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ONLINE-MARKETING IN ÖSTERREICH 2014 Das vorliegende Buch „Online-Marketing in Öster reich 2014“ wurde vom IAB Austria, der Österreich Sektion des Interactive Advertising Bureaus, zusammengestellt. Als Interessensvertretung der Online-Werbung bietet der IAB Austria dem Markt damit ein Grundlagenwerk und eine praxisorientierte Arbeitshilfe für Online-Marketing. Die Fachartikel aus den Reihen der Expertinnen und Experten der IAB Mitglieder liefern einen breiten thematischen Überblick über Möglichkeiten der Planung und Umsetzung von Online-Werbung in Österreich. ONLINE-MARKETING IN Ö STERREICH 2014 1 Weiterhin auf Erfolgskurs: 13,3 %* Reichweite! 13,3%* *Quelle: ÖWA Plus 2013-II (Erhebungszeitraum 2. Quartal 2013): Unique User der Regionalmedien Austria Digital (Dachangebot: meinbezirk.at, woche.at und grazer.at) eines durchschnittlichen Monats in Projektion/in Prozent; **Vergleichswerte: ÖWA Plus 2011-II und 2012-II, Unique User eines durchschnittlichen Monats der Regionalmedien Austria Digital. ÖWA Plus 2013-II Online weiter erfolgreich! 9,1%** ÖWA Plus 2012-II 5,7%** ÖWA Plus 2011-II ONLINE-MARKETING IN Ö STERREICH 2014 © IAB Austria Medieninhaberin und Herstellerin: IAB Austria Betriebs GmbH Layout/Satz: Egger & Lerch Corporate Publishing, Wien Druck: Friedrich VDV GmbH & Co KG, Linz 786.986 Unique User * erreichen unsere OnlinePortale meinbezirk.at, woche.at und grazer.at – zusammengefasst im Dachangebot Regionalmedien Austria Digital. Profi tieren auch Sie von unserer österREICHWEITE. >www.regionalmedien.at die österREICHWEITEN. überall daheim. 3 VORWORT Die digitale Revolution, die sich seit Ausgang des 20. Jahrhunderts vollzogen hat, ist zu einem guten Teil dem Aufbau des Internets zu verdanken. Digitale Medien sind aus dem Mediennutzungsverhalten nicht mehr wegzudenken. Sie werden immer mehr zum Hauptträger der Kommunikation. Die Explosion an Kommunikationsangeboten und -plattformen gibt dem Publikum eine nie zuvor dagewesene Autonomie in Form von Wahlmöglichkeit und Mitgestaltungspotenzial. Lilian Meyer-Janzek (IAB Austria Geschäftsführerin), Martina Zadina (IAB Austria Präsidentin) Mit dem Avancieren des Internets zu einem der bedeutendsten Kommunikationskanäle wächst auch die Bedeutung der Onlinewerbung für die Ansprache und den Austausch mit Userinnen und Usern im kommerziellen Kontext. Kein Wunder also, dass das Wachstum von Onlinewerbung weltweit jährlich im zweistelligen Prozentbereich liegt. Im IAB Austria, der Österreich-Sektion des global agierenden Interactive Advertising Bureaus, haben sich über 130 führende Unternehmen der Online branche zusammengeschlossen, um als Verein die Onlinewerbung zu fördern. Wissenstransfer, Ausbildung und Teilen von Know How ist dabei eine der zentralen Säulen, der auch dieses vorliegende IAB Handbuch „Digital-Marketing in Österreich 2014“ dient. Wir freuen uns, mit dieser völlig überarbeiteten Neuauflage des erstmals 2008 erschienen Basiswerks für alle Interessierten am Onlinewerbesektor, ein breites Spektrum an aktuellen Fachartikeln und Guidelines anbieten zu können und danken allen beteiligten IAB Mitgliedern, die als Autorinnen und Autoren ihre Expertise zur Verfügung gestellt haben. Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre! Werbung für das digitale Zeitalter Wir unterstützen aktiv das International Advertising Bureau (IAB) und somit die Standardisierung im österreichischen Digital Marketing Bereich. Mit pilot@media.at nutzen Sie alle Möglichkeiten der digitalen Medienwelt für einen starken Auftritt Ihrer Marke. Von der Online-Mediaplanung über digitale Kreation, Web-TV-Produktionen und Social-Media-Auftritten bis hin zu Mobile Marketing-Kampagnen. pilotatmedia.at Mehr über den IAB Austria finden Sie im Kapitel „Über den IAB“ am Ende dieses Buches und auf www.iab-austria.at. 4 5 DANKSAGUNG INHALT 8 10 14 23 Unser herzlicher Dank gilt neben den Autorinnen und Autoren auch unseren Mitgliedern und Partnern, deren finanzielle Unterstützung die Veröffentlichung dieses IAB Handbuches ermöglicht hat! Vielen Dank an 53 58 67 76 Daten-Bezugsquellen für Online Spendings in Österreich Online-Werbung wächst heuer um 13 Prozent Die Multimethodenstudie ÖWA Plus Drei-Säulen-Modell Unique Client Unique User Fakten und Daten Auswertungsmöglichkeiten Datenverfügbarkeit Ausblick Mediaplanung Online Online im Mediamix Bought/Paid – Owned – Earned Media im Detail Ziele & Zielsetzung im Digital Advertising Das Briefing Mediaplanung Online im Detail Werbewirkung TV und online – die perfekte Kombination Mobile Marketing in Österreich – eine Erfolgsgeschichte Mobiles Verhalten auf österreichisch Der Österreicherinnen und Österreicher liebste Handy-Funktionen Mobile Profile: die Typen unter Österreichs mobilen Nutzerinnen und Nutzern Das mobile Internet: vom Surfen unterwegs und worin Wiens und Tirols Bevölkerung gut ist mCommerce in Österreich Apps? Oder keine App – das ist hier die Frage Nearfield Communication Mobile Medien in Österreich Mobile Messung und Ausweisung in Österreich Suchmaschinenmarketing: SEA Worum geht‘s? Warum funktioniert‘s? Wie funktioniert‘s? Was sind die Vorteile? Der SEA-Markt, Budgets & Anbieter Search-Marketing Plattformen Selber machen oder zukaufen? Kostenloser Traffic durch gute Platzierungen: Suchmaschinen-Optimierung (SEO) Nachhaltige Ansätze in der Suchmaschinenoptimierung (SEO) Ein Plädoyer für qualitative Inhalte und User-Fokussierung Einführung SEO Technik SEO Content Externe SEO Signale SEO Software und Tools SEO Organisation XXXX 9,19 en Million e Uniqu * Clients I N H A LT 95 105 115 *Quelle: ÖWA Basic 02/2014 6 126 Schwimmen Sie gegen den Strom – folgen Sie uns! Österreichs reichweitenstarker* Online-Vermarkter lenkt die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe auf Ihren Media-Mix! Denn adworx vereint innovatives Online-Marketing mit „state-of-the-art” Technologien und bietet Werbeerfolg mit Transparenz und Erfolgskontrolle aus einem Guss. Reden Sie mit uns. RUN RUN ÖWA video mobile 142 146 154 Lindengasse 65, 1070 Wien t. +43 1 523 58 58 - 0 f. +43 1 523 58 58 - 555 e. office@adworx.at www.adworx.at 164 169 7 Targeting – Methoden und Lösungsansätze für die Ansprache von Zielgruppen im Internet Einleitung Targeting: Definition und Vorteile Varianten zur gezielten Ansprache von Internetnutzerinnen und -nutzern Datengebrauch und Datenschutz Real Time Advertising Einleitung und Abgrenzung Die traditionellen Akteure am digitalen Werbemarkt: Wer macht was? Real-Time-Advertising, der Prozess: Umbruch des digitalen Werbemarktes? Die neuen Akteure: Wer sind sie, was machen sie? RTB als mehrstufiger Prozess: eine Beschreibung Fazit und Ausblick Digital Analytics – was bringt‘s? Digital Analytics Kennzahlen Customer Journey Analyse Onsite Analyse & Optimierung Segmentierung e-commerce Social Media Integration: CRM, Business-Intelligence & Marketing-Automation Social Media – Getting Started Was ist Social Media? Was ist Social Media Marketing? Ist Social Media für meine Zielgruppe relevant? Ist mein Unternehmen in Social Media (bereits) Thema? Was ist meine Zielsetzung/was erwarte ich mir von Social Media? Kann ich der Zielgruppe via Social Media einen Mehrwert bieten? Soll ich meine Social Media Aktivität outsourcen oder lieber selbst machen? Wie kann ich den Überblick über Social Media Aktivitäten wahren? Was kann mir Social Media bringen und was sind die Risiken? Mit welchen Kosten muss ich rechnen? Auf welche vertraglichen Eckpunkte muss ich achten? Wo in der Organisation ist Social Media angesiedelt? Berufsbilder Werbung in Social Media Das ausgereifteste System: Werbung auf Facebook Ausbaufähig: Werbung auf Twitter Über Umwege: Werbung auf Google+ Location-Based-Ads: Werbung auf Foursquare In der Testphase: Werbung auf Instagram und Pinterest Der IAB Trendmonitor „What’s hot and what’s not?“ (Mobile) Innovationen Wer finanziert (Online) Content? Weihnachtskampagnen nicht ohne Internet! Couponing Über den IAB Austria Mission, Zielsetzungen und Maßnahmen IAB Austria Vereinsorgane Über die Autorinnen und Autoren Glossar 8 9 ONLINE-WERBUNG IN ÖSTERREICH DATEN-BEZUGSQUELLEN FÜR ONLINE-SPENDINGS IN ÖSTERREICH Werbeausgaben im Internet zu erheben stellt methodisch eine große Herausforderung dar, da sie aufgrund der dynamischen Auslieferung nicht flächendeckend passiv gemessen werden können. In Österreich haben sich mit FOCUS Media Research und Werbeplanung.at zwei Datenlieferanten etabliert, deren Erhebungsart und Berichtlegung sich unterscheiden. Online-Spendings bei FOCUS Media-Spendings werden in Österreich seit Mitte der 90 Jahre von FOCUS Media Research erhoben. Für die Mediengattung Online sind die Werbeausgaben seit 2001 im Produktportfolio von FOCUS enthalten. Die Daten basieren auf zur Meldung bereiten Vermarktern und Medien. Monatlich werden die Adimpressions pro Kunde, Produkt und Kampagne mit dem jeweiligen Tausend-Kontakt-Preis1 bzw. werden bei Performance Buchungen die Clicks mit dem Brutto CPX gemeldet.2 Die Werbespendings werden getrennt erhoben für „Display/CPM“ (Abrechnungsmodell Tausend-Kontakt-Preis), „Response/CPX“ (Abrechnungsmodell Cost per X), „Bewegtbild“ und „Mobile“. 2014 werden die Kategorien um „Social Media“ erweitert. Online-Spendings bei Werbeplanung.at Die Werbeplanung.at Studie zu Onlinewerbeausgaben erfasst via Umfrage den Jahreswert der gesamten Mediaausgaben im Onlinebereich inklusive Search. Zu Methodik und Überblicks-Ergebnissen s. Beitrag „Online-Werbung wächst heuer um 13 Prozent“ in diesem Handbuch. Die kostenpflichtige komplette Werbeplanung.at Prognose 2014 liefert Detailanalysen über die Spendings in klassischer Online-Werbung, Social Media, Suchwortvermarktung sowie im Bereich Classifieds/Rubrikenmärkte/ Verzeichnisse. Sie zeigt auch die Brutto- und Nettospendings im österreichischen Markt, sowie die Marktstärke von Medien, Vermarktern und Agenturen. FOCUS versus Werbeplanung.at 2013 FOCUS bildet Online zu niedrig ab FOCUS 2013 7% 6% 6% Werbeplanung.at ohne Search 6% 2013 meldeten folgende Unternehmen bei FOCUS3: Tripple, Goldbach, adworx, Styria Digital One, Austria, Twyn Group, krone.at, news.at, Onlinezone, kurier.at, oe24.at, laola1, orf.at, Young Enterprise, UIM, Purpurmedia, sms.at, Hutchison 3G, IP Austria, standard.at, netlounge. Für 2014 haben die Pro7Sat1Puls4 Gruppe, AboutMedia und httpool ihre Teilnahme zugesagt. Die Aufnahme weiterer Vermarkter von Social Media und Mobile ist für 2014 geplant. Google meldet nicht an FOCUS. Somit ist auch die Kategorie „Search“ nicht im Onlinereport von FOCUS enthalten. Die detaillierten FOCUS Daten sind kostenpflichtig zu beziehen. Überblicksdaten werden in Form der Werbebilanzen online veröffentlicht unter www.focusmr.com/news.html 25% 26% 55% Print Bei einigen Medien werden nur die Bruttokampagnenbuchungen pro Kunde und Monat ohne Adimpressions gemeldet. Bei Fixplatzierungen wird der vereinbarte Bruttopreis gemeldet. 2 Zu den unterschiedlichen Abrechnungsmodellen (nach Tausend-Kontakt-Preis, Fixplatzierung oder Performance basiert) s. den Beitrag „Mediaplanung Online“ in diesem Handbuch. 