Jahresbericht 2013 - Amref Health Africa Deutschland

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Jahresbericht 2013 - Amref Health Africa Deutschland
BETTER HEALTH
FOR AFRICA
AMREF Deutschland | Jahresbericht 2013
INHALT
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4
6
8
12 16 20 24 28 30 33 34 35 Vorwort
AMREF – Gesundheit und Entwicklung in Afrika
AMREF Deutschland feiert Jubiläum
Ein Tag im Leben von Elisa
Integrated WASH and Nutrition
Entbindungsstation Maridi, Südsudan
Diese Projekte hat AMREF Deutschland 2013 unterstützt
Highlights 2013
AMREF Flying Doctors Touristenmitgliedschaft
Unterstützungsmöglichkeiten
Partner und Förderer
Finanzbericht 2013
Projektübersicht
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,
LIEBE AMREF-FAMILIE,
das Jahr 2013 hat zahlreiche Auszeichnungen für AMREF ge­
bracht: Den MDG Award für Müttergesundheit, die NEPAD
(New Partnership for African Development) bezeichnet AMREF
als »key partner in health programmes«, das ›Global Jour­
nal‹ nennt AMREF unter den Top 3 der weltbesten Gesund­
heits­NGOs, … und AMREF Deutschland wurde 50 Jahre alt!
Wir dürfen stolz auf unsere Historie zurückblicken. Aber
vorrangig soll sie Ansporn und Auftrag sein, diese Erfolgs­
geschichte fortzusetzen. Bei Gründung in Afrika im Jahr 1957
riefen drei angelsächsische Chirurgen zunächst den Flying
Doctors Service ins Leben, um den entlegensten und am meis­
ten vernachlässigten Gemeinden Kenias erstmals eine medizi­
nische Versorgung zu ermöglichen. Heute ist AMREF die größte
afrikanische nichtstaatliche Gesundheitsorganisation mit mehr
als 1.000 Mitarbeitern. Davon sind 95 % Afrikaner! Die Zentrale
ist in Nairobi, es gibt Länderbüros in 7 afrikanischen Ländern,
Ausbildungsprogramme in 14 weiteren. Im wahrsten Sinne
des Wortes eine erfolgreiche ›Entwicklungspolitik‹. Für AMREF
liegt der Fokus nicht auf kurzfristiger Intervention, nicht auf
dem Verteilen von Hilfsgütern, sondern im Aufbau nachhalti­
ger Strukturen zur Verbesserung der Gesundheitssituation in
Afrika. Der Schlüssel dazu lag und liegt für AMREF auf Bildung.
Afrikanische Lösungen für afrikanische Herausforderungen.
Es ist viel passiert bei AMREF Deutschland im Jahr 2013:
Modernere Spendenverwaltung, neue Website … Wir freuen
uns u. a. über neue renommierte Partner, wie die Siemens Stif­
tung, Brot für die Welt, KPRN network und WallDecaux, Malawi
als neues Projektland und erste Ernten bei unseren ›Integrated
WASH & Nutrition‹ Projekten. Wir waren Charity­Partner der
Silvester­Party am Brandenburger Tor. Wir sind glücklich,
Motsi Mabuse, Muriel Baumeister und Jessica Ginkel als Bot­
schafterinnen gewonnen zu haben. Wir begrüßen Dr. Renate
Braeuninger­Weimer, Julia Weiß und Florian Witt als neue Kura­
toriumsmitglieder, verabschieden Dr. Hans Werner Mundt und
Dr. Ulrich Laukamm­Josten nach Ablauf ihrer Amtszeit, und
danken herzlich für ihr langjähriges Engagement.
Bei aller Freude über das Erreichte stellen wir uns aber auch
den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Den
Diskussionen, ob ›Charity‹, ›Philantropie‹ und ›Spendensam­
meln‹ überholte Konzepte sind, ob man nicht noch mehr an die
Eigenverantwortung der Entwicklungsländer appellieren solle.
Unsere Position dazu: Wir sehen Afrika als Partner auf Augenhö­
he. Wir sehen uns in einer Verantwortung für unsere Nachbarn.
Einen Chancenkontinent, Zukunftsmarkt – auch für deutsche
Unternehmen, die noch zu wenig Investitionen und Engage­
ment in Afrika tätigen. Wir möchten AMREF deshalb auch als
verlässlichen Partner für Firmenkooperationen empfehlen – mit
weitreichendem Netzwerk innerhalb Afrikas und der globalen
AMREF­Familie. Gesundheit und Armutsbekämpfung sind der
Schlüssel für ein selbstständiges, unabhängiges und prosperie­
rendes Afrika – wovon letztlich auch Deutschland profitieren
wird. Unseres Erachtens nach setzt die gegenwärtige Diskus­
sion um die Flüchtlingsthematik viel zu spät ein, nämlich erst
dann, wenn die Flüchtlinge vor unserer Haustür stehen. Es
sollte unser Auftrag sein, den Menschen Lebensbedingungen
zu schaffen, die es ermöglichen, ihr Potential in ihrer Heimat
anwenden zu können.
Dies sehen wir als den eigentlichen Erfolg von AMREF.
Nämlich nicht nur Millionen von Bedürftigen die dringend not­
wendige medizinische Versorgung ermöglicht, Tausende von
Gesundheitshelfern ausgebildet, sondern inzwischen mehr
als 1.000 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz geschaffen zu haben.
AMREF ist ein verantwortungsvoller Arbeitgeber, inzwischen
fast so etwas wie eine sehr erfolgreiche ›Firma‹. Daher verste­
hen wir Engagement mit und für AMREF als eine Investition in
eine bessere Zukunft Afrikas.
Oft werden wir gefragt, was AMREF denn im Gegenzug für die
Unterstützung anbieten kann. Ein ›Produkt‹, eine ›Messingplat­
te‹, eine ›Urkunde›, ›Sichtbarkeit‹ – oder eben doch nur das Ge­
fühl, ›etwas Gutes getan zu haben‹? Nun, all’ das Genannte gibt
es bei und mit uns. Vor allem aber glauben wir, dass Glaubwürdigkeit das größte Kapital von AMREF ist. Wir machen bestimmt
nicht alles besser als andere NGOs. Wir machen vieles anders.
Wir setzen in Deutschland auch weiterhin auf ›klein, aber fein‹.
Vor allem aber können wir versichern, dass wir mit größt­
möglicher Effizienz und Transparenz arbeiten. In eben diese
Glaubwürdigkeit bitten wir Sie, gemeinsam mit uns zu investie­
ren, und die Erfolgsgeschichte von AMREF fortzuschreiben.
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Goswin von Mallinckrodt
Vorsitzender des Vorstands
Dr. Marcus Leonhardt
Direktor
Vorwort | AMREF Jahresbericht 2013 | 3
AMREF – GESUNDHEIT UND
ENTWICKLUNG IN AFRIKA
AMREF, die African Medical and Research Foundation, ist eine
unabhängige Nichtregierungsorganisation (NGO), die es sich
zum Ziel gesetzt hat, eine bessere Gesundheitsversorgung in
Afrika mit lokalen Fachkräften zu ermöglichen.
Vor mehr als 50 Jahren, 1957, gründeten drei angelsächsi­
sche Chirurgen AMREF in Kenia: Sir Michael Wood, Archibald
McIndoe und Tom Rees. Aus den Anfängen des Flying Doctor
Service der 1950er Jahre, der das Ziel hatte, entlegene Busch­
krankenhäuser durch Visiten zu versorgen, ist die mittlerweile
größte nichtstaatliche Gesundheitsorganisation des afrikani­
schen Kontinents geworden. AMREF hat seinen Hauptsitz in
Nairobi, Kenia. Länderbüros befinden sich in Kenia, Tansania,
Äthiopien, Südsudan, Uganda, Senegal und Südafrika. Außer­
halb von Afrika gibt es Länderbüros in Europa, den USA und
Kanada. AMREF führt derzeit mehr als 100 gesundheitsbezo­
gene Projekte in sieben Ländern Afrikas durch. Im Fokus der
Aktivitäten stehen nicht die kurzfristige Intervention, sondern
Prävention und Ausbildung. So wird ein nachhaltiger Basis­
gesundheitsdienst aufgebaut – von Afrikanern für Afrikaner.
AMREF ist eine afrikanische Organisation. Sie wurde in ­Afrika
gegründet und hat dort auch heute noch ihre Zentrale. Die
4 | AMREF Jahresbericht 2013 | Kurzportrait
Organi­sation beschäftigt vor Ort etwa 1.000 Mitarbeiter, von
denen 95 Prozent Afrikaner sind. Die Kenntnis der lokalen Ge­
gebenheiten ist so besonders gut und es gibt einen großen
Rückhalt in der Bevölkerung. Dieser ist wichtige Vorausset­
zung, um die Wirksamkeit der Projekte auch langfristig zu
­gewährleisten.
AMREF DEUTSCHLAND – 50 JAHRE IN
PARTNERSCHAFT MIT AFRIKA
AMREF Deutschland feierte 2013 bereits das 50jährige J­ ubiläum.
In den vielen Jahren Arbeit für und mit den afrikanischen Ge­
meinschaften wurden Konzepte zur Prävention von Infektions­
krankheiten wie Malaria, HIV/AIDS und Tuberkulose entwickelt.
Es wurde die Ausbildung einer großen Anzahl medizinischen
Personals ermöglicht, und den entlegensten Regionen Ost­
afrikas der Zugang zu medizinischer Versorgung eröffnet.
Auch wir haben dabei laufend dazugelernt und sind heute wie
vor 50 Jahren davon überzeugt, dass die Arbeit von AMREF
Maßgebliches bewirkt. Dank der besonderen Afrika-Expertise,
die wir uns über die vielen Jahre aneignen konnten, ist AMREF
Deutschland in den vergangenen Jahren in verschiedene Ex­
pertengremien berufen worden, unter anderem die Arbeits­
gruppe ›Neglected Tropical Diseases‹ sowie ›Telemedizin‹ der
German Health Partnership (BMZ).
Die drei Tätigkeitsschwerpunkte von AMREF Deutschland sind
Mutter-Kind-Gesundheit, ›Clinical Outreach‹ (AMREF Flying
Doctors Programme, die Versorgung und Visiten in ländliche
Krankenhäuser bringen) und Integrated WASH & Nutrition Pro­
jekte (Bereitstellung von sauberem Trinkwasser mit Integration
nachhaltiger Nahrungsmittelversorgung).
ORGANIGRAMM AMREF DEUTSCHLAND
Kuratorium 1
Vorstand 1
berät
überwacht
Geschäftsführung
Projektkoordination
Kommunikation
Ressourcen-Mobilisierung
Finanzen & Administration
1 Die Mitglieder des Kuratoriums und des Vorstandes arbeiten ehrenamtlich. Neben anerkannten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens,
unterstützen ausgewiesene Afrika-Experten und Mediziner die Arbeit der beiden Organe.
