VINCENT VAN GOGH - Kunstmuseum Basel
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VINCENT VAN GOGH - Kunstmuseum Basel
UNTERRICHTSEINHEITEN FÜR DAS 2.– 6. SCHULJAHR V I N C E N T DIE LANDSCHAFTEN VAN GOGH ZWISCHEN ERDE UND HIMMEL 26. April bis 27. September 2009 KUNSTMUSEUM BASEL Presenting Sponsor Ab 2 INHALTSVERZEICHNIS 3 EINLEITUNG 5. Teil FARBENLEHRE 5.1 Farbkreis Komplementärfarben Suche die Farbwörter 5.2 1. Teil VAN GOGHS HEIMAT: DAS LAND DER WINDMÜHLEN 1.1 Mühlelied 4–5 Ergänzende Hinweise 6 Funktion und Bedeutung der Mühle 7 Ergänzende Hinweise 8–9 Mühle basteln 10–11 Punkt für Punkt 12 Die Niederlande 13 Ergänzende Hinweise 14 1.1.1 1.2 1.2.1 1.3 1.4 1.5 1.5.1 2. Teil 2.1 2.2 2.3 3. Teil 3.1 3.1.1 3.2 3.2.1 3.3 3.3.1 3.4 3.4.1 5.3 6.2 6.3 6.4 6.4.1 IM MUSEUM Biografiespiel 15 Selbstporträt von Vincent van Gogh 16 Ergänzende Hinweise 17–20 7.1.1 7.4 Finde die Bilder! Ergänzende Hinweise Postenlauf Ergänzungsspiel Mein Lieblingsbild 8. Teil ANHANG 8.1 Werkliste Weiterführende Literatur in Auswahl Weiterführendes Medienmaterial in Auswahl VAN GOGHS AUFENTHALT IN PARIS Paris – Die Kunstmetropole 21–22 Ergänzende Hinweise 23–24 Grossstadt Paris 25 Lösung 26 Auswirkungen der Industrialisierung 27 Ergänzende Hinweise 28 Rechne und male 29 Beispiel 30 VAN GOGHS FLUCHT AUFS LAND 4.4.1 Die Landschaftsmalerei Van Goghs Malstil Was weisst Du noch? Zypresse: Motivdeutung Ergänzende Hinweise 7.1 Stadt-Land-Dialog Van Goghs ländliche Aufenthalte Dein Wissen auf dem Prüfstand Der Sämann Lösung 4.3 6.1 7. Teil 4.1 4.4 VAN GOGHS MOTIV UND MALSTIL DER KÜNSTLER VINCENT VAN GOGH 4. Teil 4.2 6. Teil 31 32–34 35–36 37 38 7.2 7.3 8.2 8.3 IMPRESSUM 39 40 41 42 42 43 44 45–48 49 50 51–52 53 54–56 57 58–59 60 61 3 EINLEITUNG Für die meisten Kinder und Jugendlichen von heute ist der Begriff der Natur abstrakt. Umso mehr ist es ein Anliegen der Schulen, Kindern diesen Begriff, und was sich dahinter verbirgt, näher zu bringen. Die Schüler lernen, dass die Milch nicht aus der Tüte kommt oder das Brot keine Zauberei eines Einkaufszentrums ist. Die Bedeutung der Natur ist im heutigen Schulunterricht unbestritten und nimmt eine wichtige Rolle bei der intellektuellen und sozialen Entwicklung des Kindes ein. Basierend auf dieser Erkenntnis baut auch vorliegende Unterrichtswerkstatt auf. Von April bis September 2009 präsentiert das Kunstmuseum Basel die sensationelle Ausstellung Vincent van Gogh – Zwischen Erde und Himmel: Die Landschaften. Da Landschaft immer ein Stück berührte oder unberührte Natur darstellt, eignet sich diese thematische Ausstellung vorzüglich, das Thema Natur und Lebensraum einmal von einer anderen Seite anzugehen. Zu ausgewählten Gemälden aus der Ausstellung und der Basler Sammlung sind thematische Blöcke entwickelt worden, die in der Schule vorbereitet werden können. Ihre Präsentation folgt grundsätzlich chronologisch der Biografie van Goghs und ist mit Hinweisen für Lehrkräfte ergänzt. So findet sich eine Fülle von Material zusammen, welches das historische, kunsthistorische, geografische und biografische Umfeld des Malers und seiner Werke beleuchtet. Als Abschluss der schulischen Vorbereitung und gleichzeitig als Höhepunkt der Unterrichtseinheit gilt der Museumsbesuch, der mit Anregungen vor Ort begleitet ist. Es sei noch erwähnt, dass das Konzept dieser Unterrichtseinheit sich durch eine hohe Flexibilität auszeichnet. Die Lehrperson soll ohne viel Aufwand das Material auf die Fähigkeiten der Kinder abstimmen oder die Reihenfolge ihren Bedürfnissen anpassen. Dank der selektiven und modularen Verwendung des Materials kann somit der Zeitpunkt des Museumsbesuchs frei gewählt werden. Ich hoffe, mit dieser Unterrichtswerkstatt möglichst viele Schulklassen für die Landschaften van Goghs zu begeistern und zu motivieren, sich wieder vermehrt mit ihrem eigenem Lebensraum auseinanderzusetzen. Marianne S. Meier Leiterin Bildung & Vermittlung, Kunstmuseum Basel 1. TEIL VAN GOGHS HEIMAT: DAS LAND DER WINDMÜHLEN 1.1 MÜHLELIED Altes Volkslied Musik: trad. (18. Jh.) Text: Ernst Anschütz (1824) Es klappert die Mühle am rauschenden Bach 4 ∫ Flink laufen die Räder und drehen den Stein: Klipp, klapp! Und mahlen den Weizen zu Mehl uns so fein: Klipp, klapp! Der Bäcker dann Kuchen und Zwieback draus bäckt, der immer den Kindern besonders gut schmeckt. Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp! Wenn reichliche Körner das Ackerfeld trägt: Klipp, klapp! Die Mühle dann flink ihre Räder bewegt: Klipp, klapp! Und schenkt uns der Himmel nur immerdar Brot, so sind wir geborgen und leiden nicht Not. Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp! Aus: Das grosse Liederbuch, Zürich 1975. 5 6 1.1.1 ERGÄNZENDE HINWEISE [ falls das Lied schon bekannt ist: Akustische Konzentrationsübung Ein Kind wird aus dem Klassenzimmer geschickt. Die übrigen überlegen sich den Rhythmus des Liedes. Dann wird das Kind hereingerufen. Auf das Zeichen der Lehrkraft hin beginnen die Kinder im Gleichtakt das Lied zu klatschen oder mit den Händen auf den Tisch zu klopfen. Wenn das Kind das Lied erkennt, kann es gesungen werden oder gleich über den Text diskutiert werden. 7 1.2 FUNKTION UND BEDEUTUNG DER MÜHLE Wasser- und Windmühlen sind Zeugen längst vergangener Zeit, als die Wasser- und Windkraft noch dazu verwendet wurde, Maschinen anzutreiben. Um die nötige Naturkraft (Wasser oder Wind) gut zu nutzen, stehen die Mühlen meist auf Hügeln am Dorfrand (= Windmühle) oder am rauschenden Bach (= Wassermühle). Ohne Diesel- und Elektromotor konnten diese Bauwerke mit rotierenden Flügeln das Getreide und die Ölsaat malen. Turmwindmühle aus Holland ’ wurde in den Wind gedreht Getreide ’ Mehl Der Kopf der Mühle mit den Flügeln und dem grossen Stirnrad (1) wird so gedreht, dass die Flügel gegen den Wind stehen. Die Drehbewegung wird über Zahnräder (2) bis zu den drehbaren Mühlsteinen (3) übertragen. Auf den drehbaren Mühlsteinen liegen die festen Mühlsteine, die in der Mitte das Einfülloch (4) für das zu mahlende Getreide haben. Das gemahlene Mehl fällt am Rand der Mühlsteine herunter und wird über Rutschen in Säcke gefüllt. . Setze die Zahlen an den richtigen Ort. Die neuen Erfindungen haben die traditionelle Mühle verdrängt. Die Bauwerke stehen noch als Denkmäler für das frühere Leben und geben Zeugnis über Handwerk und Gewerbe. In den Niederlanden, dem Land der Windmühlen schlechthin, ist ihre aus purer Natur gespeiste Kraft nicht wegzudenken. Die Mühlen sind ein Teil der Geschichte Hollands. Einst haben tausende von Mühlen mit Schöpfrädern geholfen, das Land zu entwässern. 8 1.2.1 ERGÄNZENDE HINWEISE Berufsstand Müller und dessen Mühle Aus dem Volkslied lassen sich ein paar Angaben über die Arbeitsbedingungen des Müllers ableiten: Das Klappern der Mühle wurde durch die Nocken des Beutelwerkes und des Aufgabetrichters erzeugt. Dass der Müller bei Tag und bei Nacht stets wach blieb, dafür sorgte der Klopfer am leergelaufenen Trichter und die störanfällige Mechanik seines Mahlwerkes. Um ein gutes Einkommen zu haben, musste die Mühle Tag und Nacht im Dienst sein und der Müller konnte sich nicht viel Ruhe gönnen. Er musste sich neben dem Aufschütten des Getreides auch um das Aussieben des Mehles kümmern. Viel Arbeit machte dem Müller auch die Instandhaltung seines Mahlwerkes. Zudem war die Mühle stets sauber zu halten, und der Mahlgang selbst verlangte viel Pflege. Die ursprüngliche Verwendung von Sandstein für die Mahlsteine erforderte eine ständige Nachschärfung der Mahlflächen, da sie sich schnell abschliffen. Oft brachen auch Zähne der Holzzahnräder, Kämme genannt, die aus Eschenholz nachgeschnitzt und eingesetzt werden mussten. Bei gutem Wind konnten pro Mahlgang fünf bis sechs Malter Korn, das heisst fast 500 kg bei 24-stündigem Betrieb gemahlen werden. Der Malter Korn kostete 9 bis 16 Schillinge, je nach Güte. Der Molter, der Mahllohn des Müllers, betrug damals den 16. Teil des Getreides. Er konnte also einen Schilling pro Malter verdienen, das heisst 5 bis 6 Schillinge in 24 Stunden. Dafür konnte er zum Beispiel 4,5 Mahlzeiten oder 3,5 Pfund Butter oder zwei Gänse oder ein Paar Schuhe kaufen. Für den Unterhalt seiner Mühle musste der Müller aber auch etwas Geld zurücklegen: Für den Zimmermann, der ihm schwierige Reparaturen ausführte, benötigte er 3 1⁄3 Schillinge pro Tag, zusätzlich die Kost. Der Mühlknecht bekam 1 1⁄3 Schillinge als Tageslohn, zusätzlich Kost. Dazu kamen die jährlichen Abgaben an den Pachtherrn. Es war ein karger Lohn, den der Müller für seine schwere Arbeit bekam. 