Schwangerschaftskomplikationen, Thrombophilie
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Schwangerschaftskomplikationen, Thrombophilie
VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 01.08.2006 17:01 Uhr Seite 8 Special Schwangerschaftskomplikationen, Thrombophilie und der Einsatz von niedermolekularen Heparinen – ein Update EKKEHARD SCHLEUSSNER, ABTEILUNG GEBURTSHILFE, KLINIK FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE, UNIVERSITÄTSKLINIKUM JENA, RUPERT BAUERSACHS, MEDIZINISCHE KLINIK IV, MAX RATSCHOW KLINIK FÜR ANGIOLOGIE, STÄDTISCHES KLINIKUM DARMSTADT Es ist naheliegend, dass RSA, aber auch andere Schwangerschaftskomplikationen Folge einer gestörten Plazentadurchblutung auf Grund einer Thrombose der Plazentagefäße sind. Verschiedene Aktivierungsmarker der Blutgerinnung sind während der Schwangerschaft erhöht. 8 Schwere geburtshilfliche Komplikationen, einschließlich rezidivierender Spontanaborte (RSA), intrauteriner Wachstumsretardierungen, Präeklampsien und vorzeitiger Plazentalösungen, treten in 1 bis 5% der Schwangerschaften auf. Zusätzlich kommt es nach neueren Daten in fast 20% der ersten Schwangerschaften zu Fehlgeburten [15]. Gründe für Spontanaborte sind z.B. chromosomale Veränderungen, vor allem im ersten Trimenon, anatomische Besonderheiten der Gebärmutter wie Uterus duplex oder bicornis, endokrinologische Störungen, Infektionen oder Autoimmunerkrankungen. Über diese Ursachen hinaus blieb bis vor kurzem über die Hälfte der Fehlgeburten auch nach sehr ausführlicher Untersuchung ungeklärt [15]. Seit langem ist ein Zusammenhang zwischen dem Antiphospholipid-Syndrom (APS) mit seinen Gerinnungsstörungen und rezidivierenden Spontanaborten (RSA) bekannt. Es ist naheliegend, dass RSA, aber auch andere Schwangerschaftskomplikationen Folge einer gestörten Plazentadurchblutung auf Grund einer Thrombose der Plazentagefäße sind; entsprechend gehäuft finden sich Plazentainfarkte. Darüber hinaus konnte in den letzten Jahren gezeigt werden, dass thrombophile Störungen einen engen Zusammenhang zu RSA und anderen Schwangerschaftskomplikationen aufweisen [2]: Thrombophile Auffälligkeiten werden bei über der Hälfte der Patientinnen mit RSA beobachtet, bei Frauen mit unauffälligem Schwangerschaftsverlauf nur in einem Fünftel [13]. VASCULAR CARE 2/2006 VOL. 11 Seit dem letzten Überblick in VASCULAR CARE [23] über den Zusammenhang von rezidivierenden Spontanaborten, thrombophilen Störungen und den Möglichkeiten einer Heparin-Behandlung haben neue Studien weitere Erkenntnisse gebracht, die die Analyse erhärten und die in dem vorliegenden Beitrag zusammengefasst werden sollen. Schwangerschaftskomplikationen und Thrombophilie Die normale Homöostase wird durch eine fein abgestimmte Balance zwischen prokoagulatorischen Faktoren einerseits, die die Gerinnung aktivieren und verstärken, und einem natürlichen antikoagulatorisch wirksamen Prinzip, das eine überschießende Blutgerinnung verhindern soll, aufrechterhalten. Den Erfordernissen einer geregelten Durchblutung entsprechend überwiegt unter gewöhnlichen Bedingungen die Gerinnungshemmung. Aber bereits die normale Schwangerschaft induziert einen hyperkoagulabilen Zustand, der sich durch deutlich erhöhte Aktivitäten von Gerinnungsfaktoren, einem gleichzeitigen Abfall der Protein-S-Aktivität, einer erworbenen APC-Resistenz und einer gestörten Fibrinolyse dokumentieren lässt. Verschiedene Aktivierungsmarker der Blutgerinnung sind während der Schwangerschaft erhöht. Entsprechend ist auch das Risiko für eine venöse Thromboembolie fünf- bis sechsmal größer als bei Nicht-Schwangeren. Thrombophile Störungen sind bei mehr als der Hälfte der Frauen mit einer schwangerschaftsassoziierten venösen Thromboembolie nachweisbar. 