vier formel 1-teams setzen auf renault power unit
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vier formel 1-teams setzen auf renault power unit
PRESSEINFORMATION 2. Mai 2014 FORMEL 1 SAISON 2014 VIER FORMEL 1-TEAMS SETZEN AUF RENAULT POWER UNIT Mit der neuen Antriebseinheit „ENERGY F1-2014“ stellt sich der zwölffache Konstrukteursweltmeister Renault der größten technischen Revolution in der Geschichte der Formel 1: Damit der Kraftstoffverbrauch der Boliden um 35 Prozent sinkt, schreibt das neue Motorenreglement den Einsatz von 1,6-Liter-Aggregaten mit Turboaufladung und umfangreicher Energierückgewinnung vor. Trotz der beträchtlichen Effizienzsteigerung liegt die neue Renault Power Unit in der Gesamtsystemleistung auf einem Niveau mit den früheren 2,4-Liter-V8-Saugmotoren. Neben dem vierfachen Weltmeisterteam und Titelverteidiger Red Bull Racing mit Champion Sebastian Vettel setzen in der Saison 2014 auch Lotus, Caterham und Toro Rosso auf Renault Power. „Die Formel 1 hat nach wie vor Pionierfunktion und steht für Wettbewerb und technische Innovation auf höchstem Niveau. Von den ersten Mittelmotorfahrzeugen in den 1930er Jahren bis zu den Ground-Effect-Fahrzeugen der 1980er Jahre war die Formel 1 immer ihrer Zeit voraus“, erklärt Jean-Michel Jalinier, Präsident von Renault Sport F1. „Mit bahnbrechenden Energierückgewinnungssystemen und einem hochmodernen Turbomotor steht 2014 die Formel 1 ganz in dieser Tradition und markiert die Spitze der Antriebstechnologie“, so Jalinier weiter. Enge Vorgaben für die Entwicklung Das neue Reglement für die Formel 1 schreibt unter anderem folgendes vor: V6-Motor mit maximal 1,6 Liter Hubraum Aufladung per Single-Turbolader Unterstützung des Antriebs durch kraftvolle Systeme zur Energierückgewinnung (ERS = Energy Recovery System) Kraftstoffdurchfluss-Begrenzung auf 100 Kilogramm pro Stunde (bisher kein Limit) Kraftstoffmengen-Begrenzung auf 100 Kilogramm pro Rennen (bisher unbegrenzt, üblicherweise 160 kg) Maximal fünf Motoren pro Fahrer und Saison Renault Presse & Öffentlichkeitsarbeit RENAULT ÖSTERREICH GmbH Laaer Berg-Strasse 64, A-1101 Wien Tel.: + 43 (0)1 680 10 103 – Fax: 109 – e-mail : dorit.haider@renault.at – Fotos & Texte: www.media.renault.at Neben Hubraum und Turboaufladung hat die Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) unter anderem auch Zylinderwinkel und Bohrung-Hub-Verhältnis festgelegt. Für die Höchstdrehzahl gilt die Obergrenze von 15.000 1/min (bisher: 18.000 1/min). Weitere Vorgaben sind Vierventiltechnik und Benzin-Direkteinspritzung. Kombinierte Systemleistung von rund 760 PS Wegen der Kombination von Verbrennungsmotor und Energierückgewinnungssystem spricht Renault beim ENERGY F1-2014 nicht von einem Triebwerk, sondern von einer Power Unit. Kernstück der Antriebseinheit ist der komplett neu entwickelte Turbomotor mit rund 440 kW/600 PS Leistung. Weitere 120 kW/160 PS werden durch elektrische Energierückgewinnung bereitgestellt. Damit liefert das neue ERS (Energy Recovery System) die doppelte Leistung des bisherigen KERS-Systems (Kinetic Energy Recovery System) aus der erfolgreichen V8-Ära (60 kW/82 PS). Außerdem ist das neue System zur elektrischen Unterstützung deutlich komplexer. Während KERS ausschließlich die Bewegungsenergie (kinetische Energie) des Autos speicherte und wieder für den Antrieb nutzte, setzt die ENERGY F1-2014 Einheit zusätzlich auch die Abwärme aus den Auspuffgasen des Turboladers in elektrische Energie um. Beide MotorGenerator-Einheiten sind eng vernetzt. Ruft der Fahrer Drehmoment ab, so entscheidet die elektronische Steuerung je nach Situation über die Art der elektrischen Unterstützung. Neu ist zudem, dass der Elektro-Boost deutlich länger zur Verfügung steht. Pro Rennrunde darf die Motor-Generator-Einheit vier Megajoule (MJ) Energie aus den Batterien abrufen, zehnmal so viel wie KERS. Die Herausforderung für Teams, Fahrer und Techniker besteht darin, die Komponenten so aufeinander abzustimmen, dass sie bei maximaler Performance größtmögliche Langlebigkeit bieten. Weitere wichtige Ziele bei der Motorenentwicklung für Renault Sport F1 waren deshalb Zuverlässigkeit und Robustheit. „Die neue Power Unit wird ohne Zweifel mehr als genug Kraft für die Beschleunigung der Fahrzeuge bereitstellen. Auch die Höchstgeschwindigkeit wird definitiv nichts zu wünschen übrig lassen“, betonte Rob White, Technischer Direktor von Renault Sport F1. Vier Teams mit der Renault Power Unit am Start Renault Sport F1 beliefert die Teams Red Bull Racing, Lotus, Caterham und Toro Rosso mit der neuen Antriebseinheit ENERGY F1-2014. Jeder der Partnerrennställe wird außerdem an den Rennwochenenden vor Ort an der Strecke von einem achtköpfigen Team unterstützt. Zusätzliche Hilfe erhalten diese während des Rennens von Spezialteams im Renault Sport F1 Motorenkompetenzzentrum Viry-Châtillon. Auf diese Weise ist Renault Sport F1 in der Lage, optimal auf die unterschiedlichen Strukturen seiner Kundenteams einzugehen – eine Strategie, die bereits zum Gewinn von zwölf Konstrukteurstiteln mit Renault Motoren beigetragen hat. DER V6-TURBOMOTOR WENIG HUBRAUM, VIEL KRAFT Der 1,6-Liter-V6-Turbomotor der ENERGY F1-2014 Power Unit demonstriert trotz enger Fesseln durch das Reglement eindrucksvoll, was in der Formel 1 beim Downsizing alles möglich ist. Mit rund 440 kW/600 PS mobilisiert der 1,6-Liter-V6-Turbomotor die dreifache Leistung des hubraumgleichen Serienmotors aus dem Clio R.S.. Um die Entwicklungskosten im Rahmen zu halten, hat der Weltautomobilverband FIA neben Hubraum und Turboaufladung unter anderem auch Zylinderwinkel, Bohrung-HubVerhältnis und Vierventiltechnik verbindlich festgelegt. Für die Höchstdrehzahl gilt die Obergrenze von 15.000 1/min (bisher: 18.000 1/min). Eine weitere Vorgabe ist die Benzin-Direkteinspritzung. Schon einmal, im Jahr 1977, revolutionierte Renault mit einem Turbomotor die Formel 1. Mit dem völlig neu entwickelten V6-Turbo soll sich die siegreiche Geschichte wiederholen. Mit den erfolgreichen Weltmeistermotoren RS26 und RS27 hat der neue Turbomotor lediglich die V-Architektur und den Zylinderwinkel von 90 Grad gemeinsam. Der 1,6-Liter-Motor markierte für die Entwickler im Renault Sport F1 Motorenkompetenzzentrums Viry-Châtillon deshalb eine große Herausforderung. Beispielsweise steigt der Brennraumdruck durch die Turboaufladung auf 200 bar. Dies ist doppelt so hoch wie bei den bisherigen V8Saugmotoren. Wesentliche Komponenten wie Kolben, Pleuel und Kurbelwelle mussten daher auf diese extremen Belastungen hin ausgelegt werden. Die hohe Verdichtung im Brennraum kann außerdem zur unkontrollierten Selbstzündung des Gas-Luft-Gemischs führen, dem gefürchteten „Klopfen“, das den Motor