Beinamputiert und mitten im Leben

Transcription

Beinamputiert und mitten im Leben
AUSGABE12
Ausgabe
11
Oktober 2006
Informationen für Beinamputierte
www.stolperstein.com
Sicher mobil
medipro® Kniegelenke
Powerpakete
die neuen medipro®flex Füße
Beinamputiert
und mitten im Leben
sponsored by medipro®
Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie sich auch schon gefragt, wer
eigentlich die blonde Dame auf unserem
aktuellen STOLPERSTEIN® Cover ist?
Die junge Frau heißt Mandy Küsel und ist
oberschenkelamputiert – und ein ideales
Modell für diese Ausgabe des STOLPERSTEIN®.
Warum? Weil Mandy Küsel eine professionell ausgebildete AMPU-NOWA® Trainerin
ist, die Beinamputierten im Raum Leipzig
fundierte Nordic Walking Kurse anbietet.
Mehr über die neuen AMPU-NOWA® Laufzentren und professionelles Nordic Walking in ganz Deutschland lesen Sie ab
Seite 18.
Warum noch? Mandy Küsel trägt einen
Karbonfuß aus dem Hause medi.
Die neuen medipro®flex Füße sind wahre Kraftpakete: Sie bieten nahezu allen
Beinamputierten ein Kräfte schonendes
Gehen und eine Annäherung an das physiologische Gangbild. Informieren Sie sich
über das neue Sortiment der medipro®flex
Füße bei Ihrem Orthopädietechniker oder
lesen Sie ab Seite 8.
Und weshalb noch? Die Prothese der oberschenkelamputierten Mandy Küsel ist mit
dem hydraulischen Knie OH5 von medipro®
ausgestattet. Doch was bedeutet überhaupt „hydraulisches Kniegelenk“? Wir
stellen Ihnen ab Seite 7 die unterschiedlichen Techniken von Kniegelenken vor –
so sprechen auch Sie die Sprache Ihres
Technikers!
Zu guter Letzt ist Mandy Küsel wie Sie
Leserin unseres STOLPERSTEIN® und
wünscht allen Lesern viel Spaß mit der
neuen Ausgabe!
Herzliche Grüße aus der Redaktion
wünscht
Ihr STOLPERSTEIN® Team
Inhalt dieser Ausgabe
Dialog
3
4
6
medipro® Testanwenderin
Gabi G. rät: „Nicht den Kopf
in den Sand stecken!“
Leserbriefe
Portrait: Hans Eberhardt ist
ein „gelber Engel“
Amputation
7
8
9
Wo ist der Unterschied zwischen
einem mechanischen, pneumatischen
und hydraulischen Kniegelenk?
medipro®flex Füße: die neuen
Karbonfüße sind wahre Kraftpakete
Test: Welche Mobilitätsklasse
könnte ich sein?
Tipps und Hilfen
11 Selbsthilfegruppen-SPEZIAL
11 Neue Selbsthilfegruppen
stellen sich vor
12 Adressen der Selbsthilfegruppen
13 Landkarte: Übersicht über alle
Selbsthilfegruppen in Deutschland
14 Sport: KAE-IN-SOG-IN
16 Sport: Yoga für Beinamputierte
17 Veranstaltungs-Ankündigungen
Highlights
18 AMPU-NOWA®-Spezial
22 Nachbericht: Stolperstein® Skifahren
24 Erfolgreiche Studie:
medipro®Liner RELAX
Impressum, Service,
Kontakt
25 Impressum/Kontakt
26 Bestellfax
Dialog ANWENDERPORTRAIT
Nicht den Kopf in den Sand stecken!
Gabi G. steht heute mitten im
Leben. Die Mutter zweier Kinder ist oberschenkelamputiert
und bei medipro® als Testanwenderin tätig. Sie trägt neue
Prothesenpassteile zur Probe,
um die medipro® Neuprodukte für die Anwender so
gut wie möglich zu machen.
STOLPERSTEIN® hat mit der
starken Frau gesprochen:
mich gekümmert. Vor allem meine
acht Schwestern unterstützten
mich sehr. Außerdem wurde ich
oft von meinen Freunden besucht.
Wie hast Du Dich selbst motiviert, mit der Amputation zu
leben?
Ich habe eingesehen, dass das
Leben weitergeht und war schon
damals der Ansicht, dass man
gegen die Amputation nichts machen kann und es eben so ist,
Gabi, bitte erzähle uns von
wie es ist. Dieser Leitsatz ist für
Deiner Amputation.
Gabi beim Nordic Walking Marathon in Gefrees.
Ich wurde 1976 am rechten Ober- mich immer noch sehr wichtig.
schenkel amputiert, denn ich hatte
in meiner Amputation kein Hinein Knochensarkom im Knie, das Hast du nach dem Krankendernis in irgendeiner Form.
heißt, einen Tumor im Knochen- hausaufenthalt eine Reha abgewebe. Zuerst wurden meine solviert?
Welche Prothesenversorgung
Schmerzen allerdings auf Sport- Eine derartige Maßnahme gab es hast du heute?
verletzungen und Wachstums- damals für mich nicht. Ich bekam Seit kurzem habe ich einen längsstörungen behandelt. Als diese die Prothese, versuchte damit zu ovalen Kunststoffschaft (CADimmer mehr zunahmen, tappten gehen und dann machte der Tech- CAM), einen medipro®Liner für
die Ärzte weiter völlig im Dunkeln. niker kehrt und ich war alleine.
den Oberschenkelbereich, ein
Schließlich brach der Knochen
mehrachsiges, pneumatisches
unterhalb des Kniegelenks durch. Wie sah Deine erste ProtheKniegelenk genannt OHP3
Eine Woche später wurde ich dann senversorgung aus?
und den energierückgebenden
amputiert.
Ich bekam zwar gleich eine Prothe- Karbonfuß, medipro®flex E. Das
se, benutzte sie jedoch erst nach war für mich schon immer ein
fast einem Jahr erstmals. Bis da- Traum, Schuhe mit unterschiedWie hast Du Dich danach
hin habe ich mich Zuhause verkro- lichen Absatzhöhen tragen zu
gefühlt?
Ich hatte große Zukunftsängste, chen. Es handelte sich dabei um können.
besonders im Bezug auf Familie, eine Prothese mit querovalem HolzBeruf und auch ganz allgemein. schaft, die ich in der Art bis vor Hast Du heute noch Schmerzen?
Damals wusste ich nicht, wie ein paar Jahren noch getragen Schmerzen habe ich eigentlich
habe und dazu ein ganz ein- nicht. Manchmal drückt eben die
mein Leben weitergehen soll.
Die Zeit im Krankenhaus war beson- faches, mechanisches Kniege- Prothese und es kommt hin und
wieder vor, dass der amputierte
ders schwierig für mich, da auch lenk.
Knochen schmerzt. Phantommeine Eltern und die gesamte Familie nicht wussten, wie sie mit Was stellte sich am Anfang schmerzen kommen zum Glück
recht selten vor. Leider kommen
mir und der Situation umzugehen als das größte Problem für
nach so langer Zeit als Amputierhatten.
Dich heraus?
Am schwierigsten war es, mich te doch extreme Belastungen auf
Wer stand Dir in dieser
ohne Prothese in der Öffentlich- das vorhandene Bein, was sich
keit zu zeigen.
dann insgesamt negativ ausschwierigen Zeit zur Seite?
wirkt.
Mein damaliger Freund war für
mich da, obwohl er mit aller Macht Wie gehst Du heute mit der
versucht hatte, die Amputation zu Amputation um?
Wie äußern sich die Phantomvermeiden. Auch hat sich meine Heute stellt die Amputation kaum schmerzen?
Familie, nachdem sie den Schock ein Problem für mich dar. Mein Wenn sie auftreten ist das wie
überwunden hat, liebevoll um Mann, meine Kinder und ich sehen ein Schuss oder Stich vom Kopf
3
Dialog ANWENDERPORTRAIT
ein Fahrrad hergerichtet, auf dem
ich die Prothese sehr gut fixieren
kann. Allerdings habe ich mit dem
Radfahren erst sehr spät – also
viele Jahre nach meiner Amputation – wieder angefangen und
dabei festgestellt, dass ich dies
schon längst hätte tun sollen,
weil das Radfahren kein Problem
für mich darstellt. Im Nachhinein
bedauere ich, dies all die Jahre
nicht gemacht zu haben. Vor zwei
Gabi mit ihrer Tochter
Jahren habe ich mit Skifahren bebis in den Stumpf. Das tut höllisch gonnen – ich freue mich schon
weh, aber es geht sehr schnell vor- riesig auf den Winter und den
bei. Dies kommt, wie gesagt, nur Schnee!
sehr selten vor. Deswegen brauche
ich auch keine Behandlung.
Welche Möglichkeiten gibt es
Inwiefern hat sich Dein Leben
verändert?
Ich habe eine andere Einstellung
zum Leben bekommen. Viele
Dinge betrachte ich jetzt positiver.
Ich habe oft darüber nachgedacht,
warum dies alles geschehen ist.
Heute denke ich, alles hat seinen
Sinn und ich kann das Leben viel
intensiver leben.
Wie verbringst Du Deine Freizeit?
stecken! Denn nach jeder Wolke
kommt wieder die Sonne.
Welche Ziele und Wünsche
hast Du für die Zukunft, auch
im Hinblick auf Dein Leben
mit der Amputation und auf
die Prothesenversorgung?
Neben den wichtigsten Dingen,
wie zum Bespiel Gesundheit für
meine Familie, möchte ich mich
besonders lange ohne fremde
Hilfe frei bewegen können.
Dazu wird auch weiterhin eine
optimale Prothese mit möglichst
geringen Belastungen für meinen Rücken und Beckenbereich
notwendig sein. Angst habe ich
besonders davor, als Kassenfür Dich, Kontakt zu anderen
Beinamputierten herzustellen? patient zukünftig nur minderverWir haben auf Messen und via sorgt zu werden und jedes HilfsInternet Kontakt zu diversen Selbst- mittel „erbetteln“ zu müssen.
hilfegruppen gefunden. Unter anderem lernte ich Herrn Griebel Die STOLPERSTEIN® Redaktion
von der Selbsthilfegruppe für Arm- bedankt sich für das offene Inund Beinamputierte Bayern e.V. terview!
kennen und habe die Gruppe
auch schon besucht. Ich glaube, Zudem haben wir eine gute
der Kontakt unter Betroffenen Nachricht für alle Prothesenist sehr wichtig: Deshalb möchte träger, die sich wie Gabi einen
ich meine positive Lebenseinstel- absatzhöhenverstellbaren Fuß
lung gerne anderen Amputierten wünschen: Mit dem Karbonfuß
übermitteln!
medipro®flex E sind unter-
Mit meinem Mann und mit meiner Familie gehe ich viel schwimmen, in die Sauna, Einkaufen oder
wir verbringen Zeit auf unserem Hast Du Ratschläge oder ein
Campingplatz. Von da aus unter- Motto, das Du unseren Lesern
nehmen wir auch Radtouren. mit auf den Weg geben kannst?
