Hamborg – Dat tweete mol
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Hamborg – Dat tweete mol
Hamborg – Dat tweete mol - Porsche-Diesel – Ausfahrt Hamburg am 05.10.2014 Die Weltstadt Hamburg, unendliche Vielfalt, wir schreiben das Jahr 2014. Dies sind die Erlebnisse der Region Hamburg - Nordheide, die mit ihren Mitgliedern immer wieder unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele km gefahren, dringt die Region in Bereiche vor, die noch nie zuvor so gesehen worden sind." Wir schreiben das Jahr 2014, derzu den 05. Oktober. Zu früher Stunde machten sich aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Fans der roten Giganten auf, der Weltstadt ihre Schätze zu zeigen und selbst eine unvergessliche Sightseeing-Tour zu erleben: denn Eckart hatte „gerufen“ und alle strömten zusammen. Bei nebligem kühlen Sonnenschein – es waren je nach Ort des Herkommens zwischen 6 und 9 Grad gewesen – machten sich die Traktoristen teils auf Rädern, teils nahmen sie ihre edlen Stahlrösser Huckepack, auf zur Feuerwehrwache Süd. Wer im Internet danach sucht, sucht. Also Augen zu und losfahren und auf Eckarts Wegbeschreibung im Gepäck vertrauen. Die Feuerwehrwache liegt sehr versteckt am Ende einer langen, langen Zufahrt – man muss dem Drang, umkehren zu wollen, da man sich vermeintlich verfahren hat, unbedingt widerstehen. Um 9:30 trudelten die letzten überpünktlich bei der Feuerwehrwache ein, denn Eckart hatte angedroht, dass er pünktlich um 10 Uhr abfahren werde. Bei der Feuerwehrwache eingetroffen, haben wir das Gefährt geparkt und uns zu einer aufgestellten Sitzgelegenheit hin begeben, denn dort erwarteten einen schon leckere, geschmierte Stullen und heißer Morgenkaffee. Was für ein großartiger Morgen. Das wird ein toller Tag werden. Mit Stulle in der einen und Kaffee in der anderen Hand wanderten wir neugierig zu einer halbhohen Betonmauer und konnten direkt in die Einfahrt der drei älteren Elbtunnelröhren blicken. Etwas was man wirklich nicht jeden Tag sieht. Dieses gigantische Bauwerk so nah und intensiv zu sehen. Irgendwie war das beeindruckend. __________________________________________________________________________________ PDCE-Herbst-Ausfahrt 2014 -1- Bei unserer letzten Ausfahrt war ja ein kleines Malheur passiert. Um bei dieser Ausfahrt Eckart zu beruhigen, hat der betreffende Traktorist Eckart wie folgt begrüßt: „Traktorist meldet sich vollgetankt bereit.“ So oder so ähnlich wurde sich pflichtschuldig zur Stelle gemeldet. Damit waren wir dann vollständig und kamen auf stolze 16!!! Oldtimer, die von Ferdinand entworfen, konstruiert und z.T. gebaut worden waren. Toll. Für die Statistiker (diesmal dem Alter nach): - 1953: Irmelas Allgaier System Porsche AP 22 / 802 - 1953: Stefans Allgaier System Porsche AP 22 / 898 (oh wie nah beieinander – vielleicht im gleichen Monat produziert?) - 1956: Jans Porsche-Diesel 133 - 1956: Norberts Porsche-Diesel 133 A 133 aus OH - 1957: Klaus Porsche-Diesel Junior 108 aus OHZ - 1957: Porsche-Diesel Junior 108 aus WL - 1957: Porsche-Diesel 133 P133 aus OH - 1957: Porsche-Diesel 133 P 133 aus WL - 1957: Wolfgangs Porsche-Diesel P 144 - 1958: Jürgens Porsche-Diesel Standard 208 aus Celle - 1958: Porsche-Diesel Super 308 aus Se - 1959: Porsche-Diesel Junior 108 aus ROW - 1959: Porsche-Diesel Standard 218 aus VER - 1959: Hans Porsche-Diesel Super aus LG Sorry, aber hier habe ich nicht drauf geachtet: - Eckarts Porsche-Diesel