Newsletter 08 - Evangelische Schule Berlin Zentrum
Transcription
Newsletter 08 - Evangelische Schule Berlin Zentrum
Okt obe r /2012 r e t t e l s w e N . 8 Inhalt Gespräch mit Wolf Schneider…2 Gespräch mit Caroline Treier…3 Gespräch mit Barbara Stockmeier…4-5 Gespräch mit Jenni Leonhard…6-7 Gespräch mit Margret Rasfeld…8 Auszeichnung/Elternschule…9 20 Lehrer/Kurzvorstellung…10-11 Schüler/Kurs Sozialwissenschaft /11 Jg. …12-13 Schülerbericht/GK Kunst / 13. Dokumenta…14-15 Gemeinschaftsschule / Berg Fidel…16 Steuergruppe Gemeinschaftsschule…17 Impressionen/Campus Herausforderung…18-19 HF 2012/ Der Kaiserschnitt…20-21 Schulball / Förderverein…22-23 Termine…24 AG/Ansprechpartner/innen…25 Bitte beachten Sie auch unseren Bericht zum Schulball auf Seite 22-23 hot club proudly presents 7. September 2012 ab 20 Uhr im Forum der ESBZ ° Wallstr. 32 ° 10179 Berlin 9 Euro Obolus (Abendkasse) DJs Tilmann und Jochen Warm-up mit Marie Mitternachtsüberraschung EvangelischeSchuleBerlinZentrum e.V. EDITORIAL 1 graue Nebel wallen, rote Blätter fallen... Herbstlich aufgemacht kommt unser Blatt dieses Mal daher. Wieder gibt es eine Fülle an Informationen und verschiedenen Perspektiven aus der Schule, auf die Schule. Interviews mit dem Team der Schulleitung halten uns auf dem Laufenden über die Alltags- und Lernstrukturen an der ESBZ. Vieles ist noch immer in einem dynamischen Findungsprozess, aber das hat durchaus Methode, gilt es doch erstarrten Strukturen etwas Lebendiges entgegenzusetzen. Zudem hat eine aktuelle Studie, die sich mit den Mathe- und Rechtschreibkompetenzen von Schülern der 7. bis 10. Klasse befasst hat, ein sehr positives Fazit für das Modell der Gemeinschaftsschule gezogen, wir berichten. Zahlreiche neue Kollegen, die wir herzlich willkommen heißen, erweitern das Lehrerkollegium. In diesem Zusammenhang sei auch auf die informative Lehrertafel im Eingangsbereich der Schule hingewiesen, eine Rarität in der Berliner Schullandschaft. Berichte von Schülern aus ihren Projekten lassen uns an kreativen Prozessen ebenso teilhaben, wie auch an einer dramatischen Geburt. Nachdem die Pilotphase der Kooperation zwischen ESBM und ESBZ zu Ende gegangen ist, wurde nun ein Vertrag unterzeichnet, der die Zusammenarbeit auch für die nächsten Jahre auf eine solide Basis stellt. Selbst mit einem Filmtipp warten wir in dieser Ausgabe auf. Natürlich, es geht um Schule. Zukünftig wollen wir den NL nicht nur den Eltern und Lehrern zukommen lassen, sondern auch unseren Schülern. Sicherlich von Interesse auch für die Schüler, die im Rahmen des Projektes „Alle ins Ausland“ für ein Vierteljahr neue Ufer ansteuern. Grüße an nah und fern und unseren Lesern eine aufschlussreiche Lektüre, die Newsletterredaktion Inhalt Gespräch mit Wolf Schneider ..................................... 2 Gespräch mit Caroline Treier ...................................... 3 Gespräch mit Barbara Stockmeier .............................. 4-5 Gespräch mit Jenni Leonhard ..................................... 6-7 Gespräch mit Margret Rasfeld .................................... 8 Auszeichnung / Elternschule ....................................... 9 20 Lehrer / Kurzvorstellung ......................................... 10-11 Schüler berichten / Kurs Sozialwissenschaft /11 Jg. .. 12-13 Schülerbericht / GK Kunst / 13. Dokumenta ............... 14-15 Gemeinschaftsschule / Berg Fidel .............................. 16 Steuergruppe Gemeinschaftsschule ........................... 17 Impressionen / Campus Herausforderung ................. 18-19 HF 2012/ Der Kaiserschnitt ......................................... 20-21 Förderverein / Schulball .............................................. 22-23 Termine ....................................................................... 24 AG / Ansprechpartner/innen ...................................... 25 2 GESPRÄCHE MIT DER SCHULLEITUNG Herzlich Willkommen Wolf Schneider! (W.S. = Wolf Schneider) Lieber Herr Schneider, herzlich willkommen an der Evangelischen Schule! Sie sind seit diesem Schuljahr stellvertretender Schulleiter, können Sie sich kurz vorstellen? Wolf Schneider: Mir geht sie ganz leicht über die Lippen, in Berlin, aber auch in unserer evangelischen Schule ist sie noch immer ein „Aufhorcher“, wenn ich meine Gegenüber mit „Grüß Gott!“ begrüße. Und damit ist auch schnell klar, woher ich komme: aus Süddeutschland, genauer aus Bayern, und noch genauer aus Franken. Die letzten 25 Jahre habe ich in München gelebt und dort die letzten 7 Jahre als Lehrer an einem ganz traditionellen Gymnasium gearbeitet. Ich habe meine Brötchen allerdings auch schon als Buchhändler verdient, war 14 Jahre lang Journalist (für Tageszeitungen, Presseagenturen und fürs Radio) und vor meinem Lehrerdasein mehr als 8 Jahre Geschäftsführender Gesellschafter einer von mir mitgegründeten großen MultiMedia-Agentur. Nach Berlin hat es mich zum einen aus privaten Gründen verschlagen. Zum anderen aber bin ich ein neugieriger Mensch und ich wollte einfach mal wieder etwas anderes (beruflich) ausprobieren. Eigentlich wollte ich wieder anfangen zu schreiben. Und bei Recherchen über das „gottlose Berlin“ bin ich dann auf unsere ESBZ gestoßen – und war nach einigen Gesprächen mit Frau Rasfeld vom Konzept, aber auch dem praktizierten Schulalltag (die bayerischen Pfingstferien nutzte ich zu Besuchen an der ESBZ) völlig begeistert. Und als man mir die Stelle als stellvertretender Schulleiter angeboten hatte, wusste ich sofort: ja, für diese Schule zu arbeiten, lohnt! Was schätzen Sie besonders an der esbz und welche Pläne haben Sie für dieses Schuljahr? W.S.: Was mir an dieser Schule so gefällt, das sind in erster Linie die Schüler: alles kleine, selbstbewusste Persönlichkeiten, die mit offenen, hellen Augen über den Schulalltag hinaus in die Welt schauen. Auch vom Kollegium und meinen Mitstreitern im Schulleitungsteam wurde ich mehr als nur freundlich aufgenommen. Und was mich ebenfalls fasziniert, weil in dieser Dimension noch nicht erlebt: das ist das überaus große Engagement der Elternschaft auf vielfältigste Weise. Letztendlich habe ich genau das gefunden, was ich gesucht habe: eine neue Herausforderung, einen Job, bei dem ich tagtäglich neu hinzulernen darf, einen Berufsalltag, der keine Langeweile aufkommen lässt. In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön an alle, dass ich in Ihrer Mitte sein darf. Und – nicht vergessen: „Grüß Gott!