Sanieren: Modellfall Seite 4 Politik
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Magazin für den gemeinnützigen Wohnungsbau | Ausgabe 3 | September 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 1 Sanieren: Modellfall Politik: Spezialzonen Wohnen: Trends Seite 4 Seite 18 Seite 20 05.09.11 10:42 Daniel Frühauf Bauführer für Gussasphalt bei Jäggi Hafter AG. Tel. 078 690 33 12 Gussasphalt «Für Gussasphalt stehe ich jederzeit gerade.» Gussasphalt ist umweltfreundlich, nachhaltig, kompakt und robust. Also genauso zuverlässig und vielseitig wie wir von Jäggi+Hafter AG – Ihre qualitäts- und kostenbewussten Partner für alle Bauprojekte. Jäggi+Hafter AG | Hochbau | Holzbau | Gussasphalt Neugasse 136 | 8005 Zürich | Althardstrasse 224 | 8105 Regensdorf | Telefon 043 388 90 00 | www.jaeggihafter.ch 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 2 05.09.11 10:42 Intern–Editorial Das halbvolle Glas Ist das Glas halbvoll oder halbleer? Mit halbleeren Gläsern sind wir in der Schweiz ja Weltmeister. Schliesslich gibt es immer was zu bemängeln, zu kritisieren, zu nörgeln, und – oh Schreck – wenn uns die Probleme ausgehen, schaffen wir uns sofort neue. Natürlich mit den nötigen gesetzlichen Grundlagen. Doch die härtesten und durstigsten Brüder und Schwestern aus dem «Halbleere-Gläser-Stamm» müssen bei der Baugenossenschaft Zurlinden Zürich klein beigeben. Bei der Sanierung der 40-jährigen Hochhäuser hat diese Baugenossenschaft einfach alles richtig gemacht: – Konzeptionell: gute Analyse, strategische Grundsatzbeschlüsse, Zeitplan, Massnahmen – Energetisch: schweizweite Pionierleistung – die 2000-Watt-Gesellschaft ist bei einem Umbau möglich – Baulich: Vergrösserung der Wohnungsflächen um 25 Prozent – Kommunikativ: vorbildliche Information und Motivation der Mieter Zurlinden setzt Massstäbe. Deshalb dokumentieren wir das Projekt ausführlich (Seiten 4 bis 16). Eine ordnungspolitische Grundsatzfrage steht bei der Revision des Raumplanungsgesetzes an. Soll mit speziellen Zonen der gemeinnützige Wohnungsbau gefördert werden? Die Nationalräte Kurt Fluri und Hans Rutschmann vertreten dazu unterschiedliche Positionen (Seiten 18/19) – doch aus einer generellen Sicht im Interesse des gemeinnützigen Wohnungsbaus braucht es solche Massnahmen! In den nächsten Wochen finden drei wichtige Veranstaltungen statt: Am 23. September das dritte Forum der Schweizer Baugenossenschaften im KKL Luzern, am 24. Oktober die SWE-Verbandstagung, am 3. November die Grenchner Wohntagung. Gelegenheiten, damit Genossenschaften über den eigenen Gartenhag hinausblicken, für neue Inputs, Erfahrungen und Begegnungen – dazu gehört ein gutes Glas. Aber bitte nicht halbleer, sondern wie ein gutes Glas Bier mit einer Schaumkrone. Der gemeinnützige Wohnungsbau braucht schäumende, leidenschaftliche Verfechter. Na dann, prost! Kurt Bischof Redaktionsleiter Magazin WOHNEN SCHWEIZ Inhalt Impressum Sanieren: Sihlweid – 36 Millionen Magazin für den gemeinnützigen Wohnungsbau Herausgeber Adressänderungen/Inserate Verlagsgenossenschaft Magazin WOHNEN SCHWEIZ Guggistrasse 7, 6002 Luzern Telefon 041 310 00 50 Fax 041 310 00 88 info@wohnen-schweiz.ch Kurt Bischof, bischof | meier und co. Postfach 141, 6281 Hochdorf Telefon 041 914 70 10, Fax 041 914 70 11 kurt.bischof@bischofmeier.ch Produktion Brunner AG, Druck und Medien, Kriens Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 3 Sanieren: Sihlweid – grössere Wohnungen 7 Erscheinungsweise 4 Mal jährlich Auflage 15 000 Exemplare Jahrgang 1 (Nachfolgeorgan von «Wohnen-und-Bauen» sowie «Freies Wohnen») Nächste Ausgabe 4/2011 Redaktion 4 Schwerpunktthema: Innenausbau Erscheinungstermin: 5. Dezember 2011 Redaktionsschluss: 7. November 2011 Inserateschluss: 14. November 2011 Titelbild So werden die sanierten Hochhäuser Sihlweid der Baugenossenschaft Zurlinden ab 2012 aussehen. Bild HZH Sanieren: Sihlweid – Energie-Pioniertat Sanieren: Sihlweid – 2000 Watt 8 11 Sanieren: Sihlweid – Umgang mit Mietern 14 Sanieren: Sihlweid – innovativ und aktiv 16 Sanieren: Chancen im Dachbereich 17 Debatte: Pro und contra Spezialzonen 18 Wohnen: Trends am 3. Forum in Luzern 20 Ratgeber: Rechtsfragen 23 Wohnen im Alter: Beispiel Sins 24 Genossenschaften: Breite Aktivitäten 25 Energie: Keine Angst vor Minergie 26 Fusionen: Erfahrungen diskutiert 27 2|3 05.09.11 10:42 Sanieren_Hochhäuser Sihlweid Baugenossenschaft investiert 36 Millionen in die Erneuerung von Hochhäusern und realisiert – mehrere – Pionierleistungen 36 Millionen Franken investiert die Zürcher Baugenossenschaft Zurlinden BGZ in die Sanierung von zwei markanten Hochhäusern aus den 70er-Jahren. Das Ziel: den Energieverbrauch massiv senken und die Wohnqualität erhöhen. Die Baugenossenschaft schafft dabei mehrere Innovationen und eine modellhafte Mieterinformation. WOHNEN SCHWEIZ: Rolf Hefti, vor vier Jahren haben Sie die erste Machbarkeitsstudie für die Sanierung der Hochhäuser Sihlweid in Auftrag gegeben. Nun sind endlich die Baumaschinen aufgefahren. Eine lange Zeit! Rolf Hefti: Ja, und zwischendurch war es auch ein Leidensweg. Zu Beginn der Projektphase mussten wir einen Grundsatzentscheid fällen. Entweder die Gebäude im üblichen Rahmen sanieren oder einen neuen, innovativen Weg beschreiten. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden und das Ziel gesetzt, mit der Sanierung die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft nach dem SIAEffizienzpfad Energie zu erfüllen. War es ein steiniger Weg? Rolf Hefti: Das kann man wohl sagen. Es herrscht nämlich die weit verbreitete Meinung, dass eine Sanierung auf dem Level der 2000-Watt-Gesellschaft unmöglich sei. Wir haben uns intensiv mit dieser Thematik beschäftigt und sind zum Schluss gelangt, dass dieses Ziel auch bei einer Sanierung erreicht werden kann. Dafür braucht es im Wesentlichen eine völlig neue Gebäudehülle. Unsere Fassade wird dank Fotovoltaik-Elementen sozusagen zum Kraftwerk. Das war etwas völlig Neues? Rolf Hefti: Ja, hier in der Schweiz. In Europa kennt man es kaum. Mit 150 Franken pro Quadratmeter Panel ist die Investition nicht mal so hoch im Vergleich zu anderen Fassadenmaterialien. Allerdings waren mit dem neuartigen Material viele Fragen verbunden. Beispielsweise dürfen die Panels nicht spiegeln und sie müssen bruch- und schlagsicher sein. Wie ist der Bewilligungsprozess abgelaufen? Rolf Hefti: Aufwändig! Wir standen in sehr engem Kontakt mit den städtischen Behörden. In konstruktiven Sitzungen wurden zielgerichtet Lösungen diskutiert und dann zur Vernehmlassung weitergeleitet. Welches architektonische Konzept steckt hinter dem Bau? Karl Bühler: Die skulpturalen Qualitäten der Wohntürme wurden verstärkt. Markante vertikale und horizontale Elemente gliedern die Volumen. Die Küchentürme in den Ecken und die eingeschobenen Balkone wiederholen sich ringsum zu einem windmühlenartigen Geschossgrundriss. Die gestapelten Raummodule werden durch horizontale Konstruktionsfugen deutlich sichtbar. Die Brüstungsbänder aus Fotovoltaikelementen wirken hochwertig. Das Gebäude soll hohe Wohnqualität ausdrücken und macht Energieeffizienz sichtbar. « Wir bauen sozusagen Küchentürme an und können so die Wohnflächen um 25 Prozent vergrössern. » Schöne Architektur ist ja gut und recht. Doch was bringt die Sanierung den Mieterinnen und Mietern? Karl Bühler: Die Wohnungen hatten bis jetzt kleine, verdrückte Balkone. Diese haben wir zur Wohnfläche dazugeschlagen und gleichzeitig die Küche angehängt. Weil jedes Stockwerk aus vier Wohnungen besteht, bauen wir quasi vier Küchentürme an. Damit können wir die Wohn- und Balkonfläche um rund 25 Prozent vergrössern. Abgesehen davon liegen die Küchen neu im Eckbereich der Wohnungen, mit wunderbarem freiem Blick auf die Umgebung. Ein mutiges Sanierungsprojekt in zwei grossen Etappen Ausgangslage Die zwei Hochhäuser mit 17 und 19 Stockwerken in Zürich Leimbach stammen aus den 70er-Jahren. Sie haben schlechte Dämmwerte und verlieren zu viel Energie. Grundrisse, Küchen und Bäder sind veraltet. Die Idee Die insgesamt 167 Wohnungen werden umfassend erneuert. Aus den heutigen Balkonen entsteht zusätzlicher Wohnraum. Sämtliche Küchen und Nasszellen werden erneuert, die meisten Balkone vergrössert. Besonderer Wert wird auf eine optimale energetische Erneuerung gelegt. 