augenblicklich zerstört. Die Entwickler verhinderten dies durch eine hochpräzise Steuerung des Verbrennungsvorgangs. Auch die Frage nach der Injektorposition für die vom Reglement vorgeschriebene BenzinDirekteinspritzung und nach der Zylinderabschaltung in Kurven zur Steigerung der Effizienz stellte die Ingenieure vor eine knifflige Aufgabe. Großer Turbolader macht Druck Anders als in der Turbo-Ära der 1980-er Jahre, als vornehmlich Biturbo-Aggregate zum Einsatz kamen, schreibt das neue Reglement für das 1,6-Liter-Triebwerk einen großen Single-Turbolader vor. Der Ladedruck ist zwar nicht limitiert, durch die KraftstoffdurchflussBegrenzung von 100 Kilogramm pro Stunde jedoch faktisch auf rund 3,5 bar begrenzt. Die Abgase treiben neben dem Turbolader auch eines von zwei EnergierückgewinnungsSystemen an, die ab 2014 erlaubt sind: die MGU-H. Das Kürzel steht für „Motor Generator Unit – Heat“ und damit für einen Generator, der aus der Abwärme elektrische Energie gewinnt. Dieser Generator wird über die mit rund 100.000 1/min rotierende Welle des Turboladers angetrieben. Kein „Turboloch“ dank elektrischer Unterstützung Der so erzeugte und in Akkus gespeicherte Strom kann auf zwei Arten genutzt werden: Erstens treibt er beim Beschleunigen die Turboladerwelle zusätzlich an. Auf diese Weise steht schon bei niedrigen Drehzahlen ein ordentlicher Ladedruck zur Verfügung – das gefürchtete „Turboloch“ bis zum Einsetzen des vollen Drehmoments wird damit überwunden. Die Energie kann aber auch an die MGU-K abgegeben werden (Motor Generator Unit – Kinetic = MGU-K). Diese entspricht dem bisherigen KERS-System und wandelt die kinetische Energie, die beim Bremsen in Form von Reibungswärme entsteht, in elektrische Energie um. Die Rotationsgeschwindigkeit des Turboladers wird durch die MGU-H kontrolliert. Falls das System ausfällt, leitet ein Bypass-Ventil, ein sogenanntes Wastegate, überschüssiges Abgas am Lader vorbei direkt in den Auspuff, was ein weiteres Ansteigen der Turbinendrehzahl unterbindet. Ladeluftkühler steigert Effizienz Um die thermische Effizienz zu steigern, verfügt der 1,6-Liter-Turbo anders als die bisherigen V8-Saugmotoren außerdem über einen Ladeluftkühler. Hintergrund: Die Luft im Brennraum zu kühlen, steigert die Leistung und die Effizienz zugleich. Das deutlich vergrößerte Kühlsystem und die zusätzlichen Energierückgewinnungssysteme ohne Beeinträchtigung der Aerodynamik im Fahrzeug unterzubringen, stellte für die Entwickler und ihre Kollegen bei den Partnerteams eine große Herausforderung dar. Der V6-Turbomotor im Überblick Hubraum 1,6 Liter Höchstdrehzahl 15.000 1/min Aufladung Ein Turbolader, unbegrenzter Ladedruck (typischer Maximaldruck 3,5 bar auf Grund der Kraftstoffdurchfluss-Begrenzung) KraftstoffdurchflussBegrenzung 100 kg/h (-40%) Erlaubte Treibstoffmenge pro Rennen 100 kg (-35%) Bauart 90° V6 Anzahl Zylinder 6 Max. Bohrung 80 mm Max. Hub 53 mm Kurbelwellenhöhe 90 mm Anzahl der Ventile 4 pro Zylinder, insgesamt 24 Auspuffanlage Maximal ein Endrohr an der oberen Motorabdeckung Motorgewicht 145 kg (ohne Systeme zur Energierückgewinnung) Gemischaufbereitung Direkteinspritzung Anzahl Motoren pro Fahrer und Saison 5 DAS ENERGY RECOVERY SYSTEM ELEKTRO-BOOST AUS ZWEI QUELLEN Die Formel 1-Motoren ab 2014 werden die effizientesten aller Zeiten. Möglich machen dies gleich zwei Energierückgewinnungssysteme, die sich sogar gegenseitig auf Touren bringen können: ERS-K (Energy Recovery System – Kinetic) und ERS-H (Energy Recovery System – Heat). Bis zu 120 kW/160 PS zusätzlichen Elektro-Boost liefert das neue ERS (Energy Recovery System) des „ENERGY F1-2014“. Damit ist es doppelt so stark wie das KERS aus der erfolgreichen V8-Ära. ERS-K ist mit dem bisherigen KERS vergleichbar. Kernelement ist ein Generator (Motor Generator Unit – Kinetic = MGU-K). Er wandelt die kinetische Energie, die beim Bremsen in Form von Reibungswärme entsteht, in elektrische Energie um. Die MGU-K-Einheit ist an die Kurbelwelle angeflanscht und funktioniert beim Beschleunigen als zusätzlicher Elektromotor. Pro Rennrunde darf die Motor-Generator-Einheit vier Megajoule (MJ) Energie aus den Batterien abrufen, zehnmal so viel wie beim aktuellen KERS. Dies entspricht einem Leistungszuwachs über eine Zeitspanne von etwa 34 Sekunden. Zum Vergleich: Der Zusatzschub von KERS durfte pro Runde nur für insgesamt 6,5 Sekunden aktiviert werden. Neu: Motor-Generator-Einheit am Turbolader Das zweite Rekuperationssystem ERS-H ist eine komplette Neuentwicklung und transformiert einen Großteil der Abwärme des Turboladers in elektrische Energie. Hierfür treibt die mit bis zu 100.000 1/min rotierende Welle des Turboladers die Motor Generator Unit – Heat (MGU-H) an, die für die Energieumwandlung sorgt. Der so erzeugte Strom wird in Akkus gespeichert und kann situationsabhängig auf zwei Arten genutzt werden: Er wird an die MGU-K abgegeben, oder er wird – beispielsweise beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen – wieder zur MGU-H geleitet, die jetzt nicht mehr als Generator, sondern als Elektromotor arbeitet und die Turboladerwelle antreibt. Vorteil: Die Ansprechzeit des vergleichsweise großen Turboladers wird verkürzt. Es steht sofort genug Ladedruck zur Verfügung, und das gefürchtete „Turboloch“ bis zum Einsetzen des vollen Drehmoments wird überwunden. Enge Vernetzung beider Motor-Generator-Einheiten Beide Motor-Generator-Einheiten sind eng vernetzt. Ruft der Fahrer Drehmoment ab, so entscheidet die elektronische Steuerung je nach Situation, ob hierfür der Motor allein ausreicht, ob die MGU-K zusätzliche Energie bereitstellt, oder ob die MGU-H schnell und verzögerungsfrei die Rotationsgeschwindigkeit des Turbinenrads und damit den Ladedruck erhöht. Hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit Die Standfestigkeit und perfekte Integration der elektrischen Rekuperationssysteme haben für die neue Formel 1 Fahrzeuggeneration entscheidende Bedeutung. Während ein Ausfall des KERS im Schnitt nur 0,3 Sekunden pro Runde kostete und je nach Zeitpunkt und Rennverlauf zu verkraften war, wäre ein Ausfall der MGU-K deutlich schwerwiegender. Allein auf die Power des Turbomotors gestellt, wäre das Fahrzeug im Rennen chancenlos. Besondere Aufmerksamkeit der Entwickler galt daher unter anderem der Kühlung. Hintergrund: Die MGU-K produziert dreimal mehr Wärme als KERS. Die MGU-H ist direkt mit der Turboladerwelle verbunden, die sich mit 100.000 1/min dreht. Die Beherrschung der extremen Rotationsgeschwindigkeiten war ebenfalls eine spezielle Herausforderung. Da die MGU-H außerdem Wechselstrom produziert, die Batterie jedoch ausschließlich Gleichstrom speichern kann, war ferner die Entwicklung eines hochkomplexen und zuverlässigen