karriereführer informationstechnologie 2014.2015
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www.karrierefuehrer.de Das Jobmagazin für Hochschulabsolventen #10.2014 – 09.2015 Auch als iOS- und Android-App Besuchen Sie uns bei Facebook & Twitter informationstechnologie Themen und Menschen Projektmanagement • Bioinformatiker • WarehouseManagement-Systeme • Gründer • Verena Wolf • agile IT Top-Interview Jan Brecht CIO von Adidas Technikwelten verknüpfen IT beamt die Industrie in neue Welten Partner: QR-Code mit dem Handy scannen und Firmenprofile direkt mobil lesen Jetzt bewerben: Aktuelle Firmenporträts Technology is your passion? Wenn es um eine vielversprechende IT-Karriere geht, haben die wenigsten ein Prüfungs- und Beratungsunternehmen auf dem Schirm. Sollten Sie aber. Schließlich zählt Deloitte zu den größten weltweit und bietet neben spannenden Tätigkeiten – etwa im IT-Consulting, im Risikomanagement, im Bereich Cyber Security oder in der Forensik – auch rundum attraktive Ein- und Aufstiegschancen. Es ist Ihre Zukunft. Wie weit wollen Sie kommen? www.deloitte.com/careers Besuchen Sie uns www.facebook.com/Deloitte.Deutschland © 2014 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Köln im Oktober 2014 mit Blick auf die Studie „IT-Trends 2014“ der Unternehmensberatung Capgemini fallen zwei Entwicklungen ins Auge. Erstens: Die Ansprüche der Unternehmen an die IT-Spezialisten in ihren Reihen steigen weiter. Sie sollen Anwendungen schneller anpassen und flexibel auf Trends reagieren – jedoch ohne Einbußen in der Qualität. „Agilität“ nennt man diese Eigenschaft. Bewegung ist also gefragt. Ein zweiter Trend, den die Studie feststellt: Das IT-Know-how im Top-Management nimmt zu. Damit werden IT-Themen immer häufiger zur Chefsache. Für die Spezialisten kommt es nun darauf an, am Ball zu bleiben: Nur, wenn sie ihrerseits auch Managementwissen mitbringen, ist eine Diskussion auf Augenhöhe möglich. Wie dies funktionieren kann, zeigt die Geschichte von Jan Brecht. Der CIO der Adidas-Gruppe gilt als Idealtyp eines „Rainmaking-CIOs“: Seine Ideen und Ansätze bestimmen das Geschäftsmodell des Konzerns mit. Brechts Aufgabe ist es nicht nur, für Sicherheit zu sorgen und Geld zu sparen, sondern auch, neue Umsatzfelder zu erschließen. Wie spannend das ist, berichtet er im Top-Manager-Interview ab Seite 18. Ein zentrales Branchen-Thema der nahen Zukunft ist die „Industrie 4.0“: Wenn Maschinen miteinander in einem „Internet der Dinge“ kommunizieren und die Produktion in Fabriken virtuell abgebildet wird, sind IT-Spezialisten gefragt. Ihre Aufgabe ist es, in enger Kooperation mit Ingenieuren „Smart Factorys“ zu entwickeln, in denen sich die Massenproduktion individualisiert – ohne dabei teurer zu werden oder an Sicherheit und Stabilität zu verlieren. Eine historische Aufgabe, wie unser Top-Thema ab Seite 8 zeigt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen, Impressum: karriereführer informationstechnologie 16. Jahrgang, 10.2014-09.2015 Das Jobmagazin für Hochschulabsolventen ISSN: 1864-6352 Herausgeber: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln Fon: 0221 4722-300 Fax: 0221 4722-370 E-Mail: info@karrierefuehrer.de Web: karrierefuehrer.de Redaktionskonzept: Viola Strüder, Transmedia Verlag GmbH & Co. KG Redaktion dieser Ausgabe: Christoph Berger (verantwortlich), Journalist & Redakteur, Weserstr. 205, 12047 Berlin, André Boße, Sabine Olschner Freie Mitarbeit: Stefan Trees Anzeigen: Thomas Böttcher (verantw.), Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln Anzeigendisposition und -technik: Verlag LOSS JONN Meike Goldmann, Neufelder Straße 18, 51067 Köln, Fon: 0221 6161-267, E-Mail: transmedia-anzeigen@email.de Onlineauftritt www.karrierefuehrer.de Thomas Böttcher (verantw.) Grafik: Olaf Meyer, Köln DTP/Lithografie: Köllen Druck+Verlag GmbH, Bonn+Berlin Druck: westermann druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig, Fon: 0531 708-501, Fax: 0531 708-599 Coverfoto: Fotolia/Mimi Potter Verlag: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln, Fon: 0221 4722-300, Fax: 0221 4722-370 Geschäftsführerin: Viola Strüder. In der karriereführer-Reihe erscheinen in der Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Köln, die Publikationen: karriereführer frauen in führungspositionen: März karriereführer recht: März und September karriereführer wirtschaftswissenschaften: März und September karriereführer ingenieure: April und Oktober karriereführer hochschulen: April und Oktober karriereführer banken/versicherungen: Mai karriereführer consulting: Mai karriereführer green-tech: Juni karriereführer naturwissenschaften: September karriereführer informationstechnologie: Oktober karriereführer handel: November karriereführer bauingenieure: November. Der karriereführer informationstechnologie wird auf 100 % chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Alle Rechte vorbehalten. Auszüge dürfen nicht ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Dies gilt auch für die Vervielfältigung per Kopie oder auf CD-ROM sowie die Aufnahme in elektronische Datenbanken. 1 Foto: Fotolia/dp@pic Top-Thema Top-Interview Special Projektmanagement Technikwelten verknüpfen Jan Brecht Projekte erfolgreich managen Es gibt unterschiedliche Wege, Projekte erfolgreich ans Ziel zu führen. 8 Die Informationstechnologie eröffnet der Industrie neue Geschäftsfelder. Das bringt auch IT-Absolventen neue Chancen. 10 IT sitzt am Steuer Die Industrie 4.0 bedeutet für IT-Absolventen, dass sie Wissen aus verschiedensten Bereichen verknüpfen müssen. 16 „Ausgangspunkt sollte IT sein“ Dr.-Ing. Dietmar Dengler vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz erklärt, welche Voraussetzungen Absolventen für das Arbeiten in der Smart Factory mitbringen müssen. 2 Jan Brecht Foto: Adidas Foto: Fotolia/xy Inhalt : 18 Der CIO von Adidas im Interview. 22 24 Immer beweglich sein Wie funktionieren agile IT-Projekte? Einsteigen 26 Mein Bewerbungsgespräch bei: Capgemini Martin Schlaffer beschreibt, wie er zu dem IT-Beratungsunternehmen kam. 28 Der Reiz komplexer IT-Systeme Milad Emami ist Softwareentwickler bei der R+V Versicherung. 30 Jung & erfolgreich bei: GATC Biotech Sascha Kastens arbeitet an Software für Naturwissenschaftler. Foto: Janice Jakait Foto: Iris Maurer Foto: Fotolia/James Thew zu hrer-Titel karrierefü in n e u en Fra den Them , n e n ositio Führungsp alance -B e if Work-L d n u re u Ingenie nter dem stenfrei u gibt es ko QR-Code: Janice Jakait Aufsteigen Projekte Sichtweise Aufgestiegen zum Systemintegrationsverantwortlichen Jan Kellmer absolvierte vier Studiengänge und legte so die Basis für seinen Aufstieg bei Brunel. Warenwege digital managen Warehouse-Mangement-Systeme unterstützen Logistiker dabei, die besten Entscheidungen zu treffen. Janice Jakait Die IT-Beraterin, Abenteurerin und Autorin überquerte als erste Deutsche in einem Ruderboot den Atlantik. 32 Frauen in Führung 34 „Man braucht einen Hybrid“ Frau in Führung: Die Informatikprofessorin Verena Wolf zählt zu den „Innovatoren unter 35“. Im Interview berichtet sie, wie es dazu kam. 36 40 Aus Big Data wird Smart Data Clueda-Geschäftsführer Dr. Volker Stümpflen berichtet, wie er sein Start-up an den Markt brachte. Ausland 42 Ayurveda statt Caipirinha Zu Hause im Alltagstrott fällt es oft schwer, mit sich selbst in Verbindung zu bleiben. Wie sich eine Auszeit in der Ferne für heilende Selbsterfahrung nutzen lässt. 48 Standard 01 01 02 04 06 Editorial Impressum Inhalt Inserenten Kurz + knapp Service 44 45 Checkliste Bewerbung Firmenporträts karriereführer crossmedial Diese Ausgabe erscheint als: –> Printmedium –> iOS- und Android-App –> E-Paper Hinweise darauf finden Sie auch u.a. –> auf unserer Facebook-Fanpage –> auf unserem Twitter-Kanal –> auf unserer Google+-Seite Mehr dazu: www.karrierefuehrer.de 3 Foto: Fotolia/Mimi Potter karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Inserenten adesso AG ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG Unternehmensgruppe ALDI SÜD Deloitte ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH 5 U2 7 FERCHAU Engineering GmbH 13 IQB Career Services AG 27 Jobware Online-Service GmbH U3 konaktiva Dortmund GbR 39 MSW & Partner Personalberatung für Führungsnachwuchs GmbH 31 Platinion GmbH – A company of The Boston Consulting Group TEMA Technologie Marketing AG 4 25 U4 37 Kurz+ knapp karriereführer finanzdienstleistungen 2007/2008 Service von Christoph Berger Frauen in die IT Das Netzwerk Geekettes aus Berlin hat es sich zum Ziel gesetzt, aufstrebende weibliche Technik-Innovatoren zu unterstützen. Das Netzwerk organisiert Vorträge und Workshops, um auf diesem Weg Frauen zu motivieren, sich mit den Themen technisches Design, Entwicklung und Führung auseinanderzusetzen. Außerdem wurde ein Mentorenprogramm aufgesetzt, in dem Technikprofis Gründerinnen unterstützen. Die Organisatorinnen des Netzwerks werden von der Überzeugung motiviert, dass ein größeres Engagement von Frauen in diesen Feldern die Produkte und Unternehmen vielfältiger und erfolgreicher werden lässt. Weitere Informationen unter www.geekettes.io Neue Programmiersprache Am Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI) haben Informatikwissenschaftler eine neue Programmiersprache vorgestellt, die sie „Babelsberg“ nennen. Ziel ist es, den Nutzern verschiedener verbreiteter Programmiersprachen ein Werkzeug an die Hand zu geben, mit dem sie ihre Programme einfacher und insgesamt weniger fehleranfällig gestalten können. Programmiersprachen benötigen nach Aussage der Entwickler detaillierte, kleinschrittige Anweisungen, um selbst einfache Aufgaben zu lösen. Das mache große Programme vielschichtig und komplex. Mit Babelsberg hingegen werde Programmierern die Möglichkeit eröffnet, die Aufgabe als solche zu formulieren. Wie diese zu lösen ist, versucht der Computer dann selbst herauszufinden. So wie ein guter Koch in der Lage sei, ohne Rezept ein Gericht nachzukochen, so könne Babelsberg ohne explizite Anweisungen einen gewünschten Zielzustand erreichen, sind sich die Entwickler sicher. Eine ausführliche Beschreibung ihrer Programmiersprache veröffentlichten die Entwickler in der Reihe „Technische Berichte“ im Universitätsverlag Potsdam. Weitere Informationen unter www.hpi.de IT-Experten gesucht 6 Foto: Olaf Meyer Die Nachfrage nach IT-Experten hat zugenommen. Das geht aus dem Stellenindex von Adecco hervor, für den ausgeschriebene Stellenanzeigen analysiert wurden. Der Stellenmarkt für dieses Berufssegment legte mit einem Plus von zehn Prozent im Februar 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich stärker zu als der gesamte deutsche Stellenmarkt. Durchschnittlich jedes achte Unternehmen suchte im Februar Fachkräfte in diesem Bereich. Bei der Analyse der Stellenangebote fällt auf, dass hauptsächlich Entwickler gesucht werden, gefolgt von IT-Beratern und IT-Projektleitern. Administratoren und Support-/Helpdesk-Mitarbeiter folgen. Bezüglich der Qualifikationen werden am häufigsten die beiden Programmiersprachen C und Java gefordert. Ähnlich häufig wie C werden die Programmiersprachen C++, JavaScript, C#, aber auch PHP als Qualifikation gewünscht. Weniger gefragt sind hingegen MATLAB, Python oder Ruby. Weitere Informationen unter www.adecco.de d E d I c AT E d T O S O L U T I O N S. LEIdENSchAFT FÜR TEchNIK LEbEN Lassen Sie sich verführen durch innovative Entwicklungen und neueste Technologien in der Welt der Elektronik. Ein erfolgreicher Karrierestart beginnt im Studium. Sie können schon während Ihres Studiums wertvolle Erfahrungen in einem langjährig erfolgreichen Unternehmen sammeln, indem Sie frühzeitig an Projekten der ESG mitarbeiten. In klei- nen Teams werden Sie optimal betreut und lernen nicht nur, Ihr Wissen in die Praxis umzusetzen, sondern bekommen zusätzlich einen Einblick in die Prozesse eines Hightech-Unternehmens. Wenn Sie studieren oder kurz vor Ihrem Abschluß stehen, eine Affinität zu Elektronik- und Software-Themen besitzen, dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir bieten Ihnen die Chance, an unterschiedlichen Projekten mitzuwirken, gute Betreuung durch erfahrene Mitarbeiter, kleine Teams, in die man sich schnell integriert, Freiräume durch flexible Arbeitszeiten, attraktive Bezahlung und eine angenehme und kollegiale Arbeitsatmosphäre, in der Leistung Spaß macht, Anerkennung findet und der Einzelne wertgeschätzt wird. IT-SPEZIALISTEN (M/W) FÜR AUTOMOTIVE & AVIONIK Informatik – Ingenieurinformatik – Automotive SW Engineering – Fahrzeuginformatik ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UNd LOGISTIK-GMbh4Livry-Gargan-Straße 6482256 Fürstenfeldbruck4www.esg.de Offene Stellen in dONAUWöRTh WOLFSbURG MÜNchEN FÜRSTENFELdbRUcK STUTTGART RÜSSELShEIM karriereführer informationstechnologie 2014.2015 IT-Absolventen sind Innovatoren in der Industrie. Technikwelten verknüpfen 8 Vier gewinnt! Industrie 4.0 bedeutet den endgültigen Einzug der IT in die Produktion. Neue IT-Systeme helfen beim Herstellen von Strukturen, damit Maschinen miteinander kommunizieren können. Wenn alles passt, läuft die Fertigung schneller, individueller und günstiger ab. Doch jede Revolution hat ihre Risiken. Gesucht werden daher IT-Spezialisten mit Pioniergeist und Organisationstalent. 10 Foto: Fotolia/xy 16 Top-Thema IT sitzt am Steuer Die Industrie 4.0 bedeutet für IT-Absolventen, dass sie Wissen aus verschiedensten Bereichen verknüpfen müssen. „Ausgangspunkt sollte IT sein“ Dr.-Ing. Dietmar Dengler vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz erklärt, welche Voraussetzungen Absolventen für das Arbeiten in der Smart Factory mitbringen müssen. 