9 1.2.1 ERGÄNZENDE HINWEISE Mühlen in den Niederlanden Deiche und Windmühlen haben das Leben in Holland geprägt. Da weite Teile des Landes unter dem Meeresspiegel liegen, wurde zumindest der westliche Teil des Landes der Nordsee in harter Arbeit abgerungen. Tausende Mühlen haben einst geholfen, die Polder (durch Eindeichungen gewonnenes Land) zu entwässern, sie zu bebauen und dem Vieh als Weide nutzbar zu machen. Die Windmühlen wurden mit einem Schöpfrad ausgerüstet und konnten so das Wasser in das Meer ableiten. Viele der holländischen Windmühlen sind somit keine Mahlmühlen, wie oft vermutet wird, sondern Wassermühlen oder zur besseren Unterscheidung, Poldermühlen genannt. Daneben wurden Windmühlen als Antriebskraft in den unterschiedlichen Gewerbezweigen genutzt. Sie trugen entschieden dazu bei, Holland in seinem Goldenen Zeitalter zur Weltmacht zu verhelfen. Daraus erklärt sich, dass Mühlen in Holland eine besondere Wertschätzung geniessen. „Durch sie haben wir trockene Füsse bekommen“, witzelt der Holländer. 10 1.3 MÜHLE BASTELN Vincent van Gogh stammt aus den Niederlanden, dem Land der Windmühlen schlechthin. In seinem Werk taucht das Motiv der Windmühle wiederholt auf. Bei Deinem Ausstellungsbesuch wirst Du einige Windmühlen in van Goghs Bildern entdecken. Zuvor kannst Du hier eine Mühle basteln. Viel Spass! Diese Windmühle sieht nicht nur toll aus, ihre Flügel lassen sich sogar drehen. Durch rasches Ziehen an der Schnur und sofortiges Loslassen wickelt sich die Schnur selbsttätig wieder auf, nach dem Jojo-Prinzip. Material: 1 leere Toilettenpapierrolle 1 Holzspiess oder Zahnstocher, 10 cm lang 4 Holzperlen Stricknadel Baumwoll- oder Stickgarn Schere Häkelnadel Bleistift Klebstoff Buntpapier- und Tonpapierreste fester Karton Ç fi Í ¢ o ◊ Vorgehen: Umklebe die Kartonrolle mit Buntpapier und zeichne darauf die Struktur des Gemäuers, der Fenster und der Türen. Durchstosse die Rolle mit einer Stricknadel horizontal, ca. 5 cm vom oberen Rand entfernt. Vergrössere die Löcher so weit, dass sich das Holzstäbchen leicht darin drehen kann. Schneide nun für das Dach einen Halbkreis aus Tonpapier mit einem Radius von 6 cm. Klebe ihn zu einem Kegel übereinander, gerade so weit, bis das Dach die richtige Weite für das Mühlenhaus hat. Achte darauf, dass der Überstand (Sims) nicht zu gross ist, da das Dach sonst später die Mühlenflügel blockiert. Das Dach noch nicht aufkleben. Zwei Streifen als Flügel aus einem 8 x 8 cm grossen Kartonquadrat ausschneiden. Die Breite der Flügel beträgt ca. 1.5 cm. Flügel im Kreuz übereinander kleben. 11 1.3 MÜHLE BASTELN 2. Zusammenbau (vgl. Abb.) Knote in der Mitte des Holzstäbchens einen ca. 40 cm langen Faden an. Sichere den Knoten mit einem Tropfen Klebstoff. Er darf auf keinen Fall verrutschen oder locker werden. Schiebe das Holzstäbchen durch die beiden Achslöcher. Der verknotete Faden wird ebenfalls mit durchgezogen. Ziehe ihn mit Hilfe einer Häkelnadel ins Innere der Rolle. Der Knoten sollte in der Mitte der Achse sitzen. Schiebe die erste Perle vorn auf das Holzstäbchen und klebe sie ca. 1 cm von der Spitze des Hölzchens fest. Dann werden die Flügel aufgesteckt. Der Windmühlenflügel muss unbedingt fest und stramm auf der Achse sitzen. Um dem Flügel noch mehr Halt zu geben, wird vorn eine weitere Perle aufgeklebt. Das Ende des Hölzchens wird ebenso mit einer Perle gesichert. Die letzte Perle wird zur Beschwerung ans untere Ende des Fadens geknotet. Nun wird das Dach aufgeklebt. Wickle den Faden bis zum unteren Rand der Mühle auf, indem Du am hinteren Ende des Hölzchens drehst. Jetzt kannst Du die Zugschnur betätigen. 12 1.4 PUNKT FÜR PUNKT Die Grundlage für die Skizze bildet ein Gemälde van Goghs aus dem Jahr 1886. In dieser Skizze fehlt jedoch etwas. Fahre Punkt für Punkt nach. 8 Skizze nach Vincent van Goghs Gemälde Le Moulin de la Galette, 1886 Es handelt sich um das Motiv der den Bildern van Goghs zu entdecken ist. , welche oft in 13 1.5 DIE NIEDERLANDE Wo liegen die Niederlande? ! Umfahre zuerst die Schweiz, danach mit einer anderen Farbe die Niederlanden. 1 Wie spricht die Bevölkerung in den Niederlanden? 2 Male die Flagge der Niederlande: 3 Welches ist die bekannteste Blume aus den Niederlanden? Kreuze an: Sonnenblume Geranie 4 Wie wurde früher das Land in den Niederlanden trocken gelegt? mit trockenen Lappen 5 Tulpe mit Schöpfrädern mit Ziehbrunnen Welche Künstler stammen aus den Niederlanden? Vincent van Gogh Hans Holbein der Jüngere Rembrandt 14 1.5.1 ERGÄNZENDE HINWEISE Die Niederlande Die Niederlande sind ein kleines Land an der Nordsee. Sie grenzen an Deutschland und Belgien. Obwohl nur 41’531 km2 gross, wohnen hier etwa 16,5 Millionen Menschen. Damit sind sie eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt. Man nennt die Niederlande auch Holland. Genau genommen sind die beiden Namen nicht austauschbar. Das heutige Holland sind zwei (von zwölf) Provinzen, die im Westen des Landes liegen: Nord- und Südholland. Die niederländische Flagge ist rot, weiss und blau. Die rote Bahn war früher einmal orange. Man nennt die Flagge auch Prinzenflagge und erinnert damit an das Königshaus der Niederlande, Oranje-Nassau. An besonderen Feiertagen wird zu Ehren der Königsfamilie ein orangefarbener Wimpel an der Flagge befestigt. Solche Feiertage sind beispielsweise der Geburtstag, ein Jubiläum oder die Hochzeit eines Mitglieds der Königsfamilie. In den Niederlanden spricht man Niederländisch. Aber nicht nur hier, auch in Belgien, in einem kleinen Gebiet in Nordfrankreich, in Indonesien, in Surinam und auf den Niederländischen Antillen wird zum Teil Niederländisch gesprochen. Friesisch wird in der Provinz Friesland, im Norden der Niederlande gesprochen. Es hat viele Ähnlichkeiten mit dem Englischen und mit skandinavischen Sprachen wie Dänisch oder Schwedisch. Über die Friesen gibt es unzählige Witze. Kurzbiografi en der erwähnten Maler Hans Holbein der Jüngere (1497/98–1543): wird in Augsburg geboren. Ab 1515 arbeitet und lebt er einige Jahre in Basel. Später wird er Hofmaler des englischen Königs Heinrichs VIII. in London. Besonders wegen seiner Porträts wird er weltberühmt, einige davon hängen im Kunstmuseum Basel. Rembrandt (1606–1669): Holländischer Maler aus dem 17. Jahrhundert. Er ist der Sohn eines Müllers (!) und lebt in Amsterdam. Schon zu Lebzeiten ist Rembrandt im In- und Ausland berühmt. Die Nachtwache zählt zu seinen bekanntesten Werken. Es hängt im Rijksmuseum in Amsterdam. Vincent van Gogh (1853–1890): lebt und arbeitet in Holland, Belgien und Frankreich. Erst nach seinem Tod wird er bekannt und berühmt. Heute werden seine Bilder und Zeichnungen auf der ganzen Welt bewundert. Mehr zu seinem Leben und Werk auf den folgenden Seiten. 