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KS-Titel-06-09:KuS-Titel-2009 08.12.09 08:52 Seite u1 18. Jahrgang • € 7,50 • 19183 • ISSN 1862-3131 Kommunikation & Gewaltfreie Kommunikation • NLP • Business Seminar 6 Dezember 2009 w w w. k s - m a g a z i n . d e Coaching • Mediation • Pädagogik • Gesundheit Vorne stehen Sex mit Licht an Bad im Garten Grundlagen für gute Redner Mit NLP funktioniert’s Auskünfte von Judith DeLozier Junfermann V e r l a g Grandioses, nichtiges Selbst KS-Titel-06-09:KuS-Titel-2009 08.12.09 08:52 Seite u2 wingwave Trainings 2010 wingwave® – das Kurzzeit-Coaching für Manager, Führungskräfte, Sportler, Künstler und Kreative Für Interessierte: Bücher zum Thema, erschienen im Junfermann Verlag Wache REM-Phasen, NLP und Kinesiologie werden zu wingwave® Erfolge bewegen. Blockaden lösen. Spitzenleistung erzielen. wingwave®-Trainings 2010 für Coaches, Trainer, Psychotherapeuten, Ärzte – Basisausbildung Preis: 1.300,– Euro zzgl. 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Am Abend erlebte ich in den Nachrichten seine Witwe, die für einen Moment ihre Fassungslosigkeit überwand und über das Geheimnis ihres Mannes sprach, seine quälende, lähmende Depression. Ich erlebte Fußballer, Trainer, Manager, Verbandsfunktionäre – ihr Entsetzen wirkte so unverstellt, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Selbst der Blick der Kamera bediente diesmal – anders als sonst – kein voyeuristisches Motiv. Und für einen Moment konnte auch ich ein sehr konkretes Gefühl des Schmerzes und der Trauer spüren. E ielleicht lag es daran, dass ich gerade die Titelgeschichte zu dieser Ausgabe der KS fertig hatte, den Kopf noch voller Gedankenfetzen über unsere „narzisstische Kultur“. Es geschieht ja nicht oft, dass am Ende von Recherchen mehr Fragen als Antworten stehen. Kein optimistischer Ausblick, keine Hoffnung. Eine Grundbedingung für das Menschwerden ist es zu lernen, eigene Grenzen und Beschränkungen anzunehmen. Dieser Anspruch kollidiert immer mehr mit einer Gesellschaft, in der Leistung und Wachstum unangefochten als Fetische dienen. Die narzisstische Kultur steht für eine gnadenlose Polarisierung – in der Politik, in der Wirtschaft, im Showbiz wie im Sport. Und immer: in den Köpfen von Menschen. Wachstum oder Untergang. Top oder flop. Die narzisstische Kultur reduziert das Dasein auf Extreme. Dazwischen scheint es nichts mehr zu geben. Wie sollen Menschen da mit den Grauwerten klarkommen, in denen das Leben sich meist abspielt? Robert Enkes Vater, Psychotherapeut, sagte über seinen Sohn: „Er hat gedacht: Wenn ich mal nicht der Beste bin, bin ich der letzte Arsch.“ V ine scheinbar private Tragödie drang in die Öffentlichkeit, doch anders als sonst gab es keine hochkochenden Emotionen, keine halbherzige Empörung, keinen Ruf nach dem Schuldigen. Es schien, als hätten alle Beteiligten das Rechte getan: den richtigen Ton getroffen, ausreichend Zurückhaltung geübt und zugleich sich geöffnet und so auch öffentlichen Raum für Trauer geschaffen. Menschen hielten inne und waren für einen Moment mit anderen, fremden Menschen verbunden – durch ein Gefühl von Schmerz, von Ratlosigkeit, die doch so wenig gesellschaftsfähig scheinen. E twas war anders als sonst. Ist das ein Grund für Hoffnung? „Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird. Damit es aber besser wird, muss es anders werden.“ Das stammt von Georg Christoph Lichtenberg und steht neben anderen Worten im Metaphernkalender des Junfermann Verlages für 2010. Es passt gut. Im Namen des KS-Teams danke ich Ihnen, dass Sie uns 2009 die Treue hielten. Ich hoffe auf Sie im kommenden Jahr. Frohe Weihnachten! E Und Freude beim Lesen. 6/2009 Kommunikation & Seminar 3 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 4 6/2009 In diesem Heft 30 35 27 Immer im Job Was Trainer und Coaches antreibt Bad im Garten Judith DeLozier im Gespräch Im Bett mit NLP Gespräch unter Freundinnen TITEL & THEMEN THEMEN 6 30 Ohne Rücksicht auf Verluste Über wirtschaftliche und seelische Kollateralschäden einer narzisstischen Kultur. Von Regine Rachow 7 In welcher Weise begegnet Ihnen der Narzissmus in der Praxis? Vier Fragen an fünf Coaches und Therapeuten 14 Vorne stehen Eine gute Rede ist wie Parallelcoaching – Grundlagen der Psychologie und Biologie für Redner. Von Martina Schmidt-Tanger 18 Das Bad im Garten 4 Judith DeLozier blickt auf die Anfänge des NLP, auf die Weisheit des Körpers und die Rolle der Frauen. Von Eva Wieprecht 35 Im Bett mit NLP Gespräche am Küchentisch: Es geht – unter Freundinnen – ums Dauerthema Nummer eins. Von Friederike Böcker 37 41 A V 5 WORKSHOP: Ziele-Workshop Dem Zauber des Anfangs vertrauen. Eine persönliche Klausur – so funktioniert es. Von Christian Tschepp Leichter leben Beim Schlankwerden geht es um Integration jener Seite, die sich dagegen sperrt. Von Anita Heyer D R u Was ist Ihnen dabei wichtig? G ih z Nützliche Fragen im Recruiting: Das Gravesmodell und Metaprogramme im Bewerbungsgepräch. Von Ralph Köbler 5 Provokative Therapie bei Frank Farrelly. Von Frank Wartenweiler 45 24 Der Beziehungsschal in der Methode ESPERE hilft uns, unliebsames Verhalten von der Person zu trennen. Von Monika Wilke A ih L 20 Dieser eine Moment, diese eine Begegnung Ziel oder Freiheit Der Kriterienkatalog für die Wohlgeformtheit von Zielen im NLP wird erweitert. Von Stefan Strecker 27 Immer im Job Was treibt Trainer an? Eine aktuelle Studie gibt Aufschluss. Von Markus Brand und Frauke Ion 4 Kommunikation & Seminar 6/2009 46 IN EIGENER REGIE: Du Meckerliese! Arznei oder Placebo? Zur Wirksamkeit von NLP: Es nutzt auch in Klinik und Arztpraxis. Von Fritz Peter Eberwein 5 B im V KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 5 41 54 56 Der richtige Bewerber Recruiting mit Gravesmodell und Metaprogramm News: Brav wie Jakob Bücher: Gesellschafts-Virus Narzissmus Rubriken 49 NLP-WERKZEUGKASTEN: Schritt für Schritt zurück zu meinen Stärken Arbeit mit der Erfolgsleiter. Von Ute Simon-Adorf 50 VORGESTELLT: Wertschöpfung durch Wertschätzung GFK-Trainerin Gabriele Lindemann zeigt ihren Klienten in der Wirtschaft den Weg zu Initiative und Handlungsfähigkeit. 51 Den Berg überwinden Als Emotionscoach hilft Heidrun Vössing ihren Klienten, mittels innerer Bilder Leistungsblockaden zu überwinden. 52 Vom Kiez bis nach Hollywood Bericht über den Kongress des DVNLP im Oktober in Hamburg. Von Lydia Roeber 3 Editorial 54 NEWS 56 Bücher 74 Vorschau 74 Impressum Diese Rubriken finden Sie im Service-Teil am Ende des Hefts: S58 Trainer-Porträts S63 Visitenkarten S64 Seminarkalender 6/2009 Kommunikation & Seminar 5 KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 14:15 Seite 6 TITEL Ohne Rücksicht auf Verluste B Ohne Rücksicht auf Verluste Im S st k Von Regine Rachow Sie zählen zu den Stützen der Wachstumsgesellschaft und kennen keine Grenzen. Ihr Selbst-Bild ist janusköpfig: grandios und nichtig. Das macht „Narzissten“ zu schwierigen Zeitgenossen. Über seelische und wirtschaftliche Kollateralschäden einer narzisstischen Kultur. erufen wurde er als Retter und als dieser wusste er sich ins Licht zu stellen. 2005 trat Thomas Middelhoff als Sanierer der Karstadt-Quelle AG an. Bald darauf nannte die Zeitschrift manager magazin Indizien dafür, dass er den Konzern zum Vorteil der Großaktionärin zerschlagen könnte.1 2007 legte die Redaktion nach, die Anzeichen für die Richtigkeit dieser These hatten sich vervielfacht.2 Im Laufe der Jahre war mittels Finanztransaktionen, Firmen- und Immobilienverkäufen und Bilanztricks unter der Ägide Middelhoffs ein schillerndes Gebilde namens Arcandor entstanden, das sich einer realistischen Beurteilung durch den Finanzsachverstand entzog. G Middelhoffs Ding war die Fassade. Wenn Medienberichte daran kratzten, verlangte er gerichtlich Unterlassung, wie im Falle des manager magazins. Inzwischen klingen die Attribute im Zusammenhang mit seinem Namen immer weniger schmeichelhaft. „Blender Thomas Middelhoff“ heißt es dann schon einmal im Leitartikel einer seriösen deutschen Tageszeitung3. Auch Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg mochte seinen Unmut über das Ausmaß der Arcandor-Pleite nur schwer zurückhalten. „Aus jeder Ecke hat Arcandor den Staub geholt, um Verluste zu tragen.“4 Während überall die Kosten gedrückt wurden, beanspruchte Middelhoff u.a. für Geschäftsreisen einen eigens gecharterten Privatjet, der Hunderttausende Euro jährlich verschlang. Görg: „Wir haben mit 6 Kommunikation & Seminar 6/2009 der Lupe nach etwas Substanz in diesem Unternehmen gesucht, aber wir haben nichts Nennenswertes gefunden.“5 Noch im Februar 2009, Arcandor ist gerade das zweite Mal der Insolvenz entkommen, schreibt Thomas Middelhoff nach Informationen des Spiegel einen Brief an ausgewählte Manager seines Konzerns. Zu lesen ist u.a. folgender Satz: „Rückblickend steht fest, dass das Ziel, den Konzern zu retten und auf eine tragfähige Basis zu stellen, erreicht wurde.“6 Zwei Tage später, am 28. Februar 2009, ist er als Vorstandsvorsitzender abgelöst, die letzte Phase des PleiteKandidaten eingeleitet. Die Namen Arcandor und Middelhoff stehen für einen der spektakulärsten Insolvenzfälle der deutschen Nachkriegsgeschichte. 40.000 Beschäftigte sind betroffen. Wie konnte es dazu kommen, dass ein Manager mit so hohem Realitätsverlust zum Schicksal eines Konzerns wird? Die Zeit ist reif, sich mit Narzissten, Egomanen und Psychopathen in den Chefetagen zu befassen. Schon 1998 vermutete der US-amerikanische Psychoanalytiker Otto Kernberg, anerkannter Experte für Narzissmus: „Die Charakterpathologien von Führungspersonen, die für Institutionen die größte Gefahr bergen, sind vermutlich die narzisstischen Persönlichkeiten.“7 na bl ne ge si et na un KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 14:15 Seite 7 Blick in die Wirtschaft Im Management wird das Thema Narzissmus, wie der Schweizer Arzt und Psychologe Gerhard Dammann feststellt, „trotz seiner Relevanz weitgehend ignoriert“ und kaum solide bearbeitet. „Dabei ist deutlich, dass im Ma- e- al ff te z: tht ls e- er ste i- yrnrie n nagement Narzissmus und paranoide Haltungen zum Problem werden, wenn sie überhandnehmen“, schreibt er in seinem neuen Buch.8 Dort trägt er aus der Literatur den gegenwärtigen Stand des Wissens zusammen und zeigt, wie sich im Management durch entsprechende Maßnahmen, etwa mit Hilfe von Diagnostik-Instrumenten in der Personalwirtschaft, eine Balance zwischen „Dienst an der Sache und Selbstberauschung“ aufrechterhalten ließe. AUSKÜNFTE Harald Krutiak, Berlin Dammann geht, wie die meisten Autoren, von einem „Kontinuum“ des narzisstischen Persönlichkeitsstils aus. Auf der hellen, schillernden Seite des Spektrums stehen Eigenschaften und Fähigkeiten, die das Unternehmen und das zwischenmenschliche Klima in den Unternehmen befördern, etwa Charme, Charisma und visionäres Denken. Auf der Nachtseite befindet sich ein selbstsüchtiges, manipulatives Verhalten, das Beziehungen vergiftet und auf lange Sicht unternehmerische Erträge schmälern kann: Mangel an Unrechtsbewusstsein und Empathie, Realitätsverlust und antisoziales Verhalten. Nach Erkenntnissen des deutschen Bundeskriminalamtes werden rund ein Drittel aller Wirtschaftsdelikte von Angehörigen des Top-Managements begangen. Auch gegen Middelhoff wird ermittelt, und zwar von der für Wirtschaftskriminalität zuständigen Bochumer Staatsanwaltschaft9. Der Verdacht lautet auf Untreue in Millionenhöhe. In den USA wird der Schaden durch Wirtschaftsdelikte auf fünf Prozent des Jahresumsatzes aller US-amerikanischen Firmen geschätzt. Größere Wirtschaftsprüfungsunternehmen wie PriceWaterhouseCoopers oder Ernst & Young unterhalten bereits eigene forensische Abteilungen. In Darmstadt entstand das Institut für Psychologie und Bedrohungsmanagement, es berät DAX-Unternehmen und arbeitet in Lehre und Forschung eng mit der Forensischen Psychologie der TU Darmstadt zusammen. Was bedeutet für Sie Narzissmus? Eine Entwicklungsphase im Kleinstkindalter, die besondere weichenstellende Funktion für die Persönlichkeitsentwicklung hat. Narzissmus als „Kontinuum“ betrachtet: Wann schlägt Ihrer Meinung nach ein narzisstischer Stil in eine Persönlichkeitsstörung um? Das ist graduell und ebenso kontextabhängig. Allgemein könnte man sagen, dass dann eine Störung vorliegt, wenn der Betreffende oder sein Umfeld darunter leiden. In welcher Weise begegnet Ihnen dieses Phänomen in Ihrer Praxis? Die wenigsten Menschen sind so gesegnet, dass sie eine optimal verlaufende narzisstische Phase haben. Viele Menschen, die zu mir in die Praxis kommen, leiden offen oder versteckt an der Frage der Selbstbeziehung, die hinter dem Narzissmus steckt. Welche positiven Seiten sehen Sie im narzisstischen Stil? Unsere Gesellschaft ist hochnarzisstisch. Die Kunst und insbesondere die Unterhaltungskultur wären ohne narzisstischen Stil nicht vorstellbar. Und ohne narzisstischen Stil wüsste ich gar nicht, dass ich der weltbeste Therapeut bin! ;-) 6/2009 Kommunikation & Seminar 7 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 8 TITEL Ohne Rücksicht auf Verluste Kriterien der narzisstischen Persönlichkeitsstörung Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens fünf der folgenden neun diagnostischen Kriterien müssen erfüllt sein: 1. Grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit (übertreibt z.B. die eigenen Leistungen und Talente; erwartet, ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden) 2. Stark eingenommen von Fantasien grenzenlosen Erfolgs, von Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe 3. Ansicht, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen Personen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder nur mit diesen verkehren zu können 4. Verlangen nach übermäßiger Bewunderung 5. Anspruchsdenken, übertriebene Erwartungen an eine besonders bevorzugte Behandlung bzw. an ein automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen 6. Zwischenmenschliche Beziehungen werden für eigene Zwecke ausgebeutet 7. Mangel an Empathie, fehlende Bereitschaft, die Gefühle und Bedürfnisse der anderen zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren 8. Häufiger Neid auf andere oder Glaube, andere seien neidisch auf ihn/sie 9. Arrogantes, überhebliches Verhalten oder Haltungen Nach DSM-IV-TR, 2003 („Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen“ der Psychiatrischen Vereinigung in den USA) Gerhard Dammann zählt auf, wie die Persönlichkeit von Wirtschaftskriminellen in den Studien beschrieben wird: „überdurchschnittliche Risikobereitschaft, starkes Konkurrenzdenken, Gier nach Anerkennung, Impulsivität, Narzissmus, Gewissenlosigkeit, hoher Reizhunger und der Wunsch, Bedürfnisse sofort zu befriedigen“. Wirtschaftskriminelle seien „adaptiert und bestens vernetzt“. Was ist Narzissmus? Für die Managementlehre wie für die Praxis ist es wichtig zu wissen, wie ein „produktiver (erwünschter) von einem pathologischen (potenziell destruktiven) Narzissmus“ (Hervorhebungen von Dammann) unterschieden werden kann. Das ist nicht ganz leicht, es gibt in der Wissenschaft keine allgemein akzeptierten Diagnoseinstrumente. Wenn wir von einem narzisstischen Charakter sprechen, haben wir gewöhnlich keinen sehr sympathischen Menschen vor Augen. Im Unterschied zum täglichen Sprachgebrauch bezeichnen Psychologen und Therapeuten mit dem Begriff etwas, das zur Natur des Menschen zählt, und zwar zunächst einmal 8 Kommunikation & Seminar 6/2009 alle Empfindungen, Gefühle und Vorstellungen, die uns selbst betreffen. Narzissmus ist ein wichtiger Entwicklungsschritt der Persönlichkeit. Das sehr kleine Kind etwa ist in der Erfüllung seiner Bedürfnisse auf die nährende Mutter angewiesen und fordert seine Ansprüche konsequent ein. Es lernt erst mit der Zeit, dass die Mutter und andere Bezugspersonen eigenständige, von ihm losgelöste Persönlichkeiten mit eigenen Bedürfnissen sind. Eine der größten Herausforderungen der Erziehung ist es, den Kummer eines Kindes aufzufangen, wenn es begreift, dass es Grenzen gibt in der Befriedigung seiner Bedürfnisse, in der Erfüllung immer neuer Wünsche. In der Sprache der Psychoanalyse heißt dieser Kummer „narzisstische Kränkung“. Sie bleibt dem Kind nicht erspart. Doch die Mutter, der Vater und die engen Bezugspersonen können dem Kind helfen, diese Kränkungen zu überstehen und die Begrenzungen zu ertragen, indem sie die damit verbundenen Ängste des Kindes „auffangen“. Ihre Aufgabe ist es, die Ängste stellvertretend für das Kind auszuhalten, seelisch zu bewältigen. Und dem Kind stattdessen Liebe und Wertschätzung zurückzugeben. Erst wenn ein Kind sich aufgefangen, geliebt und mit allen Facetten seiner Persönlichkeit anerkannt fühlt, lernt es, mit den dunklen Seiten des Lebens umzugehen: mit Begrenzungen, mit irritierenden Erlebnissen und mit unerwünschten Emotionen. Das Kind lernt so im Laufe seines Lebens, seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Und es lernt, einen gesunden Narzissmus zu erhalten, „im Sinne von ausreichendem Selbstwert und Selbstfürsorge und der Fähigkeit, sich sowohl abgrenzen als auch auf etwas einlassen zu können“, wie Gerhard Dammann schreibt. Ein solcher Narzissmus ist „die Voraussetzung für befriedigende Arbeits-, Freundschafts- und Liebesbeziehungen“. Ursache: toxische Botschaften Nach bisherigen Erkenntnissen ist bei Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen das Beziehungsmotiv „Anerkennung, Liebe, Zuwendung“ nachhaltig verletzt. Mit diesem Motiv verbunden ist das Bedürfnis, als Person gemocht, akzeptiert und positiv bewertet zu werden. In ihrer Kindheit und während der Pubertät erlebten diese Menschen von ihren Bezugspersonen meist hohe Anforderungen und wenig positive Anerkennung, stattdessen empfingen sie „toxische Botschaften“, wie der Therapeut und Narzissmusexperte Rainer Sachse, Professor für Klinische Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum, sie beschreibt: „du bist nicht so, wie wir dich haben wollen“, „du schaffst es eh nicht“, „du bist ein Versager“10. Die Abwertungen müssen keineswegs massiv sein. Auch auf subtilere Art („du bemühst dich wenigstens!“) wirken sie vergiftend auf die Seele sowie nonverbal, etwa durch eine ab W gr „I m si S st un si li E p w se in m sc V te hu üb E KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 9 ns kwa de nt re n- en es er oie nd se aes nd m en it nhs, isgzu r-, riv it eer en nd osie st h uf ie ne ablehnende Atmosphäre, vielsagende Blicke, Liebesentzug. Wer diesen Botschaften regelmäßig ausgesetzt ist, läuft große Gefahr, ein negatives Selbstkonzept zu entwickeln: „Ich bin nicht okay, deshalb werde ich abgelehnt, nicht gemocht, ausgestoßen“. Menschen, die so aufwachsen, fühlen sich als Persönlichkeit nicht akzeptiert. Sie lernen aber oft recht schnell, dass sie sehr wohl für bestimmte Verhaltensweisen von ihren Bezugspersonen Lob und Zuwendung bekommen. Rainer Sachse: „Sie lernen, sich Anerkennung zu erkaufen.“ In unserer Gesellschaft gelinge dies am ehesten durch Leistung und leistungsbezogene Erfolge. Auf dieser Grundlage bauen sie sich ein zweites, positives Selbstkonzept auf, und das heißt: „Ich bin gut, wenn ich etwas leiste und Erfolg vorweisen kann.“ Mit diesem zweiten Selbstkonzept lernen sie, ihr negatives Schema in Schach zu halten. Das heißt, darauf zu achten, dass es möglichst nicht aktiviert wird und allmählich in den seelischen Untergrund emigriert. Von anderen Anerkennung, Liebe und Zuwendung zu erhalten, wird für „Narzissten“ zum alles bestimmenden Beziehungsmotiv. Der Weg dorthin führt über Leistung, Erfolg und über die Anhäufung von Statussymbolen als Zeugnissen von Erfolg. Ein solcher Mensch ist nicht wirklich leis- AUSKÜNFTE Heidrun Vössing, Bielefeld Was bedeutet für Sie Narzissmus? Der Begriff Narzissmus ist letzlich eine defizitorientierte, pathologische Kategorie, die fürs Coaching aus meiner Sicht nicht besonders nützlich ist. In welcher Weise begegnet Ihnen dieses Phänomen in der Praxis? In einer starken Selbstbezogenheit, einem großen Bedürfnis nach Distanz, einem stark ausgeprägten Wunsch nach Anerkennung und manchmal auch in arrogantem und überheblichem Verhalten. Narzissmus als „Kontinuum“ betrachtet: Wann schlägt Ihrer Meinung nach ein narzisstischer Stil in eine Persönlichkeitsstörung um? „Störungen“ gibt es vor dem Hintergrund einer systemischen Sichtweise m.E. nicht. Vielmehr erfüllt auch jedes problematische Verhalten einen gewissen Zweck, oder: Symptome sind letztlich Lösungsversuche. Welche positiven Seiten sehen Sie im narzisstischen Stil? Die positiven Aspekte sehe ich in der Bereitschaft und Fähigkeit Großes zu leisten. tungsmotiviert, es geht ihm nicht um die Sache, er will einzig und allein Anerkennung von anderen. Denn er erlebt sich nur mit positivem Feedback auch selbst positiv. Diese „Außenorientierung“, wie sie Rainer Sachse nennt, bewirkt zweierlei. Sie verhindert, dass dieser Mensch eigene Standards für sein Handeln entwickelt. Ihm fehlt damit ein wichtiger interner Maßstab, das eigene Verhalten zu bewerten, Erfolg zu erkennen und wahrzunehmen, wann er genug „geleistet“ hat. Passend zur Wachstumsideologie: Höher, schneller, weiter Zweitens steht das positive Feedback der anderen nicht unter Kontrolle des „Narzissten“. Und es ist rasch vergänglich. Die Leistungsspirale muss sich also immer schneller drehen. Doch alle positiven Rückmeldungen und Erfolge „füttern“ stets nur das positive Selbstschema, sagt Sachse. Das wächst und wird mit der Zeit immer großartiger, grandioser. Das negative Selbstschema hingegen wird in keiner Weise davon berührt, es hält den „Narzissten“ klein und nichtig und verliert nichts von seiner Wirksamkeit. Wie ein kosmisches Schwarzes Loch verschlinge es Leistungen und Erfolge, was den narzisstisch veranlagten Menschen immer „höher, schneller, weiter“ treibt. Sachse: „Die Person kann tun, was sie will, es wird nie genug sein.“ Das „Basismotiv nach Anerkennung“ werde nicht befriedigt. Die Sehnsucht danach bleibt ebenso ungestillt wie Narcissus’ Verlangen nach jenem Wesen, das er am Fluss in seinem eigenen Spiegelbild entdeckt. Im Alltag und in der Therapie- oder Coaching-Praxis begegnen uns „Narzissten“ meist als hochintelligente Menschen von betont gepflegtem Äußeren, mit überstarker Tendenz zu Leistung, Erfolg und zur Ausbeutung der eigenen Person und anderer. „Narzisstische Persönlichkeiten neigen aus ihrem Grandiositätsgefühl dazu, von sich und der Welt Unmögliches zu verlangen“, sagt Paul Rath, Psychotherapeut und Coach in Haan bei Düsseldorf. „Wegen der Gratifikation, welche sie dafür meist erlangen, sind sie allerdings die Letzten, die darunter zusammenbrechen.“ Als Leistungsträger sind sie in der Wachstumsgesellschaft hochwillkommen – auf sie warten Arbeitstage von 16 Stunden und länger, dazu unentwegt Dienstreisen von tausenden Flugkilometern, hoher Erwartungsdruck von Seiten der Gesellschafter, Aktionäre, übergeordneten Holdings, zu Hause womöglich Ehepartner, Kinder mit ihren Erwartungen an das vielbeschäftigte Familienoberhaupt. Paul Rath und auch sein Kollege Rainer Sachse meinen, dass die Anforderungen vor allem an das Top-Management von Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen besser als von anderen bewältigt werden. Nach Meinung von Gerhard Dammann begünstigen „Aspekte entsprechender Persönlichkeitseigenschaften – die von schwer narzisstisch bis sogar psychopathisch reichen können – sogar die Karriere 6/2009 Kommunikation & Seminar 9 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 10 TITEL Ohne Rücksicht auf Verluste AUSKÜNFTE Alexandra Hildebrandt, Essen Was bedeutet für Sie Narzissmus? Narzissmus in seiner extremsten Form ist ein Merkmal gefährlicher Eitelkeitsnaturen, für die alles Spiegelfläche ist, die ihnen ihr eigenes Bild zurückwirft. Für narzisstische Charaktere ist ein Konzern eine hervorragende Bühne, auf der sie sich ungestört inszenieren können. In welcher Weise begegnet Ihnen dieses Phänomen in Ihrer Praxis? Die Spuren des echten Lebens verwischen Narzissten ständig, weil das oberflächlich Inszenierte für sie mehr wert ist als das tiefere (Da-)Sein. Ihr Image ist auf Publikumswirksamkeit hin ausrichtet. Sie „gehen“ nicht und haben als „Überflieger“ keinen Blick für entscheidende Details, interessieren sich nicht für das operative Geschäft, ja wenden sich geradezu davon ab. Deshalb kann von echter Unternehmensbindung keine Rede sein. Sie kommen, strukturieren um und stehen nicht für die Folgen ihrer Entscheidungen ein. Sie ziehen mit vollen Taschen weiter, um im nächsten Unternehmen das gleiche zu tun und hinterlassen einen Scherbenhaufen, der sich nicht mehr kitten lässt. Narzissmus als „Kontinuum“ betrachtet: Wann schlägt Ihrer Meinung nach ein narzisstischer Stil in eine Persönlichkeitsstö- in Wirtschaftsunternehmen“. Zu den Kennzeichen, die einen „Selektionsvorteil“ für die Karriere darstellen, zählt er u.a.: l oberflächlichen Charme, l übersteigertes Selbstwertgefühl, l zum Teil charismatische Eigenschaften, l suchtartiges Arbeitsverhalten, l Mangel an Schuldgefühlen bis hin zur Fähigkeit zu lügen, l Gefühlskälte, Risikofreudigkeit, l große innere Flexibilität auf Grund mangelnder Bindungen und Identitäten. Und mit Blick auf Profitgier und Gewinnmaximierung schreibt Dammann: „Möglicherweise können narzisstisch akzentuierte Persönlichkeiten den im Grunde konflikthaften Spagat zwischen ethischen Prinzipien und höheren Profiten besser von sich fernhalten und ... den von Grandiosität zeugenden Anspruch erheben, dass selbst ungeheuer hohe Lohnsummen ihren Leistungen angemessen sind.“ Moderne Menschenfänger Auf jeden Fall schaffe die gesellschaftliche Entwicklung „in Richtung einer Narzissmus-Kultur“ nach Ansicht von Dam- 10 Kommunikation & Seminar 6/2009 rung um? Wenn Narzissten keine korrigierenden Einwirkungen mehr zulassen, wenn sie Beifall um jeden Preis wollen, weil sie sich an ihn gewöhnt haben; wenn Ruhmsucht die gesamte Person so durchdrungen hat, dass sie nur noch eine Maske ist, die den Blick auf die Realität verstellt und durch Fehlverhalten – wie unverantwortliche Großinvestitionen in Bereiche, die dem Kerngeschäft nicht entsprechen – die Menschen des Unternehmens ins Unglück stürzt. Welche positiven Seiten sehen Sie im narzisstischen Stil? Vom Narzissmus geht eine Verführbarkeit aus, die dann positiv ist, wenn sie im Schauspiel, aber nicht im wahren Leben angewandt wird. Anlässlich der Hochzeit zwischen Erika Mann und Gustaf Gründgens sagte Thomas Mann über seinen Schwiegersohn bewundernd und angewidert, er sei ein „Glühwürmchen“, das am Tage unscheinbar ist und erst zu leuchten beginnt, wenn er maskiert als Schauspieler auf der Bühne steht. Noch im berühmten Fernseh-Interview „Zur Person“, das Günter Gaus mit Gustaf Gründgens einige Wochen vor dessen Tod führte, war der „Ausgeglühte“ noch immer bezaubert von diesem Vergleich, den er als Auszeichnung begriff – das Glühwürmchen erwärme ihn noch immer ... Der Unterschied zu einem Manager besteht aber darin, dass das, was er tut, kein (Schau-)Spiel sein sollte. Da es das aber in vielen Fällen ist, setzten sie auf Scheinresultate, bauen ihre Wachstumspläne auf Übernahmen statt auf Innovationen auf und haben die Bühne verlassen, bevor die Tragödie beendet ist. mann ein Klima, „das solchen Personen mehr Möglichkeiten der Entfaltung und Wertschätzung einräumt“. Diese Kultur verhindere, dass „narzisstische Individuen“ sich aus dieser Entwicklungsphase befreien, auch deshalb, weil die „exhibitionistische Medienwelt“ den VIPs und Stars, zu denen inzwischen eben auch Top-Manager zählen, stets auch Gratifikation zuteil werden lässt. Für viele Wirtschaftsbosse ist Imagepflege und die eigene Außendarstellung wichtiger geworden als das Wohl der Firma, schreibt Dammann. Wer etwa Thomas Middelhoff begegnete, wird dies bestätigen können. Sören Jensen, Wirtschaftsredakteur von manager magazin und Mitautor jenes eingangs erwähnten kritischen Artikels von 2007 über den Arcandor-Chef11, hat Middelhoff, wie er sagt, als „begnadeten Menschenfänger“ wahrgenommen. „Wer ihn im direkten Gespräch mit nachweisbar kritischen Punkten seiner Arbeit konfrontiert, nimmt ihm nach einer halben Stunde Gespräch jede Erklärung dazu ab!“ Nach Aussage eines Managers aus seinem Umfeld12 habe man sofort erkennen können, „dass er ein Narzisst ist: eitel, herablassend, polarisierend, und in allem ein Extrem“. Sören Jensen und sein mm-Kollege Jörn Sucher beschreiben in ihrem Text nach Recherchegesprächen mit Arcandor-Managern sei- ne ho zi ta W ne zö au on A S fr ße se da de D ju di T G M ph na m „. le ei ge ei zw le gr P In da m gi D sc vo Po vo ne na G da D ih KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 11 nen Stil als Vorstandschef mit „Führungschaos“. „Middelhoffs Ungeduld, seine Sucht nach Öffentlichkeit und sein diffziles Verhältnis zur Realität machen vielen Managern den Alltag zur Hölle. Auch intern gilt: Wer ihn nicht liebt, hasst ihn.“ Was läuft hinter der Fassade solcher Menschen ab? In seinem Roman „Und morgen bin ich dran“13 schaut der französische Autor Laurent Quintreau elf Frauen und Männern aus dem Top-Management einer Agentur für Kommunikationsberatung in die Köpfe und entdeckt beunruhigend tiefe Abgründe des Hasses, der Selbstberauschung und des Selbstmitleides. Sein Buch, mit einem Preis für das beste französischsprachige Debüt ausgezeichnet, ist gewissermaßen der Roman zur Finanz- und Wirtschaftskrise. Quintreau selbst arbeitet als Manager in einem Werbeunternehmen und daneben in der Führung einer Gewerkschaft, zuständig für den Sektor New Economy. ilexen ast e- ier en ff, miich obnm i- Die Firma, um die es in seinem Buch geht, wird von einem jungen, gelackten Schnösel namens Rorty saniert, vor dem die meisten der im Meeting versammelten Vorständler – trotz Tranquilizer – zittern. Elf innere Monologe, schier endlose Gedankenschleifen ohne auch nur einen Punkt, künden von Missgunst, von Macht-, Gewalt- bis hin zu Verwesungsphantasien. Dieser Befund seelischer Kollateralschäden einer narzisstischen Lebensweise erschreckt, und am Ende weiß man als Leserin gar nicht, ob man es so genau wissen wollte: „... der schöne Rorty, der Unwiderstehliche, ich habe vor allem das unwiderstehliche Verlangen, ihn in Stücke zu reißen, ein Auge im Klo runterzuspülen, ein Ohr an die Wand zu nageln, seine Nase de Vals in den Arsch zu stopfen, die Eier in einem Entsafter zu quirlen, sie entziehen mir schon wieder zwei Budgets, bald werden sie mich feuern, als wäre ich der letzte Dreck, das sehe ich kommen, ich sollte mir jetzt keine grobe Fahrlässigkeit zuschulden kommen lassen, ...