Benzin-Diebe bedienen sich auf A 6
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Benzin-Diebe bedienen sich auf A 6
HOHENLOHE MITTWOCH 26. März 2003 AUßENKLASSE Heute Kommentar Doppelbelastung Wenn der Mostmann gleich zweimal tingelt Kabarettist Christoph Sonntag machte Station in Sindringen. KULTUR REGIONAL Seite 4 a Kreistags-Diskussion um die Schul-Außenklasse Eine weitere Außenklasse der Geschwister-Scholl-Schule wird es nicht geben. Mit fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung stimmte der Kreistag dem Antrag der Verwaltung zu. RUND UM KÜNZELSAU 20, 21 Polizei kritisiert Verkehr am Öhringer Handelshof Neuer Werbestil für Hohenloher Wein-Genuss? Wer als Autofahrer den Öhringer Handelshof verlassen will, landet zwingend direkt vor der Eingangstür. Eine Verkehrsführung, die Gefahren birgt. RUND UM ÖHRINGEN 22,22a „He, schaut euch die Lizzi an! Will die ihren Trollinger-Lemberger-Umsatz steigern?“ – „Des isch kaa Kunscht mit dem viela Heuholz vor ihr’m Hüttle“. (Karikatur: Heinz Knaus) Meldungen aus den Vereinen in Hohenlohe Neues aus den Vereinen der Region auf unserer Vereinsseite. VEREINSSEITE Seite 25 Jahn begrüßt Verwaltungsreform Kübler feilt an der Umsetzung maßgeblich mit Was die Hohenloher Zeitung gestern auf der Titelseite vermeldet hat, schlug hohe Wellen. Die von Ministerpräsident Erwin Teufel angestoßene Verwaltungsreform hat derart weit reichende Auswirkungen, dass davon nahezu alle Verwaltungen betroffen wären. Wie die Hohenloher Zeitung gestern aus sicherer Quelle erfahren hat, war an der Umsetzung des Papiers der Hohenloher CDU-Landtagsabgeordnete Jochen K. Kübler maßgeblich beteiligt. Noch am Montagabend soll Kübler in kleinem Kreis gemeinsam mit Erwin Teufel und Innenminister Thomas Schäuble in der Villa Reizenstein an der letzten Ausarbeitung des Maßnahmekatalogs beteiligt gewesen sein. Teufel stellte gestern im Rahmen der CDU-Fraktionssitzung seine Pläne vor. Dabei würden von bislang 600 Behörden nur noch 160 übrig bleiben (siehe auch Seite 6 der heutigen HZ). Unter anderem würden Landwirtschaftsund Schulämter sowie die Polizeidirektionen in die Landkreis-Behörden integriert werden. „Ich halte das für richtig. Einheitliche Stränge sind schon lange unsere Forderung. Natürlich wird die Umsetzung nicht einfach, aber wir packen das“, ist Landrat Helmut M. Jahn überzeugt. Der CDU-Politiker freut sich zudem über die deutliche Aufwertung der Landkreise. Allerdings müsste er auch innerhalb von fünf Jahren 20 Prozent der Personal- und Sachkosten aller Ämter einsparen. Regelmäßige Landrätekonferenzen sollen als Bindeglied zwischen Regierung und Verwaltung vor Ort eingeführt werden. (uhe) 19 Die Tankstellen in Hohenlohe werden immer häufiger Zielscheibe von betrügerischen Autofahrern Benzin-Diebe bedienen sich auf A 6 Von Hagen Stegmüller Tanken, einsteigen und verschwinden: Immer häufiger alarmieren Tankstellen-Pächter die Autobahnpolizei, weil Kunden ihr Benzin nicht bezahlen. Das gilt auch für die Raststätten in Hohenlohe. Genau 503 Fälle von Tankbetrug hat die Autobahnpolizei im Bereich des Regierungsbezirks Stuttgart im vergangenen Jahr aufgelistet. Jeder fünfte Täter wurde erwischt. Ärger mit betrügerischer Kundschaft hat Rolf Küstner seit Jahren. Der Pächter der Tank- und Rastanlage „Hohenlohe Süd“ an der A 6 Banküberfall in Boxberg Polizei sucht noch immer Zeugen „Das Thema ist so unerfreulich. Ich will gar nicht darüber reden.