Thiel Logistik AG Kennzahlen 01.01.
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Thiel Logistik AG Kennzahlen 01.01.
Thiel Logistik AG Kennzahlen 01.01. - 31.12.2000 Thiel Logistik AG Geschäftsbericht 2000 31.12.2000 31.12.1999 +/- in % Umsatzerlöse Kontraktlogistik / E-Logistics Value-Added-Services IT-Lösungen / E-Commerce HealthCare-Logistics Umsatz gesamt 254,6 116,1 35,4 42,8 448,9 72,9 31,6 4,2 7,0 115,7 249 % 267 % 743 % 511 % 288 % Ergebnisse der Geschäftsbereiche Kontraktlogistik / E-Logistics Value-Added-Services IT-Lösungen / E-Commerce HealthCare-Logistics Ergebnis gesamt 9,7 13,6 1,9 6,1 31,3 2,0 3,7 0,1 0,7 6,5 385 % 268 % 1800 % 771 % 382 % Ergebnismarge der Geschäftsbereiche (in %) Kontraktlogistik / E-Logistics Value-Added-Services IT-Lösungen / E-Commerce HealthCare-Logistics Ergebnismarge gesamt 3,8 11,7 5,4 14,0 7,0 2,7 11,7 2,4 10,0 5,6 41 % 0% 125 % 40 % 25 % Konzernjahresüberschuß v. Fremdanteilen 22,7 3,0 656 % = Nettoumsatzrendite 5,1 % 2,6 % 96 % Fremdanteile -0,2 -0,1 119 % Konzernergebnis 22,5 2,9 675 % Ergebnis pro Aktie in _ 1,4 0,2 676 % Ergebnis pro Aktie nach DVFA in _ 1,78 0,2 790 % Investitionen 32,6 7,7 764 % Cash-Flow 41,9 9,7 332 % (in Mio _ nach US-GAAP) Verwaltungsrat und Geschäftsführung Günter Thiel Vorsitzender Jürgen Iserhardt Projektmanagement Dietmar Ley IT-Lösungen/ E-Commerce Eberhard Mathiak Kontraktlogistik / E-Logistics Value-Added-Services Dr. med. Rainer Riedel HealthCare-Logistics Rodolphe Schoettel CFO Prof. Dr. Andreas J.W. Goldschmidt Medizin-Informatiker, Biostatiker, Bonn Prof. Dr. rer. pol. Friedrich Reutner Diplom-Kaufmann, Heidelberg Olaf Schuth Diplom-Kaufmann, Frankfurt Prof. Dr. Dr. h.c. Norbert Szyperski Unternehmensberater, Forsbach Albert Wildgen Rechtsanwalt, Luxemburg Beirat Josef Ting Vorsitzender Rechtsanwalt, Trier Wilhelm Zins Speditionskaufmann, Luxemburg Inhalt Inhalt Vorwort 2 Wirtschaftslage und Markt Weltkonjunktur Konjunktur im Euro-Raum Der Markt für Logistikdienstleistungen Der europäische Markt Der deutsche Markt HealthCare-Logistics – Ein neues Logistikfeld Kontraktlogistik / E-Logistics / Value-Added-Services E-Commerce Reverse Logistics Marktposition und Wettbewerb 5 6 6 8 8 9 10 12 12 12 14 Rückblick 2000 Erfolgreiche Integration als Kerngeschäft Menschen bei Thiel Personal und Management Erfolgreichste Neuemission 2000 bezogen auf die Erstnotiz Investor Relations Präsentation von hervorragenden Zahlen Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit 17 18 20 22 24 27 28 30 Ausblick Überblick Januar / Februar 2001 Prognose Mögliche Risikofaktoren 31 32 33 36 Die Unternehmensgruppe Strategische Ausrichtung und Unternehmensziele Ausbau von Zukunftsmärkten HealthCare-Services – Ein Geschäftsbereich mit glänzender Zukunft IT-gesteuerte Logistik für das St. Nikolaus-Stiftshospital Andernach IT-Lösungen / E-Commerce – Damit die Order per Mausklick wirklich funktioniert Bürgernähe via Internet Kontraktlogistik / E-Logistics – Modernes Supply-Chain Management und Outsourcing Kontraktlogistik für Xerox Austria Value-Added-Services – Mehrwert durch Plus an Dienstleistungen Power-Logistik für Energizer! Aktionärsstruktur / Lock-up Phase / Veräußerungsverbot 39 40 41 44 47 50 53 55 58 60 62 64 Bericht des Beirates Vorwort von Josef Ting Vermerk des Wirtschaftsprüfers 65 66 68 Bericht über das Geschäftsjahr 2000 Vergleich Finanzplanung / Geschäftszahlen Umsatz Ergebnis 69 70 71 71 Konzernjahresabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernkapitalflussrechnung Konzernbilanz Entwicklung des Konzerneigenkapitals Konzernanhang / Notes 75 76 77 78 80 81 Anhang Glossar Finanzkalender Impressum 105 106 109 110 1 Vorwort Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre, die Thiel Logistik AG hat ein äußerst ereignisreiches Jahr hinter sich. Mit einem der erfolgreichsten Börsengänge des letzten Jahres, der Aufnahme in den NEMAX 50 innerhalb der kürzest möglichen Frist und der bisherigen Umsetzung unserer strategischen Ziele können wir sehr zufrieden zurück und optimistisch nach vorne blicken. Günter Thiel, Vorsitzender des Verwaltungsrates Erfolgreiche Neuemission in einem turbulenten Börsenjahr Das turbulente Börsenjahr 2000 hat die Thiel Logistik AG als eine der drei besten Neuemissionen abgeschlossen und insgesamt eine Kurssteigerung von 249 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis realisiert. Dieser Erfolg liegt zu einem großen Teil in dem Enthusiasmus und Engagement der beteiligten Parteien begründet. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die das bisher Erreichte ermöglicht haben: unsere Mitarbeiter, die dazu mit ihrer hervorragenden Arbeit beigetragen haben, Aktionäre und Investoren, die ihr Vertrauen in die Aktie und das Unternehmen bewiesen haben und nicht zuletzt die Banken, die unseren Börsengang vorbereitet und in die Wege geleitet haben, allen voran die Konsortialbanken Dresdner Kleinwort Benson und Landesbank Rheinland-Pfalz sowie die Banque Internationale à Luxembourg. Der Erfolg des Börsengangs war nur möglich durch die exzellente Zusammenarbeit der verschiedenen Parteien. Ein neues Zeitalter Mit dem Börsengang ist für die Thiel Logistik AG ein neues Zeitalter angebrochen, von einem mittelständischen Gründerunternehmen zu einem kapitalmarktorientierten Wachstumswert, der im Licht der Öffentlichkeit steht. Die Strategien, die das Unternehmen mit seinem Gang an den Neuen Markt kommuniziert hat, sind von unserem Management umgesetzt, von den Anlegern verstanden und mit einer hervorragenden Positionierung der Thiel Logistik AG am Aktienmarkt und einer ausgezeichneten Kursperformance honoriert worden. Internationalisierung und Expansion eingeleitet Bereits vor dem Börsengang hatten wir damit begonnen, unsere Pläne in die Tat umzusetzen. Waren dies zunächst die Übernahmen der schweizerischen BTL-Gruppe, der Ley GmbH sowie die Beteiligung an der May Logistik GmbH, so sind seit dem Börsengang sechs weitere Gesellschaften zur Unternehmensgruppe hinzugekommen. Mit den neuen Tochterunternehmen und durch unser starkes organisches Wachstum haben wir unter anderem die Realisierung unserer strategischen Ziele Internationalisierung, Expansion und Ausbau der Geschäftsfelder erfolgreich eingeleitet und werden diesen Kurs in Zukunft konsequent fortsetzen. 2 Vorwort Wachstumsstärke demonstriert Bereits von 1986 bis 1999 sind wir als Unternehmen durchschnittlich jährlich um mehr als 50 Prozent gewachsen. Durch die Ausrichtung unserer Geschäfte auf innovative IT-gesteuerte Logistikdienstleistungen und die Konzentration auf margenstarke Geschäftsfelder wie HealthCare-Logistics, E-Commerce und Reverse Logistics werden wir dieses Wachstum auch als börsennotierte Thiel Logistik AG in noch stärkerem Umfang fortsetzen. Von 1999 bis 2002 prognostizieren wir ein durchschnittlich jährliches Wachstum von mehr als 100 Prozent. Das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres zeigt, dass diese Erwartungen nicht zu hoch gegriffen sind. Planungen weit übertroffen Die finanziellen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2000 haben unsere Erwartungen weit übertroffen. Mit einem Konzernumsatz von 448,9 Millionen Euro, einem Ergebnis (EBIT) von 31,3 Millionen Euro und einer EBIT-Marge von 7,0 Prozent hat das Unternehmen seine Profitabilität und seine hohe Ertragsstärke eindeutig unter Beweis gestellt. Die Resultate des vergangenen Jahres veranlassen uns, unsere bisherigen Finanzplanungen für die Folgejahre nach oben zu revidieren. Geschäftsfelder ausgebaut Besonders von den Geschäftsbereichen HealthCare-Logistics, IT-Lösungen / E-Commerce sowie dem neu entstehenden Markt Reverse Logistics erwarten wir in Zukunft ein nachhaltiges Wachstum. Auf diesen Gebieten verfügen wir durch unsere innovativen Konzepte über eine ausgezeichnete Positionierung, die es uns auch in Zukunft ermöglichen wird, unsere Planungen zu erfüllen beziehungsweise zu übertreffen. Mit diesen Voraussetzungen sehen wir uns in der sehr guten Lage, auch das kommende Geschäftsjahr und die nächsten Jahre mit Zuversicht und Optimismus anzugehen. Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie in uns gesetzt haben und hoffen, weiterhin so erfolgreich wie bisher für Sie zu agieren. Günter Thiel Vorsitzender des Verwaltungsrates 3 Verwaltungsrat und Geschäftsführung v.l.n.r.: Riko Stärz, Jürgen Iserhardt, Dietmar Ley, Günter Thiel, Eberhard Mathiak, Dr. Rainer Riedel Verwaltungsrat und Geschäftsführung der Thiel Logistik AG vor der Unternehmenszentrale in Grevenmacher 4 Wirtschaftslage und Markt „Die Welt wird immer kleiner.“ Volksmund 5 Wirtschaftslage und Markt Weltkonjunktur Im Jahr 2000 hat sich das Wachstum der Weltwirtschaft deutlich beschleunigt. Die OECD geht in ihrem neuesten Bericht davon aus, dass die Wachstumsdynamik mit im Durchschnitt 4,5 Prozent ihren Höhepunkt der letzten zehn Jahre erreicht hat. Getragen wurde die Entwicklung in erster Linie durch ein anhaltend günstiges Wirtschaftsklima in den USA. Die hiermit verbundene Importbelebung wirkte sich positiv auf die Exporte wichtiger Handelspartner aus. Vor allem im asiatisch-pazifischen Raum konnten die Wirtschaften so wieder Tritt fassen. Die US-Importnachfrage und der anhaltende Trend zur Globalisierung sowie die Öffnung bisher abgeschotteter Märkte führten zu einem Anstieg des Welthandels um gut 13 Prozent. Er wird – zwar verlangsamt – auch zukünftig mit hohen Raten wachsen. Weitere Unterstützung erhielt der Aufschwung durch eine beständig und spürbar steigende Beschäftigungsquote weltweit. Beeinträchtigungen der Konjunkturentwicklung ergaben sich in erster Linie aus einem heftigen Anstieg der Ölpreise um bis zu 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie Verunsicherungen an den Aktienmärkten infolge verfehlter oder zurückgenommener Gewinnprognosen von Unternehmen aus dem Hochtechnologie- und Kommunikationsbereich. Zum Jahresende trübten sich daher die Wachstumshoffnungen aufgrund einer erkennbar nachlassenden Wirtschaftsentwicklung in den USA und Japan. Für das Jahr 2001 erwartet die OECD dennoch ein durchschnittliches WeltWirtschaftswachstum von etwa 4,5 Prozent bei weiterhin niedrigen Inflationsraten. Dabei dürften sich die wieder deutlich gesunkenen Ölpreise inflationsdämpfend und wachstumsfördernd auswirken. Weitere Impulse werden von den tendenziell sinkenden Zinsen sowie einer weiteren Entspannung an den Arbeitsmärkten der wichtigsten Volkswirtschaften ausgehen. Konjunktur im Euro-Raum In Europa gestaltet sich die konjunkturelle Situation anhaltend günstig. Der zunächst zaghafte Aufschwung der Wirtschaft im Euro-Raum hat in der zweiten Jahreshälfte 2000 an Dynamik gewonnen und wirkt sich inzwischen auf nahezu alle Bereiche aus. Besonders der Export erwies sich im Jahr 2000 – unterstützt von einem niedrigen Euro-Dollar-Wechselkurs - mit zweistelligen Wachstumsraten als Konjunkturmotor. Auch wenn im Jahr 2001 aufgrund des in weiten Kreisen erwarteten Erstarkens des Euros gegenüber dem Dollar und dem Yen weniger Impulse aus dem Export erwartet werden, so stehen die Zeichen für einen stabilen, selbsttragenden Aufschwung der Binnenwirtschaft im Euro-Raum günstig. Hierbei machen sich die in den letzten Jahren durchgeführten Reformen und Liberalisierungen in wichtigen Ländern des Euro-Raums positiv bemerkbar. Die Arbeitslosenquote im Euro-Raum wird unter anderem deshalb um ca. 0,6 Prozentpunkte und in der gesamten EU um circa 0,4 Prozentpunkte sinken, 6 Wirtschaftslage und Markt so dass die Binnennachfrage stärkere Impulse auf die Wirtschaftsentwicklung geben könnte als im letzten Jahr. Daneben ruhen die positiven Prognosen auf den wieder stark gefallenen Rohölpreisen, welche die Gefahr einer importierten Inflation mindern. Sinkende Importpreise werden der EZB nach Bankenmeinung schon bis Mitte 2001 Spielraum für Leitzinssenkungen auf 4 Prozent geben. Angesichts der weiterhin hohen Investitionen geht die Mehrheit der Marktbeobachter davon aus, dass die Dynamik des Wirtschaftswachstums im Euro-Raum das in Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum übertreffen wird. 7 Wirtschaftslage und Markt Der Markt für Logistikdienstleistungen Der Markt für Logistik steht noch am Anfang seiner Entwicklung, zeichnet sich aber durch ein enormes Potenzial aus. Die unternehmerische Einstellung zur Logistik hat sich im Laufe der Zeit geändert. Während in der Vergangenheit Unternehmen Logistik zum überwiegenden Teil selbst erbracht haben, hat sich durch die veränderten Marktbedingungen die Einstellung zum Outsourcing in den letzten Jahren entscheidend verändert. Wachsende Ansprüche – Höherer Bedarf an Logistikoutsourcing Die Faktoren, die die Märkte und die Anforderungen an die Unternehmen bestimmen, sind vielfältig. Anhaltende Internationalisierung und Globalisierung, steigender Wettbewerbsdruck durch verkürzte Produktions- und Lieferzeiten sowie die wachsenden Ansprüche an Faktoren wie Qualitätsmanagement, Umwelt und Sicherheit haben die Rolle der Logistik wachsen l assen. E-Commerce als neue Handelsform ist entstanden, die höhere Anforderungen an die Geschwindigkeit und die Qualität der Abwicklung von Handelsabläufen stellt. Alle diese Faktoren bedingen, dass sich Unternehmen beziehungsweise Produzenten von Gütern nicht mehr auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Die vielfältigen Ansprüche, die an sie gestellt werden, können die Hersteller nicht mehr ohne Unterstützung von Dienstleistern und Drittanbietern realisieren. Durch die Auslagerung logistischer Dienste an Spezialanbieter können Kunden sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, Kostenvorteile realisieren, Materialien und Produktionsgüter optimal einsetzen und die Wertschöpfungskette ihrer Produkte durch die Steigerung von Qualität, Flexibilität und Sicherheit verbessern. Der europäische Markt Logistikfachleute unterteilen den Markt für Logistikdienstleistungen in die Teilsegmente „traditionelle“ Logistik (Transport, Lagerung, Umschlag) sowie ganzheitliche Komplettlogistik (Outsourcing, Mehrwertdienste, Projektmanagement und Consulting sowie IT-Lösungen). Der europäische Markt für traditionelle Logistik besitzt heute ein Volumen von über 400 Milliarden Euro; der Markt für ganzheitliche Komplettlogistik wird auf über 750 Milliarden Euro geschätzt. Fachleute erwarten vom europäischen Gesamtmarkt für Logistik eine jährliche Wachstumsrate von fünf Prozent. Nationale Unterschiede Der europäische Markt zeichnet sich gegenüber dem amerikanischen Markt durch einen noch geringen Grad an Outsourcing aus. Während in den USA bereits bis zu 70 Prozent von Logistikleistungen für Handel und Industrie an Dienstleister vergeben werden, ist dieser Anteil in Europa mit durchschnittlich 24 Prozent noch verschwindend gering. Europäische Nationen wie Großbritan- 8 Wirtschaftslage und Markt Outsourcing-Anteil Abgabe von Logistikanteilen an Dienstleister in Prozent Quelle: Odrich, P.: “Modernes Logistikmanagement”, FfM1998 nien und die Niederlande sind mit Outsourcing-Graden von 37 beziehungsweise 27 Prozent Vorreiter. Deutschland bewegt sich mit circa 23 Prozent im Mittelfeld, während Länder wie Italien und Spanien einen noch geringen Auslagerungsgrad vorweisen. Der deutsche Markt Das Marktvolumen des deutschen Marktes wird von Experten für die traditionelle Logistik auf über 90 Milliarden Euro geschätzt, für ganzheitliche Komplettlogistik auf über 160 Milliarden Euro. Nach Schätzungen von Experten wächst der Markt jährlich um 15 Prozent im Bereich Outsourcing, für den Bereich Supply-Chain-Management werden sogar Steigerungsraten von 20 Prozent prognostiziert. Branchenspezifische Besonderheiten Unterschiedliche Branchen weisen auch unterschiedliche Grade hinsichtlich des Outsourcings ihrer Logistik auf. Die Automobilindustrie hat als eine der ersten Branchen das Potenzial für Kostensenkung sowie Qualitätsverbesserung und Flexibilitätssteigerung durch Auslagerung der Logistik erkannt. Heute verfügt sie mit einem Anteil der Logistikkosten von nur noch 7,8 Prozent an den gesamten Produktionskosten über den niedrigsten Prozentsatz, während 9 Wirtschaftslage und Markt Logistikkosten Anteil der Logistikkosten an den anfallenden Gesamtkosten nach Branchen Quelle: Baumgarten, a.a.O., eigene Studien die meisten Industriezweige und der Handel noch über 21 beziehungsweise 11 Prozent ihrer Kosten für die Logistik aufwenden müssen. Besonders hoch ist auch der Anteil im Gesundheitswesen, das noch 20 Prozent seiner Gesamtkosten auf logistische Dienstleistungen verwendet. HealthCare-Logistics – Ein neues Logistikfeld Aufgrund der in den vergangenen Jahren erfolgten zahlreichen Reformen im Gesundheitsbereich stehen besonders Krankenhäuser und Pflegeheime der öffentlichen Hand unter einem erheblichen Wettbewerbs- und Kostendruck. Die kontinuierlichen Kostensteigerungen setzen die Einrichtungen unter den ständigen Zwang, ihre Abläufe zu verbessern, Qualität zu steigern und die Kosten zu reduzieren. Zahl der Krankenhäuser und Betten rückläufig Nach Schätzung von Experten und Beratungsunternehmen wird in den nächsten Jahren eines von zehn deutschen Krankenhäusern aufgrund von Sparmaßnahmen gezwungen sein zu schließen. Insgesamt ist die Anzahl der Krankenhäuser sowie die Anzahl der Gesamtbettenzahl der deutschen Krankenhäuser rückläufig. Auch die Bettenzahl pro Einwohner ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Dies zeigt eine deutliche Tendenz zur Rationalisierung. 10 Wirtschaftslage und Markt Dabei hat Deutschland den höchsten Versorgungsstand im Gesundheitswesen bei einem sehr hohen Ausgabenniveau. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt werden in Deutschland 10 Prozent für das Gesundheitswesen aufgewendet. Frankreich wendet 9,6 Prozent für Gesundheitsausgaben auf, Schweden, die Niederlande und Dänemark etwa 8 Prozent. Enormes Outsourcingpotenzial Die Gesamtkosten der Krankenhäuser belaufen sich in der Bundesrepublik Deutschland zur Zeit auf 56 Milliarden Euro, wovon circa 20 Prozent, also circa 11 Milliarden Euro, Logistikkosten sind. Über 96 Prozent der Leistungen werden noch von den Trägergesellschaften ausgeführt. Nach Studien verwenden Pflegekräfte zurzeit 40 bis 60 Prozent ihrer Arbeitszeit auf logistische Aufgaben wie Bestandskontrollen, Belegerstellungen, Kommissionierung, Auffüllen von Produktbeständen etc. Daher besteht ein enormes Outsourcing-Potenzial in diesem Bereich. Durch innovative Logistiklösungen können Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bis zu 20 Prozent ihrer Logistikkosten einsparen, das entspricht einem Einsparpotenzial von 5 bis 7 Prozent der Gesamtkosten. Für die deutsche Krankenhauslandschaft bedeutet das ein Einsparpotenzial von über 2 Milliarden Euro. Gesundheitsausgaben Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt Quelle: OECD 1999 11 Wirtschaftslage und Markt Großes Marktvolumen Das Marktvolumen für HealthCare-Logistics für die deutschsprachigen Länder (Deutschland, Österreich und die Schweiz) liegt bei 80 Milliarden Euro, für den gesamten europäischen Markt wird mit einem Volumen von 180 Milliarden Euro gerechnet. Studien des CKM (Centrum für Krankenhausmanagement, Münster) zeigen, dass 65 Prozent aller Rationalisierungsreserven in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen direkt oder indirekt die Bereiche Einkauf und Logistikorganisation betreffen. Kontraktlogistik / E-Logistics / Value-Added-Services Das Umschichtungspotenzial von Logistikdienstleistungen aus bisher noch sogenannten Insourced-Aktivitäten, das heißt Logistik, die noch von den Produzenten und Herstellern selbst gemanagt wird, liegt zurzeit bei 200 Milliarden Euro. In den nächsten fünf Jahren werden 20 bis 30 Prozent dieser Summe, d.h. 40 bis 60 Milliarden Euro, an Drittanbieter ausgelagert werden. Das Marktvolumen für ausgelagerte Kontraktlogistik betrug 1999 in Nordamerika 34,3 Milliarden Euro, in Deutschland 10,2 Milliarden Euro; Spanien und Italien verfügten mit 1,5 bzw. 2,2 Milliarden Euro über ein relativ geringes Marktvolumen. Für Asien werden bis 2004 die höchsten Wachstumsraten mit jährlich 20 Prozent Wachstum prognostiziert. Die Integration des E-Commerce in die Wertschöpfungskette steht noch am Anfang der Entwicklung. E-Commerce Für den weltweiten Business-to-Business-Handel (B2B) über das Internet als Plattform wird von 2001 bis 2003 ein Wachstum von 499 Milliarden USD auf 1331 Milliarden USD prognostiziert. 25 Prozent der weltweiten Online-Umsätze fallen dabei auf den europäischen Markt. Für den Bereich SCM-Applikationen (Supply-Chain-Management), das heißt Standardsoftware für E-Logistics, werden bis 2004 durchschnittlich jährliche Wachstumsraten von 40 Prozent prognostiziert. Dabei ist der Wachstumstreiber für den E-Commerce Markt der Business-to-Business Bereich, auf den 70 Prozent des Wachstums zurückzuführen sind, während auf den Business-toConsumer Bereich 30 Prozent des Wachstums entfallen. Reverse Logistics Ein neuer Markt entsteht Mit dem Feld Reverse Logistics erschließt sich die Thiel Logistik AG einen hochinteressanten und wachstumsstarken Markt. Der Schwerpunkt dieses Bereiches liegt auf der Planung und Steuerung der Warenströme vom Kunden / Konsumenten zurück zum Hersteller / Händler. Grundlage für die Marktbildung sind gesetzliche Rücknahmeverpflichtungen, insbesondere die EU-Richtlinie (76/769 EEC), die den Herstellern von Elektrik- und Elektronikgeräten spä- 12 Wirtschaftslage und Markt Erwarteter weltweiter B2B-Handel B2B B2C Quelle: Forrester Research testens ab 2005 vorschreibt, ihre Produkte zurückzunehmen und umweltgerecht zu entsorgen. Reaktion auf aktuelle Trends Relevant für die Neuentstehung des Marktes für Reverse Logistics sind vor allem zwei Markttrends: Zum einen ein verändertes Verbraucherverhalten im Segment Elektrik- und Elektronikindustrie durch neue Einkaufmöglichkeiten wie E-Commerce und Technologieleasing. Zum anderen die kürzeren Produktlebenszyklen von Elektrik- und Elektronikprodukten durch Massenproduktion. Beides führt dazu, dass Produkte in immer kürzeren Zeiträumen technologisch nicht mehr auf dem aktuellsten Stand sind, durch neuere Modelle ersetzt werden und die ausgedienten Modelle entsorgt werden müssen. Mit steigender räumlicher Entfernung in der gesamten Lieferkette und verändertem Konsumentenverhalten durch weltweiten E-Commerce wird es für die Hersteller immer schwieriger werden, die Anforderungen an die logistische Abwicklung des Prozesses der Rückführung zu erfüllen. Ein neuer Wachstumsmarkt Schätzungen gehen von einem Marktvolumen für Reverse Logistics aus, das 2003 europaweit mindestens 30 Milliarden Euro beträgt. Damit eröffnet sich bei der Organisation dieser europaweiten Warenströme ein enormer Markt mit hohen Steigerungsraten in den kommenden Jahren. 