Gleichrichters notwendig. Die Batterie selbst muss laut Reglement mindestens 20 Kilogramm wiegen und zeichnet sich durch ihre hohe Energiedichte aus: Jedes Kilogramm produziert 6 kW elektrische Leistung. Hierdurch entstehen starke elektromagnetische Felder, welche die Funktion der hochpräzisen Sensoren beeinträchtigen können. Zu den Aufgaben der Spezialisten im Motorenkompetenzzentrum Viry-Châtillon zählte daher auch eine wirksame Abschirmung. Die Energierückgewinnungssysteme im Überblick MGU-K Drehzahl Max. 50.000 1/min MGU-K Leistung 120 kW Energierückgewinnung durch MGU-K Max. 2 MJ/Runde Energieabgabe durch MGU-K Max. 4 MJ/Runde MGU-H Drehzahl >100.000 1/min Energierückgewinnung durch MGU-H Unbegrenzt (>2MJ/Runde) DIE RENAULT KUNDENTEAMS VIER RENNSTÄLLE MIT RENAULT POWER AM START In der Formel 1-Saison 2014 setzen vier Rennställe auf die Energy F1-2014 Power Unit von Renault Sport F1: Red Bull Racing mit dem amtierenden Weltmeister Sebastian Vettel, Lotus, Caterham und Toro Rosso. Red Bull Racing – Die Zusammenarbeit zwischen Renault Sport F1 – damals noch unter dem Namen Renault F1 – und dem Team aus dem britischen Milton Keynes begann 2007. Seitdem hat sich hieraus mit 47 Siegen, 57 Pole Positions sowie den Konstrukteurs- und Fahrerweltmeisterschaften 2010, 2011, 2012 und 2013 eine der erfolgreichsten ChassisMotoren-Partnerschaften in der Formel 1-Geschichte etabliert. Red Bull Racing ging 2005 aus dem Jaguar Racing F1-Team hervor, dessen Wurzeln wiederum im Rennstall Stewart GP liegen. Die Motorenpartnerschaft mit Renault startete 2007. Bereits 2009 feierte die Equipe unter Leitung von Christian Horner (Teamchef) und Adrian Newey (Technischer Direktor) die ersten Siege. Neben dem vierfachen Champion Sebastian Vettel (26) geht 2014 der 24 Jahre alte Australier Daniel Ricciardo für Red Bull Racing an den Start. Lotus F1 Team – Mit dem Rennstall aus dem britischen Enstone verbindet Renault eine lange und erfolgreiche Partnerschaft. Lotus F1 absolvierte 1981 unter dem Namen Toleman Motorsport seine erste Formel 1-Saison. 1985 übernahm das Modelabel Benetton das Team und leitete damit eine echte Erfolgsstory ein. In elf Saisons erzielte das Benetton Team 27 Siege und 102 Podiumsplätze. Nach dem Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft 1994 setzte Benetton ab 1995 Renault Triebwerke ein. Die V10-Aggregate aus Frankreich verhalfen dem Rennstall bereits in der ersten Saison zum Konstrukteurstitel. Darüber hinaus holte der Benetton-Renault Pilot Michael Schumacher seine zweite Fahrer-WM. Nach dem vorübergehenden Rückzug aus der Formel 1 im Jahr 1997 übernahm Renault 2002 den Benetton-Rennstall und formte daraus das Renault F1 Team. Während die Chassis-Entwicklung in Enstone verblieb, kamen die Motoren aus dem traditionellen Renault Formel 1-Kompetenzzentrum Viry-Châtillon. Der Gewinn des Konstrukteurstitels und der Fahrerweltmeisterschaft 2005 und 2006 durch den Spanier Fernando Alonso krönte die erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Neustrukturierung der Renault Formel 1-Aktivitäten und die Verlagerung des Schwerpunkts auf die Motoren- und Antriebsentwicklung führten 2010 zum Verkauf des Teams an Genii Capital. Der Rennstall nahm den traditionsreichen Namen Lotus an. Renault blieb Motorenpartner und leistete einen wesentlichen Beitrag zum erfolgreichen Abschneiden der Mannschaft aus Enstone. 2012 und 2014 belegte Lotus F1 Platz vier in der Konstrukteurswertung, wobei neben zahlreichen Podiumsplätzen auch jeweils ein Rennsieg heraussprang. Der neue Lotus-Renault E22 wird vom 27-jährigen Franzosen Romain Grosjean Weltmeister sowie von 29-jährigen Neuzugang Pastor Maldonado gesteuert. Caterham F1 Team – Das junge, vom malaysischen Unternehmer Tony Fernandes gegründete Team ist erst seit 2010 in der Formel 1 am Start, zunächst unter dem Namen Lotus Racing, dann ab 2011 als Team Lotus. Im gleichen Jahr begann die Motorenpartnerschaft mit Renault. Seit 2012 tragen die Renner im traditionellen British Racing Green den Namen des Sportwagenherstellers Caterham, mit dem Renault eine Partnerschaft zur gemeinsamen Entwicklung und Produktion verbindet. Der von Ex-Renault Sport F1 Mann Cyril Abiteboul (Teammanager) und Mark Smith (Technischer Direktor) geleitete Rennstall geht mit einem komplett neuen Fahrerduo in seine vierte Saison mit Renault Power. Nach einer Saison in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft wechselt der 27-jährige Japaner Kamui Kobayashi zu Caterham. Das zweite Cockpit im neuen CT05 übernimmt Formel 1-Neuling Marcus Ericsson (23) aus Schweden. Scuderia Toro Rosso – Der im italienischen Faenza beheimatete Rennstall greift 2014 erstmals auf Renault Antriebstechnologie zurück. Toro Rosso ging aus dem ehemaligen Minardi Team hervor, das 2005 von Red Bull aufgekauft wurde, um ein Zweitteam für Nachwuchsfahrer aus dem Red Bull Junior Team einsetzen zu können. Red Bull Technology übernahm in den Anfangsjahren auch den Großteil der Fahrzeugentwicklung. Da der Bezug fremder Chassis seit 2010 verboten ist, erfolgen Design und Fertigung der Rennwagen inzwischen vornehmlich am Standort Faenza. Teamchef von Toro Rosso ist der Österreicher Franz Tost, aktueller Technischer Direktor der Brite James Key. Seine erste Formel 1Saison absolvierte der Rennstall 2006. Der größte Erfolg in der Geschichte des Teams ist der Sieg beim Großen Preis von Italien 2008 durch Sebastian Vettel. 2014 starten für Toro Rosso der 23-jährige Franzose Jean-Eric Vergne und der erst 19-jährige Russe Daniil Kvyat. DIE ENERGY F1-2014 ANTRIEBSEINHEIT IM RENNEINSATZ INTELLIGENTES ENERGIEMANAGEMENT STATT PURER LEISTUNG Die Kraftstoffmenge in der Formel 1 ist ab 2014 auf maximal 100 Kilogramm Super Plus limitiert und die Durchflussmenge auf 100 Kilogramm pro Stunde. Bei einer durchschnittlichen Renndauer von eineinhalb Stunden wird daher das Zusammenspiel zwischen Verbrennungsmotor und Energierückgewinnungssystemen zum rennentscheidenden Faktor. Eine Rennrunde beginnt und endet mit dem Beschleunigen auf der Start-Ziel-Gerade. In dieser Phase benötigt der V6-Motor die volle Kraftstoffmenge, der Turbolader rotiert mit der Maximaldrehzahl von 100.000 1/min. Die MGU-H arbeitet als Generator, wandelt die Abwärme des Triebwerks in Energie um und leitet diese an die MGU-K oder – falls diese aufgeladen werden muss – an die Batterie weiter. Die MGU-K ist an die Kurbelwelle angeflanscht und liefert je nach Rennsituation als Elektromotor zusätzliche Power zum Beschleunigen oder entlastet den Motor zum Kraftstoffsparen. Am Ende der Geraden geht der Fahrer vom Gas und bremst. In diesem Moment wandelt sich die MGU-K zum Generator und wandelt Bewegungsenergie in Strom um, der in der