17:01 Uhr Auch im Bereich der plazentaren Durchblutung findet sich die dargestellte feine Abstimmung zwischen prokoagulatorischen und antikoagulatorischen Komponenten. Hier stellen insbesondere die niedrigen Druckverhältnisse und Fließgeschwindigkeiten zusammen mit der schwangerschaftsbedingten Hyperkoagulabilität ein Thromboserisiko dar. Daher ist es plausibel, dass eine Thrombophilie das Risiko für eine plazentare Thrombose mit möglichen Komplikationen einer intrauterinen Wachstumsretardierung, Plazentainfarkten mit vorzeitiger Plazentalösung, Fehl- und Totgeburten und weiteren Schwangerschaftskomplikationen erhöht. Schwangerschaftsverluste Die verschiedenen Ursachen für rezidivierende Spontanaborte sind an dieser Stelle bereits ausführlich beschrieben worden [23]. In einer systematischen Literaturauswertung von über 200 Studien der letzten 20 Jahre [21] lässt sich ein verlässliches Bild über den Zusammenhang von thrombophilen Störungen und Schwangerschaftskomplikationen ableiten (Abb.1). Während sich bisherige Studien vor allem auf RSA konzentrierten, liegt seit kurzem auch eine Fallkontrollstudie über das Risiko von Fehlgeburten in einer ersten beabsichtigten Schwangerschaft vor; diese stützt sich auf eine Kohorte von über 30.000 Frauen (Abb. 2) [15]. Seite 9 Abbildung 1: Relatives Risiko für das Auftreten von Fehlgeburten im 1. und 2. Trimenon im Zusammenhang mit thrombophilen Störungen [21]. (MTHFR) bezieht sich auf den MTHFR T/T-Genotyp, ACA: Anticardiolipin-Antikörper, LA: Lupus Antikoagulans, APC: APC-Resistenz, Hcy:Hyperhomocysteinämie. Das Risiko für Mangelzustände von Protein S, Protein C und Antithrombin ist auf Grund der kleinen verfügbaren Fallzahl nicht aufgeführt [21]. Thrombophilie und Fehlgeburten (1.+2. Trim.) Rel. Risiko für Fehlgeburten (1.+2. Trim.) 01.08.2006 7 6 5 4 3 2 * 1 0 MTHFR FV FII FV homo ACA LA APC-R Hcy *nicht signifikant Abbildung 2: Relatives Risiko für Fehlgeburten im 2. Trimenon, nicht rezidivierend [21] Thrombophilie und Fehlgeburten (2. Trimenon, nicht rezidivierend) Rel. Risiko für Fehlgeburten (2. Trimenon) VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 15 10 5 0 FV FII LA VASCULAR CARE 2/2006 VOL. 11 9 VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 01.08.2006 17:01 Uhr Seite 10 Special EKKEHARD SCHLEUSSNER, ABTEILUNG GEBURTSHILFE, KLINIK FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE, UNIVERSITÄTSKLINIKUM JENA, RUPERT BAUERSACHS, MEDIZINISCHE KLINIK IV, MAX RATSCHOW KLINIK FÜR ANGIOLOGIE, STÄDTISCHES KLINIKUM DARMSTADT Während sich eine erhöhte Erstes und zweites Trimenon Homocystein-Konzentration als höchstes relatives Risiko darstellte, gab es für einen Zusammenhang mit dem homozygoten Polymorphismus MTHFR C677T keinen signifikanten Beleg. Das Risiko für einen intrauterinen Fruchttod ist bei Vorliegen eines Protein-SMangels 20-fach erhöht. Die Korrelation von Fehlgeburten im ersten und zweiten Trimenon mit Nachweis einer Thrombophilie wurde in insgesamt 25 Studien (n = 7.167) untersucht [21]. Das relative Risiko für Fehlgeburten im ersten und zweiten Trimenon ist in Abbildung 1 dargestellt. Wegen der begrenzten Zahl der bisher publizierten Fälle für den Antithrombin-Mangel, den Protein-C- und