Super N 308 - Porsche-Diesel Super 319 Punkt 10 Uhr rief Eckart dann zusammen, verlor noch ein paar Worte über die Route, das Verhalten auf der Straße und die Fahrweise. Dann saßen wir auf und starteten unsere Motoren. Bullernd, nagelnd und rasselnd erwachten gehorsam die Herzen unserer Roten (und Orangen und Grünen) unter kräftigem Rauch, Qualm und Geruch zum Leben. Endlich. Jetzt geht es los. In der Hoffnung auf eine Sightseeing-Tour der besonderen Art lassen wir die Kupplungen kommen und rollen Richtung Hamburg City los. Dem Rechnung tragend wird auch dieser Bericht die ein oder andere Erläuterung enthalten. Schon nach wenigen Kilometern schlängeln wir uns die S-förmige Auffahrt auf die Köhlbrandbrücke hoch. Diese Auffahrt - was für ein Ausblick! Hoch über Hamburg hat man einen gigantischen Überblick über die abzweigenden Arme der Elbe und die daran angesiedelte Industrie. Seit dem 23. September 1974 verbindet diese Brücke die Elbinsel Hamburg-Wilhelmsburg mit der Bundesautobahn 7 (Anschlussstelle 30 Waltershof). Die __________________________________________________________________________________ PDCE-Herbst-Ausfahrt 2014 -2- Brücke überspannt dabei den 325 Meter breiten Köhlbrand, einen Arm der Süderelbe, über den wir nun zwischen den Seilen an denen die Brücke aufgehängt ist und zwischen den Pylonen hindurch fuhren. Der Brückenzug ist insgesamt 3618 m lang und nach der Hochstraße Elbmarsch die zweitlängste Straßenbrücke Deutschlands. Whow. Und wir mit unseren Traktoren erleben das intensiver als die anderen Verkehrsteilnehmer: wir sitzen im Freien, haben einen besseren Rundumblick und wir fahren langsamer. Wir können diese Aussicht wahrhaft genießen. Dann geht es die östliche Abfahrt wieder hinab. Sie wirkt unendlich lang, da sie schnurgeradeaus verläuft. Die Fahrt führt uns weiter Richtung Hafen-City: den Veddeler Damm entlang, über die Freihafen Elbbrücke, Umfahrung Versmannstraße, vorbei an der Hafen-City Universität rechts auf die Shanghaiallee vorbei am Automuseum Prototyp auf den Brooktorkai / Sandtorkai. Was ist hier in den letzten 13 Jahren alles entstanden. Der erste Spatenstich für die Entstehung der Hafen-City erfolgte am 9. April 2001. Eigentlich bezeichnet „Hafen-City“ den Projektnamen des rund 157 ha großen Gebiets auf dem ehemals zum Freihafen gehörenden nördlichen Teil des Großen Grasbrooks. Es ist derzeit das größte Stadtentwicklungsprojekt Europas. Bis voraussichtlich zur Mitte der 2020er Jahre sollen auf dem Areal Wohneinheiten für bis zu 12.000 Personen und Arbeitsplätze für bis zu 45.000 Personen, vornehmlich im Bürosektor, entstehen. Anfang des 19. Jahrhunderts lag die „Hafen-City“ noch vor den Toren Hamburgs. Die Stadtbefestigung verlief in etwa entlang der heutigen Straße Am Sandtorkai. Innerhalb der Mauern, im Bereich der heutigen Speicherstadt, lagen die Wohngebiete Kehrwieder und Wandrahm. Vor der Stadtmauer dienten sumpfige Wiesen als Weideland, die Westspitze des Großen Grasbrooks wurde im 15. Jahrhundert als Richtplatz genutzt. Bekannt ist insbesondere die Hinrichtung des Piraten Klaus Störtebeker und der Vitalienbrüder. Interessant ist hier die Lage: das Neubaugebiet HafenCity und die historische Speicherstadt mit ihrer neugotischen Backsteinarchitektur zeigen das neue und alte Hamburg. Was für ein Gegensatz – von uns hautnah erlebt. __________________________________________________________________________________ PDCE-Herbst-Ausfahrt 2014 -3- Die Speicherstadt in Hamburg ist der größte auf Eichenpfählen gegründete Lagerhauskomplex der Welt und steht seit 1991 unter Denkmalschutz. Sie wurde ab 1883 als Teilstück des Hamburger Freihafens erbaut, fünf Jahre bevor Hamburg seinen Freihafen erhielt. Der erste Abschnitt war 1888 fertiggestellt. Das Viertel ist durchzogen von den sogenannten Fleeten – Kanälen, die je nach Gezeitenstand geflutet sind und dann auch mit dem Schiff befahren werden können. Zum 1. März 2008 – noch gar nicht so lange her – wurde die Speicherstadt zum neuen Stadtteil Hafen-City gehörend erklärt. Dann verließen wir die Speicherstadt über die Niederbaumbrücke und fuhren weiter Richtung Fischmarkt. Eckart hatte uns gesagt, dass wir zum Fischmarkt fahren würden und die Leute dort nach dem alltäglichen Sonntagsspektakel aufräumen sehen würden. Na denn. Der normale Autoverkehr wurde dichter und Eckart lotste uns souverän und vorausschauend durch das Getümmel und die vielen roten Ampeln. Bei diesen Gegebenheiten schaffte er es wirklich, uns beisammen zu halten, wie ein Schäfer seine ungestümen Schäfchen. Er hielt immer wieder rechts am Straßenrand an, stellte sich auf seinen Super 308 und wartete ausschauhaltend auf die, die durch eine unglückliche Ampelsequenz von den vorher fahrenden getrennt worden waren. An den Straßenrändern blieben die Menschen stehen, schauten uns zu, winkten, jubelten. Auf den Landungsbrücken drängten sich die Menschen am Geländer und schauten uns entgegen. Die Begeisterung, solch schöne und seltene Fahrzeuge zu sehen, war enorm. Der Reihe nach wurden, Ipods, Ipads, Tablets und alles, was eine Kamera war oder hatte, gezückt und wir wurden fotografiert. Am Ende des Tages hätten wir schwören können, dass nun ein paar tausend Fotos mehr von uns existieren. Dann bogen wir links ab: wir hätten es wissen müssen. Eckart ist da ja echt unerschrocken: er steuerte wirklich auf den Fischmarkt zu … und fuhr mitten hindurch. Die Händler und Marktschreier hielten mitten im Aufräumen inne, machten uns Platz, freuten sich, lachten uns an und johlten. Was für eine Begeisterung. Damit hatten wir alle nicht gerechnet – wahrscheinlich niemand außer Eckart. Der wusste anscheinend, wie die Leute reagieren werden. Es war ein Heidenspaß. Der sonntägliche Fischmarkt findet von 5:00 bis 9:30 Uhr (in der Zeit vom 15. November bis 15. März ab 7:00 Uhr) mit Verkaufsständen unter freiem Himmel statt. Ursprünglich diente der Markt zur Versorgung der Bürger mit frischem Fisch. Bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert werden auf dem Fischmarkt auch Obst, Gemüse und Pflanzen verkauft. Von der angestaubten Porzellankanne bis zur quietschfidelen Entenfamilie ist hier im Schatten der 100 Jahre alten Fischauktionshalle alles zu haben. Die Besonderheit, auch sonntags früh geöffnet zu sein, liegt allerdings daran, dass der mit den Fangbooten angelandete Fisch bereits morgens vor dem Kirchgang verkauft werden sollte, um ihn möglichst frisch in die herrschaftlichen Küchen zu bekommen. Wir fuhren weiter und kamen an Hallen für Seafood, Lagerung, Fischverarbeitung und Tiefkühllogistik vorbei – der bedeutende Großhandelsplatz der traditionsreichen Fischwirtschaft. Hier sah es nicht mehr ganz so touristisch aus. Aber auch hier wurden wir bzw. unsere Gefährte bewundert. __________________________________________________________________________________ PDCE-Herbst-Ausfahrt 