argumente - Jobcenter Dortmund und Jobcenter Kreis Unna
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argumente 2. HJ-12 Jobcenter Dortmund und Jobcenter Kreis Unna – das Magazin beraten Bewerberzentrum und Bewerbercafé eröffnet | JobOffensive | entwickeln Jobcenter Dortmund arbeitet an Leitbild | Führungsebene erweitert | beschäftigen Minijobs | Förderung von Arbeitsverhältnissen | kooperieren Bündnis Teilzeit-Ausbildung | Best Ager | einsteigen Förderzentrum | Haus der Jugend in Selm | qualifizieren Weiterbilden bringt weiter | fördern Jobcafés für Migrantinnen Jobcenter Dortmund und Kreis Unna: Minijobs erfolgreich umgewandelt! 04_ b eraten _ Bewerberzentrum // Bewerbercafé // Beste Betreuung für Jobsuchende am Königshof und an der Steinstraße 05_ e insteigen _ JobOffensive // „Wir gehen in die Offensive! // Intensivere Betreuung von Langzeitarbeitslosen mit Arbeitserfahrung 06_ e ntwickeln _ Leitbild // Das Ziel? Identifikation! // Das Jobcenter Dortmund hinterfragt sein Selbstverständnis 10 _ 09_ e ntwickeln _ Eine starke Spitze // Jobcenter Dortmund erweitert Führungsebene // Liebe Leserinnen und Leser, Heike Bettermann verantwortet den Schwerpunkt „Markt und Integration“ das Jahr 2012 neigt sich dem Ende zu. Bevor jetzt die hektische Vorweihnachtszeit beginnt, präsentieren wir Ihnen die letzte Ausgabe von argumente in dieser Form. 10_ b eschäftigen _ Minijobs // Der Mann fürs Grün // Ernst Wittkop hat mit 63 Jahren endlich seinen Traumjob gefunden 14_ k ooperieren _ Teilzeit-Ausbildung // Netzwerk geht online // Wer privat Verantwortung trägt, ist auch im Job zuverlässig 14 _ 16_ b ewegen _ FAV // Dortmund: Helfer im Handwerk // Kreis Unna: Anpacken in der Autoverwertung argumente gibt es seit 2008. Das Magazin wurde konzipiert, um arbeitsmarktpolitische Maßnahmen näher zu beleuchten und Einblicke in die Arbeit der Jobcenter zu geben. Wir haben dazu viele positive Rückmeldungen erhalten. Durch einige Artikel konnten wir auch neue Diskussionen anstoßen und Problembewusstsein wecken. Wir können also mit Stolz sagen, dass unser Magazin „gute Argumente“ für Engagement und Einsatzbereitschaft im arbeitspolitischen Bereich geliefert hat. Nun ist es Zeit, argumente eine neue, zeitgemäße Form zu geben. Ab 2013 wird aus unserem Magazin eine Zeitung: handlicher, kompakter – aber nicht weniger informativ. Im sogenannten „Berliner Format“ kommt die Frühjahrsausgabe heraus: Mit klarer Berichterstattung und Hintergrundinformation – und das in der gewohnten, journalistisch hohen Qualität – halten wir Sie weiter auf dem Laufenden. 18_ k ooperieren _ Best Ager // Immer nach vorne schauen // BVB-Oldstar Theo Redder unterstützt den Job-Club für ältere Arbeitslose 20_ e insteigen _ Förderzentrum // Den eigenen Weg finden // Das Plan B Förderzentrum lässt jungen Erwachsenen Raum, sich zu erproben Foto: Peter Dorn _ 20 22_ e insteigen _ Haus der Jugend in Selm // Keiner darf verloren gehen // Für das kommende Jahr 2013 wünschen wir Ihnen schon jetzt alles Gute und ein geruhsames Weihnachtsfest 2012. Ihr Uwe Ringelsiep Geschäftsführer Jobcenter Kreis Unna Drei Institutionen kooperieren unter einem Dach 24_ q ualifizieren _ Weiterbilden bringt weiter // Polit-Talk auf dem roten Sofa // Ihr Frank Neukirchen-Füsers Geschäftsführer Jobcenter Dortmund 33 starke Weiterbildungsträger informierten im Dortmunder U 26_ fördern _ Jobcafés // Migrantinnen stärken ihre Kompetenzen // Austausch und Informationen rund um die Jobsuche 02 _ argumente _ 26 argumente _ 03 beraten _ Bewerberzentrum und Bewerbercafé einsteigen _ JobOffensive „Wir gehen in die Offensive!“ ›B ewerberzentrum am Königshof und Bewerbercafé an der Steinstraße eröffnet › Intensivere Betreuung für Langzeitarbeitslose mit Arbeitserfahrung Beste Betreuung für Bewerber V ier voll ausgestattete EDV-Arbeitsplätze im Erdgeschoss des Jobcenter-Standortes Königshof und die Betreuung durch Bewerbungsprofis – das Jobcenter Dortmund hat seinen Service für Kundinnen und Kunden in der Bewerbungsphase noch weiter verbessert und Mitte des Jahres ein Bewerberzentrum eröffnet. Im Herbst folgte außerdem die Einrichtung eines Bewerbercafés am Jobcenter-Standort Steinstraße. „Das Bewerberzentrum und das Bewerbercafé sind ein echtes Plus für Jobsuchende“, erklärt Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund. „Mit kompetenter Begleitung können Kunden des Jobcenters hier ihre Bewerbungen schreiben. Aber das ist noch nicht alles. Gemeinsam mit einem Bewerbungscoach können sie ihre Suchstrategien überprüfen und ihre bisherigen Bewerbungsaktivitäten analysieren. Das sind die richtigen Bausteine für mehr Erfolg im Bewerbungsverfahren.“ Yvonne Apelhorst vom Bildungszentrum Westfalen für Wirtschaft, Handel und Soziales e.V. (bzw), die am Königshof die Bewerber unterstützt, erläutert das Procedere: „Die Kunden des Jobcenters erhalten von ihren Arbeitsvermittlern einen sogenannten Zuweisungszettel mit einem konkretem Jobangebot. Mit unse- rer Hilfe erstellen sie hier im Bewerberzentrum alle Bewerbungsunterlagen: Foto, Anschreiben und Lebenslauf. Inklusive Briefmarke und Umschlag landet die Bewerbung dann noch am selben Tag im Briefkasten.“ Die Bewerbungscoaches haben für die Kundinnen und Kunden viele gute Tipps aus der Praxis parat: Sie entwickeln gemeinsam mit ihren Klienten Selbstmarketingstrategien, trainieren Bewerbungsgespräche und zeigen Wege auf, wie Interessenten offene Stellen oder für sie interessante Unternehmen aufspüren können. Yvonne Hurdes vom bzw berichtet: „Das Angebot läuft seit Mai dieses Jahres und wird sehr gut angenommen.“ Auch das Bewerbercafé, das im Herbst an der Steinstraße an den Start gegangen ist, verzeichnet viele Besucher. Sowohl im Bewerberzentrum als auch im Bewerbercafé werden die Kundinnen und Kunden des Jobcenters nicht nur professionell bei der Erstellung ihrer Unterlagen unterstützt, sie können auch kostenlos im Internet Stellen recherchieren oder Online-Bewerbungen verschicken. Das komplette Bewerbungspaket gibt’s schließlich auf USB-Stick zur weiteren Verwendung. Das Jobcenter Dortmund hat am Standort Steinstraße (Fotos links und rechts) ein Bewerbercafé und am Standort Königshof ein Bewerberzentrum eingerichtet. Fotos (3): Joe Kramer Sie wollen mehr wissen? ›Dietmar.Geissen@jobcenter-ge.de ›Dieter.Hellweg@jobcenter-ge.de 04 _ argumente B is zu 250 Personen betreut ein Arbeitsvermittler im Jobcenter Dortmund. Trotz immer effektiverer Abläufe, aussagekräftiger Profilerstellung und intensiver Kooperation mit Arbeitgeberservice, Sachbearbeitung und Trägern können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei diesen Zahlen nicht jeden Einzelnen so intensiv fordern oder fördern wie sie es gerne wollen. Im Projekt „JobOffensive“ ist das seit dem ersten Oktober anders. In insgesamt drei Teams kümmern sich rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jeweils „nur“ 100 Kunden. Christoph Schulte, ein „alter Hase“ in Sachen Arbeitsvermittlung, freut sich: „Endlich kann ich meine Vorstellungen von einer individuellen, zielgerichteten Betreuung und Arbeitsvermittlung umsetzen.“ Die Joboffensive ist ein auf zwei Jahre angelegtes Modellprojekt. Es soll Langzeitarbeitslose durch intensivere Betreuung in Arbeit bringen. Das Vorhaben zielt vor allem auf Langzeitarbeitslose mit abgeschlossener Ausbildung oder längerer Arbeitserfahrung – deren Chancen auf einen Job also trotz teils jahrelanger Arbeitslosigkeit noch vergleichsweise gut sind. Bereichsleiterin Daniela Tomczak betont: „Die Arbeitsaufnahme steht im Vordergrund und nicht die Qualifizierung.“ Für das von Bund und Land geförderte Projekt hat das Jobcenter 30 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Rund zehn Teammitglieder bringen bereits Erfahrungen aus anderen Bereichen des Jobcenters mit. Die Struktur der JobOffensive sieht vor, dass an den drei Jobcenter-Standorten jeweils ein Team aktiv ist, das sich auf die Vermittlung konzentriert. Vier Sachbear- Das Team „JobOffensive“ betreut Arbeitsuchende mit großem Vermittlungspotenzial besonders intensiv. Foto: Joe Kramer beiter für das Leistungsrecht halten den Arbeitsvermittlern den Rücken frei. Daniela Tomczak erläutert: „Wir werden deutlich mehr Menschen in Arbeit vermitteln, das erhöht den Verwaltungsaufwand: Leistungsbezug und Arbeitseinkommen werden neu ausgerechnet, der Unterstützungsbedarf muss neu ermittelt werden, im Idealfall werden wir Kundenakten für immer schließen, weil Kunden endlich wieder selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen können.“ Nachdem die 30 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer intensiven Schulung im Jobcenter für ihre neue Aufgabe fit gemacht wurden, hat zum Projektstart Anfang Oktober noch einmal eine Fortbildung für alle Teammitglieder begonnen. Auf dem Programm standen eine Woche lang Themen wie Vertriebs- und Arbeitgeberorientierung oder Personalbeschaffung. „Es ist wichtig, dass die Arbeitsvermittler des Jobcenters mit beiden Seiten gut umgehen können – mit den Arbeitgebern ebenso wie mit den Jobsuchenden“, erklärt Daniela Tomczak. Nur so kann die intensive Betreuung Früchte tragen. Das Aufgabenspektrum der Arbeitsvermittler reicht von einer stärkenorientierten Beratung bis hin zur Begleitung bei Bewerbungsgesprächen. Nach einem Jahr möchte das Jobcenter Dortmund zirka 1.450 Langzeitarbeitslose vermittelt haben. Die JobOffensive baut auf Erfahrungen auf, die das Jobcenter Berlin in einer Pilotphase gemacht hat. In der Rhein-RuhrRegion setzen unter anderem die Jobcenter in Duisburg, Köln und Dortmund das Projekt um – nach erfolgreichem Verlauf könnte die intensive Betreuung für bestimmte Zielgruppen bundesweit Schule machen. Evaluiert und begleitet wird die JobOffensive vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen. Sie wollen mehr wissen? ›Daniela.Tomczak @jobcenter-ge.de argumente _ 05 entwickeln _ Leitbild entwickeln _ Leitbild „An dem Leitbild-Prozess wollte ich mitarbeiten, weil es mich interessiert zu wissen, wo das Jobcenter Dortmund aktuell steht und in welche Richtung es sich entwickeln möchte. Mein Wunsch ist es mitzuhelfen, die Arbeitsabläufe für die Zukunft noch mehr zu optimieren.