9 karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Top-Thema IT sitzt am Steuer Im Zeitalter von Industrie 4.0 rücken IT-Experten in die Herzen der Industrieunternehmen vor. Mithilfe ihres Know-hows schenken sie den Firmen ungeahnte Möglichkeiten in der Produktion. Doch auch bekannte IT-Themen wie Sicherheit oder Stabilität verlieren deswegen keinesfalls an Bedeutung. Von André Boße Industrie 4.0 steht für mehr als nur eine Entwicklung. Es ist die Bezeichnung für ein Sammelsurium an Möglichkeiten, die die Industrie auf ein neues Niveau heben können. Zum Beispiel steht Industrie 4.0 für digitalisierte Produktionsprozesse, das Internet der Dinge, 3-D-Drucker, virtuelle Realitäten und cyber-physikalische Systeme, in denen sich Software, Elektronik und Mechanik treffen. Schon bei diesen Begriffen wird deutlich, wie stark sich in Zukunft die Zuständigkeiten in den Fabriken verändern werden. IT wird nicht länger nur „gute Dienste“ tun. Sie wird sich einmischen und das Steuerrad übernehmen. Natürlich steigt damit die Nachfrage nach IT-Spezialisten in den Unternehmen. Und auch das Anforderungsprofil ändert sich: Der Informatiker ist in Zukunft mehr als der Verantwortliche dafür, dass alles rund läuft. Er bestimmt mit seinem Knowhow die Produktionsstrategie mit – und zwar im engen Austausch mit den Experten aus Fertigung, Vertrieb und Logistik. Kurz: Mit der Industrie 4.0 rückt die IT in das Herz eines jeden Unternehmens. Neue Systeme, neue Chancen Dabei ist der Schritt in die Industrie 4.0 kein Selbstzweck. Er ist nötig, weil sich 10 in Deutschland zwei Entwicklungen abzeichnen: Erstens wird der Industriekunde immer anspruchsvoller. Er möchte individualisierte Produkte – und zwar schnell und kostengünstig. Dieses Bedürfnis formuliert er jedoch nicht aus einer Laune heraus. Die Produktion in den Industrieländern – und das ist der zweite Punkt – sucht nach neuen Konzepten, um sich gegen die globale Konkurrenz zu behaupten. Da die Informationsstrukturen in den bisherigen Fabriken zu langsam und zu teuer sind, müssen neue Systeme her. Nur intelligente Fabriken sind in der Lage, den hohen Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. Sie bringen die Industrie einen großen Schritt nach vorne, indem sie IT-Know-how in die Produktionsprozesse einbringen. Dieser Wandel ist zwingend notwendig, weil die Produktion im Zuge der Industrie 4.0 deutlich an Komplexität zulegt: Wenn schnell, individuell und effizient produziert werden soll, und zwar ohne Einbußen bei der Qualität, dann geht das nicht durch Zauberhand. Dafür werden IT-Systeme gebraucht, die in Sekundenbruchteilen entscheiden und modifizieren – und das im ständigen Kontakt mit allen Komponenten der Anlage. Foto: Fotolia/Raimundas Hindernisse überwinden Mit Blick auf die Industrie 4.0 muss sich also in den Fertigungshallen der Unternehmen Einiges tun. Dass Veränderungen in diesem Bereich nicht immer einfach sind, weiß Rolf Adam, der bei Cisco Systems als Director Industry Sales unter anderem für den europäischen Markt verantwortlich ist. Bei vielen Industriekunden entdeckt er weiterhin Systeme und Maschinen, die nicht zukunftsfähig sind. „Viele Unternehmen zögern jedoch, diese zu ersetzen, da sie laufende Systeme nicht ändern wollen und die Investitionsund Einrichtungskosten fürchten. Hinzu kommt mangelndes Verständnis oder sogar Angst vor der neuen Technologie.“ Hier kommt es für IT-Experten darauf an, die richtigen Argumente für die Veränderung zu finden. Das funktioniert mit Blick auf die Kunden nur, wenn man sich als Informatiker in deren Lage versetzt. Kein Wunder also, dass die großen IT-Unternehmen mit Blick auf das Geschäftsfeld Industrie 4.0 auf Nachwuchskräfte setzen, die den Spagat zwischen IT und Produktion beherrschen. Schließlich haben sich Maschinenbauer bislang in der Regel nur wenig Gedanken über Software gemacht. Und umso intensiver müssen sie nun von IT-Experten in das Thema eingeführt werden. „Wir benötigen dafür Mitarbeiter, die das Geschäft unserer Kunden im Detail verstehen – und zwar nicht nur wie in der Vergangenheit von der Prozessseite her, sondern auch von der Produktseite“, sagt Georg Kube von SAP, der als Global Vice President für den Bereich Indus trial Machinery & Components verantwortlich ist. Auch bei Cisco Systems bestimmen die Herausforderungen der Industrie 4.0 das Recruiting entscheidend mit. „Wir haben massiv in den Aufbau industriespezifischer Kompetenzen investiert“, sagt Rolf Adam. „Jedes Industriesegment spricht eine eigene Sprache und stellt spezifische Anforderungen, denen wir entsprechen müssen.“ IT und Produktion wachsen zusammen Traditionell gibt es in den Unternehmen zwei Technologiewelten, die in weiten Bereichen voneinander getrennt sind. Da ist zum einen die IT, die mit Hilfe eines ERP-Systems – ERP steht für „Enterprise Resource Planing“ – alle unternehmerischen Abläufe Industrie 4.0: Was muss man draufhaben? Die befragten Industrie-4.0-Experten aus den Industrie- und IT-Unternehmen empfehlen Einsteigern, neben dem Informatikstudium für die IT-Grundlagen zusätzliche Industrie- und Ingenieurkenntnisse zu erwerben. Frühe Spezialisierungen, beispielsweise in Richtung Ingenieurinformatik, steigern die Chancen für einen erfolgreichen Karriereeinstieg. Sinnvoll sind zudem Praktika in produzierenden Unternehmen sowie Fort- und Weiterbildungen. Bei Letzterem sollte es inhaltlich um die Ingenieurthemen Maschinenbau, Produktentwicklung sowie Fertigungs- und Automatisierungstechnik gehen. 11 Foto: Fotolia/Raimundas karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Top-Thema Was war vor Industrie 4.0? Industrie 4.0 wird auch als vierte indus trielle Revolution bezeichnet. Bis ins mittlere 18. Jahrhundert muss man zurückblicken, um die Umwandlungen der ersten industriellen Revolution zu erkennen: Vor allem in England entstanden die ersten Fabriken mit Maschinen. Begriffe wie Kapital, Unternehmertum oder Proletariat tauchten damals zum ersten Mal auf. Der Durchbruch der Elektrizität und das Aufkommen neuer Branchen wie der Chemieindustrie markiert die zweite industrielle Revolution Ende des 19. Jahrhunderts. Als dritte Revolution wird die Digitalisierung der Industrie bezeichnet, die in den 1980er-Jahren begann und sich spätestens 2002 manifestierte. Vor zwölf Jahren speicherten die Menschen nach einer Schätzung der US-Zeitschrift The Economist zum ersten Mal mehr Informationen digital als auf analogen Medien. plant und steuert. Zum anderen gibt es die „Operational Technology“ (OT), also die Fertigungssoftware, die zum Beispiel auf den Controllern der Maschinen läuft. „Die Kernfrage bei der Smart Factory ist, wie diese beiden Welten effizient zusammengebracht werden können“, sagt Georg Kube. Die Herausforderung liegt darin, die jeweiligen Stärken von IT und OT optimal aufeinander abzustimmen. Vor welchen Herausforderungen IT-Experten hier stehen, zeigt das Beispiel der Laufzeiten in den beiden Technologiewelten. Kube erklärt: „IT-Systeme haben zumeist eine Zeittaktung, die zwischen Tagen und Minuten liegt, sodass ein Mensch damit interagieren kann. Auf der OTSeite finden Sie jedoch Maschinen, die Prozesse im Bereich von Mikrosekunden ausführen.“ Wer die beiden Welten miteinander verzahnen will, muss also die verschiedenen Taktgeschwindigkeiten aufeinander abstimmen. „Hierin liegt ein erhebliches Potenzial für Effizienzgewinne.“ Moderne Anlagen: echt und virtuell Während sich SAP auf die Bereitstellung von Software und deren Anwendung in den intelligenten Fabriken fokussiert, entwickelt der Automatisierungsspezialist ABB die für die Industrie 4.0 notwendigen neuen Anlagen. Dabei kommt es darauf an, „jedem physikalischen Objekt in einer Produktionsanlage auch ein Modell 12 im Netz, also eine virtuelle Beschreibung, zuzuordnen“, erklärt Christian Zeidler, der als Manager im Bereich Industrial Software & Applications im ABB Forschungszentrum Ladenburg an den Anlagen der Zukunft arbeitet. Die Internettechnologien haben dann die Aufgabe, die einzelnen Komponenten miteinander zu vernetzen. Zeidler sagt: „Damit können reale Produktionsmittel direkt untereinander interagieren.“ Die konkreten Vorteile dieser neuen Technologie erarbeitet der Entwicklungsmanager in enger Kooperation mit seinen Kunden. Ein Beispiel aus der Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Chemiebranche: Für diese ist es wichtig, dass die Zeitspanne von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bis hin zur Produktionsanlage möglichst kurz ist. Außerdem soll die Produktionsmenge flexibel mit der Nachfrage Schritt halten. Intelligente Fabriken mit einem „Internet der Dinge“ sind in der Lage, für diese Unternehmen neue Standards in der Produktion zu setzen. Sicherheit im Fokus Nicht wenige Branchen sehen also bereits die Vorteile der Industrie 4.0. Doch neben einer gewissen Trägheit gegenüber Veränderungen gibt es noch eine weitere wichtige Herausforderung, auf die IT-Experten bei ihren WARUM NUR EINE RICHTUNG, WENN SIE SICH IN VIELE ENTWICKELN KÖNNEN. Sie wollen in einem dynamischen IT-Vertriebs-Umfeld durchstarten, sich einbringen und eigene Ideen realisieren? Als langjähriger Marktführer für Engineering-Dienstleistungen mit insgesamt mehr als 6.000 Mitarbeitern bedienen wir den IT-Bereich mit 1.200 Consultants und Account Managern. Unsere Erfolge in Embedded Systems, Business-IT und industrieller IT sprechen für sich. Inhabergeführt und wirtschaftlich solide, sorgen wir in über 60 Niederlassungen und 60 Technischen Büros bundesweit für erstklassige Qualität. Nutzen Sie Ihr Vertriebstalent für einen aussichtsreichen Karrierestart mit abwechslungsreichen Arbeitsfeldern in einem motivierten Team. Bewerben Sie sich – als TRAINEE (M/W) IT IN UNSEREN VERTRIEBSGEBIETEN NORD/WEST, OST, MITTE UND SÜD Ihre Leidenschaft für den Vertrieb ist mindestens so groß wie die für die faszinierende Welt der IT? Dann begeistern Sie in Zukunft interessierte Kunden mit der IT-Kompetenz Ihrer Mitarbeiter. 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FERCHAU Engineering GmbH Zentrale Steinmüllerallee 2 51643 Gummersbach Fon +49 2261 3006-120 Fax +49 2261 3006-99 bewerber@ferchau.de FERCHAU.DE WIR ENTWICKELN SIE WEITER karriereführer informationstechnologie 2014.2015 14 Foto: Fotolia/Raimundas Foto: Fotolia/Raimundas Top-Thema Gesprächen mit den Industriekunden treffen: das Thema Sicherheit. „Industrie-4.0-Szenarien sind relativ sicher, solange sie sich innerhalb der Fabrik und damit hinter der Firewall abspielen“, sagt Christian Zeidler von ABB. Bei Systemen, die in der Cloud betrieben werden, seien die Anforderungen dagegen ungleich höher: „Wenn Sie zum Beispiel eine Kollaborationsplattform für diverse Fertigungsschritte in der Cloud nutzen, verlassen Sie mit Ihren Produktionsdaten die sicheren vier Wände Ihrer Fabrik und begeben sich in öffentliche oder halböffentliche Datenleitungen. Das stellt in der Tat eine Herausforderung an die Sicherheit dar, denn solche Datenleitungen sind angreifbar.“ Ziel der IT sei es demnach, Möglichkeiten zu finden, den Datenverkehr auch außerhalb der eigenen Firewall sicher zu gestalten. „Die Herausforderung besteht letztlich darin, die richtige Balance zwischen Sicherheit und Flexibilität zu finden“, erklärt Zeidler. Als eine weitere Gefahrenquelle im Bereich Security nennt Rolf Adam von Cisco Systems das geforderte Zusammenwachsen von IT und OT. „Zum Beispiel können Schadprogramme aus dem Office-Netz auf das Produktionsnetz übertragen werden. Deswegen muss man den möglichen Zugriff von zahlreichen Akteuren auf die Anlagen im Firmennetz beschränken und absichern.“ Industrie 4.0 ist Pionierarbeit Doch auch wenn die Sicherheit gewährleistet ist, stellt die Industrie 4.0 Informatiker vor noch manch andere gedankliche Herausforderungen – eine Tatsache, die Jobs in diesem Bereich anspruchsvoll, aber auch spannend macht. In vielen Fällen leisten IT-Experten hier echte Pionierarbeit, schließlich ist die Vernetzung vielfach unerprobt. „Zum Beispiel bedarf das Zusammenspiel der miteinander verbundenen Maschinen und Geräte eine genaue Abstimmung sowie frühzeitige Tests, um das Risiko einer verspäteten Inbetriebnahme und deren finanzielle Folgen zu reduzieren“, fordert Christian Zeidler von ABB. „Diese Planung und Realisierung findet dabei häufig firmenübergreifend statt, wodurch Datenaustausch und Tests zusätzlich erschwert werden.“ Bei all dem wird deutlich: Der IT-Spezialist im Zeitalter von Industrie 4.0 ist weit mehr als ein Systemstabilisator. Seine Arbeit ist der notwendige Schlüssel dafür, die Chancen der vierten industriellen Revolution zu nutzen und die mit ihr einhergehenden Risiken einzudämmen. Ob als externer Dienstleister oder interner IT-Spezialist: In den Firmen nimmt er eine andere Position ein. Er bestimmt Strategien mit und erneuert Prozesse, die Einfluss auf beinahe alle Bereiche des Unternehmens haben. Kurz gesagt: Die Industrie 4.0 hat die IT im Herzen. tschen Zeitung u e d d ü S r e d ilage in Eine Verlagsbe Professionals g n u o Y r fü r to en Der mediale M -Präsenz ia d e M lia c o S E-Paper + Print + App + on h c s t z t Je ! buchen rmine: Erscheinungste 3.2015 .0 1 2 , g ta s m a 01.15 S g, 19.09.2015 ta s m a S 5 .1 2 0 G GmbH & Co. K g a rl e V ia d e sm 70 Kontakt: Tran 0221/47 22-3 : x a F | 0 0 -3 2 2 Fon: 0221/47 berufsziel.de @ fo in | e d l. e www.berufszi karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Foto: Privat Top-Thema „Ausgangspunkt sollte IT sein“ Das Projekt „SmartF-IT“ entwickelt Lösungen, wie IT-Know-how in die Fabriken der Zukunft integriert werden kann. Warum es dabei weiter- hin auf den Menschen ankommt und welchen Stellenwert IT-Spezia- listen zukünftig in den Unternehmen haben werden, erklärt „SmartF- IT“-Koordinator Dr. Dietmar Dengler. Die Fragen stellte André Boße 16 Foto: Fotolia/Raimundas Herr Dr. Dengler, IT-Systeme sind der Innovationsmotor für die Industrie 4.0. Wie weit sind wir denn schon mit der sogenannten vierten industriellen Revolution? Was definitiv zunimmt, ist die Standardisierung, Vernetzung und Integration der IT-Schnittstellen in bereits bestehende Systeme. Diese Entwicklung minimiert Umrüstzeiten. Zudem lassen sich einzelne Ressourcen flexibler kombinieren. Hier liegt jedoch nicht der Kern von Industrie 4.0. Oder anders gesagt: Diese Schritte sind notwendig, aber nicht hinreichend. Wo besteht demnach Bedarf? Vor allem in der Unterstützung der Mitarbeiter. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn sich die Industrieanlagen und Produkte häufiger verändern und die Zahl der Varianten steigt. Auch in der flexiblen Produktion sind weiterhin Menschen involviert, sowohl auf der planerischen als auch auf der ausführenden Seite. Neue Systeme und Technologien haben die Aufgabe, den Menschen dabei zu helfen, mit der neuen Komplexität umzugehen. Wodurch zeichnet sich diese Komplexität aus? Es müssen schnell und häufig Entscheidungen getroffen werden, ohne dass dadurch eine mentale Belastung entsteht oder die Qualität leidet. Neben vielen verlockenden positiven Aspekten müssen wir eben auch die Foto: Fotolia/Raimundas negativen Seiten beachten: Datenüberflutung, aber natürlich auch die unbefugte Nutzung der Daten. Wie sollten Smart Factorys in den Unternehmen integriert werden: Schritt für Schritt, ohne die bisherige Produktion auf den Kopf zu stellen? Oder sprechen wir hier tatsächlich von einer Revolution, die alles Bisherige auf den Kopf stellt? Diese Revolution kann nur als Evolution daherkommen. Dies ist schon deshalb notwendig, weil Erfahrungswerte und bewährte Strategien für die Umstellung hin zu einer Smart Factory fehlen. Noch gibt es nicht genügend Experten, die in der Lage sind, diese Umstellung durchzuführen und vor allem dauerhaft zu begleiten. Daher wird man die bestehenden Anlagen in der Regel nach und nach mit SmartFactory-Technologien nachrüsten, statt ganze Linien auszutauschen oder neu zu bauen. Wie sieht das Anforderungsprofil für IT-Spezialisten aus, die in naher Zukunft Smart Factories einrichten: Sind sie im Herzen weiter Informatiker oder eher moderne Maschinenbauer? 70 Prozent Informatik, 30 Prozent Maschinenbau. Basis für den Smart- Factory-IT-Spezialisten ist weiterhin eine fundierte Informatikausbildung. Schwerpunkte sind dabei die Felder Systemmodellierung, Softwarearchitektur, Datenanalyse, Sicherheitsinfra struktur und User Experience. Aber es ist auch ein Grundverständnis für den industriellen Fertigungssektor von Bedeutung. Nur so kann man die Probleme und Herangehensweisen in den Fabriken verstehen. Der primäre Ausgangspunkt sollte jedoch die IT sein. Wie und wo werden die Experten zum Einsatz kommen? Es wird sowohl externe Dienstleister als auch interne Fachexperten geben – wobei diese aus Kostengründen wohl nur in größeren Unternehmen zum Einsatz kommen. Dort ergänzen sie dann die Ingenieurgruppe mit ihrem IT-Know-how. So oder so: IT darf nicht mehr allein Dienstleister sein. Die IT wird sich zunehmend zu einem treibenden Mitgestalter mit großem Verständnis für die industrielle Produktion entwickeln. Dadurch werden die IT-Experten in den Unternehmen an Bedeutung gewinnen, weil immer mehr Fertigungs-Know-how vor allem IT-Know-how sein wird. Das muss man besitzen, um sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten. Zur Person Dr.-Ing. Dietmar Dengler ist stellvertretender Forschungsbereichsleiter am Forschungsbereich Intelligente Benutzerschnittstellen im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken. Aktuell ist er unter anderem technisch-wissenschaftlicher Koordinator im Industrie-4.0-Verbundprojekt „SmartF-IT“. Diese vom Bundesministerium für Forschung und Bildung geförderte Allianz von Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt Software, die es den Mitarbeitern in den Unternehmen erlaubt, die Vorteile der cyber-physischen Produktionssysteme ohne zusätzliche Arbeitsbelastung zu nutzen. 17 Foto: Adidas karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Top-Manager Der CIO von Adidas im Interview Jan Brecht Der Regenmacher. Jan Brecht von Adidas zählt zur neuen Generation der CIOs. Er sieht die IT in modernen Unternehmen als wichtigen Businesstreiber, um neue Geschäftsfelder zu etablieren. Kurz: Der 42-Jährge will helfen, dass sein Konzern mehr Geld verdient. Wie das funktionieren kann und was er unter dem Profil eines „Rainmaking CIOs“ versteht, erzählt er im Interview. Die Fragen stellte André Boße. 18 Foto: Adidas Top-Manager ” Herr Brecht, Sie gelten als ein „Rainmaking“-CIO. Können Sie uns kurz erläutern, was das bedeutet? Ein „Rainmaking“-CIO ist jemand, der sich nicht nur auf die Stabilität der Systeme und die Effizienz der Prozesse konzentriert, sondern sich auch dafür einsetzt, Umsatz und Marge zu erhöhen. Wie kommt es, dass sich die IT heute verstärkt auch als Businesstreiber für die Unternehmen erweist? Das ergibt sich aus der Reife und den Möglichkeiten der Technologie. Der Fortschritt ist wirklich rasant, und wer als IT-Experte die richtigen Ambitionen hat, findet diverse Chancen, daran zu arbeiten, dass das Unternehmen mehr Gewinn macht. Wo gelingt Ihnen das bei Adidas besonders gut? Sicherlich zum Beispiel bei unserer E-Commerce-Plattform, einem technisch getriebenen Geschäftsmodell, das wir weltweit eingeführt haben. Unsere Kunden haben dort unter anderem die Möglichkeit, ihre eigenen Schuhe zu konfigurieren – ein Business-Tool, das vor einigen Jahren noch nicht möglich gewesen wäre. Den Umsatz der Plattform können Sie sehr einfach messen, und es zeigt sich, dass wir hier erfolgreich sind. Ihre IT-Experten sind demnach auch Gestalter virtueller Verkaufsräume? Das kann man so sagen, ja. Wobei wir hierbei auf zwei Aspekte achten. Zum einen auf den Umsatz, klar. Aber eben nicht nur. Wir fokussieren uns immer auf unsere Marken, die wir langfristig Was wir brauchen, sind Leute, die Themen erfolgreich umsetzen können – und zwar auch gegen Widerstände.“ stärken möchten. Es geht also nicht alleine darum, schnell viel Geld umzusetzen. Worauf kommt es an, wenn man für ein Unternehmen eine passende IT-Strategie finden und umsetzen möchte? Beim Finden der Strategie gibt es in unseren Augen drei entscheidende Faktoren: Erstens müssen Sie die Mitarbeiter verstehen. Zweitens müssen Sie die Kunden verstehen – in unserem Fall sowohl die Handelspartner wie Karstadt oder Footlocker als auch die Endkunden, die letztlich unsere Produkte tragen. Drittens kommt es auf ein intaktes ITÖkosystem an, also darauf, technische Trends zu setzen und auch die Prozesse sowie Zusammenhänge im Unternehmen zu optimieren. Zusammenfassen kann man die Anforderung an unsere IT-Strategie wie folgt: „Bauen Sie ein digitales Ökosystem für den begeisterten Verbraucher und den befugten Mitarbeiter.“ Man kennt Ökosysteme eher aus der Biologie. Warum haben Sie diesen Begriff gewählt? Weil er neben den technischen Neuerungen für einen bedeutsamen Fortschritt der IT steht. Die traditionelle IT hat Punktlösungen angeboten, zum Beispiel für die Organisation des Vertriebs, der Logistik oder des Controllings. Ich denke jedoch, dass Sie die wirkliche Kraft der IT erst dann entfalten, wenn Sie innerhalb des Unternehmens Zusammenhänge herstellen. Wir als IT-Abteilung sollten diese Möglichkeit nutzen, da wir mit allen anderen Unternehmensbereichen zusammenarbeiten „Ich denke, dass Sie die wirkliche Kraft der IT erst dann entfalten, wenn Sie innerhalb des Unternehmens Zusammenhänge herstellen.“ 20 und daher in der Lage sind, ein solches System zu gestalten. Das ist für unsere IT-Spezialisten durchaus anspruchsvoll, weil wir heute nicht mehr nur lokal Dinge optimieren, sondern immer das große Ganze im Blick haben, nämlich das Unternehmen, das sich wie ein Organismus stetig wandelt. Nun ist eine gute IT-Strategie das eine, aber wie gelingt die Umsetzung? Ganz einfach: Sie brauchen dafür die richtigen Leute. Was zeichnet diese aus? Wenn wir über das Unternehmen als Ökosystem sprechen, ist es wichtig, möglichst alle Bereiche dieses Systems zu kennen und zu verstehen. IT-Experten müssen heute auch begreifen, wie Marketing funktioniert und worauf es in der Logistik ankommt. Es ist offensichtlich, dass die IT damit immer mehr Aufgaben erhält. Daher ist es wichtig, genau zu kommunizieren, welche Aufgaben wir als IT eben nicht mehr übernehmen können. Zum Beispiel? Wie alle großen Unternehmen verfügen wir über einen großen Fuhrpark und müssen daher Tankkarten managen und Reisekosten abrechnen. Das sind zwar wichtige, aber keine strategischen Aufgaben. Und wenn sie sich als IT-Abteilung strategisch verstehen, muss man den Mut haben, der Unternehmensführung klarzumachen, dass der IT-Support für solche Aufgaben ausgelagert werden sollte. Die Mitarbeiter von Adidas sind vergleichsweise jung. Welche besonderen Bedürfnisse von ihnen muss man als IT-Spezialist im Blick haben? Zum einen sind jüngere Mitarbeiter in der Regel gewohnt, mit Tablets und Smartphones umzugehen, also mit Foto: Adidas karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Sie sorgen also dafür, dass sich Ihre Mitarbeiter bei der Nutzung der IT beinahe wie zu Hause fühlen? Exakt. Dabei freut es uns, wenn sich die Leute wohlfühlen und dadurch ihre Produktivität steigt. Mit Blick auf diese vielen neuen Herausforderungen für eine „Rainmaking“-IT: Welche Fähigkeiten wünschen Sie sich bei Ihren Nachwuchskräften? Was wir brauchen, sind Leute, die Themen erfolgreich umsetzen können – und zwar auch gegen Widerstände. Gerade in einem Bereich wie der IT, in dem die Komplexität ständig zunimmt, sind Mitarbeiter mit Kompass gefragt, die wissen, wo ihr Nordstern ist, und sich mit Blick auf dieses Ziel nicht vom Weg abringen lassen. Foto: Adidas Foto: Adidas Geräten, die darauf getrimmt sind, dass man sie intuitiv nutzt. Damit steigt der Anspruch an die IT, auch im Unternehmen Systeme bereitzustellen, die intuitiv bedient werden können, sodass klassische Handbücher und IT-Trainings aus dem Unternehmensalltag verschwinden. Ein zweiter Punkt: Noch vor fünf Jahren habe ich als CIO im Unternehmen die kostengünstige Anschaffung von Standard-PCs durchgedrückt. Heute offerieren wir das Prinzip „Bring your own device“. Ich bin der Meinung, dass man bei einer jungen Mitarbeiterschaft mehr davon hat, bei der Hardware eine Flexibilität zuzulassen. Das verursacht zwar unter Umständen höhere Kosten. Jedoch steigt auch die Produktivität, weil die Leute auf der Hardware ihrer Wahl besser arbeiten. Ein dritter Punkt: Wir haben vor einiger Zeit das Intranet neu gestaltet, sodass unsere Leute heute auf dieser Plattform geschäftliche Dinge so kommunizieren können, wie sie es bei privaten Social-Media-Aktiväten gewohnt sind. Zur Person Zum Unternehmen Jan Brecht studierte von 1992 bis 1995 Elektrotechnik in Karlsruhe und hat einen Masterabschluss in Electro Engineering, den er im britischen Southampton absolvierte. Seine berufliche Karriere begann bei Daimler, wo er zuletzt als CIO Americas für die IT des Autobauers in Nord- und Südamerika verantwortlich war. Nach zwölf Jahren verließ er den Konzern und wechselte 2009 als CIO zur Adidas Gruppe. Bei den sogenannten Skip-Level-Lunches trifft sich der 42-Jährige mit Nachwuchskräften und Mitarbeitern, um in kleiner Runde Themen zu besprechen, die sein IT-Team beschäftigen. Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas hat seinen Stammsitz im fränkischen Herzogenaurach und vereint unter seinem Dach die Marken Adidas, Reebok und TaylorMade. Mit mehr als 50.700 Mitarbeitern in über 160 Ländern produziert die Gruppe mehr als 650 Millionen Produkte pro Jahr. In der Zentrale in Herzogenaurach arbeiten mehr als 3700 Beschäftigte. Die Belegschaft ist international und jung: Das Durchschnittsalter liegt weltweit bei 31 Jahren, im Hauptsitz bei 37 Jahren. Für IT-Spezialisten bietet das Unternehmen neben klassischen Karrieremöglichkeiten als Führungskraft mit Personalverantwortung auch Expertenlaufbahnen. 21 karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Foto: Fotolia/dp@pic Special Projektmanagement Gerade für IT-Berater ist ein Großteil des Geschäfts Projektar- beit. Sie werden zwar auch wegen ihres Fachwissens beauftragt, meistens jedoch wegen ihrer Erfahrung in der Projektleitung. Doch wie sind IT-Projekte eigent- lich organisiert? Welche Methoden gibt es? Und welche Fähigkeiten sollte ein Projektleiter mitbringen, damit die gewünschten Ziele auch tatsächlich erreicht werden? Von Christoph Berger 22 Laut einer Forrester-Studie aus dem vergangenen Jahr liegen nur 40 Prozent aller internen IT-Projekte terminlich und inhaltlich im Plan. Die Gründe dafür sind vielfältig: Überlastung der Beteiligten durch zu viele parallel laufende Projekte, zu unklare Vorgaben oder zu wenig Fachkräfte. Als Hauptproblem nennen über 55 Prozent der Befragten jedoch die sich ständig ändernden Anforderungen der Fachabteilungen an die IT. Vor dem Hintergrund dieser schlechten Quote wundert es nicht, dass sich die Unternehmen IT-Berater und -Dienstleister ins Haus holen, die auf Projektarbeit spezialisiert sind. Was solch ein Projektexperte mitbringen muss, weiß Dr. Martin Rhein, Leiter des Bereichs Projektmanagement beim IT-Beratungsunternehmen CGI in Sulzbach im Taunus. Er und seine Kollegen erhalten eine Vielzahl von Beratermandaten für Projektleitungen. Als Anforderung an die Berater steht die Projektleitung zwar im Vordergrund, doch sie alleine reicht als Kompetenz nicht aus. Rhein sagt: „Projektleiter müssen mit den Prozessen und Systemen der Industrie vertraut sein: Für ein Projekt aus dem Bereich Information and Communication Technology (ICT) zum Beispiel sollten sie Wissen über die Netzwerktechnologie und die dabei verwendeten Komponenten haben.