“ Psychoanalyse und kognitive Therapie In der Therapie tauchen „Narzissten“ erst spät auf, und zwar dann, wenn sie unerwünschte Symptome spüren: psychosomatische Beschwerden (Herz-Kreislauf, Magen-Darm, Allergien), Burnout, auch psychiatrische Begleiterkrankungen wie Depression, Angst, Panik, Essstörung oder Sucht. Manche erscheinen in der Praxis, wenn sie als „schwierige Kollegen“ von ihren Organisationen entlassen oder ihres einflussreichen Postens enthoben worden sind oder wenn zu Hause das Maß voll ist und die Ehepartner die Scheidung einreichen. In Rainer Sachses Therapie-Institut weisen 18 Prozent der Klienten narzisstische Störungen auf, und zwar gleich verteilt auf beide Geschlechter. In der Literatur hingegen geht man davon aus, dass Männer bis zu 75 Prozent der „Narzissten“ ausmachen. Die WHO hat die narzisstische Persönlichkeitsstörung in ihrer „Internationalen Klassifikation der Krankheiten“ AUSKÜNFTE Björn Migge, Porta Westfalica Was bedeutet für Sie Narzissmus? Narzissten sind aufgebläht: Von außen gesehen groß und erfolgreich. Innen voller Angst und mickrig. Damit die Angst nicht spürbar wird, werden andere gebraucht, die ihnen den Spiegel der Grandiosität vor die Nase halten. Das sind Mitarbeiter, Journalisten u.a. Wer das nicht (mehr) möchte, wird entwertet und stellvertretend klein und mickrig gemacht oder mit Verachtung gesehen. In welcher Weise begegnet Ihnen dieses Phänomen in Ihrer Praxis? Viele Aufsteiger nutzen die Zuarbeit ihrer Mitarbeiter und Spiegelhalter. Sie glauben tatsächlich, dass nur sie ihren Aufstieg und ihre Erfolge errungen haben. Manchmal höre ich auch offen: Steal the best and forget the rest (dabei auch: die Anderen). In der Form begegnet mir manchmal eine unheilige Kombination von Narzissmus, Egoismus und Schamlosigkeit. Da kräuselt sich mein persönliches Werteset gehörig. Narzissmus als „Kontinuum“ betrachtet: Wann schlägt Ihrer Meinung nach ein narzisstischer Stil in eine Persönlichkeitsstörung um? Wenn’s so schlimm wird, dass der Narzisst leidet, weil keiner mehr die Spiegel halten will oder weil seine grandiose aufgeblähte Selbstblase geplatzt ist. Oder wenn andere es satt haben und das Bild der „Krankheit“ (Störung) ihnen Erleichterung verschafft im Blick auf den Narzissten. Korrekt wäre natürlich: In der ICD 10 ist bereits eine brauchbare Definition vorgedacht. Doch viele Narzissten kommen niemals in das diagnostische Raster oder in eine Therapie; jedenfalls nicht freiwillig oder ohne riesigen Leidensdruck. Welche positiven Seiten sehen Sie im narzisstischen Stil? Wer keine großen oder grandiosen Visionen oder Tagträume hat, wird eben nur bescheidene Ziele erreichen. Insofern kann die narzisstische Perspektive auch Großes in den Blick nehmen. Gesünder wäre es aber, wenn das nur eine gewählte Perspektive wäre, die auch jederzeit wieder abgewählt werden kann. (ICD-10) nicht weiter typisiert und zählt sie lediglich unter „andere spezifische Persönlichkeitsstörungen“ (F 60.8) auf. Zur Diagnose nutzt Sachses Institut offene Interviews, die – anders als die üblichen standardisierten Fragebögen – von den Betroffenen nicht zu durchschauen sind. Die Trefferrate der Diagnose benennt er bei 90 Prozent. Das „Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen“ (DSM) zieht er nur noch selten oder höchstens als Korrektiv hinzu. Es werde dem Krankheitsbild, das in 6/2009 Kommunikation & Seminar 11 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 12 TITEL Ohne Rücksicht auf Verluste der Literatur inzwischen 35 Merkmale umfasst, nicht mehr gerecht. Auch deshalb, weil es keine Abstufungen im „Kontinuum“ erlaubt. Studien schätzen die Verbreitung narzisstischer Persönlichkeitsstörungen auf ein Prozent der Bevölkerung. Die schwerste Form des Narzissmus, destruktiver oder auch maligner Narzissmus genannt, ist allerdings wesentlich seltener anzutreffen. Zu seinen Erscheinungsformen schreibt Dammann: „Solche Personen müssen, um ihren Selbstwert zu regulieren, die Verdienste anderer kleinreden oder für sich beanspruchen. Die Beziehungen sind stark manipulativ, d.h. der andere (zum Beispiel Partner oder Mitarbeiter) wird kaum in seiner Eigenbedeutung gesehen, sondern dient der subjektiven Bedürfnisbefriedigung.“ Wikipedia sieht den malignen Narzissmus „als Zwischenstufe zwischen narzisstischer und antisozialer Persönlichkeitsstörung“. Die narzisstische Persönlichkeitsstörung ist eine Standardindikation für die Psychoanalyse. Nach den Erfahrungen von Otto Kernberg zeigt etwa jeder dritte schwer persönlichkeitsgestörte Patient – dazu zählen u.a. paranoide, schizoide, antisoziale Persönlichkeitsstörungen und Borderline – auch ausgeprägte Störungen in seiner narzisstischen Entwicklung. Neben der Psychoanalyse und der analytischen Psychotherapie werden zunehmend alternative Behandlungsmethoden gewählt. Zum Beispiel der kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansatz, mit dem etwa Rainer Sachse arbeitet. In den USA nutzt die Narzissmus-Expertin und Paartherapeutin Wendy Behary in der Arbeit mit den Klienten die Schematherapie ihres kollegialen Freundes Jeffrey Young sowie Erkenntnisse der interpersonalen Neurobiologie des Psychologen Daniel Siegel. „Schemata“ sind mentale Überzeugungen und Glaubenssätze, die auf beunruhigenden Erlebnissen in der Kindheit und Jugend beruhen und, wenn sie aktiviert werden, Gefühle, Gedanken und Verhalten der betreffenden Menschen bestimmen. Young nennt sie auch Lebensfallen, er fand 18 solcher Fallen, darunter zum Beispiel die Schemata Unzulänglichkeit/Scham, Streben nach Zustimmung und Anerkennung, überhöhte Standards, Anspruchshaltung/Grandiosität. Blick auf die Verletzlichkeit In ihrem Buch „Der ,Feind‘ an Ihrer Seite“ stellt Wendy Behary die typischerweise mit „Narzissmus“ verbundenen Schemata vor.14 Und da sie sich vor allem an Menschen wendet, die mit Narzissten leben, arbeiten oder mit ihnen befreundet sind, erläutert sie auch jene Lebensfallen, die Narzissten gewöhnlich bei ihren Opfern aktivieren, zum Beispiel die Schemata Selbstaufopferung, Unterwerfung, Verlassenheit/Instabilität. Mit kleinen Übungen leitet die Autorin den Blick ihres Publikums als erstes zu den eigenen 12 Kommunikation & Seminar 6/2009 AUSKÜNFTE Gabriele Lindemann, Nürnberg Was bedeutet für Sie Narzissmus? Langfristig auf ausgeprägte Weise Freude und Sicherheit damit zu erleben, sich zu zeigen, Feedback und Bestätigung zum eigenen Erfolg, auch zur eigenen Erscheinung zu bekommen. In welcher Weise begegnet Ihnen dieses Phänomen in Ihrer Praxis? Vereinzelt kommen Führungskräfte, die mit den Auswirkungen davon unzufrieden, zerrissen, einsam oder erschöpft sind und sich Handlungsalternativen wünschen. Narzissmus als „Kontinuum“ betrachtet: Wann schlägt Ihrer Meinung nach ein narzisstischer Stil in eine Persönlichkeitsstörung um? Statt auf eine „Störung“ der Person bestärke ich den Blick darauf, was es dazu braucht, um die Balance mit dem Umfeld nachhaltig wiederherzustellen und neben der Aufmerksamkeit für sich selbst die Empathiefähigkeit zu trainieren. Welche positiven Seiten sehen Sie im narzisstischen Stil? Dass Menschen zu sich stehen, den eigenen Beitrag feiern und andere begeistern. seelischen Verletzungen, den persönlichen Schemata. Sie hilft damit, diese Schemata zu reflektieren, sie zu verstehen und bewusst damit umzugehen. Erst diese Aufmerksamkeit für die dunklen Seiten der eigenen Persönlichkeit gestattet es den Partnern, Kollegen, Freunden von Narzissten, einen Blick auf deren Verletzlichkeit zu werfen, deren oft frustrierendes Verhalten zu verstehen sowie angemessen und ressourcenschonend darauf zu reagieren. Beharys Methode der Wahl ist die „empathische Konfrontation als Methode der Kommunikation mit Narzissten“. Sie spricht mit großer menschlicher Wärme über die Arbeit mit ihren schwierigen Klienten und versteht es, diese Haltung behutsam auf den Leser zu übertragen. Mit der Lektüre mag es gelingen, als Interaktionspartner von Narzissten tatsächlich Empathie für diese Menschen zu entwickeln. Damit wäre schon einmal viel gewonnen. In der Therapie etwa ist Empathie die absolute Voraussetzung für die Arbeit mit den Klienten. Das gilt ebenfalls für das Coaching, sagt Heidrun Vössing, Emotionscoach und NLP-Lehrtrainerin in Bielefeld. Beim Coach landen Klienten mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen vermutlich noch eher als in der psychotherapeutischen Praxis. Dort geht es nicht um Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur, sondern darum, ein Ziel zu errei- ch ni ei ni U F g D M od zu so ta fü ch re üb A C In de ni te F st dy de um w A G P ni bi L ge no E in te K la K sa un di di et ti KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 13 chen. Freilich eines, das den humanistischen Grundsätzen nicht zuwiderläuft. Im NLP zum Beispiel spricht man von einem „ökologisch“ zuträglichen Ziel. Ökologie meint dabei nicht nur die eigenen Bedürfnisse, sondern das gesamte Umfeld des Klienten. Für Top-Manager ist Coaching ein relativ niedrigschwelliges Angebot. Coaches arbeiten nicht mit medizinischen Diagnoseinstrumenten für Krankheiten. Es liegt ihnen fern, Menschen zu „pathologisieren“, wie Heidrun Vössing sagt, oder den Klienten auf seine Defizite, seinen „Narzissmus“ zu reduzieren. Natürlich besteht die Gefahr, dass eine ressourcen- und stärkenorientierte Arbeit Grandiositätsphantasien der Klienten fördert und das positive Selbstschema füttert, ohne dem Klienten wirklich zu helfen. Entsprechende Verantwortung lastet auf den Coaches sowie auf ihren Organisationen, Qualitätsstandards zu entwickeln und über die Güte der Arbeit ihrer Mitglieder zu wachen. ie en en, zruf iit me ht n. on ter ür g, m suer i- Auch nach der Erfahrung von Gerhard Dammann hat das Coaching einen festen Platz in der Arbeit mit Unternehmen. In seinem Buch „Narzissten, Egomanen, Psychopathen in der Führungsetage“ beruft er sich neben anderen auf den niederländischen Psychoanalytiker und Unternehmensberater Manfred Kets de Vries, der nicht nur Coaching für die Führungskraft, sondern auch einen „Coaching-Führungsstil“ einfordert. Dammann selbst ist aktiv in der „psychodynamisch-orientierten“ Organsiationsberatung, eine im deutschen Sprachraum neuen Form der „angewandten und um betriebswirtschaftliche und systemische Kenntnisse erweiterte Psychoanalyse“. Am Ende bleiben Fragen Gibt es Aussicht auf Heilung? Ja, sagt der Psychoanalytiker Paul Rath in Haan, aber sie dauert Jahre. Nein, sagt der kognitive Therapeut Rainer Sachse in Bochum. Im besten Falle bilde sich die narzisstische Störung zu einem narzisstischen Lebensstil zurück. Damit lässt sich leben. Doch aufs Ganze gesehen lautet die Frage, ob es der Gesellschaft überhaupt noch möglich ist, Menschen in ihrer gesunden narzisstischen Entwicklung zu unterstützen, sagt Paul Rath. „In einer Welt, in der alles machbar erscheint, erleben Menschen immer seltener Begrenzungen und können damit nicht mehr umgehen.“ Krise und der Zusammenbruch von Märkten könnten ein Anlass für einen reiferen Umgang mit unserer „narzisstischen Kultur“ sein. Dazu gehört, dass die Wirtschaftselite das Versagen eines Teils des Spitzenpersonals in den Konzernen klar und deutlich benennt, so wie es etliche Medien tun: „Sehen die guten Manager nicht, dass die Minderheit der schlechten die Mehrheit der guten in den Abgrund führt ...?“15 schreibt etwa die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Im Leitartikel ihres Wirtschaftsteils beklagt sie, dass, von außen be- trachtet, die „Reihen der Manager fest geschlossen“ sind. „Niemand geißelt das Fehlverhalten zum Beispiel von Thomas Middelhoff, der Arcandor ausgenommen hat.“ Niemand übt Kritik an dessen Nachfolger Karl-Gerhard Eick, der für sein sechsmonatiges, vergebliches Rettungsbemühen eine Rechnung über fünf Jahre ausstellte. Ungeschoren bleiben ein Jürgen Schrempp („der mit den Visionen von Daimler-Chrysler“), ein Werner Seifert („der die Londoner Börse übernehmen wollte“) oder ein Ron Sommer („der die Telekom-Aktie dem armen Kleinaktionär andrehte“). In welchen BWL-Seminaren oder MBA-Studiengängen des Landes werden die Lehren aus Hybris und Machbarkeitswahn in Vorstandetagen der AG Deutschland gezogen? Wer von den Verantwortlichen in den Selbstverwaltungsgremien der Wirtschaft und in der Politik gibt öffentlich seine sehr berechtigten Zweifel kund, wenn „einer wie Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, seine jährlichen Bezüge von fast zwölf Millionen Euro (2005) damit begründet, dass er eben ein Ausnahmetalent sei“16? Welcher einflussreiche Manager fällt einem Stephen Schwarzman vom Private-Equity-Unternehmen Blackstone in den Arm, der 2008 als Salär 702,4 Millionen Dollar (490 Millionen Euro) einstrich? Oder Oracle-Chef mit seinen 556,9 Millionen Dollar? Wer in Lehre und Forschung eines Wissenschaftszweiges, der Jahr für Jahr Nobelpreise einheimst, macht die Eleven der Zunft auf die Gefahren der Großmäuligkeit eines Wendelin Wiedeking aufmerksam, auf die unbarmherzige Kaltschnäuzigkeit eines Ferdinand Piëch? Wer schaut genau hin, wo eine Vision in ein persönliches Machtspiel ausartet? Anmerkungen 1 manager magazin, Heft 5/2005 2 manager magazin, Heft 9/2007 3 FAZ vom 31. August 2009 4 FAZ vom 21. Oktober 2009 5 Der Spiegel, Heft 35/2009 6 a.a.O. 7 Otto Kernberg (1998, dt. 2000): Ideologie, Konflikt und Führung. Klett-Cotta, Stuttgart 8 Gerhard Dammann (2007): Narzissten, Egomanen, Psychopathen in der Führungsetage. Haupt, Bern 9 Der Spiegel, Heft 31/2009 10 Rainer Sachse (2002): Histrionische und Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Hogrefe, Göttingen; und: (20084) Selbstverliebt – aber richtig. Paradoxe Ratschläge für das Leben mit Narzissten. Klett-Cotta, Stuttgart 11 manager magazin, Heft 9/2007 12 Name des Managers ist der Redaktion bekannt 13 Laurent Quintreau (2009, franz. 2006): Und morgen bin ich dran – Das Meeting. Unionsverlag, Zürich 14 Wendy Behary (2009, engl. 2008): Der „Feind“ an Ihrer Seite – Wie Sie im Umgang mit Egozentrikern überleben und wachsen können. Junfermann, Paderborn 15 Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 20. Sept. 2009 16 brand eins, Heft 3/2007 6/2009 Kommunikation & Seminar 13 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 14 THEMEN Vorne stehen W o m ke Vorne stehen 1. Von Martina Schmidt-Tanger Eine gute Rede ist wie ein Parallelcoaching, sagt unsere Autorin und erörtert einige Grundlagen der Psychologie und Biologie für Redner. B ne H h N le ih im m E ne is W ro pa sc S re ei da te E ti m ke ni b fe sp to ge ie stehen vor Publikum? Selten, manchmal, oft? Sie müssen, wollen etwas erreichen mit dem, was Sie sagen? Sie unterrichten, motivieren, erklären, wollen etwas bewegen? Oder als Coach sogar jemandem zu einer Veränderung bewegen, mit dem, was Sie sagen? S Die wenigsten Redner wollen autistisch vor sich hin kommunizieren, wenn sie vorne stehen, sondern etwas bewirken 14 Kommunikation & Seminar 6/2009 bei ihrem Publikum. Obwohl man machmal auch einen anderen Eindruck bekommt, wenn man Redner erlebt, die selbst keine Lust haben, sich zuzuhören. Die meisten jedoch verfolgen ein Ziel, manchmal ist es ein Informationsziel, oft ein Veränderungsziel. Mit einem einzigen Vortrag vor 100 Menschen kann ein Redner, der etwas verändern will, im Prinzip 100 parallele Einzelcoachings machen. Simultanschach erscheint nichts dagegen. M W W de Ih de Ih S w R Ü sc KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 15 Was also ist zu beachten, wenn wir uns als Parallelcoach, oder nennen wir es Simultanveränderer, betätigen? Dazu möchte ich ihnen aus Biologie und Psychologie ein paar Erkenntnisse anbieten. 1. Punkt: Spiegelneurone Bevor wir uns mit dem Gehirn unserer Zuhörer oder Teilnehmer befassen, komme ich zunächst zum Redner selbst. Hier greift die goldene Regel: wie innen so außen. Das heißt, alles was Sie denken, ist im Außen wahrnehmbar. Nicht ablesbar als Laufschrift auf der Stirn, aber von sensiblen Zuhörern fühlbar als deutliche non-verbale Information ihres Körpers. Jede Unsicherheit in Gedanken spiegelt sich im Körper wieder, die Muskelspannung ändert sich, die Atmung, die Durchblutung der Haut. Und auf unbewusster Ebene ist es für alle im Raum spürbar. Die wenigsten können es explizit benennen, aber als Stimmung, Atmosphäre ist es für jeden, der Sie als Redner agieren sieht, fühlbar. Warum ist das so? Das Geheimnis liegt in den Spiegelneuronen. Sie sind jene Bereiche unseres Gehirns, die für Empathie sorgen, d.h. für das Vermögen, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, sich in sie einfühlen zu können. Spiegelneurone spiegeln das Beobachtete als neuronales Erregungsmuster wider. Was wir sehen, wird kurzfristig dem eigenen Körper als Erregungsmuster zur Verfügung gestellt, damit wir die emotionale Information daraus für unser weiteres Verhalten nutzen können. Es ist ein sinnvoller Mechanismus der Natur, der ein emotionales Einfühlen in andere Menschen allein darüber ermöglicht, dass wir die Person beobachten. Dies ist übrigens keine bewusste individuelle Entscheidung. Dieser Mechanismus funktioniert automatisch. Wenn Sie also mit einem bangen Gedanken auf dem Podium stehen – „Oh je, hoffentlich geht das gut“ –, geht auch Ihr Körper in einen entsprechenden Zustand, und auch Ihre Zuschauer werden automatisch über die Spiegelneurone in einen eher ungünstigen Zustand geführt. nie ch ft or l, l- Machen Sie sich als Rednerin oder Redner also vorher klar: Was sind Ihre Einstellungen, Ihre mentalen Programme? Was denken Sie über sich, über die spezielle Situation, in der Sie sich befinden, über das Thema und natürlich über Ihre Teilnehmer? Denken Sie: „Die sind schwierig, besonders kritisch“? Ertappen Sie sich bei dem Gedanken, dass Ihr Auftritt ja sowieso nicht so wichtig sei? Oder umgekehrt: Stehen Sie unter Druck, denken Sie, Ihre Rede ist total wichtig, davon abhängig der nächste Auftrag oder gar Ihre Reputation? Über welch großen Vorrat an Katastrophenphantasien Menschen verfügen, zeigt eine Untersuchung aus den USA. Vier von fünf Amerikanern haben mehr Angst vor einer großen Gruppe zu reden, als vor dem Tod. Die Angst vor dem Tod liegt lediglich auf Platz 2. Tipp 1: Achte Sie auf das, was Sie denken, denn es ist sichtbar. Denken Sie auf jeden Fall ressourcevoll oder, wenn das nicht geht, denken Sie am besten gar nicht. Als Blankoressource hilft der Satz: Wird schon gut gehen! Lassen Sie alle Katastrophenphantasien außen vor. 2. Punkt: Status – Häuptling oder Häschen? In Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass in kommunikativen Situationen jene Person den größten Einfluss hat, die in dieser Gruppe den höchsten Status besitzt. Das mag nicht weiter verwunderlich sein: Wenn der Papst oder die englische Königin anwesend sind, haben deren Worte nun einmal das größte Gewicht. Frei nach dem Motto, es ist egal was gesagt wird, aber es ist nicht egal von wem. Unser Gehirn hat im Laufe der Evolution gelernt, dass bei einem Überangebot an Informationen (und diesem Überangebot sind wir meist ausgesetzt) jene am wichtigsten sind, die von einer statushohen Person gesprochen werden. Was machen Sie aber, wenn Sie nicht der Papst oder die Queen sind? Wenn Sie in einer Gruppe etwas zu sagen haben wollen, gleichviel ob in einem Meeting, bei einem Training, einer Präsentation oder Rede, können Sie sich zunächst einen bestimmten Status erarbeiten oder ihn auch einfach für sich definieren und ihn dann direkt einnehmen. Um dies zu tun, ist eines wichtig: der bewusste, gezielte Umgang mit Raum und Zeit. Menschen entnehmen Statusinformationen vor allem der Antwort auf die Fragen: Wem gehört der Raum? Wer verfügt über die Zeit? Das Thema „Raum nehmen“ ist sowohl körperlich als auch im übertragenen Sinne gemeint. Wie präsent sind Sie körperlich? Steht ein Mensch aufrecht, beansprucht er etwa den Platz einer Zeitungsseite. Frauen stehen gern asymmetrisch auf einem Bein und beanspruchen daher oft weniger Raum als Männer, da das Spielbein eingeknickt und vor das andere Bein gestellt wird. Das Spielbein berührt nur mit den Fußspitzen den Boden, die Standfläche einer Rednerin, die sich asymmetrisch positioniert, halbiert sich damit nahezu im Vergleich mit einem breit und symmetrisch stehenden Mann. Sie steht gewissermaßen auf einem Blatt Toilettenpapier. Wieviel Raum nehmen Sie auf einem Podium oder in einem Seminarraum ein? Bewegen Sie sich oder kleben Sie unbeweglich am Flipchart? Wie gehen Sie mit der Zeit um? Sprechen Sie schnell und vermitteln so einen gehetzten Ein- 6/2009 Kommunikation & Seminar 15 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 16 THEMEN Vorne stehen druck? Damit würden Sie signalisieren, dass es sowieso nicht so wichtig ist, was Sie sagen. Manche statushohen Redner lassen sich ein Glas Wasser auf die Bühne bringen und trinken es genüsslich, um zu zeigen, dass dafür Zeit ist. Vielleicht erinnern Sie sich an den Showmaster Hans-Joachim Kulenkampff. Am Ende seiner Sendung ließ er sich von einem Butler stets seinen Mantel bringen, den er dann samt Schal und Handschuhen langsam vor einem Millionenpublikum anzog. Eleganter kann man es nicht machen. Tipp 2: Seien Sie deutlich Herr oder Frau über Raum und Zeit und nehmen Sie ganz bewusst Ihr „Amt“ ein. Sie signalisieren damit unmissverständlich, dass Sie etwas zu sagen haben. Ihre Zuhörer können sich innerlich zurücklehnen und entspannen, da sie das Gefühl bekommen, alles ist in Ordnung. Sie sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die Chance, durch einen höheren Status auch gehört zu werden, ist groß. 3. Punkt: Die Beziehung gestalten Wie muss die Beziehung zum Redner aussehen, um eine Veränderung zu befördern? Veränderungen finden immer in relevanten Beziehungen statt, und aus Sicht der Neurobiologie ist für eine solche Beziehung eine optimale Mischung aus drei Zutaten notwendig: l l l Kontrolle (Angstfreiheit, Sicherheit in der Situation) Herausforderung (Aktivierung, Aufregung, Motivation) Bindung (Vertrauen, vertrauensvolle Beziehung) Diese Variablen sind in unserem Gehirn als menschliche Grundbedürfnisse (Grawe 2004) angelegt. Das heißt, sie wirken immer, bei jedem zwischenmenschlichen Kontakt. Je nach Mischungsverhältnis dieser drei Zutaten werden Kontakte unterschiedlich erlebt. Haben Sie lediglich einen Höflichkeitskontakt, ohne Sicherheit, ohne die Möglichkeit der Herausforderung, ohne „Bindung“, dann folgen Ihnen die Zuhörer nur deshalb, weil es sich unter zivilisierten Menschen so gehört. Von Veränderungsbereitschaft oder Lernbereitschaft sind sie jedoch weit entfernt. Sie verzichten lediglich darauf, aufzustehen und den Raum zu verlassen, auch weil es zu viel Lärm machen würde. Aber sie hoffen, dass Sie bald mit der Rede am Ende sind. Auf der zweiten Stufe eines Kontaktes sind die Zuhörer zumindest damit einverstanden, jetzt und zu diesem Thema eine Rede zu verfolgen. Das Publikum akzeptiert also sachlich zum Beispiel die diversen Powerpoint-Folien bei einer Präsentation im Business: „O.k. wir müssen diese Fakten jetzt anhören ...“ Aber es wird wenig Auswirkungen auf de- 16 Kommunikation & Seminar 6/2009 ren Verhalten haben. Sie befinden sich lediglich in einem so genannten Prozess- oder Sachkontakt mit dem Publikum. Die dritte Stufe ist die interessanteste, hier hört man zu, weil Sie es sind. Hier haben Sie einen Autoritätskontakt. Es geht um Sie als Person. Egal was Sie sagen, man hört Ihnen zu und prüft – etwa wie bei einem guten Arzt: „Herr Doktor, wenn Sie das sagen, dann mache ich das.“ Die vierte Stufe einer kommunikativen Beziehung ist der Ritualkontakt. Hier ist der Redner als Person nicht mehr von Bedeutung, sondern der Rahmen sorgt dafür, dass Teilnehmer emotional berührt sind, zum Beispiel bei einer Messe, einer Hochzeit oder dergleichen. Die Person des Pfarrers verschwindet hinter dem Ritual. Ritualkontakte sind eine starke Herausforderung. Tipp 3: Gestalten Sie die Beziehung zum Publikum veränderungsförderlich. Basierend auf den neurobiologischen Erkenntnissen muss ein Redner als Vertrauensparter einerseits Struktur geben und Sicherheit vermitteln und andererseits als Reibungsfläche, Sparringspartner und mutiger Herausforderer für neue geistige Bewegung herhalten. Diese Mischung kann man planen. Seien Sie als Person präsent. Streben Sie Autoritätskontakt an. na fü po ro m be T um l l l l W W an gr is ve w sc un ge B 4. Punkt: Die Betriebstemperatur Redner, die Struktur bieten und eine sichere emotionale Bindung vermitteln, befriedigen das Grundbedürfnis nach Vertrauen und Kontrolle. Doch auch Herausforderungen, Provokationen und die Erregung des limbischen Systems sind enorm wichtig. Gehen Sie dabei ruhig ein Risiko ein. Denn aus den Zutaten für eine Hühnersuppe wird nur dann eine gute Suppe, wenn der Topf auch auf dem Herd steht. Li Sc Sc G B Pe Jede Lernerfahrung, die wir im Laufe unseres Lebens machen, ist in unseren Synapsen als neuronales Erregungsmuster manifestiert. Und je häufiger die entstandenen Verschaltungen benutzt wurden und werden, desto stabiler sind die Verbindungen auf diesen „neuronalen Autobahnen“. Für gelungene Veränderungen brauchen wir neue Spuren im Hirn, die dann bis auf die Ebene der Gene wirken können. Wirkliche Veränderungsarbeit zielt also darauf, alte Strukturen stillzulegen, zu transformieren oder zu hemmen sowie neue synaptische Wege zu schaffen und auszubauen. Das limbische System als spezifische Hirnstruktur ist für die Emotionsverarbeitung zuständig. Es ermöglicht erst bei entsprechender Anregung die Ausschüttung neuroplastischer Signalstoffe, die verantwortlich für die Neubildungen und Neustrukturierungen von synaptischen Schaltungen sind. Dies geschieht unter günstigen Umständen täglich, und zwar KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 10:42 Seite 17 m m. il ht zu r, nach neueren Erkenntnissen bis ins hohe Alter hinein. Basis für diesen Mechanismus ist das lebenslange Veränderungspotential unseres Gehirns, Hirnforscher sprechen von Neuroplastizität. Nervenzellen beginnen bei angemessener Stimulation bisher nicht genutzte Gensequenzen abzuschreiben bzw. andere, nicht mehr gebrauchte wieder stillzulegen. er on he, rs ne Tipp 4: Werden Sie emotional. Die Betriebstemperatur ist umso höher: l je persönlicher das Thema, l je mehr Kontakt die Teilnehmer oder Zuhörer untereinander haben (kleine Übungen, Abfragen, berühren lassen), l je brisanter das Thema ist (Sex, Geld), l je unerwarteter die Aktion oder Reaktion (Zaubertricks, Feuerlauf, hochspektakuläre Sachen) verläuft. n- ss en äue an i- nrond nn ne Was bedeutet das nun für Sie als Rednerinnen und Redner? Wirkungsvollen Rednern gelingt es, ihr Publikum emotional anzustecken. Begreifen verändert nur bei gleichzeitiger Ergriffenheit. Die Veränderungs- bzw. Lernwahrscheinlichkeit ist dann am größten, wenn die Erregung ein mittleres Niveau hat. Alle Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen, die wir als anregend oder aufregend erleben, fördern die Ausschüttung aktivierender Nervenbotenstoffe wie Dopamin und Acetylcholin. Den passenden Cocktail für Veränderungen durch Reden zu mixen, ist erlernbar. Entfalten Sie Ihr Bühnencharisma, es dient Ihren Zuhörern. Live in Köln ! Robert Dilts & Deborah Deborah Bacon Bacon The T he H Hero‘s ero‘s J Journey ourney & The T he 5 R Rhythms hy thms ® Einzigartiger E inzigar tiger Workshop: Workshop: 5. 5. – 7. 7. März Mär z 2010 2010 in in Köln Köln Limitierte L imitier te Teilnehmerzahl Teilnehmer zahl - JJetzt et z t a anmelden! nmelden! Anmeldung A nmeldung und und Information: Information: Tom T om Andrea Andreass +49 + 49 ((0)221. 0)221.13 39 90 03 3 42 | iinfo@eva-wieprecht.de n f o @ e v a - w i e p r e c h t .d e Literatur Schmidt-Tanger, Martina: Gekonnt coachen. Junfermann, Paderborn 2004 Schmidt-Tanger, Martina; Stahl, Thies: Change Talk. Junfermann, Paderborn 2005 Grawe, Klaus: Neuropsychotherapie. Hogrefe, Göttingen 2004 Bauer, Joachim: Warum ich fühle was Du fühlst. Hoffmann und Campe, Hamburg 2005 Pert, Candace: Moleküle der Gefühle. Rowohlt, Reinbek 2001 asrnd m n. kie as ie ter nd d. ar Martina Schmidt-Tanger, Wirtschaftspsychologin, Coachingexpertin, Vortragssprecherin, Trainerin mit eigenem Unternehmen in Bochum. Soeben ist bei Junfermann ihr Buch „Charisma-Coaching“ erschienen. 6/2009 Kommunikation & Seminar 17 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 18 THEMEN Leichter leben Leichter Leben Von Anita Heyer Beim Schlankwerden geht es um Integration, und zwar jener Seite, die „Nein!“ sagt zu einem „vernünftigen“ Verhalten. Wie ist sie zu finden? ch war eine zufriedene Raucherin. Besonders versöhnt hat mich der Ausspruch meines Arztes „Rauchen ist eine Kriegsverletzung.“ Das machte Sinn. Im Krieg der Pubertätshormone hatte ich diese Verletzung bekommen. Sie begleitete mich 30 Jahre. Vor anderthalb Jahren dann heilte mich ein Kollege. I Von da an hatte ich ein neues Thema: Essen. Oder besser gesagt: Unmäßiges Essen! Ausgleich versuchte ich mir mit Sport zu schaffen. Doch ich fand mich allmählich in immer absurderen Abläufen wieder. Morgendliches Hungern – mittägliches Fressen – nachmittägliches Fitness-Training – abends Hungern – nachts Fressen ... Als selbstständige Trainerin mit wöchentlich drei bis vier auswärtigen Trainingstagen wur- 18 Kommunikation & Seminar 6/2009 de se zu je un p M A li bi W m In da fa sa ge kl sa ne ni im ne li m E U pe bi Z w g de re am zu eb si ch d si ze di M W V U ne so b R de KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 19 n er n, gt n. ? n. sne m ch ih- a: es mit ch u– innis r- den die H-F-F-Runden (Hungern-Fressen-Fitness) mein neues Hobby. Ganz zu schweigen von abstrusen Diäten. In jener Zeit war ich hauptsächlich müde und überwiegend latent aggressiv. Dann passierte es. Mein Rücken streikte. Massive Schmerzen trieben mich zum Arzt. Der verbot mir jegliche Art sportlicher Betätigung. Aber vielleicht ein bisschen Yoga? – Nein. Wie ist es mit Walking? – Nein, gar kein Sport und möglichst wenig Bewegung. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich Hilfe brauche. Ich suchte und fand einen Coach. Danke, Renee. Ich saß da, müde, erschöpft, krank, vollgestopft mit Selbstvorwürfen, unfähig, klein, hässlich, dick, dumm ... Renee sagte: „Weißt du, wenn du gerne abnehmen möchtest und es funktioniert nicht, dann sind noch nicht alle Teile im Boot. Stell es dir so vor: Es gibt einen Teil, der will abnehmen, und den liebst du. Ihr beide seid motiviert, macht Sport und achtet auf gesunde Ernährung. Das ist deine „Ja-Seite“. Und dieses Programm funktioniert super. In kurzer Zeit nimmst du ab und bist zufrieden und stolz, für eine kurze Zeit. Dann tritt Erschöpfung ein. Es ist wie beim Tauziehen, die „Ja-Seite“ hat gewonnen und ruht sich aus. Das ist der Moment, wo die „Nein-Seite“ ihren großen Moment hat. Die Seite, die am anderen Tauende steht und nun zum Zuge kommt. Die Seite, die ebenso ihre Berechtigung hat. Denn sie stellt etwas Bestimmtes für dich sicher. Was ist es? Wofür sorgt sie? Indem sie gegen das Abnehmen ist, ist sie wofür? Was ist der Sinn und Nutzen von zu viel Essen? Wovor schützt dich diese Seite, indem sie dich diese Menge essen lässt?“ Was bei mir passierte, war ein Stück Versöhnung. Stimmt, dachte ich, das Unbewusste ist ja nicht doof, es hat einen bestimmten Grund, dass es dafür sorgt, dass ich mich so verhalte. Sehr bewegt und nachdenklich verließ ich Renee, in einer Hand die „Ja“- und in der anderen Hand die „Nein-Seite“. Falsche Ess-Strategien und Diäten sind schon lange in der Kritik. Beim Schlankwerden geht es um Integration. Integration der Seite, die „Ja!“ sagt, und der Seite, die „Nein!“ sagt zum schlanken Essverhalten. Wird die „Nein-Seite“ nicht berücksichtigt, führt dies direkt in den bekannten Jojo-Effekt. In den Seminaren und den Coachings mit zum Thema „Schlank denken“ geht es um das Bewusstwerden von kritischen Situationen, in denen emotionaler Hunger gesättigt wird, an Stelle des physischen Hungers. Die unterschiedlichen Wahrnehmungen zum Thema Genuss werden auf die Time-line projiziert. Ferner lassen sich Ess-Strategien von schlanken Menschen als Modelling-Projekt mit den Techniken der Selbst-Korrektur erlernen, sowie die Fähigkeit zum „high-quality-down-time“ statt „low-quality-downtime“ und das Annähern an das erwünschte „Zukunfts-Selbst“. Folgende kleine Übung zum Nachmachen: A.) Finden Sie mindestens drei positive Sinn- und Nutzen-Vorteile für die Seite, die „Ja“ sagt zum Abnehmen und schreiben Sie diese auf. 1. ....................................................... 2. ....................................................... 3. ....................................................... B.) Finden Sie mindestens drei positive Sinn- und Nutzen-Vorteile für die Seite, die „Nein“ sagt zum Abnehmen und schreiben Sie diese auf. Achten Sie dabei auf „positive Formulierungen“. 1. ....................................................... 2. ....................................................... 