“ Julia Berens, Sachbearbeiterin im Jobcenter Dortmund „Die Chance mitzugestalten und im Rahmen der Mitarbeiter beteiligung Einfluss nehmen zu können, ist neben der inhalt lichen Herausforderung auch eine ganz besondere persönliche Erfahrung. Im Austausch mit allen Ebenen erlebe ich aktuell hautnah, wie sich unser Jobcenter nunmehr nicht nur eine Hausnummer gibt, sondern auch eine ‚Seele’ …“ Verschiedene Arbeitsgruppen feilen am Leitbild des Jobcenters Dortmund. Fotos (5): Joe Kramer Sie wollen mehr wissen? ›Christian.Scherney@jobcenter-ge.de Das Ziel ? Identifikation ! › Das Jobcenter Dortmund erarbeitet ein Leitbild Einmal im Jahr treffen sich Führungskräfte und Bereichsleiter des Jobcenters Dortmund zu einer Klausur tagung. Im November 2011 entbrannte auf einer solchen Tagung eine angeregte Debatte über das Selbst verständnis des Jobcenters Dortmund – über den Umgang mit den Kunden, die interne Kommunikation und den Führungsstil. Für welche Werte sollen beziehungsweise können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters Dortmund in Zukunft einstehen? 06 _ argumente „Es war die richtige Diskussion zur rechten Zeit“, meint Christian Scherney, Pressesprecher des Jobcenters Dortmund und Projektleiter für die Leitbildentwicklung. Fragen zum Selbstverständnis „waberten“ bereits seit Zusammenlegung von Arbeitsagentur und kommunaler Grundsicherungsbehörde zu ARGEn durch alle Mitarbeiterebenen, aber eine nachhaltige Planung für ein Selbstbild wurde erst 2012 möglich. Denn erst seit 2011 steht die gesetzliche Grundlage für eine dauerhafte Struktur der Institution Jobcenter fest. Scherney: „Um deutlich zu machen, dass wir ein soziales Dienstleistungsunternehmen sind und nicht bloß eine Behörde, die Geld auszahlt, haben wir den Leitbildprozess angestoßen.“ Das Ziel: Identifikation! Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Jobcenters erarbeiten gemeinsam Leitsätze, hinter denen sie hundertprozentig stehen können. Wer am Ende sagen kann: „Mein Arbeitgeber – das Jobcenter Dortmund – steht für Werte, auf die ich stolz bin, die ich selbst mitentwickelt habe und die uns gemeinsam in unserer täglichen Arbeit tragen“, der wird seine Arbeit effektiver, zufriedener und besser erledigen. Im April 2012 fiel die Entscheidung, den Leitbildprozess mit externer Unterstützung umzusetzen. Das Heranziehen einer Beratungsfirma war ein Signal an die Belegschaft, dass auch die Führungsebene bereit ist, den kritischen Blick von außen zuzulassen. „Unabhängigkeit ist uns wichtig“, fasst Scherney zusammen und ergänzt: „Ohne Hilfe von außen hätten wir den Prozess sicher nicht so effektiv und zielorientiert angehen können.“ Eines war dem Lenkungskreis für das Leitbild besonders wichtig: dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Chance haben, daran mitzuwirken. Ein Leitbild, das von außen „übergestülpt“ oder von oben „vorgegeben“ werde, verfehle seinen Sinn. Tobias Brun, stellvertretender Teamleiter im Jobcenter Dortmund Jobcenter-Mitarbeiter Tobias Brun bestätigt das: „Die zunehmende Komplexität sowie der schnelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Wandel im Jobcenter lassen bisweilen bei Mitarbeitern, Führungskräften, Kunden und Kooperationspartnern Vorstellungen von Werten und Vorbildern vermissen. Mit der Entwicklung eines Leitbildes wird eine ‚verbindliche’ Richtschnur definiert, die Bereiche der Geschäftspolitik, der Unternehmensidentität, der Organisationskultur und auch der persönlichen Wünsche und Sehnsüchte einbezieht.“ In Zusammenarbeit mit Experten der Steria Mummert Consulting AG wählte das Jobcenter Dortmund eine Umsetzung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbezieht, sie aber zeitlich nicht zu sehr belastet. Vier Arbeitsgruppen mit Mitgliedern aller Hierarchieebenen widmeten sich zunächst den Kernthemen Führung, Mitarbeiter, Organisation und Kunden. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden im nächsten Schritt dem Lenkungskreis – bestehend aus Geschäftsführung, Bereichsleitern, Personalrat und Gleichstellungsbeauftragter – vorgestellt. Den aus diesen Runden konsolidierten Entwurf konnten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen von zwei Workshops kennenlernen. Außerdem informiert ein regelmäßiger Newsletter über die Entwicklungsschritte des Prozesses. Christian Scherney: „Die Mitarbeiterworkshops haben viele neue Aspekte gebracht, von Entwurfsstadium zu Entwurfsstadium wird das Leitbild konkreter und Kernaussagen schälen sich heraus.“ Nach weiteren Workshops auf Führungskräfteebene Ende 2012 soll das Leitbild schließlich im Februar 2013 veröffentlicht werden. argumente _ 07 entwickeln _ Leitbild ›V ier Fragen an Unternehmensberater Ronald de Jonge argumente: Was sind die Besonderheiten an dem Leitbildprozess im Jobcenter Dortmund? Ronald de Jonge: Der Leitbildprozess im Jobcenter Dortmund ist ein gutes Beispiel, wie man Mitarbeitern Beteiligungsmöglichkeiten einräumen kann. Gerade für die spätere Umsetzung und das Leben des Leitbilds in der Organisation ist das ein wichtiger Erfolgsfaktor. In vielen Unternehmen wird die Einbindung gescheut. Aufgrund des Auftrages des Jobcenters ist es besonders wichtig, die verschiedenen Perspektiven – zum Beispiel von Mitarbeitern, Führungskräften, Kunden und Arbeitgebern – in ein ausgeglichenes Verhältnis zu bringen. argumente: Wie stellen Sie sicher, dass die Belange und Vorstellungen aller Mitarbeiter berücksichtigt werden? Ronald de Jonge: Wir haben ein Vorgehen gewählt, das vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten bietet. So sind zum Beispiel die Mitglieder der verschiedenen Arbeitsgruppen – auch die Leiter – alle Mitarbeitende des Jobcenters. Darüber hinaus werden 08 _ argumente entwickeln _ Führungsebene Eine starke Spitze alle Mitarbeiter über einen Newsletter und durch ihre Führungskräfte in regelmäßigen Abständen informiert und können auch hier ihr Feedback einfließen lassen. › Führungsteam erweitert argumente: Ein Leitbild soll die Frage beantworten „Wofür stehen wir als Gemeinschaft?“ Zeichnet sich schon etwas ab, wie die Antwort für das Jobcenter lauten wird? Ronald de Jonge: Es finden zwar noch einige Workshops und Arbeiten statt, aber dennoch zeichnet sich bereits ab, dass die Mitarbeitenden möchten, dass das Jobcenter Dortmund als „DER kompetente Ansprechpartner auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt“ wahrgenommen wird. Das Jobcenter Dortmund betreut im Jahresmittel zirka 59.460 Kunden und ist damit das fünftgrößte in Deutschland. Um Mittel noch effizienter einsetzen, kommunale Arbeitsmarktstrategien noch besser umsetzen und Drittmittel gezielter akquirieren zu können, hat das Jobcenter Dortmund seine Führungsebene erweitert. Neben Geschäftsführer Frank-Neukirchen Füsers und dem stellvertretenden Geschäftsführer Jörg Dannenberg verantwortet jetzt Heike Bettermann als Leiterin in der Geschäftsführungsebene den Bereich „Markt und Integration“. argumente sprach mit Heike Bettermann über ihre Qualifikation für diese Aufgaben und über ihre Motivation, Neues zu bewegen. argumente: Häufig werden die Inhalte eines Leitbildes beziehungsweise einzelne Bausteine abgelehnt oder aber das Leitbild wird als „Ansammlung von Allgemeinplätzen“ als nicht orientierungsgebend kritisiert. Wie kann man das vermeiden? Ronald de Jonge: Steria Mummert Consulting besitzt umfangreiche Erfahrungen in der Organisationsentwicklung von Behörden. Daher können wir sagen, dass unser erprobtes Vorgehensmodell genau die von Ihnen genannten Ergebnisse verhindert. Letztlich ist vor allem die Mitarbeiterbeteiligung der Schlüssel zum Erfolg, und hier befinden wir uns auf einem guten Weg. Sie wollen mehr wissen? ›Heike.Bettermann@jobcenter-ge.de Foto: Christian Scherney argumente: Was sind in Zukunft Ihre Aufgabenbereiche? argumente: Die Qualität der Beratung verbessern – wie geht das? Heike Bettermann: Die Teams im Bereich Markt und Integration arbeiten gezielt daran, die Hilfebedürftigkeit unserer Kunden zu beenden und diese in eine Anstellung – bevorzugt auf dem ersten Arbeitsmarkt – zu bringen. Das kann nur gelingen, wenn die Qualität der Beratung im Jobcenter noch besser wird, wenn wir neue Qualifikations- und Integrationsprojekte anstoßen können und dafür auch Mittel aus den Bundesförderprogrammen und von der Europäischen Union bekommen und wenn alle lokalen Akteure in Dortmund – Arbeitsagentur, Jobcenter, Stadt Dortmund, die Maßnahmenträger oder die Migrantenselbsthilfeorganisatoren – gut zusammenarbeiten. Meine Aufgabe ist es, die internen Prozesse zu steuern und zu verbessern, den Kontakt zu allen arbeitsmarktpolitischen Akteuren in Dortmund zu pflegen und Fördermittel nach Dortmund zu holen. Heike Bettermann: Unseren Arbeitsvermittlern steht mit Leitfäden und Schulungen bereits gutes Arbeitsmaterial für Beratungen zur Verfügung. Ich möchte aber dahin kommen, dass ein Gespräch von Kunde zu Jobcentermitarbeiter wieder von Angesicht zu Angesicht geführt wird und nicht über einen Computerbildschirm hinweg. Nur im persönlichen Gespräch können die Vermittler wirklich Stärken und Potenziale unserer Kunden erkennen. Das Anklicken der Rubriken in unseren Profilmasken ist hilfreich, wird aber nicht immer den Menschen gerecht. argumente: Welche Qualifikation bringen Sie für die neue Aufgabe mit? Heike Bettermann: Eine Menge Erfahrung, gute Kontakte und die Motivation, wirklich Neues zu bewegen. Ich habe nach dem Abitur „Arbeitsvermittlung“ von der Pike aus gelernt, in einem dualen Studium an der FH Mannheim kombiniert mit einer Ausbildung bei der damaligen Bundesanstalt für Arbeit. Bis 2005 habe ich beim Arbeitsamt Dortmund erst als Sachbearbeiterin, dann als Ausbildungsvermittlerin und Berufsberaterin gearbeitet und dort schließlich den Bereich „Ausbildungsmarkt“ mitverantwortet. Mit Gründung der ARGE habe ich mich voller Elan auf die Themen Markt und Integration insbesondere für den U25-Bereich gestürzt. Damals herrschte eine große Aufbruchsstimmung, wir hatten viele neue Möglichkeiten, Projekte zu konzipieren und Dinge auszuprobieren. Inzwischen sind viele Abläufe im Jobcenter etabliert. Kreativität und Mut erwarte ich von meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aber weiterhin – in der Beratung, in der Maßnahmengestaltung und in der Mittelakquise. argumente: Ein 9-to-5-Job ist das sicher nicht und Sie sind wahrscheinlich eher selten hier am Schreibtisch anzutreffen … Heike Bettermann: Ja, das stimmt. Ich stehe in ständiger Kommunikation mit den Arbeitsmarktbeteiligten in dieser Stadt, führe Gespräche mit Trägern, spreche mit Beteiligten auf Landesebene von Ministerien oder GiB und halte natürlich engen Kontakt zu den Teamleitern und Führungskräften. argumente: Was sind die nächsten Ziele, die