“ Ihr Wolf Schneider Alle Lehrerfotos Björn Reißmann - herzlichen Dank! GESPRÄCHE MIT DER SCHULLEITUNG 3 Caroline Treier - Pädagogische Leiterin (C.T. = Caroline Treier) Es gibt 12 h Lernbüro, davon sind 8h doppelt gesteckt, d.h. wir haben die Möglichkeit offene und geschlossene sog. Input-Phasen anzubieten und die Schüler_innen recht individuell zu begleiten (Abb. 1, S. 4) Lernbüros gibt es in Deutsch (Meister/Kröger), in Mathe (Prost/Schneider) und in Englisch (Severin/Meister). Vor dem Lernbüro gibt es morgens wieder das Morgenband, was passiert da genau? Also denn „Grüß Gott“, Frau Treier, auch Sie kommen aus Franken… Innerhalb der Schulleitung sind Sie als pädagogische Leiterin besonders für die vielen neuen Lehrer da, wie ist die Stimmung im Team? Caroline Treier: Wir haben viele neue, erfahrene Kollegen für die 10. Klassen und unsere Oberstufe aufgenommen. Die aufgeschlossene, wertschätzende Einstellung der Kollegen macht es uns leicht und ergibt eine gute Mischung im Team, die Stimmung ist gut. Die Basis passt und wir empfinden die Orientierungsphase und die neuen Kollegen als große Bereicherung. In den drei 10. Klassen sind fast nur neue Klassenlehrer, nämlich Frau Severin und Herr Meth (10a), Frau Meister und Frau Prost (10b) und Frau Kröger und Frau Reetz (10c), was bedeutet das für die Struktur der 10. Klassen, was hat sich gegenüber den letzten 2 Jahren geändert? C.T.: Die Erfahrungen der letzten 2 Jahre haben wir im „Ausschuss 10. Klasse“ mit Schülern, Lehrern und Eltern ausgewertet. Im ersten Jahr hatten wir mit Seminaren und Modulen gearbeitet, im letzten Jahr gab es relativ „normale“ Stundenpläne, die allerdings von den jeweiligen Lehrern sehr unterschiedlich ausgestaltet und geprägt wurden. Die Ergebnisse aus dem Ausschuss und die Erfahrungen haben jetzt zu folgender Struktur geführt: C.T.: Das Morgenband (Abb. 2, S. 4) dient der Organisation und Einstimmung; die Klassenlehrer haben die Schüler im Klassenverband und können dieses Band auch selbst gestalten. Es bietet Zeit für Gedenktage, wie z.B. den Tag der Tropenwälder oder aktuelle Themen oder auch Organisatorisches im Klassenverband zu besprechen. Die Klassenlehrer sind entweder Lernbürolehrer oder Projektlehrer, nicht mehr alles auf einmal. Der Projektunterricht (8h) setzt sich aus NG, Kunst und Religion zusammen. Projektlehrer der 10er sind z.B. Herr Meth und Frau Reetz, aber auch Herr Bicer, der im 1. Halbjahr das Projekt „Gedenken an die Opfer des NS Regimes / Erinnerung an die Vielfalt“ begleitet. Der Projektlehrer, hier Herr Bicer, bindet externe Projektpartner (hier das DHM) ein, plant Führungen und Besichtigungen (z.B. Topographie des Terrors) und bereitet in diesem Fall eine Ausstellung im Berliner Abgeordnetenhaus „denk ! mal 13“ mit den Schüler_innen und den Kollegen vor (Abb.3, S. 4). Bei NaWi und WP1 und WP2 hat sich nicht so viel verändert, aber was ist noch ganz neu in dieser 10. Klasse? C.T.: Mitte September haben die 10. Klassen eine Klassenreise gemacht, als Kennenlernfahrt im Klassenverband. Die 10er haben ein Logbuch, das ähnlich dem der Oberstufe ist und regelmäßig geführt wird. Die Fachlehrer der 10er haben Materialien erarbeitet, v.a. die Bausteine für die Lernbüros, die nach den Herbstferien alle in den Lernbüros eingesetzt werden. Und es gibt einen Workshop für die Präsentationsprüfung (MSA), den unsere Oberstufenschüler, aber auch Studenten der FU in dem Programm „Studenten machen Schule“ des Senats mit den Zehnern durchführen. Es gibt das PV „für mich“ oder „für andere“ zur Auswahl und es gibt regelmäßige Termine für „Alle ins Ausland“. (Abb. 4, S. 4) 4 GESPRÄCHE MIT DER SCHULLEITUNG Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Bilder aus der Powerpoint Präsentation vom Elternabend am 27.08.2012 für den 10. Jahrgang. Barbara Stockmeier - Oberstufenleiterin (B.S. = Barbara Stockmeier) Liebe Frau Stockmeier, Sie sind Oberstufenleiterin unserer „Oberstufe im Aufbau“, wir haben jetzt zwei 11. Klassen und drei Profile für die Zwölfer, die diese dann idealerweise 2014 mit dem ersten Abitur der esbz krönen - Können Sie uns die Profile vorstellen und aus welchen Fächern setzen sie sich zusammen? Barbara Stockmeier: Wir haben 3 Profile: » Kultur, Individuum, Gesellschaft: Leistungskurs Deutsch, Profilgrundkurs Bildende Kunst » Umwelt und Nachhaltigkeit: Leistungskurs Biologie, Profilgrundkurs Geografie » Wirtschaft und Innovation: Leistungskurs Englisch, Profilgrundkurs Sozialwissenschaften Vom 3.-7. September fand die Profilwoche statt, wie ist sie gelaufen? B.S.: Die Profilwoche war für die Schülerinnen und Schüler ein gelungener Einblick in unsere Profiloberstufe. GESPRÄCHE MIT DER SCHULLEITUNG 5 Im Profil „Kultur, Individuum, Gesellschaft“ begaben sich die Schülerinnen und Schüler in Berlins Welt der Künste und Literatur. Sie erlebten auf den Spuren der Flaneure ihr Berlin von einer ganz neuen Seite, gingen in der Ausstellung „Secret Universe – III“ mit Morton Bartlett auf Tuchfühlung, tauchten ein in die Welt des TransMediaStoryTellings und ließen sich von den Angeboten von „Berlin liest“ mitreißen. Im Profil „Umwelt und Nachhaltigkeit“ beleuchteten und hinterfragten die Schülerinnen und Schüler das komplexe Thema Monsanto/Gentechnik aus unterschiedlichsten Perspektiven. Eine Umfrage bei Berliner Bürgerinnen und Bürgern ergab einen erschreckend niedrigen Kenntnisstand bei diesem so wichtigen Thema. Im Profil „Wirtschaft und Innovation“ tauchten die Schülerinnen und Schüler in die Welt der Geschäftsmodelle ein. Die 20 Schülerinnen und Schüler waren Gäste der Berliner Unternehmensberatung E&E AG. Die Jugendlichen erarbeiteten zusammen mit den Beraterinnen und Beratern Geschäftsmodelle und überprüften deren Chancen auf dem Markt. Hoch im Kurs waren Prototypen für Apps, die den Schulalltag der Jugendlichen optimieren sowie ihr Zeit- und Selbstmanagement erleichtern sollen. Nun wollen ein paar sogar eine Schülerfirma gründen und sind bereits in Kontakt mit dem Projekt JUNIOR des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Herr Erbeldinger, Vorsitzender von E&E Consulting, sagte seine Bereitschaft zu, 2 der Prototypen gemeinsam mit den Schülergruppen zu realisieren. Lesen Sie doch hierzu die Erlebnisberichte der Schülerinnen und Schüler, die in diesem Newsletter (S. 12-13) veröffentlicht sind! Was sind in ihren Augen wichtige oder neue Themen in der Oberstufe? B.S.: Die 11. Klasse steht ganz unter dem Motto „Interkulturelle Erfahrung sammeln“ und „Eintauchen in die Profiloberstufe“. Unser Projekt „Alle ins Ausland“, in dem unsere Schülerinnen und Schüler 3 Monate in ein sozio-kulturelles, ökologisches oder ökonomisches Projekt in einem Land ihrer Wahl gehen, ist wahrlich ein Goldstück in der Schullandschaft. Raus aus den Klassenzimmern und hinein in das wahre Leben mit all seinen Abenteuern, das hätte ich mir auch gewünscht! Wie groß das Bedürfnis nach der interkulturellen Erfahrung ist, zeigen die Reisedaten der Jugendlichen. In den allermeisten Fällen wird nicht 1 Tag verschenkt, dieses Jahr nutzt ein Großteil der Jugendlichen bereits die Herbst- und auch noch die Weihnachtsferien, um noch länger als geplant unterwegs zu sein. Dank unserer sehr engagierten Kolleginnen und Kollegen und eines wachsenden Netzwerkes mit externen Kooperationspartnern ist auch der vielfach gebrauchte Begriff „projektorientiertes Lernen“ im restlichen Schuljahr bei uns mit Leben gefüllt, wie die erste Profilwoche gezeigt hat. In der Orientierungsphase ab der 12. Klasse merken wir, wie schrecklich engmaschig die Richtlinien für die gymnasiale Oberstufe sind. Wir werden zu Drahtseilkünstlerinnen und -künstlern werden, die das Spannungsfeld zwischen