“ Georg Scholze, Aral-Tankstelle stellt pro Woche zirka einen Benzindiebstahl fest. „Das macht im Jahr einen Verlust von 3000 Euro“, rechnet Küstner vor. Die Diebe zu erwischen ist schwer. Küstner würde gerne eine Überwachungsanlage installieren, doch die kostet rund 25 000 Euro. Genau diese Investition hat sich für Else Schweighofer bezahlt gemacht. Die Pächterin der Raststation „Hohenlohe Nord“ auf der anderen Seite der A 6 in Richtung Heilbronn registriert nur noch einen Diebstahl im Monat. Sie hat vor zehn Jahren eine Videoanlage angebracht. „Wir kriegen alle“, sagt Schweighofer. Freilich ist nicht bei allen etwas zu holen. Ihre Ansprüche muss die Pächterin letztlich auf Die Mehrheit im Kreistag hat die Einrichtung einer weiteren Außenklasse der GeschwisterScholl-Schule abgelehnt (siehe Seite 21). Es bleibt bei der bislang einzigen Kooperationsklasse mit der Taläcker-Grundschule. Der Sinn und Erfolg dieses Projekts steht außer Frage: Zwischen einigen Außenklassenkindern und Grundschülern sind feste Bindungen entstanden. Kinder lernen, gegenseitige Verantwortung zu übernehmen und Toleranz zu üben. Und nicht zuletzte tragen die intensiven Kontakte dazu bei, dass Kinder ein vorurteilsfreies Bild von Menschen mit Behinderung entwickeln. Bedingung bei diesem Projekt ist jedoch, dass keine weiten Anfahrtswege anfallen. Momentan kann keine Künzelsauer Schule entsprechende Räumlichkeiten für eine zweite Außenklasse zur Verfügung stellen. Eine verbindliche Kooperation konnte nur die GHS Künzelsau signalisieren – mit zwei Wochenstunden. Regelmäßige Anfahrtswege müssten bewältigt werden. Diese könnten zur Belastung werden. Nicht nur die Konzentration der Schüler leidet darunter. Vor allem aus finanzieller Sicht ist die Idee vorerst gestorben. Zwischen 16 000 und 23 000 Euro fallen an Transportkosten an. Zuviel in der heutigen Zeit, wo beim Landkreis an allen Ecken und Enden gespart werden muss. Und das ist wohl erst der Anfang. In Zukunft werden wohl noch mehr soziale Projekte unter den finanziellen Engpässen zu leiden haben. Franciska Bohl Mit einer gewissen Portion Misstrauen müssen die Angestellten der Raststätte „Hohenlohe Süd“ an der A 6 bei Kupferzell den Kunden begegnen. Zirka einmal pro Woche wird Benzin gestohlen. (Foto: Hagen Stegmüller) dem Klageweg geltend machen. Bei mittellosen Dieben stößt dieses Vorhaben an seine Grenzen. Und die Polizei ermittelt zwar den Täter, erhebt in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft aber nur selten Anklage. Stattdessen heißt es: „Das Verfahren wird wegen Geringfügigkeit eingestellt.“ Wegen der ungeliebten Besucher liegt Rolf Küstner von „Hohenlohe Süd“ im Dauer-Clinch mit seinem Lieferanten Shell. Der Konzern wei- gert sich grundsätzlich, seinen Pächtern den entstandenen Schaden zu ersetzen. Dazu wäre die Firma eigentlich verpflichtet, denn das Benzin bleibt laut Vertrag „bis zur vollständigen Bezahlung“ in ihrem Besitz. Knackpunkt ist die angebliche „Verletzung der Sorgfaltspflicht“, die der Lieferant immer wieder geltend macht. „Die sagen halt, der Kassierer habe nicht aufgepasst“, weiß Küstner. Gleichzeitig weigert sich der Mineralöl-Konzern, Videokameras zu bezuschussen. Küstner: „Um meinen Schaden ersetzt zu bekommen, musste ich Shell schon mehrfach mit dem Gerichtsvollzieher drohen.“ „Genervt“ ist Georg Scholze, Pächter der Aral-Großtankstelle in Öhringen. Auf seinem Schreibtisch im Hinterzimmer stapeln sich Mahnungen und Gerichtsverfahren gegen Benzin-Diebe. Scholze: „Das Thema ist so unerfreulich. Ich will gar nicht darüber reden.