Sie mit den 30 Teams erreichen möchten? Heike Bettermann: Wir möchten die hohe Anzahl an Minijobbern in Dortmund reduzieren und erreichen, dass auch Menschen mit nicht so guter Qualifikation eine niederschwellige Beschäftigung finden, die gerecht entlohnt wird. Über Arbeitskreise mit direkter Mitarbeiterbeteiligung möchte ich Projekte anstoßen, über die wir die Ziele der kommunalen Arbeitsmarktpolitik besser mit Europa- und Landesmitteln verknüpfen können. Dortmund war schon oft Pilotstadt für innovative Projekte, das soll in Zukunft noch häufiger vorkommen! argumente _ 09 beschäftigen _ Minijobs beschäftigen _ Minijobs Der Mann fürs Grün „Die Arbeit hier macht mir so viel Spaß, wenn ich darf, mache ich das auch noch mit 70“, sagt Ernst Wittkop. Der 63-Jährige ist „die gute Seele“ auf der Golfanlage in Herdecke. Er sorgt als Platz-Mar shal für die Sauberkeit des Platzes, das Einhalten von gebuchten Startzeiten, Greenfees und das Be achten der Golfregeln und der Etikette. Am Emp fang unterstützt er das Büroteam des Clubs und auch die Greenkeeper schätzen Ernst Wittkop als kompetente Hilfskraft. Bis zu diesem „Traumjob“ war es jedoch ein langer Weg. Fotos (4): Joe Kramer 10 _ argumente argumente _ 11 beschäftigen _ Minijobs Kommentar Wer im Minijob beschäftigt ist, hat keine Möglichkeit, eine staatliche Förderung für eine private Altersvorsorge in Anspruch zu nehmen. Und das ist bei den heutigen Rentenerwartungen dringend angeraten. Selbst wer „ordentlich“ verdient, wird später von der staatlichen Rente allein keine großen Sprünge machen können. Ein 1977 Geborener, der 35 Beitrags jahre in der Rentenkasse vorweisen kann und zirka 2.700 Euro verdient, wird im Jahr 2035 – inflationsbereinigt und ohne Rentenanpassungen gerechnet – ungefähr 750 Euro Rente erhalten. Als sozialversicherungspflichtig Beschäftigter hat er aber die Möglichkeit auch mit geringen Beiträgen zusätzlich privat vorzusorgen und bekommt über die Riesterrente noch Zuschüsse vom Staat. 12 _ argumente beschäftigen _ Minijobs Sie wollen mehr wissen? ›Team Minijob Dortmund jobcenter-dortmund.Team552@jobcenter-ge.de Telefon: 0231/842-1670 ›Jobcenter Kreis Unna Jürgen Klose, Fachexperte Markt und Integration Juergen.Klose@jobcenter-ge.de Telefon: 02303/2538-537 A nfang der 1980er Jahre hatte der Maschinenbautechniker seine Anstellung aufgegeben, um die elterliche Gastwirtschaft zu übernehmen. Den aus einer kleinen Landwirtschaft entstandenen Betrieb leitete er viele Jahre lang gemeinsam mit seiner Frau. Harte Arbeit, wenig Urlaub, kaum Freizeit. Die Ehe zerbrach nach 24 Jahren. Das Gastronomiegeschäft ging immer mehr zurück. Schweren Herzens entschloss sich Ernst Wittkop den Betrieb zu verkaufen – Haus und Grundstück übernahm der Bochumer Golfclub. Für den leidenschaftlichen Golfspieler wenigstens ein schwacher Trost. „Mit dem Erlös konnte ich zumindest meine Schulden decken, und ich behielt als nicht-zahlendes Gründungsmitglied die Möglichkeit, weiter Golf zu spielen“, berichtet er. Frau weg, Haus weg, Job weg. Die Ersparnisse zur Altersvorsorge waren nach und nach aufgebraucht. Doch aufgeben war nicht Ernst Wittkops Ding: „Ich bin durch und durch Sportler und habe immer wieder versucht, mich zu motivieren.“ Es folgten viele Jobs – als Weinberater im Großhandel, als Aushilfe auf der Golfranch in Dortmund. Wittkop: „Ich habe immer gearbeitet. Doch oft bekam ich nur einen Minijob. Davon konnte ich nicht leben und musste beim Jobcenter zusätzlich Unterstützung beantragen.“ Im Nachhinein bewertet Wittkop diesen „schweren Gang“ sehr positiv. „Ich wurde freundlich behandelt und vor allem sehr gut beraten.“ Zwischenzeitlich auf 400-Euro-Basis auf der Golfanlage in Herdecke tätig, unterstützte ihn seine Arbeitsvermittlerin, um den neuen Arbeitgeber von den Vorteilen einer sozialversicherungspflichtigen Anstellung zu überzeugen. Heute arbeitet Ernst Wittkop festangestellt in Teilzeit auf der Herdecker Anlage, eine Anstellung in Vollzeit hat ihm seine Chefin in Aussicht gestellt. „Ernst Wittkop ist natürlich als Mitarbeiter für eine Golfanlage ein Glücksfall“, sagt Susanne Cziske, Leiterin des Teams Minijob im Jobcenter Dortmund. Seine Leidenschaft für den Sport, seine Fachkompetenz, seine Bereitschaft, an Wochenenden zu arbeiten und sich auf äußerst flexible Arbeitszeiten einzustellen und sein ruhiger, freundlicher Umgang mit den Gästen machen ihn zum idealen Mitarbeiter. Susanne Cziske ergänzt: „Dieser Fall macht aber auch deutlich, welche unerkannten Potenziale bei unseren Kundinnen und Kunden schlummern.“ Weniger Minijobs – mehr Perspektiven › Sozialversicherungspflichtige Anstellungen sind die bessere Alternative E nde September 2012 beschloss das Bundeskabinett, die Verdienstgrenze für Minijobs auf 450 Euro auszuweiten. Das Dortmunder Aktionsbündnis „Mehrwert schaffen – Minijob umwandeln“ aus Jobcenter, DGB, verdi, dem Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland e.V., der Kreishandwerkerschaft und der Wirtschaftsförderung weist darauf hin, dass volkswirtschaftlich gesehen die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung deutliche Vorteile gegenüber einem Minijob bietet. Die Experten mahnen: Minijobs verstärken Lohndumping und unterstützen die Altersarmut. Studien zufolge wünschen außerdem zwei Drittel der Minijobber, ihre Arbeitszeiten ausweiten zu können. Wenn ein Teil der bislang in Minijobs organisierten Arbeit in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umgewandelt würde, könnten so mehrere tausend Arbeitsplätze entstehen und die Arbeitslosigkeit mit ihren negativen Auswirkungen könnte gesenkt werden. Unter diesem Gesichtspunkt sei die Ausweitung der Verdienstmöglichkeiten beim Minijob das falsche Signal. Detlef Janke-Erler, Bereichsleiter beim Jobcenter Dortmund: „Minijobs können eine sinnvolle Ergänzung in einzelnen Betrieben darstellen. Aber sie schaffen keine Identifikation mit dem Unternehmen, bauen keine Altersvorsorge auf und reichen grundsätzlich nicht zum Leben.“ Die Beraterinnen und Berater des Minijob-Teams im Jobcenter Dortmund sprechen deshalb nach und nach mit allen Minijobbern, die ergänzende Leistungen vom Jobcenter erhalten. Dabei stellen sie häufig fest: Es ist nicht die mangelnde Qualifikation der Minijobber, sondern die unzureichende Kommunikation im Betrieb, die verhindert, dass aus dem Minijobber eine sozialversicherungspflichtig beschäftigte Kraft wird. Gemeinsame Gespräche mit Arbeitnehmer und Arbeitgeber helfen dann, eine Brücke zwischen beiden zu bauen. „Wir appellieren an die Unternehmen, die Fähigkeiten ihrer Minijobber nicht zu unterschätzen und die Möglichkeiten einer festen Anstellung in Betracht zu ziehen“, sagt Susanne Cziske, Leiterin des Teams Minijob im Jobcenter Dortmund. Auch die Berater vom Jobcenter Kreis Unna arbeiten seit 2011 verstärkt daran, Kundinnen und Kunden, die ihr Minijob-Gehalt aufstocken müssen, in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen. Die Aktion „Minimax“ wird seit 2012 evaluiert. Im Beratungsgespräch klären die Jobcenter-Mitarbeiter im Kreis Unna über die Vorteile einer „festen“ Anstellung auf und geben den Minijobbern einen Info-Flyer für den Arbeitgeber mit. „Häufig ist das der erste Schritt, miteinander ins Gespräch zu kommen“, berichtet Jürgen Klose, Fachexperte für Markt und Integration beim Jobcenter Kreis Unna. Angebote des Arbeitgeberservices, die Unternehmer in Sachen Förderung und Weiterbildung zu beraten, folgen. „Unser Ansatz ist es, dass jeder Berater im Jobcenter nach und nach alle Kundinnen identifiziert, die für eine Umwandlung in Frage kommen“, so Klose. In diesem Zusammenhang macht er darauf aufmerksam, dass der Wiedereinstieg ins Arbeitsleben über einen Minijob durchaus seine Berechtigung habe. „Hat sich ein Mitarbeiter im Minijob bewährt, sollte aber immer geprüft werden, ob durch organisatorische Maßnahmen im Unternehmen oder durch gezielte Weiterbildung nicht auch mehr drin ist“, meint der Experte. Die Akteure aus Dortmund und dem Kreis Unna tauschen sich regelmäßig auch mit anderen Jobcentern und Kooperations partnern aus. Welche Vorgehensweisen zur Umwandlung von Minijobs haben sich bewährt? Wie können Arbeitgeber noch intensiver für die Thematik sensibilisiert werden? Außerdem nehmen sie gemeinsam mit den Jobcentern in Bielefeld und Duisburg an einer über zwei Jahre dauernden Evaluierung teil. Diese wird zeigen, welche Aktivitäten besonders effektiv waren und eventuell bundesweit Schule machen können. INFO Kreis Unna: Aktuelle Zahlen zur Aktion „MiniMax“ › Umwandlungen 2011: 538 › Umwandlungen 2012 (Stand Oktober): 332 Stichprobe zur Nachhaltigkeit: › Von 48 Umwandlungen von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Anstellungen bestanden nach einem Jahr noch 24 unbefristete Arbeitsverhältnisse. › Förderquote: Im Kreis Unna wurden Arbeitsverhältnisse, die vom Minijob in eine sozialversicherungspflichtige Anstellung überführt wurden, in 50 Prozent der Fälle öffentlich gefördert. Dortmund: Aktuelle Zahlen vom Team „Minijob“ › Umwandlungen bisher: 466 (Stand: 11/2012, davon 49 in 2011) Verteilung der Umwandlungen auf die Branchen: › Dienstleistung: 35 % › Gewerblich-technisch: 21 % › Handel: 19 % › Hotel- und Gastgewerbe: 13 % › Gesundheit, Pflege und Soziales: 12 % argumente _ 13 kooperieren _ Teilzeit-Ausbildung kooperieren _ Teilzeit-Ausbildung Wer privat Verantwortung trägt, ist auch im Job zuverlässig! Beim Netzwerk-Tag stellten sich drei junge Frauen vor, die noch auf der Suche nach einer Ausbildung in Teilzeit sind. Petra Kulinna (r.) sucht einen Ausbildungsplatz im › Netzwerk Teilzeit-Ausbildung ist jetzt online Bereich „Kinderbetreuung“ oder als Zahnmedizinische Fachangestellte. Armina Amzi (l.) möchte einen kaufmännischen Beruf erlernen, gern im Textilfachhandel. Stephani Tchoumkeu Sie hatte das Wirtschaftsabitur in der Tasche und einen Studienplatz für BWL in Aussicht, da wurde Marion Luscher (27) ungewollt schwanger. „Aus Mangel an Betreuungsmöglichkeiten konnte ich mein Kind zunächst nicht allein lassen“, berichtet sie. Bis zu acht Stunden Uni am Tag, zu Hause lernen und ein Kind alleine erziehen – damit fühlte sich die junge Frau überfordert. spricht fließend Deutsch und Französisch, hat Erfahrung im Logistik-Bereich und würde diese Kenntnisse gern in einer Ausbildung vertiefen. Foto: Joe Kramer Sie wollen mehr wissen? Gabriele.Herweg-Zaide@jobcenter-ge.de M arion Luscher: „Als sich der Alltag eingespielt hatte und mein Kind in den Kindergarten gehen konnte, fiel mir dann die Decke auf den Kopf.