiterhin keine unmittelbaren
Deflationsgefahren, aber wenn diese Entwicklung anhält,
sind zusätzliche geldpolitische Maßnahmen nicht ausgeschlossen. Wahrscheinlich scheint, dass die Zinsen in diesem
Umfeld noch längere Zeit auf niedrigem Niveau verharren.
Entsprechend erwarten die Volkswirte der DekaBank die
erste Leitzins­e rhöhung der EZB erst für Herbst 2016. Angesichts der geringen Rendite von risikoarmen Anlagen in der
Eurozone präferieren die Deka-Experten weiterhin europäische Hochzinsanleihen, sogenannte High Yields.
AA
Ausgabeaufschlag
in %
31.03.09
31.03.10
1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in %
Wertentwicklung (BVI-Methode) in %
BETRACHTUNGSZEITRAUM
3 Jahre 5 Jahre Rendite
31.03.10
31.03.11
31.03.11
31.03.12
31.03.12
31.03.13
31.03.13
31.03.14
31.03.11
31.03.14
31.03.09
31.03.14
Per Anno
seit Start
STARTDATUM
Fondsauflegung
41,52
0,00
2,6
−1,3
2,2
−0,5
−1,0
0,7
2,0
2,3
01.12.1995
52,20
0,00
5,0
−0,8
7,0
1,7
−1,0
7,8
12,3
3,5
01.12.1995
66,01
0,00
2,3
0,2
15,0
6,0
−1,1
20,6
23,6
5,2
01.12.1995
48,59
3,75
22,7
0,2
1,9
11,2
−3,2
9,7
39,9
6,2
13.08.2001
53,74
3,00
16,6
1,2
5,0
7,6
4,4
18,0
43,4
4,0
02.05.2000
41,48
3,00
53,6
9,4
2,9
12,1
9,7
26,5
118,9
5,0
14.11.2001
45,77
3,00
0,5
−0,5
1,8
1,7
0,3
3,9
7,0
2,0
14.07.2003
42,74
3,00
−0,6
−0,3
3,9
3,2
−0,2
7,0
9,2
1,5
15.12.2005
41,15
0,00
16,0
1,5
7,7
9,3
0,8
18,7
39,7
5,5
01.10.1997
41,20
3,75
27,6
4,1
9,1
12,8
−9,0
12,1
54,4
5,0
03.05.2006
65,60
0,00
2,3
0,5
1,1
0,3
0,0
1,4
4,3
2,1
02.11.1994
974,71
0,50
0,3
0,5
1,0
0,5
0,3
1,8
3,1
1,7
28.04.2006
66,57
3,00
8,9
1,1
10,0
8,9
2,4
22,7
39,0
5,8
17.10.1988
101,79
3,75
31,8
7,4
9,1
9,1
−1,4
17,3
72,2
4,8
02.06.2008
fondsmagazin 2.2014
23
Renten- und
Liquiditätsfonds
Deka-Nachhaltigkeit Renten CF (A)
LU0703711035
Nachhaltig
erfolgreich
Verantwortungsvolle Investments
gewinnen an Bedeutung.
RÜCKNAHMEPREIS
Anteilwert in €
118,87
AA
Ausgabeaufschlag
in %
2,50
1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in %
Wertentwicklung (BVI-Methode) in %
BETRACHTUNGSZEITRAUM
3 Jahre 5 Jahre Rendite
31.03.09
31.03.10
31.03.10
31.03.11
31.03.11
31.03.12
31.03.12
31.03.13
31.03.13
31.03.14
31.03.11
31.03.14
–
–
0,3*
11,5
9,0
–
Was bedeutet Nachhaltigkeit bei Unternehmensanleihen? Saida Eggerstedt, Fondsmanagerin von
Deka-Nachhaltigkeit Renten, erklärt: „Zum Anfang schließen wir schädliche Branchen, wie beispielsweise Hersteller von Waffen, aus. Gleiches
gilt für Unternehmen, die Menschenrechte missachten. Danach treffen wir in Zu­sam­men­arbeit
Saida Eggerstedt, Fondsmanagerin
Deka-Nachhaltigkeit Renten
Deka-Renten: Euro 1-3 CF (A)
LU0044138906
Deka-Renten: Euro 3-7 CF (A)
LU0041228874
Deka-RentenReal
DE000DK0AYK1
DekaRent-international CF
DE0008474560
DekaTresor
DE0008474750
Deka-Wandelanleihen CF
LU0158528447
RenditDeka CF
DE0008474537
KonZentration
auf Eurozone
Foto: DekaBank
Mit mittelfristigen Anlagen
langfristig erfolgreich: RenditDeka
zählt zu den etablierten Produkten
unter den Rentenfonds.
Quelle: DekaBank
fondsmagazin 2.2014
31.03.09
31.03.14
–
Per Anno
seit Start
10,4
STARTDATUM
Fondsauflegung
28.12.2011
mit einem Nachhaltigkeitsinstitut eine Vorselektion der Unternehmen, die die Anforderungen
im Hinblick auf unsere Nachhaltigkeitskriterien
erfüllen.“ Nachhaltigkeit gewinne immer mehr
an Bedeutung, so die Fondsmanagerin. Sozial verantwortungsvolles Anlegen wird bei den Investments wichtiger, das zeigt sich insbesondere bei
Investoren aus Frankreich, der Schweiz oder den
Niederlanden. Aber wird dadurch nicht die Auswahl an attraktiven Anleihen beschränkt? Nein,
widerspricht Eggerstedt: „Bei einem Unternehmen, das umweltfreundlich agiert und mit einer
transparenten Strategie vorgeht, sinkt die Gefahr
von Klagen und Rechtsrisiken. Das Anlageuniversum spiegelt fundamental attraktive Themen
­wider.“ Anlageschwerpunkt des Fonds sind derzeit vorwiegend Europapiere mit einer Laufzeit
bis zu fünf Jahren, wobei die Branchen erneuerbare Energie und Banken höher gewichtet sind.
1.055,76
2,50
2,3
−0,9
3,3
2,7
1,8
7,9
12,2
3,5
15.03.1993
1.419,70
3,00
5,5
−0,9
6,5
6,0
3,9
17,3
26,3
4,9
23.11.1992
41,42
3,00
2,5
3,0
6,1
3,6
−3,4
6,2
15,5
2,8
02.11.2004
17,29
3,00
8,0
0,1
11,3
6,0
−4,9
12,2
24,8
6,2
17.11.1969
84,86
2,50
2,5
−0,3
4,2
2,4
1,5
8,4
13,5
4,8
07.11.1983
59,10
3,00
21,2
6,5
−5,2
7,2
13,5
15,3
53,4
4,8
17.03.2003
22,17
3,00
6,0
−0,9
7,8
7,5
4,1
20,5
30,5
6,2
06.05.1968
RenditDeka gehört zu den beliebtesten und
­ältesten Rentenfonds der Deka. Der bereits am
6. Mai 1968 aufgelegte Fonds investiert überwiegend in festverzinsliche Anleihen, Pfandbriefe und ausgewählte Unternehmenspapiere.
Dabei konzentriert sich das Fondsmanagement
auf Investitionen, die weitestgehend in auf Euro
lautende Wertpapiere erfolgen. Ein wichtiges
Instrument zur Steuerung des RenditDekaPortfolios sind Derivate: Sie werden zum einen
genutzt, um Zinsänderungsrisiken bei Anleihen
abzusichern, zum anderen dienen sie der Reduzierung von Kreditrisiken.
Wertentwicklung in %
130
125
120
115
110
105
100
95
03/09
03/10
03/11
03/12
03/13
03/14
Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
* Netto-Wertentwicklung im Rumpfjahr
24
Geldwert Produktporträt
GELDWERT
DEKA-ZUKUNFTSPLAN
Die Kombination aus staatlicher Förderung und den Chancen des Kapitalmarkts machen Riester-Fondssparpläne zu
einem attraktiven Anlageprodukt für alle, die Vermögen fürs Rentenalter aufbauen wollen. Der vor fünf Jahren aufgelegte
Deka-ZukunftsPlan bietet aber auch besondere Vorzüge für Sparer, die keine Riester-Förderung in Anspruch nehmen.
2000
2010
3,7
2,9
2020
2030
2,6*
1,9*
Beitragszahler je Rentner
Künftig werden weniger Beitragszahler für einen
Rentner aufkommen müssen. Folge: Die Beiträge
steigen und die Leistungen sinken.
Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundeszentrale für politische Bildung
* Prognose
Stichtag
Höchststand
100.000 Euro3
Stichtag
Höchststand
102.000 Euro3
Höchststandsicherung
über fünf Jahre
Stichtag
Höchststand
105.000 Euro3
Auszahlungsbeginn
In den fünf Jahren vor Auszahlung wird regelmäßig
ermittelt, ob sich der Vermögensstand erhöht hat.
Ist das der Fall, wird der Betrag festgeschrieben.
1.331 Euro
Steuerbelastung4
2.638 Euro
Steuerbelastung4
8.669 Euro
Gewinn nach Steuern4
7.362 Euro
Gewinn nach Steuern4
Im Vergleich zur Abgeltungsteuer kann sich mit der
„12/62-Regelung“ die Steuerbelastung halbieren.