Kurzportrait | AMREF Jahresbericht 2013 | 5
AMREF DEUTSCHLAND
FEIERT JUBILÄUM
Ein Rückblick auf 50 Jahre Einsatz für und mit Afrika.
Am 22. November 1963, dem Tag
des Attentats auf J. F. Kennedy,
traf Leonore Semler den AMREF
Mitgründer Sir Michael Wood und
gründete auf seinen Wunsch hin
AMREF Deutschland, »um etwas
zu tun, das die Welt zu einem bes­
seren Ort macht«.
Heute, fünfzig Jahre später, blickt
Leonore Semler zurück und erin­
nert sich an die harte Arbeit, an
Leonore Semler
die guten Erfahrungen und Her­
ausforderungen sowie an die Entwicklung, die AMREF in 50 Jah­
ren durchlaufen hat, um heute die größte nichtstaatliche Ge­
sundheitsorganisation Afrikas zu sein.
1963 war der Begriff ›Entwicklungshilfe‹ noch relativ unbe­
kannt. Die Gründung des Ministeriums für wirtschaftliche Zu­
sammenarbeit war erst vor kurzem erfolgt und die Menschen
in Deutschland, aber auch anderswo auf der Welt, fingen erst
langsam an, sich mit der Idee einer globalen Welt auseinander­
zusetzen.
Es gelang Frau Semler, zahlreiche Unterstützer für den Aufbau
der Organisation in Deutschland zu gewinnen. Anfangs förder­
te AMREF Deutschland hauptsächlich die Arbeit der AMREF
Flying Doctors. Dies schloss die Finanzierung des Einsatzes
deutscher Chirurgen, die Verbesserung der Operationssäle und
der Labore in Krankenhäusern und die Betriebsausgaben der
Flugzeuge ein.
Zu den ersten institutionellen Förderern von AMREF Deutsch­
land gehörte im Jahr 1969 das Bundesministerium für wirt­
schaftliche Zusammenarbeit, das die Mittel für die Finanzie­
rung eines Flugzeugs für die Flying Doctors ermöglichte. Frau
Semler selbst war an der Überführung der Cessna 206 Turbo­
charged von München nach Nairobi beteiligt. Das neue Flug­
zeug wurde für die Arbeit der fliegenden Ärzte dringend
benötigt.
Leonore Semler erinnert sich: »Leider hatte ich vergessen,
nach der Finanzierung der Überführungskosten zu fragen und
so blieb mir nichts anderes übrig, als ›den Vogel‹ selbst nach
Nairobi zu überführen, gemeinsam mit einem Piloten und
meinem Sohn.« Nach acht Tagen Reise landeten sie am Flug­
hafen, wo Sir Michael Wood das Flugzeug und die Crew in
Empfang nahm.
6 | AMREF Jahresbericht 2013 | Jubiläum
Frau Semlers Interesse für Afrika geht über die Arbeit für AMREF
hinaus: »1972 wurde ich von der kenianischen Regierung zum
Attaché für die Olympischen Spiele in München ernannt und
das kenianische Team wurde zum beliebtesten Teams Deutsch­
lands. Ich habe alle Athleten zu mir, in mein Haus in den Ber­
gen, eingeladen. Ich war so stolz auf die ganzen Silber­ und
Goldmedaillen.«, so erinnert sie sich heute.
In den vergangenen 50 Jahren hat Leonore Semler gemeinsam
mit vielen Mitstreitern einen zweistelligen Millionenbetrag
gesammelt, damit AMREF Deutschland sich für eine bessere
Gesundheitsfürsorge in ganz Ostafrika einsetzen kann.
Seit 2009 fungiert die Gründerin nunmehr als Ehrenpräsidentin
von AMREF Deutschland. Auch weiterhin ist sie im Fundraising
aktiv. Dr. Goswin von Mallinckrodt sitzt als Vorsitzender des Vor­
stands einem 16köpfigen Kuratorium vor, während Dr. Marcus
Leonhardt als CEO die operativen Geschicke leitet. AMREF
Deutschland ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein und
trägt seit 20 Jahren ununterbrochen das DZI­Spendensiegel,
das die sorgsame Verwendung der Spendengelder garantiert.
Die AMREF­Gründer Sir Michael Wood und Dr. Tom Rees, circa 1985.
Leonore Semler, heute Ehrenpräsidentin von AMREF Deutsch­
land, ist schon immer der Meinung gewesen, dass man als gute
Fundraiserin um die Unterstützung für nachhaltige Entwick­
lungsprojekte werben sollte, statt kurzfristig Hilfsgüter zu ver­
teilen. Das gilt heute genauso wie vor 50 Jahren.
Über die Jahre konnte AMREF Deutschland eine große Anzahl
an Förderern von der wichtigen Arbeit AMREFs überzeugen. Zu
den oftmals langjährigen Unterstützern zählen Stiftungen wie
Sternstunden e.V., Ein Herz für Kinder e.V. oder Knorr Bremse
Global Care e.V., Unternehmen wie Lanxess oder Dräger und
staatliche Institutionen wie das BMZ (Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).
AMREF Deutschland unterstützt heute Projekte in Kenia, Tansa­
nia, Südafrika, Uganda, Äthiopien und im Südsudan. Entwick­
lungszusammenarbeit wird als Partnerschaft mit Afrika auf
Augenhöhe verstanden. Im Fokus der Aktivitäten steht genau
wie vor 50 Jahren nicht die kurzfristige Intervention, sondern
Prävention und Ausbildung. So wird ein nachhaltiger Basis­
gesundheitsdienst aufgebaut – von Afrikanern für Afrikaner.
Helfen Sie mit, diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben!
1987 überreicht Richard von Weizsäcker Leonore Semler das
Bundesverdienstkreuz am Bande für ihren Einsatz für die Men­
schen in Ostafrika.
Jubiläum | AMREF Jahresbericht 2013 | 7
EIN TAG
IM LEBEN
VON
ELISA
Mein Name ist Elisa Rarin und ich bin 13 Jahre alt.
Ich bin eine Massai und lebe in Oikiloriti, einem
kleinen Dorf in Kenia.
Seit AMREF mit unserer Gemeinde eine Wasser­
stelle in der Nähe gebaut hat, kann ich zur
Schule gehen und muss nicht mehr stundenlang
laufen, um Wasser für meine Familie zu holen.
Später möchte ich einmal Ärztin werden.
8 | AMREF Jahresbericht 2013 | Kapitel
Ein Tag im Leben von Elisa
Africa
Kenya
Oikiloriti
05:30 Uhr
Wenn ich morgens aufstehe, gehe ich
als erstes hinüber zu meiner Mutter
und helfe ihr bei der Zubereitung des
Frühstücks. Sie erhitzt gerade einen
Tee aus Wasser und Milch. Ich fülle
den Tee ab und bringe eine Tasse zu
meinem Vater, der gerade unsere
neun Kühe und das Kalb begutach­
tet. Sie sehen heute gesund aus. Da
es ausnahmsweise viel geregnet hat,
gibt es ausreichend Gras und Wasser.
Normalerweise regnet es nicht viel
und es gibt keine Flüsse, die dauerhaft
Wasser führen. Nachdem ich Früh­
stück gemacht habe, wasche ich mich
und ziehe meine Schuluniform an.
06:40 Uhr
Bevor ich mich mit meinen zwei Brü­
dern auf den Weg zur Schule mache,
helfe ich meinem Vater, die Kühe,
Schafe und Ziegen aus unserem Boma
(Siedlung) zu treiben. Meine Mutter
belädt den Esel mit leeren Wasser­
tanks. Seit wir eine Wasserstelle in
der Nähe unserer Siedlung haben und
man nicht mehr mehrere Stunden bis
zur nächsten Quelle laufen muss, holt
sie das Wasser. Ich kann in der neu
gewonnen Zeit dafür die Schule besu­
chen. Am Wochenende ist das Wasser­
holen dann wieder meine Aufgabe.
Dank der neuen Wasserquelle gibt es
viel weniger Durchfallerkrankungen
in unserer Gemeinde.
07:00 Uhr
08:00 Uhr
Der Weg zur Schule dauert fast eine
Stunde. Auf dem Weg sammeln wir
Feuerholz, auf dem in der Schule das
Mittagessen gekocht wird. Ich bin
sehr stolz darauf, dass ich zur Schule
gehen kann. Später möchte ich Ärz­
tin werden. Viele Menschen in mei­
ner Gemeinde können nicht zum Arzt
gehen, wenn sie krank sind. Es gibt
keinen Arzt vor Ort und sie können
die Transportkosten zum nächsten
größeren Ort nicht bezahlen.
Um Punkt 8 Uhr treffen sich alle Schü­
ler auf dem Schulhof und singen die
kenianische Nationalhymne. Einer
der Schüler hisst die Flagge. Das ist
an allen kenianischen Schulen so
üblich.
Ein Tag im Leben von
Kapitel
Elisa | AMREF Jahresbericht 2013 | 9
09:30 Uhr
08:10 Uhr
Danach beginnt der Unterricht. Mein
Lieblingsfach sind die Naturwissen­
schaften. Heute lernen wir, wie das
menschliche Herz funktioniert. Nach
45 Minuten bekommen wir eine
Lese aufgabe vom Lehrer, da er eine
andere Klasse im Nebenraum unter­
richten muss. Weil es zu wenig Leh­
rer an unserer Schule gibt, müssen
sie oft mehrere Klassen gleichzeitig
betreuen.
12:00 Uhr
In den Pausen spiele ich mit meinen
Freundinnen Fußball. Zuhause habe
ich dazu keine Zeit, weil ich meiner
Mutter viel im Haushalt helfe. Leider
hat unser Ball ein Loch und er rollt
nicht mehr richtig. Manchmal müssen
wir unser Spiel unterbrechen, weil
eine Kuhherde vorbeizieht. Aber das
verdirbt uns nicht den Spaß am Spiel.
10 | AMREF Jahresbericht 2013 | Ein
Kapitel
Tag im Leben von Elisa
Die Schulglocke läutet und es gibt
Mittagessen. Alle Schüler beeilen sich,
zur Schulküche zu kommen. Dort be­
kommt jeder einen Teller mit einem
Mix aus Bohnen und Mais. Ich esse
gemeinsam mit meinen Freundinnen
im Schatten unter einem Baum. In der
Sonne ist es viel zu heiß.
19:00 Uhr
17:00 Uhr
Der Schultag ist seit einer Stunde zu
Ende. Obwohl ich müde bin, beeile
ich mich, nach Hause zu kommen. Ich
weiß, dass meine Mutter schon auf
meine Unterstützung im Haushalt
wartet. Ich wasche meine Schuluni­
form, gehe dann Feuerholz sammeln
und melke die Kühe, die mein Vater
und meine Brüder vor Einbruch der
Dunkelheit in unser Boma geholt
haben.
