argumente - Jobcenter Dortmund und Jobcenter Kreis Unna

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argumente - Jobcenter Dortmund und Jobcenter Kreis Unna
argumente
2. HJ-12
Jobcenter Dortmund und Jobcenter Kreis Unna – das Magazin
beraten Bewerberzentrum und Bewerbercafé eröffnet | JobOffensive | entwickeln Jobcenter Dortmund arbeitet an Leitbild | Führungsebene erweitert | beschäftigen Minijobs | Förderung von Arbeitsverhältnissen | kooperieren Bündnis Teilzeit-Ausbildung | Best Ager |
einsteigen Förderzentrum | Haus der Jugend in Selm | qualifizieren Weiterbilden bringt weiter | fördern Jobcafés für Migrantinnen
Jobcenter Dortmund
und Kreis Unna:
Minijobs
erfolgreich
umgewandelt!
04_ b eraten _ Bewerberzentrum // Bewerbercafé //
Beste Betreuung für Jobsuchende am Königshof und an der Steinstraße
05_ e insteigen _ JobOffensive // „Wir gehen in die Offensive! //
Intensivere Betreuung von Langzeitarbeitslosen mit Arbeitserfahrung
06_ e ntwickeln _ Leitbild // Das Ziel? Identifikation! //
Das Jobcenter Dortmund hinterfragt sein Selbstverständnis
10
_
09_ e ntwickeln _ Eine starke Spitze // Jobcenter Dortmund erweitert Führungsebene //
Liebe Leserinnen und Leser,
Heike Bettermann verantwortet den Schwerpunkt „Markt und Integration“
das Jahr 2012 neigt sich dem Ende zu. Bevor jetzt die hektische
Vorweihnachtszeit beginnt, präsentieren wir Ihnen die letzte
Ausgabe von argumente in dieser Form.
10_ b eschäftigen _ Minijobs // Der Mann fürs Grün //
Ernst Wittkop hat mit 63 Jahren endlich seinen Traumjob gefunden
14_ k ooperieren _ Teilzeit-Ausbildung // Netzwerk geht online //
Wer privat Verantwortung trägt, ist auch im Job zuverlässig
14
_
16_ b ewegen _ FAV // Dortmund: Helfer im Handwerk //
Kreis Unna: Anpacken in der Autoverwertung
argumente gibt es seit 2008. Das Magazin wurde konzipiert, um
arbeitsmarktpolitische Maßnahmen näher zu beleuchten und
Einblicke in die Arbeit der Jobcenter zu geben. Wir haben dazu
viele positive Rückmeldungen erhalten. Durch einige Artikel
konnten wir auch neue Diskussionen anstoßen und Problembewusstsein wecken. Wir können also mit Stolz sagen, dass unser
Magazin „gute Argumente“ für Engagement und Einsatzbereitschaft im arbeitspolitischen Bereich geliefert hat.
Nun ist es Zeit, argumente eine neue, zeitgemäße Form zu geben. Ab 2013 wird aus unserem Magazin eine Zeitung: handlicher, kompakter – aber nicht weniger informativ. Im sogenannten „Berliner Format“ kommt die Frühjahrsausgabe heraus: Mit
klarer Berichterstattung und Hintergrundinformation – und das
in der gewohnten, journalistisch hohen Qualität – halten wir Sie
weiter auf dem Laufenden.
18_ k ooperieren _ Best Ager // Immer nach vorne schauen //
BVB-Oldstar Theo Redder unterstützt den Job-Club für ältere Arbeitslose
20_ e insteigen _ Förderzentrum // Den eigenen Weg finden //
Das Plan B Förderzentrum lässt jungen Erwachsenen Raum, sich zu erproben
Foto: Peter Dorn
_ 20
22_ e insteigen _ Haus der Jugend in Selm // Keiner darf verloren gehen //
Für das kommende Jahr 2013 wünschen wir Ihnen schon jetzt
alles Gute und ein geruhsames Weihnachtsfest 2012.
Ihr
Uwe Ringelsiep
Geschäftsführer Jobcenter Kreis Unna
Drei Institutionen kooperieren unter einem Dach
24_ q ualifizieren _ Weiterbilden bringt weiter // Polit-Talk auf dem roten Sofa //
Ihr
Frank Neukirchen-Füsers
Geschäftsführer
Jobcenter Dortmund
33 starke Weiterbildungsträger informierten im Dortmunder U
26_ fördern _ Jobcafés // Migrantinnen stärken ihre Kompetenzen //
Austausch und Informationen rund um die Jobsuche
02 _ argumente
_ 26
argumente _ 03
beraten _ Bewerberzentrum und Bewerbercafé
einsteigen _ JobOffensive
„Wir gehen in die Offensive!“
›B
ewerberzentrum am
Königshof und Bewerbercafé an
der Steinstraße eröffnet
› Intensivere Betreuung für Langzeitarbeitslose mit Arbeitserfahrung
Beste Betreuung für Bewerber
V
ier voll ausgestattete EDV-Arbeitsplätze im Erdgeschoss des
Jobcenter-Standortes Königshof und die Betreuung durch
Bewerbungsprofis – das Jobcenter Dortmund hat seinen
Service für Kundinnen und Kunden in der Bewerbungsphase noch
weiter verbessert und Mitte des Jahres ein Bewerberzentrum eröffnet. Im Herbst folgte außerdem die Einrichtung eines Bewerbercafés am Jobcenter-Standort Steinstraße.
„Das Bewerberzentrum und das Bewerbercafé sind ein echtes
Plus für Jobsuchende“, erklärt Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund. „Mit kompetenter Begleitung
können Kunden des Jobcenters hier ihre Bewerbungen schreiben.
Aber das ist noch nicht alles. Gemeinsam mit einem Bewerbungscoach können sie ihre Suchstrategien überprüfen und ihre bisherigen Bewerbungsaktivitäten analysieren. Das sind die richtigen
Bausteine für mehr Erfolg im Bewerbungsverfahren.“
Yvonne Apelhorst vom Bildungszentrum Westfalen für
Wirtschaft, Handel und Soziales e.V. (bzw), die am Königshof die
Bewerber unterstützt, erläutert das Procedere: „Die Kunden des
Jobcenters erhalten von ihren Arbeitsvermittlern einen sogenannten Zuweisungszettel mit einem konkretem Jobangebot. Mit unse-
rer Hilfe erstellen sie hier im Bewerberzentrum alle Bewerbungsunterlagen: Foto, Anschreiben und Lebenslauf. Inklusive Briefmarke
und Umschlag landet die Bewerbung dann noch am selben Tag im
Briefkasten.“
Die Bewerbungscoaches haben für die Kundinnen und
Kunden viele gute Tipps aus der Praxis parat: Sie entwickeln
gemeinsam mit ihren Klienten Selbstmarketingstrategien, trainieren Bewerbungsgespräche und zeigen Wege auf, wie Interessenten
offene Stellen oder für sie interessante Unternehmen aufspüren
können. Yvonne Hurdes vom bzw berichtet: „Das Angebot läuft seit
Mai dieses Jahres und wird sehr gut angenommen.“
Auch das Bewerbercafé, das im Herbst an der Steinstraße
an den Start gegangen ist, verzeichnet viele Besucher. Sowohl im
Bewerberzentrum als auch im Bewerbercafé werden die Kundinnen
und Kunden des Jobcenters nicht nur professionell bei der Erstellung ihrer Unterlagen unterstützt, sie können auch kostenlos im Internet Stellen recherchieren oder Online-Bewerbungen verschicken.
Das komplette Bewerbungspaket gibt’s schließlich auf USB-Stick
zur weiteren Verwendung.
Das Jobcenter Dortmund hat am Standort Steinstraße (Fotos links und rechts) ein Bewerbercafé und am Standort Königshof ein Bewerberzentrum eingerichtet. Fotos (3): Joe Kramer
Sie wollen mehr wissen?
›Dietmar.Geissen@jobcenter-ge.de
›Dieter.Hellweg@jobcenter-ge.de
04 _ argumente
B
is zu 250 Personen betreut ein
Arbeitsvermittler im Jobcenter
Dortmund. Trotz immer effektiverer
Abläufe, aussagekräftiger Profilerstellung
und intensiver Kooperation mit Arbeitgeberservice, Sachbearbeitung und Trägern
können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei diesen Zahlen nicht jeden Einzelnen so intensiv fordern oder fördern wie sie
es gerne wollen. Im Projekt „JobOffensive“
ist das seit dem ersten Oktober anders. In
insgesamt drei Teams kümmern sich rund
40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jeweils „nur“ 100 Kunden. Christoph Schulte,
ein „alter Hase“ in Sachen Arbeitsvermittlung, freut sich: „Endlich kann ich meine
Vorstellungen von einer individuellen,
zielgerichteten Betreuung und Arbeitsvermittlung umsetzen.“
Die Joboffensive ist ein auf zwei Jahre
angelegtes Modellprojekt. Es soll Langzeitarbeitslose durch intensivere Betreuung in
Arbeit bringen. Das Vorhaben zielt vor allem auf Langzeitarbeitslose mit abgeschlossener Ausbildung oder längerer Arbeitserfahrung – deren Chancen auf einen Job also
trotz teils jahrelanger Arbeitslosigkeit noch
vergleichsweise gut sind. Bereichsleiterin
Daniela Tomczak betont: „Die Arbeitsaufnahme steht im Vordergrund und nicht die
Qualifizierung.“
Für das von Bund und Land geförderte Projekt hat das Jobcenter 30 neue
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Rund zehn Teammitglieder bringen
bereits Erfahrungen aus anderen Bereichen
des Jobcenters mit.
Die Struktur der JobOffensive sieht
vor, dass an den drei Jobcenter-Standorten
jeweils ein Team aktiv ist, das sich auf die
Vermittlung konzentriert. Vier Sachbear-
Das Team „JobOffensive“ betreut Arbeitsuchende mit großem Vermittlungspotenzial besonders intensiv. Foto: Joe Kramer
beiter für das Leistungsrecht halten den
Arbeitsvermittlern den Rücken frei. Daniela
Tomczak erläutert: „Wir werden deutlich
mehr Menschen in Arbeit vermitteln, das
erhöht den Verwaltungsaufwand: Leistungsbezug und Arbeitseinkommen werden neu
ausgerechnet, der Unterstützungsbedarf
muss neu ermittelt werden, im Idealfall
werden wir Kundenakten für immer schließen, weil Kunden endlich wieder selbst für
ihren Lebensunterhalt aufkommen können.“
Nachdem die 30 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer intensiven
Schulung im Jobcenter für ihre neue Aufgabe fit gemacht wurden, hat zum Projektstart
Anfang Oktober noch einmal eine Fortbildung für alle Teammitglieder begonnen.
Auf dem Programm standen eine Woche
lang Themen wie Vertriebs- und Arbeitgeberorientierung oder Personalbeschaffung.
„Es ist wichtig, dass die Arbeitsvermittler des Jobcenters mit beiden Seiten gut
umgehen können – mit den Arbeitgebern
ebenso wie mit den Jobsuchenden“, erklärt
Daniela Tomczak. Nur so kann die intensive
Betreuung Früchte tragen. Das Aufgabenspektrum der Arbeitsvermittler reicht von
einer stärkenorientierten Beratung bis hin
zur Begleitung bei Bewerbungsgesprächen.
Nach einem Jahr möchte das Jobcenter
Dortmund zirka 1.450 Langzeitarbeitslose
vermittelt haben.
Die JobOffensive baut auf Erfahrungen auf, die das Jobcenter Berlin in einer
Pilotphase gemacht hat. In der Rhein-RuhrRegion setzen unter anderem die Jobcenter
in Duisburg, Köln und Dortmund das
Projekt um – nach erfolgreichem Verlauf
könnte die intensive Betreuung für bestimmte Zielgruppen bundesweit Schule
machen. Evaluiert und begleitet wird die
JobOffensive vom Bund und vom Land
Nordrhein-Westfalen.
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›Daniela.Tomczak @jobcenter-ge.de
argumente _ 05
entwickeln _ Leitbild
entwickeln _ Leitbild
„An dem Leitbild-Prozess wollte ich mitarbeiten, weil es mich
interessiert zu wissen, wo das Jobcenter Dortmund aktuell
steht und in welche Richtung es sich entwickeln möchte. Mein
Wunsch ist es mitzuhelfen, die Arbeitsabläufe für die Zukunft
noch mehr zu optimieren.“
Julia Berens,
Sachbearbeiterin im
Jobcenter Dortmund
„Die Chance mitzugestalten und im Rahmen der Mitarbeiter­
beteiligung Einfluss nehmen zu können, ist neben der inhalt­
lichen Herausforderung auch eine ganz besondere persönliche
Erfahrung. Im Austausch mit allen Ebenen erlebe ich aktuell
hautnah, wie sich unser Jobcenter nunmehr nicht nur eine
Hausnummer gibt, sondern auch eine ‚Seele’ …“
Verschiedene Arbeitsgruppen
feilen am Leitbild des Jobcenters Dortmund.