“ Sie wollte arbeiten. Aber nicht nur jobben. Sondern einen Beruf mit Aufstiegschancen erlernen. Die Möglichkeit einer Ausbildung in Teilzeit eröffnete ihr neue Perspektiven. Marion Luscher absolviert jetzt eine Ausbildung zur Bürokauffrau bei der gGID – gemeinnützigen Gesellschaft für interkulturelle Dienstleistungen. Um die Möglichkeit einer Ausbildung in Teilzeit in Dortmund mehr publik zu machen, hat sich das Bündnis für Teilzeitausbildung gegründet. In einer von der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Unterbezirk Dortmund, der Regionalagentur und dem Jobcenter initiierten Veranstaltung kamen sich Arbeitgeber und zukünftige Auszubildende im Herbst näher. Im übervollen Sitzungssaal der AWO schaltete das Bündnis zudem eine neue Internetplattform – www.teilzeitausbildung-dortmund.de – frei. Hier finden Unternehmen Informationen und können sich als Arbeitgeber, die in Teilzeit ausbilden, listen lassen. Bewerber, die sich für eine Ausbildung in Teilzeit interessieren, finden Kontaktadressen, Info-Flyer zum Download und Beratungsangebote. 14 _ argumente INFO Teilzeitausbildung in der Praxis Es gibt zwei Varianten der Teilzeitausbildung: 1)Die Arbeitszeit einschließlich des Berufsschulunterrichts beträgt mindestens 25 Wochenstunden oder 75 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit. Die Gesamtausbildungsdauer verlängert sich in der Regel nicht. 2)Die Ausbildungszeit verlängert sich um ein Jahr. Dabei beträgt die Arbeitszeit einschließlich des Berufsschulunterrichts mindestens 20 Wochenstunden. Bei beiden Varianten besuchen die Auszubildenden die Berufsschule in Vollzeit. Die Ausbildungsvergütung reduziert sich entsprechend der mit dem Arbeitgeber vereinbarten Arbeitszeit. Der Urlaubsanspruch richtet sich nach der Anzahl der Arbeitstage. „Besonders junge Menschen mit Familienverantwortung haben es schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden“, meint die Landtagsabgeordnete Gerda Kieninger, Vorsitzende des AWOUnterbezirksvorstands Dortmund. Deshalb fördere das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales Nordrhein-Westfalen bereits seit vier Jahren Ausbildungsplätze in Teilzeit. Aktuell hat das Land neue Mittel für das Jahr 2013 bereitgestellt. Andreas Gora, AWO-Unterbezirks-Geschäftsführer, ergänzt: „Unserer Erfahrung nach sind junge Menschen, die im Privatleben viel Verantwortung tragen, auch im Berufsleben sehr gewissenhaft.“ Auch Christoph Schulte, bei der DEW21 verantwortlich für Personalentwicklung und -organisation, berichtet von den Vorzügen „seiner“ Auszubildenden in Teilzeit: „Wir bilden pro Jahr 35 junge Menschen aus, darunter sind bereits seit 2006 immer wieder auch Auszubildende in Teilzeit. All diese Kandidaten waren stets überdurchschnittlich motiviert.“ Die Arbeitswelt verändert sich. Die Beschäftigtenstatistik zeigt, dass die Zahl der Arbeitsverhältnisse in Teilzeit in den vergangenen Jahren gewachsen ist. Mehr Alleinerziehende und der Wunsch, nach der Babypause, Beruf und Kind zu kombinieren, nehmen zu. „Nur im Ausbildungsbereich gab es bisher kaum die Möglichkeit, die Wochenstundenzahl zu reduzieren“, erläuterte Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund. Dabei sei eine Ausbildung in Teilzeit eine wichtige Ergänzung zu den etablierten Ausbildungswegen, damit sich die Betroffenen nicht zu weit vom Arbeitsmarkt entfernen. „Es ist eine Frage der Organisation, viele Beispiele zeigen, dass es gut funktionieren kann“, meint Neukirchen-Füsers. Mareike Treber (24) bestätigt das. Auch sie hat es nach verschiedenen Versuchen, wieder ins Berufsleben einzusteigen, über eine Teilzeitausbildung geschafft und absolviert jetzt das dritte Jahr einer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau bei einer Bäckereikette. argumente _ 15 beschäftigen _ FAV beschäftigen _ FAV Helfer im Handwerk Anpacken in der Autoverwertung FAV Neues Programm › Gezielte Förderung hilft auch älteren Arbeitsuchenden Als erster Arbeitgeber im Kreis Unna hat Bertil Wendt das neue Programm FAV (Förderung von Arbeitsverhältnissen) genutzt. Er suchte für seine Autoverwertung tatkräftige Unterstützung. „Der Neue mache sich sehr gut“, freut sich Unternehmer Wendt. „Natürlich muss man anfangs Zeit investieren, um Mitarbeiter anzulernen, aber das macht sich letztlich bezahlt.“ Bertil Wendt hat bereits in den vergangenen Jahren Langzeitarbeitslose über Förderprogramckelte Programm für eine ausgewählte Gruppe langzeitarbeitsloser me des Jobcenters Kreis Unna eingestellt und die sind teilweise Menschen soll vielen Arbeitslosen langfristig eine Chance auf dem heute noch in seinem Betrieb tätig. „Motivation und Engagement stehen bei mir im Vordergrund“, erklärt er. „Alles andere lernt man Arbeitsmarkt bieten. mit der Zeit.“ Arbeitgeber, die sich über das neue Förderprogramm FAV Ab sofort können Arbeitgeber der Region vom Jobcenter Kreis Unna bis zu 75 Prozent Lohnkostenförderung erhalten, wenn informieren möchten, wenden sich an den Arbeitgeberservice des Jobcenters Kreis Unna unter der Rufnummer 02303/27 37 47 sie einen langzeitarbeitslosen Arbeitnehmer einstellen. Das neue oder senden eine E-Mail an stellen@jobcenter-ge.de. Förderprogramm FAV macht dies möglich. Das speziell entwi- E r war schon viele Jahre arbeitslos, ist über 50 Jahre alt und leidet an Diabetes – trotz aller Bemühungen fand Dieter Gess keine Arbeit. „Zu viele Vermittlungshemmnisse!“, heißt es da im Fachjargon. Auch einen Führerschein besitzt Dieter Gess nicht – das schränkt die Beschäftigungsmöglichkeiten noch weiter ein. Dank des Förderprogramms FAV (Förderung von Arbeitsverhältnissen) des Jobcenters Dortmund fand Dieter Gess jetzt endlich eine Anstellung. Das macht nicht nur ihn, das macht auch seinen neuen Arbeitgeber glücklich. Dieter Gess arbeitet als Helfer in der Tischlerei von Karsten Lassek. Der ZwölfMann-Betrieb in Dortmund-Huckarde benötigte dringend jemanden, der zuverlässig und gewissenhaft Hilfsarbeiten erledigt, ein „Mädchen-für-alles“, das für einen reibungslosen Ablauf des Betriebs sorgt. „Mit Dieter Gess haben wir endlich einen solchen Mitarbeiter gefunden“, berichtet Karsten Lassek. Gerade für einfache Helfertätigkeiten im Handwerk sei es schwierig, geeignetes Personal zu finden, berichtet der Meister. Er fasst seine Erfahrungen zusammen: „Auszubildende sollen ja etwas lernen, besser Qualifizierte sind sich meist zu fein, junge, ungelernte Kräfte sind häufig unzuverlässig und unpünktlich.“ Der Arbeitsplatz von Dieter Gess wird gefördert. Wer einen Langzeitarbeitslosen einstellt, erhält vom Jobcenter Dortmund je nach individueller Situation einen Zuschuss bis zu 75 Prozent, bei schwerbehinderten 16 _ argumente Tischlermeister Karsten Lassek (l.) freut sich über die Unterstützung von Dieter Gess. Foto: Christian Scherney Menschen bis zu 100 Prozent, des Arbeitsentgelts, plus den pauschalierten Arbeitgeberanteil an der Sozialversicherung (ohne Arbeitslosenversicherung). Die Förderdauer beträgt zunächst zwölf Monate, eine Verlängerung ist im Einzelfall um maximal ein weiteres Jahr möglich. Dieter Gess ist motiviert und packt immer da zu, wo es gerade nötig ist. Er begreift seine Arbeit als „die Chance in seinem Leben“. Seinen Chef überzeugte er vor allem im Vorstellungsgespräch. „Der Arbeitgeberservice des Jobcenters hat mir 25 Adressen potenzieller Kandidaten vermittelt“, berichtet Karsten Lassek. Mit acht Interessenten hat er ein Gespräch geführt, Dieter Gess machte schließlich das Rennen. Nach der Probezeit sind auch letzte Bedenken ausgeräumt, soeben hat Dieter Gess einen unbefristeten Arbeitsvertrag unter- schrieben. Tischlermeister Karsten Lassek ist zuversichtlich: „Wenn er so weiter macht, kann er bei uns alt werden.“ Petra Luhmann, Teamleiterin im Arbeitgeberservice und verantwortlich für FAV im Jobcenter, empfiehlt anderen interessierten Arbeitgebern: „Der direkte Kontakt zum Arbeitgeberservice des Jobcenters lohnt sich immer. Wir kommen in den Betrieb, machen konkrete Vorschläge, welche Mitarbeiter für ein Unternehmen in Frage kommen und klären die Fördermöglichkeiten.“ Unter der Rufnummer 0231/842-2888 stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Arbeitgeberservice für Förderanfragen bereit. Seit Beginn des Programms im Frühjahr 2012 konnte das Jobcenter Dortmund 61 Langzeitarbeitslose in einen geförderten Arbeitsplatz vermitteln. Sie wollen mehr wissen? ›Jobcenter Dortmund: Petra.Luhmann@jobcenter-ge.de ›Jobcenter Kreis Unna stellen@jobcenter-ge.de Bertil Wendt nutzt als erster Arbeitgeber im Kreis Unna das neue Förderprogramm. Foto: Jobcenter Kreis Unna argumente _ 17 bewegen _ Best Ager kooperieren _ Best Ager Sie wollen mehr wissen? Anja Henkel henkel@best-ager-50plus.de Theo Redder: „Immer nach vorne schauen!“ › Der Job-Club Best Ager 50plus bekommt prominente Unterstützung Ex-Fussballprofi Theo Redder (r.) fachsimpelte beim Job-Club „Best Ager“ mit einer Besucherin, die in ihrer Freizeit als Ordnerin beim BVB arbeitet. Die neue Koordinatorin des Job-Clubs „Best Ager“ Anja Henkel (im Hintergrund) freut sich über die Schirmherrschaft des BVB-Veterans. Foto: Joe Kramer A us dem aktiven Arbeitsleben ist Theo Redder (71) schon länger ausgeschieden. Zur Ruhe gesetzt hat sich der ehemalige Fußballprofi jedoch nie. Er ist im Ältestenrat des BVB tätig und jüngst hat er zugesagt, den Job-Club Best Ager in Dortmund als Repräsentant zu unterstützen. „Der Kontakt zum Job-Club ist über 18 _ argumente den BVB an mich herangetragen worden. Es gab damals eine Anfrage zu einer Botschaftertätigkeit für den Bezirk Dortmund. Da ich wusste, dass in Gelsenkirchen Gerhard Rehberg diese Funktion übernommen hat und es aktuell für die Stadt Dortmund noch keinen Botschafter gab, habe ich nicht gezögert und zugesagt“, berichtet Theo Redder. Für die älteren Langzeitarbeitslosen, die im Job-Club Best Ager wieder für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden, bringt Theo Redder viel Verständnis mit. „Ich habe Zeiten des großen Erfolgs erlebt, weiß aber auch, wie es ist, wenn man ziemlich unten ist“, erzählt er offen. Die vom Vater übernommene Bäckerei ging leider pleite, sein Auskommen verdiente er danach über viele Jahre als Bäckermeister bei einer Kaufhauskette. „Aber ich war immer ein Kämpfer, nie so ein filigraner Techniker wie Aki Schmidt“, meint er verschmitzt. „Meine Mutter hat mir mit auf den Weg gegeben, weder neidisch nach oben noch bedrückt nach unten, sondern immer nach vorne zu schauen!