Dazu hat mir mein Mann eigens Den Kopf nicht in den Sand zu
schiedliche Absatzhöhen an
Schuhen kein Problem mehr lesen Sie mehr auf Seite 8 oder
im Internet unter www.stolperstein.com und www.medi.de!
Leserbriefe
Herr Bauer hat den medipro®RELAX
Liner gegen Phantomschmerzen
getestet und möchte ihn nicht
mehr missen. Jedoch berichtet er
im Zusammenhang mit der Krankenkasse:
„Hallo an den Stolperstein, erst
einmal vielen Dank an medi für
den RELAX Liner – er erspart mir
Phantomschmerzen, Medikamente, Nebenwirkungen – und hat
4
mich vollständig überzeugt.
Allerdings bin ich empört über
das Verhalten und die Ablehnung meiner Krankenkasse und
möchte allen Betroffenen raten,
sich gegen diese Missstände zu
wehren!
Eigentlich spare ich mir durch
diesen Liner Schmerzen und im
Endeffekt der Krankenkasse Kos-
ten. Damit
meine ich
zum
Beispiel Tabletten
und die damit
verbundenen Schädigungen. Ich kann
nur allen raten, sich
ein solches Verhalten
nicht gefallen zu lassen!“
Dialog LESERBRIEFE
Herr Kähnert aus Leipzig lernte
medipro® letztes Jahr beim Nordic
Walking Marathon in Gefrees kennen und testete vor Ort das energierückgebende Prothesensystem
Clever Bone®.
Ein denkwürdiger Tag, denn seitdem mag er den „schlauen Knochen“ nicht mehr hergeben. Er
schreibt uns:
„Sehr geehrtes STOLPERSTEIN®
Team! Die berühmten Ärzte Renè
Baumgartner und Pierre Botta
schreiben: „Bei Gefäßpatienten
beschränken wir uns stur auf eine
maximale Tibialänge von 12-13
cm, wenn wir nur nicht gezwungen sind, uns mit einem kürzeren
Stumpf zu begnügen.“
Testlauf mit dem medipro® Clever Bone
Schön gesagt, jedoch ist mein
Stumpf sehr viel kürzer als es
ideal wäre – somit ist auch die
Versorgung weitaus schwieriger:
Es treten bei der bisherigen Prothesentechnik erhebliche Seitenkräfte auf, die unter Anderem
starke Schmerzen verursachen.
Im Juli 2005 kam dann für mich
der Durchbruch: Ich testete das
medipro®Clever Bone für einige
Stunden. Nach einem sehr guten
ersten Eindruck habe ich in Zusammenarbeit mit meiner Werkstatt in Leipzig eine Erprobung
durchgeführt. Nach bereits einer
Woche stand für mich fest, dass
ich das Clever Bone®auf jeden
Fall behalten möchte und die
Krankenkasse hat die Kosten erfreulicherweise übernommen.
Nach ausgiebiger Erfahrung kann
ich erklären, dass durch das energierückgebende Clever Bone®
die Belastung des Stumpfendes
durch seitliche Kräfte erheblich
verringert werden konnte. Die
Übertragung der Auftrittsbelastung auf den Stumpf ist „geschmeidiger“ und dies ist für
den Stumpf sehr angenehm und
insbesondere für einen sehr kurzen Unterschenkelstumpf sehr
wichtig!“
„Ende oder Neuanfang?“
„Behindert ist der der sich behindern lässt!“ postulierten wir
im letzten STOLPERSTEIN® und
stießen damit einen Ansturm
auf unser Gewinnspiel los: Es
meldeten sich unzählige Gewinnwillige und genauso viele
Interessierte, die das Buch als
einen wertvollen Ratgeber auch
käuflich erwerben wollten.
zog medipro® Testpatient Helmut
Weber die glücklichen Gewinner
des Buchs:
• M. Wagner aus Albbruck
• U. Thiel aus Hattersheim
• H. Heitbrink aus Bochum
• B. Schneider aus Rinteln
• H. Henkemeier aus
Westerkappeln
• G. Veit aus Hagenheim
• W. Schuren aus Winsen/Luhe
„Beinamputation – Ende oder Neu- • K. Selent aus Minden
Glücksbringer Helmut Weber, selbst
anfang?“ ist ein 130seitiger Infor- • D. Sonnenberg aus Wedemark unterschenkelamputiert freut sich
für die Gewinner
mationsratgeber der renommier- • D. Seifert aus Bonn
ten Ärzte Prim. Dr. Wolfgang KickinInteressieren Sie sich für das
ger und Dr. Ramin Ilbegui, der vie- Die STOLPERSTEIN® Redaktion Buch „Beinamputiert - Ende oder
le Fragen Betroffener und deren gratuliert – und dankt dem Fa- Neuanfang?“? Sie erhalten den
Angehöriger einfühlsam und kom- cultas Universitätsverlag für die Ratgeber unter der ISBN 3-5076petent klärt.
freundliche Unterstützung!
713-2 für 14,90 € bei Ihrem BuchUnter den vielen Einsendungen
händler.
5
Dialog ANWENDERPORTRAIT
Der „gelbe Engel“ Hans Eberhardt
lässt sich nicht unterkriegen
Eine Beinamputation nach Gefäßverschluss hält den 73jährigen nicht vom Helfen ab
Ob Pannen- und Abschleppservice für den ADAC, KFZMeister und Werkstattleiter
oder Tankstellenbesitzer – der
73jährige Hans Eberhard war
und ist stets hochaktiv.
Von seinen zahlreichen Tätigkeiten und Aufgaben lässt er
sich durch nichts abhalten –
auch nicht von einer Beinamputation.
einen willensstarken Mann wie
Hans Eberhard stoppen könnte,
der hat sich getäuscht. „Helfen
ist doch mein Hobby!“ proklamiert er und will unbedingt arbeiten: Mit der Unterstützung seiner
Familie lässt er das Pannenfahrzeug „prothesengerecht“ um-
bauen und macht den Auto- und
Lkw-Führerschein für speziell umgebaute Fahrzeuge.
Heute ist der 73jährige wieder
als „gelber Engel“ auf den Straßen unterwegs – vielleicht hilft er
ja auch einmal Ihnen?
Ausgerechnet im Urlaub traf Hans
Eberhard ein schweres Schicksal:
Plötzlich quälten ihn Schmerzen
im rechten Bein.
Ein Bademeister sieht das
schneeweiße Bein und ruft sofort einen Notarzt. „Die Klinikärzte diagnostizierten sofort einen
Gefäßverschluss und es folgte
eine stundenlange Notoperation.“
Engel in gelb: Hans Eberhardt, Oberschenkelamputiert
Später wurde Hans Eberhard
noch mehrmals operiert – jedoch
Suchen Sie Rat und Beistand bei der
ohne Erfolg.
Beschaffung oder dem Umbau eines Fahrzeuges?
Vier Wochen später muss das
rechte Bein am Oberschenkel amputiert werden. Doch wer glaubte,
dass dieser Schicksalsschlag
Hans Eberhard und seine Familie helfen Ihnen gerne! Melden Sie
sich in der STOLPERSTEIN® Redaktion oder beim Autohaus Eberhardt unter der Telefonnummer 09571 / 5006
Was ist ein Gefäßverschluss?
Darunter versteht man den Verschluss einer Schlagader, woraufhin die betroffene Region nicht mehr
mit Blut und somit nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird. Dieser plötzliche Verschluss der Extremitätenschlagader kann zum Beispiel durch einen
Thrombus aus dem Herzen ausgelöst werden.
Typische Symptome für einen Gefäßverschluss
sind ein plötzlich einsetzender, sehr starker
6
Schmerz, Pulslosigkeit unterhalb der Verschlussstelle, Blässe der betroffenen Extremität sowie
Taubheitsgefühl, Kältegefühl und eine Abkühlung
der betroffenen Extremität.
Da etwa sechs Stunden nach dem Beginn des
Verschlusses eine Amputation droht, sollten Betroffene schnellstmöglich einen Arzt konsultieren
(Notarzt, Gefäßchirurg)!
Amputation KNIEGELENKE
Welches Prothesenkniegelenk ist das richtige?
Künstliche Kniegelenke werden
von hüftex-, oberschenkel- und
knieexamputierten Anwendern benötigt, um das Bein bzw. die Prothese beugen zu können und den
Unterschenkel nach der Beugung
wieder nach „vorne schwingen“
zu können. Das Beugen und darauf folgende Vorbringen des Unterschenkels kann durch drei verschiedene Funktionsweisen der
medipro® Kniegelenke gesteuert
werden: Es gibt mechanische,
pneumatische und hydraulische
Kniegelenke.
Zusätzlich unterteilen sich künstliche Kniegelenke in monozentrische (einachsige) und polyzentrische (mehrachsige) Gelenke. Ein
einachsiges Kniegelenk knickt
starr über eine Achse ab, ein
mehrachsiges Kniegelenk bildet
den Ablauf des natürlichen Kniebeugens nach und winkelt über
mehrere Achsen in einer schiebenden Bewegung ab. Welches
Kniegelenk für welchen Anwender
geeignet ist, entscheidet der Orthopädietechniker nach
den individuellen
Ansprüchen des Anwenders mit Blick
auf Amputationshöhe, Aktivitätsgrad
oder
Sicherheitsbedürfnis.
Merkmale, Beispiele & Nutzen
Mechanische Kniegelenke
Bei der Beugung des Knies nach
hinten wird eine Feder zusammen
gepresst, dann entspannt sie
sich wieder und unterstützt die
Bewegung des Unterschenkels
nach vorne. Die Dämpfung erfolgt
ausschließlich durch Reibung und
Anschlagpuffer.
medipro® OFM2
Das medipro®OFM2 ist ein monozentrisches, leichtes Bremskniegelenk mit Feststellmöglichkeit.
Es ist für Anwender mit geringen
Gehansprüchen (Mobilität 1, 2)
sowie hohem bis sehr hohem Sicherheitsbedarf einsetzbar. Durch
die einzigartige Konstruktion ist
die Verwendung sowohl als Feststellgelenk mit manueller Entriegelung als auch als mechanisch
freibewegliches Bremsknie für
fortschreitende Mobilität des Anwenders möglich.
Besonders für Oberschenkelamputierte mit hohem Sicherheitsbedürfnis zeichnet es sich aus,
da durch den innovativen Bremsmechanismus die Kniesicherheit
erhöht und z. B. eine verminderte Muskelaktivität ausgeglichen
wird.
Nutzen für den Anwender
Geringes Gewicht für leichtes
Gehen bei hohem Sicherheitsanspruch.
Pneumatische Kniegelenke
medipro® OFM2
Hydraulische Kniegelenke
In einem Zylinder wird sowohl
beim Abwinkeln als auch beim
Strecken des Knies Luft komprimiert. Es ist für Streckung und
Beugung getrennt einstellbar, wie
viel von dieser Luft zum Dämpfen
der Kniebewegung oder als energierückgebendes, „federndes
Gaspolster“ eingesetzt wird.