klassischer Abitursvorbereitung und unserem Anspruch an zukunftsweisendes Lernen ausbalancieren. Gerade spüre ich vor allem bei vielen Schülerinnen und Schülern, dass der Mythos um das Zentralabitur die Köpfe und Einstellungen zum Lernen dominiert. Wir Lehrerinnen und Lehrer haben also die wichtige Aufgabe, den Jugendlichen viele verschiedene Horizonte und Perspektiven zu eröffnen, die weit über den Erwerb von schulischem Fachwissen hinausgehen. Studienfahrten, Exkursionen und der im Schulprogramm fest implementierte Kurs Studium und Beruf bilden hierfür wichtige Standbeine. Auch ermöglichen wir unseren Jugendlichen die Teilnahme an Kongressen und Konferenzen, die die Themen unserer Profile und die Gedanken von Nachhaltigkeit und Sozialem Unternehmertum aufgreifen. Dank unserer engen Tutorbetreuung sehe ich hier ein großes Potential der Schule, individuell auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen und sie für außerschulische Lernorte zu begeistern. Nicht zuletzt ist die Haltung, mit der wir Lehrerinnen und Lehrer den Jugendlichen begegnen, von entscheidender Wichtigkeit. Da habe ich ein großes Vertrauen in mein Oberstufenteam! 6 GESPRÄCHE MIT DER SCHULLEITUNG Jenni Leonhard - Mittelstufenleiterin (J.L. = Jenni Leonhard) So gab es neben einem Naturwissenschaftentag auch Erkundungstouren in allen Lernbüros - dieses Jahr auch für alle Kinder im Lernbüro Plus. Es wurde bereits in den ersten Wochen gesungen, sodass die Kinder selbstsicher schon die „Hymnen“ der Älteren in der ersten Vollversammlung Anfang September mitschmettern konnten. Auch die Klassenstunden sind von den Kindern erprobt worden, dabei standen Ablauf von Klassenrat, Inhalte des Sozialen Lernens, aber auch die Frage „Wozu lesen wir in der Schule“ im Mittelpunkt. Ihr Logbuch haben die Siebtklässler als Orientierung auf hoher See an ihrer Seite - sie haben es individuell gestaltet, „ihrem“ Logbuch ihren Stempel aufgedrückt und können es jederzeit nutzen, um sich in der neuen Lernumgebung zurechtzufinden. Und jetzt zu Ihnen, Frau Leonhard, als Mittelstufenleiterin haben Sie unsere neuen Schüler in den ersten Wochen begleitet, wie sind die Siebtklässler angekommen, wie ist die Stimmung? Jenni Leonhard: Die Siebtklässler haben sich gut eingefunden und sind dieses Jahr nach den Vorbereitungstreffen im letzten Schuljahr und den Vorbereitungswochen in der Zeit der Herausforderungen sicher in ihr erstes Halbjahr gestartet. Sie haben in den ersten 3 Wochen Schulgebäude und Umgebung auf verschiedenen Rallyes erkundet. Sie hatten Zeit und Räume, ihre neuen Mitschüler_innen kennenzulernen - sowohl spielerisch als auch in verschiedenen Sozialformen, beim Arbeiten, Singen und gemeinsamen Essen. Die 7er haben sich selbst kennengelernt, ihre Stärken und Fähigkeiten erkundet, um ein Ich-Plakat zu erstellen und sich auf ihren Einsatz im Projekt Verantwortung vorzubereiten. Die verschiedenen Strukturbausteine des wöchentlichen Stundenplans sind in verschiedenen Einführungsveranstaltungen und Workshops von den Kindern erarbeitet worden. Schlussendlich sind die Siebtklässler als Experten in ihr Schuljahr gestartet - sie haben Workshops zu Gewaltprävention gehabt, bewegen sich nun gewappnet und sensibilisiert mit offenen Augen und Ohren in der Schulgemeinschaft. Auch ihre Medienkompetenz ist in verschiedenen Workshops trainiert worden - der Umgang mit persönlichen Daten, die Nutzung von sozialen Netzwerken und das „Cybermobbing“ sind diskutiert worden, sodass die „Kleinen“ sich in der Welt der „Großen“ sicher zurechtfinden. Welche Projekte laufen in den verschiedenen Teams der Mittelstufe, können Sie uns ein paar vorstellen? J.L.: Neue Projekte starten teilweise bereits vor den Herbstferien, so startet z.B. Team 1 (Klasse 1, 2 und 9) mit einem Geschichtsprojekt gebunden an die Teilnahme am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Das aktuelle Thema des Wettbewerbs ist »Vertraute Fremde. Nachbarn in der Geschichte«, wobei es immer um das „Spuren suchen“ geht, um das Arbeiten wie ein Historiker. Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland und will bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte wecken, Selbstständigkeit fördern und Verantwortungsbewusstsein stärken. GESPRÄCHE MIT DER SCHULLEITUNG 7 In Team 2 entwickeln Schüler_innen der Klasse 3 eine interaktive Tour durch das politische Berlin - die DemokraTour. 26 Schüler_innen arbeiten an zwei Tagen in der Woche nach dem Zukunftsgestaltungsprozess Design Thinking an komplexen Fragestellungen, auf die auch Experten noch keine Antwort haben. Dabei verwandelt sich Schule in eine Erfinderwerkstatt: Die Schüler werden selbst zu Designern und Innovatoren, übernehmen neue gesellschaftliche Aufgaben und sind sehr viel stärker als bisher in Netzwerken eingebunden. Organisationen aus Gesellschaft und Wirtschaft, Historiker, Künstler, Designer, Programmierer, Politiker und Spiele-Entwickler werden punktuell in das Projekt eingebunden, geben Input und einen Überblick über verwandte Projekte, Technologien und Inhalte. Bekanntlich entsteht Neues an den Überschneidungspunkten verschiedener Disziplinen. Deswegen haben wir das offene Format der Dialogforen ins Leben gerufen. An drei Veranstaltungen (24.9., 29.10., 26.11., jeweils 17-19 Uhr) werden Projekte, Vorgehensweisen und verwandte Themen vorgestellt und diskutiert. Exemplarisch am Projekt „Demokratour“ arbeiten wir heraus, wie Schule selbst der Ort wird, an dem neue Trends für unsere Gesellschaft gesetzt werden. Dieses Projekt findet in Kooperation mit der BMW Stiftung Herbert Quandt und der Initiative ProDialog statt. Das Projekt Demokratour soll Demokratie erlebbar machen - Schüler entwickeln eine mediengestützte, interaktive Tour durch das politische Berlin. Begeisterung für ein Thema kann erreicht werden, wenn die Umsetzung über bekannte Lehrmethoden hinausgeht. Mit der Entwicklung eines politischen Bildungserlebnisses für Klassenfahrten nach Berlin soll politisches Engagement gefördert werden. Durch Einsatz moderner Technologien soll ein möglichst hoher Grad an Interaktivität hergestellt werden. Die Kombination von realen Orten als Sinnbilder demokratischer/politischhistorischer Entwicklungen, eingebettet in einen spielerischen Kontext und – durch den Einsatz von GPS basierter Technologie – sofort abrufbarer Fachkenntnisse gestalten wir sinnästhetische, erfahrungsorientierte sowie nachhaltige Lernprozesse. Unser Ziel ist eine Zukunft, die durch aktive Bürgerbeteiligung, eine gemeinschaftsorientierte politische Kultur und wiedergekehrtes tiefes Vertrauen in die Demokratie gekennzeichnet ist. Die politische Bildung leistet einen enorm wichtigen Beitrag, denn nur wer über nötiges Wissen verfügt und von einer Sache überzeugt ist, engagiert sich auch aktiv. Klasse 4 wird vor den Herbstferien im Rahmen unserer nachhaltigen Kampagne „Blue Economy“ (www.blueeconomy.de) eine Projektwoche vom 24. bis 28. September 2012 durchführen. In diesem innovativen Projekt soll es fächerübergreifend sowohl um theoretische als auch um praktische Inhalte aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Energie und alternative Energieerzeugung gehen. Denn Schulen haben einen besonders hohen Energieverbrauch. Darüber hinaus sind die Schüler von heute die treibende Kraft der Zukunft. Als Höhepunkt möchten wir zusammen mit den Schülern alternative Technologien bauen, um ein energieautarkes Klassenzimmer zu schaffen. Zunächst wird ein Pilotprojekt stattfinden. Das daraus entstandene Konzept kann anschließend von allen Klassen umgesetzt werden, um den Schulunterricht fächerübergreifend in Verknüpfung von Theorie und Praxis auf eine neue Ebene zu heben. Wir möchten die Schüler für die oben genannten Themen sensibilisieren, sie für diese Themen aber auch für unterschiedliche Berufe begeistern, sie die Scheu vor der Marke Eigenbau verlieren lassen und ihre Kreativität wecken. INFO 24.