Reisende als Amateur-Experten
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Reisende als Amateur-Experten
Reisende als Amateur-Experten Drei wichtige Reisetrends, die durch die Rezession beschleunigt werden Inhalt Vorwort von Ian Wheeler 1 Reisende als Amateur-Experten 2 > Neue Reiseziele 4 > Der Aufstieg der BRIC-Staaten 5 Markenaufbau in der Online-Welt 6 Die flexible Reise 8 > Technik und die Erfahrung vor, während und nach der Reise 9 > Warten auf das mobile Internet 12 > Ein Blick in die fernere Zukunft 14 > … aber zu Hause ist es doch am schönsten? 15 Kundenerfahrung im Buchungsprozess 16 Alle Nischen, groß und klein 18 Über die Studie 22 Reisende als Amateur-Experten 1 Vorwort von Ian Wheeler Instruments), Polaroid und Revlon haben alle während der Großen Wirtschaftskrise 1929 angefangen; Microsoft und The Gap Limited wurden während jüngerer Rezessionen gegründet. In mancher Hinsicht machen Rezessionen es neuen Unternehmen sogar einfacher – eine größere Zahl talentierter Menschen ist auf der Suche nach Arbeit, Lieferanten sind offener für Verhandlungen, und Kunden sind möglicherweise eher bereit, Produkte oder Dienstleistungen auszuprobieren, die Kostenersparnisse versprechen. Niall Ferguson, Finanzhistoriker an der Universität von Harvard, zieht eine ähnliche Parallele zwischen biologischer und wirtschaftlicher Evolution: „Oft ist der wahre Treiber [der Finanzgeschichte] der Prozess der Artenbildung – wenn neue Arten von Unternehmen entstehen – sowie der gleichermaßen periodisch wiederkehrende Prozess ,kreativer Zerstörung‘ – wobei schwächere Unternehmen aussterben oder im Allgemeinen ,gefressen‘ werden.“2 In dieser Studie beschreiben wir drei allgemeine Trends, die die Reisebranche heute beeinflussen: zunehmend besser informierte Kunden, stets weiter technisierte Reiseprozesse und das Wachstum von Nischen. Wir glauben, dass der gegenwärtige Abschwung diese Trends beschleunigt. Wir haben mit 30 führenden Managern und Vordenkern der Reisebranche gesprochen sowie in einer Umfrage weltweit 2.719 Reiseexperten zu einer Reihe wichtiger Trends in der Reisebranche befragt. Umfangreiche Recherchen haben uns anschließend geholfen, zu verstehen, wie diese Trends möglicherweise von der Rezession beeinflusst werden. Reisende als Amateur-Experten: Das Internet stellt gewöhnlichen Reisenden immer mehr Informationen zur Verfügung – ob über professionell erstellte Inhalte oder Nutzerbewertungen oder über andere soziale Medien. In Zeiten schrumpfender Firmen- und Privat-Budgets ist die Motivation, möglichst viel Nutzen aus diesen Informationen zu ziehen, so groß wie noch nie. Im Sommer 2007, als die ersten Risse im mächtigen Finanzgebäude an der Wall Street zutage traten, nahm an der Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika bereits eine Naturkatastrophe ihren Lauf: Millionen Hektar des amerikanischen Westens standen in Flammen. Es sollte die zweitgrößte Feuerkatastrophe seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1960 sein.1 Auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans verzeichnete das Europäische WaldbrandInformationssystem (European Forest Fire Information System – EFFIS) im Juli 2007 die schlimmsten Feuer in ihren Akten. Waldbrände und wirtschaftliche Rezessionen sind beide sowohl schmerzhaft als auch tragisch. In dieser Studie haben wir versucht, über die momentanen Verwüstungen der Kreditkrise und die drauffolgende globale Rezession hinaus in die Zukunft zu blicken. Wir haben versucht, uns die Trends und Innovationen anzuschauen, die nach der Rezession Erfolg haben könnten. Rezessionen – und sogar Wirtschafts-Depressionen – dämpfen Innovationen nicht immer so stark, wie es uns manchmal weis gemacht wird. Hewlett-Packard, Geophysical Service (heute Texas Die flexible Reise: Technologie hat die Buchungsprozesse unermesslich verbessert, aber auch die Reise selbst ist reif für technische Neuerungen. Solche Innovationen könnten von pfiffigen Managern kommen, die die Rezession als Chance für einen Richtungswechsel nutzen. Alle Nischen, groß und klein: Auf der Suche nach Zusatzgeschäft schauen Reiseanbieter in zunehmendem Maß nach Nischen im Reisemarkt, nach Nischen-Dienstleistungen oder nach Möglichkeiten für zusätzliche Angebote. Im Fokus stehen außerdem höhere Margen für tiefergehende Expertenberatung. So, wie Waldbrände einen wichtigen Teil des Erneuerungsprozesses darstellen, macht die momentane Rezession unserer Überzeugung nach den Weg frei für eine ganze Welle von Innovationen in der Reisebranche. Ian Wheeler Group Vice President, Marketing & Distribution, Amadeus www.amadeus.com 2 Reisende als Amateur-Experten Reisende als Amateur-Experten Reisende als Amateur-Experten Reisende als Amateur-Experten 3 Reisende als Amateur-Experten Gegen Ende der 1990er-Jahre stellten Mediziner einen merkwürdigen Trend fest: Patienten wussten in zunehmendem Maße fast genauso viel über ihre Krankheiten wie ihre Ärzte3, die doch den Vorteil einer jahrelangen Universitätsausbildung haben. Diese Beobachtung hat zwei Gründe. Da die Menschen länger leben, leiden sie auch mehr unter langwierigen Krankheiten – so dass sie über Jahre damit leben, während die Ärzte diese Krankheit lediglich studiert haben. Die Gesundheitsbranche hat dafür den Begriff „Experten-Patienten“ gefunden. Zweitens haben Patienten über das Internet Zugang zu mehr Informationen als früher sowie die Möglichkeit, ihren Zustand selbst zu diagnostizieren. Das hat zur Entwicklung einer „partizipativen Medizin“ geführt: Anstelle des rationalen Verhältnisses zwischen allwissendem Arzt und pflichtbewusst passivem Patienten gibt es jetzt ein Team, das einen gut informierten und aktiv engagierten Patienten, spezialisierte soziale Netzwerke und klinische Forscher in einem „kollaborativen Verhältnis des gegenseitigen Respekts“4 zusammenführt. Etwas Vergleichbares geschieht gerade in der Reisebranche. Ungeachtet der gegenwärtigen Rezession ist der Reisemarkt in den vergangenen 10 bis 15 Jahren enorm gewachsen. Ähnlich wie jemand mit einer langwierigen Krankheit – wenn auch hoffentlich mit weniger Leiden – wissen Vielreisende oft mehr über ihr Reiseziel und über die besten Wege dorthin als ein Reisebüro-Mitarbeiter. Das gilt für Geschäftsreisen wie für Urlaubsreisen. Genauso wie das Internet Patienten mit Wissen ausgestattet hat, haben soziale Netzwerke, Seiten mit Nutzerbewertungen und andere Einrichtungen im Internet Reisenden die Macht des Wissens gegeben – und werden das auch weiterhin tun. Für die kommenden zehn Jahre erwartet die Hälfte der befragten Experten eine „signifikante Änderung“ des Wissensstands von Reisenden über ihre Reisemöglichkeiten (siehe Grafik). Die Hälfte der befragten Experten erwartet also, dass sich der Service-Anspruch der Reisenden in den kommenden zehn Jahren gleichermaßen stark ändert. Das rührt teilweise von einem Kundenservice-„Wettlauf“ der konkurrierenden Reiseanbieter her, was wiederum zu höheren Service-Erwartungen unter den Kunden führt. „Die Herausforderung besteht darin, dass die Kunden umso anspruchsvoller werden, je mehr man ihnen gibt“, sagt Paul Ellerby von easyCruise. Ein kleinerer – aber immer noch signifikanter – Teil der befragten Experten rechnet damit, dass Reisende sich künftig weniger häufig professionellen Rat in Reisebüros holen werden. Wie stark wird sich Ihrer Meinung nach in den kommenden zehn Jahren das Verbraucherverhalten hinsichtlich der genannten Möglichkeiten ändern? Kunden sind besser über ihre Möglichkeiten informiert 50 % Kunden