3 Die Anzahl der Unternehmen, die ihre Online-Umsätze bei FOCUS melden, schwankt von Jahr zu Jahr. Eine Jahres-Zeitreihe zu erstellen ist daher (noch nicht) möglich. 11% 6% 24% 52% TV 5% Plakat HF 15% 50% Online Quelle: FOCUS Media Research Spendings 2013 (aus FOCUS Werbebilanz Dezember 2013) und Werbeplanung.at Umfrage zu Spendings 2013 (veröffentlicht im Werbeplanung.at Guide am 14. März 2014) in R elation zu den Focus Mediaspendings für klassische Medien. Lilian Meyer-Janzek, IAB Austria 1 6% Werbeplanung.at mit Search 10 11 ONLINE-WERBUNG IN ÖSTERREICH ONLINE-WERBUNG WÄCHST HEUER UM 13 PROZENT 2,56 Milliarden Euro auf die Suchwortvermarktung und 440 Millionen Euro auf Affiliate-Netzwerke. Der Internet-Anteil am Bruttowerbevolumen stieg von 21,8 Prozent im Jahr 2012 auf 23,5 Prozent im Jahr 2013. Die Werbeplanung.at Prognose geht für das Jahr 2013 von einem Wachstum der Online-Werbung in Österreich im Rahmen von 17 Prozent aus. 2014 soll die heimische Online-Werbung um weitere 13 Prozent zulegen. Wendet man die Faustregel an, dass deutsche Zahlen zu österreichischen im Verhältnis zehn zu eins stehen, dann wird sichtbar, dass noch eine Lücke klafft, wenngleich sie in den vergangenen Jahren kleiner wurde. Um satte 17 Prozent legte die Online-Werbung in Österreich im Vergleich der Jahre 2012 und 2013 zu und liegt damit bei einem Bruttowerbewert von 511 Millionen Euro. Und auch von 2013 auf 2014 sollte sich ein ordentliches Wachstum – wenngleich mit moderater Dynamik – für die gesamte Online-Werbung in Österreich ausgehen: konkret geht die Werbeplanung.at Prognose für das laufende Jahr von einem Online-Werbeplus von 13 Prozent aus. Wie Werbeplanung.at zu seiner Einschätzung der Entwicklung des Online-Werbevolumens 2013 und 2014 kommt, ist schnell erklärt: Fast 100 telefonische und Face-to-Face-Interviews mit relevanten Vertreterinnen und Vertretern der heimischen Digital-Marketing-Branche bei Online-Medien, Mediaagenturen, Online-Vermarktern sowie Spezialagenturen – etwa für Search Engine Optimization (SEO) und Search Engine Marketing (SEM) oder Performance – bilden die Basis für die von Werbeplanung.at zum mittlerweile achten Mal präsentierte Werbeplanung.at Prognose. Gegenstand der Werbeplanung.at Prognose ist eine Einschätzung des Online-Werbevolumens für das vergangene Jahr sowie eine Prognose der Online-Werbespending-Entwicklung für das laufende Jahr. Wie international üblich, ließ Werbeplanung.at auch heuer wieder Online-Anzeigen in Rubrikenmärkten (Immobilien-, Automobil- und Stellenanzeigen) und Verzeichnissen in die Einschätzung des Status quo sowie in die Prognose einfließen. Immerhin macht der Bruttowerbewert der Schaltungen von Immobilien-, Automobil- und Stellenanzeigen in Rubrikenmärkten sowie Einschaltungen in Verzeichnissen bereits stolze 105 Millionen Euro aus. Vergleich Prognose und Einschätzung Doch wie sind diese Zahlen im internationalen Kontext zu beurteilen? Ein Blick nach Deutschland hilft: Insgesamt geht der Online-Vermarkterkreis (OVK) von einem Bruttowerbevolumen aller Online-Werbesparten von 7,23 Milliarden Euro für das Jahr 2013 aus, was einem Wachstum von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. 4,23 Milliarden Euro des Gesamtvolumens entfallen dabei auf den Bereich der klassischen Online-Werbung, Vergleicht man die Werbeplanung.at Prognose 2013 mit der nunmehrigen Werbeplanung.at Einschätzung für das Werbejahr 2013, dann zeigt sich, dass die Prognose im Bereich Suchwortvermarktung punktgenau mit dem nunmehrigen Marktaufkommen übereinstimmt. Zu konservativ – aber das hat eben auch mit der Marktstimmung vor genau einem Jahr zu tun – hat Werbeplanung.at die Prognose für die Bereiche klassische Online-Werbung und Classifieds/Rubrikenmärkte/Verzeichnisse abgegeben: Statt 235 Millionen Euro – wie im März 2013 prognostiziert – wurden im Vorjahr in Österreich laut Werbeplanung.at Einschätzung 271 Millionen Euro in klassische Online-Werbung brutto investiert. Im Bereich Classifieds/Rubrikenmärkte/ Verzeichnisse wurde die Prognose von knapp 100 Millionen Euro um 5 Millionen Euro übertroffen. Alles in allem hat sich der Online-Werbemarkt 2013 allerdings so entwickelt, wie die relevantesten Marktteilnehmer dies erwartet haben. Und wenn sich die Dinge letztendlich positiver darstellen, als allgemein angenommen, dann nimmt man das wohl gerne in Kauf. Das erfreuliche Fazit für das Online-Werbejahr 2013: Zugelegt haben alle drei Bereiche, also klassische Online-Werbung (um fast 26 Prozent), Suchwortvermarktung (um 6 Prozent) und Classifieds/Rubrikenmärkte/Verzeichnisse (um fast 13 Prozent). Die Online-Werbung darf sich im Vergleich der Jahre 2012 auf 2013 über schönes Wachstum von 17,2 Prozent freuen. Wenn man der Werbeplanung.at Prognose Glauben schenkt, dann wird 2014 die Suchwortvermarktung mit 18 Prozent über dem Gesamtmarkt zulegen. Der Bereich Classifieds/Rubrikenmärkte/Verzeichnisse wird mit einem Plus von 4 Prozent ziemlich stabil bleiben. Und die klassische Online-Werbung wird mit einem prognostizierten Plus von 13,7 Prozent ähnlich wie der Gesamtmarkt für Online-Werbung (13,2 Prozent) wachsen. 12 ONLINE-WERBUNG IN ÖSTERREICH Wie wir die Segmente definieren Klassische Online-Werbung Unter klassischer Online-Werbung werden Display Ads verstanden, also Banner aller Art. Des Weiteren zählen zur klassischen Online-Werbung Sponsoring, Microsites, Bewegtbildwerbung (Instream und Inpage) und E-Mail-Werbung – sowie teilweise Social-Media-Marketing. Die Abrechnung der Werbeleistung erfolgt in der Regel auf Basis des Tausend-Kontakt-Preises (TKP) und C ost-per-Click (CPC). Suchwortvermarktung Mit Suchwortvermarktung werden bezahlte Sucheinträge bezeichnet, bei denen der Werbetreibende für eine bestimmte Position des Links in Suchmaschinen bezahlt. Der Werbetreibende entscheidet über die Suchbegriffe und die jeweilige Verlinkung. Über ein Auktionsverfahren werden üblicherweise die Platzierungen auf der Seite festgelegt, dabei erscheint das höchste Gebot an erster Stelle. Abgerechnet wird nach Klicks auf die Textanzeigen. BE ADAPTIVE Classifieds/Rubrikenmärkte/Verzeichnisse Unter Classifieds/Rubrikenmärkte/Verzeichnisse werden Anzeigen in Rubrikenmärkten (Immobilien, Automobil und Stellen/Jobs), aber auch in Online-Verzeichnissen subsummiert. OR #FAIL Bernd Platzer, Werbeplanung.at 3. und 4. Juli, Wien Tickets gibt es ab April zum Nettopreis von € 690. www.werbeplanung.at/summit Hotline +43 800 900 97 70 facebook.com/werbeplanung.at #wpsummit14 14 15 D I E M U LT I M E T H O D E N S T U D I E DIE MULTIMETHODENSTUDIE ÖWA PLUS Seit 1998 erhebt die Österreichische Web Analyse (ÖWA) exakte Zugriffszahlen für alle teilnehmenden Websites. Diese Nutzungsdaten sind zur harten Währung für die Werbewirtschaft geworden, ermöglichten jedoch zunächst noch keine Aussagen über die Zahl der tatsächlichen Nutzerschaft (User) einer Website, sowie zum Profil der Nutzerinnen und Nutzer bzw. der soziodemographischen Daten. Diese Lücke wurde im Jahr 2006 durch die auf dem Multimethoden-Modell der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) in Deutschland basierenden Studie ÖWA Plus geschlossen. Die ÖWA-Plus-Studie wurde erstmals im 4. Quartal 2006 in Form eines Pilotprojektes durchgeführt. Das Verfahren ging schließlich mit der ÖWA Plus 2007-IV in den Regelbetrieb über. Seither werden regelmäßig zwei Studien pro Jahr erhoben und publiziert. Die aktuelle Erhebung der ÖWA Plus-Welle 2013-II weist Reichweiten- und Strukturdaten für 78 teilnehmende Unternehmen mit 112 Online-Angeboten (aufgeteilt in 71 Einzelangebote und 42 Dachangebote), acht Vermarktungsgemeinschaften und 1.219 buchbare Belegungseinheiten aus. Drei-Säulen-Modell Die methodische Grundlage des eingesetzten Verfahrens ist ein Drei-SäulenModell, in dessen Zentrum die technische Vollerhebung der Kontakte auf den teilnehmenden Websites auf Basis einzelner Endgeräte steht. Diese Daten werden durch die Ergebnisse einer Onsite-Befragung angereichert, um Informationen über die Personen hinter den Endgeräten zu erhalten. Hierbei werden Informationen über Soziodemografie, übliches Nutzungsverhalten und Interessen gewonnen. Im Erhebungszeitraum werden über drei Monate hinweg ca. 20.000 Onsite-Interviews erhoben. Um aussagekräftige Daten für Österreich zu erhalten wird als Ergänzung eine repräsentative telefonische Befragung (CATI) herangezogen. Das Marktforschungsinstitut Integral erhebt dazu im Auftrag der ÖWA zusätzliche Informationen im Rahmen der bereits am Markt etablierten Studie Austrian Internet Monitor (AIM). Pro Erhebungswelle werden rund 4.000 Interviews durchgeführt. Die Daten werden anhand der im AIM erhobenen Vorgaben gewichtet, hochgerechnet und zum Teil fusioniert. Erst durch das Zusammenspiel aller drei Säulen ist die Ermittlung von Reichweiten- und Strukturdaten von Online-Werbeträgern möglich. Dazu werden die drei Säulen in einem innovativen Verfahren miteinander verknüpft. Das ÖWA Plus-Universum repräsentiert aktuell mit 5,4 Millionen Menschen 90,7 Prozent aller Internetnutzerinnen und -nutzer im Erhebungszeitraum (2. Quartal 2013) und deckt damit den österreichischen Internetmarkt ab 14 Jahren weitgehend ab. Im finalen Datensatz liegen Ergebnisse für die User des ÖWA Plus-Universums sowie für alle österreichischen Internetnutzer vor. Seit der Erhebung 2009-IV stehen durch die Fusion mit den Ergebnissen der AIM-Studie auch Vergleichsdaten für Nicht-Internetnutzer zur Verfügung. Die Markt-Mediastudie ÖWA Plus bietet folgende Alleinstellungsmerkmale: ■ Medienadäquate Messung ■ Multimethodenstudie statt Single-Source Ansatz ■ Granularität durch buchbare Belegungseinheiten ■ Harte Währung durch hohe Studienqualität ■ Relevanz durch hohe Marktabdeckung Die wichtigste Innovation der Studie ist die Umwandlung von Unique Clients in Unique User, also in die nutzenden Personen hinter den Rechnern. In der technischen Messung werden für die teilnehmenden Websites sämtliche Bewegungsdaten erfasst. Kriterium für die Aufnahme in die ÖWA Plus-Stichprobe ist, dass ein Client mindestens drei Mal in einem zeitlichen Abstand von jeweils mindestens 24 Stunden auftreten muss. In einem nächsten Schritt erfolgt eine Bereinigung der Bewegungsdaten um maschinelle und ausländische Zugriffe sowie um Personen unter 14 Jahren. Für alle Befragten liegen die persönlichen Informationen vor, für die nicht 16 17 D I E M U LT I M E T H O D E N S T U D I E befragten Fälle werden Alter und Wohnsitz anhand ihres Nutzungsverhaltens geschätzt. Zur Identifikation von Personen aus dem Ausland wird neben der Befragung eine regionale Aufschlüsselung der IP-Adressen über Geo-Resolving eingesetzt. Der von der ÖWA in der technischen Messung erhobene Kennwert Unique Client bezieht sich auf die benutzten Endgeräte (bzw. Browser). Es handelt sich dabei aber noch um keinen Reichweitenwert. So können mehrere Personen ein Endgerät nutzen („Multi-User“). Umgekehrt kann auch eine Person mehrere Endgeräte nutzen („Multi-Clients“). Grundlage für die Identifikation der Multi-User bilden die Daten der Online-Befragung. Hierbei