Fotos (5): Joe Kramer
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›Christian.Scherney@jobcenter-ge.de
Das Ziel ? Identifikation !
› Das Jobcenter Dortmund erarbeitet ein Leitbild
Einmal im Jahr treffen sich Führungskräfte und Bereichsleiter des Jobcenters Dortmund zu einer Klausur­
tagung. Im November 2011 entbrannte auf einer solchen Tagung eine angeregte Debatte über das Selbst­
verständnis des Jobcenters Dortmund – über den Umgang mit den Kunden, die interne Kommunikation und
den Führungsstil. Für welche Werte sollen beziehungsweise können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Jobcenters Dortmund in Zukunft einstehen?
06 _ argumente
„Es war die richtige Diskussion zur rechten Zeit“, meint Christian
Scherney, Pressesprecher des Jobcenters Dortmund und Projektleiter für die Leitbildentwicklung. Fragen zum Selbstverständnis
„waberten“ bereits seit Zusammenlegung von Arbeitsagentur und
kommunaler Grundsicherungsbehörde zu ARGEn durch alle Mitarbeiterebenen, aber eine nachhaltige Planung für ein Selbstbild
wurde erst 2012 möglich. Denn erst seit 2011 steht die gesetzliche
Grundlage für eine dauerhafte Struktur der Institution Jobcenter
fest. Scherney: „Um deutlich zu machen, dass wir ein soziales
Dienstleistungsunternehmen sind und nicht bloß eine Behörde, die
Geld auszahlt, haben wir den Leitbildprozess angestoßen.“
Das Ziel: Identifikation! Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
des Jobcenters erarbeiten gemeinsam Leitsätze, hinter denen sie
hundertprozentig stehen können. Wer am Ende sagen kann: „Mein
Arbeitgeber – das Jobcenter Dortmund – steht für Werte, auf die
ich stolz bin, die ich selbst mitentwickelt habe und die uns gemeinsam in unserer täglichen Arbeit tragen“, der wird seine Arbeit
effektiver, zufriedener und besser erledigen.
Im April 2012 fiel die Entscheidung, den Leitbildprozess mit
externer Unterstützung umzusetzen. Das Heranziehen einer Beratungsfirma war ein Signal an die Belegschaft, dass auch die Führungsebene bereit ist, den kritischen Blick von außen zuzulassen.
„Unabhängigkeit ist uns wichtig“, fasst Scherney zusammen und
ergänzt: „Ohne Hilfe von außen hätten wir den Prozess sicher nicht
so effektiv und zielorientiert angehen können.“
Eines war dem Lenkungskreis für das Leitbild besonders
wichtig: dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Chance haben, daran mitzuwirken. Ein Leitbild, das von außen „übergestülpt“
oder von oben „vorgegeben“ werde, verfehle seinen Sinn.
Tobias Brun,
stellvertretender
Teamleiter im
Jobcenter Dortmund
Jobcenter-Mitarbeiter Tobias Brun bestätigt das: „Die zunehmende Komplexität sowie der schnelle gesellschaftspolitische und
wirtschaftliche Wandel im Jobcenter lassen bisweilen bei Mitarbeitern, Führungskräften, Kunden und Kooperationspartnern Vorstellungen von Werten und Vorbildern vermissen. Mit der Entwicklung
eines Leitbildes wird eine ‚verbindliche’ Richtschnur definiert, die
Bereiche der Geschäftspolitik, der Unternehmensidentität, der
Organisationskultur und auch der persönlichen Wünsche und
Sehnsüchte einbezieht.“
In Zusammenarbeit mit Experten der Steria Mummert
Consulting AG wählte das Jobcenter Dortmund eine Umsetzung,
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbezieht, sie aber zeitlich
nicht zu sehr belastet. Vier Arbeitsgruppen mit Mitgliedern aller
Hierarchieebenen widmeten sich zunächst den Kernthemen Führung, Mitarbeiter, Organisation und Kunden. Die Ergebnisse der
Arbeitsgruppen wurden im nächsten Schritt dem Lenkungskreis
– bestehend aus Geschäftsführung, Bereichsleitern, Personalrat und
Gleichstellungsbeauftragter – vorgestellt. Den aus diesen Runden
konsolidierten Entwurf konnten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen von zwei Workshops kennenlernen. Außerdem
informiert ein regelmäßiger Newsletter über die Entwicklungsschritte des Prozesses. Christian Scherney: „Die Mitarbeiterworkshops haben viele neue Aspekte gebracht, von Entwurfsstadium zu
Entwurfsstadium wird das Leitbild konkreter und Kernaussagen
schälen sich heraus.“ Nach weiteren Workshops auf Führungskräfteebene Ende 2012 soll das Leitbild schließlich im Februar 2013
veröffentlicht werden.
argumente _ 07
entwickeln _ Leitbild
›V
ier Fragen an
Unternehmensberater
Ronald de Jonge
argumente: Was sind die Besonderheiten an dem Leitbildprozess im Jobcenter
Dortmund?
Ronald de Jonge: Der Leitbildprozess im
Jobcenter Dortmund ist ein gutes Beispiel,
wie man Mitarbeitern Beteiligungsmöglichkeiten einräumen kann. Gerade für
die spätere Umsetzung und das Leben des
Leitbilds in der Organisation ist das ein
wichtiger Erfolgsfaktor. In vielen Unternehmen wird die Einbindung gescheut.
Aufgrund des Auftrages des Jobcenters
ist es besonders wichtig, die verschiedenen Perspektiven – zum Beispiel von
Mitarbeitern, Führungskräften, Kunden
und Arbeitgebern – in ein ausgeglichenes
Verhältnis zu bringen.
argumente: Wie stellen Sie sicher, dass die
Belange und Vorstellungen aller Mitarbeiter berücksichtigt werden?
Ronald de Jonge: Wir haben ein Vorgehen
gewählt, das vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten bietet. So sind zum Beispiel die
Mitglieder der verschiedenen Arbeitsgruppen – auch die Leiter – alle Mitarbeitende
des Jobcenters. Darüber hinaus werden
08 _ argumente
entwickeln _ Führungsebene
Eine starke Spitze
alle Mitarbeiter über einen Newsletter und
durch ihre Führungskräfte in regelmäßigen Abständen informiert und können
auch hier ihr Feedback einfließen lassen.
› Führungsteam erweitert
argumente: Ein Leitbild soll die Frage beantworten „Wofür stehen wir als Gemeinschaft?“ Zeichnet sich schon etwas ab, wie
die Antwort für das Jobcenter lauten wird?
Ronald de Jonge: Es finden zwar noch
einige Workshops und Arbeiten statt, aber
dennoch zeichnet sich bereits ab, dass
die Mitarbeitenden möchten, dass das
Jobcenter Dortmund als „DER kompetente Ansprechpartner auf dem Dortmunder
Arbeitsmarkt“ wahrgenommen wird.
Das Jobcenter Dortmund betreut im Jahresmittel zirka 59.460 Kunden und ist damit das fünftgrößte in
Deutschland. Um Mittel noch effizienter einsetzen, kommunale Arbeitsmarktstrategien noch besser umsetzen
und Drittmittel gezielter akquirieren zu können, hat das
Jobcenter Dortmund seine Führungsebene erweitert.
Neben Geschäftsführer Frank-Neukirchen Füsers und
dem stellvertretenden Geschäftsführer Jörg Dannenberg
verantwortet jetzt Heike Bettermann als Leiterin in der
Geschäftsführungsebene den Bereich „Markt und Integration“. argumente sprach mit Heike Bettermann über
ihre Qualifikation für diese Aufgaben und über ihre Motivation, Neues zu bewegen.
argumente: Häufig werden die Inhalte
eines Leitbildes beziehungsweise einzelne
Bausteine abgelehnt oder aber das Leitbild
wird als „Ansammlung von Allgemeinplätzen“ als nicht orientierungsgebend
kritisiert. Wie kann man das vermeiden?
Ronald de Jonge: Steria Mummert
Consulting besitzt umfangreiche Erfahrungen in der Organisationsentwicklung
von Behörden. Daher können wir sagen,
dass unser erprobtes Vorgehensmodell
genau die von Ihnen genannten Ergebnisse verhindert. Letztlich ist vor allem
die Mitarbeiterbeteiligung der Schlüssel
zum Erfolg, und hier befinden wir uns auf
einem guten Weg.
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›Heike.Bettermann@jobcenter-ge.de
Foto: Christian Scherney
argumente: Was sind in Zukunft Ihre Aufgabenbereiche?
argumente: Die Qualität der Beratung verbessern – wie geht das?
Heike Bettermann: Die Teams im Bereich
Markt und Integration arbeiten gezielt daran, die Hilfebedürftigkeit unserer Kunden
zu beenden und diese in eine Anstellung
– bevorzugt auf dem ersten Arbeitsmarkt
– zu bringen. Das kann nur gelingen, wenn
die Qualität der Beratung im Jobcenter
noch besser wird, wenn wir neue Qualifikations- und Integrationsprojekte anstoßen
können und dafür auch Mittel aus den
Bundesförderprogrammen und von der
Europäischen Union bekommen und wenn
alle lokalen Akteure in Dortmund – Arbeitsagentur, Jobcenter, Stadt Dortmund,
die Maßnahmenträger oder die Migrantenselbsthilfeorganisatoren – gut zusammenarbeiten. Meine Aufgabe ist es, die internen
Prozesse zu steuern und zu verbessern, den
Kontakt zu allen arbeitsmarktpolitischen
Akteuren in Dortmund zu pflegen und
Fördermittel nach Dortmund zu holen.
Heike Bettermann: Unseren Arbeitsvermittlern steht mit Leitfäden und Schulungen
bereits gutes Arbeitsmaterial für Beratungen zur Verfügung. Ich möchte aber dahin
kommen, dass ein Gespräch von Kunde zu
Jobcentermitarbeiter wieder von Angesicht
zu Angesicht geführt wird und nicht über
einen Computerbildschirm hinweg. Nur im
persönlichen Gespräch können die Vermittler
wirklich Stärken und Potenziale unserer Kunden erkennen. Das Anklicken der Rubriken in
unseren Profilmasken ist hilfreich, wird aber
nicht immer den Menschen gerecht.
argumente: Welche Qualifikation bringen Sie
für die neue Aufgabe mit?
Heike Bettermann: Eine Menge Erfahrung,
gute Kontakte und die Motivation, wirklich Neues zu bewegen. Ich habe nach dem
Abitur „Arbeitsvermittlung“ von der Pike aus
gelernt, in einem dualen Studium an der FH
Mannheim kombiniert mit einer Ausbildung bei der damaligen Bundesanstalt für
Arbeit. Bis 2005 habe ich beim Arbeitsamt
Dortmund erst als Sachbearbeiterin, dann als
Ausbildungsvermittlerin und Berufsberaterin
gearbeitet und dort schließlich den Bereich
„Ausbildungsmarkt“ mitverantwortet. Mit
Gründung der ARGE habe ich mich voller
Elan auf die Themen Markt und Integration
insbesondere für den U25-Bereich gestürzt.
Damals herrschte eine große Aufbruchsstimmung, wir hatten viele neue Möglichkeiten,
Projekte zu konzipieren und Dinge auszuprobieren. Inzwischen sind viele Abläufe
im Jobcenter etabliert. Kreativität und Mut
erwarte ich von meinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern aber weiterhin – in der
Beratung, in der Maßnahmengestaltung und
in der Mittelakquise.
argumente: Ein 9-to-5-Job ist das sicher
nicht und Sie sind wahrscheinlich eher selten
hier am Schreibtisch anzutreffen …
Heike Bettermann: Ja, das stimmt. Ich
stehe in ständiger Kommunikation mit den
Arbeitsmarktbeteiligten in dieser Stadt, führe
Gespräche mit Trägern, spreche mit Beteiligten auf Landesebene von Ministerien oder
GiB und halte natürlich engen Kontakt zu
den Teamleitern und Führungskräften.
argumente: Was sind die nächsten Ziele, die
Sie mit den 30 Teams erreichen möchten?
Heike Bettermann: Wir möchten die hohe
Anzahl an Minijobbern in Dortmund
reduzieren und erreichen, dass auch Menschen mit nicht so guter Qualifikation eine
niederschwellige Beschäftigung finden, die
gerecht entlohnt wird. Über Arbeitskreise
mit direkter Mitarbeiterbeteiligung möchte
ich Projekte anstoßen, über die wir die Ziele
der kommunalen Arbeitsmarktpolitik besser
mit Europa- und Landesmitteln verknüpfen
können. Dortmund war schon oft Pilotstadt
für innovative Projekte, das soll in Zukunft
noch häufiger vorkommen!
argumente _ 09
beschäftigen _ Minijobs
beschäftigen _ Minijobs
Der Mann fürs Grün
„Die Arbeit hier macht mir so viel Spaß, wenn ich
darf, mache ich das auch noch mit 70“, sagt Ernst
Wittkop. Der 63-Jährige ist „die gute Seele“ auf
der Golfanlage in Herdecke. Er sorgt als Platz-Mar­
shal für die Sauberkeit des Platzes, das Einhalten
von gebuchten Startzeiten, Greenfees und das Be­
achten der Golfregeln und der Etikette. Am Emp­
fang unterstützt er das Büroteam des Clubs und
auch die Greenkeeper schätzen Ernst Wittkop als
kompetente Hilfskraft. Bis zu diesem „Traumjob“
war es jedoch ein langer Weg.