18:00 Uhr
Die Lämmer blöken nach ihrer Mut­
ter. Sie haben Durst. Meine Mutter
bringt die Ziegen und Schafe wieder
in unser Boma. Ich melke etwas Milch
von dem Schaf, die wir später zum
kochen nutzen können. Dann lasse
ich die Schafe zu ihren Lämmern. Sie
tauchen sofort unter ihrer Mutter ab
und trinken eifrig.
Es ist bereits dunkel und ich helfe
meiner Mutter bei der Zubereitung
des Essens. Da wir keine Elektrizität
haben, kommt das einzige Licht vom
Feuer und einer Kerze. Wir machen
Chapattis, eine Art Pfannkuchen. Die
ganze Familie isst gemeinsam. Meine
Brüder und ich erzählen, was wir in der
Schule alles erlebt haben. Um 21 Uhr
gehen wir alle schlafen.
Hier geht es zum Film:
www.amrefgermany.de/elisa
Ein Tag im Leben von
Kapitel
Elisa | AMREF Jahresbericht 2013 | 11
12 | AMREF Jahresbericht 2013 | Integrated WASH and Nutrition
INTEGRATED WASH
AND NUTRITION
1
Statt nur die Symptome zu bekämpfen, setzen die Integrated
WASH and Nutrition Projekte bei den Ursachen an.
So können langfristige Perspektiven für Gesundheit, Ernährung
und Bildung geschaffen werden.
Sauberes Trinkwasser und Nahrung sind Grundvoraussetzun­
gen für Leben und Gesundheit. Was passiert, wenn sie nicht
gegeben sind, wurde der Welt durch die Jahrhundertdürre in
Ostafrika 2011 in erschreckendem Ausmaß vor Augen geführt:
13 Millionen Menschen waren plötzlich auf lebensrettende
Soforthilfe angewiesen.
AMREF hat die Menschen in den von der Dürre 2011 betroffe­
nen Regionen in Kenia und Äthiopien durch Notfallhilfe unter­
stützt. Nur so konnten auch die nachhaltigen Projekte später
erfolgreich weitergeführt werden. AMREF ist zwar keine Kata­
strophenorganisation, aber als verlässlicher Partner in der Region
musste den Menschen auch im Krisenfall beigestanden wer­
den. Und eines war für AMREF von Anfang an klar: Die Notfall­
hilfe darf nicht nur ein ›Tropfen auf den heißen Stein‹ gewesen
sein. Darum wurden 2012 die ›Integrated WASH and Nutrition‹
Projekte geschaffen, um die Menschen in dürregefährdeten Re­
gionen besser auf zukünftige Krisen vorzubereiten.
Unter dem Motto ›Wasser ist Leben‹ baut AMREF seither in Kitui
und Samburu/Turkana (Kenia) sowie Afar (Äthiopien) Brunnen
und Bewässerungsanlagen und unterrichtet die lokale Bevöl­
kerung in der technischen und organisatorischen Betreuung.
Die Bevölkerung erhält ergänzend hierzu Sanitär­ und Hygie­
neaufkärung zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten, die
durch Wasserkeime verursacht werden. Gleichzeitig werden
Bauerngruppen in nachhaltiger Landwirtschaft ausgebildet,
beispielsweise dem Anbau von dürreresistenten Pflanzen (Ge­
treide und Gemüse). Diese ergänzen nicht nur den Eigenbe­
darf an Nahrungsmitteln, sondern ermöglichen den Familien
durch den Verkauf der überschüssigen Ernte ein Einkommen.
Die wirtschaftliche Eigenständigkeit wird so gefördert. Außer­
dem kann nicht zuletzt auch eine größere Unabhängigkeit von
importierten Notnahrungsmitteln erreicht werden. Ermöglicht
werden diese Projekte durch Spenden von Knorr­Bremse Glo­
bal Care e.V. und Sternstunden e.V.
Wassertank und Gewächshaus im Lehrgartens des Integrated
WASH and Nutrition Projekts in Kitui, Kenia.
INSBESONDERE FRAUEN UND MÄDCHEN PROFITIEREN
Die Erschließung von sauberen Wasserquellen und die Weiter­
leitung des Wassers über Pipelines nahe den Gemeinden ver­
kürzen den Weg zur nächsten Wasserstelle oft enorm. Davon
1 ›Water, Sanitation and Hygiene‹
Integrated WASH and Nutrition | AMREF Jahresbericht 2013 | 13
Die Projekte laufen stets über mehrere Erntezeiten und in Koope­
ration mit der Regierung. Dadurch ist gewährleistet, dass
die neu erlernten Fähigkeiten und das erworbene Wissen gut
verankert sind und nachhaltig eingesetzt werden können.
profitieren insbesondere Kinder und Frauen, weil sie in den
meisten Gemeinschaften für die Wasserversorgung der Fa­
milie zuständig sind. Die neu gewonnene Zeit ermöglicht es
den Kindern, die Schule zu besuchen und den Frauen Land­
wirtschaft zu betreiben. Auch in Schulen wird im Rahmen von
­AMREF-Projekten die Bedeutung einer ausgewogenen Ernäh­
rung vermittelt. In Entasopia (Kenia) werden an Schulen Gärten
angelegt, die von den Kindern betreut werden und wo sie den
richtigen Umgang mit Lebensmitteln lernen.
Im Jahr 2013 trugen die Projekte in Kenia und Äthiopien bereits
erste Früchte. Im wahrsten Sinne des Wortes: es wurden erfolg­
reich dürreresistente Pflanzen angebaut. Die Ernte war bereits
so üppig, dass Überschüsse auf dem Markt verkauft werden
konnten.
Bei den ›Integrated WASH and Nutrition‹ Projekten kann A
­ MREF
auf 50 Jahre Erfahrung in der Bereitstellung von Wasser-, Sa­
nitär- und Hygieneeinrichtungen in den am meisten vernach­
lässigten ländlichen Gebieten zurückgreifen. Um die landwirt­
schaftlichen Herausforderungen optimal zu bewältigen, ist
AMREF zudem eine Projektpartnerschaft mit FarmAfrica (Food
& Agricultural Research Management Africa) eingegangen.
Die Projekte laufen stets über mehrere Erntezeiten und in Ko­
operation mit der Regierung. Dadurch ist gewährleistet, dass
die neu erlernten Fähigkeiten und das erworbene Wissen gut
verankert sind und nachhaltig eingesetzt werden können. Die
Unterstützung durch AMREF wird sukzessive verringert, so dass
die Bevölkerung schrittweise mehr und mehr Eigenverantwor­
tung übernehmen kann.
AFAR, ÄTHIOPIEN
Äthiopien ist eines der am dichtesten bevölkerten Länder am
Horn von Afrika. Die staatlichen Strukturen können die Gesund­
heitsversorgung der Bevölkerung nicht ausreichend gewähr­
leisten. Übertragbare Krankheiten sind ein großes Gesund­
heitsproblem. Da häufig keine hygienischen Vorrichtungen
vorhanden sind, gibt es außerdem eine besonders hohe Rate
an Durchfallerkrankungen durch verunreinigtes Wasser.
14 | AMREF Jahresbericht 2013 | Integrated WASH and Nutrition
ÄTHIOPIEN
ProjektzielGanzheitlicher Ansatz: Wasser-, Sanitärund Nahrungsmittelsicherheit werden
kombiniert, um die Gesundheit zu
verbessern und Armut zu reduzieren
Projektregion
Afar, Äthiopien
Zielgruppe34.545 Menschen (insbesondere Frauen
und Kinder) in den Projektgebieten,
zusätzlich 42.000 Menschen, die indirekt
profitieren
Dauer
Januar 2013 – Dezember 2014
Kosten
400.495 €
Geldgeber
Sternstunden e.V.
Die Projektregion Afar zählt zu den am wenigsten entwickel­
ten Regionen Äthiopiens. Der Zugang zu medizinischer Versor­
gung ist hier deutlich schlechter als in anderen Teilen des Lan­
des. Es gibt zwei Krankenhäuser und 12 Ärzte für 1,4 Millionen
Menschen. Zu vielen Menschen bleibt der Zugang zu medizi­
nischer Versorgung angesichts dieser katastrophalen Versor­
gungslage versperrt. Afar ist ein ländliches Gebiet, das immer
wieder von Dürre und daraus resultierenden Hungersnöten be­
troffen ist. Die Region zählt zu den heißesten und trockensten
der Welt, wo die Temperaturen oft 45 Grad übersteigen. Auch
während der Dürre 2011 am Horn von Afrika war Afar mit am
stärksten betroffen. Meteorologisch lässt sich ziemlich sicher
vorhersagen, dass die Region auch in Zukunft wieder von Dür­
ren heimgesucht werden wird.
AMREF Deutschland hat sich deshalb gemeinsam mit dem
Geldgeber Sternstunden e.V. entschlossen, die Menschen in
Afar dabei zu unterstützen, auf die nächste Dürre besser vor­
bereitet zu sein. Die Versorgung durch sichere Wasserquellen
liegt in Afar bei 35,7 Prozent. Einige Regionen müssen so zu
Dürrezeiten sogar auf dem Transportweg mit Wasser versorgt
werden, weil die durchschnittliche Entfernung zur nächsten
sicheren Wasserquelle bei etwa 150 km liegt. Auch die Regio­
nen, in denen ­AMREF dieses ›Integrated WASH and Nutrition‹
Projekt durchführt, gehören dazu. Deshalb werden im Rahmen
des Projektes neue Wasserquellen erschlossen und alte ­wieder
funktionstüchtig gemacht. Der WASH-Aspekt des Projektes
widmet sich auch einem weiteren massiven Problem der Re­
gion Afar: Die Sanitärversorgung liegt nahezu bei null, was da­
mit verbundene Krankheiten sowie Epidemien mit sich bringt.
Der Mangel an Hygienebewusstsein sowie finanziellen und
personellen Kapazitäten macht es dringend nötig, Soft- und
Hardware Aspekte in die WASH-Maßnahmen einzubeziehen.
Neben der Erschließung von Wasserquellen ist deshalb auch
die Aufklärung der Bevölkerung über Hygieneverhalten zent­
rales Anliegen des Projekts.
Nahrungsmittelsicherheit ist ein weiteres Problem in der Regi­
on. Die Anzahl der Menschen, die an Unterernährung leiden,
ist in Afar deutlich höher als im Landesdurchschnitt. 35 Prozent
der Frauen im gebärfähigen Alter und 75 Prozent der Kinder
im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren leiden an Blutar­
mut durch Mangelerkrankungen. Das Projekt wird deshalb
auch den Anbau von dürreresistenten Lebensmitteln initiieren.
Gemeinsam mit dem Afar Agricultural Research Institut wur­
den Getreide- und Gemüsesamen identifiziert, die den An­
sprüchen des Bodens und der Menschen gerecht werden.