Batterie gespeichert wird. Die MGU-H wiederum, die bis dahin als Generator gearbeitet hatte, arbeitet nun als Motor und hält den Turbolader auf Touren, um das berüchtigte „Turboloch“ zu vermeiden. Tritt der Fahrer am Kurvenausgang wieder auf Gas, wird die MGU-H wieder zum Generator, der Energie aus der Laderrotation bezieht. Akribische Überwachung des Energieflusses Die Balance von Energiespeichern, Energieeinsatz und Verbrennen von fossilem Kraftstoff während einer Runde wird akribisch überwacht. „Die Verwendung zweier Energieformen benötigt ein intelligentes Management“, sagt Naoki Tokunaga, Technischer Direktor für die neuen Power Units. „Das elektrische Energiemanagement wird genauso wichtig wie das Kraftstoffmanagement, denn es entscheidet, wann und wieviel Kraftstoff eingesetzt wird und wann und wieviel Energie der Batterie entnommen oder eingespeist wird“, so Tokunaga weiter. „Im Verhältnis von Rundenzeit und Kraftstoffverbrauch gibt es eine Grenzlinie zwischen dem, was physikalisch möglich und dem, was unmöglich ist. Wir versuchen genau auf dieser Grenzlinie und so nahe wie möglich am Unmöglichen zu operieren“, erklärt der Renault Sport Fachmann. Jederzeit Abruf der vollen Power möglich Der Fahrer bekommt vom regen Informationsaustausch zwischen den Systemkomponenten nichts mit, so dass er sich voll auf das Rennen konzentrieren kann. Allerdings hat er je nach Rennstrategie die Möglichkeit, sich über das Kontrollsystem hinwegzusetzen, etwa um die volle Power zum Überholen abzurufen. „Um nicht zu viel Kraftstoff und Energie zu verbrauchen, sollte der volle Boost aber maximal über ein oder zwei Runden am Stück aufrechterhalten werden“, so Tokunaga. Was sich für den Fahrer ebenfalls ändert, ist das Gaspedalgefühl, denn das Durchdrücken des Pedals bedeutet nicht mehr automatisch volle Motorkraft. „Stattdessen ist es ein Befehl an die Antriebseinheit, mit der vorhandenen Energie so schnell wie möglich zu sein“, erläutert Tokunaga. „Die Fahrer werden sich noch an das andere Fahrgefühl mit den elektrischen Systemen gewöhnen müssen.“ Flexible Strategie je nach Rennstrecke Die Rennstrategie und das Energiemanagement werden mit der neuen ENERGY F1-204 Power Unit flexibler als in der Vergangenheit und ändern sich von Rennstrecke zu Rennstrecke je nach Volllastanteil, möglichen Kurvengeschwindigkeiten und aerodynamischer Konfiguration des Fahrzeugs. „Kurz zusammengefasst, strebten die Motorenhersteller früher immer neue Leistungsrekorde an, während sie jetzt um das intelligenteste Energiemanagement kämpfen“, erklärt Tokunaga. Spannende Qualifyings erwartet Das Qualifying bleibt auch 2014 eine Vollgasveranstaltung: Die Fahrzeuge unterliegen zwar ebenfalls der Durchflussmengenbegrenzung von 100 Kilogramm Kraftstoff pro Stunde, aber das 100-Kilogramm-Treibstoffmaximum im Tank ist irrelevant, da diese Menge nicht annähernd verbraucht wird. Der Fahrer kann folglich für eine schnelle Qualifikationsrunde bei Kraftstoff und Energieeinsatz aus dem Vollen schöpfen. Sollte er allerdings seinen gesamten Vorrat an elektrischer Energie für diese eine Runde verbrauchen, muss er warten, bis sich die Batterie wieder soweit aufgeladen hat, bevor er nachlegen kann. Dies wird zu engeren Qualifyings und unterschiedlichen Strategien führen. INTERVIEW ROB WHITE, TECHNISCHER DIREKTOR RENAULT SPORT F1 Wie sehr werden sich die Antriebseinheiten der einzelnen Teams voneinander unterscheiden? Im Rahmen des Reglements gibt es mit Sicherheit eine optimale Lösung und ebenso viele Wege, diese zu finden, wie es Formel 1 Teams gibt. Zumindest am Anfang wird das so sein. Angesichts der noch jungen Technik werden wir bei der Performance zweifellos schnelle Veränderungen erleben. Wie bei jeder technischen Revolution erwarten wir hier rasche Fortschritte. Der Leistungsunterschied zwischen den einzelnen Wettbewerbern dürfte also deutlich schneller zunehmen als üblich. Dennoch darf man niemals die Kompetenz der Rennställe unterschätzen: Die Fortschritte werden unregelmäßig erfolgen, aber riesig sein, und alle Teams werden sich zügig der optimalen Lösung annähern. Werden die F1-Boliden mit dem neuen technischen Reglement ebenso schnell sein wie zuvor? Um es kurz zu machen, ja. Allerdings unterscheidet sich die Krafterzeugung aufgrund des neuen Motor- und Aerodynamik-Reglements. Das Erlebnis am Steuer ist ein anderes, aber an Geschwindigkeit und Leistung wird es keinesfalls mangeln. Wie actionreich wird es 2014 auf der Rennstrecke zugehen? Dieses Jahr werden die Karten neu gemischt, und wir dürfen mit einigen Überraschungen rechnen. Die meisten Leute begrüßen diese Ungewissheit im Sport. Einige Fakten bleiben dennoch unverändert: Es wird 22 Boliden geben, die Ampel wird erlöschen und derjenige Fahrer, der als erster über die Ziellinie fährt, wird zum Sieger erklärt. Zwischendurch wird es auf der Piste Duelle und Überholmanöver geben. Es wird also auch 2014 spannend auf der Rennstrecke. Die wichtigste Änderung gegenüber 2013 betrifft die Rennstrategie der Teams. Zur Erinnerung, es gibt verschiedene Möglichkeiten, um ans Ziel zu kommen. Dadurch bieten sich verschiedene Szenarien, sobald wir die verschiedenen Möglichkeiten ausgelotet haben werden, die verfügbare Performance zu nutzen. Sicherlich verfügen wir über neue Werkzeuge, aber die Grundlagen bleiben doch sehr ähnlich. Letztlich liegt es an den Piloten, jede sich bietende Chance zu nutzen. Inwiefern müssen die Piloten ihren Fahrstil ändern und an das neue Reglement anpassen? Die Piloten erweisen sich immer wieder als unglaublich talentiert bei der Suche nach dem Leistungslimit eines Rennwagens und dabei, ihren Fahrstil entsprechend anzupassen. Schon in der Vergangenheit brillierten die Fahrer bei Neuerungen wie dem F-Schacht, KERS und anderen Innovationen. Es ist immer wieder faszinierend, wie sie sich dem theoretischen Limit eines Autos annähern. Die Frage lautet nicht, ob die Jungs intelligent sind oder nicht – sie sind es alle – sondern ob sie die neue Herausforderung ebenso gut meisten wie ihnen das bereits zuvor gelang. Wie hat sich Renault F1 auf die Herausforderung der neuen Antriebseinheit vorbereitet? Um uns auf die neue Power Unit einzustellen, mussten wir in Viry-Châtillon natürlich unsere Organisation verstärken und unsere Infrastruktur erneuern. So haben wir neue Mitarbeiter eingestellt. Manche kommen aus dem Mutterhaus, um die Kompetenz und Erfahrung des Teams in Viry zu vervollständigen. Unter anderem hatten wir Unterstützung von Renault Experten und Zugang zu externen Ressourcen wie den Labors der Materialforschung. In der Fertigung haben wir unsere Ausstattung auf den neusten Stand gebracht. So haben wir in neues Material zur Entwicklung der Antriebseinheit