Schüler-Lehrermaterial Die Rückkehr der Götter Berlins verborgener

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Schüler-Lehrermaterial Die Rückkehr der Götter Berlins verborgener
Die Rückkehr der Götter
Berlins verborgener Olymp
Schüler-Lehrermaterial
Deckblatt:
Attisch-schwarzfigurig Hydria
mit Götterversammlung des Berliner Malers, um 510 v.Chr.
aus Vulci (Italien)
Impressum
Text: Céline Meyer, Geraldine Saherwala
Antikenrezeption: Sigrid Otto
Gestaltung: Birgitt Leber
Redaktion: Geraldine Saherwala
in Fortführung der umfangreichen Vorarbeiten
von Sigrid Weise
Fotos: Antikensammlung: Johannes Laurentius
Gemäldegalerie: J.P. Anders
Friedrichswerdersche Kirche: Sigrid Otto
Nationalgalerie: Andres Kilger
Herstellung: Besucher-Dienste
© Staatliche Museen zu Berlin
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Die Rückkehr der Götter – Berlins verborgener Olymp
5
Zeus
6
Poseidon
7
Hades
8
Hera
9
Demeter
10
Dionysos
11
Hermes
13
Apollon
14
Musik in der Antike
15
Aphrodite
16
Artemis
18
Athena
Ares
19
Asklepios
21
Berühmte Ärzte
22
Antikenrezeption
23
Literaturverzeichnis
26
20
Hirte als Syrinx-Spieler
aus Unteritalien
2./1. Jahrhundert v.Chr. (?)
Die Rückkehr der Götter – Berlins verborgener Olymp
Die Berliner Museen gedenken im Herbst dieses Jahres des 50. Jahrestages der Rückgabe Berliner
Museumsbestände aus der Sowjetunion 1958. In diesem Jahr kehrten tausende Kunstwerke, voran
die Friese des weltberühmten Pergamonaltares, nach 13jährigem Exil in Moskau und St. Petersburg
zurück. Darunter auch die ca. 170 Kunstwerke, Skulpturen, Vasen und Kleinkunstobjekte der Berliner
Antikensammlung, die nun nach 70 Jahren der Öffentlichkeit zugänglich sind.
Vorgestellt werden die wichtigsten Gestalten des griechisch-römischen Pantheon in ihrer kunstgeschichtlichen Entwicklung und ihrem kulturhistorischen Kontext: Als Weihegaben im Heiligtum, Zierde öffentlicher
Plätze und Gebäude oder Ausstattungsgegenstände römischer Villen und Gärten.
Diese bislang in den Depots verborgen gebliebenen bedeutenden Götterbilder konnten durch eine
Kooperation mit der privaten brasilianischen Stiftung Fundação Armando Alvares Penteado (FAAP)
restauriert und 2006/2007 vorab mit großem Erfolg in São Paulo und Niterói bei Rio de Janeiro gezeigt
werden.
Antike Mythologie
Die Mythen der Antike sind ein Teil unseres kulturellen Erbes. Aussprüche wie „er ist stark wie Herkules“
oder „ich schwöre beim Barte des Zeus“ wecken ein Echo, das man nicht entziffern kann, solange man
die Referenzen nicht kennt.
Die griechische Religion war polytheistisch, d.h. sie umfasste eine Vielzahl von Göttern, um die sich
unterschiedliche Legenden rankten. Die Götter hatten eine menschliche Gestalt. Die ältesten Götterbilder
scheinen kleine Votivfiguren in Olympia gewesen zu sein. Aber es waren Hesiod (Theogonie) und Homer
(Ilias und Odyssee), die durch ihre Dichtung das Aussehen der Göttergestalten prägten, ihre Sagen festlegten
und ihnen die uns bekannten Eigenschaften gaben. Die bildende Kunst der Antike kennzeichnete die Götter
durch ein typisches Erscheinungsbild und bestimmte Attribute.
Die Religion der alten Griechen kannte keine heilige Schrift und keine überregionale Kirche. Kulthandlungen
wurden in jeder Stadt in jedem Heiligtum nach alten Traditionen ausgeübt. Im Zentrum des Kults stand
das Opferritual. Mit dem Opfer wollte man Hilfe und Segen von den Göttern erlangen, Unheil abwehren,
eine Gottheit verehren und in Verbindung zu ihr treten. Den Göttern wurden Tiere oder Früchte geopfert.
Die Götter hatten nicht nur ein menschliches Aussehen sondern auch die Schwächen der Menschen.
Zahlreiche Mythen berichten von Verbrechen, Raub und Ehebruch. Die Mythen werden gewöhnlich als Aspekt
der Religion betrachtet, doch sie sind viel mehr: Sie widerspiegeln Alltag und Leben in der altgriechischen
Gesellschaft.
Die Götterfamilie des Zeus waren die olympischen Götter, benannt nach ihrem Sitz auf dem Berg Olymp.
Die Griechen stellten sich die Entstehung der Götter als eine Abfolge von Generationen vor, die in Kämpfen
untereinander die Macht errungen hatten. Aus dem Chaos (Urgrund) entstanden Gaia (Erde) und Uranos
(Himmel). Gaia und Uranos zeugten die Titanen, welche Uranos stürzten. Kronos und Rheia herrschten über
die Erd- und Berggötter. Deren Sohn Zeus und seine Geschwister errangen im Kampf gegen ihre Titaneneltern die Weltherrschaft. Gaia gebar auch die Giganten, die sich gegen die Olympier auflehnten und in
einem gewaltigen Kampf, dargestellt auf dem großen Fries des Pergamonaltares, besiegt werden mussten.
Die Götter verbanden sich oft mit Menschen und zeugten die Helden. In den Mythen erschienen sie
den Sterblichen und mischten sich in ihr Schicksal ein.
Diese Broschüre bietet Informationen zur Sonderausstellung „Die Rückkehr der Götter – Berlins verborgener
Olymp“. Ziel dieser Materialien ist es, Lehrenden und Interessierten Anregungen für einen aktiven Museumsbesuch zu geben und die Vor- und Nachbereitung im Unterricht zu ermöglichen. Die Funktionen und Attribute
der Götter werden erklärt. Ausgewählte Mythen beziehen sich auf die Exponate und erläutern die Attribute
und Darstellungen der Götter.
In einem Anhang finden Sie Beispiele für die Antikenrezeption in Werken der Gemäldegalerie am
Kulturforum, der Friedrichswerderschen Kirche am Werderschen Markt und der Alten Nationalgalerie
auf der Museumsinsel, die in die erweiterte Kunstbetrachtung einfließen können.
ZEUS
•
Du hältst die Erde und du thronst auf ihr!
Wer du auch bist, du rätselhafter Zeus,
Gesetz des Stoffes, höchster Menschengeist,
Dich bet‘ ich an! Mit deiner stillen Hand
Führst du der Menschen Los zum rechten Ziel.
Euripides, Troerinnen, 884 ff.
(übertragen von E. Buschor)
Homer zufolge galt Zeus als König der Götter und Vater der Menschen.
Jedoch nicht im Sinne ihres Schöpfers, sondern als Beschützer und
Herrscher der olympischen Familie und der aller Menschen. Er war der
jüngste Sohn des Kronos und der Rheia, Bruder von Hades, Poseidon,
Hera, Hestia und Demeter. Er war dreimal verheiratet. Zuerst mit Metis
(Klugheit), dann mit Themis (Gerechtigkeit) und schließlich mit seiner
Schwester Hera. Er verführte unzählige Sterbliche und Göttinnen und
entsprechend groß war seine Nachkommenschaft.
Er galt als weise, gütig, unbeugsam in seinem Willen und drastisch
strafend. Er war ein Wettergott und der Beschützer der Stadt und
der Könige. Er herrschte über die Welt und war verantwortlich für
die Ordnung des Universums.
•Attribute
Blitzbündel, Zepter und die Aigis, ein von Hephaistos angefertigter
Brustpanzer mit dem Haupt der Gorgo, nach einer anderen Überlieferung ein Fell, seine Symbole waren der Adler und die Eiche.
• Darstellungen
Die bildenden Künste stellten Zeus stets majestätisch mit Bart und
bekleidet mit einem Himation (Mantel) dar. Als Blitzschleuderer und
Meister des Donners hält er sein unterschiedlich gestaltetes Blitzbündel
und die Aigis, ein Fell, welches Donner erzeugte, in der Hand. Seine Brüder,
Hades und Poseidon, wurden auch bärtig dargestellt und unterschieden
sich oft nur durch ihre Attribute von einander.
• Sage
Bronzefigur des Zeus aus dem Zeusheiligtum in Olympia. ca. 480 v. Chr.
Olympia war das Heiligtum von Zeus in
Elis, auf der Peloponnes. Zwischen 1875
und 1881 wurde die antike Stätte von
deutschen Archäologen systematisch
freigelegt. Es waren die ersten Ausgrabungen Deutschlands in Griechenland.
1937 wurden die Ausgrabungen wieder
aufgenommen und dauern bis heute an.
Der Olymp ist der höchste Berg
Griechenlands (2 918 m). Der Olymp
war dem Mythos nach der Sitz der Götter.
Das Wort Olymp ist in Griechenland und
Kleinasien ein häufiger Bergname vorgriechischer Herkunft.
Der römische Gott Jupiter war
ursprünglich ein Himmelsgott und
wurde mit Zeus assimiliert. Sein Name
geht auf dieselbe Etymologie zurück:
dyeu- „Himmel” > Zeus und –piter >
pater „Vater”. Obwohl sein Kult sehr
wichtig und verbreitet war, sind kaum
Mythen überliefert, die nicht von Zeus
entlehnt sind. Sein Haupttempel stand
auf dem Capitolinischen Hügel in Rom.