Quelle: eigene Berechnungen; Stand: 31.03.2014
Eigeninitiative erforderlich
Portfolio Deka-ZukunftsPlan
Die Leistungen der gesetzlichen Rente allein reichen im Alter nicht aus. Und die geplante Rentenreform dürfte die Zahlungen weiter drücken. Sie
könnte schon 2020 die Jahresrenten im Schnitt
um rund 160 Euro reduzieren, so Finanzwissenschaftler Reinhold Schnabel von der Universität
Duisburg-Essen. Private Vorsorge tut also mehr
denn je not. Wer mit Riester-Fonds Kapital aufbaut, kann von staatlichen Zulagen und Steuervorteilen bei Sonderausgabenabzug1 profitieren
und zudem Chancen am Kapitalmarkt nutzen.
Hinzu kommt der Kapitalerhalt: Bei riestergeförderten Fonds garantiert der Anbieter, dass mindestens das ursprünglich eingezahlte Kapital zu
Beginn der Auszahlungsphase verfügbar ist.2
Das Kapital des Sparers wird in der Variante Classic
flexibel auf die Dachfonds Zukunftsplan I bis IV aufgeteilt. Zu Beginn wird möglichst viel in Anlagen wie
Aktienfonds investiert, die besonders chancenreich
sind. Rückt die Auszahlungsphase näher, wird das
Vermögen immer sicherheitsorientierter investiert.
Aktienfonds
ZUKUNFTSPLAN I
Riestern mit Zukunft
Deka-ZukunftsPlan strebt an, Renditechancen
entsprechend der bisherigen Anlageentwicklung
und der verbleibenden Anspardauer bestmöglich zu nutzen. Dieses Konzept hat sich seit der
Auflegung vor fünf Jahren bewährt. Wichtig ist
auch die Qualität des Fondsmanagements: Zwei
der vier Zielfonds von Deka-ZukunftsPlan Classic
haben von der Ratingagentur Morningstar (www.
morningstar.de) die Bestnote von fünf Sternen
erhalten, die beiden anderen weisen drei und vier
Sterne vor (Stand: 31.03.2014). Weitere Vorteile:
In der Ansparphase können die Raten flexibel geändert oder ausgesetzt werden. Einmalzahlungen
sind ebenso möglich. Fünf Jahre vor Auszahlung
startet die Höchststandsicherung, mit der das
Kapital inklusive erzielter Gewinne gesichert wird.
Aktienfonds
1,5 % Liquidität
61,6 %
36,9 %
Rentenfonds
ZUKUNFTSPLAN II
Aktienfonds
1,5 % Liquidität
32,8 %
65,7 %
Sparen mit „12/62-Steuervorteil“
Spezielle Vorteile hält Deka-ZukunftsPlan für
alle Einzahlungen ohne Riester-Förderung bereit. Wie bei Riester-Sparplänen üblich unterliegen die Erträge nicht der Abgeltungsteuer, sondern werden nachgelagert besteuert. Dabei gilt
die „12/62-Regelung“: Besteht der Vertrag mindestens 12 Jahre und erfolgt die Auszahlung ab
dem 62. Lebensjahr, wird der Wertzuwachs nur
zur Hälfte mit dem persönlichen Einkommensteuersatz plus Solidaritätszuschlag belegt.1 Bei
Nichteinhaltung der „12/62-Regelung“ erfolgt
eine volle Versteuerung mit dem persönlichen
Steuersatz. Und: Die Kapitalgarantie gilt auch
bei nicht geförderten Fondssparplänen.
1,5 % Liquidität
98,5 %
Rentenfonds
ZUKUNFTSPLAN III
60,0 %
30,6 %
Liquidität/
Geldmarktfonds
9,4 % Aktienfonds
Rentenfonds
ZUKUNFTSPLAN IV
Quelle: DekaBank; Stand: 31.03.2014
1 Aussagen gemäß aktueller Rechtslage. Stand: 31.03.2014. Die steuerliche Behandlung der Erträge hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann künftig auch rückwirkenden Änderungen (z. B. durch
Gesetzesänderung oder geänderte Auslegung durch die Finanzverwaltung) unterworfen sein.
2 Bei förderschädlicher Verfügung von Guthaben mit Riester-Förderung vor Beginn der Auszahlungsphase keine Garantie der Beiträge und Rückzahlung der staatlichen Förderung.
3 Die angegebenen Werte haben nur hypothetischen Charakter und sind kein verlässlicher Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Sie dienen ausschließlich der Verdeutlichung der Funktionsweise der Höchststandsicherung.
4 Datenbasis: Gewinn einer Kapitalanlage in Höhe von 10.000 Euro, zu versteuerndes Einkommen 30.000 Euro (verheiratet), „12/62-Besteuerung“ vs. Abgeltungsteuer, Steuerbelastung inklusive Solidaritätszuschlag ohne Kirchensteuer.
fondsmagazin 2.2014
25
Dachfonds
Aktienanlagen können dank globaler Wachstumsaussichten und steigender Gewinne dazu beitragen, die
Auswirkungen der Realzinsfalle zu lindern.
RÜCKNAHMEPREIS
Anteilwert in €
Deka-BasisAnlage A20
DE000DK2CFP1
Deka-BasisAnlage A40
DE000DK2CFQ9
Deka-BasisAnlage A60
DE000DK2CFR7
Deka-BasisAnlage A100
DE000DK2CFT3
DekaSelect: Nachhaltigkeit
DE000DK1CJS9
DekaStruktur: ErtragPlus
LU0098472433
DekaStruktur: Wachstum
LU0098472516
DekaStruktur: Chance
LU0098472607
DekaStruktur: 2 ErtragPlus
LU0109011469
DekaStruktur: 2 Wachstum
LU0109011626
DekaStruktur: 2 Chance
LU0109012194
DekaStruktur: 2 ChancePlus
LU0109012277
DekaStruktur: 3 ErtragPlus
LU0124426619
DekaStruktur: 3 Wachstum
LU0124427344
DekaStruktur: 3 Chance
LU0124427773
DekaStruktur: 3 ChancePlus
LU0124427930
DekaStruktur: 4 Ertrag
LU0185900262
fondsmagazin 2.2014
Die Realzinsfalle bleibt ein wichtiges Thema bei der Geldanlage, auch
wenn in den vergangenen Wochen und Monaten die Diskussion über Deflationsgefahren Raum gewonnen hat. Da Zinserträge den inflationsbedingten Wertverlust oft nicht ausgleichen können, müssen zahlreiche Anleger einen realen Vermögensverlust einkalkulieren, wenn sie ausschließlich
auf Zinspapiere setzen. Aktien könnten die Profiteure dieser Entwicklung
sein: Sie gewinnen aufgrund globaler Wachstumsaussichten und steigender
Gewinne an Attraktivität. Welche Vorteile Anlagen in Dachfonds aufweisen, zeigen die Variationsmöglichkeiten am Beispiel DekaStruktur: 5.
AA
Ausgabeaufschlag
in %
1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in %
Wertentwicklung (BVI-Methode) in %
BETRACHTUNGSZEITRAUM
3 Jahre 5 Jahre Rendite
31.03.09
31.03.10
31.03.10
31.03.11
31.03.11
31.03.12
31.03.12
31.03.13
31.03.13
31.03.14
31.03.11
31.03.14
31.03.09
31.03.14
Per Anno
seit Start
STARTDATUM
Fondsauflegung
102,64
2,00
–
–
–
0,5*
0,2
–
–
1,4
27.04.2012
104,60
3,00
–
–
–
1,6*
0,2
–
–
2,5
27.04.2012
109,21
4,00
–
–
–
3,3*
2,0
–
–
4,9
27.04.2012
121,56
5,00
–
–
–
3,8*
11,7
–
–
10,8
27.04.2012
109,37
3,75
9,5
−0,1
−5,6
4,7
1,4
0,3
13,9
2,0
02.01.2009
44,53
2,00
11,1
1,3
−3,6
4,6
1,5
2,3
17,5
2,0
14.06.1999
44,34
2,00
19,1
3,4
−7,5
6,2
1,9
0,1
25,8
1,2
14.06.1999
47,92
2,00
23,9
3,1
−3,4
4,6
8,5
9,6
42,9
0,6
14.06.1999
44,83
2,00
11,1
1,3
−3,6
4,6
1,5
2,3
17,4
1,5
01.03.2000
40,69
2,00
19,0
3,3
−7,5
6,1
1,9
0,0
25,4
0,3
01.03.2000
36,90
2,00
23,5
3,2
−3,2
4,3
8,4
9,4
42,3
−1,4
01.03.2000
33,88
2,00
48,2
7,1
−2,4
8,5
6,3
12,5
82,1
−2,3
01.03.2000
46,55
2,00
10,9
1,4
−3,4
4,6
1,5
2,5
17,6
1,6
01.03.2001
45,69
2,00
18,9
3,3
−7,4
6,2
1,9
0,2
25,6
1,0
01.03.2001
46,67
2,00
23,3
3,1
−3,2
4,3
8,5
9,5
42,1
0,3
01.03.2001
48,18
2,00
48,3
7,0
−1,5
8,5
6,2
13,4
83,6
0,2
01.03.2001
47,43
2,00
5,1
0,8
0,7
4,2
0,9
5,9
14,4
1,9
12.07.2004
Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
* Netto-Wertentwicklung im Rumpfjahr
26
Geldwert Report
RÜCKNAHMEPREIS
DAchfonds
Anteilwert in €
DekaStruktur: 4 ErtragPlus
LU0185900692
DekaStruktur: 4 Wachstum
LU0185900775
DekaStruktur: 4 Chance
LU0185901070
DekaStruktur: 4 ChancePlus
LU0185901153
DekaStruktur: 5 Ertrag
DE000DK1CJL4
In einen Pool
von fonds
eintauchen
Anhand der Aktienquote lässt sich
die persönliche Chance-RisikoNeigung sinnvoll steuern.