Fotos (4): Joe Kramer
10 _ argumente
argumente _ 11
beschäftigen _ Minijobs
Kommentar
Wer im Minijob beschäftigt ist, hat keine
Möglichkeit, eine staatliche Förderung für
eine private Altersvorsorge in Anspruch
zu nehmen. Und das ist bei den heutigen
Rentenerwartungen dringend angeraten.
Selbst wer „ordentlich“ verdient, wird
später von der staatlichen Rente allein
keine großen Sprünge machen können.
Ein 1977 Geborener, der 35 Beitrags­
jahre in der Rentenkasse vorweisen kann
und zirka 2.700 Euro verdient, wird im
Jahr 2035 – inflationsbereinigt und ohne
Rentenanpassungen gerechnet – ungefähr
750 Euro Rente erhalten. Als sozialversicherungspflichtig Beschäftigter hat er
aber die Möglichkeit auch mit geringen
Beiträgen zusätzlich privat vorzusorgen
und bekommt über die Riesterrente noch
Zuschüsse vom Staat.
12 _ argumente
beschäftigen _ Minijobs
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›Team Minijob Dortmund
jobcenter-dortmund.Team552@jobcenter-ge.de
Telefon: 0231/842-1670
›Jobcenter Kreis Unna
Jürgen Klose, Fachexperte Markt und Integration
Juergen.Klose@jobcenter-ge.de
Telefon: 02303/2538-537
A
nfang der 1980er Jahre hatte der Maschinenbautechniker
seine Anstellung aufgegeben, um die elterliche Gastwirtschaft zu übernehmen. Den aus einer kleinen Landwirtschaft entstandenen Betrieb leitete er viele Jahre lang gemeinsam
mit seiner Frau. Harte Arbeit, wenig Urlaub, kaum Freizeit. Die Ehe
zerbrach nach 24 Jahren. Das Gastronomiegeschäft ging immer
mehr zurück. Schweren Herzens entschloss sich Ernst Wittkop den
Betrieb zu verkaufen – Haus und Grundstück übernahm der Bochumer Golfclub. Für den leidenschaftlichen Golfspieler wenigstens
ein schwacher Trost. „Mit dem Erlös konnte ich zumindest meine
Schulden decken, und ich behielt als nicht-zahlendes Gründungsmitglied die Möglichkeit, weiter Golf zu spielen“, berichtet er.
Frau weg, Haus weg, Job weg. Die Ersparnisse zur Altersvorsorge
waren nach und nach aufgebraucht. Doch aufgeben war nicht
Ernst Wittkops Ding: „Ich bin durch und durch Sportler und habe
immer wieder versucht, mich zu motivieren.“ Es folgten viele Jobs
– als Weinberater im Großhandel, als Aushilfe auf der Golfranch
in Dortmund. Wittkop: „Ich habe immer gearbeitet. Doch oft
bekam ich nur einen Minijob. Davon konnte ich nicht leben und
musste beim Jobcenter zusätzlich Unterstützung beantragen.“ Im
Nachhinein bewertet Wittkop diesen „schweren Gang“ sehr positiv.
„Ich wurde freundlich behandelt und vor allem sehr gut beraten.“
Zwischenzeitlich auf 400-Euro-Basis auf der Golfanlage in Herdecke tätig, unterstützte ihn seine Arbeitsvermittlerin, um den neuen
Arbeitgeber von den Vorteilen einer sozialversicherungspflichtigen
Anstellung zu überzeugen. Heute arbeitet Ernst Wittkop festangestellt in Teilzeit auf der Herdecker Anlage, eine Anstellung in
Vollzeit hat ihm seine Chefin in Aussicht gestellt.
„Ernst Wittkop ist natürlich als Mitarbeiter für eine Golfanlage ein Glücksfall“, sagt Susanne Cziske, Leiterin des Teams Minijob
im Jobcenter Dortmund. Seine Leidenschaft für den Sport, seine
Fachkompetenz, seine Bereitschaft, an Wochenenden zu arbeiten
und sich auf äußerst flexible Arbeitszeiten einzustellen und sein
ruhiger, freundlicher Umgang mit den Gästen machen ihn zum
idealen Mitarbeiter. Susanne Cziske ergänzt: „Dieser Fall macht
aber auch deutlich, welche unerkannten Potenziale bei unseren
Kundinnen und Kunden schlummern.“
Weniger Minijobs – mehr Perspektiven
› Sozialversicherungspflichtige Anstellungen sind die bessere Alternative
E
nde September 2012 beschloss das Bundeskabinett, die
Verdienstgrenze für Minijobs auf 450 Euro auszuweiten. Das
Dortmunder Aktionsbündnis „Mehrwert schaffen – Minijob
umwandeln“ aus Jobcenter, DGB, verdi, dem Einzelhandelsverband
Westfalen-Münsterland e.V., der Kreishandwerkerschaft und der
Wirtschaftsförderung weist darauf hin, dass volkswirtschaftlich
gesehen die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung deutliche
Vorteile gegenüber einem Minijob bietet. Die Experten mahnen:
Minijobs verstärken Lohndumping und unterstützen die Altersarmut. Studien zufolge wünschen außerdem zwei Drittel der Minijobber, ihre Arbeitszeiten ausweiten zu können.
Wenn ein Teil der bislang in Minijobs organisierten Arbeit
in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umgewandelt
würde, könnten so mehrere tausend Arbeitsplätze entstehen und
die Arbeitslosigkeit mit ihren negativen Auswirkungen könnte
gesenkt werden. Unter diesem Gesichtspunkt sei die Ausweitung
der Verdienstmöglichkeiten beim Minijob das falsche Signal. Detlef
Janke-Erler, Bereichsleiter beim Jobcenter Dortmund: „Minijobs
können eine sinnvolle Ergänzung in einzelnen Betrieben darstellen. Aber sie schaffen keine Identifikation mit dem Unternehmen,
bauen keine Altersvorsorge auf und reichen grundsätzlich nicht
zum Leben.“
Die Beraterinnen und Berater des Minijob-Teams im Jobcenter Dortmund sprechen deshalb nach und nach mit allen Minijobbern, die ergänzende Leistungen vom Jobcenter erhalten. Dabei
stellen sie häufig fest: Es ist nicht die mangelnde Qualifikation der
Minijobber, sondern die unzureichende Kommunikation im Betrieb, die verhindert, dass aus dem Minijobber eine sozialversicherungspflichtig beschäftigte Kraft wird. Gemeinsame Gespräche mit
Arbeitnehmer und Arbeitgeber helfen dann, eine Brücke zwischen
beiden zu bauen. „Wir appellieren an die Unternehmen, die Fähigkeiten ihrer Minijobber nicht zu unterschätzen und die Möglichkeiten einer festen Anstellung in Betracht zu ziehen“, sagt Susanne
Cziske, Leiterin des Teams Minijob im Jobcenter Dortmund.
Auch die Berater vom Jobcenter Kreis Unna arbeiten seit 2011
verstärkt daran, Kundinnen und Kunden, die ihr Minijob-Gehalt
aufstocken müssen, in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen. Die Aktion „Minimax“ wird seit 2012 evaluiert.
Im Beratungsgespräch klären die Jobcenter-Mitarbeiter im Kreis
Unna über die Vorteile einer „festen“ Anstellung auf und geben
den Minijobbern einen Info-Flyer für den Arbeitgeber mit. „Häufig
ist das der erste Schritt, miteinander ins Gespräch zu kommen“,
berichtet Jürgen Klose, Fachexperte für Markt und Integration
beim Jobcenter Kreis Unna. Angebote des Arbeitgeberservices, die
Unternehmer in Sachen Förderung und Weiterbildung zu beraten,
folgen. „Unser Ansatz ist es, dass jeder Berater im Jobcenter nach
und nach alle Kundinnen identifiziert, die für eine Umwandlung
in Frage kommen“, so Klose. In diesem Zusammenhang macht er
darauf aufmerksam, dass der Wiedereinstieg ins Arbeitsleben über
einen Minijob durchaus seine Berechtigung habe. „Hat sich ein
Mitarbeiter im Minijob bewährt, sollte aber immer geprüft werden,
ob durch organisatorische Maßnahmen im Unternehmen oder
durch gezielte Weiterbildung nicht auch mehr drin ist“, meint der
Experte.
Die Akteure aus Dortmund und dem Kreis Unna tauschen
sich regelmäßig auch mit anderen Jobcentern und Kooperations­
partnern aus. Welche Vorgehensweisen zur Umwandlung von
Minijobs haben sich bewährt? Wie können Arbeitgeber noch intensiver für die Thematik sensibilisiert werden? Außerdem nehmen sie
gemeinsam mit den Jobcentern in Bielefeld und Duisburg an einer
über zwei Jahre dauernden Evaluierung teil. Diese wird zeigen, welche Aktivitäten besonders effektiv waren und eventuell bundesweit
Schule machen können.
INFO
Kreis Unna:
Aktuelle Zahlen zur Aktion „MiniMax“
› Umwandlungen 2011: 538
› Umwandlungen 2012 (Stand Oktober): 332
Stichprobe zur Nachhaltigkeit:
› Von 48 Umwandlungen von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Anstellungen bestanden nach einem Jahr noch 24
unbefristete Arbeitsverhältnisse.
› Förderquote: Im Kreis Unna wurden Arbeitsverhältnisse, die vom
Minijob in eine sozialversicherungspflichtige Anstellung überführt wurden, in 50 Prozent der Fälle öffentlich gefördert.
Dortmund:
Aktuelle Zahlen vom Team „Minijob“
› Umwandlungen bisher: 466 (Stand: 11/2012, davon 49 in 2011)
Verteilung der Umwandlungen auf die Branchen:
› Dienstleistung: 35 %
› Gewerblich-technisch: 21 %
› Handel: 19 %
› Hotel- und Gastgewerbe: 13 %
› Gesundheit, Pflege und Soziales: 12 %
argumente _ 13
kooperieren _ Teilzeit-Ausbildung
kooperieren _ Teilzeit-Ausbildung
Wer privat Verantwortung trägt,
ist auch im Job zuverlässig!
Beim Netzwerk-Tag stellten
sich drei junge Frauen vor,
die noch auf der Suche nach
einer Ausbildung in Teilzeit
sind. Petra Kulinna (r.) sucht
einen Ausbildungsplatz im
› Netzwerk Teilzeit-Ausbildung ist jetzt online
Bereich „Kinderbetreuung“
oder als Zahnmedizinische
Fachangestellte.
Armina Amzi (l.) möchte
einen kaufmännischen Beruf
erlernen, gern im Textilfachhandel. Stephani Tchoumkeu
Sie hatte das Wirtschaftsabitur in der Tasche und einen Studienplatz für BWL in Aussicht, da wurde
Marion Luscher (27) ungewollt schwanger. „Aus Mangel an Betreuungsmöglichkeiten konnte ich mein
Kind zunächst nicht allein lassen“, berichtet sie. Bis zu acht Stunden Uni am Tag, zu Hause lernen und
ein Kind alleine erziehen – damit fühlte sich die junge Frau überfordert.
spricht fließend Deutsch und
Französisch, hat Erfahrung im
Logistik-Bereich und würde
diese Kenntnisse gern in einer
Ausbildung vertiefen.
Foto: Joe Kramer
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Gabriele.Herweg-Zaide@jobcenter-ge.de
M
arion Luscher: „Als sich der Alltag eingespielt hatte und
mein Kind in den Kindergarten gehen konnte, fiel mir
dann die Decke auf den Kopf.“ Sie wollte arbeiten. Aber
nicht nur jobben. Sondern einen Beruf mit Aufstiegschancen
erlernen. Die Möglichkeit einer Ausbildung in Teilzeit eröffnete ihr
neue Perspektiven. Marion Luscher absolviert jetzt eine Ausbildung
zur Bürokauffrau bei der gGID – gemeinnützigen Gesellschaft für
interkulturelle Dienstleistungen.
Um die Möglichkeit einer Ausbildung in Teilzeit in Dortmund mehr publik zu machen, hat sich das Bündnis für Teilzeitausbildung gegründet. In einer von der Arbeiterwohlfahrt (AWO),
Unterbezirk Dortmund, der Regionalagentur und dem Jobcenter
initiierten Veranstaltung kamen sich Arbeitgeber und zukünftige
Auszubildende im Herbst näher. Im übervollen Sitzungssaal der
AWO schaltete das Bündnis zudem eine neue Internetplattform –
www.teilzeitausbildung-dortmund.de – frei. Hier finden Unternehmen Informationen und können sich als Arbeitgeber, die in Teilzeit
ausbilden, listen lassen. Bewerber, die sich für eine Ausbildung
in Teilzeit interessieren, finden Kontaktadressen, Info-Flyer zum
Download und Beratungsangebote.