Nach einer der überlieferten Mythen über seine Geburt verschlang Kronos
seine Kinder nach deren Geburt aus Furcht vor einem Rivalen. Bei Zeus’
Geburt wickelte Rheia einen Stein in Windeln, den Kronos verschlang.
Den jungen Gott brachte sie heimlich nach Kreta, wo er von der Ziege
Amalthea gesäugt und von Nymphen großgezogen wurde. Als Zeus herangewachsen war, zwang er Kronos, die anderen Kinder auszuspeien, indem
er ein Brechmittel in sein Getränk schüttete. Unter Zeus’ Leitung besiegten
sie in dem sich anschließenden Kampf die Titanen, Kinder des Uranos
und der Gaia, und verbannten sie in den Tartaros. Zeus teilte sich mit
seinen Brüdern die Herrschaft der Welt. Poseidon bekam das Meer,
Hades die Unterwelt, Zeus den Himmel. Der Olymp und die Erde galten
als gemeinsamer Besitz.
Gaia, die Mutter Erde, sann auf Rache wegen des schrecklichen Schicksals
ihrer Kinder, der Titanen. So rief sie ihre anderen Kinder, die Giganten,
zum Krieg gegen die Olympischen Götter auf. Zeus erfuhr durch ein Orakel,
dass er ohne Unterstützung eines Sterblichen die Giganten nicht besiegen
konnte. Er rief Herakles zu Hilfe. Da ließ Gaia ein Kraut wachsen, das
die Giganten unbesiegbar durch Menschenhand machte. Zeus untersagte
der Sonne, dem Mond und der Morgenröte zu scheinen, bis er das Kraut
gefunden und entfernt hatte. Als es zum Kampf kam, unterstützte
Herakles die Götter mit seinen vergifteten Pfeilen. Es war der endgültige
Sieg der unsterblichen Götter über die Giganten. Dargestellt ist dieser
Kampf auf dem großen Fries des Pergamonaltares.
•Heiligtümer
Die älteste Kultstätte befand sich in Dodona in Epirus, dem Land der Eichen.
Dieses Zeusheiligtum war berühmt für sein Orakel. Andere bedeutende
Kultstätten befanden sich in Olympia, wo Zeus zu Ehren alle vier Jahre die
Olympischen Spiele ausgetragen wurden. Dort schuf Phidias um 430 v. Chr.
eine 12 Meter hohe Gold-Elfenbein-Statue des Zeus für den Tempel, die
zu den antiken Weltwundern zählte. Auch die Nemeischen Spiele, die in
Nemea nordwestlich von Argos veranstaltet wurden, waren Zeus geweiht.
Poseidon
•
Ich preise die Gabe des mächtigen Gottes,
Den Ruhm dieses Lands,
Stolzen Glanz
Der Pferde, der Reiter, der Schiffe.
O Kronos‘ Sohn, Poseidon.
Sophokles, Oidipos Kolonos, 709 ff.
(übertragen von E. Buschor)
Poseidon, Gott des Meeres, war der Sohn von Kronos und Rheia, Bruder
des Zeus und des Hades. Er war der Gatte der Amphitrite, einer der Nereiden,
welche ihm den Sohn Triton schenkte. Mit anderen Göttinnen, Nymphen der
Brunnen und Quellen zeugte er weitere Söhne, die berühmt für ihre Wildheit
und Grausamkeit waren, wie z.B. den Kyklopen Polyphem. Das berühmte
geflügelte Pferd Pegasus entstand aus seiner Verbindung mit der Gorgone
Medusa. Poseidon galt als unberechenbar und zornig. Das Pferd, in das er
sich bisweilen verwandelte, war sein heiliges Tier.
•Attribute
Mit dem Dreizack konnte er Felsen spalten und Quellen entspringen lassen,
das Meer aufwühlen und die Erde erschüttern. Delphine, Seepferdchen und
Stiere waren weitere seiner heiligen Tiere.
Statue des Poseidon aus Pergamon. Gefunden
in der Nähe des großen Altars. ca. 160 v. Chr.
• Darstellungen
In der Kunst wurde Poseidon als bärtige und majestätische Gestalt mit
Dreizack und oft in Begleitung eines Delphins dargestellt. Er ist von Zeus
oft nur durch seine Attribute zu unterscheiden. Häufig sieht man ihn als
Lenker von Pferdegespannen oder in Begleitung von Meereswesen.
• Sage
Als Minos, der König von Kreta, Poseidon um ein Opfertier bat, schickte
der ihm einen Stier aus dem Meer. Minos konnte sich nicht entschließen,
das prächtige Tier zu opfern und behielt es in seiner Herde. Daraufhin rächte
sich Poseidon, indem er der Gattin des Minos, Pasiphae, eine unnatürliche
Liebe zu dem Stier einflößte. Aus dieser Verbindung wurde der Minotauros
geboren.
Trotz seiner uneingeschränkten Herrschaft über das Meer beanspruchte
Poseidon auch die territoriale Oberherrschaft, nach einigen Mythen zumeist
erfolglos. So mussten die Bewohner Attikas den Wettstreit über das attische
Land zwischen ihm und Athena entscheiden. Poseidon ließ mit seinem
Dreizack eine Quelle mit Salzwasser auf der Akropolis entspringen, Athena
ließ einen Ölbaum wachsen. Der Ölbaum erwies sich als nützlichere Gabe
und Athena gewann. Aus Zorn darüber überschwemmte Poseidon Attika.
Schließlich gelang es Zeus seinen Bruder mit den Athenern zu versöhnen.
Und so wurde auch er in der Stadt verehrt.
•Heiligtümer
Bei Korinth befand sich ein Heiligtum von Poseidon, wo die Isthmischen
Spiele gefeiert wurden. Wie in Olympia handelte es sich um athletische
und musikalische Wettbewerbe, jedoch fanden sie jedes zweite Jahr statt.
Neptun war der römische Gott
der fließenden Gewässer und des
Meeres und wurde früh mit Poseidon
gleichgesetzt. Dadurch wurde er
zum Beschützer der Pferde und der
Rennbahnen. Er besaß in Rom einen
Tempel beim Circus Flaminius. In
seinen Darstellungen unterschied
er sich nicht von Poseidon.
Der Isthmus von Korinth ist eine
Landenge zwischen der Peloponnes
und dem Festland.
Hades
Marmorrelief aus Rom mit dem Raub der Persephone, 3. Jahrhundert n.Chr.
•
Aber ihr müßt zuvor noch eine Reise
vollenden,
Hin zu Aïdes‘ Reich und der strengen
Persephoneia,
Um des thebäischen Greises Teiresias‘
Seele zu fragen,
Jenes blinden Propheten, mit
ungeschwächtem Verstande.
Ihm gab Persephoneia im Tode selber
Erkenntnis;
Homer, Odyssee, XXI, Vers 490
(Johann Heinrich Voß, 1781)
Hades, war ein Sohn der Rheia und des Kronos und Bruder von Zeus und
Poseidon. Ihm fiel bei der Aufteilung der Welt durch das Los die Herrschaft
über die Unterwelt zu. Dort herrschte er mit seiner Gemahlin Persephone,
der Tochter seiner Schwester Demeter, die er aus der Oberwelt entführt hatte.
Er war ein harter und unerbittlicher Gott, der seine Gesetze ohne Unterschied anwendete, aber keinesfalls war er böse oder ungerecht. Gemeinsam
mit Gaia, Demeter, Kore, Hekate, Dionysos und Hermes zählte er zu den so
genannten chthonischen Göttern (griechisch chthon: Erde), den Gottheiten
des Erdbodens, die Wachstum und Fruchtbarkeit schenken und die Toten
in ihr Reich aufnehmen. Da die Nennung seines Namens angeblich Unglück
brachte, bezeichnete man ihn auch als Pasianax „Herr über alles”, als
Polydegmon „der Gastliche” oder als Eubuleus „der gute Ratgeber”. In der
Mythologie wurde Hades mit Pluton, dem Gott der Reichtum spendenden
Erdentiefe gleichgesetzt.
„Hades” konnte auch das Totenreich selbst verkörpern. Es war in zwei
Regionen unterteilt: Erebos (griechisch: Dunkelheit), die finsteren Tiefen,
wohin die Toten, die man sich als Schatten ihres einstigen irdischen Wesens
vorstellte, von Hermes geleitet wurden, und den von ehernen Mauern umgebenen Tartaros, die tiefste Region, die als Gefängnis diente, wo u. a.
die Titanen gefangen gehalten wurden. Es war ein finsterer Ort, der von
Kerberos (Zerberus), einem dreiköpfigen, schlangenschwänzigen Hund,
bewacht wurde. Die Flüsse Acheron und Styx (griechisch: die Verhasste)
trennten die Unterwelt von der Oberwelt. Der betagte Fährmann Charon
setzte die Seelen der Toten gegen Zahlung eines Fährgeldes (Obolos),
welches man den Toten in den Mund legte, über den Styx.
• Attribute
Ein Schlüssel, der Höllenhund Kerberos, ein Füllhorn, welches von Blättern
und Früchten überquoll, eine Fackel, ein Zepter oder die Kappe der Unsichtbarkeit.
• Darstellungen
Wie Zeus und Poseidon wurde auch er immer bärtig und in majestätischer
Gestalt dargestellt. Als Unterweltgottheit war er, wie Demeter, ein Fruchtbarkeitsgott und konnte Getreide in seiner Hand haben.
Als Pluton, wurde Hades
von den Römern übernommen
und von ihnen Dis Pater
„Der reiche Vater“ oder Pluto
genannt.
• Sage
Hades selbst spielt nur in wenigen Mythen eine Rolle. Der Raub von
Persephone ist die einzige bedeutsame Sage.