Protein-SMangel sind relative Risiken für diese Störungen nicht dargestellt. Während sich eine erhöhte Homocystein-Konzentration als höchstes relatives Risiko darstellte, gab es für einen Zusammenhang mit dem homozygoten Polymorphismus MTHFR C677T keinen signifikanten Beleg. Die erworbenen Störungen mit Cardiolipin-Antikörpern, Lupus Antikoagulans und die erworbene APC-Resistenz gingen mit einem erhöhten Risiko eines Schwangerschaftsverlustes vor der 24. Schwangerschaftswoche einher, wenngleich die Höhe des Risikos nur mäßig war. Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass Fehlgeburten vor der 24. SSW, wie beschrieben, sehr heterogene Ursachen haben können und daher nur ein Teil dieser Fehlgeburten mit Thrombophilie assoziiert sein werden. Sowohl rezidivierende Fehlgeburten im ersten Trimenon und nicht rezidivierende im zweiten Trimenon kamen bei Vorliegen einer Faktor-VLeiden-Mutation, einer Prothrombin-Mutante oder bei Lupus Antikoagulans deutlich gehäuft vor (Abb. 2). Dies bestätigt die bisher verfügbaren Analysen (z.B. [6]). 10 VASCULAR CARE 2/2006 VOL. 11 Auch für rezidivierende Fehlgeburten im ersten Trimenon ergaben sich signifikante Korrelationen mit der Faktor-V-Leiden-Mutation, der Prothrombin-Mutante (Odds ratio von 1,9 bzw. 2,7) sowie für die erworbenen Störungen mit Nachweis von Cardiolipin-Antikörpern (Odds ratio 5,1), für die erworbene APC-Resistenz (Odds ratio 2,6) und für erhöhte Homocystein-Werte (Odds ratio 4,2). Drittes Trimenon Das Risiko für einen intrauterinen Fruchttod ist bei Vorliegen eines Protein-S-Mangels 20-fach erhöht [12, 16]. Wiederum haben Frauen mit einer Faktor-V-Leiden-Mutation, der ProthrombinMutante oder dem Nachweis eines Lupus Antikoagulans ein zwei- bis dreifach größeres Risiko. Auch diese Befunde, insbesondere das hohe Risiko einer Totgeburt im Zusammenhang mit Protein-S-Mangel, entsprechen den bisher vorliegenden Auswertungen [2]. Bei den häufigsten thrombophilen Störungen ist das relative Risiko für späte Schwangerschaftsverluste höher als für frühe Fehlgeburten [19]. 01.08.2006 17:01 Uhr Erstereignis einer Fehlgeburt Fehlgeburten in der Frühschwangerschaft sind ein sehr häufiges Ereignis und werden auf etwa 15 bis 20% der Schwangerschaften geschätzt [1, 25]. Die Epidemiologie und die Beziehungen zur Thrombophilie bei Fehlgeburten in einer ersten Schwangerschaft wurden in einer Fallkontrollstudie mit 3.500 Frauen mit unerklärtem Schwangerschaftsverlust in der ersten Schwangerschaft untersucht [15]. In die Studie wurden insgesamt über 32.000 erstmalig schwangere Frauen eingeschlossen. Die Ursache der Fehlgeburten von insgesamt 5.742 Frauen (17,6%) wurden in einem ausführlichen Untersuchungsprogramm weiter abgeklärt (Chromosomenanalyse, endokrine Ursachen, anatomische Veränderungen, Infektionen und Autoimmunerkrankungen). Für 62% der Fehlgeburten konnte keine Ursache identifiziert werden; damit ergibt sich eine Häufigkeit von 10,9% unerklärbarer Fehlgeburten in einer ersten Schwangerschaft in der Allgemeinbevölkerung. Eine nachfolgende Thrombophilie-Untersuchung konzentrierte sich auf Faktor-V-Leiden-Mutation und den Prothrombin-Polymorphismus. Als Kontrollkollektiv dienten gematchte Kontrollen aus der Grundpopulation der 32.683 an der Studie teilnehmenden Frauen ohne Schwangerschaftsverlust. Sowohl bei den Fällen mit Fehlgeburten wie auch bei den Kontrollen zeigte sich, dass die Häufigkeit der Faktor-V-LeidenMutation und der Prothrombin-Mutante in der nicht