werden diejenigen Befragten als Multi-User identifiziert, die angeben, dass außer ihnen noch weitere Personen vom selben Endgerät aus auf das Internet zugreifen. Die Multi-Clients werden nach dem gleichen Prinzip aufgeschlüsselt. Nach der Auflösung der Multi-User und der Bereinigung um Multi-Clients stehen am Ende Unique-User-Daten zur Verfügung, die bereits Österreicherinnen und Österreichern ab 14 Jahren entsprechen. Unique User In einem nächsten Schritt gilt es, die Daten der technischen Messung mit den zusätzlichen Daten aus der Onsite-Befragung anzureichern. Dazu kommt an dieser Stelle ein kombiniertes dynamisches Profiling- und Modelling-Verfahren zum Einsatz, um idealtypische Nutzerprofile zu erstellen. Dazu werden Daten von Nutzerinnen und Nutzern analysiert, die sowohl in der Online-Befragung als auch in der technischen Messung vertreten sind. In einem nächsten Schritt werden die soziodemografischen Daten jedes idealtypischen Nutzers nach dem Identitäts- bzw. Ähnlichkeitsprinzip auf diejenigen Nutzer projiziert, von denen lediglich das tatsächliche Internetnutzungsverhalten aus der technischen Messung vorliegt und mit dem eines der idealtypischen Nutzer korrespondiert. Auf diese Weise werden fehlende soziodemografische Daten ergänzt und vollstän dige Nutzerprofile erzeugt. Pro Welle werden dadurch rund 85.000 Fälle generiert. In einem letzten Schritt wird die profilierte Stichprobe anhand der AIM-Strukturdaten gewichtet und auf das ÖWA Plus-Universum umgelegt. Außerdem wird der Datensatz über eine Fusion mit Daten der Nicht-Internetnutzerschaft sowie Personen außerhalb des ÖWA Plus-Universums ergänzt. Unique Client Technik Basis MultiUser MultiClients ■ Mind. 3-maliges Auftreten ■ Bereinigung um Maschinenzugriffe ■ Abzug ausländischer User ■ Nur ÖsterreicherInnen 14+ werden gezählt Multi-User (mehrere User/PC) werden aufgelöst 51,1 48,1 48,9 51,9 Männer Fakten und Daten Die folgenden Angaben beziehen sich jeweils auf den Anteil der Internet-Nutzer im zweiten Quartal 2013. Im Erhebungszeitraum liegt der Frauenanteil bei 48,9 Prozent, der Anteil der Männer bei 51,1 Prozent. Multi-Clients (mehrere PC/User) werden bereinigt Quelle: ÖWA Plus 2013-II, Angaben in Prozent der Internetnutzer in den letzten drei Monaten und in Prozent der Gesamtbevölkerung Frauen 14 –19 Jahre 20 –29 Jahre 30 –39 Jahre 40 –49 Jahre 50 –59 Jahre 60 –69 Jahre 70 Jahre und älter 10,0 8,4 19,6 16,7 19,7 17,1 21,1 19,6 15,2 14,8 5,0 9,4 11,5 Gesamtbevölkerung 11,9 20,2 23,5 (kein) Pflichtschulabschluss Lehre/ Fachschule Matura Hochschule/ Universität Internetnutzer 9,9 8,7 18,7 16,7 51,1 51,1 18 19 D I E M U LT I M E T H O D E N S T U D I E Internetnutzerinnen und -nutzer weisen eine höhere Schulbildung als der österreichische Durchschnitt auf. Mit einem Anteil von 28,6 Prozent Matura bzw. Hochschulabschluss liegen die Onlinerinnen und Onliner deutlich vor einem Anteil von 25,3 Prozent in der Gesamtbevölkerung. Die meisten Personen im Internet sind zwischen 40 und 49 Jahre alt (21,1 Prozent), gefolgt von den 30- bis 39-Jährigen (19,7 Prozent) und den 20- bis 29-Jährigen (19,6 Prozent). Beim Haushaltsnettoeinkommen liegen 28,9 Prozent der Haushalte zwischen 2.000 und 3.000 Euro, 32 Prozent verfügen über 3.000 Euro und mehr. Die Internetnutzung findet mit 93,9 Prozent überwiegend zu Hause statt. Die mobile Nutzung folgt mit 40,6 Prozent vor der Nutzung am Arbeitsplatz mit 36 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist die mobile Nutzung um 5,2 Prozentpunkte angewachsen. Gelegentliche Internetnutzer in den letzten drei Monaten Quelle: ÖWA Plus 2013-II, Angaben in Prozent der zumindest gelegentlichen Internetnutzer in den letzten drei Monaten Internetnutzung in den letzten drei Monaten Quelle: ÖWA Plus 2013-II, Angaben in Prozent der Internetnutzer in den letzten drei Monaten 93,9 40,6 36,0 21,6 13,9 9,8 Seit der Erhebung 2010-II können soziale Schichten nach dem Modell der Mediaanalyse dargestellt werden. Die Onlinebevölkerung liegt mit einem Anteil von 11,6 Prozent in der A-Schicht vor einem Anteil von 10,1 Prozent in der Gesamtbevölkerung. Auch in der B-Schicht haben die Internetnutzerinnen und -nutzer die Nase vorn: Hier liegen sie mit 23 Prozent vor einem Anteil von 20,8 Prozent in der Gesamtbevölkerung. 11,6 10,1 Schicht A zu Hause unterwegs (mobiler Zugang) Arbeitsplatz, woanders Büro (bei Freunden, Verwandten) Schule, Universität 92,1 92,1 89,2 89,2 78,1 78,1 70,5 70,5 68,1 68,1 66,8 66,8 63,5 63,5 59,0 59,0 56,9 56,9 54,7 54,7 53,2 53,2 51,5 51,5 50,3 50,3 49,6 49,6 49,4 49,4 Suchmaschinen nutzen Private E-Mails versenden und empfangen Wetter Zielgerichtet bestimmte Angebote suchen Nachrichten und Politik Routenplaner Online-Banking Online-Einkaufen Freizeit- und Veranstaltungstipps Gesundheit/Medizin Adress- und Telefonnummernsuche Urlaubsangebote/Reisen Gesunde Ernährung/Lebensweise Bildung/Weiterbildung Kulinarik und Rezepte an öffentl. Orten (Internetcafé) 23,0 20,8 Schcht B 18,1 17,4 Schicht C1 Die Nutzungsschwerpunkte liegen in der Recherche über Suchmaschinen (92,1 Prozent), dem Versenden und Empfangen von privaten E-Mails mit 89,9 Prozent und dem Interesse am Wetter mit 78,1 Prozent. Dahinter folgen die zielgerichtete Suche nach Angeboten mit 70,5 Prozent, dem Interesse an Nachrichten und Politik mit 68,1 Prozent und die Routenplanung mit 66,8 Prozent. 21,6 21,9 Schicht C2 17,6 19,6 Schicht D Schicht E Internetnutzer in den letzten drei Monaten in Prozent der Gesamtbevölkerung 8,1 , Internetnutzer 10,2 Gesamtbevölkerung Quelle: ÖWA Plus 2013-II, Angaben in Prozent der Internetnutzer in den letzten drei Monaten und in Prozent der Gesamtbevölkerung 20 21 D I E M U LT I M E T H O D E N S T U D I E Auswertungsmöglichkeiten Für alle Angebote und buchbaren Belegungseinheiten werden folgende Werte geliefert: ■ Unique User (physische Internetnutzer) und Page Impressions pro durchschnittlicher Woche, pro durchschnittlichem Monat und im Quartal ■ Reichweite absolut und in Prozent der Internetnutzer bzw. der Gesamtbevölkerung ■ 20 soziodemografische Variablen in unterschiedlichen Aggregationsstufen (z.B. Alter, Geschlecht, Wohnort, Einkommen etc.) ■ 87 qualifizierende Merkmale (z.B. Art der Nutzung, Anschaffungswünsche, Informationen zur Internetnutzung etc.) ■ Auf Angebotsebene werden auch Tagesreichweiten für den durchschnittlichen Tag, den durchschnittlichen Werktag und für den durchschnittlichen Wochenendtag veröffentlicht. Datenverfügbarkeit Die Kernergebnisse der ÖWA Plus stehen jeweils rund zwei bis drei Monate nach der Erhebung in Form einer Präsentation bzw. eines Datenblattes zum Download unter www.oewaplus.at zur Verfügung. Außerdem werden die Daten zwei Mal im Jahr in Form des ÖWA Plus-Handbuches des Medienwirtschaft Verlages publiziert. Auf der ÖWA-Website können mit dem ÖWA Plus-Zähltool Zählungen aller ÖWA Plus-Datenbestände ab der Welle 2009-IV durchgeführt werden. Das Tool ist frei zugänglich und bietet ausgewählte Leistungswerte für alle Angebote und Vermarkter auf Wochen- und Monatsbasis. Die Daten können in diversen Zielgruppen, auch in der Form von Kreuztabellen ausgegeben werden. Außerdem können Strukturdaten für den Gesamtmarkt berechnet, sowie Vergleiche zwischen den Internetnutzern und der Gesamtbevölkerung durchgeführt werden. Das Tool bietet einen groben Überblick über den ÖWA Plus-Datensatz. Darüber hinaus steht die vollumfängliche ÖWA Plus-Studie im Planungstool Zervice zur Verfügung. ÖWA Plus und Zervice liefern die gängigen MediaLeistungswerte für Online-Kampagnen und wenden sich an professionelle Nutzer. Im Datensatz sind Preise auf TKP-Basis für zehn Standardwerbeformen hinterlegt. Neben Kreuztabellen und Rangreihen können Mediapläne inklusive Frequency Capping für alle Angebote und Belegungseinheiten erstellt werden. Die ÖWA führt regelmäßig Workshops zur Online-Mediaplanung mit Zervice durch. Das Mediaplanungstool selbst bzw. der Datensatz können direkt über den ÖWA-Partner HTS bezogen werden. Zusätzlich zu einer Jahreslizenz fallen Kosten für die jeweiligen Datenbestände pro Welle an, wobei ÖWA-Mitglieder eine Ermäßigung erhalten. Ausblick Schon bisher wurde die Internetnutzung über mobile Endgeräte im Rahmen der ÖWA Plus erfasst. Es war aber bislang keine Abgrenzung der mobilen Nutzung gegenüber der Nutzung über PC, Laptop oder Notebook möglich. In einem nächsten Schritt sollen nun auch Detaildaten zur mobilen bzw. stationären Nutzung veröffentlicht werden. Ein entsprechender Testlauf wurde bereits erfolgreich durchgeführt, die Veröffentlichung der ersten Daten steht kurz bevor. Hannes Dünser, ÖWA 944.109* USER KANN MAN NICHT KAUFEN. ABER BEWERBEN! 23 22 Mit der Kleine Zeitung Online-Gruppe erreichen Sie monatlich 944.109 User. Das entspricht einer nationalen Reichweite von 15,9 %. MEDIAPLANUNG ONLINE Online im Mediamix Das Mediennutzungsverhalten hat sich in den letzten 2 Jahrzehnten rasant in Richtung digitaler Kanäle geändert, angefangen vom Lesen von Zeitungsartikeln online bis hin zur Nutzung von neuen Plattformen, die es in der Offline-Welt so nicht gab oder dem Bedienen von (mobilen) Devices, die das Surf- und Mediennutzungsverhalten nachhaltig verändert haben. Das heißt aber nicht, dass die klassischen Kanäle völlig ausgedient haben. Das vieldiskutierte Rieplsche Gesetz der Medien besagt, „dass kein Instrument der Information und des Gedankenaustauschs, das einmal eingeführt wurde und sich bewährte, von anderen vollkommen ersetzt oder verdrängt wird“1. Oder anders gesagt, die Nutzung des „alten“ Mediums ändert sich – so hat z.B. die Masseneinführung des TV-Geräts zum Sterben von vor allem kleineren Kinos geführt, doch die verbleibenden Kinos haben sich auf spezielle Genres, Gemeinschaftserlebnisse und/oder Events fokussiert und konnten so überleben. Die digitale Revolution hat auch ihr Scherflein dazu beigetragen, dass Kinos weiterhin für das Publikum attraktiv bleiben. Fakt ist, dass Online und digitale Kanäle aus dem Kommunikationsmix nicht mehr wegzudenken sind. Eine Vielzahl von Studien unterstreichen, dass Mixkampagnen generell und Mediamixkampagnen inklusive Online im Speziellen im Hinblick auf Reichweite wie auch auf den Verkauf von Produkten oder Services besser funktionieren als Monokampagnen: Synergien zwischen Mediengattungen und Medien können genutzt werden und Diminishing Returns werden durch die Hinzunahme einer weiteren Medien gattung verringert. Case Studies zur Wirkung von Online im Mediamix sind z.B. auf iab.net zu finden. Ab einem gewissen Zeitpunkt würde das zusätzliche Investment in TV & Print nicht mehr zu mehr Reichweite führen, sondern lediglich dazu, dass immer dieselben Personen immer wieder mit der Botschaft in Kontakt kommen. Hierbei spricht man vom abnehmenden Grenznutzen (= Diminishing Returns). Wenn man das zusätzliche Investment allerdings in Onlinemedien Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Rieplsches_Gesetz 1 *Quele: ÖWA Plus 2013-II Dachangebot Kleine Zeitung Online Gruppe 24 25 MEDIAPLANUNG ONLINE Exemplarisches Beispiel zu Diminishing Returns: Erhöhung der Nettoreichweite durch Hinzunahme von