Im ersten Projektjahr wurden diese Samen an die beteiligten
Bauern­gruppen verteilt. Im zweiten Projektjahr werden sie ler­
nen, diese Samen selber zu ziehen, die sie dann auf den Märk­
ten verkaufen können. So wird eine weitere Einkommensquelle
geschaffen. Da die Menschen in den Projektregionen überwie­
gend Vieh­hirten sind, wird auch die Tierhaltung in das Projekt
einbezogen.
dingungen besonders zu leiden hatten. AMREF verfolgt einen
gemeindebezogenen Ansatz, der die Einbindung der Bevölke­
rung und der lokalen Autoritäten garantiert. Die lokalen Akteu­
re nehmen dabei von Anfang an eine Führungsrolle beim Auf­
bau des Projektes ein und übernehmen auch das Management
und die Wartung der neuen Geräte, wenn AMREF sich nach
­Ablauf des Projektes aus den Gemeinden zurückzieht. Hierzu
werden Wasser-Komitees gebildet.
Das ›Integrated WASH and Nutrition‹ Projekt hilft durch einen
ganzheitlichen Ansatz dabei, die Wasserversorgung und Hygie­
ne in Afar zu verbessern sowie die Nahrungsmittelversorgung
sicherer zu machen. Von dem Projekt profitieren insbesonde­
re Frauen und Kinder, da sie unter den vormals schlechten Be­
Integrated WASH and Nutrition | AMREF Jahresbericht 2013 | 15
16 | AMREF Jahresbericht 2013 | Entbindungsstation Maridi, Südsudan
MARIDI:
EINE ERFOLGSGESCHICHTE
AUS DEM SÜDSUDAN
Wenn Leben von Mutter und Kind gerettet werden können.
Der Südsudan ist das jüngste Land der Welt und kämpft seit der
Unabhängigkeit 2011 darum, stabile Strukturen aufzubauen.
Der jahrzehntelange Bürgerkrieg hat dem Land massiv zuge­
setzt: Wirtschaft, Infrastruktur und Gesundheitsversorgung sind
zerstört. Millionen Menschen sind im Krieg getötet worden.
Millionen mussten durch Flucht ihre Heimat aufgeben. Qualifi­
ziertes Personal hat das Land auf Grund eines Mangels an Arbeits­
möglichkeiten ebenfalls verlassen. 98 Prozent der Bevölkerung
leben in den ländlichen Regionen. Hier ist die Versorgungslage
besonders schwierig. Nur 25 Prozent der Südsudanesen haben
überhaupt Zugang zu medizinischer Versorgung. Zu den Haupt­
ursachen zählt der Mangel an qualifiziertem medizinischem
Personal. Deshalb betreibt AMREF seit 1998 das ›National Health
Training Institut‹ in Maridi, Südsudan. Dort werden Gesund­
heitshelfer (Clinical Officers) und seit einigen Jahren auch Heb­
ammen ausgebildet, die aufgrund der weltweit höchsten Müt­
tersterblichkeit im Südsudan dringend gebraucht werden. Es
gibt kaum vorgeburtliche Betreuung, und nur 5 Prozent aller
Geburten finden in Anwesenheit von ausgebildeten Fachkräf­
ten statt. Für werdende Mütter gibt es kaum medizinische Ein­
richtungen, und dort wo es diese gibt, befinden sie sich oft in
einem katastrophalen Zustand.
So auch die Entbindungsstation des Krankenhauses in Maridi
2011. Werdende Mütter misstrauten der Einrichtung und be­
Eröffnungszeremonie: Dr. Marcus Leonhardt, Direktor AMREF Deutschland,
übergibt die Schlüssel an Vertreter des lokalen Klinikpersonals und des
Krankenhausmanagements.
vorzugten Hausgeburten, die aber in der Regel nicht von me­
dizinisch ausgebildetem Personal begleitet wurden. Schnell
wurde erkannt, dass dringend Handlungsbedarf besteht, um
den Frauen und Neugeborenen eine angemessene Versorgung
möglich zu machen. Dass die Frauen zur Geburt nicht ins Kran­
kenhaus gingen, machte auch die dringend benötigte Ausbil­
dung der Hebammen in Maridi zu einem schwierigen Unterfan­
gen, da die praktischen Übungen in den wenigen verfügbaren
und weit entfernten Gesundheitszentren der Region stattfinden
mussten. Durch den schlechten Zustand der Entbindungsstati­
on in Maridi konnte also weder eine ausreichende medizinische
Versorgung während der Geburten, noch die Ausbildung der
dringend benötigten Hebammen gewährleistet werden.
AMREF Deutschland hat sich deshalb 2011 entschlossen, eine
neue Entbindungsstation in Maridi zu bauen. Mit Spendengel­
dern, die durch ›BILD hilft e.V. Ein Herz für Kinder‹ zur Verfügung
gestellt wurden, konnten Räumlichkeiten für Behandlungen,
den stationären Aufenthalt und Untersuchungen geschaffen
werden. Pro Monat können jetzt 30 bis 40 Entbindungen durch­
geführt werden. ›BILD hilft e.V. Ein Herz für Kinder‹ finanzierte
außerdem den technischen und gerätetechnischen Ausbau der
Entbindungsstation. So können die Mütter in Maridi ihre Kinder
wieder im Krankenhaus unter medizinischer Aufsicht zur Welt
Entbindungsstation Maridi, Südsudan | AMREF Jahresbericht 2013 | 17
Dr. Kurt Bischofberger im Gespräch
mit Patienten und Klinikpersonal.
FRAUEN SICHERE GEBURTEN ERMÖGLICHEN
SÜDSUDAN
ProjektzielBau der Entbindungsstation & geräte­
technische Ausstattung der Station
in Maridi, Müttern und Neugeborenen
sichere Geburten ermöglichen und
so die Mütter- und Säuglingssterblich­
keit senken
Projektregion
Maridi, Südsudan
Zielgruppe17.496 schwangere Frauen im
Einzugsgebiet
Dauer
Oktober 2011 – Mai 2013
Kosten
190.000 € zuzüglich
90.000 € für technische Ausstattung
Geldgeber
BILD hilft e.V. ›Ein Herz für Kinder‹
Die Eröffnung der Entbindungsstation im Oktober 2013 war
deshalb für die Region von großer Bedeutung. In Maridi gibt
es derzeit vier südsudanesische Ärzte: Zwei Anästhesisten und
zwei Ärzte für die gesamte Klinik, einschließlich der Notfall­
ambulanz. Ausgebildete Fachärzte gibt es nicht. Da es kein lo­
kales Personal gibt, das die Inbetriebnahme der Station profes­
sionell hätte begleiten können, ist AMREF sehr dankbar, dass
der erfahrene deutsche Gynäkologe und Geburtshelfer Dr. Kurt
­Bischofberger diese wichtige Aufgabe übernommen hat – ent­
gegen der generellen AMREF-Strategie nur lokales Personal
zu beschäftigen. Gemeinsam mit AMREF hat er die ersten vier
Wochen auf der neuen Entbindungsstation begleitet. Wissens­
vermittlung und Training der Mitarbeiter waren zentrale Aufga­
ben von Dr. Bischofberger, aber auch im Klinikalltag hat er dem
lokalen Personal unter die Arme gegriffen. Mit allen ­Ärzten,
Krankenschwestern und den Hebammen musste ein funktio­
nierendes geburtshilfliches Team gebildet werden, denn das
Vertrauen der Patientinnen ist ein wichtiger Garant dafür, dass
auch in Zukunft Frauen für Geburtsvorsorge und Entbindung
in das Krankenhaus kommen.
bringen. Auch die sichere Wasserversorgung der Entbindungs­
station und des OPs wird derzeit dank der finanziellen Unter­
stützung durch die Andreas Haberger Stiftung ermöglicht. So
verfügt das Krankenhaus heute über eine eigene Wasserquelle.
Dr. Bischofberger kennt Maridi gut, da er vor 30 Jahren bereits
einmal für drei Jahre dort gearbeitet hat. Seine Kenntnis der
Gegebenheiten und seine langjährige Erfahrung als Gynäko­
loge, qualifizierten ihn in besonderer Weise für diese Aufgabe.
2012 und 2013 wurde sehr eifrig und mit großer Vorfreude ge­
baut. Die neue Entbindungsstation konnte im Oktober 2013
schließlich offiziell eröffnet werden. Die Station betreut jetzt 60
bis 70 Mütter im Monat, von denen etwa die Hälfte zur Geburt
kommen. Es war ein ganz besonderer Moment als das erste
Kind auf der Station das Licht der Welt erblickte. Und das nicht
zuletzt deshalb, weil dies ein Höhepunkt des gesamten Projek­
tes war: Der Bau der Entbindungsstation, die Bereitstellung der
medizinisch-technischen Ausstattung in Kombination mit der
Ausbildung der Hebammen im benachbarten Trainingsinstitut,
beweist beispielhaft, wie synergetischer Nutzen sinnvoll erzielt
werden kann. Maridi kann zu einem ›Center of Excellence‹ wer­
den und hat als Erfolgsstory einen Modell­charakter für ähn­
liche Projekte in Afrika südlich der Sahara.
Lesen Sie auf der nächsten Seite den Bericht von Dr. Bischof­
berger über eine besonders komplizierte Operation in Maridi.
18 | AMREF Jahresbericht 2013 | Entbindungsstation Maridi, Südsudan
»DIE SITUATION WAR EIGENTLICH
AUSSICHTSLOS«
Dr. Bischofberger berichtet von einer besonders komplizierten
Operation in Maridi am Samstag, den 26. Oktober 2013.
Als ich an diesem Tag im Krankenhaus ankam, war gerade eine
Frau unter der Geburt. Der südsudanesische Kollege Dr. Kemsy
kam auf mich zu und sagte, dass es Komplikationen gäbe. Wir
entschieden, die Patientin gemeinsam zu untersuchen. Bei
der Ultraschalluntersuchung stellten wir fest, dass das Kind
quer im Bereich des Nabels lag und sich unterhalb des Kindes
eine echodichte Struktur (Gewebeveränderung) befand. Da
wir die Schwangerschaftsvorgeschichte nicht kannten, konn­
ten wir nur die augenblickliche Situation beurteilen. Aufgrund
der Querlage veranlassten wir die Durchführung eines Kaiser­
schnitts. Die Frau sowie ihr hinzugezogener Ehemann waren
damit einverstanden.
Bereits zu diesem Zeitpunkt zogen wir unter anderem eine Ute­
rusruptur (Gebärmutterriss) als mögliche Diagnose in Betracht.
Bei einer Uterusruptur öffnet sich die Gebärmutter aufgrund
langer Wehentätigkeit und das Kind liegt danach in der frei­
en Bauchhöhle. Mögliche Komplikationen sind starke Muskel­
blutungen. Dies ist ein extremer Notfall – auch in Deutschland.
Da das Kind einen normalen Herzschlag zeigte und sich auch
keine freie Flüssigkeit im Ultraschall im weiteren Bauchraum
befand, wurde diese Möglichkeit aber zunächst nicht unbe­
dingt als erste Diagnose gestellt.