2. TEIL DER KÜNSTLER VINCENT VAN GOGH 2.1 BIOGRAFIESPIEL 15 Vincent van Gogh (1853 Groot-Zundert, Niederlande –1890 Auvers, Frankreich) Am 29. Juli 1890 stirbt Vincent van Gogh in Auvers. Bis dahin gibt es lediglich einen einzigen belegten Bildverkauf (von etwa 864 Gemälden). Nach zwei Jahren entflieht er dem Grossstadtleben und zieht 1888 nach Arles. Sein Freund Paul Gauguin, der auch Maler ist, besucht ihn für zwei Monate. Zuerst lässt er sich zum Kunsthändler ausbilden, danach versucht er sich als Prediger. Um 1880 reift sein Entschluss, Künstler zu werden. CH ST NS 1853 wird Vincent van Gogh als ältester Sohn eines Pfarrers im niederländischen Dorf Groot-Zundert geboren. PI In Arles fühlt sich van Gogh zunehmend krank und geht schliesslich in eine Heilanstalt. RI Anfangs malt Vincent van Gogh viele dunkle und traurige Bilder. Erst in Paris beginnt sich seine Farbpalette aufzuhellen. Zudem lernt er in Paris auch viele Künstler kennen. EL Lösungswort: 16 2.2 ( SELBSTPORTRÄT VON VINCENT VAN GOGH Van Gogh malte viele Selbstporträts. Im Kunstmuseum Basel hängt eines, auf welchem er 33 Jahre zählt. Wenn Du die Bildteile richtig zusammensetzt, kannst Du das Porträt des Künstlers erkennen. „Es heisst – und ich will es gern glauben – es sei schwierig, sich selbst zu kennen; aber es ist auch nicht leicht, sich selbst zu malen.“ Vincent van Gogh © Vincent van Gogh, Selbstbildnis mit japanischem Holzschnitt, 1887 17 2.3 ERGÄNZENDE HINWEISE Vincent van Gogh im Alter von etwa 19 Jahren 18 2.3 ERGÄNZENDE HINWEISE Biografi e von Vincent van Gogh (1853 Groot-Zundert –1890 Auvers) 1853 Vincent van Gogh wird am 30. März im niederländischen Dorf Groot-Zundert als ältestes von sechs Kindern geboren. Sein Vater ist reformierter Pastor. 1857 Geburt seines Lieblingsbruders Theodorus, genannt Theo, der ihn später finanziell unterstützt. 1861–68 Schulbesuche in Zundert, Zevenbergen und Tilburg. 1869 Lehre in der Kunsthandlung Goupil & Cie. in Den Haag. 1873 Versetzung in die Londoner Filiale von Goupil & Cie. Bei Spaziergängen entstehen erste Zeichnungen. 1875 Übersiedelt nach Paris und arbeitet weiter bei der Firma Goupil & Cie., die nun von Boussod & Valadon übernommen wird. Van Gogh liest täglich die Bibel. 1876 –79 Kündigt seine Stelle und fühlt sich zum Prediger berufen. 1879 wird sein Vertrag als Hilfsprediger mit der protestantischen Kirche jedoch nicht verlängert. 1880 Es reift sein Entschluss, Künstler zu werden. Sein Bruder Theo kommt von nun an für den Lebensunterhalt seines Bruders auf, der ihm als Gegenleistung seine Bilder zum Verkauf gibt. Van Gogh nimmt Malunterricht bei Anton Mauve in Den Haag. 1882 Van Gogh lebt in Den Haag mit der schwangeren Prostituierten Sien und ihrer 5-jährigen Tochter zusammen. Seine Familie verurteilt das Verhältnis. Er trennt sich 1883 von Sien und kehrt zu den Eltern zurück, die jetzt in Nuenen wohnen. 1884 – 85 In Nuenen entstehen viele dunkeltonige Bilder, die das harte ländliche Leben zeigen. 19 2.3 ERGÄNZENDE HINWEISE 1886 Umzug nach Paris, wo sein Bruder Theo als Kunsthändler arbeitet. In seinen Bildern zeigen sich nun Einflüsse des Impressionismus und Neoimpressionismus. Blick auf Paris vom Montmartre, Geräucherte Heringe, Frauenkopf.* 1887 Van Gogh knüpft Kontakte zu anderen Künstlern und organisiert eine Ausstellung japanischer Holzschnitte. Von den japanischen Gestaltungsmitteln war van Gogh fasziniert. Einige Motive und Gestaltungsprinzipien finden sich in seinen eigenen Bildern wieder. Ende Jahr lernt er Georges Seurat und Paul Gauguin kennen. Selbstbildnis mit japanischem Holzschnitt.* 1888 Gesundheitlich geschwächt und erschöpft von der Grossstadt verlässt van Gogh Paris. Er zieht in den Süden, nach Arles, wo er hofft, die „blauen Töne und heitern Farben“ zu finden. Die Idee eines gemeinsamen Lebens mit anderen Künstlern entsteht. Er mietet sich das Gelbe Haus und lädt Künstlerfreunde ein. Einzig Paul Gauguin besucht ihn für zwei Monate. Nach einem heftigen Streit, nach dem sich van Gogh ein Ohrläppchen abgeschnitten hatte, kehrt Gauguin nach Paris zurück. Van Gogh bleibt im Krankenhaus in Arles. 1889 Seit März malt van Gogh wieder, doch fühlt er sich nicht in der Lage, ein eigenes Atelier zu nehmen und dort allein zu wohnen. Er beschliesst, Arles zu verlassen und in die Heilanstalt nach Saint-Rémy zu gehen. 1890 Im Januar erscheint ein ausführlicher Artikel über van Gogh in der literarischen Zeitschrift Mercure de France. Der Maler erreicht erstmals eine breitere Öffentlichkeit. Zudem kauft in der Ausstellung in Brüssel die Malerin Anna Bloch für 400 Franc sein Bild Der rote Weinberg. Doch van Goghs Gesundheit ist instabil. Er zieht in die Nähe von Paris, nach Auvers. Dort wird er ab Mitte Mai vom Arzt Paul Gachet betreut. Mademoiselle Gachet am Klavier*, Der Garten von Daubigny*. 20 2.3 ERGÄNZENDE HINWEISE 1890 Am 27. Juli bei einem Spaziergang in der Umgebung von Auvers schiesst van Gogh mit einem Revolver auf sich. Er erliegt am 29. Juli den Verletzungen. Vier Tage vorher schrieb er Theo: „Nun, meine Arbeit gehört Dir. Ich setze dafür mein Leben ein, und meine Vernunft ging dabei zur Hälfte drauf.“ Vincent van Gogh am 23. Juli 1890 (Brief 652) * Bilder, die in den jeweiligen Jahren entstanden sind und zur Sammlung des Kunstmuseums Basel gehören. Rezeption Elf Jahre nach van Goghs Tod fand 1901 die erste grosse Gedächtnisausstellung in Berlin und Paris statt. Vier Jahre später folgte eine weitere in Paris und Amsterdam sowie in Köln 1912. Vincent van Goghs Briefwechsel (mehr als 650 Episteln) zählt zu den grossen Korrespondenzen der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte. Die erste Ausgabe dieser Briefe an seinen Bruder erschien schon drei Jahre nach seinem Tod und war 1895 vollendet. Neben Briefen an seinen Bruder Theo schrieb er unter anderem auch an Paul Gauguin und Emile Bernard. Mit dem wachsenden Interesse an van Goghs Leben und Werk stieg die Nachfrage nach seinen Bildern und mit der steigenden Nachfrage erhöhten sich auch die Verkaufspreise. Auf dem internationalen Kunstmarkt wurden seit den 1980er Jahren ungeheure Summen bezahlt. Sotheby’s verkaufte 1992 van Goghs Paul Gachet für 82,5 Mio. Dollar – ein vorläufiger Preisrekord für ein Van-Gogh-Gemälde. 3. TEIL VAN GOGHS AUFENTHALT IN PARIS 3.1 PARIS – 21 DIE KUNSTMETROPOLE Die Kunstmetropole Paris lockte seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche Maler an. Sie studierten in den Museen die Alten Meister, nahmen in den Kunstschulen Malunterricht und lernten in den Ausstellungen die modernen Tendenzen der Kunst kennen. In diese anregende Kunstszene kommt 1886 Vincent van Gogh. Durch seinen Bruder Theo, der als Kunsthändler in Paris arbeitet, lernt er bald auch Bilder und Künstler aus der Strömung des Impressionismus kennen. Dieser Stil zeichnet sich besonders dadurch aus, dass die Künstler viel im Freien arbeiteten, die komplementären Farben liebten (siehe Teil 5: Farbenlehre) und an die Stelle von Farbflächen Farbtupfer malten. Zu den sogenannten Impressionisten zählen Künstler wie Claude Monet (1840–1926), (Abb.1), Pierre-Auguste Renoir (1841–1919), (Abb. 2), oder Camille Pissarro (1830–1903), (Abb. 3). Ihre Malerei beeinduckt van Gogh nachhaltig. „ Schaue Dir die Abbildungen gut an. Erkennst Du sie? Sie stammen aus der berühmten Sammlung des Kunstmuseum Basel. Notiere jeweils den richtigen Künstlernamen zum Bild. | Abb. 1 Die Steilküste von Aval mit Felsentor und Felsnadel, 1884 Abb. 2 Frau in einem Garten (Die Dame mit dem Möwenhütchen), 1868 Abb. 3 Die Hermitage, Pontoise, 1878 22 3.1 PARIS – DIE KUNSTMETROPOLE Bekanntschaft mit Paul Gauguin Während van Goghs zweijährigem Aufenthalt in Paris lernt er noch einen weiteren Wegbereiter der Moderne kennen: Paul Gauguin (1848 –1903). Paul Gauguin ist für eine gewisse Zeit ein wichtiger und enger Freund van Goghs. Mit ihm träumt Vincent van Gogh den Traum von einer Künstlergemeinschaft der in der Umsetzung allerdings in einem Zerwürfnis endet. In der Folge verreist Gauguin, schon lange vom Fernweh geplagt, in die Südsee. Dort entstehen grossartige Bilder, wie beispielsweise Ta Matete, welches im Kunstmuseum Basel hängt. Paul Gauguin, Ta matete (Auf dem Markt), 1892 Wie van Gogh ist auch Gauguin nachhaltig vom Impressionismus beeindruckt und entwickelt daraus seine eigene Formensprache. Figuren oder Gegenstände fasst Gauguin zunehmend in grosse Farbflächen zusammen. 