Onlinemedien Online Performance Indicators. Also welche Parameter als Kriterium herangezogen werden, um den Erfolg der Kampagne zu messen. KPIs werden üblicherweise pro Mediengattung festgelegt, aber es können auch gattungsübergreifende KPIs vorkommen. Netto-Reichweite zusätzliche Netto-Kontakte Im Zusammenhang mit Mediamix fällt auch oft der Begriff Crossmedia. Leider verfolgt nicht jeder Mediamix einen Crossmedia-Ansatz. Bei Crossmedia geht es um die inhaltliche Komponente. Crossmedia ist3 nur BruttoKontakte Print TV Zeit steckt, erhöht sich die Reichweite. Der Zeitpunkt, wo der abnehmende Grenznutzen eintritt, verschiebt sich nach hinten. Per Definition stellt der Mediamix eine optimale Kombination der Werbemedien (Werbeträger) im Hinblick auf ihren Beitrag zur Erreichung der Werbeziele dar2. Der Mediamix wird also maßgeblich von der Zielsetzung beeinflusst. Onlinekanäle können aufgrund ihrer Reichweite, ihren interaktiven Möglichkeiten sowie ihren synergistischen Effekten mit Offline-Kanälen punkten. Je nach Zielsetzung wird der Mediamix unterschiedlich ausfallen – Online kann Hauptmedium sein, aber auch als ergänzendes Medium zu klassischen Kanälen dienen. Egal in welchem Verhältnis Online im Mix genutzt wird, eines muss sichergestellt sein: die URL sowie alle Social Media Kanäle müssen auf allen Werbekanälen gezeigt werden. Eine holistische Kommunikation ist nur mit solchen „Querverweisen“ auf Homepage, Facebook-Seite & Co sinnvoll. Je besser der Mediamix auf die Zielerreichung ausgerichtet ist, desto besser kann am Ende der Kampagne überprüft werden, ob die Ziele erreicht wurden. Hinsichtlich Ziele und Zielerreichung spricht man auch von KPIs – Key 2 Quelle: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/82235/mediamix-v8.html ie Umsetzung von Kommunikationsmaßnahmen mit d einer durchgängigen Leitidee ■ in verschiedenen und für die Zielgruppe geeigneten Mediengattungen, ■ die inhaltlich, formal und zeitlich integriert sind. ■ Crossmedia beinhaltet somit immer einen Mediamix, wohingegen nicht jeder Mediamix crossmedial sein muss. Es gibt sicherlich genügend (negative) Beispiele, wo Konsumentinnen und Konsumenten durch verschiedene Botschaften in verschiedenen Kanälen verwirrt oder sogar verunsichert wurden. Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich, crossmedial zu denken, zu planen und umzusetzen. Dies setzt natürlich voraus, dass sich diejenigen Personen, die die Kampagne planen und umsetzen, miteinander abstimmen. In der Regel werden zuerst die Strategie und der Mediamix festgelegt. Die Aufgabe des Onlineplaners oder der Onlineplanerin sowie des Offline-Pendants ist es, die Stärken und Schwächen der einzelnen Medien zu evaluieren und Synergien zu schaffen. Online- wie Offlineplanerinnen und -planer müssen den kumulativen Effekt auf die Zielgruppe genau kennen. Beide müssen berücksichtigen, wie und in welcher Frequenz die Botschaft den Konsumenten bzw. die Konsumentin erreicht. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Ziele aus dem Briefing effektiv und effizient erreicht werden. In einem Atemzug mit Crossmedia muss auch das Bought/Paid – Owned – Earned Media System genannt werden. Als Owned Media werden alle Kommunikationskanäle und Medien bezeichnet, die eine Brand selbst inne hat und gestaltet. Dies kann die eigene Webseite sein, aber auch z.B. die Verpackung eines Produktes oder ein markeneigener YouTube-Channel. Earned Media umfasst alle (digitalen) Reaktionen von Konsumentinnen und Konsumenten – z.B. ein 3 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Crossmedia nach Mahrdt, Niklas: Crossmedia: Kampagnen erfolgreich planen und umsetzen, Gabler GWV Fachverlage, Wiesbaden 2009, S. 29 26 27 MEDIAPLANUNG ONLINE Facebook-Post zu einem TV-Spot. Earned Media ist von Marken nicht kontrollierbar und ist – wie im Falle von Shitstorms – nicht zwangsläufig positiv. Paid oder Bought Media ist klassische/bezahlte Werbung – z.B. eine Anzeigenseite in einem Magazin, aber auch Display-/Facebook-Ads, Pre-Rolls, … Das Modell Bought/Paid – Owned – Earned hilft, integrierte Crossmedia-Strategien und aufeinander abgestimmte und ineinander greifende Kommunikationsmaßnahmen zu entwickeln und wird aufgrund seiner Wichtigkeit für die Onlineplanung im nächsten Abschnitt im Detail erläutert. Fazit: In der Vergangenheit war Media teilweise Stückwerk, das unabhängig voneinander geplant und umgesetzt wurde. Diese Grenzen sind aber fließend und haben sich z.T. aufgelöst. In der modernen Media- und Onlineplanung erzielt ein Mix aus crossmedial abgestimmten Kanälen im Bereich Bought/Paid, Owned, Earned immer die besseren Ergebnisse. gesamtheitlichen Mediastrategie sein, um optimal auf die Bedürfnisse der Konsumentinnen und Konsumenten einzugehen. Klären wir zu Beginn gleich die wichtigsten Fragen: Was bedeutet BOE genau? Welche Rolle spielen die unterschiedlichen Kanäle für Brand(s)? Wie sehen die Vorteile aus und welche Herausforderungen entstehen?5 Media Typ Definition Bought/ Paid Media Bezahlte Medialeistung Andrea Dallago, Expertin für strategische Kommunikation Beispiele • Werbebanner (Online & Mobile) Historisch auch • Search Engidie dominanne Advertiteste Medienart sing (SEA) • Facebook „Talking to Ads Consumers“ • Sponsorships Bought/Paid – Owned – Earned Media im Detail Beim Bought/Paid – Owned – Earned Media (BOE)-Ansatz werden aufeinander abgestimmte und ineinander greifende Kommunikationsmaßnahmen entwickelt, die zu integrierten Crossmedia-Strategien führen. Denn auch die modernen Konsumentinnen und Konsumenten nutzen M edien verstärkt konvergent und haben damit auch höhere Ansprüche an die Werbung. Ein paar Beispiele, die diese Aussage bestätigen, sind im Folgenden aufgelistet4: ■ 56% der österreichischen Bevölkerung suchen online nach mehr Informationen, wenn sie einen Spot im TV gesehen haben ■ 31% konsumieren Videoinhalte online, wenn sie sie im TV verpasst haben ■ 10% unterhalten sich über das aktuelle TV-Programm in sozialen Medien ■ Für 30% sind Tageszeitungen von geringer Bedeutung, da der Inhalt online konsumiert wird ■ 30% der mobilen Internetuserinnen und -user nutzen bereits QR-Codes Die Erstellung eines BOE-Media-Ökosystems muss also der Beginn jeder 4 Quelle: CCS Consumer Connection Study, Basis: A 15-64 Owned Media Selbst geschaffene & kontrollierte Medialeistung „Talking with Consumers“ Earned Media • • • • Website Mobile Site Blog Facebook Page • Twitter Account Consumer-ge- • WOM nerated Media, • Buzz die Marken be • Viral einflussen, aber nicht steuern können „Consumers talking on our behalf“ 5 Rolle Vorteile Heraus forderungen Ist das Fundament; intensiviert die Kampagnenwirkung durch rasche Reichweiten steigerung und/oder Website-Traffic; verstärkt Owned Media und führt zu mehr Earned Media • • • • Reichweite • Hoher Clutter Messbarkeit/ • Sinkende ReKontrolle sponseraten Schnell • Geringere einsetzbar Glaub • Direkter Kanal würdigkeit (kein Medienbruch) Für die langfristige Beziehung mit den bestehenden und potenziellen Konsumentinnen und Konsumenten • Kontrolle • Braucht • Kosten Zeit, um zu effizienz wachsen • Langlebigkeit • Keine Garan• Einsatz tie für Erfolg flexibilität Zuhören und • Glaubhaft • Keine (Re)agieren! • Spielt eine ontrolle K Earned Media wichtige • Kann negativ ist häufig das Rolle bei Sales sein Ergebnis von gut (Empfehlungs- • Schwer zu durchgeführtem marketing!) messen Owned und Paid • Transparent Media und fortdauernd Quelle: //blogs.forrester.com/interactive_marketing/2009/12/defining-earned-owned-and-paid-media.html Sean Corcoran’s Blog – Defining Earned, Owned and Paid Media 28 29 MEDIAPLANUNG ONLINE In einer idealen Welt besteht jede Werbemaßnahme aus einem Bought-, Owned- und Earned-Bereich. Allerdings ist das nicht immer möglich – oft muss man sich aufgrund limitierter Budgets entscheiden, welche Elemente eingesetzt werden sollen/können und auf welche verzichtet werden muss. Tritt ein solcher Fall ein, sind jene Medien auszuwählen, die das vorab definierte Ziel am besten erreichen. Eine hilfreiche Stütze für die Entscheidung können folgende Punkte sein5: ■ Bauen Sie ein Owned Media-System auf Owned Media ist ein Kanal, über den Sie bestimmen können. Es gibt Bereiche, die kontrollieren Sie zu 100% (z.B. die Brand-Website), andere Bereiche wiederum liegen nur teilweise in Ihrer Hand (wie die Facebook Fanpage). Trauen Sie sich und schauen Sie über den Tellerrand (= die Brand-Website) hinaus – in Zeiten des Social Webs bieten sich viele Möglichkeiten Owned Media zu kreieren und gestalten. Gerade dann, wenn Budgets knapp sind sollten Sie jede Chance nutzen und ohne Umwege mit den Menschen kommunizieren, die mit Ihrer Brand auch langfristig interagieren wollen. ■ Die Markenwahrnehmung Ihres Unternehmens beeinflusst Earned Media direkt und ohne Umwege Früher wurde „Earned Media“ mit klassischer PR in Beziehung gebracht, wo es darum ging, eine Marke gratis medial zu positionieren. Heute versteht man darunter den Buzz, der vor allem in sozialen Medien entsteht und sich verbreitet. Werbetreibende müssen lernen, wie man richtig zuhört und reagiert – sowohl auf die positiven als auch auf die negativen Beiträge und wann der richtige Zeitpunkt für sie ist, um Akzente mittels Word of Mouth-Marketing zu setzen. ■ Bought/Paid Media ist noch lange nicht tot – es entwickelt sich vom Fundament zum Verstärker Kein anderer Medienkanal kann die Reichweite und Schnelligkeit garantieren, wie es Paid Media kann. Nichts desto trotz verschiebt sich der Fokus vom klassischen Kampagnen-Fundament hin zu einer Verstärker-Funktion, die den Kampagnen in Schlüsselzeiten (z.B. vor Weihnachten) zusätzlichen Boost geben soll. Ein wichtiges Element um ein optimales BOE-Media-Ökosystem erstellen zu können, ist das klar definierte Ziel, das die langfristige Marketingstrategie oder die einzelne Kampagne verfolgen soll – denn erst wenn wir wissen, welche Ergebnisse erreicht werden müssen, können optimale Maßnahmen festgelegt werden. Fazit: Die unterschiedlichen Mediakanäle (offline als auch online) unterstützen und verstärken sich gegenseitig. Das Marketing-Modell „Bought/Paid-OwnedEarned“ hilft dabei, die möglichen Media-Optionen zu kategorisieren und zu priorisieren, und so die optimale Mediastrategie zu entwickeln. Bettina Wondra, Carat Austria Ziele & Zielsetzung im Digital Advertising Schon der legendäre chinesische Philosoph Laozi hat gesagt „Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.