14 _ argumente
INFO
Teilzeitausbildung in der Praxis
Es gibt zwei Varianten der Teilzeitausbildung:
1)Die Arbeitszeit einschließlich des Berufsschulunterrichts beträgt
mindestens 25 Wochenstunden oder 75 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit. Die Gesamtausbildungsdauer verlängert sich
in der Regel nicht.
2)Die Ausbildungszeit verlängert sich um ein Jahr. Dabei beträgt
die Arbeitszeit einschließlich des Berufsschulunterrichts mindestens 20 Wochenstunden.
Bei beiden Varianten besuchen die Auszubildenden die Berufsschule in Vollzeit. Die Ausbildungsvergütung reduziert sich entsprechend der mit dem Arbeitgeber vereinbarten Arbeitszeit. Der
Urlaubsanspruch richtet sich nach der Anzahl der Arbeitstage.
„Besonders junge Menschen mit Familienverantwortung
haben es schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden“, meint die
Landtagsabgeordnete Gerda Kieninger, Vorsitzende des AWOUnterbezirksvorstands Dortmund. Deshalb fördere das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales Nordrhein-Westfalen
bereits seit vier Jahren Ausbildungsplätze in Teilzeit. Aktuell hat das
Land neue Mittel für das Jahr 2013 bereitgestellt. Andreas Gora,
AWO-Unterbezirks-Geschäftsführer, ergänzt: „Unserer Erfahrung
nach sind junge Menschen, die im Privatleben viel Verantwortung
tragen, auch im Berufsleben sehr gewissenhaft.“
Auch Christoph Schulte, bei der DEW21 verantwortlich für
Personalentwicklung und -organisation, berichtet von den Vorzügen „seiner“ Auszubildenden in Teilzeit: „Wir bilden pro Jahr
35 junge Menschen aus, darunter sind bereits seit 2006 immer
wieder auch Auszubildende in Teilzeit. All diese Kandidaten waren
stets überdurchschnittlich motiviert.“
Die Arbeitswelt verändert sich. Die Beschäftigtenstatistik zeigt, dass die Zahl der Arbeitsverhältnisse in Teilzeit in den
vergangenen Jahren gewachsen ist. Mehr Alleinerziehende und der
Wunsch, nach der Babypause, Beruf und Kind zu kombinieren,
nehmen zu. „Nur im Ausbildungsbereich
gab es bisher kaum die Möglichkeit, die
Wochenstundenzahl zu reduzieren“, erläuterte Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund. Dabei sei
eine Ausbildung in Teilzeit eine wichtige
Ergänzung zu den etablierten Ausbildungswegen, damit sich die Betroffenen nicht zu
weit vom Arbeitsmarkt entfernen. „Es ist
eine Frage der Organisation, viele Beispiele
zeigen, dass es gut funktionieren kann“,
meint Neukirchen-Füsers.
Mareike Treber (24) bestätigt das.
Auch sie hat es nach verschiedenen Versuchen, wieder ins Berufsleben einzusteigen,
über eine Teilzeitausbildung geschafft und
absolviert jetzt das dritte Jahr einer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau bei einer
Bäckereikette.
argumente _ 15
beschäftigen _ FAV
beschäftigen _ FAV
Helfer im Handwerk
Anpacken in der Autoverwertung
FAV
Neues
Programm
› Gezielte Förderung
hilft auch älteren
Arbeitsuchenden
Als erster Arbeitgeber im Kreis Unna hat Bertil Wendt das neue
Programm FAV (Förderung von Arbeitsverhältnissen) genutzt. Er
suchte für seine Autoverwertung tatkräftige Unterstützung. „Der
Neue mache sich sehr gut“, freut sich Unternehmer Wendt. „Natürlich muss man anfangs Zeit investieren, um Mitarbeiter anzulernen,
aber das macht sich letztlich bezahlt.“ Bertil Wendt hat bereits in
den vergangenen Jahren Langzeitarbeitslose über Förderprogramckelte Programm für eine ausgewählte Gruppe langzeitarbeitsloser
me des Jobcenters Kreis Unna eingestellt und die sind teilweise
Menschen soll vielen Arbeitslosen langfristig eine Chance auf dem
heute noch in seinem Betrieb tätig. „Motivation und Engagement
stehen bei mir im Vordergrund“, erklärt er. „Alles andere lernt man Arbeitsmarkt bieten.
mit der Zeit.“
Arbeitgeber, die sich über das neue Förderprogramm FAV
Ab sofort können Arbeitgeber der Region vom Jobcenter
Kreis Unna bis zu 75 Prozent Lohnkostenförderung erhalten, wenn informieren möchten, wenden sich an den Arbeitgeberservice
des Jobcenters Kreis Unna unter der Rufnummer 02303/27 37 47
sie einen langzeitarbeitslosen Arbeitnehmer einstellen. Das neue
oder senden eine E-Mail an stellen@jobcenter-ge.de.
Förderprogramm FAV macht dies möglich. Das speziell entwi-
E
r war schon viele Jahre arbeitslos, ist
über 50 Jahre alt und leidet an Diabetes – trotz aller Bemühungen fand
Dieter Gess keine Arbeit. „Zu viele Vermittlungshemmnisse!“, heißt es da im Fachjargon. Auch einen Führerschein besitzt Dieter
Gess nicht – das schränkt die Beschäftigungsmöglichkeiten noch weiter ein. Dank
des Förderprogramms FAV (Förderung
von Arbeitsverhältnissen) des Jobcenters
Dortmund fand Dieter Gess jetzt endlich
eine Anstellung. Das macht nicht nur ihn,
das macht auch seinen neuen Arbeitgeber
glücklich.
Dieter Gess arbeitet als Helfer in der
Tischlerei von Karsten Lassek. Der ZwölfMann-Betrieb in Dortmund-Huckarde
benötigte dringend jemanden, der zuverlässig und gewissenhaft Hilfsarbeiten erledigt,
ein „Mädchen-für-alles“, das für einen
reibungslosen Ablauf des Betriebs sorgt.
„Mit Dieter Gess haben wir endlich einen
solchen Mitarbeiter gefunden“, berichtet
Karsten Lassek. Gerade für einfache Helfertätigkeiten im Handwerk sei es schwierig,
geeignetes Personal zu finden, berichtet der
Meister. Er fasst seine Erfahrungen zusammen: „Auszubildende sollen ja etwas lernen,
besser Qualifizierte sind sich meist zu fein,
junge, ungelernte Kräfte sind häufig unzuverlässig und unpünktlich.“
Der Arbeitsplatz von Dieter Gess wird
gefördert. Wer einen Langzeitarbeitslosen
einstellt, erhält vom Jobcenter Dortmund je
nach individueller Situation einen Zuschuss
bis zu 75 Prozent, bei schwerbehinderten
16 _ argumente
Tischlermeister Karsten Lassek (l.) freut sich über die Unterstützung von Dieter Gess. Foto: Christian Scherney
Menschen bis zu 100 Prozent, des Arbeitsentgelts, plus den pauschalierten Arbeitgeberanteil an der Sozialversicherung (ohne
Arbeitslosenversicherung). Die Förderdauer
beträgt zunächst zwölf Monate, eine Verlängerung ist im Einzelfall um maximal ein
weiteres Jahr möglich.
Dieter Gess ist motiviert und packt
immer da zu, wo es gerade nötig ist. Er
begreift seine Arbeit als „die Chance in
seinem Leben“. Seinen Chef überzeugte er
vor allem im Vorstellungsgespräch. „Der
Arbeitgeberservice des Jobcenters hat mir
25 Adressen potenzieller Kandidaten vermittelt“, berichtet Karsten Lassek. Mit acht
Interessenten hat er ein Gespräch geführt,
Dieter Gess machte schließlich das Rennen.
Nach der Probezeit sind auch letzte Bedenken ausgeräumt, soeben hat Dieter Gess
einen unbefristeten Arbeitsvertrag unter-
schrieben. Tischlermeister Karsten Lassek
ist zuversichtlich: „Wenn er so weiter macht,
kann er bei uns alt werden.“
Petra Luhmann, Teamleiterin im
Arbeitgeberservice und verantwortlich
für FAV im Jobcenter, empfiehlt anderen
interessierten Arbeitgebern: „Der direkte
Kontakt zum Arbeitgeberservice des Jobcenters lohnt sich immer. Wir kommen in
den Betrieb, machen konkrete Vorschläge,
welche Mitarbeiter für ein Unternehmen
in Frage kommen und klären die Fördermöglichkeiten.“ Unter der Rufnummer
0231/842-2888 stehen die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im Arbeitgeberservice
für Förderanfragen bereit. Seit Beginn des
Programms im Frühjahr 2012 konnte das
Jobcenter Dortmund 61 Langzeitarbeitslose in einen geförderten Arbeitsplatz
vermitteln.
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›Jobcenter Dortmund:
Petra.Luhmann@jobcenter-ge.de
›Jobcenter Kreis Unna
stellen@jobcenter-ge.de
Bertil Wendt nutzt als erster Arbeitgeber im Kreis Unna das neue Förderprogramm. Foto: Jobcenter Kreis Unna
argumente _ 17
bewegen _ Best Ager
kooperieren _ Best Ager
Sie wollen mehr wissen?
Anja Henkel
henkel@best-ager-50plus.de
Theo Redder:
„Immer nach vorne schauen!“
› Der Job-Club Best Ager 50plus bekommt prominente Unterstützung
Ex-Fussballprofi Theo
Redder (r.) fachsimpelte
beim Job-Club „Best Ager“
mit einer Besucherin, die in
ihrer Freizeit als Ordnerin
beim BVB arbeitet. Die neue
Koordinatorin des Job-Clubs
„Best Ager“ Anja Henkel (im
Hintergrund) freut sich über
die Schirmherrschaft des
BVB-Veterans.
Foto: Joe Kramer
A
us dem aktiven Arbeitsleben ist Theo Redder (71) schon
länger ausgeschieden. Zur Ruhe gesetzt hat sich der ehemalige
Fußballprofi jedoch nie. Er ist im Ältestenrat des BVB tätig
und jüngst hat er zugesagt, den Job-Club Best Ager in Dortmund als
Repräsentant zu unterstützen. „Der Kontakt zum Job-Club ist über
18 _ argumente
den BVB an mich herangetragen worden. Es gab damals eine Anfrage
zu einer Botschaftertätigkeit für den Bezirk Dortmund. Da ich wusste, dass in Gelsenkirchen Gerhard Rehberg diese Funktion übernommen hat und es aktuell für die Stadt Dortmund noch keinen Botschafter gab, habe ich nicht gezögert und zugesagt“, berichtet Theo
Redder. Für die älteren Langzeitarbeitslosen, die im Job-Club Best
Ager wieder für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden, bringt Theo
Redder viel Verständnis mit. „Ich habe Zeiten des großen Erfolgs erlebt, weiß aber auch, wie es ist, wenn man ziemlich unten ist“, erzählt
er offen. Die vom Vater übernommene Bäckerei ging leider pleite,
sein Auskommen verdiente er danach über viele Jahre als Bäckermeister bei einer Kaufhauskette. „Aber ich war immer ein Kämpfer,
nie so ein filigraner Techniker wie Aki Schmidt“, meint er verschmitzt.
„Meine Mutter hat mir mit auf den Weg gegeben, weder neidisch
nach oben noch bedrückt nach unten, sondern immer nach vorne
zu schauen!“ Diese optimistische Haltung möchte Theo Redder den
Besucherinnen und Besuchern des Job-Clubs Best Ager vermitteln.
Vor allem aber möchte er als Repräsentant des Job-Clubs, Arbeitgeber
und Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass der demografischen Wandel unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt
und ältere Arbeitnehmer zahlreiche Kompetenzen und Fähigkeiten
haben, die häufig unterschätzt werden. „Ich bin fest davon überzeugt,
dass auch die jüngere Generation viel von dem Wissen und den
Erfahrungen älterer Arbeitnehmer profitieren kann. Klar hat sich das
Arbeitsleben gerade seit dem Internetzeitalter stark verändert. Alles
ist schneller und schnelllebiger geworden. Es kommt jedoch meiner
Meinung nach auf den Mix an. Wenn ältere und jüngere Menschen
zusammen arbeiten, dann können beide nur voneinander profitieren.
Wissen und Erfahrung müssen weitergegeben werden. Es hat sich
zum Beispiel noch kein Auszubildender selbst unterrichtet“, meint
Theo Redder.
Anja Henkel, seit März 2012 neue Koordinatorin im Job-Club
Best Ager, freut sich sehr über das Engagement des BVB-Oldstars.