23 3.1.1 ERGÄNZENDE HINWEISE Impressionismus Ein Gemälde mit dem Namen Impression, soleil levant, 1872, von Claude Monet gab dieser Stilrichtung der modernen Kunst ihren Namen. Der Kritiker Louis Leroy leitete daraus die zunächst abschätzig gemeinte Bezeichnung Impressionismus ab. Die Impressionisten arbeiteten nicht wie damals üblich im Atelier, sondern gingen ins Freie. Dort hielten sie ihre Eindrücke von den wechselnden Farben und Lichtwirkungen direkt auf der Leinwand fest. Der Farbeindruck wurde in unvermischte und komplementäre Farben zerlegt und in kleinen Strichen wie Kommas auf der Leinwand verteilt (franz. virgulisme). Als Bildmotive standen hauptsächlich Landschaften und zeitgenössische Themen im Vordergrund. Berühmte Vertreter des Impressionismus sind neben Claude Monet (1840–1926) Pierre-Auguste Renoir (1841–1919), Edgar Degas (1834–1917), Camille Pissarro (1830–1903) und Alfred Sisley (1839–1899). Paul Gauguin Paul Gauguin wird 1848 in Paris geboren, verbringt jedoch seine ersten fünf Lebensjahre in Peru. Danach kehrt die Familie wieder nach Frankreich zurück, wo Gauguin zuerst eine Seemannslaufbahn (1865–1871) anstrebt und danach eine Stelle in einer Bank annimmt (1872). Als Börsenmakler verdient er gut und malt in seiner Freizeit. 1873 heiratet er die Dänin Mette-Sophie Gad, mit der er fünf Kinder hat. 1876 gelingt es ihm zum ersten (und einzigen) Mal, ein Gemälde im Pariser Salon auszustellen. Er macht die Bekanntschaft zahlreicher impressionistischer Künstler, darunter Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir und Edouard Manet und beginnt, ihre Werke zu sammeln. In Folge eines Börsenkrachs verliert er 1882 seine Anstellung und beschliesst, vom Malen zu leben. Es kommt innerhalb seiner Familie zu vielen Auseinandersetzungen, so dass sich das Ehepaar trennt. Auf der Suche nach einem einfachen, ursprünglichen Leben schifft sich Gauguin 1887 zuerst nach Panama ein. Von dort reist er nach Martinique, von wo er aber bald krank nach Frankreich zurückkehrt. In den folgenden drei Jahren pendelt Gauguin zwischen Paris und der Bretagne. Im Oktober 1888 folgt Gauguin einem Vorschlag Vincent van Goghs, mit ihm im südfranzösischen Arles gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Die von Konflikten belastete Beziehung endet zwei Monate später. Gauguin entflieht der für ihn unerträglichen Situation nach Paris. 24 3.1.1 ERGÄNZENDE HINWEISE Im Jahr 1891 begibt sich der Künstler nach Tahiti, um dort das verlorene Paradies zu suchen. Obwohl sich seine Erwartungen nicht erfüllen, vertieft sich Gauguin in die Mythen der Polynesier und malt 66 Bilder, traumhafte Szenerien mit monumentalen Figuren und intensiven bunten Farben. 1893 kehrt Gauguin mittellos nach Paris zurück. Zwei Jahre später reist er 1895, enttäuscht von Paris und der Zivilisation, wieder nach Tahiti. Trotz seiner Erkrankung im Jahr 1901 siedelt Gauguin nach Atuona auf die Marquesas-Insel Hiva Oa über, wo er am 8. Mai 1903 stirbt. 25 3.2 GROSSSTADT PARIS Paris zur Zeit van Goghs Als Vincent van Gogh im März 1886 in Paris ankommt, ist Paris nicht nur eine bekannte Kunstmetropole, sondern auch eine pulsierende Grossstadt. Nach London war Paris mit Abstand die grösste europäische Stadt. Die Einwohnerzahl überschritt schon damals die Millionengrenze. (Heute zählt Paris über 11 Millionen Einwohner.) Bei so vielen Einwohnern ist das Leben in einer Stadt nicht ganz einfach. Welche Probleme können entstehen? Zähle auf: ù Probleme: Zu wenig Wasser Welche Massnahmen würdest Du als StadtplanerIn ergreifen, um die Probleme zu lösen? Massnahmen: Ausbau des Kanalisationssystems In Paris wurden alle diese Massnahmen umgesetzt, so dass zu van Goghs Zeiten jenes Paris entstand, welches wir heute noch kennen: gross, hektisch, lärmig, belebt, spannend, lebendig. 26 3.2.1 LÖSUNG + Mögliche Probleme und Massnahmen zu ihrer Behebung: Probleme Massnahmen Kein Platz zum Spielen Parks Zu schmale Strassen Avenuen und Boulevards Zu kleine Bahnhöfe Ausbau des Verkehrsnetzes: Bahnhöfe, neue Schienen Wohnungsnot neue Appartementhäuser 27 3.3 AUSWIRKUNGEN DER INDUSTRIALISIERUNG Durch die Erfindung der Dampfmaschine hat sich um 1750 der gesamte Arbeitsbereich der Menschen verändert. Bei van Goghs Aufenthalt in Paris war die Industrialisierung voll im Gang. Das Handwerk wurde dauernd den neuen technologischen Erfindungen angepasst. Traditionelle Handarbeiten wurden durch die Maschine überflüssig. Neue Arbeitsplätze und Fabriken entstanden. Innerhalb der Pariser Stadtmauern war jedoch für die Fabriken fast kein Platz. Deshalb wurden sie in den Vororten von Paris, den sogenannten banlieues, errichtet. Um dorthin zu gelangen, wurde das Bahnnetz ausgebaut. Die Vororte von Paris waren nun mit der jüngst erfundenen, dampfenden Eisenbahn schnell erreichbar. Auch van Gogh und andere Künstlerkollegen setzten sich hin und wieder in den Zug, um in den Vororten, wie beispielsweise Asnières, zu malen. Mit der Industrialisierung verschwanden und entstanden gewisse Berufe. Versuche mit Pfeilen untenstehende Berufe richtig zuzuordnen: T Früher Heute Kutscher Elektriker Schnitter Müller Automechaniker Korbflechter Säer Informatiker W 28 3.3.1 ERGÄNZENDE HINWEISE R Mit dem Bau der neuen Eisenbahn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg auch in Frankreich die Mobilität, der Warenverkehr und die Industrialisierung. Diese Entwicklung beeindruckte zahlreiche Künstler und inspirierte sie zu neuen Motiven wie Brücken, Lokomotiven, Bahnhöfe etc. Asnières Der Vorort Asnières, seit 1968 Asnières-sur-Seine genannt, sucht van Gogh wiederholt auf, teilweise in Begleitung von Paul Gauguin (1848–1903) und Emile Bernard (1868–1941). Der Ort liegt nordwestlich von Paris und gehört zum Ballungsgebiet der Metropole. Heute zählt Asnières ungefähr 84’600 Einwohner. Es befinden sich verschiedene Betriebe von Konzernen wie L‘Oréal oder LVMH (Moët Hennessy – Louis Vuitton S. A.) in der Stadt. 29 3.4 RECHNE UND MALE X „ † Löse die Rechenaufgaben. Suche die Ergebnisse im Bild. Male die Felder der Rechnungsresultate mit der zugehörigen Farbe aus. Was erkennst Du als Lösungsbild? Das Motiv stammt aus einem Gemälde van Goghs, welches im Vorort Asnières 1887 entstanden ist. Skizze nach dem Motiv Vincent van Goghs, Die Brücken von Asnières, 1887 [ 1 Für die Lehrperson Fügen Sie hier 25 Rechnungsaufgaben ein: blau: 4 Rechnungen rot: 2 R dunkelgrün: 2 R gelb: 3 R 2 Notieren Sie in die Bildfelder die Resultate. (auf der nächsten Seite finden Sie ein Beispiel) schwarz: 1 R orange: 3 R hellgrün: 6 R violett: 4 R 30 3.4.1 BEISPIEL $ Was erkennst Du als Lösungsbild? Lokomotive Skizze nach dem Motiv Vincent van Goghs, Die Brücken von Asnières, 1887 blau 3x3= 4x6= 5x5= 6x6= violett 2x3= 5x6= 2x4= 5x8= rot 6x8= 7x7= dunkelgrün 1x2= 8x4= hellgrün 2x2= 4x3= 7x3= 3x4= 4x7= 9x9= schwarz 2x8= orange 7x9= 8x7= 3x9= gelb 1x5= 5x7= 8x9= 4. TEIL VAN GOGHS FLUCHT AUFS LAND 4.1 STADT-LAND-DIALOG 31 Auf die Dauer kann das hektische, laute Stadtleben sehr anstrengend sein. Unten findest Du ein paar Wörter, die entweder für die Beschreibung der Stadt oder eines Dorfes passen. ¢ Übermale die ländlichen Wörter mit einem gelben Farbstift, die städtischen mit einem lila Stift. Schreibe weitere Begriffe dazu: laut Bäume Ampeln span nend Bauernhaus Autokolonnen farbig ruhig grau Museen Kühe Hochhaus hektisch langweilig Ich möchte lieber in einer grossen Stadt /in einem kleinen Dorf wohnen, weil Nicht nur unterscheidet sich das ländliche Leben von demjenigen in der Stadt, sondern manchmal gibt es auch Unterschiede bei den Menschen, die dort wohnen. Lies folgende Aussagen durch. Stimmen sie? Diskutiere und begründe Deine Ansicht mit Deiner Banknachbarin / Deinem Banknachbarn. ) Ein Dorfbewohner denkt (vielleicht) von einem Städter: Städter sind eitel, eingebildet, egoistisch, oberflächlich, reich, nicht belastbar, verwöhnt; Städter sind Snobs, sie konsumieren Kultur oder Geselligkeit am liebsten aus der Konserve, viele Junge können mit ihrer Freizeit nichts anfangen, werden kriminell und drogenabhängig, die restlichen Jugendlichen studieren und können nicht arbeiten, und natürlich sind alle gleich. Ein Städter denkt (vielleicht) von einem Dorfbewohner: Dörfler sind ungepflegt, übergewichtig, doof, können mit dem Auto nicht parkieren, haben keine Ausbildung, legen wenig Wert auf ihr Äusseres, sind schüchtern und verstecken sich beim Anblick einer Bundesrätin in einem Mauseloch. 