“ Auch die Mediaplanung orientiert sich an diesem Leitsatz – denn erst wenn man über das Ziel Bescheid weiß, kann man sich an die Strategieausarbeitung machen. Das Ziel wird im Rahmen des Briefings vom Kunden an die Agentur kommuniziert. Entweder hat der Werber bzw. die Werberin schon ein klares Ziel vor Augen oder aber es wird gemeinsam mit der Agentur erarbeitet. Wichtig ist in jedem Fall, dass sich die Beteiligten (Kunde, Media-/Onlineagentur, Kreativagentur) über dieses Ziel im Klaren sind – alle müssen in dieselbe Richtung arbeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten. Grundsätzlich werden Ziele unterteilt in: 1.Strategische Ziele: Die kommunikative Positionierung des Unternehmens/der Marke 2.Taktische Ziele: Aus mittel- bis langfristigen Schwerpunkten lassen sich die Ziele für kommunikative Einzelmaßnahmen ableiten Strategische Ziele sind die wesentlichen Ziele, die mittel- oder langfristig im Dienste des Markterfolges stehen. Ein Beispiel für solch ein Ziel ist die 30 31 MEDIAPLANUNG ONLINE Steigerung des Profits bis Jahresende um x% vs. Vorjahr, oder eine bessere Produktplatzierung im Handel in Stores. Taktische Ziele sind untergeordnete Ziele und solche, die kurzfristig umgesetzt werden, um beispielsweise vorübergehende Engpässe und Schwächen auf dem Markt auszugleichen und längerfristig das strategische Ziel zu erreichen. Beispiele: Steigerung der Markenbekanntheit um x%, Steigerung der Werbemittelresponse um y%, Verkaufssteigerung in Periode 1 um z%. Im Digital Advertising gibt es 3 große Bereiche, nach denen geplant wird und jeder dieser Bereiche bedient unterschiedliche Ziele: Branding kommunikations orientierte Ziele •Produkt-/Markenbekanntheit anheben •Sympathie wecken •Image steigern •Kaufbereitschaft erzeugen •schneller Reichweitenaufbau in der Zielgruppe Performance leistungsorientierte Ziele •Verkaufssteigerung im Webshop •Traffic auf die Website führen •Interaktion auf der Website fördern (z. B. Newsletter, Gewinnspiele, Downloads, ...) •Conversions generieren/Fans gewinnen (facebook) Dialog engagement orientierte Ziele •Steigerung der Loyalität und des Vertrauens (PR) •Kontinuierlicher Kontakt und Dialog mit den Usern (eCRM) •Loyale Fans gewinnen und „pflegen“ (Social Kommunikation auf facebook & Co) Wenn Sie also z.B. die Verkaufszahlen im Webshop steigern möchten, verfolgen Sie ein leistungsorientiertes Ziel. Demzufolge muss die Kampagnenstrategie auf Performance ausgerichtet sein. Sollte es aber um einen Produktlaunch gehen und das oberste Ziel dieser Kampagne ist es, Markenbekanntheit zu schaffen, sprechen wir von einem kommunikationsorientierten Ziel. Die Kampagne muss also zu 100% auf Branding-Maßnahmen basieren. Und wenn es in Zeiten von Social Media darum geht, loyale und aktive Fans der Brand zu gewinnen bzw. zu halten, dann handelt es sich um ein engagement orientiertes Ziel und die Media-Aktivitäten müssen Dialog im Fokus haben. Wenn also klar ist, ob die Kampagne kommunikations-, leistungs- oder engagementorientiert ist und das dahinterliegende Ziel definiert ist, können die Media-Aktivitäten optimal und effektiv ausgesteuert werden. Zu beachten ist allerdings, dass es durchaus vorkommen kann, innerhalb einer Kampagne unterschiedliche Ziele erfüllen zu müssen – z.B. kann es bei einer größeren Kampagne passieren, dass einerseits die Awareness eines Produkts per se gesteigert werden soll, aber auch in einem zweiten Schritt die Online-Verkäufe des Produkts gesteigert werden müssen. Wenn dem so ist, dann ist es unbedingt notwendig, die unterschiedlichen Kampagnen-Ziele klar voneinander abzugrenzen und abgestimmt auf das jeweilige Ziel zu planen. Das kann aber noch nicht alles sein… Denn ein Ziel ist nur dann ein Ziel, wenn es messbar ist – und eine Kampagne ist nur dann erfolgreich, wenn man zu Beginn die richtigen KPIs (Key Performance Indicators) definiert und diese Forecasts nach Kampagnenende erreicht oder unterbieten kann. In der nachstehenden Übersicht sind die relevanten KPIs in den Bereichen Branding, Performance und Dialog angeführt (Tabelle nächste Seite oben). Ist das übergeordnete Ziel allen Beteiligten klar und wurden die notwendigen KPIs festgelegt (die optimaler weise messbar sind und mit der Kampagnenrichtung – Branding/Performance/Dialog – übereinstimmen), werden im nächsten Schritt die passenden Kanäle, die optimale Kontaktdosis und die Werbemittelkreation bestimmt (Tabelle nächste Seite unten). Fazit: Viele Entscheidungen hängen davon ab wie das Ziel zu Beginn definiert wurde. Somit möchte ich Ihnen raten, sich genügend Zeit zu nehmen um sich klar zu werden, was die Kampagne oder eine andere (langfristige) Werbe-Maßnahme bewirken soll und fragen Sie sich „Was genau möchte ich eigentlich erreichen?“ „Welche Ergebnisse erwarte ich mir?“ oder erarbeiten Sie die Antworten in einem gemeinsamen Termin mit Ihrer Agentur. Sobald die Agentur Ihre Erwartungen und Benchmarks kennt, kann sie die Strategie und nachfolgend die Detailplanung exakt darauf abstimmen und der Kampagnenerfolg ist deutlich realistischer, als wenn das zu erreichende Ziel zu allgemein formuliert wurde. Bettina Wondra, Carat Austria 32 33 MEDIAPLANUNG ONLINE Branding Performance Dialog •Visibility Rate (wieviel % und wie lange war das Ad sichtbar) •Visibility CPM (vCPM – wie viel kosten 1.000 sichtbare AIs) •Uplift in % der Awareness (Pre/Post) •CPC (Cost per Click) •Visits der Website (CPV) •Registrierung (CPR) •Leads (CPL) •Orders (CPO) •Jegliche andere Art von Aktion (CPX) •Cost per Engagement (CPE) •Likes •Shares •Dwell Time •Kommentare Wirkungs analyse •Technische Messung (Visibility-Tracking, Eye-Tracking) •Befragung (Recall, Impact, Recognition) •Technische Messung (Adserver) •Monitoring (Beobachtung und Analyse) Medien- Auswahl •Premium-Medien •Themenaffine Umfelder •Performance- Netzwerke •Suchmaschinen •Soziale Netzwerke •CRM Seiten platzierung •Startseiten •Channelbuchung (Umfeldaffinität) •Run over Network (RON) •Search Engine Advertising (SEA) •Auswahl je nach Botschaft (Inhalt und Umfang) Branding Performance Dialog Passende Digital- Kanäle •Online & Mobile Banner Premium •Video •Content Integrations •InGame-Advertising •Display Netzwerke •Affiliate Netzwerke •E-Mail •Search •Social Networks •Blogs •Foren Buchungs- modelle •TKP-Buchung •Fixpreis •Low CPM-Buchung •Hybrid-Deals •CPC •CPX •CPE (Cost per Engagement) •Ø Dwell Time Kontakt- Steuerung •Mehrfachkontakte •Frequency Capping (FC/OTS) •Click Capping •Remarketing •Individueller Einzelkontakt (Multiplikatoren) Werbemittelkreation •Groß •Informativ •Klar •Aufruf zur Interaktion (Spiel, Gewinn, …) •Alle möglichen Formen KPI Anmerkung: Sämtliche Begriffe finden Sie im Glossar des IAB Handbuchs oder auf www.iab-austria.at/glossar Das Briefing In der Mediaplanung ist das Briefing die Seele jedes Planes – ohne das geht es einfach nicht. Wie auch schon im vorigen Kapitel (Ziele & Zielsetzung im Digital Advertising) erwähnt ist es notwendig, ein gut strukturiertes, umfassendes Briefing zu erstellen, da erst dann optimal gearbeitet werden kann – sowohl bei der Media-/Onlineagentur als auch bei der Kreativagentur. Das Briefing erfolgt üblicherweise in schriftlicher Form und wird danach auch telefonisch oder persönlich besprochen, um alle Fragen und Unklarheiten zu beseitigen. Hierbei spricht man auch von einem De-Brief. Folgende Punkte sind Kernbestandteile des Briefings und sollten bei jeder Kampagne kommuniziert werden: ■ Kampagnenziel (siehe voriges Kapitel) ■ Laufzeit ■ Zielgruppe ■ Budget (wenn vorhanden, ansonsten erfolgt die Verteilung durch die Mediaplanerinnen und -planer in der Strategie-Phase) ■ Creatives (wenn vorhanden) Ansonsten gilt: jede weitere Information oder Brand Insights helfen, die Aufgaben und Ziele klar zu definieren. Kampagnen ziel Laufzeit Zielgruppe Budget Creatives •Branding/ Awareness •Reichweitenaufbau •Brand/Product Engagement •Steigerung des WebsiteTraffics •Steigerung der Leads/ Orders •kurz oder lang? •in Wellen oder durch gehend? •hat das Produkt Saisonalitäten im Verkauf? •je genauer die ZG bekannt ist, umso effizienter kann die Planung erfolgen •genaue Höhe •Mediabudget oder Gesamtbudget •gibt es globale Formate die adaptiert werden können/ sollen •Sujets aus anderen Medien gattungen (z. B. Print, TV) 34 35 MEDIAPLANUNG ONLINE Je mehr Input vorhanden ist, desto besser kennt die Agentur die Marke und umso gezielter kann die Planung erfolgen (z.B. Marktanteilsentwicklungen inkl. Konkurrenz, Shop-Listungen, usw.) Ziele der ÖWA sind die Förderung des Online-Marktes und insbesondere die Erhebung vergleichbarer und objektiver Daten zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Online-Angeboten.6 Fazit: Ein gutes (= strukturiertes, umfassendes & detailliertes) Briefing lässt eine rundum effizient geplante Kampagne entstehen und wird auch die Expost- Ergebnisse (also nach Kampagnenende) positiv beeinflussen. Seit 2006 gibt es neben der ÖWA Basic die ÖWA Plus, die eine Multi- Methoden-Studie – ähnlich der deutschen AGOF (Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung) – ist. Dabei werden die Daten der ÖWA Basic mit Daten von Online-Befragungen sowie Ergebnissen aus einer Telefonbefragung fusioniert und ausgewertet. So entsteht eine Verbindung von technisch erfassten Daten und soziodemographischen Ergebnissen in einer einzigen Studie. Bettina Wondra, Carat Austria Mediaplanung Online im Detail Jetzt kann die heiße Phase los gehen! Sobald definiert wurde, ob eine Kampagne aus Bought/Paid, Owned und/oder Earned Media besteht, wenn es ein oder mehrere klar definierte Ziele gibt und sobald das Detailbriefing vorliegt und besprochen wurde, kann die konkrete Planung erfolgen. In der Feinplanung werden folgende Punkte erarbeitet: ■ Die Auswahl der richtigen Medien ■ Die optimalen Werbeformate ■ Die effektivste Kontaktdosis ■ Die effizienteste Einkaufsart Die Auswahl der richtigen Medien Um passende Werbeumfelder zu finden, bedienen wir uns in Österreich vor allem der Daten der ÖWA (Österreichische Webanalyse). Diese Erhebung steht als Basic- oder als Plus-Version auf http://oewa.at/ zur Verfügung. Die Österreichische Webanalyse/ÖWA ist ein auf freiwilliger Mitgliedschaft beruhender Zusammenschluss von Online-Anbietern und Werbeagenturen. 