werden anspruchsvoller, was Service angeht 50 % Kunden werden sich weniger in Reisebüros beraten lassen Ändert sich stark Ändert sich erkennbar 25 % Ändert sich wenig 43 % 7% 36 % 50 % Ändert sich nicht 14 % 11 % 14 % Weiß nicht (Experteninterviews. Basis: alle Antworten = 28) 4 Reisende als Amateur-Experten Reisende als Amateur-Experten Neue ReisezieleDescription Gleichzeitig wird damit gerechnet, dass Reisende unternehmungslustiger werden. Das ergibt Sinn: Wenn Vorbereitung alles ist, dann werden gut informierte Reisende eher auch an Orte reisen, über die es zuvor nur wenig Informationen gab. Der World Tourism Organisation5 der Vereinten Nationen zufolge wächst die Nachfrage nach neuen und ungewöhnlichen Reisezielen weiter, trotz des in der Rezession begründeten allgemeinen Trends global sinkender Besucherzahlen. Weltweit schrumpfte der internationale Tourismus in den ersten vier Monaten 2009 im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent – im selben Zeitraum wuchs die Zahl der Reisen nach Afrika um drei Prozent, vor allem nach Nordafrika (plus sechs Prozent) und aufgrund des Wiederauflebens des Tourismus’ nach Kenia nach den Unruhen im Jahr 2008. Es ist vielleicht keine Überraschung, dass offenbar auch China von den veränderten Verhaltensmustern im Tourismus profitieren wird. Der World Tourism Organisation zufolge stehen Frankreich, Spanien und die USA zur Zeit an der Spitze der weltweiten Reiseziele. Obwohl die befragten Experten keine großen Veränderungen erwarten, rechnen sie doch damit, dass sich China wahrscheinlich zu einer großen Destination entwickeln wird. Auf die Frage, welche Länder ihrer Meinung nach im Jahr 2020 die Top-drei-Destinationen sein werden, wurden am häufigsten die USA (76 Prozent), Frankreich (66 Prozent) und China (52 Prozent) genannt. Spanien kam nur noch auf den vierten Platz (28 Prozent). Tatsächlich könnte die Rezession das Wachstum der Reisen zu nichttraditionellen Zielen möglicherweise sogar beschleunigen, so Gerard Bellino, Vice President in der Leisure-Unternehmenseinheit von Carlson Wagonlit in der Zeitschrift „Business Week“: „Die Menschen nutzen den Marktrückgang, um Dinge zu tun, für die sie zuvor möglicherweise mehr und länger haben sparen müssen.“6 Wie stark wird sich Ihrer Meinung nach in den kommenden zehn Jahren das Verbraucherverhalten hinsichtlich der genannten Möglichkeiten ändern? Mehr Auslandsreisen 29 % Unternehmungslustiger 25 % Kostenbewusster 25 % Mehr Last-Minute-Buchungen Ändert sich stark 11 % Ändert sich erkennbar 43 % 14 % 7 % 7 % 29 % 21 % 43 % Ändert sich wenig (Experteninterviews. Basis: alle Antworten = 28) 14 % 4 % 29 % 29 % 21 % 29 % 4% 11 % 7 % Ändert sich nicht Weiß nicht Reisende als Amateur-Experten 5 Reisende als Amateur-Experten Der Aufstieg der BRIC-Staaten Reisende der Zukunft werden nicht nur besser informiert sein und stärker neue Ziele kennen lernen wollen, sie werden auch mehr und mehr aus anderen Ländern anreisen: Die wachsende Mittelschicht in Schwellenländern wie Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) führt zu einem Anstieg des Tourismus aus diesen Staaten. Schwellenländer spielen als Quellmärkte eine immer wichtigere Rolle für Urlaubs- wie Geschäftsreisen. Der Tourismus aus China wuchs zwischen 2002 und 2008 jährlich um durchschnittlich 27 Prozent.7 Die Welt begrüßt jedes Jahr 45 Millionen Touristen aus China, die ins Ausland reisen – das ist mehr als die gesamte Bevölkerung Spaniens, des zweitbeliebtesten Reiseziels der Welt.8 Zwischen 2000 und 2007 wuchsen die Touristenströme aus Russland um jährlich 9,4 Prozent. Die Geldsumme, die russische Reisende in den Zielgebieten ausgaben, stieg in derselben Zeitspanne jedes Jahr um 14 Prozent. Im Jahr 2007 war Russland der neuntgrößte Quellmarkt.9 Die erstaunlichen Statistiken über das Wachstum und die Möglichkeiten in den Schwellenländern – besonders in Brasilien, China, Indien und Russland – sind während des größten Teils des 21. Jahrhunderts eine feste Größe. Das ist allerdings ein Thema aus den Zeiten vor der Rezession. Wird das Wachstum in den aufstrebenden Wirtschaftsnationen während der Rezession anhalten – und sich danach fortsetzen? Die Sache ist nicht eindeutig, aber insgesamt könnte sich mit der Rezession die Verlagerung der Weltwirtschaft nach Osten beschleunigen. Auch wenn die aktuelle Rezession zweifellos global ist, sind ihre Effekte nicht überall gleich. Allgemein gesprochen, wurde die westliche Wirtschaft in den Rückwärtsgang gezwungen, während die BRIC-Staaten bisher lediglich ihre spektakulären Wachstumsraten einbüßten. Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass im Jahr 2009 die Wirtschaft der USA um 1,6 und die Europas um zwei Prozent schrumpft.10 Im Gegensatz dazu wird für China und Indien ein Wachstum von „lediglich“ 6,7 Prozent beziehungsweise 5,1 Prozent für 2009 erwartet. Während westliche Haushalte ihre Ausgaben reduzieren und den Vorteil, nicht über die eigenen Verhältnisse zu leben, wiederentdecken, profitieren chinesische Verbraucher in vollem Umfang von ihren höheren Sparquoten und einem immensen Konjunkturpaket der Regierung. Entsprechend wurden 2009 in China fast genauso viele Autos verkauft wie in Amerika – ausgenommen Geländewagen.11 Im Jahr 2006 kauften Amerikaner noch doppelt so viele. Im Airline-Sektor verbuchten Air China, China Eastern und China Southern auf innerchinesischen Strecken in den ersten vier Monaten 2009 ein Wachstum von 16, 25 beziehungsweise sechs Prozent (Umsatz pro Passagierkilometer).12 Die zunehmende Bedeutung nichtwestlicher Kulturen hinsichtlich der Zusammensetzung aller Reisenden hat ganz konkrete Folgen für die Reisebranche. Eine von Amadeus beauftragte Untersuchung der Economist Intelligence Unit aus dem Jahr 2009 hat herausgefunden, dass asiatische Geschäftsreisende sehr viel mehr vom Ansehen einer Hotelmarke beeinflusst werden als Europäer oder Nordamerikaner. Immer mehr Reisende, die immer öfter, immer länger verreisen und immer unternehmungslustiger werden, eine steigende Zahl von Reisenden aus den Schwellenländern und die alles durchdringenden Veränderungen des Reiseprozesses durch das Internet – all das führt zu einem zunehmend globaleren Markt, der geografische Grenzen überwindet. In diesem Zusammenhang müssen Kunden in neue Zielgruppen eingeteilt werden: Ein 18-jähriger Chinese weist mehr Gemeinsamkeiten mit einem 18-jährigen US-Amerikaner auf als mit einem 40-jährigen Landsmann. Mehr als 80 Prozent der befragten Experten stimmen dieser These zu – die meisten von ihnen sogar sehr. Die wichtigsten Ergebnisse > Amateur-Reiseexperten wissen viel mehr über ihre Zielgebiete und was sie dort erwartet. Die Ansprüche an den Service gehen weit auseinander: Es werden entweder völlig kontaktfreie Online-Prozesse oder ein sehr hochwertiger persönlicher Service erwartet. > Amateur-Reiseexperten sind neuen Destinationen gegenüber aufgeschlossener. Asien und Afrika sind leichter zu erreichen und beliebter als je zuvor. > Nordamerikaner und Nordeuropäer, die traditionell die Reisebranche dominiert haben, werden zunehmend brasilianischen, russischen, indischen und chinesischen Touristen und Geschäftseisenden Platz machen. 