“ Denn erkennt der Projektleiter die bestehenden Abhängigkeiten der Prozesse und Systeme zueinander in den jeweiligen Branchen nicht, kann er keine Entscheidungen und Prioritäten setzen. Dann könne es passieren, dass Interessen und Einflüsse der beteiligten Abteilungen das Projekt in eine ungünstige Richtung lenken. „Das Team muss dem Projektleiter das notwendige Vertrauen entgegenbringen. Ohne ein Mindestmaß an Fachlichkeit ist das Vertrauen nur schwer zu erlangen“, weiß der Experte. Allerdings muss der Projektverantwortliche selbst auch seinen Teammitgliedern vertrauen. Laut Rhein kann ein guter Projektleiter Menschen motivieren, gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten. Er führt durch Zielvereinbarungen und nicht durch die Vergabe von Aufgaben und Befehlen – ausreichend Freiraum für eigene Entscheidungen der Mitarbeiter sei wichtig, so Martin Rhein. Trotz gewisser Freiheiten für seine Teammitglieder ist der Leiter dafür verantwortlich, das Projekt so zu steuern, dass die im Auftrag definierten Ziele erreicht werden. Er muss das Projekt entsprechend planen und aufsetzen, den Fortschritt überwachen und das Projekt geordnet beenden. „Hierzu muss er den Stand kennen, alle Beteiligten zeitnah über den Stand des Projektes informieren, Risiken identi- Foto: Fotolia/brodehl fizieren, Probleme nachverfolgen, für Lösungen sorgen und auf sich ändernde Anforderungen reagieren“, erklärt Rhein. Zudem hat der Projektleiter eine weitere, ganz wesentliche Aufgabe: „Er ist ein ‚Enabler of Change‘. Mit jedem Projekt wird etwas verändert: Prozesse, Systeme, Verantwortlichkeiten, Organisationsstrukturen. Die Einmaligkeit eines Projektes führt immer wieder zu viel Neuem.“ Und da Neues oft zu Unbehagen oder sogar Ablehnung bei einzelnen davon Betroffenen führe, sei es die Aufgabe des Leiters, unterschiedliche Interessen und Widerstände zu erkennen und Überzeugungsarbeit zu leisten. Die Methoden beziehungsweise die Form der Durchführung reichen von dem klassischen als „Wasserfall“ bezeichnetem Vorgehen bis zu agilen Vorgehensmodellen. Bei Ersteren werden in aufeinanderfolgenden Phasen erst alle Anforderungen im Detail geklärt. Dann erfolgt das Design, das der späteren Umsetzung klare Regeln auferlegt. Nach der Umsetzung erfolgt die Qualitätssicherung, Abnahme und Produktivsetzung. „Bei einer agilen Vorgehensweise hingegen erfolgt die Umsetzung der geschäftlichen Anforderungen in kleinen Problemlösungsschritten, Iterationen genannt. So kann flexibel auf sich ändernde geschäftliche Anforderungen und Prio- ritäten reagiert werden“, erklärt Rhein. Zu jeder Iteration liegt dabei eine funktions- und einsatzfähige Software vor, die begutachtet und weiterentwickelt werden kann. Gerade in sich schnell ändernden Geschäftsfeldern, zum Beispiel im E-Commerce, hätten sich agile Vorgehensweisen, zum Beispiel Scrum, durchgesetzt. „Der grundsätzliche Unterschied liegt im Detailierungsgrad der Anforderungen zum Projektstart und dem Grad, zu dem der Auftraggeber während des Projektes eingebunden wird“, sagt Rhein. Um im Plan zu bleiben, muss der Projektleiter regelmäßige Statusberichte über den Verlauf des von ihm verantworteten IT-Projekts einholen. Dazu gehören auch eine Überprüfung des Fertigstellungsgrads und der Qualität. Achtet er zudem noch auf die Stimmung in seinem Team, sollte einem erfolgreichen Abschluss nichts mehr im Wege stehen. Martin Rhein sagt: „Die Stimmung im Team ist ein sehr guter Indikator dafür, wo man gerade im Projekt steht.“ Buchtipps Ernst Tiemeyer: Handbuch IT-Projektmanagement: Vorgehensmodelle, Managementinstrumente, Good Practices. Hanser 2014. ISBN 978-3446440746. 49,99 Euro Henning Wolf: Die Kraft von Scrum: Inspiration zur revolutionären Projektmanagementmethode. dpunkt. 2014. ISBN 978-3864901645. 19,90 Euro 23 Special Projektmanagement IT-Projekte können mit unterschiedlichsten Methoden umgesetzt werden. Seit einigen Jahren ist immer häufiger von agilen IT-Projekten die Rede. In ihnen spielt die Hierarchie der Mitarbei- ter keine Rolle mehr. Damit unter- scheiden sie sich von Projektstruk- turen, die auf das Delegieren und Überwachen erledigter Aufgaben mit Projekt- und Teamleitern setzen. In agilen Projekten über- nimmt das Team in seiner Gesamt- heit die Projektverantwortung. Doch um in einer solcher Struktur erfolgreich zu arbeiten, braucht es eine Grundvoraussetzung: Man muss den Begriff „agil“ richtig ver- stehen. Von Christoph Berger 24 Immer beweglich sein 2001 veröffentlichten 17 Softwareentwickler, Berater und Coaches das „Manifest für agile Softwareentwicklung“. Ihr Ziel war es, bessere Wege zur Entwicklung von Software zu erschließen – unter Berücksichtigung für sie wichtiger Werte: So sind den Unterzeichnern des Manifests Individuen und Interaktionen wichtiger als Prozesse und Werkzeuge; eine funktionierende Software ist relevanter als eine umfassende Dokumentation; Zusammenarbeit mit den Kunden bedeutet mehr als Vertragsverhandlungen, und Reagieren auf Veränderungen ist wichtiger als das Befolgen eines Plans. Darauf aufbauend formulierten sie zwölf Prinzipien. Das erste lautet: „Unsere höchste Priorität ist es, den Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung wertvoller Software zufriedenzustellen.“ Auch Stefan Roock, Geschäftsführer des auf agile Methoden spezialisierten Beraterunternehmens IT-Agile aus Hamburg, sieht im Erreichen von Kundenzufriedenheit einen wesentlichen Vorteil von agilen Projekten. Denn dabei wird der Kunde von Beginn an in die Entwicklung einbezogen. „Er bekommt jederzeit eine funktionsfähige und einsetzbare Softwareversion zur Verfügung gestellt“, erklärt Roock. Bei nichtagilen Methoden sei das nicht der Fall, da würde dem Kunden erst am Ende des Projekts das Ergebnis präsentiert. Passt dann etwas nicht, müsse in der Regel umfangreich nachgearbeitet werden. Doch in der heute sich schnell ändernden und komplexen Welt sei Flexibilität enorm wichtig, um reaktionsfähig und somit auch wettbewerbsfähig zu bleiben. Roock sagt weiter: „Durch das agile Vorgehen werden außerdem die Entwicklungsprozesse verschlankt, Risiken schneller sichtbar gemacht und der gesamte Entstehungszyklus der Software verkürzt.“ Die Folge: Kosteneinsparungen und weniger Bürokratie. Ein weiterer Unterschied zu nichtagilen Projektmethoden ist der Stellenwert des Teams. Das erledigt und definiert seine Aufgaben selbstständig – es gibt keinen Projektleiter, lediglich einen Moderator. „Das setzt Vertrauen von der Geschäftsführung in die Mitarbeiter voraus, ist ein Zeichen von Respekt und macht sie moti- Foto: Fotolia/gustavofrazao karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Foto: Fotolia/photology1971 vierter und zufriedener“, weiß Roock. Allerdings sei Teamfähigkeit bei allen Beteiligten dafür eine Grundvoraussetzung, so der IT-Experte: „Der Status des Einzelnen im Unternehmen definiert sich nicht mehr über die Hierarchie.“ Und schon alleine wegen dieses Wechsels im Denken und Leben von Unternehmensstrukturen sei mit der Einführung von agilen Methoden auch die Einführung einer neuen Unternehmenskultur verbunden. Da wundert es auch nicht mehr, dass eine Kollegin von Roock mal auf die Frage ‚Was machen Sie eigentlich?‘ antwortete: „Ich bin Expertin für artgerechte Arbeit.“ Mit agilen Methoden unterstützt sie Unternehmen nicht nur bei der Umsetzung von Projekten, sondern fördert damit gleichzeitig auch noch mitarbeiterfreundliche Unternehmensstrukturen. Das Manifest Weitere Informationen zum „Manifest für Agile Software entwicklung“ und den damit verbundenen Prinzipien gibt es unter: www.agilemanifesto.org AAAussicht. Jobs mit Anspruch. Atmosphäre. Aussicht. adesso hat ihnen einiges zu bieten: einen Job mit Perspektive, ein arbeitsklima, das verbindet und technologische kompetenz, die maßstäbe setzt. Wir sind einer der führenden it-Dienstleister im deutschsprachigen raum und haben die mission, kerngeschäftsprozesse durch den einsatz moderner it zu optimieren. Verstärken Sie unser engagiertes team – spannende aufgaben sowie individuelle entwicklungsmöglichkeiten warten auf Sie in den Bereichen > Java- und Microsoft-Entwicklung > IT-Consulting lernen Sie uns und ihren neuen arbeitsplatz kennen. Besuchen Sie uns auf unserem karriereportal oder sprechen Sie uns direkt an: adesso ag // olivia Slotta // t +49 231 930-8998 // jobs@adesso.de www.aaajobs.de DortmunD // Berlin // FrankFurt // HamBurg // Jena // köln // müncHen // StralSunD // Stuttgart // iStanBul // Wien // ZüricH Foto: Fotolia/Gina Sanders karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Einsteigen Schon in der Schulzeit war für mich klar, dass mein beruflicher Weg in die IT-Branche führen würde. Damals tüftelte ich bereits mit großer Leidenschaft zu Hause an unserem Heimnetzwerk. Mit einer Ausbildung zum Fachinformatiker und meinem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Technik Stuttgart machte ich schließlich mein Hobby zum Beruf. Durch verschiedene Praktika und meine Tätigkeit als Werkstudent konnte ich schon früh praktische Erfahrungen im Bereich Wirtschaftsinformatik sammeln. Ich denke, nur so erfährt man, ob der angestrebte Beruf wirklich zu einem passt. Dabei wurde ich durch Zufall auf Capgemini aufmerksam. Das Unternehmen, bei dem ich damals als Werkstudent tätig war, verlor eine Angebotsausschreibung. Wie ich später erfuhr, hatte mein heutiger Arbeitgeber das Rennen gemacht. Das weckte mein Interesse: Ich informierte mich und fand heraus, dass Capgemini ein international aufgestelltes Unternehmen mit herausfordernden Projekten zu sein schien. Also bewarb ich mich. Die Einladung zum Gespräch folgte prompt. Dabei stellte sich schnell heraus, dass meine vorausgegangenen Recherchen zum Unternehmen letztlich relativ unbedeutend waren – auch wenn ich es immer wieder so machen würde. Meine Gesprächspartner, ein Projektmanager und ein Analyst, waren allerdings weniger an einer Wissensabfrage interessiert. Sie 26 wollten mich vielmehr besser kennenlernen. Relativ schnell ging es im Vorstellungsgespräch daher um meine Abschlussarbeit, die ich damals gerade schrieb. Für mich war das eine tolle Gelegenheit, mit zwei Profis über mein Thema – einer Studie zur Nutzung und zum Nutzen von Enterprise Architecture Management und der dort eingesetzten Tools – zu fachsimpeln und wertvolles Feedback zu bekommen. Danach ging es dann ganz schnell: Schon am nächsten Tag bekam ich die telefonische Zusage, und bereits einen Tag später lag der Vertrag in meinem Briefkasten. Wegen des unkomplizierten Bewerbungsprozesses, vor allem aber wegen des so angenehmen ersten Kennenlernens, entschied ich mich für das Beratungsunternehmen. Das Einsteigerprogramm FastTrack hilft mir seit meinem Start nun, mein Wissen und meine Fähigkeiten auszubauen – etwa durch spezielle Trainings. Besonders wichtig ist für mich auch mein Mentor. Er steht mir bei allen Fragen zur Seite und erleichtert mir so den Karrierestart. Derzeit kümmere ich mich um die Angebotserstellung im Bereich Automotive. Genauer gesagt: Es geht um IT-Anwendungen zur Online-Konfiguration von Fahrzeugen. Mit einer solchen Software können Kunden ihr Fahrzeug den eigenen Wünschen entsprechend ausstatten und schließlich bestellen. Die hinter den Anwendungen stehende Technologie ist genau mein Expertengebiet. Martin Schlaffer Profildaten Name: Martin Schlaffer Geburtsjahr: 1984 : Bachelor of Hochschulabschluss als ormatik Science in Wirtschaftsinf Hierarche Warum Capgemini? fla ernationale chien, Innovationen, int Team, gute Projekte, Atmosphäre im Entwicklungschancen Engineer Bewerbung als: Software atei per Bewerbungsweg: PDF-D E-Mail ungsgeWann war das Vorstell spräch? November 2013 n? März 2014 Wann war Arbeitsbegin Netzwerke: ja nein ✗ ✗ ✗ ✗ Google Plus Xing Facebook Twitter Foto: Capgemini/Sabine Jakobs Mein Bewerbungsgespräch bei: Capgemini Deine Jobsuche: ungeahnte Möglichkeiten Bei uns dreht sich alles um deine berufliche Zukunft: Profitiere von unserem praktischen Online-Karriere-Portal! Triff auf unseren Karriere-Events viele attraktive Arbeitgeber! Informiere dich über interessante Stellenangebote! Hole dir nützliche Bewerbungstipps von Experten! Infos und Bewerbungsservice unter: www.iqb.de Join us on Facebook: /iqb.de Foto: Fotolia/yanlev karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Einsteigen Der Reiz komplexer IT-Systeme Kopf: Milad Emami, 27 Jahre, Softwareentwickler bei der Milad Emami sucht die Herausfor- derung. Das Tüfteln an großen und komplexen IT-System übt auf ihn einen ganz besonderen Reiz aus. Bei einem großen Versicherungs unternehmen mit Sitz in Hessen hat er all das gefunden. Foto: R+V R+V Allgemeine Versicherung Nach dem Abschluss meines Studiums im Fach Ingenieurinformatik an der Fachhochschule Frankfurt stieg ich 2011 beim Versicherungsunternehmen R+V in Wiesbaden als Trainee ein. Ein dort schon arbeitender Bekannter hatte mich zwar empfohlen, trotzdem musste ich den üblichen Bewerbungsprozess durchlaufen. Ich bewarb mich über das Karriereportal des Unternehmens im Internet, führte Vorstellungsgespräche und nahm an einem Assessment Center teil. Dieser Weg ist für alle, die eine Traineestelle anstreben, obligatorisch. Bei sämtlichen Kontakten sagten mir die vorgestellten Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur zu. Außerdem reizten mich die Aufgaben, mit denen ich zu tun haben würde – dabei spielte es auch keine Rolle, dass ich bis dahin kaum Kontakt zu Unternehmen der Finanzwirtschaft hatte. Nachdem ich die einzelnen Schritte der Bewerbung erfolgreich bewältigt hatte, startete ich im Bereich Softwareentwicklung der IT-Abteilung. Insgesamt sind bei uns im IT-Bereich über 800 Mitarbeiter beschäftigt. Als Trainee arbeitete ich das erste Jahr jedoch nur 80 Prozent mit. Die restliche Zeit verbrachte ich in anderen Unternehmensbereichen. So gewann ich Einblicke in diverse Bereiche, mit denen wir zusammenarbeiten: zum Beispiel die Lebensversicherung, die Kranken- und die Kreditversicherung. Ich konnte mir einen Überblick über Strukturen und Aufgaben der vielen unterschiedlichen Bereiche, zum Beispiel auch dem Vertrieb, verschaffen und Kontakte zu Mitarbeitern knüpfen, mit denen ich bei meiner Arbeit als ITEntwickler noch heute zu tun habe. Software ist unternehmensrelevant Nach einem Jahr, also 2012, arbeitete ich dann voll im IT-Entwicklerbereich mit. Nun bin ich mit meinem Team vor allem für eine Anwendung zuständig, die die 28 Foto: Fotolia/Artur Marciniec Vertriebsabteilungen unterstützt, ein Maklerportal. Sowohl der Innen- als auch der Außendienst sind auf diese Software angewiesen, die online und offline genutzt werden kann. Über das Portal können sie beispielsweise auf Verträge zugreifen und diese aktualisieren. Oder sie können sich Produkte gemäß den Kundenwünschen anzeigen lassen und diese vergleichen. Technisch handelt es sich um eine auf der Programmiersprache Java basierende Client-Anwendung. Wir entwickeln diese Software weiter, programmieren immer wieder neue Tools und sind für die Fehlerbehebungen zuständig. Dabei arbeiten wir nach dem agilen Prinzip (Anm. der Red.: siehe auch Seite 24). So haben wir immer eine funktionierende Version und bleiben beweglich, um auf neue Heraus- und Anforderungen schnell reagieren zu können. „Mich reizten die Aufgaben, mit denen ich zu tun haben würde – dabei spielte es auch keine Rolle, dass ich bis dahin kaum Kontakt zu Unternehmen der Finanzwirtschaft hatte.