kaukasischen Population deutlich niedriger war. Bei kaukasischen Frauen fand sich die Faktor-V-Leiden-Mutation bei 6,6% im Kollektiv mit Aborten und in 2,1% bei Frauen ohne Abort; die Prothrombin-Mutante kam bei 4,7% der Gruppe mit Fehlgeburten und bei 2,0% der Kontrollen vor. Dies entspricht einer OR für das Auftreten von Fehlgeburten bei Faktor-V-LeidenMutation von 3,2 (95% Konfidenzintervall, 2,4 bis 4,3) und bei Prothrombin-Mutante von 2,4 (1,7 bis 3,2) (Abb. 3). Seite 11 Wiederum zeigte sich ein ausgeprägter Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Thrombophilie und dem Auftreten von Fehlgeburten mit fortschreitender Schwangerschaft: Bezogen auf sehr frühe Fehlgeburten zwischen der dritten und neunten Woche war das Risiko für eine Fehlgeburt zwischen der zehnten und 19. Woche bei Nachweis einer Faktor-V-LeidenMutation 3,3-fach erhöht (bzw. 2,6-fach bei Prothrombin-Mutation) und für Fehlgeburten nach der 20. Woche 4,7-fach erhöht (bzw. 2,5-fach bei Prothrombin-Mutation). Dies unterstreicht die pathophysiologische Bedeutung der Thrombophilie bei einer möglichen Störung der plazentaren Zirkulation. Abbildung 3: Das relative Risiko für das Auftreten von Fehlgeburten bei kaukasischen Frauen in einer 1. Schwangerschaft [15] (linke Seite des Diagramms). Rechte Seite des Diagramms: Relatives Risiko für das Auftreten von Fehlgeburten in unterschiedlichen Abschnitten der Schwangerschaft bei Nachweis einer Faktor-V-LeidenMutation bezogen auf das Risiko in der 3. bis 9. Woche. Thrombophilie und Fehlgeburten (NOHA first) 5 Relatives Risiko für Fehlgeburten VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 0 FII FV 3.–9. Wo 10.–19. Wo 20.–39. Wo VASCULAR CARE 2/2006 VOL. 11 11 VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 01.08.2006 17:01 Uhr Seite 12 Special EKKEHARD SCHLEUSSNER, ABTEILUNG GEBURTSHILFE, KLINIK FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE, UNIVERSITÄTSKLINIKUM JENA, RUPERT BAUERSACHS, MEDIZINISCHE KLINIK IV, MAX RATSCHOW KLINIK FÜR ANGIOLOGIE, STÄDTISCHES KLINIKUM DARMSTADT Das höchste Risiko für Vorzeitige Plazentalösung eine solche Plazentalösung haben Frauen mit einer heterozygoten ProthrombinMutation (7,7 %) und mit einer heterozygoten FaktorV-Leiden-Mutation (4,7%). Der Zusammenhang zwischen intrauteriner Wachstumsretardierung und dem Nachweis von Cardiolipin-Antikörpern Pathophysiologisch kann eine vorzeitige Plazentalösung nach Plazentainfarkt auf Grund einer gestörten Plazentaperfusion entstehen: Das höchste Risiko für eine solche Plazentalösung haben Frauen mit einer heterozygoten Prothrombin-Mutation (7,7 %) und mit einer heterozygoten Faktor-V-Leiden-Mutation (4,7%) [21]. Dies entspricht anderen systematischen Auswertungen [2]. Auf Grund der geringen Fallzahlen ist für die homozygote Faktor-V-Leiden-Mutation eine zuverlässige Abschätzung nicht möglich. Beim Zusammenstellen der bisherigen Daten lässt sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen vorzeitiger Plazentalösung und MTHFR-Polymorphismus, Antithrombin-Mangel, Protein-CMangel, Protein-S-Mangel, Cardiolipin-Antikörpern, Homocystein-Wert oder erworbener APC-Resistenz nachweisen. ist seit längerer Zeit bekannt und geht mit einem etwa siebenfach erhöhten Risiko einher. 