- 28. September Projektwoche „Blue Economy“ (www.blueeconomy.de) Nach der Projektwoche sollen die Ergebnisse und die Dokumentationen (Mappe) von den Schülern vor der gesamten Schule präsentiert werden. Darüber hinaus wird das Projekt direkt am Tag nach Ende der Projektwoche (29. September) von den Lehrern in der Vorauswahlrunde des Science on Stage - Wettbewerbs (http://science-on-stage.de/) präsentiert. 8 GESPRÄCHE MIT DER SCHULLEITUNG Schule im Aufbruch (M.R. = Margret Rasfeld) Liebe Frau Rasfeld, dieses brodelnde Laboratorium ist unsere Schule, eine „Schule im Aufbruch“… Am 23. August haben Sie im Haus der Bundespressekonferenz Ihre Initiative „Schule im Aufbruch“ zusammen mit Prof. Dr. Stephan Breidenbach, dem Mitgründer der Humboldt-Viadrina School of Governance, und dem Hirnforscher Prof. Gerald Hüther von der Universität Göttingen vorgestellt. Können Sie uns die Ziele der Initiative kurz veranschaulichen? Margret Rasfeld: Schule im Aufbruch (www.schuleim-aufbruch.de) ist ein breites Bündnis für eine neue Lernkultur: Zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Bildung, Unternehmen und Politik, Kirchen, Gewerkschaften und Kultur, Pädagogen und Schüler unterstützen die Initiative. Die 250 Unterzeichner des Aufrufs laden ein zu einem breiten, lokal orientierten bürgerschaftlichen Engagement, um unsere Schulen zu verändern: hin zu einer anderen Lern- und Beziehungskultur in Schulen, zu einer Kultur der Potenzialentfaltung jedes Einzelnen in der Gemeinschaft. Was sind die nächsten Schritte, wie geht es jetzt weiter? M.R.: Um diese Konzepte in die Breite zu bringen, kooperiert und unterstützt das Bündnis zunächst 100 Schulen. SiA arbeitet dabei mit einem hoch engagierten, interdisziplinären Team und anderen Institutionen zusammen. Es gibt eine erste Kooperation mit einem Bildungsministerium. Die Resonanz ist groß. In den ersten drei Wochen haben sich an die 200 Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet beworben, die sich auf den Weg zu dieser neuen Lernkultur machen wollen. Sie haben mit den Lehrer- und Schulleiterfortbildungen, die Sie immer auch mit Schülern zusammen machen, bereits einen Rahmen geschaffen, der immer wieder viele begeistert. Was heißt das jetzt für und in unserer Schule konkret? M.R.: Wir machen die Fortbildungen weiter wie bisher. Ein Team von 50 Schülerinnen und Schülern ist eingebunden. Neben den Fortbildungen am Montagnachmittag (Schüler-Werkstatt), die immer ausgebucht sind, werden Schüler_innen auf Tagungen oder für schulinterne Lehrerfortbildungen in Schulen eingeladen, auch in Österreich und der Schweiz. In der nächsten Woche werden z.B. vier Schüler_innen in Nordheim eine Woche lang zwei Gemeinschaftsschulen im Aufbau unterstützen und dazu auch in den Weinbergen arbeiten und die Kunst der Weinherstellung kennen lernen. Eingeladen hat der Schulamtsleiter von Heilbronn, Fan von neuem Lernen und der esbz. Die Schüler_innen gestalten also die Zukunft und den Wandel mit? M.R.: Sich die Zukunft auszudenken, ein Labor für diese neue Lernkultur zu werden, daran arbeiten unsere Schüler gerade z.B. zusammen mit Elias Barrasch und Andrea Scheer im Zukunftsgestaltungsprozess Design Thinking. Die Schule wird zur Erfinderwerkstatt und die Schüler zu Innovatoren. Der Auftrag kommt übrigens von der Bundeszentrale für Politische Bildung. Am 13. September war das Kick Off mit den Partnern BMW Stiftung und pro Dialog und am 24. September fand dazu das erste Dialogforum statt, wo die Schüler_innen ihre Projekte und Prozesse präsentieren und diskutieren. Und nach den Herbstferien sitzt die Schulleitung dann bereits in den „neuen Räumen“? M.R.: Wir haben mit Unterstützung der Schulstiftung und der BIM das alte Schülercafé im Foyer von Gebäude B zu drei Büros mit Sekretariat für die Schulleitung umbauen können. Auch die ausgebauten Räumlichkeiten in Gebäude A sind sehr schön geworden! Allen Beteiligten und helfenden Händen ein großes Dankeschön! Wir danken Ihnen allen für das interessante Gespräch. SCHULE AKTUELL 9 Auszeichnung » „Helga-Möricke-Preis für Soziales Lernen“ Unsere Schule ist am Mitt woch, 22. August 2012 im Forum mit dem „Helga-Möricke-Preis für soziales Lernen“ ausgezeichnet worden. Der mit 1500 Euro dotierte Preis wird seit 2009 jährlich vom Verein „frauen+schule Berlin/Brandenburg“ für die beispielgebende Umsetzung sozialen Lernens im schulischen Alltag vergeben. Obwohl die Mehrheit der Schülerschaft „auf Herausforderung“ war, ging die Preisverleihung dank der Laudatio von Almuth Hartwig-Tiedt (ganz links oben im Bild), Schirmfrau des Preises, und der sehr lebendigen Musikbeiträge in heiterer Stimmung über die Bühne. v.l.n.r. Almuth Hartwig-Tiedt, Caroline Treier, Jette Pesch, Christin Grohn-Menard, Margret Rasfeld, Mark Rackles Jette, eine Schülerin der Oberstufe, moderierte die Preisverleihung. Margret Rasfeld, Schulleiterin, begrüßte die Anwesenden und erklärte uns, dass viele Schülerinnen und Schüler zur Zeit den speziellen Unterrichtsteil „Herausforderung“ absolvieren und deshalb nicht an der Preisverleihung teilnehmen können. Einige Schülerinnen und Schüler umrahmten mit ihren Musikbeiträgen die Preisverleihung - das Programm: die Band mit Fritz, Kalle und Luke; David mit seiner E-Gitarre und einem tollen Blues sowie Antonia (Gesang) und Paul (Klavier) mit „Oh Happy Day“. Die Preisverleihung nahm Mark Rackles, Staatssekretär für Bildung in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, vor. Die Laudatio sprach Almuth Hartwig-Tiedt, Schirmfrau des Preises. Die Dankesworte fand Caroline Treier, Pädagogische Koordinatorin der Schule, und die abschließenden Worte formulierte Christin Grohn-Menard vom Verein frauen+schule Berlin/Brandenburg e.V. Elternschule Am 25. August 2012 fand auch in diesem Jahr die verbindliche„Elternschule“ statt. Aufgeregte (neue) Eltern der Siebtklässler wurden von Lehrern, (alten) Eltern und Schülern in die Besonderheiten der ESBZ eingeführt und bekamen die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen. Ein warmes Mittagessen verband Körper und Seele und der Abschluss bei Kaffee und Kuchen im World Café sorgte für regen Austausch und Diskussion. 