und der Nebensysteme wie Direkteinspritzung, den Turbokompressor, und die Elektrik investiert. Gleichzeitig haben wir neue Einrichtungen bei Mecachrome geschaffen, insbesondere eine neue Testplattform, auf der die Power Unit zusammengebaut und validiert wird, bevor es auf die Rennstrecke geht. INTERVIEW RÉMI TAFFIN, HEAD OF TRACK OPERATIONS RENAULT SPORT F1 Wie ändern sich die Rennvorbereitungen durch die neue Antriebseinheit? Da die neue Power Unit neben dem konventionellen Verbrennungsmotor komplexe elektrische Rekuperationssysteme beinhaltet, wird sich der Arbeitsaufwand vor den Rennen in etwa verdoppeln. Wie üblich werden die Chassis-Teams unserer Partnerrennställe die Set-up-Grundlagen für jedes Rennen etwa zwei Wochen vorher zusenden. Der Motoreningenieur wird diese Informationen mit den Daten der Power Unit kombinieren und im Rahmen einer Simulation die Parameter für das Fahrzeug auf der betreffenden Strecke ermitteln. Diese Daten gehen dann an die Chassis-Teams zur Analyse zurück, die Faktoren wie Anpressdruck oder Grip-Levels mit einrechnen. Dies wiederholt sich einige Male, bis wir ein Set-up haben, das wir auf der Strecke verwenden können. Indem wir immer mehr über den Einsatz und den Betrieb der neuen Antriebs- und Fahrzeuggeneration lernen, wird sich dieser Prozess sicher verfeinern, aber wir gehen davon aus, dass die Mannstunden pro Team und Rennen in die Hunderte gehen – mehr als doppelt so viel wie zur V8-Zeit. Wird sich etwas an den Rennwochenenden ändern? Wir haben einen Einsatzraum eingerichtet, um die Fahrten in Echtzeit zu verfolgen. Das ist ein bedeutender Fortschritt gegenüber der Vergangenheit, als die Datensammlung nur direkt an der Strecke überwacht werden konnte. Zusätzlich erhalten wir mehr Unterstützung vom Werk bei der Datenanalyse, da wir die Informationen von der Strecke öfter zurücksenden werden. Dies bedeutet auch, dass wir öfter die Prüfstände in Viry für Live-Simulationen nutzen werden, um unsere Performance auf der Strecke zu optimieren. Es lässt sich nicht genau sagen, aber ich erwarte, dass die Prüfstände dreimal so lang laufen werden, weil mehr Parameter zu erfassen sind. Die neuen Antriebseinheiten sind deutlich komplizierter als der V8. Einfacher ist dieses Jahr nur, dass die Getriebeübersetzungen mit Beginn der Saison eingefroren werden. Wie ändern sich die Unterstützungsteams an der Strecke durch die Einführung der neuen Antriebseinheiten? Die neue Power Unit bringt ganz andere Herausforderungen mit sich, so dass wir die das technische Team an der Strecke verstärkt haben. Für jedes Partnerteam haben wir eine achtköpfige Mannschaft, bestehend aus einem Ingenieur, Mechaniker, Elektrik-Fachmann und Performance-Ingenieur pro Fahrzeug. Letzterer kümmert sich um das Energiemanagement und das Set-up der Power Unit, was die Balance zwischen Verbrennungsmotor und elektrischen Systemen betrifft. Er arbeitet eng mit den ChassisTeams zusammen, besonders mit den Rennstrategen und Renningenieuren. Wird sich die Arbeitsweise zwischen Renault und den Chassis-Teams ändern? Nicht besonders, da wir schon sehr gut in die Partnerrennställe an der Strecke integriert sind. Dennoch werden der Datenaustausch und die Datenmenge größer und wichtiger als zuvor. Die Power Unit bedient sich zweier Energieformen, und die Art und Weise, wie wir diese einsetzen, hat einen größeren Einfluss auf die Strategie. Bei den V8-Motoren entschieden wir uns für eine Strategie und wussten, dass wir am Ende des Rennens höchstens ein Prozent vom Optimum entfernt sein würden. Diesmal kann die Abweichung viel größer sein, wenn sich die Dinge falsch entwickeln. Hören wir deshalb ganz neue Anweisungen im Teamradio? Ganz sicher wird es einen anderen Funkverkehr geben. Wir werden nicht mehr davon sprechen, die Gemischaufbereitung zu ändern, sondern stattdessen vom Kraftstoffbudget oder von der Kraftstoffmenge pro Runde hören. Vor dem Rennen legen die Ingenieure den Mix von Kraftstoff und elektrischer Energie pro Runde fest, und wir müssen dieses Ziel bzw. Kraftstoffbudget einhalten, um ins Ziel zu kommen. Die Motoringenieure überwachen das Verhältnis zwischen beiden Energieformen und teilen dem Fahrer über Funk mit, ob er über oder unter dem Ziel liegt. Ab 2014 stehen jedem Fahrer nur noch fünf Antriebseinheiten zur Verfügung. Die einzelnen Komponenten (Turbolader, ERS usw.) können jedoch auch einzeln ausgetauscht werden. Wie werden Sie dies handhaben? In einer idealen Welt würden wir weitermachen wie vergangenes Jahr, also alles auf einmal wechseln. Die Lebensdauer der Komponenten ist ungefähr gleich ausgelegt, deshalb werden wir dies nach Möglichkeit auch tun und Turbolader, ERS und Batterie zur gleichen Zeit austauschen. Aber wir können die Teile auch nach Bedarf wechseln, was uns in die Lage versetzt, die Antriebseinheit je nach Streckencharakteristik maßzuschneidern. Zum Beispiel können wir in Monza mit einem neuen Verbrennungsmotor und einer alten Batterie starten, um mehr Power herauszuholen, oder in Monaco mit einem alten Motor und einer neuen Batterie, weil der Bedarf an elektrischer Energie größer ist als an purer Geschwindigkeit. Dennoch glaube ich nicht, dass allzu viele Leute das modulare System auch nutzen werden. Stellen manche Strecken ein ganz besonderes Problem dar? Nicht mehr als in den Vorjahren. Der Hochgeschwindigkeitskurs von Monza wird noch immer die härteste Strecke für den Verbrennungsmotor sein, während in Monaco und Budapest die elektrische Rekuperation besonders gefordert wird. Auf der anderen Seite wird der Turbo zum Gleichmacher, was die atmosphärischen Bedingungen betrifft. Strecken, die bislang nicht als schwierig galten, müssen deshalb neu bewertet werden. Nehmen wir Brasilien: In der Vergangenheit sagten wir, dass die Strecke von Interlagos keinen besonderen Effekt auf den Motor hatte. Wegen des niedrigen Luftdrucks, der das Innenleben des Motors weniger beanspruchte, konnten wir ein Aggregat nehmen, das bereits drei Grand Prix auf dem Buckel hatte. Weil der Turbo jedoch den Druck in der Maschine deutlich erhöht, sind die inneren Belastungen immer gleich groß, und der Sauerstoffanteil in der Luft wird irrelevant. Deshalb wird sich auch in Malaysia, wo wir bislang immer damit rechnen konnten, dass die hohe Luftfeuchtigkeit die Performance auf den langen Geraden beeinträchtigt, kein Leistungsverlust einstellen. Erwarten Sie, dass der Turbo bei Höhenrennen lange Aufwärmzeiten braucht, wie wir dies in der Vergangenheit gesehen haben? Viele Motorsportfans erinnern sich daran, dass es früher Stunden gedauert hat, um an Strecken wie in Brasilien und Südafrika die Motoren anzuwärmen. Die Technik hat sich aber weiterentwickelt, so dass ich davon ausgehe, dass