2014 -4- Und dann bogen wir ab und fuhren auf die Elbchaussee, die sich von Ottensen stromabwärts entlang der Unterelbe bis nach Blankenese über eine Länge von 8,6 Kilometern erstreckt. Was für eine Gegend. Riesige parkähnliche Grundstücke, gigantische Villen und Herrenhäuser, die kleinen Schlößchen gleichen. Das ist wirklich wie bei Monopoly. Die Elbchaussee wird gesäumt von schönen schattenspendenden Bäumen – einer Allee gleich. Ab und an, wenn die Grundstücke „zu groß“ werden, kann man von hier oben einen wunderschönen Blick auf die Elbe erhaschen. Herrschaftlich im wahrsten Sinne des Wortes. Wir wurden öfter von den jüngeren und schnelleren „Brüdern“ (Cayenne, 911er etc.) unserer Oldies überholt. Was für ein Schauspiel. Um ca. 12:30 kamen wir bei unserem Restaurant, bei dem Eckart für uns einen Mittagstisch reserviert hatte, an. Er lotste uns über eine Schleife wieder 100m zurück, um dann bei einer Fußgängerampel rechts auf den Teufelsbrücker Platz aufzufahren und direkt vor einem Halte- und Parkverbotsschild seinem Super eine Pause zu gönnen und den Motor abzustellen. Eigentlich dürfte einen das nicht mehr erstaunen. Langsam sollten wir Eckart kennen. Allein wie wir mit unseren dampfenden und schnaufenden Roten auf den nur für Fußgänger vorgesehenen Platz auffuhren, folgten uns neugierige Blicke. Als wir dann unsere 16 Ungetüme dicht gedrängt in einem Pulk zusammen abstellten, sammelte sich sofort eine Menschentraube um sie und bestaunte sie. Wieder wurden etliche Handys und Kameras gezückt. Derweil gingen wir hungrig in Richtung unseres Restaurants „Dübelsbrücker Kajüt". Im kleinen Yachthafen Teufelsbrück an bzw. in der Elbe liegt es: ein kleines Hausboot, ein gemütliches SchiffsRestaurant mit maritimen Flair. Es schunkelt sanft in den Wellen. Die schön hergerichteten Speisen schmeckten hervorragend. Dieses Schiffs-Restaurant ist wirklich ein erstklassiges Fischrestaurant. Es gibt aber auch typisch Norddeutsches wie Labskaus, "Himmel und Erde" (Grützwurst mit Kartoffelbrei und Apfelmus) oder die Mutter aller Hamburger Gerichte, "Birnen, Bohnen und Speck". __________________________________________________________________________________ PDCE-Herbst-Ausfahrt 2014 -5- Hier wiedermal eine Erklärung: Teufelsbrück ist die Bezeichnung für den Mündungsbereich des Baches Flottbek in die Elbe. Teufelsbrück (niederdeutsch: Düvels- bzw. Dübelsbrück) liegt in der historischen Gemarkung Klein-Flottbek am Südrand des Jenischparks in Hamburg und bezeichnete eine Brücke der Elbchaussee. Der Name ist inzwischen auch auf den Anleger der Elbfähren und den kleinen Yachthafen übergegangen. Den Namen verdankt die Stelle einer alten Legende: An der Furt, wo heute die Elbchaussee die Flottbek überquert, verunglückten immer wieder Fuhrwerke durch Radbruch. Man nahm an, dass es dort „mit dem Teufel zuginge“. Daraufhin wurde ein Zimmermann beauftragt, eine Brücke über den Bach zu bauen. Dieser nahm für den Bau der Brücke die Hilfe des Teufels in Anspruch und versprach ihm dafür die Seele des ersten Lebewesens, das über die Brücke gehen würde. Nachdem wir gemütlich unser Mittagessen aufgegessen hatten, gingen wir wieder zu unseren Schleppern. Immer noch standen viele Schaulustige um sie herum. Einige befragten uns auch zu unseren Traktoren. So z.B. fragte eine Passantin, warum denn der eine Trecker so anders nämlich grün sei, ob das der „Chef“ von dem Verband sei. Wir saßen auf und