Bei hydraulischen Gelenken übernimmt Flüssigkeit (Öl) in einem
Zylinder die Dämpfung der
Bewegung des Kniegelenks. Diese Gelenke werden meist für sehr aktive
Anwender eingesetzt, da sie
derzeit in der Regel über größere Dämpfungsreserven
als Pneumatiken verfügen.
medipro® OP4
Hydrauliken sind nicht enerDas medipro® OP4 ist ein pneu- gierückgebend.
matisches, lastabhängiges monozentrisches Bremskniegelenk. medipro® OH5
Das leichte, schmale pneumati- Mit der individuell einstellsche Bremsknie ist der Allrounder baren „A-B-C“ Hydraulik des
für Anwender mittlerer Mobilität medipro® OH5 Kniegelenkes
(Mobilitätsklasse 2, Anfang 3).
können besonders mobile Prothesenträger auch hohe GehDie „dämpfende Wirkung“ der geschwindigkeiten gehen. Das medipro® OP4
Pneumatik kann exakt auf die in- Knie kann in der Beugung und
dividuellen Bedürfnisse des Pro- beim Vorbringen individuell und
thesenträgers angepasst werden. sehr genau eingestellt werden.
Dabei kann der Orthopädietech- Die 5-achsige Konstruktion erniker die Beugung (=Flexion) und möglicht Bodenfreiheit in
das „Vorbringen“(=Extension) des der Schwungphase (kein
Knies stufenlos und getrennt von „Hängenbleiben“) und
einander einstellen. Ganz wichtig: bietet beim Auftreten eine
Auch bei geringerem Anwenderge- hohe Sicherheit – bei allen
wicht geeignet!
Geschwindigkeiten und Untergründen. Beim Fersenauftritt
Nutzen für den Anwender
ist das OH5 vollständig gesiLeichtes komfortables Kniegelenk chert, bei Vorfußbelastung wird
für sicheres Gehen.
die Sperrung entsprechend
aufgehoben.
Nutzen für den Anwender
Mobilität, Zuverlässigkeit und
Leistung für aktive Menschen.
Surftipp: Diese und weitere Produkte sind zu finden unter www.medi.de – Rubrik Beinprothetik
medipro® OH5
7
Amputation MEDIPRO®FLEX FÜSSE
Prothesenfüße mit Power
medipro®flex Karbonfüße
Das neue und verbesserte Sortiment der medipro®flex Füße
aus Karbonfasern bietet für jedes Bedürfnis eine Lösung!
Gesunder Fuß versus Prothesenfuß
Ein gesunder Fuß ist ein kompliziertes Gebilde aus vielen Knochen, Gelenken, Sehnen und
Muskeln. Auf den beiden Füßen
lastet nicht nur das gesamte Körpergewicht, sondern diese sind
auch maßgeblich für die mensch-
liche Fortbewegung verantwort- Fuß bei einer Amputation, muss
lich. Das „Bauwerk Fuß“ vereint dieser komplexe Körperteil durch
so eine ganze Kombination von einen Prothesenfuß ersetzt werFunktionen, von Festigkeit, Elas- den.
tizität, Beweglichkeit und Empfin- medipro® hat es sich mit den
medipro®flex Karbonfüßen zur
dungsvermögen in sich.
Aufgabe gemacht, den verlorenen
Damit leisten die Füße einen gro- Fuß so gut wie möglich zu ersetßen Beitrag zur Bewegungsfähig- zen: Indem diese Karbonfüße die
keit des gesamten Körpers - im Funktionen des natürlichen FuUmkehrschluss haben Verände- ßes optimal nachempfinden und
rungen oder Störungen auch eine damit den gesamten Bewegungsnegative Rückwirkung auf den ge- ablauf unterstützen.
samten Körper. Verliert man den
Powerfaser Karbon
Alle medipro®flex Füße sind aus dem Werkstoff Karbon gefertigt. Dieses Material ist sehr leicht und dabei
äußerst stabil. Karbon besitzt die Fähigkeit zur Energiespeicherung und kann diese auch wieder freisetzen
- Stellen Sie sich eine Feder vor, die zusammengedrückt wird und sich dann mittels der eingegebenen
Energie wieder entspannt.
Ein medipro®flex Karbonfuß nutzt die gespeicherte Energie für mehr Dynamik beim Gehen - da nach dem
Fersenauftritt das Prothesenbein beim Schwung nach vorne vom Karbonfuß unterstützt wird.
Fersenauftritt
Standphase
Zehenabstoß
Auf den Karbonfuß wird
Druck=Energie ausgeübt
Der Karbonfuß speichert die Energie
Der Karbonfuß gibt die Energie wieder
frei und unterstützt so die Ablösung
vom Boden und die daraus folgende
Bewegung des Unterschenkels
Füße für jedes Bedürfnis
Jeder Mensch und jede Prothesenversorgung ist anders: Genau
deshalb kann Ihr Orthopädietechniker nun aus 11 verschiedenen
medipro®flex-Modellen den passenden Fuß auswählen.
Im Programm sind Füße mit geringer Bauhöhe (medipro®flex
S - „Syme“) und Füße für kurze
Stümpfe (medipro®flex M). Es gibt
Modelle für besonders hohe Leistungsansprüche (medipro®flex
R) ebenso wie einen Fuß für
die niedrigere Mobilitätsklasse
(medipro®flex SF) – je nach Bedarf des Prothesenanwenders.
Außerdem gibt es viele weitere Modelle – sprechen Sie mit
Ihrem Orthopädietechniker!
8
Ihr Wunsch: Sie möchten Sneakers tragen oder Schuhe mit höherem Absatz?
Unsere Lösung: medipro®flex E
mit einfacher Absatzhöhenverstellung. Mit diesem Karbonfuß
können Sie selbst durch einfaches Drücken eines Metallknopfes die Absatzhöhe von 0
bis 5 cm verstellen,
ohne den statischen
Aufbau Ihrer Prothese zu verändern.
Ihr Wunsch: Sie möchten bei abfallenden Bordsteinen „auf der
falschen Seite“ nicht mehr die
Straßenseite wechseln müssen.
Unsere Lösung: medipro®flex M
– mit integrierter Karbonfeder.
Die Besonderheit des „flex M“
kommt in Form einer intelligenten
Bodenplatte: Durch deren unterschiedliche Härtegrade können
Bodenunebenheiten – wie zum
Beispiel ein abfallender Bordstein - ausgeglichen werden.
Internettipp:
Die neue medipro®flex Korbonfußgeneration ist unter www.medi.de –
Rubrik Beinprothetik zu finden
Amputation WELCHE MOBILITÄTSKLASSE HABE ICH?
Test: Welche Mobilitätsklasse habe ich?
Haben Sie sich auch schon gefragt, was Ihr Techniker meint, wenn er von Ihrer Mobilitätsklasse spricht? STOPERSTEIN® versucht heute, Ihre Fragen zu beantworten!
Einteilung in eine Mobilitätsklasse
Damit Sie mit den für Sie optimalen Prothesenpassteilen und der
richtigen Prothesentechnik versorgt werden, ordnet Ihr Orthopädietechniker Sie einer Mobilitätsklasse zu. Alle Passteile für
Prothesen werden in 4 verschiedene Mobilitätsklassen eingeteilt.
So kann sich der Orthopädietechniker beim Bau einer Prothese
sowohl am Passteil als auch an
den Bedürfnissen des jeweiligen
Prothesenträgers orientieren.
Optimal abgestimmte Versorgung
In diesem Zusammenhang macht
eine Einteilung in Mobilitätsklassen dann durchaus Sinn: Stellen Sie sich vor, ein amputierter
Leistungssportler bekäme eine
1. Wie schnell können Sie sich mit
Ihrer Prothese fortbewegen?
Meine Prothese hilft mir, sicher zu
stehen – ich laufe sehr langsam
Ich kann die Geschwindigkeiten
wechseln und bis 4 km/h schnell
laufen – also fast so schnell wie
ein gesunder Mensch
Geschwindigkeit oder Dauer beim
Laufen sind nie ein Problem für
mich: Ich kann die Geschwindigkeiten vom Bummeln sogar bis
hin zum schnellen Gehen beliebig
wechseln und auch lange Strecken
zurücklegen
In einer langsamen und gleichmäßigen Geschwindigkeit kann
ich bestimmt 15 Minuten am
Stück gehen
2. Treppen, Teppichkante, Bordstein, Eis und Schnee - welche
Hindernisse können Sie überwinden?
In der äußeren Umgebung, die
ich kenne, sind auch Stufen,
Treppen, Bordsteine oder Kopfsteinpflaster kein Problem
Kleine Hindernisse in meinem
Haus/ meiner Wohnung sind
kein Problem für mich
Es gibt kaum Untergründe, die
Prothese mit einem starren Knie:
Der Sportler wäre eingeschränkt.
Oder im umgekehrten Fall: Eine
rüstige 80jährige würde mit einem „schnellen“ Hochleistungsknie versorgt - die Prothese
wäre ein Sicherheitsrisiko für die
Dame.
Profilerhebung
Bei der Einteilung in die Mobilitätsklassen hilft dem Techniker neben
seinem orthopädietechnischen
Wissen und seiner Erfahrung auch
der detaillierte „Profilerhebungsbogen“. Hierbei sind die neuesten
Einteilungen des Spitzenverbands
der Krankenkassen (MDS) berücksichtigt. Auf dieser Grundlage
haben wir den folgenden Test für
Sie zusammengestellt, der Ihnen
ich nicht bewältige - auch Nässe,
Schlamm, Eis oder Schnee kann
ich im Alltag begehen
Mich schränkt kein Untergrund
ein - selbst extreme Grundlagen wie in den Bergen mit
Steigungen usw.
3. Ich kann...
...meinen Beruf ohne Einschränkungen ausüben
...mich vor allem in meinem
häuslichen Umfeld zurecht
finden
...kleinere Einkäufe und
Erledigungen (z. B. Arztbesuch)
selbst bestreiten
...auch schwere körperliche
Arbeit verrichten
4. Mit dem Rad oder im eigenen
Auto - wie legen Sie größere
Strecken zurück?
In der Wahl der Fortbewegungsmittel bin ich nicht eingeschränkt
Ich fahre selbst mit dem eigenen
Auto, kürzere Strecken auch mit
meinem Fahrrad
Ich lasse mich von meinen
Angehörigen fahren
Ich benutze öffentliche
Verkehrsmittel
Auskunft zu Ihrer Mobilitätsklasse
geben kann.
Die Prothese als Therapie
Bedenken Sie immer, dass Ihr Orthopädietechniker nicht nur den
gegenwärtigen Ist-Zustand Ihrer
Mobilität beurteilt - er macht sich
zudem auch Gedanken darüber
wie er mit Hilfe der Prothese Ihre
Mobilität optimal für den Alltag unterstützt.
Beantworten Sie die Fragen unseres Tests und finden Sie heraus,
welche Mobilitätsklasse Sie haben
könnten - sollten Sie einmal keine
exakt passende Antwort finden,
wählen Sie die Aussage, die Ihrer
Situation am meisten entspricht.
5. Wie stehen Sie im Umgang
mit anderen Personen?
Ich versorge andere
Personen/meine Familie mit
Auch bei schwereren Arbeiten
(z. B. einem Umzug) kann ich
andere Personen unterstützen
Ich bin im Alltag auf Hilfe
angewiesen - meine Familie
und/oder ein Pflegedienst
unterstützen mich
Meinen Haushalt bestreite
ich alleine, bei größeren
Arbeiten (wie z. B. Gartenarbeit) hole ich mir Hilfe
6. Bewegung und Sport – für Sie
ein Thema?