•Heiligtum
In Griechenland genoss er keine kultische Verehrung, da die Griechen
glaubten, dass er Gebeten und Gaben gegenüber gleichgültig eingestellt
sei. Es gab nur in Elis einen Tempel für Hades. Dieser war einmal im Jahr
geöffnet und nur Priester durften ihn betreten.
Hera
•
Hera auf goldenem Thron will ich rühmen, die Tochter der Rheia,
Die unsterbliche Königin von glanzvoller Hoheit,
Schwester des donnergewaltigen Zeus und erhabne Gemahlin…
Homerische Hymnen, Auf Hera, XII, 1 ff.
(Übersetzt von K.A. Pfeiff).
Hera gehörte zu den ältesten Gottheiten. Als Tochter von Kronos und Rheia
war sie zugleich die ältere Schwester und Gemahlin von Zeus. Sie schützte
die rechtmäßige Ehe und die legitime Nachkommenschaft. Weideland,
Viehweiden und Kühe waren ihr heilig.
• Attribute
Der Pfau, als Symbol ihres großen Stolzes. Diadem, Kranz und Zepter
als Herrschaftssymbol.
• Darstellung
Attisch-schwarzfigurige Hydria des Antimenes-Malers mit
dem Parisurteil. Gefunden in Vulci (Italien),
ca. 530-520 v.Chr.
In der antiken Kunst wird Hera meist groß, stattlich und als würdevolle, reife
Frau dargestellt.
• Sage
Die eifersüchtige Hera rächte sich oft an den vielen Geliebten von Zeus und
deren Kindern. Bekannt wurde ihre Rachsucht gegen Herakles und seine
Mutter Alkmene. Kurz nach Herakles’ Geburt, als er und sein Halb-Zwillingsbruder Iphikles schliefen, sandte Hera zwei Schlangen aus, um die Kinder
zu töten. Herakles erwürgte beide Schlangen und wurde als Sohn des Zeus
anerkannt. Jahre später schickte ihm Hera einen Wahnsinnsanfall, er tötete
Frau und Kinder. Das Orakel von Delphi wies ihm zehn Arbeiten zu (er
vollbrachte zwölf), um sich von der Sünde zu reinigen und die Unsterblichkeit zu erlangen.
Ihre Wut, Rachsucht und Aggressionen gegen Zeus bilden ein häufiges
Motiv in verschiedenen Mythen. Bei einem Hochzeitmahl auf dem Olymp
warf Eris (Streit) einen goldenen Apfel mit der Aufschrift “der Schönsten”
zwischen die Gäste. Hera, Athena und Aphrodite stritten sich um den Besitz
des Apfels. Zeus ließ durch den Götterboten Hermes Paris, dem Sohn des
Priamos von Troja, die Nachricht überbringen, er sollte den Schönheitswettbewerb entscheiden. Die drei Göttinnen versuchten nun den Richter zu
bestechen. Hera versprach ihm die Herrschaft über die Welt, Athena den
Sieg in der Schlacht und Aphrodite die schönste Frau der Welt. Dies reizte
Paris am meisten und er sprach den Preis Aphrodite zu.
Mit der Hilfe von Aphrodite ging er nach Sparta und entführte Helena,
die Frau des Menelaos, deren Schönheit weltweit gerühmt wurde. Wütend
auf den trojanischen Prinzen, der die Liebesgöttin Aphrodite ihr vorzog,
unterstützte Hera die Griechen im Trojanischen Krieg und war erst besänftigt, als Troja schließlich zerstört war.
•Heiligtümer
Eine der berühmtesten Kultstätten der Hera lag auf Samos. Der RhoikosTempel im Hera-Heiligtum war der erste monumentale Kultbau der
griechischen Architektur. Die Bauarbeiten begannen um 575 v. Chr.
und dauerten etwa 25 Jahre. Die Ausmaße dieses Tempels aber waren
so immens (52 m Breite und 104 m Länge), dass er nach kurzer Zeit
einstürzte. Er wurde von einem Neubau in der Nähe ersetzt.
Ein weiteres in der Antike berühmtes und wichtiges Heiligtum der Hera
war das Heraion von Argos auf der Peloponnes.
Die römische Juno galt als
Göttin der Frauen, sie war
die Beschützerin der Hochzeit,
der Ehe und der Geburt.
Sie wurde früh mit der Hera
gleichgesetzt. Zusammen mit
Jupiter und Minerva wurde sie
auf dem Capitol in Rom verehrt.
Eine andere Schwester des Zeus war
Hestia, Göttin des Hausfriedens,
des Eheglücks und des Herdes. Vor und
nach dem Essen wurde ein Gebet an
sie gerichtet. Unter ihrem Schutz stand
das Feuer der Opferaltäre, und die
meisten Städte verfügten über eine öffentliche Feuerstätte, in der ihr heiliges Feuer
loderte. Hestias Sinnbild war die Feuerstätte.
Demeter
•
Ich bin Demeter, die Hochgeehrte, die für die Götter
Und für die Menschen zum höchsten Glück und zum Segen geboren
Homerische Hymnen, Auf Demeter, II, 268-269.
(Übersetzt von K.A. Pfeiff).
Demeter, die große Erd- und Muttergöttin, war eine Tochter von Kronos und
Rheia. Mit ihrem Bruder Zeus zeugte sie Persephone oder Kore, die von
Zeus an Hades versprochen wurde. Demeter war Schützerin des Getreides
und der Ernte und lehrte die Menschen den Getreideanbau.
• Attribute
Als Sinnbild sind ihr Kornbündel, Ähren, Mohn, Früchte, Fackel, Tympanon
oder Tamburin zugeordnet.
• Darstellung
Kopf einer Frau mit Schleier aus Rom. Hera oder
Demeter? 1. Hälfte 2. Jahrhundert n.Chr.
10
Der Granatapfel war in Griechenland
wegen seiner feuerroten Farbe ein
Symbol der Liebe, Ehe und Fruchtbarkeit.
Er war deshalb auch ein Attribut
der Aphrodite. Persephone war wie
ihre Mutter ursprünglich eine Göttin
des Wachstums.
Dieser Kult verbreitete sich von
Sizilien nach Rom, wo Demeter
und Persephone spätestens seit
dem 6. Jahrhundert v.Chr. als
Ceres und Proserpina verehrt
wurden.
Sie wurde als schöne, würdige reife Frau dargestellt.
• Sage
Die meisten Sagen beziehen sich auf den Verlust ihrer Tochter. Als
Persephone von Hades, dem Gott der Unterwelt, in Sizilien entführt wurde,
war Demeters Trauer groß. Rastlos irrte sie auf der Erde umher, ihre Tochter
suchend. Dies verhinderte alles Wachstum auf Erden und die Menschen
litten Hunger. Bestürzt darüber, verlangte Zeus von seinem Bruder Hades,
Persephone ihrer Mutter zurückzubringen. Dieser willigte zwar ein, ließ
das Mädchen jedoch, bevor er es freigab, Granatapfelkerne essen, so
dass es gezwungen war, alljährlich vier Monate bei ihm zu verbringen.
Demeters Freude über die Wiedervereinigung mit ihrer Tochter brachte
sie dazu, leuchtende Frühlingsblumen und später eine Fülle von Früchten
und Getreide wachsen zu lassen, während sie im Herbst, wenn Persephone
in die Unterwelt zurückkehren musste, wieder in Trauer verfiel.
•Heiligtümer
In Eleusis, in der Nähe von Athen, befand sich das bekannteste Heiligtum
von Demeter und Persephone. Dort wurde ihr Kult, die Mysterien von
Eleusis, zelebriert. Der geheimnisvolle Kult fand im Herbst (September)
statt und wurde von Initiierten ausgeübt. Am Anfang handelte es sich um
Fruchtbarkeitsriten und später um einen Erlösungskult, der seinen Initiierten
ein besseres Leben im Jenseits versprach. Das Verbreiten der Geheimnisse
wurde mit dem Tod bestraft. Es gab in fast jeder Stadt einen Tempel für
diese wichtige Göttin. In Pergamon befand er sich westlich vom Gymnasium
und in Priene, in Kleinasien, fand man bei Ausgrabungen der Berliner
Museen am Ende des 19. Jahrhunderts vor dem Tempel eine Grube, die
zum Versenken der Opfergaben diente. Zwischen dieser Grube und dem
Tempel wurde ein Votivdepot gefunden, das zahlreiche Terrakottafiguren
wie Mädchen, Knaben, Puppen und Tänzerinnen enthielt. Weibliche
Gewandfiguren mit zwei langen Fackeln in den Händen verwiesen auf
Demeter, die ihre Tochter in der Unterwelt suchte.
Dionysos
•
Zeusgeborenes Kind!
Erscheine, o Herrscher, mit deinen Scharen,
mit deinen Mänaden, die nächtlich rasend,
Bakchos den Führer umwogen im Tanz!
S ophokles, Antigone, 1149 ff.
(Übertragen von E. Buschor)
Dionysos war ein Sohn des Zeus und der thebanischen Königstochter
Semele. In anderen Mythen war er der Sohn von Demeter, Io, Dione oder
Persephone. Dionysos war ein facettenreicher Gott: er war der Gott
des Weins und der Ekstase sowie des Theaters. Ursprünglich mag er wie
Demeter ein Gott der Fruchtbarkeit gewesen sein. Er war der Jüngste der
großen Olympischen Götter, und ist vermutlich aus der thrakischen oder
phrygischen Kultur übernommen worden. Er war der einzige Gott, der starb
und den Tod überwand. Homer betrachtete ihn als eine mindere Gottheit
ohne Sitz im Olymp. Jedoch wurde er in hellenistischer Zeit der meistverehrte Gott. Sein Kult und die Riten versprachen Erlösung und Wiedergeburt. Der Dionysos-Kult war bei der Landbevölkerung besonders beliebt,
während die aristokratischen Regierungen in einigen Staaten seine
orgiastischen Riten ablehnten. Zu Ehren von Dionysos wurden in Attika, im
Gebiet um Athen, die ländlichen und städtischen Dionysien, die Lenäen und
die Anthesterien gefeiert.