DIE OPERATION – KÄMPFEN UM DAS LEBEN
VON MUTTER UND KIND
lich zwei Operationshandschuhe verwendet, da die Infektion
mit HIV für den Operateur in Afrika immer eine latente Gefahr
darstellt. Die Patientinnen, die vor der Geburt bereits in der Kli­
nik Vorsorge erhalten haben, sind auf HIV/AIDS getestet.
Im Bauchraum ergab sich zu aller Überraschung folgendes Bild:
Das Kind lag im Oberbauchbereich bereits außerhalb der Ge­
bärmutter – die befürchtete gezogene Diagnose einer Uterus­
ruptur wurde nun also bestätigt. In den meisten Fällen sind bei
Uterusrupturen die Kinder bereits tot und die Mutter ist durch
Blutungen aus der Gebärmutter mit dem Leben bedroht. Aber
die Nabelschnur schlug noch, so dass das Kind die ganze Zeit
versorgt war. Wir haben dann das Kind aus dem Oberbauch
geborgen. Nach einer gewissen Stimulation machte es seinen
ersten Schrei und alle im Operationssaal waren sichtlich er­
leichtert, dass das Kind lebte.
Mutter und Kind haben die schwierige Geburt und die Opera­
tion gut überstanden. Sie konnten das Krankenhaus nach einer
Woche wieder verlassen. Abschließend kann man wohl sagen,
dass wir wirklich Glück hatten. Normalerweise endet eine Ute­
rusruptur in Afrika sowohl für das Kind, als auch für die Mutter
tödlich. Eine Operation über zwei Stunden bei den gegebenen
Verhältnissen lässt einen erschöpften, aber auch sehr glück­
lichen Operateur zurück.
Die Patientin wurde von der Hebamme für die Operation vor­
bereitet. Dann gingen sie zu Fuß über das Krankenhausgelän­
de zum etwa 40 Meter entfernten Operationsgebäude, wo es
einen großen Operationssaal gibt. Zur Beleuchtung hängen
einzelne Sparlampen an der Decke; richtige Operationsleuch­
ten wie in Deutschland gibt es nicht. Wenn möglich, wird bei
Tageslicht operiert. Außerdem fand die Operation um die Mit­
tagszeit statt, im Operationssaal herrschten Temperaturen um
die 30 °C. Dies hat die Operationssituation zusätzlich erschwert.
Dr. Kemsy und ich zogen die Operationskleidung an, dazu in
diesem Falle eine Operationsschürze und später die sterile Klei­
dung. Die Operationsschürze wird benutzt, da ein effizienter
Sauger, der Fruchtwasser und Blut absaugt, nicht existiert. Wir
waschen uns beide mit normaler Seife. Es werden grundsätz­
Entbindungsstation Maridi, Südsudan | AMREF Jahresbericht 2013 | 19
DIESE PROJEKTE HAT AMREF
DEUTSCHLAND 2013 UNTERSTÜTZT
Neben den beiden ausführlich vorgestellten Projekten
›Integrated WASH and Nutrition‹ und ›Entbindungsstation
im Südsudan‹ hat AMREF Deutschland im Jahr 2013
weitere wichtige Projekte unterstützt.
HEBAMMENAUSBILDUNG
MALARIA-PROJEKT
AMREF Deutschland ermöglicht dank der finanziellen Unterstüt­
zung von Sternstunden e.V. die Ausbildung von 40 Hebammen
in Afar, Äthiopien. In dieser ländlichen und dürregeplagten Re­
gion Äthiopiens ist die Ausbildung von Hebammen besonders
wichtig. Die Mütter- und Kindersterblichkeit ist doppelt so hoch
wie im nationalen Durchschnitt, und die meisten Geburten fin­
den zu Hause ohne medizinische Betreuung statt. Eine ausge­
bildete Hebamme kann jährlich bis zu 500 Frauen medizinisch
betreuen. Die Frauen und Mütter werden von ihnen außerdem
über Möglichkeiten zur Familienplanung aufgeklärt. Zusätzlich
werden mit der finanziellen Unterstützung von Sternstunden
e.V. und der Andreas Haberger Stiftung 38 Hebammen in Maridi,
Südsudan ausgebildet. Sie profitieren insbesondere von der Er­
öffnung der neuen Entbindungsstation. Der praktische Teil ihrer
Ausbildung findet zum größten Teil im Krankenhaus statt. So ha­
ben sie die wichtige Möglichkeit, auch während der Ausbildung
unter Anleitung erfahrener Mitarbeiter praktisch zu lernen.
Die Arbeit von AMREF im Kampf gegen Malaria konzentriert sich
auf jene, die am meisten durch Malaria gefährdet sind: schwan­
gere Mütter und Kleinkinder. Eingehende Untersuchungen und
wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass mit Insekten­
gift behandelte Moskitonetze das sicherste Mittel gegen eine
Infektion sind. Darum geht AMREF nun voran und versorgt die
Zielgruppen mit den Netzen. Aber auch die Aufklärung der Müt­
ter über die Erkrankung ist wesentliches Element des Projek­
tes. In Afar, einer Region Äthiopiens, die besonders durch klima­
tische Extreme charakterisiert ist, ermöglicht die PRANA Stiftung
Prävention und Therapie von Malaria-Erkrankungen. Das Ziel ist,
durch Malaria bedingte Erkrankungs- und Todesfälle von Kin­
dern signifikant zu verringern.
20 | AMREF Jahresbericht 2013 | Weitere Projekte
Aufklärung einer Dorfgemeinschaft in Kenia zur Vermeidung
der bakteriellen Augeninfektion Trachom.
E-LEARNING
TRACHOM-PROJEKT
Bereits seit einigen Jahren unterstützt AMREF Deutschland er­
folgreich eLearning-Projekte. Mittels dieser Distanz-Lernmetho­
de wird qualitativ hochwertige Ausbildung auch in ländlichen
Regionen ermöglicht. Das Lernen über Computer und CD-ROM
versetzt die Auszubildenden in die Lage, von ihrer Heimat aus zu
lernen und ihr erworbenes Wissen für die lokale Gemeinschaft
anzuwenden und es an diese weiterzugeben. Sie müssen für
die Ausbildung nicht dem Lockruf der Großstadt folgen, wo sie
womöglich in den Slums ihr Dasein fristen müssten. Im Gegen­
teil, sie können bei ihrer Familie bleiben und ihrem Beruf weiter
nachgehen, um ein regelmäßiges Einkommen für die Familie si­
cherzustellen.
In Samburu und Laikipia, zwei von großer Trockenheit gekenn­
zeichnete Gegenden im Norden Kenias, die hauptsächlich von
Nomaden besiedelt sind, herrscht Wasserknappheit. Durch den
fehlenden Zugang zu sauberem Trinkwasser und mangelnde
Hygienemaßnahmen treten immer wieder epidemieartige Er­
krankungen auf, die durch verunreinigtes Trinkwasser verursacht
sind. Die Folge sind Durchfall- und Atemwegerkrankungen. Be­
sonders häufig tritt außerdem Trachom auf, eine bakterielle Au­
geninfektion, von der überdurchschnittlich oft Kinder betroffen
sind. Unbehandelt führt diese Krankheit häufig zur Erblindung
der Kinder. Aber Trachom ist verhinderbar. Und durch Antibio­
tika einfach behandelbar. Dieses Projekt verbessert den Zugang
zu sauberem Trinkwasser durch Brunnenbau, die Bereitstellung
von Wassertanks, den Bau von Latrinen, die Aufstellung von
­›leaky tins‹ zum einfachen Säubern der Hände und des Gesichts
von Keimen sowie durch Aufklärung über Hygiene in Schulen
und Gemeinden. Das Projekt wird ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung von Knorr Bremse Global Care e.V.
Dank der Unterstützung durch Brot für die Welt wird das eLear­
ning Programm jetzt auch in Malawi eingeführt. In Lilongwe läuft
die Planung zur Umwandlung der Curricula in eLearning-Tools
auf Hochtouren. Zusätzlich sollen Mentoren ausgebildet wer­
den, die das eLearning-Verfahren bei der Ausbildung von Kran­
kenschwestern und Pflegern verlässlich anwenden können.
Weitere Projekte | AMREF Jahresbericht 2013 | 21
WASSER IST LEBEN – WASSER, HYGIENE
UND SANITÄR PROJEKTE
VERBESSERUNG DER PHARMAZEUTISCHEN
DIENSTLEISTUNGEN
Viele Krankheiten werden durch verunreinigtes Wasser sowie
schlechte sanitäre und hygienische Bedingungen verursacht.
Die häufigsten Krankheiten sind Durchfall, Haut­ und Augenin­
fektionen, Darmwürmer, Malaria, Typhus und Atemwegsinfek­
tionen. AMREF führt deshalb WASH­Projekte (Water, Sanitation,
Hygiene) durch, welche die Versorgung mit sauberem Wasser
verbessern und die Menschen über Hygiene aufklären. In Kitui,
Kenia ermöglicht jetzt die Siemens Stiftung den Ausbau eines
erfolgreichen AMREF­WASH­Projektes. Von einer sicheren Was­
serquelle in den Bergen von Mutitu (Kitui, Kenia) wird das sau­
bere Wasser bereits heute mittels Schwerkraft in 4 Wasser­Kioske
weitergeleitet. Zusätzlich zu diesen bereits bestehenden Kiosken
unterstützt die Siemens Stiftung jetzt den Bau eines weiteren
Wasserkiosks mit zugehöriger Filtration. Diese ›Safe Water Enter­
prises‹ sind Teil des Programms der Siemens Stiftung für nach­
haltige Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Das ›Safe Water
Enterprise‹ in Mutito wird 583 Haushalte (ca. 3.500 Menschen)
und eine Grundschule nachhaltig mit sauberem Trinkwasser
versorgen. Auch in Bendera (Samburu, Kenia) wird dank der fi­
nanziellen Unterstützung durch WMF Barmherzigkeit e.V. ein
WASH­Projekt durchgeführt.
Um die pharmazeutischen Abläufe der Clinical Outreach Visiten
in Kenia zu optimieren, unterstützt Apotheker ohne Grenzen
e.V. (AoG) die Initiative von AMREF, das Versorgungssystem für
pharmazeutische Güter des AMREF Outreach Programmes in
Kenia zu verbessern. In der ersten Projektphase wurde im Me­
dikamente­Hauptlager von AMREF in Nairobi eine Software zur
Lagerverwaltung eingeführt, welche die bisherige umständliche
manuelle Dokumentation ablöst. 2013 wurde die zweite Pro­
jektphase eingeleitet, in der AoG eine Bedarfsanalyse ländlicher
Krankenstationen in Kenia und Tanzania durchführt. Anschlie­
ßend werden Schulungen zur ›Good Pharmacy Practice‹ sowie
zur EDV angeboten. Die Weiterbildung des lokalen medizini­
schen Personals im Bereich des pharmazeutischen Wissens ist
ein wichtiges Element des Projektes.