dies nicht mehr der Fall sein wird. Was im Endeffekt zählt, ist sowieso die Performance auf der Strecke. Worin bestehen die größten Herausforderungen für die Motorenteams an der Strecke? Zunächst einmal darin, wie wir die Hitze abführen. Der Turbo und die elektrischen Systeme produzieren hohe Temperaturen, aber auch die internen Motorkomponenten werden sehr heiß. Auch sicherzustellen, dass alles ohne elektromagnetische Interferenzen zusammenarbeitet, ist eine große Herausforderung. Die elektromagnetischen Kräfte werden nämlich sehr hoch sein, und es wird sehr anspruchsvoll sein, alle Systeme gleichzeitig und störungsfrei zu steuern. REGLEMENT FÜR DIE ANTRIENSEINHEIT NUR FÜNF WECHSEL ERLAUBT Die technische Revolution in der Formel 1 wird von weiteren Neuerungen im Reglement begleitet. Auf der Antriebsseite betreffen diese unter anderem die Maximalzahl der Power Units pro Fahrer und Saison und den Tausch der Einzelkomponenten. Pro Fahrer stehen 2014 nur noch fünf Antriebseinheiten statt wie bisher acht Motoren zur Verfügung. Ist der Einsatz einer zusätzlichen Power-Unit erforderlich, muss der betroffene Pilot aus der Boxengasse starten. Die Power Unit gliedert sich in sechs Baugruppen, die auch einzeln ausgetauscht werden können: Motor Motor Generator Unit – Kinetic (MGU-K) Motor Generator Unit – Heat (MGU-H) Batterie Turbolader Steuerelektronik Auch hier ist maximal der fünffache Wechsel jedes Einzelsegments erlaubt. Benötigt der Fahrer eine sechste MGU-K oder einen sechsten Turbolader, erhält er eine Strafversetzung um zehn Positionen. Ist nochmal der sechste Austausch bei einem weiteren Einzelelement fällig, wird er um fünf Positionen nach hinten gereicht. Das Ganze wiederholt sich, wenn das siebte Exemplar eines Antriebssegments zum Wechsel ansteht: Erneut muss der Fahrer zehn Plätze weiter hinten starten. Und beim nächsten siebten Wechsel ist wiederum eine Strafversetzung um fünf Plätze fällig. Steht der Pilot in der Startaufstellung ohnehin bereits weit hinten, so wird ein Teil der Rückversetzung auf das nächste Rennen angerechnet. RENAULT IN DER FORMEL 1 EINMALIGE ERFOLGSBILANZ Renault engagiert sich seit 37 Jahren in der Top-Liga des Motorsports und war als Werksteam und Motorenpartner in jeder Motorenformel erfolgreich. Hiervon zeugen zwölf Konstrukteurs- und elf Fahrertitel sowie 165 Siege. Von den 1,5-Liter-Turbos der 1987er und 1980er-Jahre über die V10-Aggregate von 1989 bis 2005 bis hin zu den V8-Triebwerken von 2006 bis 2013 drückten die Ingenieure und Techniker von Renault jeder Formel 1-Ära ihren Stempel auf. Renault bündelt seine Formel 1-Aktivitäten in der Division Renault Sport F1. Das Hauptquartier der Abteilung ist in Viry-Châtillon ansässig, rund 20 Kilometer südlich von Paris. Ein Team von hochqualifizierten Spezialisten arbeitet hier an Entwicklung, Erprobung und Einsatz der Hightech-Aggregate für die Formel 1. Renault Sport F1 beliefert die Kundenteams mit identischen Motoren. Jeder der Partnerrennställe wird zudem von einem Team aus Motoreningenieuren und Technikern unterstützt. Die Erfolgsbilanz von Renault in der Formel 1 Zwölf Konstrukteursweltmeisterschaften Elf Fahrerweltmeisterschaften 165 Grand-Prix-Siege 213 Pole Positions 165 schnellste Runden 6.142,5 Grand-Prix-Punkte 300 Podiumsplätze 295 Rennführungen 53.591 Führungskilometer DIE ERSTE TURBO-ÄRA (1977-1986) VOM „GELBEN TEEKESSEL“ ZUM ERFOLGSTYPEN Renault ist Turbopionier in der Formel 1. Im Juli 1977 debütierte beim Großen Preis von England mit dem Renault RS01 der erste Turbo-Bolide in der Königsklasse des Motorsports. Zwei Jahre später erntete die französische Marke mit dem ersten GrandPrix-Sieg eines Turbofahrzeugs die Früchte ihres technischen Wagemuts. In der Folgezeit erwies sich das Turbokonzept als so erfolgreich, dass kein Konstrukteur mehr daran vorbeikam. Keimzelle der Formel 1-Historie von Renault ist Viry-Châtillon südlich von Paris. Hier hatte der legendäre Motorenzauberer Amédée Gordini ab 1969 in einem neu errichteten Werk für Renault Renn- und Sportwagen entwickelt. 1976 bündelte Renault seine Motorsportaktivitäten in Viry-Châtillon in der neu gegründeten Abteilung „Renault Sport“. Nur wenig später fiel die Entscheidung zu einer Ausweitung des Motorsportengagements auf die Formel 1. Treibende Kraft dahinter war der junge Ingenieur Bernard Dudot. In Renault Generaldirektor Bernard Hanon fanden Dudot und seine enthusiastische Mannschaft einen Fürsprecher. Motor und Chassis in Eigenregie Anders als die Mehrzahl der Formel 1-Teams bis heute entwickelte Renault Motor und Chassis in Eigenregie. Ergebnis war der RS01, wegen seines charakteristischen Turboladerpfeifens und der anfänglichen Neigung des Motors, unter starker Rauchbildung zu kollabieren, auch „gelber Teekessel“ getauft. Das V6-Aggregat war von einem 2,0-LiterSaugmotor abgeleitet, den Dudot ursprünglich für die Formel 2 gebaut hatte. Für den Einsatz in der Königsklasse verringerte der Ingenieur den Hubraum entsprechend den Regeln auf 1,5 Liter. Für die Beatmung der Brennräume sorgte ein einziger Turbolader. Seine ersten Testfahrten absolvierte der Prototyp bereits im März 1976 auf der Michelin Teststrecke in Clermont-Ferrand. Mit rund 520 PS gehörte der RS01 zwar zu den stärksten Fahrzeugen im Starterfeld, allerdings haperte es zunächst an der Zuverlässigkeit. Auch der schlagartig einsetzende Turboschub sorgte für ein schwer zu beherrschendes Fahrverhalten. Wegen seines hohen Kühlungsbedarfs war der Antrieb außerdem nur schwer in einen schmalen Monoposto zu integrieren. Erster Turbo-Sieg in der Formel 1 Renault ließ sich durch die anfänglichen Misserfolge nicht entmutigen, bekam die Probleme langsam in den Griff und konnte schließlich im Oktober 1978 mit Platz vier beim Großen Preis der Vereinigten Staaten die ersten WM-Punkte einfahren. Für die darauffolgende Saison entwickelt Renault den RS10 mit modernem Ground-EffectChassis. Auch beim Motor gibt es eine entscheidende Änderung: Das Triebwerk verfügt nun über zwei kleinere Turbolader anstelle eines großen Laders, wodurch sich das Ansprechverhalten entscheidend verbessert. Außerdem ermöglicht die Doppelturbo-Technik höhere Drehzahlen und damit mehr Leistung. Mit dem neuen Motor und dem neuen Fahrzeug gelingt den Turbopionieren von Renault am 1. Juli 1979 beim Großen Preis von Frankreich endlich der erste Formel 1-Sieg. In der Weltmeisterschaft vorne dabei Bereits in der Folgesaison erzielte die Equipe Renault dank Turbo-Power drei Siege und Platz vier in der Konstrukteurswertung. 