Quelle: DekaBank
AA
Ausgabeaufschlag
in %
1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in %
Wertentwicklung (BVI-Methode) in %
BETRACHTUNGSZEITRAUM
3 Jahre 5 Jahre Rendite
31.03.09
31.03.10
31.03.10
31.03.11
31.03.11
31.03.12
31.03.12
31.03.13
31.03.13
31.03.14
31.03.11
31.03.14
31.03.09
31.03.14
Per Anno
seit Start
STARTDATUM
Fondsauflegung
48,05
2,00
10,8
1,5
−3,5
4,6
1,5
2,5
17,6
1,6
03.01.2005
51,81
2,00
19,0
3,3
−7,5
6,2
1,9
0,1
25,5
2,0
03.01.2005
62,30
2,00
23,4
3,1
−3,3
4,3
8,4
9,4
42,1
3,1
03.01.2005
73,63
2,00
48,1
7,0
−1,7
8,4
6,1
13,1
82,7
4,9
03.01.2005
106,21
2,00
4,9
0,7
0,6
4,1
1,0
5,9
14,1
2,3
02.01.2009
Mit den DekaStruktur-Dachfonds können Anleger flexibel in einen Pool interessanter Fonds
investieren. Neben Investmentfonds der DekaGruppe werden auch Produkte international renommierter Kooperationspartner beigemischt. Je
nach persönlicher Chance-Risiko-Neigung stehen
fünf Dachfondsvarianten zur Auswahl. Doch wo
genau liegen die Unterschiede? Das größte Differenzierungsmerkmal ist die Aktienquote: Die
risikoärmste Variante „Ertrag“ verzichtet komplett auf Aktienfonds, „ErtragPlus“ mischt bis zu
30 Prozent, die Variante „Wachstum“ bis zu 60
Prozent Aktien bei. Wichtig: „ErtragPlus“ und
„Wachstum“ können vorübergehend komplett
auf Aktienanlagen verzichten, wenn es die Marktlage nach Einschätzung des Fondsmanagements
erfordert. Für chancen­orientierte Investoren sind
die beiden Varianten „Chance“ (Aktienquote 40
bis 100 Prozent) und „ChancePlus“ (Aktienquote
60 bis 100 Prozent) geeignet. Eines ist jederzeit
sicher: Die Anleger befinden sich bei allen Varianten in guten Händen. Ein Team aus 30 Vermögensmanagern und Fondsanalysten kümmert sich
fortwährend um die Entwicklung und sinnvolle
Umsetzung der Anlagestrategie mit passenden
Fondsprodukten aus einem breiten Universum.
DekaStruktur: 5 – die DachfondsVarianten
DekaStruktur: 5
ChancePlus
Chance
DekaStruktur: 5
Chance
DekaStruktur: 5
Wachstum
DekaStruktur: 5
ErtragPlus
DekaStruktur: 5
Ertrag
ca. 100 %
Aktienquote
bis zu 100 %
Aktienquote
Keine
Aktienfonds
bis zu 60 %
Aktienquote
Aktienfonds
bis zu 30 %
Aktienquote
Rentenfonds
Risiko
DekaStruktur: 5 ErtragPlus
DE000DK1CJM2
DekaStruktur: 5 Wachstum
DE000DK1CJN0
DekaStruktur: 5 Chance
DE000DK1CJP5
DekaStruktur: 5 ChancePlus
DE000DK1CJQ3
106,87
2,00
9,8
1,3
−3,5
4,4
1,4
2,1
15,8
2,1
02.01.2009
113,87
2,00
17,6
3,2
−7,6
5,9
1,8
−0,4
23,4
3,3
02.01.2009
131,59
2,00
22,2
3,2
−3,3
4,2
8,3
9,1
40,3
5,6
02.01.2009
164,86
2,00
47,1
7,4
−2,2
8,5
6,3
12,8
81,7
10,3
02.01.2009
Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
fondsmagazin 2.2014
27
offene
Immobilienfonds
Nettomittelzuflüsse von 1,3 Milliarden Euro zeugen von ungebrochenem Interesse der Privatanleger.
RÜCKNAHMEPREIS
Anteilwert in €
Deka-ImmobilienEuropa
DE0009809566
Deka-ImmobilienGlobal
DE0007483612
WestInvest InterSelect
DE0009801423
Erfolgreiche
Zeiten,
silbernes
Jubiläum
Auf 25 Jahre Erfahrung im
Management ­Offener Immobilienfonds kann die DekaBank-Tochter
WestInvest zurückblicken, die am
11. April 1989 als Rheinisch-Westfälische Grundstücks-Investment
GmbH (RWGI) in Düsseldorf
gegründet wurde.
Das Immobilienfondsgeschäft der Deka-Gruppe hat sich
im Jahr 2013 gut entwickelt: Die Publikumsfonds verbuchten Netto­m ittel­z uflüsse von 1,3 Milliarden Euro. Auch mit
den Renditen um die 2 Prozent p. a. können Anleger zufrieden sein. „Durch das historische Zinstief ist es schwierig,
hohe Renditen zu erwirtschaften. Aber wir bewegen uns im
Vergleich zu einer zehnjährigen Bundesanleihe oder einem
Pfandbrief am oberen Ende der derzeitigen Möglichkeiten“,
erläutert Torsten Knapmeyer, Geschäftsführer der Deka
­Immobilien und der WestInvest.
AA
Ausgabeaufschlag
in %
1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in %
Wertentwicklung (BVI-Methode) in %
BETRACHTUNGSZEITRAUM
3 Jahre 5 Jahre Rendite
31.03.09
31.03.10
31.03.10
31.03.11
31.03.11
31.03.12
31.03.12
31.03.13
31.03.13
31.03.14
31.03.11
31.03.14
31.03.09
31.03.14
Per Anno
seit Start
STARTDATUM
Fondsauflegung
45,51
5,26
−2,1
2,8
2,3
2,3
2,1
6,9
13,3
4,1
20.01.1997
54,47
5,26
−1,9
2,3
2,9
2,2
1,9
7,2
13,2
3,8
28.10.2002
46,75
5,50
−3,2
1,4
1,9
1,9
1,9
5,7
9,4
4,1
02.10.2000
Grund zur Freude gab es in den vergangenen
Jahren reichlich für die erfolgreichen Immobilienfonds der DekaBank. Der jüngste Anlass
ist ein Jubiläum: Die Tochter West­Invest wurde
am 11. April 25 Jahre alt. Welche Vorteile ergeben sich, wenn man derart lange im Geschäft
ist? „Marktkenntnis und -präsenz gehören zu
den wichtigsten Qualitätsfaktoren, die bei der
Beurteilung von Objekten wichtig sind. Da
helfen uns die gesammelten Erfahrungswerte
enorm“, sagt Torsten Knapmeyer, Geschäftsführer der Deka Immobilien und der WestInvest. Und was zeichnet den Jubilar noch aus?
„Unsere Produkte sind nachhaltig und wertstabil, verbunden mit einem kalkulierbaren
Risiko. Das ist ideal für unsere Zielgruppe, die
auf Qualität setzen will.“ Zu den bekanntesten
Immobilienfonds am Markt zählt WestInvest
InterSelect. Bei der Konzeption dieses Fonds
war die Gesellschaft Branchenvorreiter mit der
Einführung der Mittelzufluss-Steuerung. Durch
diese Kontingentierung werden stets nur so
­viele Gelder eingeworben, wie investiert ­werden
können. „Zu Beginn war dieses Instrument am
Markt unüblich, aber es hat sich als Meilenstein erwiesen, insbesondere in der branchenweiten Liquiditäts- und Vertrauenskrise“, er­
läutert Knapmeyer. Neben der Sanierung von
Immobilien stehe künftig der Ausbau des
nachhaltigen Portfolios im Vordergrund. Denn
Mieter legen zunehmend Wert auf Objekte, die
Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen.
Highlights aus einem Vierteljahrhundert
Gründung, Auflegung, Umfirmierung,
Eigentümerwechsel, Zusammenlegung –
was in 25 Jahren geschehen ist.
Quelle: DekaBank
fondsmagazin 2.2014
Die RheinischWestfälische
GrundstücksInvestment
GmbH (RWGI)
wird als Tochter
der WestLB
gegründet
11.04.1989
Auflegung
WestInvest 1
Umfirmierung
in WestInvest
Gesellschaft
für Investmentfonds mbH
02.08.1989
21.12.1998
Auflegung
WestInvest
InterSelect
WestInvest
wird eine fast
100-prozentige
Tochter der
DekaBank
WestInvest 1
wird mit
WestInvest
InterSelect
zusammengeführt
02.10.2000
01.01.2004
30.09.2009
28
Geldwert Report
Eine breite Risikostreuung ist sinnvoll, um den volatilen
Kapitalmärkten mit Ruhe und Zuversicht zu begegnen. Wie
stark sich beispielsweise Bemerkungen von Politikern auf
die Märkte auswirken, zeigte sich in der Ukrainekrise: Jede
Aussage des russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu
sorgt für Hochspannung. Wenngleich einem Bonmot zufolge
politische Börsen kurze Beine haben, ist seitens der DekaFondsmanager dennoch Flexibilität und Erfahrung gefragt,
um die aktuellen Ereignisse sachlich einzuordnen und die
Mischfonds optimal ausrichten zu können.
Mischfonds und
Sonstige Fonds
Politische Ereignisse beeinflussen das Geschehen
an den Aktien- und Rentenmärkten.