Ich bin in meiner Beweglichkeit eingeschränkt und treibe
deshalb keinen Sport
In der Gehschule, Physiotherapie oder anderem therapeutischen Training bewege
ich mich regelmäßig
Sportliche oder körperliche
Aktivitäten sind kein Problem
und machen mir Spaß (Rad
fahren, Nordic Walking und
vieles mehr)
Ich betreibe aktiv Sport mit
hohen Leistungen
Testauswertung
9
Amputation WELCHE MOBILITÄTSKLASSE HABE ICH?
Testauswertung
Nun sehen Sie sich die bunten Kästchen vor den Antworten an – zählen Sie jeweils die roten,
grünen, gelben und blauen Kästchen zusammen und lesen Sie dann unter „Ihrer“ Farbe nach.
Falls Sie von mehreren Farben die gleiche Anzahl haben, liegen Sie wahrscheinlich zwischen
den Mobilitätsklassen. Bedenken Sie: Ein Test wie dieser kann immer nur ein Anhaltspunkt,
niemals eine Diagnose sein – Für weitere Informationen sprechen Sie unbedingt mit Ihrem
Orthopädietechniker!
1
Überwiegend rote Antworten:
Mobilitätsklasse 1: „Innenbereichsgeher“
Sie besitzen die Fähigkeit oder das Potential, Ihre Prothese auf ebenen Böden und
vor allem im häuslichen Umfeld mit geringer Geschwindigkeit zu benutzen. Aufgrund Ihres Allgemeinbefindens können
Sie nur kurze Strecken am Stück gehen.
Die Prothese als Therapie - Ihre Ziele: Sie
sollten mit Ihrer Prothese sicher stehen können
und mit der Prothese in Innenbereichen kleinere
Strecken von kurzer Dauer zurücklegen können.
2
Überwiegend grüne Antworten:
Mobilitätsklasse 2: „Eingeschränkter
Außenbereichsgeher“
Sie besitzen sie Fähigkeit oder das Potential, mit Ihrer Prothese in geringer Geschwindigkeit zu gehen. Kleinere Hindernisse
wie zum Beispiel Bordsteine, einzelne
Stufen oder unebene Böden können Sie
meistern. Ihr Gesundheitszustand jedoch
verkürzt das Gehen auf etwa 15 Minuten am
Stück.
Die Prothese als Therapie - Ihre Ziele: Kleinere Strecken von kurzer Dauer können Sie sowohl im Innen- als auch im Außenbereich sicher
zurücklegen.
Überwiegend blaue Antworten:
3 Mobilitätsklasse 3: „Uneingeschränkter
Außenbereichsgeher“
Sie besitzen die Fähigkeit oder das Potential, mit Ihrer Prothese in einer mittleren bis
hohen Geschwindigkeit zu gehen. Dabei
können Sie die Geschwindigkeit auch
variieren. Die meisten Umwelthindernisse
sind kein Problem für Sie. Sie können sich
auch im freien Gelände wie zum Beispiel der
Natur leicht fortbewegen. Die Belastung auf die
Prothese bleibt durchschnittlich. Gehstrecken und
Gehdauer unterscheiden sich kaum von der eines
nicht Amputierten.
Die Prothese als Therapie: Sowohl draußen als
auch drinnen unterscheidet sich Ihre Mobilität
nur unwesentlich von einem nicht Amputierten.
4 Überwiegend gelbe Antworten:
Mobilitätsklasse 4: „Uneingeschränkter
Außenbereichsgeher mit besonders
hohen Ansprüchen“
Sie können alles, was unter Mobilitätsklasse
3 beschrieben ist. Zusätzlich haben Sie hohe
Anforderungen an Ihre Prothese, da diese oft
hohen Stoßbelastungen ausgesetzt ist. Sie
können sich ohne Einschränkung in Strecke
oder Dauer fortbewegen.
Die Prothese als Therapie: Die Wiederherstellung der unlimitierten Gehfähigkeit sowohl im
Innen- als auch im Außenbereich
Bitte bedenken Sie: Dieser Test kann nur ein Anhaltspunkt und keine konkrete Diagnose sein. Bei der
Einteilung in die Mobilitätsklasse spielen noch viele weitere Faktoren eine Rolle, die nur Ihr Orthopädietechniker und Ihr Arzt beurteilen können. So müssen auch Ihre individuellen Stumpfbesonderheiten,
eventuelle Begleiterkrankungen oder Schmerzen und vieles mehr bedacht werden. Sprechen Sie Ihren
Orthopädietechniker an!
10
Tipps & Hilfe SELBSTHILFEGRUPPEN-SPEZIAL
Selbsthilfegruppen-SPEZIAL
„Steh auf!“ Selbsthilfegruppe für Arm- und Beinamputierte in Thüringen
Jeder, der im Bundesland Thüringen als Amputierter oder
Angehöriger von Betroffenen
Hilfe sucht, wird jetzt fündig:
Seit 1. Juni 2005 bieten Gerd
Kästel, Matthias und Romy
Hofmann allen Menschen Unterstützung, die sich Rat suchend an sie wenden.
Überregionale Hilfe für
Amputierte
„Wir sind doch noch ganz am
Anfang...“, sagt Gerd Kästel bescheiden, der selbst nach einem
Motorradunfall oberschenkelamputiert ist. Im nächsten Moment
aber sprudeln aus dem Vorsitzenden der „Steh-Auf“-Bewegung die
Ideen heraus: „Wir haben es uns
zum Ziel gemacht, in den nächsten fünf Jahren in ganz Thüringen
präsent zu sein.
Alle Betroffenen sollen Informationen und Beratung bekommen!
Wir möchten ein interdisziplinäres
Netzwerk zwischen Ärzten, Technikern, Therapeuten, Kliniken, Sanitätshäusern usw. schaffen.“
Ziele
Die Selbsthilfegruppen für amputierte Menschen sollten bundes-
weit mit einer Stimme sprechen
- deshalb sucht Gerd Kästel vermehrt den Kontakt zu anderen
Gruppen. „Auf lange Sicht werden die Gruppen nicht mehr ohne
„Opferanwalt“ auskommen, der
die Interessen von Amputierten
vertritt,“ ist sich Kästel sicher.
Deshalb ist das Team von „Steh
Auf!“ auch stets auf der Suche
nach starken Partnern zum Beispiel aus Politik und Wirtschaft.
Netzwerkarbeit einmal anders
Das „Steh-Auf“-Team überrascht
mit einer besonderen Vision: Für
die Zukunft ist ein „Info-Mobil“
geplant - in diesem mobilen Beratungsbüro sollen Interessierte
jedmögliches Informationsmaterial oder Unterstützung bekommen
- direkt vor Ort. „Viele Menschen
haben nicht die Möglichkeit,
große Reisen zu unternehmen:
Wenn der Prophet nicht zum Berg
kommen kann, dann...!“, erklärt
Kästel.
Mit dem mobilen Infocenter sollen dann auch Kliniken, Rehaeinrichtungen, Arztpraxen oder
Sanitätshäuser zu Informationsveranstaltungen „angefahren“
werden.
Der Vorstand von „Steh auf“: Matthias Hofmann,
Romy Hofmann, Barbara Kästel und Gerd Kästel (v.l.).
Sport hoch im Kurs
Neben Informationen sollen natürlich auch die gemeinsamen
Freizeitaktivitäten nicht zu kurz
kommen. „Vor allem Sportangebote sehen wir als besonders
wichtig an.“, erklärt Gerd Kästel.
Aufstehen und Menschen mit
Handicap zusammenbringen das Team der jungen Selbsthilfegruppe weiß, wie wichtig Kontakt
und Austausch untereinander
sind: Dabei wünscht die STOLPERSTEIN® Redaktion viel Erfolg!
Sie suchen Kontakt zur Selbsthilfegruppe „Steh auf!“? Wenden
Sie sich an den Vorsitzenden
Gerd Kästel oder Stellvertreter
Matthias Hofmann, unter der Telefonnummer 0365-82 88 244.
Amputierten-Selbsthilfe in Fulda
Rechte einfordern bei den
Krankenkassen? Einen Anwalt
vermitteln? Welche Klinik oder
Gehschule ist kompetent?
Diese und viele andere Fragen versucht Stefan Hartung mit seiner
neuen Selbsthilfegruppe für Amputierte im Raum Fulda zu lösen.
„Erfahrungsaustausch und Tipps
untereinander – es muss ja nicht
jeder jede Erfahrung immer wieder neu machen, sondern wir
können uns gegenseitig unterstützen!“ erklärt Stefan Hartung,
der Initiator der Gruppe, seine
Bemühungen.
Auch Freizeitaktivitäten kommen
nicht zu kurz – es geht auch darum, „dass man mal wieder raus
und unter Leute kommt!“, so
Hartung.
Jeden letzten Donnerstag im Monat
um 19:30 Uhr trifft sich die Gruppe in den Räumen des VDK Fulda.
Weitere Informationen bekommen Interessierte bei Stefan Hartung unter der Telefonnummer
06648 7032 oder per E-Mail:
handicap-tours@web.de.
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Tipps & Hilfe SELBSTHILFEGRUPPEN-SPEZIAL
Selbsthilfegruppe für Amputierte in Ost-Westfahlen-Lippe
Nur Amputierte wissen, welcher Leidensweg nach der
Operation beginnt: Schmerzen,
psychische Belastung, Alltagsprobleme und vieles mehr.
Rolf Brakemeier ist selbst oberschenkelamputiert und hat nach
seiner Operation gekämpft – für
eine bestmögliche prothetische
Versorgung, für heilende Therapien,
für einen zu bewältigenden Alltag
- für ein Leben nach seiner Amputation. Jetzt hat er in Lemgo eine
Selbsthilfegruppe gegründet.
„Alle Erfahrungen und mein Wissen, meine positive Einstellung,
meinen Mut - all das möchte ich
an Andere weitergeben. Deshalb biete ich ab sofort allen
interessierten Amputierten im
Raum OWL eine Plattform zum
Erfahrungsaustausch: Mit einer
Selbsthilfegruppe!“ sagt Rolf Brakemeier und ermutigt damit alle
Betroffenen und deren Angehörige, bei einem der Treffen vorbei
zu kommen.
Die Gruppe um Rolf Brakemeier
trifft sich jeden ersten und dritten
Freitag im Monat im Verwaltungsgebäude des Klinikums Lemgo
in der Rintelner Straße - nähere
Auskünfte gibt es bei Rolf Brakemeier unter der Telefonnummer
05261 7579.
Rolf Brakemeier (re.) hilft und
berät gerne.
Adressen der Selbsthilfegruppen
Bayreuth
Dreieichenhain
Fulda
Selbsthilfegruppe für Arm- und
Beinamputierte
Bayreuth-Kulmbach
Ansprechpartner Egon Griebel
(vorläufig)
Telefon 09561 33224
Fax 09561 427863
E-Mail Egon.Griebel@t-online.de
Ansprechpartner
Friedemann Willige
Kinzigstraße 16
63303 Dreieichenhain
Telefon 06103 82564
E-Mail f.willige@gmx.net
Ansprechpartner Stefan Hartung
Am Habersberg 14
36137 Großenlüder
Telefon 06648 7032
Handy 0173 3183173
E-Mail handicap-tours@web.de
Eckernförde
Gera
Berlin
Amputierten-Initiative e.V.