10 SCHULE AKTUELL 20 Lehrer - Herzlich Willkommen! Fotos Björn Reißmann Maria Kröger Sven Meth Naturwissenschaften, Deutsch; Klasse 10c Wir tschaft, Politik, Sozialwissenschaft; BEST, Klasse 10a Katja Reetz Charlotte Schnitzlein Praktisches Lernen, Bühnenbau, Projekt; Klasse 10c Mathe, Religion; Team 5 Dorothea Severin Julia Nerger Englisch, Sport, Deutsch aF; Klasse 10a Deutsch, Religion; Klasse 9 Katrin Prost Detlef Franz Mathe, Chemie; Klasse 10b Musik, Sport, DS; Team 5 Wolf Schneider stellv. Schulleiter, Deutsch, Religion, Mathe; Team 4 Robert Schwebs Englisch, Sport; Team 1 SCHULE AKTUELL 11 Dorothee Wagner Musik, Kunst; Team 5 Marta Mysik Sozialwissenschaften; Klasse 11a Judith Menzel Greta Spieth Spanisch, Englisch; Kultur/ Klasse 12 Psychologie; Team 5 Benjamin Hövelkamp Sandra Jankow Religion, Deutsch, Politik/SoWi; Kultur/ Klasse 12 Sport, Sozialwissenschaften, Geschichte; Klasse 7 Milan Smalla Birgit Dreßel Naturwissenschaften; Umwelt/ Klasse 12 Naturwissenschaften; Klasse 5 Edyta Lysko Katrin Cunow Kunst; Team 5 Deutsch; Klasse 3 12 SCHULE AKTUELL / SCHÜLER BERICHTEN ➍ Erlebnisberichte des Kurses Sozialwissenschaften zur Projektwoche bei E+E AG vom 03. - 05.09.2012 ➊. Erlebnisbericht von Lulu, Charlie, Harald und Julius Besonders gefallen hat uns, dass wir in diesen drei Tagen aus dem „Nichts“ eine handfeste Idee aufgebaut haben und das mit unseren ganz eigenen Vorstellungen. Die Herangehensweise war sehr gut, da wir uns in der Gruppe selbst reflektieren konnten und dann aus ganz simplen Alltagsproblemen eine Lösung herausfilterten. ... aus dem „Nichts“ eine handfeste Idee aufgebaut haben und das mit unseren ganz eigenen Vorstellungen. Voraussichtlich wird das Produkt unserer Arbeit sogar von dem Unternehmen unterstützt. Wir haben gelernt, einen Businessplan zu erstellen und haben einen super Einblick in eine Unternehmensberatung bekommen. Ebenfalls haben wir durch Vorträge von Herrn Dr. Juergen Erbeldinger etwas über Wirtschaft und Innovation und deren Entwicklung gelernt. Das war sehr interessant! Es hat sehr viel Spaß gemacht, dort zu arbeiten und etwas selbst auf die Beine zu stellen. Auch unsere „Betreuer“ haben alles sehr gut organisiert und uns gut unterstützt. Am Ende des Tages haben wir unsere Ergebnisse präsentiert. Wir fanden, dass die Arbeitsweise sehr entspannt war. Es gab viele Snacks und Getränke. Wir konnten unsere Musik hören und die Räume haben uns auch sehr gefallen. Unsere Moderatorin war motiviert und gut strukturiert. Die Vorträge der Moderatorinnen waren übersichtlich und interessant. Tag 2: Am nächsten Tag haben wir uns weiter mit den „bugs“ unseres Alltages beschäftigt und eine Puppe, die sog. Persona, die wir Toni nannten, nach unseren Vorstellungen gebaut. Dazu haben wir unsere beiden „Haupt-bugs“ zusammengefasst. Außerdem haben wir Ideen für Lösungen und mögliche Produkte gesammelt. Dabei haben wir Methoden für „Business Canvas“ und „Design Thinking“ gelernt, die die Mitarbeiter auch in ihrem normalen Arbeitsalltag anwenden. Auf dieser Grundlage haben wir Dinge herausgearbeitet, die uns in unserem Alltag gefallen und die uns nerven – sog. „bugs and bees“. ➋ . Erlebnsibericht von Luise K., David, Richard, Leo und Luz Tag 1: Am ersten Tag wurden die Gruppen gebildet. Unsere Moderatorin hieß Julie. Der Arbeitsraum war eine Kuppel. Sie sah zwar sehr schön aus, hatte aber den Nachteil, dass die Akustik wegen der Wölbung ganz schrecklich war. Unsere erste Aufgabe bestand darin, einen fotografisch dokumentierten Wochentag und einen Wochenendtag auf einer Zeitskala festzuhalten. Auf dieser Grundlage haben wir Dinge herausgearbeitet, die uns in unserem Alltag gefallen und die uns nerven – sog. „bugs and bees“. Tag 3: Am letzten Tag bei E+E lag es bei uns, das Produkt auszureifen und anschließend zu präsentieren. Die Räumlichkeiten und die Organisation haben uns in dem Sinne sehr geholfen und unsere Erwartungen übertroffen. Auch die Verpflegung und die Materialien, die uns zur Verfügung gestellt wurden, haben unsere Gruppenarbeit sehr unterstützt. Im Großen und Ganzen können wir sagen, dass uns dieses Projekt gefallen hat und wir viel gelernt haben. Der Einblick bei E+E war interessant und hilfreich. SCHULE AKTUELL / SCHÜLER BERICHTEN 13 ➌. Erlebnsibericht von ➍. Erlebnsibericht von Anselm, Cora, Emilia, Can und Henri Joschi, Otto, Conrad und Karl Unser Profilkurs war vom 03.-05.09 in einer Unternehmensberatung in der Invalidenstr. 112. Hier nahmen wir an dem Projekt „Business meets Bildung“ teil. Vorwegnehmend können wir sagen, dass das Projekt unserer Gruppe sehr gefallen hat. Unsere Moderatorin war sehr nett und wir durften sie duzen. Es gab ziemlich schöne Räumlichkeiten mit vielen Fenstern, einer Dachterrasse und Wände, die man beschriften konnte. Unsere drei Tage bei E+E waren begleitet von vielen neuen Erfahrungen. Zu Beginn wurden wir von einer freundlichen Atmosphäre empfangen. Zur Einführung Es fiel uns allen leicht dort zu arbeiten, weil die Atmosphäre einfach toll war. In der Firma waren alle sehr freundlich zueinander, haben gut zusammengearbeitet und sind gut auf uns eingegangen. Wir haben dort sehr viel gelernt. Interessant war, dass unsere Moderatoren genauso mit uns gearbeitet haben wie sie mit ihren Kunden zusammenarbeiten. Sie haben uns auch sehr viel über ihre Arbeitsweise erzählt und die Regeln verdeutlicht, die dabei helfen eine kreative Arbeitsatmosphäre herzustellen. Es fiel uns allen leicht dort zu arbeiten, weil die Atmosphäre einfach toll war. Wir durften Musik hören, es gab gutes, leckeres Essen und wir hatten entspannte Pausen auf der Dachterrasse. In den ersten beiden Tagen hat der Chef zwei sehr interessante Vorträge gehalten und uns erklärt, wie man einen Businessplan anfertigt. Auf jeden Fall wurden unsere Erwartungen erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Das wichtigste war jedoch, dass wir unsere Ideen frei veranschaulichen konnten. hörten wir einen Vortrag über das Unternehmen. Die Arbeitsweise erschien anfangs etwas ungewöhnlich, aber dann hat sie sich mit der Zeit in Begeisterung umgewandelt. Desweiteren war die „Location“ sehr familiär, weil es keine normalen Büroräume waren, sondern einfach zwei zusammengelegte Wohnungen. Das wichtigste war jedoch, dass wir unsere Ideen frei veranschaulichen konnten. Im Großen und Ganzen waren es drei sehr informative und interessante Tage. 14 SCHULE AKTUELL / SCHÜLER BERICHTEN dOCUMENTA (13): 3/9 - 6/9 2012 » GK Kunst 12. Jg. » Philipp Fischer, 2.v.r.o. Die Fahrt nach Kassel begann am Montag dem 3. September und endete am Donnerstag dem 6. September. Wir trafen uns im Hauptbahnhof mit unseren Lehrern Herrn Lüdecke, Frau Lysko und Herrn Hövelkamp, die diese Kursfahrt auch organisiert haben. Vielen Dank dafür! Trotz zweimaligem Umsteigen, war die fünfstündige Hinfahrt nach Kassel recht entspannt. Nach dem Einquartieren in der Herberge ging es auch schon los mit einem Ausflug zur dOCUMENTA, in der Nähe des Hauptbahnhofs. Nach einigen Kunstwerken, darunter eine komplett aus Holz gefertigte Nachbildung einer Schneiderei und ein Schrottplatz, in dem neun Betonklötze versteckt waren, wurde uns frei gegeben und wir hatten Zeit, die Innenstadt zu durchstöbern. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir intensiv mit dem vielfältigen Angebot der Kunstausstellung. Die Werke waren sowohl in Gebäuden und Ausstellungsräumen, als auch draußen in Parks und auf den Straßen der Stadt zu finden. Von klassischen Gemälden, Filmen, Installationen, bis hin zu abstrakten, provokativen Werken, war alles vertreten. Besonders gefiel mir ein Projekt, bei dem sich einige Künstler mit dem Gedanken beschäftigten, wie man nach einer Apokalypse als Mensch so ressourcensparend wie möglich leben könnte. Dazu hatten sie einen Film gedreht, der ca. zehn Minuten lief und auf zwei Leinwände nebeneinander projiziert wurde, wobei die linke Seite die Vergangenheit, während der Apokalypse zeigt und die rechte Seite die Zukunft, dargestellt von zwei Koreanern. Hinter den Leinwänden gab es einen Informationsraum, in dem Filmrequisiten mit den dazugehörenden Beschreibungen ausgestellt wurden. Der Großteil der Klasse war von den Bildern Charlotte Salomons fasziniert, einer deutsch-jüdischen Künstlerin, die 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Die Faszination entstand auch durch die Kenntnisse über SCHULE AKTUELL 15 dOCUMENTA (13): 3/9 - 6/9 2012 die Zeit des zweiten Weltkrieges, der im Unterricht ja schon häufig vertieft wurde, wohingegen wir zu anderen Werken einfach überhaupt keinen Zugang hatten. So kamen wir auch in regen Austausch miteinander. Den ganzen Tag über waren wir zu Fuß unterwegs und so spürte der oder die eine schon mal dieselben am Abend. Meistens waren wir von morgens bis ca. 18:00 Uhr unterwegs. Von da an jedoch blieb uns noch genügend Zeit, einkaufen zu gehen und am Abend zu feiern. Die Unterkünfte waren größtenteils angenehm, ebenso die Duschen (Container), was nicht allen gefiel, vor allem dem weiblichen Geschlecht. Zum Frühstück gab es Toast, Marmeladen und Aufschnitt, ohne Fleisch. Wir haben immer einen Mitschüler zum Brötchen holen losgeschickt. Der letzte Tag verlief nicht ganz nach Plan. Da wir schon früh zurück fahren wollten, planten wir nur noch einen Videowalk direkt am Kassler Bahnhof. Man leiht sich ein iPhone mit Kopfhörern aus und begibt sich mit ihm auf einen Rundgang durch das Gelände des Kasseler Bahnhofs. Dort wird gezeigt, wie sehr sich die Realität des Augenblicks mit der Klang und Bildrealität vermischt. Plötzlich taucht eine kleine Blaskapelle auf und man dreht sich real um, weil man glaubt, sie wäre in diesem Moment dort. Besonders eindrücklich dann der Moment, wo man auf Gleis 13 steht, ein ganz normaler, alltäglicher Bahnsteig, und erfährt, dass von hier aus die Kasseler Juden abtransportiert wurden. Jedenfalls war die Schlange vor der Vergabe der iPhones so lang, dass nicht alle diesen Walk mitmachten, weil sie ihre Bahn noch rechtzeitig bekommen wollten. Diejenigen, die trotzdem den Videowalk ausprobieren wollten, nahmen einen Zug später. Der Großteil der Gruppe hingegen kam nach ca. sechs Stunden Fahrt wieder in Berlin an. Ich persönlich fand die dOCUMENTA sehr interessant, da man hier erleben konnte was moderne Kunst in allen Facetten ausmacht. Nach dem dritten Tag wunderte ich mich sogar, als ich eine Galerie mit gewöhnlichen Ölgemälden betrat, da ich jedes mal besonders abstrakte und außergewöhnliche Kunst erwartete. Leider wurde die Fahrt nicht von allen als großes Kunsterlebnis empfunden. Das fand ich relativ schade, da es ein Event war, das nur jedes fünfte Jahr stattfindet und wegen seines reichhaltigen Angebotes eine besondere Form von lebendiger Kultur präsentiert – selbst wenn man mit Kunst nur wenig am Hut hat. 16 SCHULE AKTUELL Gemeinschaftsschule Zusammen lernen bringt´s Filmempfehlung » BERG FIDEL, D 2011, 87 min Am 30. August stand in fast jeder Berliner Tageszeitung ein Artikel zu den Ergebnissen einer Studie der Uni Hamburg und der Ramboll Management Consulting im Auftrag des Berliner Senats: 14 Berliner Gemeinschaftsschulen wurden zwei Jahre lang beobachtet. Je nach sozialer Herkunft der Schüler wurden sie einem von drei Merkmalsgruppen zugeordnet und mit jeweils drei ähnlichen Gruppen aus der Hamburger Schülerschaft verglichen, die sich aus Haupt- und Realschülern sowie Gymnasiasten zusammensetzten. Im Fokus standen fünf Kompetenzen wie Rechtschreibung oder Mathe in Jahrgangsstufe 7 und zwei Jahre später dann in Jahrgangsstufe 9. Fazit: Zusammen lernen ist für alle förderlich. Hella Wenders zeigte in der Reihe „DFFBDiplomfilme“ im Juni 2012 ihren Dokumentarfilm „Berg Fidel - Eine Schule für alle“ im Kino „Babylon“. Der mehrfach prämierte Dokumentarfilm startete am 13. September bundesweit in den Kinos. Speziell in den Fächern Deutsch/Leseverständnis und Orthographie haben die Berliner Gemeinschaftsschüler viel besser abgeschnitten als die Hamburger Regelschüler. In Englisch und Mathe gab es keine großen Unterschiede. In den Naturwissenschaften zeigte sich sogar, dass die Schüler der sozial am stärksten belasteten Schule die besten Lernerfolge erzielten. Die Lernentwicklung von Schülern an Berliner Gemeinschaftsschulen war gleich gut, egal ob im Elternhaus weniger als 100 Bücher stehen oder mehr. In Hamburg lernten jene Kinder besser, die zu Hause mehr als 100 Bücher haben. Doch auch diese Kinder blieben noch hinter Berliner Gemeinschaftsschülern zurück. Daraus schließen die Autoren der Studie: „Es gelingt den Berliner Gemeinschaftsschulen in beachtlichem Maße, die Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler von der sozialen Lage ihrer Familien zu entkoppeln.“ Was nicht verschwiegen werden soll: Lobend erwähnt werden in der Studie die ESBZ und die ThüringenGemeinschaftsschule in Marzahn. Inhalt: David, sein Bruder Jakob, Anita und Lucas besuchen die inklusive Grundschule Berg Fidel in Münster. Sie haben große Träume für ihre Zukunft und machen gute Fortschritte. Berg Fidel nimmt jedes Kind auf, egal welche Herkunft, Religion oder Beeinträchtigung es hat. Der Film ist harte Kost, weil er nichts beschönigt und er hat ein bitteres Ende: Die Kinder werden nach der 4. Klasse mit Mühe in irgendwelchen Schulen untergebracht. Ein selbstredendes Plädoyer für die Gemeinschaftsschulen... Am 24. und 25. November 2012 lädt die inklusive Grundschule Berg Fidel zu einem Praxiskongress nach Münster ein, an dem die ESBZ teilnehmen wird. Auf die Ergebnisse kann man gespannt sein. PS: In diesem Schuljahr startete an der ESBZ die erste inklusive Schulklasse. In einem der nächsten NL werden wir ausführlicher darüber berichten. Die Regisseurin Hella Wenders (r.) mit ihrer Kamerafrau Merle Jothe am 14.06. im Kino „Babylon“ Links http://www.filmstiftung.de/presse-publikationen/newsarchiv/bergfidel-eine-schule-fur-alle-premiere-in-munster/ (mit Trailer) Blogspot und Preise: http://berg-fidel-der-film.blogspot.de/ Das Konzept von Berg Fidel: http://www.muenster.org/ggsbefi/cms/index. php?section=1&page=195 SCHULE AKTUELL 17 Stabile Grundlage für die Gemeinschaftsschule geschaffen! Die vom Berliner Senat