RÜCKNAHMEPREIS
Anteilwert in €
Deka-Commodities CF (A)
LU0263138306
Deka-Deutschland Balance CF
DE000DK2CFB1
Deka-Euroland Balance CF
DE0005896872
Deka-Nachhaltigkeit Balance CF (A)
LU0703711118
Deka-Sachwerte CF
DE000DK0EC83
Deka-Wertkonzept CF (T)
DE000DK1A4U6
Deka-Wertkonzept defensiv CF (T)
DE000DK2CC59
Deka-Wertkonzept offensiv CF (T)
DE000DK2CC34
AA
Ausgabeaufschlag
in %
1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in %
Wertentwicklung (BVI-Methode) in %
BETRACHTUNGSZEITRAUM
3 Jahre 5 Jahre Rendite
31.03.09
31.03.10
31.03.10
31.03.11
31.03.11
31.03.12
31.03.12
31.03.13
31.03.13
31.03.14
31.03.11
31.03.14
31.03.09
31.03.14
−16,8
−5,6
−2,9
−23,8
16,0
0,6*
2,6
2,6
–
68,51
3,75
19,2
23,0
106,62
3,00
–
–
55,33
3,00
6,8
0,4
8,0
3,3
1,7
106,63
3,00
–
–
−2,4*
6,6
1,8
101,98
3,00
–
–
−1,3*
1.130,76
3,00
4,4
−0,5
0,1
101,91
3,00
–
−3,7*
106,07
3,00
–
−1,6*
Per Anno
seit Start
STARTDATUM
Fondsauflegung
−4,2
04.10.2006
–
3,9
19.12.2011
25,2
4,2
14.07.2003
–
–
3,9
28.12.2011
1,0
–
–
1,6
16.07.2012
1,8
1,0
3,0
10,9
2,5
09.09.2008
0,7
2,4
0,5
3,6
–
0,7
01.06.2010
0,4
3,2
1,9
5,6
–
1,8
01.06.2010
–
13,3
Alle Daten zu Deka-Investmentfonds finden Sie auch im Web unter www.deka.de.
Impressum
Herausgeber: DekaBank, Mainzer Landstr. 16, 60325 Frankfurt
Verlag: Deutscher Sparkassen Verlag GmbH (DSV),
Am Wallgraben 115, 70565 Stuttgart
Chefredakteur: Dr. Markus Weber (V. i. S. d. P.)
Verantwortlicher Redakteur: Daniel Evensen
Art Director: Joachim Leutgen
Chefin vom Dienst: Helene Adam
Redaktion: Katja Beyer, Svenja Kempener, Volker Tietz
Grafik/Infografiken: KD1 Designagentur, Köln
Anzeigen: Margarete Werdermann,
Tel. +49 711 782-1164, margarete.werdermann@dsv-gruppe.de
(Es gilt die Anzeigen­preisliste Nr. 16 vom 01.01.2014.)
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Erscheinungsweise: viermal jährlich
Abonnementverwaltung: Abo-Service-Team,
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Der Jahrespreis für ein Inland-Abonnement beträgt 12,00 €,
der Heftpreis 3,00 € (inkl. Zustellgebühr und Mehrwertsteuer).
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Schriftform. Daneben wird fondsmagazin auf Veranlassung
von Unternehmen der Deka-Gruppe oder von Sparkassen
ausgewählten Kunden zugesandt. Den Bezugspreis übernimmt
in diesem Fall das veranlassende Unternehmen.
www.fondsmagazin.de
Verantwortlicher Redakteur: Volker Tietz
Artikel-Nr. 322 113 126
ISSN 1434-0259
Als Kundenmagazin der DekaBank Deutsche Girozentrale geben
die fondsbezogenen Beiträge die Einschätzungen des Herausgebers – der DekaBank – wieder, fokussieren die hauseigenen
Produkte und können werbliche Aussagen enthalten.
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung
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Am Wallgraben 115, 70565 Stuttgart
Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
* Netto-Wertentwicklung im Rumpfjahr
fondsmagazin 2.2014
29
Katers Welt
MArktwert
fuSSball-welTmeisterschaft
Caipirinha oder Selters?
Bei Fußball-Weltmeisterschaften war Brasilien bislang äußerst erfolgreich, wirtschaftlich sah das lange anders aus.
Zum diesjährigen Turnier wird die Welt auf ein Land blicken, dem es deutlich besser geht als vor einigen Jahren.
Illustration: Timo Becker
E
s ist wieder so weit: Die Luft ist von Grillgeruch und wil- starke Ausrichtung auf die Rohstoffwirtschaft. Auch gab es Proden Aufschreien erfüllt, nachts fahren hupende Autos Kor- teste gegen die hohen Investitionen in Fußballstadien, die zum
so, und Teile der Arbeitsbevölkerung erscheinen am Mor- Turnier nicht fertig und danach vermutlich nicht gebraucht wergen sichtlich angeschlagen am Einsatzort oder nehmen gleich die den. Dennoch wird die Welt bei der WM einen Blick auf ein Land
ganzen vier Wochen frei. Kurz: Es ist Fußball-Weltmeisterschaft.
werfen, dem es deutlich besser geht als vor einem oder zwei JahrMit einer Landesgröße von knapp 1,2 Milliarden Fußball- zehnten. Noch Anfang der 1990er-Jahre richtete die Politik ihre eifeldern und einer Bevölkerung von etwa 200 Millionen Men- gene Währung in einer typischen Hyperinflation zugrunde. Heute
schen, davon 13,2 Millionen in organisierten Fußballmann- ist ganz sicher nicht alles im Lot. Aber Brasilien ist auf dem Weg,
schaften aktiv, ist Brasilien das wirtschaftliche Schwergewicht zu den klassischen wohlhabenden Industrie­nationen weiter aufzu­
Südamerikas. Trotzdem reicht seine Wirtschaftsleistung nur etwa schließen. Trotz aller Unkenrufe aus dem letzten Jahr trifft das auf
zu drei Vierteln an die deutsche heran, es ist damit wirtschaftlich viele der aufstrebenden Volkswirtschaften zu. Auch als Anlageklasetwa so groß wie Frankreich. Das zeigt, welche Produktivitäts- se sind die Emerging Markets alles andere als ­abzuschreiben.
unterschiede trotz der rasanten Entwicklung des Landes in den
Im Fußball war dieser Aufholbedarf nie vorhanden – im Geletzten zwanzig Jahren immer noch bestehen – und umgekehrt, genteil: Brasilien ist mit fünf WM-Titeln ewiger Spitzenreiter, vor
wie hoch das Entwicklungspotenzial noch ist.
Italien mit vier Siegen. Die deutsche Mannschaft hätte die GeleZusammen mit China, Russland und Indien zählt Brasilien genheit, sich mit einem weiteren WM-Gewinn auf Platz zwei im
zum Club der vier großen Schwellenländer. In den vergangenen Medaillenspiegel vorzuarbeiten. Heißt es also Caipirinha oder SelJahren haben sie wesentlich dazu beigetragen, dass mittler­weile ters? Nach unserem statistischen Modell sieht es eher düster aus: Es
mehr als die Hälfte der weltweiten
sagt keine Überraschung vorher, sondern
Wirtschaftsleistung nicht mehr in den
unterstützt mit dem Siegertipp „Brasilien“
„Brasilien ist auf dem Weg,
alten Industrieländern, sondern in den
(im Endspiel gegen Spanien) den gesunzu den klassischen wohl­
aufstrebenden Ökonomien erzeugt
den Fußballerverstand – mit Deutschland
habenden Industrienationen
wird. Zwar werden die Defizite des braeinmal mehr auf dem undankbaren dritten
weiter aufzuschließen“
silianischen ­Wirtschaftswunders kritiPlatz. Aber wie heißt eine der goldenen
siert, etwa soziale Unausgewogenheit,
Fußballer-Weisheiten: „Statistiken sind
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank
ein chaotisches Transportwesen oder zu
dazu da, gebrochen zu werden …“
fondsmagazin 2.2014
30
Für Adidas-Chef Herbert Hainer geht es ohne Nachhaltigkeit nicht. Bei der Materialauswahl für Fußballschuhe und andere Sportartikel
werden ethische, soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt.
fondsmagazin 2.2014
31
Nachhaltigkeit Marktwert
Fairplay geht vor
Sportartikelhersteller wie Adidas und andere Unternehmen versuchen Kunden und Investoren davon zu überzeugen,
dass sie verantwortungsvoll wirtschaften. Denn Käufer achten immer stärker auf die Nachhaltigkeit von Produkten.
Wer in Nachhaltigkeitsfonds investiert, kann dazu beitragen, dass das Thema weiter an Bedeutung gewinnt.
Text: Cora Richardsen
F
rank Henke, Direktor für Soziales
und Umwelt, ist seit mehr als 20
Jahren bei Adidas. „Dass ich mich
einmal mit umweltschonender Rinderzucht im Regenwald am Amazonas beschäftigen würde, hätte ich mir nicht träumen lassen.“ Damals befasste er sich mit
dem deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz
und dem „Grünen Punkt“. Heute geht
es um Arbeitsbedingungen in Fabriken
oder eben um umweltschonende Rohmaterialien. 2009 hat sich der Konzern
dazu verpflichtet, für seine Produkte kein
Urwaldleder mehr zu verwenden. Bei der
Weltmeisterschaft in Brasilien werden die
Fußballer in Adidas-Schuhen also politisch
korrekt über den Platz rennen. Durch das
Großereignis kann der Konzern auf einen
Umsatzschub und Glanz für die Marke
hoffen. Doch wie sieht es mit den Trikots
der Fußballstars aus? Schuften Kinder zu
Hungerlöhnen, damit die Sportler und
ihre Fans schick eingekleidet werden?