Attisch-schwarzfigurige Amphora des
Acheloos-Malers. Dargestellt sind Dionyos
und sein Gefolge (Satyr und Mänade).
Gefunden in Vulci, ca. 510 v.Chr.
•Attribute
Der Thyrsos, ein Stab aus Fenchel, mit Pinienzapfen, Efeu– oder Weinranken
geschmückt und oft der Kantharos, ein zweihenkliges Trinkgefäß.
• Darstellungen
Er wurde oft in Begleitung von Silenen und Satyrn dargestellt. In Festzügen
wurde er von wilden Tieren (Panthern) und Mänaden („die Rasenden”)
begleitet.
In archaischer Zeit wurde Dionysos bärtig und mit schulterlangem Haar,
das mit einem Kranz aus Efeu oder Weinlaub geschmückt war dargestellt.
Bekleidet war er mit einem langen Chiton und einem Mantel. In seinen
Händen konnte er Weinranken, ein Trinkgefäss oder eine Kithara halten.
Die früheste Darstellung eines Dionysos als junger Mann findet man auf
dem Parthenon (432 v. Chr.). Danach wurde er meist ohne Bart, oft mit
langem oder wohlfrisiertem Haar dargestellt. Sein Aussehen konnte auch
androgyne Züge haben.
11
• Sage
Die bekannteste Legende von seiner Geburt findet sich im thebanischen
Sagenkreis: Zeus, in menschlicher Gestalt, verführte Semele, die Tochter
von König Kadmos. Die eifersüchtige Hera gab sich als alte Nachbarin aus
und soll ihr den Rat gegeben haben, von ihrem Liebhaber zu verlangen, sich
ihr in seiner wahren Gestalt zu zeigen. Daraufhin erschien Zeus als Blitz und
verbrannte die schwangere Semele. Aber Hermes, der schnelle Götterbote
rettete das ungeborene Kind und nähte es in den Schenkel des Zeus, aus
dem Dionysos später geboren wurde. So wurde er zweimal geboren. Er
wurde von den Nymphen erzogen.
Eine andere Legende erzählt, dass er als Erwachsener von der eifersüchtigen
Hera mit Wahnsinn geschlagen wurde. Er durchstreifte nun als Bakchos
(Geschrei) die damals bekannte Welt. Begleitet wurde er dabei von Mänaden
und Satyrn. In Phrygien begegnete er schließlich der Königin Kybele, die ihn
in ihre Mysterien einweihte. Durch diese Initiation wird er vom Wahnsinn
geheilt. In einer Version dieses Mythos lässt die rachsüchtige Hera den
Dionysos durch die Titanen töten. Dieser hatte sich für den Kampf in einen
Stier verwandelt, dessen rohes Fleisch die Titanen nun verzehren. Apollon
gelingt es, einige Fleischstücke zu retten und beizusetzen. So kann Dionysos
in die Unterwelt hinabsteigen und zusammen mit seiner verstorbenen
Mutter auf die Erde zurückkehren.
Die römische Mythologie hat
Dionysos als Bacchus übernommen.
Zudem benutzten die Römer den
Namen auch für den Gott Liber.
In Rom feierte man zu Ehren des
Bacchus die Bacchanalien. Diese
entwickelten sich zu Trinkgelagen,
die mit Tänzen und ausufernden
Orgien einhergingen. Da sie immer
exzessiv gefeiert wurden, verbot
der römischen Senat 186 v. Chr.
dieses Fest. In der Kaiserzeit jedoch
breitete sich der Kult über das ganze
Römische Reich aus.
Dionysos
Seine Jugend war vom Kampf um die Anerkennung seiner Göttlichkeit und
seines Kultes bestimmt. Als er nach Theben zurückkehrte, an der Spitze
einer Schar Mänaden, riss er die thebanischen Frauen mit sich. Der König
von Theben, sein Halbbruder Pentheus, warf Dionysos in einen Kerker, doch
fielen die Ketten von ihm ab. Dionysos brachte den König dazu, sich als Frau
zu verkleiden und sich unter die Mänaden zu mischen. In ihrem Wahnsinn
hielten sie den König für einen Berglöwen und rissen ihn in Stücke. Wie
mehrere Mythen berichten, wurde Dionysos nicht in allen griechischen
Staaten angenommen. Das weist darauf hin, dass Dionysos ein Gott von
fremder Herkunft war und sein Kult sich in Griechenland erst etablieren
musste.
• Heiligtümer
Seine Tempel sind in allen Städten zumeist in unmittelbarer Nähe
der Theater zu finden.
• Dionysos und das Theater
Während der zu Ehren des Dionysos stattfindenden Feste wurden Sing- und
Tanzspiele aufgeführt. Am besten informiert sind wir über die Aufführungen
in Athen, während der Großen oder Städtischen Dionysien im März/April.
Zu diesem fünftägigen Fest gehörten die Vorstellung von 20 Dithyramben
(Kultliedern mit 50 Choreuten, („Sänger”) und ein dramatischer Wettkampf
bei dem fünf Komödien, dreimal je drei Tragödien und ein Satyrspiel aufgeführt wurden.
12
Statue eines Schauspielers in der Rolle des Papposilens, des
ältesten der Silene und Anführer des Gefolges des Dionysos.
Gefunden in Rom. Anfang des 2. Jahrhunderts n.Chr. nach
einem Original der klassischen Zeit.
Die Mänaden, oder Bakchen, waren
die Verehrerinnen des Dionysos.
Sie begleiteten bei kultischen Umzügen
den Gott, bekleidet mit dem Fell
eines Rehkalbes, Fackeln und Thyrsos
schwingend. Sie tanzten in Raserei durch
die Wälder und Gebirge, zerrissen junge
Tiere und verschlangen sie roh.
Die antiken Theaterstücke wurden von maximal drei Schauspielern aufgeführt, aber sie wurden immer von einem Chor begleitet. Auf diese Weise
traten zu den Großen Dionysien jährlich acht Choregen (Chorführer, einer
pro Drama) und 165 Choreuten auf. Außerdem nahmen 1.000 Choreuten
an den Dithyramben teil.
Auf der Bühne traten nur Männer auf. Zahlreiche Darstellungen geben
inen Einblick in die Kostümierung und Ausstattung: langärmeliges
Gewand, Lederstiefel und Maske. Die Masken wurden aus stuckierter
und bemalter Leinwand hergestellt, an denen künstliche Haare und eine
Kopfbedeckung befestigt waren.
In der hellenistischen Zeit trugen die Schauspieler hohe Plateauschuhe
und eine Maske mit einem weit geöffneten Mund.
Bis zum 3. Jahrhundert v.Chr. waren alle Teilnehmer Amateure,
infolgedessen waren diese Aufführungen fest in das soziale und religiöse
Leben der Athener integriert.
Girlandensarkophag mit Masken aus Rom.
Um 120-130 n. Chr.
Hermes
•
Muse, preise mir Hermes, den Sohn des Zeus und der Maia,
Der die Kyllene beschirmt und Arkadiens schafreiches Bergland,
Ihn, den Boten der Götter, den schnellen…
Homerische Hymnen, Auf Hermes, IV, 1 ff.
(übersetzt von K.A. Pfeiff.)
Hermes war der Sohn des Zeus und der Nymphe Maia. Mit Aphrodite war
er der Vater von Hermaphroditos und Priapos. Er war der Gott des Zufalls
und des glückhaften Findens. So ist er der Bote der Götter, der Führer der
Toten in das Haus des Hades. Als Gott der Wege war er der Beschützer
der Reisenden und Schutzgottheit der Diebe und Kaufleute. Er war auch
der Gott der Hirten und schützte die Herden.
•Attribute
Als Bote des Zeus besaß Hermes geflügelte Sandalen, einen geflügelten
Hut und trug einen goldenen Stab (Kerykeion), der von Schlangen
umwunden und von Flügeln gekrönt war. Dieser Stab vermittelte
Botschaften durch Träume.
• Darstellung
In der frühen griechischen Kunst wurde Hermes als erwachsener, bärtiger
Mann dargestellt. In Darstellungen der klassischen Kunst erscheint er als
athletischer junger Mann, fast nur mit einem Reisemantel bekleidet und
ohne Bart. Als Beschützer der Reisenden standen Wegzeichen (Hermen),
viereckige Säulen mit Hermesbüste und Phallos entlang der Straßen, auf
Plätzen, an Kreuzungen und in Gymnasien. Der Phallos war eine Erinnerung
an seine Funktion als Fruchtbarkeitsgott.
Statue des Hermes aus Rom.
Mitte 2. Jahrhundert n.Chr.
Mit Formen und Motiven klassischer Zeit.
• Sage
13
Hermes wurde von Maia in einer Höhle geboren, und schon am ersten Tag
war er groß genug, um aus der Höhle laufen zu können. Sofort entdeckte er
eine Schildkröte, tötete sie und machte aus ihrem Panzer die erste Leier.
Er benutzte für die sieben Saiten entweder den Darm eines Schafes oder
einer Kuh. Denn am selben Tag stahl er fünfzig Kühe aus einer Herde seines
Bruders, des Sonnengottes Apollon, und verwischte die Spuren, indem er
die Herde rückwärts laufen ließ und an seinen Schuhen Strauchwerk
befestigte. Dann versteckte er die Tiere und zog sich in seine Höhle zurück.
Als er von Apollon gestellt wurde, stritt Hermes den Diebstahl ab. Apollon
zitierte ihn vor Zeus. Dieser durchschaute die Lüge und forderte Hermes auf,
die Kühe zurückzugeben. Die Brüder wurden schließlich wieder versöhnt, als
Hermes Apollon die von ihm erfundene Leier gab.