13 Wirtschaftslage und Markt Marktposition und Wettbewerb Logistik – ein großer und stark fragmentierter Markt Der Markt für Logistikdienstleistungen zeichnet sich nicht nur durch sein großes Potenzial aus, sondern auch dadurch, dass er extrem fragmentiert ist. Beide Tatsachen sind darauf zurückzuführen, dass es zum einen keinen Bereich im Wirtschafts- und Alltagsleben gibt, der ohne Logistik auskommt, und zum anderen jeder dieser Bereiche von mehreren Anbietern bedient wird, die die verschiedensten Teilbereiche der Logistik abdecken. Kein Marktteilnehmer im Logistikmarkt hat mehr als ein Prozent Marktanteil, allerdings wird sich in der Zukunft vermehrt ein Trend zur Konzentration im Logistikmarkt und seinen Teilsegmenten durchsetzen, der die Anzahl der Anbieter deutlich reduzieren wird. Alleinstellungsmerkmal ganzheitliches Prozessmanagement Die Thiel Logistik AG unterscheidet sich von allen anderen Marktteilnehmern dadurch, dass sie mit ihren Dienstleistungen den logistischen Prozess als Ganzes darstellen, abdecken und steuern kann. Dieser ganzheitliche Ansatz spiegelt sich sowohl in den Konzepten der einzelnen Geschäftsbereiche des Unternehmens als auch im Zusammenspiel der Geschäftsbereiche miteinander wider. Das Angebot von Thiel, bei der Gestaltung logistischer Prozesse für die verschiedensten Branchen alle Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten, ist der entscheidende Wettbewerbsvorteil in einem Markt mit permanent steigenDas Thiel-Prinzip Qualitäts- und serviceorientierte ganzheitliche Logistik Quelle: Thiel Logistik AG 14 Wirtschaftslage und Markt den Anforderungen. Die einzelnen Dienstleistungen des Unternehmens sind modular aufgebaut, können einzeln oder als Kombination mehrerer Bausteine von den Kunden in Anspruch genommen werden und bieten so individuelle Lösungen für unterschiedlichste Kundenanforderungen. Wettbewerber nur in Teilsegmenten Aufgrund der Marktgröße des Logistikmarktes bestehen nur geringe Berührungspunkte mit Wettbewerbern und eine allgemein geringe Wettbewerbsintensität. Direkte Wettbewerber sind nur in Teilsegmenten vorhanden, keiner der anderen Marktteilnehmer deckt das Spektrum an Logistikdienstleistungen annähernd so ab wie die Thiel Logistik AG. Der von der Angebotspalette am ehesten vergleichbare Mitbewerber ist die ebenfalls am Neuen Markt notierte D.Logistics AG, Hofheim, mit der im täglichen Geschäft aber aufgrund der bereits angesprochenen Marktgröße keinerlei Berührungspunkte bestehen. Ebenfalls am Neuen Markt notiert ist die Microlog AG, Lorsch, die größtenteils im Bereich Kontraktlogistik tätig ist, aber im Gegensatz zu D.Logistics keine Geschäftsfelder ähnlich der HealthCare-Services oder Reverse Logistics hat. Kontraktlogistik / E-Logistics Im Geschäftsbereich Kontraktlogistik / E-Logistics zählen große, weltweit tätige Unternehmen wie die Ocean Group (UK) und Hays (UK) zu den bedeutendsten Marktteilnehmern. Am ehesten mit der Thiel Logistik AG vergleichbar sind auch hier die D.Logistics AG, Hofheim mit ihrem Bereich Industrie- und Konsumgüterlogistik sowie die Microlog AG. Traditionelle Logistiker wie die Stinnes AG treten in diesem Geschäftsbereich als Konkurrent zu Thiel auf; innovative Logistik wie E-Logistics oder HealthCare-Logistics nimmt im Konzern keine oder nur eine untergeordnete Stellung ein. Value-Added-Services Bedeutende Marktteilnehmer neben der D.Logistics AG sind die Fiege Deutschland GmbH, Greven, sowie die WM-Group, Bocholt. Die Thiel Logistik besitzt im Markt für Value-Added-Services den Vorteil einer langjährigen, branchenunabhängigen Erfahrung. Durch die Aufrechterhaltung eines hohen Qualitätsniveaus, für das sie bereits mehrfach von einzelnen Kunden ausgezeichnet wurde, genießt die Thiel Logistik AG bei diesen hohes Vertrauen. HealthCare-Logistics Durch ihr ganzheitliches Konzept der Logistik für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen hat die Thiel Logistik einen Innovationsvorsprung realisiert. Mitbewerber im Markt decken nur einzelne Teilbereiche ab. Dies sind unter anderen: D.Logistics (Versorgungsmanagement), Fresenius (Zulieferer) und trans-o-flex (Belieferung, Informationslogistik). Ein weiterer Wettbewerbsvorteil der ThielGruppe ist der Einsatz von eigenen Spezialisten wie Medizininformatikern oder Umweltwissenschaftlern, die vor allen Dingen qualifizierte und umfassende Beratungsdienstleistungen anbieten können und somit das Fundament für Logistikprojekte legen. Außerdem ist die Thiel-Gruppe nicht auf bestimmte Zulieferer festgelegt. 15 Wirtschaftslage und Markt IT-Lösungen / E-Commerce Weitere Marktteilnehmer neben der Thiel-Gruppe sind die Heyde AG, Bad Nauheim, Quantum / D.Logistics, IXOS, Grasbrunn, sowie die SER Systeme AG, Neustadt / Wied. Durch den raschen technologischen Wandel und die immer kürzeren Innovationszyklen wird besonders im Marktsegment IT ein Konzentrationsprozess einsetzen. Die Thiel Logistik AG sieht sich durch die große Zahl an qualifizierten Mitarbeitern, ihre breite Abdeckung der Produktlandschaft und ihre hohe Kompetenz in den Bereichen Workflow- und Schnittstellenmanagement bestens positioniert. 16 Rückblick 2000 „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.“ Philip Rosenthal 17 Rückblick Erfolgreiche Integration als Kerngeschäft Seit dem Börsengang im März 2000 hat die Thiel Logistik AG ihre Wachstumsstrategie konsequent umgesetzt. Damit wurden Ziele wie starkes organisches Wachstum, Expansion innerhalb Europas und der Ausbau margenstarker Geschäftsfelder erreicht. Hierzu hat die Thiel-Gruppe sieben Gesellschaften akquiriert und in den Konzern integriert. Als erfolgreicher Logistiker kann Thiel auf seine umfassende Kompetenz bei der Eingliederung von Prozessen und Unternehmen in eine bestehende Struktur zurückgreifen. Es gehört zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren des Unternehmens, dass bereits vor dem Börsengang eine große Anzahl von Gesellschaften erworben und in die Thiel-Gruppe eingegliedert wurde. Internationale Expansion und erweitertes Produktportfolio Mit dem Erwerb der österreichischen Logistiker „Quehenberger Logistikgruppe“ und „delacher+co Logistics Group“ hat die Thiel Logistik AG die Internationalisierung des Konzerns und die Präsenz in Europa und Übersee fortgesetzt sowie die Marktführerschaft in Ungarn erreicht. Die große Dynamik der wachstumsstarken Geschäftsbereiche HealthCare-Logistics und IT-Lösungen / E-Commerce wurde neben dem starken organischen Wachstum auch durch den Zukauf und die Einbindung neuer Unternehmen ausgebaut. Die sich bietenden Synergien und die Erweiterung der Dienstleistungspalette schaffen die Grundlage für eine weitere Beschleunigung des Wachstums. Neuerwerbungen für den Sektor HealthCare-Logistics sind HC LOGSYS, HC FACSYS, DORNER EDV-Systeme. Allocation Logistics fügt sich nahtlos in den Bereich Kontraktlogistik / E-Logistics ein. Umsetzung von strategischen Zielen Der Neuerwerb von Unternehmen unterstützt die Umsetzung von strategischen Zielen wie beispielsweise die internationale Expansion oder den Ausbau des Dienstleistungsspektrums. Mögliche andere Maßnahmen in diesem Zusammenhang sind Neugründungen, Eigenentwicklungen oder Kooperationen. Einer möglichen Akquisition geht eine detaillierte Markt- und Unternehmensanalyse voraus, bei der nur profitabel arbeitende Gesellschaften mit einer guten Managementstruktur in Betracht gezogen werden. Dabei spielt auch die Unternehmenskultur eine wichtige Rolle, die genauso analysiert und im Prozess der Eingliederung in die Unternehmensgruppe in Betracht gezogen werden muss. Integration auf mehreren Ebenen umgesetzt Die nach dem Börsengang erworbenen Gesellschaften wurden in den Monaten nach ihrer Akquisition zügig und konsequent in den Luxemburger Konzern eingegliedert. Dabei wurden geografische, organisatorische und personelle Synergien erschlossen und Marktpotenziale ausgeschöpft. Die beiden österreichischen Logistiker Quehenberger und Delacher wurden bereits sechs beziehungsweise vier Monate nach ihrer mehrheitlichen Aquisition im Dezember 2000 vollständig übernommen. Die Integration von Quehenberger ist bereits weitestgehend abgeschlossen, während die Integration der delacher+co Logis- 18 Rückblick tics Group Ende des ersten Quartals 2001 abgeschlossen sein wird. Auch auf der Management-Ebene spiegelt sich die ausgezeichnete Integrationskompetenz der Thiel Logistik wider. Mit dem neuen Konzern-Finanzvorstand Rodolphe Schoettel, Finanzvorstand der österreichischen delacher+co Logistics Group, wurde ein internationaler Fachmann aus den eigenen Reihen des Konzerns in den Verwaltungsrat berufen. Erleichtert wird die Integration besonders dadurch, dass ausnahmslos alle akquirierten Unternehmen ein ausgezeichnetes Management vorweisen und hohe Erträge erzielen, die mit einem guten Kundenstamm erwirtschaftet werden. Deshalb haben sie bereits zum Wachstum und Erfolg des Konzerns beitragen und werden dies auch zukünftig tun. 19 Rückblick Menschen bei Thiel Die Personalpolitik der Thiel Logistik AG orientiert sich am starken Wachstum und an der schnell fortschreitenden Internationalisierung des Unternehmens. Die Firmenstrategie ist konsequent an die Bedürfnisse der Kunden angelehnt. Das Personalmanagement des Konzerns leistet hier einen enormen Beitrag zu Produktivität und Qualität. Steigerung der Mitarbeiterzahl auf über 3500 Analog zum Wachstum des Konzerns stieg auch die Zahl der Mitarbeiter im Berichtszeitraum kontinuierlich an. Mit über 3500 Mitarbeitern an über 100 Standorten in Europa und in den USA ist die Thiel Logistik AG inzwischen zu einem Global Player geworden. Seit 1997 hat sich die Belegschaft damit mehr als verfünffacht. 1100 Mitarbeiter waren Ende 1999 im Unternehmen beschäftigt. Mit der Akquisition der Schweizer BTL-Gruppe sowie der Ley GmbH und der May GmbH im Vorfeld des Börsenganges erhöhte sich diese Zahl auf 1800. Ende 2000 gehörten 3500 Beschäftigte zur Thiel Logistik AG. Großen Anteil am Wachstum der Beschäftigtenzahl hatte vor allen Dingen der Erwerb der österreichischen Quehenberger Logistikgruppe und der delacher+co Logistics Group. Erfolgreiche Personalwerbung Die Geschäftsfelder der Thiel Logistik AG haben auch personell zum organischen Wachstum der Gruppe beigetragen. Besonders in den Bereichen HealthCare-Logistics und IT-Lösungen / E-Commerce wurde die Belegschaft im Berichtszeitraum verstärkt. Thiel konnte beispielsweise seine Mitarbeiterzahl im Bereich IT-Lösungen / E-Commerce auf insgesamt 400 erhöhen und manifestiert so seine Stellung als Anbieter von IT-gesteuerter Logistik. Da die Attraktivität der Thiel Logistik als Arbeitgeber hoch ist, kann der durch das Wachstum entstehende laufende Personalbedarf ausreichend gedeckt werden. Stock Options Die Thiel Logistik AG bietet für leitende Mitarbeiter der ersten drei Managementebenen einen Stock-Option-Plan an. Diese Mitarbeiter haben die Möglichkeit, jährlich Tranchen von Optionen zu erhalten. Der Ausübungspreis orientiert sich am aktuellen Marktpreis. Die erste Tranche wurde im Rahmen des Börsengangs aufgelegt. Zur Deckung des Plans wurde genehmigtes Kapital geschaffen. Die Ausgestaltung der Konditionen ist so gewählt, dass nach USGAAP keine ergebniswirksamen Buchungen erfolgen. Personal in ganz Europa Die Thiel Logistik AG sieht in der Qualifizierung und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter eine zentrale Investition in die Zukunft. Etwa 5 Prozent der Konzernbeschäftigten arbeiten in der Zentrale der Aktiengesellschaft in Luxemburg, in Deutschland sind knapp 30 Prozent der Mitarbeiter beschäftigt, circa 20 Prozent in der Schweiz und circa 40 Prozent in Österreich, die restlichen 5 Prozent verteilen sich auf Europa und die USA. 20 Rückblick Aus- und Weiterbildung Der Ausbau von Fachwissen und Führungsqualitäten wird von der Thiel Logistik AG als Basis für den Erfolg des Unternehmens und die hohe Motivation und Produktivität der Mitarbeiter gesehen. Kontinuierliche Fortbildungsmaßnahmen garantieren, dass die Qualifikation der Mitarbeiter wächst und die Basis für die hochwertigen Dienstleistungen der Thiel Logistik AG gesichert bleibt. Aus- und Weiterbildung stehen im Vordergrund der Personalentwicklung, um das gleichbleibend hohe Niveau der Mitarbeiter zu gewährleisten. Entwicklung der Mitarbeiter-Zahl Quelle: Thiel Logistik AG 21 Rückblick Personal und Management Das Wachstum des Konzerns erfordert einen kontinuierlichen Ausbau des Personals auch auf Management-Ebene, sowie die Anpassung der Aufgabengebiete an die Anforderungen des Unternehmens. Im Zuge der personellen Verstärkung wurde die Konzernleitung 2000 nach dem Börsengang um zwei Positionen erweitert. Riko Stärz (Jahrgang 1967) übernahm im Juli die Position des Chief Financial Officer (CFO). Der DiplomKaufmann Stärz blickt auf sieben Jahre Erfahrung im Investmentbanking bei der Landesbank RheinlandPfalz zurück, wo er unter anderem für internationale Refinanzierung, Syndizierung von Bonds und Aktien, Corporate Finance und Equity Capital Markets zuständig war. Anfang Dezember wurde das Management weiter personell verstärkt und Aufgabengebiete aufgeteilt. Die Bereiche Konzernstrategie, Akquisition und Integration im Management wurden durch Riko Stärz besetzt. Zum 1. Dezember 2000 übernahm Rodolphe Schoettel (Jahrgang 1962) die Position des Finanzvorstandes der Thiel Logistik AG von Riko Stärz. Mit Schoettel, Finanzvorstand der im August mehrheitlich erworbenen österreichischen delacher+co Logistics Group, wurde ein international erfahrener Finanzfachmann aus den eigenen Reihen des Konzerns für dieses Amt gewonnen. Eberhard Mathiak (Jahrgang 1953) ist seit April 2000 für den Geschäftsbereich Kontraktlogistik / E-Logistics zuständig. Der Experte auf dem Gebiet hochwertiger, komplexer Logistiklösungen verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Logistikbranche und hat sein umfangreiches Know-how in zahlreichen Führungspositionen sowohl auf nationalem als auch auf internationalem Terrain erworben. 22 Rückblick Im Juni hat Dipl.-Bankbetriebswirt Michael Fox (Jahrgang 1972) als Manager die Betreuung der Investor Relations übernommen. Er bringt entsprechende Erfahrung aus dem Investmentgeschäft und dem Fondsmanagement ein. Der wachstumsstarke Geschäftsbereich HealthCareLogistics wurde im vergangenen Jahr personell auf oberster Management-Ebene durch Klaus A. Hüttemann (Jahrgang 1947) verstärkt. Der Diplomwirtschaftsingenieur kann auf eine über 25-jährige Erfahrung in der Pharma-Branche verweisen; unter anderem war er bei einem der führenden Anbieter als Bereichsleiter Materialwirtschaft weltweit, als Leiter der Konzernrevision sowie als Geschäftsführer Finanzen / Administration tätig. 23 Rückblick Erfolgreichste Neuemission 2000 bezogen auf die Erstnotiz Die Aktie der Thiel Logistik hat ein äußerst erfolgreiches Jahr hinter sich. In einem turbulenten Börsenjahr konnte sich die Aktie gegenüber dem allgemeinen negativen Markttrend ausgezeichnet behaupten. Ausgehend von der Erstnotiz ist sie die beste Neuemission mit 197 Prozent Plus, außerdem kann sich die Aktie mit dem Prädikat der besten ausländischen Neuemission des Jahres am Neuen Markt schmücken. Gegenüber dem Emissionspreis ist die Thiel-Aktie mit einem Plus von 249 Prozent die dritterfolgreichste Neuemission des Jahres. Nur die Werte Umweltkontor und Biodata konnten bis Jahresende mit 348 bzw. 322 Prozent Plus gegenüber dem Ausgabepreis eine bessere Performance vorweisen. In einem Jahr, in dem zu Jahresende der durchschnittliche Verlust der 152 Börsenneulinge, von denen 89 Prozent am Neuen Markt notieren, bei 18 Prozent lag, hatte sich der Kurs der Thiel-Aktie gegenüber dem Gesamtmarkt außergewöhnlich gut entwickelt. Die Logistikaktien im Allgemeinen und Thiel Logistik im Besonderen trotzten dem Börsencrash, auch wenn sie sich gegen Ende des Börsenjahres dem negativen Trend nicht ganz entziehen konnten und unter Gewinnmitnahmen litten. Im Jahresverlauf konnte sich der Thiel-Wert meist besser als der Markt behaupten. Gegenüber den Indizes NEMAX All Share und NEMAX 50 notierte die Aktie im Verlauf des Jahres 2000 durchweg über den Vergleichswerten. Kursverlauf der Thiel Logistik AG im Vergleich Thiel Logistik AG NEMAX All Share NEMAX 50 Quelle: Deutsche Börse AG 24 Rückblick Die Kursphantasien der Anleger konnten durch die Wachstumschancen des Unternehmens in den Bereichen E-Commerce und HealthCare-Logistics sowie durch das enorme Outsourcingpotenzial, das in der Wirtschaft für Logistik vorhanden ist, angeregt werden. Die überzeugende Akquisitionsstrategie der Thiel Logistik unterstützte die positiven Erwartungen der Anleger. Durch Beteiligungen und Übernahmen baute der Konzern seine Marktpositionen in Wachstumssegmenten, besonders im HealthCare-Bereich, deutlich aus. Durch die exzellenten Geschäftszahlen stellt die Thiel Logistik AG ihre Profitabilität immer wieder eindrucksvoll unter Beweis. In einer Zeit, in der viele an der Börse notierte Unternehmen mit der Rücknahme von Prognosen und sogar Gewinnwarnungen schockierten, konnte Thiel seine Ziele und Planungen wiederholt übertreffen und ausgezeichnete Umsatz- und Ergebniszahlen vorlegen. Hervorragender Börsenstart Die Thiel-Aktie verzeichnet seit ihrem Börsenstart eine überaus hohe Nachfrage. Seit dem 20. März 2000 wird die Aktie am Frankfurter Neuen Markt gehandelt. Das Börsenklima im Vorfeld der Emission war von einer zunehmenden Unsicherheit gekennzeichnet. Trotzdem legte die Aktie der Thiel-Gruppe einen sehr guten Börsenstart auf das Frankfurter Parkett. 5,6 Millionen Stück einschließlich der vollständig ausgeübten Mehrzuteilungsoption von 800.000 Anteilen (also insgesamt 35 Prozent der 16 Millionen Gesamtaktien) werden derzeit gehandelt. Mit 36 Euro lag der Emissionspreis am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne von 30 bis 36 Euro. Die Erstnotiz lag mit 42,30 Euro um 17,5 Prozent über dem Ausgabekurs, in den ersten Tagen nach Börsenstart stieg die Aktie sogar auf 78,50 Euro. Im Laufe des Monats März ging der Wert zwar wieder auf unter 60 Euro zurück, verbesserte sich bis Ende April aber wieder auf fast 70 Euro. Am 25. Mai legte das Unternehmen die ersten Quartalszahlen vor, die den positiven Geschäftsverlauf widerspiegelten und den Aktienkurs steigen ließen. Mit dem Ausbau des Geschäftsbereiches HealthCare-Logistics im Juni konnte die Thiel Logistik AG die Kursphantasien der Anleger erneut anregen und den Aktienkurs erheblich steigern. Am 16. Juni wurde erstmalig die Kursmarke 80 Euro durchbrochen. Im Juni allein stieg der Kurs um 45 Prozent, und am 3. Juli durchbrach der Kurs erstmals die 100-Euro-Marke. Eine weitere Kursspitze wurde am 10. Juli 2000 mit 128 Euro erreicht, bevor die Thiel-Aktie zum Höhenflug im August ansetzte. Höchststand im August mit 212 Euro Am 22. August präsentierte die Thiel Logistik AG mit den Halbjahreszahlen ein Rekordergebnis und demonstrierte erneut ihre finanzielle Stärke und Profitabilität. Die höchst erfreuliche Kursentwicklung der Aktie hielt auch im Sommer an, und der Kurs der Aktie stieg kontinuierlich in einem insgesamt unbeständigen Marktumfeld. Allein im Juli legte der Titel um gut 30 Prozent und in den ersten beiden Augustwochen um 40 Prozent zu. Am 30. August 2000 erreichte die Aktie den Höchststand mit 212 Euro (auf Tagesschlusskursbasis). Getragen wurde diese Entwicklung durch den positiven Verlauf des Geschäftsjahres, die 25 Rückblick sehr gute Ertragsstärke der Unternehmensgruppe sowie die Umsetzung der Ziele Internationalisierung und Expansion. Mit dem Höchststand von 212 Euro konnte der Kurs seit dem Börsenstart am 20. März damit um 488 Prozent gesteigert werden. Im gleichen Zeitraum verzeichnete der Neue Markt Index NEMAX All Share einen Rückgang von mehr als 30 Prozent. Weiterhin hohes Niveau im Herbst Seit dem 18. September wird die Aktie im „Oberhaus“ des Neuen Marktes, dem NEMAX 50, notiert. Die Thiel-Aktie konnte innerhalb der kürzesten Frist nach der Börseneinführung bereits in den Index aufgenommen werden und stellte unter Beweis, dass sie zu den Top-Playern unter den Börsenwerten gehört. Auch in den unruhigen Börsentagen des Herbstes 2000 konnte sich die Aktie weiterhin hervorragend entwickeln und sich den negativen Tendenzen des Marktes widersetzen. Wie der gesamte Logistiksektor litt die Aktie im Oktober und November unter Gewinnmitnahmen und fiel auf ein Tief bei 120 Euro am 11. Oktober, konnte sich aber in den nächsten Börsentagen wieder auf ein Niveau um 160 Euro stabilisieren. Anfang Dezember übte die angespannte finanzielle Lage des Kunden „Deutscher Orden” Druck auf die Aktie aus, die am 4. Dezember einen saisonalen Tiefstand von 98 Euro (XETRA, auf Tagesschlusskursbasis) verzeichnete. Nach einer Stellungnahme des Unternehmens zur Situation der Kundenbeziehung steigerte sich das Kursniveau in den folgenden Tagen auf das Niveau um 135 Euro. In den folgenden Wochen bis Jahresende konnte sich der Kurs trotzdem dem Negativtrend des Neuen Marktes, der in dieser Zeit von Gewinnwarnungen und Rücknahme von Prognosen und Planungen charakterisiert war, nicht vollständig entziehen. Am Jahresende notierte der Wert bei 125 Euro und konnte eine Steigerung von 249 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis verbuchen. Damit ist die ThielAktie die erfolgreichste Neuemission des Jahres bezogen auf die Erstnotiz. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens betrug Ende 2000 knapp 2 Mrd. Euro; täglich wurden durchschnittlich 83.740 Thiel-Aktien an den deutschen Börsen gehandelt. 26 Rückblick Investor Relations Seit der Erstnotierung am 20. März steht die Aktie der Thiel Logistik AG im Blickpunkt des Interesses von Analysten und Investoren. Die ausgezeichnete Entwicklung der Geschäftslage und die hervorragenden Wachstumschancen des Unternehmens haben die anhaltend hohe Aufmerksamkeit von institutionellen und privaten Investoren erregt und zu kontinuierlichen Kaufempfehlungen geführt. Im Laufe des Jahres hat das Unternehmen die Beziehungen zu Analysten und Investoren aufgebaut, fortdauernd gepflegt und steht in ständigem Kontakt zu den Branchenanalysten. Anhaltende Kaufempfehlungen Die Aktie der Thiel Logistik AG ist von den führenden Investmentbanken in Studien und Researchberichten analysiert und durchgehend in allen Berichten zum Kauf empfohlen beziehungsweise als Outperformer eingestuft worden. Die anhaltenden Kaufempfehlungen der Analysten zeigen, dass das Wachstumspotenzial und die strategische Ausrichtung der Thiel-Gruppe verstanden worden sind. Folgende Investmentbanken und Institute haben bisher Studien zur Thiel Logistik AG veröffentlicht und die Aktie zum Kauf empfohlen: · A&A Actienbank · Bankhaus Julius Bär · Bankhaus Metzler · BHF-Bank · Crédit Agricole Indosuez Cheuvreux · Deutsche Bank · Dresdner Kleinwort Benson · Landesbank Rheinland-Pfalz · Kreissparkasse Köln · SES Research Mit weiteren Bankhäusern und Researchinstituten steht das Unternehmen wegen der Aufnahme zukünftiger Coverage in Verbindung. 