32 4.2 ! VAN GOGHS LÄNDLICHE AUFENTHALTE Vincent van Gogh, der zeitlebens die Natur verehrte und die harte Arbeit der Bauern bewunderte, entflieht nach zwei Jahren dem hektischen Pariser Stadtleben. Er reist 1888 in den Süden von Frankreich, in das kleine Städtchen Arles in der Provence. In Arles hofft er, die „blauen und heiteren“ Farben des Südens zu finden. Ab 1889 hält sich der Künstler noch in Saint-Rémy und Auvers auf, wo er 1890 37-jährig stirbt. ∏ Unterstreiche in der Frankreichkarte die Hauptstadt Paris und suche das Städtchen Arles. Markiere auch Asnières, Saint-Rémy und Auvers. 33 4.2 VAN GOGHS LÄNDLICHE AUFENTHALTE Arles Arles ist ein belebtes, geschichtsträchtiges Städtchen mit einer schönen romanischen Kathedrale. Es zählt an die 50’000 Einwohner und liegt im Süden von Frankreich. Das milde Klima, die mediterranen Landschaften mit der heissen Sonne und dem gleissenden Licht veranlassen Vincent van Gogh zu unzähligen Landschaftsbildern. Seine intensive Beziehung zum Land lebt wieder auf. Van Gogh schreibt aus Arles: „Diese weiten Landstriche entzücken mich ungemein.“ (Brief 509). Hier gelingt es dem Künstler, Malerei und erlebte Landschaft zu vereinen. Saint-Rémy Die Kleinstadt mit heute 8400 Einwohnern liegt am Rande der Alpilles und ist 26 km von Arles entfernt. Die Heilanstalt Saint-Paul-de-Mausole, wo sich van Gogh 1889 als Patient aufhielt, liegt oberhalb der Stadt. Sie geht auf ein im 12. Jahrhundert gegründetes Kloster zurück. Von diesem haben sich nur die Kirche und der Kreuzgang in ihrer romanischen Gestalt erhalten. Die übrigen Gebäude stammen weitgehend aus dem 19. Jahrhundert, als die Anlage in ein Hospital für psychisch Kranke umgewandelt wurde. Van Gogh hielt in zahlreichen Gemälden das Hospital, dessen Garten und die umgebende Landschaft fest. Auvers E Auvers liegt 30 km von Paris entfernt am rechten Ufer der Oise. Nach dem Anschluss an das Eisenbahnnetz kamen viele Pariser zu Landausflügen und Bootstouren in das Tal der Oise. Neben Schriftstellern war es der Maler CharlesFrançois Daubigny (1817–1878), der Anfang der 1860er Jahre Motive in der Landschaft von Auvers suchte. Ihm folgten später Paul Cézanne (1839–1906) und Camille Pissarro (1830 –1903), welche mit dem im Ort wohnenden Doktor Paul Gachet befreundet waren. Theo van Gogh brachte 1890 seinen Bruder Vincent zu Doktor Gachet, der ihn behandelte. Vincent van Gogh wohnte im Gasthaus L’Auberge Ravoux. Obwohl es van Gogh zu Beginn seines Aufenthaltes besser ging, verschlechterte sich sein Zustand schnell. Verzweiflung, Einsamkeit und andere Faktoren trieben ihn im Juli desselben Jahres in den Freitod. Heute erinnert eine Skulptur des Bildhauers Ossip Zadkine (1890– 1967) an Vincent van Gogh. In der kurzen Zeit seines Aufenthaltes in Auvers entstanden 70 Gemälde. 34 4.2 VAN GOGHS LÄNDLICHE AUFENTHALTE Asnières Der Vorort Asnières, seit 1968 Asnières-sur-Seine genannt, sucht van Gogh wiederholt auf, teilweise in Begleitung von Paul Gauguin (1848–1903) und Emile Bernard (1868–1941). Der Ort liegt nordwestlich von Paris und gehört zum Ballungsgebiet der Metropole. Heute zählt Asnières ungefähr 84’600 Einwohner. Es befinden sich verschiedene Betriebe von Konzernen wie L‘Oréal oder LVMH (Moët Hennessy – Louis Vuitton S. A.) in der Stadt. 35 4.3 DEIN WISSEN AUF DEM PRÜFSTAND Was Du bisher schon gelernt hast: 1 2 3 4 5 6a 6b 7 Warum war der Müller stets wach? rot 1 Wegen dem Klopfer 2 Weil er Körner zählte Wo stehen die Windmühlen? grün 3 Auf einem Hügel 4 Im Wald Mit welcher Maschine begann die Industrialisierung? gelb 5 Dampfmaschine 6 Waschmaschine In welchem Land wurde Vincent van Gogh geboren? orange 7 Niederlande 8 Schweden Welchen Beruf hatte sein Bruder Theo? Wie hiess die Kunstströmung in Paris, die van Gogh kennen lernte? grau 9 Automechaniker 10 Kunsthändler rot 11 Kubismus 12 Impressionismus Was war besonders an diesem Stil? rot 13 Malen im Freien 14 Malen im Atelier Nach wie vielen Jahren verliess van Gogh Paris? gelb 15 nach 2 Jahren 16 nach 4 Jahren 36 4.3 DEIN WISSEN AUF DEM PRÜFSTAND 8 9 10 11 12 Wie hiess der Vorort von Paris, wo van Gogh manchmal malte? grau 17 Arzières 18 Asnières Wie hiess der Maler, der ihn in Arles besuchte? blau 19 Claude Monet 20 Paul Gauguin Wie alt war Vincent van Gogh, als er starb? Wie viele belegte Bilderverkäufe gibt es während van Goghs Leben? Wo fühlte sich van Gogh zu Hause? Bei dem Motiv handelt es sich um einen rot 21 67 Jahre 22 37 Jahre blau 23 380 24 1 blau 25 in der Stadt 26 auf dem Land 37 4.4 DER SÄMANN Vincent van Gogh hält die von den Jahreszeiten bestimmte Arbeit der Bauern oft in seinen Gemälden fest. Auch das Motiv des Sämanns taucht dabei wiederholt auf. Lies folgende Nomen und setzte sie richtig in den untenstehenden Text ein: Hoffnung Frühjahr Sämann Schwung Boden Essen Feldern Taglöhner Vincent van Gogh Samen Der xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx steht für die bäuerliche Tradition. Früher pflügte der Bauer im xxxxxxxxxxxxxxxxxxx den Boden, damit er nachher den Sämann schicken konnte, der die xxxxxxxxxxxxxxxxxx streute. Dieser war oft ein xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx, der genau wusste, wie viele Körner er dem „Seidrock“ (Sätuch) zu entnehmen hatte. Die Samen streute er dann mit geübtem xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx über das Feld. Der xxxxxxxxxxxxxxxxxx nimmt den Samen auf und lässt ihn je nach Witterung zu einer Pflanze heranwachsen. In der Bildwelt kann das Säen auch die xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx auf Erfolg (Ertrag) bedeuten und die Abhängigkeit des Menschen von der Natur (vom Boden) verdeutlichen. Denn: Ohne Saat keine Ernte, ohne Ernte kein Essen, ohne xxxxxxxxxxxxxxxxxx kein menschliches Leben. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx war schon immer von der Naturund Bodenverbundenheit der Bauern beeindruckt. Die jahreszeitliche Abfolge von Tätigkeiten des bäuerlichen Lebens verfolgte er mit grossem Interesse. Zudem sah er zwischen seiner eigenen Arbeit und derjenigen der Bauern auf den xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx gewisse Ähnlichkeiten, wenn er schrieb: „Aber in der Erntezeit war meine Arbeit nicht leichter als die Arbeit der Bauern, die mit eigener Hand die Ernte einholen.“ 2. Juli 1888 (Brief 507) 38 4.4.1 LÖSUNG Der Sämann steht für die bäuerliche Tradition. Früher pflügte der Bauer im Frühjahr den Boden, damit er nachher den Sämann schicken konnte, der die Samen säte. Dieser war oft ein Taglöhner, der genau wusste, wie viele Körner er dem „Seidrock“ (Sätuch) zu entnehmen hatte. Die Samen streute er dann mit geübtem Schwung über das Feld. Der Boden nimmt den Samen auf und lässt ihn je nach Witterung zu einer Pflanze heranwachsen. In der Bildwelt kann das Säen auch die Hoffnung auf Erfolg (Ertrag) bedeuten und die Abhängigkeit des Menschen von der Natur (vom Boden) verdeutlichen. Denn: Ohne Saat keine Ernte, ohne Ernte kein Essen, ohne Essen kein menschliches Leben. Vincent van Gogh war schon immer von der Natur- und Bodenverbundenheit der Bauern beeindruckt. Die jahreszeitliche Abfolge von Tätigkeiten des bäuerlichen Lebens verfolgt er mit grossem Interesse. Zudem sah er zwischen seiner eigenen Arbeit und derjenigen der Bauern auf den Feldern gewisse Ähnlichkeiten, wenn er schrieb: „Aber in der Erntezeit war meine Arbeit nicht leichter als die Arbeit der Bauern, die mit eigener Hand die Ernte einholen.