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 4 Energiekonzept Die Isolation wird entscheidend verbessert, neue Fenster werden eingebaut. Die Fassade wird mit neuartigen Fotovoltaik-Elementen ausgerüstet, welche Solarstrom liefern. Durch diese Massnahmen sinkt der Energieverbrauch massgebend. Die beiden Hochhäuser sind schweizweit die ersten Umbauprojekte dieser Grössenordnung, welche die Kriterien der 2000-Watt-Gesellschaft nach dem SIAEffizienzpfad erfüllen. Kosten Die Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich auf 36 Millionen Franken. Die Sanierung erfolgt in bewohntem Zustand. Die Mieten müssen nach der Sanierung durchschnittlich um einen Drittel erhöht werden. Dafür sinken die Nebenkosten. Terminplan Die Bauarbeiten der ersten Etappe (Objekt Sihlweidstrasse 1) sind seit Mai dieses Jahres in Gang. Sie dauern bis Ende 2011. Der Umbau erfolgt Etage um Etage, von unten her. Küche und Bad jeder Wohnung sind nach jeweils drei Wochen wieder voll funktionstüchtig. Das zweite Hochhaus wird von April 2012 bis März 2013 saniert. Bi 05.09.11 10:42 Gesprächspartner So präsentierten sich die beiden Hochhäuser vor dem Start der Bauarbeiten. Bild Markus Jelk Das Magazin WOHNEN SCHWEIZ hat über die Sanierung Sihlweid mit drei Persönlichkeiten gesprochen, die das Grossprojekt aus je anderer Sicht sehr gut kennen: Der neue Komfort ist aber sicher nicht gratis? Katharina Hauenstein: Wir haben die Mieter immer offen darüber informiert, dass die Mehrfläche, die neue Küche und die neuen Bäder eine Anpassung der Mietzinse verlangen. Die definitiven Preise werden erst nach der Bauabrechnung vorliegen. Wir gehen aber von einer Verteuerung um rund einen Drittel aus. Eine Vierzimmerwohnung beispielsweise kostet anstelle der heutigen 1700 neu ungefähr 2250 Franken. Dank der energetischen Sanierung verringern sich die Nebenkosten von 150 auf rund 80 Franken. Und wenn sich ein Mieter die Erhöhung nicht leisten kann? Katharina Hauenstein: Teilweise besteht die Möglichkeit, hausintern in eine etwas kleinere, günstigere Wohnung umzuziehen. Hier helfen wir gerne weiter. Rund 20 Prozent unserer Mieter haben sich entschieden, zu kündigen. Wir haben versucht, ihnen in einer anderen Liegenschaft eine Alternative zu bieten. Tatsache ist jedoch: Auch wenn wir als Genossenschaft der Gemeinnützigkeit verpflichtet sind und unsere Mieten auf dem Platz Zürich sehr moderat sind, müssen wir unsere Investitionen amortisieren können. • Rolf Hefti: Der Geschäftsführer der Baugenossenschaft Zurlinden ist der «Innovations- und Betriebsmotor» der Geschäftsstelle. Er leitet Projekte und Baukommissionssitzungen, bei ihm laufen die Fäden zusammen, mit Herzblut und Detailkenntnissen managt er die Baustellen und Projekte. • Karl Bühler: Mitglied Geschäftsleitung Harder Haas P. AG, Gesamtplanung, Architektur, Eglisau. Das Büro wurde für die Sanierung der Hochhäuser Sihlweid im Bereich Planung, Bauleitung und Ausführung gewonnen. Karl Bühler ist Chef-Bauführer des Bauvorhabens. • Katharina Hauenstein: Sie ist administrative Leiterin des vierköpfigen Teams auf der Geschäftsstelle, das für die Vermietung und Verwaltung zuständig ist. Beim Projekt Sihlweid steht Katharina Hauenstein in engem Kontakt mit den Mieterinnen und Mietern. Interview Kurt Bischof Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 5 4|5 05.09.11 10:42 E w KERAMIK MACHT DEN RAUM ZUM LEBENSRAUM. Inserat Wohnen Schweiz HGC.indd 1 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 6 Wand- und Bodenbeläge machen aus einem Raum das Zuhause, in dem Sie sich wohlfühlen. Als Spezialistin für Beläge aus Keramik, Naturstein und Holz bieten wir Ihnen alles, um das Wohnen noch schöner zu machen. Sehr gerne beraten wir Sie auch zu Design- und Stilfragen. Besuchen Sie doch eine unserer Ausstellungen: www.hgc.ch 03.01.2011 08:27:38 05.09.11 10:42 27:38 Sanieren_Hochhäuser Sihlweid Die Küchen werden viel grösser und bieten tolle Aussicht – das alles auf Zürcher Boden! Ein schlauer Schachzug: Dank durchdachten Anbauten verwandeln sich die schmalen Balkone der Sihlweid-Hochhäuser in grosszügige Wohnküchen mit Aussicht. Und dabei wird erst noch Energie gespart. Eng und dunkel waren die Küchen der Sihlweid-Hochhäuser vor der Renovation. Die aussenliegenden Treppenhäuser, Fassaden, Fenster und Balkone entpuppten sich zudem als wahre Energieschleudern. Das alles wollte die Baugenossenschaft Zurlinden im Rahmen einer Gesamtsanierung beheben. Doch wie? Ein «Küchenturm» an den Gebäudeecken Mit der Lösung des Architekturbüros Harder Haas Partner AG, Eglisau, lassen sich zwei Fliegen auf einen Streich schlagen. Die Idee: Die bestehenden Balkone an den Gebäudeecken werden zu Küchen umgewandelt. Dort, wo früher die engen Balkone waren, entstehen helle und grosszügige Wohnküchen. Gleichzeitig wird das Treppenhaus zum Aussenraum isoliert. Diese Massnahme senkt den Energieverbrauch und damit auch die Nebenkosten. Alle Wohnungen erhalten zudem einen neuen, grosszügigen Balkon. Dank dem «Anbau» können grössere und moderne Küchen realisiert werden. « 25 Prozent mehr Wohnfläche Die Wohnküche ist neu das Herzstück jeder Wohnung und wird durch ihre offene Platzierung zum Treffpunkt. Die Wohnküche ist neu das zentrale Element, das Herzstück, jeder Wohnung und wird durch ihre offene Platzierung zum Treffpunkt. Dank neuer Fensterfront vermittelt » Balkon Wohnzimmer 8.3 m² 27 m² Balkon 3 1/2 Zimmer 90 m² Küche 5.4 m² Wohnzimmer 32.5 m² Zimmer 2 10.9 m² Wohnzimmer 22.5 m² Küche 18.8 m² 2 1/2 Zimmer 76 m² Zimmer 16.6 m² Gang 11 m² Küche 5.4 m² Bad 3.6 m² Küche 5.4 m² Balkon Zimmer 1 16.6 m² Flur 11 m² Bad 3.6 m² Küche 6.2 m² Bad 3.6 m² Bad 3.5 m² Bad 3.6 m² WC Zimmer Balkon 15.1 m² Zimmer 11.6 m² Zimmer 16.3 m² Zimmer 12.7 m² Zimmer 15.4 m² 5 1/2 Zimmer 128 m² Balkon WC 1.8 m² Zimmer 1 11.6 m² Flur 15.5 m² WC 6 1.7 m² Zimmer 2 16.3 m² Flur 7.9 m² Zimmer 2 15.5 m² Zimmer 1 12.7 m² Küche 7.7 m² 4 1/2 Zimmer 103m² Küche 18.7 m² Balkon 8.3 m² Zeitgemässe Architektur Zimmer 15.2 m² Abstell 1.3 m² Bad 5 3.6 m² Wohnzimmer 21 m² Gang 7.9 m² Bad 4 3.6 m² Bad 3.5 m² 1.8 m² 1.7 m² Wohnzimmer 26.4 m² Zimmer 3 11.1 m² Zimmer 3 12 m² Gang 15.3 m² WC Wohnzimmer 33.2 m² Flur 4.8 m² Abstell 1.3 m² Wohnzimmer Balkon 26.4 m² 8.3 m² dieser helle Raum ein ganz neues Wohngefühl. Geplant ist eine Küche mit Arbeitsplatte aus Naturstein. Passend dazu der Boden in Linoleum. Bei der Kücheneinrichtung setzt die Baugenossenschaft Zurlinden auf einen hohen Standard: Induktionskochfeld, Backofen mit integriertem Steamer, Geschirrspüler, Kühlschrank mit Gefrierabteil. Die Mieterinnen und Mieter erhalten nicht nur neue Küchen, total renovierte Badezimmer und einen schönen Balkon, sondern vor allem auch mehr Wohnraum. Mit der Sanierung vergrössern sich die Wohnungen inklusive Balkon durchschnittlich um rund 25 Prozent. Cheminée Gang 4.8 m² Zimmer 11.1 m² Bilder ZVG Zimmer 3 11.9 m² Wohnzimmer 21.1 m² Küche 18.7 m² Balkon Auch architektonisch werden die Hochhäuser auf einen aktuellen Stand gebracht. Vor der Renovation dominierten graue BetonElemente. Danach präsentieren sich die Wohntürme in einer zeitgemässen Ästhetik mit einem kompakten, quadratischen Grundriss. Trotz ihrer Grösse bleiben die Bauten jedoch klar als Wohnhäuser erkennbar. Astrid Bossert Der Vergleich des Ist- und Sollzustandes zeigt, wie die Fläche durch «Anbauten» (orange) vergrössert wird. Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 7 6|7 05.09.11 10:42 Sanieren_Hochhäuser Sihlweid Wenn die Fassade zum Kraftwerk wird, geht eine Genossenschaft neue Wege Mit der Sanierung der Sihlweid-Wohntürme entstehen die ersten Hochhäuser der Schweiz, welche die Kriterien der 2000-Watt-Gesellschaft nach dem SIA-Effizienzpfad Energie erfüllen. Einen wichtigen Beitrag leistet dabei die Fassade, die dank einer bahnbrechenden Technologie zum Kraftwerk wird. Wenn die neue Fassade montiert ist, wird sich die Baugenossenschaft über noch mehr Sonnenschein freuen. Die neuartigen Fotovoltaik-Fassadenplatten nutzen die Sonne als Energiequelle und produzieren Strom. Mit der Fotovoltaikanlage werden 86 000 kWh Strom jährlich pro Gebäude erzeugt. Dieses Prinzip wird erstmals an einem Wohnhaus in der Schweiz umgesetzt. Sparen, sparen, sparen In erster Linie geht es bei der Sanierung der beiden Hochhäuser jedoch nicht darum, Energie zu produzieren, sondern Energie zu sparen. Dabei ist die Dämmung der Fassade zentral. Die Balkone waren bisher grosse Kältebrücken. Ausserdem ging durch das offene Treppenhaus viel Energie verloren. Beide Schwachstellen werden nun behoben. Die Balkone werden in die Wohnfläche integriert und das offene Treppenhaus wird geschlossen und isoliert. Nebenkosten sinken Ersetzt werden auch sämtliche Fenster und Rollladen. Neu eingebaute Fensterlüfter mit Wärmerückgewinnung sorgen für gute Raumluftqualität innerhalb der dichten Gebäudehülle. Durch die energetische Verbesserung werden die Nebenkosten drastisch gesenkt. Die Baugenossenschaft geht davon aus, dass sie bei einer 4-Zimmer-Wohnung von durchschnittlich 150 auf 80 Franken pro Monat sinken. Höhere Investition Wer das Augenmerk auf eine besonders gute energetische Sanierung legt, muss jedoch tiefer in den Geldbeutel greifen. Rolf Hefti, Geschäftsführer der Baugenossenschaft Zurlinden, geht von einer Verteuerung des Bauvorhabens um fünf bis sieben Prozent aus. «Doch wir rechnen langfristig», sagt Rolf Hefti. «Und dann lohnt sich dieser MehrAstrid Bossert aufwand längstens.» Mehr Wohnraum — Mit Balkonerweiterungen von Solarlux Von der Beratung, Planung, Aufmass bis zur Montage begleitet Sie Solarlux (Schweiz) AG in allen Phasen der Fassaden-Sanierung. Mit Balkonverglasungen steigern Sie die Attraktivität und den Wert jeder Immobilie. Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung und der kurzen Bauphase dank optimaler Baustellenlogistik. Solarlux (Schweiz) AG | Industriestrasse 34c | 4415 Lausen Tel. 061 926 91 91 | solarlux@solarlux.ch | www.solarlux.ch Faltwände | Schiebewände | Wintergärten | Terrassendächer | Balkonverglasungen Ins_Balkon_1_2S.indd 1 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 8 24.02.2011 15:31:21 05.09.11 10:42 Den Energieverbrauch markant senken ist möglich Sie ist in aller Leute Munde. Doch was eigentlich ist denn die 2000-Watt-Gesellschaft? Hintergrund ist eine gesellschaftliche Veränderung mit einschneidenden Konzeptveränderungen: Längere Arbeitswege, grössere Wohnungen, Früchte aus der Südsee – in unserem Alltag brauchen wir immer mehr Energie. In den 60er-Jahren entsprach der durchschnittliche Energieverbrauch pro Kopf in der Schweiz einer Dauerleistung von 2000 Watt. Unterdessen beanspruchen wir 6000 Watt pro Person. Zum Vergleich: In Entwicklungsländern sind es einige Hundert Watt pro Person. Rund 60 Prozent des Energiebedarfs decken wir zurzeit mittels fossiler Energien (vor allem Erdöl- und Erdgasprodukte). Die 2000-Watt-Gesellschaft ist die Vision einer nachhaltigen Zukunft, in der jeder nur so viel Energie verbraucht, wie wirklich nötig ist. Durch Erhöhung der Effizienz an Gebäuden, Geräten und Fahrzeugen und durch die Entwicklung neuer Technologien wird der fossile Energieanteil reduziert und der Klimawandel in Grenzen gehalten. Diese Panels machen nach dem Einbau in die Fassade die Hochhäuser zu einem kleinen Kraftwerk. Bilder ZVG Für die Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft im Baubereich hat der SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein die notwendigen Instrumente geschaffen: Merkblatt SIA 2040, Dokumentation SIA 0236, Rechenhilfe SIA 2040 (www.sia.ch). Weitere Infos: www.2000watt.ch Mehr Optionen bei der Immobilienbewirtschaftung W&W Immo Informatik AG ist die führende Softwareanbieterin im Immobilienbewirtschaftungsmarkt und bietet mit Rimo R4 und ImmoTop zwei starke Branchenlösungen unter einem Dach. Die Produkte werden von eigenen Softwareingenieuren am Hauptsitz in Affoltern am Albis weiterentwickelt und laufend neuen Marktgegebenheiten angepasst. Unsere Beraterinnen und Berater verfügen über Berufserfahrung in Ihrem Kerngeschäft und begleiten Sie umfassend und mit viel Fachkompetenz bei der Wahl und Einführung der für Sie passenden Softwarelösung. 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Und genau das hat sich die Schweiz vorgenommen: Der Bundesrat hat die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft als Strategie gesetzt, um in der Energie- und Klimapolitik seine Verantwortung wahrzunehmen. Die Bevölkerung der Stadt Zürich hat sich sogar per Volksabstimmung mit überwältigendem Mehr von 76 Prozent dafür ausgesprochen, den Weg hin zur 2000-Watt-Gesellschaft zu gehen. « Bis ins Jahr 2050 soll die Bevölkerung in der Schweiz zwei Drittel weniger Energie verbrauchen als heute. » Zurlinden als Vorreiterin Die Baugenossenschaft Zurlinden gilt als Vorreiterin bei der Umsetzung dieser Ziele. Schon früh hat sich die Unternehmergenossenschaft, welche nicht nur baut, sondern ihre Bauten über den ganzen Lebenszyklus instand hält, der Aufgabe gestellt und realisiert mit ihren Bauten genau das, was im SIA-Energieleitbild1 Bau vom Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA gefordert wird: den Gebäudepark Schweiz konsequent auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen und mit der Ressource Energie intelligent umzugehen. Sämtliche Bauwerke der Schweiz sollen, gemäss SIA, so erneuert oder neu erstellt werden, dass sich deren Verbrauch an fossiler Energie und Emissionen von Treibhausgasen minimieren. Zusätzlich soll das Repertoire mit neuen, innovativen Technologien und dem Einsatz von erneuerbaren Energien erweitert werden. Grosser Handlungsbedarf Der Umbau der Hochhäuser Sihlweid in Leimbach erfüllt diese Forderungen in jeder Hinsicht. Die beiden Hochbauten aus den späten 70er-Jahren sind markante Zeitzeugen, sie prägen die Silhouette von Leimbach. Nach über 30 Jahren Nutzung ist eine umfassende Sanierung angesagt: Energetisch genügen die Hochhäuser den heutigen Anforderungen bei Weitem nicht mehr, was sich in sehr hohen Nebenkosten für die Mieterschaft bemerkbar macht. Die Küchen sind eng, die Bäder veraltet, die alten Metallfenster undicht. Eine Sanierung muss sein und neben dem zwingend geforderten Mehrwert für die Wohnungen ist klar, dass auch energetisch grosser Handlungsbedarf besteht. In einer Machbarkeitsstudie wurde vor vier Jahren geklärt, wie und mit welchem Aufwand die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft, « Umbauten – die grösste und bedeutendste Bauaufgabe in der Schweiz – lassen Neubauten manchmal ganz schön alt aussehen. basierend auf dem SIA-Effizienzpfad Energie2, an den beiden Hochhäusern realisiert werden können. Jetzt wird umgesetzt. Die Gebäude werden rundherum neu eingekleidet, gut gedämmt und mit neuen Fenstern ausgerüstet. Der Heizwärmebedarf kann damit von ursprünglich rund 300 MJ/m² um Faktor 6 gesenkt werden. Dabei helfen auch die neu eingebauten Fensterlüfter, welche für gute Raumluftqualität innerhalb der nunmehr dichten Gebäudehülle sorgen und im Winter dank Wärmerückgewinnung die Verluste an Raumwärme verringern. Der verbleibende Bedarf an Wärme wird nach dem Umbau durch eine Pelletheizung gedeckt. » Fassaden statt Windrad Die Baugenossenschaft Zurlinden wäre nicht, was sie ist, wenn sie es damit bewenden liesse. Der Strombedarf in den Häusern ist hoch. Neue Geräte in den Küchen und im erdgeschossigen Waschraum senken den bisherigen Bedarf zwar deutlich. Statt den Strom einfach aus der Steckdose zu ziehen und sich nicht zu kümmern, wo und wie er produziert wird, will die BGZ ihn lieber selber produzieren. Das Dach, der effizienteste Zusammenstellung gemäss SIA-Effizienzpfad Energie für die Hochhäuser Sihlweid, Zürich Leimbach WOHNEN Erstellung 1 2 vor Umbau nicht ern. PrimärTreibhausgasenergie MJ/m²a emissionen kg/m²a Zielwerte gemäss SIA-Effizienzpfad Energie nicht ern. PrimärTreibhausgasenergie MJ/m²a emissionen kg/m²a 0 0 89 6,2 60 5,0 Betrieb 660 30,2 101 2,7 250 5,0 Mobilität 120 6,2 120 6,2 130 5,5 Summe 780 36,4 310 15,1 440 15,5 SIA-Energieleitbild Bau, 2009, www.sia.ch SIA-Effizienzpfad Energie, Merkblatt SIA 2040, Juli 2011, www.sia.ch/shop Ausgabe 3 | 2011 10:15 nach Umbau nicht ern. PrimärTreibhausgasenergie MJ/m²a emissionen kg/m²a 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 11 10 | 11 05.09.11 10:42 Weltneuheit: Miele AutoDos Spart bis 30 % Waschmittel Die einzigen Waschmaschinen mit automatischer Pulver- und Flüssigwaschmitteldosierung benötigen bis 30 % weniger Waschmittel. Das freut die Umwelt, Ihr Portemonnaie – und Ihre Kleider: Das neue Wäschepflegesystem reinigt sanft und schonend. Auch Ihre heikelsten Textilien können Sie bedenkenlos den Miele Waschmaschinen anvertrauen. Immer und immer wieder. Miele – die Vertrauensmarke der Schweizer www.miele.ch 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 12 05.09.11 10:42 Sanieren_Hochhäuser Sihlweid Fachbeitrag Dieser Fachbeitrag wurde für das Magazin WOHNEN SCHWEIZ verfasst von Katrin Pfäffli. Sie erläutert das Konzept der 2000-Watt-Gesellschaft an der bis jetzt in dieser Form einzigartigen Umsetzung der Hochhäuser Sihlweid. Katrin Pfäffli, dipl. Architektin ETH/SIA, arbeitet im Architekturbüro H.R. Preisig, begleitet Bauherrschaften und Planer bei der Realisierung von Bauten im Sinne der 2000-WattGesellschaft. Sie ist Mitautorin des SIA-Effizienzpfads Energie. Standort für eine solare Stromerzeugung, ist bei Hochhäusern eine kleine Fläche und eignet sich kaum. Das Windrad