3. ....................................................... Hier ein Beispiel aus der Praxis: Ein Klient fand als positiven Sinn und Nutzen der „Nein-Seite“ „schützt mich vor Fremdgehen“. Die positive Formulierung war „schützt die Liebe zu meiner Partnerin“. Ein anderer Klient, der sich mit der Formulierung „sorgt für Faulheit“ entwertete, fühlte sich besser mit: diese Seite „sorgt für Ruhepausen“. C.) Dann überlegen Sie, wenn dies alles sichergestellt ist, wofür dann diese Seite sorgt, was noch wichtiger ist (Analog zur Core-Transformation, bei der die Ergebniskette so oft wiederholt wird, bis „die innere Quelle“, der so genannte Core-Zustand, erreicht ist. Nachzulesen bei Connirae-Andreas, Core-Transformation.) Bisweilen ergibt sich hieraus ein größeres (Meta)Ziel, und Sie gelangen zu einer höheren Wertschätzung der bisher wenig geachteten „Nein-Seite“. Kann sein, muss aber nicht. Wenn Sie Lust haben, weiter zu arbeiten, machen Sie sich das Vergnügen und visualisieren Sie die „Ja-Seite“ in der rechten und die „Nein-Seite“ in der linken Handfläche (oder umgekehrt). Vielleicht haben Sie ja Spaß daran, in Gedanken ein für Sie passendes Symbol, eine Figur oder Gestalt zu erzeugen. Wenn Sie nun beide Hände mit den darin befindlichen Figuren aufeinander zu bewegen, kann es sein, dass aus der Vereinigung etwas neues, drittes entstehen darf ... oder auch nicht. Lassen Sie es geschehen. Lassen Sie sich überraschen. Der Anfang ist gemacht. Anita Heyer, Sprachwissenschaftlerin, Institutsleiterin „NLP in Bewegung“, Lehrtrainerin und Lehrcoach (DVNLP), Psychotherapeutin (HPG). www.aheyer.de 6/2009 Kommunikation & Seminar 19 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 20 THEMEN Dieser eine Moment, diese eine Begegnung Dieser eine Moment, diese eine Begegnung Fr se sc ne w eb ih sa Von Frank Wartenweiler Provokative Therapie bedeutet die Negation aller Konzepte. Ergebnis eines Nachdenkens über die therapeutische Wirksamkeit von Frank Farrelly. er je Frank Farrelly in einer Provokativen Therapie erlebte, wird nachempfinden, was diese Methode zu erreichen vermag. Was es bedeuten kann, in sein hässlichstes Spiegelbild zu schauen, das man je erblickt hat. Wie einem schlagartig klar wird, auf welche Weise man Beziehungen zerstörte, Chancen verbaute. Das ist schmerzhaft, sehr sogar, ja. Gleichzeitig berührt es zutiefst. Erstens, wie treffsicher Frank den Menschen und sein „Thema“ erfasst. Zweitens, wie aufmerksam Frank stets bleibt, wie zugewandt und warmherzig. In schwierigen Situationen konnte er mich stets besser akzeptieren als ich mich selbst. Das öffnet den Freiraum, den wir brauchen, um der eigenen Wahrheit zu begegnen, zu wachsen, Freiraum, in welchem Wandlung von selbst passiert. Nach so einer Sitzung mag mein Alltag nach außen weiterlaufen wie bisher, dennoch wird es nie mehr so weitergehen wie bisher. Manchmal brennt es noch höllisch. Doch ich hüte wie einen Schatz, was ich entdeckt und an Lebendigkeit zurückgewonnen habe. Wie schafft ein Therapeut dies? W 20 Kommunikation & Seminar di üb ih si th 6/2009 S sc un qu du sc K so vo ra le le ja da P in ka ei Höchste Präsenz: Spaziergang durch fremde Träume N S Ic ge T ch – ru G m la ic w Auf die übliche Eröffnungsfrage nach ihrem Problem fangen Klienten in der Regel an, eine Geschichte über ihr Leben zu erzählen. Dies geschieht in therapeutischen Gesprächen jeglicher Couleur. Was fängt Frank mit dieser Geschichte an? Ist sie überhaupt von Bedeutung für das, was im Gespräch geschehen wird? „I walk in the clients dreams“, kommentierte er sein Vorgehen vor Jahren in einem Supervisionsgespräch. Damit meinte er nicht etwa die Träume, O tr be sc V dr m Was genau macht Frank? habe ich mich schon viele Male gefragt. Auch andere stellen mir diese Frage immer wieder. Er selbst hat seine Arbeitsweise kaum kommentiert, tut es heute überhaupt nicht mehr. Seit 1997 befasse ich mich intensiv mit seiner Arbeitsweise, publiziere und lehre dazu. Dieses Jahr also habe ich in zwei Therapiesitzungen weitere Aspekte entdeckt. KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 14:16 Seite 21 die wir nachts haben, sondern die Geschichten, die Klienten über ihr Leben erzählen. Alles, was ich ihm erzähle, ist für ihn scheinbar nichts anderes als ein Traum! Und Träume sind nicht real. Was aber ist dann real – nicht nur in einem therapeutischen Gespräch? Frank bewegt sich binnen Sekunden in den Geschichten all seiner Klienten so gewandt, als wäre es seine eigene Geschichte. Er scheint sich fremde Biografien aneignen zu können, wie andere ein Hemd oder eine Bluse wechseln. Er beweist höchste Präsenz, immenses Einfühlungsvermögen und ebenso große klinische Erfahrung. Ich fühle mich deshalb bei ihm immer sicher aufgehoben. Manchmal kann er viel besser sagen, wie mir zumute ist, als ich dies selbst könnte. So sehr er sich um die Geschichten zu kümmern versteht, scheint ihn doch nicht deren Inhalt zu interessieren, denn er unterbricht Darstellungen andauernd und stört diese konsequent, indem er ihnen eine eigene, meist unakzeptable Wendung gibt. Klienten werden so regelrecht aus ihren Geschichten hinausgeworfen. Diese sind ja nichts anderes als Konzepte über das Leben und nicht das Leben selbst. Ich soll also nicht vor mich hin träumen, sondern in Gegenwart von Frank wach sein und mich damit beschäftigen, was gerade geschieht. Wenn er mir rät, mein abgestorbenes Liebesleben durch eine sexuelle Beziehung zu einem Schaf zu beleben, gibt er meinem jämmerlichen Traum eine unhaltbare, ja schockierende Wendung. Seine Einfälle sind so komisch, dass ich meist lachen muss, so abstoßend, dass sie meinen Protest wecken und so lebhaft, dass ich mich in diesem Fall in einer Herde blökender Schafe wähne, die ich fast riechen kann ... ekelhaft! Es ist genau wie nachts: Wenn der Traum eine fürchterliche Wendung nimmt, dann erwachst du. le r. es nu. re neäeas “, re, Noch direkter ist Frank Farrelly, wenn er dir mitten in deinen Schilderungen zurückspiegelt, wie du dich gerade benimmst. Ich erzählte ihm von heftigen Streitigkeiten in einer vergangenen Beziehung, bei denen ich in Wut einmal so auf den Tisch gehauen hatte, dass ich mir beinahe die Hand gebrochen hätte. Frank greift dies auf und spielt – nicht etwa mich – sondern die Frau, welche mit einer gebrochenen Hand herumläuft. Seine merkwürdig verkrümmte Hand löst heiteres Gelächter in der ganzen Gruppe aus. Sofort korrigiere ich ihn mit dem Hinweis, ich hätte meine Hand fast gebrochen. Sehr laut schleudert er mir entgegen: „Ja. Ich, ich, ich ... immer ich! Sogar dafür, dass deine Freundin dich provoziert hat, willst du die Verantwortung übernehmen.“ Obwohl er den Inhalt der Geschichte an der Stelle verdreht, trifft er den Nagel auf den Kopf. Ich wollte die Kontrolle behalten. Es sollte nach meinem Kopf gehen. Und dies geschieht genau in diesem Moment auch. Ich will nicht Franks Version annehmen, sondern will ihm meine Wahrheit aufdrängen. Das ist es, wozu ich herausgefordert bin: im Moment erkennen, was ich dran bin aufzuführen. Und in der Tiefe erkenne ich, wie ich mit diesem Muster viele Beziehungen zerstört habe. Was ich bekomme, ist die ungeschminkte Wahrheit über mich selbst. Mit diesem Schlüssel brauche ich keinen weiteren Rat mehr, denn jetzt weiß ich unmittelbar, was zu tun ist. Außerhalb des Konzepts von Zeit Obwohl Sitzungen bei Frank exakt 25 Minuten dauern, hat er bezeichnenderweise selbst keine Kontrolle über die Zeit, sondern delegiert diese an einen „timer“, der das Ende der Sitzung laut zu verkünden hat. Während der Sitzung gibt sich Frank einzig den momentanen Ereignissen hin. Seine erste Intervention in meiner allerersten Sitzung vor Jahren bei ihm hat meinen Bezug zu Zeit in einem Bruchteil eines Augenblicks für immer verändert. Ich kam mit Ängsten über meine berufliche Zukunft zu ihm. Als er hörte, dass ich 48 Jahre alt war, meinte er, dass in diesem Alter meine Zukunft hinter mir sei. Nach dieser Antwort schien sich alles um mich herum zu drehen. Ich wusste nicht einmal mehr, welches Problem ich hatte. Dieses ergab auf einmal keinen Sinn mehr. Was sollte ich noch sagen? Seither habe ich kaum mehr Interesse an meiner Zukunft. Wozu sich damit befassen? Das aktuelle Leben ist reich genug und bietet mir laufend neue Chancen. So war es immer und wird es immer sein. Den Verstand ins Leere laufen lassen In einer lockeren und zugleich ernsten Unterhaltung über dein Verhalten untergräbt Frank munter jedes Bollwerk, welches der Verstand gegen Lebendigkeit errichtet. Er neutralisiert dauernd Überzeugungen, Gedankenkonstrukte, Meinungen, Konzepte etc., indem er deren Gegenteil aufbringt. Einer Teilnehmerin, die ruhiger und nicht so wild wütend reagieren möchte, hält er entgegen, dass dies lange nicht so vergnüglich sein werde. Schmunzelnd stimmt sie ihm sofort zu. Wenn der Verstand ausfällt, reagieren wir verwirrt, während sich zugleich der Raum öffnet, in dem Wandlung überhaupt möglich ist, nämlich außerhalb des Verstands. Es bedarf keiner Ziele, denn dort reguliert sich Leben selbst. Frank vermeidet konsequent jedes psychologische Erklären, welches seine Aussagen mildern und lediglich zu unfruchtbaren, intellektuellen Analysen verleiten würde. Klar, einfach, bestimmt und aus dem Kontext verständlich hält er mir vor, ich sei „emotional verstopft“. Punkt. Wie wohltuend, dass er so unpsychologisch ist. Hingegen verstärkte er mein Gefühl, dass ich unausweichlich verstopft zu bleiben habe, indem er mir erklärt, Schweizer seien so – im Unterschied zu Iren (seine Abstammung), die alle sehr emotional seien. So etwas zwingt mich, mich damit zu beschäftigen, wie ich bin und auf andere wirke. Eine Teilnehmerin wollte wissen, wie Frank mein zentrales Problem erkannt hatte, obwohl ich bekundet hatte, im Mo6/2009 Kommunikation & Seminar 21 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 22 THEMEN Dieser eine Moment, diese eine Begegnung ment kein Problem zu haben. Mit seiner Antwort schickte er die Teilnehmerin in die Wüste. Sie würde es selbst herauszufinden haben. Und natürlich kann man es herausfinden, wenn man nur den Gesprächsverlauf genau genug beobachtet – wach, neugierig, unvoreingenommen, d.h. ohne Konzepte. Er antwortete grinsend und mit einer Geste in meine Richtung weisend, dass dies leicht sei – „bei diesem schmutzigen Geist!“ „Ich“ ist ein wenig bedeutsames Konzept Frank betont immer wieder, wie wenig bedeutsam dein Bild von dir selbst ist. Im Zusammenleben kommt es weit mehr darauf an, welches Bild andere von dir haben. Wenn du auf ein Konzept nicht reagierst, das er über dich entwickelt, beharrt er seinerseits nie auf der Idee, sondern lässt sie sofort fallen. Er sucht solange weiter, bis er bei dir eine Reaktion erzeugt. Nicht seine Konzepte interessieren ihn, sondern deine Reaktionen. Das klingt einfach, ist aber für viele Menschen in der Praxis sehr schwierig, um so schwieriger, je mehr man selbst in Konzepten verfangen ist. Einer Teilnehmerin mit Eheproblemen riet er, den Ehemann einfach fallen zu lassen. Ohne viel Gefühl bestätigte sie, dass andere ihr auch schon dazu geraten hätten. Eine Weile später äußerte er das exakte Gegenteil. Sie wäre womöglich so nahe an einer großen Aussöhnung nach all ihren Bemühungen, dem Ehemann zu helfen, dass es falsch wäre, gerade jetzt aufzugeben. Und siehe: Auf diese Bemerkung bekam er starken und wiederholten Protest, was ihm stets Anlass ist, eine Intervention auszubauen. Über seine Arbeitsweise erzählt er seit Jahren immer wieder, dass er während der Gespräche 17 Bildschirme zugleich sieht, auf denen sich mögliche Lebenssituationen von Klienten abspielen – keine statischen Bilder, sondern sich laufend entwickelnde Szenen: farbig, drei-dimensional, bewegt! So viele Szenen zugleich wahrzunehmen ist für mich undenkbar, erst recht wenn diese sich andauernd weiterentwickeln. Frank ist nicht stolz über diese Fähigkeit, sondern bezeichnet sie sogar als Behinderung, da sie ihn von anderen isoliere: niemand sonst verfüge über diese Gabe. Es gebe auch kein „Ich“, welches aktiv Szenen auslesen würde für seine Interventionen. Er hört eine oder mehrere Stimmen – er hat in dem Zusammenhang auch schon von Weisen gesprochen, welche ihm sagen, was er zu tun hat. In seiner Arbeit scheint nicht er das Pferd zu reiten, sondern das Pferd ihn. Das Pferd sind seine Eingebungen, er folgt ihnen einfach. Wenn du dich genau beobachtest, wirst du feststellen, dass auch bei dir da nicht wirklich ein „Ich“ ist, welches denkt, sondern umgekehrt ein andauerndes Denken geschieht, welches unter vielem anderem ein „Ich“ erdenkt. „Ich“ ist reine Fiktion, ein Gedankenkonzept (Siehe dazu auch Renz K., Gill N., Bucay J.). 22 Kommunikation & Seminar 6/2009 Zwei für Frank typische Aussagen illustrieren, welche Bedeutung er seinem „Ich“ trotz aller Erfolge beimisst. Farrelly (zur Eröffnung des Seminars skeptisch vorgebracht): Warum seid ihr überhaupt wieder hergekommen? * * * Farrelly: Ich bin nicht intelligent genug und sehe nicht gut genug aus, um dein Vater zu sein. Aber gewiss bin ich dumm genug, um dein Vater zu sein. Sohn: Was soll das? Farrelly: Ich bin noch nicht einmal fähig, dies zu beantworten. Leben: ein endlos kreatives Spiel Farrelly riet mir in Supervisionsgesprächen wiederholt liebevoll: „Spiel mit ihnen (Klienten), hab Spaß mit ihnen, lach mit ihnen, necke sie ...“ Er meinte nicht, dass ich ihr Leid nicht ernst nehmen solle, sondern dass ich ihnen den Zugang zu Lebendigkeit erleichtern möge. Er selbst spielt besonders gern die Rolle des advocatus diaboli. Sein wichtigstes Ziel scheint die Entfaltung voller Lebendigkeit mit ihrer spielerischen Kreativität zu sein. – Wirke darauf hin, dass alle Gefühle sich entfalten können. Es gibt nichts zu erreichen. Es reicht schon, wenn du erkennst, dass jeder Moment in einer Begegnung ein besonderer ist und dass sich dieser stets so gestalten lässt, dass alle Beteiligten ihre Lebendigkeit fühlen und Freude und Humor erleben können. Provokative Therapie führt nirgends hin. Sie ist eine Therapie der Negation aller Konzepte – welche Wohltat. Niemand braucht irgendetwas zu erreichen. Übrig bleibt, was du bist: Lebendigkeit. Literatur Bucay, Jorge: Liebe mit offenen Augen. Ammann Verlag, Zürich 2008 Farrelly, Frank; Brandsma, Jeffrey M.: Provokative Therapie. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1986 Gill, Nathan: Sein – sonst nichts. Kruse Verlag, Fürstenfeldbruck 2008 Renz, Karl: Das Buch Karl. Erleuchtung und andere Irrtümer. J. Kamphausen Verlag, Bielefeld 2005, 3. Aufl. Wartenweiler, Frank: Provozieren erwünscht ... aber bitte mit Feingefühl. Junfermann Verlag, Paderborn 2003 Wartenweiler, Frank: Zauber-Spiegel – Spiegel-Zauber. Spiegeln in der Kommunikation: symmetrisch und antisymmetrisch. Junfermann Verlag, Paderborn 2006 Dr. Frank Wartenweiler, Psychotherapeut mit eigener Praxis in Zürich. Zuletzt bei Junfermann erschienen: „Zauber-Spiegel – Spiegel-Zauber“ (2006) KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 23 e- Coaching Academy ee- CIP gGmbH W Ausbildung zum Business Coach W Einzel- und Gruppencoaching ut in t- ech id ng rs el ieEs er een alas ch e. ck W Vertiefungsseminare und Supervision Kompetenz-Zentrum für Strategisches Coaching Das Zusammenwirken unserer fachlichen Kompetenzen aus dem Bereich der Psychotherapie mit unseren langjährigen Erfahrungen als Management Coaches sind die Basis für ein hochwirksames Coachingkonzept: das Strategische Coaching. Beim Strategischen Coaching wird die Person in ihrer ganz spezifischen Bedürfnis- und Wertorientierung verstanden und entsprechend gefördert. Gleichzeitig wird das System (das Unternehmen, die Organisationseinheit, das Team), in das sie eingebunden ist, in seinem Aufbau und seiner Dynamik betrachtet, um das Zusammenwirken von Person und System optimieren zu können. Ausbildung zum Business-Coach Vermittlung des Strategischen Coachings als hochwirksames, wissenschaftlich fundiertes Arbeitsmodell, das in jahrelanger Praxis erprobt und von CIP-Experten optimiert wurde. Basiskurs Selbsterfahrung (18 Tage) Psychologische Grundlagen und Selbsterfahrung im Gruppenkontext Aufbaukurs (20 Tage) Einführung in die Praxis des Coachings, Gestaltung des Coachingprozesses, Interventionsmethoden im Coaching, Aufbau eigener Coachingpraxis durch intensive Fallarbeit Einzel- und Gruppencoaching Beim Strategischen Einzel-Coaching unterstützen wir Sie, beruflich langfristig erfolgreich zu sein. Wir helfen Ihnen z. B. dabei, blockierende Denk-, Gefühls- und Verhaltensschemata zu erkennen und zu verändern, wirksames Stressmanagement zu betreiben und neue Kraftfelder zu aktivieren. Im Strategischen Gruppen-Coaching erhalten Sie unter Leitung eines erfahrenen und kompetenten Coaches Unterstützung bei der Lösung Ihres Problems. Die Gruppenmitglieder bringen dabei umfangreiches Erfahrungswissen aus unterschiedlichen Unternehmen und Bereichen ein. Das Kennenlernen anderer Problem- und Bewältigungserfahrungen bereichert und fördert den eigenen Lösungsansatz. er. it n h. Leitung Dr. Gernot Hauke | Prof. Dr. Dr. Serge Sulz | Bärbel Kress Coaching Academy CIP gGmbH Coaching Academy CIP | Nymphenburger Straße 185 | 80634 München | Tel. 089-54047947 | www.coachingacademy-cip.de 6/2009 Kommunikation & Seminar 23 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 24 THEMEN Ziel oder Freiheit L ha W st ve di be gr Id nu nu D be w sc Ziel oder Freiheit Von Stefan Strecker Die Wohlgeformtheit sorgt im NLP dafür, dass ein Ziel erreichbar wird. Unser Autor erweitert den Kriterien-Katalog. „Zu viele Wünsche, und es verirrt sich das Herz“ – Laotse ohlgeformte Zieldefinition ist nicht nur ein bedeutendes NLP-Thema, sondern – bewusst oder unbewusst – persönliches Anliegen eines jeden. Wer denkt nicht an seine Zukunft, plant, strukturiert, organisiert das, was ihm oder ihr widerfahren soll? Wer hat es nicht schon erlebt, dass zu viele Ziele zu verfolgen meist dazu führt, keines zu erreichen? Von dieser Erfahrung ist es nicht weit zu der Erkenntnis, dass die Art und Weise, wie ein Ziel definiert ist, darüber entscheiden kann, ob man es erreicht. W Ein Ziel zu formulieren kommt einer Blaupause der Zukunft gleich, einer Vorwegnahme dessen, wie man einen bestimmten Bereich seines Lebens erleben will. Die Neurologischen Ebenen nach Robert Dilts helfen, sich Klarheit über die Möglichkeiten der Zukunftswünsche zu verschaffen. Die meisten Menschen suchen Veränderung in zwei Bereichen: dem Verhalten und der Umgebung. Während man die 24 Kommunikation & Seminar 6/2009 eigene Persönlichkeit als unveränderlich annimmt, versucht man zu erreichen, dass alle anderen sich verändern mögen, um selber glücklich zu sein. Man gibt dem aktuellen Ort, der aktuellen Zeit und dem Verhalten der umgebenden Personen die Schuld dafür, dass dies noch nicht der Fall ist – die anderen sollen sich anpassen, erst dann kann man glücklich werden. Dass aus der Identität alle anderen Punkte entspringen, ist jedem zwar mindestens halb bewusst, aber dort den Hebel der Veränderung anzusetzen erscheint uns unmöglich und vielleicht auch zu mühevoll. Dies ist ein Grund dafür, dass Veränderung höchstens mit der Fließgeschwindigkeit eines Gletschers stattfindet. Identität wird gern mit Persönlichkeit verwechselt. Das Wort Persönlichkeit entstammt dem griechischen „Persona“, das so viel wie „Maske“ bedeutet. Diese Maske ist nichts weiter als die Summe der Konditionierungen und unserer Ansichten über die Welt. Die Landkarte der Welt, die wir im Z gr re m ei d nä P so A um S ih B ha R ne A de Ö R st Z Z de te rü ke fo W el w li V P fl KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 25 Laufe unseres Lebens erstellen, und unsere Position darin halten wir mit fortschreitendem Alter immer mehr für die Wirklichkeit, das Territorium selbst. Diese Landkarte wird stark gespeist von Konditionierungen, die wiederum mitverantwortlich sind für unsere Glaubenssätze und Werte. All dies zusammen ergibt die Persönlichkeit, das, was wir glauben, wer wir sind. Mit dem Wachstum dieser Maske vergrößert sich auch das Gefühl der Entfremdung. Identität dagegen ist das, was man wirklich ist. Meiner Meinung nach ist sie nicht mit Worten zu beschreiben, da Worte nur Etikettiermittel des Geistes und damit der Maske sind. Die Maske weiß aber nichts von dem, was sich hinter ihr befindet und sie benutzt. Wer sich auf die Suche nach seiner wahren Identität begibt, wird dies als lohnenswertesten Entschluss seines Lebens erfahren. t er se ht n, t, rie ch trt nnd n- rt as inm Zurück zur Zieldefinition: Das Neurolinguistische Programmieren empfiehlt eine gehirngerechte Sprache, mit deren Hilfe sich ein Ziel optimal und unmissverständlich formulieren lässt. Im NLP kürzt man dies zuweilen mit dem eigensinnigen Wort „Pabsbragör“ ab. Diese Zieldefinition des NLP nun erscheint mir einer Ergänzung würdig. Zunächst möchte ich sie kurz rekapitulieren: P für positiv formuliert: Was wollen Sie! Und nicht: Was sollen Sie nicht. A und B für aktive Beteiligung: Was können Sie aktiv tun, um dieses Ziel zu erreichen? S für sinnesspezifisch: Welche Erfahrungen machen Sie mit ihren fünf Sinnen, wenn Sie das Ziel erreicht haben? B für Beweis: Woran erkennen Sie, dass Sie das Ziel erreicht haben? R für Ressourcen: Welche Ressourcen haben Sie, die Ihnen auf dem Weg zum Ziel behilflich sind? A und G für angemessene Größe: Ist das Ziel herausfordernd und dennoch erreichbar? Ö und R für ökologischer Rahmen: Der obligatorische Rückblick, ob das gedachte Ziel wirklich eine Lösung darstellt. Zieldefinitionen werden zuweilen stur und blind nur auf das Ziel ausgerichtet, das Ergebnis. Nur zu gern blendet man den Preis aus, den es dafür zu zahlen gilt. Ein wohlgeformtes Ziel sollte dagegen alle Anteile der Persönlichkeit berücksichtigen, so dass – und dies ist meine Kernaussage – keine Konflikte entstehen. Dies ist der Sinn von Wohlgeformtheit. Was aber sind diese Anteile der Persönlichkeit? Wie selbstverständlich vorausgesetzt wird bei vielen aktuellen Zielformulierungen, dass das Ziel definitiv erreicht wird. Doch es liegt in der Zukunft, und so besteht die Möglichkeit, dass das Gewünschte trotz aller Anstrengungen und Vorkehrungen nicht eintrifft. Diese Möglichkeit lässt das Pabsbragör vollkommen außer acht – ein zusätzliches Konfliktpotenzial für den Fall, dass das Ziel verfehlt wird. Neurologische Ebenen nach Robert Dilts Betrachten wir parallel zum Pabsbragör die „Psychologik“ von Max Lüscher („Der 4-Farben-Mensch“, Ullstein 2005), dann fällt auf, dass eine bedeutende Komponente fehlt. Was ist die Lüscher-Psychologik? Max Lüscher, Schweizer Psychologe und Philosoph, erforschte Bedingungen und Aspekte eines ausgewogenen und glücklichen Lebens und entwarf 1947 eine spezielle Diagnostik für die psychosomatische Persönlichkeitsanalyse. Der Lüscher-Test wurde in 30 Sprachen übersetzt und dürfte zu den weltweit am weitesten verbreiteten psychologischen Tests gehören. Lüscher arbeitet dabei mit Farben, die rein über das limbische System wahrgenommen werden. Damit schließt er eine subjektive Verfälschung, wie man sich selbst sieht oder gesehen werden möchte, aus. So ist es möglich, objektiv, zuverlässig genau und hoch differenziert unterschiedliche Lebens- und Verhaltensbereiche zu beleuchten, z.B. auch persönliche Konfliktsituationen und deren Lösung. Um Konflikte zu vermeiden, müssen in einer Zielformulierung alle so genannten Selbstgefühle berücksichtigt werden. Diese Selbstgefühle sind physiologisch getestete, objektive Körperreaktionen – unabhängig von der subjektiven Bewertung, die erst nach der Körperreaktion einsetzt. Erst die Balance zwischen diesen Selbstgefühlen wird als innere Ausgeglichenheit wahrgenommen. Farbe Physiolog. Wirkung Kategorien Selbstgefühl Lüscher-Gelb Dilatation Rezeptiv-VariabelSeparativ Innere Freiheit Lüscher-Rot Stimulation Direktiv-VariabelIntegrativ Selbstvertrauen Lüscher-Blau Sedation Rezeptiv-KonstantIntegrativ Zufriedenheit Direktiv-KonstantSeparativ Selbstachtung Lüscher-Grün Festigkeit 6/2009 Kommunikation & Seminar 25 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 26 THEMEN Ziel oder Freiheit Ordnet man den einzelnen Wohlgeformtheits-Kriterien des Pabsbragör eines der vier Selbstgefühle nach Lüscher zu, die alle für einen ausgewogenen inneren Zustand vorhanden sein müssen, zeigt sich der Mangel: Zieleformulierung Kategorien Farbe Positiv formuliert Direktiv-VariabelIntegrativ Rot Aktive Beteiligung Direktiv-VariabelIntegrativ Rot Sinnesspezifisch Direktiv-KonstantSeparativ Grün Beweis Direktiv-KostantSeparativ Grün Ressourcen Rezeptiv-KonstantIntegrativ Blau Angemessene Größe Ökologischer Rahmen Direktiv-KonstantSeparativ Blau Rezeptiv-KonstantIntegrativ Blau Es wird deutlich, welcher Bereich der Persönlichkeit vernachlässigt wird und so Potenzial für Konflikte und Frustration birgt. Lüscher nennt dieses essenzielle Selbstgefühl „innere Freiheit“. Doch wie lässt sich die innere Freiheit erhalten oder erreichen? Zumal viele NLP-ler, Motivationscoaches und Lebensberater zu der Auffassung neigen, mit großer Leidenschaft auf ein Ziel, einen Wunsch hinzuarbeiten. Was oft dazu führt, dass die Möglichkeit des Scheiterns ausgeblendet wird. Schauen wir einmal, wie es Hans im Glück erging. Gleichviel, ob er den Goldbarren sein Eigen nennt (ein Ziel erreicht) oder ob er ihn verliert (das Ziel nicht erreicht), es verändert nicht seinen Selbstwert. Der ist im Idealfall also objektiv konstant. Erst die Identifikation mit einem wertvolleren, zukünftigen Selbst führt zu einem Zwang, dieses Ziel auch zu erreichen, und damit zu einer Abwertung dessen, was man hier und jetzt ist. Dies ertragen Menschen leichter, solange es gelingt, ihre Aufmerksamkeit auf das „dann“ und nicht auf das „jetzt“ zu konzentrieren. Viele Religionen, Medien und Konditionierungen helfen dabei. Stellt das Ziel und damit die persönliche Aufwertung sich dagegen als unerreichbar heraus oder tritt das gewünschte Ergebnis nicht ein, öffnet sich das Loch der Frustration, welches man zuvor fleißig und auch noch eigenhändig gebuddelt hat. Wie lässt sich die Motivation erhalten, ohne die Seele dafür zu verkaufen? Zum Beispiel, indem ich dem Pabsbragör die Komponente der inneren Freiheit hinzufüge: „PabsbragIFör“. Diese vernachlässigte, aber für den Seelenfrieden entscheidende Komponente kann schnell und einfach mittels Fragetechniken integriert werden, die der Diamond-Strategie („Die Diamond-Technik in der Praxis“, Klaus Grochowiak und Leo Maier, Junfermann Verlag) entlehnt sind: 26 Kommunikation & Seminar 6/2009 Innere Freiheit Was ändert sich, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben? Was ändert sich nicht, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben? Was ist positiv an der Erreichung Ihres Ziels? Was kann negativ sein an der Erreichung Ihres Ziels? Was geschieht, wenn Ihr Ziel nicht erreicht wird? Was geschieht nicht, wenn Ihr Ziel nicht erreicht wird? Dieser erhöhte Blickwinkel auf das gewünschte Ergebnis gewährleistet eine ausreichend dissoziierte innere Haltung, um emotional von künftigen und damit nicht bestimmbaren Ereignissen unabhängig zu bleiben. Diese innere Haltung scheint uns heute oft zu fehlen, wenn wir daran denken, wie stark wir mit äußeren, vergänglichen Dingen verhaftet sind. Ein innerer Zustand wie Friede, Liebe oder Glückseligkeit kann durch kein externes Ereignis oder einen Gegenstand hervorgerufen werden. Diese Zustände sind Spontanphänomene, die außerhalb der Willensakte des Geistes liegen – zumindest nach meiner Meinung und auch der Meinung vieler anderer NLPler. Diese Spontanphänomene entstehen, wenn man ihre Vergänglichkeit aus der eigenen Wahrnehmung tilgt. Daher sollte die innere Freiheit beachtet werden, wenn es um das Formulieren von Zielen, Erwartungen und Hoffnungen geht. Sie verhindert, dass man emotional gewissermaßen auf dem falschen Fuß erwischt wird. Emotionale Instabilität kann zu einem „psychobiologischen Konfliktschock“ führen, der sich unter Umständen auch in handfesten Krankheiten manifestiert. Wer seine innere Freiheit behält, dessen Sinneswahrnehmung wird nicht von überwältigenden Emotionen verzerrt, er vermeidet Konflikte und zeigt ein vernünftiges, angemessenes und heilendes Verhalten. Oder sinngemäß nach den Worten des Dalai Lama: Wenn Sie etwas ändern können, warum sich darüber ärgern? Sie können es ja ändern. Wenn Sie etwas nicht ändern können, warum sich darüber ärgern? Sie können es ja sowieso nicht ändern. Stefan Strecker, Coach und Trainer in Aachen, Spezialisierung in NLP, Meta-Medizin und Meditation, www.stefanstrecker.de. I V W E I ku an de S pe E D na un so se B de ge bo gr D is si M R di te da zi zw da m In w an A ni un be ku D sc KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:09 Seite 27 Immer im Job Von Markus Brand und Frauke Ion Was treibt Trainer an? Eine aktuelle Studie zu Lebensmotiven gibt Aufschluss. is g, en ng ie d. it nd o– e- rer as ht. m zu er asen s, äß rn na- n, n den zurückliegenden Jahren ist ein Persönlichkeitsinstrument in den Fokus gerückt, das sich sehr deutlich von anderen Profilen und Tests unterscheidet. Die „Lebensmotiv-Analyse“ von Steven Reiss untersucht überdauernde persönliche Dispositionen, die jeden Einzelnen antreiben und motivieren. Die Analyse der „16 Lebensmotive“ nach Reiss bei mehr als 100 Trainern und Coaches bringt signifikante Besonderheiten in der Motivstruktur dieser Berufsgruppe ans Licht. I Bei einer Lebensmotiv-Analyse werden die individuellen Motivausprägungen eines Menschen über einen Fragebogen ermittelt und in einem Diagramm als „Reiss Profile“ dargestellt. Die Beschaffenheit der Motivstruktur ist bei jedem Menschen einmalig: Es sind über 6.000.000.000 verschiedene Motivkonstellationen möglich. Steven Reiss hat sich mittels empirischer Studien, an denen viele tausend Probanden teilnahmen, an die Erforschung überdauernder Werte gemacht. Er identifizierte 16 Lebensmotive, die als „Endzwecke“ menschlichen Handelns über das Reiss Profile sicht- und nutzbar gemacht werden können. Interessant wird das „Reiss Profile“, wenn man es auf definierte Gruppen anwendet. Wir haben uns nun an die Auswertung des Profiles aus der Trainings- und Coachingbranche gemacht und stellen hier einige Motive vor, die bei dieser Branche offenkundig im Fokus stehen. Das Motiv „Macht“ – Mit klaren Entscheidungen zum Erfolg: Der Trainer/ Coach hat ein überdurchschnittliches Machtmotiv. Er strebt danach, Entscheidungen eigeninitiativ zu treffen. Er fühlt sich wohl, wenn er Prozesse oder Menschen beeinflussen kann. Im Alltag hat er ja keine oder nur selten Führungsverantwortung, und doch kann er dieses Motiv im Umgang mit seinen Teilnehmern voll ausleben. Er lebt im beruflichen Kontext sein Machtmotiv aus, indem er schnelle Entscheidungen trifft, Trainingsabläufe definiert, im Mittelpunkt des Geschehens steht oder Preise und Honorare mit Dienstleistern und Kunden erfolgreich verhandelt. Das Motiv „Neugier“ – Wissen ist Macht, und Trainer lernen gerne: Der Trainer/Coach ist stark wissbegierig. Kein Wunder, verdient er doch mit Wissen sein Geld. Für ihn ist die Möglichkeit des Lernens bereits ein Glücksgarant. Die pragmatische Umsetzung des Gelernten steht weniger im Mittelpunkt, sondern der Prozess der Wissensaneignung an sich ist schon befriedigend. Die Motivstruktur zeigt, dass Trainer gerne regelmäßig dazulernen und neues Wissen vertiefen – hierin liegt auch eine große Chance der zahlreichen Train-the-Trainer-Anbieter. Leider bedienen nicht alle Trainer und Coaches dieses Motiv hinreichend. Jene, die immer den gleichen Stoff vermitteln und ihre Trainingsinhalte wenig variieren, können schnell in einen Zustand der Langeweile geraten. Das Motiv „Anerkennung“ – Bewunderung und Respekt als Motivation zur Bestleistung: Der durchschnittliche Trainer/Coach bezieht sein Selbstbild stark aus dem Feedback seiner Teil- 6/2009 nehmer und Kunden. Er neigt zu „innerer Unsicherheit“. Andererseits bedingt ein hohes Streben nach Anerkennung häufig auch ein Streben nach überdurchschnittlicher Leistung oder sogar Perfektion, um dafür gelobt zu werden. Welcher Trainer kennt nicht den inneren Ärger, wenn er im Feedbackbogen neben neun Mal „sehr gut“ Kommunikation & Seminar 27 KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 16:12 Seite 28 THEMEN Immer im Job Die 16 Lebensmotive n n n n n n n n n n n n n n n n Macht: Streben nach Erfolg, Leistung, Führung, Einfluss Unabhängigkeit: Streben nach Freiheit, Selbstbestimmtheit, Autarkie Neugier: Streben nach Wissen und Wahrheit Anerkennung: Streben nach sozialer Akzeptanz, positivem Selbstbild Ordnung: Streben nach Stabilität, Klarheit, Organisation Sammeln/Sparen: Streben nach Ansammlung materieller Güter, Eigentum Ehre: Streben nach Loyalität, moralischer Integrität Idealismus: Streben nach sozialer Gerechtigkeit, Fairness Beziehungen: Streben nach Freundschaft, Nähe mit anderen Menschen, Humor Familie: Streben nach Familie und eigenen Kindern Status: Streben nach Prestige, Titeln, Ruhm, Zugehörigkeit zur Elite Rache/Wettkampf: Streben nach Konkurrenz, Aggressivität, Vergeltung Eros: Streben nach erotischem Leben, Schönheit, Sexualität Essen: Streben nach genussvollem Essen Körperliche Aktivität: Streben nach Fitness, Bewegung Emotionale Ruhe: Streben nach