12 VASCULAR CARE 2/2006 VOL. 11 Intrauterine Wachstumsretardierung Vergleichbare Daten haben sich im Hinblick auf intrauterine Wachstumsretardierungen ergeben. Das Risiko für intrauterine Wachstumsretardierungen ist bei Vorliegen von Faktor-V-LeidenMutation bzw. Prothrombin-Mutante zwei- bis dreifach erhöht, wenngleich nicht signifikant. Der Zusammenhang zwischen intrauteriner Wachstumsretardierung und dem Nachweis von Cardiolipin-Antikörpern ist seit längerer Zeit bekannt und geht mit einem etwa siebenfach erhöhten Risiko einher. Mit den heute verfügbaren Daten werden die frühen Hinweise auf den Zusammenhang zwischen Thrombophilie und Schwangerschaftskomplikationen erhärtet und ihre Größenordnung besser eingegrenzt: Insbesondere später auftretende oder rezidivierende Fehlgeburten sind eindeutig mit thrombophilen Störungen assoziiert. Am besten belegt ist dies für die Faktor-V-Leiden-Mutation und die ProthrombinMutante, aber auch für die erworbenen Störungen mit Nachweis von Lupus Antikoagulans oder Cardiolipin-Antikörpern. Die Korrelation mit intrauterinen Wachstumsretardierungen ist plausibel, wenngleich epidemiologisch noch nicht so gut erhärtet. VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 01.08.2006 17:01 Uhr Die „NOHA first“-Studie, deren Daten aus einer großen Kohorte gewonnen wurden, zeigt gleichzeitig auch die Problematik der beschriebenen Beziehung zwischen Thrombophilie und Fehlgeburten im Hinblick auf eine mögliche Therapie auf (Abb. 4) [15]. Obwohl ein relativ hoher Prozentsatz von anscheinend gesunden Frauen von einer Fehlgeburt in der ersten Schwangerschaft betroffen ist (bis 20%), lässt sich doch nur bei etwa 10% dieser Frauen eine thrombophile Störung nachweisen. In diesen Fällen scheint nach Ausschluss von anderen Ursachen für Fehlgeburten eine Abortprophylaxe mit niedermolekularen Heparinen eine extrem effektive Maßnahme zu sein; die „Number needed to treat“ (NNT) beträgt hier 2 [22]. Andererseits wird bei einer solchen strengen Selektion (umfangreiche Diagnostik zum Ausschluss aller möglichen Abortursachen, Einschluss nur bei nachgewiesener Faktor-V-Leiden-Mutation oder Prothrombin-Mutante) über 90% der Frauen mit einer unerklärten Fehlgeburt eine möglicherweise effektive Therapie vorenthalten. Damit ist derzeit der Stellenwert eines Thrombophilie-Screenings noch unklar, ebenso die Antwort auf die Frage nach einer selektiven oder breiten NMH-Prophylaxe für die betroffenen Frauen [5, 7, 22]. Seite 13 Abbildung 4: Häufigkeit des Auftretens von Fehlgeburten in einer 1. Schwangerschaft und die Häufigkeit eines Nachweises einer Faktor-V-Leiden-Mutation oder FaktorII-Mutation im Normalkollektiv bzw. im Kollektiv mit unerklärten Aborten [15] Fehlgeburten in einer ersten Schwangerschaft Normal Abort 18% Normal FV/FII 10% Normal FV/FII VASCULAR CARE 2/2006 VOL. 11 4% 13 VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 01.08.2006 17:01 Uhr Seite 14 Special EKKEHARD SCHLEUSSNER, ABTEILUNG GEBURTSHILFE, KLINIK FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE, UNIVERSITÄTSKLINIKUM JENA, RUPERT BAUERSACHS, MEDIZINISCHE KLINIK IV, MAX RATSCHOW KLINIK FÜR ANGIOLOGIE, STÄDTISCHES KLINIKUM DARMSTADT Evidenz für den Einsatz von niedermolekularen Heparinen Im Fall von rezidivierenden Spontanaborten ergab sich in drei randomisierten und zwölf Beobachtungsstudien Bisher wurde nur in wenigen Studien die Wirksamkeit von Antikoagulanzien und speziell von niedermolekularen Heparinen (NMH) bei Schwangerschaftskomplikationen untersucht. ein deutlich günstiger Effekt von NMH auf den Schwangerschaftserfolg. In der deutschen EThIGStudie konnte die Rate an Schwangerschaftsverlusten von 36% vor Behandlung auf 6% unter DalteparinProphylaxe gesenkt werden. 