CLINICAL OUTREACH MIT UNTERSTÜTZUNG
DER AMREF FLYING DOCTORS
Der Service der fliegenden Ärzte Afrikas mit ihren Klinik­ und
Rettungsdiensten stellt für die Menschen in den ländlichen Re­
gionen Ostafrikas häufig die einzige Möglichkeit dar, überhaupt
Zugang zu medizinischer Behandlung zu erhalten. Durch regel­
mäßige Operationen, Behandlungen und Fortbildung erreicht
das medizinische Personal des ›Clinical Outreach‹ Programmes
mehr als 30.000 Menschen pro Jahr.
Mit den AMREF ›Clinical Outreach‹ Programmen werden inzwi­
schen pro Jahr 7.000 Visiten in 150 entlegenen Krankenhäusern
Ostafrikas durchgeführt. Jede Visite hilft nicht nur den Patien­
ten, denn gleichzeitig werden lokale Ärzte, Krankenschwestern
und Gesundheitshelfer über neueste Behandlungsmethoden
und wissenschaftliche Erkenntnisse informiert. So ermöglichen
die Flying Doctors die Verbesserung eines flächendeckenden
Gesundheitsdienstes. AMREF Deutschland unterstützte im Jahr
2013 die Programme in Kenia, Tansania, Uganda und Äthiopi­
en. Ermöglicht haben dies die Andreas Haberger Stiftung, WMF
Barmherzigkeit e.V., Apotheker ohne Grenzen e.V. und Stern­
stunden e.V.
22 | AMREF Jahresbericht 2013 | Weitere Projekte
ROUTENPLAN DER CLINICAL
OUTREACH PROGRAMME
AMREF versorgt 150 Krankenhäuser, die teilweise nur per
Flugzeug erreichbar sind, und bietet einen Notfallservice,
der rund um die Uhr zur Verfügung steht. AMREF geht dahin,
wohin sonst niemand kommt.
Axum
Mekele
Die weißen Linien zeigen die Flugrouten. Es werden aber
auch Visiten mit dem Auto durchgeführt.
Weldiya
Debre Tabor
Renk
Debre Markos
Asosa
Bentiu
Aweil
Shambu
Malakal
ADDIS ABABA
Kuajok
Raga
Kamara
Awash
Metu
ETHIOPIA
Wau
SOUTH SUDAN
Renk
Bisdemo
Shashemene
Durame
Bor
Tambura
Tercha
Jinka
JUBA
Maridi
Yei
Torit
Arua
Lokichoggio
Mandera
Kakuma
Kaabong
Adjumani
Kalong
Kitgum
Gulu
REPUBLIC OF CONGO
Kasese
Kagando
ENTEBBE
Siaya
Lake Viktoria
Ortum
KENYA
Isingiro
Murgwanza
Nyahururu
Serengema
Mawadi
Geita
Kigoma
Kabanga
Kasulu
Kibondo
Shinyanga
Hola
Mutomo
NAIROBI
Makueni
Mbooni
Loliondo
Magu
MWANZA Ukerewe
Loitoktok
Magumu
Ngundu
Misungwi
Kolandoto
Haydom
Kiomboi
SOMALIA
Ijara
Nazareth
Musoma
Shirati
Rubya
Bukoba
Biharamulo
Dadaab
Garissa
Bugoma
Kisii
Nyakahanga
RWANDA
Maralal
Kisumu
Nyabondo
Kisoro
Mbarara
Wajir
Kapenguria
Alupe
Busia
Webuye
Jinja
Luuq
Marsabit
Kapchorwa
Kumi
UGANDA
Moyale
Bute
Matany
Moroto
Lira
Kiboga
Bundibungyo
Sololo
Lodwar
Nebbi
KCMC
MOSHI
Kitui
Ngao
Makindu
Voi
Lamu
Taveta
Msambweni
Mombasa
Kinago
Dereda
Nzega
Kahama
Iambi
Nkinga
Ndala
Urambo
Sikonge
BURUNDI
Dodoma
Makiungu
Itigi
Kilimatinde
Berega
Turiani
Zanzibar
Muhumbili
DAR ES SALAAM
Iringa
Mchukwi
Ifaraka
TANZANIA
Kilwa
Lugala
Nachingwea
Lindi
Mtwara
Masasi
ZAMBIA
Weitere Projekte | AMREF Jahresbericht 2013 | 23
HIGHLIGHTS 2013
Aktionen, Veranstaltungen und besondere Ereignisse
von AMREF Deutschland.
MAI 2013: AMREF OPEN-AIR IN BERLIN
Gleich bei zwei großen Open­Air Veranstaltungen hat AMREF
im Mai mitgewirkt. Vier Tage Afrika­Festival auf dem Alexander­
platz und der 1. Deutsche Entwicklungstag vor dem Haupt­
bahnhof in Berlin haben uns die Möglichkeit gegeben, ohne
großen Kostenaufwand Aufmerksamkeit für unsere Projekte
und Sichtbarkeit für AMREF zu gewinnen.
Auf dem Afrika­Festival konnten Besucher bei der ›Stand Up for
African Mothers‹ – Fotoaktion mitmachen und so ihre Unter­
stützung für die Kampagne zeigen. (Foto oben)
Auf dem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusam­
menarbeit und Entwicklung (BMZ) initiierten 1. Deutschen
Entwicklungstag hatten wir die Chance, auch das Bühnen­
programm mitzugestalten. Dr. Marcus Leonhardt (CEO AMREF
Deutschland) diskutierte zum Thema ›Braucht die Entwick­
lungszusammenarbeit noch Experten aus Europa?‹. Das große
Afrika­Quiz von AMREF, das mit Klischees über Afrika spielt und
überraschende Tatsachen über unseren Nachbarkontinent be­
reithält, begeisterte die Besucher des AMREF­Stands.
24 | AMREF Jahresbericht 2013 | Highlights 2013
MAI 2013: 50 JAHRE AMREF DEUTSCHLAND:
PRESSEKONFERENZ IN MÜNCHEN
Dr. Goswin W. von Mallinckrodt (2.v.l.), ­Vorstandsvorsitzender
von AMREF Deutschland, lud anlässlich des Jubiläums von
­AMREF zur Pressekonferenz in München. Diese fand am 14. Mai
2013 im Auktionshaus Neumeister statt.
AMREF Deutschland hat sich bewusst dazu entschieden, auf
eine aufwendige Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums zu
verzichten. Die mit einer großen Feier verbundenen Kosten,
wären für eine NGO nicht zu rechtfertigen gewesen. Umso
mehr freut es uns, dass nicht nur Journalisten der Einladung zur
Pressekonferenz folgten, sondern auch langjährige Weggefähr­
ten sowie die Ehrenpräsidentin Leonore Semler (3.v.l.).
JUNI 2013: AMREF FLYING DOCTORS GOLF CUP 2013
Das jährlich von Dr. Goswin von Mallinckrodt, Vorstandsvorsitzender von AMREF Deutschland, veranstaltete Golfturnier im
renommierten Golfclub St. Eurach stand 2013 ganz im Zeichen
des 50jährigen Jubiläums von AMREF Deutschland. Neben ei­
nem Jubiläums-Dinner waren zwei Auktionen zugunsten von
AMREF Höhepunkte der Veranstaltung. Ein weiteres Highlight
war auch die Scheckübergabe in Höhe von 40.000 Euro von der
Andreas Haberger Stiftung zugunsten AMREF Flying Doctors.
Unser herzlicher Dank gilt dem Organisator Dr. Goswin von
Mallinckrodt sowie allen Teilnehmern und Spendern.
JULI 2013: AMREF BEIM ARENA DAY IN BARCELONA
Dass Wasser nicht nur zum Schwimmen wichtig ist, erfuhren die
Teilnehmer des Jugendcamps vom Deutschen Schwimm-Ver­
band am 26. Juli 2013 in Barcelona. Das Camp mit rund 400
schwimmbegeisterten Jugendlichen aus Deutschland fand an­
lässlich der Weltmeisterschaft in Barcelona statt. Auf Einladung
von ARENA Swimwear hat AMREF Deutschland einen Work­
shop zum Thema Wasser gehalten. Unter dem Motto ›Wasser
ist Leben‹ wurde gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeitet,
warum Wasser in manchen Regionen der Welt nicht so selbst­
verständlich vorhanden ist wie in Deutschland. Die Probleme
für Menschen, die in wasserarmen Regionen Afrikas leben,
wurden thematisiert und erklärt, wie man diese durch nachhal­
tige Wasserprojekte verbessern kann.
Highlights 2013 | AMREF Jahresbericht 2013 | 25
AUGUST 2013: TAG DER OFFENEN TÜR BEIM BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT
UND ENTWICKLUNG (BMZ) IN BERLIN
Am 25.08.2013 war es wieder soweit. Das Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung öffnete
seine Pforten zum Tag der offenen Tür und etwa 4700 Bürge­
rInnen folgten der Einladung. Jedes Jahr dürfen sich hier auch
ausgewählte Partnerländer und Nichtregierungsorganisatio­
nen den Besuchern präsentieren. AMREF war bereits zum zwei­
ten Mal vertreten. Besonders gefreut hat uns auch der Besuch
der südsudanesischen Botschafterin I.E. Frau Sitona Abdalla Os­
man am Stand von AMREF (Foto, 2. v.l.).
OKTOBER 2013: LAUNCH DER NEUEN WEBSITE
WWW.AMREFGERMANY.DE
NOVEMBER 2013: GÜNTER NOOKE BESUCHT
AMREF-PROJEKT IN ÄTHIOPIEN
AMREF Deutschland hat eine neue Homepage. Viele neue
Inhalte warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Dank
unseres integrierten Blogs bleiben Sie immer über alle Ak­
tivitäten und die Projekte von AMREF auf dem Laufenden.
Die neue Website ist übersichtlich und benutzerfreundlich
gestaltet und bietet uns die Möglichkeit, alles selbst zu ver­
walten. Dadurch können zusätzliche Kosten durch eine ex­
terne Betreuung vermieden werden.
Der Persönliche Afrikabeauftragte von Angela Merkel,
Günter Nooke, nutzte seinen Aufenthalt in Addis Abeba,
um das AMREF­Projekt in der informellen Siedlung Kechene
zu besuchen. Hier leben rund 50.000 Menschen – die meis­
ten von ihnen in extremer Armut, unter schlechten hygieni­
schen Bedingungen und ohne Zugang zu sauberem Trink­
wasser. AMREF setzt in Kechene Wasserquellen instand und
installiert Einrichtungen für die sanitäre Grundversorgung.
»Besonders begeistert hat mich vor allem, dass die Men­
schen in Kechene das Projekt aktiv mitgestalten und unter­
halten. Der Zugang zu sauberem Wasser und Hygieneauf­
klärung bedeutet so nicht nur eine Verbesserung des
Gesundheitszustandes, sondern auch eine Stärkung der
Gemeinschaft und des Selbstvertrauens der Menschen.«
So Günter Nooke nach der Reise.