“ 2. Juli 1888 (Brief Nr. 507) 5. TEIL FARBENLEHRE 5.1 FARBKREIS 39 Rot, Gelb und Blau sind die Grundfarben. Sie sind die drei wichtigsten Farben. Wenn Du diese Farben mischst, erhältst Du drei neue Farben. Rot gemischt mit Gelb ergibt Hoffnunggggggggggg. Gelb gemischt mit Blau ergibt Hoffnungggggggg. Blau gemischt mit rot ergibt Hoffnugngggggggggg. Praktische Übung: Versuche selbst einen Farbenmischkreis zu malen. 8 † Material: A3-Papier für Temperafarbe Temperafarben Borstenpinsel Wasserglas Trockenlappen Palette oder Sichtmäppchen für das Mischen der Farben. Für die Einteilung: Zirkel oder Schablone oder Vorlage. † H H H H # ƒ Vorgehen: Zeichne mit dem Zirkel in der Mitte des Papiers einen Kreis und ziehe dann weitere Kreise (ca. 3 cm breit) um den ersten, bis das Blatt gefüllt ist. Wähle zwei Grundfarben, z. B. Rot und Gelb. Nimm die hellere Grundfarbe (Gelb) und male den inneren Kreis aus. Den äussersten Kreis malst Du mit der dunkleren Grundfarbe (Rot) aus. Nun musst Du die innere Grundfarbe mit der zweiten Grundfarbe Ring für Ring abdunkeln. Es entstehen in unserem Beispiel Farbtöne von Gelb über Orange bis Rot. Du wirst über die Schönheit des Resultats staunen. 40 5.2 KOMPLEMENTÄRFARBEN s Experiment Material: Festes A4- oder A3-Papier im Querformat schwarzer Filzstift Farben ® Vorgehen: Eine einfache Form (z. B. Herz) in die linke Hälfte des Blattes malen und beispielsweise mit roter Farbe ausfüllen. Evtl. trocknen lassen. Die Mitte der Form mit einem schwarzen Punkt versehen. In die rechte Hälfte auf gleicher Höhe einen zweiten schwarzen Punkt malen. Schaue auf den schwarzen Punkt in der Form. Bewege Deine Augen nicht und zähle bis zehn. Schau dann auf den Punkt auf der gegenüberliegenden weissen Seite. Zähle bis fünf. Um den Punkt herum wird nun in unserem Beispiel ganz blass ein flimmerndes grünes Herz erscheinen. Jetzt weisst Du, was das Gegenstück zu Rot ist. Nenne noch weitere Gegenfarben (Komplementärfarben) aus dem Farbkreis. 41 5.3 SUCHE DIE FARBWÖRTER Farbwörter sind Adjektive. | Schreibe das passende Farbwort auf. rot blau grün Der Elefant Die Erdbeere Die Erde Die Banane Der Schnee Der Himmel Das Gras Der Kaminfeger Die Kirsche gelb weiss violett . . . . . . . . . ist ist ist ist ist ist ist ist ist schwarz braun Der Die Die Die Der Der Das Der Die „ Versteckte Farben Suche die versteckten Adjektive und male sie in der entsprechenden Farbe an. Schreibe sie dann rechts auf. Manchmal hat es mehr als ein Adjektiv in einer Zeile. b a p e q r w e i s s l n k u o w g r a s g r ü n r m i t t e l b l a u f t v b r a u n y r z e g e l b c l i l a z s c h w a r z r o t w o q t ü r k i s e d u n k e l g r a u t ä n i w c q ü m r o s a r o t s e o r a n g e u l k a h w i g h e l l g r ü n u b grau Elefant. Erdbeere. Erde. Banane. Schnee. Himmel. Gras. Kaminfeger. Kirsche. 6. TEIL VAN GOGHS MOTIVE UND MALSTIL 42 ™ Lies die beiden Texte aufmerksam durch und beantworte anschliessend die Fragen. Viel Spass! 6.1 DIE LANDSCHAFTSMALEREI In der Kunstwelt nahm das Landschaftsmotiv lange keine besondere Stellung ein. Zwar war seit Konrad Witz die naturnahe Darstellung bekannt, aber mit dem Beginn der Industrialisierung erhielt das Landschaftsmotiv eine weitere und wichtige Bedeutung. In der Naturdarstellung konnten Künstler Hoffnungen, Sehnsüchte und Befürchtungen ausdrücken, die gerade durch die Industrialisierung verändert wurden. Folglich kann eine Landschaft auch als Spiegel der menschlichen Seele verstanden werden. An dieser Entwicklung wirkte Vincent van Gogh entscheidend mit, indem er seinen eigenen persönlichen Malstil erarbeitete. Dadurch konnte er zunehmend seine inneren Zustände formulieren. 6.2 VAN GOGHS MALSTIL Bei dem dramatischen Malstil van Goghs spielt neben der Farbwahl besonders der Farbauftrag eine tragende Rolle. Er schreibt dazu einmal aus Arles in einem Brief aus dem Jahr 1888: „Ich befolge keinerlei System beim Farbauftrag. Mit unregelmässigen Pinselstrichen haue ich auf die Leinwand und lasse sie dann wie sie sind. Pastose Stellen, da und dort nicht gedeckte Leinwandpartien, ganz unfertig gelassene Ecken, Überarbeitungen, Roheiten [...].“ (Brief B3) Um diese Effekte beim Malen zu bekommen, benutzt er die altbewährte und nicht ganz billige Ölfarbe. Dank ihrer buttrigen Konsistenz bleibt der Pinselstrich ausgezeichnet sichtbar und die Farbe gut stehen. Zudem kann der Künstler so oft wie er will darüber malen. Allerdings trocknet die Ölfarbe sehr langsam und setzt viel Erfahrung im Umgang mit Farben seitens des Künstlers voraus. Die Ölmalerei gilt nicht umsonst als die Königsdisziplin in der Malerei. Konsistenz = Zusammenhang, Festigkeit pastos = dick aufgetragen, „teigig“ 43 6.3 WAS WEISST DU NOCH? & 1 Wie heisst der Künstler, der als erster eine naturnahe Darstellung gemalt hat? 2 Wann und warum erhielt das Landschaftsmotiv eine weitere und wichtige Bedeutung? 3 Welche Gefühle können die Künstler in der Landschaftsmalerei ausdrücken? 4 Was spielt bei van Goghs Malstil eine besondere Rolle? 5 Wie malte van Gogh? 6 Nenne zwei Vorzüge der Ölfarbe. Zusatzfrage: Ein Landschaftsbild weist meist einen Vorder-, Mittel- und Hintergrund auf. Welche Details sind im untenstehenden Bild im Vordergrund zu sehen, welches ist das Hauptmotiv im Mittelgrund und was ist im Hintergrund noch erkennbar? Vordergrund: Mittelgrund: Hintergrund: Vincent van Gogh, Zypressen, Juni 1889 44 6.4 ZYPRESSE: MOTIVDEUTUNG In den Bildern von Vincent van Gogh taucht das Motiv der Zypresse besonders in seinem letzten Lebensabschnitt auf. Dieser Baum gilt als Zeichen des Todes und der Trauer. Dies geht auf eine Geschichte aus den Metamorphosen Ovids zurück (10. Buch): Ordne Ovids Geschichte: Überlege Dir auch einen Titel für diese Geschichte: ∑ Auf einer Jagd trifft er jedoch versehentlich den heiligen Hirschen mit seinem Speer und tötet ihn. Phoibos (Apollo) versucht ihn davon abzubringen, doch der Jüngling bittet die Götter, ihm als letztes Geschenk ewige Trauer zu gewähren. Kyparissos war ein schöner Knabe, der einen mächtigen und heiligen Hirschen reiten durfte. Zutiefst unglücklich über diese Tat beschliesst Kyparissos, auch zu sterben. Der Gott seufzt betrübt: „Du wirst von mir betrauert werden, andere betrauern und Trauernden beistehen.“ So wird der Knabe in eine Zypresse verwandelt. Die mythologische Geschichte schrieb der römische Dichter Ovid (43 v. Chr. bis ca. 17 n. Chr.). Zypresse heisst auf lateinisch „cupressus“, auf griechisch „kyparissos“. Auf Grund ihrer Bedeutung findet sich die Zypresse auf vielen Friedhöfen wieder. 45 6.4.1 ERGÄNZENDE HINWEISE Motiv der Zypresse Die Zypressen (lat. cupressus, griech. Kυπαρισσος xxxxxxxxxxx, „kyparissos“) sind eine Gattung von Nadelbäumen in der Familie der Zypressengewächse. Sie zählen zu den immergrünen Nadelbäumen (cupressus sempervirens), die in ihrer Jugend rasch, mit zunehmendem Alter immer langsamer wachsen. Auf Grund ihrer Form vergleicht van Gogh die Zypresse mit einem ägyptischen Obelisken: „Die Zypressen beschäftigen mich andauernd [. . . ] [sie sind] in den Linien und Verhältnissen so schön wie ein ägyptischer Obelisk.