Foto: Wolf Heider Savall/laif
Unter den Top Ten
Negative Nachrichten über Umweltzerstörung durch giftige Färbemittel oder
schlechte Arbeitsbedingungen in Fabriken
sind nichts Neues für die Textilbranche.
Immer engmaschiger gestaltet Adidas deshalb die Kontrolle der Produktion und die
Kommunikation dazu. So hat der Konzern
etwa die Beschaffungskette der Produkte
offengelegt, die für die WM in Brasilien
fondsmagazin 2.2014
hergestellt werden. „Wir sind nicht perfekt
und machen nicht immer alles richtig“,
sagt Adidas-Chef Herbert Hainer im Nachhaltigkeitsbericht des Jahres 2013. Er versichert aber, dass Adidas stets verantwortlich
handeln wolle und Nachhaltigkeit fester
Bestandteil der Geschäftsstrategie bleibe.
Rating-Institute für Nachhaltigkeit
teilen diese Einschätzung. Immerhin ist
der Konzern unter den Top Ten der 100
nachhaltigsten Unternehmen der Welt,
die Anfang 2014 auf dem Weltwirtschaftsforum präsentiert wurden. Silke ­Stremlau,
Leiterin für nachhaltiges Investment bei
der Beratungsgesellschaft imug, sagt etwa:
„Adidas mit einem Heer von 1.200 Fabriken hat aus den Skandalen der Bekleidungsbranche gelernt. Eine Abteilung mit
25 Leuten nur für das Thema Nachhaltigkeit zeigt doch Ernsthaftigkeit.“ imug entwickelt Indikatoren und Kriterien, mit denen nachhaltiges Wirtschaften gemessen
werden kann. Portfoliomanager können
damit auf Knopfdruck erkennen, welche
Emittenten auf ethische, ökologische und
soziale Kriterien achten.
beliebtheit nimmt zu
Die Deka hat mehrere Fonds aufgelegt, welche die
Grund­sätze der Nachhaltigkeit berücksichtigen:
Deka-Nachhaltigkeit Aktien
Der Fonds hat eine Aktienquote von mindestens
61 %. Er setzt auf qualitativ hochwertige Unternehmen mit guten Bilanzen und Wachstumspotenzial.
Deka-Nachhaltigkeit Balance
Je nach Marktlage verändert das Fondsmanagement
die Gewichtung zwischen verzinslichen Wertpapieren (in der Regel Staatsanleihen) und Aktien.
Deka-Nachhaltigkeit Renten
Es wird in auf Euro laufende Unternehmens­
anleihen, Staatsanleihen, Pfandbriefe und sonstige
Anleihen von weltweit tätigen Emittenten investiert.
DekaSelect: Nachhaltigkeit
Der Dachfonds investiert in nachhaltige Zielfonds
und vervielfacht damit die Anzahl der Wertpapiere.
So soll die Risikostreuung erhöht werden.
Stremlau blickt zurück: Ursprünglich hätten vor allem Kirchen und Stiftungen nach
solchen Anlagen gesucht. Seit den 1990erJahren gebe es eine breite Bewegung, die
mit ihrer Geldanlage etwas verändern
wolle. Insbesondere professionelle Anleger
handelten getreu dem M
­ otto: Ein Unternehmen, das verantwortlich mit allen Teilen der Gesellschaft umgeht, ist meist gut
geführt, hat weniger Reputationsrisiken
und langfristig Erfolg. Auch Privatanleger
entdeckten die nachhaltigen Investments
langsam, sagt Jan Ludwig Losen, Portfolio­
manager für Themenfonds bei der Deka
Investment. „Der Marktanteil ist noch
klein, aber die Beliebtheit nimmt zu.“
Die Auswahl der Zutaten für Nachhaltigkeitsfonds beschreibt Losen wie ein Chef­
koch. Zuerst werden die Investments
32
Marktwert Nachhaltigkeit
Adidas produziert auch in Niedriglohnländern. In den Fabriken
der Zulieferer versucht das Unternehmen, Arbeitsplatzstandards
durch­zusetzen und zu überwachen.
nach harten Ausschlusskriterien vorsortiert:
zum Beispiel keine Gentechnik, Waffen
oder Atomenergie. Dann werden auf die
übrig gebliebenen Unternehmen Punkte
verteilt in Bezug auf Umweltschutz, soziale Verantwortung und Unternehmens­
führung. Im letzten Schritt bewerten Branchenspezialisten der Deka jeden einzelnen
Titel nach seinem Geschäftsmodell sowie
den Erfolgsaussichten und gewichten ihn
entsprechend. Aus einer Menge von dann
1.500 investierbaren Titeln bleiben so rund
150 übrig. Was die Gewinnperspektiven
angeht, müssen Investoren keine Abstriche
machen, so L
­ osen. „Das lässt sich auch an
den marktüblichen Indizes für nachhaltige
Investments ablesen.“ Diese haben eine
starke Signalwirkung, wie imug-Expertin
Stremlau betont. Das Thema sei bei den
Vorständen angekommen. Vor allem die
großen Konzerne könnten es sich kaum
leisten, in einem Nachhaltigkeitsindex
nicht vertreten zu sein.
Für Umweltaktivisten dagegen sind die
Unternehmensbekenntnisse oftmals nichts
als schöne Worte. Manfred Santen, Che-
Nachhaltigkeit wirkt sich auf
­Anlageergebnis aus
mieexperte bei Greenpeace, traut den Firmen nicht recht über den Weg. Seit 2011
geht Greenpeace mit einer groß­angelegten
Kampagne gegen die Umweltverschmutzung mit giftigen Chemikalien vor, die in
den Produktionsländern für die Herstellung von Sportartikeln genutzt werden.
Zwar hat Adidas gemeinsam mit anderen
Herstellern eine Initiative gestartet und bis
2020 Besserung gelobt. „Doch das ist nur
glaubwürdig, wenn die Produzenten jetzt
schon konkrete Maßnahmen treffen und
kommunizieren“, beklagt Santen.
„Schwachstellen gibt es immer“, erwidert Adidas-Direktor für Soziales und Umwelt Henke. „Wenn die pauschale Aussage
lautet, Herstellung von Sportartikeln heißt
Umweltverschmutzung und Ausbeutung,
dann können wir darauf nicht reagieren.
Sobald aber konkrete Vorwürfe und Missstände an uns herange­tragen werden, gehen wir sehr transparent damit um und
geben schnell eine klare Antwort.“ Nicht
nur Greenpeace, auch Investoren werden
prüfen, ob sich Adidas daran hält.
Nachhaltige investmentFonds in D/A/CH*
14
58
positiv
neutral
negativ
gemischt*
Fotos: Imaginechina/Corbis, imago sportfotodienst
62
61
Eine Analyse von 195 Studien zeigt: Der Nachhaltigkeitsschwerpunkt beeinflusst die Rendite von Investments eher positiv.
Gesamtergebnis:
* Studien mit positiven, negativen und/oder neutralen Teilergebnissen;
Quelle: Steinbeis-Hochschule Berlin – Research Center for Financial Services; 2013
2005
6,0
2007
17,1
2009
20,2
2011
30,5
2013
40,1
Entwicklung in Mrd. Euro
* Deutschland (D), Österreich (A) und Schweiz (CH);
Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V.; Stand: 30.04.2014
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Das Hanseatische
Wein & Sekt Kontor
ist Versandhändler
des Jahres 2013
34
*
*
Marktwert Fonds-Kompass 2014
Investition in Qualität
*Deka, einer von sechs Universalanbietern mit der Höchstnote von fünf Sternen, Platz 5 unter 57 Universalanbietern.
Mehr Informationen: Capital, Heft 03/2014
1
20.05.2014 13:16:54
100 Fondsgesellschaften hat das Finanzmagazin „Capital“ beim Fonds-Kompass 2014 getestet. Die Deka zählt zu den
zehn Anbietern, die mit fünf Sternen ausgezeichnet wurden. Das Wertpapierhaus der Sparkassen hat seine Topbewertung von 2013 verteidigt und konnte zudem die Fondsqualität nochmals steigern. Die Teilergebnisse im Überblick.
Management
Punktzahl: 31,4 von 50
Punktzahl: 13,5 von 15
Mit 50 erreichbaren Punkten war die
Fondsqualität die wichtigste Kategorie
im Test. Feri Eurorating Services analysierte für „Capital“ die Performance in 24
unterschiedlichen Fondskategorien: von
Aktien über Anleihen bis zu Immobilien.
Die Deka verbesserte sich von 24 Zählern
im Vorjahr auf 31,4 Punkte. „Die Wertentwicklung der Deka-Flaggschiffe kann
sich sehen lassen“, urteilt „Capital“. Die
Aufwärtstendenz ist das Ergebnis einer
langfristig ausgerichteten Anpassung der
Investmentstrategie. Interview Erfahrung und Kontinuität in der Geschäftsführung wie im Fondsmanagement
gaben in dieser Kategorie den Ausschlag.
Wichtig: Kontinuität bedeutet nicht Stillstand. So hat die Deka-Gruppe den Umbau zum Wertpapierhaus der Sparkassen
angestoßen und den Investmentprozess
weiterentwickelt. Nun will sie das Wertpapiersparen noch stärker als bisher fördern.