Ansprechpartnerin Dagmar Gail
Spanische Allee 140
14129 Berlin
Tel: 030 803 26 75
Fax: 030 80 49 16 35
www.amputierten-initiative.de
Ansprechpartner Frank Peintner
Langemarkstraße 3
24340 Eckernförde
Telefon 04351 897857 (von
17-20Uhr)
www.as24340.de
Erzgebirge
„Standbein“
Ansprechpartner Helmut Wolf
Coburg
Freiberger Straße 33
Selbsthilfegruppe für Arm- und
09488 Thermalbad-Wiesbaden
Beinamputierte Bayern e.V.
Telefon 03733 64221
Ansprechpartner Egon Griebel
Freiburg
Karl-Türk-Straße 59
96450 Coburg
„Beinamputiert - was nun?“
Telefon 09561 33224
Ansprechpartner Manfred Löffler
Fax 09561 427863
Schildackerweg 16
E-Mail Egon.griebel@t-online.de
79115 Freiburg
Telefon 0761 509741
E-Mail loemann@web.de
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„Steh auf!“
Ansprechpartner Gerd Kästel
Am Stadtgut 2
07548 Gera/Scheubengrobsdorf
Telefon: 0365 8288244
Hannover
„Bewegen statt behindern“
ZSL Hannover
Am Mittelfelde 80
30519 Hannover
Ansprechpartnerin Frau Timpe
Telefon 0511 86029969
Hamburg
Amputierten e.V. Nord
Ansprechpartnerin
Andrea Vogt-Bolm
c/o Berufsförderungswerk Haus E
August-Krogmann-Straße 52
22159 Hamburg
Telefon 040 645811363
E-Mail amputierten-nord@web.de
Tipps & Hilfe SELBSTHILFEGRUPPEN-SPEZIAL
Köln
Lemgo
Neumünster
AS Amputierten-Selbsthilfe
Ansprechpartner Werner Hanisch
Piusstraße 24b
50823 Köln
Telefon 0221 372843
Ansprechpartner Rolf Brakemeier
Kolmarer Straße 23
32657 Lemgo
Telefon 05261 7579
Ansprechpartner Alfons Krott
Ulmenallee 8
24536 Neumünster
E-Mail alfons.krott@t-online.de
Leipzig
Murrhardt
Nürnberg
Ansprechpartner Frank Bothe
Kieselsche Wiesen 12
04683 Naunhof
Telefon 0177 542006
E-Mail frank_bothe@lycos.de
Ansprechpartner
Karl-Friedemann Machleid
Robert-Franck-Straße 21
71540 Murrhardt
Telefon 07192 8299
PRONEFRANK
Ansprechpartner Georg Rüger
Fürther Straße 53
90429 Nürnberg
Telefon 0911 266509
Eckernfšrde
Hamburg
Berlin
Hannover
Lemgo
Leipzig
Kšln
Gera
Fulda
Dreieichenhain
Thermalbad Wiesenbad
Coburg
Bayreuth
NŸrnberg
Murrhardt
NeumŸnster
Freiburg
13
Tipps & Hilfe SPORT: SELBSTVERTEIDIGUNG
KAE-IN-SOG-IN - Selbstverteidigung für
Menschen mit Behinderungen
„Man muss Betroffenen zeigen, dass
es etwas gibt für sie!“ fand Horst
M. Kohl, der 1. Vorsitzende des
Behinderten- und Versehrten- SportVereins Kitzingen e.V.
Er verfasste zusammen mit den
Trainern Klaus Weiss und Andreas Rübesam ein Taschenbuch,
das Sportverbänden, Übungsleitern und Trainern sowie Betroffenen das KAE-IN-SOG-IN, eine
Variante der Selbstverteidigung
speziell für Menschen mit Behinderungen, näher bringen soll.
Selbstverteidigung für Menschen
mit Behinderung - geht das?
Das Wort „ja“ mit
einem Ausrufezeichen prangt in
dicken Lettern
auf dem Cover
des handlichen
Taschenbuchs.
„KAE-IN-SOG-IN“,
der Titel des Büchleins, ist gleichzeitig die von
Horst M. Kohl beBestellen Sie die Broschüre! gründete Selbstverteidigungs-Variante, die weder
eine Sportart noch einen Stil darstellen soll.
Der koreanische Begriff „KAE-INSOG-IN“ bedeutet Vielfalt. Mit
einer solchen vielfältigen Ausbildung sollen gehandicapte Menschen Selbstverteidigung und
Selbstbehauptung erlernen. Besonders das gezielte Eingehen
auf die individuellen Ansprüche
des Behinderten, egal welchen
Alters, steht dabei im Vordergrund.
zogenes Taschenbuch wird, das
kurzweilig und gleichzeitig informativ ist“, so Horst M. Kohl.
Auch die sportpsychologische
Komponente behandelt das Buch.
„Beim gemeinsamen Training in
Sportvereinen mit nicht behinderten und gehandicapten Teilnehmern ist der Übungsleiter
mit dem Problem konfrontiert,
dass ein Behinderter die Übung
nicht so ausführen kann, wie es
sein nicht behinderter Nachbar
es macht“. Hier müsse der Übungsleiter dem gehandicapten Sportler im Kopf erreichen und ihm Hoffnung und Mut machen. Deshalb will man unter anderem
mit KAE-IN-SOG-IN bewirken, dass
bei Gehandicapten in der sportlichen Gemeinschaft Leistungserfolge und Selbstvertrauen gefördert werden.
Die Teilnahme an der KAE-INSOG-IN Ausbildung soll zu einer
erlebnisreichen Bewältigung der
Lebenssituation verhelfen. Durch
eine Steigerung der Bewegungslust, durch Lernerfolge und zunehmender Körpererfahrung strebt
dieses Projekt eine positive Gesamtentwicklung der Sportler an.
Kernpunkte sind die Schulung
von Alltagsbewegungen, die Erhaltung und Steigerung der Beweglichkeit, das Aufzeigen der
individuellen Leistungsfähigkeit,
die Vermittlung von Erfolgserlebnissen, das Wecken von Eigenaktivität und das Herstellen und
Aufrechterhalten von sozialen
Kontakten.
Für das Autorenteam wird dieses
„Besonderen Wert haben wir da- Taschenbuch wohl nicht das Ende
rauf gelegt, dass es ein fachbe- ihrer Tätigkeit sein. „Das nächste
14
Menschen mit Handicap erlernen
Selbstverteidigung
Ziel - ein rund 100- bis 150-seitiges Buch, das ausführlich die
Thematik Selbstverteidigung für
Menschen mit Handicaps behandelt - hat Horst M. Kohl schon im
Kopf.
Das 48seitige Taschenbuch
„Selbstverteidigung für Menschen
mit Behinderung. Geht das? JA!“
ist zu beziehen über:
Horst M. Kohl
Klingenstrasse 10
97355 Wiesenbronn
E-Mail: horst.m.kohl@t-online.de
Kosten: 8.50 € zuzüglich Porto.
Sobald die Druckkosten erwirtschaftet sind, kommt der weitere Erlös der Behindertenarbeit zu
Gute.
Tipps & Hilfe SPORT: SELBSTVERTEIDIGUNG
Was genau ist KAE-IN-SOG-IN?
Besonders für Menschen mit
Handicaps ist es wichtig, sich
gegen gewaltsame Übergriffe
schützen zu können. Der Behinderten- und Versehrten- SportVerein Kitzingen bietet mit dem
System KAE-IN-SOG-IN Menschen
mit Handicaps die Möglichkeit,
Selbstverteidigung zu erlernen
und sich im Leben behaupten zu
können.
Seit November 1995 gibt es nun
schon die Selbstverteidigungsabteilung im BVSV Kitzingen. Deren
Gründung vorangegangen war ein
Selbstverteidigungs-Lehrgang für
Seniorinnen und Senioren in Zusammenarbeit mit dem Sozialverband VdK. Heute hat die Abteilung 82 Mitglieder im Alter von
5 bis 72 Jahren, welche in drei
Gruppen regelmäßig trainieren.
Hierdurch sollen die vielfältigen
Handicaps und die unterschiedlichen Ansprüche der jeweiligen
Altersgruppen berücksichtigt
werden.
örtlichen Radiosendern erhielt
die Arbeit des Vereins eine breite
Öffentlichkeit und führte zu einem
hohen Zulauf von gehandicapten
Sportlerinnen und Sportlern.
Positiv für Körper und Geist
Sportliche Betätigung ist besonders wichtig für Menschen mit
Handicap, um eine ganzheitliche
Rehabilitation und Sozialisation
zu ermöglichen. Mit Hilfe zahlreicher Kampfkunstarten und
deren Techniken werden durch
KAE-IN-SOG-IN eine Vielzahl an
Körpereigenschaften geschult
und ausgebildet. Hierzu gehören
Reaktionsfähigkeit, Konzentration, Gleichgewicht, Atemkontrolle und Schnelligkeit. Unterstützt
wird auch das Erlernen kontrollierter Bewegungsabläufe.
Der Behinderten- und VersehrtenSport- Verein Kitzingen bietet
auch Übungen wie Slow Motion,
also sanfte Bewegungslehre, an.
Diese verbessert die Herz- Kreislauf- und Atemfunktion, den Knochenbau sowie den Stoffwechsel.
Wofür steht nun KAE-IN-SOG-IN? Sie fördern die Entspannung, die
Der Begriff kommt aus dem Kore- Beruhigung der Nerven und das
anischen und bedeutet soviel wie Ablegen aller Überreizungen.
„Vielfalt“ oder „Vielfältigkeit“ und
kann weder eindeutig als Sport- Kurzum: Menschen mit Handicap
art, noch als Kampfkunststil be- fühlen sich wieder leistungsfähig
zeichnet werden. Es handelt sich und Willenskraft, Ausdauer und
vielmehr um eine individuelle Art Konzentrationsfähigkeit werden
der Selbstverteidigung speziell positiv beeinflusst.
für Menschen mit Handicaps.
Fachübungsleiterausbildung
Dieses System wurde von Horst
M. Kohl, dem Vorsitzenden des
Behinderten- und VersehrtenSport- Verein Kitzingen entwickelt.
KAE-IN-SOG-IN versucht mit einer
Vielfalt von Selbstverteidigungstechniken den vielfältigen Handicaps Rechnung zu tragen.
Durch eine rege Berichterstattung in der örtlichen Presse, dem
Lokalfernsehen und auch in über-
Inzwischen wurde für das 1995
ins Leben gerufene System
eine eigene Ausbildungs- und
Prüfungsordnung entwickelt, mit
Hilfe derer Fachübungsleiter/innen „Selbstbehauptung, Selbstverteidigung für Menschen mit
Handicaps - KAE-IN-SOG-IN“ im
Behinderten- und VersehrtenSport- Verein Kitzingen ausgebildet werden können.
Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl sind besonders wichtig für
gehandicapte Menschen. KAE-INSOG-IN hilft ihnen dabei, dieses
Vertrauen in sich selbst wieder
aufzubauen. Sie können, neben
dem Aufbau der körperlichen
Fitness, neue Kontakte knüpfen,
ihre Lebensängste besiegen und
sich im Alltag besser behaupten.
Wichtig ist auch, Menschen mit
Handicaps davor zu bewahren,
in ein Gefühl der Einsamkeit zu
verfallen. Dieses Problem kann
durch Sport, insbesondere KAEIN-SOG-IN gelöst werden, denn:
„Alles was wir gemeinsam tun,
wird das Selbstbewusstsein
fördern und stärken - denn wer
Selbstbewusstsein ausstrahlt,
wird nicht so leicht ein Opfer für
Gewalttäter.“
15
Amputation YOGA FÜR BEINAMPUTIERTE
Die Kunst, tief in den Bauch zu atmen
Yoga für Beinamputierte verspricht Entspannung
In Bayreuth gibt es Yoga-Kurse, die auf die besonderen
Bedürfnisse von Beinamputierten abgestimmt sind –
Yogalehrerin Valeria Almarales vermittelt in der YogaSchule „RAUM FÜR YOGA“ in
Bayreuth, wie Körper, Geist
und Seele wieder in Einklang
gebracht werden.
Was ist Yoga?
„Körper, Geist und
Seele in Einklang bringen“ – Yoga verspricht
mehr als Sport, es ist
auch Geisteshaltung!
Die Yogaübungen sollen also nicht nur die
Valeria Almarales
körperliche Vitalität
verbessern, sondern auch das innere Gleichgewicht balancieren.
Mit diesem Ziel absolvieren „Yogis“ die körperlichen Übungen (so
genannte Asanas) sowie Atemund Entspannungsübungen.
ihrem seelischen Gleichgewicht.
Yoga kann sich hier besonders
positiv auswirken, weil die Übungen Stress reduzieren – entsprechend dem Ansatz, Körper, Geist
und Seele zu vereinen.“
Das Studio „RAUM FÜR YOGA“ ist
ein idealer Ort der Entspannung –
zum Wohlfühlen eingerichtet und
mit vielen Details ausgestattet.
Valeria Almarales ist zertifizierte Yogalehrerin und verfügt aufgrund früherer Ausbildung auch
über versierte medizinische Fachkenntnisse. Im Jahr 2004 gründete sie den „RAUM FÜR YOGA“
in Bayreuth – ein Studio, das „ein
bisschen mehr“ anbietet: Neben
Yoga für Beinamputierte können
sich bei Valeria Almarales auch
Schwangere, junge Mütter mit
Baby und Kinder über eine professionelle Beratung und fachkundige Betreuung freuen.
„Yogis“ berichten:
Was bringt Yoga?
Die positiven Effekte von Yoga
sind vielfältig: Es kann zur Linderung verschiedenster Krankheitsbilder beitragen, wie zum Beispiel
Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Nervosität, Schlaf- oder
Durchblutungsstörungen. Dabei
wirkt sich Yoga ebenso positiv
auf Psyche und Ausgeglichenheit
aus.
Yoga – für Beinamputierte
„Yoga ist gerade für Beinamputierte ideal, denn die gezielten
Muskelübungen stärken auf sanfte Weise Bauch, Rücken, Arme
und den so wichtigen Beckenboden der an unserer aufrechten
Haltung maßgeblich beteiligt ist“
erklärt Yogalehrerin Valeria Almarales. „Dazu bringt eine Amputation nahezu alle Betroffenen aus
16
wirklich auch mehr innere Ruhe
bekommen – das machte sich bereits nach den ersten Yogastunden bemerkbar!“
Matthias Enders, gehbehindert
„Ich sehe Yoga für mich positiv
aus zwei Gründen: Einerseits
kann ich endlich etwas für meine Rücken- und Bauchmuskulatur tun – ich erhoffe mir dadurch
eine Kräftigung meiner problematischen Muskeln. Außerdem bin
ich kein Einzelkämpfer, sondern
trainiere schon immer lieber in
der Gruppe – so macht Training
einfach mehr Spaß und ich bleibe
am Ball!“ Claudia Müller, doppelseitig amputiert
„Aufgrund meiner Gehbehinderung habe ich ein schlechtes
Gangbild und durch die damit
verbundene Fehlhaltung auch oft
Rückenschmerzen. Durch Yoga
hat sich die Rückenmuskulatur
gestärkt und ich bin insgesamt
entspannter. Durch die Übungen
zur Tiefenentspannung habe ich
Asha Noppeney (knieexamputiert)
„Der Yoga Kurs hat mir sehr gefallen! Vor allem die richtigen
Atemübungen sind besonders
wichtig für mich. Natürlich atmet jeder Mensch, aber richtig in den Bauch zu atmen ist
nicht einfach! Yoga hat jetzt eine
sehr wichtige Bedeutung in meinem Leben, weil ich dadurch in
schwierigen und stressigen Situationen ruhiger bleiben kann.“
Asha Noppeney, knieexamputiert
Informieren Sie sich:
RAUM FÜR YOGA
Valeria Almarales
Kulmbacher Straße 6-8
95445 Bayreuth
Telefon: 0921 43553
Email:
info@raum-fuer-yoga-bayreuth.de
Internet:
www.raum-fuer-yoga-bayreuth.de
Highlights VERANSTALTUNGSTIPPS
medipro®auf der REHACARE 2006
Innovative Konzepte und Produktneuheiten
Wer das STOLPERSTEIN® Team
kennen lernen wollte, der besuchte
vom 18. bis 21. Oktober 2006 die
Messe REHACARE in Düsseldorf.
Die internationale Fachmesse
REHACARE zeigte auch in diesem
Jahr wieder intelligente, hochwertige
Hilfsmittel und Lösungen rund um
Pflege und Rehabilitation. Wie schon
im letzten Jahr besuchten etwa
50.000 Fachleute, Betroffene und
deren Angehörige die REHACARE
und informierten sich bei mehr als
800 Austellern aus über 30 Ländern.
Vielleicht sind Sie ja nächstes
Jahr dabei und besuchen uns am
magentafarbenen medi-Messestand
- wir freuen uns auf Sie!
Herr Pesch
am
Messestand
Aktionsprogramm in Osterhofen
Das vielfältige Angebot der Fachklinik für Amputationsmedizin
in Osterhofen ist eine Institution: Jedes Jahr hat das Team
der Klinik ein Programm mit
verschiedenen Sportarten und
freut sich über jeden Teilnehmer!
Besuchen Sie aktuell folgende
Kurse:
• Skikurs für Oberschenkelamputierte vom 15. bis 19. 01.2007
• Skikurs für Unterschenkelamputierte am 20.01.2007
• Snowboardkurs für US und OS
Amputierte (OS mit Vorerfahrung) am 21.01.2007
• Langlauf-/Skatingkurs für Unterschenkelamputierte am 24.02.
2007
Im nächsten Sommer werden außerdem wieder Kletter- und Tanzkurse, Kajak- und Segeltouren,
Fahrrad- und Mountainbikefahren
angeboten – informieren Sie sich
direkt bei der Klink.
Detaillierte Informationen über die
Kosten, die genauen Kurszeiten
und Treffpunkte folgen nach den
entsprechenden Anmeldungen.
Übrigens: Die Fachklinik hat auch
sonst viele Aktivitäten für Sie parat – schauen Sie rein ins Internet oder bestellen Sie sich Informationsmaterial.
Unsere Kontaktdaten:
Fachklinik für Amputationsmedizin Osterhofen
Plattlinger Straße 29
94486 Osterhofen
Tel: 09932 390
Fax: 09932 1559
therapie@fachklinik-osterhofen.de
www.fachklinik-osterhofen.de
Sport und Freizeit in Österreich
‚Freizeit-PSO’ ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Hauptziel, Menschen mit Behinderungen durch
Sport wie Skifahren, Klettern, Tauchen, Paragleiten, Hüttenwandern,
Abseilen, Rafting, etc. zu integrieren. Durch individuelle Einzelbetreuung, behindertenspezifische
Sonderausrüstung sowie besonders geschultes Personal ist es
jedem möglich, z. B. Skifahren und
andere Sportarten zu erlernen.
Besonders im Vordergrund steht
bei FREIZEIT-PSO im Sommer wie
im Winter die integrative Erholung
mit Freunden und Familie. Dies bedeutet, dass die gesamte Familie
Spaß und Freude bei den geplanten Sportarten und Aktivitäten
haben wird und auch Familienmitglieder und Freunde ohne Behinderung gleichwertig ins Programm
integriert werden. Programme, Termine und weitere Infos erhalten
Sie per Post, E-Mail, Telefon oder
auf der Homepage.
Kontakt:
FREIZEIT Para-Special Olympics
Sport für Menschen mit Behinderungen (Gemeinnütziger Verein)
Bw. Sabine Eham
Katzenburgweg 539
A-8970 Schladming
Tel: +43 (0) 3687 – 22 304
Mobil: +43 (0) 650 – 901 6294
Sabine_Eham@gmx.de
www.freizeit-pso.com
Action in luftiger Höhe
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Highlights AMPU-NOWA®-SPEZIAL
Jetzt auch in Österreich:
Nordic Walking für Beinprothesenträger bei Bandagist Heindl
Erstmalig in Österreich wurde
im Mai 2006 in Linz ein Nordic Walking Tag für Beinprothesenträger abgehalten: Die
Firma Bandagist Heindl lud
Betroffene und deren Angehörige ein, das Gehen mit den
Stöcken für sich zu entdecken.
Für diese besondere Art des
Nordic Walking wurden bei Bandagist Heindl eigens Mitarbeiter ausgebildet, die an diesem
Tag versuchten den Teilnehmern
diese Sportart etwas näher zu
bringen. Unterstützt wurde das
Team von Manfred Auer, lizenzierter AMPU-NOWA® Trainer der Firma medi. Anfängliche Bedenken
mancher Teilnehmer, sie könnten
den körperlichen Anforderungen
aufgrund ihres Handicaps nicht
gewachsen sein, konnten sehr
rasch zerstreut werden - die Begeisterung war groß! Aufgrund
des großen Interesses wird Bandagist Heindl, bei entsprechender Beteiligung, neben Linz auch
in Gmunden, Steyr und Wels ein
regelmäßiges Nordic Walking Training für Beinprothesenträger abhalten.
Auskunft bzw. Anmeldung bei
Bandagist Heindl, Garnisonstraße 3 in Linz, Tel.: 0043-732775048
Manfred Auer zeigt bei Bandagist
Heindl, wie Nordic Walking geht.
Auch für Menschen mit Beinprothesen
„läuft“ das Leben immer weiter
und den Sport in geführten
Laufgruppen auszuüben.