Entspannung, emotionaler Sicherheit ein einziges „befriedigend“ findet. Er beginnt, sich selbst Vorwürfe zu machen und an der eigenen Qualität zu zweifeln. Mitunter ist dieser Qualitätsanspruch ein zweischneidiges Schwert: Der Trainer ist zwar um hohe Qualität bemüht, diese bezieht sich aber nicht selten auf seine eigene Performance. Er will den besten Eindruck hinterlassen, um hohe Bewertungen zu bekommen. Dies muss aber nicht bedeuten, dass gleichzeitig die Qualität des Trainings insgesamt überdurchschnittlich ist. Hier zählt das Streben nach persönlicher Anerkennung nicht selten mehr als das Ziel, die Teilnehmer inhaltlich und nachhaltig zu mehr Wissen und Fähigkeiten zu bringen. Umgang mit Materiellem. Für den Umgang und die Sorgfalt von beispielsweise Trainingsmaterialien bedeutet dies, dass sie eher selten gepflegt werden. Das Motiv „Ehre“ – Der Zweck heiligt die Mittel: Der Trainer/Coach ist im Durchschnitt deutlich ziel- und zweckorientiert. Weniger die Orientierung von vorgegebenen Wertesyste- Ebenso sind Menschen mit hohem Anerkennungsmotiv sensibel und empathisch für Zwischenmenschliches. Im Konflikt mit Teilnehmern fühlen sich anerkennungssensible Trainer eher unwohl. Kommunikation & Seminar Das Motiv „Beziehung“ – Streben nach Geselligkeit: Wenig überraschend ist das überdurchschnittliche Streben nach Geselligkeit und Kontakt. Das hohe Beziehungsmotiv kann natürlich gut im Kontakt mit immer wieder neuen Kunden und Teilnehmern ausgelebt werden. Dabei steht mehr der physische Kontakt, also die Nähe zu anderen Menschen im Mittelpunkt, weniger die psychische Nähe, also emotionale Verbundenheit. Das würde über das Motiv „Unabhängigkeit“ abgebildet werden, das bei Trainern nicht auffällig ausgeprägt ist. Die nebenstehende Abbildung zeigt das typische Profil eines Trainers, ermittelt aus der Auswertung der Reiss-Profile von über 100 Trainern. Das Motiv „Sparen/Sammeln“ – Sparen ... können andere: Der Trainer/ Coach neigt eher nicht zum Sammeln und Sparen. Er ist eher großzügig im 28 men wie Firmenkultur oder politische und ethische Wertekodizes stehen im Vordergrund, sondern der Trainer orientiert sich eher an dem, was im jeweiligen Kontext notwendig ist, um das Ziel zu erreichen. Diese Motivausprägung macht ihn flexibel und anpassungsfähig. Sie steht eher für Pragmatismus denn für Loyalität oder Prinzipienorientierung. Das heißt auch, dass Trainer schnell einmal „fünfe gerade sein lassen“ können und sich nicht für immer an das einmal gegebene Wort halten. Ähnlich Konrad Adenauer, der schon sagte: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“ 6/2009 D V du eh D ze T m A C ei sc D et m pr ei gl Pe kö kö ne D ri ge R od im T be im m D T sc än D vi T M A w Ja U st da m „T ti sc de Jo KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 08:56 Seite 29 he m iem vngnh, eh ead nn n ahe nnn er hht ie le, as gi- , n Das Motiv „Familie“ – „Schatz, hab Verständnis, ich bin Trainer“: Der durchschnittliche Trainer/Coach ist eher partnerschaftlich als fürsorglich. Das passt auch in sein Arbeitszeitkonzept. Es gibt immer wieder längere Trainingszeiten, in denen er seine Familie nicht sieht. Auch ungewöhnliche Arbeitszeiten am Wochenende, AbendCoachings oder Dienstreisen lassen eine konstante Umsorgung der Familie schwerer zu. Das Motiv „Status“ – Trainer glauben, etwas Besonderes zu sein: Das Statusmotiv ist überdurchschnittlich ausgeprägt. Der Trainer/Coach strebt danach, eine besondere Person zu sein, und er glaubt von sich, dass er eine besondere Person ist. Er möchte etwas haben oder können, was andere nicht haben oder können. Dies ist in der Position als Trainer/Coach natürlich gut zu erwirken. Dabei steht nicht unbedingt der materielle Status im Vordergrund, sondern genauso oft auch der immaterielle. Die Rolle als Wissender vor der Gruppe oder als ausgewählte Vertrauensperson im Coachingprozess ermöglicht dem Trainer/Coach schnell das Gefühl, eine besondere Rolle einzunehmen. Er steht im Mittelpunkt und der Kunde/Teilnehmer hält ihn für den „Allwissenden“. Das Motiv „Emotionale Ruhe“ – Trainer sind immer im Job: Der durchschnittliche Trainer/Coach ist wenig ängstlich, sondern eher stressrobust. Dies ist eine gute Voraussetzung für die vielen Unwägbarkeiten im Leben eines Trainers. Als Freiberufler leben solche Menschen mit dem konjunkturellen Auf und Ab und wissen heute nicht, welche Umsätze sie in einem halben Jahr haben werden. Auch im direkten Umgang mit Kunden ist die Stressresistenz von Vorteil. Gehen wir davon aus, dass in jedem Training neben Teilnehmern immer auch „Touristen“ oder gar „Terroristen“ sitzen, ist eine gute Portion Stressfestigkeit und Risikobereitschaft sehr dienlich, um sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Der Job des Trainers und Coaches bietet viele Abwechslungen – inhaltlich, geografisch, zwischenmenschlich. Ein niedriges Streben nach Routinen und emotionaler Stabilität ist dabei sehr hilfreich, vielleicht sogar unabdingbar für eine tiefe Zufriedenheit. Fazit Das hohe Anerkennungsmotiv lässt darauf schließen, dass das Feedback der Teilnehmer einen höheren Stellenwert einnehmen kann als der tatsächliche Lerneffekt der Teilnehmer. Die ausgeprägte „Macht“ kann für einen Trainer hilfreich sein, einem Coachingprozess aber durchaus im Wege stehen. Der Coach soll im eigentlichen Sinne nur begleiten und unterstützen, also höchstens non-direktiv führen. Menschen mit hohem Machtmotiv haben aber das Verlangen, direkt Einfluss zu nehmen. Personen, die in beiden Rollen unterwegs sind, sollten dies im Auge behalten und ihr Machtstreben bewusst reflektieren. Coaching ist schließlich kein Training unter vier Augen, sondern gestaltet sich, was die Einflussnahme des Coaches angeht, grundsätzlich anders. Die Auffälligkeiten im Reiss Profile bei Trainern und Coaches deuten darauf hin, dass die Work-Life-Balance häufig schwach ausgeprägt ist, obwohl viele von ihnen angeblich Experten dafür sind. Trainer und Coaches sind eigentlich fast immer im „Arbeitsmodus“ und beherzigen an dieser Stelle das, was sie selber lehren, herzlich wenig. Hier bleibt auch der Lehrende noch ein Lernender. Nicht nur die einzelnen Motive, sondern auch die gesamte Motivkonstellationen ist sehr aussagekräftig: Der typische Trainer hat das Profil eines „Viel-Arbeiters“ oder „Workaholics“. Als vier typische Karrieretreiber gelten die Motive hohe Macht, hoher Status, hohe Rache und niedrige Ehre. Diese sind bei Trainern und Coaches auffällig ausgeprägt. Private Ausgleichsmotive sind dagegen nicht zu sehen. Die Motive „Familie“, „Körperliche Aktivität“ und „Idealismus“ sind eher schwach ausgeprägt, ebenso die Genussfelder „Eros“ und „Essen“. Für den durchschnittlichen Trainer gibt es also kaum einen Grund, um 18 Uhr die Arbeit niederzulegen. Er hat wenige Hobbys und ist häufig rund um die Uhr in seinem Job unterwegs. Die Konstellation einer hohen „Anerkennung“ mit der niedrigen „Emotionalen Ruhe“ ist interessant und typisch für den Trainer. Menschen mit dieser Ausprägung können mit Ungewissheiten gut leben und sind wenig ängstlich. Sie nehmen neue Aufträge an, auch wenn das Thema, der Kunde und die Zielgruppe komplettes Neuland sind oder der Zeitplan eng gesteckt ist. Unterstützt von der hohen „Neugier“ wird der Auftrag angenommen und vorbereitet. Doch die hohe „Anerkennung“ führt zu einer steigenden Nervosität, je näher der Trainingstag rückt. Gedanken wie „Schaffe ich das wirklich?“, „Bin ich gut genug?“ oder „Hoffentlich mögen mich die Teilnehmer“ gewinnen leicht die Oberhand. Diese Selbstzweifel führen nicht selten zu psychosomatischen Beschwerden wie beispielsweise Schlafstörungen. Frauke Ion und Markus Brand betreiben seit 2006 das Kölner Institut für Lebensmotive (www.institut-fuer-lebensmotive.de). Neben der wissenschaftlichen Auswertung des Reiss Profiles bieten sie Coaching, Vorträge und Seminare an. 6/2009 Kommunikation & Seminar 29 KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 14:22 Seite 30 INTERVIEW Das Bad im Garten w fr au w S U to M Das Bad im Garten Von Eva Wieprecht Judith DeLozier, Grand Dame des NLP, blickt auf die Anfänge des Neurolinguistischen Programmierens, auf die Weisheit des Körpers und die Rolle der Frauen. Ju m de w de S L si en sc m ne pe ro sa E li li ak Z D Wie bist du zum NLP gekommen? Wie war der Beginn deiner NLP-Reise? Judith DeLozier: Ich war damals, 1972/73, Studentin an der Universität von California, und zwar in Santa Cruz, und schon längere Zeit mit Leslie Cameron befreundet. Sie hatte wie ich einen kleinen Jungen im Alter von zwei Jahren. Von Leslie erfuhr ich über interessante Dinge, in die John Grinder involviert war. Ich kannte einige aus der Gruppe, die sich regelmäßig trafen. Bald darauf zogen wir in das Haus eines Professors, der für ein Jahr nach Oxford gegangen war. Dort traf sich dann jeden Mittwochabend die Gruppe, mit dabei waren Leslie, Stephen Gilligan, Robert Dilts und andere. Ich musste mittwochs arbeiten, aber einmal entschloss ich mich spontan, mit einem Freund mal zu schauen, „was da läuft“. Wir gesellten uns dazu, Richard Bandler und John Grinder gaben uns bunte Zettel, teilten uns in Gruppen auf, und wir sollten herausfinden, welche Bedeutung die jeweilige Farbe der bunten Zettel hatte. Es ging darum herauszufinden, ob jemand 30 Kommunikation & Seminar 6/2009 eher eine visuelle oder auditive Präferenz hatte. Ich fand das irgendwie witzig und hab mich bald nicht mehr eingekriegt vor Lachen. Das war eine urkomische Situation: Alle nahmen das Spiel richtig ernst, und ich lachte mich kaputt. Meinem Begleiter war es schon peinlich. Nun, John fand äußerst cool, dass mich das Thema so amüsierte. Über Leslie knüpfte er Kontakt zu mir. Wir gingen gemeinsam aus und verbrachten die nächsten 15 Jahre miteinander. John gab mir damals schon bald das unveröffentlichte Manuskript von „The Structure of Magic“. Er wollte wissen, was ich davon hielt. Und was hieltest du davon? Judith DeLozier: Es war nicht einfach zu lesen, aber enorm wichtig für mich. Ich ahnte, dass dieses Buch Menschen Möglichkeiten eröffnen wird zu erreichen, was ihnen noch nicht gelang. Das Buch gab mir das Gefühl, mich selbst in einer Weise zu verstehen, wie es mir zuvor nicht möglich Ju V un te de sc ga gi bi gl w st gi au te ei K K le KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 31 war. Und ich dachte, dass es ermöglichen könnte, Potenziale freizusetzen, die im positiven Sinne die Welt verändern. Und auch uns selbst im positiven Sinne zu verändern und zu entwickeln. So kam ich zum NLP. tionssystems, das zu dem Zeitpunkt noch nicht sonderlich weit entwickelt war. Es war eine Zeit, in der ihr auch viel experimentiert habt. Schon im „NLP Volume One“ ist dein Name zu finden. Und zu „NLP Volume Two – Patterns of hypnosis with Milton Erickson“ baten dich Bandler und Grinder dann um Mitarbeit. Was ist dir von Milton Erickson in Erinnerung? Judith DeLozier: Für mich war er der kunstvollste Kommunikator, den ich je in meinem Leben getroffen habe. Ich denke, Stephen Gilligan hat diese Fähigkeit noch weiter entwickelt, aber er steht auf seinen Schultern. Milton war eines der zentralen Vorbilder im NLP. Er besaß die unglaubliche Sensibilität, Menschen solche Aufgaben zu stellen, deren Lösung genau jene Fähigkeiten hervorbrachte, von denen sie überzeugt waren, dass sie ihnen fehlten. Sein Angebot enthielt die Grundannahme, dass der Klient die Fähigkeiten schon besitzt, die er für die Aufgabe benötigt. Es war für mich vergleichbar mit dem Ballett. Wenn wir damals für einen Bühnenauftritt übten und das Ziel unserer Trainerin eine perfekte, doppelte Pirouette war, ließ sie uns dreifache Pirouetten üben. So fokussierten wir alle unsere Aufmerksamkeit beim Training auf die dreifache Pirouette, Ziel und Ergebnis war jedoch eine doppelte Pirouette in hoher Qualität. Milton hatte die Gabe, in der Arbeit mit Klienten wirklich jede Form von Verhalten, die ihm angeboten wurde, zu akzeptieren – und so zu nutzen, dass genau daraus sich ein Zugang zum Weg der Heilung öffnete. Du hast auch Virginia Satir kennengelernt. as gt en m ol, er en ls c- m n ch in ch Judith DeLozier: Ich hatte leider nur eine begrenzte Zeit mit Virginia Satir. Sie wohnte bei uns, während sie mit Richard und John das Buch „Changing with Family“ schrieb. Wir lebten alle in einer kleinen Kommune. Es war das Grundstück des Verlegers Robert Spitzer, bei dem „The Structure ...“ erschienen war, auch Gregory Bateson lebte dort und eine ganze Menge interessanter Leute. Ich erinnere mich an Virginias unglaubliche Präsenz, auch im physischen Sinne. Ich bin nicht so groß, immer wenn sie mich umarmte, landete ich gleich in ihren Brüsten und ich dachte nur: „Mama, ich bin wieder bei Mama!“ (lacht). Sie war unglaublich freundlich, stark, mitfühlend und liebevoll. Ihr verdankt das NLP den Beginn des systemischen Denkens. Auf der einen Seite der Blick auf die Zusammenhänge, das Einbeziehen des gesamten Systems – auf der anderen Seite das individuelle Arbeiten mit der einzelnen Persönlichkeit in diesem System, und zwar über die Körperhaltungen, die Ausdruck bestimmter verinnerlichter Kommunikationsmuster sind. Dies war sicher auch ein Meilenstein in der Entwicklung des kinästhetischen Repräsenta- Judith DeLozier: Bevor NLP zu seinem Namen kam, sprachen wir von „Studien der subjektiven Erfahrungen“. Und darum ging es uns: Wir wollten in unserem ureigenen Verhalten Muster finden, die uns als Menschen miteinander verbinden. Mit dem Milton-Modell und dem Meta-Modell lag unser Fokus auf der Sprache, und besonders interessierten uns Redewendungen, Sprachbilder, weil sie die rechte und linke Gehirnhälfte miteinander verbinden. Zum Beispiel: Jemand beschrieb eine problematische Beziehung und sagte: „Mir sind da die Hände gebunden.“ Also haben wir dem Betroffenen die Hände gebunden, damit er sich befreien kann. Die Art und Weise, wie dies geschah, wurde wiederum zur Metapher für seine mentale Befreiung aus der problematischen Beziehung. Oder jemand sagte: „Die Leute ärgern mich so sehr, ich fühle mich wie gekreuzigt.“ Natürlich wurde dieser arme Kerl an ein Kreuz gebunden und musste sich seinen Weg in die Freiheit erarbeiten. Sicher haben manche Beobachter die Nase gerümpft. Aber dies war genau der Geist jener Zeit: unsere subjektiven Erfahrungen zu erforschen und etwas Neues und Relevantes darin zu entdecken. Wie blickst du, eine NLPlerin der ersten Stunde, auf deinen eigenen Beitrag? Judith DeLozier: Der lag unter anderem im Bereich der so genannten cross-kulturellen Beziehungen. Als Anthropologin und Religionswissenschaftlerin hatte ich immer ein besonderes Interesse an zwischenmenschlichen Erfahrungen. Und zwar nicht so sehr im sprachlichen Bereich, sondern eher im rituellen. Ich erinnere mich an einen Gedankenaustausch mit Batesons Tochter Mary Catherine, es ging um die Frage, was Weisheit ist. Sie sah – wie ich – einen engen Zusammenhang zu Ritualen und erzählte ein Beispiel. Eine Freundin wohnte neben einer Familie aus Zentralamerika, die kurz zuvor dorthin gezogen war: Großmutter, Eltern und Kinder – alle lebten unter einem Dach. Einer der Enkel war im gleichen Alter wie die Tochter der Freundin. Die beiden Teenager freundeten sich an. Es war offensichtlich der Lieblingsenkel der Großmutter. Die Großmutter hatte eine Angewohnheit: Sie nahm täglich, das war in dem Kulturkreis so üblich, ein Bad. Dazu zog sie sich in den hinteren, privaten Teil des Gartens zurück, entkleidete sich bis zur Hüfte und wusch sich. Eines schrecklichen Tages kam ihr Enkel bei einem Motorradunglück ums Leben. Die Großmutter hörte fortan auf zu essen, zu sprechen, sich zu bewegen. Apathisch saß sie auf ihrem Stuhl, niemand aus der Familie drang mehr 6/2009 Kommunikation & Seminar 31 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 32 INTERVIEW Das Bad im Garten Judith DeLozier hat das Neurolinguistische Programmieren mitentwickelt. Sie ist Anthropologin und Religionswissenschaftlerin und ausgebildete Balletttänzerin, und so profitierte NLP vor allem von ihrem Wissen aus der Arbeit mit dem Körper. Mit Robert Dilts entwickelt sie zum Beispiel die „Somatische Grammatik“. Sie ist Co-Autorin u.a. von „Turtles all the way down“ (mit John Grinder) und der „Encyclopedia of NLP“ (mit Robert Dilts). Dilts bezeichnete sie in Vorstellungsrunden oft als Göttin des NLP. Sie selbst sagt, sie sehe sich eher als Muse. Eva Wieprecht, Diplomkauffrau, Lehrtrainerin (DVNLP) und Coach (GTC), arbeitet als selbstständige Beraterin mit eigener Personalmanagement-Agentur in Köln. Ihr Wirkungskreis sind mittelständische Dienstleistungsunternehmen. www.eva-wieprecht.de zu ihr durch. Irgendwann kam das Nachbarmädchen, die Tochter der Freundin, zu ihr herüber, nahm sie bei der Hand und sagte zu ihr: „Lass uns baden gehen.“ Die Großmutter stand auf, und beide gingen in den hinteren Teil des Gartens, zogen sich bis zur Hüfte aus und fingen an sich zu waschen. Mary Cathrine sprach damals über die Weisheit, die in dem Moment des Rituals entstand ... … und mit dem die alte Frau sich zumindest körperlich aus ihrer Trauer lösen konnte. Judith DeLozier: Ja. Mich bewegte die Frage, wie wir diesen zwischenmenschlichen Raum mit NLP rituell gestalten können. Eine andere Frage, die mich bewegte, ist die Weisheit des Körpers selbst. Während meiner Zeit mit John beschäftigte ich mich viel mit African Dance und dem gemeinsamen Trommeln – auch im Sinne alternativer Lösungswege. Zum Beispiel, indem durch Tanz und Trommeln Ereignisse des Tages auf ganz natürliche Weise in die Persönlichkeit integriert werden. Ich betrachte den Körper als echtes, eigenständiges Repräsentationssystem. Er ist nicht nur ein Gefäß für unsere Gefühle, sondern enthält unsere Geschichte. Er kodiert und dekodiert Informationen, die uns betreffen, er hat Gedächtnis. Er ist anders als unser Bewusstsein, unser Intellekt, er folgt einer anderen Form von Logik. Schon bei Gregory Bateson lernte ich, dass die Art und Weise, wie wir Dinge beschreiben, eine direkte Auswirkung darauf hat, wie wir etwas erleben. Wir trennen Bewusstes und Unbewusstes, aber eine solche Trennung ist nicht existent. Selbst in der so genannten dritten Generation des NLP tue ich mich mit der Beschreibung „Mind, Body and Field“ schwer. Schließlich sind diese Aspekte untrennbar miteinander verbunden, außer in unserer Sprache. 32 Kommunikation & Seminar 6/2009 Wie Robert Dilts sprichst du von der dritten Generation des NLP. Was verbindest du damit? Judith DeLozier: Aus meiner Sicht nimmt die dritte Generation aus der Vergangenheit einige jener Samen auf, die wir weiterwachsen lassen können. Zum Beispiel: Wenn wir in der ersten Generation über multiple Beschreibungsmöglichkeiten nachdachten, taten wir das durch das Meta-Modell: „Dies ist die Perspektive von Person X und dies ist die Perspektive von Person Y. Was passiert, wenn beide die Perspektive miteinander tauschen?“ Explizit war das bereits bei Fritz Perls zu finden, wenn er zu einer Klientin sagte: „Setz dich hier rüber in den Stuhl deiner Mutter und sag es durch sie.“ Damals wechselten seine Klienten die Stühle. Wir unternahmen den Wechsel der Perspektive rein sprachwissenschaftlich. Es dauerte bis zur zweiten Generation mit Gregory Bateson und der Idee „Es braucht zwei, um einen zu kennen“. Gemeint war: Wenn man etwas nur durch ein Auge betrachtet, verliert man an Tiefe. Wenn du aber etwas aus zwei konvergierenden Blickwinkeln betrachtest, ermöglicht es dir eine völlig neue Ebene der Tiefe. So wird auch die Tiefenwahrnehmung in unseren Augen hergestellt. Mit dieser Erkenntnis entwickelten wir eine zusätzliche Komponente, die Meta-Position. Aus diesem Raum erblühten dann die Wahrnehmungspositionen. Dies entwickelte sich in der dritten Generation weiter zur 4. Position, der so genannten Feldposition, in der wir uns mit dem Gespür für ein ganzes System verbinden. be In ei sc w br m S w M Ic S h Ju te he üb ja G b Ju li E w L A st N ge si D be zi ha un de de ga de W fü Für mich spielen auch zunehmend feminine Aspekte im NLP eine Rolle. Wie denkst du darüber? Judith DeLozier: Ich gebe dir Recht, wenn wir die weibliche Energie als eine Balance verstehen, die jetzt verstärkt Ju w W ti KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 33 benötigt wird. In den Anfängen war NLP sehr ego-geprägt. In den 70er Jahren waren die Gurus überall. Sie wurden auf ein Podest gestellt und Menschen hörten ihnen zu. Ich denke schon, dass NLP eine lange Zeit durch Männlichkeit geprägt war, obwohl so viele Frauen unglaublich viele Beiträge einbrachten. Im Grundsatz geht es für mich jedoch nicht um männlich versus weiblich, sondern um eine Balance im Sinne von Yin und Yang. Eine Balance von männlichen und weiblichen Aspekten in jedem Einzelnen von uns, egal ob Mann oder Frau. haben, unterstützen und auch jene Menschen, die anderen Halt geben, egal ob sie mit Gewaltopfern, Obdachlosen oder im Tierschutz arbeiten. Ich möchte dabei sein, wenn es um das Wohlergehen unseres Planeten geht. Ich möchte Menschen unterstützen, die die großen und wichtigen Veränderungsprozesse begleiten. Ich möchte ihnen Angebote machen, dass sie gesund bleiben und nicht ausbrennen. Dass sie motiviert bleiben. Was glaubst Du, wo liegt die Zukunft des NLP? Ich weiß nicht, ob die Redewendung im Englischen einen Sinn ergibt, aber im Deutschen gibt es den Ausspruch, dass hinter jedem bedeutenden Mann eine starke Frau steht. n eir er ies ve tls üls en uer r: an en ue nen en. ur mit Judith DeLozier: Im Englischen sagen wir dazu, dass hinter jedem erfolgreichen Mann zwei überraschte Frauen stehen (lacht), nämlich seine Mutter und seine Frau. Das ist übrigens ein Zitat von meinem Freund Robert Dilts. Aber ja, wir sagen das gleiche im Englischen. Glaubst du, es wird Zeit, dass Frauen im NLP mehr sichtbar werden? Judith DeLozier: Nun, die westliche Welt ist stark männlich geprägt, doch so langsam, langsam verändert sie sich. Es gab viele unglaublich tolle Frauen im NLP, und für mich waren sie immer schon sichtbar. Nur, vielleicht sind ihre Lieder nicht so laut gesungen worden in der Community. Aber ganz sicher waren sie alle da, von Beginn an. Das erste NLP-Institut wurde von Leslie Cameron gegründet. Norma Beretta folgte mit einem Institut im Raum Los Angeles, das war vermutlich das zweite Institut weltweit. Josianne de St. Paul hat das erste Institut in Paris gegründet. Dann sind da Charlotte Bretto und Lara Ewing, sie schrieben Bücher und leisteten viele wichtige Beiträge. Und Suzie Smith, die im Bereich Gesundheit tolle Durchbrüche hatte. Oder Christina Hall mit ihrer Arbeit zu Sprachmustern und Shelle Rose Charvet. Selbstverständlich ist die Mutter der Meta-Programme Leslie Cameron. Wir alle stehen auf den Schultern von Giganten, und neben den vielen Männern gab es Virginia Satir und gibt es heute Gabrielle Roth, Gründerin und Erfinderin von Five Rhythms. Judith DeLozier: Ich weiß es nicht! NLP ist eine äußerst große Gemeinschaft. Es wird jene geben, die sich weiterhin eher analytischen und strukturellen, kognitiv geleiteten Fragen widmen. Vielleicht weil sie in einem wissenschaftlichen Kontext arbeiten. Es wird Menschen geben, die mehr und mehr Beiträge im Gesundheitsbereich liefern werden. Es wird Leute wie Robert Dilts und bis zu einem gewissen Grad auch mich geben, die sich weiter um die ganzheitliche Entwicklung des NLP bemühen, die sich durch das Modeling inspiriert fühlen. Das Modeling ist für mich der zentrale Geist des NLP und es wird auch künftig NLP bereichern. Doch ich weiß nicht, ob irgend jemandem ein ähnlicher Durchbruch wie John und Richard gelingen wird. Wo liegt eine Gefahr, die Schattenseite des NLP? Judith DeLozier: Ich sehe die Schattenseite unter anderem in der Frage: „Ja, also dieses NLP ist ja wirklich interessant, aber sag mal, bist du damit reich geworden?“ Wenn NLP hauptsächlich zu einem Vehikel des persönlichen Ehrgeizes und als losgelöste Technik missverstanden wird, sehe ich eine Gefahr. NLP ist ja auch ein Modell und Modelle haben schon per Definition Einschränkungen und Grenzen. NLP ist ein gutes Modell, indem es sich auf die Form, die Struktur fokussiert und nicht auf den Inhalt. Sobald ich beginne mich selbst einzuengen, habe ich NLP nicht verstanden. Wenn ich anfange zu sagen, ich bin ein visueller Typ, oder: das ist nun mal meine Landkarte, oder: dies ist nun einmal mein Meta-Programm, so bin ich nun einmal und so bleibe ich – dann schränkt mich das Modell ein, das ja entwickelt wurde, um mich zu befreien. Judy, vielen Dank für das Gespräch. Wie denkst du über deine Zukunft – wohin wird sie dich führen? m ikt Judith DeLozier (lacht): Ins Großmutterland. Im Ernst: Ich weiß es nicht mit Sicherheit. Ich bin eng verbunden mit der Welt der sozialen Arbeit und trage mit zu sozialer Gerechtigkeit bei. Ich möchte jene Teile dieser Welt, die es nötig 6/2009 Kommunikation & Seminar 33 KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 09:48 Seite 34 THEMEN Ein Mann ist schon halb verliebt in jede Frau, die ihm zuhört. – Brendan Francis Liebevoll unterbrechen Gibt es jemanden in Ihrem Leben, der mehr redet, als Sie gern hören möchten? Und machen Sie dann bei einem Gespräch ein wenig (oder völlig) dicht? Jedes Mal, wenn wir so etwas tun, verliert die andere Person das Geschenk unserer Präsenz und Verbundenheit, und wir verlieren die Kontaktmöglichkeit zu uns selbst und zum anderen. Ich dachte früher, jemanden zu unterbrechen sei unhöflich. Heute weiß ich, dass es ein Ausdruck von Liebe ist, wenn wir unterbrechen, um unser Bedürfnis nach Kontakt und Integrität zu erfüllen. Hier ist ein Vorschlag, wie Sie jemanden mitfühlend unterbrechen können. Sagen wir, Sie telefonieren gerade mit einer älteren Tante, die mehr redet, als Ihnen lieb ist. Sie stellen fest, dass Sie abschweifen und über andere Dinge nachzudenken beginnen, oder sie fühlen sich vielleicht ungehalten. Sie könnten Folgendes zu Ihrer Tante sagen: „Tante Betty, entschuldige bitte die Unterbrechung. Ich merke, dass ich in diesem Gespräch verloren gehe und ich möchte gern für dich da sein. Hättest du etwas dagegen, wenn ich dir wiederhole, was du gesagt hast? Das würde mir dabei helfen, präsent zu bleiben.“ Manchmal kann es vorkommen, dass Sie nicht wegen der vielen Worte unterbrechen, sondern weil die andere Person über das Leben und die Gefühle anderer Menschen spricht, und Sie möchten lieber Kontakt zu ihr. Vielleicht sagen Sie dann: „Tante Betty, ich höre, dass deine Nachbarin gerade sehr leidet. Wie geht es dir damit?“ Jemanden auf diese Weise zu unterbrechen kann den Kontakt intensivieren und Ihre Beziehungen vertiefen. I V Auszug aus Mary Mackenzie „In Frieden leben“. Junfermann Verlag 2007 Unterbrechen Sie heute mindestens einen Menschen liebevoll, um Ihr Gespräch zu verbessern. 1 N K u 5 Gründe für ein Abo Das Problem. Die Lösung. Mit den business bestseller summaries reduzieren Sie Ihren Leseaufwand von mehreren hundert Seiten pro Buch auf handliche acht Seiten und verkürzen so eine Lesezeit von normalerweise 8-12 Stunden auf freundliche 15 Minuten. Zu viele, neue Wirtschaftsbücher. Zu wenig Zeit. Weniger lesen. Mehr wissen. 2 Sie sparen Zeit und Geld und lesen nur noch die Bücher, die es sich wirklich zu lesen lohnt. 3 Jedes Monat sichtet business bestseller für Sie hunderte Neuerscheinungen. Die drei interessantesten Bücher werden ausgewählt und von einem kompetenten Autorenteam auf 8 Seiten zusammengefasst. Sie erhalten auf den Punkt gebracht alle relevanten Informationen für die optimale Umsetzung im beruflichen Erfolg. 5 Sie lesen weniger und wissen mehr. Mit business bestseller gehören Sie zur Informationseite, haben die besseren Argumente und können schon heute über die Trends von morgen reden. E Die besten Wirtschaftsbücher als 8-seitige Kurzfassung 399 Seiten ▲ 4 business bestseller summaries. 8 Seiten Gratis-Ansichtsexemplar: www.business-bestseller.com ich teste business bestseller summaries drei Monate lang (= 9 Ausgaben) zum Preis von € 19,80 inkl. Porto und MwSt. pro Monat (= € 59,40 für 3 Monate). Nach drei Monaten endet das Test-Abo automatisch. Ja, Name, Vorname _______________________________________________________________________________________________________________ Firma _______________________________________________________________________________________________________________________ Straße, Nr. ___________________________________________________________________________________________________________________ Bestelladresse: business bestseller z. Hd. Yvonne Funcke Bahrenfelder Kirchenweg 23a D-22761 Hamburg Tel. (040) 4325 – 3546 Fax (040) 4325 – 2187 Fax (040) 4325-2187 Datum/Unterschrift ✗ _____________________________________________________ 3 Je M te o tzt st na en te ! abo@business-bestseller.com PLZ, Ort_____________________________________________ Tel. (nur für ev. Rückfragen) ________________________________________________ M b D sa m d se te M da di sc da ic S ic le N hä li sa ni KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 35 cis Im Bett mit NLP Von Friederike Böcker Neurolinguistisches Programmieren am Küchentisch: Es geht – unter Freundinnen – ums Dauerthema Nummer eins. s ist Samstag nachmittag. Die Kaffeemaschine läuft zum vierten Mal durch, die Luft steht, der Aschenbecher quillt über, Stimmengewirr, Diskussionen, vier Frauen sitzen zusammen. Eine Freundin sagt gerade mit gespieltem Selbstbewusstsein, dass sie sich eigentlich attraktiv und sexy fühle. Eigentlich? Wir fragen interessiert mit den Fragetechniken des Meta-Modells nach. Sie erzählt weiter, dass in der Situation der wohligen Lust dieses Gefühl dann nur noch ganz schwach da wäre. „Ich fühle mich dann nicht mehr sexy. Und zack! Bin ich in meiner lieblingskalibrierten Schleife.“ Pause. „Und ich denke, dass ich nicht gut im Bett bin“, spricht sie leise weiter. ! E Nach einem großen Schluck Kaffee, es hätte auch Brandy sein können, inhaliert sie tief einen Zigarettenzug und sagt: „Sex mit Licht an – geht gar nicht.“ „Und gibt es Situationen, in de- nen du dich sexy, begehrenswert und großartig fühlst?“ fragen wir neugierig. „Auch mit Licht?“ setzen wir leicht provokativ hinterher. Sie fährt sich durch die Haare, ihre Augen bewegen sich schnell – aha, der Suchprozess läuft, sehr schön! „Ja!“ schießt es aus ihr heraus. Drei Augenpaare sind äußerst gespannt auf sie gerichtet: „Und ...?“ Für den kritischen NLPler: Der Rapport zwischen uns ist sehr tragfähig. Die Freundin beginnt zu erzählen: „Letzten Freitag war ich in diesem sündhaft teuren Dessousshop in der Stadt. Ich sah ihn schon im Schaufenster, diesen BH mit Spitze. Also bin ich rein. Ich probierte irgendwelche BHs, nach einer halben Stunde traute ich mich endlich und verlangte diesen einen. Tiefer unschuldiger Blick in den Spiegel, ich stand im Licht. Großartig. Meine Haare fielen leicht über meine Schultern. Und umspielten diesen Traum von einem BH: leicht durch- 6/2009 sichtig, rote Spitze ... dazu der passende Tanga. Ich dachte nur: Wow! Der fleischgewordene Traum eines Mannes.“ Sie lächelt in sich hinein. Nach dieser detaillierten Beschreibung, die uns nun doch überrascht, fragen wir: „Und so möchtest du dich in der nächsten Nacht mit deinem Mann auch fühlen?“ „Ja!