14 Im Fall von rezidivierenden Spontanaborten ergab sich in drei randomisierten und zwölf Beobachtungsstudien ein deutlich günstiger Effekt von NMH auf den Schwangerschaftserfolg. Während die alleinige Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) keinen Effekt auf die Abortrate hatte, konnte durch eine Prophylaxe mit Enoxaparin in über 80% der Fälle eine Lebendgeburt erzielt werden [11]. BRENNER et al. untersuchten 50 Frauen mit Thrombophilie und rezidivierenden Aborten, die in der nächsten Schwangerschaft mit Enoxaparin behandelt wurden. 46 von 61 beobachteten Schwangerschaften (75%) endeten erfolgreich in einer Lebendgeburt im Vergleich zu nur 20% in den vorherigen Schwangerschaften ohne Therapie [4]. VASCULAR CARE 2/2006 VOL. 11 In der Live-ENOX-Studie fanden sich tendenzielle Unterschiede in der Erfolgsrate abhängig von der verwendeten Dosis: Unter 80 mg Enoxaparin pro Tag kam es bei 78%, unter 40 mg pro Tag dagegen bei 84% der Schwangerschaften zu Lebendgeburten. Dies macht deutlich, dass noch keine optimale Dosierung der niedermolekularen Heparine angegeben werden kann. CARP et al. berichteten über eine Kohortenstudie zum Effekt von NMH bei Frauen mit hereditärer Thrombophilie und habituellen Aborten [6]. Während nur 21 von 48 unbehandelten Schwangeren (44%) eine Lebendgeburt erreichten, betrug die Erfolgsrate unter 40 mg Enoxaparin 70% (26/37 Patientinnen). Besonders Frauen ohne bisherige erfolgreiche Schwangerschaft oder mit mehr als fünf Fehlgeburten profitierten von der Behandlung, unabhängig von der Art der Thrombophilie. In der deutschen EThIG-Studie konnte die Rate an Schwangerschaftsverlusten von 36% vor Behandlung auf 6% unter Dalteparin-Prophylaxe gesenkt werden [3]. Auf Grund der noch nicht ausreichenden Datenlage werden in einer Cochrane-Metaanalyse größere, randomisierte und plazebokontrollierte Studien gefordert [8]. VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 01.08.2006 17:01 Uhr Über die Wirksamkeit einer Heparin-Prophylaxe hinsichtlich Präeklampsie, intrauteriner Wachstumsretardierung (IUWR) und vorzeitiger Plazentalösung bei Schwangeren mit Thrombophilie liegen bislang nur wenig aussagekräftige Studien vor. Für die niedrig dosierte ASS-Gabe wird dagegen in einer Cochrane-Metaanalyse eine Risikoreduktion um 19% für Präeklampsie, um 16% für perinatale Mortalität und 8% für intrauterine Wachstumsretardierung berichtet [9]. Die Kombination von ASS und NMH kann das Wiederholungsrisiko für eine schwere Präeklampsie bei Thrombophilie senken und die Rate an intrauterinen Wachstumsretardierungen vermindern [20]. Bei Schwangeren mit schwerer Pathologie in der vorherigen Schwangerschaft und gesicherter Thrombophilie senkte die Prophylaxe mit Enoxaparin ab der achten Schwangerschaftswoche die Komplikationsrate auf 9%; eine erneute Präeklampsie konnte komplett verhindert werden [14]. Seite 15 Behandlung bei Antiphospholipid-Syndrom Im Unterschied zu den hereditären Thrombophilien gibt es eine Reihe von aussagekräftigen Studien zur Prophylaxe von Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit Antiphospholipid-Syndrom (APS). Die empfohlene Therapie besteht aus der Kombination von Heparin mit einer niedrig dosierten Gabe von ASS ab dem Zeitpunkt eines positiven Schwangerschaftsnachweises. ASS wirkt dabei auf die veränderte Prostazyklin-Thromboxan-Balance und verbessert die Mikrozirkulation, während Heparin antithrombotische wie auch antiinflammatorische und immunmodulatorische