Der römische Gott Merkur wurde
mit Hermes gleichgesetzt. Sein
Name geht auf das lateinische Wort
merx, Ware, zurück. Für Rom war
der Handel sehr wichtig und ein
Tempel für Merkur wurde schon im
Jahr 495 v. Chr. am Circus Maximus
am Aventin gebaut.
Doppelherme, aus Rom, 1. Jahrhundert n.Chr.
Apollon
•
Lieb sollen mir die Kithara sein und
der schnellende Bogen,
Künden will ich den Menschen des Zeus
unfehlbaren Ratschluß!
Homerische Hymnen, Auf Apollon, III, 131-132
(übersetzt von K.A. Pfeiff).
Apollon war ein strahlender jugendlicher Gott, Sohn des Zeus und der Leto
und Zwillingsbruder von Artemis. Sie wurden auf der Insel Delos geboren, wo
Leto vor der eifersüchtigen Hera, der Gemahlin des Zeus, Zuflucht gefunden
hatte.
Apollon war ein Gott mit vielen Aspekten, sein Wesen war Licht, Maß und
Ordnung. Er war ein reinigender und zugleich sühnender Gott. Seine Pfeile
konnten Tod und Krankheiten bringen. Er rächte und strafte frevelhafte Vermessenheit im persönlichen und staatlichen Leben. Als Apollon Musagetes
war er der „Anführer der Musen” und wirkte im Bereich des Wissens und
der Künste. Er war auch der Gott der prophetischen Weissagung. Fast alle
seine überregionalen Heiligtümer waren Orakelstätten, allen voran Delphi.
Seine zahlreichen Funktionen, die ihm als Gott zugeordnet wurden, sind
den Beinamen, die ihm gegeben wurden abzulesen: Smintheus „Mäusevernichter”, Alexikakos „Übelabwehrer”, Lykeios „Verteidiger der Herden
gegen die Wölfe”, Phoibos „hell” als Gott des klaren Lichtes.
•Attribute
Pfeile, Bogen und Köcher, Lorbeer, Heuschrecke, Kithara und kleinere Lyra.
• Darstellung
Apollon wurde immer als junger Mann dargestellt, meistens nackt, oft mit
Pfeil und Bogen. Er konnte auch das lange Gewand der Musiker und eine
Kithara oder eine Lyra tragen, was ihn als Musenanführer mit den Künsten
verbindet.
• Sage
14
Bronzestatuette des Apollo
Die einst in den Händen gehaltenen Attribute, Pfeil und Bogen
und Lorbeerzweig, sind modern ergänzt.
1. Jahrhundert v.Chr. / 1. Jahrhundert n.Chr
Die Insel Delos war der Geburtsort der
Zwillinge Apollon und Artemis. Es war verboten, dort zu sterben oder zu gebären.
Die Römer übernahmen diesen Gott
unter dem Namen Apollo. Er hatte
dieselben Funktionen und Attribute
wie der griechische Gott.
Viele Jahrhunderte lang blieb die
Instrumentalmusik dem Gesang
untergeordnet. Das Instrument
(Saiten-, Blas- oder Schlaginstrument)
begleitete nur die Stimme.
Der Satyr Marsyas hob einst die Flöte auf, die Athena weggeworfen hatte,
weil sich ihre Gesichtszüge beim Flöten hässlich verzerrten. Marsyas spielte
so gut, dass er meinte, sich mit Apollon messen zu können. Der Wettstreit
endete mit dem Sieg Apollons, der zur Strafe Marsyas die Haut abziehen
ließ. Nachdem Herakles die „zwölf Arbeiten” beendet hatte, nahm er an
einem Wettbewerb im Bogenschießen teil. Der König Eurytos von Oichalia
veranstaltete diesen, um seine Tochter zu verheiraten. Herakles gewann,
aber der König verweigerte ihm seine Tochter. Herakles, in einem Wahn
sinnsanfall, den Hera ihm schickte, stürzte Iphitos, den Sohn des Königs
von der Mauer der Stadt Tiryns. In seinem Wunsch nach Heilung wandte
sich Herakles an das Delphische Orakel. Die pythische Priesterin weigerte
sich, ihn zu empfangen. Also stahl Herakles ihren Dreifuß und drohte,
Delphi zu zerstören. Apollon erschien und die beiden rangen um den
Dreifuß, bis Zeus mit einem Donnerkeil seine zwei Söhne trennte. Schließlich verwies die Priesterin Herakles noch einmal in die Sklaverei. Er diente
der Königin Omphale von Lydien und vollbrachte viele weitere Heldentaten.
•Heiligtümer
Das berühmteste Heiligtum stand in Delphi und wurde von Menschen
aus vielen Ländern der damals bekannten Welt aufgesucht, um von
der Priesterin Pythia den Rat der Götter einzuholen. Dort befand sich
auch der Omphalos, ein heiliger Stein, der als Nabel der Welt galt. Auf
einer Säule in Delphi war die Inschrift „erkenne dich selbst” eingeritzt.
Musik in der antike
Musikinstrumente
Die Kithara besteht aus einem hölzernen Schallkasten,
unten gerade, vorn flach, hinten ausgebaucht. Zwei
gebogene Arme sind mit geradem Querholz verbunden.
Die Zahl der Saiten vermehrte sich von fünf (8. Jh. v. Chr.)
auf zwölf (5. Jh. v. Chr.). Das Instrument wurde von Männern
stehend gespielt und waagerecht vor die Brust gehalten.
Die rechte Hand gab mit dem Plektron (Schlagstäbchen)
die rhythmischen Impulse, die linke spielte die Melodie.
Die Kitharodie ist der Gesang zur Kithara, ursprünglich
der epischen Dichtung dienend, später freie lyrische Metren.
Die Phorminx ist ein viersaitiges Instrument mit kreisbogenförmigem Schallkörper, verlängert zu zwei geraden Armen,
die oben mit einem Querholz verbunden sind. Als ältestes
griechisches Saiteninstrument ist sie bei Homer und auf
Vasenbildern seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. nachweisbar.
Sie wurde zur Begleitung des Gesangs verwendet.
Die Leier (griechisch: Lyra) ist aus der Phorminx hervorgegangen. Als Zupfinstrument ist sie von leichterem Bau als
die Kithara und wurde meist von Knaben und Jünglingen
gespielt. Die Schildkrötenleier (Chelys), nach der Form
ihres Resonanzkörpers so benannt, hat ihre Arme wie
Ziegenhörner gebogen. Vom Instrument abgeleitet ist die
Dichtkunst die Lyrik. Der Vortrag kunstvoll gefügter Strophen
wurde häufig von Tanzbewegungen begleitet (siehe auch
Hermes).
Statue eines Apollon mit Kithara.
Angeblich aus der Villa des Hadrian, Tivoli,
vor der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr.
Das Barbiton, mit ähnlich rundem Schallkörper, hat lange
gebogene Arme, die in gerader Richtung oben aufeinander
zustreben. Es ist das Instrument von Dionysos oder den
Satyrn und wurde vorallem im Zug der Zecher mitgeführt.
15
Der Aulos ist als Doppelaulos das am weitesten verbreitete
Blasinstrument im Mythos, Kult, bei Wettbewerben und in
Schulszenen. Fälschlich als Flöte bezeichnet, ist er ein
Rohrblattinstrument, ähnlich der Oboe oder Klarinette.
Die Musen, Töchter des Zeus und der Titanin Mnemosyne, waren sie
Göttinnen der schönen Künste, später auch der geistigen Beschäftigungen.
Hesiod erwähnte neun Musen, aber ihre Funktionen wurden erst
später festgelegt. Man unterscheidet meistens die folgenden Musen:
Kalliope, die Schönstimmige: epische Dichtung
Klio, das Ansehen: Geschichte
Euterpe, der Frohsinn: Flötenspiel
Terpsichore, die Freude am Tanz: Tanz oder Chordichtung
Erato, die Liebliche: Gesang und Tanz
Melpomene, die Singende: Tragödie
Thalia, der frohe Mut: Komödie
Polyhymnia, die vielen Lieder: Pantomime
Urania, die Himmlische: Astronomie
Die moderne Bedeutung des Wortes
Museum geht zurück auf die im
alten Griechenland den Musen
geweihten Tempelbezirke: das Museion.
.
Aphrodite
•
Sie schöpft aus den Wellen die Kühle
der Lüfte,
Lässt sanft sie über die Fluren rieseln.
Immerzu flicht sie den goldenen Haaren
Duftenden Kranz ihrer blühenden Rosen.
Euripides, Medea 836ff.
(übertragen von E. Buschor)
Aphrodite, Gemahlin des Hephaistos, war die Göttin der Liebe und
der Schönheit, die Verkörperung der sexuellen Verführungskraft,
der Fortpflanzung und der Fruchtbarkeit. Sie war auch die Beschützerin
der Seeleute. Nach Homers Ilias ist sie die Tochter des Zeus und
der Dione, einer seiner Begleiterinnen. In späteren Legenden erhebt sie
sich aus dem Schaum des Meeres, und ihr Name kann mit „die Schaumgeborene” übersetzt werden.
•Attribute
Gürtel mit Liebeszauber. Als Fruchtbarkeitsgöttin hatte sie die folgenden
Attribute: Myrthe, Apfel, Granatapfel. Als Schutzherrin der vegetativen
Fruchtbarkeit wurde sie oft in heiligen Hainen verehrt. Tiere in ihrem Umfeld
waren der Sperling, der Hase, der Schwan, der Ziegenbock, die Taube, die
Schildkröte und die Muschel. Als Göttin der Schönheit hielt sie einen Spiegel
und ein Alabastron (Salbgefäß).