“ antwortet sie laut. Wir stecken kurz die Köpfe zusammen. Dann ist das passende Modell zur Hand. Ein großer Vorteil des Neurolinguistischen Programmierens besteht darin, auch „verdeckt“ arbeiten zu können. So lassen sich auch heiße Themen problemlos ansprechen, die Klientin bearbeitet sie still für sich. Aus unserer Perspektive passt supergut: IDPZ (Integration dissoziierter psychophysiologischer Zustände) oder Collapsing Anchors – viel einfacher als die Bezeichnung vermuten lässt. Bei diesem Format werden Alternativen erarbeitet, Kommunikation & Seminar 35 KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 08:59 Seite 36 THEMEN Im Bett mit NLP unterschiedliche Verhaltensmöglichkeiten in neuen Kontexten anwenden zu können. Der Frauenkreis wird es gleich vorführen. Also zieht das komplette Frauengrüppchen um – von der Küche ins Wohnzimmer. Dieser Separator ist nicht geplant, aber gut für unsere Freundin (Änderung der Physiologie) und für den jetzt benötigten Platz (pragmatischer Grund). Wir nehmen zwei Blätter und unsere Freundin macht diese Blätter für sich zu zwei Ankern auf dem Boden: Der eine Anker symbolisiert den Zustand des Gefühls im Dessousshop und das zweite Blatt steht für den Sex mit ihrem Mann. Sie läuft zwischen den beiden Ankern hin und her. Wir begleiten sie kommunikativ mit einem kleinen leicht in die Trance führenden Text, Fluff-Text gewissermaßen, und ihre Physiologie ändert sich mit jedem Gang. Am Ende scheint für sie ihre Sexgöttin bei Licht geboren worden zu sein. denankern), wenn gewünscht ein bisschen Fluff-Text. Rapportaufbau, empathisches Verhalten, NLP-Grundannahmen etc. – haben wir ja sowieso. Dieses Modell lässt sich ebenfalls für eine Arbeit nur mit sich selbst übertragen. Vielleicht werden wir uns überraschen lassen, wie sich unsere Welt ändert, oder auch nicht. Und nun noch ein zweiter Schritt: Wie wäre es, mit den NLP-Modellen einmal zur Abwechslung keine Probleme zu lösen, sondern positive Zustände noch stärker werden zu lassen? Oder tolle Gefühle zu überirdischen, leidenschaftlichen Gefühlen zu machen? Also: Das gleiche Setting wie oben beschrieben, mit dem Unterschied, dass eine „gute“ Situation zu einer „sehr guten“ wird – in der eigenen Welt. Am nächsten Tag telefonieren wir miteinander. Auf meine neugierige Frage: „Und?“ höre ich nur ein Glucksen und eine Metapher von ihr: „Wir haben über den Rand gemalt.“ Ich bin froh, auch wenn ich glaube, dass sie diese Metapher aus „Sex and the city“ geklaut hat. (Aus RechercheGründen habe ich den Film noch mal gesehen. Ja, hat sie.) Aber davon mal abgesehen, lautet für mich nun die Frage: Wie ist diese Kombination des NLP-Modells IDPZ und Sex-Themen abstrakter anwendbar? Gesetzt den Fall, wir würden jemand kennen, der bestimmte, sagen wir ruhig: Qualitäten offenkundig noch nicht besitzt. Und wir möchten dieser Person einen Tipp geben. Wie gehen wir vor? Kommunikation & Seminar Wir NLPler sind doch flexibel, oder? Friederike Böcker, Coach und Trainerin mit eigenem Unternehmen, lebt und arbeitet in Dortmund. Kontakt: friederike_boecker@web.de Das Leben ist bunt ... Ganz einfach: Situation nehmen, in der die benötigte Ressource vorhanden ist, Situation nehmen, in der die Ressource benötigt wird, alles ankern (Bodenanker sind hier sehr zu empfehlen), neue Gehirnverbindungen schaffen (Hinund Herlaufen lassen zwischen den Bo- 36 Eine letzte Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen. Wer will überirdische, leidenschaftliche, intensive, überflutende, impulsive Gefühle? Und wer will sanfte, leise, vertraute, langsame Gefühle? Noch ein Tipp: Der Blick zum Partner oder zur Partnerin kann durchaus sinnvoll sein, um zu checken, wie der Rapport oder die Stimmung ist. Bei allen Formaten ist ein guter tragfähiger Rapport die Ausgangslage für zielführende Interventionen. Auch wenn zwischen Partner und Partnerin der Beziehungsrapport stimmt, sollte man bei diesen Gesprächsthemen einen positiven situativen Rapport aufbauen. Keiner von uns möchte sich doch ein „Heute bitte nicht, Schatz“ abholen. www.active-books.de 6/2009 Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 4:Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 2 02.12.09 16:08 Seite 37 4 Dr. Tschepp’s Workshop-Klinik Work Shop Klinik Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen ... Wann immer es um persönliche, unternehmerische, allein oder gemeinsam zu erreichende Ziele geht, stellen wir uns gewöhnlich erst einmal die Frage: »Was will ich/wollen wir erreichen?«. Klar. Dicht gefolgt von »Wie setze ich das um?«. Und hier lauert eine Falle: Denn häufig wissen wir schon bevor wir das »Was?« klipp und klar definiert haben, warum das so nicht funktionieren kann. Ganz egal, ob es darum geht ein paar Kilos abzunehmen (das hat schon die letzten Male nicht geklappt), mehr zu verdienen (wie denn?), Sport zu treiben (wann denn?) oder sich gesünder zu ernähren (soll ich jetzt im Büro kochen oder was?). Und wenn das alles nichts nützt, bleibt immer noch die letzte Bastion: »So bin ich nun mal. Punkt.« Liebe Leserin, lieber Leser, der nahende Jahreswechsel ist die Zeit, die wir gern zu einer persönlichen Klausur nutzen. Wir schauen auf ein Jahr zurück und blicken dem kommenden hoffnungsfroh entgegen. Falls Sie die Zeit »zwischen den Jahren« auch zu einer Innenschau und einem Ausblick auf Ihre Träume, Wünsche, auf Ihre Zukunft, nutzen möchten, finden Sie hier einige Anregungen, die Sie vom allzu schnellen »Was soll ich tun?« (eine Frage, die oftmals eher verhindert als fördert) hin zu konstruktiveren Fragen – und dem entsprechend förderlichen Antworten – führen. Viel Vergnügen wünsch ich Ihnen! Der Christian Tschepp Was bleibt, ist ein graugesichtiges »Ja, das wäre schön, aber ...« und im schlechteren Fall das Gefühl der Ohnmacht gegenüber der Unbill dieser Welt. Dieses Spiel können wir ein Leben lang betreiben. Müssen wir aber nicht. Dazu möchten Ihnen die Fragen dienen, die Sie auf den folgenden Seiten vorfinden. Sie können den ZieleWorkShop mit beliebigen Inhalten besetzen – egal, ob es für Sie gerade um den Beruf, um Gesundheit, Beziehungen, Geld oder ein paar Kilos zuviel geht. Los geht’s: Sie haben ein Ziel? Das wäre ideal. Falls nicht, führt Schritt eins Sie geradewegs da hin. Wer sollte Sie hindern, sich einen Wunsch zu schnappen und ganz praktisch an den WorkShop zu gehen? Viel Erfolg dabei! WorkShop Nr. 4: »Kleiner Ziele-WorkShop« Der Christian Tschepp & Susanne Schinagl: »Das Geheimnis des Hummelfluges« Ein CoachingProgramm, das dem Leben Flügel verleiht. Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 4:Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 2 02.12.09 16:08 Seite 38 PraxisWorkShop Hummelflug Nur wer die Kraft zum Träumen hat, hat erst die Kraft zum Leben! 1. Schritt: Was? 1. Was wollen Sie (erreichen, lernen, sein, tun, haben)? Aufgepasst, die Frage heißt nicht: Was halten Sie für realistisch?, sondern: Was wünschen Sie sich wirklich für Ihr Leben? Haben Sie den Mut zum Träumen! Es gilt, was bei jedem Brainstorming gilt: Jeder Beitrag wird kommentarlos mit aufgenommen. Nichts ist zu groß, zu fern, zu teuer, zu unrealistisch. Malen Sie Ihre Wünsche und Visionen in den buntesten Farben auf Ihre geistige Leinwand. Unterstützen Sie sich gegebenenfalls mit der Frage: »Was würde ich tun, wenn ich hundertprozentig sicher wäre, dass ich es auch erreichen werde?« Wer nicht weiss, wohin er will, der muss sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt. (Mark Twain) 2. Kein Gedanke ans »Wie«! Solange das »Was« nicht klipp und klar feststeht, hat das »Wie« hier nichts zu suchen. Sollte Ihnen also: »Das geht nicht, weil ... das habe ich schon probiert ... wie soll das klappen ...« durch den Kopf gehen, dann schicken Sie diese Gedanken weg. Nicht jetzt. Jetzt geht es darum, »was« Sie wollen. Und: seien Sie ehrlich mit sich selbst. 2. Schritt: Wann? »Wie?« zum falschen Zeitpunkt wirkt als unbarmherziger Verhinderer! Wie wir »funktionieren« – hier am Modell der Neurologischen Ebenen. Das Modell funktioniert von unten nach oben: ganz unten unsere Umgebung – dazu 3. Schritt: Was zuerst? Sie haben jetzt einige Entscheidungen zu treffen: Welche Ihrer Visionen bedeuten Ihnen am meisten? Womit machen Sie sich selbst die größte Freude? Was elektrisiert Sie, was versetzt Sie in Vorfreude auf das Kommende? Vertrauen Sie dabei auf Ihr Gefühl – es wird Ihnen deutlich zeigen, welche Ihrer Ziele von Wert und Bedeutung für Sie sind. Wählen Sie nun drei definitive Ziele für das kommende Jahr aus. gehört alles Gewohnte und Vertraute. Unsere Fertigkeiten: das, was wir können und ausüben. Der Trennstrich markiert den bewussten Teil (unten) und unsere unbewussten Anteile (darüber). Ändern wir etwas an unserer Umgebungsebene (z.B. die Diät machen), dann bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sich auch darüber irgendetwas tut (z.B. am Glaubenssatz »Ich schaffe das sowieso nicht«). unbewusst Trennen Sie bei der – möglichst schriftlichen – Formulierung Ihrer Wünsche, Ziele, Visionen das »Was?« rigoros vom »Wie?«. Legen Sie (sofern es nicht Beruf usw. tun) einen zeitlichen Rahmen für die Verwirklichung aller Ihrer Ziele fest – das verschafft Ihnen einen Überblick und hilft, Struktur zu schaffen. 6. Sinn 5. Identität, Selbstbild 4. Werte, Glaubenssätze --------------------------------------------3. Fähigkeiten 2. Fertigkeiten 1. Umgebung bewusst Vorsicht, Falle! Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 4:Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 2 02.12.09 16:08 Seite 39 Ziel-WorkShop Eine persönliche Klausur – so funktioniert es, jenseits dem Elend der Guten Vorsätze Es gibt kein Verhalten ohne Ziel. 4. Schritt: Warum? 1. Warum wollen Sie Ihr Ziel erreichen? Was streben Sie damit wirklich an? Beachten Sie die Nuancen: Sie möchten mehr Geld verdienen? Gut. Dabei geht es nicht ums Geld an sich. Geld wird aber mit Freiheit, Sicherheit usw. assoziiert. Und das ist allemal erstrebenswert. Oder: Sie möchten abnehmen? Gut. Dabei geht es aber nicht um ein paar Kilos, sondern darum, sich attraktiv, gesund, begehrenswert ... zu fühlen. Fragen Sie sich: was will ich damit wirklich erreichen, was ist der »stiftende Gedanke« hinter meiner Absicht? Das ist Ihr Ziel. 2. Überlegen Sie, welche Auswirkungen die Verwirklichung Ihrer Ziele auf Ihr Umfeld hat: Welches Vorbild geben Sie damit als Vater oder Mutter ab? Wie wirkt es sich auf Ihre Partnerschaft aus? Wie auf Ihre Kollegen, Ihre Freunde? Wie auf Ihre Chancen und Möglichkeiten im Privat- und Berufsleben? Wenn Sie »über sich hinausdenken« werden Sie hervorragende Gründe finden, warum es sich lohnt, Ihre Wünsche zu verwirklichen. Machen Sie sich das »Warum« ganz klar. Denn wenn Sie ausreichend gute Gründe haben, ein Ziel zu erreichen, dann wird es plötzlich einfach! Gute Gründe Manchmal erschließen sich gute Gründe erst durch Krankheit oder immensen Leidensdruck. Nicht, dass das erstrebenswert wäre, doch mögen sie uns aufzeigen, wie schnell dramatische Verhaltensänderungen möglich sind, wenn die Gründe dafür ausreichen. 5. Schritt: Wer? Wer will ich sein? Oder anders: Welche (Charakter-)Eigenschaften benötige ich/zu welchem Menschen muss ich werden, um meine Ziele sicher zu erreichen? Diese Frage ist eine der wichtigsten, weil sie direkt auf Ihr Selbstbild abzielt. Mit der Beantwortung stellen Sie fest, wie nahe oder entfernt Sie Ihrer Vision momentan sind und Sie erkennen klar, was Sie noch benötigen. Brauchen Sie mehr Selbstsicherheit oder Durchhaltevermögen? Oder geht es um Ausgeglichenheit, Ruhe, Gelassenheit? Beschreiben Sie detailliert alle Eigenschaften, die Sie benötigen, um Ihre Visionen wahr werden zu lassen. Sehen Sie sich als jemanden, der diese Eigenschaften bereits besitzt, und freuen Sie sich über sich selber! Nein, das ist kein Selbstbetrug, sondern die Kunst der Visualisierung – für Spitzensportler oder Manager selbstverständlicher Bestandteil ihres Trainings. Verändern wir uns aber auf einer höheren Ebene (z.B. eine Charaktereigenschaft), so zieht das zwangsläufig Veränderungen auf den tieferliegenden Ebenen nach sich. Diesen Effekt machen wir uns zunutze: Die Fragen: »Warum möchte ich das erreichen?« (betrifft Werte und Sinn) und »Wer will ich sein?« (betrifft Identität, Selbstbild) setzen in der Hierarchie der Ebenen hoch oben an – sie liegen in jenem Bereich unserer Persönlichkeit, die uns im Tagesgeschehen verborgen (unbewusst) bleiben. Was nicht heißt, dass sie unwirksam wären; im Gegenteil: Sie manövrieren uns in jedem Moment kaum bemerkt durch den Tag. Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. (Ödön von Horvath) In den dargestellten fünf Schritten begegnen wir auch unseren unbewussten Anteilen – und indem Sie auf »ein neues Selbst(-bild)« zugehen, verändern sich alle darunterliegenden Ebenen ganz automatisch mit. Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 4:Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 2 02.12.09 16:08 Seite 40 Dr. Tschepp’s Workshop-Klinik Work Shop Dieser Workshop entstammt der TrainingsBox: Und dann? Hier noch einmal die Kurzformel für die Schaffung neuer Verhaltensmuster (sie war bereits in der vergangenen WorkShop-Klinik beschrieben): Bild + Gefühl + Wiederholung = (neues) Muster Je deutlicher das Bild, je intensiver das Gefühl, je häufiger die Wiederholfrequenz, desto schneller und nachhaltiger funktioniert es. Praxistipps zur Wahl Der Christian Tschepp & Susanne Schinagl: »Das Geheimnis des Hummelfluges« Ein CoachingProgramm, das dem Leben Flügel verleiht ca. 50 TrainingsKarten, HandBuch, HosentaschenCoach und Erfolgskontrolle in stabiler Pappbox Erscheint im Frühjahr 2010! Sorgen Sie also dafür, dass Sie Ihren angestrebten Zielen so oft wie möglich begegnen – etwa vor dem Aufstehen, oder beim Frühstück, am Arbeitsplatz oder auf der Toilette. Das trainiert Ihre Fähigkeit zu Visualisieren (Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte!) und etabliert nach und nach ganz »automatisch« neue, erwünschte Verhaltensmuster. Der Christian Tschepp Trainer, Buchmacher, Illustrator, Maler, Musiker. Vater. Schauspielstudium. Werbung & Marketing. NLP, Suggestopädie, Dialog-Prozess. www.schweinehund.at Susanne Schinagl Eingetragene Mediatorin, Trainerin, Autorin. Geschäftsführerin des »ZGB – Zentrum für Generationen und Barrierefreiheit«. www.zgb.at Fertigen Sie sich eine »Visionstafel« an, auf der Sie Bilder, Sprüche, Notizen, alles, was Ihr Ziel symbolisiert oder konkret darstellt, anbringen. Verwenden Sie die DenkZettel (WorkShop-Klinik 3). • Legen Sie (täglich) einen Zeitpunkt fest, an dem Sie sich konzentriert und ungestört mit Ihren Zielen beschäftigen. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass Sie’s nicht nur »im Kopf« abarbeiten, sondern sich das entsprechende Gefühl einstellt. Dann klappt es wunderbar. Ihre Meinung? Wünsche zur WorkShop-Klinik? Themenvorschläge? Schreiben Sie uns: linden@junfermann.de Vorschau + Vorschau + Vorschau + Vorschau + Vorschau + Vorschau In der nächsten Ausgabe stellen wir Ihnen ein neues Buch mit Praxistipps und Hintergrundinfos vor. Für dieses Mal viel Freude und Erfolg bei Ihrer Klausur! Wir wünschen Ihnen gesegnete Weihnachten und ein gesundes, aufregendes und anregendes Jahr 2010! Illustrationen: © Der Christian Tschepp KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 41 „Was ist Ihnen dabei wichtig?“ Von Ralph Köbler Nützliche Fragen im „Recruiting“: Das Gravesmodell und Metaprogramme eignen sich hervorragend für Bewerbungsgespräche. as Gravesmodell ist ein sehr brauchbarer Wahrnehmungsrahmen zur Interventionsplanung und zum Change-Management von Unternehmen und Organisationen. Auch bei politischen Entwicklungsaufgaben findet es seine sinnvolle Anwendung. Neben seiner bereits verbreiteten Verwendung in strategischen Ansätzen wird es derzeit noch zu wenig in konkreten operativen Fragestellungen genutzt. D Das Gravesmodell im Recruiting hilft die Selbst- und Menschenkenntnis des Personalreferenten durch praktische Ansätze und Gesprächstechniken zu erweitern, so dass er seinen Job effektiver durchführen kann. Konkret hilft ihm die erweiterte Selbst- und Menschenkenntnis: l indem seine eigenen Persönlichkeitsthemen nicht mehr den klaren Blick auf den Kandidaten einschränken, l indem er effektiver mit dem Kandidaten einen Draht aufbauen kann, so dass dieser sich verstanden fühlt mit dem, was ihm wichtig ist, l indem er seinen Auftraggeber klarer hinterfragen und damit das Anforderungsprofil (mit seinen systemischen und zukunftsorientierten Entwicklungsaspekten) besser definieren kann, und indem er dann im Personalmarketing die Zielgruppen-Persönlichkeit effektiver ansprechen kann, 6/2009 Kommunikation & Seminar 41 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 42 THEMEN „Was ist Ihnen dabei wichtig?“ l indem er klarer einschätzen kann, ob der Kandidat langfristig in der vakanten Position motiviert sein wird – ob diese Position zu ihm passt. Gleichzeitig bekommt der Kandidat das Gefühl, dass das Gespräch auf einem sehr hohen Niveau stattfindet und das, was ihm wichtig ist (seine Werte), wirklich hinterfragt wird. Gute Fragen klären nicht nur die diagnostische Sicht des Personalreferenten, sondern verbessern auch die Gesprächsqualität, so dass sich der Kandidat verstanden fühlt. Die Gravesfragen bilden dabei eine nützliche Erweiterung der Metaprogramm-Fragen. Während die MetaprogrammFragen eher auf die Verhaltens- und Fähigkeiten-Ebene der Bewerberpersönlichkeit zielen, liegt der Fokus der GravesFragen auf der Werte- und Glaubenssystem-Ebene. Metaprogramme fokussieren auf konkrete Verhaltensmuster und Fähigkeiten. Hier geht es darum, wie jemand sich motiviert, Informationen filtert und Entscheidungen trifft. Bei den Metaprogrammen geht es um die konkreten Tätigkeitsanforderungen der Position und weniger um die Unternehmenskultur. Graves-Level fokussieren auf Werte, Motivation und Unternehmenskultur (siehe Kasten mit den Graves-Ebenen). Es geht um ein „Cultural Matching“ der Kandidaten mit dem Zielunternehmen. Zusätzlich erfordern bestimmte Aspekte der Stellenbeschreibung konkrete Stärken in einzelnen Graves-Ebenen wie: • Verkauf-Hunter1: Graves 3 + 5 • Verkauf-Farmer2: Graves 4 + 5 + 6 • Backoffice/Buchhaltung/Controlling/Personaladministration: Graves 4 • Personalentwicklung: Graves 6 + 7 Hinter der praktischen Anwendung der Graves-Fragen steckt ein handlungsdiagnostischer Ansatz. Handlungsdiagnostik stellt praxisrelevante Handlungsmuster in den Mittelpunkt der Betrachtung, nicht fixe Eigenschaften. Handlungsmuster im Sinne der Graves-Diagnostik beziehen sich auf den Ausdruck von Wertemotivation durch konkretes Verhalten. Motivationskraft und Reifegrad des Ausdrucks von Wertemotivation in den unterschiedlichen Graves-Ebenen werden in den Antworten und den beobachtbaren körpersprachlichen Signalen der Befragten sichtbar. Daher werden in den Fragetechniken spezifische Situationen beleuchtet („Critical Incident-Fragetechnik“) mit dem Ziel, unter die Präsentationsoberfläche der Bewerber zu blicken. Noch ausgeprägter wird der handlungsdiagnostische Ansatz beim Einsatz des Gravesmodells im Assessment-Center. Grundprinzipien Graves-Fragen geben dem Interviewer eine enorme Menge an Informationen über die Bewerber. Ein guter Einstiegspunkt für Werte-, Metaprogramm- und Graves-Fragen ist, wenn der Gesprächsfokus nach der Bewerberpräsentation seiner beruflichen Vergangenheit wieder die Gegenwart erreicht. Hier eignen sich einfache Graves-MultilevelFragen, wie die Frage nach den Werten im Kontext Arbeit: 1 Gute „Hunter“ lieben das Risiko, die Freiheit und das Abenteuer. Ihre primäre Aufgabe liegt in der proaktiven Generierung von Neukunden. Im bestehenden Kundenkreis können sie allerdings Schaden anrichten, wenn sie mit viel Durchsetzungskraft um Folgegeschäfte bemüht sind. Hier ist der beziehungsorientierte Farmer gefragt. 2 Die Aufgaben des „Farmers“ bestehen primär im Ausbau bestehender Kundenbeziehungen. Er pflegt den Kontakt zu seinen Ansprechpartnern und profiliert sich im Kundenstamm. Farmer zeigen dem Kunden, dass ihnen nicht das schnelle Geld wichtig ist, sondern langfristige Beziehungen, Verantwortungsbewusstsein, Qualitätsdenken und Serviceorientierung. 42 Kommunikation & Seminar 6/2009 „W F ni al ze w ku E di w G be l l l l l l D in ei V l l B ti sp N KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 43 s- er oei sh- n). it te n- kt ik kt sen n. een ien inen- ge st, on rlt: „Was ist Ihnen in Ihrer Arbeit wirklich wichtig?“ MultilevelFrage bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Frage nicht auf eine einzelne Graves-Ebene fokussiert, sondern alle Graves-Ebenen anspricht. Die Antwort des Bewerbers zeigt deutlich, welche Graves-Ebenen für ihn wichtig sind, wo er seine Stärken hat. Die eigentlichen Gravesfragen fokussieren dann im Anschluss auf eine einzelne GravesEbene, wobei immer nur jene Ebenen hinterfragt werden, die für die jeweilige Position und das Zielunternehmen auch wirklich relevant sind. Generell sind bei den Graves-Fragen folgende Aspekte zu beachten: l Mehr als 70 Prozent der Informationen über die Persönlichkeit der Kandidaten kommen aus deren nonverbalen Antworten. l Beobachten Sie besonders die ersten Sekunden nach einer Frage. Das Unbewusste antwortet schneller als das Bewusste. l Beobachten Sie die Kongruenz der Kandidaten: Decken sich bei Antworten die Körpersprache bzw. der Stimmklang mit dem Inhalt der Botschaft? l Wie aussagekräftig sind die Antworten zu den einzelnen Graves-Ebenen? Wird die Frage emotional angenommen und interessiert beantwortet? Wie ausführlich und emotional überzeugend sind die Antworten? l Antworten die Kandidaten mit Graves-Werten der gleichen Ebene oder weichen sie auf eine Graves-Ebene aus, auf der sie mehr Kompetenz haben (z.B. Frage nach Graves 3 und Antwort mit Graves 5-Werten)? l Dissoziieren (die Frage emotional wegschieben), Depersonalisieren (persönliche Fragen nach eigenen Erfahrungen unpersönlich und generalisierend zu beantworten) und Theoretisieren ist bei Graves-Fragen ein Hinweis auf mangelnde Kompetenz und mangelnde Stärke in der jeweiligen Graves-Ebene. Dies zeigt sich besonders bei den Vertiefungsfragen auf die jeweilige Einstiegsfrage. Das Prinzip der kombinierten Fragen bewährt sich vielfach in Recruiting-Fragetechniken. Diese gestalten sich in Form einer offenen Einstiegsfrage plus mehrere konkretisierende Vertiefungs- bzw. Detailfragen: l Einstiegsfrage als öffnende W-Frage: Wie, Warum, Wodurch, Worin, Welche, Was, Wofür, … l Deren Aussagekraft wird durch Detail- bzw. Vertiefungsfragen erhöht: Was genau? Wie genau? Haben Sie dies bereits erlebt? Nennen Sie mir ein konkretes Beispiel! Was bedeutet ... (Fachbegriff)? bale Qualität der Antwort auf die Anschlussfragen sind zuverlässige Indikatoren für die Authentizität und „Ehrlichkeit“ der Aussagen des Bewerbers. Natürlich bereitet sich jeder Bewerber auf seine Präsentation vor. Er erwartet in der Regel viele der Einstiegsfragen und „verschießt dabei oft sein Pulver“. In den Antworten auf die Vertiefungsfragen zeigt sich allerdings, wie echt und authentisch er antwortet, da er sich hier nicht auf alle Details vorbereiten konnte. Ein mit dieser Technik verwandtes Konstruktionsprinzip ist die so genannte Critical-Incident-Fragetechnik. Aufbauend auf der Positionsbeschreibung werden kritische Arbeitssituationen definiert und hinterfragt. Alleine die anforderungsbezogene Gestaltung des Interviews durch die Critical-Incident-Fragetechnik und die Anwendung von konkretisierenden Vertiefungsfragen erhöhen die Aussagekraft und Validität des Interviews deutlich. n - Beobachten Sie die Kongruenz der Kandidaten bei den Vertiefungsfragen: Decken sich bei den Antworten die Körpersprache bzw. der Stimmklang mit dem Inhalt des Gesagten? Nonverbale Kongruenz, emotionale Körpersprache und ver- Graves-Fragen kann man mit der Critical-Incident-Fragetechnik vergleichen, wobei die Graves-Fragen auf eine bestimmte Graves-Ebene fokussieren. Der Kreativität in der Entwicklung von Graves-Fragen ist keine Grenze gesetzt, 6/2009 Kommunikation & Seminar 43 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 44 THEMEN „Was ist Ihnen dabei wichtig?“ allerdings erfordert der Einsatz von neuen Graves-Fragen im Recruiting einige Validierungsarbeit um herauszufinden, ob die jeweilige Frage die Ausprägung der entsprechenden Graves-Ebene in der Bewerberpersönlichkeit wirklich klar herausarbeitet. Hier folgen nun einige konkrete Beispiele von erprobten Graves-Fragen. Graves 2-Fragen Graves 2-Fragen thematisieren Graves 2-Werte wie: l Sicherheit, Zugehörigkeit, fester Arbeitsplatz, Schutz, Absicherung, Bindung, sich „zu Hause“ fühlen, Treue zur Organisation, Teil der Gruppe sein, dazugehören, Geborgenheit, das Prinzip der Ältesten/Seniorität, Vergangenheitsorientierung, Rituale bewahren, Stolz auf die Organisation sein, Nationalismus, örtliche Gebundenheit, Treue zu den Wurzeln. Die hier vorgestellte Beispielfrage ist nur eine Möglichkeit, die zentralen Werte der Graves 2-Ebene zu hinterfragen. l Graves 2-Einstiegs-Frage: „Was bedeutet für Sie berufliche Sicherheit?“ l Vertiefungsfragen, z.B.: „Was ist Ihnen dabei wichtig?“ und „Wie wirkt sich das für Sie auf den beruflichen Alltag aus?“ Wichtig bei allen Graves-Fragen ist, dass der Interviewer die Frage selbst kongruent stellt. D.h. in diesem Fall drückt er das Wort „berufliche Sicherheit“ nonverbal so aus, als ob ihm selbst berufliche Sicherheit wichtig ist. Wenn ihm dies bei einem bestehenden Rapport zum Bewerber gelungen ist, wird in der Antwort die Graves 2-Stärke des Bewerbers sichtbar, d.h. wie stark bei ihm die Graves 2-Ebene ausgeprägt ist. Graves 2-Stärke: Reagiert nonverbal stärker auf die Fragen, antwortet kongruent, wie wichtig Sicherheit ist, bringt Bezug zu den Werten Identifikation und Zugehörigkeit, bringt das Gespräch auf andere Graves 2-Werte, z.B. auf Familie bzw. auf familiäre Werte im beruflichen Arbeitsumfeld. Graves 2-Schwäche: Kann mit den Fragen nicht viel anfangen oder sagt kongruent, wie unwichtig Sicherheit ist; reagiert nonverbal eher mit Unverständnis, theoretisiert oder antwortet inkongruent; bringt keinen Bezug zu den Werten Identifikation und Zugehörigkeit. 44 Kommunikation & Seminar 6/2009 Graves 3-Fragen Graves 3-Fragen thematisieren Graves 3-Werte, z.B.: l Stärke, Ehre, Mut, Macht, Führungsanspruch, Respekt bekommen, cool sein, unnachgiebig sein, Freude, Spaß, Genuss, Risiko, Dramatik, Spontaneität, kreative Kraft, Durchsetzungsvermögen, Sieg, Sieger, Gewinner, Schande und Verliererimage vermeiden, Eigenständigkeit, Unabhängigkeit, Abenteuer, den „Kick“ suchen. Eine Möglichkeit, um die Graves 3-Ebene zu hinterfragen: l Einstiegs-Frage: „Wie reagieren Sie in beruflichen Situationen, wenn andere mit purer Macht die Vorherrschaft erkämpfen?“ oder „Wie reagieren Sie in beruflichen Situationen, wenn andere mit ‚Ellenbogentechnik‘ die Vorherrschaft erkämpfen?“ l Vertiefungsfrage: „Haben Sie so etwas schon erlebt? Wie genau sind Sie mit dieser Situation umgegangen?“ Graves 3-Stärke: Hat solche Situationen schon erlebt und proaktiv gemeistert. Kann konkrete Erfahrungen schildern und zeigt bei Beantwortung der Frage nonverbal Selbstbewusstsein oder „Kampfgeist“. Nimmt die Frage an und antwortet proaktiv, d.h. mit klarer, aktiver Sprache. Graves 3-Schwäche: Zeigt beim Beantworten eher nonverbal Schwäche bzw. Ablehnung von Macht bzw. niedriges Selbstbewusstsein. Kann mit der Frage nicht viel anfangen, theoretisiert, antwortet inkongruent: „Ja, ja, Durchsetzungsvermögen ist wichtig.“ Im Recruiting bleiben die Metaprogramm-Fragen sicherlich zentral, wenn es um die konkreten Aufgabenfelder der vakanten Position geht. Die Graves-Fragen legen den Fokus zusätzlich auf Werte und langfristige Motivation und heben damit die Gesprächsqualität entscheidend an. So werden auch die Bewerber das Interview als interessant und bereichernd in Erinnerung behalten. Ralph Köbler, Diplompsychologe, NLPLehrtrainer, Unternehmensberater mit eigenem Unternehmen in Wien. Autor des Buches „Neue Wege im Recruiting“ (Junfermann 2009). D V W d E E so M P m da w se M w D un re ge se ew w K w ni P U M hu A ih sc B E sy un bi be un KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 45 Du Meckerliese! IN EIGENER REGIE kt ß, ft, nn- n: irik‘ Du Meckerliese! Von Monika Wilke Wie lässt sich ein unliebsames Verhalten von der Person trennen, die es uns bietet? ESPERE zeigt es. ie nd rn et- res n, t- ch aus en n i- in Kind hört von seiner Mutter: „Wie kannst du deinen kleinen Bruder nur so piesacken – du bist wieder einmal so richtig böse!“ Das Kind fühlt sich schon als kleiner Mensch abgewertet, vielleicht auch nicht in seiner ganzen Person geliebt. Sagt seine Mutter aber zu ihm: „Ich ärgere mich darüber, wie du dich heute zu deinem Bruder verhältst, dass du ihn ständig anrempelst und ihm seine Spielsachen wegnimmst!“ kann das Kind spüren, dass es hier nur um sein momentanes Verhalten geht, dass es aber trotzdem als Mensch geliebt und angenommen ist, unabhängig davon, was es getan hat oder noch tun wird. E Dass wir Kinder nicht mit Du-Botschaften – „du bist böse, ungehorsam, dumm, nichtsnutzig ...“ – abwerten, akzeptieren Eltern, Kindergärtner oder Lehrer. Sehr viel schwieriger erscheint es uns, unerträgliches Verhalten von Erwachsenen nicht mit den Personen gleichzusetzen. „Sie ist eine ewige Meckerliese und Schimpfdrossel“, empört sich Anne während eines Kommunikationsseminars über ihre ältere Kollegin Ulrike. „Sie behauptet ständig, ich sei zu jung, um wichtige Aufgaben in unserer Firma zu übernehmen, und nimmt mir alles aus der Hand.“ Dem Trainer helfen ESPERE-Werkzeuge der Einfühlsamen Kommunikation, den Unterschied zwischen Annes Kollegin Ulrike und deren Meckern zu verdeutlichen. Er schlägt Anne eine „Beziehungsdarstellung“ vor. Anne wählt unter den Seminarteilnehmern eine Frau aus, die ihre Kollegin darstellen wird: eine große, schlanke, geschmackvoll in Beige gekleidete Dame mit grauem Haar. Beide Frauen stehen sich gegenüber und halten jeweils das Ende eines blaugrauen Schals, der ihre Arbeitsbeziehung symbolisiert. Ein weiterer Teilnehmer wird das meckernde und bevormundende Verhalten der Kollegin darstellen. Anne bittet einen gedrungenen, schwarz gekleideten Herrn, sich neben die Kollegin zu stellen. Wie sehr sich die Kollegin Ulrike und das nörgelnde Verhalten unterscheiden! Der Trainer bit- tet nun den Teilnehmer in Schwarz, das Verhalten, sich vor die Teilnehmerin in Beige, die Kollegin Ulrike, zu stellen, so dass Ulrike aus Annes Blick gerät. Der Trainer erklärt: „Wenn wir mit dem Verhalten eines Menschen Probleme haben, steht das Verhalten meist vor dem Menschen, den wir dahinter nicht mehr wahrnehmen. Wir agieren dann nicht mehr mit dem anderen, sondern reagieren nur auf sein Verhalten.“ Der Trainer fragt Anne, an wen aus ihrer Kindheit sie das Verhalten erinnert. Die Antwort kommt sehr schnell. „Ich erinnere mich an meine Tante Marlene, die mit mir als kleines Mädchen ständig meckerte. Nichts konnte ich ihr recht machen! Sie sagte stets, ich sei zu klein. Ulrike sieht ihr übrigens ziemlich ähnlich.