“ Vor allem die Größe und Komplexität dieses Projekts begeisterten mich von Beginn an – ebenso, dass wir sowohl für das Back- als auch für das Frontend zuständig sind. Die Punkte Funktionalität, Stabilität und Sicherheit spielen bei dieser Art von System natürlich auch ganz entscheidende Rollen. Und da die unterschiedlichsten Bereiche mit dem Tool arbeiten, beispielsweise der Kfz- und der Krankenversicherungsbereich, ist es zudem sehr vielseitig. Wir stehen deswegen auch im ständigen Austausch mit den Fachabteilungen. Und inzwischen habe ich mir auch schon einiges Versicherungswissen angeeignet. Noch während meiner Traineezeit erhielt ich als Vorbereitung übrigens gezielte Schulungen zu Java und zur Benutzeroberfläche Unity. Doch nicht nur auf mein Fachwissen wurde Wert gelegt, sondern auch auf die Weiterentwicklung meiner Soft Skills. Ich besuchte Kurse zu den Themen Rhetorik, Zeit- und Konfliktmanagement sowie Gesprächsführung. Ständige Weiterbildung Auch derzeit werde ich gezielt auf weitere und verantwortungsvollere Aufgaben vorbereitet. Mein nächstes Ziel ist es, „Anwendungsdesigner Chefentwickler“ zu werden. Ich kann dann noch komplexere Aufgaben innerhalb des Teams übernehmen, bin vermehrt für den Überblick über Einzelprojekte zuständig und habe weitergehende Verantwortung für eine Applikation und all ihre Schnittstellen. Diese Weiterbildung läuft parallel zum Job. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich mich aber auch in andere Richtungen entwickeln können. Im IT-Bereich der R+V werden die unterschiedlichsten Laufbahnmodelle angeboten: beispielsweise die Schwerpunkte Projektmanagement oder IT-Architektur. Foto: R+V Doch für mich ist der Aufbau weiterer Kompetenzen im IT-Entwicklerbereich der nächste logische Schritt. Er ist für mich der reizvollste und macht viel Spaß. Foto: Fotolia/seen karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Name: Sascha Kastens Position: Softwareentwickler Foto: GATC Stadt: Konstanz Einsteigen Foto: GATC Jung und erfolgreich bei: GATC Biotech Jahre Alter: 33 ) achelor matik (B r fo in io :B Bingen, Studium chschule o h h rsität c a F er Unive an der d n a e c of Scien Master rg Hambu 012 ssjahr: 2 Abschlu Fahrrad ospiele, e id V : n e Interess Kochen , n fahre onalmit Pers n io it s o im rungsp rtation Ziel: Füh nd Disse u g n u ort verantw hmen e Untern Von Christoph Berger 30 Die reine Informatik war Sascha Kastens zu theoretisch. Daher entschied sich der heute 33-Jährige nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann für ein Bioinformatikstudium. Nach dem Bachelorabschluss folgte ein Master und anschließend die Jobsuche. Während dieser stieß er bei einer Internetrecherche auf die Firma GATC Biotech. Das Unternehmen aus Konstanz war auf der Suche nach einem Bioinformatiker mit Schwerpunkt Genominformatik. Diese Spezialisierung hatte Kastens im Studium gewählt. Die Stellenbeschreibung passte also gut, und er bewarb sich. Sechs Wochen nach Ausfüllen des Online-Formulars auf der Webseite unterschrieb er seinen Arbeitsvertrag. Das war im Juni 2012. Trotz des anderthalbstündigen Vorstellungsgesprächs mit dem Chef der Bioinformatikabteilung sagt er rückblickend: „Alles war sehr unkompliziert. Das Aufwendigste war die Reise von Hamburg nach Konstanz.“ Kastens startete voller Tatendrang. Bereits nach der dreiwöchigen Einarbeitungsphase bat er seinen Chef um größere und verantwortungsvollere Aufgaben. Der betraute ihn mit einem eigenen Projekt. Er sollte testen, ob und wie die für biomedizinische Forschung entwickelte Software Galaxy genutzt werden kann. Bei Galaxy handelt es sich um eine webbasierte Open-Source-Software auf Linux-Basis, über die sich große Datenmengen analysieren lassen. Diese Analyse liefert den Biologen zwar schnell brauchbare Ergebnisse, die Anwendung der Software ist allerdings kompliziert. Nach ausführlichen Tests kam Kastens zu dem Schluss, dass die Software seinen Kollegen helfen kann. Also setzte er sich daran, ein Interface zu finden, mit dem auch Biologen komfortabel arbeiten können. Er simulierte Testszenarien, implementierte die Software und passte sie den Bedürfnissen der GATC Biotech an. Die Naturwissenschaftler des Unternehmens sollten die Software möglichst intuitiv bedienen können. Außerdem musste Galaxy in die bereits existierenden Systeme integriert werden. Die Umsetzung bis zum ersten Release dauerte etwa sechs Monate. „Biologisches Grundwissen kann für die Aufgabe hilfreich sein. Prinzipiell ist es aber für die Analyse von Daten keine Grundvoraussetzung“, erklärt Kastens. Kommunikationsfähigkeiten sind da schon eher gefragt. Kastens arbeitete bei der Anpassung der Software mit den Projektleitern aus den Fachabteilungen zusammen. Auch mit seinem Chef besprach er sich in regelmäßigen Abständen. Als weitere Voraussetzungen für seine Arbeit nennt er analytische Fähigkeiten, Entscheidungsfreude – „man muss auch selbst ausprobieren und nicht jede Kleinigkeit mit dem Chef besprechen“ – und eine selbstständige Arbeitsweise. Vor allem schätzt er die ständige Abwechslung durch interessante Aufgaben. Alltagstrott spürte er noch keinen Tag. Und jetzt hat er außerdem noch die Möglichkeit erhalten, seine Promotion berufsbegleitend zu schreiben. Eine perfekte Kombination von Job und Weiterqualifizierung. eine Marke von MSW & Partner Können Sie IT? ionen ormat nter: f n I r h me ng u werbu und Be -venture.de career Top-Unternehmen treffen Top-Kandidaten Exklusive Recruiting-Veranstaltung mit Einzelinterviews information technology 19. März 2015 Frankfurt Bewerbungsschluss: 23.02.2015 in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Informatik (GI) Auszug unserer Referenzen: facebook.com/CareerVenture google.com/+Career-VentureDe twitter.com/CareerVenture career-venture.de Foto: SXC karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Aufsteigen Aufgestiegen zum Systemintegrationsverantwortlichen Ein Erfahrungsbericht von Jan Kellmer, 39 Jahre Studium der Informatik, der Betriebswirtschaft sowie eines Bachelor und eines Master of Business Administration eingestiegen im Oktober 2007 bei Brunel als Softwareentwickler in der Niederlassung Bremen aufgestiegen 2010 zum Verantwortlichen für die Systemintegration sowie für die Einführung eines neuen Software- entwicklungsprozesses für die Niederlassung Bremerhaven 32 Mein Wechsel zu Brunel vor sieben Jahren hatte einen ganz einfachen Grund: Mir wurde versprochen, dass ich mich nicht langweilen würde. Und dieses Versprechen wurde bis heute gehalten. Zuvor hatte ich nach meinem Informatikstudium kurz als Softwareentwickler im Marine-/Defence-Sektor gearbeitet. Dann machte ich meinen ersten Karrieresprung: Sechs Jahre lang war ich als Senior-Softwareentwickler in den Bereichen Computational Fluid Dynamics (CFD), also numerischer Strömungsmechanik, sowie Finite-Elemente-Methode (FEM) – das ist ein numerisches Verfahren zur Lösung von partiellen Differen tialgleichungen – für Auftragsberechnungen und Optimierungen tätig. Konkret habe ich Strukturoptimierungen in der Automotive- sowie AerospaceIndustrie begleitet. In dieser Zeit merkte ich, dass ich während meines Studiums zwar wichtiges IT-Fachwissen erworben hatte, die betriebswirtschaftlichen Grundlagen dabei jedoch zu knapp abgehandelt worden waren. Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA). Das Studium hat mir von Beginn an Spaß gemacht, aber ich gebe zu: Es waren ziemlich harte drei Jahre. Zwei bis drei Abende in der Woche hatte ich Vorlesungen bis jeweils 21:15 Uhr, hinzu kamen Lernphasen an den Wochenenden und im Urlaub. Viel Freizeit blieb da nicht. Doch diese Fortbildung brachte den gewünschten Effekt: Ich betrachte meine Projekte seither aus einem ganz anderen Blickwinkel und konnte zudem neue Aufgaben übernehmen. Verzicht auf Freizeit Ich wollte mich jedoch beispielsweise in Meetings mehr einbringen, um Projekte gezielter vorantreiben zu können. Also entschied ich mich 2004 für ein dreijähriges berufsbegleitendes Studium der Betriebswirtschaft an der Deutschen Meine Vorgesetzten fanden meine Initiative sehr lobenswert und reagierten mit voller Unterstützung – obwohl sie zunächst etwas verblüfft waren, dass ich mir erneut neben meiner Arbeit als Informatiker viele Stunden am Schreibtisch zumuten wollte. Doch zum einen 2007 wechselte ich dann zur BrunelNiederlassung nach Bremen. Dort war ich als Softwareentwickler im EnergySektor tätig. Von Beginn an zeigte sich auch dabei, dass mein Blick über den fachlichen Tellerrand sehr hilfreich war. So entschied ich mich, mit dem Bachelor of Business Administration direkt noch ein weiteres berufsbegleitendes Studium draufzusatteln, wieder an der VWA. Dieses Mal dauerte es nur ein Jahr – und ich weihte meinen Arbeitgeber ein. Jan Kellmer, 39 Jahre, Foto: Brunel absolvierte vier Studiengänge – seine Kenntnisse aus einem Informatikstudium erweiterte er mit weitreichendem Wissen aus der Betriebswirtschaft. 2010 stieg er zum Verantwortlichen für die Systemintegration sowie für die Einführung eines neuen Softwareentwicklungsprozesses für die Niederlassung Bremerhaven auf. „Ich bin in einem Bereich tätig, der sich technologisch sehr schnell wandelt. Die Unternehmen, für die ich arbeite, erwarten jedoch Kontinuität sowie wirtschaftlich nachhaltige Lösungen.“ Verantwortungsvolle Projekte Nach Abschluss des Bachelors überlegte ich, gleich den Master anzuschließen. Doch ich zögerte, weil ich nicht sofort einen Studiengang mit ansprechendem Curriculum fand. Zudem waren die vielen Wochenenden und Abende über den Lernunterlagen eine Bewährungsprobe für mein Privatleben gewesen. Und ausreichend Arbeit hatte ich sowieso. 2010 hatte ich für einen unserer Kunden die Integrationsverantwortung sowie die Verantwortung für die Einführung eines neuen Softwareentwicklungsprozesses übernommen. Das sind Aufgaben, die gerade zu Beginn manche Überstunde und viel Energie kosteten. Doch eines Tages war der Zeitpunkt gekommen. Ich sorgte nun schon seit fünf Jahren dafür, dass die Software unseres Kunden on time mit der korrekten Funktionalität und der gewünschten Qualität ausgeliefert wurde. Daneben unterstützte ich mittlerweile auch den Vertrieb bei der Auslegung von Telekommunikationssystemen. Diese Zusammenarbeit über die Abteilungsgrenzen hinweg bewog mich 2011 dazu, ein vorerst letztes zusätzliches Studium zu absolvieren: Master of Business Administration an der Fachhochschule für Oekonomie und Managament (FOM). Diese erneute theoretische betriebswirtschaftliche Ergänzung passte perfekt zu meinem Aufgabenfeld. Auch hier fanden die Vorlesungen und Treffen der Lerngruppen an den Wochenenden statt, wobei mir gerade der persönliche Austausch unter den Studenten sehr wichtig war: Wir konnten Recherchen aufteilen, Fragen besprechen und uns nicht zuletzt auch gegenseitig motivieren. Denn natürlich gibt es immer wieder Phasen, in denen mir etwas die Lust fehlte. Trotzdem: Ich würde es immer wieder so machen, um meine Karriere durch Aufbaustudiengänge vielfältiger zu gestalten. Foto: Fotolia/Raimundas fand dieses Studium vornehmlich an den Wochenenden statt, und zum anderen war es für mein berufliches Fortkommen wichtig, die Wissenschaft hinter der BWL zu kennen und entsprechende Analysen vornehmen zu können. Ich bin schließlich in einem Bereich tätig, der sich technologisch sehr schnell wandelt. Die Unternehmen, für die ich arbeite, erwarten jedoch Kontinuität sowie wirtschaftlich nachhaltige Lösungen. Diese kann ich nur anbieten, wenn ich auch betriebswirtschaftlich denke sowie die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtige. 33 karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Foto: Privat Interview Frauen in Führung Prof. Dr. Verena Wolf: Man braucht einen Hybrid“ Die von Prof. Dr. Verena Wolf entwickelten Methoden lassen sich auf viele Bereiche anwenden. Für ihre Anwendun- gen im Bereich der Biologie wurde sie ausgezeichnet. Was sie zur Forschung motivierte, welche Vorteile Simulationen und Modelle haben und was sie sich von Absolventen wünscht, erklärt die Informatik professorin im