6 Reisende als Amateur-Experten Markenaufbau in der Online-Welt und Online-Marken Da der Online-Reisevertrieb wächst innen, wird das Verhältnis immer größere Marktanteile gew n Kunden brüchiger. Der zwischen Reiseanbietern und ihre bestätigt, dass Markentreue größte Teil der befragten Experten als offline. „Durch die online schwieriger aufzubauen ist nerierter Inhalte geht die zunehmende Verbreitung nutzerge ch unbeabsichtigterweise Treue der Kunden im Online-Berei allem über den Preis läuft“, verloren, da das Geschäft heute vor Travel auf den Philippinen fasst Marilu Ngo von Griffin Sierra zusammen. vergleichen – Wenn Sie es mit der Offline-Welt von bau würden Sie sagen, dass der Auf -Welt Markentreue in der heutigen Online einfacher oder schwieriger ist? 10 % Viel einfacher 3% 7% Etwas einfacher Unverändert 40 % Etwas schwieriger 40 % worten = 30) Faktoren für den Aufbau Den Experten zufolge sind zwei nders wichtig, unabhängig einer schlagkräftigen Marke beso Übereinstimmung von davon, ob online oder offline: die lichem Produkt sowie die Markenversprechen und tatsäch dpropaganda und effektive Mun Qualität der Kundenerfahrung. ine-Welt als marginal Werbung werden beide in der Onl der Aufbau eines emotionalen wichtiger beschrieben, während ich als wichtiger angesehen Bezugs zur Marke im Offline-Bere wird. nach die folgenden Wie wichtig sind Ihrer Meinung lagkräftigen Marke Punkte für den Aufbau einer sch ine und offline? in der heutigen Reisebranche, onl (Experteninterviews. Basis: alle Viel schwieriger Ant (Experteninterviews. Basis: alle e Fragmentierung des Marktes, Genannt werden die zunehmend die Reisenden zur Verfügung die große Zahl von Möglichkeiten, Beziehungen, der Umfang stehen, der Verlust persönlicher stärkerer Preiswettbewerb. nutzergenerierter Inhalte und ein r Research „ist es für die Laut Henry Harteveldt von Forreste orden, Reisemöglichkeiten zu Menschen so viel einfacher gew t bewusst waren. […] Es ist viel entdecken, derer sie sich gar nich g mitzuteilen, die Meinung einfacher geworden, seine Meinun usst zu werden und dann anderer einzuholen, davon beeinfl lichkeiten zu suchen.“ über das Internet nach neuen Mög Antworten = 30) hen Übereinstimmung von Markenversprec und Produkt Qualität der Kundenerfahrung Mundpropaganda Effektive Marken- und Produktwerbung d auf Durchschnittswerte, basieren 5 = entscheidend wichtig, 4 = sehr wichtig, 3 = ziemlich 2 = nicht sehr wichtig und 1 = überhaupt nicht wichtig Emotionaler Bezug zur Marke wichtig, 1 Online 2 Offline 3 4 5 Reisende als Amateur-Experten 7 trolle ewertungen tatsächlich die Kon e nachgegangen, ob Nutzerb er Frag nell der h sch auc und ws ker rvie stär Inte ist Wir sind in den . Mundpropaganda über seine eigene Marke hat en ehm ern Unt ein die , lern schmä sehr stark der Kontrolle und damit auch lauter. vice und Produkt, unterliegen Ser a etw rke, Ma der e ekt h sind Nutzerbewertungen in Indien: „Andere Asp lediglich.“ Seiner Meinung nac Dhruv Shringi von Yatra.com n tore Fak e dies geln spie enerierte Inhalte anderen Dinge im Griff hat, des Unternehmens. Nutzerg n wenn das Unternehmen die den ] „[… e, ach gen.“ Urs e kein m, ein Sympto bleiben ohne große Auswirkun lediglich eine Folge davon und alte Inh te rier die ene zerg nut sind Kraft, die die Qualität von und rtungen eher für eine positive mer ewe neh zerb Teil Nut Die ten t). hal zen n Pro erte en Markennamens (13 gut des Die meisten der befragten Exp ung roh Bed er eine biet für -An gt sind Mietwagen ern (73 Prozent), als Erwartungen an Marken förd ng. Am meisten davon überzeu inu Me en selb ros der ebü zen Reis Gan Großen und t) und Onlineder Online-Umfrage sind im chnittswert liegt bei 27 Prozen gen „sehr positiv“, der Durchs rtun Reisebüros (25 Prozent). ewe n äre zerb ion Nut n stat nde der fi t me zen (42 Pro Bedrohung, mit Ausnah eine in dar t sieh ftel Fün ein (39 Prozent). Weniger als 3% 16 % 27 % auf Wie bewerten Sie – mit Blick Inhalte? Ihre Marke – nutzergenerierte Sehr positiv Positiv worten = 2.646) Negativ (Online-Umfrage. Basis: alle Ant Sehr negativ 55 % auch Leistungsträger in das „Meiner Meinung nach werden n n einsteigen. Sie werden ihre Geschäft mit den Bewertunge en sch chließlich der demografi Kunden die Bewertungen eins lich machen.” Daten der Bewertenden zugäng Brian Harniman, Kayak, USA hkeiten haben, ein Produkt im „Wenn Kunden so große Möglic h n steigt meiner Meinung nac Voraus kennen zu lernen, dan und ern ess Produkt zu verb der Druck auf die Hoteliers, das weiter zu ihnen kommen.“ den Kun sicher zu stellen, dass die rs, UK Alan Josephs, ehemals ebooke 8 Reisende als Amateur-Experten Die flexible Reise Die flexible Reise Reisende als Amateur-Experten 9 Die flexible Reise Die technologische Entwicklung hat sich weitgehend auf das Suchen und Buchen von Reisen konzentriert, nicht aber auf die Reise selbst. Den befragten Experten zufolge ist dies gerade im Wandel begriffen. Der Film Ein Ticket für Zwei (Original: Planes, Trains and Automobiles) aus dem Jahr 1987 erzählt die Geschichte von Neal Page, einem verklemmten Werbemanager, der versucht, nach einem Geschäftstermin in New York zu seiner Familie nach Chicago zu reisen, um Thanksgiving zu feiern. Zu den vielen absurden Missgeschicken, die aus einem Flug von 1:45 Stunden ein Drei-Tage-Epos machen, gehören ein Downgrading von der Business in die Economy Class, ein umgeleiteter – später annullierter – Flug, ein schreckliches Motelzimmer, eine gescheiterte Bahnfahrt und ein lästiger Reisegefährte. Trotz der besonderen Bedeutung der Technologie in der Reisebranche könnte diese Geschichte heute genau so passieren. Wie sehr stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu? Die Technologie hat sich bisher wenig damit beschäftigt, was während einer Reise passiert 17 % Das ist gerade im Wandel begriffen Stimme vollständig zu Stimme teilweise zu 45 % 14 % 41 % Weder, noch 34 % 24 % 3 % 14 % Stimme teilweise nicht zu 7% Stimme überhaupt nicht zu (Experteninterviews. Basis: alle Antworten = 29) Technik und die Erfahrung vor, während und nach der Reise Technik bietet erhebliche und sofort umsetzbare Möglichkeiten, die Erfahrungen der Kunden vor, während und nach einer Reise zu verbessern. Die befragten Reiseexperten sind der Meinung, dies werde zusätzliches Geschäft bringen, 79 Prozent stimmen der Aussage zu, das werde das Problem der Kundentreue im Online-Bereich lösen. Wie sehr stimmen Sie aus Ihrer Sicht den folgenden Aussagen zu oder nicht zu? Dienstleistungen nach dem Zeitpunkt der Buchung bringen zusätzliches Geschäft Dienstleistungen nach dem Zeitpunkt der Buchung werden das Problem der Kundentreue im Online-Bereich lösen Stimme vollständig zu Stimme teilweise zu 69 % 34 % Weder, noch 28 % 45 % Stimme teilweise nicht zu 3% 3 % 7 % 10 % Stimme überhaupt nicht zu (Experteninterviews. Basis: alle Antworten = 29) 10 Reisende als Amateur-Experten Die flexible Reise Description Wenn die Branche das Beste aus diesen Möglichkeiten herausholen will, wird sie sich auf neue technische Lösungen einlassen müssen, die dazu beitragen, das Erlebnis Reise für die Reisenden komfortabler, sicherer und persönlicher zu gestalten – „Technik mit menschlichem Gesicht“. In dem Maß, in dem sich die technische Entwicklung beschleunigt, erwarten die befragten Experten, dass der Einfluss jener Tools am größten sein wird, die gezielt schlechte Nutzerprozesse angehen und so die Online-Prozesse persönlicher und komfortabler gestalten. An erster Stelle werden wahrscheinlich weiter entwickelte KundenInformationssysteme stehen, die Zielgebietsinformationen auf der Grundlage von Kundenvorlieben auswählen, sowie intuitiv zu bedienende Nutzeroberflächen, die neue Möglichkeiten bieten, mit Computern zu interagieren. Dazu gehören Touchscreens der neuesten Generation sowie Systeme zur Stimmerkennung. Fast ein Drittel der Befragten erwarten, dass