“ Diese optimistische Haltung möchte Theo Redder den Besucherinnen und Besuchern des Job-Clubs Best Ager vermitteln. Vor allem aber möchte er als Repräsentant des Job-Clubs, Arbeitgeber und Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass der demografischen Wandel unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt und ältere Arbeitnehmer zahlreiche Kompetenzen und Fähigkeiten haben, die häufig unterschätzt werden. „Ich bin fest davon überzeugt, dass auch die jüngere Generation viel von dem Wissen und den Erfahrungen älterer Arbeitnehmer profitieren kann. Klar hat sich das Arbeitsleben gerade seit dem Internetzeitalter stark verändert. Alles ist schneller und schnelllebiger geworden. Es kommt jedoch meiner Meinung nach auf den Mix an. Wenn ältere und jüngere Menschen zusammen arbeiten, dann können beide nur voneinander profitieren. Wissen und Erfahrung müssen weitergegeben werden. Es hat sich zum Beispiel noch kein Auszubildender selbst unterrichtet“, meint Theo Redder. Anja Henkel, seit März 2012 neue Koordinatorin im Job-Club Best Ager, freut sich sehr über das Engagement des BVB-Oldstars. „Nach einer kurzfristigen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt gehen die Vermittlungszahlen seit dem Herbst wieder zurück, Langzeitarbeitslose und unter den Langzeitarbeitslosen die Älteren betrifft das im besonderen Maße“, weiß die Expertin. „Da können wir solche Unterstützer wie Theo Redder sehr gut gebrauchen!“ Der Dortmunder Job-Club Best Ager ist Teil des regionalen Beschäftigungspakts im Revier, der im Rahmen des Bundesprogramms „Perspektive 50plus – Beschäftigung in den Regionen“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales als ein herausragendes Modellprojekt gefördert wird. In Zusammenarbeit mit ruhrgebietsweit acht Grundsicherungsstellen und über 30 freien Bildungsträgern sind es insgesamt elf Job-Clubs, die im Revier ältere Arbeitssuchende wieder ins „Trainingslager schicken“. Neben Bewerbercoachings, Computerseminaren oder Englischunterricht setzt das Kursprogramm auch auf Schwerpunktthemen wie „Mobilität“, „Gesundheit“ und „Sozialkompetenz. „Mit Nordic-Walking-Angeboten, Yogakursen oder einer Rückenschule bringen wir unsere Kundinnen und Kunden im wörtlichen Sinne in Bewegung“, erläutert Anja Henkel. Denn die psycho-sozialen Folgen einer längeren Arbeitslosigkeit seien nicht zu unterschätzen. Im Job-Club spielen Austausch, Kommunikation und Gemeinschaft neben der Vermittlung von Know-how eine wichtige Rolle. Unterstützt wird das Konzept durch eine freundliche und entspannte Atmosphäre: Die Räume haben kein Behördencharakter, die Teilnahme ist freiwillig, das Betreuungsraster eng. Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg zeigt: Je älter ein Bewerber ist, desto geringer sind die Chancen, eine neue Stelle zu finden – egal, wie hoch qualifiziert er oder sie ist. Ein Problem, dass den Machern des Job-Clubs durchaus bewusst ist. Sogenannte Arbeitgeberscouts suchen deshalb gezielt den Kontakt zu Unternehmen und Wirtschaftsverbänden. Anja Henkel baut zudem derzeit das bestehende Netzwerk über die Wirtschaftsförderung oder die IHK weiter aus und stellt auf Veranstaltungen unermüdlich die positiven Kompetenzen älterer Arbeitnehmer in den Vordergrund. Anja Henkel: „Ältere Arbeitnehmer sind in der Regel sehr zuverlässig und bringen ihrem Arbeitsplatz eine große Wertschätzung entgegen.“ Anja Henkel hat im kommenden Jahr viel vor. Zunächst will sie die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter noch effektiver gestalten und die Organisationsabläufe der Einrichtungen untereinander verbessern. So sollen Kundinnen und Kunden des Jobcenters bereits im Erstgespräch besser über die Möglichkeiten des Job-Clubs informiert werden. Außerdem soll das Kursangebot besser organisiert werden. Henkel: „Wir haben aktuell Wartezeiten von bis zu drei Monaten, das darf nicht sein!“ Außerdem will die Koordinatorin die Kampagne „Unternehmen mit Weitblick“ erneut ausschreiben. Die Aktion richtet sich an Unternehmen, die ältere Langzeitarbeitslose einstellen. „Für die Auszeichnung der Gewinner planen wir einen ganz besonderen Rahmen“, berichtet sie. Job-Club-Mitglieder werden dann ein Kabarett aufführen, dass sie derzeit im Rahmen eines Kursangebots mit einem Theaterprofi erarbeiten. „Das hört sich spannend an“, findet auch Theo Redder und fügt augenzwinkernd hinzu: „Fast so spannend wie ein Revier-Derby.“ INFO Ab und zu auch auf die Älteren hören Theo Redder gewann als Aktiver von Borussia Dortmund 1965 den DFB-Pokal und 1966 den Europapokal der Pokalsieger. Er ist zweiter Vorsitzender des Ältestenrates des BVB, eines Gremiums aus maximal zwölf Mitgliedern, die mindestens seit 30 Jahren dem Verein angehören oder als ehemalige aktive Spieler große sportliche Verdienste für den Verein erworben haben. Über seine beratende Funktion beim BVB sagt er: „Alle unsere Mitglieder sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Wir möchten unser Wissen und unsere Expertise gerne an den Verein weitergeben. In den letzten Jahren hat sich im und um den Verein herum viel verändert. Diese bewegten Zeiten haben wir alle miterlebt. Da macht es Sinn, ab und zu mal auf die Älteren zu hören.“ argumente _ 19 einsteigen _ Förderzentrum einsteigen _ Förderzentrum Den eigenen Weg finden Sie wollen mehr wissen? ›regine.kreickmann@jobcenter-ge.de › Im plan B Förderzentrum können sich junge Erwachsene erproben Wir sitzen auf Stühlen aus Holz und Metall im Stile von Gerrit Rietveld. Um uns herum herrscht ein buntes Treiben: An unterschiedlichen Ständen präsentieren junge Erwachsene, was sie im letzten halben Jahr in Projektgruppen erarbeitet haben. Metallbauer führen stolz einen Edelstahlgrill vor, Kosmetikpraktikantin nen bieten eine kostenlose Maniküre an, die Projektgruppe Hotel- und Gaststättengewerbe, Hauswirtschaft und Ernährung reicht köstlichen Stuten mit selbstgemachter Konfitüre. D ie Stühle im Bauhaus-Design sind ebenfalls in der Metallwerkstatt entstanden. Da macht Pascal (19) jetzt auch mit. Er nimmt am Angebot des plan B Förderzentrums teil, einem Projekt für Jugendliche und junge Erwachsene unter 25, die im SGB II Leistungsbezug stehen. Pascal versucht irgendwie herauszufinden, welcher Beruf ihn interessieren könnte. Er möchte sich orientieren, seinen Weg zu finden. Denn bisher war er ziellos. „Ich habe die Schule abgebrochen. Ich weiß nicht, was ich einmal beruflich machen soll“, sagt er. „Vielleicht bringt mich das hier ja weiter.“ Die Chancen dafür stehen gut. 39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Projektgemeinschaft betreuen 200 Jugendliche – ein hoher Betreuungsschlüssel. Die jungen Erwachsenen können 13 Berufsfelder kennenlernen – eine Vielfalt an Auswahlmöglichkeiten. „Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind aus dem Förderzentrum bereits in Arbeit oder Ausbildung gemündet – eine tolle Quote bisher“, berichtet Frank Plass, Leiter des Förderzentrums. Julia (24) sieht durch die Teilnahme am Projekt bereits klarer. Sie arbeitet aktuell im Gemüseanbau. „Für so eine Tätigkeit habe ich mich schon länger interessiert, die Praxisarbeit zeigt mir, dass ich in der Landwirtschaft oder in einer Gärtnerei gern eine Ausbildung machen würde“, sagt die junge Frau. Das plan B Förderzentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt von fünf erfahrenen Dortmunder Jugendberufshilfeträgern. Nach der Zuweisung durch das Jobcenter und einer kompakten diagnostischen Eingangsphase haben die jungen Erwachsenen maximal eineinhalb Jahre lang die Möglichkeit, sich in verschiedenen Berufen zu erproben. Durchschnittlich verweilen die jungen Erwachsenen sieben Monate im Projekt. Denn das Ziel des Prozesses ist die schnelle Vermittlung in Arbeit oder in eine Ausbildung. Das Motto lautet: So kurz wie möglich, so lange wie nötig. „Wir bieten eine intensive sozialpädagogische Begleitung“, erläutert Ulrike Fischer, stellvertretende Projektleiterin. Stressbewältigung, Bewegungsprogramme, der Umgang mit Suchtproblemen und das Heranführen an eine gesunde Ernährung begleiten die berufliche Orientierung. 20 _ argumente Ulrike Fischer ergänzt: „Außerdem versuchen wir, bei unseren Teilnehmern schulische und sprachliche Defizite abzubauen.“ Fast eineinhalb Jahre hat die Projektplanung für das Förderzentrum im Vorfeld gedauert. „Das Ergebnis überzeugt“, meint Regine Kreickmann, beim Jobcenter Dortmund zuständig für den U 25-Bereich. „Das plan B Förderzentrum ist kein starres Gebilde, es bietet eine große Vielfalt an Erfahrungsmöglichkeiten und geht intensiv auf die individuellen Probleme der einzelnen Teilnehmer ein.“ INFO So funktioniert das plan B Förderzentrum › › › › › › › individuelle Stabilisierung Beseitigung von Vermittlungshemmnissen Berufliche Orientierung und betriebliche Erprobung Projektarbeiten im Berufsumfeld Jobcoaching begleitende Maßnahmen zur Gesundheitsorientierung Abbau von Schul- und Sprachdefiziten Träger von plan B Förderzentrum › › › › › Dobeq gGmbH GrünBau gGmbH Stadtteil-Schule Dortmund e.V. Werkhof Projekt gGmbH Stadt Dortmund Netzwerkpartner voM plan B Förderzentrum › › › › AWO – Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund PEAG Transfer GmbH Projekt Deutsch Lernen – pdL St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum e.V. Foto: Joe Kramer argumente _ 21 einsteigen _ Haus der Jugend einsteigen _ Haus der Jugend Das Modell-Projekt „Haus der Jugend“ bringt drei Institutionen unter ein Dach. Genau genommen unter das Dach der Stadtverwaltung Selm. Dort leisten die Jugendberufshilfe, das Jobcenter Kreis Unna sowie die Agentur für Arbeit gemeinsam Integrationsarbeit für Selmer Jugendliche. Keiner darf verloren gehen › Integrationsarbeit im „Haus der Jugend“ in Selm Fotos: Katrin Osbelt V.l.n.r.: Jürgen Bartel (Agentur für Arbeit), Sylvia Engemann und Monika R. Raman (Stadt Selm) sowie Hans-Josef Brune (Jobcenter Kreis Unna) haben das „Haus der Jugend“ ins Leben gerufen. N icht jeder Jugendliche, der die Schule schmeißt, lebt von der Grundsicherung. Auch Arztsöhne oder Anwaltstöchter durchleben ihre Krisen. Viele Jugendliche aus Familien im SGB II-Bezug hätten hingegen das Potenzial einen guten Schulabschluss zu machen, würden sie nur mehr Unterstützung und Fürsorge erleben. Erkennt dies niemand, bleiben sie „auf der 22 _ argumente Strecke“. Junge Menschen geraten aus den unterschiedlichsten Gründen aus der Balance. Weil