• Darstellung
Anfänglich wurde Aphrodite bekleidet und matronal dargestellt. Später trug
sie reizvolle Bekleidung. Praxiteles (um 360 v. Chr.) stellte als erster eine
nackte Aphrodite dar: Die Aphrodite von Knidos. In der Keramik wurde
das Thema des Parisurteils sehr oft benutzt. Sie wurde häufig in Begleitung
von Eros (lat. Amor oder Cupido) dargestellt.
• Geburt und Ursprung
Es sind verschiedene Versionen zu ihrer Herkunft überliefert.
Die bekannteste findet sich in der Theogonie von Hesiod, nach der sie
die Tochter von Gaia und Uranos war. Kronos schnitt, auf Rat seiner Mutter
Gaia, die Geschlechtsteile seines Vaters mit einem Sichelhieb ab und
„warf diese hinter sich” ins Meer. Das Blut und der Samen vermischten
sich mit dem Meer, das ringsum aufschäumte (Aphros bedeutet Schaum)
und daraus wurde Aphrodite geboren. Sie wurde dann von Zephyros
zunächst nach Kytheira geleitet, ging dann an der Küste von Zypern an
Land und verbarg ihre Blöße hinter einem Myrthenstrauch. Häufige
Beinamen von Aphrodite waren Anadyomene „aus dem Meer geboren”
und Urania, Tochter von Uranos. Schon den Griechen war bewusst, dass
Aphrodite keine griechische Göttin war, sondern aus dem Orient kam.
Sie hatte die Charakteristika einer Liebes-, Fruchtbarkeits-, Mutter- und
Kriegsgöttin wie Ischtar in Mesopotamien, Astarte in Syrien oder Atirat
in Ugarit (Nordsyrien). Die griechische Aphrodite hatte allerdings ihre
kriegerische Funktion verloren, die sie aber als Venus Armata in der
römischen Welt zurückgewann.
16
• Sage
Statue der Aphrodite aus Rom.
Mitte des 2. Jahrhundert n.Chr.
nach einem Entwurf des frühen Hellenismus.
Die vielleicht berühmteste Legende um Aphrodite bezieht sich auf die
Ursachen des Trojanischen Krieges (s. Hera). Eine weitere erzählt von
Adonis, einem schönen, von Aphrodite geliebten Jüngling, der auf der
Jagd auf einen wilden Eber ums Leben kam. Adonis wurde als Knabe von
Persephone erzogen. Nach einem Streit zwischen den beiden Göttinnen
entschied Zeus, dass Adonis ein Drittel des Jahres bei Persephone, ein
Drittel bei Aphrodite, ein Drittel aber nach eigenem Wunsch verbringen
sollte. Er verbrachte jedes Jahr acht Monate bei Aphrodite.
Der Kult um Adonis stand in engem Zusammenhang mit dem Wechsel
der Jahreszeiten, mit dem Blühen und Welken der Natur. Während der
mehrtägigen Adonisfeste wurde über seinen Tod geklagt und über seine
Auferstehung gejubelt. Die Adonisgärtchen, die die Frauen zu Ehren des
Gottes pflanzten, symbolisierten mit ihren schnell wachsenden und sogleich
wieder welkenden Blumen den ewigen Kreislauf der Natur.
In einem anderen Mythos wird berichtet, dass Zeus, um Aphrodite zu
demütigen, in ihr das Verlangen nach Anchises, einem Sterblichen weckte.
Sie verführte Anchises und gebar Äneas, den die Nymphen aufzogen. Als
Aphrodite Anchises verließ, verbot sie ihm, die wahre Mutter seines Sohnes
zu nennen. In der Äneis von Vergil trägt Äneas seinen alten Vater aus dem
brennenden Troja. Auf der Suche nach einer neuen Heimat gelangten sie
nach Latium, wo ein Nachkomme von Äneas, Romulus, die Stadt Rom
gründete.
Aphrodite
•Heiligtümer
Eines der Hauptzentren der Verehrung der Aphrodite war die Stadt Paphos
(heute: Kouklia) auf Zypern. Ein anderes Heiligtum befand sich in der Stadt
Aphrodisias in Kleinasien.
Eros
Eros (lateinisch Cupido oder Amor) galt nach Hesiod als von selbst entstandene Urkraft, die die Entwicklung vom Chaos zur geordneten Welt bewirkte.
Später wurde er als Sohn des Ares und der Aphrodite angesehen. Der geflügelte Bogenschütze erweckte mit seinen Pfeilen, mit denen er nach Göttern
und Menschen schießt, sowohl die Liebe zwischen Mann und Frau als auch
zwischen Männern.
In der Philosophie von Sokrates (470-399 v. Chr.) und Plato (427-347 v. Chr.)
wird der Eros vergeistigt, er bedeutet das Streben und die Liebe zur Erkenntnis, zur Idee des Schönen, das Verlangen nach Zeugung im Schönen. In der
griechischen Kunst wurde Eros als schmächtiger, aber schöner Jüngling mit
Flügeln dargestellt, oft mit verbundenen Augen als Symbol für die Blindheit
der Liebe. Manchmal trägt er eine Blume. Im römischen Mythos und in
der römischen Kunst sank Eros zu einem verschmitzten flatterhaften,
neckischen Knaben herab. Eroten, Amoretten, Putten und andere geflügelte
kindliche Nackedeis sind Vervielfältigungen des Eros und begleitende
Scharen der Aphrodite.
Aphrodite in der Muschel mit Eros.
4./3. Jahrhundert v.Chr. Angeblich aus Korinth.
Die drei Chariten (lateinisch Gratiae),
Töchter des Zeus, waren eng mit Aphrodite
verbunden. Als Göttinnen personifizierten
sie den Frohsinn und die Anmut. Aglaia
war der Glanz, Euphrosyne der Frohsinn,
Thaleia die Blühende.
17
Venus war ursprünglich eine italische
Natur- und Gartengöttin, die früh mit
Aphrodite gleichgesetzt wurde. Zu
den Veneralia am 1. April wurde sie
ausgiebig mit rauschenden Orgien,
Streichen und Scherzen unter
Freunden gefeiert. Schließlich war
ihr der ganze April geweiht.
Artemis
•
Artemis sing‘ ich, die göttliche Jungfrau
mit goldenem Bogen, Ehrfurcht gebietend,
Wälder durchtosend und Hirsche erlegend[…]
Die auf schattigen Bergen und windumfahrenen Höhen,
Spannt den Bogen aus lauterem Gold und
Jauchzend vor Jagdlust
Ihre schwirrenden Pfeile verschießt…
Homerische Hymnen, Auf Artemis, XXVII, 1 f.f
(Übersetzt von K.A. Pfeiff)
Artemis, die Zwillingsschwester des Apollon war die Herrin der wilden Tiere,
insbesondere des Bären, Göttin der Jagd und der Jäger. Sie wurde auch von
den Fischern und Hirten verehrt. Die jungfräuliche Göttin schützte die Übergänge, wie den vom Leben zum Tod und während der Geburt. Daher war sie
die Göttin der Initiation bei Mädchen und Knaben.
Als Mondgöttin wird sie manchmal mit den Göttinnen Selene und Hekate
gleichgesetzt. Artemis strafte wie Apollon die menschliche Vermessenheit
und Anmaßung.
•Attribute
Pfeil und Bogen, Jagdhunde, Fackel
• Darstellung
In den Werken der bildenden Kunst wurde sie meist als junge Jägerin, oft
mit Pfeil und Bogen dargestellt. Ihr kurzes Gewand, häufig aufgebauscht,
ließ ihre mit Jagdstiefeln bekleideten Beine frei. In ihrem Gefolge erschienen
Nymphen mit denen sie tanzte. Auf dem großen Fries des Pergamonaltars
kämpfen Artemis und Apollon gemeinsam mit ihrer Mutter Leto gegen die
Giganten.
• Sage
Artemis bestrafte Sterbliche, die ihre Riten versäumten oder sie kränkten,
wie der Jäger Aktaion, der Artemis, als er mit seinen Hunden im Wald war,
beim Baden zusah. Damit er sich nicht rühmen konnte, sie nackt gesehen
zu haben, verwandelte sie ihn in einen Hirsch, den seine eigenen Hunde
jagten und töteten. Die Nymphe Kallisto war eine Gefährtin der Artemis und
hatte daher Jungfräulichkeit gelobt. Doch Zeus verführte sie und sie wurde
Mutter des Arkas. Artemis verwandelte sie in eine Bärin, um sie für ihren
Wortbruch zu strafen. In einer Überlieferung verwandelte Zeus die Bärin und
ihren Sohn in Sterne, und zwar in den Großen und in den Kleinen Bären.
Nach der Überlieferung war sie die Beschützerin der Jugend, insbesondere
junger Frauen. Während des Trojanischen Krieges hinderte Artemis jedoch
die Griechen so lange daran, nach Troja zu segeln, bis sie ihr eine Jungfrau
geopfert hatten. Einigen Berichten zufolge entführte sie Iphigenie, die als
Opfer bestimmt war.
18
•HEiligtümer
Statue der Artemis aus Rom.
Marmorkopie des 2. Jahrhunderts n.Chr. nach
einem Original aus dem 4. Jahrhundert v.Chr.
Diana, in der römischen Mythologie
Göttin des Mondes und der Jagd,
die mit Artemis identifiziert wurde.
Sie war die Wächterin der Quellen
und Flüsse und die Beschützerin
der wilden Tiere. Außerdem wurde
sie besonders von den Frauen
verehrt, da man glaubte, dass sie
denen, denen sie zugetan war,
eine leichte Geburt gewährte. Ihre
berühmteste Kultstätte war der
heilige Hain von Arricia in der Nähe
des Sees Nemi.
In Rom war ihr ein Heiligtum auf
dem Hügel Aventin geweiht.