Effekte aufweist [17]. Die aktuelle Cochrane-Metaanalyse ergibt eine 54%ige Reduktion von Schwangerschaftsverlusten unter diesem Prophylaxeregime [10]. Während mit einer alleinigen ASS-Therapie eine Lebendgeburtenrate von 44% erreicht wurde, konnte diese auf 80% durch die Kombinationsbehandlung erhöht werden [18]. Trotz erfolgreicher Prophylaxe treten im weiteren Schwangerschaftsverlauf häufiger Komplikationen auf. Dabei scheint die Verwendung von NMH im Vergleich zu UFH (unfraktioniertem Heparin) die Frühgeburtsrate günstig zu beeinflussen (27% vs. 48%, p < 0,001). In beiden Gruppen gleich verteilt traten dagegen Präeklampsie mit 5% und IUWR mit 17% auf [17]. Eigene Erfahrungen mit 31 behandelten Patientinnen zeigten eine Verbesserung der Lebendgeburtenrate von 32 auf 88% unter der Kombination von ASS (100 mg) und Dalteparin (5.000 I.E. s.c.); dabei traten in 22% der Fälle eine Präeklampsie/HELLP-Syndrom und in 16% eine IUWR auf [24]. Eigene Erfahrungen mit 31 behandelten Patientinnen zeigten eine Verbesserung der Lebendgeburtenrate von 32 auf 88% unter der Kombination von ASS (100 mg) und Dalteparin (5.000 I.E. s.c.). VASCULAR CARE 2/2006 VOL. 11 15 VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 01.08.2006 17:01 Uhr Seite 16 Special EKKEHARD SCHLEUSSNER, ABTEILUNG GEBURTSHILFE, KLINIK FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE, UNIVERSITÄTSKLINIKUM JENA, RUPERT BAUERSACHS, MEDIZINISCHE KLINIK IV, MAX RATSCHOW KLINIK FÜR ANGIOLOGIE, STÄDTISCHES KLINIKUM DARMSTADT Die EThIG-II-Studie Wie dargestellt ist die Evidenz für eine klare Empfehlung hinsichtlich des Einsatzes von NMH zur Prophylaxe von Schwangerschaftsverlusten und anderen schwerwiegenden Komplikationen noch nicht ausreichend [5, 7]. Daher wird aktuell in Deutschland eine prospektive randomisierte multizentrische Studie über die Wirksamkeit einer NMH-Behandlung zur Verhinderung von wiederholten Fehlgeburten vorbereitet. Ziel der EThIG-II-Studie ist es, die Wirksamkeit von Dalteparin (5.000 I.E.) bei der Behandlung von Frauen mit wiederholten Fehlgeburten zu ermitteln. Initiiert wird diese klinische Studie von Mitgliedern der EThIG-Studiengruppe. Diese hatte bereits in den zurückliegenden Jahren mit der EThIG-Studie eine der weltweit größten Untersuchungen zum Einsatz von NMH zur Thromboembolie-Prophylaxe in der Schwangerschaft in Deutschland durchgeführt. Ziel der EThIG-IIStudie ist es, die Wirksamkeit von Dalteparin (5.000 I.E.) bei der Behandlung von Frauen mit wiederholten Fehlgeburten zu ermitteln. Aus insgesamt zwölf Studienzentren sollen 482 Frauen mit zwei oder mehr Fehlgeburten vor der zwölften Schwangerschaftswoche (SSW) oder einem oder mehr Spätaborten in die Studie eingeschlossen werden. Als Ausschlusskriterien gelten bekannte genetische, infektiöse oder anatomische Ursachen der Fehlgeburten, Kontraindikationen gegen Heparin oder die Notwendigkeit einer Heparin-Therapie aus anderen medizinischen Gründen. Bei allen Patientinnen erfolgt nach Anamnese und labordiagnostischer Abklärung der thrombophilen Risiken eine Randomisierung in zwei Gruppen. Die eine Gruppe erhält Dalteparin in Kombination mit einem Multivitaminpräparat, die Kontrollgruppe wird nur mit Vitaminen behandelt (Abb. 5). 