Interview. Die Fragen stellte Christoph Berger 34 Frau Wolf, wie fühlte es sich an, zu den „Innovatoren unter 35“ zu gehören? Ich freute mich sehr über den Preis. Ich bekam ihn, als ich gerade die Babypause hinter mir hatte und sehr viel für meine Lehrveranstaltungen getan habe. Zeit für Forschungen blieb da nicht mehr viel. Der Preis motivierte mich, wieder mehr zu forschen. Er zeigte mir: Jetzt muss ich weitermachen. Sie haben eine Methode entwickelt, mit der sich Vorgänge in Zellen berechnen und später simulieren lassen. Hatten Sie eine Ahnung davon, dass Sie an etwas so Bahnbrechendem arbeiten? Mir war klar, dass alles bisher Gemachte irgendwie nicht richtig war. Ich war davon überzeugt, dass sich große Systeme nur mit meiner Idee eines hybriden Ansatzes berechnen lassen. Und biologische Systeme sind immer komplex und groß. Es gab einen sehr effizienten Ansatz, der die Systeme aber nicht genau genug beschreibt. Der stochastische Ansatz war im Gegensatz dazu viel zu detailliert. Daher war für mich klar, man braucht einen hybriden Ansatz, der für grosse Systeme skaliert wird und nur an manchen Stellen eine detaillierte Beschreibung benutzt. Was ist der Vorteil von Ihren Modellen und Simulationen? Ich weiß natürlich, wie die Messverfahren funktionieren, aber die Experimente machen am Ende doch die Biologen. Mit unseren Simulationen versuchen wir, das Bestmögliche aus ihren Mess ergebnissen herauszuholen. Ohne uns hätten sie zwar ihre Ergebnisse, könnten diese aber nicht so gut interpretieren. Mit dem Computer erstellen wir Modelle, um Hypothesen zu überprüfen. Die Messergebnisse verwendet man, um das Modell anzupassen. Mit einem guten Modell kann man dann vieles machen: Man kann hypothetische Fragestellungen beantworten, indem man das Modell beispielsweise mit anderen Parametern laufen lässt. Im Labor müsste man dafür neue Foto: Iris Maurer Neues Hörsaalgebäude der Informatik an der Universität des Saarlands Wie kamen Sie überhaupt zur Informatik? Ich hatte einen sehr guten Informatiklehrer in der Schule, der uns viele Tüftelaufgaben lösen ließ. Das gab uns Einblicke in die spannenden Theorien der Informatik. Das machte mir so viel Spaß, dass ich das Studium einfach probiert habe. Ich hatte zwar Bedenken, ob ich das Programmieren hinbekommen würde, dann fiel es mir aber sehr leicht. Das Programmieren habe ich nebenbei gelernt. War es hilfreich, dass Sie bei einer der wenigen Informatikprofessorinnen studierten? Nein, auch männliche Professoren fördern einen, wenn man gut ist. Allerdings war ich damals sehr unsicher. Die Professorin war eine sehr herzliche und nette Person. Und sie war im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen jünger. Zu ihr traute ich mich immer zu gehen, um beispielsweise über die Diplomarbeit zu reden. Wie haben Sie sich auf Ihrem weiteren Weg in dem ansonsten von Männern dominierten Bereich durchgesetzt? Ich wurde während meiner Promotion selbstbewusster. Auf Vorträgen und Konferenzen stellte ich oft sehr kritische Fragen – ich kannte mich mit den Thematiken ja sehr gut aus. So wurden die Leute auf mich aufmerksam und sagten: Mensch, die hat gute Ideen und kann was. So wurde ich in der Forschungsgemeinschaft bekannt und bekam Einladungen zu Programmkomitees. Das half mir enorm. Was sind Ihre Tipps für die heutigen ITAbsolventinnen? Frauen müssen sich viel mehr zutrauen. Sie können oft viel mehr, als sie denken. Ich selbst habe mir auch oft zu wenig zugetraut und gedacht, das schaffe oder kann ich nicht. Und am Ende war es ganz leicht. Männliche Studenten sind hingegen oft sehr von sich selbst überzeugt. Manchmal steckt bei ihnen aber viel weniger dahinter. Und welchen Rat haben Sie für alle Absolventen der Informatik? Es geht immer darum, sich viel Wissen anzueignen und viel zu lesen. Nur das Nötigste zu machen, reicht nicht aus. Ich treffe wenig junge Menschen, die sehr viele Bücher lesen, die sehr viel Wissen konsumieren. Mir fehlt bei vielen der Blick über das Nötige hinaus. Denn die Probleme sind sich oft ähnlich. Man kann viele neue Dinge entwickeln, indem man Lösungsstrategien aus verschiedenen Bereichen zusammenfügt. Zur Person Verena Wolf, geboren 1979, studierte in Bonn Informatik mit Nebenfach Mathematik auf Diplom. Ihre Promotion schrieb sie an der Universität Mannheim. Im Anschluss erhielt sie das Angebot, in einer Forschergruppe von Thomas Henzinger in der Schweiz zu arbeiten. Nach einem Jahr als Postdoc bewarb sich Verena Wolf 2009 erfolgreich auf die Stelle einer Nachwuchsgruppenleiterin am Exzellenzcluster der Universität des Saarlands. Drei Jahre später erhielt sie den Ruf zur Professorin. Wolf entwickelte einen Algorithmus, der es erlaubt, die Vorgänge in Zellen mit statistischen Methoden zu berechnen. Dadurch können diese Vorgänge erstmals simuliert werden. Für ihre Forschungen in dem Bereich wurde Verena Wolf 2013 mit dem Preis „Innovatoren unter 35“ ausgezeichnet. Foto: Privat Experimente machen. Im Labor kann man auch nicht nachvollziehen, wie es zu den Ergebnissen kommt. Mit dem Modell geht das. „Probleme sind sich oft ähnlich. Man kann viele neue Dinge entwickeln, indem man Lösungsstrategien aus verschiedenen Bereichen kombiniert.“ 35 karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Foto: Fotolia/Warakorn Projekt Warenwege digital managen Bei einer modernen Lagerver- waltung geht es längst nicht mehr nur um das Verwalten von Stellplät- zen und Informationen, die Men- schen in eine Maschine eintippen. Im digitalen und smarten Zeitalter steuert die Maschine selber das Lager und die Prozesse. Sie nimmt dem Menschen Entscheidungen ab. Von Christoph Berger 36 Auf dem letztjährigen Zukunftskongress Logistik wurde mehrfach herausgestellt, dass der Informationstechnologie in der Logistik eine immer größere Bedeutung zukommt. Sie ist nicht nur für das Lagermanagement, sondern beispielsweise auch für das Management von Distributionsnetzwerken enorm wichtig. Zudem hieß es auf dem Kongress, die Komplexität der Branche wachse „derzeit superexponentiell“. Das bedeutet, immer größere Datenmengen müssen beherrscht werden. Ohne IT ist das nicht möglich. Daten aus der gesamten Lieferkette müssen aufgenommen, kombiniert und ausgewertet werden. Schnelligkeit und Effizienz können entscheidende Wettbewerbsvorteile für die Unternehmen sein. Und natürlich spielen für die Wirtschaftlichkeit auch noch andere IT-Trends eine wichtige Rolle: zum Beispiel die Themen Mobilität und Cloud Computing. Auch die Zusammenarbeit über das Werksgelände hinaus wird für die Logistikbranche und die Unternehmen der Distribution und Beschaffung immer entscheidender, um auf dem Markt erfolgreich bestehen zu können. Ein Beispiel für den Einsatz von IT in der Logistik: Schnelldreher sind Artikel, die eine hohe Umschlagshäufigkeit aufweisen. Sie werden geliefert und nur kurz gelagert. Dann werden sie schon wieder weitertransportiert. Sie in der hinteren Ecke des Lagers zu positionieren, wäre daher nicht effizient. Der schnelle Zugang und eine flotte Verlademöglichkeit müssen für Schnelldreher gewährleistet sein. Wird für das Lagermanagement eine moderne Software genutzt, ein Warehouse-Management-System (WMS), dann gibt die Software den geeigneten Lagerplatz für jedes eintreffende Produkt an – und zwar direkt bei Einlieferung. Bei der Auslagerung wiederum kommen dann zum Beispiel Barcode-Scanner, RFIDTechnik (radio-frequency identification) sowie insbesondere bei Kleinteilen Pick-by-Voice oder Pick-by-Light zum Einsatz. In intelligenten Hochregallagern wird die Information sogar direkt an andere Maschinen weitergegeben, die für die Beförderung zuständig sind. Per Bus zu TOP-Arbeitgebern in der Region Erlangen Braunschweig Aachen Stuttgart Mannheim Münster 22. Oktober 2014 04. November 2014 06. November 2014 06. November 2014 13. November 2014 21. Januar 2015 Hier findest du uns auf Facebook: www.facebook.com/ndu.karriere Eine Veranstaltung der www.tema.de www.nachtderunternehmen.de karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Foto: Fotolia/Warakorn Foto: Fotolia/Warakorn Projekt Literatur Andreas Bauer, Holger Günzel: Data-Warehouse-Systeme: Architektur, Entwicklung, Anwendung. dpunkt. 2013. ISBN 978-3898647854, 49,90 Euro Aufbaustudiengänge An der TU Dortmund kann im Master studiengang Maschinenbau das Profil „IT in Produktion und Logistik“ gewählt werden. www.itpl.mb.tu-dortmund.de/cms/de/ studium/Masterprofil_IT_in_ Produktion_und_Logistik/index.html Die Leipzig Graduate School of Management bietet am „Heinz Nixdorf Chair of IT-based Logistics” zahlreiche Kurse an. www.hhl.de/en/faculty/it-basedlogistics/#2 An der Hochschule Wismar wird der „Master Digitale Logistik und Management“ angeboten. www.hs-wismar.de/was/studium/ fakultaet-fuer-wirtschaftswissenschaften/ studiengaenge/?tx_n21studiengaenge_ pi1[showUid]=35 38 Von überall kontrollierbare Prozesse „Ein modernes Warehouse-Management-System muss hochskalierbar und konfigurierbar sein. Auf dieser Basis können Unternehmen schnell auf sich ändernde Anforderungen und Prozesse reagieren“, erklärt Daniel Braß, Account Manager bei Infor, einem weltweit tätigen Anbieter von Geschäftssoftware. „Zudem sollten sämtliche Informationen jederzeit und überall auch auf Mobilgeräten abrufbar sein, um die Prozesse wie Warenein- und -auslagerungen jederzeit überwachen und steuern zu können.“ Zu den Kernfunktionen einer WMSSoftware gehört auch, dass sie notwendige Lagerbedingungen oder Haltbarkeitsdaten bei verderblicher Ware berücksichtigt. Das System kann sogar die Produktion entlasten, indem es beispielsweise Montageprozesse direkt im Lager steuert – etwa vor der Auslieferung die länderspezifische Ausstattung von Elektrogeräten mit der richtigen Stromversorgung. Ein weiteres wichtiges Thema: die Rückverfolgung von Produktbewegungen bis hin zu ihrem Ursprung gemäß EU-Verordnung 178/2002. Dank einer umfangreichen Dokumentation aller Prozesse ist so Revisionssicherheit gegeben. Web- und Datenbanktechnologien Die Informatiker bei Infor arbeiten mit der objektorientierten Programmiersprache Java. Für die Frontends kommt unter anderem HTML5 zum Einsatz. Das garantiert die komplette Webfähigkeit der Software sowie die Bedienbarkeit über sämtliche Endgeräte. „Selbstverständlich arbeiten wir mit zeitgemäßer Datenbanktechnik, zum Beispiel Microsoft SQL und Oracle“, erklärt Daniel Braß, der selbst Nachrichtentechnik studiert hat. Doch die Kenntnis von Programmiersprachen und tiefgehendes Technikwissen reichen für einen erfolgreichen Start längst nicht aus, will man mit und für die Logistikbranche IT-Systeme entwickeln. Neben ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten ist dafür vor allem Prozessdenken Grundvoraussetzung. „Mitarbeiter müssen die Hintergründe und Prozesse verstehen, um schließlich komplexe Lösungen entwickeln zu können. Dafür braucht es die richtige Herangehensweise“, sagt Braß. Sein Unternehmen testet das Potenzial der Bewerber daher nicht nur in den Vorstellungsgesprächen. Hin und wieder müssen sie auch Testszenarien bearbeiten und präsentieren. „Da erkennt man sehr schnell, wer passt und wer nicht“, so Braß. konaktiva Dortmund Unternehmenskontaktmesse Studenten treffen Unternehmen 11. bis 13. November 2014 täglich von 9:30 bis 16:30 Uhr Messe Westfalenhallen Dortmund www.konaktiva.de karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Projekt Aus Big Data Knapp zwei Jahre ist Dr. Volker Stümpflens Unternehmen Clueda alt. Seine Firma, eine Ausgründung aus der Helmholtz-Gemeinschaft, entwickelt eine Software, die aus der Datenflut des Internets in Echtzeit businessrelevante Informationen filtert. Aus Big Data wird somit Smart Data. Volker Stümpflen beschreibt den bisherigen Weg bis heute mit vier Worten: Es war viel Arbeit. Von Christoph Berger 40 wird Smart Data Ein eigenes Unternehmen zu gründen, war für Volker Stümpflen nichts Besonderes. Schon seine Eltern und Großeltern hatten ihre eigenen Betriebe. Selbstständigkeit und Verantwortung zu übernehmen, war für ihn normal. Und doch verlief sein eigener Berufsweg erst einmal anders: Stümpflen studierte Chemie an der Universität Marburg und promovierte über organische Halbleiter. Es folgten eine Postdoc-Stelle an der TU Eindhoven sowie ein Traineeprogramm und eine mittlere Managementfunktion bei einem Telekommunikationsunternehmen. Im Jahr 2002 ging er zurück in den Wissenschaftsbetrieb, ans Helmholtz-Zentrum München. Schon damals interessierten ihn semantische Analyseansätze für Suchmaschinen, Suchergebnisse, die nicht nur eine eindeutige Relevanz für die gestellte Frage haben, sondern die auch miteinander verknüpft und präzise aufbereitet werden. Die Idee war geboren, die Familientradition doch noch gewahrt: Intelligente Daten sind das hinter Clueda steckende Geschäftsmodell von Volker Stümpflens Unternehmen, das er 2012 in München gründete. „Unser Vorteil war, dass wir in den Helmholtz-Enterprise-Fonds aufgenommen wurden“, erzählt Stümpflen. Das Start-up erhielt eine PreSeed-Finanzierung. Das bedeutet: Stümpflen konnte mit seinem Team einen P rototypen seiner Software entwickeln, bevor er sich tatsächlich auf dem Markt behaupten musste. So hatte er auch Zeit, sich einen Marktüberblick zu verschaffen, was sich als sehr positiv erwies. War die Software zu Beginn noch auf den biomedizinischen Bereich ausgerichtet, erkannte Stümpflen schnell ihr Potenzial für die Finanzmärkte. „In der Finanzbranche bewegen Nachrichten Märkte. Hierzu schnell brauchbare und valide Analysen zu bekommen, kann ein enormer Wettbewerbsvorteil sein“, erklärt er. Die Software bezieht ihre Daten dabei aus allen erdenklichen digitalen Quellen: Text-, Video- und Audiodaten gehören dazu, auch E-Mails werden in die Analyse einbezogen. Doch bevor es richtig losging, schrieb Stümpflen einen Businessplan. Sein Rat: „Den Businessplan sollte man auf jeden Fall selbst erstellen und nicht Bei seinem inzwischen auf 30 Mitarbeiter angewachsenen Team setzte Stümpflen von Beginn an auf einen Mix an jungen und erfahrenen Leuten: „Im Technologiesegment haben wir einen sehr großen Anteil an jungen Leuten. Für die Bereiche Marketing und Vertrieb hatten manche Kollegen bei ihrem Einstieg hingegen schon über 20 Jahre Berufserfahrung.