27 Rückblick In den wichtigsten Branchen-Fonds vertreten Im Laufe des Börsenjahres hat der Kapitalmarkt mit der Auflegung diverser Logistikfonds auf das große Interesse an der Logistikbranche und dem anhaltenden Boom des Sektors reagiert. Als das größte Unternehmen der Branche am Neuen Markt und als Outperformer ist die Aktie der Thiel-Gruppe in den wichtigsten Branchenfonds vertreten. · ABN-AMRO Logistik-Aktienfonds · Activest Logistik World · BNP Paribas Logistik Zertifikat · Commerzbank Global Logistics Select Zertifikat · Deutsche Bank Logistik-Fonds· · DIT-Logistics & Services Investmentfonds · Postbank Logistik-Fonds · Société Générale World Logistics Zertifikat · West LB e-Logistic-Select-Zertifikat · Union Investment UniSektor Mobil-Fonds Präsentation von hervorragenden Zahlen Am 25. Mai 2000 veröffentlichte die Thiel Logistik AG die ersten Quartalszahlen nach dem Börsengang und diskutierte die Quartalsergebnisse im Rahmen einer Telefonkonferenz mit den Branchenanalysten. Die ausgezeichneten Halbjahreszahlen des Konzerns und die Übernahme der österreichischen delacher+co Logistics Groups wurden am 22. August anlässlich der HalbjahresAnalystenkonferenz in Frankfurt präsentiert. Mehr als 40 Branchenanalysten waren anwesend, als der Verwaltungsrat unter Vorsitz von Günter Thiel die Ergebnisse des ersten Halbjahres darlegte und analysierte. Auch zu den Ergebnissen nach Ende des dritten Quartals bot die Thiel Logistik den Branchenanalysten den Service einer Telefonkonferenz an, um am 15. November den Neunmonatsbericht anlässlich seiner Veröffentlichung zu diskutieren. 28 Rückblick Internationale Roadshows Die anhaltend guten Nachrichten aus dem Unternehmen, die positive Entwicklung des Aktienkurses und die ausgezeichneten Zukunftsperspektiven der Thiel Logistik AG haben bei deutschen, europäischen und außereuropäischen Anlegern großes Interesse am Thiel-Wert hervorgerufen. Die Kontakte zu Analysten und Investoren, die im Vorfeld des Börsengangs initiiert wurden, werden seitdem intensiviert und gepflegt. Unter anderem investierten Anleger aus Großbritannien, Italien, Schweiz, Japan und den Vereinigten Staaten in das Unternehmen. Das Management der Thiel Logistik AG setzte nach der Präsentation der Halbjahreszahlen Ende August die Besuche bei internationalen Investoren mit einer Roadshow in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Holland, Japan und den USA fort. Viele institutionelle Investoren zeigten ihr Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und seiner Aktie durch starke Ankäufe des Wertes. Aufnahme in den NEMAX 50 Am 8. August 2000 veröffentlichte die Deutsche Börse AG die neue Zusammensetzung der Indizes. Zum 18. September konnte die Thiel Logistik AG – knapp sechs Monate nach dem Börsenstart – in das Oberhaus des Neuen Marktes, den NEMAX 50, aufrücken. Der Index fasst die fünfzig größten Werte des Neuen Marktes hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz zusammen. Die Aufnahme in den Index war umso bemerkenswerter, als sie innerhalb der kürzesten Zeit nach Börsenregeln erfolgte. 29 Rückblick Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit Pressekonferenzen national und international Am 22. August 2000 fand in Frankfurt die Halbjahres-Pressekonferenz statt. Knapp fünf Monate nach dem Börsengang erläuterte der Verwaltungsrat den zahlreich erschienenen Journalisten der Wirtschafts-, Finanz- und Fachpresse die Ergebnisse des ersten Halbjahres, die Übernahme der österreichischen delacher+co Logistics sowie die Strategien für die Zukunft und den weiteren Ausbau des Konzerns. Mit den österreichischen Töchtern Quehenberger und delacher+co präsentierte sich die Thiel Logistik AG außerdem am 25. September in Wien der österreichischen Fach- und Wirtschaftspresse. Zu den angesprochenen Themen, die ein besonderes Interesse fanden, zählten unter anderem die Marktposition der drei Gesellschaften im Alpenraum sowie die geplante Expansionsstrategie in dieser Region. Aufgrund des Erfolgs der Pressekonferenzen sind weitere Veranstaltungen sowohl in verschiedenen Ländern als auch für die einzelne Geschäftsbereiche geplant. Günter Thiel und Riko Stärz (v.r.n.l.) bei der Pressekonferenz am 22. August 2000 in Frankfurt 30 Medienkontakte ausgeweitet Im Laufe des Geschäftsjahres hat sich die Thiel Logistik – nicht nur aufgrund der hervorragenden Entwicklung des Aktienkurses – auch in der Wirtschaftsund Fachpresse eine Position in der vordersten Reihe der Unternehmen erarbeitet, die im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen. Dies wurde durch die kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der AdHoc-Publizität sowie durch Pressemeldungen, Fachberichte und Meinungsbeiträge in der Wirtschafts- und Fachpresse getragen. Günter Thiel, Vorsitzender des Verwaltungsrates, hat im Laufe des Geschäftsjahres eine Reihe von Interviews für TV, Radio und im Rahmen von Besuchen bei führenden Wirtschaftsmedien absolviert und dabei das Unternehmen Thiel Logistik AG, seine Dienstleistungen und seine Zukunftsvisionen vorgestellt. Diese erfolgreiche Arbeit wird zukünftig mit einem verstärkten Personalaufwand in Bereich Public Relations fortgesetzt werden, um auch weitere Aktivitäten wahrzunehmen und dem erhöhten Bedarf der Öffentlichkeit an Informationen zu befriedigen. „Die Zukunft hat viele Namen. Für den Schwachen ist sie das Unerreichbare, für den Furchtsamen ist sie das Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance.“ Victor Hugo Ausblick 31 Ausblick Überblick Januar / Februar 2001 Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2000 setzte die Thiel Logistik AG zu Beginn des Jahres 2001 den Erfolgskurs fort. Mit der Übernahme eines Aktienpaketes aus dem Bestand der Altaktionäre demonstrierte das Management des Unternehmens Anfang Januar sein Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit und das Wachstum der Gruppe. Die Aktien stammen aus dem Besitz der Industrial Performace S.A.. Im Januar schloss die Thiel Logistik AG die Eingliederung der im Geschäftsjahr 2000 erworbenen österreichischen Logistikunternehmen Quehenberger und Delacher erfolgreich ab. Die Übernahme der Restanteile an der Quehenberger Logistikgruppe (49 Prozent) und der delacher+co Logistics Group (30 Prozent) wurden noch im Dezember 2000 wirksam. Damit konnten die Gesellschaften schon sechs beziehungsweise vier Monate nach der mehrheitlichen Übernahme vollständig in die Thiel-Gruppe eingegliedert werden. Im Geschäftsjahr 2000 fielen daher keinerlei Anteile Dritter für den Beitrag von Quehenberger zum Konzernumsatz und -ertrag der Thiel Logistik AG an. Der Kursverlauf der Thiel-Aktie war im Januar von einer großen Volatilität geprägt. Vom Kurs am Jahresende von 125,80 Euro (am 31.12. auf Tagesschlusskursbasis) fiel der Kurs bis zu einem Tiefpunkt von 90,10 Euro am 8. Januar 2001. Grund war vor allem das negative Börsenumfeld in den USA, das sich auch auf den deutschen Aktienmarkt auswirkte. Innerhalb des Januars steigerte sich der Wert aber durch die positiven Nachrichten aus dem Unternehmen wieder bis auf fast 170 Euro. Zu diesen Nachrichten gehörten, neben dem Abschluss der Integration von Quehenberger und Delacher, die Anteilserhöhung des Managements und die Beilegung des Rechststreits mit der Compaq Computer GmbH. Die Forderung der Compaq Computer GmbH in Höhe von 4,3 Mio. Euro an die Tochtergesellschaft Ley GmbH, die im Emissionsprospekt der Thiel Logistik als ein etwaiges Risiko ausgewiesen ist, existiert mit der Beilegung des Rechtsstreits nicht mehr. Beide Unternehmen haben ihre Auseinandersetzung durch einen Vergleich beigelegt. Die für den Rechtsstreit gebildeten Rücklagen wurden aufgelöst und wirken sich positiv auf das Ergebnis der Ley GmbH aus. Die Mitglieder des Verwaltungsrates Günter Thiel, Dietmar Ley sowie der CFO Rodolphe Schoettel waren im Januar und Februar mit verschiedenen Banken auf Investorenveranstaltungen in den USA, Großbritannien, Spanien und Deutschland unterwegs. Insgesamt wurden bis jetzt fast 500 Investoren auf Veranstaltungen und Konferenzen kontaktiert. 32 Ausblick Prognose Die hervorragenden Ergebnisse des Geschäftsjahres 2000 und die ausgezeichnete Geschäfts- und Auftragslage in allen Geschäftsbereichen der Thiel Logistik AG rechtfertigen es, auch an die kommenden Jahre hohe Erwartungen hinsichtlich Umsatz- und Ertragsstärke zu stellen. Die Geschäftsergebnisse 2000 haben die Finanzplanung für dieses Jahr weit übertroffen. Die Aussichten für die nächsten Jahre erfordern, dass die bisherige Finanzplanung für die Jahre 2001 bis 2003 deutlich nach oben korrigiert wird. Hohe Planungssicherheit durch langfristige Kundenbeziehungen Die Finanzplanung der Thiel Logistik AG beruht größtenteils auf Einnahmen, die durch langfristige Kundenbeziehungen bereits gesichert sind. Als Dienstleister, der für das Logistik-Outsourcing seiner Kunden verantwortlich ist, ist Thiel in einer Tiefe in die Prozessabläufe der Kunden involviert, die großen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des Kunden hat, da sie sich in einem hohen Maß in das Unternehmen selbst sowie in seine Lieferanten- und Produzentenbeziehung einschaltet. Das bedingt, dass die Entscheidung eines Unternehmens für einen Logistiker als Outsourcing-Dienstleister auf langfristiger Basis getroffen wird. Für die Thiel Logistik stellen diese dauerhaften Kundenbeziehungen sicher, dass ein großer Teil der geplanten Umsätze und Erträge langfristig in die Finanzplanung miteinbezogen werden kann. Dies erhöht die Prognostizierbarkeit der Finanzplanung. Ergebnis wächst weiter stärker als Umsatz Auch für die kommenden Jahre erwartet die Thiel Logistik AG ein überproportionales Ergebniswachstum. Die zuletzt akquirierten Unternehmen, die bis jetzt noch geringe Margen zum Konzerngeschäft beitragen, werden durch Neuorientierung auf ertragsstärkere Geschäftsfelder in den nächsten Jahren ihre Margen erhöhen können. Die entstehenden Synergien werden sich dabei positiv auf das Gesamtgeschäft des Konzerns auswirken. Fokussierung auf Geschäftsfelder mit hohen Margen Getragen wird die aussichtsreiche Entwicklung des Unternehmens von der Expansion in den wachstums- und margenstarken Geschäftsfeldern. Thiel Logistik wird sich auch zukünftig verstärkt auf Geschäftsfelder konzentrieren, die hohe Margen erwirtschaften. Das sind die HealthCare-Logistics, IT-Lösungen / E-Commerce und Reverse Logistics (Siehe auch Kapitel „Strategie“). Für Reverse Logistics geht Thiel davon aus, dass der neue Geschäftsbereich Margen von über 10 Prozent beitragen wird. Im Bereich HealthCare werden sogar Margen von bis zu 15 Prozent erwartet. Ebenso sind die Umsätze aus Kooperationen im IT-Bereich wie diejenige mit „i2 Technologies”, Weltmarktführer für Software für Supply-Chain-Management, nicht in den Finanzplanungen enthalten. Von diesen Feldern erwartet Thiel in den nächsten Jahren noch einen substantiellen Beitrag zu Umsatz und Gewinn. 33 Ausblick Beitrag von Consulting-Dienstleistungen steigt Der Anteil von Consulting-Dienstleistungen wird in den einzelnen Geschäftsfeldern in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen. Hochwertige Beratungsdienstleistungen sind die Grundlage, um erfolgreiche OutsourcingProjekte zu planen und zu implementieren. Auch führende Unternehmensberatungen haben erkannt, welche Bedeutung innovative Logistik und das Auslagern von Logistikdienstleistungen für die Rationalisierung in Unternehmen haben und welche Kosten-Flexibilitäts- und Qualitätsverbesserungen durch innovative Logistik erzielt werden können. Logistik-Consulting ist dabei, sich als ein neues Gebiet in Unternehmensberatungen zu etablieren. Außerdem wird der Bedarf nach einer kombinierten Logistik- und Softwareberatung erkannt, denn hochwertige Logistik ist ohne den Einsatz innovativer Softwarelösungen nicht möglich. HealthCare bleibt weiter Highflyer In den nächsten Jahren plant Thiel, die Anzahl seiner regionalen Multi-UserDienstleistungszentren in Deutschland zu steigern. Mit der dadurch erzielten Abdeckung können vermehrt Gesundheitseinrichtungen mit logistischen Dienstleistungen versorgt werden. Der fortgesetzte Ausbau der Dienstleistungspalette in diesem Segment wird die Erhöhung der Marktanteile des Unternehmens unterstützen. Der Markt für HealthCare-Logistik in der Schweiz und Österreich kann durch die im Berichtszeitraum erworbenen Tochtergesellschaften BTL, Quehenberger und Delacher zukünftig erschlossen werden. Vom Geschäftsbereich HealthCare-Logistics erwartet sich die Thiel-Gruppe in den nächsten Jahren die höchsten Wachstumsraten innerhalb des Konzerns und die höchsten EBIT-Margen. In den nächsten sieben bis zehn Jahren soll die HealthCare-Logistics bis zu 50 Prozent des Konzerngeschäfts abdecken. Reverse Logistics wird größeren Beitrag leisten Das Geschäftsfeld Reverse Logistics wird innerhalb des Geschäftsbereichs Kontraktlogistik / E-Logistics zukünftig einen größeren Beitrag zum Konzernumsatz und -ertrag leisten, die Höhe der Beiträge kann noch nicht konkretisiert werden und ist in den Finanzplanungen der nächsten Jahre nur zum Teil enthalten. Aufgrund der Zusammensetzung der Dienstleistungen innerhalb des Feldes Reverse Logistics (Beratungsdienstleistungen, IT-Lösungen) werden für die Erträge allerdings hohe Margen prognostiziert. Erste Beratungsprojekte laufen bereits mit einigen namhaften Hardware-Anbietern in der Schweiz. Der Markt für Reverse Logistics bietet ein enormes Potenzial, das es noch zu erschließen gilt. Fortsetzung von Internationalisierung und Expansion Die Umsetzung der strategischen Ziele Expansion und Internationalisierung ist noch nicht abgeschlossen. Die Thiel Logistik AG wird auch weiterhin neue nationale und internationale Märkte für ihre Dienstleistungen erschließen. Die Integration von neuerworbenen Tochtergesellschaften ist bisher äußerst erfolgreich und meist schneller als erwartet umgesetzt worden. Diese positiven Erfahrungen haben das Unternehmen bestärkt, den bisher eingeschlagenen Kurs konsequent fortzusetzen. 34 Ausblick Forschung und Entwicklung In den kommenden Jahren will die Thiel Logistik AG verstärkt in die Weiterentwicklung ihrer Software-Produkte investieren. Die E-Logistik-Plattform LBASE beispielsweise bietet ein modulares System zur weitgehenden Automatisierung von E-Commerce-Abläufen. So wird die komplette Wertschöpfungskette von der Bestellung bis zur Auslieferung unternehmensübergreifend abgebildet und koordiniert. Mit dieser Plattform verfügt Thiel über eine Komplettlösung im Segment E-Commerce, die es für die Zukunft in wachsende Marktanteile umzusetzen gilt. Wie bisher wird die Thiel Logistik AG auch bei bestehendem Bedarf der Industrie die Entwicklung und Weiterentwicklung von Produkten und Anlagen im Bereich Kontraktlogistik und Value-Added-Services fortsetzen, um Rationalisierungspotenziale verstärkt auszuschöpfen. Die Entwicklung und Ausarbeitung von Logistik-Konzepten wird von Thiel durch die Unterstützung von Diplomarbeiten und Dissertationen gefördert und ist eine Maßnahme im Bereich des Hochschulmarketings, um über den Kontakt zu Hochschulen und Instituten qualifizierte potenzielle Mitarbeiter anzusprechen und zu gewinnen. 35 Ausblick Mögliche Risikofaktoren Wie jeder Markt, der einem ständigen Wandel und steigenden Anforderungen unterworfen ist, birgt der Logistikmarkt in sich und für die Unternehmen, die dort agieren, gewisse Risiken. Verstärkte Marktkonzentration Die wachsende Komplexität logistischer Dienstleistungen, der internationale Wettbewerbsdruck und die steigenden Kundenanforderungen werden zu einem Konzentrationsprozess im Logistikmarkt führen, der einen verstärkten Druck auf die Anbieter erzeugen wird. Die Thiel Logistik AG sieht sich aufgrund ihrer Position als einer der größten Anbieter und aufgrund ihrer hohen Ertragsstärke und ihrer Profitabilität in einer ausgezeichneten Marktposition. Sie wird aus diesem Konzentrationsprozess weiterhin als eines der führenden Unternehmen hervorgehen. Juristische Auseinandersetzungen Weder die Thiel Logistik AG noch eine ihrer Tochtergesellschaften sind zurzeit von juristischen Auseinandersetzungen oder Gerichtsverfahren betroffen, welche Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens haben könnten. Zum Zeitpunkt des Börsenganges war die Thiel Logistik mit ihrer Tochtergesellschaft Ley GmbH in eine juristische Auseinandersetzung mit der COMPAQ Computer GmbH, München, involviert. Beide Parteien haben sich im Januar 2001 mit einem Vergleich geeinigt. Kundenabhängigkeit Dienstleister und Kunde stehen in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis. Der Wegfall eines oder mehrerer großer Kunden kann Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens haben. Die Thiel Logistik AG ist in den verschiedensten Bereichen von Industrie, Handel und Gesundheitswesen tätig. Ihre Kundenbasis ist damit breit gestreut, was die Abhängigkeit von einzelnen Kunden reduziert, obwohl zum Kundenstamm im Gesundheitswesen auch größere Einzelkunden gehören. Die zehn größten Kunden erreichten 1999 lediglich einen Umsatzanteil von unter 20 Prozent, 2000 erreichten die 20 größten Kunden nur knapp 10 Prozent des Gesamtumsatzes. Anfang Dezember 2000 setzten Gerüchte um die eventuelle Zahlungsunfähigkeit des Deutschen Ordens, einer Trägergesellschaft für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen und Kunde der Thiel Logistik AG im Geschäftsbereich HealthCare-Logistics, die Thiel-Aktie unter Druck. Allerdings erwirtschaftete der Geschäftsbereich HealthCare-Logistics im Berichtszeitraum lediglich 10 Prozent seines Umsatzes mit dem Deutschen Orden. Das entsprach einem Anteil von unter einem Prozent am Konzernumsatz. Die Thiel Logistik spricht in allen Geschäftsfeldern eine breite Kundenbasis an. 36 Ausblick Hoher Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern Innovative Dienstleistungen erfordern den Einsatz von hochqualifiziertem Personal. Um das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen, muss auch die Personalbasis permanent erweitert werden. Neben der Gewinnung von neuen Mitarbeitern werden auch die bereits im Unternehmen tätigen Führungskräfte und Mitarbeiter mit Personal- und Managementbeteiligungsprogrammen an das Unternehmen gebunden. Besonders im Bereich Logistik-Fachpersonal und Software-Entwickler gilt es in der Zukunft verstärkt, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Thiel Logistik AG ist – verstärkt durch die größere Öffentlichkeit des Börsengangs – ein attraktiver Arbeitgeber. Das Unternehmen hat bereits frühzeitig Initiativen ergriffen, Kontakte zu Hochschulen und Instituten aufzubauen, um potenzielle Mitarbeiter anzusprechen. Internationalisierung und Expansion Die starke Expansion der vergangenen Jahre bindet auch Kapazitäten im Managementbereich. Hier muss ein Integrationsaufwand geleistet werden, der personelle und finanzielle Ressourcen beansprucht. Diesen Risiken begegnete die Thiel Logistik AG unter anderem mit der Neuformierung der Konzernleitung: Mit Riko Stärz, der bei der Thiel Logistik AG bereits an der erfolgreichen Integration neuerworbener Unternehmen mitgewirkt hat, ist die Fortsetzung der guten Integrationserfolge gewährleistet. Seit Anfang Dezember ist Stärz in 37 Ausblick der Konzernleitung für die Aufgabengebiete Akquisitionen, Unternehmensintegration und strategische Planung verantwortlich. Auch beim Eintritt in neue Märkte muss sich die Aktiengesellschaft Risiken stellen: Regional und international besteht eine Abhängigkeit zu den vor Ort bestehenden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die nicht immer die Vorraussetzungen für effizientes Wirtschaften darbieten. Volatilität des Neuen Marktes Der Neue Markt ist charakterisiert durch einen hohen Schwankungsbereich der Wertpapierkurse. Die Aktie der Thiel Logistik AG ist durch die hohe Ertragsstärke des Unternehmens von Analysten und Marktbeobachtern immer wieder als einer der Qualitätstitel unter den Aktien des Neuen Marktes eingestuft worden. Im Zuge des turbulenten Börsenjahrs 2000 hat sich die Aktie nicht immer dem Abwärtstrend des Gesamtmarktes entziehen können und litt unter Gewinnmitnahmen. Im Zuge des Konzentrationsprozesses des Neuen Marktes werden diejenigen Titel, die profitabel sind und Gewinne erwirtschaften, gestärkt hervorgehen. 38 Die Thiel Unternehmensgruppe „Die wichtigste geschäftliche Stärke, und eigentlich die einzige, ist der Vorsprung.“ Walther Rathenau 39 Die Thiel Unternehmensgruppe Strategische Ausrichtung und Unternehmensziele Die Thiel-Gruppe agiert in einem Wachstumsmarkt, der gekennzeichnet ist durch große Dynamik und ständige Veränderungen. Zunehmende Internationalisierung, größerer Wettbewerbsdruck und dadurch wachsende Kundenanforderungen bedingen, dass Wirtschaftsunternehmen auch im Bereich Logistik neue Rationalisierungsstrategien suchen. Die Thiel Logistik AG begegnet diesen Anforderungen mit einer permanenten Weiterentwicklung ihrer logistischen Dienstleistungen, der Ausweitung der bestehenden Servicepalette und der Erschließung neuer Märkte. Diese Ziele standen und werden auch zukünftig im Mittelpunkt der strategischen Ausrichtung der Unternehmensgruppe stehen. Starkes organisches Wachstum, nationale und internationale Expansion sowie der Ausbau von Fachkompetenz und Mitarbeiter-Know-how sind Maßnahmen, diese Ziele zu erreichen. Sie wurden bereits erfolgreich in die Wege geleitet und werden auch zukünftig weiterverfolgt. Durchdringung der Wertschöpfungskette Durch innovative Logistik können alle Prozessabläufe innerhalb der Wertschöpfungskette eines Produktes vom Vorlieferanten über den Hersteller bis zum Endkonsumenten entscheidend verbessert werden. Nur durch Transparenz und Durchgängigkeit der Material-, Informations- und Warenströme in allen Gliedern der Wertschöpfungskette kann diese gesteuert und optimiert werden. Logistik als externes Steuerungsinstrument innerhalb der Produktionskette erschließt neue Rationalisierungspotenziale. Je tiefer der Logistikdienstleister in die Planung und Implementierung der Produktions- und Lieferprozesse eingebunden ist, desto größer sind die Vorteile, die durch Qualitätsverbesserung, Kostenreduzierung und höhere Flexibilität erzielt werden können. Weiterer Ausbau einer starken Marktposition Die Thiel Logistik AG verfügt mit ihrem Konzept der ganzheitlichen , IT-gesteuerten Logistik über eine starke Marktposition. Der Ansatz, Prozessketten vom Lieferanten über den Produzenten bis hin zum Endverbraucher durch durchgehende Analyse, Gestaltung und Steuerung der Logistik zu optimieren, unterscheidet sie von ihren Mitbewerbern. Dieses Konzept ermöglicht es immer mehr Unternehmen, ihre Logistik in wachsendem Ausmaß auszulagern und damit verstärkt Rationalisierungspotenziale zu erschließen. Es stellt das Fundament dar, um zukünftig die Marktposition auszubauen, neue Branchen zu erschließen und die Kundenbasis zu erweitern. Schaffung eines europäischen Logistikstandards Thiel verfügt mit dem ganzheitlichen Konzept der Prozessanalyse, -gestaltung und -implementierung von Logistikabläufen, der Durchdringung der Wertschöpfungskette, seiner Branchenkompetenz, seinem Innovationsvorsprung in Zukunftsmärkten wie der HealthCare-Logistics und nicht zuletzt seiner europäischen Präsenz über die besten Grundlagen, Standards im Markt für Logistikdienstleistungen zu setzen. Die Durchdringung des Logistikmarktes und die Schaffung von Produkt- und Servicestandards für die wichtigsten Branchen sind die erklärten Ziele des Unternehmens. 