Das Artemision von Ephesos, das nach seiner Zerstörung um 356 v. Chr.
wieder aufgebaut wurde, war der berühmteste Tempel der Artemis und
wurde zu den sieben Weltwundern gezählt. Dort befand sich ein Kultbild
der Göttin Artemis, auf dem sie mit vielen Brüsten dargestellt ist, was auf
ihre ursprüngliche Funktion als Muttergöttin verweist.
Im letzten Drittel des 5. Jahrhunderts v. Chr. fand in Ephesos ein Wettstreit
zwischen Bildhauern für die Skulptur einer verwundeten Amazone statt.
Zahlreiche Kopien überliefern drei Typen. Die verwundete Amazone Sk7
im Pergamonmuseum könnte eine Kopie des Werkes von Kresilas sein.
Im Artemisheiligtum in Brauron, in der Nähe von Athen, fanden Initiationsrituale für junge Mädchen vor ihrer Heirat statt. Sie wurden in safrangelbe
Gewänder gekleidet und trugen Bärenmasken, nahmen an Wettläufen und
Reigentänzen teil.
Das julisch-claudische Kaiserhaus führte seine Abstammung über Anchises
auf Aphrodite – Venus zurück. Sie war die persönliche Schutzgöttin von
Caius Julius Cäsar und wurde später zur Stammmutter aller Römer stilisiert.
AThena
•
Eulenäugig und plänereich, unbeugsamen Herzens,
Ehrfurchtgebietende Jungfrau, Städte
beschirmend und wehrhaft,
Tritogeneia, die Zeus, der Planende selber geboren
Aus dem erhabenen Haupt, mit den allhinstrahlenden, goldenen
Waffen der Schlachten gerüstet.
Homerische Hymnen, Auf Athena, XXVIII, 2 ff.
(Übersetzt von K.A. Pfeif).
Athena, Tochter des Zeus und der Metis, war die Göttin der Weisheit,
der Kunst, des Handwerks, des heldenhaften Kampfes und Schützerin
der Stadt. Sie war eine jungfräuliche Göttin, aber im Gegensatz zu Artemis
liebte sie die Gesellschaft der Männer.
•Attribute
Militärische Rüstung: Helm, Schild, Speer und Aigis (Brustpanzer, zumeist
mit dem Gorgonenhaupt), Ölbaum. Eule und Schlange waren ihre heiligen
Tiere.
• Darstellungen
Meistens wurde Athena in voller Rüstung dargestellt. In ihrer Hand konnte
sie Nike, die Siegesgöttin tragen. Als Athena Polias war sie die Schützerin
der Stadt und als „Athena Promachos” schreitet sie kämpfend vorwärts,
meist in der erhobenen Hand eine Lanze haltend.
Kopf einer Athena aus Rom.
Kopie des 2. Jahrhunderts n.Chr. Nach einem
Original aus dem frühen 4. Jahrhundert v.Chr.
• Sage
Als Zeus’ erste Frau Metis schwanger wurde, wurde Zeus gewarnt, sein
künftiger Sohn würde mächtiger als sein Vater sein. Also verschlang Zeus
die schwangere Metis. Das Kind entwickelte sich im Kopf des Zeus und als
Hephaistos das Haupt von Zeus mit einer Axt spaltete, kam Athena aus
dem Schädel in voller Rüstung und als Erwachsene zur Welt. Sie half ihrem
Vater in den Schlachten gegen die Titanen und die Giganten.
Athena musste sich gegen Poseidon um die Herrschaft über Athen durchsetzen (siehe Poseidon). Sie half auch den Helden, die unter ihrem Schutz
standen, wie Perseus, Herakles oder Odysseus.
•Heiligtümer
Der Parthenon (gebaut zwischen 447 und 432 v. Chr.) auf der Akropolis
in Athen war ihr wichtigstes Heiligtum. Das Kultbild der Athena wurde von
Phidias in Gold und Elfenbein gefertigt und war 12 m hoch. Jedes vierte Jahr
wurden die Panathenäen zu ihrer Ehre in Athen gefeiert. Es wurden Wettkämpfe veranstaltet. Die Kampfpreise bestanden in großen und luxuriösen
Amphoren, den so genannten Panathenäischen Preisamphoren, die mit
Öl gefüllt waren. Den Höhepunkt des ganzen Festes bildete der feierliche
Umzug der gesamten athenischen Bürgerschaft und die Übergabe des
gewebten Gewandes für die Götterstatue.
19
Minerva, die italische Göttin des
Handwerks und der Kriegskunst
wurde früh mit Athene gleichgesetzt. Zusammen mit Jupiter und
Juno wurde sie auf dem Kapitol und
als Beschützerin der Stadt auf dem
Aventin verehrt.
ares
•
Übergewaltiger Ares, du Wagenbedränger
im Goldhelm,
Schildträger mächtigen Mutes,
Stadtschirmer in eherner Rüstung,
Starkhänder ohne Ermatten,
Speermächtiger, Bollwerk des Himmels!
Vater des glücklichen Sieges im Krieg
und Helfer der Themis,
Zwingherr unserer Feinde, du Führer
gerechtester Männer…
Homerische Hymnen, Auf Ares VIII, 1 ff.
(Übersetzt von K.A. Pfeiff)
Ares, Gott des Krieges, war ein Sohn von Zeus und Hera. Er war unverheiratet und hatte viele Liebschaften. Bekannt war seine Liebe zu Aphrodite,
der Gemahlin seines Bruders Hephaistos. Aphrodite bekam von Ares die
Kinder Eros (Liebe), Harmonia (Harmonie), Deimos (Schrecken) und Phobos
(Furcht). Homer beschrieb Ares als prahlerisch und gewalttätig und machte
ihn als unbeherrschten Wüstling lächerlich. Die Römer dagegen verehrten
Mars als einen ihrer wichtigsten Götter.
•Attribute
Waffenschmuck, Streitwagen
• Darstellung
Er wurde als ein starker junger Mann in voller Rüstung, mit Lanze, oft in
Begleitung von Aphrodite dargestellt.
• Sage
In der Odyssee von Homer (Gesang VIII) erzählt der Sänger Demodokos, wie
die Beziehung von Ares mit Aphrodite entdeckt wurde. Der betrogene Gatte
von Aphrodite, Hephaistos, erfuhr, was hinter seinem Rücken vorging. Also
befestigte er ein Netz, das er selbst kunstvoll geknüpft hatte, heimlich über
seinem Bett und gab vor, den Olymp zu verlassen. Als Ares mit Aphrodite
auf dem Bett lag, fiel das Netz herunter und fesselte das Liebespaar.
Hephaistos erschien und rief die anderen Götter als Zeugen des Ehebruchs.
Die Göttinnen blieben fort, aber die Götter sahen sich die Szene lachend an.
•Heiligtümer
Bronzehelm gefunden im Zeustempel in Olympia. Zweite
Hälfte des 7. Jahrhunderts v.Chr.
20
Hephaistos – Sohn des Zeus und der
Hera war der Gott des Feuers und des
Schmiedehandwerks. Er kam mit verkrüppelten Füßen zur Welt. Dies ärgerte
Hera so sehr, dass sie ihn vom Olymp ins
Meer hinab warf. Er wurde von Nereiden
gefunden und in einer Höhle großgezogen.
Als Erwachsener wurde er wieder in den
Olymp aufgenommen und schmiedete dort
Waffen für die Götter. Seine Schmiede befand sich unter dem Ätna, dem Vulkan auf
Sizilien. Trotz seines Gebrechens und des
Hinkens war er mit Aphrodite verheiratet.
Mars, der römische Gott des
Krieges, wurde mit Ares identifiziert. Er kam zu der Vestalin Rheia
Silva als sie schlief und sie gebar
die Zwillinge Romulus und Remus.
Da eine Vestalin Jungfrau bleiben
sollte, wollte ihr Großonkel Amulius
die Säuglinge im Tiber ertränken
lassen. Eine Wölfin, das heilige
Tier des Mars, rettete und ernährte
die Zwillinge. Romulus ist der
mythische Gründer Roms. Nach
Mars war der Campus Martius
(Marsfeld) in Rom benannt, der
als Übungsplatz für die römischen
Soldaten diente.
Der Areopag in Athen bedeutet „Hügel des Ares”, der dem alten Rat
seinen Namen verlieh. Der Rat bestand aus ehemaligen Archonten.
Er diente unter anderem als Gericht in Mordfällen.
asklepios
•
Preisen will ich Asklepios jetzt, den Heiler der Krankheit,
Ihn, den Sohn des Apollon, den einst die hehre Koronis,
König Phlegyas‘s Kind, auf der dotischen Ebne zum großen
Heil für die Menschen geboren, den Linderer quälender Schmerzen.
Herr, sei auch du so gegrüßt, ich flehe dich an mit dem Liede!
Homerische Hymnen, auf Asklepios XVI, 1-5
Asklepios war der Gott der Heilkunst. Er war der Sohn des Apollon und
der Prinzessin Koronis, der bei seiner Geburt von Apollon oder Hermes
aus dem Leib seiner Mutter gerettet wurde. Er wurde von dem heilkundigen
Kentauren Chiron aufgezogen.
• Attribute
Schlange oder Schlangenstab, der noch heute das Symbol der Heilkunst ist.
• Darstellung
Er wurde stehend oder thronend dargestellt, zumeist langhaarig und bärtig,
begleitet von seiner Schlange. Auf Weihreliefs ist Asklepios häufig in Begleitung seiner Tochter Hygieia zu sehen. Der Hahn war dem Asklepios geweiht.
Er war eine bevorzugte Opfergabe für den Gott und wurde auch für Auspizien
(Weissagung) verwendet.