“ Gerade von den erfahrenen Kollegen könne man sehr viel lernen und sich noch vieles abschauen, ist der Gründer, der auf Erfahrung baut, überzeugt. Statt Gründertreffen zu besuchen, an denen sich Unternehmen auf gleichem Entwicklungsstand austauschen, geht er demnach auch lieber zu Unternehmen, die schon einige Schritte weiter sind. „Ich will sehen, wie es die anderen gemacht haben. Das bringt mir und Foto: Fotolia/Trueffelpix Foto: Fotolia/James Thew delegieren – auch wenn die Verlockung groß sein sollte.“ Denn die Auseinandersetzung mit den Themen Finanzierung und Markteinführung des Produkts zähle zu den Hausaufgaben, die unbedingt selbst erledigt werden sollten. Überhaupt sieht Stümpflen es kritisch, Verantwortung an externe Dienstleister abgeben zu wollen. Gerade in der Startphase müsse man die Risiken selbst einschätzen können und im Griff haben – auch wenn die Einarbeitung in neue und fremde Themen enorm viel Aufwand bedeutet, der zur Arbeit am Produkt hinzukommt. Dazu gehören auch juristische Fragestellungen, zum Beispiel die der Firmierung. Bei Clueda entschied man sich für eine AG. Clueda mehr.“ Dabei stellt er immer wieder fest, wie offen andere Unternehmen sind, wie gern sie Gründer unterstützen und ihnen helfen. Derzeit interessiert ihn vor allem, wie andere Unternehmen ihre Expansion ins europäische Ausland und die USA gemeistert haben – die nächsten selbst gesteckten Ziele für seine Firma. Und vielleicht klappt dieser Schritt ja so gut wie der in Deutschland von der Pre-Seed-Phase in die eigentliche Gründung. Hier konnte Stümpflen von Beginn an die Baader-Bank vom eigenen Softwareprodukt überzeugen. Die Investmentbank wurde nicht nur Investor, sondern gleich auch der erste Kunde, worüber sich Stümpflen freut: „Es ist gut, einen Investor zu haben, der sich auch inhaltlich für das Unternehmen und sein Produkt interessiert.“ Gemeinsam wolle man den Weg der digitalen Revolution gehen. Denn im Bereich der intelligenten Daten sieht sich der Unternehmer Stümpflen durchaus als Pionier. Infos für Gründer Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat die Internetseite „Gründungen und Unternehmensnachfolge“ eingerichtet. Dort sind zahlreiche Informationen für die eigene Unternehmensgründung zu finden – auch Fragen zur Finanzierung werden beantwortet www.bmwi.de/DE/Themen/Mittelstand/ gruendungen-und-unternehmensnachfolge.html Auch die Internetseite www.exist.de wird vom BMWi betrieben. Das Exist-Gründerstipendium sieht eine Förderung für Gründer aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen vor. Filmtipp Der Software Campus hat ein Video veröffentlicht, in dem es um die Frage geht: Was braucht man, um ein Unternehmen erfolgreich zu gründen? www.youtube.com/ watch?v=dVk6ZUUxbpM 41 karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Foto: Fotolia/ Tharakorn Ausland Ayurveda statt Caipirinha Meditieren in Bhutan, Pilgern auf dem Jakobsweg oder Freiwilligenarbeit in Brasilien: Die Suche nach Glück, Sinn und innerer Balance führt oftmals in die Ferne. Von Stefan Trees @ Stefans Blog: Die kommenden Tage Auf www.karrierefuehrer.de/blog-diekommenden-tage schreibt Stefan Trees über Work-Life-Balance, Nachhaltigkeit, Führungskultur, gesellschaftliche Verantwortung und all das, was in den kommenden Tagen wichtig sein wird. Der Mensch ist ein Reisender. Das haben ihm seine nomadisierenden Vorfahren vermutlich in die Gene gelegt. Der Mensch ist aber auch ein Sinnsuchender. Der dreiwöchige Karibikurlaub ist vielleicht für die einen eine Belohnung für einen stressigen Alltag, doch vielen ist er nicht sinnstiftend genug. „Nicht der Ort als solcher ist das Ziel, sondern die Erfahrungen, die dort gemacht werden“, lautet daher einer der Trends, den das Zukunftsinstitut in seinem Tourismus-Report 2014 ausmacht. Gegen die Suche nach Erfahrungs- und Erkenntnisgewinn kommt das All-inclusive-Angebot an der Hotelbar demnach nicht mehr an. Der Caipirinha bekommt Konkurrenz durch Ayurveda und Co. Goethes Work-Life-Balance Schon lange vor der Tourismusindus trie wusste Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, dass sich Erholung und innere Einkehr wunderbar vereinbaren lassen: Wenn eine Reise „zu gewissen Zeiten zerstreut, so führt sie uns zu anderen desto schneller auf uns selbst zurück“, schrieb der Vielreisende 1797 an seinen Dichterkollegen Schiller, eine Reise „belebt, berichtigt, belehrt und bildet“. Goethes Erfahrung von Work-LifeBalance durch Reisen hat die Arbeitsund Organisationspsychologin Dr. 42 Jessica de Bloom, Wissenschaftlerin an der Universität Tampere in Finnland, nun in einer Studie belegt. Ob sich ein Urlaub positiv auf Leib und Seele auswirkt, liegt demnach weniger an seiner Dauer als an der Häufigkeit. Ob Kurzurlaub oder dreiwöchiger Wanderurlaub: In jedem der untersuchten Urlaubssegmente stellte die Wissenschaftlerin vergleichbare Steigerungen von Gesundheit und Wohlbefinden fest. Jessica de Bloom sieht eine Parallele zum Schlaf: „Genauso wie Schlaf kann man Erholung nicht aufsparen. Ein langer Sommerurlaub reicht nicht aus, um ein ganzes Jahr an harter Arbeit und Überstunden zu kompensieren.“ Vielmehr sei regelmäßige Erholung wichtig, um auf Dauer gesund zu bleiben. Und: Urlaub ist gut für die Gesundheit und kann glücklich machen. Die Glücksforschung belegt: Menschen mit Sinn für Erfahrung und Erlebnis sind glücklicher als Menschen mit ausgeprägter materieller Weltsicht. Im Gegensatz zu materiellen Dingen „verschleißen Erlebnisse nicht“, sagt Jessica de Bloom. Vom Kuhstall in die Sauna Die Tourismusindustrie richtet sich allmählich auf die veränderten Bedürfnisse ihrer Kunden ein. „Was einmal als Nischenprodukt für eine Handvoll Spezialisten galt, gehört heute zu den rasch wachsenden Segmenten der Foto: Fotolia/ Maygutyak Bewusst reisen bedeutet aber auch Selbsterfahrung statt Konsum. Quer durch Europa führen mehrere Jakobswege bis in das nordwestspanische Santiago de Compostela. Pilger schätzen das Eintauchen in die Natur, die Begegnung mit der Bevölkerung, anderen Pilgern und sich selbst. Es gilt als ehrenwert, einem Pilger kostenlos Essen und eine Schlafstatt anzubieten. Wer nach den Strapazen des Wandertages wenigstens für die Nacht komfortabel gebettet sein möchte, kann auf die oft weniger ehrenwert eingepreisten Angebote des florierenden Gastgewerbes entlang der Jakobswege zurückgreifen. Wer sich traut, den geistigen Boden der Heimat zu verlassen, findet bei spezialisierten Anbietern Reisen zu Schamanen nach Peru oder spirituelle WellnessBehandlungen in traditionellen Zentren Asiens. Der spirituelle Reisende, der im Sommerurlaub im indischen Ashram meditiert, ist dabei längst im Main- stream angekommen. Als Julia Roberts im Film „Eat Pray Love“, der Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Elizabeth Gilbert, nach einjähriger Weltreise in Bali zu sich selbst fand, löste das eine Tourismuswelle Sinnsuchender nach Indonesien aus. Übernachten bei Freunden Reisen geht auch mit kleinem Budget, das zeigt der Trend zu günstigen Unterkünften, der im Kielwasser von Billigflügen und der Allwissenheit des Internets entsteht. Couchsurfer beispielsweise tauschen nur allzu gerne das Schokolädchen auf dem Kopfkissen gegen authentische Gastfreundschaft. Auf der Couchsurfing-Plattform sind sieben Millionen Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren registriert, die sich gegenseitig einen Schlafplatz in der eigenen Wohnung anbieten und sich über den Familienanschluss freuen. Auch beim „WWOOFen“ ist man mittendrin statt nur dabei. Das weltweite Netzwerk bringt Menschen zusammen, die einen naturverbundenen Lebensstil auf dem Land führen – oder kennenlernen wollen. Die Abkürzung steht für „World Wide Opportunities on Organic Farms“, und dahinter steht ein einfaches Prinzip – egal ob in Bangladesch, Brandenburg oder Brasilien, die Bedingungen sind überall gleich: Freiwillige helfen auf ökologischen Bauernhöfen und bekommen dafür Kost und Logis gratis. Unterwegs Erfahrungen sammeln Nachhaltiges und spirituelles Reisen www.neuewege.com www.renatour.de www.forumandersreisen.de Freiwillig mitarbeiten www.freiwilligenarbeit.de www.travelworks.de www.wwoof.de Reisen mit Familienanschluss www.couchsurfing.org www.deutsch.hospitalityclub.org/ indexdeu.htm Foto: Fotolia/ nothingbutpixel Reiseindustrie“, unterstreicht Dr. Martin Buck, Direktor des Kompetenz-Centers Travel & Logistics der Messe Berlin, den Trend des nachhaltigen Reisens. Ökologische und soziale Aspekte werden hierbei immer wichtiger. Weil Reiseziele, die sich ohne Flugzeug erreichen lassen, den persönlichen CO2-Fußabdruck verkleinern, boomt beispielsweise der Agrotourismus in Europa: Urlaub auf dem Bauernhof, lange Zeit der Inbegriff der spießigen Jodelferien, ist heutzutage eine Kombination aus aktiver Erholung, Naturerlebnis, ländlicher Kultur und Wellness. Buchtipp Für alle, die zu Hause bleiben, aber gedanklich unterwegs sein möchten: Christiane Schlüter: Der Jakobsweg für zu Hause. In 52 Schritten auf dem Weg zu mir selbst. Gräfe und Unzer 2012. ISBN 978-3833823527. 14,99 Euro 43 karriereführer informationstechnologie 2014.2015 Checkliste Bewerbung Service: Bevor Sie unsere Firmenporträts für Ihre Bewerbungen nutzen, lesen Sie die Checkliste zur vollständigen Bewerbungsmappe für die schriftliche Bewerbung. Tipps zu Online-Bewerbungen und Bewerberportalen finden Sie auf www.karrierefuehrer.de. Service Lebenslauf Internet-Bewerbungen setzen sich durch 41 % der Unternehmen in Deutschland wollen Bewerbungen per Internet (28 % per E-Mail, 13 % über OnlineFormulare auf ihren Webseiten). 40 % der befragten Personalchefs bevorzugen eine Bewerbung auf Papier. 17 % haben keine Präferenz. Quelle: Bitkom-Umfrage 2012 Anschreiben Foto: Fotolia/womue Bewerbungsmappe 44 • • • • • • • • • • • • Achten Sie auf vollständige Kontaktdaten und eine seriöse Mailadresse. Persönliche Daten sollten Geburtsdatum, Geburtsort, Ihr Familienstand sein. Ist die Reihenfolge des Lebenslaufes korrekt, und sind die einzelnen Stationen nachvollziehbar? Sind die Zeiträume mit Monat und Jahr aufgeführt? Ist der Schwerpunkt des Studiums herausgearbeitet und passt er zur Stellenausschreibung? Sind Unternehmen korrekt mit ihrer Firmierung benannt? Sind zu Praktika und anderen Tätigkeiten erklärende Unterpunkte eingebaut? Außeruniversitäres Engagement: Sind die Tätigkeiten schlüssig und gut beschrieben? Weiterbildungen: Passen sie zur ausgeschriebenen Stelle? Wurden Fachkenntnisse und Soft Skills herausgearbeitet? Haben Sie Sprach- und EDV-Kenntnisse bewertet? Ist das aktuelle Datum angegeben, und haben Sie den Lebenslauf unterschrieben? • • • • • • • • • • • • • Achten Sie auf die genaue Firmenanschrift. Wenn Sie einen persönlichen Ansprechpartner anschreiben, stellen Sie sicher, dass Vor- und Nachname richtig geschrieben sind und ggf. Titel nicht fehlen. Haben Sie Erstellungsort und Tagesdatum aufgeführt? Beziehen Sie sich auf die richtige Stellenausschreibung? Haben Sie die Quelle der Stellenausschreibung in der Bezugszeile genannt? Ist Ihr Anschreiben auch lesefreundlich aufbereitet (Absätze, Schriftgröße, Schrifttyp, Seitenrand)? Haben Sie eine Endkontrolle durchführen lassen? Haben Sie Ihr Anschreiben unterschrieben? Sind Sie genügend auf das Anforderungsprofil der Stelle eingegangen? Falls es verlangt wurde, haben Sie eine Angabe zu Ihrem Eintrittstermin und Ihren Gehaltswünschen gemacht? Soft Skills: Haben Sie diese mit aussagekräftigen Praxisbeispielen umschrieben? Ist Ihr Anschreiben eine Erleichterung für den Leser zur Abgleichung von Bewerber- und Stellenprofil? Entspricht das Anschreiben trotz aller formalen Empfehlungen Ihrem Stil? • • • • • • • • • • Haben Sie Ihr Anschreiben lose auf die Mappe gelegt? Sind Ihre Anlagen in der richtigen Reihenfolge sortiert? Falls vorhanden: Sind Ihre Praktikumsbescheinigungen beigefügt? Deckblatt: Ist dies auf die Einstiegsposition und das ausschreibende Unternehmen zugeschnitten? Falls Sie vor dem Studium eine Ausbildung abgeschlossen haben: Liegen Kopien des Ausbildungszeugnisses oder der Prüfungsergebnisse bei? Wenn Sie nach der Ausbildung gearbeitet haben: Ist Ihr Arbeitszeugnis beigefügt? Falls vorhanden, haben Sie Weiterbildungszertifikate ausgewählt, die für die ausge- schriebene Stelle wichtig sind? Gibt es auch Bestätigungen über Soft-Skill-Trainings? (Präsentieren, Rhetorik, Verhandlungsführung u. a.) Falls Sie umfangreiche Anlagen beifügen, haben Sie eine Anlagenliste erstellt? Sind die beigefügten Kopien in einer angemessenen Qualität? Firmenporträts adesso AG Stockholmer Allee 24 44269 Dortmund Internet: www.AAAjobs.de www.adesso.de Kontakt Olivia Slotta Fon: 0231-930 8998 Fax: 0231-930 9331 E-Mail: jobs@adesso.de Produkte/Dienstleistungen Firmenporträts Mit über 1200 Mitarbeitern und zwölf Hauptstand orten ist die adesso AG einer der führenden ITDienstleister im deutschsprachigen Raum. Wir fokussieren uns mit Beratung sowie individueller Softwareentwicklung auf die Optimierung der Kerngeschäftsprozesse unserer Kunden. Dabei verbinden wir technologische Kompetenz mit ausgeprägtem fachlichen und wirtschaftlichen Know-how. Anzahl der Standorte 9 im Inland, 3 im Ausland Jahresumsatz 135,3 Mio. Euro (2013) Anzahl der MitarbeiterInnen Über 1200 Gesuchte Fachrichtungen ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG Unternehmensgruppe ALDI SÜD Recruiting Mintarder Straße 38-40 45481 Mülheim an der Ruhr Internet: http://it.karriere.aldi-sued.de Kontakt E-Mail: it@aldi-sued.de Branche Lebensmitteleinzelhandel Produkte/Dienstleistungen Food, Non-Food Anzahl der Standorte Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD besteht aus über 78 Gesellschaften mit mehr als 4920 Filialen in neun Ländern. Bedarf an HochschulabsolventInnen Ca. 80 Gesuchte Fachrichtungen Informationstechnische oder betriebswirtschaftliche Studienausrichtung (Informatik, Mathematik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Betriebswirtschaftslehre) Informatik, Wirtschaftsinformatik oder vergleichbare Studiengänge Einstiegsprogramme Einsatzmöglichkeiten Mögliche Einstiegstermine Ob als Werkstudent, Trainee oder Direkteinsteiger – die adesso AG bietet vielfältige Einstiegsmöglichkeiten in den Bereichen Softwaredevelopment und IT-Consulting. Mögliche Einstiegstermine Fortlaufend Angebote für StudentInnen Mobilität, Agilität und Elastizität in der Softwareentwicklung sind drei Trends die uns zunehmend beschäftigen und mögliche Themen im Rahmen einer Abschlussarbeit bilden können, weitere aktuelle Themenvorschläge finden Sie auf unserem Karriereportal. Direkteinstieg Jederzeit Auswahlverfahren Einzelgespräch Auslandstätigkeit Bei Eignung und Interesse möglich Siehe Anzeige Seite 5 Daneben bieten wir Studenten außerdem die Möglichkeit zu einem Praktikum oder einer Tätigkeit als Werkstudenten in der Softwareentwicklung in den Bereichen Java und Microsoft. Offene Positionen finden Sie auf unserem Karriereportal www.AAAjobs.de. Foto: Fotolia/andreas reimann Siehe Anzeige Seite 25 45 Firmenporträts Deloitte Schwannstraße 6 40476 Düsseldorf Internet: www.deloitte.com/careers www.facebook.com/deloitte.deutschland www.twitter.com/deloittejobsde Kontakt Recruiting Team Fon: 0211 8772-4111 E-Mail: career@deloitte.de Branche Wirtschaftsprüfung, Tax & Legal, Consulting, Corporate Finance Produkte/Dienstleistungen Siehe Branche Anzahl der Standorte Deloitte ist an 16 Standorten in Deutschland und weltweit in über 150 Ländern vertreten. Jahresumsatz 682 Mio. Euro in Deutschland, 32,4 Mrd. US-Dollar international Anzahl der MitarbeiterInnen 5000 in Deutschland, ca. 200.000 weltweit Bedarf an HochschulabsolventInnen Wir stellen im laufenden Jahr ca. 800 Absolventen und 650 Praktikanten ein. Gesuchte Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften, (Wirtschafts-)Ingenieurwesen, Jura mit Schwerpunkt Steuer- oder Gesellschaftsrecht, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsmathematik Einsatzmöglichkeiten Projektarbeit in Prüfung und Beratung Einstiegsprogramme Direkteinstieg/Training-on-the-Job, berufsbegleitende Masterprogramme, Praktikum, Werkstudententätigkeit in allen Bereichen ESG Elektroniksystem- und LogistikGmbH Livry-Gargan-Straße 6 82256 Fürstenfeldbruck Internet: www.esg.de/Karriere www.esg.de/Jobs Kontakt Claudia Sommer Fon: 089 9216-2070 E-Mail: karriere@esg.de Branche System- und Softwarehaus Produkte/Dienstleistungen Entwicklung, Integration und Test komplexer Elektronik- und IT-Systeme (insbesondere für die Automobilund Luftfahrtindustrie). Kunden sind Unternehmen sowie militärische und öffentliche Auftraggeber. Anzahl der Standorte München, Fürstenfeldbruck, Ingolstadt, Stuttgart, Donauwörth, Rüsselsheim, Wolfsburg, Köln Jahresumsatz 247 Mio. Euro 2013 Anzahl der MitarbeiterInnen Ca. 1500 Bedarf an HochschulabsolventInnen Ca. 60 pro Jahr Gesuchte Fachrichtungen Elektro-/Nachrichtentechnik (insbesondere Regelungstechnik), Informatik, Luft- und Raumfahrttechnik, Fahrzeug- oder Flugzeugtechnik, Systems Engineering, Automotive Software Engineering, Ingenieurinformatik, Fahrzeug-/Flugzeuginformatik Einsatzmöglichkeiten Systementwicklung, Systemintegration, Systemtest, Software-Engineering, Software-Architekturen Einstiegsprogramme Direkteinstieg mit Training-on-the-Job Mögliche Einstiegstermine Mögliche Einstiegstermine Auswahlverfahren Auswahlverfahren Einstiegsgehalt Einstiegsgehalt In allen Bereichen das ganze Jahr hindurch Telefoninterviews, Einzelinterviews, Bewerbertage bzw. Recruiting Days Unser Einstiegsgehalt ist marktkonform und qualifikationsabhängig. Auslandstätigkeit Ein Auslandseinsatz ist je nach Berufserfahrung und Tätigkeitsbereich im Rahmen von kurzfristigen Projekteinsätzen bis hin zu einer längerfristigen Entsendung möglich. Angebote für StudentInnen Wir bieten in allen vier Funktionen das ganze Jahr über Praktikumsplätze an. Auch die Betreuung Ihrer Abschlussarbeit ist nach einem Praktikum möglich. Siehe Umschlagseite 2 Laufend – offene Stellen siehe Homepage Gemeinsames Gespräch mit Fach- und Personalabteilung Marktüblich und attraktiv Auslandstätigkeit Je nach Projekt teilweise möglich, aber nicht Standard, erste Erfahrung bei ESG ist Voraussetzung. Angebote für StudentInnen FERCHAU Engineering GmbH Steinmüllerallee 2 51643 Gummersbach Internet: www.ferchau.de Kontakt Frau Alexa Wigger Fon: 02261 3006-120 Fax: 02261 3006-99 E-Mail: bewerber@ferchau.de Branche Engineering- und IT-Dienstleistungen Produkte/Dienstleistungen Entwickeln, Konstruieren, Dokumentieren, Projektieren, Programmieren und Berechnen Anzahl der Standorte Über 60 Standorte in Deutschland Jahresumsatz Über 460 Mio. Euro (Stand: 31.12.2013) Anzahl der MitarbeiterInnen Mehr als 6000 Ingenieure, IT-Consultants, Techniker und Technische Zeichner (Stand: 31.12.2013) Bedarf an HochschulabsolventInnen 1000 Mitarbeiter (m/w), davon 500 Hochschulabsolventen sowie 500 Young Professionals und Professionals Gesuchte Fachrichtungen Anlagen-/Maschinenbau, Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik, Informationstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Schiffbau- und Meerestechnik, Wirtschaftsingenieurwesen Einsatzmöglichkeiten Fachkarriere Technik • Technischer Mitarbeiter (m/w) • Professional • (Senior) Professional Führungskarriere Technik • Technischer Mitarbeiter (m/w) • Projektleiter (m/w) • Fachteamleiter (m/w) • Leiter Technisches Büro (m/w) • Technischer Leiter (m/w) Karriere Vertrieb • Trainee (m/w) • Vertriebsassistent (m/w) • Account Manager (m/w) • (Senior) Account Manager (m/w) • Key Account Manager (m/w) • Leiter IT-Solutions (m/w) • Stellvertretender Niederlassungsleiter (m/w) • Niederlassungsleiter (m/w) • Regionalleiter (m/w) • Vertriebsleiter (m/w) Einstiegsprogramme Direkteinstieg; Trainee im Vertrieb Wir bieten Praktika, Werkstudententätigkeiten und Abschlussarbeiten für Bachelor- und Masterstudierende an. Mögliche Einstiegstermine Siehe Anzeige Seite 7 Bewerberinterview, Qualifikations-Check, ggf. Assessment Center Jederzeit Auswahlverfahren Angebote für StudentInnen Praktika sind möglich, Diplomarbeiten werden betreut Siehe Anzeige Seite 13 46 Platinion GmbH – A company of The Boston Consulting Group Im Mediapark 5c 50670 Köln Internet: www.platinion.de Kontakt Mike Stertz Fon: 0221 5895 8324 Fax: 0221 589 2051 E-Mail: recruiting@platinion.de Unternehmensgeschichte Die Platinion GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Boston Consulting Group (BCG) und ergänzt die Strategiekompetenz der Muttergesellschaft durch Technologie-Expertise in anspruchsvollen Projekten. Seit der Firmengründung im Jahr 2000 kann Platinion ein stetiges Wachstum verzeichnen und beschäftigt mittlerweile mehr als 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Anzahl der Standorte in Deutschland 2 Standorte (Köln, München). Ein weiterer Standortausbau ist geplant. Anzahl der Standorte weltweit 3 Standorte (Köln, München, New York) Bedarf an HochschulabsolventInnen Der nächste karriereführer informationstechnologie erscheint im Oktober 2015. Laufend Mitarbeiterförderung Individuelle Weiterbildungsmaßnahmen zur fachlichen und persönlichen Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden je nach Bedarf und Interesse regelmäßig angeboten. Anforderungsprofil Ein überdurchschnittlich abgeschlossenes (Fach-) Hochschulstudium oder duales Studium in (Wirtschafts-)Informatik oder verwandtem Bereich; umfangreiche Praxiserfahrung z. B. aus der IT-Beratung, aus IT-Großprojekten oder der unternehmensnahen Softwareentwicklung; unternehmerisches Denken; Kommunikationsgeschick und intellektuelle Beweglichkeit; Reisebereitschaft; hervorragende Englischkenntnisse in Wort und Schrift; umfangreiche IT-Kenntnisse Karriereaussichten Über die attraktiven Aufstiegschancen bei Platinion informieren wir Sie gerne in einem persönlichen Gespräch oder unter www.platinion.de/de/Karriere/ Stellenprofile. Auslandstätigkeit Europäische und weltweite Einsätze Einstiegsprogramme Direkteinstieg als IT Architect oder IT Consultant Siehe Umschlagseite 4 47 Foto: Janice Jakait Sichtweise Janice Jakait, geboren 1977 und aufgewachsen in Lengefeld im Erzgebirge, arbeitete zunächst als IT-Beraterin. 2010 stieg sie aus ihrem Job aus – inspiriert von der Amerikanerin Tori McClure und der Britin Roz Savage, die beide den Atlantik mit einem Ruderboot überquert hatten. Jakait war auf der Suche nach einem tieferen Sinn des Lebens und hoffte, diesen ebenfalls auf dem Ozean zu finden. Im November 2011 stieß sie in Portimão, Portugal, mit ihrem Ruderboot „Bifröst“ von der Küste ab, 90 Tage später erreichte sie nach 6500 Kilometern die Küste von Barbados. Das Projekt nannte sie „Row for silence“. Sie machte damit auch auf den Unterwasserlärm aufmerksam, der auf viele Meereswesen dramatische Auswirkungen hat. Janice Jakait, Abenteurerin und Autorin 1. In der IT-Branche arbeitet man mit modernsten Technologien und am Puls der Zeit. Warum suchten Sie in einem Ruderboot genau das Gegenteil? Ich wollte mir lieber wieder meinen eigenen Puls vergegenwärtigen, und das geht nur im Augenblick, in dem ich mal ganz bei mir bin: im Hier und im Jetzt. 2. Ist es nicht ermüdend, von der einen Welle vorwärts und von der nächsten wieder zurückgetrieben zu werden? Wenn man nirgendwo hinwill, einfach nur jeden Moment in seiner unfassbaren Tiefe ergründet, macht das nicht wirklich einen Unterschied. Glück ist eine Frage der Einstellung, nicht der Umstände. 3. Was gab Ihnen immer wieder die Zuversicht und den Glauben, Ihr Vorhaben zu schaffen? Es gab keinen Rückweg, keinen Ausweg. Ich musste es schaffen. Der Mensch ist eine Pflanze, die auch im Salzwasser Wurzeln schlagen kann. Und irgendwann wächst und blüht er erstaunlicherweise auch in solchen Herausforderungen. 4. Gab es erworbene Fähigkeiten aus Ihrer Zeit als IT-Beraterin, die Ihnen auf dem Ozean geholfen haben? Ich komme aus der Kommunikationstechnik, Elektronik und IT. Dieses Wissen half natürlich an Bord, wenn mal die Elektronik ausstieg und ich den Fehler finden musste. Letztlich wäre ich aber auch mit einem Sextanten drüben angekommen. 5. Auf dem Meer haben Sie Ruhe und das Leben im Jetzt gefunden, in dem weder die Vergangenheit noch die Zukunft eine Rolle spielen. Konnten Sie dieses Gefühl auch über Ihr Abenteuer hinaus bewahren? Ich habe mich danach für zwei Jahre mehr oder weniger in den Wald und in die Einsamkeit verkrochen und einen Weg gesucht, mir diese unfassbar große Freiheit und tiefe Stille im Karussell des Alltags bewahren zu dürfen. Ja, es ist gelungen. 6. Vor Ihrer Reise berieten Sie Unternehmen. Für welche Fragen in Ihrem heutigen Leben suchen Sie selbst immer wieder Rat bei anderen? Wenn mir die Erzgebirgschen Quarkkeulchen einfach nicht gelingen wollen, rufe ich meine Mutter an. Am Ende ist sie glücklich, dass ich mich melde und sie um Rat bitte. Und ich werde satt: Win-win. 7. Mit welchen drei Adjektiven würden Sie Ihr früheres Leben als IT-Beraterin beschreiben, welche drei wählen Sie für Ihr heutiges? Früher: detailverloren, kontrollsüchtig, zielorientiert. Heute: tiefsinnig, demütig, frei. 8. Welchen Rat haben Sie für IT-Absolventen, die ihren Arbeitsalltag hin und wieder entschleunigen wollen? Ein freies Herz, das wahrlich liebt und lebendig schlägt, lässt sich nicht von leblosen Gedanken, von unfreien Menschen, von rotierenden Dienstplänen und tickenden Uhren kontrollieren und dirigieren. Hört wieder Euer Herz schlagen, noch schlägt es. 9. Welches ist die wesentliche Erkenntnis, die Sie persönlich aus Ihrer Reise zogen? Die Freiheit und Stille, die mein Kopf begehrte, sind doch immer nur weitere Konzepte in lauten, endlosen Gedanken, die mich überhaupt erst eingesperrt haben. Das einzige Gefängnis ist der eigene Kopf. 10. Und gibt es auch etwas, dass sich die Allgemeinheit zu Herzen nehmen sollte? Es ist eine Frage: Wie angestrengt wollen wir noch versuchen, die Welt wieder unter Kontrolle zu bekommen, die doch allein im Streben nach mehr Kontrolle und Macht erst außer Kontrolle geriet? Janice Jakait hat ihre Atlantiküberquerung in einem Buch festgehalten: Tosende Stille. Scorpio 2014. ISBN 978-3943416565. 19,99 Euro 48 Weitere Informationen zur Reise von Janice Jakait gibt es unter www.rowforsilence.com www.jobware.de In fünf Minuten zum perfekten Anschreiben. Orthografisch korrekt. Formal perfekt. Kostenlos. EWER B H C I E R G L ERFO BEN! Sie können auch die digitale Welle reiten? Na dann entwickeln Sie doch mal eine innovative Online-Lösung, die Vertriebsprozesse signifikant beschleunigt und Kunden dauerhaft bindet. Sie haben 6 Wochen Zeit. n Sie ewerbe B sich nion i t a l P i be – any of A comp THE IT ARCHITECTS Platinion sucht praxiserfahrene IT-Spezialisten mit starkem Gestaltungswillen. Als BCG-Tochter erarbeiten wir nachhaltige IT-Lösungen für renommierte Kunden im In- und Ausland. Wenn Sie unternehmerisch denken, Erfolg in einem ambitionierten Team suchen und sich exzellente Entwicklungsmöglichkeiten wünschen, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Aktuelle Stellenbeschreibungen und Informationen finden Sie unter www.platinion.de/karriere