40 Die Thiel Unternehmensgruppe Ausbau von Zukunftsmärkten HealthCare Der Markt für Logistikdienstleistungen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ist ein Feld, das über ein enormes Marktpotential verfügt, aber bis jetzt nur ansatzweise erschlossen ist (siehe Seite 10ff, Markt für HealthCare). Mit ihrem Konzept des Multi-User-Dienstleistungszentrums (MUD) verfügt die Thiel Logistik AG über einen Innovationsvorsprung, der in wachsende Marktanteile umgesetzt werden soll. Die Mittel dazu sind eine breite Kundenbasis von Institutionen und Trägergesellschaften in diesem Bereich, die Erweiterung des Dienstleistungsangebotes für HealthCare-Logistics sowie Stärkung des Geschäftsbereiches durch Akquisitionen und Erschließung neuer geografischer Märkte. Reverse Logistics Mit dem Bereich Reverse Logistics eröffnet sich ein Markt, der nach vorsichtigen Schätzungen im Jahr 2003 europaweit mindestens 30 Milliarden Euro für die Elektro- und Elektronikbranche betragen wird. Thiel Logistik ist eines der ersten Unternehmen, die das Potenzial dieses Marktes erkannt haben, Lösungen für die Rückführung von Elektrik- und Elektronikgeräten anbieten und über die erforderliche europäische Logistik-Infrastruktur verfügen. E-Commerce Der zunehmende Handel über das Internet bedingt einen wachsenden Bedarf an innovativer Logistik. Das sogenannte E-Fulfilment, d.h. die Gewährleistung, dass eine Bestellung über das Internet ohne Verzögerung und in der gewünschten Art und Weise zum Kunden geliefert wird, ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen E-Commerce. Hier hat Thiel die Möglichkeit, den gesamten Prozess von der Bestellung bis zur Auslieferung mit logistischer Koordinierung der Daten-, Waren- und Geldströme zu begleiten und weitestgehend zu automatisieren. Damit ist die Thiel Logistik AG in diesem Marktsegment hervorragend positioniert und wird zukünftig seine Kundenbasis weiter ausbauen. Andere strategische Ziele in diesem Bereich sind die Weiterentwicklung von Komponenten wie Workflow-Systeme und EAI (Enterprise Application Integration). Internationalisierung Der weitere Ausbau der bestehenden europäischen Strukturen des Konzerns ist ein Ziel, das die Thiel Logistik AG mit den im Jahr 2000 erfolgten Neuerwerbungen bereits umzusetzen begonnen hat. Der Ausbau der Position im Alpenraum und in Mittel- und Osteuropa wird fortgesetzt werden. Außerdem soll Südeuropa verstärkt als Markt für innovative, komplexe Logistikleistungen erschlossen werden. Dabei konzentriert sich Thiel auf Wachstumsmärkte mit einem noch geringen Outsourcinggrad, die in den kommenden Jahren einen wachsenden Bedarf an hochwertigen Logistikdienstleistungen haben werden. Durch die internationale Expansion werden Synergiepotenziale erschlossen sowie die neuen Tochtergesellschaften durch eine erweiterte Servicepalette 41 Die Thiel Unternehmensgruppe und das Angebot hochwertiger Logistikdienstleistungen aufgewertet. Die Internationalisierung über Europa hinaus ist ein weiteres Ziel der Thiel Logistik AG. Akquisition von starken Partnern Die Erweiterung der internationalen Strukturen des Konzerns und der Ausbau von margenstarken Geschäftsbereichen werden auch zukünftig durch die Übernahme und Integration von Unternehmen umgesetzt werden. Dabei liegt der Fokus der Thiel Logistik AG darauf, profitable Partner zu erwerben, die über eine exzellente Managementkompetenz, einen ausgezeichneten Kundenstamm und eine hohe Umsatz- und Ertragsstärke verfügen. Sie ergänzen die Thiel-Gruppe und setzen das hohe Wachstum des Konzerns auch in der Zukunft fort. Vorreiter für eine „neue“ Logistik Mit der Ausrichtung der Thiel Logistik AG auf hochwertige, komplexe Systemlogistik demonstriert das Unternehmen seine Innovationsbereitschaft und Zukunftsorientierung. Das Wachstum von margenstarken Bereichen durch die Erschließung neuer Märkte, Ausbau von bestehenden Geschäftsfeldern sowie nationale und internationale Expansion zielen auf die Verschiebung des Schwerpunktes der Dienstleistungen auf die Ebenen 4 bis 5. Innerhalb der nächsten Jahre soll die Umsatzverteilung des Konzerns die Konzentration auf Supply-Chain-Management und E-Logistics widerspiegeln. Bei einem gleichzeitigen absoluten Umsatzwachstum aller vier Geschäftsbereiche werden diese Thiel bietet heute Dienstleistungen in der Spannbreite der Ebenen 3 bis 5 an. Die Verschiebung des Schwerpunktes auf die Ebenen 4 bis 5 ist strategisches Ziel. ME = Managementebene Quelle: Thiel Logistik AG 42 Die Thiel Unternehmensgruppe eine unterschiedlich starke Rolle im Konzern spielen: Die Geschäftsbereiche HealthCare-Logistics und IT-Lösungen / E-Commerce werden ihren Anteil am Umsatz von 6 beziehungsweise 4 Prozent (1999) auf 25 bzw. 16 Prozent erhöhen, während die Geschäftsbereiche Kontraktlogistik / E-Logistics und ValueAdded-Service ihren Anteil von 63 beziehungsweise 27 Prozent (1999) auf 37 beziehungsweise 22 Prozent (2002) verringern werden, obwohl diese Bereiche effektiv stark wachsen. Zukunftssicherung durch Investition in Fortschritt Die Thiel Logistik AG weiß, dass die Investition in zukunftsorientierte Produkte, Dienstleistungen und Märkte, die exzellente Positionierung des Unternehmens Verschiebung des prozentualen Anteils am Gesamtumsatz des Konzerns zwischen den Geschäftsbereichen Kontraktlogistik / E-Logistics Value-Added-Services IT-Solutions / E-Commerce HealthCare Logistics Quelle: Thiel Logistik AG unterstützen wird. Die Automatisierung des Online-Prozesses durch den Einsatz und die Integration von innovativen Software-Systemen, der Ausbau des Dienstleistungsangebots in den Bereichen HealthCare und Reverse Logistics sind wichtige Ziele auf diesem Weg. Der Einsatz von qualifiziertem und geschultem Personal ist die Voraussetzung dafür. Thiel Logistik legt deshalb sein besonderes Augenmerk auf die Rekrutierung, Aus- und Fortbildung von qualifizierten Mitarbeitern als Investition in die Zukunft des Unternehmens. 43 Die Thiel Unternehmensgruppe HealthCare-Logistics – Geschäftsbereich mit glänzender Zukunft „Ganzheitliche Logistiklösungen für Kliniken, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime“ – mit diesem innovativen Konzept zeigt sich der Geschäftsbereich HealthCare-Logistics seit seiner Gründung äußerst ertrags- und margenstark. Dieses Geschäftsfeld der Unternehmensgruppe ist von Dynamik und Wachstum geprägt. Grund genug, die Erwartungen an das HealthCareTeam der Thiel Logistik AG auch zukünftig hoch anzusetzen. Enormes Marktpotenzial Die Optimierung der Gesamtlogistik kann den Gesundheitseinrichtungen 20 bis 25 Prozent ihrer Logistikkosten einsparen, was einem Einsparpotenzial von bis zu sieben Prozent der Gesamtkosten eines Krankenhauses entspricht. Allein der Markt für Krankenhauslogistik hat in Deutschland ein Volumen von 22 Milliarden Mark. Da zur Zeit noch über 96 Prozent der Logistikdienste von den Krankenhausträgern selbst gemanagt werden, ist das Auslagerungspotenzial des Logistikmarktes für Gesundheitseinrichtungen enorm. Ganzheitliches Konzept Mit dem ersten und bisher einzigartigen ganzheitlichen Konzept für Logistik in Gesundheitseinrichungen, dem sogenannten Multi-User-Dienstleistungszentrum, ist die Thiel Logistik AG mit ihrem Geschäftsbereich HealthCare-Logistics Vorreiter in diesem Segment und verfügt über eine ausgezeichnete Marktposition. Das Konzept der HealthCare-Logistics beinhaltet: · Consultingdienstleistungen (Prozessanalyse inklusive Schwachstellen- und · · · · Durchführbarkeitsanalyse für Stoff- und Warenströme) · Prozessoptimierung und –implementierung mittels IT-Lösungen · Entsorgung, Abfall- und Gefahrstoffmanagement · Umweltmanagement · Lagermanagement und Bestandsführung · Stoff- und Materialstromwirtschaft · Facility Management Dienstleistungspalette ausgebaut Die Thiel-Gruppe hat sich mit ihrem umfassenden Angebot als Full-ServiceProvider für Logistikdienstleistungen im Gesundheitswesen eine starke Marktposition erobert und diese Position konsequent ausgebaut. Kontinuierlich gestärkt wurde dieses Geschäftsfeld durch Firmenerwerbungen im vergangenen Geschäftsjahr. Zu den Akquisitionen zählen hier: · DORNER EDV-Systeme GmbH, Müllheim (EDV-Spezialist zur Prozess-Optimie· rung in medizinischen Labors) · HC FACSYS GmbH, Köln (z.B. Dienstleistungen im Bereich Zentralsterilisation, · Medizintechnik, IT-Services) 44 Die Thiel Unternehmensgruppe Umsatz / EBIT HealthCare-Logistics 1999 2000 · HC LOGSYS GmbH, Köln (IT-gesteuerte Logistikkonzepte für den HealthCare-· · Bereich) Mit den neuen Tochtergesellschaften konnte die HealthCare-Logistics ihre Servicepalette deutlich ausbauen. Die fortschreitende Internationalisierung des Konzerns durch den Erwerb der Schweizer BTL-Gruppe und die neuen österreichischen Tochtergesellschaften Quehenberger und Delacher bieten zudem die Basis dafür, zukünftig die Logistik-Dienstleistungen auch Gesundheitseinrichtungen im Alpenraum anzubieten und auch dort am Markt für HealthCareLogistics zu partizipieren. Verbreiterte Kundenbasis Den Innovationsvorsprung, der mit der erfolgreichen Umsetzung des MUDKonzeptes im Referenzprojekt St. Nikolaus-Stiftshospital in Andernach (siehe auch Seite 47) realisiert wurde, gilt es für die Zukunft in größere Marktanteile umzuwandeln. Die Aussichten, diese Ziele umzusetzen, sind ausgezeichnet. Neben der Expansion des Geschäftsbereiches durch Neuerwerbungen verbreiterte sich die Kundenbasis der HealthCare-Logistics. Vermehrt fragen auch Rehabilitationszentren sowie Alten- und Pflegeheime ganzheitliche HealthCare-Dienstleistungen nach. Auch weitere Trägergesellschaften von Krankenhäusern planen, die Logistik ihrer Institutionen über die HealthCareLogistics auszulagern. 45 Die Thiel Unternehmensgruppe Höherer Anteil am Konzernumsatz Während der Anteil der HealthCare-Logistics in der Gründungsphase prozentual gesehen nur einen geringen Anteil am Konzernumsatz hatte, wird dieser in den kommenden Jahren stark ausgeweitet werden. Mit einem durchschnittlich jährlichen Wachstum (1999 bis 2002) von 171 Prozent beim Umsatz und 191 Prozent beim Ergebnis will die Thiel Logistik im Jahr 2002 mit dem Geschäftsfeld bereits ein Viertel des Gesamtumsatzes generieren. In den nächsten sieben bis zehn Jahren soll die HealthCare-Logistics bereits bis zu 50 Prozent des Konzerngeschäfts abdecken. 46 Die Thiel Unternehmensgruppe IT-gesteuerte Logistik für das St. Nikolaus-Stiftshospital Andernach Komplettlösung für Krankenhauslogistik Die St. Nikolaus-Stiftshospital GmbH in Andernach, ein Krankenhaus der Regelversorgung, hat mit der Thiel Logistik AG ein Outsourcing-Projekt für ihre gesamte Logistik durchgeführt. Dabei bietet der Dienstleister eine Komplettlösung für die gesamte Ver- und Entsorgung des Krankenhauses. Das Konzept von HealthCare-Logistics bietet kundenspezifische Lösungen für die Stoff- und Materialstromwirtschaft. Für das St. Nikolaus-Stiftshospital wurde ein Sollkonzept erstellt, das die Bereiche Versorgung, Entsorgung, IT-Lösungen, Umweltmanagement, Abfall- und Gefahrstoffwirtschaft und Warehousing umfasst. Mit der Realisierung eines regionalen Multi-User-Dienstleistungszentrums wurde mit HealthCare-Logistics erstmals eine ganzheitliche Krankenhauslogistik über einen zentralen Dienstleister umgesetzt. Multi-User-Dienstleistungszentrum: Neuorganisation der Krankenhauslogistik Das Multi-User-Dienstleistungszentrum ermöglicht die regionale Bündelung der Daten- und Warenströme entlang der gesamten Belieferungskette. Die Krankenhausver- und –entsorgung erfolgt regional durch einen zentralen Dienstleister. Ein Multi-User-Zentrum fungiert als zentrale Dienstleistungseinheit und übernimmt unter anderem folgende Aufgaben: · Bedarfsermittlung / Online-Bestellung · Lagerhaltung, Bestandsdisposition für Medikalprodukte, Pharmaka, Sets und · · Wirtschaftsgüter · Distribution · Stations- und funktionsspezifische Kommissionierung · Inhouse-Logistik · Entsorgung 47 Die Thiel Unternehmensgruppe Bündelung der Warenströme Die Gesundheitseinrichtungen einer Region partizipieren an den entstehenden Synergiepotenzialen. Hersteller n Multi-UserDienstleistungszentrum Stationsspezifische Kommissionierung Quelle: Thiel Logistik AG Prozessanalyse – Prozessoptimierung – Implementierung Auf Basis einer Schwachstellen- und Durchführbarkeitsanalyse der Stoff- und Warenströme für die verschiedenen Verbrauchsstellen wurden Konzepte für die physische Logistik, den Informations- und Datenfluss sowie für die administrative Betriebssicherheit erstellt. Informationstechnologie Die Basis des gesamten Supply-Chain-Managements ist eine im Thiel-Konzern kreierte IT-Lösung. Sie ermöglicht die Anbindung bereits vorhandener krankenhausinterner IT-Architektur an die neue Applikation, so dass bereits vorhandene Strukturen und Daten genutzt werden können. Das IT-gesteuerte Abliefer- und Bestellsystem garantiert, dass alle Daten für eine Just-in-TimeVersorgung zur Verfügung stehen. Bestellmanagement Die Bedarfsermittlung erfolgt regelmäßig durch einen medizinisch-technischen Versorgungsassistenten (Mitarbeiter der HealthCare-Logistics) vor Ort. Die Datenaufnahme erfolgt durch Eingabe des Verbrauchs in ein mobiles Handheld. Die Daten werden online an das Multi-User-Dienstleistungszentrum weitergeleitet. Dort wird automatisch eine Pickliste mit den bestellten Artikeln in das Display des Scanners generiert und die Lieferung verbrauchsstellenbezogen kommissioniert. Im Wareneingang werden die gelieferten Artikel mit Charge und Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) im System erfasst und mit Barcode versehen. Die 48 Station 1 Station 2 … … Hersteller 1 Hersteller 2 Station n Die Thiel Unternehmensgruppe Artikel werden dem vorgesehenen Lagerort zugewiesen und im System hinterlegt. Beim Warenausgang wird die Entnahme eines Artikels registriert. Die erfassten Daten gewährleisten so eine automatische Bestandsführung. Das System garantiert eine automatische Überwachung der Mindesthaltbarkeitsdaten und Mindestmengen. Qualitätsverbesserung und Sicherheit Die Übernahme der logistischen Tätigkeiten durch Thiel-HealthCare-Logistics führt zu folgenden Optimierungen: · Erhöhte Betriebssicherheit · Effizienter Personaleinsatz durch digitalen Informationsaustausch und Verringerung der Transaktionen · Einsparung durch optimierte Bestandsführung · Vermeidung der MHD-Überschreitung · Entlastung des Pflegepersonals · Konzentration auf Kernkompetenzen · Qualitätssteigerungen in der Pflege · Aufbau eines digitalen Informationsnetzwerkes mit optimaler Schnittstellen· koordination Ein Projekt mit Zukunft Prozesssicherheit durch Transparenz ist die Garantieformel für den Erfolg der Implementierung einer neuen Belieferungsstruktur für Gesundheitseinrichtungen. Die Thiel Logistik AG ermöglicht kundenspezifische Lösungen durch das vorhandene Know-how aus den Bereichen: · Medizin · Pharmazie · Pflegemanagement · Informationstechnologie · Umweltwissenschaften · Logistik 49 Die Thiel Unternehmensgruppe IT-Lösungen / E-Commerce – Damit die Order per Mausklick wirklich funktioniert Der Bereich IT-Lösungen / E-Commerce ist mit über 400 eigenen Mitarbeitern ein wachstumsstarkes Geschäftsfeld für die Thiel Logistik AG. Zu seinen Aufgaben gehören die Entwicklung von Logistiksoftware sowie die Realisierung von IT-Lösungen für Supply-Chain-Management. Der Geschäftsbereich liefert außerdem bereichsübergreifend, sei es für HealthCare-Logistics, Value-AddedServices oder Kontraktlogistik, die technische Infrastruktur für die Abwicklung der logistischen Aktivitäten. Kundenindividuelle Softwarelösungen Die Lösungen für innovatives Supply-Chain-Management, die Thiel für seine Kunden entwickelt und implementiert, sind modular aufgebaut und können die folgenden Bausteine beinhalten: · Prozessanalyse, -optimierung mittels Workflowsystemen, -implementierung · Bereitstellung und Implementierung von ERP-Systemen · Anbindung branchenspezifischer Anwendungen mittels Software zur -Enterprise Application Integration (EAI) · Überwachung des Supply-Chain-Management · Software für Workflow und Dokumenten-Management · Entwicklung und Vertrieb von Warehousing- und Distributionssoftware Zukunftsmarkt E-Commerce In den vergangenen Jahren hat sich E-Commerce als ein wichtiges Gebiet für die Aktivitäten des Geschäftsbereichs neben der Überwachung des SupplyChain-Management entwickelt. Rund 20 Prozent aller Internet-Nutzer greifen bereits auf die bequeme Einkaufsmöglichkeit per Internet zurück - Tendenz steigend. Eine Studie, die das Überschreiten der 20 Mrd.-DM-Schwelle in Deutschland für 2001 prognostizierte, gilt bereits als überholt. Renommierte Marktforscher gehen davon aus, dass Deutschland 2004 der größte E-Commerce-Markt Westeuropas sein wird, mit einem Volumen von mehr als 406 Milliarden Euro. Besserer Service durch moderne Logistik Ob im B2B- oder B2C-Geschäft – das größte Problem vieler DOT.com-Gesellschaften ist die Logistik. Funktioniert diese nicht, bescheren hohe Reklamationsraten und Ausfälle den Unternehmen nicht nur erhebliche Einbußen, sondern auch den Verlust eines entscheidenden Vorteils: ihrer potenziell höheren Geschwindigkeit. Wie aktuelle Studien zu dieser Problematik belegen, werden drei von vier Online-Aktivitäten während des Bestellvorgangs wieder abgebrochen. Als einer der Hauptgründe dafür gilt schlechter Service – ein Minuspunkt, der durch die Wahl des richtigen Partners beim Outsourcing vermieden werden kann. So gehen Expertenschätzungen davon aus, dass allein in Deutschland beim Online-Shopping Mehrumsätze in dreistelliger Millionenhöhe möglich wären – ein besserer Service vorausgesetzt. 50 Die Thiel Unternehmensgruppe Integration durch innovative IT Mit dem Geschäftsbereich IT-Lösungen / E-Commerce bietet Thiel seinen Kunden individuelle Lösungen, die für reibungslose Handelsabläufe via Internet unverzichtbar sind. Es geht darum, das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu haben. Hinter den Anforderungen steckt nicht mehr nur der Warentransport, sondern ein Warenfluss, der schnell, reibungslos und in jeder Phase nachvollziehbar erfolgen muss. Die Dienstleistungen der Thiel Logistik AG beinhalten diejenigen, die von der online-Order bis zur Auslieferung erforderlich sind: · Bündelung der Warenströme · Erledigung zollrechtlicher Formalitäten · Frachtorganisation · Sendungsverfolgung via Internet · Verpackung und Umverpackung · Feinverteilung bis hin zum kompletten Warehousing der Lieferanten · Finanztechnische Abwicklung von E-Commerce-Aktivitäten Kooperationen mit namhaften Anbietern Zum Ausbau der Aktivitäten des Geschäftsfeldes hat die Thiel Logistik AG Kooperationen mit namhaften Softwareanbietern wie i2 Technologies, Weltmarktführer im Bereich Softwarelösungen für Supply-Chain-Management, sowie Openshop, Anbieter für E-Commerce-Software, geschlossen. Diese Umsatz / EBIT IT-Lösungen / E-Commerce 1999 2000 51 Die Thiel Unternehmensgruppe Kooperationen ergänzen die Produktpalette für Supply-Chain-ManagementSoftware. Starkes Wachstum in der Zukunft Auch vom Geschäftsbereich IT-Lösungen / E-Commerce erwartet Thiel in den nächsten Jahren ein nachhaltig starkes Wachstum hinsichtlich Umsatz und Ergebnis. In den kommenden Jahren soll der Geschäftsbereich auch seinen Anteil am Konzernumsatz steigern, von 4 Prozent in 1999 auf 16 Prozent in 2002, mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 104 Prozent und einem Ergebniswachstum von 299 Prozent in diesem Zeitraum. 52 Die Thiel Unternehmensgruppe Bürgernähe via Internet Information heißt die harte Währung des Internets. Durch zeitlich und räumlich fast unbegrenzten Zugriff auf diese Informationen gewinnt das Internet auch für Behörden zunehmend an Bedeutung. Die Landesanstalt für Arbeitsschutz NRW (LAfA) entwickelte gemeinsam mit der LEY GmbH ein System auf Basis einer Call-Center-Struktur, das für jede Art von Anfragenbearbeitung und Weiterleitung nutzbar ist. Lediglich ein Browser mit Netzzugang ist hierzu erforderlich. Mit dem System „Helpdesk“, das als zentrale Anlaufstelle für Anfragen fungiert, liegt eine – für vernetzte Informationssysteme bislang einzigartige – IT-Anwendung vor, die durch vollständige Webintegration (Internet-Browser) dazu beiträgt, Bearbeitungswege zu verkürzen und den Fragestellern noch schneller qualitätsgesicherte und innovative Gestaltungslösungen zu übermitteln. Schnelle Bearbeitung von Anfragen Die Bearbeitung der Anfragen verläuft schnell und transparent. Nur ein Browser und Netzzugang sind hierzu erforderlich. Dank einer elektronischen Bestätigung können Anfragende den Vorgang verfolgen. Für sein Problem erhält der Fragesteller, ähnlich wie bei einem Call-Center, unmittelbar eine Bearbeitungsnummer. Anhand dieser Nummer kann er jederzeit den Status der Bearbeitung abfragen, ohne dazu einen Sachbearbeiter in die Anfrage einbeziehen zu müssen. Darüber hinaus gehende Fragen werden an die entsprechenden Experten weitergeleitet. Auch externe Experten können über das Internet mühelos in die Lösungsermittlung miteinbezogen werden. Die Bearbeitung der Anfragen wird durch das Workflow-System COSA® gesteuert. Die elektronische Vorgangsbearbeitung übernimmt die Weiterleitung der Anfragen und kontrolliert Termine. Sie hilft so, den Bearbeitungsaufwand und damit auch die Kosten wesentlich zu senken. Mit dem Helpdesk liegt eine – für vernetzte Informationssysteme bislang einzigartige – IT-Anwendung vor, die durch Webintegration dazu beiträgt, Bearbeitungswege zu verkürzen. Neue Strukturen und Musterlösungen Um die Bearbeitungszeit zu verkürzen, generiert man im Planungsstadium aus den Anfragen Musterlösungen, die in lernfähigen Wissensdatenbanken archiviert werden. Neben der Anfrage können Interessierte auch selbst recherchieren. Diese Maßnahme entbindet die Sachbearbeiter von der Bearbeitung von Routineanfragen; sie können sich auf schwierigere Problemstellungen konzentrieren. Zunächst strukturierte man die Bearbeitung der Anfragen an die EDV-Abteilung der LAfA, die für die zwölf staatlichen Ämter für Arbeitsschutz in NRW zuständig ist, neu. Über das Helpdesk-System auf Basis von COSA® Workflow, ebenfalls ein Ley-Produkt, werden heute sämtliche Meldungen an die EDV – vom Serverproblem bis zur Beantragung eines neuen Druckers – verarbeitet. 