1981 stieß als neuer Fahrer Alain Prost hinzu, der das Renault Team mit seiner akribischen Arbeit noch weiter nach vorne brachte: 1983 beendete Renault die Weltmeisterschaft nach vier Siegen, drei zweiten Plätzen und vier dritten Plätzen auf Platz zwei. Im gleichen Jahr trat Renault erstmals als Motorenlieferant in Erscheinung und stattete das britische Lotus Team mit Turboaggregaten aus. Mit Ligier und Tyrell folgten in den kommenden Jahren weitere Kundenteams. Das Turbokonzept erwies sich nämlich mittlerweile als so erfolgreich, dass kein Konstrukteur mehr daran vorbeikam. 1986 wurden Motoren ohne Aufladung sogar ganz aus der Königsklasse des Motorsports verbannt. Im selben Jahr zündete Renault die letzte Evolutionsstufe seines 1,5-Liter-Turbos. An Bord des Lotus 98T mobilisierte sie rund 1.000 PS. Mit einem Testmotor knackte Renault sogar die 1.200-PS-Marke. Sein Werksteam hatte Renault bereits 1985 zurückgezogen. Ende 1986 verließ die Equipe die Formel 1 komplett. Um die Leistungsexplosion zu stoppen und die Kosten zu senken, legte der Weltautomobilverband FIA 1987 und 1988 den Turbos immer stärkere Fesseln an, bevor er sie 1989 ganz verbannte. An ihre Stelle traten 3,5-Liter-Saugmotoren, erneut mit entscheidender Rolle von Renault. Renault Turbo-Statistik Starts 1 482 Siege 20 Pole Positions 50 Schnellste Runden 23 1 Inklusive Lotus, Tyrell und Ligier Meilensteine der Turbo-Ära 1977 Doppeltes Debüt beim Grand Prix von England in Silverstone: erster GrandPrix-Start von Renault mit dem ersten Turbomotor der Formel 1-Geschichte, Fahrer: Jean-Pierre Jabouille (F) 1978 Erste WM-Punkte beim Grand Prix USA-Ost in Watkins Glen für den vierten Platz von Jean-Pierre Jabouille (F) 1979 Erste Pole Position beim Grand Prix von Südafrika in Kyalami. Erster Sieg beim Grand Prix von Frankreich in Dijon, Fahrer jeweils Jean-Pierre Jabouille (F) 1980 Der Renault Turbo zeigt sein volles Potenzial mit Siegen in Brasilien, Südafrika und Österreich sowie vier Pole Positions 1981 Mit drei Grand-Prix-Siegen wird Renault Dritter der Konstrukteurs-WM 1982 Erster Doppelsieg beim Grand Prix von Frankreich in Le Castellet, René Arnoux (F) vor Alain Prost (F). Insgesamt gewinnt Renault vier Rennen und zehn von 16 Pole Positions. Am Ende steht Platz drei in der Konstrukteurswertung 1983 Beste Platzierung im WM-Endklassement bisher: zweiter Rang für Renault in der Konstrukteurs-WM und für den Franzosen Alain Prost in der Fahrer-WM mit vier Siegen. Renault wird Motorenlieferant für Lotus 1984 Renault beliefert Lotus und Ligier mit Motoren. Das Werksteam erreicht Rang drei der Konstrukteurs-WM 1985 Motorenlieferant für Lotus, Ligier und Tyrrell. Lotus gewinnt drei Rennen mit dem Renault Turbo. Rückzug des Renault Werksteams am Ende der Saison 1986 Letzte Saison als Motorenlieferant für Lotus, Ligier und Tyrrell. Lotus-Renault siegt in zwei Grands Prix DIE V10-ÄRA (1989-2005) SIEGE IN SERIE Ab 1989 startete die Formel 1 mit 3,5-Liter-Saugmotoren. Renault kehrte daraufhin nach zweijähriger Abstinenz als Motorenlieferant für das Williams-Team in die TopLiga des Motorsports zurück. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte ohnegleichen, an deren Ende sieben Konstrukteursweltmeisterschaften und sechs Fahrertitel stehen sollten. Bereits in der ersten Saison verbuchte der neue 3,5-Liter-V10 von Renault zwei Siege. In den 1990er-Jahren entwickelte sich das Triebwerk zum Maß der Dinge. Auch die Hubraumreduzierung auf drei Liter ab 1995 änderte daran nichts: Der Zehnzylinder aus ViryChâtillon war zwischen 1992 und 1997 mit Williams und Benetton Garant für sechs Konstrukteurs-Weltmeistertitel in Folge und verhalf Nigel Mansell, Alain Prost, Michael Schumacher, Damon Hill und Jacques Villeneuve zum Fahrertitel. Weiterer Beleg für die Renault Dominanz in der Formel 1: Zwischen 1995 und 1997 gewannen Renault Motoren 74 Prozent aller Rennen. Rasante Leistungsexplosion Den rasanten Fortschritt in der Motorenentwicklung bei Renault belegen die Leistungsdaten: Ende 1997 drehte der siegreiche V10 rund 4.000 1/min höher und war 20 Kilogramm leichter als 1989. Die Leistung stieg von rund 650 PS im Jahr 1989 auf 790 PS am Ende der 3,5Liter-Ära im Jahr 1994. Und auch die 3,0-Liter-Maschinen der Folgejahre boten mit rund 750 PS deutlich mehr Power als der 1989er-Motor. Ende 1997 zog sich Renault offiziell aus der Formel 1 zurück. Motoren auf Renault Basis waren aber weiterhin unter den Namen Supertec, Mecachrome und Playlife in der Top-Liga des Motorsports am Start. Zu den Kunden zählten Williams, Benetton und später auch das BAR-Team. Erfolgreiche Rückkehr als Werksteam Erneut war die Formel 1-Abstinenz von Renault nur von kurzer Dauer: Bereits 2001 kehrt der Hersteller in die Serie zurück, zunächst als Motorenlieferant für Benetton und nach Übernahme des Rennstalls ab 2002 als Werksteam mit zwei Kompetenzzentren: ViryChâtillon für die Motoren und Enstone für das Chassis. Nach zwei dritten Plätzen in der Konstrukteurswertung 2003 und 2004 folgte 2005 der Durchbruch: Mit sieben Siegen errang das Renault F1-Team mit dem R25-Chassis und dem V10-Triebwerk RS25 den Konstrukteurstitel. Renault Fahrer Fernando Alonso wurde Fahrerweltmeister. Die Leistung der V10-Aggregate war mittlerweile auf rund 900 PS angestiegen. Um die Boliden einzubremsen, verabschiedete sich die Formel 1 Ende 2005 von den 3,0Liter-V10-Motoren. An ihre Stelle traten V8-Aggregate mit 2,4 Liter Hubraum. Auch nach der Umstellung des Motorenreglements entwickelte Renault wieder ein Siegerpaket, das der Marke zur Weltmeisterehren verhalf. Renault V10-Statistik Starts 2 842 Siege 85 Pole Positions 99 Schnellste Runden 88 Meilensteine der V10-Ära 1989 Rückkehr in die Formel 1 als Motorenlieferant für Williams. Erster Sieg des neuen V10-Saugmotors mit 3,5 Liter Hubraum beim Grand Prix von Kanada in Montreal, Fahrer: Thierry Boutsen. Der Belgier gewinnt außerdem den Großen Preis von Australien 1990 Zwei Siege und eine Pole Position zeigen das Potenzial der Paarung WilliamsRenault 1991 Williams-Renault gewinnt sieben Grands Prix und wird Zweiter der Konstrukteurswertung. Nigel Mansell (GB) wird Vizeweltmeister 1992 Erster Gewinn des Konstrukteurstitels mit Williams und des Fahrer-Titels mit Nigel Mansell. Williams-Renault siegt in zehn von 16 Grands Prix. Motorenlieferant für Ligier 1993 Gewinn der beiden WM-Titel mit Williams und Alain Prost. Zehn Siege belegen die Dominanz von Williams und Renault 1994 Williams-Renault gewinnt mit insgesamt sieben Siegen den Konstrukteurstitel 1995 Hubraumreduzierung auf 3,0 Liter. Die ersten vier Piloten des WMEndklassements verfügen über Renault Power: Michael Schumacher (D, Benetton) vor Damon Hill, David Coulthard (beide GB, Williams) und Johnny Herbert (GB, Benetton) 1996 Gewinn der Konstrukteurs- und Fahrer-WM mit Williams und Damon Hill (GB). Insgesamt neun Siege 1997 Sechster Gewinn des Konstrukteurstitels