„Nach einer kurzfristigen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt gehen
die Vermittlungszahlen seit dem Herbst wieder zurück, Langzeitarbeitslose und unter den Langzeitarbeitslosen die Älteren betrifft das
im besonderen Maße“, weiß die Expertin. „Da können wir solche
Unterstützer wie Theo Redder sehr gut gebrauchen!“
Der Dortmunder Job-Club Best Ager ist Teil des regionalen Beschäftigungspakts im Revier, der im Rahmen des Bundesprogramms
„Perspektive 50plus – Beschäftigung in den Regionen“ durch das
Bundesministerium für Arbeit und Soziales als ein herausragendes
Modellprojekt gefördert wird. In Zusammenarbeit mit ruhrgebietsweit acht Grundsicherungsstellen und über 30 freien Bildungsträgern
sind es insgesamt elf Job-Clubs, die im Revier ältere Arbeitssuchende
wieder ins „Trainingslager schicken“. Neben Bewerbercoachings,
Computerseminaren oder Englischunterricht setzt das Kursprogramm auch auf Schwerpunktthemen wie „Mobilität“, „Gesundheit“
und „Sozialkompetenz.
„Mit Nordic-Walking-Angeboten, Yogakursen oder einer
Rückenschule bringen wir unsere Kundinnen und Kunden im
wörtlichen Sinne in Bewegung“, erläutert Anja Henkel. Denn die
psycho-sozialen Folgen einer längeren Arbeitslosigkeit seien nicht zu
unterschätzen. Im Job-Club spielen Austausch, Kommunikation und
Gemeinschaft neben der Vermittlung von Know-how eine wichtige
Rolle. Unterstützt wird das Konzept durch eine freundliche und entspannte Atmosphäre: Die Räume haben kein Behördencharakter, die
Teilnahme ist freiwillig, das Betreuungsraster eng.
Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg zeigt: Je älter ein Bewerber ist, desto geringer
sind die Chancen, eine neue Stelle zu finden – egal, wie hoch qualifiziert er oder sie ist. Ein Problem, dass den Machern des Job-Clubs
durchaus bewusst ist. Sogenannte Arbeitgeberscouts suchen deshalb
gezielt den Kontakt zu Unternehmen und Wirtschaftsverbänden.
Anja Henkel baut zudem derzeit das bestehende Netzwerk über die
Wirtschaftsförderung oder die IHK weiter aus und stellt auf Veranstaltungen unermüdlich die positiven Kompetenzen älterer Arbeitnehmer in den Vordergrund. Anja Henkel: „Ältere Arbeitnehmer sind
in der Regel sehr zuverlässig und bringen ihrem Arbeitsplatz eine
große Wertschätzung entgegen.“
Anja Henkel hat im kommenden Jahr viel vor. Zunächst will sie
die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter noch effektiver gestalten und
die Organisationsabläufe der Einrichtungen untereinander verbessern. So sollen Kundinnen und Kunden des Jobcenters bereits im
Erstgespräch besser über die Möglichkeiten des Job-Clubs informiert
werden. Außerdem soll das Kursangebot besser organisiert werden.
Henkel: „Wir haben aktuell Wartezeiten von bis zu drei Monaten, das
darf nicht sein!“ Außerdem will die Koordinatorin die Kampagne
„Unternehmen mit Weitblick“ erneut ausschreiben. Die Aktion richtet
sich an Unternehmen, die ältere Langzeitarbeitslose einstellen. „Für
die Auszeichnung der Gewinner planen wir einen ganz besonderen
Rahmen“, berichtet sie. Job-Club-Mitglieder werden dann ein Kabarett aufführen, dass sie derzeit im Rahmen eines Kursangebots mit
einem Theaterprofi erarbeiten. „Das hört sich spannend an“, findet
auch Theo Redder und fügt augenzwinkernd hinzu: „Fast so spannend wie ein Revier-Derby.“
INFO
Ab und zu auch auf die Älteren hören
Theo Redder gewann als Aktiver von Borussia Dortmund 1965
den DFB-Pokal und 1966 den Europapokal der Pokalsieger. Er ist
zweiter Vorsitzender des Ältestenrates des BVB, eines Gremiums
aus maximal zwölf Mitgliedern, die mindestens seit 30 Jahren
dem Verein angehören oder als ehemalige aktive Spieler große
sportliche Verdienste für den Verein erworben haben. Über seine
beratende Funktion beim BVB sagt er: „Alle unsere Mitglieder
sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Wir möchten unser
Wissen und unsere Expertise gerne an den Verein weitergeben.
In den letzten Jahren hat sich im und um den Verein herum viel
verändert. Diese bewegten Zeiten haben wir alle miterlebt. Da
macht es Sinn, ab und zu mal auf die Älteren zu hören.“
argumente _ 19
einsteigen _ Förderzentrum
einsteigen _ Förderzentrum
Den eigenen Weg finden
Sie wollen mehr wissen?
›regine.kreickmann@jobcenter-ge.de
› Im plan B Förderzentrum können sich junge Erwachsene erproben
Wir sitzen auf Stühlen aus Holz und Metall im Stile von Gerrit Rietveld. Um uns herum herrscht ein buntes
Treiben: An unterschiedlichen Ständen präsentieren junge Erwachsene, was sie im letzten halben Jahr in
Projektgruppen erarbeitet haben. Metallbauer führen stolz einen Edelstahlgrill vor, Kosmetikpraktikantin­
nen bieten eine kostenlose Maniküre an, die Projektgruppe Hotel- und Gaststättengewerbe, Hauswirtschaft
und Ernährung reicht köstlichen Stuten mit selbstgemachter Konfitüre.
D
ie Stühle im Bauhaus-Design sind ebenfalls in der Metallwerkstatt entstanden. Da macht Pascal (19) jetzt auch mit.
Er nimmt am Angebot des plan B Förderzentrums teil,
einem Projekt für Jugendliche und junge Erwachsene unter 25,
die im SGB II Leistungsbezug stehen. Pascal versucht irgendwie
herauszufinden, welcher Beruf ihn interessieren könnte. Er möchte
sich orientieren, seinen Weg zu finden. Denn bisher war er ziellos.
„Ich habe die Schule abgebrochen. Ich weiß nicht, was ich einmal
beruflich machen soll“, sagt er. „Vielleicht bringt mich das hier ja
weiter.“ Die Chancen dafür stehen gut. 39 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Projektgemeinschaft betreuen 200 Jugendliche –
ein hoher Betreuungsschlüssel. Die jungen Erwachsenen können
13 Berufsfelder kennenlernen – eine Vielfalt an Auswahlmöglichkeiten. „Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind aus dem
Förderzentrum bereits in Arbeit oder Ausbildung gemündet – eine
tolle Quote bisher“, berichtet Frank Plass, Leiter des Förderzentrums. Julia (24) sieht durch die Teilnahme am Projekt bereits
klarer. Sie arbeitet aktuell im Gemüseanbau. „Für so eine Tätigkeit
habe ich mich schon länger interessiert, die Praxisarbeit zeigt mir,
dass ich in der Landwirtschaft oder in einer Gärtnerei gern eine
Ausbildung machen würde“, sagt die junge Frau.
Das plan B Förderzentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt von
fünf erfahrenen Dortmunder Jugendberufshilfeträgern. Nach der
Zuweisung durch das Jobcenter und einer kompakten diagnostischen Eingangsphase haben die jungen Erwachsenen maximal eineinhalb Jahre lang die Möglichkeit, sich in verschiedenen Berufen
zu erproben. Durchschnittlich verweilen die jungen Erwachsenen
sieben Monate im Projekt. Denn das Ziel des Prozesses ist die
schnelle Vermittlung in Arbeit oder in eine Ausbildung. Das Motto
lautet: So kurz wie möglich, so lange wie nötig. „Wir bieten eine
intensive sozialpädagogische Begleitung“, erläutert Ulrike Fischer,
stellvertretende Projektleiterin. Stressbewältigung, Bewegungsprogramme, der Umgang mit Suchtproblemen und das Heranführen
an eine gesunde Ernährung begleiten die berufliche Orientierung.
20 _ argumente
Ulrike Fischer ergänzt: „Außerdem versuchen wir, bei unseren
Teilnehmern schulische und sprachliche Defizite abzubauen.“ Fast
eineinhalb Jahre hat die Projektplanung für das Förderzentrum im
Vorfeld gedauert. „Das Ergebnis überzeugt“, meint Regine Kreickmann, beim Jobcenter Dortmund zuständig für den U 25-Bereich.
„Das plan B Förderzentrum ist kein starres Gebilde, es bietet eine
große Vielfalt an Erfahrungsmöglichkeiten und geht intensiv auf
die individuellen Probleme der einzelnen Teilnehmer ein.“
INFO
So funktioniert das plan B Förderzentrum
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individuelle Stabilisierung
Beseitigung von Vermittlungshemmnissen
Berufliche Orientierung und betriebliche Erprobung
Projektarbeiten im Berufsumfeld
Jobcoaching
begleitende Maßnahmen zur Gesundheitsorientierung
Abbau von Schul- und Sprachdefiziten
Träger von plan B Förderzentrum
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Dobeq gGmbH
GrünBau gGmbH
Stadtteil-Schule Dortmund e.V.
Werkhof Projekt gGmbH
Stadt Dortmund
Netzwerkpartner voM plan B Förderzentrum
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AWO – Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
PEAG Transfer GmbH
Projekt Deutsch Lernen – pdL
St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum e.V.
Foto: Joe Kramer
argumente _ 21
einsteigen _ Haus der Jugend
einsteigen _ Haus der Jugend
Das Modell-Projekt „Haus der Jugend“ bringt drei Institutionen unter ein Dach. Genau genommen unter
das Dach der Stadtverwaltung Selm. Dort leisten die Jugendberufshilfe, das Jobcenter Kreis Unna sowie die
Agentur für Arbeit gemeinsam Integrationsarbeit für Selmer Jugendliche.
Keiner darf verloren gehen
› Integrationsarbeit im „Haus der Jugend“ in Selm
Fotos: Katrin Osbelt
V.l.n.r.: Jürgen Bartel (Agentur für Arbeit), Sylvia Engemann und Monika R. Raman (Stadt Selm)
sowie Hans-Josef Brune (Jobcenter Kreis Unna) haben das „Haus der Jugend“ ins Leben gerufen.
N
icht jeder Jugendliche, der die Schule
schmeißt, lebt von der Grundsicherung. Auch Arztsöhne oder Anwaltstöchter durchleben ihre Krisen. Viele
Jugendliche aus Familien im SGB II-Bezug
hätten hingegen das Potenzial einen guten
Schulabschluss zu machen, würden sie nur
mehr Unterstützung und Fürsorge erleben.
Erkennt dies niemand, bleiben sie „auf der
22 _ argumente
Strecke“. Junge Menschen geraten aus den
unterschiedlichsten Gründen aus der Balance. Weil Vorbilder fehlen, weil sie sozial
ausgegrenzt werden, weil sie psychische
Probleme haben. „Keiner dieser Jugendlichen darf verloren gehen“, sagt Sylvia Engemann, Beigeordnete der Stadt Selm.
Deshalb wurde für die Stadt Selm ein
Kooperationsprojekt ins Leben gerufen, das
die drei arbeitsmarktpolitischen Akteure –
Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendamt – regelmäßig an einen Tisch bringt
und jungen Menschen ganzheitliche Hilfe
für den Start ins Berufsleben bietet. Das
„Haus der Jugend“ in Selm wendet sich an
Jugendliche und junge Erwachsene, die auf
der Schwelle von der Schule in den Beruf
stehen. Die enge Zusammenarbeit der drei
Institutionen will aber noch mehr erreichen: Im Idealfall erkennen
die Berater in Zukunft eher als bisher, dass ein Jugendlicher auf
eine Krise zusteuert. „Und sie leiten dann ganz gezielt gut aufeinander abgestimmte Hilfsangebote ein“, erläutert Monika R. Raman
vom Jugendamt der Stadt Selm. Arbeitsagentur, Jobcenter und
Jugendamt kümmern sich traditionell mit unterschiedlichen Beratungs- oder Unterstützungsangeboten um Jugendliche und junge
Erwachsene. Die Arbeitsagentur bietet in enger Kooperation mit
den Schulen Berufsorientierungen an. Das Jobcenter Kreis Unna ist
in Kontakt zu jungen Menschen, die häufig in sozial schwachen Familien leben. Das Jugendamt tritt in der Regel auf den Plan, wenn
Jugendliche auffällig werden: zum Beispiel die Schule verweigern
oder mit Drogen in Kontakt gekommen sind.