starteten wieder unsere Motoren. Gehorsam fiel einer nachdem anderen in den bullernden Chor ein. Was für ein himmlischer Klang. Um 14 Uhr war dann Abfahrt. Begleitet von fotografierenden und filmenden Passanten trommeln wir wieder Richtung Innenstadt zurück. Dazu folgender Bericht in der Bild am 06.10.2014 (inkl. Video unter: http://videosworld.ak.token.bild.de/BILD/38/03/44/48/38034448,property=Video.mp4 Männerträume - Die etwas andere Porsche-Parade - Quelle: Bild.tv 06.10.2014 - 15:44 Uhr Ja, so war’s. Einfach toll. Über die alleeartige Elbchaussee, vorbei an den Villen fuhren wir Richtung Innenstadt Hamburg. Eckart achtete mehr denn vorher darauf, dass wir uns nicht verlieren. Wiederholt warteten wir bei dem stärker werdenden allgemeinen Verkehr auf die abgehängten Nachzügler. Das ermöglichte immer wieder Passanten, uns ein paar Worte zuzurufen oder uns zu fotografieren. Wir fuhren über die Reeperbahn – unschwer an dem gelben Eingangsschild „Waffen verboten“ zu erkennen. Die Reeperbahn ist die zentrale Straße im Hamburger Vergnügungsund Rotlichtviertel des Stadtteils St. Pauli. Sie ist etwa 930 Meter lang __________________________________________________________________________________ PDCE-Herbst-Ausfahrt 2014 -6- Teure Trecker - Porsche-Treffen der besonderen Art Hamburg – Was für ein Anblick, was für eine Show! Sonntagmittag am Anleger in Teufelsbrück. 16 historische Porsche-Trecker aus den 50er-Jahren haben sich zum OldieTreffen versammelt. und gilt als „sündigste Meile der Welt“. Zu den Sehenswürdigkeiten an der Reeperbahn gehören die vielen Nachtclubs, Bars und Diskotheken. Dazu zählen das bekannte Café Keese, in das nun eine große Fischfoodkette einzieht, die fensterlose Kneipe „Zur Ritze“ mit eigenem Boxkeller und die unterschiedlichsten Lokalitäten, die sich in den Seitenstraßen, wie der vom Beatles-Platz abzweigenden Großen Freiheit oder dem Hans-Albers-Platz, fortsetzen. Theater konzentrieren sich am parallel zur Reeperbahn verlaufenden Spielbudenplatz mit der bekanntesten deutschen Polizeiwache, der Davidwache, dem Wachsfigurenkabinett Panoptikum, dem St.-Pauli-Theater, Schmidt Theater und Schmidts Tivoli sowie dem Operettenhaus. Die Fahrzeuge vor dem Start in Teufelsbrück Foto: Hans Bewersdorff Die meisten in Knallrot, zum Teil perfekt restauriert. Die dicken Traktoren kommen aus dem ganzen Norden, Celle, Lüneburg. Einige der Raritäten wurden weniger als 100 Mal gebaut. Wert: bis zu 60 000 Euro. Und dann geht‘s los. Mit lautem Getucker donnert die etwas andere Porsche-Parade über die Elbchaussee Richtung Innenstadt. Auf den Böcken die stolzen Besitzer. Jeder Meter Genuss pur. Touristen staunen, applaudieren den schicken Dicken. Männerträume. Weiter ging es über den Holstenwall und Gorch-Fock-Wall, um dann rechts in den Gänsemarkt abzubiegen und der Straße zum Jungfernstieg zu folgen. Was wir hier erlebten ist kaum zu beschreiben: tausende von Menschen kamen näher an die Strasse, zückten ihre Handys etc. Teilweise sah es so aus, als ob sie uns ihre Laptops entgegen hielten. Asiaten eilten herbei, um Fotos von uns zu machen. Die Menschen standen neben- und hintereinander und fotografierten uns von beiden Straßenseiten. Whow. Der Jungfernstieg war voller begeisterter Menschen. __________________________________________________________________________________ PDCE-Herbst-Ausfahrt 2014 -7- Moin, Moin; Trecker, Trecker schließlich am Hauptbahnhof. Ein