53 Die Thiel Unternehmensgruppe Kompetenz wird vernetzt Das workflow-basierte System, das für die Landesanstalt für Arbeitsschutz NRW entwickelt wurde, ist so offen gehalten, dass es als Grundlage für das derzeit pilotierte „Kompetenznetz Arbeitsschutz NRW“ (KomNet) dient, in dem neben der Staatlichen Arbeitsschutzverwaltung auch Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und Arbeitswissenschaftliche Institute zusammenarbeiten. Grundidee von KomNet ist die Einrichtung eines flächendeckenden gebührenfreien Informations- und Beratungsdienstes zu allen Themenbereichen des Arbeitsschutzes. Hierbei kommen Technologien wie das Internet zum Einsatz, um einerseits bürgernahe Beratungsstrukturen aufzubauen und andererseits durch Expertenvernetzung die erforderlichen Effizienzpotenziale zu schaffen, die benötigt werden. Online-Dienste im Arbeitsschutz Eine weitere Anwendung wird das System für das Anzeigen von Röntgeneinrichtungen finden. Die LAfA hat im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie des Landes NRW (MASQT) die LEY GmbH beauftragt, das System auf diesen Bereich zu erweitern. Krankenhäuser und Arztpraxen können dann die Inbetriebnahme dieser Anlagen über das Internet beantragen bzw. anzeigen und deren Bearbeitung verfolgen. Für die Staatlichen Ämter für Arbeitsschutz reduziert sich der Arbeitsaufwand bei der Bearbeitung der Anträge: Durch die digitalen Anträge erübrigt sich die zeitaufwendige Datenerfassung. Mit dieser Anwendung legt das Land NRW den Grundstein für Online-Dienstleistungen seiner Staatlichen Arbeitsschutzverwaltung. Röntgeneinrichtungen müssen in Deutschland gemäß §§ 3 und 4 der Röntgenverordnung bei den Arbeitsschutzämtern genehmigt bzw. angezeigt werden. Um den Prozess des Antragsstellens für Bürger und Amt komfortabler und zeitsparender zu gestalten, möchte das Land NRW nun die Möglichkeit bieten, Anträge online zu stellen. Die amtliche Bestätigung erfolgt dabei zukünftig ebenfalls elektronisch. Transparenz für den Antragssteller schafft eine zusätzliche Schnittstelle, dank derer der Bearbeitungsstand online abfragbar ist. Ausweitung auf weitere Ministerien Die zukünftige Integration in eine bereits erfolgreich beim Arbeitsschutzamt Wuppertal pilotierte Anwendung, mit der sämtliche Anträge bearbeitet werden, sorgt für eine kostensenkende und effektivere Bearbeitung. Die digital vorliegenden Daten können mit vorhandenen Stammdaten zusammengefasst und weiter bearbeitet werden. Auch in anderen Behörden wird die Lösung einsetzbar sein. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen wird daran gedacht, das System so zu erweitern, dass auch Bürger und Unternehmen via Internet z.B. Anträge an das Arbeitsschutzamt richten können. Bürgernähe und effiziente Verwaltung werden so zur Realität. 54 Die Thiel Unternehmensgruppe Kontraktlogistik / E-Logistics – Modernes Supply-Chain-Management und Outsourcing Der Geschäftsbereich Kontraktlogistik / E-Logistics umfasst ganzheitliche Logistik-Lösungen, die im Einzelnen den Tätigkeitsfeldern Beschaffungslogistik, Produktionslogistik und Distributionslogistik zugeordnet werden. Modernes Supply-Chain-Management nimmt dabei eine wichtige Schlüsselrolle ein, um sowohl Waren-, Daten- als auch Geldströme sinnvoll zu koordinieren und damit Produktionsprozesse und Dienstleistungen zu optimieren. Umfassendes Dienstleistungsspektrum Im Einzelnen umfasst das Spektrum für Outsourcing-Dienstleistungen im Bereich Kontraktlogistik / E-Logistics folgende Module, die bedarfsorientiert miteinander kombiniert werden können: · Optimierung der gesamten Supply-Chain (Materialbeschaffung, Lagerung, · · · · Distribution), Prozessanalyse, -gestaltung, -implementierung und –steuerung · IT-gesteuerte Planung und Kontrolle aller Daten-, Güter- und Kapitalströme · · Ausrichtung auf eine effiziente Reaktion auf die Kundennachfrage (ECR= Efficient Consumer Response) · Inhouse-Logistik · Warehouse-Management · Just-in-Time und Just-in-Sequence Belieferung (Bedarfsgerechte und produk· tionssynchrone Belieferung) · Abwicklung von E-Logistics von der elektronischen Bestellerfassung über Fakturierung bis zur Auslieferung · Branchenspezifische Lösungen Realisierung des Online-Handels durch E-Fulfilment Nach vorausgehender Analyse aller relevanten Komponenten gewährleisten die Services der Kontraktlogistik rundum effiziente Reaktionen auf die jeweilige Kundenanfrage: Das Ziel ist hohe Produktqualität bei absoluter Lieferzuverlässigkeit und gleichzeitiger Reduzierung der Material-, Lager- und Transportkosten. Höchstmögliche Kundenzufriedenheit steht auch hinter dem Anspruch des sogenannten E-Fulfilment, der ganzheitlichen Ausgestaltung des elektronischen Handels. Dieser Schwerpunkt gewinnt mit der zunehmenden Verbreitung des Internets immens an Bedeutung – sichert er doch das reibungslose Funktionieren des Einkaufs per Mausklick. Die IT-gesteuerten, internetbasierten Lösungen der Thiel Logistik AG schaffen hierfür die unumgänglichen Voraussetzungen. Sie reichen von der Betreuung von E-Commerce-Shops oder virtuellen Marktplätzen über die gesamte Auftragsabwicklung bis hin zur Distribution. 55 Die Thiel Unternehmensgruppe Expansion durch Neugründungen und Akquisitionen Der Geschäftsbereich wurde im vergangenen Geschäftsjahr sowohl durch Neugründungen als auch durch Akquisitionen ausgebaut. Im Mai 2000 wurde die Thiel AS Logistics gegründet, die sich auf die Abwicklung von komplexen logistischen Abläufen rund um den Handel per Internet konzentriert. Das Unternehmen versteht sich als innovativer Komplettanbieter zur Unterstützung und Abwicklung von E-Commerce-Aktivitäten und somit als unverzichtbarer Partner innerhalb interkontinentaler Einkaufs- und Handelsabläufen, die online erfolgen. Die Präsenz an allen wichtigen Seehäfen und Frachtflughäfen garantiert speziell den Oversea-dot.coms über diese Brückenköpfe den Zugang zu Thiels Logistik-Infrastruktur. Im September baute Thiel Logistik mit dem mehrheitlichen Erwerb der Allocation Logistics GmbH ihre Stellung als Anbieter für hochwertige, IT-gesteuerte Dienstleistungen für die Koordinierung von Waren- und Datenströmen im Wachstumssegment E-Commerce weiter aus. Thiel übernimmt exklusiv die gesamte logistische Abwicklung aller Transaktionen für den virtuellen Marktplatz „www.allocation.net“. Die Dienstleistungen für den Internet-Marktplatz beinhalten IT-Lösungen, operative Logistik sowie die finanztechnische Abwicklung aller E-Commerce-Aktivitäten. Neuer Markt Reverse Logistics Hinter dem Namen „Reverse Logistics“ steht bei der Thiel Logistik AG eine Business-Unit, deren Ziel es ist, anspruchsvolle und komplexe Logistiklösungen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu entwickeln und zu realisieren. Grundlage hierfür ist die EU-Richtlinie 76/769/EEC, die bis 2005 in allen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden muss. Sie schreibt Herstellern elektronischer Komponenten zwingend vor, sämtliche Elektroteile und -geräte nach dem Gebrauch auf eigene Kosten zurückzunehmen. Der Etablierung der Reverse Logistics liegt jedoch nicht nur die genannte EU-Richtlinie zu Grunde, sondern auch ein aktueller Markttrend, den man bei Thiel frühzeitig erkannt hat: Immer mehr Verbraucher entdecken Einkaufsmöglichkeiten wie E-Business oder greifen auf Technologie-Leasing zurück; beides bedingt unter anderem neue Finanzdienstleistungen, die künftig in die logistischen Prozesse verstärkt mit einbezogen werden müssen. Innovative Lösungen sind deshalb die Voraussetzung, von diesem wachstumsstarken Markt profitieren zu können. So müssen Warenströme in beide Richtungen mit ganzheitlichen logistischen Konzepten begleitet werden – vom Hersteller zum Verbraucher und umgekehrt. Steigende Umsätze durch Trend zum Outsourcing Das Marktpotenzial für Kontraktlogistik rechtfertigt auch zukünftig große Erwartungen hinsichtlich Umsatz- und Ertragswachstum des Geschäftsbereiches. Bei einem Marktwachstum von 15 Prozent pro Jahr im Bereich Outsourcing und von 20 Prozent pro Jahr für Supply-Chain-Management sowie einem durchschnittlichen europäischen Outsourcing-Anteil von nur 24 Prozent gegenüber 70 Prozent in den USA wird der Trend zum Auslagern von Logistik auch zukünftig anhalten. Für den Geschäftsbereich rechnet Thiel in den Jahren 56 Die Thiel Unternehmensgruppe Umsatz / EBIT Kontraktlogistik / E-Logistics 1999 2000 1999 bis 2002 mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 35 Prozent beim Umsatz und über 56 Prozent beim Ergebnis. Innerhalb des Konzerns wird sich der Anteil der Kontraktlogistik (bei gleichzeitiger Steigerung des absoluten Umsatzes des Geschäftsbereichs) innerhalb der nächsten Jahre von über 60 Prozent (1999) auf circa 37 Prozent (2002) reduzieren. 57 Die Thiel Unternehmensgruppe Kontraktlogistik für Xerox Austria Outsourcing für High-Tech-Geräte Aus einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Quehenberger Logistikgruppe und der Xerox Austria hat sich ein beispielhaftes Projekt von Kontraktlogistik entwickelt, das durch drei Charakteristika gekennzeichnet ist: enormer Umfang der partnerschaftlichen Dienstleistung, hohe Flexibilität des Logistikpartners und deutliche Effekte für den Auftraggeber Xerox Austria. Für die österreichische Tochter der „Document Company“ setzt die Quehenberger Logistikgruppe ihr Markenprodukt „Logistikkreis“ vollständig um: von der Beschaffung über die Auslieferung, vom technischen Kundendienst bis zur Rückholung und zur Entsorgung wurde ein geschlossener Kreis von Dienstleistungen aufgebaut. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen ist so eng, daß Quehenberger in weiten Bereichen, vor allem bei den technischen Services, für Xerox auftritt und für den Endkunden nicht unterscheidbar ist. Der Auftrag gliedert sich in vier deutlich unterscheidbare Bereiche, die aber ständig ineinander greifen, und die im Management getrennt geleitet werden. Beschaffung und Distribution Die Quehenberger Logistikgruppe ist über ihre Tochterfirma Logotec Logistikservice Ges.m.b.H., Wien, zuständig für die gesamte Beschaffung und Auslieferung in Österreich. Die Produktbestellung erfolgt über das interne XeroxSystem in einem der europäischen Zentren von Xerox. Sie umfasst auch die Einkäufe bei Drittpartnern für PCs, Software und Umgebungsprodukte. Im österreichischen Logistikzentrum in Wien, das ebenfalls von Quehenberger betrieben wird, treffen die bestellten Produkte rechtzeitig ein und werden kommissioniert. Das Lager ist speziell für diese Geräte ausgestattet. Bei Bedarf wird die Bestellung im Lager für die Lieferung ergänzt, erweitert oder konfiguriert. Entsprechend dem Kundenwunsch und nach dem CRID (Customer Required Installation Date) übernehmen eigens ausgebildete Quehenberger-Mitarbeiter die Auslieferung mit luftgefederten Spezialfahrzeugen. Diese Service-Crews sind auch für die Aufstellung und den Anschluss verantwortlich. Mit der Feststellung der ordnungsgemäßen Funktionsweise melden sie im internen XeroxSystem den Abschluss des Geschäftes. Technische Services Seit zwei Jahren ist die Quehenberger Logistikgruppe auch für den technischen Kundendienst an den Xerox-Geräten in Österreich verantwortlich. Mit Ausnahme großer Druckstraßen und ähnlicher High-End-Geräte im professionellen Einsatz werden alle Aufbau-, Reparatur-, Service- und Austauscharbeiten von 65 Technikern erledigt. Im Jahr 2000 wickelte diese Mannschaft 56.900 Funktionsstörungen ab und führte an 2.900 Geräten Instandsetzungen sowie Reparaturen durch. Dies sowohl beim Kunden wie auch in der eigenen Werkstätte, in der funktionsfähige Geräte überholt werden, um dann wieder eingesetzt werden zu können (Refurbishing). Auch der Gerätetausch (Swap) 58 Die Thiel Unternehmensgruppe wird technisch und organisatorisch abgewickelt. Quehenberger hat des Weiteren sechs Kundentrainer im Einsatz, die Xerox-Endkunden auf die Geräte einschulen. Der gesamte Kundendienst ist österreichweit organisiert. Über das Call-Center der Xerox-Hotline kommt die Anforderung nach Wien. Jeder Servicevertrag hat individuelle Reaktions- und Behebungszeiten oder maximale MaschinenStehzeiten, die vom Kundendienst eingehalten werden müssen. Die interne Disposition verteilt diese Aufträge je nach Auslastungen und Einsatzort an die Servicetechniker. Ersatzteil-Versorgung Der reibungslose Ablauf des Service-Geschehens kann nur mit einer lückenlosen Ersatzteilversorgung funktionieren. Dazu dient das Netz von acht Hauptstützpunkten (tägliche Belieferung aus Wien und den Niederlanden) sowie 35 Drop-Points, die täglich im Nachtsprung beliefert werden. Drei mobile Zusatzlager schließen das von Quehenberger unterhaltene Netz ab. Weitere 154 Ersatzteillager von Großkunden werden wöchentlich beliefert. Ist ein Ersatzteil nicht in der Reaktionszeit verfügbar, wird es sogar aus neuen Geräten ausgebaut, um dem Kunden rechtzeitig zur Verfügung zu stehen (Ersatzteil-Kannibalisierung). Reverse-Logistics Erst ganz am Ende des Produktlebens schließt sich der Logistikkreis. Die nicht mehr funktionsfähigen Geräte werden zerlegt. Alle noch verwertbaren Teile werden sichergestellt, der Rest wird entsorgt. Kundenvorteile Die Vorteile für den Quehenberger-Kunden Xerox Austria in diesem wahrscheinlich umfangreichsten Outsourcing-Projekt Österreichs lassen sich deutlich nachvollziehen. Einerseits ist es zu einer messbaren Steigerung der Produktivität gekommen, die unter anderem durch neue Organisationsformen erreicht wird. Andererseits hat sich Xerox Austria über Quehenberger einen Logistik-Spezialisten mit Know-how zugekauft, der sich an internationalen Benchmarks orientiert. 59 Die Thiel Unternehmensgruppe Value-Added-Services – Mehrwert durch Plus an Dienstleistungen Als Bestandteil der Full-Service-Lösungen im Sinne ganzheitlicher Logistikkonzepte ist der Bereich Value-Added-Services bei Thiel Logistik eng mit dem Geschäftsfeld Kontraktlogistik / E-Logistics verknüpft. Stellen die Mehrwertdienste doch sicher, dass der Kunde – individuell auf seinen Bedarf zugeschnitten – von einem Plus an Dienstleistung profitieren kann und dieses als „All-inone-Service“ auch komplett aus einer Hand erhält. Abrundung und Unterstützung Value-Added-Services bieten Unternehmen zusätzlichen Komfort, wenn es darum geht, das logistische Dienstleistungsspektrum sinnvoll und individuell abzurunden. Mit der Konzentration auf die Kernkompetenzen realisieren die Kunden Vorteile wie Qualitätsverbesserung, Kostenreduzierung und Flexibilitätssteigerung. Modulare Palette an Leistungen Zum Tragen kommt dieses Leistungsspektrum bei einer Vielzahl von Projekten im Rahmen der Kontraktlogistik / E-Logistics oder bei HealthCare-Logistics. Dort sorgt Thiel für einen reibungslosen Warenfluss – von der Entgegennahme der Rohstoffe über die Bereitstellung der Produkte bis hin zum Weitertransport. Die Überwachung sämtlicher Prozessabläufe garantiert, dass sich die richtige Ware stets zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort befindet, die sogenannte Just-in-Time-Belieferung. Im Einzelnen beinhalten die Value-Added-Services folgende Module: Warenservice · Bestandsmanagement · Kommissionierung, Fertigung, Veredelung · Verpackung / Umverpackung · Barcoding, Etikettierung, Finishing, Display-Herstellung Administrative Dienstleistungen · Bestellabwicklung · Marketingunterstützung · Gutachten und Genehmigungen · Service-Leistungen im Bereich E-Commerce Personalservice · Personalmanagement · Bereitstellung von Personal (besonders bei Outsourcing-Projekten) · Durchführung von Schulungen 60 Die Thiel Unternehmensgruppe Finanzdienstleistungen · Accounting · Fakturierung · Bonitätsprüfung · Inkasso Qualitätsmanagement · Qualitätskontrolle · Benchmarking, Best-Practices Umweltmanagement · Öko-Audit · Abfall- und Emissionsvermeidungskonzepte · Ökologisches Benchmarking Überdurchschnittliches Wachstum Wie Kontraktlogistik / E-Logistics profitieren Value-Added-Services vom anhaltend steigenden Trend zum Outsourcing von logistischen Dienstleistungen. Für die Jahre 1999 bis 2002 erwartet die Thiel Logistik AG ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 47 Prozent beim Umsatz und 52 Prozent beim EBIT. Umsatz / EBIT Value-Added-Services 1999 2000 61 Die Thiel Unternehmensgruppe Power-Logistik für Energizer! Batterien gehören zum täglichen Leben. Mit der gespeicherten Energie betreiben wir die Fernbedienung genauso wie das alte Kofferradio, die Taschenlampe oder unsere Armbanduhr. Weltweit führender Batterie- und TaschenlampenHersteller ist die Energizer Holding, Inc. (St. Louis / USA), die in mehr als 160 Ländern über sechs Milliarden Batterien pro Jahr produziert und verkauft. Für Logistik und deutschlandweite Distribution der Energizer-Produkte sorgt unter anderem die DELHEY Logistik GmbH, ein Tochterunternehmen der Thiel Logistik AG. Das Zentrallager der Energizer Deutschland GmbH befindet sich in Erkrath. Auf einer 5.000 Quadratmeter großen Fläche werden über 1.500 verschiedene Artikel verwaltet – von der Knopfzelle bis zur Mono-Batterie. Bereits seit 1989 ist die DELHEY Logistik GmbH für Energizer Deutschland tätig – damals übernahm die Firma die nationale Distribution der Produkte sowie den Export nach Österreich. Heute ist der Logistikdienstleister DELHEY für die gesamten Warehousing-Aktivitäten zuständig und betreibt das Energizer-Zentrallager in Erkrath als klassische Inhouse-Lösung. „Die ersten Gespräche über die Gestaltung dieses Outsourcing-Modells fanden bereits im Jahre 1996 statt“, erklärt DELHEY-Geschäftsführer Jürgen Iserhardt. „Im Juni 1999 haben wir die gesamten Lageraktivitäten in eigener Regie übernommen.“ Die 22 ehemaligen Energizer-Mitarbeiter konnten – wie bei derartigen Verfahren üblich – ein Jahr später in das Unternehmen DELHEY integriert werden. Bestellt – verpackt – geliefert Rund 350 Sendungen mit Energizer-Produkten wickelt das DELHEY-Team täglich ab. Um die georderten Waren zusammenzustellen und einen Auftrag zu kommissionieren, müssen die Mitarbeiter durchschnittlich 34 mal im Lager „zugreifen“ – insgesamt sind also 12.000 Picks pro Tag erforderlich. Auch die ordnungsgemäße Verpackung der bestellten Waren übernehmen die Mitarbeiter vor Ort. Ihre Empfänger – alle Vertriebsformen des Lebensmittelhandels sowie Fachhändler im Elektro-, Bau- und Drogeriemarktbereich – erreichen die EnergizerProdukte dann in der Regel 24 Stunden später: Kleine Bestellungen werden im Paketservice, Großaufträge als Teilpartien oder Stückgutsendungen via DELHEY als zentrale Koordinierungsstelle über das IDS-Netzwerk distribuiert. Dieses Netzwerk (Interessensgemeinschaft der Spediteure) verbindet mittelständische Logistikunternehmen zu einem europaweiten Netzwerk. Allein im September 2000 übernahm IDS über 1.600 Sendungen mit einer Gesamttonnage von 227 Tonnen für Energizer. Perfekter Datenaustausch Für einen reibungslosen Informationsfluss sorgt die perfekte Anbindung der Lager- an die Speditions-Software. „Wir haben im Energizer-Zentrallager ein DELHEY-eigenes Warenwirtschaftssystem installiert, um die Kommunikationsstrukturen zwischen unseren beiden Standorten zu optimieren“, so Jürgen Iserhardt. „Die neue Lagersoftware LFS400 und die Anbindung der SAP- 62 Die Thiel Unternehmensgruppe Schnittstellen wurden im Juni dieses Jahres implementiert.“ Mit dem direkten und schnellen Datenaustausch sind kurze Informationswege und transparente Abläufe gewährleistet – Voraussetzung für die Koordination der Logistik- und Transportaktivitäten. „Das Outsourcen unserer Lagerlogistik hat sich rundum bewährt“, erklärt Martin Scharffe, Leiter Customer Service bei Energizer Deutschland. „Das Unternehmen DELHEY verfügt über jahrelange Erfahrung mit unseren Produkten und kann uns jetzt die komplette Abwicklung aus einer Hand bieten.“ Und auch künftig hat das Energizer-Logistikprojekt bei DELHEY hohe Priorität: „Zur Zeit laufen die Planungen für die Übernahme weiterer Value-AddedServices“, so Jürgen Iserhardt. „Ein Beispiel ist das Bestücken, Einlagern und Ausliefern kompletter Energizer-Verkaufsständer. Mit diesem ‘Copacking von Displays‘ bieten wir unserem Kunden den perfekten Zusatzservice und können unsere Logistikaktivitäten weiter ausbauen.“ 63 Die Thiel Unternehmensgruppe Aktionärsstruktur Quelle: Thiel Logistik AG Aktionärsstruktur Freefloat Management Lorenzo Holding Industrial Performance Die Gesamtaktienzahl der Thiel Logistik AG beläuft sich auf 16 Millionen Stück mit einem Nennwert von 1,25 Euro je Aktie. Im Free Float befinden sich circa 5,6 Millionen, was einem Anteil von circa 35 Prozent entspricht. Circa ein Viertel der Aktien im Free Float befinden sich im Besitz von Investoren in den USA und Asien, die übrigen drei Viertel befinden sich in der Hand von europäischen Investoren. Das Verhältnis Institutionelle Investoren / Privatinvestoren beträgt circa 80:20 Prozent. Die Altaktionäre halten 10,4 Millionen Aktien. Altaktionäre sind die beiden Luxemburger Gesellschaften Industrial Performance S.A., die bis Ende des Jahres 2000 25 Prozent der Anteile gehalten hat, und die Lorenzo Holding S.A., die Eigentümerin von 35,7 Prozent des Unternehmens ist, sowie weitere Altaktionäre der Thiel Logistik AG, die Ende des Jahres 2000 4,3 Prozent gehalten haben. Die Mitglieder des Verwaltungsrates hielten zum 31. Dezember 2000 insgesamt 379.930 Aktien, beim Börsengang lag die Stückzahl bei 218.827. Der Beirat der Thiel Logistik AG hielt zum 31. Dezember 2000 insgesamt 162.165 Aktien, zum Börsengang lag diese Zahl bei 201.512. Am 23. November 2000 fand eine Umschichtung von 62.000 Anteilen statt. Die beiden Aktionäre Waldemar Kronauer und Wilhelm Zins hatten aus steuerlichen Gründen eine Verringerung ihrer Beteiligung bis zum Jahresende auf unter ein Prozent angestrebt und zu diesem Zweck je 31.000 Anteile an den Verwaltungsratsvorsitzenden Günter Thiel verkauft. Die Konsortialbanken gaben ihre Zustimmung zur Transaktion. Am 10. Januar 2001 erhöhte Günter Thiel durch den Kauf von 250.000 Aktien nochmals seinen Anteil am Unternehmen. Die Aktien stammten aus dem Besitz der Industrial Performance S.A. Auch hierzu erteilten die Konsortialbanken ihre Zustimmung. Das Management der Thiel Logistik AG plant, auch zukünftig seinen Anteil am Unternehmen sukzessive zu erhöhen. Damit unterstreicht die Geschäftsführung das Vertrauen in die Zukunft und das weitere Wachstum des Unternehmens. Lock-up Phase / Veräußerungsverbot Für die Altaktionäre bestand zunächst ein Veräußerungsverbot von sechs Monaten. Diese hatten sich dazu verpflichtet, innerhalb dieses Zeitraums nach Zulassung des Unternehmens zum Geregelten Markt (17. März 2000) keine Anteilsscheine direkt oder indirekt anzubieten, zu veräußern, dieses anzukündigen oder sonstige Maßnahmen zu ergreifen, die einer Veräußerung wirtschaftlich entsprochen hätten. Für weitere sechs Monate (bis zum 16. März 2001) haben sich die Altaktionäre dazu verpflichtet, eingangs erwähnte Maßnahmen nur in Abstimmung mit den Konsortialbanken Dresdner Bank AG und Landesbank Rheinland-Pfalz vorzunehmen. 64 · Bericht des Beirates · Vermerk des Wirtschaftsprüfers 65 Bericht des Beirates Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre, im vergangenen Jahr hat sich die Thiel Logistik AG zu einem international ausgerichteten und global agierenden Unternehmen entwickelt. Diese Entwicklung hat der Beirat als beratendes und überwachendes Organ begleitet. Der Beirat der Thiel Logistik AG hat im Geschäftsjahr 2000 seine Funktion und seine Aufgaben gemäß der Satzung des Unternehmens und der gesetzlichen Regelungen des Großherzogtums Luxemburg wahrgenommen. Der Verwaltungsrat der Thiel Logistik AG hat den Beirat in vier Sitzungen im Laufe des Geschäftsjahres über die Entwicklung des Unternehmens, geschäftspolitische Entscheidungen, angehende Akquisition von Unternehmen, zukünftige Planungen sowie über die finanzielle Situation der Gesellschaft unterrichtet. Josef Ting, Vorsitzender des Beirates In zahlreichen Prozessen involviert Neben den regelmäßig stattfindenden Besprechungen wurde das Gremium kontinuierlich durch Berichte des Verwaltungsrates über aktuelle Entwicklungen im Unternehmen auf dem Laufenden gehalten und sowohl in schriftlicher Form als auch in persönlichen Gesprächen informiert. In zahlreichen Prozessen der Entscheidungsfindung waren einzelne oder mehrere Mitglieder des Beirats beratend tätig oder auch aktiv involviert. Schwerpunkt: Internationalisierung Zu den thematischen Schwerpunkten der Beratungen im Laufe des Jahres 2000 gehörten die fortschreitende Internationalisierung des Unternehmens, die Integration der akquirierten Gesellschaften und der strategische Ausbau von wachstumsstarken Geschäftsfeldern. Im Rahmen der Expansion des Unternehmens galt unser besonderes Augenmerk der Entwicklung von Führungs- und Aufbaustrukturen, um das starke Wachstum der Thiel Logistik AG zu bewältigen. Erfolgreicher Jahresabschluss Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ABACAB S.