auf dem Dach blieb eine Idee, die angesichts der gemessenen Windstärken in den Hintergrund trat. So bleiben die Fassaden: Auch wenn der Ertrag von Fotovoltaik-Panels an Fassaden deutlich kleiner ist als auf einer gut besonnten Dachfläche, so überzeugten in diesem Projekt doch die grossen unbeschatteten vertikalen Flächen. Fotovoltaik-Panels übernehmen als hinterlüftete Fassadenbekleidung bei den Hochhäusern Sihlweid den Witterungsschutz und produzieren – fast schon nebenbei – jährlich rund 86 000 kWh Elektrizität pro Gebäude. Damit kann mehr als die Hälfte des voraussichtlichen Strombedarfs im Gebäude und in den rund 100 Wohnungen gedeckt werden. Lohnt sich der Aufwand? Wer nach dem SIA-Effizienzpfad Energie umbaut, stellt immer auch die Frage, ob sich der Aufwand lohnt, um die Betriebsenergie so stark zu senken. Schliesslich müssen alle Baumaterialien, die neuen Fenster, die Fotovoltaik-Panels, die neue Heizung produziert werden und dafür braucht es Energie, die sogenannte Graue Energie. Sinnvoll ist eine Investition nur dann, wenn sie sich über den ganzen Lebenszyklus energetisch auszahlt. Bei den Hochhäusern ist dies klar der Fall: Einem auf das Jahr amortisierten Mehraufwand von rund 90 MJ/m² Grauer Energie und rund 6 kg/m² Grauer Treibhausgasemissionen für die Produktion der Baumaterialien, deren Montage auf der Baustelle und späteren Rückbau steht ein Minderaufwand von rund 550 MJ/m² Primärenergie für den Betrieb und eine Reduktion um rund 27 kg/m² Treibhausgasemissionen gegenüber. Es ist keine Frage: Hier wird sinnvoll umgebaut. « Es ist keine Frage: Hier wird sinnvoll umgebaut. » Laufende Kontrolle Die Zielerreichung «2000-Watt-kompatibel» gemäss SIA-Effizienzpfad Energie wird beim Umbau der Hochhäuser laufend überwacht. Die Summe des Energieverbrauchs und der Emissionen an Treibhausgasen in den drei Bereichen Erstellung (Graue Energie), Betrieb und Mobilität darf dabei bestimmte Zielwerte nicht überschreiten. Der Bereich Mobilität ist in dieser Betrachtung ungewohnt. Es geht dabei darum, dass die Bewohnerinnen und Bewohner eines Bauwerks, je nachdem wo dieses steht, ein ganz unterschiedlich effizientes Mobilitätsverhalten haben: Steht ein Gebäude an einem mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossenen Standort und ist die Infrastruktur für den alltäglichen Gebrauch wie Einkaufsmöglichkeiten, Schulen usw. in naher Fussdistanz vorhanden, so werden viele Wege zu Fuss, mit dem Fahrrad oder eben mit dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt und das – energetisch gesehen – uneffiziente Auto bleibt in der Garage. Die Hochhäuser in Leimbach sind mit dem öffentlichen Verkehr nicht sehr gut erschlossen, gemäss Bundesamt für Raumentwicklung ARE stehen sie in der öV-Güteklasse D: geringe Erschliessungsqualität. Den Einkauf dagegen kann man gleich auf der gegenüberliegenden Strassenseite tätigen. Der Bonus, den sich die Hochhäuser nach dem Umbau durch die hervorragenden Werte im Betrieb holen, übertrifft den kleinen Malus bei der Mobilität deutlich. Die Hochhäuser erfüllen die Zielwerte nach dem Umbau problemlos. Sihlweid steht für eine neue Erkenntnis im Bereich des energieeffizienten Bauens: Umbauten – die grösste und bedeutendste Bauaufgabe in der Schweiz – lassen Neubauten manchmal ganz schön alt Katrin Pfäffli aussehen. Qualität ohne Kompromisse en in masch Wasch r Tumble WYSS WYSS WYSS WYSS WYSS MIRELLA MIRELLA MIRELLA MIRELLA MIRELLA Telefon 041 933 00 74 6233 Büron Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 13 12 | 13 05.09.11 10:43 Sanieren_Hochhäuser Sihlweid Gut informiert, ist halb gewonnen: Infoanlässe, Umzugspläne, Sprechstunden Zwei Wohntürme mit 167 Wohnungen in bewohntem Zustand zu sanieren, ist eine logistische Herausforderung. Die Baugenossenschaft Zurlinden hat die Mieter mit Versammlungen, individuellen Umzugsplänen und Bausprechstunden informiert. Wohnung 62: Baubeginn am 22. August, Bauende drei Wochen später am 9. September. In den ersten beiden Wochen werden Bad und Küche umgebaut, dann folgen Abschlussarbeiten und das separate WC. So steht es schwarz auf weiss auf dem detaillierten Terminprogramm, welches Mieterin X erhalten hat. Bei Fragen ab aufs Baubüro So wie X werden sämtliche Mieter mit einem individuellen Bauprogramm bedient. Damit die Arbeiten termingerecht erledigt werden, ist ein perfektes Zusammenspiel zwischen Handwerkern, Bauleitung und Genossenschaft gefragt. Die Bauarbeiten an der Sihlweidstrasse 1 sind nun seit Mai dieses Jah- res in Gang. Die ersten Erfahrungen von Geschäftsführer Rolf Hefti: «Im Grossen und Ganzen klappt es sehr gut. Besonders wichtig ist, dass man die Baustelle wirklich im Griff hat und mit Handwerkern zusammenarbeitet, die in der richtigen Minute das Richtige richtig machen.» Täglich von 9 bis 11 und von 14 bis 16 Uhr ist das Baubüro im Erdgeschoss neben der Waschküche an der Sihlweidstrasse 1 geöffnet. Hier können sich Mieter melden. Und diese Anlaufstelle wird rege benutzt. «Oftmals geht es um ganz praktische Fragen», sagt Geschäftsführer Rolf Hefti. «Beispielsweise wann das Bad noch benützt werden darf oder ab wann die Mieter in der Ersatzwohnung kochen oder duschen können.» Erste Infos ein Jahr vor Baubeginn Das Baubüro ist nur ein Puzzlestein in der Informationspolitik der Genossenschaft. Bereits im Frühling 2010 wurden die Mieter mit einer vierseitigen Broschüre über das Renovationsprojekt vorinformiert. Ein halbes Jahr später erhielten sie eine 12-seitige Informationsschrift mit allen Details und einer Einladung zum Info-Abend, welcher Mitte November 2010 durchgeführt wurde. Für jede Wohnung stand dort eine Info-Mappe mit konkreten Terminen und Details für die eigene Wohnung bereit. «Dieses Vorgehen hat sich wirklich bewährt», so Rolf Hefti. «Denn wer gut informiert ist, versteht auch, weshalb ein gewisser Baulärm beim besten Willen nicht zu vermeiden ist.» Luzerner Nationalratswahlen 23. Okt. 2011 Martin Schwegler Vernünftige Haltung, klare Meinung, deutliche Sprache www.wschneider.com 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 14 «Seit 14 Jahren engagiere ich mich als Präsident der KAB Wohnraumgenossenschaft. Heute bin ich auch Vizepräsident von Wohnen Schweiz. Der gemeinnützige Wohnungsbau ist mir ein echtes Anliegen, weil ich aus eigener Erfahrung geprägt bin: 1973 zog meine siebenköpfige Familie vom zu kleinen Bauernhof weg nach Geiss in ein Mehrfamilienhaus der Bau- und Immobiliengenossenschaft Menznau. Dank dem Engagement weitsichtiger und sozial denkender Personen hatten meine Eltern die Möglichkeit, eine bezahlbare Wohnung zu beziehen. Vielen Politikern fehlt eine solche Erfahrung, weshalb der gemeinnützige Wohnungsbau in der Bundespolitik immer härter um Anerkennung kämpfen muss.» 05.09.11 10:43 Sanieren_Hochhäuser Sihlweid Savere Ismailji erhält als erste Mieterin, die in die neue Wohnung einziehen kann, einen Blumenstrauss von Katharina Hauenstein und Karl Bühler. Bild Kurt Bischof M o d E R N I S I E R E N LE I C H T G E M AC H T Ohne Opfer geht es nicht Während der Renovation von Bad und WC steht den Mieterinnen und Mietern eine Nasszelle als Provisorium zur Verfügung. Ausserdem erhalten sie Gratis-Eintritte fürs Hallenbad. Verfügt die Wohnung über zwei WCs, ist immer eines davon verfügbar. Bei Bedarf werden Kochrechauds zur Verfügung gestellt. In jedem Stockwerk muss eine Woche lang das Wasser abgestellt werden. In dieser Zeit ist auf jeder Etage im Treppenhaus ein Wasserprovisorium installiert. Ganz ohne Entbehrungen geht der Umbau also nicht. Dafür dürfen sich die Mieter auf ihre neuen Küchen, Badezimmer und Fenster freuen. Sämtliche neuen Bauteile werden übrigens nach der dreiwöchigen Umbauzeit von einem professionellen Reinigungsinstitut geputzt. Und nach Bauabschluss erhalten die Mieterinnen und Mieter für die ärgsten Beeinträchtigungen eine Entschädigung. Kurt Bischof Mehr Raum, mehr Behaglichkeit, mehr Wert, weniger Energieverbrauch – Anbauen, Umbauen, Ausbauen, Aufstocken in den Minergie-Baustandards. Wir bringen Ihre Immobilie auf die Höhe der Zeit. Sprechen Sie mit uns als Planer und Umsetzer Ihrer Ideen ! Auch Bad und WC wurden vollständig erneuert und bieten den Bewohnerinnen und Bewohnern mehr Komfort und Lebensqualität. R E N G G L I AG St. Georgstrasse 2 CH-6210 Sursee T +41 (0)41 925 25 25 F +41 (0)41 925 25 26 mail@renggli-haus.ch www.renggli-haus.ch Bild ZVG Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 15 14 | 15 05.09.11 10:43 Sanieren_Hochhäuser Sihlweid Genossenschaft mit Unternehmergeist Die Baugenossenschaft Zurlinden ist ein spezieller Bauträger im