Urkundenübergabe beim Sanitätshaus
Brockers in Kaarst
Acht innovative Sanitätshäuser, das Ausbildungsinstitut
für Beinamputierte, Nordic
Walker Rudolf Ziegler (zertifiziert nach DIN EN ISO
9001.2000) und medipro®
stellten jetzt bundesweit die
ersten AMPU-NOWA® Laufzentren „auf die Beine“. Hier
haben Beinamputierte mit
Prothesenversorgung ab sofort die Möglichkeit, Nordic
Walking von speziell ausgebildeten Trainern zu lernen
18
Für Beinamputierte ein echtes
Aha-Erlebnis. „Den Wind der Geschwindigkeit im Gesicht - das
gab mir mein Nordic Walking
Lehrer Rudolf Ziegler und dieser
Sport wieder zurück!“ erklärt
Mandy Küsel, selbst oberschenkelamputiert, vom Sanitätshaus
TOC Magdeburg und motiviert
andere Betroffene, es selbst
einmal zu versuchen. Denn Nordic Walking steigert nicht nur
die Mobilität, sondern auch das
Selbstbewusstsein und den Gemeinschaftsgeist.
durch seine spezifischen Eigenschaften eine wesentlich höhere
Prothesentragezeit sowie eine
weitaus gesteigerte Laufleistung
am Tag. Dieser „schlaue Kno-
Diskussionsrunde beim reha team in Bayreuth
Manche sprechen gar von einem
ganz neuen Lebensgefühl. Voraussetzung dafür ist eine gute
Prothesenversorgung und Mobilität, die z. B. durch das energierückgebende medipro® Clever
Bone System erzielt werden kann.
Es verschafft dem Anwender
chen“ aus Karbonfaserstäben
ermöglicht bei niedrigem Gewicht
eine Unterstützung für leichteres
Laufen, weniger Sturzgefahr und
mehr Sicherheit. Die Anwender
werden selbstbewusster, trauen
sich mehr zu und die Prothese
wird als Hilfsmittel auch genutzt.
Highlights AMPU-NOWA®-SPEZIAL
Was ist ein AMPU-NOWA®
Laufzentrum?
AMPU-NOWA® Laufzentren – das
sind orthopädietechnische Werkstätten und Sanitätshäuser, die
eine AMPU-NOWA® Lizenz haben.
Sie können als Service-Angebot
für „ihre“ Prothesenträger einen
AMPU-NOWA®Lauftreff mit einem
ausgebildeten Nordic Walking
Trainer für Beinamputierte anbieten.
Das AMPU-NOWA® Laufzentrum
ist ein qualifizierter Partner von
medipro®, der sich in seiner Region bereits durch hochwertige
und kompetente Prothesenversorgungen ausgezeichnet hat.
Nordic Walking für Beinamputierte aus medizinischer Sicht
vorträge und nutzten die Nordic
Walking Schnupperkurse.
Das TOC-Team, bestehend aus
Geschäftführer Steffen Niemann
und Dirk Jansky sowie Sportwissenschaftlerin und Nordic Walking
Trainerin Mandy Küsel, haben
sich die Mobilisierung von Beinamputierten zum Ziel gesetzt.
Deshalb steht TOC ab sofort für
die ganzheitliche Rundum-Betreuung von der prothetischen Versorgung über eine Gangschulung in
der TOC Fit&Go Gehschule bis
hin zur Unterstützung beim Sport
wie z. B. mit dem neuen Konzept
AMPU-NOWA®, Nordic Walking für
beinamputierte Menschen.
28. Mai: Eröffnung AMPUNOWA® Laufzentrum Brockers
in Kaarst
Viele Beinamputierte sind in ihrer Mobilität eingeschränkt und
haben häufig mit weiteren Beeinträchtigungen wie z. B. der arteriellen Verschlusskrankheit oder
Diabetes mellitus zu kämpfen. Es
hat sich gezeigt, dass mit einem
Mehr an Bewegung die Chance
besteht, diese Erkrankungen in
für die Medizin steuerbare Bahnen zurück zu führen: Denn Nordic Walking spricht über 90 Prozent aller Muskeln im Körper an
während es gleichzeitig die Gelenke erheblich entlastet.
Durch das regelmäßige Training
verbessert sich so die gesamte
körperliche Verfassung. Und nicht
zuletzt fühlen sich Nordic Walker
– mit und ohne Amputation – einfach besser!
Der Mensch im Mittelpunkt - diesem Motto folgte das Team vom
Sanitätshaus Brockers. Rund 20
Gäste griffen zu Nordic Walking
Stöcken.
Jetzt verbindet das BrockersTeam um Jürgen Pricken und
Marc Fasthoff den nordischen
Sport im Sanitätshaus mit kompetenten Informationen aus der
Prothetik zum Bewegungskonzept
AMPU-NOWA®.
Um beim Nordic Walking optimal
auf die besonderen Bedürfnisse
von Beinprothesenträgern eingehen zu können, absolvieren
AMPU-NOWA® Trainer wie Jürgen
Pricken und Marc Fasthoff eine
spezielle Ausbildung bei Rudolf
Ziegler.
27. Mai: Eröffnung AMPUNOWA® Laufzentrum TOC
Magdeburg
17. Juni: Eröffnung AMPUNOWA® Laufzentrum beim
reha team Bayreuth
Am Samstag 27. Mai 2006 eröffnete in Magdeburg das erste
AMPU-NOWA® Laufzentrum in
den neuen Räumlichkeiten der
TOC Fit&Go Gehschule des Sanitätshauses TOC. Rund 60 Gäste
besuchten die informativen Fach-
Stadtrat Prof. Dr. Grüninger eröffnete das AMPU-NOWA® Laufzentrum beim reha team Bayreuth.
Er lobte das soziale Engagement
des reha teams, welches über die
reine prothetische Versorgung
weit hinaus geht und wünschte
Kompetente Betreuung durch Rudi Ziegler beim
Sanitätshaus am Stern in Essen
Beim Sanitätshaus Haas in Würzburg „läufts“
19
Highlights AMPU-NOWA®-SPEZIAL
den beiden professionell ausgebildeten Trainern viel Erfolg mit
der regelmäßigen Laufgruppe.
Beim Tag der offenen Tür rund
um die Gesundheit besuchten
etwa 50 Interessierte das reha
team Bayreuth. Ein Nordic Walking Schnupperkurs, informative
Fachvorträge und viele kostenlose Testangebote sollten Beinamputierte und Diabetiker wieder fit
machen.
Gruppenfoto beim Sanitätshaus Kurtze in München
15. Juli: Eröffnung AMPUNOWA® Laufzentrum Haas in
Würzburg
Schirmherrin der Eröffnung im
Sportzentrum Feggrube war Barbara Stamm, Vizepräsidentin des
Bayerischen Landtags. Der Geschäftsführer des Sanitätshauses Haas, Wolfgang Haas, freut
sich darauf, einen einzigartigen
Kundenservice für Beinamputierte im Sanitätshaus zu schaffen
und mit seinem Team in Zukunft
Impulsgeber für regelmäßige
Lauftreffs zu sein. Darüber hinaus bietet die Firma Haas Beratung und Informationen für Prothesenträger. 53 Interessierte
nahmen an der Eröffnung teil.
29. Juli: Eröffnung AMPUNOWA® Laufzentrum Kurtze
in München
Gernot Gebauer vom reha team in Bayreuth
nahm die Urkunde entgegen
Mit AMPU-NOWA® und dem Sanitätshaus TOC
im Stadtpark
20
Mehr als 20 Besucher begrüßte
Geschäftsführer Thomas Kurtze
am sonnigen Veranstaltungssamstag - und übergab diese in
die professionelle Obhut der hauseigenen Nordic Walking Trainer
Cordula Wild und Hajo Schwerin
sowie Mentor Rudi Ziegler. Neben dem gut besuchten Nordic
Walking Schnupperkurs, der ab
sofort in einen regelmäßigen
Lauftreff mündet, war auch das
Thema Phantomschmerzen im
Gespräch: Hier fanden die Betroffenen beim Team des Sanitätshauses Kurtze sofort die
richtigen Ansprechpartner.
19. August: Eröffnung AMPUNOWA® Laufzentrum am
Stern in Essen
Zusammen mit dem Gesundheits- und Sportverein VGSU der
Essener Universität hat sich das
Sanitätshaus am Stern dem Amputierten-Trendsport Nordic Walking zugewendet. „Wir machen
Amputierte mobil!“ verspricht
Barbara Briese, die Verantwortliche für das Projekt AMPU-NOWA®
im Sanitätshaus am Stern. Unter diesem Motto legten die interessierten Besucher los unter
der professionellen Anleitung der
Trainer Petra Otremba und Ulla
Timmers-Trebing - ab sofort auch
regelmäßig!
Veranstaltungshinweis:
Sie wollen auch einmal dabei
sein? AMPU-NOWA® gibt es bald
auch in Ihrer Nähe: Bleiben Sie
auch dem Laufenden mit www.
stolperstein.com oder fragen Sie
in Ihrem Sanitätshaus nach! Neu
eröffnet werden am 23. September 2006 und 30. September
2006 die Häuser Ort Göttingen
und Orthopädietechnik Schmidt
in Lüneburg, am 14. Oktober
wird beim Sanitätshaus Zieger in
Dortmund gewalkt sowie am 11.
November beim Sanitätshaus
HBO in Bremen.
Weitere Informationen finden Sie
auch im Internet:
www.rudolf-ziegler.de
www.ampu-nowa.de
www.toc-reha.de
www.rehateam-bayreuth.de
www.haas-orthoservice.de
www.brockers-gmbh.de
www.kurtze.de
www.sanitaetshausamstern.de
www.o-r-t.de
www.ots-lueneburg.com
www.zieger.de
www.hb-orthopaedie.de
Highlights AMPU-NOWA®-SPEZIAL
Das Fernsehen berichtete in Magdeburg
Unterschenkelamputiert und flott unterwegs
in Kaarst
Ursula Weschta, CSU-Fraktionsvorsitzende in
Würzburg, referierte beim Sanitätshaus Haas
über soziale Verantwortung
Rudi Ziegler ist Nordic Walking A-Lehrer und leitet das deutschlandweit einzige anerkannte Nordic Walking Ausbildungsinstitut speziell für Beinamputierte
Wolfgang Haas, Geschäftsführer vom Sanitätshaus Haas mit Urkunde
21
Highlights STOLPERSTEIN SKIFAHREN
1. STOLPERSTEIN® Skiwochenende
Skifahren mit Handicap vom 31. März bis 2. April 2006 in Tirol
Der nächste Winter kommt
bestimmt: Denken Sie auch
schon wieder an Schnee und
Skifahren? Deshalb möchten
wir über eine tolle Veranstaltung berichten - und Ihnen
vielleicht Lust machen, das
nächste Mal auch mitzukommen?!
Professionelle Skilehrer
Kopf der Skilehrergruppe war
Manfred Auer, der selbst unterschenkelamputierte Profisportler
des austria Skiteams Behindertensport. Durch seine langjährige
Skierfahrung - auch mit Prothese
- vertrauten sich die amputierten
Skiläufer gerne an. Unterstützung bekam Manfred Auer vom
Nationalteam-Kollegen Wolfgang
Schuller, oberschenkelamputiert,
und dem Orthopädietechnikermeister Robert Maier, ebenfalls
unterschenkelamputiert.