die virtuelle Realität die Reiseprozesse menschlicher machen wird. Allerdings ist das Internet ein sich ständig wandelndes Phänomen, und selbst in entwickelten Märkten sind Dinge wie das Web 2.0, soziale Netzwerke und mobile Technologien unverändert Motoren des Wachstums. Die befragten Experten sagen voraus, dass die Technik bis zum Jahr 2020 die Leistungsfähigkeit für Reiseanbieter, den Vertrieb und die Kunden in allen Bereichen der Reisebranche spürbar verbessert – insbesondere die Möglichkeiten des Reisevertriebs, der Öffentlichkeit eine breitere Reiseauswahl anzubieten, und die Möglichkeiten für Verbraucher, sich mit anderen Verbrauchern über Reiseanbieter auszutauschen. Beide Themen werden auch an anderen Stellen dieser Studie aufgegriffen. Wie groß ist in Ihren Augen die Chance, dass Technologie die Kundenerfahrung vor, während und nach der Reise hinsichtlich der genannten Punkte in naher Zukunft verbessert? Recherche für die Reise 66% Preise und Verfügbarkeiten finden 17% 52% 10% 7% 34% 14% Reisebuchung 48% Hotelrecherche und -auswahl 45% Reiseziel auswählen 45% 38% 10% 7% Preisvergleich 41% 38% 17% Nachbereitung der Reise Groß 21% Mittel 38% 7% 7% 52% 41% 3% 31% Klein 3% 7% Keine Chance/Weiß . nicht (Experteninterviews. Basis: alle Antworten = 29) Welcher der folgenden Punkte wird den größten Einfluss auf die Humanisierung der Reiseprozesse haben? (Experteninterviews. Basis: alle Antworten = 29) 55 % Personalisierte Zielgebiets-Informationen Intuitive Nutzeroberflächen 41 % Virtuelle Realität 28 % Geolocalisation-Technologie 21 % Maßgeschneiderte Kundenbindungs-Programme 17 % Social Computing 17 % Digitaler Concierge-Service 14 % Digitale Identitäten 7% Sensorische Airport- und Airline-Systeme 7% Reisende als Amateur-Experten 11 Die flexible Reise Wenn Sie auf das Jahr 2020 vorausblicken, welchen Einfluss wird die Technik Ihrer Meinung nach auf … haben? Möglichkeiten des Reisevertriebs, der Öffentlichkeit eine breitere Reiseauswahl anzubieten Möglichkeiten für Verbraucher, sich mit anderen Verbrauchern über Reiseanbieter auszutauschen Möglichkeiten für Reiseanbieter und den Vertrieb, der Öffentlichkeit Informationen über Preise und Verfügbarkeiten zur Verfügung zu stellen 31 % 59 % 28 % 10 % 66 % 10 % 3 %3 % 76 % 10 % 3 % Möglichkeiten für Verbraucher, Informationen über die Qualität der Produkte von Reiseanbietern zu finden 7% 79 % 14 % Möglichkeiten für Reiseanbieter, die Reiselogistik besser zu managen 7% 79 % 7% 7% Möglichkeiten für unabhängige Reiseanbieter und Verkäufer, ihre Marktanteile zu erhöhen Gegenwärtig nicht vorstellbare Verbesserungen 14 % Starke Verbesserungen 41 % Geringe Verbesserungen 38 % 7% Kaum/keine Verbesserungen (Experteninterviews. Basis: alle Antworten = 29) Nahezu alle befragten Experten stimmen darin überein, dass das Web 2.0 Informationen „sehr viel“ (69 Prozent) oder „etwas“ (28 Prozent) transparenter macht, wenn auch einer der Experten der entgegengesetzten Meinung ist, nämlich dass das Web 2.0 Informationen tatsächlich weniger transparent macht. Rund 80 Prozent von ihnen haben ihre Websites bereits mit Funktionen wie Social Computing oder Nutzerbewertungen ausgestattet oder denken darüber nach, das zu tun. Fluggesellschaften stehen möglicherweise etwas hinter den anderen zurück, aber auch hier gibt es Überlegungen in diese Richtung. Ohne Ausnahme stimmen die Experten darin überein, dass das Web 2.0 bis zum Jahr 2020 das Reiseerlebnis der Kunden verbessern wird, sei es nun in „gegenwärtig nicht vorstellbarer“ Weise (17 Prozent), „stark“ (59 Prozent) oder „mäßig“ (24 Prozent). Insbesondere wird das Web 2.0 als Antwort auf Anliegen der Nutzer gesehen, die dem Wachstum von Online-Reisediensten im Weg stehen könnten. In erster Linie wird es den Nutzern mehr und bessere Informationen zur Verfügung stellen, die besser und interaktiver aufbereitet sowie einfacher und schneller zugänglich sind. Das wird die Kunden zufriedener mit dem ganzen Online-Prozess machen. „Die Art und Weise, wie Inhalte gesucht und aufbereitet werden, wird sich tiefgreifend verändern“, sagt Dhruv Shringi von Yatra.com in Indien. „Es ist immer noch ausgesprochen schwierig für Kunden, Inhalte zu finden, sie auf einfache Weise auszuwerten und tatsächlich zu nutzen. All diese Dinge werden sich einschneidend ändern […] und sehr viel leichter zugänglich sein. […] Technologie wird die Art und Weise, wie Daten zusammengetragen und dargestellt werden, viel nützlicher gestalten.“ Einige der Experten verweisen außerdem auf die wachsenden Möglichkeiten, genau die Informationen zu personalisieren und auszuwählen, die der gegenwärtigen Situation des Nutzers am besten entsprechen, und sich über Erfahrungen auszutauschen. Die Lektüre von Nutzerbewertungen, so Timir Bhose und Pia Viljaniemi von Finnair, hilft, besser zu planen, so dass auch die Kunden „besser planen und mehr über die Meinungen anderer Kunden erfahren können“. Wie bei vielen Veränderungen, die mit dem Internet in Zusammenhang stehen, ist weniger die Technik selbst wichtig als vielmehr die Art und Weise, wie sie Verhaltensweisen ermöglicht. Kerry Cannon Jr. von iM@ fasst das so zusammen: „Nutzergenerierte Inhalte hat es schon immer gegeben – sie nannten sich Mundpropaganda. Die Technik hat dieser Mundpropaganda lediglich mehr Macht gegeben […] Technik hat die Spielregeln stark verändert, nämlich die Zahl der Münder für Mundpropaganda.“ Oder in den Worten von Clay Shirky, Medienberater und Autor: „Werkzeuge [der Social Media] sind sozial erst dann von Interesse, wenn sie technisch langweilig werden.“13 Mit Blick darauf, wie sich nutzergenerierte Inhalte entwickeln werden, sieht Nikos Goulis von E Travel SA in Griechenland eine unvermindet starke Zunahme: „Nutzergenerierte Inhalte werden mehr Informationen bieten, Texte wie auch Bilder, Videos und Musik. Meiner Meinung nach wird es auch für jene Reiseziele Inhalte geben, die gegenwärtig nicht so beliebt sind […] und für die beliebten Destinationen wird es eine Vielfalt an Inhalten geben, die jetzt vielleicht noch fehlt.“ Joe Bous vom US-amerikanischen Reisebüro Wholesale Travel Center sieht die Herausforderung weniger darin, mehr Inhalte zu bekommen, als darin, die vorhandenen Inhalte richtig auszuwerten: „Wenn es 4.000 Bewertungen gibt – was fange ich mit 4.000 12 Reisende als Amateur-Experten Die flexible Reise Description Bewertungen an? Zumal sie alle zusammen 3,5 Sterne ergeben. Das ist doch nutzlos.“ Ein Teil der Lösung besteht darin, zu wissen, wer hinter einer Bewertung steht, so Brian Harniman von Kayak: „Ich kann gezielt Leute suchen, die mir vermutlich ähnlich sind, und deren Urteil stärker vertrauen als dem großen lumpigen Rest. Wenn jemand ganz andere Ansprüche an das Reisen stellt als ich, dann kann ein Hotel gut für ihn, aber schrecklich für mich sein.“ Joe Bous sieht gute Möglichkeiten für gewiefte Technik, aus der Masse bereits vorliegender Inhalte die richtigen Erkenntnisse zu ziehen: „Die nächste Technik-Generation wird die semantische Analyse beherrschen und aus dem ganzen Gelabere, das die Menschen schreiben, die wichtigen Informationen herausfiltern können.