Bis Ende 2015 sollen insgesamt 180 neue
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden, die die Beratung in den Sparkassen vor Ort unterstützen.
Service
Produktpalette
Punktzahl: 21,5 von 25
Punktzahl: 9,8 von 10
Rendite ist nicht alles. Anleger brauchen
Ansprechpartner, wenn sie Fragen haben.
Die Mitarbeiter im Servicecenter der DekaBank beantworten mehr als 750.000 Anrufe und 25.000 E-Mails pro Jahr. Zudem
bietet die Website www.deka.de viele Tools
und Informationen rund um die Fondsanlage. Seit Kurzem ist die DekaBank
darüber hinaus auf Facebook vertreten.
„Mit dieser Serviceoffensive stellt die
Deka eine Ausnahme in der Branche dar“,
konstatiert der Fonds-Kompass.
Die Deka zählt zu den Universalanbietern, die vielfältige Anlagelösungen aus
einer Hand liefern. Entscheidend ist aber
nicht die Menge an Fonds, sondern ein
Produktangebot, das den Kundenbedürf­
nis­sen entspricht. Das Interesse der Kun­­
den konzentriert sich auf leicht verständliche, risikoarme Kapitalanlagen. Deshalb
hat die Deka innovative Komplettlösungen
mit flexiblen Sicherungsmechanismen aufgelegt. Das Angebot an Fonds für Marktnischen wurde reduziert.
Drei Fragen an
Frank HAGenstein,
Chefanlagestratege Deka-Gruppe
Der Fonds-Kompass bescheinigt der Deka
das zweite Jahr in Folge eine steigende
Fondsqualität. Was sind die Ursachen?
Wir haben uns rechtzeitig auf bedeutende
Veränderungen an den Finanzmärkten eingestellt. Der Einfluss von Notenbanken
und Politik ist spürbar gestiegen. Das berücksichtigen wir im Fondsmanagement.
Auf welche Weise geschieht das?
Zum Beispiel analysieren wir die Geldpolitik intensiver. Wichtige Signale gehen
sofort an die Fondsmanager, die bei der
Einzeltitelanalyse verstärkt auf makroökonomische Aspekte achten. Zudem haben
wir die Expertise zu verschiedenen Anlageklassen stärker vernetzt. So nutzen wir das
im Haus vorhandene Wissen effektiver.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Es heißt nicht, dass wir automatisch immer
bessere Ergebnisse erzielen. Nur wenn wir
die Performancekultur leben, können wir
das erreichte Niveau halten und weiter
steigern. Das ist eine permanente Aufgabe.
* Deka, einer von sechs Universalanbietern mit der Höchstnote von fünf Sternen, Platz 5 unter 57 Universalanbietern. Mehr Informationen: Capital, Heft 03/2014
fondsmagazin 2.2014
Foto: DekaBank, Stefan Rupp/Westend61/Corbis
Fondsqualität
35
Bonitätsanleihen Marktwert
mehr davon
Überall in Deutschland sind die Sparer auf der Pirsch. Im Visier: Zinsen, die höher sind als die Inflationsrate – und
dies bei überschaubarer Laufzeit und möglichst kleinem Risiko.
Text: Thomas Hammer
D
ie Jagd auf Sparzinsen ist zur Geduldsprobe geworden.
Bei Tagesgeld stagniert die durchschnittliche Ausbeute
bei knapp 0,6 Prozent. Bonitätsanleihen bieten mehr –
wenn Sparer bereit sind, ein etwas höheres Risiko einzugehen.
Im Prinzip funktionieren Bonitätsanleihen ähnlich wie Unternehmensanleihen, beispielsweise von Lufthansa: Investoren stellen
der Fluglinie Kapital zur Verfügung und erhalten dafür während
der Laufzeit regelmäßig Zinszahlungen. Anleihen von Lufthansa
– und anderen Unternehmen – sind höher verzinst als risiko­lose
Sparformen, weil ein Zahlungsausfall nicht auszuschließen ist.
Käme es beispielsweise bei der Fluglinie während der Laufzeit zu
einer Insolvenz, müssten Anleger mit erheblichen Einbußen rechnen. Je geringer die Bonität, das heißt die Finanzkraft des Unternehmens, und je länger die Laufzeit, desto höher ist meist der Zins.
Gute Aussichten für Zinsjäger
Auch bei einer Bonitätsanleihe auf Lufthansa vertrauen Anleger
auf die Finanzkraft des Unternehmens, es gibt aber zwei wichtige
Unterschiede. Wenn die DekaBank eine solche Bonitätsanleihe
herausgibt, sind Zins und Rückzahlung sowohl von der Zahlungsfähigkeit der Lufthansa als auch von derjenigen der DekaBank
abhängig. Bei günstigen Kapitalmarktsituationen sind deutliche
Überrenditen zur Unternehmensanleihe möglich. Tabelle rechts „Als Daumenregel kann man von etwa 0,5 Prozentpunkten mehr
pro Jahr ausgehen“, erklärt Hussam Masri, Abteilungsleiter Produktmanagement bei der DekaBank.
Der zweite Unterschied: Während Unternehmen wie Lufthansa, Bayer oder BMW bei Laufzeiten und Stückelung von
Anleihen die eigene Finanzierung im Blick haben, achtet die
Deka­Bank in erster Linie auf die Bedürfnisse der Anleger. Stefan
Schulz, verantwortlicher Gruppenleiter: „Wir bieten eine breite Auswahl an Bonitätsanleihen, die Laufzeiten halten sich im
Rahmen, und ab Beträgen von beispielsweise 1.000 Euro können
Privatanleger investieren.“ Damit bestehen gute Voraussetzungen
für eine erfolgreiche Zinsjagd. Waidmannsheil!
fondsmagazin 2.2014
Eine stattliche Ausbeute ist mit risikolosen Sparformen gegenwärtig so gut wie
ausgeschlossen. Bonitätsanleihen sind eine Alternative mit mehr Potenzial.
Breite Auswahl für Anleger
Bonitätsanleihen der DekaBank bieten eine vielfältige Palette an
Unternehmen, Laufzeiten und Zinskupons. Über aktuelle Emissionen
und Zeichnungsfristen informieren die Sparkassenberater.
unternehmen
Ausgabetag
Rendite p. a.
AXA
19.05.2014
2,30 %
23.12.2021
BASF
12.05.2014
1,40 %
25.09.2019
Daimler
28.04.2014
2,01 %
23.09.2021
Lufthansa
14.04.2014
2,75 %
25.03.2021
RWE
19.05.2014
3,07 %
25.06.2024
Quelle: DekaBank; Rendite p.a. zum jeweiligen Ausgabetag
laufzeit bis
36
Lesenswert Jochen Schweizer
Interview mit Jochen Schweizer
„Wer nichts riskiert, verliert garantiert“
Jochen Schweizer bleibt auch nach seiner Karriere als Stuntman wagemutig und expandiert mit seiner
Unternehmensgruppe. Ängste überwinden und Risiken eingehen muss aber auch er – etwa bei einem Vortrag
vor vielen Menschen, beim Fallschirmspringen oder bei der Geldanlage.
Herr Schweizer, den Neandertalern
sicherte die instinktiv vorhandene Angst
im Kampf gegen Feinde das Überleben.
Bei Ihnen soll man Ängste überwinden.
Wie viel Angst darf man denn zulassen?
Das muss jeder für sich entscheiden.
Ängste limitieren uns, ohne grundsätzlich
schlecht zu sein – sie bilden einen wichtigen Schutzmechanismus. Aber man darf
sich nicht von ihnen beherrschen lassen,
sondern muss versuchen, sie zu kontrollieren und zu überwinden. Das Überwinden
von Angst bedeutet Freiheit.
Wann ist Ihr Puls eigentlich höher: bei
einem Vortrag vor 2.000 Menschen oder
vor einem Fallschirmsprung?
Ganz klar vor 2.000 Leuten, das ist jedes
Mal eine neue Herausforderung. Vor einem Fallschirmsprung konzentriere ich
mich, um dann während des Fallens in
einen Zustand des Nichtdenkens einzutreten, eine Art Zen. Den Zuhörern aber
möchte ich meine Begeisterung für Abenteuer und eine Botschaft vermitteln: Wer
etwas riskiert, kann verlieren. Wer aber
nichts riskiert, verliert garantiert.
Unterscheiden sich Ängste und Risikobereitschaft bei Männern und Frauen?
Die meisten Ängste und auch der Umgang damit sind sehr individuell und persönlich. Das ist keine Geschlechterfrage.
Sie haben zwei Söhne und eine Tochter.
Welches Verhältnis zum Thema Angst und
Risiko vermitteln Sie Ihrem Nachwuchs?
Den dreien sage ich das, was ich als Vortragsredner regelmäßig meinem Publi-
Wo kann denn mehr schiefgehen: bei
­Ihrem Angebot „Baggerfahren in der
Kiesgrube“ oder beim „House Running“?
Sicherlich wirkt House Running auf den
ersten Blick etwas riskanter, aber beide
­Erlebnisse haben ihr individuelles Risiko.
Es geht darum, die riskanten Faktoren zu
minimieren.
Reizt es Sie noch, bewusst Risiken einzugehen? Zum Beispiel auf der Suche nach
neuen Abenteuern, die später ins Programm aufgenommen werden könnten?
Ja, es reizt schon, denn die Suche nach
dem Abenteuer ist ein Teil von mir. Ich
habe in meinem Leben alles gemacht, was
ich machen wollte. Allerdings habe ich
gemerkt, dass es nicht automatisch mehr
Glück bedeutet, noch tiefer zu springen.