Vorbilder fehlen, weil sie sozial ausgegrenzt werden, weil sie psychische Probleme haben. „Keiner dieser Jugendlichen darf verloren gehen“, sagt Sylvia Engemann, Beigeordnete der Stadt Selm. Deshalb wurde für die Stadt Selm ein Kooperationsprojekt ins Leben gerufen, das die drei arbeitsmarktpolitischen Akteure – Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendamt – regelmäßig an einen Tisch bringt und jungen Menschen ganzheitliche Hilfe für den Start ins Berufsleben bietet. Das „Haus der Jugend“ in Selm wendet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die auf der Schwelle von der Schule in den Beruf stehen. Die enge Zusammenarbeit der drei Institutionen will aber noch mehr erreichen: Im Idealfall erkennen die Berater in Zukunft eher als bisher, dass ein Jugendlicher auf eine Krise zusteuert. „Und sie leiten dann ganz gezielt gut aufeinander abgestimmte Hilfsangebote ein“, erläutert Monika R. Raman vom Jugendamt der Stadt Selm. Arbeitsagentur, Jobcenter und Jugendamt kümmern sich traditionell mit unterschiedlichen Beratungs- oder Unterstützungsangeboten um Jugendliche und junge Erwachsene. Die Arbeitsagentur bietet in enger Kooperation mit den Schulen Berufsorientierungen an. Das Jobcenter Kreis Unna ist in Kontakt zu jungen Menschen, die häufig in sozial schwachen Familien leben. Das Jugendamt tritt in der Regel auf den Plan, wenn Jugendliche auffällig werden: zum Beispiel die Schule verweigern oder mit Drogen in Kontakt gekommen sind. Die Zuständigkeiten der Institutionen sind vom Gesetzgeber klar definiert. „Teilweise überschneiden sich die Angebote, teilweise ergänzen sie einander, teilweise haben Mitarbeiter aller drei Ämter mit den gleichen Jugendlichen zu tun“, erläutert Hans-Josef Brune vom Jobcenter Kreis Unna in Selm. „Hier können wir jetzt ein individuell auf die Bedürfnisse des Jugendlichen abgestimmtes Fallmanagement einleiten, ohne dass der Betroffene von Amt zu Amt geschickt wird.“ Denn im „Haus der Jugend“ stimmen sich die Verantwortlichen von Jobcenter, Arbeitsagentur und Jugendamt regelmäßig untereinander ab und entscheiden gemeinsam, wer die Federführung für den Einzelfall übernehmen soll. Dafür kommt Jürgen Bartel, der als Berufsberater der Arbeitsagentur seinen Schreibtisch eigentlich in Lünen stehen hat, regelmäßig nach Selm, um an Fallbesprechungen teilzunehmen oder Sprechstunden für die Selmer Jugendlichen vor Ort anzubieten. Oberstes Ziel der „Taskforce“ unter dem Dach des Alten Amtshauses in Selm-Bork ist die berufliche Integration. Im Fokus sind in erster Linie diejenigen jungen Menschen, die es aufgrund ihrer familiären Situation oder schlechter schulischer Leistungen besonders schwer haben, einen Job zu finden. Das „Haus der Jugend“ vermittelt ihnen einen persönlichen Ansprechpartner, der gemeinsam mit ihnen Qualifizierungs- und Beratungsangebote auslotet. Um das Modellprojekt zu verwirklichen, haben alle Institutionen ihre Personaldecke verstärkt. Für die rund 300 Selmer Jugendlichen im SGB II-Bezug wurde beim Jobcenter der Betreuungsschlüssel erhöht. Die Stadt Selm hat eine zusätzliche Stelle nur für die Koordination von Fragen der Jugendberufshilfe im Rahmen des Modellprojekts eingerichtet. Selm ist eine der ersten Städte in Nordrhein-Westfalen, die auf eine derart enge Kooperation aller beteiligter Institutionen für den zielorientierten Übergang von der Schule in den Beruf setzt. „Damit können wir nicht nur für den Kreis Unna, sondern bundesweit zum Vorbild werden“, meint Jürgen Bartel von der Bundesagentur für Arbeit. Als kleine Stadt mit rund 27.000 Einwohnern biete Selm beste Voraussetzungen für das Pilotprojekt, ergänzt Sylvia Engemann. Die Wege der Akteure untereinander seien kurz. Außerdem seien die Träger für Projekte der Jugendberufshilfe eng miteinander vernetzt. Seit Frühjahr 2012 arbeiten Jobcenter, Agentur für Arbeit und Stadt daran, das Projekt „Haus der Jugend“ nach vorne zu bringen. Im Juli 2012 segneten alle Gremien der Institutionen die Kooperationsvereinbarung ab. Jetzt geht es darum, Daten miteinander abzugleichen, Schnittstellen zu definieren und alle Handelnden aus den Bereichen Schule und Beruf im Kreis Unna miteinzubeziehen. Nach und nach sollen möglichst viele Dienstleistungen für Jugendliche unter einem Dach im Selmer Amtshaus gebündelt werden. „Wir bieten zum Beispiel auch Bewerbungstrainings direkt hier vor Ort an“, sagt Hans-Josef Brune. „Auf dem Flur entsteht gerade eine PC-Ecke für die Jobsuche im Internet. Ein Jobcoach steht interessierten Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite.“ Ansprechpartner im „Haus der Jugend“ › Monika R. Raman Stadt Selm – Amt für Jugend, Schule, Familie und Soziales Übergangsmanagement Schule-Beruf Telefon: 02592/69-234 • m.raman@stadtselm.de › Jürgen Bartel Bundesagentur für Arbeit Lünen – Berufsberatung Telefon: 02306/91079-142 • jurgen.bartel@arbeitsagentur.de › Hans-Josef Brune Jobcenter Kreis Unna – Teamleiter in der Geschäftsstelle Selm Telefon: 02592/69-0 • Hans-Josef.Brune@jobcenter-ge.de argumente _ 23 qualifizieren _ Weiterbildungstag qualifizieren _ Weiterbildungstag Weiterbilden bringt weiter INFO 37 starke Weiterbilder : › Polit-Talk auf dem roten Sofa Das Foyer des Dortmunder „U“s war Kulisse für ein buntes Programm zum Aktionstag „Weiterbilden bringt weiter – Dortmund kommt zusammen“ im Sep tember 2012. 37 Dortmunder Bildungsdienstleister präsentierten ihr Angebot. Nach ein paar „Bildungs häppchen“ in Form von multikulturellem Fingerfood hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglich keit, eine Bildungsmeile entlang zu schlendern und an Info-Tischen mit Vertretern der Weiterbildungs träger ins Gespräch zu kommen, sich über Kurse und Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren. A uch für Unternehmer, Betriebsräte, Personalentwickler und Existenzgründer bot die Messe Information über individuelle und betriebliche Weiterbildungsmöglichkeiten. Bo Bäckström, Initiator der Veranstaltungsreihe „Business Breakfast“, führte als „rasender Reporter“ Kurzinterviews mit Vertretern der Arbeitsagentur, des Jobcenters, der Wirtschaftsförderung und der Weiterbildungsträger. Anschließend lud Jutta Reiter, Vorsitzende des DGB in der Region Dortmund-Hellweg, zum Polit-Talk auf dem roten Sofa ein. Sie sprach mit Joachim Beyer von der Wirtschaftsförderung Dortmund, Jürgen Koch, dem Geschäftsführer der Arbeitsagentur Dortmund, Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, und mit Bo Bäckström, Geschäftsführer der Consultingfirma Albatross 78 International, über „Wege der Fachkräftesicherung in der Region Dortmund“. Joachim Beyer schilderte, dass sich in Dortmund der Fachkräftebedarf von Branche zu Branche sehr unterschiedlich abzeichne. In den akademischen Berufen sei Dortmund durch die facettenreiche Hochschullandschaft relativ gut versorgt, im 24 _ argumente Handwerk oder zum Beispiel im Gesundheitsbereich sei ein Mangel jedoch vorprogrammiert. „Vergleicht man offene Stellen mit den Zahlen der Arbeitssuchenden funktioniert offenbar das Matching nicht“, meinte Beyer. Frank Neukirchen-Füsers wendete ein: „Vielen Arbeitsuchenden, vor allen diejenigen, die bereits über längere Zeit arbeitslos sind, fehlt es an Qualifikationen. Wir müssen unsere Qualifizierungsangebote noch stärker am Markt orientieren, denn Qualifizierung ist die Eintrittskarte in den Beruf.“ Dies sei jedoch bei immer knapper werdenden öffentlichen Mitteln keine leichte Aufgabe. „Mehr skandinavische Verhältnisse“ wünschte sich zustimmend auch Bo Böckström. Der Unternehmensberater bringt Erfahrungen aus Schweden mit. Dort sei das Budget für Weiterbildung gemessen an den Arbeitslosenzahlen doppelt so groß wie in Deutschland. „In Skandinavien werden vor allem auch ältere Arbeitslose mitgenommen und die Vermittlungszahlen zeigen, dass sich das richtig lohnt“, ergänzte er. Jürgen Koch stimmte zu, dass Weiterbildung auch in Zukunft ein wichtiger Baustein im Rahmen der Arbeitsvermittlung bleiben müsse. Neben der überbetriebli- chen Qualifizierung sollten aber auch neue Möglichkeiten, sich in einem Unternehmen aus- oder weiterzubilden, geschaffen werden. Koch: „Wir müssen die Unternehmen an den Tisch bekommen und deren Bedarfe genauer ermitteln.“ Abschließend befragte Jutta Reiter Frank Neukirchen-Füsers, welche Schritte aus seiner Sicht im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit eingeleitet werden müssten. „Wir haben in Dortmund zirka 30.000 Erwerbslose in der Grundsicherung und die Mittel für Qualifizierung und Entwicklung sind begrenzt“, erläuterte Frank Neukirchen-Füsers. „Uns stehen für diesen Bereich nur noch zirka 50 Prozent des Budgets im Vergleich zu den Vorjahren zur Verfügung.“ Seine Forderung lautete, dass die Finanzierung von dreijährigen Umschulungen auch weiterhin über drei Jahre gesichert sein müsse. Außerdem sei es ein Anliegen auch schwächere Kandidaten zu einem Abschluss zu bringen. So sollte der Markt sich mehr für Berufe öffnen, die nur eine zweijährige Ausbildung erfordern. „Die zweijährige Ausbildung ist ein interessanter Weg für alle, die gut in der Praxis sind, aber sich mit Schule und Lernen schwer tun“, meinte der Jobcenter-Chef. Foto: Joe Kramer Ein Forum für mehr Wissen Seit rund 20 Jahren bietet das Dortmunder Weiterbildungsforum (dwf.) Dortmunder Bürgerinnen und Bürgern eine unabhängige Beratung über das breit gefächerte Weiterbildungsspektrum an. Das dwf. bündelt 37 Weiterbildungseinrichtungen. Die Agentur für Arbeit, das Jobcenter und die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund fungieren als beratende Mitglieder. Die Beratungsstelle des dwf. gehört auf Bundes- und Landesebene dem Arbeitskreis „Bildungs- und Weiterbildungsberatung” des Deutschen Städtetages sowie dem „Runden Tisch Bildungsscheck” an. Sie wollen mehr wissen? Beratung Weiterbildung Tel. 0231 / 9 50 90 00 7 oder 8 Informationen für Unternehmen Tel. 0231 / 2 86 14 93 piepenbrink.dwf@dokom.net › Agentur für Berufsbildung e.V. › alfatraining Bildungszentrum e.K. › Auslandsgesellschaft NRW e.V. › Außerbetriebliche Ausbildungsstätte HWK Dortmund GmbH › Berlitz Deutschland GmbH › Berufsförderungswerk Dortmund › Berufsfortbildungswerk des DGB gGmbH › Bildungskreis Handwerk e.V. › Bildungsmeile › Bildungszentrum Ruhr-Lippe GmbH › COMCAVE.COLLEGE GmbH › DAA Deutsche Angestellten-Akademie GmbH › DBS Training & Consulting GmbH › dobeq GmbH › DGB-Bildungswerk NRW e.V. › EWZ Entwicklungszentrum für berufliche Qualifizierung