gemeinnützigen Wohnungsbau: Sie will nicht einfach verwalten, sondern neue Ideen aufnehmen und realisieren. Dazu ist sie unternehmerisch in der Struktur und schlank in der Organisation. Die Baugenossenschaft Zurlinden BGZ wurde 1932 gegründet. Die rund 50 Genossenschaftsmitglieder sind vorwiegend kleine und mittlere Betriebe aus der Baubranche sowie die Stadt Zürich. Es handelt sich also um eine klassische Unternehmergenossenschaft. Hierin sieht Geschäftsführer Rolf Hefti den wichtigsten Grund für das starke Wachstum, die Grösse und die Innovationsfreude. Wenn zum Beispiel ein wichtiger Entscheid gefällt werden müsse, dann gebe es halt eine oder zwei ausserordentliche Generalversammlungen pro Jahr. «Wir erstellen Traktandenliste und Unterlagen, organisieren ein Treffen und dann wird entschieden», so Rolf Hefti, der die Geschäftsstelle der Genossenschaft wie ein Unternehmen erfolgreich führt. Strategisches und Operatives getrennt Der achtköpfige Vorstand unter dem Präsidium von Urs Frei ist ausschliesslich für die N le g strategische Ausrichtung der Genossenschaft zuständig. Die professionelle Geschäftsstelle unter Leitung von Rolf Hefti ist nur gerade mit 480 Stellenprozenten in den Bereichen Projektentwicklung, Buchhaltung, Verwaltung und Unterhalt/Reparaturen besetzt. Sie ist verantwortlich für die operative Leitung der Genossenschaft. 480 Stellenprozente bei rund 1270 Wohnungen und einem halben Dutzend neuen Projekten – das ist bemerkenswert! Schrittmacherin Die BGZ hat 1268 Wohnungen in der Region Zürich und versteht sich als «Schrittmacherin im zukunftsorientierten Wohnungsbau». Diesen Grundsatz hält sie in ihrem Leitbild fest. Das Ziel: maximale Energieeffizienz und damit eine massive Senkung des Energiebedarfs und der Treibhausgasemissionen ohne Einbussen bei der Lebensqualität. Zukünftige Projekte plant sie konsequent nach dem Legislaturziel der Stadt Zürich «2000-WattGesellschaft» sowie dem «SIA-Effizienzpfad Energie» (Merkblatt SIA 2040, 2011). Dabei wird die BGZ durch das Architekturbüro H.R. Preisig, Zürich, in beratender und qualitätssichernder Funktion unterstützt. Kurt Bischof Bereits das nächste Grossprojekt: Grundsteinlegung Sihlbogen mit Wohn- und Einkaufszentrum. Bild ZVG Weitere Infos: www.bgzurlinden.ch www.sada.ch Sanitärtechnik Heizungstechnik Lüftungstechnik Bedachungen Bauspenglerei Kundendienst 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 16 05.09.11 10:43 Sanieren_Dachbereich Mit Flachdachsanierung Energie einsparen Noch nie war es so interessant, die Gebäudehülle zu sanieren, wie jetzt: tiefe Hypothekarzinsen, finanzielle Unterstützung durch Bund und Kantone sowie Vorbeugen von steigenden Energiekosten durch eine gut isolierte Gebäudehülle. Der Dachaufbau spielt bei der Sanierung der Gebäudehülle eine wichtige Rolle. Häufig geht viel Energie durch die Dachkonstruktion verloren: Wurde vor 20 Jahren eine Dämmstärke von 80 Millimetern eingebaut, werden heute Dicken von 140 bis 200 Millimetern gewählt. Das Gebäudeprogramm erleichtert Sanierungen in Etappen, da man für Dach, Fassade oder Fenster einzeln Unterstützungen beantragen kann. Damit können in der Regel die Kosten für eine zusätzliche Wärmedämmung voll abgedeckt werden. Beim Dachsystem Ökologie einbeziehen Nebst der Nachhaltigkeit und der Energieeffizienz der Gebäudehülle muss heute auch die Ökologie miteinbezogen werden. Vor allem in Bezug auf die eingesetzten Baumaterialien. Die Interessengemeinschaft privater professioneller Bauherren IPB, die Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren KBOB und eco-bau (Nachhaltigkeit im öffentlichen Bau) haben in Zusammenarbeit mit der EMPA eine Empfehlung für nachhaltiges Bauen veröffentlicht. Damit können gesamte Systeme für Dach und Wand nach Umweltbelastungspunkten (UBP) verglichen werden. So belastet ein Dachaufbau mit einer Kunststoffdichtungsbahn, wie ihn die Sika Mehrfamilienhäuser, Burgdorf: Die Sanierung im Minergie-Standard zeigt, wie sich Energieeffizienz und Ästhetik ergänzen und Mehrwerte für Liegenschaften schaffen. Bild ZVG Sarnafil anbietet, die Umwelt massiv weniger als andere vergleichbare Abdichtungssysteme. Auch für das Bauen im MinergieEco-Standard werden Sarnafil T Abdichtungen in erster Priorität empfohlen. Richtige Planung führt zum Erfolg Nur eine gut geplante Dachsanierung kann zum Erfolg führen. Die technischen Berater der Sika Sarnafil AG helfen bei allen einschlägigen Fragen rund um die Sanierung eines Flachdaches mit kompetenten Informationen. Sie nehmen Situationsanalysen und Massaufnahmen vor Ort auf und erarbeiten kostenlos einen Sanierungsvorschlag. Auf Wunsch des Bauherrn überprüfen sie auch periodisch die Ausführung der DacharNadja Baumann beiten. ,'+(""("" *&"0("%'(""%""' !' &"&'&"'.!%.%")&''# ""#%&")&''#""%'+'"'&" -""""-'"""#!$'"'"%'"% Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 17 (+%"%")&' &(%&%")&' &'"&%")&' &#'+%")&' . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 | 17 05.09.11 10:43 Artikel_Wohnbund Machen die Spezialzonen für den gemeinnützigen W « Eine im März 2009 publizierte Studie des Bundesamtes für Wohnungswesen bei allen Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnerinnen und Einwohnern, allen touristischen und weiteren ausgewählten Gemeinden mit mehr als 2000 Personen stellte bei 60 Prozent der Antworten einen generellen Mangel an Mietwohnungen fest. Die bei einer Rücklaufquote von 82 Prozent aller 507 befragten Gemeinden durchaus repräsentative Umfrage zeigt – nicht überraschend – einen grossen Bedarf an familienfreundlichen und altersgerechten Wohnungen verschiedenster Grösse. 64 Prozent der antwortenden Gemeinden haben eine gewisse Bereitschaft signalisiert, mit gemeinnützigen Wohnbauträgern in irgendeiner Form zusammenzuarbeiten. Dabei steht die Abgabe von Bauland oder Baurechten durch die Gemeinde zu Markt- oder auch vergünstigten Preisen im Vordergrund. Gemeinnützige Wohnbauträger bieten anerkanntermassen einerseits den Mietenden in Form von Wohnqualität und relativ günstigen Mieten einen grossen Nutzen, anderseits aber auch der Gesellschaft überhaupt. Sie sorgen für eine bessere soziale Durchmischung der Wohnquartiere und sind für die Kommunen verlässliche Ansprechpartner im Hinblick auf eine hohe städtebauliche und architektonische Qualität der Besiedelung. Zudem gehen sie – bedingt durch ihren Auf- trag, günstige Angebote bereitzustellen – regelmässig von einem sparsamen Landverbrauch aus. Somit ist es im Sinne einer stabilen und ausgewogenen Entwicklung der Wohnbevölkerung sinnvoll, den Gemeinden und insbesondere den Städten die Möglichkeit zu geben, innerhalb ihrer Bauzonen Räume für ertragsschwache Nutzungen, speziell für den preisgünstigen Wohnungsbau, vorzusehen. So kann eine aus sozialpolitischen Gründen unerwünschte Segregation der verschiedenen Bevölkerungsschichten vermieden werden, vor allem aber auch der aus ordnungspolitischen Gründen abzulehnende Ruf nach Subventionen der öffentlichen Hand für den sozialen Wohnungsbau. Die Förderung von gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften ist der weitaus sinnvollere Weg. Die Möglichkeit für die Gemeinden, Bauzonen oder Teile davon für solche ertragsschwache Nutzungen zu reservieren, erweist sich daher als kluge und vorausschauende raumplanerische Massnahme. + Ja » Kurt Fluri Nationalrat FDP/Solothurn Stadtpräsident von Solothurn Ihr Spezialist für Personen- Waren- BettenAuto- sowie Speisenaufzüge - Planung - Herstellung - Montage - Unterhalt - Reparaturen / Modernisierung Querstrasse 37 8105 Regensdorf Telefon Telefax 044 871 91 91 044 871 91 20 Info@liftag.ch 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 18 www.liftag.ch 05.09.11 10:43 Artikel_Wohnbund en Wohnungsbau im Raumplanungsgesetz Sinn? – Nein Hans Rutschmann Nationalrat SVP/Zürich Architekt « Für den sozialen Frieden in unserem Land ist es wichtig, dass wir über genügend bezahlbaren Wohnraum verfügen. Bei Neubauten sind neben den Hypothekarzinssätzen die Baulandpreise sowie die Bauvorschriften wesentliche Faktoren für die Gestaltung der Mietzinse. Bei den Baulandpreisen spielt der Markt, d. h. Angebot und Nachfrage, eine grosse Rolle. Die Raumplanung ist dafür verantwortlich, dass genügend Bauland für das Wohnen und Arbeiten zur Verfügung steht. Gleichzeitig sollen gemäss Art. 1 des Raumplanungsgesetzes Bund, Kantone und Gemeinden dafür sorgen, dass der Boden haushälterisch genutzt wird. In diesem Spannungsfeld wird gegenwärtig im Parlament die Revision des Raumplanungsgesetzes diskutiert. Obwohl der Bedarf an Wohnraum insbesondere als Folge der