Die Zuständigkeiten der Institutionen sind vom Gesetzgeber
klar definiert. „Teilweise überschneiden sich die Angebote, teilweise ergänzen sie einander, teilweise haben Mitarbeiter aller drei
Ämter mit den gleichen Jugendlichen zu tun“, erläutert Hans-Josef
Brune vom Jobcenter Kreis Unna in Selm. „Hier können wir jetzt
ein individuell auf die Bedürfnisse des Jugendlichen abgestimmtes
Fallmanagement einleiten, ohne dass der Betroffene von Amt zu
Amt geschickt wird.“ Denn im „Haus der Jugend“ stimmen sich die
Verantwortlichen von Jobcenter, Arbeitsagentur und Jugendamt
regelmäßig untereinander ab und entscheiden gemeinsam, wer die
Federführung für den Einzelfall übernehmen soll. Dafür kommt
Jürgen Bartel, der als Berufsberater der Arbeitsagentur seinen
Schreibtisch eigentlich in Lünen stehen hat, regelmäßig nach Selm,
um an Fallbesprechungen teilzunehmen oder Sprechstunden für
die Selmer Jugendlichen vor Ort anzubieten.
Oberstes Ziel der „Taskforce“ unter dem Dach des Alten
Amtshauses in Selm-Bork ist die berufliche Integration. Im Fokus
sind in erster Linie diejenigen jungen Menschen, die es aufgrund
ihrer familiären Situation oder schlechter schulischer Leistungen besonders schwer haben, einen Job zu finden. Das „Haus der
Jugend“ vermittelt ihnen einen persönlichen Ansprechpartner, der
gemeinsam mit ihnen Qualifizierungs- und Beratungsangebote
auslotet.
Um das Modellprojekt zu verwirklichen, haben alle Institutionen ihre Personaldecke verstärkt. Für die rund 300 Selmer
Jugendlichen im SGB II-Bezug wurde beim Jobcenter der Betreuungsschlüssel erhöht. Die Stadt Selm hat eine zusätzliche Stelle nur
für die Koordination von Fragen der Jugendberufshilfe im Rahmen
des Modellprojekts eingerichtet.
Selm ist eine der ersten Städte in Nordrhein-Westfalen, die
auf eine derart enge Kooperation aller beteiligter Institutionen für
den zielorientierten Übergang von der Schule in den Beruf setzt.
„Damit können wir nicht nur für den Kreis Unna, sondern bundesweit zum Vorbild werden“, meint Jürgen Bartel von der Bundesagentur für Arbeit. Als kleine Stadt mit rund 27.000 Einwohnern
biete Selm beste Voraussetzungen für das Pilotprojekt, ergänzt
Sylvia Engemann. Die Wege der Akteure untereinander seien kurz.
Außerdem seien die Träger für Projekte der Jugendberufshilfe eng
miteinander vernetzt.
Seit Frühjahr 2012 arbeiten Jobcenter, Agentur für Arbeit und
Stadt daran, das Projekt „Haus der Jugend“ nach vorne zu bringen.
Im Juli 2012 segneten alle Gremien der Institutionen die Kooperationsvereinbarung ab. Jetzt geht es darum, Daten miteinander
abzugleichen, Schnittstellen zu definieren und alle Handelnden aus
den Bereichen Schule und Beruf im Kreis Unna miteinzubeziehen.
Nach und nach sollen möglichst viele Dienstleistungen für Jugendliche unter einem Dach im Selmer Amtshaus gebündelt werden.
„Wir bieten zum Beispiel auch Bewerbungstrainings direkt hier vor
Ort an“, sagt Hans-Josef Brune. „Auf dem Flur entsteht gerade eine
PC-Ecke für die Jobsuche im Internet. Ein Jobcoach steht interessierten Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite.“
Ansprechpartner im „Haus der Jugend“
› Monika R. Raman
Stadt Selm – Amt für Jugend, Schule, Familie und Soziales
Übergangsmanagement Schule-Beruf
Telefon: 02592/69-234 • m.raman@stadtselm.de
› Jürgen Bartel
Bundesagentur für Arbeit Lünen – Berufsberatung
Telefon: 02306/91079-142 • jurgen.bartel@arbeitsagentur.de
› Hans-Josef Brune
Jobcenter Kreis Unna – Teamleiter in der Geschäftsstelle Selm
Telefon: 02592/69-0 • Hans-Josef.Brune@jobcenter-ge.de
argumente _ 23
qualifizieren _ Weiterbildungstag
qualifizieren _ Weiterbildungstag
Weiterbilden bringt weiter
INFO
37 starke Weiterbilder :
› Polit-Talk auf dem roten Sofa
Das Foyer des Dortmunder „U“s war Kulisse für ein
buntes Programm zum Aktionstag „Weiterbilden
bringt weiter – Dortmund kommt zusammen“ im Sep­
tember 2012. 37 Dortmunder Bildungsdienstleister
präsentierten ihr Angebot. Nach ein paar „Bildungs­
häppchen“ in Form von multikulturellem Fingerfood
hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglich­
keit, eine Bildungsmeile entlang zu schlendern und
an Info-Tischen mit Vertretern der Weiterbildungs­
träger ins Gespräch zu kommen, sich über Kurse und
Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren.
A
uch für Unternehmer, Betriebsräte,
Personalentwickler und Existenzgründer bot die Messe Information
über individuelle und betriebliche Weiterbildungsmöglichkeiten. Bo Bäckström,
Initiator der Veranstaltungsreihe „Business
Breakfast“, führte als „rasender Reporter“
Kurzinterviews mit Vertretern der Arbeitsagentur, des Jobcenters, der Wirtschaftsförderung und der Weiterbildungsträger.
Anschließend lud Jutta Reiter, Vorsitzende
des DGB in der Region Dortmund-Hellweg,
zum Polit-Talk auf dem roten Sofa ein. Sie
sprach mit Joachim Beyer von der Wirtschaftsförderung Dortmund, Jürgen Koch,
dem Geschäftsführer der Arbeitsagentur
Dortmund, Frank Neukirchen-Füsers,
Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund,
und mit Bo Bäckström, Geschäftsführer der
Consultingfirma Albatross 78 International,
über „Wege der Fachkräftesicherung in der
Region Dortmund“.
Joachim Beyer schilderte, dass sich
in Dortmund der Fachkräftebedarf von
Branche zu Branche sehr unterschiedlich
abzeichne. In den akademischen Berufen
sei Dortmund durch die facettenreiche
Hochschullandschaft relativ gut versorgt, im
24 _ argumente
Handwerk oder zum Beispiel im Gesundheitsbereich sei ein Mangel jedoch vorprogrammiert. „Vergleicht man offene Stellen
mit den Zahlen der Arbeitssuchenden
funktioniert offenbar das Matching nicht“,
meinte Beyer. Frank Neukirchen-Füsers
wendete ein: „Vielen Arbeitsuchenden, vor
allen diejenigen, die bereits über längere
Zeit arbeitslos sind, fehlt es an Qualifikationen. Wir müssen unsere Qualifizierungsangebote noch stärker am Markt orientieren,
denn Qualifizierung ist die Eintrittskarte
in den Beruf.“ Dies sei jedoch bei immer
knapper werdenden öffentlichen Mitteln
keine leichte Aufgabe. „Mehr skandinavische
Verhältnisse“ wünschte sich zustimmend
auch Bo Böckström. Der Unternehmensberater bringt Erfahrungen aus Schweden mit.
Dort sei das Budget für Weiterbildung gemessen an den Arbeitslosenzahlen doppelt
so groß wie in Deutschland. „In Skandinavien werden vor allem auch ältere Arbeitslose
mitgenommen und die Vermittlungszahlen
zeigen, dass sich das richtig lohnt“, ergänzte
er. Jürgen Koch stimmte zu, dass Weiterbildung auch in Zukunft ein wichtiger
Baustein im Rahmen der Arbeitsvermittlung
bleiben müsse. Neben der überbetriebli-
chen Qualifizierung sollten aber auch neue
Möglichkeiten, sich in einem Unternehmen
aus- oder weiterzubilden, geschaffen werden. Koch: „Wir müssen die Unternehmen
an den Tisch bekommen und deren Bedarfe
genauer ermitteln.“ Abschließend befragte Jutta Reiter Frank Neukirchen-Füsers,
welche Schritte aus seiner Sicht im Kampf
gegen die Langzeitarbeitslosigkeit eingeleitet
werden müssten. „Wir haben in Dortmund
zirka 30.000 Erwerbslose in der Grundsicherung und die Mittel für Qualifizierung
und Entwicklung sind begrenzt“, erläuterte
Frank Neukirchen-Füsers. „Uns stehen für
diesen Bereich nur noch zirka 50 Prozent
des Budgets im Vergleich zu den Vorjahren
zur Verfügung.“ Seine Forderung lautete,
dass die Finanzierung von dreijährigen
Umschulungen auch weiterhin über drei
Jahre gesichert sein müsse. Außerdem sei es
ein Anliegen auch schwächere Kandidaten
zu einem Abschluss zu bringen. So sollte der
Markt sich mehr für Berufe öffnen, die nur
eine zweijährige Ausbildung erfordern. „Die
zweijährige Ausbildung ist ein interessanter
Weg für alle, die gut in der Praxis sind, aber
sich mit Schule und Lernen schwer tun“,
meinte der Jobcenter-Chef.
Foto: Joe Kramer
Ein Forum für mehr Wissen
Seit rund 20 Jahren bietet das Dortmunder Weiterbildungsforum (dwf.) Dortmunder
Bürgerinnen und Bürgern eine unabhängige Beratung über das breit gefächerte Weiterbildungsspektrum an. Das dwf. bündelt 37 Weiterbildungseinrichtungen. Die Agentur für
Arbeit, das Jobcenter und die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund fungieren als beratende Mitglieder. Die Beratungsstelle des dwf. gehört auf Bundes- und Landesebene dem
Arbeitskreis „Bildungs- und Weiterbildungsberatung” des Deutschen Städtetages sowie
dem „Runden Tisch Bildungsscheck” an.
Sie wollen mehr wissen?
Beratung Weiterbildung
Tel. 0231 / 9 50 90 00 7 oder 8
Informationen für Unternehmen
Tel. 0231 / 2 86 14 93
piepenbrink.dwf@dokom.net
› Agentur für Berufsbildung e.V.
› alfatraining Bildungszentrum e.K.
› Auslandsgesellschaft NRW e.V.
› Außerbetriebliche Ausbildungsstätte
HWK Dortmund GmbH
› Berlitz Deutschland GmbH
› Berufsförderungswerk Dortmund
› Berufsfortbildungswerk des DGB gGmbH
› Bildungskreis Handwerk e.V.
› Bildungsmeile
› Bildungszentrum Ruhr-Lippe GmbH
› COMCAVE.COLLEGE GmbH
› DAA Deutsche Angestellten-Akademie
GmbH
› DBS Training & Consulting GmbH
› dobeq GmbH
› DGB-Bildungswerk NRW e.V.
› EWZ Entwicklungszentrum für berufliche
Qualifizierung und Integration GmbH
› Evang. Bildungswerk Dortmund
› FAW gGmbH
Fortbildungsakademie der Wirtschaft
› Gesellschaft für Bildung und Berufe e.V.
› grieseler gmbh
› Grone gGmbH
› Handwerkskammer Dortmund
› IAL Institut für angewandte Logistik
gGmbH
› IMPULSE GmbH
› IHK zu Dortmund
› Institut für Berufliche Bildung AG
› KOBIseminare (KOBI e.V.)
› maxQ im bfw – Unternehmen für
Bildung
› MOVE Verkehrsbildungszentrum
Dortmund GmbH
› REFA Nordwest e.V.
› RWTÜV Akademie GmbH
› Steuer- und Wirtschaftsakademie GmbH
› TOP CAD Schule GmbH
› TÜV NORD Bildung GmbH & Co. KG
› TÜV Rheinland Akademie GmbH
› Volkshochschule Dortmund
› WBS TRAINING AG
› Weiterbildungsinstitut WbI GmbH,
Dortmund
argumente _ 25
fördern _ Jobcafés
fördern _ Jobcafés
Migrantinnen stärken ihre Kompe tenzen
› I m Jobcafé gibt’s Diskussionen, Informationen und Unterstützung
In Dortmund leben rund 167.000 Menschen mit
Zuwanderungsgeschichte aus 172 Nationen. Viele
von ihnen – auch viele Frauen – möchten gern arbei­
ten, haben aber keine Chance auf dem Arbeitsmarkt.
Häufig hindern sie daran Sprachbarrieren, traditi­
onell-familiäre Strukturen oder mangelnde Quali­
fikationen. Gemeinsam mit dem Verbund der so­
zial-kulturellen Migrantenselbstorganisationen in
Dortmund (VMDO) und der Stadt Dortmund hat das
Jobcenter Dortmund bereits vor zwei Jahren ein
Projekt auf die Beine gestellt, dass Migrantinnen
aus Dortmund unterstützt hat, eine Anstellung zu
finden.
D
ie Idee: In sogenannten Jobcafés – das erste wurde
2010 in der Selimiye-Moschee in der Hessischen Straße
eröffnet – treffen sich arbeitssuchende Migrantinnen in
ungezwungener Atmosphäre. Ansprechpartnerinnen sind drei
Diplom-Pädagoginnen und drei Diplom-Betriebswirtinnen, die
in den Räumen von Migranten-Vereinen Frauen bei der Jobsuche im Internet unterstützen und Tipps für Sprachkurse oder
Fortbildungsmöglichkeiten geben.