“ (Brief 596). Vermutlich sah van Gogh während seines Parisaufenthalts den Obelisken aus Luxor auf der Place de la Concorde. Es könnte ihm daher geläufig gewesen sein, dass der Obelisk im Alten Ägypten die steingewordenen Strahlen des Sonnengottes darstellte, der den irdischen Bereich mit dem himmlischen verband. In der abendländischen Vorstellung wird die Zypresse seit Jahrtausenden als heiliger Baum verehrt. In vielen Kulturen gilt sie als Baum des Todes und der Trauer. Dies geht auf eine Geschichte aus den Metamorphosen Ovids zurück (10. Buch): 46 6.4.1 ERGÄNZENDE HINWEISE 106 110 115 120 125 130 135 140 Kyparissos (106–142) Unter der Schar war auch die kegelgeformte Zypresse, Jetzo ein Baum, doch sonst ein Knabe, geliebt von dem Gotte, Der anzieht an der Laute zugleich und am Bogen die Saite. Einst, von den Nymphen beschützt, die Karthaias Fluren bewohnen, War ein stattlicher Hirsch, der selber dem eigenen Haupte Mit weitoffnem Gehörn hochfallenden Schatten gewährte. Prächtig erglänzte von Gold das Geweih; am gerundeten Halse Hing zum Buge gesenkt von edlen Gesteinen ein Halsschmuck; Über der Stirn auch hing, von zierlichen Riemen gehalten, Schwankend ein Silbergehenk; gleich licht an jedem der Ohren Schimmerten Perlen, gereiht um die hohleingehenden Schläfen. Dieser, von Furcht ganz frei und natürlicher Scheu sich begebend, Pflegte hinein in die Häuser zu gehn und willig den Händen, Wie sie ihm fremd auch waren, den Hals zum Streicheln zu bieten. Doch du hieltest ihn wert vor allen zumeist, Kyparissos, Schönster vom keischen Volk. Du führtest zu saftiger Weide, Du auch führtest den Hirsch an die Wellen der lauteren Quelle; Bald umflochtest du ihm das Geweih mit farbigen Blumen; Bald auch lenktest du ihn, als Reiter den Rücken beschwerend, Lustig umher am weichen Gebiss mit purpurnem Halfter. Schwüle und Mittag war, und dem uferbewohnenden Krebse Brannten vom glühenden Strahle der Sonne die greifenden Scheren, Als sich ermattet der Hirsch hinstreckt‘ auf den grasigen Boden Und von dem Schatten der Bäume einatmete labende Kühle. Ihn traf ohne Bedacht mit der Schärfe des Speers Kyparissos Selber, und wie er ihn sah hinsterben an grausamer Wunde, Nahm er zu sterben sich vor. Was sprach nicht Phoibos zum Troste? Leicht zu nehmen den Schmerz und der Sache gemäß sich zu härmen Mahnt‘ er ihn stets. Dennoch seufzt jener und heischt von den Göttern Dies als letztes Geschenk, dass ewig in Trauer er bleibe. Als nun gänzlich das Blut durch ständiges Weinen erschöpft war, Da fing an sich in Grün zu verwandeln der Körper des Knaben; Das an der schneeigen Stirn noch eben gehangen, das Haupthaar, Wurde zu struppigem Laub und schaute, behaftet mit Starrheit, Zu den Gestirnen empor mit schmal zugehendem Wipfel. Harmvoll seufzte der Gott und sprach: „Stets sollst du betrauert Werden von uns und nah den Bekümmerten andre betrauern.“ 47 ERGÄNZENDE HINWEISE Und für den interessierten Lateiner das Original: 106 110 115 120 125 130 135 140 Cyparissus (106–142) Adfuit huic turbae metas imitata cupressus, nunc arbor, puer ante deo dilectus ab illo, qui citharam nervis et nervis temperat arcum. namque sacer nymphis Carthaea tenentibus arva ingens cervus erat, lateque patentibus altas ipse suo capiti praebebat cornibus umbras. cornua fulgebant auro, demissaque in armos pendebant tereti gemmata monilia collo. bulla super frontem parvis argentea loris vincta movebatur; parilesque ex aere nitebant auribus e geminis circum cava tempora bacae; isque metu vacuus naturalique pavore deposito celebrare domos mulcendaque colla quamlibet ignotis manibus praebere solebat. sed tamen ante alios, Ceae pulcherrime gentis, gratus erat, Cyparisse, tibi: tu pabula cervum ad nova, tu liquidi ducebas fontis ad undam, tu modo texebas varios per cornua flores, nunc eques in tergo residens huc laetus et illuc mollia purpureis frenabas ora capistris. Aestus erat mediusque dies, solisque vapore concava litorei fervebant bracchia Cancri: fessus in herbosa posuit sua corpora terra cervus et arborea frigus ducebat ab umbra. hunc puer inprudens iaculo Cyparissus acuto fixit et, ut saevo morientem vulnere vidit, velle mori statuit. quae non solacia Phoebus dixit et, ut leviter pro materiaque doleret, admonuit! gemit ille tamen munusque supremum hoc petit a superis, ut tempore lugeat omni. iamque per inmensos egesto sanguine fletus in viridem verti coeperunt membra colorem, et, modo qui nivea pendebant fronte capilli, horrida caesaries fieri sumptoque rigore sidereum gracili spectare cacumine caelum. ingemuit tristisque deus ‚lugebere nobis lugebisque alios aderisque dolentibus‘ inquit. Nach: www.gottwein.de (21. Juni 2008), Publius Ovidius Naso, Metamorphosen – Verwandlungen, 10. Buch, übersetzt von Reinhart Suchier. 6.4.1 48 6.4.1 ERGÄNZENDE HINWEISE Schluss Nach der tragischen Geschichte Ovids, die gelesen oder erzählt wird, könnte die Lehrperson abschliessend nochmals auf die letzte Lebensphase van Goghs hinweisen, bevor der Museumsbesuch unternommen wird. Letzte Phase 1890 übersiedelt van Gogh nach Auvers, in der Nähe von Paris. Im Umfeld des Arztes und Künstlerfreundes Dr. Paul Gachet wagt er hier einen persönlichen und auch künstlerischen Neuanfang. Es entstehen fast ausschliesslich Landschaftsbilder. Erstmals benutzt er Leinwände im ungewöhnlichen, breiten Querformat von 50 x 100 cm, also einem verdoppelten Quadrat. Wie in einem Fries sollen sich diese Leinwände zu einer kontinuierlichen Serie zusammenschliessen, akzentuiert von einzelnen dem Porträt gewidmeten Hochformaten. Doch die Phasen psychischer Krisen kehren wieder. Mitten in den von ihm oft gemalten Weizenfeldern richtet van Gogh eine Pistole gegen sich und verstirbt wenige Tage darauf am 29. Juli 1890. Mit diesem Kapitel erreicht die schulische Vorbereitung der Unterrichtswerkstatt Vincent van Gogh – Zwischen Erde und Himmel: Die Landschaften ihr vorläufiges Ende. Den abschliessenden Höhepunkt bildet nun der mit Spannung erwartete Ausstellungsbesuch. 7. TEIL IM MUSEUM 7.1 FINDE DIE BILDER! 49 „ Unten sind sieben Ausschnitte aus Bildern, die in der Ausstellung hängen. Kannst Du sie finden? 3. 1. 2. 5. 4. 6. 7. Notiere . Künstler 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Titel Entstehungsort Entstehungsjahr 50 7.1.1 ERGÄNZENDE HINWEISE [ Beachten Sie: Die Bilder sind in der Ausstellung chronologisch gehängt! Das Arbeitsmaterial im Museum können die SchülerInnen grundsätzlich auch ohne vorgängige Vorbereitung nutzen. Für die Lehrkraft ist es jedoch hilfreich, die Materialien zu sichten, um sich einen Überblick über die Werke und ihre thematischen Fragestellungen zu verschaffen. Es stehen vier Arbeitsblätter zur Verfügung: 1. Suchblatt: Finde die Bilder! 2. Postenlauf mit Multiple Choice 3. Ergänzungsspiel 4. Übung zu einer Bildbeschreibung: Mein Lieblingsbild Die Arbeitsblätter können je nach Stufe eingesetzt und kombiniert werden. Ihre Bearbeitung kann entweder gemeinsam, in kleinen Gruppen oder einzeln geschehen. Beim Postenlauf eignet sich die Einteilung in sieben Gruppen, die dem Rotationsprinzip folgen, da die Bilder chronologisch gehängt sind. Ältere SchülerInnen werden den Postenlauf in kurzer Zeit absolvieren können, was einer Bildbeschreibung mehr Zeit gibt. Hier wäre dann das Arbeitsblatt „Mein Lieblingsbild“ einsetzbar. Auch könnte das Arbeitsblatt Mein Lieblingsbild bei jungen Erwachsenen mit einem selbständigen Rundgang kombiniert werden. 51 7.2 POSTENLAUF VINCENT VAN GOGH ZWISCHEN ERDE UND HIMMEL: DIE LANDSCHAFTEN „ Suche das Bild und kreuze die richtigen Antworten an. Es sind auch mehrere Lösungen möglich. A Blumenbeete in Holland, April 1883 1 Welche drei Farben kommen am häufigsten vor? blau gelb orange rot 2 Wie alt war van Gogh als er dieses Bild malte? 30 Jahre 22 Jahre 40 Jahre B Blick auf Paris vom Montmartre, Frühling 1886 1 Welche Gebäude erkennst Du? Fabrikkamine 2 ein Viertel die Hälfte Wie signierte van Gogh das Bild Van Gogh C Mühle Wie viel Platz nimmt der Himmel ein? ein Drittel 3 Eiffelturm Vincent Vincent van Gogh Die Brücken von Asnières, Sommer 1887 1 Wo liegt Asnières? bei Arles 2 bei Paris Wie viele Boote sind am Ufer zu sehen? sieben 3 bei Genf fünf vier Die Lokomotive verdeutlicht die Ruhe auf dem Land Fortschrittsbegeisterung van Goghs neuen Transportmöglichkeiten 52 7.2 POSTENLAUF VINCENT VAN GOGH ZWISCHEN ERDE UND HIMMEL: DIE LANDSCHAFTEN D Der Sämann, Oktober 1888 1 2 3 E Der Sämann bedeutet Hoffnung Wut Eifersucht Wo ist sein Standpunkt im Bild? Vordergrund Mittelgrund Hintergrund Die zwei wichtigsten Farben sind: Zypressen, Juni 1889 1 Van Gogh malte das Motiv der Zypressen in Auvers 2 Saint-Rémy Nuenen Van Gogh lebte nach der Vollendung dieses Bildes noch ca. einen Monat ca. ein halbes Jahr ca. 1 Jahr 3 Die Bedeutung der Zypresse geht auf Ovid zurück und steht für Glück 4 ewige Trauer flammende LIebe Kreuze das richtige Van-Gogh-Zitat an „...hinter den braunen Hügeln wölbt sich ein grün und rosafarbener Himmel mit dem anwachsenden Mond.