DEZEMBER 2013: PROMINENTE UNTERSTÜTZUNG
FÜR AMREF
Im Laufe des Jahres konnten wir drei neue prominente Bot­
schafterinnen gewinnen, die uns dabei helfen werden, AMREF
in Deutschland bekannter zu machen: Muriel Baumeister,
Motsi Mabuse und Jessica Ginkel. Im Dezember 2013 haben wir
mit Muriel Baumeister und Jessica Ginkel Clips und Fotos für
26 | AMREF Jahresbericht 2013 | Highlights 2013
die Website produziert, die ihr unter www.amrefgermany.de/
ueber­amref/prominente anschauen könnt. Unser besonde­
rer Dank gilt Shan Rahimkhan, seinem Team vom Salon Shan
Rahimkhan, den Damen der Creative Beauty Company, dem
Kameramann Michael Khano und dem Team von Kobalt für
die großartige pro­bono Unterstützung und Mitwirkung bei
dem Shooting. Ohne ihre Hilfe wäre der Dreh nicht möglich
gewesen.
DEZEMBER 2013: AMREF IST CHARITY-PARTNER DER
WELTGRÖSSTEN OPEN-AIR SILVESTERPARTY
AMREF war zum Jahreswechsel 2013/2014 Charity­Partner der
Silvesterparty am Brandenburger Tor. Auf den Großleinwänden
der Open­Air Veranstaltung mit 1 Mio. Besuchern wurde der
AMREF Flying Doctors Film gezeigt und es gab eine SMS­Spen­
denaktion. Unser besonderer Dank gilt den Veranstaltern Willy
Kausch und Anja Marx. Tatort­Kommissar und AMREF­Botschaf­
ter Harald Krassnitzer präsentierte AMREF bei der Pressekon­
ferenz zur Veranstaltung (Foto rechts mit AMREF Deutschland
CEO Dr. Marcus Leonhardt). Außerdem war AMREF in den Wo­
chen vor und nach Silvester mit großen Plakaten und bei Info­
screen im Stadtraum zu sehen. Es gab wohl kaum einen öffent­
lichen Platz, der nicht mit einem AMREF­Poster geschmückt
war oder wo der AMREF Clip gezeigt wurde. Ermöglicht wur­
de diese grandiose Aktion durch die Unterstützung von Wall­
Decaux, der Druckerei Klingenberg und Infoscreen. Wir bedan­
ken uns ganz herzlich!
KURATORIUMSSITZUNG 2013
Die Kuratoriumssitzung 2013 fand erstmalig im AMREF­Büro in
Berlin statt. Die ehrenamtlichen Kuratoriumsmitglieder treffen
sich einmal jährlich zum Bericht über das vergangene Jahr und
zur Abstimmung der Strategien für die Zukunft.
Sie möchten selbst einmal eine Veranstaltung zu Gunsten von AMREF organisieren? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Highlights 2013 | AMREF Jahresbericht 2013 | 27
SICHERHEIT IM AFRIKA-URLAUB:
MITGLIEDSCHAFT BEI
DEN AMREF FLYING DOCTORS
Im Notfall jederzeit auf Luftrettung zählen.
Afrika-Reisen liegen im Trend. Immer mehr Deutsche wollen Af­
rika erleben. Und das zu Recht, denn Afrika ist ein wirklich fas­
zinierender Kontinent, der weit mehr zu bieten hat als Krisen,
Hunger und Armut. Eine Mitgliedschaft bei den AMREF Flying
Doctors ist bei Reisen nach Ostafrika eine sinnvolle Ergänzung
zu der üblichen Auslandskrankenversicherung. Im medizini­
schen Notfall können Touristen mit einer Mitgliedschaft 24
Stunden täglich und 365 Tage im Jahr auf die Luftrettung zäh­
len. Auch das Auswärtige Amt in Deutschland empfiehlt bei ei­
nem Aufenthalt in Afrika, eine AMREF Flying Doctors Mitglied­
schaft abzuschließen.
Der Vorteil bei einer Mitgliedschaft ist, dass Sie im Notfall über
Ihre Mitgliedsnummer direkten Kontakt zu der AMREF Flying
Doctors Zentrale in Nairobi aufnehmen können. So sparen Sie
wertvolle Zeit, wenn es schnell gehen muss. Sobald Ihr Anruf
in der Zentrale ankommt, wird der zuständige Arzt informiert
28 | AMREF Jahresbericht 2013 | AMREF Flying Doctors Touristenmitgliedschaft
und das Flugzeug mit dem Einsatzteam macht sich auf den
Weg zum Patienten.
Ein weiterer Vorteil der Mitgliedschaft ist die vorläufige Kosten­
übernahme der Evakuierung durch die AMREF Flying Doctors, die
diese später direkt mit Ihrer Krankenversicherung verrechnen. So
müssen Sie die Kosten nicht zunächst selber übernehmen. Eine
Evakuierung innerhalb Kenias kann schnell 4000 USD und mehr
kosten. Touristen aus Deutschland können sich bequem über
www.amrefgermany.de für eine Mitgliedschaft anmelden.
Die Flotte der AMREF Flying Doctors besteht aus vier Maschi­
nen, welche auch in entlegenen ländlichen Regionen landen
können. Notfallpatienten in der Luft zu versorgen, ist eine be­
sondere Herausforderung, weil die Verhältnisse in der Luft
ganz anders sind als am Boden. Deswegen fliegt bei jedem Ein­
satz ein von AMREF ausgebildeter Flugsanitäter mit. Jedes Jahr
Die Notfallzentrale der AMREF Flying Doctors
ist 24 Stunden täglich besetzt.
FOLGENDE MITGLIEDSOPTIONEN WERDEN ANGEBOTEN
Bronze (nur Jahresmitgliedschaft möglich)
Kenia
Silber
Kenia, Tansania, Sansibar
Gold
Kenia, Tansania, Sansibar, Ruanda, Burundi, Uganda
Platin
Kenia, Tansania, Sansibar, Ruanda, Burundi, Uganda,
Südsudan, Äthiopien
MONATSMITGLIEDSCHAFTEN
Option
Personenzahl
Bronze
Silber
Gold
Platin
1–9
–
15,00
22,00
100,00
10 und mehr
–
9,00
16,00
100,00
Personen- bzw.
Mitarbeiterzahl
Bronze
Silber
Gold
Platin
Individuell 2
1–3
27,00
45,00
50,00
100,00
Gruppen2
4–9
20,00
39,00
45,00
100,00
Unternehmen
klein2
10–50
16,00
35,00
42,00
100,00
Unternehmen
mittel2
51–200
15,00
34,00
40,00
100,00
Unternehmen
groß2
201+
11,00
31,00
37,00
100,00
Individ. reisen­
de Touristen1
werden auf dieser Art rund 1.000 Patienten von den fliegenden
Ärzten evakuiert, das sind fast drei Personen pro Tag.
MIT DER MITGLIEDSCHAFT CHARITY-EVAKUIERUNGEN
DER LOKALEN BEVÖLKERUNG ERMÖGLICHEN
Wenn Sie eine Mitgliedschaft abschließen, unterstützen Sie
gleichzeitig die Clinical Outreach Programme von AMREF, da
der Gewinn aus den Mitgliedschaften zu 100% AMREF zugute­
kommt. Außerdem werden von den Gewinnen etwa 20 bis 25
Charity-Evakuierungen pro Jahr durchgeführt. Davon profitiert
die lokale Bevölkerung, die sich eine Evakuierung mit dem Flug­
zeug nicht leisten kann. Weitere Informationen über die AMREF
Flying Doctors Touristenmitgliedschaften erhalten Sie hier:
www.amrefgermany.de/flying-doctors
Gruppen­
reisende1
JAHRESMITGLIEDSCHAFTEN
Option
1 Kosten pro Person für einen Monat in Euro
2 Kosten pro Person für ein Jahr in Euro
AMREF Flying Doctors Touristenmitgliedschaft | AMREF Jahresbericht 2013 | 29
SIE WOLLEN AMREF UNTERSTÜTZEN,
WISSEN ABER NOCH NICHT WIE?
Hier finden Sie alle Unterstützungsmöglichkeiten auf einen Blick.
Egal für welche Sie sich entscheiden, sicher ist, dass Sie an
der richtigen Stelle helfen – kein Tropfen auf den heißen Stein,
sondern eine langfristige und nachhaltige Verbesserung der
Gesundheit für die Menschen in Afrika.
AMREF FÖRDERVEREIN
SCHON WIEDER SOCKEN?! DIE AMREF-HELPCARD
Regelmäßige Spenden, wie die Beiträge unserer Förderverein­
mitglieder, ermöglichen Planungssicherheit für die Projekte.
Nur so können wir wirklich nachhaltig agieren – und das haben
wir Ihnen zu verdanken! Um Mitglied im AMREF Förderverein
zu werden, füllen Sie bitte einfach das Online­Formular auf
www.amrefgermany.de/foerderverein aus. Selbstverständlich
werden Ihre Daten vertraulich behandelt. Als Teil der AMREF
Familie erhalten Sie außerdem das ganze Jahr über aktuelle In­
formationen rund um unsere Arbeit – wenn Sie dies wünschen!
Sie bekommen jedes Jahr gut gemeinte Geschenke zum Ge­
burtstag, die Sie eigentlich nicht brauchen? Dann wünschen
Sie sich doch dieses Jahr mal AMREF HelpCards! Sie sammeln
so Spenden für AMREF, ohne dass die Gäste auf das Überrei­
chen eines Geschenkes verzichten müssen. Hier erfahren sie
mehr: www.amrefgermany.de/helpcard
Übrigens auch zum Muttertag, Jahrestag oder anderen Anläs­
sen eine schöne Geschenkidee! Mit der individuell gestaltba­
ren HelpCard haben Sie immer das passende Präsent.
ONLINE-SPENDEN
Wenn Sie ganz bequem von Zuhause aus für die Projekte von
AMREF spenden möchten, dann können Sie dies online auf
www.amrefgermany.de bzw. www.facebook.com/amrefgermany
tun. Die Daten werden bei allen Online­Spenden an AMREF
über eine verschlüsselte SSL (Secure­Socket­Layer) Internet­
Verbindung übertragen und sind zu jedem Zeitpunkt sicher.
Spenden können Sie online mit Paypal und mittels SEPA­
Lastschrift­Mandat (ehemals Lastschrift).
AMRE
F Flyin
g Docto
rs
50 €
ten Leben.
Hebammen ret
30 €
Kindern Perspektiven bieten.