“ Ein letztes Wort noch zum Thema Geschäftsreisen: Bisher hat vor allem der Leisure-Markt von nutzergenerierten Inhalten profitiert, allerdings sehen zwei Drittel der befragten Experten Potenzial – allerdings bisher nicht genutztes – dafür, dass nutzergenerierte Inhalte auch Geschäftsreisenden nutzen können. Gerade da Unternehmen unter größerem Kostendruck stehen denn je, werden Möglichkeiten attraktiv, über die Angestellte Kostenspartipps austauschen und mit deren Hilfe Travel Manager die Resonanz der Reisenden sammeln können, um sie in den Verhandlungen mit Leistungsträgern zu verwenden. Wie sehr stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Nutzergenerierte Inhalte werden die Geschäftsreise noch verbessern (Experteninterviews. Basis: alle Antworten = 29) 31% Nutzergenerierte Inhalte würden Geschäftsreisenden auf die gleiche Weise nützen, wie sie Urlaubsreisenden nützen Stimme vollständig zu 34% 41% Stimme teilweise zu Weder, noch 7% 21% 7% 31% 3% Stimme teilweise nicht zu 21% Stimme überhaupt nicht zu Warten auf das mobile Internetription Fast ein Drittel der Befragten in der Online-Umfrage waren der Meinung, dass mobile Endgeräte einen größeren Einfluss darauf haben werden, wie Reisen künftig recherchiert und gebucht werden, als soziale Kontakte, Nutzerbewertungen, Videoplattformen oder Visualisierungstools. Der International Telecommunications Union zufolge gab es im Jahr 2008 rund 50 Prozent mehr Registrierungen für Mobiltelefone als Menschen auf der Erde. Und erneut haben die BRIC-Staaten einen hohen Anteil daran: Mehr als ein Drittel aller Mobilfunkverträge der Welt entfällt auf diese vier Länder. 14 Welcher der folgenden Punkte hat Ihrer Meinung nach den größten Einfluss darauf, wie sich Kunden in Zukunft über Reisen informieren und wie sie buchen? 8% 2 % 10 % Keine Angaben Visualisierungstools (d. h. Second Life) 22 % 26 % Nutzerbewertungen Mobile Endgeräte (Online-Umfrage. Basis: 2.719) Soziale Kontakte 32 % Videoplattformen (z. B. YouTube) 3% Reisende als Amateur-Experten 13 Die flexible Reise ription In einem Bericht vom März 2009 nannte PhoCusWright das Mobiltelefon „die nächste Plattform für Reisen“15. Und der Elektronikkonzern Samsung erwartet, dass der Markt für Smartphones – die Telefon, E-Mail und Internet-Zugang in sich vereinen – von 170 Millionen Stück im Jahr 2009 auf 500 Millionen im Jahr 2012 wächst.16 Lange erwartet, scheint das mobile Internet jetzt wirklich vor dem Durchbruch zu stehen. PhoCusWright weist darauf hin, „dass die überzeugendere Chance [als einfach nur Reservierungen vom Festnetz- zum mobilen Internet zu übertragen] darin besteht, spezifische mobile Anwendungen zu entwickeln, die über die bloße Verlagerung in einen neuen Kanal hinausgehen, und so Zusatzgeschäft zu erschließen, das bisher nicht verfügbar war“.17 Dies ist den Anwendungsentwicklern sicher nicht verborgen geblieben. Die Homepage von Apple listet für das iPhone mehr als 3.700 reisespezifische Anwendungen auf: von Informationen zu Flugverspätungen über die Suche nach der günstigsten Tankstelle bis hin zu einer mobilen Landkarte von China speziell für Kung-FuFans. Henry Harteveldt von Forrester Research betont, dass die Verknüpfung von mobilem Internet und nutzergenerierten Inhalten immer wichtiger wird. „Reisen ist einer der Bereiche, die sich für nutzergenerierten Inhalt und den Austausch von Ideen, Vorschlägen und Meinungen eignen […] Eine der treibenden Kräfte hinter diesem Anstieg werden die wachsende Zahl und die Weiterentwicklung mobiler internetfähiger Endgeräte sein, deren Einsatz mehr auf Daten- als auf Sprachübertragung ausgerichtet ist. Sie ermöglichen den Nachrichtenaustausch von Person zu Person und von Gruppe zu Gruppe entweder schriftlich oder über Sprache, via SMS oder andere Datenwege. Parallel dazu werden neue Arten von Internet Sites entstehen.“ In der Tat kombinieren einige der interessantesten iPhoneAnwendungen mobile Funktionen mit nutzergeneriertem Inhalt: „Roadtrippr“ ist ein Wiki interessanter Besuchsziele für Menschen auf Reisen. Die Nutzer steuern Informationen über Sehenswürdigkeiten in ihrer Heimatstadt bei, umgekehrt nutzen sie solche Quellen, wenn sie selbst unterwegs sind. Wird dabei ein iPhone benutzt, ortet die Anwendung den Nutzer und schneidet den – nutzergenerierten – Inhalt genau auf ihn zu. 14 Reisende als Amateur-Experten Die flexible Reise Ein Blick in die fernere Zukunft Der Zukunftsforscher Ray Kurzweil (Autor von The Age of Spiritual Machines: Timeline; dt.: Homo S@piens) sagt voraus, dass Computer in zehn Jahren größtenteils unsichtbar und in Wänden, Möbeln, Kleidung und sogar im menschlichen Körper eingebettet sein werden. Kurzweil hat das Aufkommen des Internets und den Fall der Sowjetunion genau vorausgesagt – seine Prognosen sind also mehr als nur Kaffeesatzleserei. Außerdem wird seine Vision von „eingebetteten“ Computern bereits Wirklichkeit. Autos sind ein einschlägiges Beispiel: Der 1978er Cadillac Seville war das erste Automobil mit einem – einzigen – Mikroprozessor, der einen einfachen Bordcomputer antrieb.18 30 Jahre später hat selbst der billigste Neuwagen der Welt, der Tata Nano, zwölf Mikroprozessoren. Autovermieter bieten auf Wunsch GPS-Geräte an, die nicht nur den Weg ins Hotel anzeigen, sondern auch touristische Sehenswürdigkeiten in der Nähe empfehlen. Autos wie Knotenpunkte eines Netzes zu betrachten eröffnet – wie in den 1990er Jahren der Personal Computer – neue wertvolle Anwendungen19. Das Start-up-Unternehmen Inrix aggregiert Informationen über den Verkehrsfluss – von GPS-Geräten in Fahrzeugen, stationären Verkehrssensoren und anderen Quellen. Diese Daten werden dann zu den GPS-Bordgeräten der Kunden übertragen, entweder Privatpersonen oder Lieferflotten20. Solche Anwendungen verändern sogar die Art und Weise, wie wir über Autos denken: Zipcar ist ein Car-Sharing-Anbieter, der als Alternative zum eigenen Auto oder zum Mietwagen gilt. Die Mitglieder erhalten eine elektronische Karte, die ihnen den Zugang zu 6.000 Fahrzeugen in Nordamerika und London gewährt21. Die Wagen melden selbst ihre Position an die Zentrale, so dass die Mitarbeiter den Kunden den Standort des nächsten Autos nennen können. Die Kunden mieten den Wagen dann stundenweise oder für mehrere Tage und steigen dort ein, wo der vorherige Kunde das Fahrzeug abgestellt hat. Ein solches Modell entlastet Autovermieter möglicherweise von der Notwendigkeit, große Fahrzeugparks zu unterhalten; das Problem wird damit auf die Masse der Kunden verlagert (Crowdsourcing). Gleichermaßen könnten Mietwagen-Anbieter die Standortdaten – auch der Vergangenheit – ihrer sämtlichen Mietwagen aggregieren und zusammen mit den aktuellen Positionen der Fahrzeuge in ihrem Netz betrachten und solche Daten gewerblich nutzen. Zum Beispiel, um Dienstleistungen nicht nur nach geografischer Nähe zu empfehlen, sondern auch danach, wie beliebt sie bei anderen Fahrern des Netzes sind: „Fahrer, die in diesem Motel abgestiegen sind, haben in Chez Gerard’s Bar and Grill gegessen.