Nach dem erfolgreichen Pilot-Versuch mit türkischstämmigen Frauen stellt die Arbeitsgruppe das Projekt jetzt
auf breitere Füße. Im Herbst dieses Jahres lud der VMDO zur
großen Auftaktveranstaltung für insgesamt zwölf Jobcafés in
ganz Dortmund ein. „Wir übernehmen die Personalkosten, die
beim VMDO für die fachliche Unterstützung der Frauen in den
zwölf Cafés entstehen“, erläutert Heike Bettermann, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Dortmund. In sieben
Vororten können sich nun Frauen mit Migrationshintergrund
über Angebote und Chancen auf dem Arbeitsmarkt informieren
– und finden dort Ansprechpartnerinnen, mit denen sie auch
in ihren Muttersprachen kommunizieren können. Die Mitar26 _ argumente
argumente _ 27
fördern _ Jobcafés
informieren _ Meldungen
Seelische Gesundheit und Arbeitswelt
Adile (Bild links) berichtet im Jobcafé über ihre Ausbildung. Interessiert hören die anderen Besucherinnen zu und fragen nach. Fotos (4): Joe Kramer
beiterinnen beherrschen Türkisch, Russisch, Englisch, Französisch
und Arabisch. Das Projekt läuft über drei Jahre. „Die Frauen finden
die Cafés an ihnen vertrauten Orten vor“, sagt Dr. Ümit Koşan,
Projektleiter beim VMDO, „in Moscheen, Stadtteilcafés, Gemeindezentren oder in den Räumen von Migrantenvereinen.“
Während der VMDO die Man- oder besser Women-Power
beisteuert und das Jobcenter die Personalkosten trägt, sorgt die
Stadt Dortmund für die technische Ausstattung der Jobcafés. „Der
Umgang mit PC und Internet spielt heute eine entscheidende Rolle
bei der Jobsuche“, sagt Reyhan Güntürk von der Migrations- und
Integrationsagentur Dortmund. Deshalb ermöglicht das Projekt
allen Frauen den Zugang zu den neuen Medien. Die Stadt Dortmund will sich aber auch bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen einbringen und so die Frauen ermutigen, ihre Kompetenzen,
Potenziale und Erfahrungen in der Praxis unter Beweis zu stellen.
Heike Bettermann ergänzt: „Wir planen auch Veranstaltungen, in denen ‚Vorbilder’ – Frauen mit Migrationshintergrund,
die fest im Berufsleben stehen – ihre Geschichte erzählen und
Erfahrungen weitergeben.“ Denn nichts sei motivierender, als mit
jemanden zu sprechen, der ähnliche Erfahrungen wie man selbst
gemacht hat, und es schließlich „geschafft“ habe.
Eine solche Erfolgsgeschichte erzählt Adile bei einem Treffen
im Jobcafé in Derne. Sie absolviert aktuell eine Ausbildung zur
Familienpflegerin im Frauenzentrum Huckarde und beendet bald
ihr Anerkennungsjahr. „Diese Möglichkeit habe ich bekommen,
weil ich gute deutsche Sprachkenntnisse habe und nachweisen
konnte, dass ich mindestens sechs Jahre einen Mehrpersonenhaushalt geführt habe“, berichtet Adile. Denn eine abgeschlossene
Berufsausbildung, die eigentlich Voraussetzung für die Fortbildung
ist, hat Adile nicht. „Ich bin nach der neunten Klasse von der Schule
abgegangen und habe danach zwar viele Jahre gearbeitet, aber
keinen Ausbildungsberuf erlernt“, erläutert sie.
Interessiert fragen die Frauen im Jobcafé nach. Şukran möchte wissen: „Was sind deine Aufgaben als Familienpflegerin?“ Sie
erfährt, dass Adile zeitweise in Haushalten hilft, die gerade eine Krise erleben. Wenn die Mutter im Krankenhaus ist oder die Angehörigen mit der Pflege kranker Familienmitglieder überfordert sind,
dann übernimmt sie zum Beispiel hauswirtschaftliche Aufgaben
28 _ argumente
oder die pädagogische Betreuung von Säuglingen, Kleinkindern
und Jugendlichen. Das finden viele ihrer Zuhörerinnen spannend.
Denn ähnliche Aufgaben erledigen sie ja auch täglich – in der
eigenen Familie oder ehrenamtlich. So arbeitet Hatice auf Honorarbasis in einer städtischen Kinderbetreuung. Eine Gruppe des
EgiKür e.V. (Frauenbildung und Kultur e.V.), in dessen Räumen
das Jobcafé untergebracht ist, bereitet Caterings für Veranstaltungen vor. Diplom-Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin Dilek BatinÖzkan, Leiterin des Jobcafés, berichtet: „Die Frauen haben alle
Qualifikationen erworben und beachten alle Vorschriften, die das
Gesundheitsamt verlangt.“ Jetzt bieten sie ihre Speisen auf Festen
oder Messen wie dem ‚Dortmunder Herbst‘ an. Viele der Frauen,
die sich hier treffen, würden ihre Fähigkeiten gern in einer fair
bezahlten Anstellung beweisen. Aber der Einstieg – Stellensuche,
Bewerbung, Vorstellungsgespräch – ist bisher noch nicht gelungen.
Deshalb tauschen sich die Leiterinnen der Dortmunder
Jobcafés untereinander aus, stimmen Kursprogramme miteinander ab und schmieden Ideen für Vortragsveranstaltungen. Heute
schauen die Pädagogin Lilia Toraman, die in Hörde und Scharnhorst russischsprachige Frauen betreut, und die Betriebwirtin Duaa
Aweimer, die in der Nordstadt in zwei arabisch-sprachigen Jobcafés
aktiv ist, vorbei. Dilek Batin-Özkan: „In den ersten Veranstaltungen
haben wir die Frauen motiviert und ihre Kompetenzen kennengelernt, jetzt geht es darum, Sprache und Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern, bis wir schließlich mit den Bewerbungstrainings starten.“ Weitere Themen auf dem Seminarplan sind unter
anderem Zeitmanagement, Renten- und Versicherungsfragen oder
Exkursionen zu verschiedenen Arbeitgebern.
Der Vormittag endet mit einer angeregten Diskussion über
Vorurteile, Selbsteinschätzung und der Fähigkeit, einander zuzuhören. Mittendrin: Lilia Toraman, die selbst in Russland aufgewachsen und in Deutschland unter anderem Turkologie studiert hat. Sie
beantwortet Fragen auf Türkisch und übersetzt für die deutschsprachigen Gäste. Ohne jegliche Vorbehalte wandert sie versiert
„zwischen den Welten“.
Sie wollen mehr wissen?
›Gabriele.Herweg-Zaide@jobcenter-ge.de
Ein Symposium zur Thema „Seelische Gesundheit und Arbeitswelt“ fand am Sonntag,
dem 25. November 2012, in den Räumen
der DASA in Dortmund statt. Die Partner
des Dortmunder Bündnisses für seelische
Gesundheit informierten in Vorträgen und
Diskussionsrunden über das Zusammenspiel seelischer Erkrankungen mit einer Erwerbstätigkeit. Wie leistungsfähig können
Menschen mit psychischen Erkrankungen
sein? Welche Berufsgruppen sind besonders
gefährdet, wemm es um psychosoziale Belastungen geht? Macht Arbeitslosigkeit krank?
Diese und viele weitere Fragen erörterten
die Experten. Außerdem lieferten zwei Betroffene einen Erfahrungsbericht. Das Dortmunder Bündnis für seelische Gesundheit
hat sich auf die Fahnen geschrieben, das
Wissen über psychische Erkrankungen zu
erweitern, Stigmatisierungen zu vermeiden,
über Bedingungen zu informieren, die psychische Gesundheit zu fördern und auf die
Weiterentwicklung des Versorgungssystems
hinzuwirken.
Ein ausführlicher Bericht über die Veranstaltung erscheint in der Frühjahrausgabe
von argumente.
Kunden loben
das Jobcenter
Dortmund
Beim Fußball spielt Dortmund ganz
oben mit. Bei der Beurteilung des Jobcenters durch seine Kunden auch. Das
ergab eine Kundenzufriedenheitsumfrage der Bundesagentur für Arbeit. In
den Kategorien „Zufriedenheit mit
den Mitarbeitern“ sowie „Freundlichkeit der Vermittler“ liegt das Jobcenter
auf Platz fünf im Bund und belegt in
NRW den zweiten Platz. Bei den Rahmenbedingungen wird das Jobcenter
Dortmund im Vergleich zu ähnlich
großen Jobcentern zum Spitzenreiter.
Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund: „Das
ist der Verdienst unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Ergebnis
einer konsequenten Kundenausrichtung.“ Schulungen durch das hauseigene Trainernetzwerk – in 2012 allein
17.000 Mitarbeiterstunden – sorgen
für eine gut informierte Belegschaft.
Außerdem wurden Gebäude verschönert sowie Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Bewerberzentren eingerichtet.
Die zweijährige Ausbildung ist ein interessanter Weg für alle, die gut
in der Praxis sind, aber sich mit Schule und Lernen schwer tun. Darauf macht
das Jobcenter Dortmund Jugendliche, die im SGB II-Bezug sind und sich eine
Ausbildung wegen der theoretischen Anforderungen nicht zutrauen, aufmerksam. Im Gegensatz zu der dreijährigen oder dreieinhalbjährigen Ausbildung
gibt es hier mehr praktische Anteile und weniger Theorie und doch hat man
am Ende der zwei Jahre einen anerkannten Berufsabschluss in der Tasche. Bei
vielen zweijährigen Berufsausbildungen besteht außerdem die Möglichkeit,
in das dritte Lehrjahr eines verwandten Berufes einzusteigen, und dort einen
zweiten Berufsabschluss zu machen. Wer zum Beispiel den Ausbildungsberuf
„Modenäherin“ erlernt, kann anschließend noch die „Modeschneiderin“ draufsatteln.
Foto: Fotolia
argumente _ 29
Förderungsgesellschaft für
das Hotel- und Gaststätten­
gewerbe mbH
Gabelsbergerstraße 18
59069 Hamm
Tel. 02385/93 26-0
umschulung@hoga-bildung.de
www.hoga-bildung.de
frankepartner GmbH
Martin-Schmeißer-Weg 14
44227 Dortmund
Tel. 0231/97 51 41-26
info@frankepartner.net
www.frankepartner.net
Danke!
GBB Gesellschaft
für Bildung und Beruf e.V.
Untere Brinkstr. 81-89
44141 Dortmund
Tel. 0231/55 72 17-0
bschnittker@yahoo.de
www.gbb-gruppe.de
Auch an alle ungenannten Kooperationspartner.
Gewerkstatt gGmbH
Schleipweg 20
44805 Bochum
Tel. 0234/23 63 64
info@gewerkstatt.de
www.gewerkstatt.de
Fördern und integrieren – das sind die zentralen Aufgaben der Jobcenter. Dabei bauen wir auf eine frucht­
bare Zusammenarbeit mit den zahlreichen Projektträgern. Öffentlich geförderte Beschäftigung ist eines
der zentralen Instrumente für die Integration von erwerbsfähigen Hilfeempfängern in den allgemeinen
Arbeitsmarkt. Öffentlich geförderte Beschäftigung kann aber nur mit Arbeitgebern realisiert werden, die
Know-how, Qualität und soziales Engagement vereinen. Wir sagen an dieser Stelle deshalb allen Institutio­
nen „Danke!“, die Projekte der Jobcenter mitentwickeln und umsetzen.
Agentur für Berufsbildung e.V.
Prinz-Friedrich-Karl-Str. 14
44135 Dortmund
Tel. 0231/95 20 52 34
info@uv-do.de • www.uv-do.de
Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Unterbezirk Dortmund
Klosterstr. 8-10
44135 Dortmund
Tel. 0231/99 34-0
info@awo-dortmund.de
www.awo-dortmund.de
Auslandsgesellschaft NRW e.V.
Steinstr. 48 • 44147 Dortmund
Tel. 0231/8 38 00-0
wegener@agnrw.de
www.agnrw.de
Außerbetriebliche Aus­bil­
dungs­stätte der Hand­werks­
kammer Dortmund gGmbH
Huckarder Straße 111
44147 Dortmund
Tel. 0231/1 84 00-0
ausbildung@aa-hwk.de
www.aa-hwk.de
Berufsförderungswerk
Dortmund im NW
Berufsförderungswerk e.V.
Hacheneyer Straße 180
44265 Dortmund
Tel. 0231/7109-0
info@bfw-dortmund.de
www.bfw-dortmund.de
30 _ argumente
Berufsfortbildungswerk des
DGB GmbH
Emscherstr. 66
45891 Gelsenkirchen
Tel. 0209/7 00 92 70
info@bfw-ruhr.de
www.bfw-ruhr.de
Bildungskreis Handwerk e.V.