Jochen Schweizer: Aus kleinen Anfängen hat der
ehemalige Stuntman eine Unternehmensgruppe
geschaffen, die rund 300 Mitarbeiter beschäftigt.
kum sage. Erstens: Jeder ist auf einem
bestimmten Flugniveau unterwegs, aber
­
jeder kann höher steigen. Zweitens: Wenn
du etwas willst, warte nicht, dass es zu dir
kommt. Gehe raus und hole es dir. Sich
so zu verhalten, hat einen Nachteil: Es
wird Dinge geben, die dir misslingen, und
du wirst hinfallen. Daraus folgt die dritte und zugleich wichtigste Regel: Es geht
darum, einmal öfter aufzustehen, als man
hingefallen ist. Nur dann stehst du am
­Ende als Sieger da.
Junge Menschen begnügen sich immer
häufiger mit virtuellen Abenteuern, mit
Spielekonsolen oder Apps. Helfen Ihnen
Ihre Kinder, diese heranwachsende Zielgruppe zu verstehen?
Ich akzeptiere, dass virtuelle Welten eine
gewisse Anziehungskraft ausüben. Aber
meine Kinder bestätigen mir, dass echte
Erlebnisse virtuellen Abenteuern weit
überlegen sind. Angst, die jungen Menschen nicht mehr zu erreichen, habe ich
ohnehin nicht. Denn wir geben Antwort
auf eine der wichtigsten Fragen für soziale Beziehungen: „Was schenke ich?“ Das
macht uns krisenunabhängig, denn geschenkt wird immer. Und wer ein Erlebnis spendiert, macht sich beim Beschenkten unsterblich.
Auch die Geldanlage erfordert den Umgang mit Angst und Risiken. Wie legen
Sie Ihr Vermögen in Zeiten niedriger
Zinsen an?
Ich lasse das Geld für mich arbeiten, indem ich es in mein Unternehmen und in
junge Gründer investiere.
fondsmagazin 2.2014
Fotos: Presse Jochen Schweizer GmbH
37
Im April 2014 sind Sie bei der ErlebnisCommunity Spontacts eingestiegen.
Diese bietet dem Nutzer via App und
Webseite Freizeitaktivitäten in seiner
Umgebung, an denen er spontan oder
auch geplant teilnehmen kann. Sind
Sie mit dem Kauf ein besonderes Risiko
eingegangen?
Keineswegs, ich sehe es als Investment,
das mehr Chancen als Risiken bietet. Ich
habe mit der Übernahme der Mehrheitsanteile an dem Mitmach-Portal ­Spontacts
eine strategische Investition ­getätigt, die
für die Jochen Schweizer Unternehmensgruppe die Möglichkeit bietet, in Zukunft
das gemeinsame Erleben zu fördern und
somit Menschen mit gleichen Interessen
zusammenzubringen.
fondsmagazin 2.2014
Jochen Schweizer, geboren am 23. Juni
1957 in Heidelberg, absolvierte eine Ausbildung zum Logistiker und arbeitete
später als Stuntman. Im Alter von 28
Jahren gründete er sein gleichnamiges
Unternehmen. Jochen Schweizer machte
das Bungeespringen in Deutschland
bekannt, als er 1987 für den Film „Feuer,
Eis und Dynamit“ von Willy Bogner einen
220-Meter-Sprung von einer Staumauer
wagte. Auch sein Bungeesprung aus einem
Helikopter für die Fernsehshow „Wetten
dass . . ?“ sorgte 1994 für Aufsehen.
Was ist denn Ihr vorrangiges Ziel bei der
Geldanlage?
Ehrlich gesagt geht es mir weniger um den
monetären Gewinn. Sondern darum, dass
ich mit meinem Kapital und dank meiner Expertise als Unternehmer gemeinsam ­etwas mit denjenigen schaffe, in die
ich investiert habe und denen ich vertraue.
Wenn dies gelingt, ist es ein tolles Gefühl.
Sie beschäftigen sich mit Buddhismus
und Zen. Bedeutet mehr Gelassenheit
nicht auch eine höhere Fehleranfälligkeit?
Man darf Gelassenheit nicht mit Ungenauigkeit oder Sorglosigkeit verwechseln.
Aus Gelassenheit entstehen die Kraft und
die innere Ruhe, sich auch in turbulenten
Zeiten auf ein Ziel zu konzentrieren.
38
Lesenswert Meine Energiewende
Engagement gefragt
Ob Geld oder Energie: Sparen ist immer eine gute Idee. Deshalb informieren die Sparkassen über Energieeffizienz und
erneuerbare Energie. So tragen sie dazu bei, dass das Großprojekt Energiewende gelingt. Zum Vorteil für uns alle.
ExpertenInterview
Text: Peter Weißenberg
mit DIW-Ökonomin
Claudia Kemfert auf
www.fondsmagazin.de
S
toßlüftung. Es ist wohl nicht das
schönste Wort, das ein Kind als
erstes lernen kann. Aber bei Lisa war
das so. „Morgens mache ich das Fenster
auf – ganz weit, aber nur kurz.“ Gut erklärt,
Lisa. Mit inzwischen drei Jahren weiß das
semmelblonde Mädchen schon, wie diese
Form des Energiesparens genau geht.
Lisas Eltern Sylvia und Robert Egger
haben vor zwei Jahren ihr Haus im Münchener Umland neu dämmen lassen und
auch die Fenster erneuert. Ein Energie­
berater hatte ihnen zuvor erklärt, wie sich
Strom- und Heizkosten besonders effektiv
sparen lassen. Für die Kleine offenbar ein
prägendes Erlebnis; so viel zur Stoßlüftung.
Aber nicht nur bei Familie Egger fängt
die Energiewende in den eigenen vier
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Wänden an. „Ein Großteil der Investitionen, die jährlich in die Energiewende getätigt werden, wird von Privatpersonen vorgenommen“, bestätigt Claudia Kemfert,
Energieexpertin beim Deutschen Institut
für Wirtschaftsforschung (DIW).
Bis 2050 soll der Anteil erneuerbarer
Energien an der Stromerzeugung hierzu-
lande von 25 auf 80 Prozent steigen, bereits für 2025 wird ein Wert von mehr als
40 Prozent angestrebt. Dazu muss jeder
seinen Teil beitragen, damit sich der gewünschte Erfolg einstellt – eine Aufgabe
von großer gesellschaftlicher Bedeutung.
Die Sparkassen-Finanzgruppe unter­
stützt das Großprojekt der nächsten Jahrzehnte in Deutschland und hat die Initiative „Meine Energiewende“ ­gestartet.
Bürger, Unternehmer und Behörden werden gezielt über die Chancen der Energiewende informiert: wie sie Strom und Wärme selbst herstellen, Energie effizienter
nutzen und den Energieverbrauch senken
können – um beispielsweise künftig richtig zu lüften. Die kleine Lisa ist in dieser
Hinsicht schon einen Schritt weiter.
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Foto: Jan Pauls Fotografie
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Die Informationskampagne der Sparkassen fördert
den Energiespargedanken und gibt nützliche Tipps,
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Lesenswert Emotionale Kaufanreize
Konsumentenstudie
Sieben Käufertypen
Die Unternehmensberatung Roland Berger hat fast 42.000 Konsumenten befragt und anhand von Kriterien wie Einkommen, Alter und
Einkaufsgewohnheiten in Shopping-Gruppen unterteilt. Onlineshopping wird laut der Studie zwar immer beliebter, verdrängt den
stationären Handel jedoch nicht.
Quelle: Roland Berger Strategy Consultants; 2013
„Mainstream-OfflineKäufer“
Sie surfen zwar viel im
Internet, aber Einkäufe
erledigen sie lieber zusammen mit Freunden
im Geschäft. Diese
Gruppe hat 23 Prozent
Anteil am Gesamtumsatz des Handels.
Einkommen: 2.219 €
Alter: 28,4 Jahre
Umsatzanteil: 23 %
„Traditionelle ältere
Käufer“
Wie das Durchschnitts­
alter zeigt, wird das
Segment der Traditio­
nalisten von service­
orientierten Ruheständlern geprägt, die
gerne einkaufen – fast
ausschließlich stationär.
Einkommen: 1.957 €
Alter: 64,1 Jahre
Umsatzanteil: 27 %
„Preisbewusste
Einkaufs-Minimalisten“
Die Minimalisten
können sich nicht fürs
Shopping begeistern.
Sie legen daher Wert
auf einfache, möglichst
stressfreie Abläufe
und einen insgesamt
günstigen Preis.
Einkommen: 2.427 €
Alter: 46,0 Jahre
Umsatzanteil: 10 %
fondsmagazin 2.2014
41
Erlebnis Einkauf
Obwohl Onlineshopping in Deutschland einen Boom erlebt, wachsen auch die Verkaufsflächen der stationären
­Geschäfte. Die Einzelhändler müssen sich anstrengen, wenn sie ihre Umsätze verteidigen wollen. Sie versuchen
es vor allem mit Wohlfühlatmosphäre und raffinierter Verführung.