Maier ist Profi auf dem Gebiet der Instruktion beim Nordic Walking
High-Tech-Prothesenversorgung:
Er fertigt neben Manfred Auers
Skiprothese auch viele andere
Versorgungen österreichischer
Rundum gut betreut
Nationalsportler. Im Kaunertal
Wie fährt man mit Prothese Ski?
half er der STOLPERSTEIN® GrupIst meine Prothese zum Skifahpe als Skilehrer und stand bei
ren geeignet? Erfülle ich die körder Prothesenversorgung mit Rat
perlichen Voraussetzungen zum
und Tat zur Seite.
Skilaufen? Nicht nur Prothesenträger tragen neben Neugierde
Technische Unterstützung
auch Unsicherheit in sich, wenn
Weiteren „technischen Support“
sie zum ersten Mal auf Skiern
erfuhr die Gruppe durch Patrick
stehen. Um den Teilnehmern
Röber und Heike Emtmann von
diese Ängste zu nehmen, hat
ortho team Bayreuth. „Wir nehSTOLPERSTEIN® ein aufeinander
men am STOLPERSTEIN® Skiwo- Manfred Auer ist Profiskifahrer
abgestimmtes Expertenteam enchenende teil, um uns bei Profis
gagiert, das den speziellen Anforwie Robert Maier über Ski- und
derungen von Beinamputierten
Sportprothetik fortzubilden und
beim Skisport gerecht wurde.
bieten den Gästen gerne unsere
Hilfe an. Schön, wenn man dabei
Unterbringung: Weissee-spitze!
noch Kontakte knüpfen kann und
Das 4****Sterne Hotel Weisseedas Skifahren genießt!“ erklärt
spitze ist ein einzigartiges „RolliPatrick Röber engagiert.
hotel“, das Barrierefreiheit und
Luxus miteinander zu verbinden
Sport als Therapie
weiß: 30 rollstuhlgerechte Zimdas gilt auch für das Skifahren.
mer und Suiten sowie Highlights
Sporttherapie ist ein Spezialgewie der stufenlose Wellnessbebiet von Matthias Lex und Thoreich mit großer Sauna machen
mas Moser der Fachklinik für
das Hotel zu einem wahren
Amputationsmedizin in OsterhoSchmuckstück, in dem sich die
fen. Nach zahlreichen Skikursen Henry Treubert lernte SnowboardSTOLPERSTEIN® Gäste sichtlich
mit Beinamputierten zusammen fahren
wohl fühlten.
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Highlights STOLPERSTEIN SKIFAHREN
mit dem engagierten Klinikchef
Dr. Haas, der selbst oberschenkelamputiert ist, brachten die
beiden Sporttherapeuten reichlich Erfahrung mit nach Tirol.
Erfahrungsaustausch
Manfred Auer wollte gerne seine Erfahrungen im Skisport und
Skiprothetik mit den anderen
Gästen teilen - in einem Vortrag
erzählte er aus seinem Leben als
Profisportler, erklärte anschaulich die besonderen Voraussetzungen für Sportprothesen und
beantwortete die vielen interessierten Fragen der Zuhörer.
Auch untereinander kam es zu einem regen Erfahrungsaustausch
zwischen den Gästen: Die beiden hüftexamputierten Skiläuferinnen Martina Heym und Christine Otterbach teilten Tipps und
Tricks zum Liftfahren und zeigten
eindrucksvoll ihre einbeinigen
Skikünste. Martina Heym ist angehende Skilehrerin und gibt ihre
Kenntnisse im Krückenskifahren
gerne an andere weiter.
Wiederholung
Am Ende waren sich alle einig:
Das traumhafte Wochenende war
viel zu kurz und fordert eine Wiederholung! Für die nächste Skisaison träumt deshalb die STOLPERSTEIN® Redaktion schon von
einer Neuauflage des STOLPERSTEIN® Skiwochenendes - verfolgen Sie unsere aktuellen Informationen auf www.stolperstein.
com!
Erfahrungsberichte
HENRY TREUBERT
Mit dem Skifahren wollte es
zunächst nicht so wirklich klappen. Aber davon ließ sich der
unterschenkelamputierte Henry Treubert nicht entmutigen.
Im Angebot stand an diesem
Wochenende ja auch ein Snowboardkurs mit Sporttherapeut
Matthias Lex aus der Klinik
Osterhofen. Jeder, der schon
einmal Snowboard gefahren
ist, weiß es: Das Fahren auf
dem Brett ist viel schwieriger
als auf Skiern. Doch nicht für
Henry Treubert: Er machte auf
dem Snowboard schnell eine
gute Figur!
Informieren Sie sich:
www.weisseespitze.com
www.rehateam-bayreuth.de
www.austria-skiteam.at
www.fachklinik-osterhofen.de
ROSA JÄGER
Die gesamte Stolperstein® Skigruppe
Das ältere Ehepaar Rosa und
Egon Jäger mochte lieber nicht
mehr Skifahren - kein Grund,
nicht am Wochenende teilzunehmen! Die beiden holten
sich statt „Skiunterricht“ lieber jede Menge Informationen:
medi-Techniker Bernd Altkemper wurde Ansprechpartner
für den medipro®RELAX Night
Care und die medipro® Pflegeprodukte. Die jungen Techniker
vom ortho Team gaben Tipps
zu Rosa Jägers bestehender
Moritz Goldschalt mit Manfred Auer
Prothese und Helmut Einfalt
frischte den richtigen Nordic
Walking Stil auf - „Wir haben
bei diesem Wochenende völlig neue Impulse bekommen:
Bei der nächsten Stolperstein®
Veranstaltung sind wir wieder
dabei - egal was es ist!“
MORITZ GOLDSCHALT
Der 14-jährige Teenie Moritz
zeigte das erstaunlichste Geschick des gesamten Wochenendes: Mit seiner Orthoprothese war er zuvor noch nie auf
Skiern gestanden, jedoch entpuppte er sich schnell als wahres Naturtalent: Bereits nach
wenigen Versuchen mit Manfred
Auer fuhr er bald wie ein Könner
die Piste hinunter. „Er ist ein
Naturtalent!“ lobt Manfred Auer
und handelt Moritz im Geiste
schon als Nachwuchs für das
Nationalteam - zur Erinnerung
hat er seinem Lieblingsschüler
schließlich sogar ein Poster mit
Autogramm gebastelt.
... beim Nordic Walking Schnupperkurs
Skifahren – auch mit Oberschenkelamputation
oder Hüftexartikulation
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mediven®
mediortho®
medipro®
Herausgeber
medi
Medicusstraße 1
95448 Bayreuth
Telefon: 0921 912-740
Telefax: 0921 912-755
E-Mail: stolperstein@medi.de
Internet: www.medi.de und
www.stolperstein.com
Verantwortlich
Elke Schmid-Linhardt
Redaktion
Gundi Urban
Yvonne Knarr
Druck
Nova Concept Schorsch GmbH,
Kulmbach
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Der STOLPERSTEIN®wird mit größtmöglicher
Sorgfalt zusammengestellt. Für unverlangt
eingesandte Beiträge und Abbildungen wird
keine Haftung übernommen. Die präsentierten Inhalte dienen dem Zweck der allgemeinen Information und ersetzen keine
geschäftliche, medizinische oder andere
professionelle Beratung. Für Schäden, Verletzungen oder Verluste, die durch den Gebrauch dieser Informationen entstehen,
übernehmen wir keine Verantwortung. Eine
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Kontrolle, nicht übernehmen. Dieses Magazin
inkl. aller enthaltenen Beiträge und Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Eine
Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts bedarf der Zustimmung von medi.
Stand August 2006
medi • medipro®Prothetik
Medikusstr. 1 • 95448 Bayreuth • Germany • phone +49 921 912 740 • fax +49 921 912 755
prothetik@medi.de • www.medi.de • www.stolperstein.com
70.833/10.06/30‘
4
026398 750774
Dieses Exemplar wurde überreicht von
Highlights STUDIE
Hilfsmittel gegen Phantomschmerzen: Wirkung nachgewiesen
Schmerz lass nach!
Phantomschmerzen sind für
die Betroffenen eine extreme
körperliche und seelische
Belastung. Im Rahmen einer
aktuellen Studie(1) konnte gezeigt werden, dass das Tragen
eines speziellen Stumpfüberzuges aus Silikon (Liner)
mit einer speziellen Gewebeumhüllung (Umbrellan®) über
dem amputierten Stumpf den
Phantomschmerz stark verringern und das allgemeine
Wohlbefinden steigern kann.
und des allgemeinen Wohlbefindens. Dieser Strumpf bietet Betroffenen eine neue Möglichkeit,
ohne Medikamente oder Operationen den Phantomschmerz
effektiv zu verringern.
Wie können Phantomschmerzen
eigentlich behandelt werden?
Eine Therapie der Phantomschmerzen ist sehr schwierig, da
die Theorien der Ursachen individuell vielfältig sind.
Oft müssen medikamentöse und
nichtmedikamentöse
BehandPhantomschmerz ist für Amputier- lungsformen kombiniert werden,
te ein wichtiges Thema. Über 70 und selbst dann wird nicht
Prozent der Patienten verspüren immer eine komplette SchmerzTage, Monate oder Jahre nach freiheit erreicht.
der Amputation einen Schmerz in
der fehlenden Extremität. Dieser Neben Akupunktur, Konzentratibeginnt meist erst bohrend oder onsübungen und physikalischer
punktförmig stechend, und kann Therapie gibt es außerdem die
sich zu einem dauerhaften Bren- Möglichkeit, die Nervenbahnen,
nen und starken Schmerzatta- die das Schmerzsignal des amcken steigern.
putierten Körperteils an das
Gehirn senden, medikamentös
Verringerung des Phantomzu blockieren oder operativ zu
schmerzes durch elektromag- durchtrennen.
netische Abschirmung
Auslöser für Phantomschmerzen
könnten möglicherweise elektromagnetische Einflüsse sein. Im
Rahmen einer neuen wissenschaftlichen Studie(1) wurde ein
spezieller Stumpfüberzug aus
Silikon (Liner) mit einer speziellen Gewebeumhüllung (Umbrellan®) untersucht (medipro®Liner
RELAX der Firma medi), der
elektromagnetische
Einflüsse
abschirmt. 30 Beinamputierte
trugen im Studienverlauf den
Umbrellan®-Überzug.
Dabei fanden die Wissenschaftler
heraus, dass der Dauer-Phantomschmerz und die Schmerzattacken stark verringert wurden.
Außerdem kam es zu einer
Verbesserung der Schlafqualität
Groß-Umfrage bei
Menschen
mit Arm- und
Beinamputationen
Der Leiter der Studie,
Dr. Kai-Uwe Kern, initiiert derzeit die bisher
umfangreichste und in
Deutschland einmalige Befragung von Amputierten
zum Thema „Schmerzen
nach der Amputation“. Unter www.stolperstein.com
steht ein entsprechender
Fragebogen zur Verfügung.
Dieser und weitere Informationen können darüber hinaus bei medi, Geschäftsbereich
medipro®Prothetik, Yvonne Knarr,
Telefon 0921 912-737 angefordert werden.
Quellen
(1)
U. Kern, B. Altkemper, M. Kohl;
im November 2006, Journal of
Pain and Symptom Management
Mehr Informationen zum Thema
Phantomschmerz gibt es unter
www.stolperstein.com und unter
www.medi.de.
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