16 VASCULAR CARE 2/2006 VOL. 11 Primäres Studienziel ist die Verhinderung einer Fehlgeburt bis zur 24. SSW. Weitere Ziele sind die Erhöhung der Rate von Lebendgeburten und die Verhinderung von schwerwiegenden Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie, IUWR oder vorzeitiger Plazentalösung. Die Behandlung soll möglichst früh nach Feststellung einer vitalen intrauterinen Schwangerschaft, spätestens jedoch in der achten SSW beginnen und bis zur 24. SSW fortgesetzt werden (Tab.). Danach wird die Studie beendet und die Heparin-Prophylaxe nur bei klinischer Notwendigkeit fortgesetzt. Nach der Geburt werden abschließend die Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen sowie die Daten des Neugeborenen erfasst. Bis 2009 können Patientinnen, die die genannten Kriterien erfüllen, in einem der Studienzenten angemeldet werden. Deren Adressen, weitere Informationen zur Studie und zum Einsatz von NMH in der Schwangerschaft finden Sie in Kürze auf der Homepage zur EThIG-IIStudie unter www.uni-jena.de/ufk/Geburtshilfe. VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 01.08.2006 17:01 Uhr Seite 17 Abbildung 5: Rekrutierungsschema EThIG II; APS – Antiphospholipid-Syndrom EThIG-II-Studienablauf 24. SSW – Geburt 8.–24. SSW präkonzeptionell bis 8. SSW > 2 Frühaborte > 1 Spätabort Studienaufklärung Thrombophiliescreening Behandlungsgruppe Dalteparin 5.000 I.E. + Multivitaminpräparat APS negativ Randomisierung APS positiv Kontrollgruppe Multivitaminpräparat Beobachtungsgruppe Dalteparin 5.000 I.E. + ASS 100 Behandlungsende nur bei klinischer Notwendigkeit weiter Dalteparin 5.000 I.E. ASS 100 bis 35. SSW Dalteparin 5.000 I.E. bis Geburt Abschlussvisite VASCULAR CARE 2/2006 VOL. 11 17 VC_2_2006_31JUL06_LY4.qxd 01.08.2006 17:01 Uhr Seite 18 Special EKKEHARD SCHLEUSSNER, ABTEILUNG GEBURTSHILFE, KLINIK FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE, UNIVERSITÄTSKLINIKUM JENA, RUPERT BAUERSACHS, MEDIZINISCHE KLINIK IV, MAX RATSCHOW KLINIK FÜR ANGIOLOGIE, STÄDTISCHES KLINIKUM DARMSTADT Tabelle: Geplanter Studienablauf der EThIG-II-Studie Einschluss Verlaufskontrollen Studienende Abschlussvisite Vaginalultraschall: alle 4 Wochen US Ultraschall: neonatale Parameter: intrauterin vitaler Fetus, Ausschluss von intrauterinen Anomalien Vitalitätskontrollen Vitalität, fetale Biometrie, Fruchtwassermenge, Doppler-Flow-Messung Gewicht, Größe, APGAR, umbelicaler pH-Wert Labor Erfassung Erfassung Erfassung Faktor-V- und Faktor-II-Mutation, AT, Protein S und C, Lupus Antikoagulans, Antiphospholipid Nebenwirkungen, Nebenwirkungen, präpartale und periunerwünschte Ereignisse, unerwünschte Ereignisse, natale Komplikationen, Begleitmedikation Begleitmedikation unerwünschte Ereignisse, Begleitmedikation 5. bis 8. SSW 8. bis 24. SSW Literatur 24. SSW [8] Nisio M, Peters L, Middeldorp S: Anticoagulants for the treatment [1] Alberman E. After Windscale (Sellafield). BMJ 304 (1992) 1393–4 of recurrent pregnancy loss in women without antiphospholipid [2] Alfirevic Z, Roberts D, Martlew V: How strong is the association syndrome. Cochrane Database Syst Rev (2005) CD004734 between maternal thrombophilia and adverse pregnancy outcome? A systematic review. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 101 (2002) 6–14 [3] Bauersachs RM, Dudenhausen J, Faridi A, Fischer Th, Fung S, Geisen U, Harenberg J, Herchenhan E, Keller F, Kemkes-Matthes B, Schinzel H, Spannagl M, Thaler C, for the EThIG Trialist Group: Safety and efficacy of low-molecular-weight heparin (dalteparin) in pregnant [9] Duley L, Henderson-Smart D, Knight M, King J: Antiplatelet drugs for prevention of pre-eclampsia and its consequences: systematic review. 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