und Integration GmbH › Evang. Bildungswerk Dortmund › FAW gGmbH Fortbildungsakademie der Wirtschaft › Gesellschaft für Bildung und Berufe e.V. › grieseler gmbh › Grone gGmbH › Handwerkskammer Dortmund › IAL Institut für angewandte Logistik gGmbH › IMPULSE GmbH › IHK zu Dortmund › Institut für Berufliche Bildung AG › KOBIseminare (KOBI e.V.) › maxQ im bfw – Unternehmen für Bildung › MOVE Verkehrsbildungszentrum Dortmund GmbH › REFA Nordwest e.V. › RWTÜV Akademie GmbH › Steuer- und Wirtschaftsakademie GmbH › TOP CAD Schule GmbH › TÜV NORD Bildung GmbH & Co. KG › TÜV Rheinland Akademie GmbH › Volkshochschule Dortmund › WBS TRAINING AG › Weiterbildungsinstitut WbI GmbH, Dortmund argumente _ 25 fördern _ Jobcafés fördern _ Jobcafés Migrantinnen stärken ihre Kompe tenzen › I m Jobcafé gibt’s Diskussionen, Informationen und Unterstützung In Dortmund leben rund 167.000 Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus 172 Nationen. Viele von ihnen – auch viele Frauen – möchten gern arbei ten, haben aber keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Häufig hindern sie daran Sprachbarrieren, traditi onell-familiäre Strukturen oder mangelnde Quali fikationen. Gemeinsam mit dem Verbund der so zial-kulturellen Migrantenselbstorganisationen in Dortmund (VMDO) und der Stadt Dortmund hat das Jobcenter Dortmund bereits vor zwei Jahren ein Projekt auf die Beine gestellt, dass Migrantinnen aus Dortmund unterstützt hat, eine Anstellung zu finden. D ie Idee: In sogenannten Jobcafés – das erste wurde 2010 in der Selimiye-Moschee in der Hessischen Straße eröffnet – treffen sich arbeitssuchende Migrantinnen in ungezwungener Atmosphäre. Ansprechpartnerinnen sind drei Diplom-Pädagoginnen und drei Diplom-Betriebswirtinnen, die in den Räumen von Migranten-Vereinen Frauen bei der Jobsuche im Internet unterstützen und Tipps für Sprachkurse oder Fortbildungsmöglichkeiten geben. Nach dem erfolgreichen Pilot-Versuch mit türkischstämmigen Frauen stellt die Arbeitsgruppe das Projekt jetzt auf breitere Füße. Im Herbst dieses Jahres lud der VMDO zur großen Auftaktveranstaltung für insgesamt zwölf Jobcafés in ganz Dortmund ein. „Wir übernehmen die Personalkosten, die beim VMDO für die fachliche Unterstützung der Frauen in den zwölf Cafés entstehen“, erläutert Heike Bettermann, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Dortmund. In sieben Vororten können sich nun Frauen mit Migrationshintergrund über Angebote und Chancen auf dem Arbeitsmarkt informieren – und finden dort Ansprechpartnerinnen, mit denen sie auch in ihren Muttersprachen kommunizieren können. Die Mitar26 _ argumente argumente _ 27 fördern _ Jobcafés informieren _ Meldungen Seelische Gesundheit und Arbeitswelt Adile (Bild links) berichtet im Jobcafé über ihre Ausbildung. Interessiert hören die anderen Besucherinnen zu und fragen nach. Fotos (4): Joe Kramer beiterinnen beherrschen Türkisch, Russisch, Englisch, Französisch und Arabisch. Das Projekt läuft über drei Jahre. „Die Frauen finden die Cafés an ihnen vertrauten Orten vor“, sagt Dr. Ümit Koşan, Projektleiter beim VMDO, „in Moscheen, Stadtteilcafés, Gemeindezentren oder in den Räumen von Migrantenvereinen.“ Während der VMDO die Man- oder besser Women-Power beisteuert und das Jobcenter die Personalkosten trägt, sorgt die Stadt Dortmund für die technische Ausstattung der Jobcafés. „Der Umgang mit PC und Internet spielt heute eine entscheidende Rolle bei der Jobsuche“, sagt Reyhan Güntürk von der Migrations- und Integrationsagentur Dortmund. Deshalb ermöglicht das Projekt allen Frauen den Zugang zu den neuen Medien. Die Stadt Dortmund will sich aber auch bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen einbringen und so die Frauen ermutigen, ihre Kompetenzen, Potenziale und Erfahrungen in der Praxis unter Beweis zu stellen. Heike Bettermann ergänzt: „Wir planen auch Veranstaltungen, in denen ‚Vorbilder’ – Frauen mit Migrationshintergrund, die fest im Berufsleben stehen – ihre Geschichte erzählen und Erfahrungen weitergeben.“ Denn nichts sei motivierender, als mit jemanden zu sprechen, der ähnliche Erfahrungen wie man selbst gemacht hat, und es schließlich „geschafft“ habe. Eine solche Erfolgsgeschichte erzählt Adile bei einem Treffen im Jobcafé in Derne. Sie absolviert aktuell eine Ausbildung zur Familienpflegerin im Frauenzentrum Huckarde und beendet bald ihr Anerkennungsjahr. „Diese Möglichkeit habe ich bekommen, weil ich gute deutsche Sprachkenntnisse habe und nachweisen konnte, dass ich mindestens sechs Jahre einen Mehrpersonenhaushalt geführt habe“, berichtet Adile. Denn eine abgeschlossene Berufsausbildung, die eigentlich Voraussetzung für die Fortbildung ist, hat Adile nicht. „Ich bin nach der neunten Klasse von der Schule abgegangen und habe danach zwar viele Jahre gearbeitet, aber keinen Ausbildungsberuf erlernt“, erläutert sie. Interessiert fragen die Frauen im Jobcafé nach. Şukran möchte wissen: „Was sind deine Aufgaben als Familienpflegerin?“ Sie erfährt, dass Adile zeitweise in Haushalten hilft, die gerade eine Krise erleben. Wenn die Mutter im Krankenhaus ist oder die Angehörigen mit der Pflege kranker Familienmitglieder überfordert sind, dann übernimmt sie zum Beispiel hauswirtschaftliche Aufgaben 28 _ argumente oder die pädagogische Betreuung von Säuglingen, Kleinkindern und Jugendlichen. Das finden viele ihrer Zuhörerinnen spannend. Denn ähnliche Aufgaben erledigen sie ja auch täglich – in der eigenen Familie oder ehrenamtlich. So arbeitet Hatice auf Honorarbasis in einer städtischen Kinderbetreuung. Eine Gruppe des EgiKür e.V. (Frauenbildung und Kultur e.V.), in dessen Räumen das Jobcafé untergebracht ist, bereitet Caterings für Veranstaltungen vor. Diplom-Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin Dilek BatinÖzkan, Leiterin des Jobcafés, berichtet: „Die Frauen haben alle Qualifikationen erworben und beachten alle Vorschriften, die das Gesundheitsamt verlangt.“ Jetzt bieten sie ihre Speisen auf Festen oder Messen wie dem ‚Dortmunder Herbst‘ an. Viele der Frauen, die sich hier treffen, würden ihre Fähigkeiten gern in einer fair bezahlten Anstellung beweisen. Aber der Einstieg – Stellensuche, Bewerbung, Vorstellungsgespräch – ist bisher noch nicht gelungen. Deshalb tauschen sich die Leiterinnen der Dortmunder Jobcafés untereinander aus, stimmen Kursprogramme miteinander ab und schmieden Ideen für Vortragsveranstaltungen. Heute schauen die Pädagogin Lilia Toraman, die in Hörde und Scharnhorst russischsprachige Frauen betreut, und die Betriebwirtin Duaa Aweimer, die in der Nordstadt in zwei arabisch-sprachigen Jobcafés aktiv ist, vorbei. Dilek Batin-Özkan: „In den ersten Veranstaltungen haben wir die Frauen motiviert und ihre Kompetenzen kennengelernt, jetzt geht es darum, Sprache und Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern, bis wir schließlich mit den Bewerbungstrainings starten.“ Weitere Themen auf dem Seminarplan sind unter anderem Zeitmanagement, Renten- und Versicherungsfragen oder Exkursionen zu verschiedenen Arbeitgebern. Der Vormittag endet mit einer angeregten Diskussion über Vorurteile, Selbsteinschätzung und der Fähigkeit, einander zuzuhören. Mittendrin: Lilia Toraman, die selbst in Russland aufgewachsen und in Deutschland unter anderem Turkologie studiert hat. Sie beantwortet Fragen auf Türkisch und übersetzt für die deutschsprachigen Gäste. Ohne jegliche Vorbehalte wandert sie versiert „zwischen den Welten“. Sie wollen mehr wissen? ›Gabriele.Herweg-Zaide@jobcenter-ge.de Ein Symposium zur Thema „Seelische Gesundheit und Arbeitswelt“ fand am Sonntag, dem 25. November 2012, in den Räumen der DASA in Dortmund statt. Die Partner des Dortmunder Bündnisses für seelische Gesundheit informierten in Vorträgen und Diskussionsrunden über das Zusammenspiel seelischer Erkrankungen mit einer Erwerbstätigkeit. Wie leistungsfähig können Menschen mit psychischen Erkrankungen sein? Welche Berufsgruppen sind besonders gefährdet, wemm es um psychosoziale Belastungen geht? Macht Arbeitslosigkeit krank? Diese und viele weitere Fragen erörterten die Experten. Außerdem lieferten zwei Betroffene einen Erfahrungsbericht. Das Dortmunder Bündnis für seelische Gesundheit hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Wissen über psychische Erkrankungen zu erweitern, Stigmatisierungen zu vermeiden, über Bedingungen zu informieren, die psychische Gesundheit zu fördern und auf die Weiterentwicklung des Versorgungssystems hinzuwirken. Ein ausführlicher Bericht über die Veranstaltung erscheint in der Frühjahrausgabe von argumente. Kunden loben das Jobcenter Dortmund Beim Fußball spielt Dortmund ganz oben mit. Bei der Beurteilung des Jobcenters durch seine Kunden auch. Das ergab eine Kundenzufriedenheitsumfrage der Bundesagentur für Arbeit. In den Kategorien „Zufriedenheit mit den Mitarbeitern“ sowie „Freundlichkeit der Vermittler“ liegt das Jobcenter auf Platz fünf im Bund und belegt in NRW den zweiten Platz. Bei den Rahmenbedingungen wird das Jobcenter Dortmund im Vergleich zu ähnlich großen Jobcentern zum Spitzenreiter. Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund: „Das ist der Verdienst unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Ergebnis einer konsequenten Kundenausrichtung.“ Schulungen durch das hauseigene Trainernetzwerk – in 2012 allein 17.000 Mitarbeiterstunden – sorgen für eine gut informierte Belegschaft. Außerdem wurden Gebäude verschönert sowie Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Bewerberzentren eingerichtet. Die zweijährige Ausbildung ist ein interessanter Weg für alle, die gut in der Praxis sind, aber sich mit Schule und Lernen schwer tun. Darauf macht das Jobcenter Dortmund Jugendliche, die im SGB II-Bezug sind und sich eine Ausbildung wegen der theoretischen Anforderungen nicht zutrauen, aufmerksam. Im Gegensatz zu der dreijährigen oder dreieinhalbjährigen Ausbildung gibt es hier mehr praktische Anteile und weniger Theorie und doch hat man am Ende der zwei Jahre einen anerkannten Berufsabschluss in der Tasche. Bei vielen zweijährigen Berufsausbildungen besteht außerdem die Möglichkeit, in das dritte Lehrjahr eines verwandten Berufes einzusteigen, und dort einen zweiten Berufsabschluss zu machen. Wer zum Beispiel den Ausbildungsberuf „Modenäherin“ erlernt, kann anschließend noch die „Modeschneiderin“ draufsatteln. Foto: Fotolia argumente _ 29 Förderungsgesellschaft für das Hotel- und Gaststätten gewerbe mbH Gabelsbergerstraße 18 59069 Hamm Tel. 02385/93 26-0 umschulung@hoga-bildung.de www.hoga-bildung.de frankepartner GmbH Martin-Schmeißer-Weg 14 44227 Dortmund Tel. 0231/97 51 41-26 info@frankepartner.net www.frankepartner.net Danke! GBB Gesellschaft für Bildung und Beruf e.V. Untere Brinkstr. 