gegenwärtig starken Zuwanderung stark zunimmt, soll die Bauzonenfläche insgesamt kaum vergrössert werden. Diese behördlich verordnete Verknappung des Baulandangebotes wird zwangsläufig zu höheren Bodenpreisen führen. Gleichzeitig werden die Bauvorschriften laufend verschärft, was sich ebenfalls negativ auf die Baukosten auswirkt. Dieses Grundproblem kann nicht mit Spezialzonen für den gemeinnützigen Wohnungsbau gelöst werden und wäre lediglich Symptombekämpfung. Die Schaffung von Spezialzonen wäre zudem ein Eingriff in die Eigentumsgarantie, indem Grundeigentümer in so einer Spezialzone nicht mehr frei über ihr Eigentum verfügen könnten. Sodann ist es auch falsch, über die Raumplanung Sozialpolitik zu betreiben, dazu stehen uns eine Reihe anderer Instrumente zur Verfügung. Selbstverständlich steht es einer Gemeinde frei, einer gemeinnützigen Organisation günstiges Bauland zu verkaufen. Spezialzonen im Raumplanungsgesetz, sowohl für Reiche als auch für den sozialen Wohnungsbau, würden jedoch auch zu Ungerechtigkeiten führen. In der Schweiz verfügen wir über einen funktionierenden Wohnungsmarkt. Staatliche Eingriffe führen in der Regel zu Wettbewerbsverzerrungen und Fehlanreizen. Wohnbaugenossenschaften sind wichtige Akteure auf dem Wohnungsmarkt. Sie können und müssen sich jedoch ebenfalls auf dem Markt behaupten. » Schweizer Qualitätsprodukte Marktleader in Dach- und Fassadensystemen Führend im Innenbau und Gartendesign Eternit (Schweiz) AG | www.eternit.ch Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 19 18 | 19 05.09.11 10:44 Forum_Trends im Wohnen und Bauen Trendforscher David Bosshart: «Wir werden enger, s Bis in 15 Jahren wohnen wir enger, teurer und urbaner und bauen nachhaltiger. Der renommierte Trendforscher David Bosshart vom Gottlieb Duttweiler Institut wird seine These am dritten Forum der Schweizer Wohnbaugenossenschaften am 23. September 2011 erläutern. Es hat noch einige Plätze. WOHNEN SCHWEIZ: Wie wohnen wir in 15 Jahren? David Bosshart: Enger, smarter, teurer – und urbaner. Dahinter stehen zentrale Fragen. Zum Beispiel: Welche Arbeitsplätze werden wir in 15 Jahren anbieten? Wie verhalten sich ältere Menschen, die pensioniert sind, aber einen aktiven Lebensstil pflegen? Was machen wir mit den Pflegebedürftigen? Wie viel Immigration macht Sinn? Patentlösungen gibt es keine. Aber letztlich bleibt doch vieles gleich beim Wohnen: ein Boden, Wände, ein Dach und Räume? Ja, schon. Aber die Technologie wird eine andere sein. Viel vernetzter, digitaler, mobiler, was vor allem für die älteren Menschen eine grosse Entlastung bringen kann. Schon heute arbeiten wir in sehr vielen Berufen über- all, wo es möglich ist, in der Bahn, im Stau, in der Hotellobby, im Flugzeug und eben vermehrt auch zuhause. Wohnen erhält eine andere Funktionalität. Und wird wohl mehr als emotionaler Rückzugsort erlebt. Wie bauen wir in 15 Jahren? Vor allem nachhaltiger. Denn die Energiepreise werden nicht sinken. Der Stromkonsum wird auch in einer digitalen Welt weiter zunehmen. Die dichte Besiedelung der kleinen Schweiz mit weniger als 30 000 Quadratkilometern für bald neun oder noch mehr Millionen Einwohner wird die Erhaltung einer hohen Lebensqualität zur Priorität machen. Wenn wir heute durch die Schweiz fahren und Immobilien anschauen, kommt man nicht darum herum, von visueller Umweltverschmutzung zu sprechen. Zudem ist Zerfall ein offensichtliches Phänomen. Welche Konsequenzen haben diese Trends für die Bauträger und für die Investoren? Renovieren oder neu bauen! Da die Sogkraft der urbanen Räume – die Schweiz mag man heute je nach Sichtweise als Ansammlung von Agglomerationen, als grosse Stadt oder als ländlichen Raum betrachten – wegen der Attraktivität der Arbeitsplätze zunimmt, wird die Frage der Verdichtung und der Höhe weiter an Bedeutung gewinnen. Besitz wird in 15 Jahren eine andere Rolle spielen. Die Idee, dass jeder Immobilien besitzen soll, hat nicht funktioniert, wie das Beispiel USA zeigt. Welche Rolle soll der gemeinnützige Wohnungsbau in Zukunft spielen? Der Mix im Angebot muss robust sein, also vielfältig. Trotz immer mehr Egoismus in der Gesellschaft wird die Frage, wer mein Nach- Wer umweltbewusst heizt, dem dankt die Natur. Erdgas ist eine natürliche Energie, die tief in der Erde entstanden ist und die Umwelt weniger belastet als Heizöl, Holzschnitzel, Pellets oder importierter Kohlestrom.* Mit Biogas heizen Sie sogar erneuerbar und CO2-neutral. Ihre Entscheidung schont Klima und Portemonnaie: www.erdgas.ch * PSI-Studie, «Heizsysteme im Umweltprofil» / TEP-Studie, «CO2-Intensität des Stromabsatzes an Schweizer Endkunden» bc5_erd_wohnen_schweiz_heizen_226x148_de.indd 1 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 20 03.03.11 15:03 05.09.11 10:44 Forum_Trends im Wohnen und Bauen ger, smarter, teurer, urbaner wohnen» bar ist, wieder viel wichtiger. Nähe und Zugehörigkeit werden in einer globalen Welt der modernen, intelligenten Technologie neu definiert. Zudem haben wir gesehen, dass wohlhabende Menschen wie die Schweizer nicht mehr gerne umziehen. Wenn es also mutige und innovative Angebote gibt, hat selbstverständlich auch der genossenschaftliche Gedanke seine Chancen. Interview Kurt Bischof David Bosshart: Wenn es mutige und innovative Angebote gibt, hat der genossenschaftliche Gedanke für die Zukunft seine Chancen. Bild ZVG «3. Forum der Schweizer Wohnbaugenossenschaften», Freitag, 23. September 2011, mit Kongress im KKL Luzern, Infos/Anmeldung: www.forum-wohnen.ch oder Telefon 044 722 85 01 oder Verband WOHNEN SCHWEIZ, Luzern, 041 310 00 50 Grenchner Wohntage: sozial oder luxuriös? Die Fachtagung der diesjährigen Grenchner Wohntage am Donnerstag, 3. November 2011, widmet sich dem Thema «Gemeinnütziger Wohnungsbau – Sozialwohnung oder Luxus?». Die Tagung nimmt die aktuelle Wohnungsknappheit auf. Dabei geht es um den Anspruch der Wohnbaugenossenschaften als sozial, ökonomisch und ökologisch engagierte Wohnbauträger gegenüber zu hohen Flächen- und Ausbaustandards, Unterbelegung und einer «falschen» Bewohnerschaft. Die Tagung nimmt diese Debatte auf und hinterfragt die Entwicklung von Wohnflächen, Ausstattung und Belegung innerhalb und ausserhalb des gemeinnützigen Wohnungsbaus. Sie zeigt, wie die Bauträger selber und die öffentliche Hand diese Parameter steuern können, und diskutiert die Rollen der gemeinnützigen und der übrigen Investoren bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen. Die Fachtagung findet am Donnerstag, 3. November 2011, ab 10.00 Uhr im Parktheater Grenchen statt. Tagungsbeitrag: 200 Franken. Das weitere Programm der Grenchner Wohntage kann eingesehen werden unter www.bwo.admin.ch. Der Vorsprung von heute für die Standards von morgen Als Schweizer Familienunternehmen profiliert sich 4B seit über vier Generationen als führender Anbieter von hochwertigen Fenstern aus Holz-Aluminium. Die Leaderrolle verdankt 4B in erster Linie dem Streben nach Perfektion, der Leidenschaft für innovative Produkte, der Kundennähe und dem kompromisslosen Qualitätsdenken. All diese Werte bilden das Fundament für Lösungen, die höchsten Ansprüchen genügen – sowohl für Wohn- als auch Geschäftsgebäude . Sämtliche Fenster von 4B erfüllen die Minergie-Standards. 4B an der Ron 7 CH-6281 Hochdorf Tel 041 914 50 50 Fax 041 914 55 55 www.4-b.ch Sichtbar weiter Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 21 20 | 21 05.09.11 10:44 T w k Das ökologische Dachsystem. Aus der Schweiz. Sanierung Wohnüberbauung in Meilen Dach-Sanierung geplant? Entscheiden Sie sich für ein Sarnafil®-Dachsystem! Sie profitieren von einem auf Ihre Bedürfnisse angepassten Sanierungsvorschlag, zuverlässigen TPO Kunststoffdichtungsbahnen mit einer langen Lebensdauer, technischem Support inkl. Standard-Devisierung durch unsere technischen Berater, Qualitätssicherung auf der Baustelle. Nebenbei bauen Sie ökologisch und mit Schweizer Qualität! Was wollen Sie mehr... Sika Sarnafil AG, Industriestrasse 26, 6060 Sarnen Telefon 058 436 79 66, Fax 058 436 78 17 info.sarnafil@ch.sika.com, www.sarnafil.ch 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 22 05.09.11 10:44 Ratgeber_Recht Wenn der Mieter mit Zahlungen in Verzug ist Trotz vergleichsweise tiefer Mieten werden auch gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften immer wieder mit Zahlungsrückständen der Mieter konfrontiert. Es ist wichtig, dass bei der Lösung des Problems keine formaljuristischen Fehler gemacht werden. Obwohl Genossenschaften in der Regel günstige Mietzinse haben und sich deshalb Mieter hüten, wegen Zahlungsverzuges eine Kündigung