Text: Marlene Weiss IllustrationEN: Timo Becker
D
er Mensch ist ein kompliziertes
Wesen, besonders wenn er einkauft. Er achtet im Supermarkt
auf jeden Cent, aber gönnt sich danach
beim Italiener einen Cappuccino für 3,50
Euro. Er will hochwertige, nachhaltige Produkte, aber preiswert sollen sie dennoch
sein. „Wir leben in einer verrückten Welt,
und der Handel ist ihre Hauptstadt“, sagt
Rewe-Chef Alain Caparros. Einzelhändler
können darüber verzweifeln – oder es sich
zunutze machen. Denn der Konsument ist
eben keine rationale Einkaufsmaschine,
sondern ein Mensch mit Emotionen und
Impulsen. Weiß man nur seine Begehrlichkeiten zu wecken, wird der Einkaufswagen
voller, als es der Kunde plante.
Dass es beim Einkaufen nicht immer
vernünftig zugeht, ist wissenschaftlich
bestätigt. „70 bis 90 Prozent der Kaufentscheidungen fallen unbewusst“, erläutert
„Spaßsuchende Multi­
kanal-Natives“
Vor allem Schüler und
Studenten, die viel Zeit
im Internet verbringen
und sich auch gern im
Einkaufszentrum
aufhalten. Sie kaufen
online und offline, so­lange das Budget reicht.
Einkommen: 1.242 €
Alter: 24,5 Jahre
Umsatzanteil: 8 %
fondsmagazin 2.2014
„Wohlhabende
Shopping-Enthusiasten“
Das Segment mit dem
höchsten durchschnittlichen Haushaltseinkommen. Die Enthusiasten kaufen gerne
und oft, online wie
offline. Die Qualität ist
wichtiger als der Preis.
Einkommen: 3.510 €
Alter: 45,6 Jahre
Umsatzanteil: 13 %
Anna Grasser, Expertin beim Beratungsunternehmen Nymphenburg Consult.
„Wirklich bewusst entscheiden wir, dass
wir etwas kaufen; aber warum und wie wir
handeln, wird von Emotionen bestimmt
und bleibt zum Großteil dem Bewusstsein
verborgen.“ Tatsächlich kann das Gehirn
gar nicht anders, als auch beim Einkaufen
einen Teil der Denkarbeit an das Unbewusste zu delegieren. Zu viele Prozesse
laufen gleichzeitig ab; Gerüche, Farben
und Geräusche fordern Aufmerksamkeit.
Je mehr Sinne angeregt werden, umso
größer sei das emotionale Erlebnis, sagt
Grasser. „Darum sind etwa die Probierstationen im Supermarkt so erfolgreich.“
In den Supermärkten werden neue
Konzepte gebraucht. Denn kaum irgendwo
in Europa gibt es so viel Einkaufsfläche je
Einwohner wie hierzulande, der Wettbewerb ist sehr intensiv. Shopping-Eldorado
„Effiziente MultikanalKäufer“
Sie nutzen häufig
Onlineshops, weil die
Öffnungszeiten der
Geschäfte nur schwer in
ihren hektischen Alltag
passen. Wenn es schneller geht, kaufen sie aber
auch stationär ein.
Einkommen: 3.009 €
Alter: 32,6 Jahre
Umsatzanteil: 10 %
„Nichturbane
Einkaufs-Pragmatiker“
Sie wohnen weit weg
von Geschäften und
kaufen daher auch für
den Tagesbedarf online.
Wenn sie ins Einkaufszentrum fahren,
dann tätigen sie gerne
Spontankäufe.
Einkommen: 2.743 €
Alter: 33,6 Jahre
Umsatzanteil: 9 %
Deutschland Klassische Supermärkte stehen außerdem von zwei Seiten unter
Druck: sowohl von Discountern als auch
vom Onlinehandel, dessen Marktanteil
in Deutschland inzwischen bei etwa acht
Prozent liegt. Zwar wird im Lebensmittelhandel noch weniger als ein Prozent des
Umsatzes online erzielt, aber der Anteil
wächst schnell; Prognosen sehen ihn 2020
bei bis zu zehn Prozent.
Köche am Gemüseregal
Zeit also für eine große Charme-Offensive
zwischen Käsetheke und Nudelregal. In
Zukunft, so glaubt Rewe-Chef Caparros,
werde man keine Kunden mehr haben,
sondern Gäste. Ihnen könnten Köche und
Ernährungsberater in der Gemü­se­abtei­
lung zur Seite stehen, oder sie speisen
bei Livemusik im Restaurantbereich.
Rewe testet bereits in sieben „Temma“Märkten in Köln, Düsseldorf, Frankfurt,
Hamburg und Bad Homburg das Modell Luxus-Biomarkt: ein bisschen Tante
Emma, etwas Markt, eine Prise Feinkost
und Café, hübsch gestaltet, alles bio. Keine Spur von muffigen, unübersichtlichen
Gängen und gestressten Kassierern.
Um beim Einkauf gezielt das Unterbewusstsein anzusprechen, ist psychologische
Finesse bis ins Detail gefragt. Klassische
Musik in der Weinabteilung etwa führte
in einem Test zum Kauf teurerer Weine
als Popmusik. Bei Chansons wurden
42
Lesenswert Emotionale Kaufanreize
häufiger französische Tropfen gewählt. Ein
kalter, grell beleuchteter Laden schreckt
ab. Ist es aber zu warm und schummrig,
wird man schläfrig. Heikel ist auch die
Frage der Laufrichtung: In den meisten
Supermärkten werden die Kunden gegen
den Uhrzeigersinn durch den Laden geschickt. Dies gilt unter Einzelhändlern als
verkaufsfördernd, weil die Menschen eher
nach rechts schauen – also soll die Wand
mit den großen Regalen und Theken zur
Rechten der Kunden liegen. „Dass so
mehr verkauft wird, ist aber ein Irrtum“,
sagt Andrea Gröppel-Klein, Professorin
für Konsumforschung an der Universität
des Saarlandes. Jeder orientiere sich so-
wieso instinktiv zur Wand hin. Gehe man
im Uhrzeigersinn durch den Laden, liege
die Wand links, während der natürliche
Rechtsdrall auch noch die Regale rechts
ins Blickfeld rücke. So würden beide Seiten Aufmerksamkeit bekommen, und der
Kunde sehe mehr Produkte. Eine Studie
der Universität bestätigte den Effekt.
Anfassen erwünscht
Stationäre Geschäfte haben gegenüber
Onlineshops den großen Wettbewerbsvorteil, dass sie reale und nicht virtuelle Produkte ausstellen. Anfassen ist ausdrücklich
erwünscht, zum Beispiel in Apple Stores.
Shopping-Eldorado Deutschland
In kaum einem europäischen Land gibt es so viel Verkaufsfläche
pro Einwohner wie in Deutschland.
1980*
63,0
1990*
77,0
2000
109,0
2010
121,5
2012
122,1
Verkaufsfläche in deutschland
in Mio. Quadratmetern
Niederlande
1,7
Deutschland
1,5
Schweiz
1,4
Frankreich
1,1
Griechenland 0,9
Verkaufsfläche pro Einwohner
in Quadratmetern
* Alte Bundesländer; Quellen: Statistisches Bundesamt, Hauptverband des Deutschen Einzelhandels; Handelsdaten 2013
Dort sind die Bildschirme der Notebooks
meist in einem Winkel gekippt, der für
die wenigsten Besucher ideal ist. Jeder soll
die Computer anfassen, um den Winkel
zu verstellen, und sich so mit den Geräten
beschäftigen. Denn nimmt der Kunde ein
Produkt einmal in die Hand, fühlt er sich
fast als Besitzer und gibt es ungern wieder
her, so die Theorie.
Die Einzelhändler wollen aber auch
den Trend zum Virtuellen aufgreifen. In
den USA experimentieren bereits Einkaufszentren mit digitalen Schaufenstern,
auf denen die Betrachter Produkte ansehen
und per Touchscreen bestellen können.
Und bald werden die ersten Geschäfte die
sogenannte Beacon-Technologie einsetzen.
Damit werden Informationen direkt aufs
Smartphone des Kunden gesendet. Dieser
könnte dann zum Beispiel am Eingang
von einem virtuellen Einkaufsassistenten
empfangen und durch den Laden navigiert werden – inklusive personalisierter
Angebote und Bezahlfunktion.
Zwar geben die Käufer bei dieser Art
des Einkaufs zahlreiche persönliche Informationen über sich preis, doch die fortschreitende Vernetzung bringt ihnen auch
Vorteile. So gibt ihnen das Internet mehr
Marktmacht: Minderwertige Produkte,
unlautere Methoden oder überhöhte Preise sprechen sich heutzutage viel schneller
herum als früher.
Händler reagieren darauf, machen sich
mehr Gedanken um ihre Kunden und
versuchen, sie langfristig zu binden, sagt
Gröp­pel-Klein. Das sei nicht allein eine
Frage der Atmosphäre, erklärt die Ex­per­
tin: „Wer einkauft, muss das Gefühl be­
kom­men, dass er die Situation im Griff
hat.“ Er will Dinge, die er sucht, schnell
finden und von Verkäufern auf Augenhöhe beraten werden: „Der stationäre Handel muss mehr bieten als früher, um gegen
die Onlinekonkurrenz zu bestehen.“ Es
gehe nicht darum, die Kunden auszutricksen, sie sollen sich vielmehr im Laden
wohlfühlen. Möglichst wie ein König.
fondsmagazin 2.2014
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Persönliche Ansichten zu Risiken
Bemerkenswert
„In unserer sich so schnell
verändernden Welt wird jeder
erfolglos sein, der nicht bereit
ist, Risiken einzugehen“
Foto: Markham Johnson/Polaris/StudioX
Mark Zuckerberg,
Gründer und Vorstands­vorsitzender von Facebook
fondsmagazin 2.2014
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