81-89 44141 Dortmund Tel. 0231/55 72 17-0 bschnittker@yahoo.de www.gbb-gruppe.de Auch an alle ungenannten Kooperationspartner. Gewerkstatt gGmbH Schleipweg 20 44805 Bochum Tel. 0234/23 63 64 info@gewerkstatt.de www.gewerkstatt.de Fördern und integrieren – das sind die zentralen Aufgaben der Jobcenter. Dabei bauen wir auf eine frucht bare Zusammenarbeit mit den zahlreichen Projektträgern. Öffentlich geförderte Beschäftigung ist eines der zentralen Instrumente für die Integration von erwerbsfähigen Hilfeempfängern in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Öffentlich geförderte Beschäftigung kann aber nur mit Arbeitgebern realisiert werden, die Know-how, Qualität und soziales Engagement vereinen. Wir sagen an dieser Stelle deshalb allen Institutio nen „Danke!“, die Projekte der Jobcenter mitentwickeln und umsetzen. Agentur für Berufsbildung e.V. Prinz-Friedrich-Karl-Str. 14 44135 Dortmund Tel. 0231/95 20 52 34 info@uv-do.de • www.uv-do.de Arbeiterwohlfahrt (AWO) Unterbezirk Dortmund Klosterstr. 8-10 44135 Dortmund Tel. 0231/99 34-0 info@awo-dortmund.de www.awo-dortmund.de Auslandsgesellschaft NRW e.V. Steinstr. 48 • 44147 Dortmund Tel. 0231/8 38 00-0 wegener@agnrw.de www.agnrw.de Außerbetriebliche Ausbil dungsstätte der Handwerks kammer Dortmund gGmbH Huckarder Straße 111 44147 Dortmund Tel. 0231/1 84 00-0 ausbildung@aa-hwk.de www.aa-hwk.de Berufsförderungswerk Dortmund im NW Berufsförderungswerk e.V. Hacheneyer Straße 180 44265 Dortmund Tel. 0231/7109-0 info@bfw-dortmund.de www.bfw-dortmund.de 30 _ argumente Berufsfortbildungswerk des DGB GmbH Emscherstr. 66 45891 Gelsenkirchen Tel. 0209/7 00 92 70 info@bfw-ruhr.de www.bfw-ruhr.de Bildungskreis Handwerk e.V. Lange Reihe 67 44143 Dortmund Tel. 0231/51 77-140 www.bildungskreishandwerk.de • info@bildungskreis-handwerk.de Bildungsmeile GbR Schützenstraße 183 44147 Dortmund Tel. 0231/7 76 49 39 info@bildungsmeile.de www.bildungsmeile.de BVWL Bildungswerk Verkehr Wirt schaft Logistik NRW e.V. Im Spähenfelde 51 44143 Dortmund Tel. 0231/55 69 80 - 0 kaatz@bvwl.de • www.bvwl.de Bildungszentrum Ruhr-Lippe GmbH Reinoldistr. 17-19 44135 Dortmund Tel. 0231/52 84 56 dortmund@br-l.de • www.br-l.de Bildungszentrum Westfalen für Wirtschaft, Handel und Soziales e.V. Hamburger Straße 110 44135 Dortmund Tel. 0231/52 38 35 www.bildungszentrumwestfalen.de Caritasverband Dortmund e.V. Propsteihof 10 44137 Dortmund Tel. 0231/18 48-160 info@caritas-dortmund.de www.caritas-dortmund.de CJD Dortmund Umweltwerkstatt Martener Str. 429 44379 Dortmund Tel. 0231/96 13 07-0 manfred.trinkert@cjd.de www.cjd-dortmund.de CJD Integrationsbetrieb Zeche Germania gGmbH Entsorgungsfachbetrieb Reinigungsdienst Martener Str. 429 44379 Dortmund Tel. 0231/961307-112 manfred.trinkert@cjd.de www.cjd-dortmund.de COMCAVE.COLLEGE GmbH Hauert 1 (Technologiepark) 44227 Dortmund Tel. 0231/7 25 26-0 schulung@comcave.de www.comcave-college.de Diakonisches Werk Dort mund und Lünen gGmbH Rolandstr. 10 • 44145 Dortmund Tel. 0231/84 94-273 gf@diakoniedortmund.de www.diakoniedortmund.de Euro-Schulen Ruhr GmbH Geschwister-Scholl-Str. 22 44135 Dortmund Tel. 0231/95 29 64-10 info@es.dortmund.eso.de www.dortmund.eso.de DAA Ruhr-Mitte Friedhof 6-8 44135 Dortmund Tel. 0231/14 08 38 info.daa-dortmund@daabw.de • www.daa-dortmund.de ISB-Regie für Arbeitsgelegenheiten Rolandstr. 10 • 44145 Dortmund Tel. 0231/84 94-174 isb-regie@diakoniedortmund.de www.diakoniedortmund.de Evangelisches Bildungswerk Dortmund • Reinoldinum Schwanenwall 34 44135 Dortmund Tel. 0231/84 94-401 bildungswerk@vkk-do.de www.ebw-do.de DBS Training & Consulting GmbH Im Spähenfelde 51 44143 Dortmund Tel. 0231/88 08 81 90 info@dbs-consulting.net www.dbs-consulting.net ISB e.V. - Die Trägerkoopera tion Dortmunder Beschäfti gungs-, Qualifizierungs- und Beratungsträger Koordinierungstelle: Unnaer Str. 44 44145 Dortmund Tel. 0231/8 40 96-42 info@isb-dortmund.de www.isb-dortmund.de DEKRA Akademie GmbH Alter Hellweg 52 44379 Dortmund Tel. 0231/96 10 15-0 dortmund.akademie@dekra.com www.dekra.com DGB Bildungswerk NRW e.V. Ostwall 17–21 44135 Dortmund Tel. 0231/55 70 44-0 info@dgb-bildungswerk-nrw.de www.dgb-bildungswerk-nrw.de EWZ Entwicklungszentrum für berufliche Qualifizierung und Integration GmbH Evinger Platz 11 44339 Dortmund Tel. 0231/72 84 84-0 info@ewz-do.com www.ewz-do.com Dobeq GmbH Klosterstraße 8–10 44135 Dortmund Tel. 0231/99 34-0 info@dobeq.de • www.dobeq.de Fahrschule Wurzel GmbH Brackeler Hellweg 128 44309 Dortmund Tel. 0231/9 25 25 25 info@fahrschule-wurzel.de www.fahrschule-wurzel.de Dortmunder Tafel e.V. Osterlandwehr 31–35 44145 Dortmund Tel. 02 31/47 73 24-0 info@dortmunder-tafel.de www.dortmunder-tafel.de FAW gGmbH • Akademie Kronenstraße 6 44139 Dortmund Tel. 0231/92 05-20 sachbearbeitung@fawdortmund.de • www.faw.de GFA Gesellschaft zur Förderung der Arbeitsauf nahme mbH & Co. KG Mallinckrodtstraße 62 44145 Dortmund Tel. 02331/9 71 08-12 info@tertia.de • www.tertia.de grieseler gmbH Emil-Figge-Str. 80 44227 Dortmund Tel. 0231/97 42 77 28 info@grieseler-gmbh.de www.grieseler-gmbh.de Grone Bildungszentren NRW GmbH Kampstr. 38 • 44137 Dortmund Tel. 0231/91 45 50-0 dortmund@grone.de www.grone.de GrünBau GmbH Unnaer Straße 44 44145 Dortmund Tel. 0231/8 40 96-0 info@gruenbau-dortmund.de www.gruenbau-dortmund.de Handwerkskammer Dortmund Reinoldistr. 7–9 44135 Dortmund Tel. 0231/54 93-164 info@hwk-do.de www.hwk-do.de IN VIA Katholische Mädchen sozialarbeit Dortmund e.V. Propsteihof 10 44137 Dortmund Tel. 0231/1848-138 info@invia-dortmund.de www.invia-dortmund.de Industrie- und Handels kammer zu Dortmund Märkische Str. 120 44141 Dortmund Tel. 0231/54 17-420 info@dortmund.ihk.de www.dortmund.ihk24.de maxQ. – Partner für Kompetenz und Qualität im Netzwerk Gesundheit, Erziehung und Soziales Hüttenstr. 9 • 44795 Bochum Tel. 0234/9 30 40 11 bochum@maxq.net www.maxq.net Mütterzentrum Dortmund e.V. Hospitalstraße 6 44149 Dortmund Tel. 0231/14 16 62 muetterzentrum@dokom.net www.muetterzentrumdortmund.de PariSozial – Gemeinnützige Gesellschaft für paritätische Sozialdienste mbH Friedensplatz 7 44135 Dortmund Tel. 0231/18 99 89-12 marianne.schobert@paritaetnrw.org • www.paritaet-nrw.org Projektfabrik e.V. Ruhrtal 5 • 58456 Witten Tel. 02302/2 03 52 30 kontakt@projektfabrik.org www.projektfabrik.org Stadt Dortmund 50/7 Hospitalstraße 2-4 44149 Dortmund Tel. 0231-5 02 25 07 owozny@stadtdo.de VHS Dortmund Hansastr. 2-4 • 44137 Dortmund Tel. 0231/50-2 47 27 vhs@dortmund.de http://vhs.domap.de TÜV Nord Bildung Am Technologiepark 1 45307 Essen Tel. 0201/8929-832 info@tuev-nord.de www.tuev-nord.de Stadt Dortmund – Ausschuss für Soziales Friedenplatz 1 44122 Dortmund Tel.: 0231/50-2 20 11 oder 0231/50-2 20 12 ufeuler@stadtdo.de oder wweber@stadtdo.de WbI startup GmbH – .garage ruhr Hermannstr. 75 (Stiftsforum) 44263 Dortmund Tel. 0231/4 74 10-0 info@garagedortmund.de www.garagedortmund.de RAG BILDUNG GmbH BZ Dortmund Bärenbruch 128 44379 Dortmund Tel. 02 31/96 70 00 12 bzdortmund@ragbildung.de www.ragbildung.de REFA Nordwest e.V. Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung Emil-Figge-Straße 43 44227 Dortmund Tel. 0231/75 81 00-0 info@refa-nordwest.de www.refa-nordwest.de RWTÜV Akademie GmbH Industriestr. 3 • 59425 Unna Tel. 02303/9 61 10-11 info@rwtuev-akademie.de www.rwtuev-akademie.de SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste in Dortmund e.V. Propsteihof 10 44137 Dortmund Tel. 0231/18 48-117 info@skm-dortmund.de www.skm-dortmund.de Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. Anna-Zillken-Berufskolleg Arndtstraße 5 • 44135 Dortmund sekretariat@anna-zillkenberufskolleg.de • www.annazillken-berufskolleg.de Stadtteil-Schule e.V. Oesterholzstr. 120 44145 Dortmund Tel. 0231/81 67 10 info@stadtteil-schule.de www.stadtteil-schule.de WBS Training AG Stockholmer Allee 32c 44269 Dortmund Tel. 0231/75 44 70 info@wbstraining.de www.wbstraining.de TOP CAD/CAM-Schule GmbH Erfurter Straße 21 44143 Dortmund Tel. 0231/56 22 12-45 info@top-cad.de www.top-cad.de Weiterbildungsinstitut WbI GmbH Westenhellweg 85-89 44137 Dortmund Tel. 0231/91 44 05-0 info@weiterbildungsinstitut.de www.weiterbildungsinstitut.de TÜV NORD Akademie • Geschäftsstelle Rhein-Ruhr Gildehofstr. 2 • 45127 Essen Tel. 0201/3 19 55-28 akd-rr@tuev-nord.de www.tuev-nord.de Werkhof Projekt gGmbH Nordring 43 • 59423 Unna Tel. 02303/2805-0 h.pollmann@werkstattunna.de www.werkhof-projekt.de TÜV Rheinland Akademie GmbH Joseph-von-Fraunhofer-Str. 27 44227 Dortmund Tel. 0231/9 76 15-313 matthias.senft@de.tuv.com www.tuev-akademie.de Westfälische Almetalbahn e.V. Mooskamp 23 44359 Dortmund Tel. 0231/3 95 64 17 projekt@bahnhof-mooskamp.de www.bahnhof-mooskamp.de Verein zur Förderung einer anthroposophisch orientierten Aus- und Fortbildung für Altenpflege e.V. • Fachsemi nar für Altenpflege Mergelteichstr. 47 44225 Dortmund Tel. 0231/71 07-339 pflegeseminar@freenet.de www.altenpflegeseminar.net Wirtschaftsförderung Dortmund Töllnerstr. 9-11 44122 Dortmund Tel. 0231/50 2 20 59 info@wirtschaftsfoerderungdortmund.de • www.wbf-do.de Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie Hellweg 31 - 33, 59423 Unna www.diakonie-ruhr-hellweg.de competence bildungs- und beratungs gmbh Drakenkamp 8 48565 Steinfurt www.competencegmbh.de Multikulturelles Forum e.V. Münsterstr.46b 44534 Lünen www.multikulti-forum.de Werkstatt im Kreis Unna GmbH Nordring 43 59423 Unna www.werkstatt-im-kreisunna.de Wirtschaftsdienst Handwerk GmbH Lange Reihe 62 44143 Dortmund Tel. 0231/51 77-140 klasen@handwerk-dortmund.de www.wdh.innung-dortmund.de IMPRESSUM Herausgeber /V.i.S.d.P.: Jobcenter Dortmund Frank Neukirchen-Füsers (Geschäftsführer) Südwall 5 – 9 44137 Dortmund Telefon: 0231.842-2190 www.jobcenterdortmund.de Jobcenter Kreis Unna Uwe Ringelsiep (Geschäftsführer) Bahnhofstr. 63 59423 Unna Telefon: 02303.2538-0 www.jobcenter-kreis-unna.de Konzept und Umsetzung: KO2B – Agentur für Kommunikation Korte Geitke 2 44227 Dortmund Telefon: 0231.79307-50 Telefax: 0231.79307-55 www.ko2b.com Titelfoto: Joe Kramer Druck: Scholz-Druck und Medienservice GmbH & Co. KG Höfkerstraße 31 44149 Dortmund www.scholz-druck.de Redaktion: Katrin Osbelt Layout: Vera Berger, Dortmund Auflage: 3.000 Stück argumente _ 31