“ (Brief 596) „...hinter den violetten Hügeln wölbt sich ein grün und rosafarbener Himmel mit dem anwachsenden Mond.“ (Brief 596) F Der Garten von Daubigny, Juli 1890 [ siehe Arbeitsblatt: 7.3. Ergänzungsspiel 53 7.3 ERGÄNZUNGSSPIEL Der Garten von Daubigny, Juli 1890 Das Bild von Vincent van Gogh ist nicht ganz fertig skizziert. Ergänze die sieben fehlenden Teile. Tipp: Achte auf ganze Gegenstände. 54 7.4 MEIN LIEBLINGSBILD Anleitung: Folgende Themen können in einer Bildbeschreibung behandelt werden. Streiche die betreffenden Punkte durch, wenn Du sie behandelt hast. Fakten: Wer? Wann? Wo? Maler: Titel: Entstehungsjahr: Entstehungsort: Grösse des Bildes: Signatur (Unterschrift): Provenienz (Herkunft des Bildes): 3 Motiv: Was hat der Künstler gemalt? Hauptgegenstände / Motiv: Vordergrund: Mittelgrund: Hintergrund: Jahreszeit: Tageszeit: usw. Technik: Wie hat der Künstler gemalt? Farbauftrag: Farbwahl: Licht: Perspektive (wo stand der Künstler beim Malen)? Wo muss der/die BetrachterIn stehen, um die beste Sicht auf das Bild zu erhalten? Interpretation und Wirkung des Bildes Mögliche Bedeutung des Motivs, der Farbe, des Farbauftrags, der Bildaufteilung (Komposition) Mögliche Beweggründe aus seinem Leben, seiner Zeit, seinem künstlerischen Umfeld usw. Gesamteindruck usw. Persönliche Bewertung des Bildes: Wie wirkt das Bild auf Dich? [ Begründe Deine Überlegungen! 55 MEIN LIEBLINGSBILD NAME: 56 SEITE 2 MEIN LIEBLINGSBILD 8. TEIL ANHANG 8.1 WERKLISTE 57 Verwendete Werke Paul Gauguin, Ta matete (Auf dem Markt), 1892, Öl auf Leinwand, 73 x 91.5 cm, Kunstmuseum Basel, Geschenk von Dr. h.c. Robert von Hirsch 1941. Vincent van Gogh, Le Moulin de la Galette, Herbst 1886, Öl auf Leinwand, 38 x 46.5 cm, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie. Claude Monet, Die Steilküste von Aval mit Felsentor und Felsnadel, 1884, Öl auf Leinwand, 60 x 81.5 cm, Kunstmuseum Basel, Depositum der Dr. h.c. Emile Dreyfus-Stiftung 1970. Vincent van Gogh, Die Brücken von Asnières, Sommer 1887, Öl auf Leinwand, 52.5 x 65 cm, Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Zürich. Camille Pissarro, Die Eremitage, Pontoise, 1878, Öl auf Leinwand, 55 x 65 cm, Kunstmuseum Basel, Geschenk einiger Kunstfreunde, mit einem Beitrag der Basler Regierung erworben 1912. Pierre-Auguste Renoir, Frau in einem Garten (Die Dame mit dem Möwenhütchen), 1868, Öl auf Leinwand, 106 x 73.5 cm, Kunstmuseum Basel, erworben mit einem Sonderkredit der Basler Regierung und zahlreichen privaten Beiträgen 1988. Vincent van Gogh, Blumenbeete in Holland, April 1883, Öl auf Leinwand, 48.9 x 66 cm, National Gallery of Art, Washington, Collection of Mr. and Mrs. Paul Mellon 1983.1.21. Vincent van Gogh, Blick auf Paris vom Montmartre, Frühling 1886, Öl auf Leinwand, 38.5 x 61.5 cm, Kunstmuseum Basel, Ankauf 1946. Vincent van Gogh, Selbstbildnis mit japanischem Holzschnitt, 1887, Öl auf Leinwand, 43 x 34 cm, Kunstmuseum Basel, Depositum der Dr. h.c. Emile Dreyfus-Stiftung 1970. Vincent van Gogh, Der Sämann, Oktober 1888, Öl auf Leinwand, 72 x 91.5 cm, Villa Flora, Winterthur. Vincent van Gogh, Sommerabend, Juni 1888, Öl auf Leinwand, 74 x 92 cm, Kunstmuseum Winterthur, Winterthur. Geschenk von Dr. Emil Hanhloser, 1922. Vincent van Gogh, Zypressen, Juni 1889, Öl auf Leinwand, 93.3 x 74 cm, The Metropolitan Museum of Art, New York. Rogers Fund, 1949. (49.30). Vincent van Gogh, Der Garten von Daubigny, Juli 1890, Öl auf Leinwand, 56 x 101.5 cm, Sammlung Rudolf Staechelin, Depositum im Kunstmuseum Basel. 58 8.2 WEITERFÜHRENDE LITERATUR IN AUSWAHL Albrecht 1997 Publius Ovidius Naso. Metamorphosen, hrsg. von Michael Albrecht, Stuttgart 1997. Arnold 1995 Matthias Arnold, Vincent van Gogh. Werk und Wirkung , München 1995. Arnold 1995 Matthias Arnold, Vincent van Gogh. Gefälschtes Leben, gefälschte Werke, München 2003. Ausst.-Kat. Amsterdam / Otterlo 1990 Vincent van Gogh. Paintings, hrsg. von Evert van Uitert, Louis van Tilborgh, Sjraar van Heugten, Ausst.-Kat. Rijksmuseum Vincent van Gogh Amsterdam, Mailand 1990. Vincent van Gogh. Drawings, hrsg. von Johannes van der Wolk, Ronald Pickvance, E. B. F. Pey, Ausst.Kat. Rijksmuseum Kröller-Müller Otterlo, Mailand 1990. Ausst.-Kat. Basel 2009 Vincent van Gogh. Zwischen Himmel und Erde: Die Landschaften, hrsg. von Bernhard Mendes Bürgi, Walter Feilchenfeldt und Nina Zimmer, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Basel, Ostfildern-Ruit 2009. Barber 2005 Barrington Barber, Die grosse Zeichenschule. Landschaften, Grundlagen, Techniken, Motive , Blindlach 2005. Busch 1997 Landschaftsmalerei (Geschichte der klassischen Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren, Bd. 3), hrsg. von Werner Busch, Berlin 1997. Bussmann 1980 Klaus Bussmann, Paris und die Ile de France, Köln 1980. Carle 1998 Eric Carle, Hallo, roter Fuchs, Hildesheim 1998. Hennig 1991 Christoph Hennig, Provence , Badenweiler 1991. Koldehoff 2003 Stefan Koldehoff, Vincent van Gogh (Rororo Monographien, Bd. 50620), Reinbek 2003. Nizon 1977 Van Gogh in seinen Briefen, hrsg. von Paul Nizon, Frankfurt a. M. und Leipzig 1977. Ausst.-Kat. Bremen 2002 Van Gogh, Felder. Das Mohnfeld und der Künstlerstreit, hrsg. von Wulf Herzogenrath und Dorothee Hansen, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bremen, Ostfildern-Ruit 2002. Palmbach 2001 Barbara Palmbach, Paris und der Impressionismus. Die Grosstadt als Impuls für neue Wahrnehmungsformen und Ausdrucksmöglichkeiten in der Malerei, Weimar 2001. Ausst.-Kat. Essen /Berlin 1998 Paul Gauguin. Das verlorene Paradies, hrsg. von Georg-W. Költzsch, Ausst.-Kat. Museum Folkwang Essen, Neue Nationalgalerie Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz, Köln 1998. Plachta 2001 Vincent van Gogh. Briefe, hrsg. von Bodo Plachta, Stuttgart 2001. Ausst.-Kat. Wien 2008 Van Gogh. Gezeichnete Bilder, hrsg. von Klaus Albrecht Schröder, Heinz Widauer, Sjraar van Heugten, Marije Vellekoop, Ausst.-Kat. Albertina Wien, Köln 2008. Rubin 2008 James Henry Rubin, Impressionism and the modern landscape, productivity, technology, and urbanization from Manet to Van Gogh , Berkeley 2008. Schapiro 1997 Meyer Schapiro, Impressionism. Reflections and Perceptions, New York 1997. 59 8.2 WEITERFÜHRENDE LITERATUR IN AUSWAHL Schneede 2003 Uwe M. Schneede, Vincent van Gogh. Leben und Werk, München 2003. Thomson 2007 Belinda Thomson, Van Gogh. Gemälde: Die Meisterwerke, Ostfildern-Ruit 2007. Verley 1985 Patrick Verley, La révolution industrielle, Paris 1985. Walther 1989 Ingo F. Walther und Rainer Metzger, Vincent van Gogh. Sämtliche Gemälde, Köln 1989. Walther 1999 Ingo F. Walther, Paul Gauguin 1848–1903. Bilder eines Aussteigers, Köln 1999. Walther 1993 Ingo F. Walther, Vincent van Gogh 1853–1890. Vision und Wirklichkeit, Köln 1993. Watt 2001 Melanie Watt, Leon ist anders, München 2001. 60 8.3 WEITERFÜHRENDES MEDIENMATERIAL IN AUSWAHL Film Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft, USA 1956. Regie: Vincente Minnelli. Mit Kirk Douglas und Anthony Quinn. Gedreht nach dem Roman von Irving Stone. Anthony Quinn erhielt einen Oscar für den besten Nebendarsteller. Vincent & Theo, USA 1990. Regie: Robert Altman. Mit Tim Roth und Paul Rhys. Van Gogh, F, 1991. Regie: Maurice Pialat. Mit Jacques Dutronc. Jacques Dutronc erhielt 1992 einen César für den besten Hauptdarsteller. Musik Bertold Hummel, Acht Fragmente aus Briefen von Vincent van Gogh für Bariton und Streichquartett op. 84, 1985. 61 IMPRESSUM Dieses Lehrmittel erscheint anlässlich der Ausstellung Vincent van Gogh – Zwischen Erde und Himmel: Die Landschaften Kunstmuseum Basel, 26. April bis 27. September 2009 Kunstmuseum Basel St. Alban-Graben 8 CH-4010 Basel Telefon +41 (61) 206 62 62 Telefax +41 (61) 206 62 52 www.kunstmuseumbasel.ch Idee und Umsetzung: Dr. Marianne S. Meier Redaktion: Beatrice Steiner, Jacqueline Maurer Gestaltung: Iza Hren Mit freundlicher Unterstützung der UBS AG