“ Reisende als Amateur-Experten 15 Die flexible Reise … aber zu Hause ist es doch am schönsten? Das Nonplusultra der Reise-Technologie würde alle Vorzüge einer Reise bieten, ohne dass man das Haus oder Büro verlassen muss. Ray Kurzweil sagt voraus, dass innerhalb weniger Jahre in Brillen und Kontaktlinsen eingearbeitete Bildschirme zur Wiedergabe einer dreidimensionalen virtuellen Realität routinemäßig als HauptKommunikationsmittel genutzt werden. Und eine hochauflösende virtuelle Realität sowie allumfassende tastbare Umgebungen werden Menschen in die Lage versetzen, virtuell alles mit jedermann zu machen – unabhängig von der körperlichen Nähe. Die wachsende Bedeutung von Visualisierungstools und virtueller Wirklichkeit werden den Begriff „Reise“ neu definieren können. Reisende werden das Reisegefühl erleben, während sie im Reisebüro ihre Wahl treffen. Derweil könnte sich durch „virtuelles“ Reisen (Videokonferenzen, holografische Konferenzen usw.) das Reiseverhalten komplett wandeln. Die letzte Stand der Technik in dieser Hinsicht ist TelePresence. TelePresence, von Cisco vor drei Jahren gestartet, ist im Prinzip ein hochwertiges Videokonferenzsystem. Es wird wegen seiner immer noch kostspieligen Technologie nach wie vor hauptsächlich von größeren Unternehmen genutzt. Natürlich ist das kein Grund, es abzuschreiben, denn mit weiterer Verbreitung werden die Kosten sinken. Die Frage ist: Wird es Geschäftsreisen ersetzen? Starwood und Marriott erwarten das nicht: Beide Hotelketten haben ein TelePresence-Angebot in ihren Häusern angekündigt. Die Zielgruppe sind kleinere Unternehmen oder örtliche Niederlassungen, die sich keine eigene TelePresence-Anlage leisten können, aber dennoch Wert legen auf den quasi direkten Kontakt mit dem Gegenüber. Mit 500 US-Dollar pro Stunde ist der Service immer noch nicht billig, aber auf jedem Fall um ein Vielfaches günstiger als ein Flug etwa von New York nach London. Es bleibt unwahrscheinlich, dass TelePresence Geschäftsreisen vollständig ersetzen wird, geschweige denn den Urlaub im Ausland. Seit der Erfindung des Telegrafen ist die fortschreitende Entwicklung der Kommunikationstechnik immer Hand in Hand mit der weltweiten Zunahme von Reisen gegangen. Das wurde unter anderem von der sich weiter entwickelnden Transporttechnik angetrieben, von der Internationalisierung und infolge dessen auch von der Globalisierung der Wirtschaft sowie – ganz einfach – vom Wunsch, allem zu entfliehen. Letzten Endes macht es immer noch Spaß, zu verreisen. Die wichtigsten Ergebnisse > Wir stehen vor einer großen Menge technischer Innovationen, die die Reiseprozesse unterwegs vereinfachen. > Das mobile Internet wird mit sozialen Kontakten verbunden, um Reiseunternehmen neue Möglichkeiten zu eröffnen, Geschäfts- und Urlaubsreisenden verbesserte Reiseprozesse anzubieten. > TelePresence-Technologien werden Geschäftsreisen ergänzen, aber nicht ersetzen. 16 Reisende als Amateur-Experten Kundenerfahrung im Buchungsprozess che kam, lautet: Anbieter dürfen er Studie immer wieder zur Spra dies e Lauf im die n, sage Aus Eine der deutlichsten waren die befragten Experten der zer zu verbessern. Und in der Tat Nut der gen ffen. hrun Erfa die sen, nicht nachlas ine-Bereich Markentreue zu scha wichtigste Element ist, um im Onl das fort rkom utze Ben dass , icht Ans t den größten Einfluss er der folgenden Aspekte ha Welch (Experteninterviews. Basis: alle auf die Markentreue in der Antworten = 30) 73 % it Verbesserung der Nutzerfreundlichke Personalisierte Inhalte im Internet 43 % Besseres Preis-Leistungs-Verhältnis 40 % enmärkte zu bedienen 40 % Produktangebot segmentieren, um Nisch ltelefone) unterstützen 30 % Nutzergenerierten Inhalt einbinden 30 % Verschiedene Plattformen (z. B. Mobi en es darum, wie Reiseunternehm In diesem Unterkapitel geht eit enh ried zuf den nete Kun in der Online-Welt ausgezeich t in verstärktem Maß: fass um Das . nen kön n erreiche ang se, schneller und leichter Zug > Reibungslose Online-Prozes nische Hindernisse. von allen Kanälen ohne tech eit, mt der Augenblick der Wahrh „Für jedes Unternehmen kom g ngi bhä aufnimmt, ganz una wenn ein Kunde den Kontakt ft ist es unbedingt notwendig, chä Ges ineOnl vom Kanal. Im ng zu bieten. Das ist nicht nur eine erstklassige Kundenerfahru (bei der Bezahlung), sondern für den weiteren Prozess wichtig .“ auf die Schaltfläche ,Go‘ klicken schon dann, wenn die Kunden ) ien , Ind (Jasmeet Singh, Make My Trip t mit denen das richtige Produk > Umfassende Informationen, die finden ist, Transparenz und zum richtigen Preis leicht zu n erforderlichen Information alle zu Möglichkeiten, Zugang über eine Stelle zu erhalten. zerfreundlichkeit ausgerichtet „Es sollte 100-prozentig auf Nut die Möglichkeit, leicht das sein. […] Geschwindigkeit und n Josephs, ehemals eBookers, (Ala richtige Produkt zu finden.“ Großbritannien) Online-Welt? che und Personalisierung, die > Kundenspezifische Anspra , um persönlichen Bedürfnisse zen erstens Kundendaten nut relevante Informationen anzusprechen, und außerdem läge machen. bieten und intelligente Vorsch ice zu bieten, der sich an den „Es ist besser, einen tollen Serv rt, als Inhalte nach vorne zu ntie Bedürfnissen der Kunden orie , was sie wollen, nur im Weg stellen, die den Kunden bei dem rbrand, USA) stehen.“ (Andy Bateman, Inte Reisende als Amateur-Experten 17 ßnahmen, mit denen Es folgen einige konkretere Ma im Online-Bereich verbessern e treu den Unternehmen die Kun können. schen Raum gilt es, > Besonders im asiatisch-pazifi keit und Komfort über sichere Kundenvertrauen, Verlässlich über persönliche Details zu ie Kreditkartenzahlungen sow n ein angenehmes und sicheres schaffen: „Die Kunden müsse rnet Kreditkartendaten über das Inte Gefühl haben, wenn sie ihre , hen che von heute auf morgen ges weitergeben. Das wird nicht ien) Ind , Trip et Singh, Make My sondern schrittweise.“ (Jasme hung Anreize schaffen, um die Buc > Dringlichkeit erzeugen und n, mie Prä r übe piel , zum Beis unter Dach und Fach zu bringen en erst beim ch glei den Kun nn die Nachlässe und Zugaben: „We sie s das , gut n, stehen die Chancen Mal gute Erfahrungen mache Ich n. me kom ück zur h fehlen und auc das Unternehmen weiteremp ou, etri Dem len (He “ ste. htig das Wic halte das Kundenerlebnis für ien) tral Aus up, Gro tif Wo sofortigen Buchen – die alte und „Schaffen Sie einen Anreiz zum SaudiAbikhamseen, Kanoo Travel, erprobte Methode.“ (Abdulla Arabien) t nur Transparenz, sondern, wo > Bestätigung des Preises – nich ntien und -Versprechen: „Selbst immer möglich, Bestpreis-Gara is bekommen, tendieren Pre wenn Kunden den niedrigsten : Gibt es das zu einem noch sie dazu, weiter zu vergleichen arantie pfehlen sich eine Bestpreis-G günstigeren Preis? Daher em Pia & se Bho ir (Tim en.“ ung und genaue Produktbeschreib Viljaniemi, Finnair, Finnland) bieter Buchungsangebote … Reisean > „Mehr und weiter reichende n, iete anb te duk Pro e unterschiedlich müssen auf ihrer Homepage en uch bra r iete Anb se Die . zu wecken um das Interesse der Kunden Website, die in Echtzeit die r ihre auf en hin asc chm Metasu nen.“ Hotelzimmern anzeigen kön Verfügbarkeit von Flügen und ) inen el, Philipp (Marilu Ngo, Griffin Sierra Trav Reisen, op ein, und zwar nicht nur für „Richten Sie einen One-Stop-Sh arkt erm Sup ein wie ss mu Es e. […] sondern auch für Zusatzprodukt tan (Ra r Einkaufsliste gehen.“ sein, wohin die Kunden mit eine ien) Ind , ines Airl r Ratnaker, Kingfishe et, nicht nur die übliche > Produktqualität bedeut zu führen, sondern auf Massenware im Programm eten ferenzierung zu setzen. „Bi Nischenprodukte und Dif e neu le Produkte an. Vie Sie Nischen- und ehrliche Zahl ranstalter, die eine große -ve und s üro Online-Reiseb au, gen ht nic gar sen wis , ren an Massenprodukten füh ht, nn jemand bei ihnen buc was sie verkaufen. Und we tto Mo ser Un . r nicht zurück kommt er im nächsten Jah , (Pascal Zahn, Olimar Reisen .“ sse Ma tt sta sse lautet: Kla Deutschland) rozesse machen stets > Klare Schritt-für-Schritt-P wo gerade befindet, bieten – de Kun deutlich, wo sich ein n nde stä Um er unt und lassen nötig – Rückversicherung ng zu. auch Offline-Unterstützu 18 Reisende als Amateur-Experten Alle Nischen, groß und klein Alle Nischen, groß und klein Reisende als Amateur-Experten 19 Alle Nischen, groß und klein Berichte über den Tod des Reisebüros werden im Großen und Ganzen übertrieben. Bei PhoCusWright heißt es: „Die dramatische Verschiebung des Online-Geschäfts hin zu Veranstalter- und Leistungsträger-Websites, der zu Beginn dieses Jahrzehnts zu beobachten war, hat sich verlangsamt beziehungsweise ist gestoppt.