à.r.l., Luxemburg, hat den Jahresabschluss 2000 der Thiel Logistik AG geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Bericht der Wirtschafsprüfungsgesellschaft lag den Beiratsmitgliedern in schriftlicher Form vor und wurde in der Sitzung des Gremiums am 7. Februar 2001 ausführlich behandelt. Der Beirat hat keinerlei Einwände gegen die Abschlussprüfung der ABACAB S.à.r.l. und schließt sich dem Ergebnis der Wirtschaftsprüfung uneingeschränkt an. Der Beirat stimmt dem vom Verwaltungsrat aufgestellten Jahresabschluss zu und billigt diesen ohne Beanstandungen. Der Jahresabschluss zum 31.12.2000 ist damit festgestellt. Die Mitgliederzahl und Zusammensetzung des Beirates hat sich im Jahr 2000 nicht verändert. Im Mai 2000 hat der Beirat Rechtsanwalt Josef Ting zu seinem Vorsitzenden gewählt. 66 Bericht des Beirates Für die bisher geleistete hervorragende Arbeit spricht der Beirat den Mitgliedern des Verwaltungsrates, dem weiteren Management sowie allen Mitarbeitern der Thiel Logistik AG Dank und Anerkennung aus. Grevenmacher, im Februar 2001 Josef Ting Vorsitzender 67 Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers An die Gesellschafter der Thiel Logistik AG: Entsprechend dem uns erteilten Auftrag haben wir die Konzernbilanz der Thiel Logistik AG (eine Gesellschaft Luxemburger Rechts) und ihrer Tochtergesellschaften (wie in Anmerkung 1 des Anhangs zum Konzernabschluss beschrieben) zum 31. Dezember 2000, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Aufstellung über die Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals sowie die Konzern-Kapitalflussrechnung des Geschäftsjahres 2000 (Konzernrechnungslegung) geprüft. Die Konzernrechnungslegung ist von der Geschäftsleitung im Rahmen ihrer Verantwortlichkeit erstellt worden. In unserer Verantwortlichkeit liegt es, aufgrund unserer Prüfungshandlungen dieser Konzernsrechnungslegung ein Testat zu erteilen. Wir führten unsere Prüfung unter Beachtung der US-amerikanischen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durch. Diese Grundsätze verlangen, dass unsere Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass mit hinreichender Sicherheit festgestellt werden kann, ob die Konzernsrechnungslegung frei von wesentlichen unzutreffenden Angaben ist. Eine Abschlussprüfung besteht in der stichprobenweisen Prüfung der Grundlagen der in der Konzernrechnungslegung enthaltenen Zahlen und Angaben. Sie umfasst des Weiteren die Beurteilung der von der Geschäftsleitung angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und -methoden und die wesentlichen von ihr vorgenommenen Bewertungen im Rahmen der Konzernrechnungslegung im Ganzen. Wir sind der Ansicht, dass unsere Abschlussprüfung eine angemessene Grundlage für die Erteilung unseres Testats bildet. Gestützt auf unsere Prüfung stellt die oben genannte Konzernrechnungslegung nach unserer Überzeugung die Vermögens- und Finanzlage der Thiel Logistik AG und ihrer Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2000 sowie die Ertragslage und die Zahlungsströme des Geschäftsjahres 2000 in allen wesentlichen Belangen angemessen dar und entspricht den US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätzen (United States Generally Accepted Accounting Principles). ABACAB S.à.r.l. Réviseur d’Entreprises Marco Ries, Wirtschaftsprüfer Luxemburg, den 31. Januar 2001 68 Bericht über das Geschäftsjahr 2000 69 Bericht über das Geschäftsjahr 2000 Vergleich Finanzplanung und erreichte Geschäftszahlen für das Jahr 2000 Planzahlen 2000 Geschäftsergebnis 2000 Planerfüllung in % Umsatzerlöse in Mio Euro Kontraktlogistik / E-Logistics Value-Added-Services IT-Lösungen / E-Commerce HealthCare-Logistics 161,2 73,4 35,8 27,4 254,6 116,1 35,4 42,8 157,9 158,1 98,9 156,2 Umsatzerlöse gesamt 297,8 448,9 150,7 8,2 9,4 3,5 3,3 9,7 13,6 1,9 6,1 118,3 144,7 54,2 184,8 24,4 31,3 128,3 5,1 12,8 9,8 12,0 3,8 11,7 5,4 14,0 74,7 91,3 55,2 116,3 8,2 7,0 85,48 Ergebnis in Mio Euro Kontraktlogistik / E-Logistics Value-Added-Services IT-Lösungen / E-Commerce HealthCare-Logistics Ergebnis gesamt Ergebnis-Marge in % Kontraktlogistik / E-Logistics Value-Added-Services IT-Lösungen / E-Commerce HealthCare-Logistics Ergebnis-Marge gesamt 70 Bericht über das Geschäftsjahr 2000 Umsatz Im Berichtszeitraum erwirtschaftete die Thiel Logistik AG einen Gesamtumsatz von 448,9 Mio Euro. Das entspricht einer Steigerung von 288 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als 115,7 Mio. Euro erreicht wurden. Die Finanzplanung vom Juli 2000, die für 2000 einen Umsatz von 297,8 Mio. Euro vorgesehen hatte, konnte damit um 50 Prozent übertroffen werden. Die Umsätze der im Juni übernommenen österreichischen Quehenberger Logistikgruppe wurden rückwirkend für das Gesamtjahr 2000 in den Konzernumsatz konsolidiert, die der im August erworbenen delacher+co Logistics Group ab dem vierten Quartal 2000. Mit einem Wachstum von 742,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreichte der Geschäftsbereich IT-Lösungen / E-Commerce die höchste Steigerungsrate unter den Geschäftsfeldern und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 35,4 Mio. Euro. 1999 lag der Umsatz dieses Geschäftsfbereiches noch bei 4,2 Mio. Euro. Auch der Geschäftsbereich HealthCare-Logistics realisierte eine herausragende Steigerung von 511,4 Prozent gegenüber 1999 und trug einen Umsatz von 42,8 Mio Euro gegenüber 7,0 Mio Euro zum Gruppenumsatz bei. Seit seiner Gründung hat sich dieser Geschäftsbereich durch die steigende Nachfrage von Gesundheitseinrichtungen nach Logistikdienstleistungen zu einem der wachstumsstärksten des Unternehmens entwickelt. Der Umsatz des Geschäftsbereiches Kontraktlogistik / E-Logistics wuchs gegenüber dem Vorjahr um 249,2 Prozent von 72,9 Mio. Euro auf 254,6 Mio. Euro in 2000. Eine ausgezeichnete Steigerungsrate verbuchte auch der Geschäftsbereich Value-Added-Services, der seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr, als 31,6 Mio. Euro erwirtschaftet wurden, um 267,4 Prozent auf 116,1 Mio. Euro erhöhen konnte. Ergebnis Auch beim operativen Ergebnis (EBIT = Earnings Before Interest and Taxes) konnten die Planungen für das Jahr 2000 deutlich übertroffen werden. Mit dem erreichten EBIT von 31,3 Mio. Euro konnten die Planungen von 24,4 Mio. Euro um 28 Prozent übertroffen werden. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr betrug 381,5 Prozent. Wie in den vergangenen Quartalen wuchs das Ergebnis überproportional zum Umsatz, da weitere Synergien realisiert werden konnten. Trotz der für die Integration der im Jahr 2000 erworbenen Gesellschaften angefallenden Kosten wurde ein hervorragendes Ergebnis für das Jahr erwirtschaftet und eine hohe Profitabilität erreicht. Mit einer Steigerungsrate von 1800 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielte der Geschäftsbereich IT-Lösungen / E-Commerce das höchste Wachstum auf ein Ergebnis von 1,9 Mio. Euro (1999 0,1 Mio. Euro). Das zweithöchste Ergebniswachstum erzielte die HealthCare-Logistics mit 6,1 Mio Euro, was einer Steigerung von 771,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, als 0,7 Mio. Euro erreicht wurden. 71 Bericht über das Geschäftsjahr 2000 Kontraktlogistik / E-Logistics und Value-Added-Services trugen 9,7 Mio. Euro beziehungsweise 13,6 Mio Euro zum Konzernergebnis bei und konnten ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 385 beziehungsweise 267,6 Prozent steigern (1999 2,0 Mio. Euro beziehungsweise 3,7 Mio. Euro EBIT). Ergebnis Margen Die Ergebnismarge des Konzerns konnte gegenüber dem Vergleichszeitraum von 5,6 Prozent um 25 Prozent auf insgesamt 7 Prozent gesteigert werden. Die für 2000 geplante Gesamtmarge von 8,2 Prozent konnte aufgrund der Integrationsaufwendungen für die im Geschäftsjahr erworbenen Gesellschaften nicht vollständig erreicht werden. Konzernjahresüberschuss Der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter im Jahr 2000 betrug 22,5 Mio. Euro gegenüber 2,9 Mio. Euro 1999, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 675 Prozent entspricht. Durch die Übernahme der restlichen Anteile der österreichischen Quehenberger Logistikgruppe und der delacher+co Logistics Group noch im Jahr 2000 wurden die Anteile Dritter für diese Unternehmen im Konzernergebnis hinfällig. Nettoumsatzrendite Die Nettoumsatzrendite für das Jahr 2000 konnte gegenüber dem Vorjahr um 96 Prozent gesteigert werden und liegt bei 5,1 Prozent (1999: 2,6 Prozent). Ergebnis pro Aktie Das Ergebnis pro Aktie stieg im Jahr 2000 um 676 Prozent auf 1,4 Euro gegenüber 0,2 Euro 1999. Im Verlauf des Geschäftsjahres hat sich das Ergebnis pro Aktie pro Quartal von 0,167 Euro im ersten, 0,291 im zweiten, 0,357 im dritten und 0,585 Euro im vierten Quartal deutlich steigern können. Nach DVFA beträgt das Ergebnis pro Aktie für 2000 1,78 Euro. Investitionen Im Geschäftsjahr 2000 hat die Thiel Logistik AG Investitionen in der Höhe von 32,6 Mio. Euro getätigt gegenüber 7,7 Mio. Euro im Vorjahr. 72 Konzernjahresabschluss 2000 73 Konzernjahresabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2000 2000/ T _ 1999/ T _ 1. Umsatzerlöse 448.951 115.666 2. Umsatzkosten -395.634 -103.007 53.317 12.659 4.1. Vertriebskosten -12.741 -1.966 4.2. Allgemeine Verwaltungskosten -15.753 -5.014 4.3. Forschungs- und Entwicklungskosten -1.165 -20 4.4. Sonstige betriebliche Aufwendungen -6.891 -6.653 3. Bruttoergebnis vom Umsatz 4. Betriebsaufwendungen 14.460 7.520 -22.090 -6.133 31.227 6.526 547 0 7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.347 95 8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -3.908 -2.771 9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 29.213 3.850 10. Steuererträge / Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -6.492 -787 -35 -103 22.686 2.960 -219 -109 22.467 2.851 4.5. Sonstige betriebliche Erträge 5. Operatives Ergebnis 6. Erträge aus Beteiligungen, anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 11. Sonstige Steuern 12. Konzernjahresüberschuß vor Fremdanteilen 13. Fremdanteile 14. Konzernergebnis 74 Konzernjahresabschluss Konzernkapitalflussrechnung für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2000 1.Konzernjahresergebnis 2000/ T _ 1999/ T _ 22.467 2.851 19.445 6.878 -2.428 415 Anpassung zur Überleitung des Konzernjahresüberschusses auf den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2. + Abschreibungen 3. -/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 4. -/+ Veränderung der latenten Steuern 589 712 5. +/- Veränderung der Pensionsverpflichtungen -915 328 -1.744 12 -9.538 -2.914 8. +/- Zunahme/Abnahme des Sonderpostens -883 -918 9. +/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 4.584 730 Veränderungen der Aktiva und Passiva 6. -/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte 7. -/+ Zunahme/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 10. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 11. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 12. -Investitionen in Anlagevermögen 13. Investitionen in Finanzforderungen 14. + Desinvestitionen des Anlagevermögens -5.064 -190 26.513 7.904 -32.558 -5.016 -837 17.237 15.916 -202.568 -2.707 15. - Auszahlungen aufgrund des Erwerbs von konsolidierten Unternehmen 16. + Erworbener Fondsmittelbestand 17. Cashflow aus der Investitionstätigkeit 18. +/- Veränderung kurzfristiger Bankverbindlichkeiten 9.715 -209.011 8.193 78.207 -7.854 19. +/- Veränderung langfristiger Bankverbindlichkeiten 7.517 -1.344 20. +/- Veränderung der Leasingverbindlichkeiten -3.153 -15.088 -21.193 0 732 0 23. +/- Veränderung des gezeichneten Kapitals 5.000 8.200 24. Dividendenausschüttung Altgesellschafter -2.587 0 25. +/- Übrige Änderungen des Eigenkapitals 128.507 -336 193.030 -16.422 10.532 -325 4.124 0 1.841 2.166 16.497 1.841 21. - Kurzfristige Forderungen aus Veräußerungsgeschäften (Grundstücke, Beteiligungen) 22. -/+ Veränderung der Verbindlichkeiten darlehensfinanzierter Anlagegenstände 26. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 27. Zahlungswirksame Änderungen des Finanzmittelfonds (Summe aus 11, 17, 26) 28. +/- Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 29. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 30. Finanzmittelfonds am Ende der Periode 75 Konzernjahresabschluss Konzernbilanz zum 31. Dezember 2000 Aktiva 2000/ T _ 1999/ T _ 16.497 1.841 92.970 28.148 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 0 0 3. Forderungen gegen Gesellschafter 12 0 4. Sonstige Vermögensgegenstände 31.505 4.695 5. Aktive latente Steuern 3.394 4.487 A.Kurzfristige Vermögensgegenstände I. Liquide Mittel II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten III. Vorräte 1.038 271 128.919 37.601 4.202 826 149.618 40.268 B. Langfristige Vermögensgegenstände I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 0 2. Sonstige Vermögensgegenstände 269 55 3. Aktive latente Steuern 976 0 1.259 55 II. Finanzanlagevermögen 956 0 2. Beteiligungen 7.033 144 3. Wertpapiere 8.980 0 50 13 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 4. Sonstige Ausleihungen 1.825 0 18.844 157 1. Grundstücke und Bauten 103.150 12.217 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 52.216 10.413 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.431 480 156.797 23.110 1. Konzessionen, Rechte, Werte und Lizenzen 4.958 1.058 2. Geschäfts- oder Firmenwert 99.647 4.233 5. Geleistete Anzahlungen III. Sachanlagevermögen IV. Immaterielle Vermögensgegenstände 76 104.605 5.291 281.505 28.613 431.123 68.881 Konzernjahresabschluss Passiva 2000/ T _ 1999/ T _ C. Kurzfristige Verbindlichkeiten I. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 92.041 3.378 II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 53.584 18.197 III. Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen 3.015 1.848 IV. Rückstellungen für Ertragsteuern 7.914 852 V. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 23.802 6.374 VI. Passive Rechnungsabgrenzungsposten 846 149 181.202 30.798 D. Langfristige Verbindlichkeiten I. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 21.938 9.571 II. Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen 16.955 3.233 III. Verbindlichkeiten aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen 8.508 1.531 IV. Übrige langfristige Verbindlichkeiten 2.242 1.394 V. Passive latente Steuern 18.681 0 68.324 15.729 1.749 2.632 I. Gezeichnetes Kapital 20.000 15.000 II. Kapitalrücklagen 128.507 0 III. Gewinnrücklagen 2.049 879 IV. Kumuliertes übriges comprehensive income 4.166 14 V. Konzernergebnisvortrag 2.659 978 E. Sonderposten für investitionsbedingte Steuervergütungen F. Eigenkapital VI. Konzernjahresergebnis 22.467 2.851 179.848 19.722 431.123 68.881 77 Konzernjahresabschluss Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für den Zeitraum 1998 bis 2000 Gezeich- Kapital- Gewinn- Bilanz- Other com- netes rücklagen rücklagen gewinn prehensive Kapital Stand am 31. Dezember 1998 income T_ T_ T_ T_ T_ 2.529 0 855 5.273 14 Konzern-Jahresüberschuss Einstellung in den Ergebnisvortrag T_ 8.671 2.851 2.851 -4.295 -4.295 24 Entnahme aus den Gewinnrücklagen 24 Einlage aus Gesellschaftsmitteln 4.271 4.271 Bareinlage 8.200 8.200 Stand am 31. Dezember 1999 15.000 0 879 3.829 Other comprehensive income 1 4.152 2 128.507 -247 Einstellung in die Gewinnrücklagen 247 Umgliederung 923 -923 2.049 25.126 20.000 4.152 5.000 128.507 Entnahme aus dem Ergebnisvortrag Stand am 31. Dezember 2000 19.722 22.467 5.000 Kapitalerhöhung Agio aus Börsengang 14 22.467 Konzern-Jahresüberschuss 128.507 1)Das other comprehensive income betrifft mit T _ 4.040 Währungsänderungen. 2)Das Agio aus dem Börsengang wurde mit allen durch den Börsengang entstandenen Kosten verrechnet. 78 Gesamt -247 247 0 4.166 179.848 Konzernjahresabschluss Konzernanhang/ Notes Grundlagen und Methoden Note 1. Rechnungslegungsgrundsätze Der Konzernabschluss zum 31.12.2000 wurde in Übereinstimmung mit den US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätzen, den „Generally Accepted Accounting Principles“ (US-GAAP) erstellt. a. Konsolidierungsgrundsätze In den Konzernabschluß einbezogen sind alle wesentlichen Tochterunternehmen, die unter der rechtlichen oder faktischen Kontrolle der Thiel Logistik AG, Grevenmacher, Luxemburg (nachfolgend auch Gesellschaft genannt) stehen. Nicht konsolidierte Beteiligungen haben eine untergeordnete Bedeutung im Berichtsjahr 2000. Eine Aufstellung der Unternehmen findet sich unter Note 1.c. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden anteiligen neubewerteten Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt (Purchase Accounting). Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft 100 % der Anteile an der Quehenberger Logistik AG, A-Bergheim, erworben. Gemäß ABB Opinion Nr. 16 Tz 93 erfolgte die Erstkonsolidierung zum 1.1.2000. Alle wesentlichen konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge werden eliminiert. b. Währungsumrechnung Der Konzernabschluss zum 31.12.2000 einschließlich der Vergleichszahlen ist in Euro aufgestellt; soweit Einzelabschlüsse in Ländern der Gemeinschaftswährung in Landeswährung aufgestellt wurden, erfolgte die Währungsumrechnung zu den auf den 01.01.1999 festgelegten amtlichen Umrechnungskursen. Die Bilanzen ausländischer Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach der modifizierten Stichtagsmethode grundsätzlich mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag, die Gewinnund Verlustrechnungen mit dem Jahresdurchschnittskurs im Geschäftsjahr bewertet. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse wesentlicher, nicht in der Europäischen Währungsunion vertretener Währungen haben sich wie folgt entwickelt: Währung: Mittelkurs am Bilanzstichtag Schweiz CHF Jahresdurchschnittskurs 31.12.2000 31.12.1999 2000 1999 _1= _1= _1= _1= 1,5203 1,6005 1,5006 1,6026 79 Konzernjahresabschluss c. Konsolidierungskreis Neben der Thiel Logistik AG wurden nachstehende Tochtergesellschaften in den Konzernabschluss zum 31.12.2000 einbezogen: 31.12.2000 31.12.1999 Anteile am Anteile am EK in % EK in % 100,0 100,0 50,8 50,8 Grevenmacher, Luxemburg 100,0 100,0 ILOS S.A., Grevenmacher, Luxemburg 100,0 90,1 Luxemburg Thiel & Partner Logistik S.à.r.l., Grevenmacher, Luxemburg Theis Luxembourg S.à.r.l., Grevenmacher, Luxemburg Comptabilité, Gestion et Transactions Immobilières C.G.T.I. S.A., sowie deren Beteiligungen ILOS Integrierte Logistik Systeme GmbH, Bollendorf, Deutschland 100,0 80,0 ILOS GmbH Integrierte Logistik Systeme, Berlin, Deutschland 100,0 100,0 Thiel AS Logistics AG, Grevenmacher, Luxemburg 100,0 Deutschland BTS Delhey Logistik GmbH, Berlin, Deutschland 100,0 100,0 Wotra- Thiel & Partner Internationale Spedition GmbH, Polch, Deutschland 100,0 100,0 Thiel & Partner Internationale Spedition GmbH, Spreenhagen, Deutschland 100,0 100,0 Truck Service Polch GmbH, Polch, Deutschland 100,0 100,0 T & P Volumentransport GmbH, Polch, Deutschland 50,8 50,8 Delhey Healthcare Logistik GmbH, Köln, Deutschland 100,0 100,0 Delhey Logistik GmbH, Köln, Deutschland, 100,0 100,0 sowie deren Beteiligung May Logistik GmbH & Co. KG, Erftstadt, Deutschland 60,0 Thiel & Partner Internationale Spedition GmbH, Trier, Deutschland 100,0 100,0 Fido Spedition & Logistik GmbH, Leer, Deutschland 100,0 100,0 Fido Logistik Hamburg GmbH, Hamburg, Deutschland 100,0 100,0 Fido Logistik Ronnenberg GmbH, Ronnenberg, Deutschland 100,0 100,0 T & P Lagerlogistik GmbH, Trier, Deutschland 100,0 70,0 Ley GmbH, Pulheim, Deutschland 100,0 sowie deren Beteiligungen Software Ley + Partner AG, Schweiz 100,0 COSA Solutions B.V., N.L. 100,0 COSA Solutions Ltd., GB 1 80,0 HC Logsys GmbH, Köln, Deutschland HC Facsys GmbH, Köln, Deutschland 51,0 Dorner GmbH & Co. KG, Müllheim b. Freiburg, Deutschland 100,0 Dorner Verwaltungs GmbH, Müllheim b. Freiburg, Deutschland 100,0 Allocation Logistics GmbH, München, Deutschland 80 51,0 51,0 Konzernjahresabschluss Schweiz Thiel & Partner Logistik AG, Zürich, Schweiz 100,0 Latrans Holding AG, Muri, Schweiz 100,0 100,0 sowie deren Beteiligungen Brechtbühl AG, Muri, Schweiz 100,0 Brechtbühl AG, Dietikon, Schweiz 100,0 Brechtbühl AG, Arlesheim, Schweiz 100,0 Brechtbühl AG, Bussigny, Schweiz 100,0 BLM Brechtbühl Logistics Management AG, Muttenz, Schweiz 100,0 Richina Cargo S.A., Rivera, Schweiz 100,0 Österreich Thiel Holding GmbH, Salzburg, Österreich 100,0 sowie deren Beteiligung Thiel Logistik Management GmbH, Salzburg, Österreich sowie deren Beteiligungen Quehenberger Logistik AG, Salzburg 100,0 sowie deren Beteiligungen R. Quehenberger GmbH, Wien 100,0 R. Quehenberger GmbH, Leonding 100,0 R. Quehenberger GmbH, Graz 100,0 R. Quehenberger GmbH, Innsbruck 100,0 R. Quehenberger GmbH, Gödersdorf 100,0 LOGOCARGO GmbH, Wien 100,0 LOGOTEC Logistikservice GmbH, Wien 100,0 LOGOCHEM Logistikservice GmbH, Wien 100,0 BAUCARGO GmbH, Leonding 100,0 Quehenberger-Hellmann Worldwide Logistik GmbH, Salzburg 2 50,0 EDV + Datenservice GmbH, Bergheim 100,0 R. Quehenberger GmbH, Györ, Ungarn 100,0 R. Quehenberger GmbH, Györ, Ungarn 100,0 R. Quehenberger GmbH, Dunajska Streda, Slowakei 100,0 R. Quehenberger GmbH, Pitesti, Rumänien 100,0 Hellmann Beverage Logistics inc. Florida 3 50,0 delacher Logistics AG, Wolfurt 100,0 sowie deren Beteiligungen delacher + Co. AG, Muttenz, Schweiz delacher + Co. Szallitmányozó Kft, Töröbkálint, Ungarn 95,0 100,0 Andere Thiel & Socios, Logística, SA, Lissabon, Portugal 100,0 1) 20 % der Anteile werden direkt von der Gesellschaft gehalten. 