Trecker mit zwei alten Milchkannen Foto: Hans Bewersdorff Langsam rollten wir den Jungfernstieg hinunter, um dann links den Ballindamm entlang der Binnenalster zu fahren. Am Hauptbahnhof vorbei wieder Richtung Speicherstadt sammelten wir uns am Anfang des Brooktorkais. Dann zeigte uns Eckart nochmal interessante Teile der Speicherstadt: er führte uns entlang des Gebietes Kehrwieder, bekannt durch das Miniaturwunderland – die größte Modelleisenbahnanlage der Welt; auf der 1300 m² großen Anlagenfläche liegen insgesamt 13 Kilometer Gleise im Maßstab 1:87 (Nenngröße H0), auf denen 930 digital gesteuerte Züge verkehren – und das Hamburg Dungeon. Das Hamburg Dungeon (englisch für Verlies) ist eine Kombination von Gruselkabinett, Show und Fahrgeschäften. In ihm wird die Geschichte Hamburgs von Schauspielern dargestellt. So wird beispielsweise die Folter thematisiert. Weitere Themen sind der Große Brand von Hamburg 1842, die Zeit der Inquisition und der Schwarze Tod. Einen Schwerpunkt bildet Klaus Störtebeker. Seine Fest- nahme im Jahre 1401 vor Helgoland sowie seine Hinrichtung auf dem Grasbrook werden vorgeführt. Eckart fährt also voran, über den Parkplatz vor dem Stage Entertainment, vorbei am Hamburg Dungeon und dem Miniaturwunderland und den Warteschlangen davor. Völlig unerschrocken bahnt er sich den Weg durch den Menschenauflauf. Und wieder die gleichen Reaktionen wie vorher: begeisterte und staunende Menschen, die das Erlebnis, uns bzw. unsere Fahrzeuge gesehen zu haben, unbedingt digital festhalten wollen. __________________________________________________________________________________ PDCE-Herbst-Ausfahrt 2014 -8- Dann folgen wir Eckart weiter Richtung Elbphilharmonie, der Skandal-Baustelle von Hamburg. Seit April 2007 wird sie gebaut. Durch massive Kostensteigerungen und starke zeitliche Verzögerungen gilt der Bau mittlerweile als Skandalprojekt. In der Grundlagenermittlung wurden 77 Millionen Euro Kosten für die Freie und Hansestadt Hamburg veranschlagt. Am 23. April 2013 verkündete Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, dass das Projekt die Steuerzahler insgesamt 789 Millionen Euro kosten würde. Nach einer Kehrtwende vor der Elbphilharmonie halten wir vor einem Bäcker. Wir können uns nochmal mit Kuchen und Kaffee stärken und unsere durchgeschüttelten Glieder bewegen. Wieder sind unsere Traktoren ein magischer Anziehungspunkt. Leute positionieren sich vor unseren Schleppern und lassen sich fotografieren. Wir werden auf unsere Fahrzeuge angesprochen. Nach einer kurzen Verschnaufpause sitzen wir wieder auf und richten die roten Nasen unserer Oldies gen Heimat. Wieder über den Veddeler Damm, über die Köhlbrandbrücke um 16:20 Uhr zurück an der Feuerwehrwache Süd. Eckart war die letzten Meter zügig vorgefahren und hat den Grill schon angeheizt und Bratwürstchen auf die Roste gelegt. Während die meisten noch ihre Porsche-Diesel auf die Trailer verluden, war Eckart schon dabei das „Abendessen“ zu richten. Was für eine perfekte Planung. Wir hatten so ein tolles Wetter. Soviel Freude und Begeisterung, die wir erlebten. Nicht nur wir hatten eine tolle Sightseeing-Tour, wir lieferten auch eine eindrucksvolle Sightseeing-Tour für viele Hamburger und Hamburg-Touristen. Da werden wir noch lange von zehren. Was für ein schöner Tag – Danke Eckart __________________________________________________________________________________ PDCE-Herbst-Ausfahrt 2014 -9-