1998 wurde sie als Kontrolleinrichtung für Online-Medien unter dem Dach des Vereines Österreichische Auflagenkontrolle/ÖAK ins Leben gerufen. Im September 2001 wurde die Österreichische Webanalyse aus dem Verein ÖAK ausgegliedert und ist nunmehr ein eigenständiger Verein. Quelle: http://oewa.at/index.php?id=4 6 Momentan werden mehr als 120 Medien in der ÖWA Basic/Plus ausgewiesen, allerdings fehlen relevante Portale wie z.B. Google, Facebook oder YouTube. Um diese Medien abzudecken, muss auf die Eigenangaben der Anbieter zurückgegriffen werden. Mediaagenturen verwenden zur Datenanalyse das Mediaplanungs-Tool „Zervice“, in dem alle relevanten Markt- und Mediastudien (On- und Offline) zählbar sind. Neben der ÖWA Plus können über Zervice ebenso der AIM (Austrian Internet Monitor), wie die MA (Media-Analyse), LAE (Leseranalyse Entscheidungsträger, die ÖVA (Österreichische Verbraucher-Analyse), Radiotest, Ambient Meter, Branchen Tracking und cina.ma in Form von Kreuztabellen und Rangreihen ausgewertet werden. Der Großteil der Datenbestände ist allerdings kostenpflichtig. Wie schon eingangs erwähnt ist die wichtigste Quelle für digitale Mediaplanung die ÖWA (Plus). Kreuztabellen, Rangreihen und Mediapläne ermöglichen die Evaluierung der relevantesten Medienpartner, stellen Vergleiche hinsichtlich Reichweite und Kosten an und weisen neben Ad Impressions auch GRPs, Nettoreichweiten und andere klassische Kennzahlen aus. Mit Hilfe der Kreuztabelle werden die relevantesten Medienpartner für die definierte Zielgruppe ausgewiesen – gereiht werden kann entweder hinsichtlich Reichweite oder aber nach ZG-Affinität. Beispiel: Für eine einmonatige Kampagne soll die Zielgruppe „Männer 20-39“ angesprochen werden. Mit Hilfe einer Kreuztabelle kann ermittelt werden, welche 36 37 MEDIAPLANUNG ONLINE in der ÖWA gezählten Portale und Netzwerke dafür am interessantesten sind – entweder aufgrund der Reichweite oder aufgrund der ZG-Affinität. Die nachfolgende Grafik zeigt die Top10 Anbieter absteigend gereiht nach der absoluten Anzahl der User, die sich in der definierten Zielgruppe „M 2039“ befinden (Projektion in Tausend). Große Netzwerke wie z.B. Twyn Group, Styria Digital One oder Goldbach Audience haben aufgrund ihrer hohen Reichweite auch innerhalb der definierten Zielgruppe die Nase vorne. Zu lesen ist die Auswertung folgendermaßen: Das ORF.at Network hat 2.838.000 monatliche Userinnen und User, davon sind 750.000 in der definierten Zielgruppe „Männer 20-39“ (also 26,4%). Total M 20 – 39 7.220 1.275 twyn Channels (M) 4.243 994 sd one-Channels (M) 3.758 898 Goldbach Audience Kombies (M) 3.454 844 adworx (M) 3.155 807 Bei dieser Betrachtung muss man je nach Zielgruppendefinition mit geringeren Reichweiten rechnen, jedoch trifft man so die Zielgruppe deutlich genauer. Durch die Auswahl von Werbeumfeldern mit einem überdurchschnittlichen Anteil in der Zielgruppe – also einer hohen Zielgruppen-Affinität der Website oder des Netzwerkes – wird der Streuverlust minimiert. Z.B. sind 57% aller audi4ever.com User in der Zielgruppe „M 20-39“. Der Anteil der 20-39 jährigen Männer in der Gesamtbevölkerung dagegen liegt bei nur 18%. Damit ist die Affinität sehr hoch. Allerdings hat die Seite insgesamt „nur“ 17.000 Userinnen und User im Monat – 57% davon sind 9.690 Personen. Auch hier gilt wieder: die Medienauswahl ist abhängig vom Kampagnenziel. Möchte ich Reichweite generieren, ist die „Projektion in Tausend“ sinnvoll, geht es mir aber darum, im zielgruppen- oder themenrelevanten Umfeld präsent zu sein, macht eine Strukturanteil-Analyse mehr Sinn. Zusätzlich ist es natürlich auch empfehlenswert, mit technischen Targetings zu arbeiten, um die Zielgruppe exakt ansprechen zu können. Reichweiten pro Monat ORF.at Network (M) 2.838 750 AboutMedia-Netzwerk (M) 2.550 604 willhaben.at (M) 1.995 529 austria.com/plus (M) 1.964 501 derStandard.at Network 1.561 483 oe24-Netzwerk (M) 1.934 480 Quelle: ÖWA Plus 2013-II (Basis: Österreich – A 14+, M 20-39) Total M 20 – 39 7.220 18 Reichweiten pro Monat Projektion in Tausend audi4ever.com (M) 17 57 Austrian Soccer Network (M) 60 54 e2 Sportdach Austria (M) 126 47 LAOLA1 Netzwerk (M) 425 45 futurezone.at – FUTUREZONE.at (M) 167 43 Styria Multi Media digital Sport & Lifestyle (M) 157 42 1000ps.at – Die stärkste Motorradseite (M) 228 42 transfermarkt Dachangebot (M) 255 42 76 41 519 41 regionalliga.at (M) unitycation.com online services gmbh (M) Prozentuierung Horizontal Wenn es jedoch darum geht, hochaffine Platzierungen für die Zielgruppe zu belegen ist es ratsam, sich die sogenannte „horizontale Prozentuierung“ anzusehen. Hier wird danach gereiht, wie hoch der (Struktur) Anteil der relevanten Zielgruppe in Relation zur gesamten Nutzerschaft der Website oder des Netzwerkes ist. Quelle: ÖWA Plus 2013-II (Basis: Österreich – A 14+, M 20-39) Bei der Rangreihung ist man schon einen Schritt weiter und vergleicht die in Frage kommenden Medien hinsichtlich unterschiedlicher Effizienzkriterien (z.B. Zielgruppen-TKP, CPP7, Nettoreichweite). Dafür muss man die Medien CPP = Cost per Point. Das sind die Kosten pro einem Prozentpunkt Bruttoreichweite in der definierten Zielgruppe. 7 38 39 MEDIAPLANUNG ONLINE und Zielgruppe selektieren und das Werbeformat hinterlegen, mit dem man den Vergleich anstellen möchte. Das Thema „Die optimalen Werbeformate“ wird im anschließenden Kapitel behandelt. Zur besseren Visualisierung orientieren wir uns für das Beispiel an den Top10 der hochaffinen Medien, die durch die Kreuztabelle ermittelt wurden. Als Werbeformat arbeiten wir mit der Sitebar, einem großflächigen, nutzerfreundlichen Format, welches gerne für Branding-Kampagnen eingesetzt wird. Nettoreichweite Preis kategorie Total 7.220.000 M 20 – 39 1.274.872 Kosten in Euro Netto reich weite in 1000 Netto reichweite in % 1000- Kontakt Kosten Affinität CPP DA: e2 Sportdach Austria (M) Sitebar € 30,00 60 5 % € 46,20 268 € 589,00 DA: transfermarkt Dachangebot (M) Sitebar € 30,00 107 8 % € 49,40 237 € 630,00 VG: unitycation.com online services gmbh (M) Sitebar € 30,00 211 17 % € 54,40 230 € 694,00 EA: audi4ever.com (M) Sitebar € 50,00 10 1 % € 66,20 324 € 843,00 DA: Styria Multi Media digital Sport & Lifestyle (M) Sitebar € 40,00 66 5 % € 69,20 239 € 882,00 DA: LAOLA1 Netzwerk (M) Sitebar € 45,00 190 15 % € 79,10 254 € 1.008,00 DA: Austrian Soccer Network (M) Sitebar € 50,00 32 3 % € 92,40 305 € 1.179,00 EA: regionalliga.at (M) Sitebar € 45,00 31 2 % € 118,30 233 € 1.508,00 EA: 1000ps.at – Die stärkste Motorradseite (M) Sitebar € 55,00 96 8 % € 126,40 238 € 1.611,00 EA: FUTUREZONE. at (M) Sitebar € 65,00 71 6 % € 132,90 242 € 1.694,00 Die angeführten Kosten (= TKP Brutto) stammen direkt aus der ÖWA Plus – bei jenen, wo diese Zahl gefehlt hat, wurde der TKP nachträglich händisch eingetragen und aus den Preislisten bzw. von den Websites genommen. Gereiht wurde diese Zählung nun nach CPP (Cost per Point = Kosten um 1 Prozentpunkt der Zielgruppe zu erreichen) und man erkennt nun sehr gut, welche Medien oder Anbieter am effizientesten sind: e2 Sportdach Austria, transfermarkt Dachangebot und unitycation.com online services sind die Top 3 in diesem Beispiel. Im letzten Schritt berechnet man den Mediaplan (vorherige Seite), um zu evaluieren, mit welchen Leistungswerten man rechnen kann. Um das Beispiel zu vervollständigen, berechnen wir den Mediaplan aus den Top 4 der Rangreihung und den (absolut gesehen) reichweitenstärksten Medien in der Zielgruppe aus der Kreuztabelle (Twyn Channels und sd one-Channels). Drei Parameter müssen zusätzlich eingegeben werden, um ein Ergebnis zu bekommen – das Frequency Capping, die Laufzeit und die Ad Impressions, die ich pro Medium ausliefern möchte (absolut gesehen oder in Prozent ausgedrückt). Bei dem Beispiel auf der folgenden Seite kommt der Kunde somit durch Aufnahme zielgruppenrelevanter Medien und reichweitenstarken Netzwerken auf 3.630.000 Ad Impressions (Bruttokontakte), 45% Nettoreichweite und 85 GRPs bei einem Budgeteinsatz von 144.100€ brutto. Zusätzlich zur ÖWA lassen Mediaplanerinnen und -planer auch Erfahrungswerte vergangener Kampagnen in die Detailplanung mit einfließen. Die optimalen Werbeformate Dieses Thema ist vor allem im Bought/Paid Media-Bereich relevant, da es hier viele unterschiedliche Möglichkeiten gibt – und regelmäßig kommen neue dazu. Und wie so vieles hängt die Auswahl der richtigen Formate vom definierten Kampagnenziel ab: Je nachdem ob es um Branding, Performance oder Dialog geht, gibt es für jede Richtung passende Formatlösungen. Werbeformate im Branding-Bereich: Bei Awareness-Kampagnen steht ganz klar im Vordergrund, den Kampagneninhalt möglichst auffällig und sichtbar darzustellen. Folgende Formate eignen sich dafür besonders: 40 41 MEDIAPLANUNG ONLINE Sitebar Sitebar Sitebar Preis Medien gewicht Sitebranding Sitebranding Sitebranding Tandem TandemAds Ads Superba Skyscraper Medium Plan 1 Total 7.220.000 100,0 M 20 – 39 1.274.872 17,7 DA: e2 Sportdach Austria (M) € 30,00 100 180,00 || 3 DA: transfermarkt Dachangebot (M) € 30,00 100 330,00 || 3 VG: unitycation.com online services gmbh (M) € 30,00 100 600,00 || 3 EA: audi4ever.com € 40,00 100 20,00 || 3 Werbeträger CH: twyn Channels (M) € 50,00 100 1000,00 || 3 CH: sd one-Channels (M) € 40,00 100 1500,00 || 3 Schaltung 3.630 Kosten Kosten/Plan in Euro € 144.100,00 Reichweiten Netto in Tsd. 577 Netto in % 45 % Brutto in Tsd. 1.088 Brutto in % 85 % Kontakt OTS/H 1,9 GRP 85 Kosten pro ... 1000-Nutzer in Euro € 249,60 1000-Kontakte in Euro € 132,50 @ Affinität Affinität Drei Parameter müssen zusätzlich eingegeben werden, um ein Ergebnis zu bekommen – das Frequency Capping, die Laufzeit und die Ad Impressions, die ich pro Medium ausliefern möchte (absolut gesehen oder in Prozent ausgedrückt). Bei diesem Beispiel kommt der Kunde somit durch Aufnahme zielgruppenrelevanter Medien und reichweitenstarken Netzwerken auf 3.630.000 Ad Impressions (Bruttokontakte), 45% Nettoreichweite und 85 GRPs bei einem Budgeteinsatz von 144.100 € brutto. 147 Tandem Tandem Ads Ads Superbanner Superbanner Die Sitebar: Sie ist eine der größten derzeit eingesetzten Werbeformen. Nichts desto trotz stört sie aber den Content der jeweiligen Website nicht, da sie ausschließlich den freien Platz am rechten Rand ausnützt. Durch die „Stickyness“ bleibt sie ständig im sichtbaren Bereich der Seite, selbst wenn der User bzw. die Userin scrollt. Die verfügbare Größe ist abhängig von den Bildschirmeinstellungen und Browsergrößen der Userinnen und User, also auch vom Content der Publishing-Site. Skyscraper Skyscraper Medium Rectangie Medium Rectangie Die Sitebar zählt zu vom IAB Austria normierten Standardwerbemitteln s. www.iab-austria.at/digitale-wirtschaft/iab-standards/standardwerbeformen/ Das Sitebranding (auch Homepage Takeover genannt): Es verwendet alle verfügbaren Werbemittel-Plätze einer Website und hat somit einen starken Impact auf die Seitenbesucherinnen und -besucher. Die jeweilige Website kann komplett dem Look & Feel der Brand und dem Kampagneninhalt angepasst werden. Hierfür gibt es keinen IAB Austria Standard. Die Werbeform ist jeweils individuell zu vereinbaren. Das Tandem Ad: Es bezeichnet die Kombination aus zwei Werbeformen wie beispielsweise Superbanner und Skyscraper, Layer Ad und Skyscraper oder Sitebar und Medium Rectangle, wobei beide Werbemittel grafisch und textlich miteinander interagieren können und somit vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Die genannten einzelnen Werbemittel sind vom IAB Austria normiert s. www.iab-austria.at/digitale-wirtschaft/iab-standards/ ds 42 43 MEDIAPLANUNG ONLINE Enorm aufgeholt haben die Video Ads – dieser Bereich erlebt in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung. Video Ads werden in 2 Bereiche unterteilt: In-Page- und In-Stream Formate. Bei In-Page ist das Video integrierter Bestandteil eines Display-Formates. Das Video nutzt die volle Fläche oder einen Teilbereich des Werbemittels. In-Stream Ads werden in der Regel über einen Video-Player ausgespielt. Dabei wird der entsprechende Werbespot vor, während oder nach dem Content ausgespielt (Pre-/Mid-/Post-Roll). s. www.iab-austria.at/digitale-wirtschaft/iab-standards/bewegtbild/ Wenn das Produkt erklärungsbedürftig ist, werden auch textbasierte Formen eingesetzt.Es empfiehlt sich, Advertorials oder Newsletter-Integrationen einzusetzen. Dabei können Bilder, Videos und Text verwendet werden, um das Produkt in Szene zu setzen. Sitebar Sitebar Sitebranding Sitebranding Natürlich gibt es viele weitere Möglichkeiten, Brandingkampagnen mit Standard- und/oder Sonderformaten zu unterstützen. Weitere