2) Equity Methode 3) Equity Methode ab 2001 81 Konzernjahresabschluss Zugänge zum Konsolidierungskreis im Jahr 2000: Erwerbs-/ Gründungs- Anteile am EK in % zeitpunkt May Logistik GmbH & Co. KG, Erftstadt, Deutschland Januar 2000 60,0 Ley GmbH, Pulheim, Deutschland Januar 2000 100,0 sowie deren Beteiligung Software Ley CH Basel Januar 2000 COSA Solutions B.V., N.L. Januar 2000 COSA Solutions Ltd., GB Latrans Holding AG, Muri, Schweiz Januar 2000 Januar 2000 100,0 Januar 2000 100,0 sowie deren Beteiligungen Brechtbühl AG, Muri, Schweiz Brechtbühl AG, Dietikon, Schweiz Januar 2000 100,0 Brechtbühl AG, Arlesheim, Schweiz Januar 2000 100,0 Brechtbühl AG, Bussigny, Schweiz Januar 2000 100,0 BLM Brechtbühl Logistics Management AG, Muttenz, Schweiz Januar 2000 100,0 Januar 2000 100,0 Thiel & Socios, Logística, SA, Lissabon, Portugal Richina Cargo S.A., Rivera, Schweiz Januar 2000 100,0 Thiel Holding GmbH, Salzburg, Österreich Januar 2000 100,0 sowie deren Beteiligungen Thiel Logistik Management GmbH, Salzburg, Österreich Januar 2000 sowie deren Beteiligungen Quehenberger Logistik AG, Salzburg Januar 2000 sowie deren Beteiligungen Januar 2000 100,0 R. Quehenberger GmbH, Wien Januar 2000 100,0 R. Quehenberger GmbH, Leonding Januar 2000 100,0 R. Quehenberger GmbH, Graz Januar 2000 100,0 R. Quehenberger GmbH, Innsbruck Januar 2000 100,0 R. Quehenberger GmbH, Gödersdorf Januar 2000 100,0 LOGOCARGO GmbH, Wien Januar 2000 100,0 LOGOTEC Logistikservice GmbH, Wien Januar 2000 100,0 LOGOCHEM Logistikservice GmbH, Wien Januar 2000 100,0 BAUCARGO GmbH, Leonding Januar 2000 100,0 Quehenberger-Hellmann Worldwide Logistik GmbH, Salzburg 1 Januar 2000 50,0 EDV + Datenservice GmbH, Bergheim Januar 2000 100,0 R. Quehenberger GmbH, Györ, Ungarn Januar 2000 100,0 R. Quehenberger GmbH, Györ, Ungarn Januar 2000 100,0 R. Quehenberger GmbH, Dunajska Streda, Slowakei Januar 2000 100,0 R. Quehenberger GmbH, Pitesti, Rumänien Januar 2000 100,0 Hellmann Beverage Logistics inc., Florida 2 Januar 2000 50,0 Oktober 2000 100,0 delacher + Co. AG, Muttenz, Schweiz Oktober 2000 95,0 delacher + Co. Szallitmányozó Kft, Töröbkálint, Ungarn Oktober 2000 100,0 delacher Logistics AG, Wolfurt sowie deren Beteiligungen 82 Konzernjahresabschluss Thiel AS Logistics AG, Grevenmacher, Luxemburg Juli 2000 99,9 HC Facsys GmbH, Köln, Deutschland Juli 2000 51,0 HC Logsys GmbH, Köln, Deutschland Juli 2000 51,0 Dorner GmbH & Co. KG, Müllheim b. Freiburg, Deutschland Juli 2000 100,0 Dorner Verwaltungs GmbH, Müllheim b. Freiburg, Deutschland Juli 2000 100,0 Allocation Logistics GmbH, München, Deutschland Juli 2000 51,0 1) Equity Methode 2) Equity Methode ab 2001 Im Jahr 2000 wurden folgende Akquisitionen nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen: Erwerbs-/ Anteil am Gründungs- EK in % zeitpunkt Hospitec Swiss Facility Management im Krankenhaus GmbH, Schweiz 2000 100,0 Thiel ASL Vermögens- und Verwaltungs-GmbH, Köln, Deutschland 2000 100,0 sowie deren Beteiligungen Thiel AS Logistics GmbH & Co. KG, Köln, Deutschland 2000 80,8 Thiel ASL Verwaltungs GmbH, Köln, Deutschland 2000 100,0 Der Einfluß der übrigen nicht konsolidierten Gesellschaften auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist einzeln und zusammengenommen von untergeordneter Bedeutung. Im Geschäftsjahr wurden folgende Gesellschaften des Konsolidierungskreises verschmolzen: Verschmelzungszeitpunkt ILOS GmbH, Köln, Deutschland Oktober 2000 Ley GmbH, Pulheim, Deutschland (empfangende Gesellschaft) Oktober 2000 Im Geschäftsjahr veräußerte Beteiligungen: Verkaufs- EK im Zeitpunkt Anteil am zeitpunkt der Entkonsoli- EK in % dierung in T a Thiel & Cie S.à.r.l., St. Avold, Frankreich Oktober 2000 -271 100,0 d. Liquide Mittel Liquide Mittel umfassen Kassenbestände und laufende Guthaben bei Kreditinstituten. Sie werden zum Nennwert bewertet. e. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen werden zu Nennwerten abzüglich erforderlicher Wertberichtigungen angesetzt. 83 Konzernjahresabschluss f. Vorräte Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Wiederbeschaffungspreis am Bilanzstichtag unter Berücksichtigung des Prinzips der verlustfreien Bewertung angesetzt. g. Finanzanlagevermögen Die Bewertung des Finanzanlagevermögens erfolgt in Übereinstimmung mit FAS 115 bzw. nach der Equity Methode. Anteile an nicht in die Konsolidierung einbezogenen verbundenen Unternehmen wurden zu Anschaffungskosten bewertet. h. Sachanlagevermögen Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten aktiviert, vermindert um planmäßige Abschreibungen, die sich über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer erstrecken. Abschreibungen werden nach der linearen Methode ermittelt. Es wird von folgenden Nutzungsdauern ausgegangen: Bauten Gebäudeausstattung Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung und Fuhrpark 25 bis 50 Jahre 6 bis 16 Jahre 3 bis 10 Jahre i. Leasing Beim österreichischen Tochterunternehmen Quehenberger Logistik AG werden Gebäude aktiviert, die auf Basis von Finanzierungsleasingverträgen genutzt werden. Bei den sonstigen Konzernunternehmen werden Transportmittel, Lagergeräte und EDV-Anlagen im Rahmen von Leasingverträgen genutzt. Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) No. 13 „Accounting for Leases" enthält Kriterien, nach denen auf der Basis von Chancen und Risiken beurteilt wird, ob die Zurechnung des wirtschaftlichen Eigentums am Leasinggegenstand beim Leasing-Nehmer (sog. Capital Lease) oder dem Leasinggeber (sog. Operating Lease) erfolgt. Zentral ist der Vergleich der Laufzeit des Leasingvertrags mit der wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes. Ab einer vertraglichen Nutzung von 75 % oder mehr der Nutzungsdauer wird dem Leasingnehmer das wirtschaftliche Eigentum zugerechnet. Die Leasingverträge über Gebäude, Transportmittel und Lagergeräte werden diesen Kriterien zufolge als Capital Lease eingestuft und sind daher im Sachanlagevermögen des Leasing-Nehmers auszuweisen. Die Abschreibung erfolgt linear auf Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer (Gebäude 40 - 50 Jahre, Transportmittel 2 - 8 Jahre). Die Leasingverträge über EDV-Anlagen sind als Operating Lease einzustufen. Zu Höhe und Fälligkeit der Verpflichtungen aus Operating Lease vgl. Note 20. j. Immaterielle Vermögensgegenstände Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet und linear über ihre Nutzungsdauer von 1,5 bis 5 Jahren abgeschrieben. Eine Ausnahme bilden die luxemburgischen Grundstücksrechte, welche über einen Zeitraum von 33 Jahren abgeschrieben werden. Derivative Geschäfts- oder Firmenwerte werden in Höhe des Wertunterschieds zwischen Kaufpreis und Wert der einzelnen Vermögensgegenstände aktiviert und über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren linear abgeschrieben. Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung werden über einen Zeitraum von 10, 15 oder 20 Jahren linear abgeschrieben. 84 Konzernjahresabschluss k. Sonstige Verbindlichkeiten / Rückstellungen Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen beruht auf dem in SFAS No. 87 „Employers' Accounting for Pensions" vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method). Hierbei handelt es sich um ein Ansammlungsverfahren, d.h. dass die Pensionsverpflichtungen nicht sofort in voller Höhe als Aufwand erfasst werden, sondern in der Periode erfolgswirksam gebucht werden, in der der entsprechende Teil der Anwartschaft durch den Pensionsnehmer erdient wurde. Die Höhe der Pensionsverpflichtung entspricht dem jeweiligen erdienten Anwartschaftsbarwert der Pensionsansprüche des Arbeitnehmers. Nach österreichischem Recht sind die österreichischen Gesellschaften der Thiel Holding GmbH, Salzburg verpflichtet, unter bestimmten Voraussetzungen Abfertigungszahlungen an Arbeitnehmer zu leisten, die für eine bestimmte Mindestdauer im Unternehmen tätig waren. Solche Zahlungen richten sich nach dem Dienstalter und dem (erwarteten) Gehaltsniveau zum Zeitpunkt des Pensionsantrittes bzw. der Kündigung. Es wurden keine Vermögensgegenstände aus dem Unternehmen ausgesondert, um diese Verpflichtungen abzudecken. Auf Grund kollektivvertraglicher Verpflichtungen sind Tochterunternehmen der Thiel Holding GmbH, Salzburg verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf dem Dienstalter und dem erwarteten Gehaltsniveau zum Zeitpunkt der Zahlungsverpflichtung. Es wurden keine Vermögensgegenstände aus dem Unternehmen ausgesondert, um diese Verpflichtungen abzudecken. Zum 31. Dezember 2000 wurden die Rückstellungen für Abfertigungszahlungen und Jubiläumsgelder entsprechend der SFAS No. 87 "Employers Accounting for Pensions" berechnet. Steuer- und sonstige Rückstellungen werden gebildet, wenn eine Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich und die voraussichtliche Höhe des Rückstellungsbetrages zuverlässig schätzbar ist. Der Ausweis der zurückzustellenden Beträge erfolgt, sofern Ertragsteuern betroffen sind, unter den Rückstellungen für Ertragsteuern, ansonsten unter den sonstigen Verbindlichkeiten. l. Finanzinstrumente Derivative Instrumente werden innerhalb der Thiel Logistik AG ausschließlich zur Absicherung von Zinssatzund Währungsänderungsrisiken verwendet. Die Gesellschaft hat Zinsswaps zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos von langfristigen Finanzverbindlichkeiten abgeschlossen. m. Schätzungen Die Erstellung von Abschlüssen in Übereinstimmung mit US-GAAP erfordert von der Geschäftsleitung bestimmte Einschätzungen und Annahmen zu treffen, die sowohl die Wertansätze für Aktiva und Passiva als auch die Darstellung von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, zum Abschlussstichtag, ebenso wie die dargestellten Erlös- und Aufwandspositionen betreffen. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen. 85 Konzernjahresabschluss Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Note 2. Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse verteilen sich auf die wichtigsten Märkte wie folgt: 2000 1999 Tq Tq Österreich 195.212 0 Deutschland 145.125 94.268 Schweiz 69.167 0 Luxemburg 46.190 35.014 Übrige Welt Konzerninterne Umsatzerlöse 12.211 5.387 467.905 134.669 -18.954 -19.003 448.951 115.666 Die Umsatzerlöse verteilen sich auf die Segmente wie folgt: 2000 Kontraktlogistik / E-Logistics 1999 Tq Tq 254.589 72.857 HealthCare-Logistics 42.825 7.001 Value-Added-Services 116.104 31.571 IT-Lösungen / E-Commerce 35.433 4.237 448.951 115.666 Note 3. Umsatzkosten und Betriebsaufwendungen a. In den Umsatzkosten sind folgende Personalaufwendungen enthalten: 2000 Löhne und Gehälter 1999 Tq Tq 63.753 22.658 16.173 4.246 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung Sonstiger Personalaufwand 2.211 2.647 82.137 29.551 Im Jahresdurchschnitt waren im Konzern beschäftigt: 2000/ Anzahl 86 1999/ Anzahl Angestellte 1.411 469 Arbeiter 1.615 486 3.026 955 Konzernjahresabschluss Die im Juli 2000 erworbenen Gesellschaften Thiel AS Logistics AG, HC Facsys GmbH, HC Logsys GmbH, Dorner GmbH & Co. KG, Dorner Verwaltungs GmbH, und Allocation Logistics GmbH sind mit der Hälfte ihres jahresdurchschnittlichen Personalstands im Personalstand erhalten. Die im vierten Quartal erstmalig konsolidierte delacher Logistics AG ist mit 1/4 des Personalstands berücksichtigt. b. Betriebsaufwendungen 2000 1999 T_ T_ Vertriebskosten -12.741 -1.966 Allgemeine Verwaltungskosten -15.753 -5.014 Forschungs- und Entwicklungskosten -1.165 -20 Sonstige betriebliche Aufwendungen -6.891 -6.653 Sonstige betriebliche Erträge 14.460 7.520 -22.090 -6.133 Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im wesentlichen Erträge aus Anlagenverkäufen. Note 4. Finanzergebnis Das Finanzergebnis gliedert sich wie folgt: Erträge aus Beteiligungen Erträge aus Wertpapieren Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Abschreibung auf Wertpapiere Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2000 1999 T_ T_ 391 0 156 1.347 95 -87 0 -3.821 -2.771 -2.014 -2.676 Fremdkapitalzinsen wurden nur in jenem Umfang aktiviert, als sie direkt dem Anschaffungsvorgang zugeordnet werden konnten, dies insbesondere im Zusammenhang mit bis zur kartellrechtlichen Genehmigung aufschiebend bedingten Kaufverträgen (T _ 381). Note 5. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2000 1999 T_ T_ Steueraufwand -5.927 -957 Latenter Steueraufwand -2.522 -863 1.957 1.033 -6.492 -787 Latenter Steuerertrag 87 Konzernjahresabschluss Die Position latenter Steueraufwand setzt sich wie folgt zusammen: 2000 1999 T_ T_ -1.376 -497 -844 0 Aus Verbrauch von investitionsbedingten Steuervergütungen (Tax-Credits) Aus Neubewertung Aus Verbrauch aktivierter steuerwirksamer Verlustvorträge -302 -366 -2.522 -863 Die Position Latenter Steuerertrag setzt sich wie folgt zusammen: Aus Neubewertung 2000 1999 T_ T_ 383 Aus Auflösung des Sonderpostens für investitionsbedingte Steuervergütungen (Tax-Credits) Aus der Zuführung steuerwirksamer Verlustvorträge 985 933 589 100 1.957 1.033 Zu den latenten Steuern vgl. Note 6. Zu dem Sonderposten für investitionsbedingte Steuervergütungen vgl. Note 16. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Note 6. Latente Steuern a. Die latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen: 2000 1999 T_ T_ 640 0 2.839 4.113 Bewertungsunterschiede Steuerbilanz/ US-GAAP Bilanz Aktivierte Latente Steuern aus Tax-Credits Aktivierte Latente Steuern aus steuerwirksamen Verlustvorträgen 891 374 Aktive Latente Steuern 4.370 4.487 davon kurzfristig 3.394 0 davon langfristig 976 0 Passive Latente Steuern -18.681 0 davon kurzfristig 0 0 davon langfristig 18.681 0 -14.311 4.487 Netto-Betrag der passiven (i.Vj. aktiven) latenten Steuern Eine Abzinsung der latenten Steuern erfolgt nicht. 88 Konzernjahresabschluss b. Aktivierte latente Steuern aus Tax-Credits Die aktivierten Latenten Steuern aus Tax-Credits betreffen ausschließlich die in Luxemburg ansässigen Konzern-Gesellschaften. Nach luxemburgischen Steuerrecht werden sogenannte „Tax-Credits" als Investitionshilfen gewährt. Die Höhe des daraus resultierenden Steuervorteils ist an die Höhe der Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten der Investitionen gebunden. Die Tax-Credits senken über einen Zeitraum von zehn Jahren die Körperschaftsteuer-Belastung der luxemburgischen Gesellschaften durch Minderung des positiven zu versteuernden Einkommens. Gemäß Accounting Principles Board (APB) Opinion No. 2 amended by APB Opinion No. 4 sind diese zukünftigen Steuerminderungen zu aktivieren. In den Geschäftsjahren 1999 und 2000 haben sich die aktivierten latenten Steuern aus Tax-Credits wie folgt entwickelt. Steuerwirksame Tax-Credits: 2000 Stand am 1. Januar des Jahres Zugang Verbrauch Stand am 31. Dezember des Jahres 1999 T_ T_ 4.113 4.595 102 15 -1.376 -497 2.839 4.113 c. Aktivierte latente Steuern aus steuerwirksamen Verlustvorträgen Die aktivierten latenten Steuern aus steuerwirksamen Verlustvorträgen betreffen unterschiedliche Konzerngesellschaften. Gemäß APB Opinion No. 11 sind zukünftige Steuervorteile aufgrund von Verlustvorträgen in den Fällen zweifelsfreier Realisierung bereits während des Verlustjahres als Aktivposten anzusetzen. Grundlage für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktivierter Latenter Steuern ist die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, daß diese Posten zukünftig tatsächlich realisierbar sind. Die Wahrscheinlichkeit muß mehr als 50 % betragen. Ausgehend von den steuerpflichtigen Einkommen vergangener Jahre sowie den zukünftig erwarteten steuerpflichtigen Einkommen ist es wahrscheinlich, daß die per 31. Dezember 2000 ausgewiesenen aktivierten latenten Steuern genutzt werden können. Steuerwirksame Verlustvorträge: 2000 Steuerliche Verlustvorträge 1999 T_ T_ 1.375 1.093 -484 -719 891 374 Korrektur um den nicht steuerwirksamen Anteil an den Verlustvorträgen 89 Konzernjahresabschluss Die passiven latenten Steuern resultieren aus Bewertungsunterschieden sowie aus der Auflösung von stillen Reserven im Zusammenhang mit der Erstkonsolidierung in folgenden Bilanzpositionen: Herleitung passiver latenter Steuern: Grundstücke und Gebäude Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattung 2000 1999 T_ T_ 16.384 0 1.113 0 Wertpapiere des Anlagevermögens 780 0 Passive Rechnungsabgrenzungsposten 261 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 118 0 25 0 18.681 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Note 7. Sonstige Vermögensgegenstände In den sonstigen Vermögensgegenständen sind folgende Einzelpositionen enthalten: 2000 1999 T_ T_ 13.193 0 8.000 0 mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.691 0 Darlehen 3.694 0 0 3.831 Steuerforderungen 2.310 338 Sonstige Forderungen 2.617 526 31.505 4.695 34 55 235 0 mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: Forderungen aus Grundstücksverkauf der Latrans Holding AG Forderungen Verkauf Geschäftsanteil Seven AG, Luxemburg Forderungen gegenüber Unternehmen, Kaufpreisanzahlungen für Beteiligungserwerb mit Restlaufzeit über einem Jahr: Kautionen Übrige Vermögensgegenstände 269 55 31.774 4.750 Der Grundstücksverkauf erfolgte aus dem Schweizer Teilkonzern; die Immobilien wurden wieder angemietet. Die Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen im wesentlichen die Hellmann Beverage Logistics inc., Florida. Die Darlehensforderung besteht gegen einen Altgesellschafter und wird zu marktüblichen Bedingungen bedient. Note 8. Vorräte Die Vorräte betreffen im wesentlichen Bestände im IT-Bereich sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe im Bereich Kontraktlogistik. 90 Konzernjahresabschluss Note 9. Finanzanlagevermögen Zur Veränderung der Finanzanlagen verweisen wir auf die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens. Das Finanzanlagevermögen setzt sich aus folgenden Einzelpositionen zusammen: Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen Beteiligungen an Kooperationen Wertpapiere (available for sale) 2000 1999 T_ T_ 956 0 6.472 0 561 144 8.944 0 Wertpapiere (held to maturity) 36 0 Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen 40 0 Sonstige Ausleihungen 10 13 Geleistete Anzahlungen 1.825 0 Finanzanlagevermögen 18.844 157 Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen mit T _ 951 die Thiel ASL Vermögens- und VerwaltungsGmbH sowie mit T _ 5 die Hospitec Swiss Facility Management im Krankenhaus GmbH. Die Beteiligungen setzen sich wie folgt zusammen: 2000 T_ Quehenberger-Hellmann Worldwide Logistik GmbH Roeser GmbH 423 6.049 6.472 Im Konzernabschluss wird das Unternehmen Quehenberger-Hellmann Worldwide Logistik GmbH nach der Equity Methode einbezogen. Übersicht Quehenberger-Hellmann Worldwide Logistik GmbH: 2000 T_ Umlaufvermögen 4.782 Anlagevermögen 186 Verbindlichkeiten 186 Jahresüberschuss 358 Beteiligungsanteil 50 % Buchwert 423 Die strategische Beteiligung an der Roeser GmbH beträgt 20,42 %. Die Bewertung erfolgte zu Anschaffungskosten. Die Wertpapiere der Gesellschaft werden der Kategorie „available for sale" zugeordnet und zu Marktwerten im Anlagevermögen ausgewiesen. Die geleisteten Anzahlungen betreffen die im Folgejahr zugegangene Beteiligung an der Subitec GmbH, Sulzbach, Deutschland. 91 Konzernjahresabschluss Note 10. Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögensgegenstände Zur Veränderung der immateriellen Anlagewerte und Sachanlagen verweisen wir auf die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens. Die immateriellen Anlagewerte beinhalten insbesondere Geschäftswerte sowie Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung. Das Sachanlagevermögen setzt sich aus folgenden Einzelpositionen zusammen: 2000 1999 T_ T_ 115.208 14.166 110.886 20.403 1.470 481 Historische Anschaffungs-/Herstellungskosten: Grundstücke und Bauten Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 227.564 35.050 Kumulierte Abschreibungen 70.767 11.940 Sachanlagevermögen, netto 156.797 23.110 Die Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen beliefen sich in 2000 und 1999 auf T _ 13.978 und T _ 6.356. Die Immateriellen Vermögensgegenstände bestehen aus folgenden Positionen: 2000 1999 T_ T_ 7.578 1.495 Historische Anschaffungs-/Herstellungskosten: Konzessionen, Rechte, Werte und Lizenzen Geschäfts- oder Firmenwert Kumulierte Abschreibungen Immaterielle Vermögenswerte, netto 107.224 4.902 114.802 6.397 10.197 1.106 104.605 5.291 Die Konzessionen, Rechte, Werte und Lizenzen bestehen im wesentlichen aus gekaufter Software. Der Geschäfts- oder Firmenwert setzt sich wie folgt zusammen: 2000 1999 T_ T_ 6.680 1.345 92.967 2.888 99.647 4.233 Geschäfts- oder Firmenwert: · Derivativer Geschäfts- oder Firmenwert · Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung Die Abschreibungen auf Immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich in 2000 und 1999 auf T _ 5.467 und T _ 522 . 92 Konzernjahresabschluss Note 11. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten setzen sich wie folgt zusammen: 2000 mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit einer Restlaufzeit über einem Jahr 1999 T_ T_ 92.041 3.378 21.938 9.571 113.979 12.949 Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit über einem Jahr werden in den nächsten fünf Jahren und danach wie folgt fällig: mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren mit einer Restlaufzeit über fünf Jahren 2000 1999 T_ T_ 19.863 5.630 2.075 3.941 21.938 9.571 Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind besichert durch erstrangige Grundschulden, Rangrücktrittserklärungen sowie Sicherungsübereignung von Gegenständen des Sachanlagevermögens sowie Aktien der erworbenen Unternehmen. Bei den übernommenen österreichischen Gesellschaften gibt es noch Globalzessionen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten beinhalten im wesentlichen Zwischenfinanzierungen von Anteilskäufen, für welche im Folgejahr eine langfristige Finanzierung vorgesehen ist. Die Zinssätze betragen 5,64 % bis 6,00 %. Als Sicherheit dienen die Aktien der erworbenen Gesellschaften und eine Bürgschaft von der Gesellschaft gegenüber dem Kreditinstitut. Die Zinssätze der kurzfristigen Darlehen und Kontokorrentkredite betragen zwischen 4,65 % und 7,80 %. Die langfristigen Kredite dienen der Finanzierung des langfristigen Sachanlagevermögens. Die Zinssätze der langfristigen Darlehen betragen zwischen 5,37 % und 7,60 %. Note 12. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen: 2000 mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: 1999 T_ T_ 53.584 18.197 0 0 53.584 18.197 Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte bei Lieferungen und Leistungen. 