“ Die Kollegin Ulrike berührt also mit ihrem Verhalten in Anne einen wunden Punkt aus früher Zeit, der nun wieder zu schmerzen beginnt. Anne kann jetzt eine Möglichkeit finden, sich mit der Erinnerung an ihre Tante auszusöhnen, beispielsweise mit einer gezielten Symbolanwendung. Auch dies ist eine ESPERE-Technik. Erfahrungsgemäß entspannt sich dann der Konflikt mit der Kollegin. ESPERE-Beziehungsdarstellungen eignen sich dazu aufzuzeigen, dass Menschen weder mit ihrem Verhalten, noch mit ihren Gefühlen und Blockaden oder gar Behinderungen verwechselt und gleichgesetzt werden sollten. Und was es mit uns selbst zu tun hat, wenn uns das Verhalten eines anderen stört. Dr. Monika Wilke, lizensierte ESPERE-Trainerin und Coach in Weil am Rhein. Sie schrieb das „Übungsbuch Einfühlsame Kommunikation“ (Junfermann 2008). www.einfuehlsame-kommunikation.de 6/2009 Kommunikation & Seminar 45 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 46 THEMEN Arznei oder Placebo? bi sc ti R ch ch ar bl fo un he za ve em fe ke Arznei oder Placebo? Von Fritz Peter Eberwein Zur Wirksamkeit von NLP – es nutzt auch in Klinik und Arztpraxis. I mmer häufiger wenden sich Menschen mit persönlichen Themen und Anliegen an NLP-Trainer, Coaches, Mediatoren, Therapeuten, zusammengefasst hier als „Berater“* genannt. Diese Klienten suchen Unterstützung, wollen Ziele erreichen und Lösungen finden. Es geht ihnen dabei im weitesten Sinne auch um ihre Gesundheit, denn Gesundheit ist „körperliches, geistiges, soziales Wohlergehen, und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“, wie es die WHO in ihrer Definition von Gesundheit formuliert. Die moderne Medizin leistet ihren Beitrag. Doch immer mehr Menschen zieht es hin zu Alternativ- und Komplementär-Heilmethoden, die das Wissen aus Erfahrungs- und Naturheilkunde, schamanischen Ritualen oder neueren Erkenntnissen der Kinesiologie, EMDR, Bio-Resonanz, Thermografie, (Elektro-)Akupunktur und von anderen Schulen nutzen. Erfreulicherweise steigt auch die Zahl von etablierten Ärzten aller Fachrichtungen, die sich einer Alternativ- und Komplementär-Medizin zuwenden. Diese Ent- wicklung birgt jenseits von Marketingaspekten die Chance auf Rückbesinnung: Altbewährtes zu integrieren und in interdisziplinärer Kooperation Synergie-Effekte zu nutzen, von denen alle Beteiligten im System profitieren. Ob traditionelle, moderne oder alternative Verfahren: Alle greifen bisweilen auf die unterstützende Wirkung von Arzneien zurück. Wie ist das beim Coaching und in der psychologischen Beratung? Wenn Kommunikation als etwas definiert wird, bei dem Botschaften nicht nur gesendet, sondern auch empfangen werden, und wenn * Die im Folgenden verwendeten männlichen Formen schließen die weiblichen ein. 46 Kommunikation & Seminar 6/2009 ausschließlich der Empfänger der Botschaft deren Wirkung (Bedeutung) bestimmt, dann ist diese Kommunikation unsere Kernkompetenz, die wirksame „Arznei“, die wir anbieten können. Das N im NLP steht für neuronale Prozesse. Es beschreibt menschliche Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen. Wie werden Informationen von unseren fünf Sinnen aufgenommen, wie werden sie verarbeitet und wie wiedergegeben? Als Reaktion auf Bedrohung gibt es die Grundmuster Flucht, Kampf, Erstarrung („Totstellen“). Sie stammen aus der Zeit der Dinosaurier und Reptilien. Entwicklungsgeschichtlich und mit der Aus- D K m R tä se da ra w b S D gr zu bi m ar fe W C L D R ci w ge H d fe fü fr an th L S KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 47 bildung der Großhirnrinde beim Menschen aber hat sich die Kommunikation und die Kooperation als dasjenige Reaktionsmuster herausgebildet, welches unserer Art das Überleben sichert. Die Entscheidung für eines der archaischen Grundmuster beim Anblick etwa eines Säbelzahntigers erfolgt mit einer Geschwindigkeit, der unser bewusstes Denken nicht annähernd nachkommt. Mit einem Säbelzahntiger lässt sich nun einmal nicht verhandeln. Wohl aber mit einem Exemplar unserer eigenen Spezies, sofern für den anderen ein Nutzen erkennbar ist. teon me le he n n mnd uf er ler ks- Das ist die Chance für Berater und Klient, einen angenehmen Arbeitsrahmen zu schaffen. Von Anfang an guten Rapport herzustellen heißt, die Aktivität der Spiegelneurone zu nutzen. Unser Klient ist erleichtert, die Person, das Ambiente, die Kompetenz des Beraters, gefunden zu haben, der ihm weiterhelfen kann. Damit ist der Klient bereits den ersten, entscheidenden Schritt in Richtung Lösung unterwegs. Die Bedeutung für die Beratung ist grundlegend: Es entsteht eine neue, zunächst noch zarte synaptische Verbindung im Gehirn, die Lernen ermöglicht. Der alte Pfad („ich bin ein armes Schwein, keiner kann mir helfen“) wird verlassen, und der neue Weg begangen („da habe ich ja die Chance, mein Ziel zu erreichen/eine Lösung zu finden“). Die „Arzneien“ des NLP, die guten Rapport ermöglichen, bestehen im Pacing und im aktiven Zuhören, bestehen weiter darin, Schlüsselworte zu spiegeln und positiv zu reframen. Milton H. Erickson hat als einer der models des NLP hierfür Steilvorlagen geliefert. Carl Rogers, der die Grundlagen für Marshall B. Rosenbergs Gewaltfreie Kommunikation schuf, und viele andere stellen uns eine ganze Apotheke von Arzneien zur Verfügung. L (für linguistisch) umfasst alles Sprachliche unseres Verhaltens, auch das para-sprachliche (Stimme, Ton, Geschwindigkeit) und nonverbale (Körperhaltung) Verhalten. In den USA der 30er und 40er Jahre des letzten Jahrhunderts erfolgten wegbereitende Forschungen zur Struktur und Wirkung von Sprache. Autoren wie Chomsky und Korzybski und nach ihnen viele andere haben NLP wesentlich geprägt. Die im NLP beschriebenen Sprachmodelle bieten zusammen mit Metaphern, Phantasiereisen, Musik und Bewegung ein reichhaltiges Arsenal für die Beratung. Empathie in Haltung und Ausdruck, Sprachkompetenz und Prozesssicherheit sind gut verträgliche „Medizin“. Im P finden wir die Prozesse wieder, die Veränderung ermöglichen. Das Gelernte wird geprüft, geübt, wiederholt und angewendet. Der Klient als Experte für sein Thema kennt die Stolpersteine auf dem neuen Weg und weiß sie zu umgehen. Wie bei den ersten Schritten eines Kleinkindes fällt der Klient dabei gelegentlich um. Das sind wertvolle Lernchancen, die Synapsen noch fester zu verschalten. Die Pillen des NLP sind hier Ökologie-Check und Future Pace. Wie bei der Abschlussvereinbarung in einer Mediation wird ein „nachhaltiges Optimum statt eines kurzfristigen Maximums“ erzielt, wie es die Mediatorin Anita von Hertel formuliert. Die Kenntnis des so genannten Heimatsystems des Klienten und die Betrachtung des Beratungssystems stellen dem Berater zusätzliche, systemische Möglichkeiten für Angebote zur Verfügung. Der Klient bedient sich – oder auch nicht. Schädliche Nebenwirkungen sind auch hier kaum bekannt. Außer: Es waren nicht Angebote, sondern Verschreibungen. Der Klient aber schreibt sein Rezept selbst, er nimmt sich, was zu ihm passt. Nach meiner persönlichen Erfahrung und der vieler meiner NLP-Kollegen ist NLP als Arznei hoch wirksam. Doch wie in der Pharmakognosie gilt der Grundsatz „die Menge macht das 6/2009 Kommunikation & Seminar 47 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 48 THEMEN Arznei oder Placebo? Gift“. Ein bisschen NLP wird wenig bewirken und eher sich selbst schaden. Zu viel davon kann den NLP-Grundsatz der Freiwilligkeit und Wertschätzung in Frage stellen. Die positive Erwartung unserer Klienten, dass dieser Mix aus unserer NLP-Apotheke die erwartete Wirkung zeigen wird, ist ganz wesentlich geprägt von Faktoren, die uns als Berater zunächst nicht zugänglich sind. Sie befinden sich im so genannten Heimatsystem des Klienten. Eine Auswahl: • Frühere Erfahrungen des Klienten mit Beratern • Medien-Berichte über NLP, positiv/ negativ • Logik im Weltbild des Klienten („wenn, ... dann“) • Verbale/nonverbale Signale • Persönlichkeit, Kompetenz des Beraters aus Sicht des Klienten • „Wissen“ des Klienten über die Beratungsform (Glaubenssätze) nale Schaltzentrale unseres Gehirns, das limbische System, steuert über Botenstoffe die Bereitschaft in uns, Situationen oder Kommunikationspartner zu akzeptieren oder abzulehnen. Wenn unser Klient schon einmal die Erfahrungen gemacht hat, dass Homöopathie, Chemotherapie oder NLP ihm helfen, dann ist der Weg zu einer neuen positiven Lernerfahrung gebahnt. Das Heimatsystem des Klienten trifft eine Vorentscheidung darüber, ob die Beratung erfolgreich verlaufen wird (Placebo-Effekt). Je nachdem, wie diese Entscheidung ausfällt, sind wir aus Sicht des Klienten Retter oder eine weitere „Leiche“ auf seinem Weg eines Koryphäen-Killers. Hilfreich ist auch die „Verstehbarkeit, Gestaltbarkeit, Sinnhaftigkeit“ einer Intervention für den Klienten, also die vollkommene Offenlegung dessen, was wir tun, im Sinne des „Sense of Coherence“, wie Aaron Antonovsky ihn in seinem Modell der Salutogenese entwickelte. Literatur Antonovsky, Aaron; Franke, Alexa (Hrsg.): Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit. dgvt-Verlag, Tübingen 1997 Bauer, Joachim: Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone. Hoffmann und Campe, Hamburg 2005 Bauer, Joachim: Das kooperative Gen. Abschied vom Darwinismus. Hoffmann und Campe, Hamburg 2008 Hebb, Donald O.: The Organization Of Behaviour; A Neuro-psychological Theory. Wiley, New York 1949 Prior, Manfred: Beratung und Therapie optimal vorbereiten. Carl Auer, Heidelberg 2006 Rosen, Sydney: My Voice Will Go With You. The Teaching Tales of Milton H. Erickson. W-W-Norton & Company, New York, London 1982 Schmidt, Gunther: Einführung in die hypnosystemische Therapie und Beratung. Carl Auer, Heidelberg 20082 Short, Dan, u. Weinspach, Claudia: Hoffnung und Resilienz. Therapeutische Strategien von Milton H. Erickson. Carl Auer, Heidelberg 2007 Spitzer, Manfred: Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens. Spektrum, Heidelberg, Berlin 2002 Von Hertel, Anita: Professionelle Konfliktlösung. Führen mit Mediationskompetenz. Campus, Frankfurt, New York 20082 Selbst, wenn unsere Arznei „nur“ ein Placebo ist, entfaltet sie ihre Wirkung. Denn dass Placebos wirken, haben unzählige klinische Doppelblindstudien nachgewiesen. Mancher Schulmediziner verschreibt seinen Patienten zuweilen die – chemisch betrachtet – wirkstofffreien homöopathischen Globuli. Ob die Kügelchen ihre heilsame Wirkung entfalten können oder nicht, ist unabhängig von objektiven Kriterien, ausschlaggebend ist die Einstellung des Patienten dazu. Die emotio- 48 Kommunikation & Seminar Wer schon einmal das Bedürfnis hatte, hinter sich zu schauen, weil er wahrnahm, dass jemand ihn intensiv betrachtet, wird bestätigen können: Die „Energien“, von denen in den Bereichen körperlich-geistiger-sozialer Prozesse oft die Rede ist und die nicht wirklich objektivierbar und quantifizierbar sind, existieren. Die Huna-Philosophie auf Hawaii bringt es auf ei- nen einfachen Nenner: „Energy flows, where attention goes“. Wir, NLP-Trainer, NLP-Coaches, Mediatoren, Therapeuten, erhalten nahezu täglich Bestätigung für die Wirksamkeit von Seiten der Hirnforschung, Neurobiologie und der klinischen Psychologie. Wir wissen schon lange, dass es wirkt, gleichviel ob als Arznei oder Placebo. Die Beweise liefern uns jetzt die Wissenschaften. Jemand, der eine NLP-Ausbildung angeht oder einen Berater aufsucht, hat den ersten Schritt gemacht, positive Veränderungen auf den Weg zu bringen. Die Wirksamkeit von NLP ist freilich davon abhängig, wie viel authentisches, wertschätzendes, achtsames, kongruentes NLP drin ist, wo NLP drauf steht. Fritz Peter Eberwein, NLP-Lehrtrainer und -Coach (DVNLP), Systemischer Coach im Gesundheitswesen im Allgäu. www.der-praxis-coach.de, www.nlp-am-bodensee.de 6/2009 S V N es S ti si zu ve la im B da G no H ni di zw li zu ti m S te m Ic m w in m si na be bl N li m Fr 1 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 49 Schritt für Schritt NLP-W ERKZEUGKASTEN s, ezu mg, yss er zt nat ve nst uawo eed Wi06 n. rl Schritt für Schritt Von Ute Simon-Adorf Niemand weiß, was in ihm steckt, solange er nicht versucht hat, es herauszufinden. – Ernest Hemingway Susanne Menger hat das Gefühl, dass gar nichts mehr funktioniert. Weder auf der Arbeit bei der Stadtverwaltung, wo sie eine Dreiviertel-Stelle als Chefsekretärin besetzt, noch zu Hause, wo nach Feierabend zwei Kinder und der Mann versorgt werden wollen. An sich selbst braucht sie schon lange nicht mehr zu denken, erzählt sie niedergeschlagen im Coaching. Gerade jetzt, wo das Thema „Work-lifeBalance“ in aller Munde ist, wird es ihr so richtig bewusst, dass sie schon lange nicht mehr in „Balance“ ist. Sie hat das Gefühl, nur noch zu funktionieren, Dinge abzuarbeiten, und noch nicht mal das klappt so, wie sie es sich vorstellt. Hier kommen wir im Coaching mit reiner Ressourcenarbeit nicht weiter. Die Klientin braucht Prioritäten für sich und die Möglichkeit, sie einzuhalten. Doch das kann erst der zweite Schritt sein. Als ersten Schritt wähle ich eine innerliche Aufbaumaßnahme, die Erfolgsleiter. Es geht darum, zu erkennen, wie man bereits erfolgreich schwierige Situationen gemeistert hat. Das hilft, den Blick aus einer vermeintlich ausweglosen Situation heraus wieder auf eigene Stärken zu richten. Es geht vor allem um das Spüren des guten Gefühls von einst, als man die reflektierte Situation gemeistert hat. en eiz. Ich bitte Frau Menger, sich an drei Situationen bzw. Momente zu erinnern, in denen sie ihre Balance so gespürt hat, wie sie es sich wünscht, wie es ihr gut tut. Ich gebe ihr Zeit, innere Bilder zu diesen Situationen entstehen zu lassen, damit das gute Gefühl sich intensivieren kann. Dann bitte ich sie, sich spontan eine Situation herauszusuchen, um sie genauer anzuschauen. Frau Menger wählt den Moment, als sie bei der Vorführung eines Theaterstücks ihrer Tochter im Publikum saß. Nun bitte ich sie, sich diese Situation so lebendig wie möglich vor ihr inneres Auge zu holen, sich wirklich noch einmal in diesen Moment hineinzubegeben. Dann stelle ich ihr Fragen, die sie still für sich beantworten soll: 1. Wo genau hat es stattgefunden? Wer war dabei? Was war zu hören? Zu sehen? 2. Wie genau haben Sie sich verhalten? Was haben Sie getan? Was haben Sie gelassen? 3. Welche Ihrer Fähigkeiten haben Sie eingesetzt? In welchem Zustand waren Sie? 4. Wovon waren Sie überzeugt? Was haben Sie geglaubt im Bezug zur der Welt? 5. Welche Ihrer Werte waren in diesem Moment verwirklicht? Was war Ihnen wichtig? 6. Was haben Sie über sich gedacht? Wovon waren Sie im Bezug zu Ihrer Person überzeugt? 7. Welchen Sinn hat das Ganze für Sie ergeben? Gibt es vielleicht ein Symbol, das diesen Sinn ausdrückt? Eine Pflanze? Ein Tier? Einen Gegenstand? 8. Und was genau kann dies alles, was Sie gerade über sich erfahren haben, für die Zukunft für Sie bedeuten? Für neue Herausforderungen? Ich gebe Frau Menger Zeit zum Nachspüren, zum Verinnerlichen, zum Ankern des soeben Wiedererlebten. Als Symbol für ihre Balance fand sie eine Schaukel. Ich bitte sie, sie auf eine Karte zu malen. Ein Blick darauf wird sie an ihr Balancegefühl erinnern und ihr Kraft im Alltag geben. NLP-Anwender werden die Fragen erkannt haben. Sie betreffen die Neurologischen Ebenen, die Frau Menger tief erleben lassen, was sie schon geschafft hat, und ihr zugleich einen Anhaltspunkt geben, wo sie ansetzen muss, um wieder ihre Balance zu spüren. Frau Menger geht es gut nach dieser Übung. Sie hat das Gefühl, eine innere Sicherheit verbunden mit einer Zuversicht zurückgewonnen zu haben. Nun können weitere Schritte für das Wie folgen. Ute Simon-Adorf, Coach und Mentaltrainerin mit eigenem Unternehmen in Koblenz, Autorin u.a. von „Mentaltraining in Frage & Antwort“ (Junfermann). www.simon-adorf.de 6/2009 Kommunikation & Seminar 49 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 50 VORGESTELLT Gabriele Lindemann Vorgestellt V Wertschöpfung durch Wertschätzung D ü GFK in der Wirtschaft: Gabriele Lindemann zeigt ihren Klienten den Weg zu Initiative und Handlungsfähigkeit. Es ist der Weg zu Win-Win-Lösungen und Motivation in der Arbeitswelt. A B in L W ertschätzende Kommunikation, wie Gabriele Lindemann die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) auch nennt, ist für sie eine Frage der Haltung. Als sie das erste Mal damit in Kontakt kam, war sie – gelernte Bankkauffrau – längst selbst Führungskraft. Sie leitete in einem Bankhaus Maßnahmen für High Potentials, war als Coach und Trainerin tätig, geschult u.a. in Mediation, NLP und BusinessCoaching. Über ihr Mediations-Netzwerk besuchte sie eine Veranstaltung mit Marshall B. Rosenberg und hörte seine Botschaft des einfühlsamen Umgangs miteinander. „In den Bereich des Business übertragen hieß sie für mich: Menschen kooperieren gern, wenn sie es freiwillig tun können und wenn sie mit ihrer Arbeit auch gesehen und gewürdigt werden.“ Sie war, sagt sie, entflammt. Sie qualifizierte sich in zahlreichen Ausbildungen bei Marshall B.Rosenberg und verschiedenen Trainern des Center for Nonviolent Communication. Seitdem bildet sie als zertifizierte GFK-Trainerin selbst in Gewaltfreier Kommunikation aus. 2002 machte sie sich mit ihrer Unternehmensberatung „Menschen und Ziele“ in Nürnberg selbstständig. Auf Basis des Rosenberg-Modells hat sie den Ansatz in der Wirtschaft noch besser anwendbar gemacht, wie Gabriele Lindemann sagt. Die eigenen Praxiserfahrungen seien dabei entscheidend. „Denn in der Bankbranche habe ich früher selbst erlebt, dass Menschen motiviert arbeiten, wenn Beziehungen gelingen und jeder mit seinen Fähigkeiten gesehen wird.“ Störungen offen und konstruktiv anzusprechen und Erfolge wertzuschätzen, hatte im Team die Initiative gefördert, mit eigenen Ideen zum Unternehmensziel beizutragen und am gleichen Strang zu ziehen. Im aktuellen Buch „Erfolgsfaktor Menschlichkeit“ zeigt sie gemeinsam mit ihrer Schweizer Kollegin Vera Heim konkret umsetzbares Know-How dazu. Immer mehr Unternehmen erkennen die Wirksamkeit dieses Ansatzes. In großen Konzernen arbeitet sie häufig mit Abteilungsleitern, im Mittelstand ist die Geschäftsführung oft sehr aufgeschlossen. Dort hat sie in Gruppenprozessen komplette GFK-Module des wertschätzenden Umgangs einführen können. Oft bitten Führungskräfte danach, die Veränderungsprozesse im Coaching zu begleiten. 50 Kommunikation & Seminar 6/2009 Manchmal hört Gabriele Lindemann im Führungstraining Sätze wie: Es muss doch möglich sein, dass XY endlich einmal einen Abgabetermin einhält. Dass auch ein schwieriger Mitarbeiter zu seiner Verantwortung steht. Dann ist es für den Klienten hilfreich, sich vor dem Gesprächseinstieg die eigenen Vorbehalte unverblümt zuzugestehen und in Bedürfnisse zu übersetzen. In solchen Fällen legt sie eine Parkscheibe auf den Tisch und sagt: „Wie wäre es, Sie parken Ihr Lieblingsziel einstweilen einmal in der untersten Etage eines Parkhauses und schauen sich die Situation aus der Vogelperspektive an?“ Das bewirkt Entschleunigung und Kreativität für vielfältige Handlungsmöglichkeiten, die sich dann zeigen, wenn die wahren Anliegen entdeckt worden sind. P Der Weg zu einer wertschätzenden Haltung dem anderen gegenüber setzt Wertschätzung für sich selbst voraus. Solange der eigene „Empathie-Akku“ nicht aufgeladen ist, erschwert dies das Verständnis für das Gegenüber enorm. Wer sich über die Unzuverlässigkeit eines Mitarbeiters ärgert, befindet sich im „urteilenden Denken“, wie Gabriele Lindemann sagt. Das Training hilft, diesen Ärger zu betrachten und zur Ursache vorzudringen, z.B. zu der Sorge, dass das Unternehmen am Markt nicht mehr mithalten kann. Oder zu der Befürchtung, ob das eigene Bemühen auch gesehen wird. Und von dort gelangen Menschen zu ihrem Lebensmotor: den dahinter stehenden Bedürfnissen, z.B. nach Sicherheit oder Wertschätzung. Erst dann wird es möglich, sich für Wege zu öffnen, die beiden Seiten gerecht werden. W te u le – st he an m ga S V fi ri ke E un ch Auch der Klient kann sich dann öffnen, und die Bedeutung des geparkten Lieblingsziels verändert sich. Er ist jetzt bereit, sich in die Schuhe seines Gegenübers zu stellen und ihn als Person mit seiner Leistung anzuerkennen. Mit seinem Verständnis will er dem Mitarbeiter transparent machen, wie es ihm mit dessen Verhalten geht und welche Bedürfnisse erfüllt werden wollen. Nun ist er neugierig, welche WinWin-Lösungen sich in diesem Gespräch eröffnen werden. Malte Jakobi ke b H jo m üb U E A se sc G S im m ge zu KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 51 VORGESTELLT Heidrun Vössing Den Berg überwinden Als Coach nutzt Heidrun Vössing u.a. die inneren Bilder ihrer Klienten, um ihnen zu zeigen, wie sie in Stress-Situationen negative Emotionen und Leistungsblockaden überwinden können. ng ner ür ie eken ge oann ünktlich am Sonntagabend beginnt der Magen zu drücken, der Bauch zu grummeln. Allein bei dem Gedanken an den Montag und den Sitzungsmarathon von neun bis 20 Uhr, wo ein Meeting das nächste jagt. Dabei hat Herr Dr. B., von Headhuntern angeworben, einen Traumjob: Vorstandsassistent, im Zentrum der Macht gewissermaßen. Demnächst soll er die Rechtsabteilung im Konzern übernehmen. Doch seine strategische Position weckt im Unternehmen Begehrlichkeiten, jeder will was von ihm. Er fühle sich, sagt er, zuweilen regelrecht „umzingelt von Akten und Leuten“. Und jeden Sonntagabend baut sich vor seinem inneren Auge ein „Berg“ auf, der unüberwindbar scheint. ege rt er ch as he m g, eetie Wenn die Klienten Heidrun Vössing solche Metaphern bieten, dann ist schon viel gewonnen. Im Coaching arbeitet sie u.a. mit diesen inneren Bildern, um ihre Kunden von quälenden Emotionen zu befreien. Es sind meist Führungskräfte – Nachwuchs, der sich in seine Rolle finden möchte, gestandene Manager, die vor neuen Herausforderungen stehen. „Diese Menschen“, sagt Heidrun Vössing, „werden oft angefeindet, erfahren manchen Verlust im Job, auch menschliche Enttäuschungen.“ Sie erleben Stress und die ganze Palette negativer Emotionen: Wut, Ärger, Angst, Scham. „Da komme ich mit einer nüchtern-analytischen Vorgehensweise, wie sie die Coaching-Literatur oft empfiehlt, nicht sehr weit.“ Heidrun Vössing, NLP-Lehrtrainerin und Lehrcoach, hat sich eingehend mit anderen Techniken befasst, darunter EFT (Emotional Freedom Techniques), EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) und wingwave, und eine eigene Methode des Emotionscoachings entwickelt. Sie nennt sie Wavivid-Coaching. ng ehn m ie se n- bi P Gleich nach dem Studium der Pädagogik, Psychologie und Soziologie hat Heidrun Vössing eine Senioreneinrichtung im Ruhrgebiet geleitet – als einzige Frau im Leitungsgremium und mit unter 30 Jahren sowieso die Jüngste. Der Träger war dabei, ein neues, kooperatives Führungskonzept einzuführen, u.a. mit regelmäßigen Mitarbeitergesprächen und persönlichen Zielvereinbarungen. Sie merkte: „Personalentwicklung ist mein Ding.“ Theoretisch rüstete sie sich in Seminaren und mit Fachliteratur. Ein befreundeter Professor machte sie auf das Neurolinguistische Programmieren aufmerksam. In der Master-Ausbildung kam ihr erstmals die Idee, sich selbständig zu machen. Sie bildet sich in den USA bei Robert Dilts zur NLP-Trainerin weiter. Und gründet ihr Institut „Art of NLP“ in Bielefeld. Ihren ersten großen Auftrag zum Management- und Kommunikationstraining bekam sie von den Bodelschwinghschen Anstalten, der größten Non-Profit-Einrichtung in Europa. Auch an ihren ersten Coaching-Auftrag erinnert sie sich gut, wenngleich es damals, Mitte der 90er Jahre, noch anders hieß. Eine Führungskraft des Bertelsmann-Konzerns wollte sich das übliche Dreitage-Training in der Gruppe ersparen und bat Heidrun Vössing um zwei Tage „Einzelberatung“ im Zeitund Selbstmanagement samt Einblick ins NLP. Heidrun Vössing weiß, wie es in Führungsetagen zugeht, weiß um die Blockaden durch negative Gedanken und Gefühle. Wenn der Magen sich verkrampft, allein bei dem Gedanken an die Sitzungen am Montag, und die Angst den Nacken hochsteigt, die Arbeit nicht mehr bewältigen zu können. Bei ihr in der Praxis kommen gestresste Führungskräfte in Kontakt zu ihren inneren Bildern und zu den Glaubenssätzen, die sie behindern. Und sie erleben, wie im Grunde einfache Techniken eine enge neuronale Verknüpfung von Vorstellungen und Emotionen herstellen und die Angst im Nacken schwinden lassen. Sie sehen vor ihrem inneren Auge, wie der Berg immer kleiner wird und versinkt, wie die Wand aus Akten und Bittstellern sich auflöst. Auch unser junger Vorstandsassistent, Dr. B., konnte so seinen Fluchtreflex vor dem Montagmorgen überwinden. Nun leitet er die Rechtsabteilung. Ihre Erfahrungen im Emotionscoaching hat Heidrun Vössing in einem Buch zusammengefasst, das im Herbst erscheinen wird. Regine Rachow 6/2009 Kommunikation & Seminar 51 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 52 THEMEN Vom Kiez bis nach Hollywood Vom Kiez bis nach Hollywood Von Lydia Roeber 51 Vorträge und Workshops, über 300 Teilnehmer, viele Pausen mit Zeit zum Networken und eine lange Partynacht, das war der DVNLP-Kongress 2009 in Hamburg am letzten Oktoberwochenende. Das Kongressthema war „Modeling“, und die Referenten präsentierten Themen wie „Mythos Ironman – die Erfolgsgeheimnisse des Spitzensports“ (Michael Pick), „Das Modell Barack Obama. Was ist sein Erfolgsgeheimnis und wie können Sie davon profitieren“ (Anja Mýrdal) und „Was ich von Milton H. Erickson und anderen lernte“ (Hans-Ulrich Schachtner). Einer der Meisterschüler Ericksons, Jeffrey Zeig, bezeichnete die Idee des Modellierens einmal als eine der wich- Foto: DVNLP Zum Thema „Modeling – Von den Besten lernen“ tagte der DVNLP-Kongress in Hamburg. E A te be Nach dem Hauptvortrag des Kongresses: Referentin Martina Schmidt-Tanger (2. v. l.) mit dem aus Krankheitsgründen dezimierten DVNLP-Vorstand: Sönke Tegtmeier, Anita Heyer und Ralf Giesen. tigsten Erkenntnisse des NLP mit großem Einfluss auf andere Gebiete der Kommunikation und Therapie: genau zu beobachten und zu analysieren, und dadurch Höchstleistungen aus jedem Bereich nachvollziehbar und „nachahmbar“ zu machen. Die erste modellierenswerte Höchstleistung vollbrachte dann gleich Martina Schmidt-Tanger, die kurzfristig für den erkrankten Hauptreferenten Jens Tomas einsprang und eine herzer- frischende Key-Note zum Thema „Charisma“ quasi aus dem Ärmel schüttelte. Furioser Start eines Kongresses, dessen Beiträge meist Erfolgsstrategien offenlegten, vom Lampenfieber über Spitzensport, Tanzen bis hin zum Musizieren. Darunter „Verhandeln nach Drehbuch – aus Hollywoodfilmen für eigene Verhandlungen lernen“ und das konkrete Modellieren von Prominenten in einem Kurzworkshop zum Promi-Modeling mit dem Format „hall of fame“. Wenn es um Höchstleistungen geht, darf Hollywood nicht fehlen. Zurück zur Basis: Sascha Neumann demonstrierte bei seinem inspirierenden Workshop „Von der Obszönität des Fragens“ auf unterhaltsamste Art und Weise, wie er als Therapeut und Coach von den Besten lernt: nämlich von seinen Klienten. Eingesprungen für den Vorsitzenden: Key-note-Speaker Martina Schmidt-Tanger. (Foto: DVNLP) 52 Kommunikation & Seminar tr um au d ti w au sp um li li bu L au te an ta gr ve sp 6/2009 NLP-Einsteiger, Practitioner, Master, Coaches und Trainer – die NLP-Familie fand sich zum jährlichen Branchen- Foto: D D D tu p ti er üb Foto: DVNLP KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 14:23 Seite 53 treff zusammen. Natürlich nicht nur um zu arbeiten und referieren, sondern auch zum Networken und Feiern. In den Pausen wurde reichlich aufgetischt, und wer eine kleine Auszeit wollte, der konnte eine Kurzmassage auf dem mobilen Massagestuhl in Anspruch nehmen. Oder die Zeit nutzen, um sich – verschönert durch eine Stylistin – von einem Profifotografen ablichten lassen. Zudem sorgte das Hamburger Freiwilligen-Team um Burkard Lippke für einen netten Freitagabend auf dem Hamburger Kiez und ein Unterhaltungsprogramm inklusive Tanzanimation auf der traditionellen Samstags-Party. Denn da tanzte der Kongress. Gut gelaunt, gut vom Buffet versorgt sowie gut beschallt und bis spät in die Nacht hinein. Es gibt durchaus Gründe zu feiern: Auf der Mitgliederversammlung stellte der Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit, Ralf Giesen, das neue, angepasste von Coaching, sondern gibt auch einen Überblick über Coachingverbände in Deutschland. Außerdem finden Interessierte Hilfe bei der Auswahl eines geeigneten Coaches, indem Struktur und Levels der DVNLP-zertifizierten Ausbildungen beschrieben werden. Denn nach wie vor hat sich der DVNLP vor allen anderen der Sicherung von Qualitätsstandards verschrieben. Im gleichen edel-schlichten Design wie die Broschüre ist ein neues CoachPortal www.coach-dvnlp.de entstanden, auf welchem nur top-ausgebildete, nach DVNLP-Kriterien zertifizierte Coaches sich mit ihren Profilen und Angeboten präsentieren. Wer auf dieser Website zu finden ist, hat mindestens alle drei Ausbildungsstufen Practitioner, Master und Coach durchlaufen und wurde an mindestens 56 Tagen zum Coach nach DVNLP-Kriterien ausgebildet. «Open» NLP ... weiter gehen und weiter führen ... NLP-TRAININGS AUF ALLEN STUFEN die nächsten Termine: PRACTITIONER CHANGER 15.– 17.1. und 28.–31.1.10 STARTER 12.–14.2.10 MASTER 2.– 9.4. und 22.– 29.5. und 24.– 27.6.10 TRAINER REGELN 16.–18.4.10 SPINNER 4.–7.11.10 ae. en ntehne nin o“. ht, nn nät rt nd ch r, in- SOULTRAIN – DAS ABC DER EMOTIONEN 10.– 12.12.10 SPECIALS BUSINESS- & VERKAUFSHYPNOSE 11.–14.3.10 auf unserer Website finden Sie viele interessante gratis Downloads Verlangen Sie unsere Kursinfos! ronald amsler Foto: DVNLP nlp-institut zürich lättenstrasse 18 Der Kongress tanzt – animiert vom Hamburger Freiwilligen-Team. Design des DVNLP vor sowie das aktuelle Projekt: Druckfrisch ist „Perspektiven“, eine kostenfreie Informationsbroschüre zum Thema Coaching, erschienen. Sie informiert nicht nur über Nutzen und Anwendungsbereiche ch-8914 aeugst am albis Was liegt also näher, als den Jahreskongress des DVNLP vom 30. bis 31. Oktober 2010 in Berlin unter das Motto „Coaching“ zu stellen? 6/2009 t +41 (0) 44 761 08 38 f +41 (0) 44 761 08 09 ronnie@nlp-institut.ch www.nlp-institut.ch Kommunikation & Seminar 53 KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 54 NEWS Forschung Mobbing online S Studie zur Gefährdung von Schülern durch Mobbingattacken im Internet M Mobbingattacken gegen Kinder und Jugendliche verlagern sich immer mehr ins Internet. Laut einer Studie des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) an der Universität Koblenz-Landau sind in Deutschland rund zwei Millionen Schüler Opfer von Cybermobbing. Insgesamt sind rund fünf Millionen Heranwachsende regelmäßig von Mobbingattacken betroffen, am stärksten jüngere Schüler in den ersten vier Klassenstufen, wie Recherchen der Internet-Nachrichtenagentur pressetext ergaben. Cybermobbing holt immer mehr auf. Bereits 16,5 Prozent der Befragten sind einmal Opfer von Mobbing im Netz gewesen. Beleidigungen geschehen oft in Chatrooms oder via Instant Messenger, bei den Absendern handelt es sich zumeist um Klassenkameraden. Durch das unüberschaubare Publikum im Web verbreiten sich Inhalte und Gerüchte extrem schnell. Cybermobbing erzeuge ein noch stärkeres Hilflosigkeitsgefühl bei den Opfern als „normale“ Angriffe. Das Löschen der Inhalte gestaltet sich zudem aufwendig oder ist in vielen Fällen überhaupt nicht mehr möglich. Eltern erkennen nur schwer, ob das eigene Kind gemobbt wird. Viele Betroffene reagieren Brav wie Jakob Was Vornamen mit Bildungschancen zu tun haben: Studie zu Vorurteilen von Lehrern Schon der Eintrag des Vornamens eines Kindes ins Standesamtsregister kann seine Bildungschancen beeinflussen. Der Grund: Bestimmte Vornamen führen bei vielen Lehrerinnen und Lehrern zu Vorurteilen, was die Fähigkeiten und das Verhalten der Kinder betrifft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Oldenburger Erziehungswissenschaftlerin Astrid Kaiser und ihrer Mitarbeiterin Julia Kube von der „Arbeitsstelle für Kinderforschung“. Per OnlineFragebogen waren knapp 2.000 Grundschullehrerinnen und -lehrer anonymisiert befragt worden. Grundlage für die jetzt vorgestellten Ergebnisse ist die detaillierte Auswertung von 500 Fragebögen. Die Mehrheit der befragten Lehrpersonen nehmen Schülerinnen und Schüler mit bestimmten Namen eher negativ 54 Kommunikation & Seminar 6/2009 In S G sc ko du ho P N la sp eingeschüchtert, beteiligen sich nicht mehr am Unterricht und ziehen sich zurück, um keine Angriffsfläche mehr zu bieten. Andere reagieren mit Aggression oder werden krank. Eltern sollten das Thema aktiv bei ihren Kindern ansprechen, damit die möglichst wenig private Details über sich ins Netz stellen. Unterstützung erhalten Betroffene bei „Schau hin!“, einer Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, von Vodafone, ARD und ZDF sowie der Zeitschrift TV Spielfilm. pte Info: www.schau-hin.info oder eher positiv wahr. Als eher freundlich, leistungsstark und verhaltensunauffällig stellen sich Kinder mit Vornamen wie Charlotte, Sophie, Marie, Hannah, Alexander, Maximilian, Simon, Lukas oder Jakob im Bewusstsein des Lehrpersonals dar, während Namen wie Chantal, Mandy, Angelina, Kevin, Justin oder Maurice eher mit Leistungsschwäche und Verhaltensauffälligkeit assoziiert werden. Besonders „Kevin“ hat sich als stereotyper Vorname für einen „verhaltensauffälligen“ Schüler herausgestellt. In einem Fragebogen fand sich der Kommentar „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose!“ Solche einseitigen Erwartungshaltungen könnten dazu führen, dass Kinder im Unterricht in Schubladen gesteckt werden, aus denen sie nur schlecht wieder herauskämen, sagt Kaiser. Der überwiegende Teil der GrundschullehrerInnen assoziiere Persönlichkeitsmerkmale zu Vornamen, ohne darüber zu reflektieren. Nur ein sehr geringer Anteil halte eine kritische Distanz zu Vorannahmen in Verbindung mit Vornamen. „Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, Pädagogen stärker für die Gefahr solcher Vorurteile zu sensibilisieren“, betonte Kaiser. Corinna Dahm-Brey Info: http://www.kinderforschung.uni-oldenburg.de/ F P S w Fr Z m m be E is D sc gi zu st in V üb w V ac zu st W W ve no im li le w es sc KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 55 Forschung NEWS Serotoninmangel und Diabetes Max-Planck-Forscher klären Mechanismen der insulinproduzierenden Zellen auf In der industrialisierten Welt ist Diabetes die bedeutendste Stoffwechselerkrankung. Einem genauen Verständnis der zu Grunde liegenden molekularen Zusammenhänge sind Forscher in Berlin und Maribor, Slowenien, ein Stück näher gekommen. Sie gingen der Frage nach, warum die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse das als Glückshormon bekannte Serotonin enthalten. In der Fachzeitschrift PloS Biology belegen die Forscher um Diego J. Walther und Nils Paulmann am Berliner Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, dass ein Mangel an Serotonin in der Bauchspeicheldrüse zu Diabetes führt. Durch die interdisziplinäre nd n. rn mit n. ien tte rk en ireänn m e, hrgt en ane roiey Fair oder unfair? Plädoyer für eine Sozialforschung im Labor Sozialwissenschaftler setzen auf Laborexperimente, um Beweggründe menschlicher Entscheidungen zu erkunden. Die Frage lautet, wie übertragbar die gewonnenen Daten sind. Zwei führende Ökonomen fordern in der Zeitschrift Science mehr Laborexperimente: der Träger des Leibnizpreises Armin Falk von der Universität Bonn und der Wirtschaftsnobelpreisträger James J. Heckman. Eines der einfachsten Laborexperimente ist das so genannte Ultimatum-Spiel. Damit lässt sich untersuchen, wie Menschen auf Fairness oder Unfairness reagieren. Die Teilnehmer kommen per Los zu Paaren zusammen. Der Spielleiter stellt den Partnern eine gewisse Summe in Aussicht, beispielsweise zehn Euro. Voraussetzung: Die beiden müssen sich über die Verteilung einigen. Verhandelt wird dabei nicht. Spieler 1 darf einen Vorschlag machen (z.B. „ich bekomme acht Euro, du zwei“). Spieler 2 kann nur zustimmen oder ablehnen. Wenn er zustimmt, bekommen beide ihr Geld. Wenn er ablehnt, gehen beide leer aus. Würden sich Menschen rein rational verhalten, würde sich Spieler 2 auch noch mit einem Cent zufrieden geben – immer noch besser als nichts. Tatsächlich lehnt er geringe Angebote aber in aller Regel ab. Aus seiner Sicht sind sie unfair, und Spieler 1 wird dafür „bestraft“. Viele Ökonomen folgern daraus, dass es eine Art Auge-um-Auge-Prinzip gibt, nach dem Menschen handeln. Sie nennen dieses Verhalten reziprok. Arbeit gelang es, die molekularen und physiologischen Ursachen dafür zu enträtseln. Die Berliner Forscher arbeiteten dabei eng mit Marjan Rupnik, dem Leiter des Instituts für Physiologie in Maribor, Slowenien, zusammen sowie mit Heidrun Fink, der Geschäftsführenden Direktorin des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin, und ihrem Team. Michael Frewin Informationen: PloS Biology, 27. Oktober 2009, doi:10.1371/journal.pbio.1000229. Andere Wirtschaftswissenschaftler bezweifeln die Aussagekraft solcher Labordaten, die Spielsituation sei nicht lebensecht, auch die geringen Geldbeträge nicht, die Teilnehmer sind meist Studenten, was die Aussagekraft weiter einschränkt. Armin Falk sieht darin freilich einen Grund für mehr Experimente statt weniger, auch damit man die Bedingungen systematisch variieren kann – etwa mit älteren Teilnehmern, Managern und auch mit höheren Geldsummen. Für das Ultimatum-Spiel gibt es schon jetzt Dutzende unterschiedliche Rahmenbedingungen. Das Ergebnis ist erstaunlich robust: Menschen reagieren zum Beispiel auch dann reziprok, wenn nicht 10 Euro zu verteilen sind, sondern 100 oder gar 1.000 Euro. Kritiker favorisieren als Alternative zum Laborexperiment die so genannte Feldforschung. Die aber sei nach Falk und Heckman wegen ihrer weniger kontrollierbaren Rahmenbedingungen für das Erkennen von Kausalzusammenhängen ungeeignet. „Wenn ein Autohersteller die Löhne erhöht und dann feststellt, dass nun mehr Pkw vom Band rollen, besteht dazwischen nicht unbedingt ein ursächlicher Zusammenhang“, meint Falk. Es gebe im Unternehmen zu viele Parameter, die Einfluss nehmen. Frank Luerweg Quelle: Lab Experiments are a Major Source of Knowledge in the Social Sciences. Armin Falk und James J. Heckman, Science, 23. Oktober 2009 6/2009 Kommunikation & Seminar 55 KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 14:24 Seite 56 RUBRIK Buchbesprechungen Hans-Werner Bierhoff, Michael Jürgen Herner: Narzissmus – Die Wiederkehrt. Hans Huber, Bern 2009 Gesellschafts-Virus Der Narzissmus nimmt zu, sagen die Psychologen Bierhoff und Herner Narzissmus breitet sich aus wie eine Epidemie, konstatieren der Sozialpsychologe Hans-Werner Bierhoff von der RuhrUniversität Bochum und der Psychologe Michael Jürgen Herner, Düsseldorf. In ihrem soeben erschienenen Buch „Narzissmus – die Wiederkehr“ geht es vor allem um den „normalen“ Narzissmus, um das Verhalten von narzisstischen Persönlichkeiten im täglichen Leben etwa hinsichtlich Freundschaft, Liebe und Partnerschaft sowie um deren Einbettung in soziale Zusammenhänge. Das Buch verbindet den aktuellen Forschungsstand mit praktischen Fallbeispielen. Auch ein Fragebogen zur Selbstbeurteilung ist beigefügt. Die Begegnung mit Narzissten ist nach Auffassung der Autoren alltäglich geworden. Kinder würden heute in einer narzisstischen Gesellschaft sozialisiert. Die Autoren verweisen auf Studien in den USA, die von 1985 bis 2006 unter Studierenden kontinuierlich mehr Anzeichen für ein narzisstisches Verhalten ergaben. Schon 1986 erreichte jeder siebente Studierende „erhöhte Werte“. Besonders anfällig erscheinen privilegierte Kinder der oberen Mittelschicht. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern hat kontinuierlich abgenommen. Narzissmus-Forscher vermuten, dass Mütter ihre Töchter als erweitertes Selbst betrachten, während sie die Individualität der Jungen eher betonen. Gesell- Karrierewege BWL-Studierende der FH Mainz porträtieren Führungskräfte der Personalwirtschaft Mitarbeiterlebenszyklus, 360°-Feedback, Rekrutierung, Förderung und Freisetzung von Mitarbeitern sind wichtige Themen der Personalwirtschaft. Die zählt zu den klassischen Bausteinen der Betriebswirtschaftslehre und ist unter den BWL-Studierenden stark nachgefragt. Was erwartet die jungen Leute in der Praxis? Welchen Weg geht eine Führungskraft in diesem Bereich? Antworten bietet das Buch „Führungskräfte Personal im Portrait“. 63 Profile wurden von Studierenden des berufsintegrierenden Studiengangs Betriebswirtschaftslehre und Mitarbeitern des Fachbereichs Wirtschaft der Fachhochschule Mainz verfasst und im Selbstverlag herausgegeben. Die Autoren suchten die „Helden“ ihrer Porträts in den Unternehmen in Industrie, Dienstleistung und Handel sowie in Non-Profit-Organisationen auf. Die Porträts erlauben einen Einblick in Arbeitsgebiete 56 Kommunikation & Seminar 6/2009 schaftliche Rollenerwartungen fördern Egoismus und Dominanzverhalten bei Männern, Empathie und Fürsorge hingegen bei Frauen. Narzisstische Frauen könnten demzufolge ihre Ziele auf subtilere, indirektere und beziehungsorientiertere Weise verfolgen. Partnerschaften werden von Narzissten eher unter praktischen Gesichtspunkten gesehen. Sie sind weniger an Intimität interessiert, möchten von ihrem Partner bewundert werden. Sie sind eifersüchtig, besitzergreifend bis ausbeuterisch. Generell ist ein Ausweg für Narzissten nur möglich, wenn sich narzisstische Selbstliebe in eine positive Selbstidentität wandeln kann. Beispiele prominenter Persönlichkeiten werden angeführt und auch die Politik kommt zu Wort. Schließlich geben die Autoren einen Überblick über die wissenschaftliche Diskussion der Ursachen narzisstischer Störungen: ausgehend von Sigmund Freud und seinem Weggefährten Wilhelm Reich über Alfred Adler (Individualpsychologie), der die narzisstische Fehlentwicklung als „Überlegenheits-Komplex“ beschrieb, Helen Tartakoffs „Nobelpreis-Komplex“ der Narzissten und ihre sensiblen Phantasien von Großartigkeit und Omnipotenz, bis hin zu heutigen Narzissmusansätzen von Otto Kernberg, Michael Ermann oder Heinz Kohut. Barbara Kruse Andrea Beyer, Kurt Koeder (Hrsg.): Führungskräfte Personal im Portrait. Mainz 2009 und Anforderungen und geben einen Überblick über spezielle Kenntnisse und Entwicklungsstationen von „Personalern“. Betreut wurde das Projekt von Andrea Beyer, Professorin für BWL und Medienökonomie der FH Mainz. Das Buch schließt mit einem Aufsatz zu den „Herausforderungen an die Personalarbeit der Zukunft“ von Manfred Becker, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Organisation und Personalwirtschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Therese Bartusch-Ruhl Zu beziehen über: doreen.stubenrauch@wiwi.fh-mainz.de. P Id F n g F re to In T st E z d D g D w e v g KuS-06-2009:KuS-2009 03.12.09 09:10 Seite 57 Praktisch, anregend, gut nd ne sue, n. iirh. n ät r- e er m ils fs n u el e ie an e n n ter hl Ideen und Inputs zum Thema Führung für Trainer und Berater Führung ist und bleibt ein ewiges Thema in Organisationen. Ein Thema, das Regalwände füllt und schon Forschergenerationen beschäftigt hat. Warum noch ein Buch über Führung? Das „Handbuch Führungskompetenzen trainieren“ legt den Schwerpunkt auf die Führungspraxis. Die Autoren wollen Trainern und Beratern „schnell gute Ideen für Inputs und Übungen“ zu Führungsthemen in Workshop- und Trainingssequenzen anbieten und darüber hinaus Denkanstöße geben. Das geschieht in „informierend-irritierenden“ Essays. Vielfältig wie die behandelten Führungskompetenzen (Mitarbeiterführung, Unternehmer, Beziehung, Veränderung, Persönlichkeit) sind die dazugehörigen Lerndesigns. Dazu gehören Klassiker wie der „Magic Shop“, in dem Eigenschaften „getauscht“ und spielerisch-symbolisch neue Denkweisen und Perspektiven erschlossen und verankert werden. Neu entwickelte Übungen wie „Google@Kunde“, ein Lerndesign, das mit einem ressourcenorientierten Grundverständnis Vernetzung innerhalb von Gruppen schafft, ergänzen den Methoden-Fundus. Uwe Reineck, Ulrich Sambeth und Andreas Winklhofer: Handbuch Führungskompetenzen trainieren. Beltz, Weinheim 2009 In ihren Essays führen die Autoren zu den jeweiligen Kapitelthemen hin und setzen sich mit ihnen auseinander, kritisch, oft witzig und stets anregend. So setzen sie sich z.B. dafür ein, bestimmte beraterische Moden nie als bloße Tools hinzunehmen, sondern immer nach den zu Grunde liegenden Prinzipien zu fragen. „Systemische Haltung“ zeichne sich vereinfacht dadurch aus, „die Welt des anderen kennen- und verstehen zu lernen und dem anderen einen neuen Blick in seine Welt, sein System zu ermöglichen“. Christoph Buckel Erfinden und kommunizieren Brückenschlag zwischen Kommunikations- und Innovationsmanagement Konzepte wie „Open Innovation“ und „Interaktive Wertschöpfung“ binden Kunden, Netzwerk-Partner, Lieferanten und Mitarbeiter frühzeitig in die Ideenfindung und Innovationsumsetzung ein. Die Unternehmenskommunikation sollte in diesem Zusammenhang über die Grenzen von Organisationen und Organisationseinheiten hinweg vernetzen und den kreativen Austausch unterstützen. Das Buch „Kommunikation als Erfolgsfaktor im Innovationsmanagement“ von Zerfaß und Möslein leistet einen Brückenschlag zwischen Kommunikations- und Innovationsmanagement. Mit Beiträgen von mehr als 30 namhaften Autoren aus Forschung und Industrie, einer Vielzahl an Praxisbeispielen und den Ergebnissen einer aktuellen Studie vermittelt das Buch einen umfassenden Überblick über unterschiedliche Aspekte erfolgreicher Kommunikation in modernen Innovationsprozessen. Ansgar Zerfaß ist Professor für Kommunikationsmanagement am Institut für Kommunikations- und Medien- Ansgar Zerfaß & Kathrin M. Möslein: Kommunikation als Erfolgsfaktor im Innovationsmanagement. Gabler, Wiesbaden 2009 wissenschaft der Universität Leipzig und leitet dort die Kompetenzfelder Strategie und Wertschöpfung, Interaktive Kommunikation sowie Innovations- und Technologiekommunikation. Kathrin M. Möslein ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere industrielle Informationssysteme an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Co-Direktorin des Center for Leading Innovation & Cooperation (CLIC) an der Handelshochschule Leipzig (HHL). Volker Stößel 6/2009 Kommunikation & Seminar 57 KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:37 Seite S58 TRAINER Porträts TRAINER Ben Ahlfeld Ben Ahlfeld gehört zu den Trainern der neuen Generation und verfügt über ein umfangreiches Fachwissen, der Lehrstil ist unterhaltsam und gleichzeitig tiefgehend. Seine Teilnehmer sind begeistert davon in der gelebten praktischen Anwendung zu lernen, was seine Ausbildungen besonders spannend macht. Kernkompetenzen: Lic. NLP-Ausbildungen nach Dr. Richard Bandler Hypnose Workshops und Hypnosis Mastery Diploma Flirt- und VerführungsWorkshops und Coaching Charisma Coaching und Social Skills Education Cora BesserSiegmund Harry Siegmund Wir sind Diplom-Psychologen, Psychotherapeuten, Coaches, Trainer und Sachbuchautoren. Seit über 20 Jahren entwickeln wir in unserem Institut im Herzen Hamburgs innovative psychologische Kurzzeitkonzepte auf NLP-Basis wie Magic Words und wingwave. Unsere Ausbildungsmodule – NLP, Magic Words und wingwave – führen zu folgenden Coach-Abschlüssen: Mental-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte Work Health Balance-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte Business-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte Mönckebergstraße 11 D-20095 Hamburg Fon: 040-3200 4936 • Fax: 040-3200 4937 info@besser-siegmund.de www.besser-siegmund.de, www.wingwave.com ZHI CONsulting Schwenkg. 6 Top 9 • A-1120 Wien fon: +43 676 59 300 59 www.zhi.co.at • office@zhi.co.at Shelle Rose Charvet Internationale Bestseller-Autorin, Präsidentin der Canadian Association of Professional Speakers, NLP Trainerin und weltweit bekannte Expertin für Kommunikation. Shelle Rose Charvet ist die Entwicklerin der Language and Behaviour Profile (LAB Profile), einer effektiven Kommunikationsmethode, die Motivationsanreize aufschlüsselt und so das Verhalten und die Entscheidungen einer Person vorhersehbar macht. Ihr Bestseller „Wort sei Dank“ wurde bereits in 17 Sprachen übersetzt und ist in der Kommunikationsbranche ein unverzichtbares Standardwerk. Ausbildungsangebote: • LAB Profile Consultant/ Trainer Programm 2010 in Kanada für Trainer, Berater und Coaches • LAB Profile Advanced Business Diplom 2010 für Führungskräfte, Marketingleiter und Personalentwickler www.LABProfileCertification.com www.successtrategies.com www.LABprofile.de shelle@successtrategies.com S58 Kommunikation & Seminar Folgender Hinweis erscheint auf unseren Zertifikaten BESSER-SIEGMUND-INSTITUT, zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierung von Aus-und Fortbildungen Katja Dyckhoff Thomas Westerhausen Inhaber des Trainings- und Lehrinstitutes „POWER RESEARCH SEMINARE“. Wir sind ein international tätiges Beratungs-, Trainings- und Coaching-Unternehmen mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im InHouse-, Industrie- und Business- sowie offenen Trainingsbereich. Weitere Ausbildungen: Psychotherapie (HPG), Harvard Business Modell, Provokative Therapie, TA, Schauspiel, Kurzzeittherapie Arbeitsschwerpunkte: • Alle NLP-, Systemische-, Coaching, Stimm- und Körperspracheausbildungen (Deutschland und Kanarische Inseln) • Business Trainings und Coaching • Organisationsberatung „Human Ressources“ POWER RESEARCH SEMINARE Heidebergenstraße 21 D-53229 Bonn Fon: 0228 9480499 • Fax: 0228 481831 www.power-research-seminare.com info@power-research-seminare.com 6/2009 Manuela Brinkmann Als Diplom-Psychologin und DVNLP-LehrTrainerin bin ich seit 1988 Trainerin, Beraterin, Coach und Sachbuchautorin in der Wirtschaft und der Industrie in Deutschland, Schweiz und Österreich. Weitere Ausbildungen: Rechtswissenschaft, Medizin, Sport, Yoga, Rolfing, Gruppendynamik, Moderation, Präsentation, wingwave-Coaching Arbeitsschwerpunkte: • Firmeninterne Seminare, Beratungen, Coachings in: Führung, Strategie, Verkauf und Kommunikation NLPbiz, offene Seminare: • NLP im Business • Strategieentwicklung für Unternehmen, Verwaltungen und Abteilungen mit den logischen Ebenen • Business-NLP-Ausbildungen und Beratertraining NLPbiz Oberdorfweg 3 • CH-8916 Jonen / Zürich Tel: 0041 56 640 90 94 • Fax: 0041 56 666 26 17 Mail: info@nlpbiz.ch www.nlpbiz.ch • www.toptraining.ch www.unternehmenspyramide.com Rita Geimer-Schererz Pädagogin und Politologin, Dozentin in der Erwachsenenbildung seit 1977; SuggestopädieLehrtrainerin (DGSL); NLP Master, Dialog Facilitator; zert. Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (CNVC), Coach, Mediatorin Aus Mauern Brücken bauen Mit Freude und Begeisterung unterstütze ich Sie, Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen zum Schlüsselfaktor für Erfolg und Lebensqualität zu machen. Arbeitsschwerpunkte: • Seminarangebote zur Gewaltfreien Kommunikation®: Einführungen | Berufsbegleitende Fortbildungen | Aufbaufortbildungen | Supervision | Seminarreisen • Einzel- und Teamcoaching • Mediation, Konfliktlotsentraining • Prozessbegleitung in Schulen, Kliniken & sozialen Einrichtungen Rita Geimer-Schererz Im Birkets 22c D-69509 Mörlenbach Tel. 06209 712216 • Fax 06209 712218 geimer@dialog-forum.com www.dialog-forum.com KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:37 Seite S59 R PORTRÄTS Dr. Frank Görmar Gründer der ChangeWorks Akademie, Lehrtrainer und Lehrcoach, DVNLP – Int. Business-Coach-Erfahrung (Deutschland, USA, Spanien) – Biologe, Heilpraktiker & Psychodramaleiter, DFP 3 Jahre 1. Vorstand des DVNLP in einem wunderbaren Vorstandsteam Studiert bei: Stowasser, Dilts, Bandler, Reese, Robbins, DeLozier, Farrelly, Kibét, Portier Schwerpunkte: EXPLORER®: NLP-Ausbildungen (DVNLP) inkl. Trainer und Coach, DVNLP, Systemische Business-Coach Ausbildung, Großgruppenprozesse, Schwarmintelligenz-Prozess, Dialogos, Teamtrainings Renate Biebrach Ute Griessl Cersten Jacob Ausbildung, Beratung & Coaching Jahrgang 1958 Unser Kernangebot in Düsseldorf-Kaiserswerth: NLP-Ausbildungen in allen Trainingsstufen nach den Standards des DVNLP Weitere Informationen: DVNLP-Lehrtrainer Präsentations- und Lampenfieber-Coach Ausbildungen: Studium Schauspiel und Sprechwissenschaft, Lehrtrainer (DVNLP), Co-Mediation, Wingwave-Coaching Arbeitsschwerpunkte: Präsentationstraining und -coaching, Stimm- und Sprechtraining, Lampenfieber-Coaching mit Wingwave, Softskills für Profis, NLP-Ausbildungen, „10-Fingerschreiben in 2 Stunden“ – Emolearn-System Lottumstr. 20 • D-10199 Berlin ChangeWorks Akademie Rheinallee 3d D-55116 Mainz Tel. 06131 144290 / Fax 06131 1442919 info@changeworks.de www.changeworks-akademie.de Sabine Klenke NLP-Lehrtrainerin, DVNLP, Lehrcoach DVNLP und ECA, Dipl. Bankbetriebswirtin (BA), Supervisorin Qualifikationen: langjährige Managementerfahrung, NLP, Gestalttherapie, Supervision, lösungsfokussierte Kurztherapie, Systemische Strukturaufstellungen Schwerpunkte: Führungstrainings, Coaching-Ausbildungen, NLP-Ausbildungen, Einzel- /Teamcoachings Spezialitäten: Change- und Comeback-Coaching, Karrierecoaching für Frauen, Systeme Stellen training, coaching, consulting Am Herzogenkamp 15 • D-28359 Bremen Tel: 0421 230626 office@silcc.de – www.silcc.de Alte Landstraße 172 40489 Düsseldorf Tel: 0211 - 43 50 38 5 Fax: 0211 - 43 50 39 0 Web: www.nlp-kaiserswerth.de Mail: info@nlp-kaiserswerth.de Tel.: 030 4483285 • Fax.: 030 44047138 Mobil: 0172 3511726 daedalus-institut@email.de www.daedalus-institut.de www.präsentationscoaching.com www.lampenfieber-weg-coaching.de www.10-fingerschreiben.de Bianca Kopetz Barbara Knuth NLP-Lehrtrainerin (DVNLP), wingwaveTrainerin, Coach, Wirtschaftsmediatorin Jahrgang 1944 DVNLP-Lehrtrainerin DVNLP-Lehrcoach, ECA Ausbilderin Mediation BM Arbeitsschwerpunkt: Einjährige Coachausbildung zum lizenzierten wingwave-Coach in Kombination mit dem NLP-Practitioner (DVNLP) Ausbildung in Gestalttherapie, Mediation, Organisationsberatung, syst. Aufstellungen Diese Ausbildung führt in Kombination mit Magic Words zum Abschluss: Arbeitsschwerpunkte: • NLP-Ausbildungen • Mediations- und Coachingausbildungen • Stressmanagement • Einzel- und Teamcoaching Barbara Knuth & Team Wolfenbütteler Str. 4 • D-38102 Braunschweig Tel.: 0531-34 10 20 • Fax: 0531-233 76 13 info@knuth-team.de • www.knuth-team.de 6/2009 Mental-Coach für systemische KurzzeitKonzepte Mönckebergstraße 11 D-20095 Hamburg Fon: 040-3200 4936 Fax: 040-3200 4937 info@besser-siegmund.de www.besser-siegmund.de www.wingwave.com Folgender Hinweis erscheint auf unseren Zertifikaten BESSER-SIEGMUND-INSTITUT, zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierung von Aus- und Fortbildungen Kommunikation & Seminar S59 KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:37 Seite S60 TRAINER Porträts TRAINER P Dr. Gundl Kutschera Soziologin, Psychotherapeutin, Supervisorin, erste Lehrtrainerin für NLP im deutschsprachigen Raum Sie lehrt, forscht und trainiert seit mehr als 25 Jahren am eigenen Institut in den Bereichen Unternehmen, Gesundheit, Familie, Schule und Interkulturelles. In den Ausbildungen in A / D / CH werden die NLP-Techniken und deren Anwendung in den genannten Bereichen effektiv sowie mit Leichtigkeit gelehrt und nutzbar gemacht. Mehr Info: www.kutschera.org Cornelia Labandowsky Leiterin des IGH Sonnenhof, DVNLP-Lehrtrainerin, DVNLP-Lehrcoach, Fachfrau für Drawidische Ayurveda, Heilpraktikerin, systemische Paar- und Familientherapeutin Arbeitsschwerpunkte: Ausbildungen in NLP nach DVNLP (Practitioner, Master und Gesundheitscoach) Seminare in Drawidischer Ayurveda Systemische Strukturaufstellung Drawidian Rebalancing Weitere Fachgebiete: Hypnose • alternative Heilverfahren Gesundheitscoaching Fortbildungen auf einem liebevoll restaurierten Resthof, wunderschön gelegen zwischen Wiesen und Feldern, unmittelbar an der Ostsee. Büro Wien: Eisvogelgasse 1/1 0043 (0)1 597 5031 office@kutschera.org Büro Wiesbaden: Bahnstrasse 10 0049 (0) 611/5328106 c.effertz@kutschera.org Marion Lockert Pädagogin, Trainerin, Coach, Lehrbeauftragte DVNLP-Lehrtrainerin/Lehrcoach, Autorin Systemaufstellerin, Psychotherapeutin HP Stellvertr. Regionalsprecherin DGfS geboren 1958, Trainerin seit über 20 Jahren Das MLI bietet Ihnen Business Personal- & Organisationsentwicklung • Kommunikation, Kreativität • Kundenorientierung • Führung, Selbstmanagement, Persönlichkeit • Organisationsaufstellungen, Teamentwicklung Aus- & Weiterbildung, z.B. • NLP Coach Prac – umfassend & anspruchsvoll • Systemaufstellungen leiten! • Visual Tools Persönliche Entwicklung • Coaching • Familienaufstellungen • systemische Jahresgruppe „Numia“ • systemische Jahresgruppe „Mutige Manager“ Marion lockert – mit Hirn, Herz & Humor! Marion Lockert Institut Training. Coaching. Entwicklung Fröbelstr. 18 • D-30451 Hannover Tel.: 0511 - 763 51 69-0 www.marion-lockert-institut.de ML@marion-lockert-institut.de S60 Kommunikation & Seminar IGH Sonnenhof Cornelia Labandowsky Holm 5 • 24376 Hasselberg/Ostsee Tel 04643/186926 • Fax 04643/186936 info@igh-sonnenhof.de • www.igh-sonnenhof.de Evelyne Maaß Karsten Ritschl Wir sind Dipl.-Soz., Dipl.- Psych. und NLPLehrtrainer. Profitieren Sie von über 20 Jahren Lehr-Erfahrung und unseren zahlreichen BuchVeröffentlichungen Unsere Spezialgebiete: NLP-Practitioner, Master, Trainer, Coach LAB-Practitioner, LAB-Master. Lernen mit Kopf, Herz und Bauch. Nutzen: Sie erwerben Wissen, emotionale und soziale Kompetenz und wertvolle Erfahrungen. Jeder Mensch, der ein erfülltes Leben lebt, ist ein Gewinn für die gesamte Menschheit. Spectrum KommunikationsTraining Stierstraße 9 D-12159 Berlin Fon: 030-8 52 43 41 Fax: 030-8 52 21 08 e-mail: info@nlp-spectrum.de www.nlp-spectrum.de 6/2009 Linda Langeheine Leiterin von POWER BRAIN Zentrum für Mentales Training & Kommunikation Sachbuchautorin • NLP-Lehrtrainerin DVNLP Systemischer Coach (DVNLP) Wirtschafts- und Paarmediatorin Referentin für Konfliktmanagement Moderatorin & Coach für Stadtverwaltungen (insbesondere Vorgesetzten-Feedback) Hochschuldozentin • Kommunikationsexpertin Ausbilderin für Mentales Training Auftrittsspezialistin Schwerpunkte: Mentales Training für Business & Beruf Mediation • NLP-Ausbildung Gewichtscoaching • Lampenfieber ade Powerful Presentations in English Mentales Training & Übetechnik für Musiker NLP in Verkauf • Hypnotherapie POWER BRAIN Zentrum für Mentales Training & Kommunikation Am Ideck 3 • D-42781 Haan Telefon: 02129 1653 • LLangeheine@web.de www.powerbrain.org • www.nlp-and-more.org Rudolf Metzner Rudolf Metzner, seit 1994 als Consultant und Managementtrainer im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung tätig Arbeitsschwerpunkte: • Training Vertrieb, Marketing • Einzel- und Teamcoaching • Strategische Positionierung • Unternehmenskommunikation NLP-Schwerpunkte: • Business-Applikationen zur Organisationsentwicklung und Persönlichkeitsdiagnostik • Zertifizierte NLP-Ausbildungen Metzner Consulting Eisvogelstraße 24 D-85051 Ingolstadt Fon: +49 841 1289066 rudolfmetzner@kabelmail.de www.rudolfmetzner.de KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:37 Seite S61 R PORTRÄTS Anja Mýrdal Dr. Björn Migge Verheiratet, Vater. Studium Medizin und soziale Verhaltenswissenschaft. War Oberarzt und Dozent, UniSpital Zürich. Ausbildungen: Psychotherapie, Psychiatrie, NLP, Business-Coaching, Hypnotherapie, Psychodrama, systemische Therapie … Arbeitsschwerpunkte: Coaching-Seminare (5 bis 20 Tage) Business-Coach-IHK München (20 Tage) Hypnotherapie-Ausbildung (5 Tage) Lehr- und Arbeitsbücher (Coaching) Diana Nowak Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen (Gandhi) Sie haben viel gewonnen, … … wenn Sie in eine zertifizierte Ausbildung bei Anja Mýrdal & Team investieren! Anja Mýrdal und ihr Team bieten Ihnen • • • • Trainer-Ausbildungen Coach-Ausbildungen NLP-Ausbildungen zert. DVNLP e.V. | BDVT e.V. für BUSINESS und BERATUNG. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme! Feedbacks: www.drmigge.de > Team/Feedbacks/Stiftung Ahlsdorfer Weg 8 D-27383 Scheeßel Tel.: 0571.974.1975 • Fax: 0571.974.1976 www.drmigge.de Robert Reschkowski Jahrgang 1951 Kommunikationstrainer und Performance-Künstler NLP-Lehrtrainer (DVNLP) Lehrcoach (DVNLP) wingwave®-Lehrtrainer Spezialgebiet: • Personalentwicklung & ganzheitliche Kommunikation • Innere Blockaden/emotionale Balance • Wege der Selbstgestaltung und Selbstpräsentation • natürliche Rhetorik • Körpersprache und Territorialverhalten • NLP-Practitioner-, NLP-Master- und NLPCoach-DVNLP und wingwave-Coach-Ausbildungen SYNTEGRON personal-performance-training Schadowstr. 70 D-40212 Düsseldorf Tel.: 0211-5 58 05 35 • Fax: 0211-5 59 10 37 mobil: 0172 2157477 • e-mail: info@syntegron.de www.p-p-c.de • www.syntegron.de Natur: • Naturcoaching • Naturführungen • Pilger-Coaching ... auf den Spuren der Jakobspilger Mentale Gesundheit: • Qi Gong als Lebensweg • Visionen-Träume ... der Weg des Herzens • Workshops zu den Themen: Suizid von Mitarbeitern, Aggression als Kraftquelle für Veränderung Nichts wahrhaft Wertvolles erwächst aus Ehrgeiz und bloßem Pflichtgefühl sondern aus der Liebe und Treue zu den Menschen und Dingen. (Einstein) Anja Mýrdal & Team Dr. Björn Migge Portastraße 41 • D-32457 Porta Westfalica Qi Gong Lehrerin, Buchautorin, Mentorin, Sportlerin, Naturkind, Coach for mental health Tel. 04263 – 98 48 48 Fax 04263 – 94 198 info@anjamyrdal.de • www.anjamyrdal.de Martina Schmidt-Tanger Diana Nowak und Trainerteam Hauptstraße 9b • D-67374 Hanhofen Telefon 06344 2283 • Fax 06344 2283 www.ausdemherzenleben.de diana@ausdemherzenleben.de Thies Stahl Dipl.Psych., renommierte Ausbilderin für Coaching/NLP (NLP-Lehrtrainerin/LehrCoach DVNLP, ProC), Autorin, Unternehmensberaterin. Inhaberin von NLP professional, eines der führenden Ausbildungsinstitute für NLP. Arbeitsschwerpunkte: Lehrte als eine der ersten in Deutschland NLP und erabeitet mit anderen NLP-Pionieren die Curricula und Zertifikate des DVNLP. Gründung von ProC und CCC, zur Qualitätssicherung im Coaching. Spezialgebiet: Seit 25 Jahren eine der führenden Stimmen und Ausbilderinnen in Deutschland zu den Themen Coaching und NLP. Expertin/Kongresssprecherin Themen: Charisma, Coaching, Professional woman, Führung und NLP. Ihr neues Buch: Charisma-Coaching, ist bei Junfermann erschienen NLP professional Ehrenfeldstraße 14 D-44789 Bochum Tel.: 0234-33 19 51 Fax: 0234-33 25 81 info@NLP-professional.de 6/2009 Dipl.-Psych. DVNLP-Lehrtrainer, ProC- u. DVNLP-Lehrcoach Mitglied des DVNLP-Gründungsvorstandes Ausbildung in Gesprächspsycho-, Gestalt-, Familienund Hypnotherapie, NLP und Systemischer Strukturaufstellungsarbeit Spezialgebiete: Mediation und Konfliktmanagement, Process Utilities und Prozessorientierte Systemische Aufstellungsarbeit (ProSA) Arbeitsschwerpunkte: NLP-, Coaching-, Mediations- und Aufstellungs-Ausbildungen, Supervision, Psychotherapie Thies Stahl Seminare Dipl.-Psych. Thies Stahl Postfach 1121 D-25442 Quickborn Tel.: 04106 124388 • Fax: 03212 847 82 45 www.ThiesStahl.de TS@ThiesStahl.de Kommunikation & Seminar S61 KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:37 Seite S62 TRAINER Porträts TRAINER Yvonne van Dyck alles beginnt mit der id´ Leiterin der id´ institute consulting gmbh und der Cmore Group. NLP Lehrtrainerin und Cmore Mastertrainerin, Coach, Kreatorin des id´LOOPs id´ale: Cmore Ausbildungen: creative communication with confidence, competence and congruence = chance id´n: NLP + Cmore Practitioner, Master, Trainer, Coach, mag(net)ic selling u.v.m. – individuelle Business-Solutions unsere id´n bestimmen unsere Begegnungen ... institute consulting gmbh 4 NLP Furth 60 • A-5231 Schalchen • Austria fon: +43 7742 61116 office@id.co.at www.id.co.at www.cmorenlp.com Alfons Walter Wilma Pokornyvan Lochem Internationales Team aus erfahrenen Psychologen, Supervisoren und Coaches. Tätig in allen europäischen Sprachen. Arbeitsschwerpunkte: Coaching: Steigerung der persönlichen Effektivität. (Mitglied VW Coaching Pool) Training: „on the Job“ Coachingausbildung für Trainer, TRACER Zertifizierung, Training mit Seminarschauspielern. In 2004: Internationaler Deutscher Trainerpreis in Bronze für die Sparte Vertrieb In 2008: Zweifache Auszeichnung mit dem Internationalen Deutschen Trainerpreis für ein Vertriebskonzept (Debitel; Silber) und ein Coachingkonzept (VW Coaching; Bronze) In 2009: Gewinner des Coaching Awards Bestes Konzept Institut Synergie GmbH Weserstraße 37 • D-32602 Vlotho Fon: 05733 963603 • www.institut-synergie.de www.tracer-business.de • www.tracerautomotive.de • www.seminarschauspieler.de S62 Kommunikation & Seminar Anita von Hertel Heidrun Vössing Wirtschaftsmediatorin, Mediationstrainerin, Dozentin für Konfliktmanagement und Mediation an Universitäten und Instituten im In- und Ausland, eingetragene Mediatorin beim ö. Bundesministerium der Justiz Diplom-Pädagogin, DVNLP-Lehrtrainerin DVNLP-Lehrcoach Institutsleiterin von ART of NLP, Bielefeld Lehrbeauftragte Ausbildungen: Rechtsanwältin, Trainerin, NLP-Coach, Gruppendynamik, Supervision, Mediation (Lindner, Stahl, Dilts, Chang-Yun-Ta ...) in Europa, USA und China Ausbildung: Studium der Pädagogik, Psychologie und Soziologie NLP-Ausbildung an der NLP University Qualifizierung in den Bereichen Coaching und systemische Beratung Arbeitsschwerpunkte: • Mediation (auch Viel-Parteien-Mediation) • Mediationstrainings (zum Co-Mediator und Mediator) • mediative Team-Trainings • Mediations-Vorträge, die mehr sind als Vorträge Spezialgebiete: • Wavivid-Coaching • Systemische Coachingausbildung • Führungskräfte-Coaching • Auftritts-Coaching Akademie von Hertel Wellingsbüttler Weg 108 • D-22391 Hamburg Tel.: 040 5367911 • mobil 0177 5367911 Fax: 040 5367990 Anita@vonHertel.de • www.vonHertel.de Christiane Weismüller M.A. Germanistin, Erwachsenenpädagogin, Coach und Schreibtrainerin Aus- und Weiterbildungen: • Germanistik / Anglistik (M.A.) • Erwachsenenpädagogik • Coaching (DVNLP) • Gewaltfreie Kommunikation • Logotherapie und Existenzanalyse • Trauerbegleitung Arbeitsschwerpunkte • Sinnorientiertes Coaching in Lebenskrisen • Selbsteinfühlung mit Gewaltfreier Kommunikation • Schreiben in Beratung und Therapie • Schreibblockaden und Schreibprozess • Begleitung von Buch- und Seminarprojekten • Webseitentexte und berufliche Profile Oelmühlgasse 5 60489 Frankfurt Tel.: 069 / 24 14 01 50 info@kreative-entfaltung.de www.kreative-entfaltung.de 6/2009 Schnatsweg 34 a • D-33739 Bielefeld Tel.: 05206 920400 Fax: 05206 920485 info@art-of-nlp.de www.art-of-nlp.de Dr. Monika Wilke Mit der Methode ESPERE Klarheit schaffen, einfühlsam kommunizieren und mit sich selbst ins Reine kommen Lizenzierte Kommunikationstrainerin, ESPERE-Coach seit 1995, Vorstandsmitglied des Instituts ESPERE International Paris, Leiterin von RELIANCE-Deutschland, Promovierte Verhaltensforscherin, Autorin Arbeitsschwerpunkte: • Trainings zur Methode ESPERE® • Einzel- und Teamcoaching • klärende „Beziehungsdarstellungen“ • fokussierte Symbolanwendung • Mediation in Kohabitationskonflikten • Zusammenarbeit mit GFK-Trainern/innen Weitere Spezialitäten: • grenzüberschreitende Netzwerkbildung • Deutsch-Französische Kultur- und Sprachverständigung RELIANCE-Deutschland Siedlerweg 7 • D-79576 Weil am Rhein Tel.: +49 7621 1622760 info@reliance-deutschland.com www.reliance-deutschland.com www.institut-espere.com KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 24.11.09 12:05 Seite S63 R VISITEN KARTEN Ausbildungen in Gewaltfreier Kommunikation Nada Ignjatovic Savic, Katharina Sander, Christoph Hatlapa Beginn: Lehrgang A: 25.