• Sage
Wegen Untreue wurde Koronis von Artemis, der Schwester des Apollon,
getötet. Das Kind Asklepios wurde von seinem Vater Apollon gerettet und
von Chiron erzogen. Bei ihm lernte er die Heilkräuter zu nutzen, deren
Standorte er bei seinen Wanderungen ausfindig machte. Asklepios beobachtete bei einem Schlangenpaar die Wirkung eines Krautes, das zum Leben
zurückführte. Er verwendete dieses Kraut bei Hippolytos, dem Sohn des
Theseus. Über diese Rückführung der Verstorbenen ins Leben beschwerten
sich Hades und die Schicksalsgöttinnen bei Zeus. Asklepios hatte die
Heilkunst missbraucht und wurde von Zeus mit einem Blitz getötet. Apollon
rächte seinen Sohn, indem er die Kyklopen, Kinder von Zeus, tötete.
Asklepios wurde von Apollon (oder Zeus) als Sternbild des Schlangenträgers
an den Himmel versetzt.
• Heiligtümer
Die berühmtesten Heiligtümer befanden sich in der hellenistischen Zeit in
Orchomenos in Böotien, in Trikka in Thessalien, in Epidauros, in Kos und in
Pergamon. Die Orte wurden oft wegen der Heilwirkung des Wassers ausgewählt. In diesen Heiligtümern wurden die Patienten von den Priestern mit
unterschiedlichen Heilmethoden und Ritualen behandelt. Überliefert sind
Heilpflanzen, Tempelschlaf mit kultischen Vorschriften, wie Waschungen,
Salbungen, Fastengebote und Keuschheitsriten. Im Traum offenbarte der
Gott Rat oder direkte Heilung. Die Gebäude waren auch für längere Aufenthalte vorgesehen und konnten mit Bibliothek und Theater versehen sein.
Statue eines Asklepios aus Rom.
2. Jahrhundert n.Chr.
Hygieia
Sie ist die Personifikation der Gesundheit,
sie erscheint als eine weibliche Gestalt im
langen Gewand und häufig begleitet von
ihrem Vater Asklepios. Die Schlange ist
ihr Attribut wie bei ihrem Vater.
Aesculapius ist der römische
Name des Asklepios. 293 v.Chr.
holte eine römische Gesandschaft
diesen griechischen Gott in Gestalt
einer heiligen Schlange aus
Epidauros nach Rom, damit er
eine schwere Seuche beende.
Wenig später wurde auf der
Tiberinsel ein Tempel für diesen
Gott geweiht.
21
berühmte ärzte
22
Der Eid des Hippokrates
„Ich schwöre bei Apollon, dem Arzt,
und bei Asklepios, Hygieia und
Panakeia, sowie unter Anrufung aller
Götter und Göttinnen als Zeugen,
dass ich nach Kräften und gemäß
meinem Urteil diesen Eid und diesen
Vertrag erfüllen werde.“
So lauten die ersten Zeilen des hippokratischen Eides, der als Grundlage
ärztlicher Ethik angesehen wird.
Der Eid verbietet Ärzten, Abtreibungen
vorzunehmen, Sterbehilfe zu leisten
und chirurgische Eingriffe vorzunehmen.
Weiterhin gelobten Ärzte mit der Schwurformel, dass sie alles Gehörte und
Gesehene geheim halten (Schweigepflicht). Mittlerweile wurde dieser Eid
durch das Ärztegelöbnis abgelöst.
Hippokrates von Kos (um 460-370 v. Chr.) war ein griechischer Arzt aus
einer alten Arztfamilie. Er gehörte als Begründer der wissenschaftlichen
Medizin zu den bedeutendsten Ärzten der Antike. Für ihn waren die Krankheiten nicht von den Göttern gesandt sondern hatten erklärbare Ursachen,
wie Umwelteinflüsse. Die Gesundheit beruhte auf der richtigen Mischung
von vier Körpersäften: Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle. Das Gleichgewicht wurde durch Diät und Naturheilkunde wiederhergestellt. Er betonte
die Wichtigkeit der vernunftmäßigen Behandlung durch den Arzt, der seine
Erfahrungen aufgrund von Beobachtungen und Beschreibungen der Krankheitssymptome sammelt.
Der hippokratische Eid gilt als erste grundlegende Formulierung einer
ärztlichen Ethik. Der Eid wurde nach Hippokrates benannt, aber er ist nicht
deren Autor.
Galen (129 - um 200 n. Chr.) war Gladiatorenarzt in Pergamon und ab 169
Leibarzt am römischen Kaiserhof. Er war der letzte große Repräsentant
der wissenschaftlichen Medizin in der Antike. Er erkannte Hippokrates
uneingeschränkt als ärztliche Autorität an. In seinen zahlreichen Schriften,
die zum großen Teil erhalten sind, fasste Galen das gesamte medizinische
Wissen der Antike zusammen. Die galenische Medizin behauptete sich bis
in die Renaissance als maßgebende Lehre.
In der Gemäldegalerie
Die olympischen Götter
Antikenrezeption
Beispiele für die Antikenrezeption in Werken der Gemäldegalerie am Kulturforum, der Friedrichswerderschen Kirche am
Werderschen Markt und der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel, die in die erweiterte Kunstbetrachtung einfließen
können.
Carloni, Carlo Innocenzo, Der Aufbruch der Göttinnen Juno, Venus und
Minerva, geleitet von Merkur, zum
Parisurteil. Vor 1727/1730
Sebastiano Ricci,
Die olympischen Götter. Um 1700
Zeus / Jupiter
Poseidon / Neptun
Apollon / Apoll
Correggio,
Liebesabenteuer des Jupiter in verwandelter Gestalt:
Leda mit dem Schwan. Um 1530/32
Jan Gossaert, Neptun und Amphitrite, 1516
Lucas Cranach d.Ä., Apoll und Diana in waldiger
Landschaft. 1530
Dionysos / Bacchus
Hades / Pluto
Jean François de Troy
Bacchus und Ariadne. 1717
Sebastiano Ricci, Pluto. Um 1700
Francesco de Mura,
Der Zug des Bacchus. Um 1760
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Antikenrezeption
Hermes / Merkur
Sebastiano Ricci, Merkur.
Um 1700
Artemis / Diana
Jan Fyt, Diana mit ihren Jagdhunden neben erlegtem Wild
Pietro Liberi, Diana und Aktäon. Um 1660
Aphrodite / Venus
Athena / Minerva
Piero di Cosimo,, Venus, Mars und Amor. Um 1505
Rembrandt, Minerva. Um 1631
Lucas Cranach d.Ä.,
Venus und Amor. Um 1530
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Ares
Paris Bordon, Mars und Venus,
von Vulkan überrascht.
Um 1549/50
In der Friedrichswerderschen Kirche
Dionysos / Bacchus
Hermes
Dionysos und Ariadne (Detail). Römisch,
4. Jahrhundert v. Chr.
Hermes. Römisch, nach griechischem Original
des 5. Jahrhundert v. Chr. (Detail)
Demeter/ Ceres
Dionysos/ Bacchus
Ludwig Michael Schwanthaler,
Ceres und Proserpina. 1843
Adolf von Hildebrand, Dionyseusrelief. 1890
Antikenrezeption
In der Alten nationalgalerie
Apollon/ Apoll
Jakob Philipp Hackert, Ideale Landschaft
mit Apollo (Arkadische Landschaft). 1805
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Aphrodithe/ Venus
Reinhold Begas, Venus und Amor. 1864-66
Antonio Canova, Nachfolge, Venus. 1817/18,
Bronzeguss, um 1845-64
literatur
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich mit dem Thema „Griechische Mytholgie“ zu beschäftigen. Die Zahl
der zu diesem Thema erschienen Bücher ist groß, so dass hier nur eine kleine Auswahl zusammengestellt ist:
Bruit Zaidman, Louise und Schmitt Pantel, Pauline, Die Religion der Griechen: Kult und Mythos,
München, 1994.
Buschor, Ernst, Medeia. Hippolytos. Herakles: drei Tragödien/ Euripides, München, 1952.
Buschor, Ernst und Schadewaldt, Wolfgang, Tragödien; Sophokles; Aias. Antigone. Trachinierinnen.
König Ödipus. Elektra. Philoktetes. Ödipus auf Kolonos, Zürich & Stuttgart, 1968.
Buschor, Ernst, Griechische Tragödien, Frankfurt am Main, 1961.
Grant, Michael und Hazel, John, Lexikon der antiken Mythen und Gestalten, München, 2004.
Gärtner, Hannelore, Kleines Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Leipzig, 1989.
Irmscher, Johannes und Johne Renate (Hrsg.) Lexikon der Antike, Leipzig, 1987.
Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae, Zürich/München, 1981-2005.
Pauly, August Fr., Cancik, Hubert, Schneider, Helmuth, und Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike,
Stuttgart/Weimar, 1997.
Pfeiff, Karl Arno, Homerische, Hymnen, Tübingen, 2002.
Schwab, Gustav, Die schönsten Sagen des klassischen Altertums, Bindlach 2006.
Garides, Helena, Zeus & Co. Griechische Mythologie – mal ganz anders, St. Gallen, 2005.
Finck, Gerhard, Who‘s who in der antiken Mythologie, München, 2004.
Hrsg. Besucher-Dienste der Staatlichen Museen zu Berlin: Antiker Mythos in Text und Bild. Von Äneas bis
Vertumnus. Antikenrezeption auf Werken der Gemäldegalerie. Eine Materialsammlung für Lehrer und Schüler.
Berlin 2001
Hesiod, Theogonie
Herausgeber, Übersetzer: Karl Albert, St. Augustin, 1998.
Homer, Ilias und Odyssee, Dt. von Johann Heinrich Voss. Bearb. von Hans Rupé und E. R. Weiß
Eltville am Rhein, 1980.
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