93 Konzernjahresabschluss Note 13. Verbindlichkeiten aus Leasing 2000 1999 T_ T_ Gebäude 1.180 0 Transportmittel und Lagergeräte 1.835 1.848 3.015 1.848 15.793 0 mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: Gebäude Transportmittel und Lagergeräte 1.162 3.233 16.955 3.233 19.970 5.081 Finanzierungsleasingverträge für Gebäude bestehen bei der Quehenberger Logistik AG. Die Werte dieser Liegenschaften, die dazugehörigen Verbindlichkeiten beziehungsweise Zahlungsverpflichtungen und dergleichen sind den folgenden Tabellen zu entnehmen: 2000 T_ Sachanlagevermögen: Nettobuchwerte zum Bilanzstichtag 17.516 Mindestleasingzahlungen zum Bilanzstichtag 21.292 Barwert der Mindestleasingzahlungen kurzfristig 1.112 zugrundeliegende Zinssätze 4,64 % - 6,93 % Barwert der Mindestleasingzahlungen 1-5 Jahre 5.634 zugrundeliegende Zinssätze 4,64 % - 6,93 % Barwert der Mindestleasingzahlungen über 5 Jahre 14.546 zugrundeliegende Zinssätze 4,64 % - 6,93 % Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Leasing für Transportmittel und Lagergeräte betrifft außerordentliche Abgänge von geleasten Transportmitteln und Lagergeräten. Zu den Veränderungen des Sachanlagevermögens vgl. Note 10. Diesen Leasingverträgen liegt eine Verzinsung zwischen 3,38 % und 6,80 % zugrunde. Die Verbindlichkeiten zu Barwerten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden in den nächsten fünf Jahren und danach wie folgt fällig: 2000 94 1999 T_ T_ mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren 963 3.233 mit einer Restlaufzeit über fünf Jahren 199 0 1.162 3.233 Konzernjahresabschluss Für geleaste Transportmittel und Lagergeräte werden in den nächsten fünf Jahren und später Mindestleasingzahlungen in folgender Höhe fällig: 2000 bis zu einem Jahr zwischen einem und fünf Jahren 1999 T_ T_ 637 2063 724 3.385 1.361 5.448 Die vertragliche Ausgestaltung der bilanzierten Leasingverträge sieht in den meisten Fällen eine Kaufoption oder eine Verlängerungsoption für den Leasing-Nehmer vor, die derart gestaltet ist, dass eine weitere wirtschaftliche Nutzung des jeweiligen Leasinggutes möglich ist. Die geleasten Vermögensgegenstände stehen im zivilrechtlichen Eigentum des Leasing-Gebers. Note 14. Übrige Verbindlichkeiten Die übrigen Verbindlichkeiten bestehen aus folgenden Einzelpositionen: 2000 1999 T_ T_ mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: Verbindlichkeiten aus Löhnen und Gehältern und ähnlichen Verpflichtungen · Löhne und Gehälter 1.892 137 · im Rahmen der Sozialen Sicherheit 2.366 968 · sonstige Verpflichtungen 5.871 545 10.129 1.650 Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern Sonstige Verbindlichkeiten 132 25 6.147 2.308 7.394 2.391 13.673 4.724 511 511 mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: Einlage stiller Gesellschafter Gesellschafterdarlehen Minderheitenanteil Sonstige Verbindlichkeiten 0 427 893 456 838 0 2.242 1.394 26.044 7.768 Die sonstigen Personalverpflichtungen betreffen mit T _ 2.955 nicht in Anspruch genommenen Urlaub sowie Überstundenguthaben mit T _ 2.916. Die sonstigen Verbindlichkeiten aus Steuern betreffen im wesentlichen Umsatzsteuerverbindlichkeiten. Die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten betreffen im wesentlichen mit T _ 1.666 Restkaufpreisraten aus Unternehmenserwerben. Die Einlage stiller Gesellschafter in Höhe von T _ 511 stammt aus einer Beteiligung der Mittelständische Beteiligungs- und Wagnisfinanzierungsgesellschaft Rheinland-Pfalz mbH an der Thiel & Partner Internatio- 95 Konzernjahresabschluss nale Spedition GmbH, Trier. Die zur Verfügung gestellten Mittel sind zweckgebunden und zur Finanzierung einer Werkstatt-/Wartungshalle sowie zur Errichtung einer Logistikhalle bestimmt. Die Beteiligung erlischt mit Rückzahlung der Teileinlagen am 31. Januar 2001 und am 28. Februar 2003. Die langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten betreffen mit T _ 478 die Restdarlehensverbindlichkeit aus Investitionen in Sachanlagevermögen. Verbindlichkeiten gegenüber Minderheiten werden für alle vollkonsolidierten Gesellschaften ausgewiesen, bei denen die Thiel Logistik AG nicht 100 % der Anteile besitzt. In diesem Zusammenhang wird auf die Erläuterungen zum Konsolidierungskreis verwiesen. Note 16. Verbindlichkeiten für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Diese Position setzt sich wie folgt zusammen: 2000 1999 T_ T_ Pensionen 3.977 1.531 Abfertigungen / Abfindungen 3.472 0 Jubiläumsgelder 1.059 0 8.508 1.531 a. Pensionspläne Für die Mitarbeiter besteht ein leistungsorientiertes Versorgungswerk. Dieses nutzt sowohl den Durchführungsweg der unmittelbaren Zusage als auch den der Unterstützungskasse. Die Höhe der Versorgungsbezüge ist abhängig von den Bezügen sowie den abgeleisteten Dienstjahren. Die bei der Ermittlung der Höhe der Pensionsverpflichtungen verwandten versicherungsmathematischen Methoden stehen im Einklang mit den Vorschriften von SFAS 87. Diese Vorschriften finden seit dem Geschäftsjahr 1997 Anwendung. Die von den bis zu diesem Zeitpunkt angewandten Vorschriften abweichenden zugrundeliegenden Annahmen bewirken eine grundsätzliche Änderung der versicherungsmathematischen Methoden der Bewertung von Versorgungsverpflichtungen und Versorgungskosten. Zukünftige Gehaltserhöhungen werden bei der Bewertung der Pensionsverpflichtungen ebenso berücksichtigt wie Rentenanpassungen während der Bezugszeit und Fluktuationswahrscheinlichkeiten von Arbeitnehmern. Die Heubeck-Richttafeln 1998 bzw. 1983 sind angewandt worden. Bei den österreichischen Gesellschaften erfolgte die Berechnung auf Basis der Sterbetafeln „AVÖ P 99 gemischter Bestand“. Der Diskontierungssatz der Pensionsverpflichtungen (sog. Settlement Rate) orientiert sich an Renditen von Versicherungsverträgen vergleichbarer Laufzeit. Der garantierte Zins zzgl. erwarteter Überschußbeteiligung beträgt bei den betrachteten Versicherern 6,0 % p.a.. Den Berechnungen liegt die Annahme einer Steigerungsrate der Bezüge von 2,0 % bis 3,0 % p.a. zugrunde. Die Steigerungsrate berücksichtigt die verschiedenen möglichen Ursachen für Gehaltsanhebungen. Die jährliche Anhebung der Leistungen an die Pensionsempfänger ist mit 1,5 % angenommen. Dies trägt der turnusmäßig alle drei Jahre vorgeschriebenen Anpassungsüberprüfung mit Blick auf die allgemeine Teuerungsrate Rechnung. In Bezug auf die Fluktuationsrate und das Renteneintrittsalter der Mitarbeiter wird angenommen, dass beides dem Durchschnitt entspricht. 96 Konzernjahresabschluss b. Pensionsaufwand In den Sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung sind Pensionsaufwendungen in folgender Zusammensetzung enthalten: 2000 1999 T_ T_ Dienstzeitaufwand: Barwert der im Jahr erworbenen Ansprüche 97 49 Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtung 96 82 2 0 195 131 Wertänderung des Fondsvermögens Die Verpflichtung für Pensionen setzt sich aus folgenden Einzelpositionen zusammen: 2000 1999 T_ T_ 586 546 Barwert nicht fondsgedeckter Verpflichtungen 3.435 1.031 Barwert der Verpflichtungen 4.021 1.577 Barwert fondsgedeckter Verpflichtungen Zeitwert des Fondsvermögens Gewinne/Verluste -45 -43 3.976 1.534 1 -3 3.977 1.531 Die Einzelpositionen haben sich im Jahresverlauf wie folgt entwickelt: 2000 1999 T_ T_ 1.577 1.253 Veränderungen des Anwartschaftsbarwertes: Stand am 1. Januar des Jahres Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtung 147 82 Zuführung ohne Zinskomponente 138 49 Währungs- und sonstige Anpassungen 4 2 Änderungen des Konsolidierungskreises 2.522 225 Verbrauch -367 -34 4.021 1.577 2000 1999 T_ T_ 43 51 Veränderungen des Fondsvermögens: Stand am 1. Januar des Jahres Tatsächliche Erträge des Fondsvermögens 2 1 Verbrauch 0 -9 45 43 97 Konzernjahresabschluss Finanzierungsstatus 2000 1999 T_ T_ 3.978 1.534 Noch nicht berücksichtigte Gewinne/Verluste -1 -3 3.977 1.531 2000 1999 T_ T_ 3.532 0 c. Pensionsähnliche Verpflichtungen Entwicklung der Abfertigungsverpflichtung: Barwert der Abfertigungsverpflichtung zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung Aufwand für die im Wirtschaftsjahr erworbenen Ansprüche 423 0 Zinsaufwand 147 0 versicherungstechnisches Ergebnis -630 0 Barwert der Abfertigungsverpflichtung 3.472 0 Geleistete Abfertigungszahlungen/ Entwicklung der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder: 2000 1999 T_ T_ 884 0 erworbenen Ansprüche 90 0 Zinsaufwand 42 0 43 0 1.059 0 Barwert der Jubiläumsgeldverpflichtung zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung Aufwand für die im Wirtschaftsjahr geleistete Jubiläumsgeldzahlungen/ versicherungstechnisches Ergebnis Note 16. Sonderposten für investitionsbedingte Steuervergütungen Nach APB Opinion No. 2 amended by APB Opinion No. 4 kann ein in einem Geschäftsjahr zur Minderung der Ertragsteuer in Anspruch genommener „Investment Tax Credit" entweder nach der „Flow-Through-Methode" (d.h. Minderung der im Jahr ansonsten zu zahlenden Steuer) oder nach der „Deferral-Methode" (d.h. Minderung der Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten der entsprechenden Vermögensgegenstände oder Passivierung des Betrages und anschließende erfolgswirksame Auflösung über die Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände) behandelt werden. 98 Konzernjahresabschluss Die gewährten „Investment Tax Credits" wurden passiviert und haben sich wie folgt entwickelt: 2000 Stand am 1. Januar des Jahres Zugang 1999 T_ T_ 2.632 3.550 0 15 Erfolgswirksame Auflösung entsprechend der Nutzungsdauer der zugrundeliegenden Investitionsobjekte -883 -933 Stand am 31. Dezember des Jahres 1.749 2.632 Note 17. Eigenkapital a. Zahl der ausgegebenen Aktien / Kapitalerhöhung Während des Geschäftsjahres 2000 hat die Thiel Logistik AG beschlossen, das gezeichnete Kapital durch eine Bareinlage um T q 5.000 zu erhöhen. Zum 31. Dezember 2000 beträgt das gezeichnete Kapital der Gesellschaft T q 20.000 eingeteilt in 16.000.000 Inhaberaktien zum Nennwert von q 1,25. b. Rücklagen Nach luxemburgischem Recht sind solange 5 % des unkonsolidierten Jahresüberschusses einer gesetzlichen Rücklage zuzuführen, bis die Höhe der Rücklage 10 % des gezeichneten Kapitals erreicht. Diese Rücklage darf nicht durch Ausschüttung von Dividenden aufgelöst oder vermindert werden. Die Kapitalrücklage entstand durch den sofortigen Rückkauf neuer ausgegebener Aktien Anfang 2000 (Nennwert q 1,25). Diese Aktien wurden von einem Bankenkonsortium zum IPO-Preis von q 36,00 gekauft. Der Nettogewinn dieser Transaktion wurde als Kapitalrücklage verbucht. Gegen diese Rücklage wurden alle fälligen Kosten des IPO verbucht. Die Kapitalrücklage setzt sich wie folgt zusammen: Kapitalrücklage T_ Gewinn aus dem Verkauf (4.000.000 Aktien zu je _ 36,00) 144.000 Kosten der Kapitalzeichnung (4.000.000 Aktien zu je _ 1,25) -5.000 Bankenprovision -7.040 Kosten der Börseneinführung -3.453 128.507 99 Konzernjahresabschluss Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Note 18. In der Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme gemäß der Verlautbarung des DRSC e.V. und entsprechend US-amerikanischen Grundsätzen nach den Bereichen laufende Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Zahlungsmittelfonds enthält nur solche liquiden Mittel, deren Ursprungslaufzeit weniger als drei Monate beträgt. Liquide Mittel mit einer Ursprungslaufzeit von mehr als drei Monaten werden unter den sonstigen Geldanlagen des Umlaufvermögens ausgewiesen. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Note 19. Die Segmentberichterstattung richtet sich nach dem US-amerikanischen Rechnungslegungsstandard SFAS 131 „Disclosures about Segments of an Enterprise and related Information". Hiernach werden die Unternehmenssegmente entsprechend der internen Berichtsstruktur definiert sowie die intern verwandte Ergebniskennzahl segmentiert. Weiterhin verlangt die Vorschrift Angaben zu Produkten und Dienstleistungen, Regionen sowie zu bedeutenden Kunden. Umsatz EBIT der Marge 2000 Geschäfts- in % bereiche Kontraktlogistik / E-Logistics 254.589 9.674 3,8 HealthCare-Logistics 42.825 6.068 14,0 Value-Added-Services 116.104 13.572 11,7 35.433 1.913 5,4 448.951 31.227 7,0 2000 1999 Verände- T2 T2 rungen Kontraktlogistik / E-Logistics 9.674 2.023 378 % HealthCare-Logistics 6.068 724 738 % Value-Added-Services 13.572 3.714 265 % 1.913 65 2843 % 31.227 6.526 378 % IT-Lösungen / E-Commerce EBIT der Geschäftsbereiche: IT-Lösungen / E-Commerce In Zusammenhang mit der Verteilung nach Regionen wird auf Note 2 verwiesen. Der Umsatzanteil der bedeutendsten Kunden beträgt jeweils unter 5 % des Gesamtumsatzes. Sonstige Erläuterungen Note 20. Sonstige Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen Im Rahmen von Miet- und Leasingverträgen werden in den nächsten fünf Jahren Zahlungsverpflichtungen wie folgt fällig: 100 Konzernjahresabschluss 2000 1999 T 2 T2 Zahlungen bis zu einem Jahr 12.173 292 Zahlungen zwischen einem und fünf Jahren 36.924 119 Zahlungen über fünf Jahren 38.756 0 87.853 411 Note 21. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse Für die österreichischen Gesellschaften werden folgende Eventualverpflichtungen und Haftungsverhältnisse erfaßt: 2000 1999 T 2 T2 Wechselobligo 1.547 0 Garantien 2.114 0 3.661 0 Note 22. Aktienbestand und Aktientransaktionen des Verwaltungsrates und des Beirates Aktienbestand 31.12.2000 Zugänge Verwaltungsrat 379.930 161.103 Abgänge 0 Beirat 162.165 908 40.255 Der Verwaltungsrat der Gesellschaft hat im Berichtsjahr nach dem IPO weitere 161.103 Aktien erworben. Der Beirat der Gesellschaft hat 40.255 Aktien veräußert und 908 Aktien erworben. Diese Umschichtung hatte im wesentlichen einen steuerlichen Hintergrund. Note 23. Stock Option Plan Laut Satzung der Gesellschaft sind 1.600.000 Aktien für den Stock Option Plan vorgesehen. Davon sind im Berichtsjahr 105.000 Optionen auf Aktien bereits zugesagt worden. Note 24. Ergebnis je Aktie 2000 1999 Konzernjahresergebnis (in T _) 22.467 2.851 Zahl der ausgegebenen Aktien (in Tausend) 16.000 12.000 1,40 0,24 Ergebnis je Aktie (in _) Bei Inanspruchnahme der gewährten Mitarbeiteroptionen würde sich eine Verwässerung des Ergebnisses pro Aktie von _ 1,40 um _ 0,00915 ergeben. Note 25. Zusammenfassung wesentlicher Unterschiede zwischen luxemburgischem Recht und US-GAAP Der vorliegende Konzernabschluß der Thiel Logistik AG für das Geschäftsjahr 2000 wurde entsprechend den Vorschriften von US-GAAP erstellt. Die Rechnungslegungsgrundsätze in Luxemburg und den Vereinigten Staaten weisen grundsätzliche Unterschiede auf, die bei der Beurteilung der Finanzdaten der Thiel Logistik AG bedeutsam sein können. Zur Beurteilung der Bedeutsamkeit sind die signifikanten Unterschiede nachfolgend dargestellt: 101 Konzernjahresabschluss a. Allgemeine Vorschriften Nach luxemburgischem Recht sind bestimmte Salden als separate Bilanzpositionen auszuweisen. Nach USGAAP ist es möglich, Salden in der Bilanz zusammenzufassen und nur in den Anmerkungen (Notes) eine Aufschlüsselung vorzunehmen. b. Gewinn- und Verlustrechnung Nach luxemburgischem Recht erfolgt der Aufbau der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren oder dem Umsatzkostenverfahren. Bei Anwendung des Gesamtkostenverfahrens werden Aufwendungen zusammengefasst unter den Oberbegriffen „Materialaufwand“, „Personalaufwand", „Abschreibungen", „Sonstige betriebliche Aufwendungen", „Zinsaufwand" und „Steuern". Nach US-GAAP erfolgt der Aufbau der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren. Die Umsätze und die dazugehörigen Aufwendungen werden verursachungsgerecht zugeordnet und erst danach die nicht einzeln zuordenbaren allgemeinen Aufwendungen dargestellt. c. Leasing Gemäß luxemburgischem Recht sind Leasinggegenstände im Anlagevermögen des Leasing-Gebers auszuweisen. Der Leasing-Nehmer erfaßt lediglich die Leasingraten aufwandswirksam. Nach US-GAAP werden Leasinggegenstände, die als Capital-Lease einzuordnen sind, beim Leasing-Nehmer bilanziert. Dieser aktiviert den Leasinggegenstand und passiviert eine entsprechende Leasingverbindlichkeit. Der Leasing-Geber bucht eine Forderung aus Absatzfinanzierung und einen Umsatz aus dem Verkauf des Leasinggegenstands. d. Latente Steuern Aktive latente Steuern werden gebildet für Unterschiedsbeträge zwischen handelsrechtlichem und steuerlichem Ergebnis. Darüberhinaus können nach US-GAAP Latente Steuern für zukünftig realisierbare Steuervorteile aufgrund von Verlustvorträgen gebildet werden. Eine Wertberichtigung erfolgt grundsätzlich, wenn erkennbar ist, daß sich ein Teil oder alle latenten Steuern nicht realisieren lassen. e. Pensionsverpflichtungen Nach luxemburgischem Recht wird die Höhe der Verpflichtung nach dem steuerrechtlichen Teilwertverfahren ermittelt. Die Verpflichtung wird in voller Höhe im Jahr der Pensionszusage bilanziert. Berücksichtigt werden Sterbe- und Invaliditätswahrscheinlichkeiten sowie das jeweils vereinbarte Renteneintrittsdatum. Die Diskontierungsrate liegt regelmäßig bei 6,0 %. Nach US-GAAP wird die Höhe der Verpflichtung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Zentraler Gedanke dieses Verfahrens ist die Betrachtung der Pensionsgewährung als ausgewogenes Geschäft von Leistung und Gegenleistung. Demzufolge wird stets nur der in der Periode erdiente Anspruch eines Anwärters mit dem Barwert angesetzt. Es erfolgt eine sukzessive Bilanzierung der Pensionsverpflichtung. Neben den o.g. Bestandteilen werden Preissteigerungen, Pensionsanpassungen und ähnliches bei der Ermittlung berücksichtigt. f. Rückstellungen Die Bildung von Aufwandsrückstellungen, die als reine Innenverpflichtungen anzusehen sind, sind nach USGAAP nicht zulässig. Solche Aufwendungen sind vielmehr im Jahr ihres Anfalls zu bilanzieren. 102 „Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.“ Montaigne Anhang 103 Anhang Glossar APB „Accounting Principles Board“; die vom APB verabschiedeten APB Opinions stellen, soweit sie noch in Kraft sind, verbindliche US-GAAP dar. ATP-Server „Available-To-Promise-Server“; Technologie für die Bereitstellung unternehmensweiter Verfügbarkeitsinformationen. Co-packing Bereitstellung von z.B. Verkaufsständen ab Lager, Aufbau, Befüllung, Aufstellung. Cross-docking Warenumschlag an einem Zentrallager, ohne dass Ware ein- oder ausgelagert wird. DMS Software: „Data-Management-Systeme“; System zur elektronischen Archivierung von Daten. EAI „Enterprise Application Integration“; Konvertierung von Daten und Befehlen aus dem Format einer Anwendung in das einer anderen, um den Datenaustausch zwischen inkompatiblen Anwendungen zu ermöglichen. EAN Europäische Artikelnummer. EBIT „Earnings Before Interest and Taxe“ = Ergebnis vor Zinsen und Steuern. ECR „Efficient Consumer Response“; (Effiziente Reaktion auf die Kundennachfrage), Managementkonzeption, die, ausgehend von der Kundennachfrage, auf das distributionsübergreifende Reengeneering der gesamten Wertschöpfungskette durch Optimierungen im Marketing und der Logistik (= Supply Chain Management) abzielt. EDI „Electronic Data Interchange“; Standard, den die Vereinten Nationen für die elektronische Abwicklung geschäftlicher Vorgänge zwischen Unternehmen, Branchen und Ländern entwickelt haben. EDI behandelt den automatischen Austausch von strukturierten Daten zwischen EDV-Applikationen von Geschäftspartnern. EDIFACT „Electronic Data Interchange For Administration Commerce and Transport“; siehe EDI, auf Administrationsebene. ERP „Enterprise Resource Planning“; betriebswirtschaftliche Anwendungssoftware. 104 Anhang First-in-first-out-Service Ordnung der Produkte nach Lagereingang: Zuerst wird das Produkt entnommen, das am längsten gelagert wurde. FTP „File Transfer Protocol“; Protokoll, das für das Versenden von Daten über ein TCP / IP-Netzwerk benutzt wird. Helpdesk Softwaresysteme, die sich auf die Anwenderbetreuung beziehen. Heubeck-Richttafeln Formelsammlung: Sterbetafeln von Prof. Klaus Heubeck. Inbound Eingangsseitige Logistikprozesse (insbesondere Beschaffungslogistik). Inhouse-Logistik Unternehmensinterne Logistikprozesse. Just-in-sequence Belieferung des Kunden mit Material: in der richtigen Reihenfolge direkt in den Produktionsprozess hinein. Just-in-time Belieferung des Kunden mit Material: direkt in den Produktionsprozess hinein. LAN „Local Area Network“; Netzwerk, dessen Ausdehnung in der Regel auf zehn Kilometer begrenzt ist. Legal-Return-Logistics Logistik zur Erfüllung der EU-Richtlinie 76/769/EEC (Rücknahmeverpflichtung). Life Science Umfasst die Branchen der Gesundheits- und Körperpflege sowie Kosmetikprodukte. MUD „Multi-User-Dienstleistungszentrum“; Einrichtung im Konzept der HealthCareLogistics zur regionalen Versorgung von Gesundheitseinrichtungen. Outbound Ausgangsseitige Logistikprozesse (insbesondere Distributionslogistik). peer to peer Punkt zu Punkt-Schnittstellen zwischen EDV-Systemen. Remarketing-Logistik Logistik im zweiten „Lebensabschnitt“ eines Produktes. So können beispielsweise PCs, deren Einsatz nach etwa einem Jahr hier nicht mehr wünschenswert ist, in Schwellenländern o.ä. eingesetzt werden. So ist Remarketing-Logistik darauf ausgerichtet, das Produkt nach seinem ersten Einsatz sinnvoll weiterzuverwenden. 105 Anhang Scanstations Automatisierte Erfassung von Barcodes durch Scanner. SFAS „Statement of Financial Accounting Standards“. SQL „Structured Query Language“; eine Sprache, die bei relationalen Datenbanken dazu benutzt wird, Daten abzufragen und zu bearbeiten. Ursprünglich von IBM für Großrechner entwickelt, unterstützen heute alle Datenbanken im Client / Server-Umfeld SQL. Supply-Chain-Management Konzept der distributionsübergreifenden Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette statt Verbesserungen nur in Teilprozessen. Tax-Credits Form von Steuervergünstigungen. TCP / IP „Transmission Control Protocol over Internet Protocol“; Standard-ProtokollSuite im Internet / Intranet und WAN / Unix-Netzen”. Telecodes Artikelbezeichnungen, die durch die Artikelnummer vervollständigt werden und die Produktbezeichnung spezifizieren. US-GAAP „US Generally Accepted Accounting Principles“; US-amerikanische Rechnungslegungsgrundsätze”. WAN „Wide Area Network“; Netzwerk, das im Unterschied zu LANs geografisch entfernte Standorte verbindet. WMS „Workflow-Management-Systeme“ übernehmen die automatische Steuerung von Geschäftsprozessen / Arbeitsabläufen, deren einzelne Schritte von verschiedenen Ausführenden vorgenommen werden. 106 Anhang Finanzkalender 14. März 2001 Hauptversammlung in Luxemburg 29. Mai 2001 Veröffentlichung 1. Quartalsbericht 28. August 2001 Veröffentlichung Halbjahresbericht 28. August 2001 Halbjahrespressekonferenz 28. August 2001 DVFA-Halbjahres-Analystenkonferenz 27. November 2001 Veröffentlichung Neunmonatsbericht 107 Anhang Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Thiel Logistik AG Redaktion: Thiel Logistik AG, Investor Relations und Public Relations Grafische Gestaltung: Thiel Logistik AG Mitwirkung: Propeller GmbH, Agentur für Design und Multimedia, Trier Fotografie: Hans-Werner Bohn, Fotografie und Design, Trimport Martin Joppen, Frankfurt Druck: WVD Westpfälzische Verlagsdruckerei, St. Ingbert Verarbeitung: Thalhofer, Grossbuchbinderei, Schönaich Kontakt Thiel Logistik AG ZIR Potaschberg 5, an de Längten L-6776 Grevenmacher Tel: 00352 / 719690-300 Fax: 00352 / 719690-380 ir-info@thiel-logistik.com www.thiel-logistik.com WKN 931 705, 931 706 Der Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor. 108 Meilensteine der Thiel Logistik AG 1985 Gründung des ersten Thiel-Unternehmens in Luxemburg 1986 Einstieg in den deutschen Markt 1990 1991 erstes ganzheitliches Projektmanagement Konzept in der in der City Logistik Kontraktlogistik 1992 Gründung der Thiel & Associés in Luxemburg als Zentrale der Thiel-Gruppe 1994 Entwicklung einer Logistik-IT-Standardlösung und Einsatz im eigenen Unternehmen 1995 erstes Logistik-Projekt im HealthCare-Bereich 1997 erstes InhouseOutsourcing Projekt 1998 Übernahme der Delhey-Gruppe 1999 Übernahme der ILOS, Ley, COSA Solutions zur Weiterentwicklung der IT-Bereiche und Umfirmierung in Thiel Logistik AG 2000 Mehrheitsbeteiligung an May Logistik, Übernahme Latrans Holding AG, Schweiz Börsengang Gründung Thiel AS Logistics erstes ganzheitliches Konzept für Logistik in Gesundheitseinrichtungen Übernahmen im HealthCare-Bereich: HC LOGSYS GmbH, Köln, HC FACSYS GmbH, Köln, DORNER EDV-Systeme, Müllheim Mehrheitliche Übernahme Quehenberger Logistikgruppe, Bergheim (Österreich), delacher+co Logistics Group, Wolfurt (Österreich), Allocation Logistics GmbH, München Aufnahme in den NEMAX 50 Übernahme der Restanteile Quehenberger Logistikgruppe, Bergheim (Österreich), delacher+co Logistics Group, Wolfurt (Österreich) Thiel Logistik AG ZIR Potaschberg 5, an de Längten L-6776 Grevenmacher Tel.: 0 03 52/71 96 90-300 Fax: 0 03 52/71 96 90-380 E-mail: ir-info@thiel-logistik.com www.thiel-logistik.com WKN 931705, 931706