geförderte Pilotphase des Schulversuchs Gemeinschaftsschule endete mit dem vergangenen Schuljahr 2011/2012. Für die Evangelische Schule Berlin Mitte und Zentrum verlief sie erfolgreich. In den letzten vier Jahren wurden im Sinne einer Gemeinschaftsschule die Leitbilder beider Schulen aufeinander abgestimmt und die pädagogischen Konzepte weiter entwickelt. Aber nicht nur im Großen war die Zusammenarbeit erfolgreich. Auch in der praktischen Zusammenarbeit wuchs Vieles zusammen. Gemeinsame Projekte und Fortbildungen wurden geplant und durchgeführt, Schul- und Schülerball ins Leben gerufen; Sportveranstaltungen, Hospitationen, Besuche organisiert und ein Schul-T-Shirt entwickelt. Nach 30 Sitzungen in vier Jahren trifft sie sich nunmehr zwei bis dreimal pro Jahr. Denn - die Kooperation beider Schulen soll über die Pilotphase hinaus fortgesetzt werden. Die verbindenden Elemente sind das gemeinsame Lernen aller Schüler/innen vom 1. bis zum 13. Jahrgang und gelebte Inklusion. Dazu wurde Ende August eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Sie regelt für die nächsten fünf Jahre die weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit, der sich beide Schulen verpflichtet fühlen. Jede Schule behält ihre rechtliche Selbstständigkeit. Finanzielle Mittel, die die Gemeinschaftsschule erhält, teilen beide Schulen zu gleichen Teilen. Die Schüler/innen der Grundstufe rücken in die Jahrgangsstufe 7 der weiterführenden Der Übergang der Schüler/innen von der Grundzur Mittelstufe war ein zentrales Thema. Wie können Lehrinhalte, Lernmaterialien und Projekte so verzahnt werden, dass sich die Schüler/ innen gut orientieren können und auf das Lernen in Lernbüros, auf Herausforderungen und Verantwortungsübernahme vorbereitet sind? Was brauchen wir und wer kann was beitragen? Diese Fragen wurden in einem Gremium diskutiert und vorbereitet, das sich „Steuergruppe Gemeinschaftsschule“ nennt. Hier sitzen Vertreter/innen aller Gruppen beider Schulen: Schüler/innen, Lehrer/ innen, Schulleitungen, Erzieher/innen, Elternvertreter/innen und beide Schulvereine. Zunächst tagte die Steuergruppe monatlich – denn Vieles war neu und musste auf den Weg gebracht werden. Schule auf, wenn die Kinder und Eltern dies wünschen. Das neueste Projekt der Gemeinschaftsschule sind Patenschaften zwischen den Klassen 4/5/6 und 7/8/9 sowie 1-3 und 10-13, um im persönlichen Kontakt Vertrauen aufzubauen, Selbstverständlichkeiten zu schaffen und die Standorte noch stärker zu vernetzen. Die detaillierte Ausgestaltung wird in den nächsten Monaten in der Schülervertretung und den Klassen besprochen. Gute Ideen sind herzlich willkommen! Brita Wauer, Steuergruppe Gemeinschaftsschule 18 SCHULE AKTUELL / CAMPUS HERAUSFORDERUNG 2012 / IMPRESSIONEN Projekttitel Alpenquerung kohof Apfeltraum - Ö Land Arbeit auf dem hof Parey m Schafsbauern de f au n te ei rb A Arbeitsprak tikum d Au pair in Englan Bauernhof k Ostendorf f Bauernhof Frer itt Bauernhof zu dr Biobauernhof Bis zum Strand Coolmuele Die Spuren der Erdmannsdorf Nahrung en Erzgebirge quer ESBM Fahrrad HH Fahrradtour Gemüsebauernh of in Frankreich Gut Ogrosen l Hamburger Tafe Hof Wessels ch Improve my Dut Istanbul Jakobsweg Jestädt Jugendmode Be rlin Kanu Kings rg Kanu Mecklenbu ße Kanu Oder-Nei Kanutour Kanutour Havel land Kindergarten rfheide Kinderland Scho d Camping Kletterhalle un Kloster Diez Landwirtschaft ilie London-Gastfam Fotos Peggy Sylopp SCHULE AKTUELL / CAMPUS HERAUSFORDERUNG 2012 / IMPRESSIONEN 19 Modekolle k tion Nürnberg Pho da n s - Tanz und F il Planlos (Ra Pension m/Fotopro d, Ziel: Sch w jek t eden) Ponyhof O stsee Prak tikum beim Förste r Radtour Fe rienhaus Radtour Ko p e n ha g e n Radtour M eck-Pomm Radtour O Radtour O stsee stsee + Ca mpbetreuu ng Radtour Use dom Radtour, B auer, Kanu Ranch Bran denburg Reiterhof Reiterhof K Reiterhof L Reiterhof N afka a ng e r uthetal Rügenhote l Schmiede Schule Dän emark Schulinspe k torin Seesegeln Sommerth Softwarete Sprachbots Segeln eater Tiefu ster Braunsc Sozialarbeit chafter, Sc hweig in Frankreic hule in We Surfschule h dding Stralsund Survival be i Trebbin Survival in Tierauffang rt the UK station Tiergeschä ft Wandern in Frankreich Wandern in Polen Wildnis Wittstock-F erienanlag e 20 SCHULE AKTUELL / HERAUSFORDERUNG 2012 / EIN BERICHT DER KAISERSCHNITT Herausforderung „Zauberland Alpakas“, Lukas Fischer und Konstantin Tsingas Ein nacherzähltes Erlebnis Es war schon 20:00 Uhr, als uns der Chef nach unten in den Stall rief: Kaiserschnitt! In mir gab es einen Widerstreit: Die Müdigkeit des langen Arbeitstages stand der Neugierde und dem Gefühl der Einmaligkeit gegenüber. Ich sprang schon die Stufen runter, mein Kumpel folgte. Eine blaue Plastikplane war auf dem Beton ausgebreitet, das trächtige Alpaka lag bereits betäubt auf der Seite. Die drei Erwachsenen, also unser Chef, der Tierarzt und seine Assistentin, waren in Position: Das OP-Besteck aufgereiht auf einem improvisierten Tisch, die Stute an der Lende bauchseitig für den Einschnitt rasiert. Mein Kumpel und ich mussten die Tierbeine am umlaufenden Gatter festbinden, damit das Alpaka im Dämmerzustand der Betäubung nicht zappelt. Dann: Handschuhe anziehen. Der Arzt tastete das Tier ab, lokalisierte die Rippen, um sie beim Schnitt zu verschonen. Dann führte er das Skalpell ruckartig durch die fünf Hautschichten (hatte ich im Biologieunterricht tatsächlich aufgepasst?). Verwundert sah ich, dass kein Blut floss. Die Assistentin tauchte beide Hände in den Schnitt und schob die inneren Organe zur Seite, als ob sie eine Gardine aufmachen würde. Jetzt tastete sich der Arzt vorsichtig im Körper voran. „Ich habe die Hufe“, hörte ich ihn sagen und wie er erleichtert aufatmete. Das Ungeborene lag in Klappmesserstellung im Bauch: Alle vier Hufe auf einer Höhe, darüber der Kopf. Die Befürchtung: Das Fohlen ist tot. Der Tierarzt zog das Fohlen mit der einen Hand an den Hufen und mit der anderen am Kopf aus dem Muttertier heraus. Mit intakter Fruchtblase und scheinbar leblos. Mit den Händen öffnete der Arzt die Fruchtblase – und reichte mir das tiefschwarze Kalb. Erst war ich wie versteinert, ein blutverschmiertes totes Fohlen in den Armen. Aber plötzlich ging ein Ruck durch den kleinen Körper, als ich anfing, die Geburtsschmiere mit einem Handtuch abzurubbeln, es bewegte sich. Wir hatten nicht bedacht, dass es über die Nabelschnur mit betäubt wurde. Wenn das Kleine zu sich kommt, dann… Kaum war der Gedanke da, bewegte sich erst ein Ohr der Mutter, dann auch das andere, gefolgt von einem Ruck, das Zappeln ging los. Die Assistentin wurde hektisch. Ich brachte das Fohlen aus dem Gatter raus, setzte es unter eine Infrarot- SCHULE AKTUELL / HERAUSFORDERUNG 2012 / EIN BERICHT 21 lampe und ging zurück ins Gatter. Gern wäre ich beim Fohlen geblieben, das die ersten unbeholfenen Versuche machte, auf eigenen Beinen zu stehen. Bei der Stute wurde jetzt aber jede Hand gebraucht. Das Tier hatte sich trotz der Seile gewaltsam auf die Vorderläufe gekniet und der Darm kippte aus der langen Wunde. Vier von uns