Informationen sind hier zu finden: www.iab-austria.at/digitale-wirtschaft/iab-standards/ Werbeformate im Performance-Bereich: Bei Performance-Kampagnen steht im Normalfall eine Aktion des Users bzw. der Userin im Vordergrund – z.B. eine Bestellung im Online-Shop, eine Teilnahme am Gewinnspiel oder eine Newsletter-Registrierung. Tandem Ads Superbanner Sitebranding Tandem Ads Diese drei Formate werden meistens im Paket angeboten bzw. eingekauft – dies nennt sich bei den meisten Anbietern Universal Ad Package (abgekürzt UAP) – ab und zu muss noch der Fullbanner (468x60px – also deutlich kleiner als der Superbanner) angeliefert werden, das ist aber heutzutage eher die Ausnahme als die Regel. Neben diesen drei Werbemitteln wird auch mit Bild-/Text-Kombinationen gearbeitet. Einige Performance-Netzwerke (wie z.B. Ligatus oder Goldbach) bieten diese Art von Werbeform auf CpC-Basis an und auch Facebook hat solche Formate im Portfolio. Ein wichtiger Bereich in der Performance-Werbung ist Search Engine Advertising (SEA)8. In Österreich findet Suchwort basierte Werbung fast ausschließlich auf Google statt. Die Suchmaschine Bing spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Search-Werbeformen auf Google werden ausschließlich auf Performance-Basis, also nach Cost per Click, eingekauft. Die klassischen Suchanzeigen bestehen aus Überschrift, Text und URL. Anzeigenüberschrift Anzeigentext Superbanner In der Mediaplanung werden zur Erreichung dieses Ziels gerne kleinformatige Werbemittel eingesetzt, da diese günstiger im Einkauf sind bzw. auf Performance-Basis eingekauft werden können (Cost per Click). Zielseite Aber auch Google entwickelt die Möglichkeiten der bezahlten Anzeigen Die am häufigsten eingesetzten Formate sind: Superbanner Skyscraper Skyscraper Superbanner (728x90px) (120/160x600px) Skyscraper Medium Rectangle Sitelinks Medium Rectangie (300x250px) Medium Rectangie Anruferweiterung StandortErweiterung 8 Medium Rectangie Zum Thema SEA –Search Engine Advertising gibt es in diesem Handbuch auch einen eigenen Artikel. 44 45 MEDIAPLANUNG ONLINE weiter – zum Beispiel gibt es unterschiedliche Suchanfragenerweiterungen: Klassische Anzeigen können durch Sitelinks mehr Informationen des werbenden Unternehmens transportieren. Wie im oben gezeigten Screenshot zu sehen ist können z.B. Sitelinks eingebunden werden, die auf unterschiedliche Subseiten der Unternehmenswebsite verlinken. Durch die Anruferweiterung erhält der Suchende bzw. die Suchende gleich eine spezifische Telefonnummer und durch die Standorterweiterung wird eine genaue Adresse angezeigt. Eine weitere interessante Option ist die sogenannte Angebotserweiterung. Die ist vor allem für Online-Shops relevant, da die Suchanzeige um einen Angebots-Teaser erweitert wird und dem User bzw. der Userin sogar einen Rabatt anbietet, wenn er oder sie sich entscheidet, im Shop zu bestellen. Zusätzliche Möglichkeiten im SEA-Bereich sind: ■ Google+ Profilerweiterungen (bezahlte Anzeigen werden mit den Google+ Informationen des Unternehmens erweitert) ■ Produktanzeigen ( auf konkrete Produktsuchanfragen werden direkt relevante Produkte aus dem Online-Shop bildlich dargestellt) ■ Search Companion Anzeigen (ein Nutzer bzw. eine Nutzerin sucht nach z.B. Sportschuhen und klickt auf ein organisches Suchergebnis. Er oder sie gelangt dadurch auf eine Seite des Google Display Netzwerks, dort wird eine Werbeanzeige platziert und der User bzw. die Userin wird nochmals angesprochen) Werbeformen im Dialog-Bereich: Im Dialogbereich ist es schwer von „Werbeformen“ wie man sie kennt, zu sprechen – denn eine standardisierte Form haben sie nicht. Grundsätzlich geht es hier vor allem um die direkte und kontinuierliche, langfristige Kommunikation mit den Userinnen und Usern. Der mittlerweile am stärksten etablierte Kommunikationskanal im DialogBereich ist die Facebook-Page. Über diese kann sehr leicht und schnell mit den Fans interagiert werden. Sei es über klassische Text-Postings, über Fotos, Videos oder Umfragen – das Social Network ist aus der modernen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Um Unternehmenspostings marktwirksam einem breiteren Publikum zu präsentieren (also auch jenen Facebook-Nutzern, die kein Fan der Brand sind), können sogenannte „Promoted Posts“ bezahlt geschalten werden – dadurch sehen Nicht-Fans ein bestimmtes Posting in ihrem Newsfeed und werden so dazu animiert, die Page zu liken und ebenfalls an der Kommunikation teilzuhaben.9 Aber nur Facebook ist nicht das Maß aller Dialog-Dinge … einige weitere Social Networks finden ihren Weg in die Herzen der Österreicher/innen – wenn auch nur langsam, aber dafür stetig. Um nur einige zu nennen: ■ Twitter – der bekannte Kurznachrichten-Dienst der gerne auch von Journalistinnen und Journalisten und Media-Menschen verwendet wird ■ Instagram – die mobile Fotocommunity, wo man nach Herzenslust Fotos bearbeiten, hochladen kann und mittels Hashtag (#) markieren kann – und seit kurzem auch Kurz-Videos erstellen kann ■ Pinterest – eine visuelles Social Network, wo sich die Community über Bilder ausdrückt ■ Vine – eine mobile Videocommunity – „see and share life in motion!“ Durch die Vielzahl an Möglichkeiten ist es für Unternehmen sehr wichtig, eine gut durchdachte und abgestimmte Social Media Strategie zu verfolgen – denn Facebook mag zwar das größte Netzwerk momentan sein, aber in einer schnelllebigen, sich stetig verändernden Welt wie es die unsere ist, müssen auch andere Kanäle auf ihre Art genutzt werden. Je nach Zielsetzung können nämlich auch andere Social Networks in Frage kommen: Eine Modekette z.B. sollte darüber nachdenken, sich einen Pinterest-Account zuzulegen, denn wie sonst können die Modestücke besser dargestellt werden, als mit ansprechenden Fotos? Ein Baumarkt kann darüber nachdenken z.B. mit Vine zu arbeiten, wo V ideo-Tutorials nahe legen, wie ich am besten ein Loch in die Wand bohre. Grundsätzlich ist im Dialog-Marketing wichtig, dass die Strategie gut durchdacht und vor allem langfristig angelegt ist – alles muss Hand und Fuß haben und muss authentisch sein.10 S. dazu auch den eigenen Beitrag zu Social Media Werbemöglichkeiten in diesem Handbuch. Für erste Schritte auf dem Weg zu einer Social Media Strategie s. den Beitrag „Social Media – Getting Started“ in diesem Handbuch. 9 10 46 47 MEDIAPLANUNG ONLINE Das Wort, dass im Dialog-Bereich alles zusammenfasst, heißt also: CONTENT Oder wie bereits Benjamin Franklin gesagt hat, der schon vor über 200 Jahren herausgefunden hat: „Either write something worth reading or do something worth writing about.“ Mit gutem, unterhaltendem, relevantem Content, den Brands kontinuierlich ihren Fans bieten, der die Menschen interessiert und ihnen Mehrwert gibt, kann man als Unternehmen nicht verlieren. Dies zeigen auch viele Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit sowohl international als auch lokal. Kurz vor Weihnachten hat die Fluglinie WestJet Airlines Passagieren auf ihrem Flug nach Toronto ein kleines Weihnachtswunder beschert. Sie wurden vor Abflug von Santa Claus gefragt, was sie sich zu Weihnachten wünschen und bei Ankunft wurden sie mit einer Weihnachtsszenerie in der Gepäckhalle inkl. den jeweiligen Weihnachtswünschen überrascht. Ergebnis: sehr glückliche Passagiere, mehr als 35 Mio. Views auf YouTube und weltweiter Social Buzz.11 Aber auch Unternehmen in Österreich wissen mit dem Thema Content umzugehen: Schwarzkopf hat bereits 2011 die Website www.schwarzkopf.at in ein Hairstyling-Portal verwandelt. Redaktionelle Beiträge in den Kategorien Trends, Styling, Farbe, Pflege, Hilfe und How-To für Männer und Frauen begeistern private Nutzerinnen und Nutzer genauso wie Friseurinnen und Friseure. Auch auf Facebook und YouTube können Interessierte alles über das Thema „Haare“ lernen. Der Baumarkt Hornbach hat ebenfalls erkannt, wie wichtig es ist den Kunden für sie relevanten Content anzubieten und hat auf seiner Website einen eigenen „Projekte“-Bereich eingeführt wo Video-Anleitungen, genaue Arbeitsschritte, Materiallisten zum Ausdrucken sowie als Podcasts und vieles mehr für Hobby-Handwerker zur Verfügung gestellt werden.12 Die effektivste Kontaktdosis: Die Anzahl der Kontakte pro Client mit dem Werbemittel wird durch das sogenannte Frequency Capping (=FC) gesteuert. Es bezeichnet somit die Deckelung der Bruttokontakte. So wird definiert wie oft ein bestimmter Unique Client ein Werbemittel in der Kampagnenlaufzeit maximal sehen soll. 11 12 Quelle: http://www.content-marketing.com/content-marketing-wunder-von-westjet-airlines/ Quelle: http://www.thaler-services.at/blog/die-5-besten-beispiele-fuer-content-marketing-in-oesterreich/ FC1 bedeutet, dass pro Endgerät ein Werbemittel nur ein Mal gezeigt wird. Die Steuerung innerhalb eines Mediums funktioniert immer. Ob auch medienübergreifend gesteuert werden kann, hängt vom Serversetting ab. Die ideale Kontaktfrequenz ist schwer zu standardisieren. In den meisten Studien wird von einem idealen Frequency Cap von 3-7 ausgegangen, wobei in den letzten Jahren ein Anstieg der Zahl zu beobachten war. Generell kann jedoch nicht DIE Zahl genannt werden, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Die wichtigsten dabei sind: 1.Inhalte und kreative Umsetzung 2.Das Kommunikationsziel bzw. welche Steigerung des jeweiligen Wirkungskriteriums angestrebt wird 3.Das gewählte Wirkungskriterium, z.B. Absatz, Markenbekanntheit, Werbeerinnerung, Sympathie 4.Die Zielgruppe Die Erfahrung zeigt, dass die optimale Kontaktfrequenz von Kampagne zu Kampagne sehr stark schwankt und individuell festgelegt werden muss je nachdem was erreicht werden soll und wie stark gewisse Faktoren (wie z.B. Markenbekanntheit) einwirken. Die effizienteste Einkaufsart: Grundsätzlich gibt es 3 unterschiedliche Möglichkeiten, Werbeplätze einzukaufen: 1. Auf TKP-Basis 2. Auf FIX-Basis 3. Auf CPC-Basis (auch PPC – Pay per Click genannt) TKP ist die Abkürzung für „Tausend-Kontakt-Preis“ – wie der Name schon sagt, erhält man für den jeweiligen Preis 1.000 Werbekontakte (= Ad Impressions bzw. Bruttokontakte). Diese Einkaufsart wird eingesetzt, wenn eine Kampagne über einen bestimmten Zeitraum kontinuierlich begleitet werden soll und wird vor allem bei den Kampagnenzielen „Branding“ und „Reichweitenaufbau“ verwendet. Alle gängigen IAB-Formate können über TKP eingekauft werden. FIX-Preise werden dann veranschlagt, wenn das Werbemittel für einen bestimmten Zeitraum (im Normalfall 24 Stunden) auf einer Website fix platziert 48 49 MEDIAPLANUNG ONLINE wird. Vor allem bei Branding-Kampagnen wird gerne mit diesem Modell gearbeitet, da das Produkt oder der zu kommunizierende Inhalt äußerst aufmerksamkeitsstark präsentiert werden kann. Durch Fixplatzierungen erhält der Werbekunde hohen Werbedruck und Sichtbarkeit in kurzer Zeit. Bei dieser Variante werden Ad Impressions prognostiziert, aber nicht garantiert. Wenn eine Fixplatzierung für einen Tag gebucht wird und die Seite 400.000 AIs prognostiziert, aber nur 250.000 ausgeliefert werden, muss trotzdem der Fixpreis komplett bezahlt werden. Natürlich funktioniert das auch anders