“22 Und in der Tat erwartet PhoCusWright eine Rückverlagerung von den Veranstalter- und Leistungsträger-Seiten zu Online-Reisebüros, weil im Zuge des wirtschaftlichen Abschwungs günstige Angebote und der Vergleich verschiedener Anbieter wichtiger werden. Darüber hinaus gibt es immer noch einen bedeutenden Anteil an Reisen, die offline gebucht werden. PhoCusWright schätzt, dass 2007 (nach Wert) 49 Prozent aller Reisen in den USA – dem Markt, wo das Internet für Reisen die größte Rolle spielt – offline gebucht wurden. Wird sich die Verlagerung ins Internet wieder abschwächen, oder geht es so weiter, bis zu 100 Prozent online gebucht wird? Drei Viertel aller Befragten der weltweiten Online-Umfrage sind der Meinung, dass eine 100-prozentige Durchdringung nie erreicht werden wird. Glauben Sie, dass der Anteil der Reisen, die online gebucht werden, jemals 100 Prozent erreichen wird? Nein, der Anteil wird nicht mehr steigen 10 % Nein, es wird immer eine geringe Zahl von Reisen geben, die offline gebucht werden Ja, aber erst weit, weit in der Zukunft Ja, bald 65 % 10 % 15 % von im Internet gebuchten Reisen führen: „In Südostasien bevorzugen die Kunden eine Kommunikation von Mensch zu Mensch oder einen personalisierten Service … es ist diese Vorliebe, die verhindert, dass Online-Buchungen in stärkerem Maße zunehmen. Selbst wenn die Produkte im Internet auf den Menschen abgestimmt sind, haben die Kunden immer noch das Gefühl, dass sie etwas Zusätzliches brauchen: das Gespräch mit jemandem […] das kann man nicht wegnehmen.“ Ganz gleich, wo sich das Gleichgewicht zwischen Online und Offline schließlich einpendeln wird – die Befragten erwarten, dass der Anteil ihrer IT-Ausgaben zur Umsetzung der Online-Strategie steigen wird. Durch das Internet waren viele Branchen in der Lage, die Verteilungskurve zu verlängern, das heißt mehr Exemplare von den in geringer Stückzahl produzierten Produkten zu verkaufen. Ein Phänomen, das der „Wired“-Chefredakteur Chris Anderson in seinem Buch The Long Tail. Nischenprodukte statt Massenmarkt – Das Geschäft der Zukunft populär gemacht hat (Originaltitel: The Long Tail: Why the Future of Business Is Selling Less of More). Amazon.com zum Beispiel erwirtschaftet 30 Prozent seiner Einnahmen mit dem Verkauf von Büchern, deren Lagerhaltung für den weltweit größten OfflineBuchhändler, Wal-Mart, nicht kostendeckend ist. Laut Online-Untersuchung folgt weniger als ein Drittel der Befragten dem traditionellen Einzelhandelskonzept und erzielt dabei 80 Prozent der Einnahmen nur mit 20 Prozent der Produkt-Palette. Allerdings erlösen vier von zehn Befragten 80 Prozent aus 60 Prozent oder mehr ihres ProduktPortfolios, womit sie dem Long-Tail-Model viel näher kommen. Wie hoch, schätzen Sie, ist der Anteil an den IT-Ausgaben Ihres Unternehmens, der auf Technik zur Umsetzung Ihrer Online-Strategie entfällt? (Online-Umfrage. Basis: alle Antworten = 2.731) Tatsächlich sind zehn Prozent der Meinung, dass der Höhepunkt erreicht ist oder der Anteil sogar bereits zu sinken beginnt. Diese Ansicht ist höchstwahrscheinlich die traditioneller Reisebüros – und fast ein Fünftel von ihnen in Nordamerika glauben, dass der Gipfel erreicht ist. „Es gibt und wird immer einen Teil der Öffentlichkeit geben, der niemals [das Internet für die Reisebuchung] nutzt“, sagt Kerry Cannon Jr. von iM@. „Ganz gleich, wie sehr man es dem Menschen anpasst, es wird immer Menschen geben, die andere damit beauftragen, diese Sachen für sie zu erledigen. […] Es gibt viele Dinge, die das Internet auf jeden Fall geändert hat, aber die menschliche Natur gehört mit Sicherheit nicht dazu.“ 91 % - 100 % 81 % - 90 % 71 % - 80 % 61 % - 70 % 51 % - 60 % 41 % - 50 % bis zu 40 % Wie auch immer, die Mehrheit der Befragten – 65 Prozent – glaubt, dass der Anteil der offline gebuchten Reisen nur gering sein wird. Marilu Ngo von Griffin Sierra Travel auf den Philippinen ist der Auffassung, dass kulturelle Unterschiede zu einer ungleichen Verbreitung Aktuell 2020 20 Reisende als Amateur-Experten Alle Nischen, groß und klein Online-Reisebüros sind eher am Ende des „Long-Tail“-Spektrums zu finden: 30 Prozent von ihnen sagen, dass 80 Prozent ihrer Produkte 80 Prozent zu ihren Einnahmen beisteuern. Reisen 2009 Der neue Markt Linienflüge, Mietwagen, Hotels, Kreuzfahrten Kopf Beliebtheit Linienflüge Beliebtheit Welche der folgenden Aussagen trifft am ehesten auf Ihr Unternehmen zu? Reisen 1975 Der alte Markt Mietwagen, Hotels Kopf Long Tail 15 % Long Tail Produkte 28 % Low-Cost-Carrier, Touren und Aktivurlaub, Abenteuerurlaub, Ferienhäuser/ -wohnungen, Wellness Produkte 20 Prozent der Produkte = 80 Prozent der Einnahmen 40 Prozent der Produkte = 80 Prozent der Einnahmen 23 % 60 Prozent der Produkte = 80 Prozent der Einnahmen 80 Prozent der Produkte = 80 Prozent der Einnahmen 34 % (Online-Umfrage. Basis: alle Antworten = 2.515) Die befragten Experten stimmen im allgemeinen mit der Sichtweise überein, dass „die Zukunft des Reisegeschäfts in den zahllosen Nischenmärkten am Ende der Verteilungskurve liegt“ (siehe rechtes PhoCusWright-Diagramm). Zwei Drittel stimmten der Aussage zu. Lediglich ein Viertel, insbesondere Fluggesellschaften, widersprach ihr. Obwohl die meisten der befragten Experten in den Verkaufsschlagern immer noch ihre größten Möglichkeiten sehen, erkennt ungefähr die Hälfte die Chance, mehr Nischenprodukte zu verkaufen und sich an Nischenkunden zu wenden. Welche Nischen könnten das sein? Obwohl familienfreundliche Reisen – auch wenn sie genau genommen keine Nische sind – Quelle: PhoCusWright, Inc. immer noch als die mit den größten Gewinnchancen gelten, sehen die befragten Experten Potenzial unter anderem bei Abenteuerreisen (83 Prozent), religiös motivierten Reisen (55 Prozent) und bei Hochzeitsreisen (45 Prozent). Der Verkauf von Nischenprodukten steht vor zwei offensichtlichen Herausforderungen: geringes Volumen und das Problem, genügend Kunden zu finden. Definitionsgemäß wird ein Unternehmen keine großen Volumina eines Nischenprodukts verkaufen. Um groß zu werden, muss das Geschäft so ausgerichtet werden, dass es über eine Zahl von Nischen hinweg standardisiert werden kann, um genügend Skalenvorteile zu erreichen. So addieren sich kleine Volumina in mehreren Nischen zu einem profitablen Geschäft. Low Cost Carrier mit ihrem Streckennetz aus Regionalflughäfen sind dafür ein gutes Beispiel aus der Touristik: Das absolute Passagiervolumen auf jeder einzelnen Strecke mag klein sein, aber solange sie profitabel sind, kann das Gesamtvolumen des Carriers groß sein. Was, glauben Sie, bietet Ihrem Unternehmen die größten wirtschaftlichen Chancen? Mehr existierende Verkaufsschlager verkaufen 41 % Mehr Nischenprodukte verkaufen 31 % An Nischenkunden verkaufen 24 % Mehr an bereits existierende große Kunden verkaufen größte Chance 7% zweitgrößte Chance 17 % 21 % 24 % 48 % drittgrößte Chance 28 % 14 % 14 % 34 % 17 % 34 % 24 % 21 % geringste Chance (Experteninterviews. Basis: alle Antworten = 29) Reisende als Amateur-Experten 21 Alle Nischen, groß und klein Eine weitere Strategie ist die Spezialisierung. Unternehmen wie Trailfinders, das auf Abenteuerreisen spezialisiert ist, oder Griffin Marine, das zum Beispiel Flüge zu Bohrinseln anbietet, verfügen über soviel Spezialwissen in einem bestimmten Segment, dass der Preis im Entscheidungsprozess in den Hintergrund tritt. Dies schafft auch Kundenbindung. Außerhalb der Reisebranche hat der Automobilhersteller Subaru erfolgreich in einer Nische gearbeitet. Das Unternehmen ist auf Fahrzeuge für Outdoor-Enthusiasten und Abenteurer spezialisiert. Die „Financial Times“23 zitiert Tim Mahoney, USMarketingchef bei Subaru, mit den Worten: „Wir sind eine Nischenmarke, aber das hat nichts mit Größe zu tun. Es geht eher darum, einen relativ sicheren Platz zu finden, wo wir in Ruhe existieren können.