in Folge und fünfter Fahrer-Titel mit Jacques Villeneuve (CDN) auf Williams. Vorläufiger Rückzug zum Saisonende 2001 Rückkehr als Motorenlieferant des Benetton-Teams 2002 Comeback des Renault Werksteams. Mit 23 Punkten vierter Rang in der Konstrukteurs-WM 2003 Fortsetzung des Engagements mit eigenem Team, Chassis und Motor. Mit 88 Punkten vierter Rang in der Konstrukteurswertung. Sieg von Fernando Alonso (E) beim GP in Ungarn 2004 Das Renault F1 Team erzielt den dritten Platz in der Konstrukteurs-WM und mit Fernando Alonso (E) den vierten Rang in der Fahrer-WM (59 Punkte) 2005 Erfolg im Doppelpack: Renault F1 gewinnt mit 191 Punkten die Konstrukteursweltmeisterschaft. Renault Pilot Fernando Alonso wird Fahrerweltmeister. Er erzielt 133 Punkte 2 Inklusive Playlife, Supertec und Meachrome Motoren DIE V8-JAHRE (2006-2013) V WIE VICTORY Ab 2006 fuhr die Königsklasse mit 2,4-Liter-V8-Motoren. Durch das neue Reglement wurde die Formel 1 zur Formel Renault. Mit 60 Siegen, 56 schnellsten Rennrunden, 66 Pole Positions sowie fünf Konstrukteurs- und Fahrertiteln war in der V8-Ära niemand erfolgreicher als der französische Hersteller. Renault engagierte sich sowohl mit einem Werksteam (bis 2010) als auch als Motorenlieferant (ab 2007). Besonders erfolgreich war mit vier Weltmeisterschaften die Partnerschaft mit Red Bull Racing. Die Umstellung auf die V8-Aggregate änderte zunächst nichts an der Renault Dominanz in der Formel 1. Gleich in der Premierensaison 2006 holte sich das Werksteam mit Fernando Alonso den Konstrukteurs- und Fahrerpokal. Der neue Siegermotor hörte auf das Kürzel RS26 und bestach neben seiner Leistung vor allem durch seine Zuverlässigkeit. Um die Kosten zu reduzieren, wurde die Motorenentwicklung 2007 eingefroren. Außerdem trat eine Drehzahlbegrenzung auf 19.000 1/min in Kraft. Modifikationen waren künftig nur noch erlaubt, um Probleme bei der Zuverlässigkeit zu beheben. Aus dem RS26 wurde der RS27. In den Folgejahren sollte sich das Triebwerk zum Maß aller Dinge in der Formel 1 entwickeln. Und noch eine weitere Erfolgsgeschichte startete 2007: Renault wurde Motorenpartner von Red Bull Racing. Red Bull Racing startet Siegesserie mit Renault Power 2009 beschränkte der Weltautomobilverband FIA die Maximaldrehzahl auf 18.000 1/min. Als Neuheit erlaubte das Reglement das KERS-System (Kinetic Energy Recovery System), das die Bewegungsenergie des Autos, die beim Bremsen üblicherweise in Form von Reibungshitze verpufft, speichert und wieder für den Antrieb nutzt. Damit standen für maximal 6,6 Sekunden zusätzliche 60 kW/82 PS zur Verfügung, ohne den Motor zu belasten. Red Bull Racing und der neue Formel 1-Senkrechtstarter Sebastan Vettel starteten mit Renault Power ihre Siegesserie und verpassten den ersten Weltmeisterschaftstitel nur knapp. Im kommenden Jahr waren Vettel, Red Bull und Renault am Ziel: Das Dreiergespann holte in einem hochspannenden Finale den ersten von vier Fahrer- und Konstrukteurstiteln in Folge. Neben Red Bull Racing stattete Renault ab 2011 auch das aus dem alten Renault Werksteam hervorgegangene Lotus Renault GP-Team mit dem RS27 aus. Die Kombination erwies sich ebenfalls als äußerst schlagkräftig und sorgte in den kommenden Jahren mit zwei Grand-Prix-Siegen und zahlreichen Podestplätzen für Aufmerksamkeit. Auf dem Weg zum Motorenpartner Nummer eins Als dritte Equipe erhielt das fast namensgleiche Team Lotus, das 2012 zum Caterham F1Team wurde, das erfolgreiche V8-Aggregat. 2012 wurde außerdem die alte Erfolgsgemeinschaft Williams-Renault wiederbelebt, die in den 1990er-Jahren insgesamt vier Fahrer- und fünf Konstrukteursweltmeisterschaften erzielt hatte. Gleich in der Premierensaison holte Williams-Renault einen Sieg. Mit vier Teams war Renault ab 2012 und 2013 Motorenpartner Nummer eins in der Formel 1. Die letzte Saison der V8-Ära sollte für Renault zum Triumph werden: Der RS27 holte 2013 insgesamt 14 Siege – davon 13 mit Red Bull Racing – und 916 Punkte. Alles in allem gewannen Renault Motoren zwischen 2006 und 2013 über 40 Prozent aller Grand Prix und legten damit die Messlatte auf eine neue Höhe. Renault V8-Statistik Starts 3 746 Siege 60 Pole Positions 66 Schnellste Runden 56 3 Werksteam und alle Partnerteams Meilensteine der V8-Ära 2006 Zum zweiten Mal in Folge wird Fernando Alonso Fahrerweltmeister. Renault gewinnt den Konstrukteurstitel 2007 Das Renault F1 Team erringt Platz drei der Konstrukteursweltmeisterschaft. Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Red Bull Racing und Renault beginnt. 2008 Fernando Alonso gewinnt zwei Rennen für Renault. Das Team erreicht vier in der Konstrukteurswertung 2009 Red Bull-Renault gewinnt mit den Fahrern Sebastian Vettel (D) und Mark Webber (AUS) sechs Grands Prix und belegt Platz zwei in der Konstrukteurswertung. Renault und Red Bull-Renault holen sechs Pole Positions 2010 Genii Capital wird Anteilseigner des Renault F1 Teams. Das Kundenteam Red Bull dominiert die Saison und wird mit neun Siegen Konstrukteursweltmeister. Red Bull Pilot Sebastian Vettel wird Fahrerweltmeister 2011 Red Bull-Renault und Sebastian Vettel wiederholen mit elf Siegen den Triumph vom Vorjahr. Das Renault F1 Team geht in den Besitz von Genii Capital über und startet von nun an unter dem traditionsreichen Namen Lotus Renault GP. Das Team holt zwei Podiumsplätze. Als dritten Rennstall rüstet Renault Sport F1 das Team Lotus mit Renault Motoren aus. 2012 Erneuter Titelgewinn für Red Bull-Renault und Sebastian Vettel. Der Partnerrennstall entscheidet zum dritten Mal in Folge die Konstrukteurswertung für sich. Vettel holt in einem Herzschlagfinale seinen Fahrertitel Nummer drei. Mit Lotus F1, wie Lotus Renault GP jetzt heißt, und Williams F1 verbuchen noch zwei weitere Renault Kundenteams Rennsiege. Der RS27 gewinnt neun Rennen 2013 Letztes Jahr für den RS27. Red Bull-Renault und Sebastan Vettel holenden vierten Konstrukteurs- und Fahrertitel. Lotus-Renault gewinnt ein Rennen, so dass insgesamt 14 Siege an den Renault V8 gehen. Mit fünf Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaften ist Renault der erfolgreichste Motorenkonstrukteur der V8.Ära. Management Jean-Michel Jalinier President & managing director Rob White Deputy managing director (technical) Yves Arbeille Deputy managing director (business & administration) Naoki Tokunaga Technical director, new generation power units Axel Plasse Program and customer support director Pierre-Jean Tardy 2014 Project Leader Jean-Philippe Mercier Director of engineering Léon Taillieu Director of Power Unit mechanical integration Jean-Pierre Menrath Director of testing & development Rémi Taffin Director of track operations Olivier Gillet Director of Marketing and Communication