-28. Februar 2010 Lehrgang B: 06.-10. September 2010 1. 2. 3. 4. 5. Worte sind Fenster oder sie sind Mauern Vom Leiden zum Handeln Umgang mit starken Gefühlen Heilung, Versöhnung und Mediation Vertiefung der GfK und Würdigung der Abschlussarbeiten www.gewaltfrei-steyerberg.de 5/2009 Kommunikation & Seminar S63 KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:38 Seite S64 SEMINAR Kalender SEMINAR K N NLP Neurolinguistisches Programmieren Start im Januar 2010 NLP-Practitioner, NLP-Master Coach-Ausbildung Trainer-Ausbildung Zertifikate DVNLP und BDVT Aktuelle Ausbildungen für Fach- & Führungskräfte, Vertriebsmanager, angehende & gestandene Trainer oder Coaches, Selbständige Ausbildung DVNLP-Trainer 19-20 Tage Ausbildungsdauer je nach Wahlseminar zertifiziert nach DVNLP Anja Mýrdal Dr. Jan Kruse Paola Molinari Dieter Nelle Joachim Reich Martina Schmidt-Tanger Thies Stahl Marita Bestvater Dr. Jens Tomas Holger Backwinkel Dorothea Ziesenhenne-Harr (Lehrtrainer/innen, DVNLP) Anja Mýrdal & Team Training • Consulting • Coaching Ahlsdorfer Weg 8 • D-27383 Scheeßel Januar 2010* (Start) siehe www.anjamyrdal.de Scheeßel Tel.: 04263 984848 Fax: 04263 94198 eMail: info@anjamyrdal.de Web: www.anjamyrdal.de NLP professional Martina Schmidt-Tanger Ehrenfeldstraße 14 • D-44789 Bochum Tel.: 0234 331951 Fax: 0234 332581 eMail: info@nlp-professional.de Web: www.nlp-professional.de Preise je nach Veranstaltung * je nach Ausbildungsgang Termine dieser Ausbildung: 21.-24.01.2010 05.-08.07.2010 09.-10.07.2010 04.-05.09.2010 26.-28.11.2010 Bochum/Münster € 2.900,– BildungsScheck NRW max. € 500,– NLP-Grundkurs Einstieg in die Practitioner-Ausbildung Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn Thies Stahl Hamburg Tel.: 04106 124388 Fax: 03212 8478245 eMail: TS@ThiesStahl.de Web: www.ThiesStahl.de (Fortbildungspunkte für Psychotherapeuten/Ärzte unter den Teilnehmern) NLP INTENSIV Practitioner Ausbildung Brigitta Egly Bianca Kopetz NLP-Lehrtrainerin (DVNLP), wingwave®-Trainerin (ECA) und Wirtschaftsmediatorin In Kombination mit der Ausbildung zum wingwave-Coach und dem Magic Words-Training erwerben die Teilnehmer den Abschluss „Mental-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte“ € 390,– Lifework – Seminare & Trainings Brigitta Egly Daimlerstraße 21 • D-89250 Senden 23.-24.01.2010 (Beginn) Tel.: 07307 307951 Mobil: 0173 3013702 eMail: mail@nlp-ulm.info Web: www.nlp-ulm.info € 198,– pro Wochenende komplett (Buchbar sind 3 Wochenenden oder 9 Wochenenden) Besser-Siegmund-Institut Mönckebergstr. 11 • D-20095 Hamburg Start: 29.01.2010 Ende: 16.01.2011 Tel.: 040 327090 Fax: 040 32004935 eMail: info@besser-siegmund.de Web: www.besser-siegmund.de www.wingwave.com NLP-Practitioner und wingwave® als einjährige Coachingausbildung Gesamt € 4.260,– „Erfolg beginnt im Kopf“ NLP-Practitioner und wingwave® als einjährige Coachingausbildung 22.-24.01.2010 Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierung von Aus- und Fortbildungen Senden Die Ausbildungen können auch separat gebucht werden. Bitte erfragen Sie weitere Termine für die Ausbildung zum wingwave®-Coach. Die Trainerin steht gerne für persönliche Infotermine zur Verfügung. S64 Kommunikation & Seminar 6/2009 KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:38 Seite S65 R KALENDER NLP Neurolinguistisches Programmieren Einführung NLP-Coach-Ausbildung NLP Business Practitioner In 18 Tagen zum NLP Business Practitioner, mit Zusatzqualifikation „Berater Strategieentwicklung“ und Zertifikat DVNLP Cornelia Labandowsky DVNLP-Lehrtrainerin und DVNLP-Lehrcoach EAP, Heilpraktikerin FDH, systemische Paar- und Familientherapeutin DGfST, Leiterin des IGH Sonnenhof IGH Sonnenhof Holm 5 • D-24376 Hasselberg Manuela Brinkmann Grigor Nussbaumer Johann Garnitschnig NLPbiz – Business NLP Oberdorfweg 3 • CH-8916 Jonen/Zürich 04.-05.02.2010 Hasselberg Tel.: 04643 186926 Fax: 04643 186936 eMail: seminare@igh-sonnenhof.de Web: www.igh-sonnenhof.de € 220,– 04.-06-02.2010 Zürich Tel.: 0041 56 6409094 Mobil: 0041 79 2162328 Fax: 0041 56 6662617 eMail: info@nlpbiz.ch Web: www.nlpbiz.ch € 4.740,– für die gesamte Ausbildung (MwSt. befreit, ohne Kost und Logis) Profitieren Sie vom Frühbucher-Rabatt von 10% bis zum 29.12.2009! NLP-Practitioner »plus« Ulrich Bührle Karin Patzel-Kohler KRÖBERKommunikation Solitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart inklusive Basis-Seminar Tel.: 0791 954 16 90 eMail: info@kroeberkom.de Web: www.kroeberkom.de oder www.nlp-stuttgart.de NLP-Practitioner-Ausbildung (DVNLP) Supervision für alle NLP’ler NLP-Master-Ausbildung (INLPTA) Maria Schneider und Team 05.-07.02.2010 (Start + Basis-Seminar) 19 Tage Stuttgart ab € 1.965,– inkl. € 220,– Basis-Seminar zzgl. MwSt. Tempelhof-Seminare Maria Schneider Döllgast-Straße 12 • D-86199 Augsburg 05.-07.02.2010 (Beginn) Tel.: 0821 514012 Fax: 0821 514012 Augsburg Cornelia Labandowsky DVNLP-Lehrtrainerin und DVNLP-Lehrcoach EAP, Heilpraktikerin FDH, systemische Paar- und Familientherapeutin DGfST, Leiterin des IGH Sonnenhof IGH Sonnenhof Holm 5 • D-24376 Hasselberg 06.02.2010 Dr. Michael Schütte LifeLines GbR Dr. Michael Schütte Riemannstr. 34 • D-04107 Leipzig 06.02.2010 (Beginn) Tel.: 0700 15707963 Fax: 0700 15707963 eMail: info@life-lines.org Web: www.life-lines.org € 1.960,– inkl. MwSt. an Wochenenden Hasselberg Tel.: 04643 186926 Fax: 04643 186936 eMail: seminare@igh-sonnenhof.de Web: www.igh-sonnenhof.de 6/2009 € 65,– Leipzig Kommunikation & Seminar S65 KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:38 Seite S66 SEMINAR Kalender SEMINAR K NLP Neurolinguistisches Programmieren Aufbaukurs NLP im Berufsleben NLP-Master »plus« Diverse Module (Specials) einzeln buchbar NLP-Master-Ausbildung Vertiefungsthema der Ausbildung „Work Health Balance“ In Kombination mit der Ausbildung zum wingwave-Coach und dem Magic Words-Training erwerben die Teilnehmer den Abschluss „Work Health Balance-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte“ N Cornelia Labandowsky DVNLP-Lehrtrainerin und DVNLP-Lehrcoach EAP, Heilpraktikerin FDH, systemische Paar- und Familientherapeutin DGfST, Leiterin des IGH Sonnenhof IGH Sonnenhof Holm 5 • D-24376 Hasselberg Birgid Kröber Ulrich Bührle Bernd Isert Marita Bestvater KRÖBERKommunikation Solitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart 12.-13.02.2010 (Start) 18 Tage Tel.: 0791 954 16 90 eMail: info@kroeberkom.de Web: www.kroeberkom.de Stuttgart Besser-Siegmund-Institut Mönckebergstr. 11 • D-20095 Hamburg Start: 19.02.2010 Ende: 17.09.2011 Tel.: 040 327090 Fax: 040 32004935 eMail: info@besser-siegmund.de Web: www.besser-siegmund.de Fünftägiges Kompaktseminar in Hamburg mit Hamburg-Programm (27.04. bis 01.05.2011) Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierung von Aus- und Fortbildungen € 2.800,– zzgl. Verpflegung für die Kompaktwoche Diplom-Psychologen Cora Besser-Siegmund und Harry Siegmund Wirtschaftsmediatorin Bianca Kopetz alle NLP-Lehrtrainer (DVNLP), wingwave®-Trainer (ECA) 07.02.2010 Hasselberg Tel.: 04643 186926 Fax: 04643 186936 eMail: seminare@igh-sonnenhof.de Web: www.igh-sonnenhof.de € 95,– ab € 2.065,– + MwSt. Die Trainer stehen gerne für persönliche Infotermine zur Verfügung. NLP-Master Ausbildungsgruppe Thies Stahl (Fortbildungspunkte für Psychotherapeuten/Ärzte unter den Teilnehmern) Hamburg 2010/2011 NLP Practitioner Ausbildung inkl. Basiskurs auf Fuerteventura und in Bonn. Katja Dyckhoff DVNLP-Lehrtrainerin und Coach, ECA-Lehrtrainerin und Coach Psychotherapeutin, HPG Thomas Westerhausen DVNLP-Lehrtrainer, ECA-Lehrtrainer und Coach Psychotherapeut, HPG S66 Kommunikation & Seminar 6/2009 Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn 19.-21.02.2010 (Start) 25.-27.02.2011 (Ende) Tel.: 04106 124388 Fax: 03212 847 82 45 eMail: TS@ThiesStahl.de Web: www.ThiesStahl.de Hamburg Power Research Seminare Dyckhoff/Westerhausen Heidebergenstr. 21 • D-53229 Bonn Fuerteventura Teil 1: 06.-22.03.2010 Tel.: 0228 948 04 99 Fax: 0228 48 18 31 eMail: info@power-research-seminare.com Web: www.power-research-seminare.com € 390,– pro Wochenende (8 Wochenendseminare) Bonn Teil 2 – 3: 21.-25.04.2010 25.-29.06.2010 Seminarkosten: ab € 2.295,– Reisekosten (Flug, Transfer, Hotel mit HP: € 1.865,– im EZ) KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:38 Seite S67 R KALENDER NLP Neurolinguistisches Programmieren NLP – Trainer Ausbildung 8 x 3 Tage Nena M. Schröder und Trainer DVNLP-Lehrtrainerin/ Lehrcoach C T P Nena Schröder Coaching + Training + Persönlichkeitsentwicklung Ziegelstraße 32 b D-49074 Osnabrück Tel.: 0541 201048 eMail: info@nenaschroeder.de Web: www.nenaschroeder.de 26.-28.03.2010 Start immer freitags ab 16.00 Uhr bis sonntags Ende der Ausbildung: April 2011 Lingen/Ems € 2.380,– inkl. Vollverpflegung und Unterkunft im Zwei-Bett-Zimmer Hildesheimer Gesundheitstraining Das NLPt-System für die Psychosomatik, klinisch getestet Standardfortbildung für NLP-Practitioner oder Kompaktfortbildung für Hochqualifizierte (erfahrene NLP- und Hypnotherapeuten) NLP Trainers Training 4 x 5 Tage Prof. Dr. Gerhart Unterberger Dr. Klaus Witt Dipl. Soz. Päd. Christiane Christ Dr. med. Ingo Wilcke Dipl. Päd. K.H. Wenzel Institut für Therapie und Beratung an der HAWK HHG Hohnsen 1 • D-31134 Hildesheim Tel.: 05121 881421 eMail: it@hawk-hhg.de Web: www.hildesheimergesundheitstraining.de • NLP-Formate für Führungskräfte und Teams • Grundlagen der Psychologie und Gehirnforschung • Das individuelle Coach-Profil gestalten • Entwicklung von Markennamen für die eigene Methode • Entwicklung von eigenen Buchprojekten und Exposés für Veröffentlichungen und Akquise Raum Hildesheim 7 Wochenenden á € 350,– Kompakt: ab September 2010 3 Wochenenden á € 450,– Details siehe Homepage Greta Mildenberg Roger W. Vaisey (beide DVNLP-Lehrtrainer) Institut für systemisches NLP Greta Mildenberg Roger W. Vaisey Tarfenbööm 14 e • D-22419 Hamburg Tel.: 040 5535232 Fax: 040 53160688 eMail: mildenberg@isnlp.de Web: www.isnlp.de Ausbildung zum NLP-Business-Coach Standard: ab April 2010 Diplom-Psychologen Cora Besser-Siegmund und Harry Siegmund Wirtschaftsmediatorin Bianca Kopetz alle NLP-Lehrtrainer (DVNLP), wingwave®-Trainer (ECA) und als Gast-Trainerin Prof. Dr. Barbara Schott Besser-Siegmund-Institut Mönckebergstr. 11 • D-20095 Hamburg Tel.: 040 32004936 Fax: 040 32004937 eMail: info@besser-siegmund.de Web: www.besser-siegmund.de Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierung von Aus- und Fortbildungen 6/2009 01.-05.04.2010 (Ostern) Hamburg € 2.600,– inkl. MwSt., TG und Arbeitsmaterial Die Kompaktausbildung findet in drei einwöchigen Blöcken statt: 10.-14.05.2010 13.-17.09.2010 07.-12.02.2011 € 4.950,– zzgl. MwSt. und zzgl. Verpflegung (max. 12 Teilnehmer) In Kombination mit der wingwave®-Coaching-Ausbildung und dem Magic Words-Training erwerben die Teilnehmer dieser KompaktAusbildung den Abschluss „Business-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte“ Kommunikation & Seminar S67 KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:38 Seite S68 SEMINAR Kalender SEMINAR K NLP Neurolinguistisches Programmieren Ausbildung zum NLP-Trainer Intensivausbildung mit insgesamt 21 Tagen (5 x 2, 2 x 3, 1 x 5 Tage) Dipl.-Soz. Evelyne Maaß Dipl.-Psych. Karsten Ritschl (beide NLP-Lehrtrainer, DVNLP, IANLP) Spectrum KommunikationsTraining Stierstraße 9 • D-12159 Berlin Tel.: 030 852 43 41 Fax: 030 852 21 08 eMail: info@nlp-spectrum.de Web: www.nlp-spectrum.de Beginn der NLP-Trainer-Ausbildung: 29.-30.05.2010 (Trainer 1) 17.-18.07.2010 (Trainer 2) 16.-20.08.2010 (Trainer 3) 22.-24.10.2010 (Trainer 4) Trainer 5–7 und NLP-Trainer-Zertifizierung in 2011 im Spectrum in Berlin € 3.000,– (zzgl. MwSt.) Ratenzahlung möglich Coaching Systemischer Coach/ Business-Coach, Coach, DVNLP Birgid Kröber Prof. Dietmar Kröber Dr. Holger Sobanski Ulrich Bührle Bernd Isert KRÖBERKommunikation Solitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart 19.-21.02.2010 München Tel.: 0791 954 16 90 eMail: info@kroeberkom.de Web: www.kroeberkom.de 26.-28.02.2010 Stuttgart 17/21 Tage ab € 3.950,– + MwSt. Coaching-Fortbildung „Coaching-Tools und ProcessUtilities“ – Techniken für ein Update der eigenen Methodenkompetenz Systemischer Coach DVNLP Coaching-Prozesse gestalten und professionalisieren Thies Stahl DVNLP-Lehrtrainer und Lehrcoach, Gründungs- und Ehrenmitglied des DVNLP, Mitbegründer der Professional Coaching Association, Autor, brachte 1980 das NLP nach Deutschland Impulse am Meer Danziger Straße 5 • D-Westerland/Sylt Dr. Frank Görmar Achim Stark Lehrcoaches bzw. Lehrtrainer, DVNLP ChangeWorks Akademie Dr. Frank Görmar Rheinallee 3 d • D-55116 Mainz eMail: karst@impulse-am-meer.de Web: www.impulse-am-meer.de Birgid Kröber Prof. Dietmar Kröber Dr. Holger Sobanski Ulrich Bührle Bernd Isert KRÖBERKommunikation Solitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart Tel.: 0791 954 16 90 eMail: info@kroeberkom.de Web: www.kroeberkom.de – wochentags! – Westerland/Sylt € 655,– zzgl. MwSt. Tel.: 06131 144290 Fax: 06131 1442919 eMail: info@changeworks.de Web: www.changeworks-akademie.de Systemischer Coach/ Business-Coach, Coach, DVNLP 05.-07.03.2010 Freitag und Samstag 10-18 Uhr, Sonntag 10-16 Uhr 18.-21.03.2010 Start In einem ehem. Kloster Raum Frankfurt/M. € 3.490,– (MwSt. befreit) abzgl. Early Bird 10% bei Anmeldung bis Anfang Januar. 30.03.-01.04.2010 Stuttgart 20.-22.04.2010 München 17/21 Tage ab € 3.950,– + MwSt. S68 Kommunikation & Seminar 6/2009 KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:38 Seite S69 R KALENDER Coaching Integrative CoachingAusbildung – ICA modular 25 Tage, ca. 250 Stunden Trainerteam von Dr. Björn Migge (Autor Handbuch Coaching und Beratung) Tel.: 0571 974 1975 Fax: 0571 974 1976 Web: www.drmigge.de Systemik, NLP, Kognition, Psychodrama, Aufstellung, Hypno-Coaching, u.v.a.; orientiert an den Richtlinien des Dt. Fachverband Coaching (DFC) Systemisches Coaching – der Abschied von der Wahrheit Dr. Migge-Seminare® Weiterbildungsinstut Westf. Lippe Portastraße 41 D-32457 Porta Westfalica Prof. Dr. Frank Dievernich Systemischer Coach, FH Bern Möglicher Einstieg der Ausbildung zum Business Coach, ChangeWorks ChangeWorks Akademie Dr. Frank Görmar Rheinallee 3 d • D-55116 Mainz Tel.: 06131 144290 Fax: 06131 1442919 eMail: info@changeworks.de Web: www.changeworks-akademie.de 15 Starttermine im Jahr, zum Beispiel: 12.-16.04.2010 zwischen Bielefeld und Hannover ab € 3.520,– (MwSt.-befreit) für Gesamtausbildung 23.-25.04.2010 In einem ehem. Kloster Raum Frankfurt/M. € 540,– (MwSt. befreit) Paketpreis für die gesamte Business Coach Ausbildung auf Anfrage abzüglich Early Bird 10% Weitere Seminarangebote Abendtermine für Aufstellungen zu beruflichen, privaten oder Supervisionsanliegen Thies Stahl (Fortbildungspunkte für Psychotherapeuten/Ärzte unter den Teilnehmern) KOBIseminare Programm 2010 Berufsbegleitende Fortbildungen, Bildungsurlaube, Workshops aus den Bereichen: • Entwicklung berufl. Kompetenzen • Start in die Selbstständigkeit • Gesundheit – Körper – Entspannung • Tanz – Musik – Theater Internationale KOBI-Referenten/innen Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn Erster Dienstag im Monat 18:00 bis 22:00 Uhr Tel.: 04106 124388 Fax: 03212 847 82 45 eMail: TS@ThiesStahl.de Web: www.ThiesStahl.de Hamburg (Nähe Hbf.) KOBIseminare / KOBI e.V. Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund Ab 15.12.2009 bis September 2010 Tel.: 0231 5345250 Fax: 0231 53452510 eMail: info@kobi.de Web: www.kobi.de Dortmund € 50,– Preis je nach Veranstaltung BildungsScheck NRW und Bildungsprämie bis 50% der Seminargebühr, maximal € 500,– möglich 6/2009 Kommunikation & Seminar S69 KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:38 Seite S70 SEMINAR Kalender SEMINAR K Weitere Seminarangebote Systemische Aufstellungen leiten lernen übungsorientiert – didaktisch versiert – state of the art, mit Hirn, Herz, Seele und Humor 2,5 Jahre mit 44 Trainingstagen in 11 Blöcken á 4,5 Tage Level 1: 4 Basismodule Level 2: Spezialisierung auf • Profil Business/Coaching • Profil Therapie Mediation Marion Lockert zert. Systemaufstellerin, DVNLP-Lehrtrainer/-Coach, Regionalsprecherin DGfS, Mitglied infosyon Professional. HP-Psych., Reikilehrerin, Managementtrainerin Christopher Bodirsky zert. Systemaufsteller, Regionalsprecher DGfS, Mitglied infosyon. HP-Psych, Hypnotherapeut, personenzentrierter Berater GwG Ausbildung zum Paarcoach Fröbelstraße 18 • D-30451 Hannover Seminarbeginn Februar 2010 Abschluss September 2012 Tel.: 0511 76351690 eMail: service@marion-lockert-institut.de Web: www.marion-lockert-institut.de € 7.488,– MwSt. befreit zzgl. Prüfungsgebühr Tel.: 040 536 79 11 Mobil: 0177 536 79 11 Fax: 040 536 79 90 eMail: akademie@vonHertel.de Web: www.vonHertel.de € 290,– + MwSt. Johannes Ketteler Dipl.-Soz. Päd., Ausbildung in systemischer Familientherapie (RGST), Weiterbildung Hypnotherapie nach Erickson, Ausbildung in Traumazentrierter Psychotherapie, z.Z. Leiter des Krisenzentrums Dortmund KOBIseminare / KOBI e.V. Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund 01.-05.02.2010 Christiana Mandakini Jacobsen Thies Stahl Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn (zweijährige Paarcoaching-Ausbildung) (als Bildungsurlaub anerkannt) S70 Edith Börner Schauspielerin u. Kabarettistin, Solo-Programme, Theaterlesungen und Improtheater, Ensemblearbeit an versch. Bühnen, Unternehmenstheater und -beratung, PR-Beraterin, Mentorin für weibliche Führungskräfte. Seit 2006 Lehrauftrag für Schlüsselqualifikationen an der FH Köln Kommunikation & Seminar 6/2009 Hamburg Dortmund Tel.: 0231 5345250 Fax: 0231 53452510 eMail: info@kobi.de Web: www.kobi.de Tel.: 04106 124388 Fax: 03212 847 82 45 eMail: TS@ThiesStahl.de Web: www.ThiesStahl.de Die Erleuchtung über humorvolle Kommunikation Hannover 29.-31.01.2010 (als Einstieg in die zertifizierte Mediationsausbildung mit 10 Trainern oder als Einzelmodul für einen Praxis-Einblick in die Möglichkeiten der Mediation ...) (als Bildungsurlaub anerkannt) Gratis ! – Infoabend 11.01.2010 Akademie von Hertel Wellingsbüttler Weg 108 D-22391 Hamburg Anita von Hertel Grundkurs Zielcoaching in der Mediation, Schwerpunkt Wirtschaft und Arbeitswelt Grundlagen systemischer Beratung Marion Lockert Institut Training – Coaching – Entwicklung KOBIseminare / KOBI e.V. Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund € 235,– (ermäßigt € 220,–) BildungsScheck NRW und Bildungsprämie bis 50% der Seminargebühr willkommen Einstiegs- und Kennenlernseminare 05.-07.02.2010 14.-16.05.2010 Ort & Preis auf Anfrage unter www.paarcoachingausbildung.de 15.-17.02.2010 Dortmund Tel.: 0231 5345250 Fax: 0231 53452510 eMail: info@kobi.de Web: www.kobi.de € 155,– (ermäßigt € 144,–) BildungsScheck NRW und Bildungsprämie bis 50% der Seminargebühr willkommen KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:38 Seite S71 R KALENDER Weitere Seminarangebote Business-Trainer für Trainer, Personaler, Führungskräfte, Moderatoren Dr. Holger Sobanski Birgid Kröber Ulrich Bührle Anita von Hertel Grundkurs Erfolgsfaktoren der Mediation, Schwerpunkt Wirtschaft und Arbeitswelt (als Einstieg in die zertifizierte Mediationsausbildung mit 10 Trainern oder als Einzelmodul für einen Praxis-Einblick in die Möglichkeiten der Mediation ...) ProSA – Prozessorientierte Systemische Aufstellungsarbeit Thies Stahl 18.-20.02.2010 Start 16/26 Tage Tel.: 0791 954 16 90 eMail: info@kroeberkom.de Web: www.kroeberkom.de oder www.nlp-stuttgart.de Trainer, DVNLP Upgrade + 10 Tage in Abano/It. möglich Mediation KRÖBERKommunikation Solitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart Stuttgart ab € 4.300,– + MwSt. (16 Tage) zzgl. € 2.000,– für Upgrade Trainer, DVNLP (12 Tage) Akademie von Hertel Wellingsbüttler Weg 108 D-22391 Hamburg 26.-28.02.2010 Tel.: 040 536 79 11 Mobil: 0177 536 79 11 Fax: 040 536 79 90 eMail: akademie@vonHertel.de Web: www.vonHertel.de € 290,– + MwSt. Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn 26.-28.02.2010 Hamburg Hamburg Tel.: 04106 124388 Fax: 03212 847 82 45 eMail: TS@ThiesStahl.de Web: www.ThiesStahl.de (Fortbildungspunkte für Psychotherapeuten/Ärzte unter den Teilnehmern) Change-Management/ Strategische Personal- und Organisationsentwicklung Dr. Holger Sobanski Marion Michels Ulrich Bührle Fortbildung zur Vermittlung klassischer Methoden März – November 2010 05.-07.03.2010 Start 20 Tage Tel.: 0791 954 16 90 eMail: info@kroeberkom.de Web: www.kroeberkom.de Systemisch ausgerichtete Ausbildung für Berater, Personaler und Führungskräfte Entspannungspädagogik KRÖBERKommunikation Solitudeallee16 • D-70439 Stuttgart € 350,– Stuttgart € 5.400,– + MwSt. Karina Müller Dipl.-Management Coach, Entspannungspädagogin, Mediatorin, Institutsleiterin KOBIseminare / KOBI e.V. Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund 06.03.-14.11.2010 Dortmund Tel.: 0231 5345250 Fax: 0231 53452510 eMail: info@kobi.de Web: www.kobi.de (berufsbegleitend, 144 Unterrichtsstunden) € 1.152,– (in monatl. Raten) BildungsScheck NRW bis € 500,– Bildungsprämie bis € 153,– möglich Kostenloser Infoabend am 15.01.2010, Anmeldung erforderlich 6/2009 Kommunikation & Seminar S71 KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:38 Seite S72 SEMINAR Kalender SEMINAR K Weitere Seminarangebote Gewaltfrei Kommunizieren nach dem Modell von Marshall B. Rosenberg Dorothea Heimann Coach, Dipl.-Päd., Lehrerin, WenDo/Aikido-Trainerin KOBIseminare / KOBI e.V. Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund Dortmund Tel.: 0231 5345250 Fax: 0231 53452510 eMail: info@kobi.de Web: www.kobi.de Fortbildung von März – Juni 2010 (berufsbegleitend, 96 Unterrichtsstunden, 1. Block als Bildungsurlaub anerkannt) 15.03.-20.06.2010 € 990,– (in monatl. Raten) BildungsScheck NRW bis € 445,– willkommen und Bildungsprämie bis € 154,– möglich Kostenloser Infoabend am 12.01.2010, Anmeldung erforderlich Hypnose Basis Seminar Fortbildung zum zertifizierten Trauerbegleiter – Trauernde einfühlsam und kompetent begleiten (berufsbegleitend, 80 Unterrichtsstunden, 1. Block als Bildungsurlaub anerkannt) Systemische AufstellungsAusbildung auf Fuerteventura und in Bonn. Greta Mildenberg Roger W. Vaisey (beide DVNLP-Lehrtrainer) Institut für systemisches NLP Greta Mildenberg Roger W. Vaisey Tarfenbööm 14 e • D-22419 Hamburg 19.-21.03.2010 (21 Stunden) Tel.: 040 5535232 Fax: 040 53160688 eMail: mildenberg@isnlp.de Web: www.isnlp.de € 360,– inkl. MwSt., TP und Arbeitsmaterial Irmgard Häussermann Trauerbegleiterin (Ausbildung bei Dr. Jorgos Canacakis), Ausbilderin von Trauerbegleiter/Innen, Lehrerin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, langjährige Tätigkeit in der Erwachsenenbildung, Kinder- und Jugendpsychatrie, Weiterbildung in Biographiearbeit KOBIseminare / KOBI e.V. Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund 22.03.-26.09.2010 Katja Dyckhoff DVNLP-Lehrtrainerin u. Lehr-Coach, ECA-Lehrtrainerin u. Lehr-Coach Psychotherapeutin, HPG Power Research Seminare Dyckhoff/Westerhausen Heidebergenstr. 21 • D-53229 Bonn Thomas Westerhausen DVNLP-Lehrtrainer u. LehrCoach, ECA-Lehrtrainer u. Lehr-Coach Psychotherapeut, HPG Mediation Anita von Hertel Grundkurs Zielcoaching in der Mediation, Schwerpunkt Wirtschaft und Arbeitswelt (als Einstieg in die zertifizierte Mediationsausbildung mit 10 Trainern oder als Einzelmodul für einen Praxis-Einblick in die Möglichkeiten der Mediation ...) S72 Kommunikation & Seminar 6/2009 Hamburg Dortmund Tel.: 0231 5345250 Fax: 0231 53452510 eMail: info@kobi.de Web: www.kobi.de Tel.: 0228 948 04 99 Fax: 0228 48 18 31 eMail: info@power-research-seminare.com Web: www.power-research-seminare.com € 840,– (in monatl. Raten) BildungsScheck NRW bis € 420,– und Bildungsprämie bis € 154,– möglich Fuerteventura Teil 1: 27.03.-12.04.2010 Bonn Teil 2–4: 28.04.-02.05.2010 09.07.-13.07.2010 27.08.-29.08.2010 ab € 2.990,– Reisekosten (Flug, Transfer, Hotel mit HP: € 1.865,– im EZ) Akademie von Hertel Wellingsbüttler Weg 108 D-22391 Hamburg 16.-18.04.2010 Tel.: 040 536 79 11 Mobil: 0177 536 79 11 Fax: 040 536 79 90 eMail: akademie@vonHertel.de Web: www.vonHertel.de € 290,– + MwSt. Hamburg KuS-06-2009-TP_Seminare:KuS-2009 27.11.09 14:38 Seite S73 R KALENDER Weitere Seminarangebote Fortbildung zum LAB-Profile-Practitioner (ideales Werkzeug für Trainer und Coaches) Karsten Ritschl Dipl. Psych., NLP-Lehrtrainer, LAB-Profile-Trainer, LehrCoach Das Language- und Behaviour-Profil ist ein vielseitiges Werkzeug basierend auf den NLP-Metaprogrammen, das uns ermöglicht, Menschen zu verstehen und zu motivieren. Geist, Struktur und Bewegung Dimensionen der Aufstellungsarbeit 01.-03.05.2010 Hotel in Berlin Tel.: 030 852 43 41 Fax: 030 852 21 08 eMail: info@nlp-spectrum.de Web: www.nlp-spectrum.de € 660,– (plus MwSt.) inkl. Mittagessen, Getränke und Tagungspauschale (Frühbucher-Rabatt bis 31.12.2009 – € 580,–) Michaela Kaden Thies Stahl (Professionelles 2-jähriges-Training) LAB 2010 Profile Consultant/ Trainer Certification Program Spectrum KommunikationsTraining Stierstraße 9 • D-12159 Berlin Shelle Rose Charvet Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn 17.-20.06.2010 Start 19.-22.01.2012 Ende Tel.: 04106 124388 Fax: 03212 847 82 45 eMail: TS@ThiesStahl.de Web: www.ThiesStahl.de acht 4-tägige Lehr- und vier 3-tägige Praxisseminare Success Strategies Shelle Rose Charvet 26.07.-06.08.2010 eMail.: info@wordsthatchangeminds.com Web: www.LABprofilecertification.com Burlington, Ontario – Canada (near Toronto) USD 4.997,– USD 300,– discount for registration received by 31.01.2010 (USD 1.000,– deposit required) 6/2009 Kommunikation & Seminar S73 KuS-06-2009:KuS-2009 08.12.09 09:05 Seite 74 VORSCHAU Im nächsten Heft Impressum Empathie, Pseudo-Gefühle, Du-Botschaft Friedemann Schulz von Thun und die GFK-Trainerin Gerlinde Ruth Fritsch diskutieren darüber, wie Kommunikation gelingen kann. Dies und mehr zum Schwerpunkt Gewaltfreie Kommunikation in der ersten Ausgabe von K&S im neuen Jahr. Chefredaktion und Büro: Regine Rachow (V.i.S.d.P.) Heckenrosenweg 18 A • D-18209 Bad Doberan Tel: 038203 736067 • Fax: 038203 743960 eMail: rachow@junfermann.de Bildredaktion: Helena Becker Abonnements & Anzeigen: Stefanie Linden Projektleitung, Anzeigen • Tel: 05251 134416 Monika Köster Abo-Betreuung • Tel: 05251 134414 Simone Scheinert Website-Betreuung • Tel: 05251 134423 Junfermann Verlag Postfach 1840 • D-33048 Paderborn Tel: 05251 1344 - 0 • Fax: 05251 134444 eMail: infoteam@junfermann.de • www.ks-magazin.de Führung als Geschenk? Was Chefs Einfluss auf Teams und deren Arbeit verschafft – Uwe Reineck über wirksame Eigenschaften von Führungskräften und Konsequenzen für deren Ausbildung. Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG Postfach 1840 • D-33048 Paderborn Imadstr. 40 • D-33102 Paderborn www.junfermann.de Layout & Satz: Junfermann Druck & Service GmbH & Co. KG, Paderborn Druck: Zimmer Print+Medien Service GmbH, Büren-Wewelsburg © Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG Paderborn 2009. Alle Rechte vorbehalten. Blick in die Seele Malen und Zeichnen im Coaching? Aber ja, sagt unser Autor Horst Lempart. Denn Bilder sagen zuweilen mehr als Worte. Nachdruck oder Vervielfältigung des Heftes oder von Teilen daraus nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Die Verantwortung für die Inhalte von Leserbriefen und Anzeigen liegt ausschließlich bei den Autoren bzw. Inserenten. Für unverlangt eingesandtes Material übernimmt der Verlag keine Gewähr. Die Meinung der namentlich gekennzeichneten Beiträge gibt nicht in allen Fällen die Meinung der Redaktion wieder. Kommunikation & Seminar (bisher: MultiMind – Magazin für professionelle Kommunikation) 18. Jahrgang erscheint 6x jährlich, jeweils Ende der geraden Monate Kreativ & bildhaft. Und: Online! KS-Leser können sich 2010 auf zwei neue Rubriken freuen. Mathias Maul zeigt Coaches, Trainern und Therapeuten Wege zum effektiven Online-Marketing. Elke Meyer vermittelt Anregungen, wie sich Metaphern und Geschichten wirkungsvoll ins Bild setzen lassen. AKTUELL Seminarkalender • neue Bücher • Trainerporträts Anzeigenschluss für Heft 1/2010 ist der 15. Januar 2010 Heft 1/2010 erscheint am 25. Februar 2010 74 Kommunikation & Seminar 6/2009 Jahresabonnement € 39,– • Einzelheft 7,50 jeweils zuzügl. Versandkosten. Studentenabonnement (gegen Nachweis): € 39,– ohne Versandkosten. Gültige Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2003 ISSN 1862-3131 Bilder von Fotolia.com: Andrey Armyagov, AVAVA, dijital_kalem, Doctor Kan, Elenathewise, free_photo, Helder Almeida, KENCKOphotography, microimages, Monkey Business, Pavel Losevsky, photolens, pixhunter.com, Tinichan, Yuri Arcurs Dieser Ausgabe liegen folgende Beilagen bei: Asanger Verlag Junfermannsche Verlagsbuchhandlung KS-Titel-06-09:KuS-Titel-2009 08.12.09 08:53 Seite u3 www.klett-cotta.de/psycho Violet Oaklander Verborgene Schätze heben Wege in die innere Welt von Kindern und Jugendlichen Louis W. Sander Die Entwicklung des Säuglings, das Werden der Person und die Entstehung des Bewusstseins Heinz Weiß Das Labyrinth der BorderlineKommunikation Klinische Zugänge zum Erleben von Raum und Zeit Aus d. Amerikan. v. H. Höhr und T. Kierdorf 2009. 320 Seiten, broschiert € 26,90 (D) ISBN 978-3-608-94518-8 Aus d. Amerikan. v. H. Haase. 2009. 370 Seiten, gebunden € 39,90 (D) ISBN 978-3-608-94525-6 2009. 220 Seiten, gebunden € 29,90 (D) ISBN 978-3-608-94513-3 Unschätzbare Anleitungen für jeden Therapeuten, eins zu eins umsetzbar. Kaleidoskop der modernen Säuglings- und Kleinkindforschung Wolfram Ehlers Alex Holder Psychoanalytische Verfahren Reihe Basiswissen Psychoanalyse Band 2 2009. 380 Seiten, gebunden mit 18 Abbildungen und Tabellen € 37,90 (D) ISBN 978-3-608-94404-4 Borderline: Therapiefortschritte sind möglich Psychoanalytisches Grundwissen: Komplexe Inhalte klar und verständlich präsentiert Ursula Gast / Elisabeth Christa Markert / Klaus Onnasch / Thomas Schollas Trauma und Trauer Impulse aus christlicher Spiritualität und Neurobiologie Klaus Theuretzbacher Peter Nemetschek Coaching und Systemische Supervision mit Herz, Hand und Verstand Handlungsorientiert arbeiten, Systeme aufbauen lien ] com] aining , at, OG, Side) .2010 h] ten: nter: om Christian Pross Verletzte Helfer Umgang mit dem Trauma: Risiken und Möglichkeiten, sich zu schützen Gisela Hötker-Ponath Trennung und Scheidung– Prozessbegleitende Interventionen in Beratung und Therapie Vorwort v. Luise Reddemann 2009. 288 Seiten, broschiert, 13 Farbabb. € 26,90 (D) ISBN 978-3-608-89090-7 2009. 303 Seiten, broschiert € 27,90 (D) ISBN 978-3-608-89086-0 Wenn Helfer Hilfe brauchen: Das erste forschungsgestützte Buch zum Thema »Sekundäre Traumatisierung« . Wer als Berater oder als Therapeutin mit Trennungspaaren und -familien arbeitet, findet hier fundiertes Basiswissen für alle Phasen des Trennungsgeschehens. 2009. 264 Seiten, broschiert € 26,90 (D) ISBN 978-3-608-89085-3 Traumatisierte Menschen brauchen mehr als medizinischpsychologische Behandlung. Ein Buch für Psychotherapeuten, Trauerbegleiter, Seelsorger und Trauernde. 2009. 280 Seiten mit ca. 80, größtenteils farbigen Abb., broschiert € 25,90 (D) ISBN 978-3-608-89084-6 Ein Buch für alle Praktiker im psycho-sozialen Bereich, in Wirtschafts- und Dienstleistungscoachings. KS-Titel-06-09:KuS-Titel-2009 08.12.09 08:52 Seite u4 w G