Lange Reihe 67
44143 Dortmund
Tel. 0231/51 77-140
www.bildungskreishandwerk.de • info@bildungskreis-handwerk.de
Bildungsmeile GbR
Schützenstraße 183
44147 Dortmund
Tel. 0231/7 76 49 39
info@bildungsmeile.de
www.bildungsmeile.de
BVWL
Bildungswerk Verkehr Wirt­
schaft Logistik NRW e.V.
Im Spähenfelde 51
44143 Dortmund
Tel. 0231/55 69 80 - 0
kaatz@bvwl.de • www.bvwl.de
Bildungszentrum
Ruhr-Lippe GmbH
Reinoldistr. 17-19
44135 Dortmund
Tel. 0231/52 84 56
dortmund@br-l.de • www.br-l.de
Bildungszentrum Westfalen
für Wirtschaft, Handel und
Soziales e.V.
Hamburger Straße 110
44135 Dortmund
Tel. 0231/52 38 35
www.bildungszentrumwestfalen.de
Caritasverband Dortmund e.V.
Propsteihof 10
44137 Dortmund
Tel. 0231/18 48-160
info@caritas-dortmund.de
www.caritas-dortmund.de
CJD Dortmund
Umweltwerkstatt
Martener Str. 429
44379 Dortmund
Tel. 0231/96 13 07-0
manfred.trinkert@cjd.de
www.cjd-dortmund.de
CJD Integrationsbetrieb
Zeche Germania gGmbH
Entsorgungsfachbetrieb Reinigungsdienst
Martener Str. 429
44379 Dortmund
Tel. 0231/961307-112
manfred.trinkert@cjd.de
www.cjd-dortmund.de
COMCAVE.COLLEGE GmbH
Hauert 1 (Technologiepark)
44227 Dortmund
Tel. 0231/7 25 26-0
schulung@comcave.de
www.comcave-college.de
Diakonisches Werk Dort­
mund und Lünen gGmbH
Rolandstr. 10 • 44145 Dortmund
Tel. 0231/84 94-273
gf@diakoniedortmund.de
www.diakoniedortmund.de
Euro-Schulen Ruhr GmbH
Geschwister-Scholl-Str. 22
44135 Dortmund
Tel. 0231/95 29 64-10
info@es.dortmund.eso.de
www.dortmund.eso.de
DAA Ruhr-Mitte
Friedhof 6-8
44135 Dortmund
Tel. 0231/14 08 38
info.daa-dortmund@daabw.de • www.daa-dortmund.de
ISB-Regie für
Arbeits­gelegen­heiten
Rolandstr. 10 • 44145 Dortmund
Tel. 0231/84 94-174
isb-regie@diakoniedortmund.de
www.diakoniedortmund.de
Evangelisches Bildungswerk
Dortmund • Reinoldinum
Schwanenwall 34
44135 Dortmund
Tel. 0231/84 94-401
bildungswerk@vkk-do.de
www.ebw-do.de
DBS Training & Consulting
GmbH
Im Spähenfelde 51
44143 Dortmund
Tel. 0231/88 08 81 90
info@dbs-consulting.net
www.dbs-consulting.net
ISB e.V. - Die Träger­koope­ra­
tion Dortmunder Beschäf­ti­
gungs-, Qualifizierungs- und
Beratungsträger
Koordinierungstelle:
Unnaer Str. 44
44145 Dortmund
Tel. 0231/8 40 96-42
info@isb-dortmund.de
www.isb-dortmund.de
DEKRA Akademie GmbH
Alter Hellweg 52
44379 Dortmund
Tel. 0231/96 10 15-0
dortmund.akademie@dekra.com
www.dekra.com
DGB Bildungswerk NRW e.V.
Ostwall 17–21
44135 Dortmund
Tel. 0231/55 70 44-0
info@dgb-bildungswerk-nrw.de
www.dgb-bildungswerk-nrw.de
EWZ Entwicklungszentrum
für berufliche Qualifizierung
und Integration GmbH
Evinger Platz 11
44339 Dortmund
Tel. 0231/72 84 84-0
info@ewz-do.com
www.ewz-do.com
Dobeq GmbH
Klosterstraße 8–10
44135 Dortmund
Tel. 0231/99 34-0
info@dobeq.de • www.dobeq.de
Fahrschule Wurzel GmbH
Brackeler Hellweg 128
44309 Dortmund
Tel. 0231/9 25 25 25
info@fahrschule-wurzel.de
www.fahrschule-wurzel.de
Dortmunder Tafel e.V.
Osterlandwehr 31–35
44145 Dortmund
Tel. 02 31/47 73 24-0
info@dortmunder-tafel.de
www.dortmunder-tafel.de
FAW gGmbH • Akademie
Kronenstraße 6
44139 Dortmund
Tel. 0231/92 05-20
sachbearbeitung@fawdortmund.de • www.faw.de
GFA Gesellschaft zur
För­de­rung der Arbeits­auf­
nahme mbH & Co. KG
Mallinckrodtstraße 62
44145 Dortmund
Tel. 02331/9 71 08-12
info@tertia.de • www.tertia.de
grieseler gmbH
Emil-Figge-Str. 80
44227 Dortmund
Tel. 0231/97 42 77 28
info@grieseler-gmbh.de
www.grieseler-gmbh.de
Grone Bildungszentren NRW
GmbH
Kampstr. 38 • 44137 Dortmund
Tel. 0231/91 45 50-0
dortmund@grone.de
www.grone.de
GrünBau GmbH
Unnaer Straße 44
44145 Dortmund
Tel. 0231/8 40 96-0
info@gruenbau-dortmund.de
www.gruenbau-dortmund.de
Handwerkskammer Dortmund
Reinoldistr. 7–9
44135 Dortmund
Tel. 0231/54 93-164
info@hwk-do.de
www.hwk-do.de
IN VIA Katholische Mäd­chen­
sozialarbeit Dortmund e.V.
Propsteihof 10
44137 Dortmund
Tel. 0231/1848-138
info@invia-dortmund.de
www.invia-dortmund.de
Industrie- und Handels­
kammer zu Dortmund
Märkische Str. 120
44141 Dortmund
Tel. 0231/54 17-420
info@dortmund.ihk.de
www.dortmund.ihk24.de
maxQ. – Partner für
Kompetenz und Qualität
im Netzwerk Gesundheit,
Erziehung und Soziales
Hüttenstr. 9 • 44795 Bochum
Tel. 0234/9 30 40 11
bochum@maxq.net
www.maxq.net
Mütterzentrum Dortmund e.V.
Hospitalstraße 6
44149 Dortmund
Tel. 0231/14 16 62
muetterzentrum@dokom.net
www.muetterzentrumdortmund.de
PariSozial – Gemeinnützige
Gesellschaft für paritätische
Sozialdienste mbH
Friedensplatz 7
44135 Dortmund
Tel. 0231/18 99 89-12
marianne.schobert@paritaetnrw.org • www.paritaet-nrw.org
Projektfabrik e.V.
Ruhrtal 5 • 58456 Witten
Tel. 02302/2 03 52 30
kontakt@projektfabrik.org
www.projektfabrik.org
Stadt Dortmund 50/7
Hospitalstraße 2-4
44149 Dortmund
Tel. 0231-5 02 25 07
owozny@stadtdo.de
VHS Dortmund
Hansastr. 2-4 • 44137 Dortmund
Tel. 0231/50-2 47 27
vhs@dortmund.de
http://vhs.domap.de
TÜV Nord Bildung
Am Technologiepark 1
45307 Essen
Tel. 0201/8929-832
info@tuev-nord.de
www.tuev-nord.de
Stadt Dortmund – Ausschuss
für Soziales
Friedenplatz 1
44122 Dortmund
Tel.: 0231/50-2 20 11 oder
0231/50-2 20 12
ufeuler@stadtdo.de
oder wweber@stadtdo.de
WbI startup GmbH –
.garage ruhr
Hermannstr. 75 (Stiftsforum)
44263 Dortmund
Tel. 0231/4 74 10-0
info@garagedortmund.de
www.garagedortmund.de
RAG BILDUNG GmbH
BZ Dortmund
Bärenbruch 128
44379 Dortmund
Tel. 02 31/96 70 00 12
bzdortmund@ragbildung.de
www.ragbildung.de
REFA Nordwest e.V.
Verband für Arbeitsgestaltung,
Betriebsorganisation und
Unternehmensentwicklung
Emil-Figge-Straße 43
44227 Dortmund
Tel. 0231/75 81 00-0
info@refa-nordwest.de
www.refa-nordwest.de
RWTÜV Akademie GmbH
Industriestr. 3 • 59425 Unna
Tel. 02303/9 61 10-11
info@rwtuev-akademie.de
www.rwtuev-akademie.de
SKM - Katholischer Verein
für soziale Dienste in
Dortmund e.V.
Propsteihof 10
44137 Dortmund
Tel. 0231/18 48-117
info@skm-dortmund.de
www.skm-dortmund.de
Sozialdienst Katholischer
Frauen e.V.
Anna-Zillken-Berufskolleg
Arndtstraße 5 • 44135 Dortmund
sekretariat@anna-zillkenberufskolleg.de • www.annazillken-berufskolleg.de
Stadtteil-Schule e.V.
Oesterholzstr. 120
44145 Dortmund
Tel. 0231/81 67 10
info@stadtteil-schule.de
www.stadtteil-schule.de
WBS Training AG
Stockholmer Allee 32c
44269 Dortmund
Tel. 0231/75 44 70
info@wbstraining.de
www.wbstraining.de
TOP CAD/CAM-Schule GmbH
Erfurter Straße 21
44143 Dortmund
Tel. 0231/56 22 12-45
info@top-cad.de
www.top-cad.de
Weiterbildungsinstitut
WbI GmbH
Westenhellweg 85-89
44137 Dortmund
Tel. 0231/91 44 05-0
info@weiterbildungsinstitut.de
www.weiterbildungsinstitut.de
TÜV NORD Akademie •
Geschäftsstelle Rhein-Ruhr
Gildehofstr. 2 • 45127 Essen
Tel. 0201/3 19 55-28
akd-rr@tuev-nord.de
www.tuev-nord.de
Werkhof Projekt gGmbH
Nordring 43 • 59423 Unna
Tel. 02303/2805-0
h.pollmann@werkstattunna.de
www.werkhof-projekt.de
TÜV Rheinland
Akademie GmbH
Joseph-von-Fraunhofer-Str. 27
44227 Dortmund
Tel. 0231/9 76 15-313
matthias.senft@de.tuv.com
www.tuev-akademie.de
Westfälische Almetalbahn e.V.
Mooskamp 23
44359 Dortmund
Tel. 0231/3 95 64 17
projekt@bahnhof-mooskamp.de
www.bahnhof-mooskamp.de
Verein zur Förderung einer
anthroposophisch orientierten Aus- und Fortbildung für
Altenpflege e.V. • Fach­semi­
nar für Altenpflege
Mergelteichstr. 47
44225 Dortmund
Tel. 0231/71 07-339
pflegeseminar@freenet.de
www.altenpflegeseminar.net
Wirtschaftsförderung
Dortmund
Töllnerstr. 9-11
44122 Dortmund
Tel. 0231/50 2 20 59
info@wirtschaftsfoerderungdortmund.de • www.wbf-do.de
Arbeit und Lernen gGmbH
der Diakonie
Hellweg 31 - 33,
59423 Unna
www.diakonie-ruhr-hellweg.de
competence
bildungs- und beratungs
gmbh
Drakenkamp 8
48565 Steinfurt
www.competencegmbh.de
Multikulturelles Forum e.V.
Münsterstr.46b
44534 Lünen
www.multikulti-forum.de
Werkstatt im Kreis Unna
GmbH
Nordring 43
59423 Unna
www.werkstatt-im-kreisunna.de
Wirtschaftsdienst
Handwerk GmbH
Lange Reihe 62
44143 Dortmund
Tel. 0231/51 77-140
klasen@handwerk-dortmund.de
www.wdh.innung-dortmund.de
IMPRESSUM
Herausgeber /V.i.S.d.P.:
Jobcenter Dortmund
Frank Neukirchen-Füsers
(Geschäftsführer)
Südwall 5 – 9
44137 Dortmund
Telefon: 0231.842-2190
www.jobcenterdortmund.de
Jobcenter Kreis Unna
Uwe Ringelsiep
(Geschäftsführer)
Bahnhofstr. 63
59423 Unna
Telefon: 02303.2538-0
www.jobcenter-kreis-unna.de
Konzept und Umsetzung:
KO2B – Agentur für
Kommunikation
Korte Geitke 2
44227 Dortmund
Telefon: 0231.79307-50
Telefax: 0231.79307-55
www.ko2b.com
Titelfoto:
Joe Kramer
Druck:
Scholz-Druck und
Medienservice GmbH & Co. KG
Höfkerstraße 31
44149 Dortmund
www.scholz-druck.de
Redaktion: Katrin Osbelt
Layout: Vera Berger, Dortmund
Auflage: 3.000 Stück
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