10 €
30 | AMREF Jahresbericht 2013 | Unterstützungsmöglichkeiten
SPENDEN SIE AMREF EIN PAAR STUNDEN ZEIT
Sie haben Lust, einen Flohmarkt zugunsten von AMREF zu or­
ganisieren? Sie haben Interesse, uns ein paar Stunden wö­
chentlich bei der Büroarbeit unter die Arme zu greifen? Oder
Sie wollen Ihre Marathonteilnahme dieses Jahr mal einem
guten Zweck widmen? Es gibt unzählige Möglichkeiten, ­AMREF
in Deutschland ehrenamtlich zu unterstützen – da ist bestimmt
auch für Sie etwas dabei! Mehr Informationen und Anregun­
gen finden Sie in unterem Toolkit für Ehrenamtliche unter
www.amrefgermany.de/ehrenamt
UNTERNEHMERISCHES ENGAGEMENT
AMREF Deutschland hat in den vergangenen Jahren bereits
mehrfach erfolgreich Kooperationen mit Unternehmen durch­
geführt. Hierzu gehört beispielsweise die seit 2008 bestehende
Partnerschaft mit Lanxess. Längst engagieren sich Unternehmen
nicht mehr bloß aus Gründen der CSR (Corporate Social Respon­
sibility) in Afrika, sondern zunehmend auch im Rahmen von PPP
(Public Privat Partnership)- Initiativen. Durch Entwicklungspart­
nerschaften mit der Wirtschaft können ­
privatwirtschaft­
liche
­ ittel für die Arbeit von gemeinnützigen Organisationen ge­
M
wonnen werden. AMREF zählt dabei zu den Vorreitern, wie auch
die bereits realisierte strategische Partnerschaft mit Phillips
zeigt: Phillips unterstützt AMREF bei der Verbesserung der Ge­
sundheitsversorgung in Afrika und erhält dadurch gleichzeitig
einen besseren Zugang zum afrikanischen Gesundheitsmarkt.
Eine Win-Win Situation, von der alle Beteiligten profitieren.
DER KLASSIKER
Sie möchten die Projekte von AMREF ganz klassisch mit ­einer
einmaligen Spende unterstützen? Das ist ­selbstverständlich
möglich! Überweisen Sie einfach Ihren Wunschbetrag für
­AMREF auf das Spendenkonto:
AMREF Deutschland e.V.
Hypovereinsbank München
IBAN DE09 7002 0270 0000 3294 88
BIC HYVEDEMMXXX
BLZ 70020270, Konto-Nr. 329488
Danke!
Unterstützungsmöglichkeiten | AMREF Jahresbericht 2013 | 31
DER WEG IHRER SPENDE
Spenden
Privatpersonen
Institutionelle
Projektförderung
Projektförderung
durch Firmen
Nachweis
Mittelverwendung,
Berichte,
Berichterstattung,
Projektinformation
AMREF
Deutschland
Beratung im Rahmen
des Senior
Management Teams
Projekt- und
Finanzberichte
AMREF
Länderbüros in Afrika
z. B.
Mutter-Kind-Gesundheit
z. B. Clinical Outreach mit
den Flying Doctors
z. B. Integrated WASH and
Nutrition Projekte
AMREF MAXIMIERT DIE WIRKUNG IHRER SPENDE
Nachhaltigkeit wird gewährleistet, weil die Projekte von den
AMREF Experten vor Ort umgesetzt werden. Diese haben beste
Kenntnisse der Gegebenheiten in den Gemeinden und großes
Vertrauen innerhalb der Bevölkerung. So wird nicht Wissen aus
Deutschland »mit dem Fallschirm abgeworfen«, sondern an die
tatsächlichen lokalen Bedürfnisse angepasst. 95% der Mitar­
beiter von AMREF sind AfrikanerInnen.
Verlässlichkeit für die Spender in Deutschland wird durch ein
effektives und transparentes Berichtssystem aller Projekte ge­
währleistet. In regelmäßigen Abständen berichten die Länder­
büros in Afrika detailliert über Fortschritte und die Mittelver­
wendung bei der Projektumsetzung. AMREF Deutschland ist
gemeinnützig eingetragener Verein und trägt seit mehr als 20
Jahren das DZI-Spendensiegel.
»Der Verein leistet satzungsgemäße Arbeit. Werbung und Information sind wahr, eindeutig und sachlich. Mittel­
beschaffung und -verwendung sowie die Vermögenslage werden nachvollziehbar dokumentiert. Der Anteil der
Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben ist nach DZI-Maßstab niedrig (niedrig = unter 10%).«
Auszug aus dem DZI-Prüfbericht 2013 über AMREF Deutschland e.V. (für das Jahr 2012)
32 | AMREF Jahresbericht 2013 | Unterstützungsmöglichkeiten
WIR DANKEN DEN PARTNERN
UND FÖRDERERN
VON AMREF DEUTSCHLAND
Dazu zählten im Jahr 2013 unter anderem:
INSTITUTIONELLE FÖRDERER
FIRMEN
STIFTUNGEN & VEREINE
BI
LD
hi
lf t
e.V.
Stiftung
Partner und Förderer | AMREF Jahresbericht 2013 | 33
FINANZBERICHT 2013
AMREF DEUTSCHLAND
ÜBERWEISUNGEN NACH AFRIKA
€
1.712,952
PROJEKTAUSGABENVERTEILUNG/FÖRDERSCHWERPUNKTE
Wasserversorgung,
Nahrungsmittelsicherheit,
Landwirtschaft
%
40
EINNAHMEN
€
€ 1.944.212
Projektgebundene Spenden 2013 1
€
1.681.452
Freie Spenden
€
131.260
Müttergesundheit, Hebammen
%
32
Mitgliedschaften AMREF Flying Doctors
€
31.500
Clinical Outreach
%
19
Kursgewinne aus Wertpapieren
€
30.000
Malaria
%
2
Gewinn aus Flying Doctors Golfcup
€
70.000
Andere (u. a. HIV/Aids)
%
7
7
2
1.681.452
19
40
131.260
31.500
30.000
70.000
32
AUSGABEN
€
262.500
Löhne und Gehälter 2
(3 fest angestellte und 3 freie Mitarbeiter)
€
182.000
Mieten
€
16.000
JÄHRLICHE AUSGABEN AMREF GLOBAL 2003–2013
in Mio USD
100
Büro Leonore Semler 3
€
12.000
80
Werbung/ Printmaterialien/Veranstaltungen
€
15.000
60
Porto
€
1.500
Telefon
€
2.000
Versicherungen
€
4.000
Buchführung, Jahresabschluss
€
15.000
Projekt­NK, Reisen (inkl. Afrika)
€
15.000
40
20
0
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
VERTEILUNG DER PROJEKTFÖRDERUNG AMREF GLOBAL
Müttergesundheit und Familienplanung
%
Kindergesundheit
%
25
8
HIV, TB und Malaria
%
24
WASH Sauberes Wasser­ und Hygiene
(Prävention und Aufklärung)
%
13
Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Gesundheitsversorgung
%
8
Forschung
%
8
Weiterentwicklung AMREF Capacity Building
(Ausbildungsprogramme)
%
16
1 Inkl. Eingänge 2012 mit Überweisung 2013
2 AMREF Deutschland hat eine sehr transparente Personalstruktur, die bei Angabe von Jahresbezügen Rückschlüsse auf die persönliche finanzielle Situation einzelner
Mitarbeiter zuließe. AMREF Deutschland verzichtet daher auf die Veröffentlichung von Einzelbeträgen. Die Gesamtsumme ist unter den Personalkosten als Übersicht
gelistet. Aufwandsentschädigungen für Kuratoren und ehrenamtliche Mitarbeiter sind satzungsgemäß ausgeschlossen.
3 Mietvertrag mit der Ehrenpräsidentin. Die Gründerin und heutige Ehrenpräsidentin, Frau Leonore Semler ist bis heute als Fundraiserin tätig. AMREF Deutschland hat
ihr Büro und einen Raum, in dem das Archiv untergebracht ist von ihr angemietet. Die Miete liegt mit € 10,50/m2 nicht über der ortsüblichen Miete.
34 | AMREF Jahresbericht 2013 | Finanzbericht
PROJEKTÜBERSICHT
MALI
SUDAN
SENEGAL
GAMBIA
ERITREA
1
GUINEA
NIGERIA
GHANA
SOUTH SUDAN
LIBERIA
BENIN
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
SOMALIA
ETHIOPIA
CAMEROON
Region Afar
Integrated WASH & Nutrition, Drought Response,
Hebammenausbildung, Malaria
Maridi
Hebammenausbildung, Bau Entbindungsstation,
Wasserversorgung
Dadaab
Drought Response, Clinical Outreach
Wajir
Drought Response, Clinical Outreach
Laikipia
WASH, Trachom
Samburu
Integrated WASH & Nutrition, Trachom, Wasserprojekt
Turkana
Integrated WASH & Nutrition
Kitui
Integrated WASH & Nutrition, Wasserprojekt
Kajiado
Schulgesundheit & Nahrungsmittelsicherheit
Nairobi
Verbesserung pharmazeutischer Dienstleistungen
Lilongwe
eLearning
Rustenberg
WASH
2
UGANDA
CONGO
6
KENYA 4
5
3
10
9
8
RWANDA
BURUNDI
TANZANIA
ANGOLA
11
ZAMBIA
MADAGASCAR
ZIMBAWE
MALAWI
NAMIBIA
12
AMREF Deutschland
AMREF Deutschland, Clinical Outreach Visiten
7
SWAZILAND
LESOTHO
SOUTH AFRICA
AMREF International
Impressum
Herausgeber: AMREF Deutschland e.V., Sitz des Vereins: München, Geschäftsstelle Berlin: Brunnenstraße 185, 10119 Berlin, office@amrefgermany.de,
Telefon: 030 288 733 81 | Redaktion: Dr. Marcus Leonhardt, Jannike Herlinghaus | Gestaltung und Realisierung: Bernhard Zölch, Christian Ring
Fotos/Grafiken: AMREF Deutschland, AMREF USA, Alissa Everett, AMREF Niederlande, AMREF UK, AMREF Italien, AMREF HQ | Stand: Februar 2014
Projektübersicht | AMREF Jahresbericht 2013 | 35
AMREF DEUTSCHLAND E.V.
KURATORIUM
Sitz des Vereins:
München
Vorsitzender des Vorstandes:
Dr. Goswin von Mallinckrodt
Eintragung im Vereinsregister
Amtsgericht München: VR 6922
Stellvertretender Vorstand:
Dr. Nikolaus Schumacher
Dipl. Kfm. Michael Wollert
Korrespondenzadresse:
Geschäftsstelle Berlin
Brunnenstraße 185, Hof 2
10119 Berlin
Telefon +49 (0)30 28 87 33 81
office@amrefgermany.de
www.amrefgermany.de
Spendenkonto:
HypoVereinsbank München
Konto-Nr. 32 94 88
BLZ 700 202 70
IBAN DE09 7002 0270 0000 3294 88
BIC HYVEDEMMXXX
SKH Prinz Ludwig von Bayern
Edgar Berger
Dr. Renate Braeuninger-Weimer
Dr. Benedikt Franke
Prof. Dr. Marion Kiechle
Prof. Dr. Volker Klauß
Cornelia Kunze
Günter Nooke
Dipl. Kfm. Gerd Pelz
Marcel Reif
Dr. Wilhelm von Trott zu Solz
Julia Weiß
Florian Witt
Dr. Johannes Zahn
Ehrenpräsidentin:
Leonore Semler
CEO/Direktor:
Dr. Marcus Leonhardt