drückten das Tier sanft auf die Plane zurück; mein Kumpel und ich hielten es nun fest, die Mediziner kümmerten sich um die Wunde, unser Chef mischte nach zugerufener Anweisung neues Betäubungsmittel und spritzte es. Nach einigen Minuten war das Muttertier wieder ruhig, Arzt und Assistentin machten sich daran, die Wunde mit festem Zwirn zuzunähen und mit einem silbernen Spray zu desinfizieren. Erst als alles vorbei und Stute und Fohlen versorgt waren, merkten wir, wie spät es geworden war: Um 23:30 Uhr kamen wir wieder zu uns, blutverschmiert und nassgeschwitzt. Zeit ist relativ, der Beweis war erbracht, die dreieinhalb Stunden waren gefühlt nicht länger als eine halbe Stunde gewesen. Kurzes Nachwort: Wir haben eine Umkehrung erlebt, das Fohlen hat nach dem Abenteuer die Mutter nicht angenommen und blieb somit ein Flaschenkind. Die Wunde der Stute war am nächsten Tag schon nicht mehr so erschreckend, der Silberfilm hat gute Dienste geleistet und die Wunde entzündete sich nicht. Wer mehr über Alpakas wissen möchte, der kann sich auf der sehr umfangreichen und informativen Webseite schlau machen: www.alpacas.de 22 SCHULE AKTUELL / SCHULBALL Schulball Der erste Schulball im Forum unserer Schule war ein gelungenes Fest! Stimmungsvoll ausgeleuchtet mit Endlosschleifen aus Herausforderungsfilmen, die an Decke und Wände gebeamt wurden, Musik, zu der man tanzen, sich aber auch noch unterhalten konnte, liebevoll gedeckte Tische in der Mensa… und die Schülerinnen und Schüler, die die Gäste bedienten zusammen mit Herrn Baumann und Frau Wittstock, die unermüdlich im Hintergrund wirkten. Nach der Begrüßung durch die Vereinsvorstände von esbm und esbz, zeigten diese sich in noch nie da gewesener Formation: Gregor (Klarinette), Almuth (Trommel) und Berthold (Akkordeon) lockten fast alle Eltern auf die Tanzfläche zu einem Kreistanz, der von Majelle Lipke angeleitet wurde. Es gab weiter viel Gelegenheit zum Tanzen, Tilmann legte auf, Marie Klingelhöfer half den Eltern auf die Sprünge und so drehten sich viele Paare recht professionell über das Parkett. Etwa 100 Eltern und Lehrer waren da und kamen am Rande und an den Tischen ins Gespräch in entspannter Atmosphäre und ausgelassener Stimmung. Die Mitternachtsüberraschung mit Inka Pabst (Gesang, Schauspiel) und Stephan N. Lang am Piano mit alten Schlagern war grandios und das Fest war noch nicht zu Ende. Es wurde noch mal aufgedreht und die Evergreens lockten wieder und wieder auf die Tanzfläche. Für die, die dieses Fest verpasst haben oder die irgendwann nach Hause mussten, hier noch die Liste der Mitwirkenden, denen wir allen ein großes Dankeschön zurufen: » » » » » » » » » » » » » » » » » » » Herrn Baumann für unermüdliches Räumen Frau Wittstock für die souveräne Betreuung der Küche Almuth fürs Cajon-Trommeln und Töpfern und Verleihen der Putz-Orden Karin, Marlies und Biggi von der neuen Feste AG für üppiges Catering und hoch willkommenes Frühstück Philipp, Nellie, Jette, Nico, Leonie, Niels und Bela für die Hot Club Bar und den super Service Tilmann fürs Auflegen und das Besorgen von Stephans Anlage Marie für die fetzige Line-Dance-Animation Inka und Ihrem Pianisten für die wunderbaren Holländer-Lieder Brita für die ganze Getränke-Orga und die Verständigung der Nachbarn Peggy für die Installation der Beamer-Projektionen Marco vom Theaterhaus für die Ausleihe der Scheinwerfer Judith für die schwungvollen Plakate, Header und Stempel Gregor für die Klarinette und für die Organisation des Kreistanzes Birgit und Detlef für launige Worte, Blumen und Schokolade Susanne und Anja für die prompten Elternarbeits-Doodles dem Hot Club-Team für die langfristige Vorbereitung vielen weiteren Eltern, die beim Aufbau und beim Aufräumen und Putzen und an der Kasse geholfen haben. und noch viel mehr weiteren Eltern, mit deren Unterstützung und Bürgschaften wir das Forum, das sich für den Zweck toll bewährt hat, mitfinanziert haben Last not least auch Dir, Berthold für Akkordeon, Organisation und alles großen Dank! SCHULE AKTUELL / SCHULBALL 23 Fotos Peggy Sylopp - Vielen Dank! Weiterführende Evangelische Schule Berlin e.V. c/o ESBZ Wallstr. 32 10179 Berlin Tel. 030-246 303 78 Fax 030-246 303 79 www.ev-zentrum.de Vorstand: Almuth Vandré, Gregor Noack, Berthold Pesch Berlin-Charlottenburg VR 26344 B GLS / Kto.-Nr. 111 00 10 300 /BLZ 430 609 67 BfS / Kto.-Nr. 10 10 200 / BLZ 100 205 00 24 SCHULE AKTUELL TERMINE OKTOBER ab 15. Oktober Alle ins Ausland:Koordinatorin: Astrid Seidel (astrid.seidel@hotmail.de) Wöchentliche Beratungsangebote mit Terminvereinbarung nach den Herbstferien 17. Oktober. 19:00 Uhr, GEV (Wahl) 29. Oktober 17:00 - 19:00 Uhr, Dialogforum (DemokraTour) 31. Oktober 8.30 Marienkirche, Gottesdienst zum Reformationstag, danach schulinterne Fortbildung, Studientag Schüler NOVEMBER 01. November 19:00 Uhr, Elternabend 2, Jahrgang 7-9 08. November 20:00 Uhr, offene Vorstandssitzung des wesb e.V. im SLZ (Selbstlernzentrum) 26. November 17:00 - 19:00 Uhr, Dialogforum (DemokraTour) 30. November 14:00 - 17:00 Uhr, Tag der offenen Tür DEZEMBER 13. Dezember 16.15 - 18.15 Uhr, Gesamtkonferenz 2, ( Mitarbeiter_innen + 2 Eltern- und Schülervertreter) 11. Dezember 20:00 Uhr, offene Vorstandssitzung des wesb e.V. im SLZ (Selbstlernzentrum) 20. Dezember 17:30 Uhr, Projektvorstellung Geschichtswerkstatt 21. Dezember 11:00 Uhr, Weihnachtsgottesdienst Sophienkirche, danach unterrichtsfrei 24.12. - 04.01.13 Weihnachtsferien AG-ANSPRECHPARTNER / WESB E.V. 25 Ansprechpartner AGs und erweiterter Vorstand *Alle AGs ohne E-Mail Adresse sind über den Vorstand, wesb.vorstand@ev-zentrum.de, zu erreichen. AGs - Verein Ansprechpartner E-Mail Vorstand wesb e.V. Almuth Vandré, Berthold Pesch, Gregor Noack wesb.vorstand@ev-zentrum.de Vorstand esbm e.V. Bettina Neuhaus info@esbm.de AG Finanzen Silke Lobach, Almuth Vandré, Hendrik Albat wesb.finanzen@ev-zentrum.de wesb.spenden@ev-zentrum.de Mitgliederverwaltung wesb e.V. Yogi Mohr AG Feste Marlies Feibel, Karin Budde, Biggi Fahrawaschy AG Bau Susanne Görres, Frans Dikmans wesb.bauteam@ev-zentrum.de AG Newsletter Elisabeth v. Haebler, Jeannette Fischer, Barbara Tsingas, Jörn Hennig, Thanassis Tsingas wesb.newsletter@ev-zentrum.de AG Pädagogik Gregor Noack, Katrin Keller, Nadja Klinger, Gritje Zerndt, Jeannette Fischer, Elisabeth v. Haebler wesb.koselforum@ev-zentrum.de AG für Inklusive Angelegenheiten Stefanie Wanders * AG Elternarbeit Anja Kleppek, Susanne Nabi AG Bibliothek Annette Buklewski, Iris Bussler wesb.bibliothek@ev-zentrum.de AG Computer Torsten Weidt wesb.computer@ev-zentrum.de Steuergruppe Gemeinschaftsschule Brita Wauer * AG Essen Hilla Steinert wesb.schulessen@ev-zentrum.de Leuchtturmprojekt, PV Andrea Vogt pv-vogt@ev-schule-zentrum.de wesb.mitgliederverwaltung@ev-zentrum.de n eu! n eu! wesb.feste@ev-zentrum.de wesb.elternarbeit@ev-zentrum.de IMPRESSUM Redaktion: ......... Elisabeth von Haebler, Jeannette Fischer, Barbara Tsingas, Jörn Hennig, Thanassis Tsingas Grafik/Layout: ... Jeannette Fischer Kontakt: ............. wesb.newsletter@ev-zentrum.de 10/2012