zu riskieren, kommt es immer wieder vor, dass Mieten nicht bezahlt werden. Da das Mietrecht aus Mieterschutzgründen relativ formalisiert ist, muss man als Verwaltung aufpassen, nicht wegen Formfehler längere Zeit Mieter «gratis» beherbergen zu müssen. Vorgehen in zwei Schritten Gemäss Art. 257d OR kann man einem Mieter vorzeitig kündigen, wenn er mit der Zahlung von Mietzinsen oder Nebenkosten im Rückstand ist. Es ist in zwei Schritten vorzugehen: • In einem ersten Schritt muss der Vermieter schriftlich Frist zur Zahlung ansetzen – bei Wohnungsmiete deren 30 Tage – und dabei gleichzeitig die Kündigung androhen. Die Zahlungsfrist muss ausdrücklich genannt werden, der blosse Verweis auf den Artikel 257d OR genügt nicht. Unterlässt er entweder die Fristansetzung oder aber die Kündigungsandrohung, so kann der zweite, nachfolgende Schritt nicht eingeleitet werden. Wird die Wohnung trotzdem gekündigt und es kommt zu einer mietrechtlichen Auseinandersetzung, so ist die Kündigung bei einem Fehler im ersten Schritt ungültig. • Wenn der Mieter trotz korrekter Fristansetzung und Kündigungsandrohung nicht innert Frist den Mietzins überweist, dann kann der Vermieter bzw. die Verwaltung einer Wohnung oder eines Geschäftslokals unter Einhaltung einer erneuten Frist von 30 Tagen auf Ende eines Monats kündigen. Formell ist weiter zu beachten, dass bei Familienwohnungen sowohl die schriftliche Fristansetzung unter Kündigungsandrohung wie auch die Kündigung an sich beiden Ehegatten separat, also in zwei verschiedenen Kuverts zugestellt werden muss. Die Kündigung selbst muss natürlich noch unter Verwendung des üblichen amtlichen Formulars erfolgen. Nützt die Kündigungsandrohung nichts und bleibt der Mieter den Mietzins weiterhin schuldig, muss der Vermieter oder die Verwaltung den Mieter betreiben. Die Betreibung ist jederzeit möglich. Vermieterseitig muss man nicht zuwarten, bis der Mieter die Wohnung verlassen hat, sondern man kann betreiben, auch wenn die Kündigung noch nicht ausgesprochen wurde. Ausweisung vor Gericht Mieter, welche es bis zur Kündigung kommen lassen, haben es häufig schwer, eine neue Wohnung zu finden. Anspruch auf eine Erstreckung haben sie zwar nicht, aber sie unternehmen doch öfters keine Anstrengungen, die Wohnung zu verlassen. In diesem Falle muss man regelmässig vor Gericht eine sogenannte Ausweisung beantragen. Ratgeber Recht In der Rubrik Ratgeber Recht veröffentlicht das Magazin WOHNEN SCHWEIZ regelmässig Informationen über aktuelle Entscheide oder neue Trends im Mietrecht. Dieser Beitrag stammt von lic. iur. Martin Schwegler, der in Menznau LU als Rechtsanwalt tätig ist. Martin Schwegler ist zudem Präsident der Wohnraumgenossenschaft KAB und im Vorstand und Geschäftsausschuss von WOHNEN SCHWEIZ. Martin Schwegler kandidiert zurzeit im Kanton Luzern auf der CVP-Liste für einen Sitz im Nationalrat. Eine solche erfolgt halt nicht sofort, sondern im Rahmen der prozessualen Rechte kann der Mieter zum Ausweisungsgesuch zuerst Stellung nehmen. Das Gericht prüft auch, ob alle Formvorschriften eingehalten wurden. Bis dann der Gerichtsentscheid ergeht, dauert es häufig auch noch ein paar Wochen. Und weil im Urteil noch eine letzte Frist genannt wird, können solch renitente Mieter darauf spekulieren, noch zwei bis drei Monate über den Kündigungstermin hinaus in der Wohnung verbleiben zu können. Auf Vermieterseite kann man wenig Gegensteuer geben, ausser sofort reagieren, wenn ein Zahlungsverzug gegeben ist, und bei «unsicheren» Mietern die maximale Kaution von drei Monatsmieten verlangen. Ich gehe hin, weil die Stadt von “morgen auf Visionäre von heute baut. ” Wie zukunftsfähig sind unsere Städte? Diese Frage erörtern Trendforscher Matthias Horx und Landschaftsarchitekt Christophe Girot im Future Forum. Mehr auf swissbau.ch Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 23 22 | 23 05.09.11 10:44 Wohnen_im Alter B e Grosszügig, hell und einen schönen Blick ins Freiamt: Das bieten die neuen Alterswohnungen der Stiftung Aettenbühl. Bild ZVG 15 neue Alterswohnungen in Sins gebaut Die Projektorganisation «Wohnen im Alter» des Verbandes WOHNEN SCHWEIZ konnte die Stiftung Aettenbühl bei der Erstellung von 18 Alterswohnungen in Sins AG unterstützen. Die Stiftung Aettenbühl betreibt seit einigen Jahren das Alters- und Pflegezentrum für die Region Sins. In einer Analyse ist die von Alfons Croci geleitete Stiftung zum Schluss gekommen, dass das Oberfreiamt Alterswohnungen braucht, die dem Alterszentrum angeschlossen sind. Die Projektorganisation «Wohnen im Alter» von WOHNEN SCHWEIZ (bzw. des früheren SWE) konnte die Trägerschaft auf ihrem Weg beraten und begleiten. Dazu gehörte auch die Durchführung eines Architekturwettbewerbs. Im Juni 2011 konnte der Erweiterungsbau eingeweiht werden. Nach den Plänen des Architekturbüros Jäger Egli Luzern entstand ein Annexbau mit 18 Alterswohnungen und angegliederten Spitex-Büros sowie Wäschereiräumen. Es war ein architektonisches Ziel, dass der Annexbau im Ostflügel mit einem geeigneten Volumen gegenüber dem Zentrum Aettenbühl in Erscheinung tritt. Den Bewohnenden wollte man bewusst ein eigenes Zuhause schaffen, wo sie ihre Selbständigkeit noch lange behalten können. Deshalb steht die dunkle rot-violette Fassade in bewusster Dialektik mit der Architektur des Stammhauses aus den 90er-Jahren. Pro Geschoss hat es fünf Wohnungen, die alle mit viel Licht ausgestattet sind. Ein zentraler Korridorteil mit Garderobe, Zugang zu Reduit und Bad charakterisien die 2- bis 3½-Zimmer-Wohnungen. Das Projekt hat 6,5 MillioKurt Bischof nen Franken gekostet. Mit unseren 600 Mitarbeitenden an 10 Standorten in der Schweiz garantieren wir für das vielfältigste Angebot an Betonwaren und Naturbaustoffen für die gesamte Bauindustrie. Die Verkaufsgesellschaften der MÜLLER-STEINAG Gruppe Balkonbrüstung aus Polymerbeton Gestaltungselemente Liftschachtelemente Platten / Entwässerungsrinnen Versetzdienstleistung MÜLLER-STEINAG Gruppe | Bohler | 6221 Rickenbach LU | www.mueller-steinag.ch 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 24 05.09.11 10:44 Genossenschaften Genossenschaften bauen mit Köpfchen Baugenossenschaften erkennen die Zeichen der Zeit. Statt Luxuswohnungen realisieren sie energieeffiziente und zahlbare Projekte. Dabei sind sogar Kinderrabatte ein Thema. Luzern: Kinderrabatt Neue Wege geht die GEFA Wohnbaugenossenschaft Luzern bei der Vermietung ihrer neuen Liegenschaft Gütschhöhe in Luzern. Die Monatsmieten für die insgesamt 56 Wohnungen im Minergie-Eco-Standard kosten zwischen 1700 und 2700 Franken. Familien mit Kindern erhalten einen Rabatt von 200 Franken pro Kind und Monat. Damit will die GEFA jungen Familien ermöglichen, zu guten Mietkonditionen in einem neuen Quartier nahe dem Erholungsgebiet Gütschwald zu kommen. Die ersten elf Wohnungen des 30-Millionen-Projekts wurden am 1. August bezogen. Emmen: Ersatzbauten Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Emmen (GBE) setzte zum Spatenstich für ein zukunftsweisendes Projekt an. Anstelle der Objekte aus dem Jahr 1945 an der Hohrütistrasse entstehen zwei moderne Mehrfamilienhäuser mit 16 3½- und 4½-Zimmer-Wohnungen. 7,2 Millionen Franken sind für das Projekt im Minergie-Standard budgetiert. Bezugsbereit sind die Wohnungen im Herbst 2012. Ballwil: Nachhaltige Wärme Freude am Spatenstich: Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Emmen ersetzt zwei veraltete Häuser durch neue Mehrfamilienhäuser. EGW-Anleihen Trotz Verunsicherungen am Kapitalmarkt konnte die Emissionszentrale EGW am 18. August zwei attraktive Emissionen lancieren: • Serie 42 für 15 Jahre für 1,936 Prozent: All-in-costs von weniger als 2 Prozent für eine Anleihedauer von 15 Jahren sind ein noch nie dagewesener Rekord. • Serie 38.1 für neun Jahre bei 1,510 Prozent: Eine Emission mit einer Laufzeit bis 2020 wurde gleichentags mit der Aufstockung der Serie 39 um 37,5 Millionen Franken lanciert. Diese Form wurde gewählt, weil sich am Vortag gezeigt hatte, dass für Privatplatzierungen die Nachfrage fehlt. Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 25 Für die Wohnbaugenossenschaft Ballwil (WBG) steht die energetische Sanierung ihrer Liegenschaften schon seit einigen Jahren an erster Stelle. Nun geht sie einen Schritt weiter: weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien. Kürzlich genehmigten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter einen Rahmenkredit von einer Million Franken für den Anschluss an ein neues Fernwärmeprojekt mit Holzschnitzelheizung. Bereits im Herbst 2012 soll der Wärmebedarf der zehn Genossenschaftshäuser zu 80 Prozent mit Holz gedeckt werden. Luzern: Neuer Präsident Der Architekt und Grossstadtrat Markus Mächler präsidiert neu die SBL Wohnbaugenossenschaft Luzern, die im Raum Luzern 345 Wohnungen vermietet. Er ersetzt Urs Mattmann, der das Gesicht der Genossenschaft während 28 Jahren im Vorstand und zwei Jahren als Präsident entscheidend geprägt hat. Der neue Präsident Markus Mächler will die Vorwärtsstrategie der Genossenschaft weiterführen. Konkret heisst das: Die SBL will wachsen und sucht Bauland oder Liegenschaften in der Stadt oder Agglomeration Luzern. Die Genossenschafter stellten sich hinter dieses Ziel und sagten an ihrer Generalversammlung Ja zu einem Rahmenkredit von sechs Millionen Franken für Landoder Liegenschaftskäufe. Genehmigt wurde zudem ein Kredit von 3,9 Millionen Franken für die Sanierung der Liegenschaft Obergütschrain 6 in Luzern. Dagmersellen: gute Auslastung Auf ein erfolgreiches Jahr blickte die Dagmerseller Baugenossenschaft Unterdorf an ihrer GV zurück. Dank erfreulicher Auslastung der Liegenschaften im Baumgarten und Rosengarten resultierten Rekord-Mietzinseinnahmen. Werterhaltung der bestehenden Liegenschaften hat für die Baugenossenschaft Unterdorf weiterhin Priorität. Deshalb steht eine Fassaden-Sanierung im Rosengarten auf dem Programm. Udligenswil: Jubiliäum Die Baugenossenschaft Udligenswil feierte ihr 40-Jahr-Jubiläum mit einer besonderen Generalversammlung. Die 90 Gäste tagten nicht in einem Saal, sondern liessen sich auf einer Schifffahrt über die Aktivitäten der Baugenossenschaften orientieren. Freude bereitete insbesondere die attraktive Jubiläums-Anteilscheinverzinsung von 3,5 Prozent. Astrid Bossert/Kurt Bischof ? Was macht Ihre Bauge nossenschaft Neubauten, Sanierungen, Jubiläen, interessante Projekte oder Aktionen? Gerne veröffentlichen wir Kurz meldungen. Schicken Sie uns Texte, Protokolle, Unterlagen, Einladungen oder kontaktieren Sie uns: Redaktion Magazin WOHNEN SCHWEIZ Kurt Bischof bischof | meier und co. Postfach 141, 6281 Hochdorf info@bischofmeier.ch Telefon 041 914 70 10 Fax 041 914 70 11 24 | 25 05.09.11 10:44 Genossenschaften_Energie Nur keine Angst vor Bauen mit Minergie Mut zu Minergie und zu neuen Wegen: Das waren die beiden Botschaften der Feierabendveranstaltung im Rahmen der Reihe «Energie sparen und Kosten senken» für Wohnbaugenossenschaften der Zentralschweiz. Auf Einladung von WOHNEN SCHWEIZ und SVW Innerschweiz informierten sich 60 Verantwortliche aus Wohnbaugenossenschaften der Zentralschweiz an einer Feierabendveranstaltung über das beeindruckende Neubauprojekt der Wohnbaugenossenschaft Sonnmatt Willisau. An der Menzbergstrasse 8 sind zwei Mehrgenerationen-Wohnhäuser in Bau. Die ersten Wohnungen können Ende September bezogen werden. Franz Beyeler wollte in einem Kurzreferat Vorbehalte und Berührungsängste gegenüber Minergie abbauen. Rudolf BaumannHauser von Umwelt und Energie Kanton Luzern gab einen Überblick über die derzeit aktuellen Förderprogramme von Bund und Bi Kantonen. D g R Infoveranstaltung auf der Baustelle: Gespannte Aufmerksamkeit im fast fertigen Gemeinschaftsraum der Wohnbaugenossenschaft Sonnmatt Willisau. Bilder Kurt Bischof Verbandsanlass WOHNEN SCHWEIZ 24. Oktober 2011, 17.00, Olten, Hotel Arte Thema: Energie als Chance für Genossenschaften Energieverbrauch senken als gemeinsames Anliegen, von links: Franz Beyeler, Minergie Schweiz, Martin Schwegler, Vorstand WOHNEN SCHWEIZ; Rudolf Baranzelli, Geschäftsführer WOHNEN SCHWEIZ, und Rudolf Baumann-Hauser, Umwelt und Energie Luzern. Mit Prof. Hansruedi Preisig und weiteren Partnern. Die detaillierte Einladung folgt. Ich gehe hin, weil “nachhaltiges Bauen spannende Kontroversen auslöst. ” Premiere 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 26 Swissbau Focus rückt nachhaltiges Bauen und Erneuern ins Rampenlicht. Mehr zu den Veranstaltungen und zum Blog auf swissbau.ch 05.09.11 10:44 Genossenschaften_Regionalveranstaltung Für und wider Fusionen Der neue Verband WOHNEN SCHWEIZ hat das erste regionale Feierabendgespräch durchgeführt. In Luzern ging es um Fusionen. Anlässe in anderen Regionen folgen. Ob Genossenschaften eine Fusion prüfen sollen oder nicht, hängt laut Martin Schwegler, Jurist im Geschäftsausschuss des Verbandes WOHNEN SCHWEIZ, vor allem von zwei Fragen ab: • Sind wir in der Lage, allein weitere Projekte zu realisieren oder nicht? • Haben wir die finanziellen und personellen Ressourcen, um neben dem Tagesbetrieb neue Aufgaben anzugehen? Falls es zu einer Zusammenarbeit oder Fusion komme, gebe es zwei Formen. Bei der Absorptionsfusion übernimmt die eine Genossenschaft die andere; eine bleibt also bestehen. Bei der Kombinationsfusion handelt es sich um einen gleichberechtigten Zusammenschluss. Die Fusion des SWE und des VLB zu WOHNEN SCHWEIZ sei eine Kombinationsfusion gewesen. Diese Lösung sei absolut paritätisch, formal aber ein relativ steiniger Weg. Zum Beispiel Sursee Max Landolt erläuterte den erfolgreichen Fusionsprozess auf dem Platz Sursee zwischen einer «roten» und einer «schwarzen» Genossenschaft zur neuen Wohnbaugenossenschaft St. Georg Sursee. Den Ausschlag gaben personelle Probleme. Beide Genossenschaften hatten Mühe, neue Leute für die Verwaltung zu rekrutieren. Eine Fusionsgruppe habe dann den langen Weg zu einer Absorptionsfusion auf sich genommen. Dazu seien acht Sitzungen der Fusionsgruppe nötig gewesen, eine Umfrage bei den Genossenschaftsmitgliedern und ausserordentliche Generalversammlungen. Wichtige Themen im ganzen Prozess waren die Identität, die Namensgebung und die Bilanzen, «die am Schluss aber erstaunlich ausgeglichen waren». Der Schritt sei von der Basis gut akzeptiert worden, nicht zuletzt weil sich der neue Vorstand aus je drei Mitgliedern der beiden bisherigen Richtungen zusammensetzt. ✓ Agenda 20.09.11 09.15 Uhr, Zürich Genossenschaftsrecht/Mietrecht Kurs im Rahmen des Weiterbildungsprogramms der Dachverbände. Detailprogramm/Anmeldung: www.bildung-wohnen.ch oder www.wohnen-schweiz.ch 23.09.11 09.30 Uhr, Luzern 3. Forum der Schweizer Wohnbaugenossenschaften 27.09.11 18.00 Uhr, Winterthur Mietzinskalkulation bei Genossenschaften Oder vollamtliche Geschäftsstelle? Kurs im Rahmen des Weiterbildungsprogramms Ein Thema waren Fusionen auch in Escholzmatt (Andreas Schmidiger) und Emmen (Bruno Rogger). Weil es aber gut laufe, beide Genossenschaften eine eigene Kultur hätten und die GV als «schöner Abend» geschätzt werde, sei die Fusionsfreude klein, berichtete Schmidiger. In Emmen wurde eine Fusion diskutiert. Hier könnte sich aber eher als Lösung abzeichnen, das Problem der Nachwuchsrekrutierung mit einer vollamtlichen Geschäftsstelle zu lösen, erläuterte Bruno Rogger. In wenigen Jahren dürfen sich EntKurt Bischof scheide aufdrängen. der Dachverbände. Detailprogramm/Anmeldung: Partner von WOHNEN SCHWEIZ www.bildung-wohnen.ch oder www.wohnen-schweiz.ch 05.10.11 18.00 Uhr, Basel Führen eines Vorstandes Kurs im Rahmen des Weiterbildungsprogramms der Dachverbände. Detailprogramm/Anmeldung: www.bildung-wohnen.ch oder www.wohnen-schweiz.ch 24.10.11 Stand September 2011 17.00 Uhr, Olten Verbandsanlass WOHNEN SCHWEIZ Thema «Energie als Chance für Genossen- Goldpartner: schaften». Mit Prof. Hansruedi Preisig und weiteren Partnern. 01.11.11 18.00 Uhr, Zürich Vergabeverfahren unter der Lupe Kurs im Rahmen des Weiterbildungsprogramms der Dachverbände. Detailprogramm/Anmeldung: www.bildung-wohnen.ch oder Pantone 287 C Silberpartner: www.wohnen-schweiz.ch 03.11.11 CMYK 10.00 Uhr, Grenchen Grenchner Wohntage 2011 Ausgabe 3 | 2011 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 27 27 | 27 26 05.09.11 10:44 Optimierung rt : a p s ge » % 5 here. 1 was o g r « ene Spareffekte, die einschenken: mit energo senken Sie energieverbrauch und energiekosten nachhaltig. energo ist ihr qualifizierter Dienstleister für messbar höhere energieeffizienz in bestehenden gebäuden. Dank der Betriebsoptimierung der gebäudetechnik sparen Sie nach rund zwei Jahren 10% bis 15% energie – ohne investitionen. und das 100% individuell, aufgrund gemessener Daten ihrer Objekte. Zwei Schritte zur Verbrauchssenkung nach der Analysephase mit energo © BASiC steht das produkteprogramm energo © ADVAnCeD ganz im Dienste nachhaltiger Betriebsoptimierung. Die Spareffekte betreffen sowohl Strom und Wärme wie auch den Wasserverbrauch. Optimieren, modernisieren, nachhaltig Kosten senken. energo · geschäftsstelle Deutschschweiz Bösch 23 · CH-6331 Hünenberg t. +41 (0)41 784 54 56 · F. +41 (0)41 784 54 55 info.de@energo.ch · www.energo.ch 108219_Wohnen-CH_3-11.indd 28 05.09.11 10:44