“ Die Kriminalpolizei Tauberbischofsheim sucht noch immer den Bankräuber, der am Donnerstag, 20. März, gegen 11.30 Uhr die Volksbank in Boxberg-Schweigern überfallen hat. Die Ermittlungen konzentrieren sich insbesondere auf den Täter, der zwischen 20 und 25 Jahre alt ist, 175 bis 180 cm groß, mittlere Statur, dunkler Typ, grobmaschiger, schwarzer Schal, Baseballmütze. Er trug einen auffallend durchgehend blauen FleecePullover. Der Täter trat bereits am Dienstag, 18. März, um die Mittagszeit auf der Kreisstraße 2839 zwischen Schweigern und Epplingen mehreren Autofahrern maskiert und bewaffnet gegenüber, um deren Fahrzeug zu stehlen. Als Tatfahrzeug benutzte er einen entwendeten schwarzen VW-Passat, amtliches Kennzeichen TBB-AN776. An dem Fahrzeug fehlte die hintere Stoßstange; das vordere Kennzeichen lag hinter der Windschutzscheibe. Hinweise an die Kriminalpolizei Tauberbischofsheim unter 09341 / 81-0. (red) a Rückgang offener Ausbildungsplätze: Bei unveränderten Bewerberzahlen in Hohenlohe bisher weniger Stellen gemeldet Notlage bei kleinen und mittleren Betrieben Von Thomas Schmid Einen Rückgang um 15 Prozent bei den bisher gemeldeten Ausbildungsplätzen gab das Landesarbeitsamt im letzten Monat bekannt. Die Zahl der Bewerber im Land blieb jedoch im Vergleich zum Vorjahr unverändert – so auch im Arbeitsamtsbezirk Schwäbisch Hall-Hohenlohe. „Die Zahl der Bewerber ist bei uns in etwa gleichgeblieben“, sagt Elmar Zeller vom Arbeitsamt Schwäbisch Hall. Doch bei der Zahl der gemeldeten offen Ausbildungsplätze beobachte er einen deutlichen Rückgang. „In den letzten Jahren lag die Ausbildungsbereitschaft in der Region jedoch über dem Landesdurchschnitt“, ergänzt Zeller. Bei der Firma Mahle Filtersysteme in Öhringen ist die Zahl der Azubistellen gleich geblieben: Im Septem- ber 2003 gibt es wieder sieben neue im Bereich Metall/Elektro, im kaufPlätze zu besetzen. Von den mo- männischen Bereich oder als techmentan rund 24 Azubis im kauf- nischer Zeichner abschließen, hamännischen und gewerblichen Be- ben gute Chancen auf einen Job: Es reich werden sieben in diesem Jahr sei Tradition bei Ziehl-Abegg alle fertig. Nach der Ausbildung werden Fertigen zu übernehmen, so Ziesel. sie grundsätzlich für mindestens Denn: „Wir bilden grundsätzlich nur zum Eigenzwölf Monate bedarf aus.“ übernommen. „Wir haben eher ProAnders bei „99 Prozent bleibleme, unsere Ausbilder Adolf Würth ben aber langGmbH & Co. fristig da“, weiß dungsplätze zu besetzen.“ KG in Gaisbach: die zuständige Siegbert Ziesel, Ziehl-Abegg „Wir haben in Personalsachbeden letzten Jaharbeiterin Angeren über Bedarf ausgebildet“, erklärt lika Becker. „Wir haben eher Probleme, unse- Pressesprecher Thomas Oberle. Das re Ausbildungsplätze zu besetzen“, Handelsunternehmen ist mit dermeint Siegbert Ziesel, Personalchef zeit etwa 350 Azubis der größte Ausbei Ziehl-Abegg in Künzelsau. Im bildungsbetrieb in der Region und September werden davon, wie auch hat letztes Jahr 61 Plätze vergeben, im vergangenen Jahr, 26 Stück an- vorwiegend im kaufmännischen geboten. Die rund 20 Auszubilden- Bereich. Über künftige Ausbilden, die dieses Jahr ihre Ausbildung dungsangebote seien allerdings noch keine Aussagen möglich, so Oberle: „Das ist noch nicht absehbar.“ Ebenso wenig stehe bisher fest, wie viele der 151 Azubis, die dieses Jahr fertig werden, übernommen werden können. Bei EBM in Mulfingen gibt es in diesem Jahr mit insgesamt 35 neuen Azubiplätzen sechs mehr als im Vorjahr. Ausgebildet wird im kaufmännischen, gewerblich-technischen Bereich, sowie in den Bereichen Lagerwirtschaft und technische Zeichner. Nach abgeschlossener Ausbildung würden die Azubis in der Regel übernommen, meint Ausbildungsleiter Bernd Ludwig. Wo fehlen denn dann die Ausbildungsstellen im Hohenlohekreis? Elmar Zeller meint: „Wir müssen annehmen, dass vor allem kleine und mittelständische Betriebe bei schlechter Auftragslage weniger In Hohenlohe gab’s über Jahre hinweg eine größere Ausbildungsbereitschaft als im Landesschnitt. Noch immer suchen einige Firmen intensiv Azubis. Azubiplätze anbieten.“