“ Im selben Artikel wird auch John Wolkonowicz zitiert. Der Analyst beim Finanz- und Marktberater IHS Global Insight erklärt: „Ich glaube nicht, dass Sie einen Kundenstamm finden werden, der leidenschaftlicher die Treue hält [als der von Subaru] – außer vielleicht den von BMW.“ Wie bewerten Sie die Geschäftsmöglichkeiten der folgenden Bereiche? Familienfreundliche Reisen 56 % Lifestyle-Reisen 50 % Gruppen und Meetings 50 % Abenteuerreisen Flugzeugcharter Religiös motivierte Reisen 22 % Bodenbeförderung 17 % Hochzeitsreisen 17 % Reiseartikel Große Chancen 17 % 44 % 28 % 22 % 6% 33 % 44 % 11 % 28 % 28 % einige Chancen 6 % 11 % 22 % 33 % 28 % 6% 11 % 6 % 50 % 39 % 6 %6 % 28 % 33 % 22 % 6% 39 % 39 % Ökoreisen Tischreservierungen 39 % 39 % 33 % 44 % geringe Chancen 6 %6 % 6 % 11 % 17 % 11 % 17 % 11 % keine Chancen weiß nicht (Experteninterviews. Basis: alle Reisebüros = 18) In einer wachsenden Online-Welt, in der Kundentreue schwer zu gewinnen und leicht zu verlieren ist, in der die Einstiegshürden niedrig liegen, dort sind Größe und Spezialisierung oder eine Kombination von beidem einige der wenigen Wege zu profitablem Wachstum. Die wichtigsten Ergebnisse > Die Verlagerung in Richtung online wird sich fortsetzen, aber höchstwahrscheinlich vor 100 Prozent zum Ende kommen: Einige Reisen werden immer offline gebucht werden. > Die unzähligen Nischenmärkte am flachen Ende der Verteilungskurve bieten Reiseunternehmen erhebliche Chancen, ihre Umsätze zu steigern und die Kundenbindung zu erhöhen. 22 Reisende als Amateur-Experten Über die Studie Amadeus hat das unabhängige Marktforschungs-Unternehmen David Burton Associates (DBA) im Herbst 2008 mit einer Untersuchung der weltweiten Reisebranche beauftragt. Die Studie basiert auf 30 Tiefen-Interviews mit hochrangigen Meinungsführern aus der Reisebranche und aus branchennahen Unternehmen weltweit – unserem „Expertengremium“. Sie bietet einen fundierten und sachkundigen Einblick in die aktuellen Trends des Reisegeschäfts. Die Interviews wurden in der Zeit von September 2008 bis Januar 2009 grundsätzlich telefonisch von hochrangigen DBA-Managern und -Partnern geführt. Einige wenige Interviews wurden durch schriftliche Angaben ergänzt. Unser Expertengremium bestand aus: > Saudi- Arabien, Abdulla Abikhamseen, Executive General Manager, Kanoo Travel, Online-Reisebüro > USA, Andy Bateman, Chief Executive Officer, Interbrand, New York, Markenagentur > Finnland, Timir Bhose, Director, und Pia Viljaniemi, Development Manager E-Commerce, Finnair, Fluggesellschaft > USA, Joe Bous, Director, Wholesale Travel Center, Online-Reisebüro > USA, Kerry J. Cannon Jr., Chief Executive Officer, iM@ (interactive MOBILE @dvertising, Werbeagenrur > Taiwan, Jeff Chu, Managing Director, Grand Travel Inc, Reisebüro > Australien, Helen Demetriou, Executive General Manager, Flights Business Unit, Wotif Group, Online-Reisebüro > Großbritannien, Paul Ellerby, Sales & Marketing Director UK & USA, easyCruise, Kreuzfahrtenanbieter > USA, Robert Gallagher, Chief Operating Officer, AIG Travel, Reiseversicherer > Griechenland, Nikos Goulis, Managing Director, E Travel SA, Online-Reisebüro > USA, Brian Harniman, Executive Vice President Marketing & Distribution, Kayak, Reise-Metasuchmaschine > USA, Henry Harteveldt, Vice President, Principal Analyst Airline & Travel Industry Research, Forrester Research Inc., Reise-Marktforschungsinstitut > Kolumbien, Maria Claudia Isaza, Vice-President e-business, Aviatur Group, Reisebüro > Großbritannien, Alan Josephs, Managing Director, ehemals ebookers, Online-Reisebüro > Malaysia, Shivanathan Kesavan, Travel Manager, Gem Travel, Reisebüro > Kanada, Guylaine Lavoie, Director Marketing Innovations, Air Canada, Fluggesellschaft > Großbritannien, Ignacio Martos, Chief Executive Officer, Opodo, Online-Reisebüro > Philippinen, Marilu Ngo, Vice-President & General Manager, Griffin Sierra Travel Inc., Reisebüro / Besatzungsreisen- und Geschäftsreiseanbieter Reisende als Amateur-Experten 23 > Katar, Peter Pohlschmidt, Manager e-commerce, Qatar Airways, Fluggesellschaft > USA, Alexander Pyhan, Director Global e-Commerce Channels, Marriott International Inc., Hotelgesellschaft > Litauen, Audrius Ramanauskas, Chairman, Interneto Partneris UAB, Online-Reisebüro > Indien, Ratan Ratnakar, Vice President Revenue Optimisation, Kingfisher Airlines, Fluggesellschaft > Indien, Dhruv Shringi, Chief Executive Officer, Yatra.com, Online-Reisebüro > USA, Lorraine Sileo, Vice-President Research, PhoCusWright Inc., Reise-Marktforschungsinstitut > Indien, Jasmeet Singh, Manager International Air, Make My Trip, Online-Reisebüro > Japan, Mr Takano, H.I.S. Co, Reisebüro / Online-Reisebüro > Chile, Gonzalo Undurruga, Vice-President e-commerce, LAN, Fluggesellschaft > Polen, Janusz Wierbowski, Eigentümer, Sonata Travel, Reisebüro / Online-Reisebüro > Deutschland, Pascal Zahn, Geschäftsführer, Olimar Reisen GmbH, Reiseveranstalter Ein weiterer Experte bleibt auf eigenen Wunsch anonym. Eine Online-Umfrage im November 2008 ergänzte die Tiefen-Interviews. Dazu wurden Amadeus Kontakte in der weltweiten Reisebranche per E-Mail angeschrieben. Nahezu 3.000 Reiseprofis füllten den kurzen Fragebogen aus. Die Umfrage deckt alle Regionen der Welt sowie ein breites Spektrum von Geschäftsfeldern ab. Die Stichprobe setzte sich wie folgt zusammen: NACH GESCHÄFTSFELD: NACH REGION: Fluggesellschaften 19% Westeuropa 34% Mietwagengesellschaften 2% Osteuropa 5% Hotelgesellschaften 15% Südeuropa 4% Reisebüros 52% USA & Kanada 25% Online-Reisebüros 3% Mittelamerika & Karibik 3% Kreuzfahrtenanbieter 1% Lateinamerika 11% Andere 9% Naher Osten & Nordafrika 4% Subsahara-Afrika 2% Nördliches Asien 1% Südliches Asien 1% Südostasien 6% Zentralasien 1% Pazifik 4% 24 Reisende als Amateur-Experten Anhang 1. http://www.nifc.gov/fire_info/fires_acres.htm 2. http://www.niallferguson.com/site/FERG/Templates/ArticleItem.aspx?pageid=56 3. http://www.dh.gov.uk/en/Publicationsandstatistics/Publications/PublicationsPolicyAndGuidance/ DH_4006801 4. http://en.wikipedia.org/wiki/Participatory_Medicine 5. http://www.unwto.org/media/news/en/press_det.php?id=4421 6. http://www.businessweek.com/bwdaily/dnflash/content/jul2009/db2009079_431299.htm 7. http://www.outbound-tourism.cn/english/intro.asp 8. http://en.wikipedia.org/wiki/World_Tourism_rankings 9. http://pub.unwto.org/epages/Store.sf/?ObjectPath=/Shops/Infoshop/Products/1482/SubProducts/1482-1 10. http://www.imf.org/external/pubs/ft/survey/so/2009/RES012809A.htm 11. http://www.economist.com/world/international/displaystory.cfm?story_id=13871969 12. http://www.flightglobal.com/articles/2009/06/17/328318/china-bucks-the-downturn-at-home.html 13. http://www.ted.com/talks/lang/eng/clay_shirky_how_cellphones_twitter_facebook_can_make_history.html 14. http://www.itu.int/newsroom/press_releases/2008/29.html 15. http://www.phocuswright.com 16. http://www.reuters.com/article/technologyNews/idUSTRE53I03V20090419 17. 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