herum: wenn dieselbe Seite 600.000 AIs erreicht, dann wird ebenfalls der vorab ausgemachte Fixpreis bezahlt, der Kunde erhält aber 200.000 Kontakte gratis dazu. Einkauf auf CPC-Basis (CPC = Cost per Click bzw. PPC = Pay per Click) wird dann eingesetzt, wenn die Kampagne einen Performance-Fokus hat und das Ziel ist, Userinnen und User z.B. auf die Kunden-Website zu ziehen, um dort eine bestimmte Aktion durchzuführen. Kosten entstehen nur dann, wenn auch tatsächlich auf das Werbemittel geklickt wird.Im Normalfall können nur Kleinformate, wie Superbanner, Skyscraper, Medium Rectangle oder Bild-/Textkombinationen auf diese Art eingekauft werden. Vor allem große Netzwerke (z.B. Goldbach Audience, Twyn Group, Adpilot, …) bieten dieses Preis-Modell an, aber auch Formate auf Facebook und das gesamte Search Engine Advertising basieren auf diesem Modell. Eine Weiterführung von Cost per Click ist Cost per X. Das X steht für jegliche Art einer Aktion. Dies kann die Teilnahme an einem Gewinnspiel sein, eine Probefahrt-Anfrage oder eine Bestellung im Online-Shop. Dieses Modell ist in Österreich noch nicht wirklich angekommen. In anderen europäischen Ländern wie z.B. Deutschland wird dieses Einkaufsmodell aber verstärkt eingesetzt. Fazit: Neben der Auswahl der passenden Seiten, müssen auch die optimalen Formate und die Kontaktdosis bestimmt werden. Je nach Fokus der Kampagne (Branding, Performance, Dialog) wird der Einkauf auf Basis TKP, Fixpreis, CPC/ PPC oder CPX vorgenommen. Bettina Wondra, Carat Austria Werbewirkung Grundsätzlich gilt: Wie eine Kampagne wirkt, hängt ausschließlich mit der Zielsetzung der Kampagne zusammen. Die Klickrate (Click through Rate – CTR) ist nicht das Maß aller Dinge (siehe dazu auch „Ziele & Zielsetzung im Digital Advertising“ in diesem Beitrag). Bei Branding-Kampagnen geht es um kommunikationsorientierte Ziele wie z.B. Markenbekanntheit, Sympathie, Werbeerinnerung/Recognition. In einer Studie von Tomorrow Focus Media13 wurde festgestellt, dass Display-Kampagnen die Aufmerksamkeit für das beworbene Produkt deutlich steigern: so war z.B. die ungestützte Markenbekanntheit in der Gruppe jener, die ein Onlinewerbemittel zu sehen bekamen, um 11% höher als bei jenen, die keine Onlinewerbung ausgespielt bekamen. Die ungestützte Werbeerinnerung war sogar um 22% höher. Was das Markenimage betrifft, stellt Tomorrow Focus Media fest, dass die online beworbenen Marken moderner, innovativer, sympathischer wahrgenommen werden. Ebenfalls interessant sind die Auswirkungen einer Branding-Kampagne auf den Verkauf – hierbei konnte Tomorrow Focus Media eine fast 40%ige Kaufsteigerung ermitteln. AdEffects Digital 201314 geht noch einen Schritt tiefer und zeigt die Werbewirkung einzelner Online- und Mobilformate. Interstitial und Billboard werden gestützt wie ungestützt sowohl stationär wie auch mobil überdurchschnittlich erinnert. Am meisten Gefallen finden Medium Rectangle und Halfpage-Ad (stationär) bzw. Billboard und Interstitial (mobil). In Sachen Auffälligkeit punktet neben Interstitials, Banderole und Billboards auch Pre-Rolls. Branchenspezifisch gibt es natürlich Unterschiede. Laut IAB AdSuccess15 erinnern sich Personen überdurchschnittlich gut an Onlinewerbung aus den Branchen Telekommunikation, Handel, Körperpflege/Kosmetik, Film/Kino und Finanzdienstleistungen. Bei Performance-Kampagnen steht – wie der Name schon sagt – die Leistung im Vordergrund: z.B. Verkaufssteigerungen im Webshop oder Traffic und/ oder Interaktion auf der markeneigenen Website. Hier kann neben Verkaufszahlen die Klickrate als ein Parameter dienen. 14 15 13 Tomorrow Focus Media: Good Buy Branding – Der Einfluss von Branding-Werbung im Kaufprozess Tomorrow Focus Media: AdEffects Digital 2013 – Werbewirkung von Online- und Mobile-Werbeformaten www.iab-austria.at/research/iab-adsuccess/ 50 51 MEDIAPLANUNG ONLINE Die Werbeplanung.at-Studie16 zeigt, dass die Klickrate bei Pre-Rolls mit 3,34% am höchsten ist, gefolgt von Layer-Ads mit 0,94%. Noch weiter abgeschlagen im Ranking sind alle anderen Werbeformen mit einer Klickrate von unter 0,4%. Die Kreation hat natürlich auch Einfluss auf die Klickrate. Außerdem wird mit jeder Performance-Kampagne „gelernt“, welche Web sites mit welchem Formaten und welcher Kreation das gewünschte Ziel (Klick, Newsletter-Abo, Bestellung,…) am besten erreichen. Es ist also wichtig, jedes Kampagnentracking genau zu analysieren, und sich eigene Benchmarks zu erstellen und so die Wirkung bei jeder Kampagne zu messen bzw. schon innerhalb der noch laufenden Kampagne einzugreifen, um das Ergebnis (und damit die Zielerreichung) zu verbessern. Für die Wirkung von Branding- wie auch von Performance-Kampagnen ist ViewTime und AdVisibility – die Sichtbarkeit eines Werbemittels im Browser – als Qualitätselement von großer Bedeutung. Werbebudgets und Werbedruck können so effektiver ausgesteuert werden. Interactive Agency17 hat für den Kunden Neckermann eine AdVisibility Studie durchgeführt, die klar zeigt, dass above-the-fold Platzierungen mit über 97% Visibility die Nase vorne haben. Bei Seiten mit redaktionellem Content werden die Userinnen und User eher zum Scrollen verleitet, was die Sichtbarkeit und Verweildauer eines Content Ads verbessert – zu Lasten des häufig am oberen Rand positionierten Banners. Derzeit gibt es leider noch keinen einheitlichen Standard, wie AdVisibility und ViewTime definiert werden. Es herrscht Uneinigkeit über die Schwellwerte für den Flächenanteil und die zeitliche Sichtbarkeit der Schaltung. Manche Anbieter arbeiten mit dem 60/1-Modell (mindestens 60% des Werbemittels sind für zumindest 1 Sekunde sichtbar), manche wollen 50/1 (mindestens 50% des Werbemittels sind für mindestens 1 Sekunde sichtbar) etablieren. Auch die technische Messung ist noch nicht standardisiert – je nach System kann es zu variierenden Messergebnissen kommen. Auf internationaler Basis entwickelt IAB gerade solche Standards. Auch der IAB Austria arbeitet an Normen dafür. 16 17 erbeplanung.at erhebt jährlich die beliebtesten Werbemittel und deren Clickraten. Die Ergebnisse werden jeweils im W jährlichen Werbeplanung (Print) Guide veröffentlicht. Die Ergebnisse für 2013 sind auch online zu finden http://werbeplanung.at/dossiers/studien/2014/02/die-beliebtesten-werbeformen-2013 Interactive Agency: Die Visibility Studie Für die Werbewirkungsforschung im Bereich Social Media gibt es ebenfalls noch keine standardisierten Verfahren und Benchmarks. Dafür kann über Social Media Monitoring genau ermittelt werden, wie es um die Marke auf Social Media Plattformen steht. Welcher Parameter konkret herangezogen wird, hängt vom Ziel der Kampagne ab - Likes sind nicht der Weisheit letzter Schluss. So ist z.B. der Share of Voice ein Parameter. Share of Voice im Zusammenhang mit Social Media bedeutet, wie oft eine Marke/ein Produkt erwähnt wurde. Ebenfalls gemessen werden kann die Tonalität der Nennung/des Statements und von wem sie auf welche Foren/Blogs weiterverbreitet werden (Viralität). Im Zusammenhang mit Online Werbewirkung möchte ich auch die Einstellung von Userinnen und Usern zu Werbung und Werbeformaten im Internet beleuchten. Laut einer Media Analyzer Studie18 akzeptieren 90% der User Onlinewerbung als unerlässlich zur Finanzierung des Webcontents. Bei PreRoll Werbung stimmen immerhin 60% der Befragten zu, dass die Spots die Grundlage für die Bereitstellung kostenloser Videos darstellen.19 Das heißt aber nicht, dass Onlinewerbung immer gefällt. Werbemittel, die sich (ungefragt) über den Content legen, werden am aufdringlichsten empfunden und gefallen dementsprechend am wenigsten. Bei Pre-Rolls ärgern sich 66% der Userinnen und User, dass sie diese nicht überspringen können, aber wenn es nur 1 Spot ist, ist das zumindest für 44% in Ordnung. Skyscraper, Banner & Medium Rectangle wirken seriös und animieren laut Media Analyzer Studie am ehesten zum klicken. Fazit: Online kann viel gemessen werden. Jedoch entscheidet die Art der Kampagne (Branding, Performance, Dialog), welche Wirkungsparameter zur Erfolgsmessung herangezogen werden. Eines jedoch gilt für alle 3 Bereiche: Je näher die Online-Ads beim Content sind und je besser der Inhalt der Online-Ads zum Content passt, desto besser wirkt die Onlinewerbung. ViewTime und AdVisibility spielen hier zukünftig sicherlich eine große Rolle. Andrea Dallago, Expertin für strategische Kommunikation 18 19 Media Analyzer: Online Werbung – Zielgruppenunterschiede in der Bewertung von Online Werbung, 2009 Media Analyzer: Pre-Roll-Werbung: Über die Bewertung von und den Umgang mit Pre-Roll-Werbung, 2010 Multi screen ist kein trend 53 TV UND ONLINE – DIE PERFEKTE KOMBINATION Eine im Sommer 2013 von Goldbach Austria initiierte Studie1 bestätigte, dass sich der Medienkonsument von heute hin zum Multiscreener entwickelt hat. Die Österreicherinnen und Österreicher verfügen über durchschnittlich 3,7 Devices und nutzen diese Medien länger als 12 Stunden täglich. Eine bis zu 12 Stunden lange Nutzung pro Tag kann nur durch eine teilweise Mehrfach-Nutzung der Geräte funktionieren. Die logische Konsequenz der mannigfaltigen technischen Geräteausstattung ist also ein hybrides Nutzungsszenario. In einer Google Studie2 aus dem Jahre 2012 wird von zwei Szenarien der Nutzung gesprochen: sequentielle und parallele Nutzung. Bei der sequentiellen Aktivität geht es oft um das Fertigstellen einer Aufgabe, während es bei der parallelen Nutzung Zusammenhänge mit den Inhalten auf dem zweiten Screen geben kann oder die Nutzung einfach tatsächlich parallel und unabhängig erfolgen kann. Mobile Geräte sind der ständige Begleiter durch den Tag, aber der Hauptabend ist weiterhin Fernsehzeit. TV muss sich mehr und mehr der Thematik sogenannter Selektivseherinnen und -seher stellen. Laut Mediaanalyse 20123 ist das Segment der TV Selektivseherschaft in Österreich zwischenzeitlich 800.000 Personen groß. 48,4 % dieser Gruppe geben wiederum an, täglich online zu sein. Quelle: Multiscreen nutzungsstudie 10/2013 MuLTiScreen iST ALLTAG. 97.4% der Österreicher nutzen regelmäßig mindestens zwei elektronische Medien parallel und kommen im Laufe des Tages mit unterschiedlichen Screens in Kontakt. Für Werbetreibende hat Goldbach Audience das passende Angebot zur Multiscreen Mediennutzung: Starke Partner, coole Werbeformen, einfache Buchung. Online ist aber nicht online. 78 %4 der Österreicherinnen und Österreicher verfügen bereits über ein Smartphone. Mittlerweile gibt es daher viele Nutzerinnen und Nutzer, die über mobile Devices in das Internet einsteigen. Eine SevenOneMedia Studie5 hat gezeigt, dass die Mehrheit davon die mobilen Devices zusätzlich zum normalen (Desktop) Internet nutzt. 14 Prozent nutzen beide Kanäle etwa gleich viel und 16 Prozent sind Substitutivnutzer, nutzen also Tablet oder Smartphone anstatt des stationären Internets. Sie lassen sich auf dem klassischen Online-Weg vermutlich kaum mehr erreichen. Durch Mobile kann also auch die Nettoreichweite deutlich erhöht werden. Goldbach Audience Austria & MEC: Multiscreener – die aktiveren Nutzer?, Oktober 2013 Google Inc. „The new multiscreen world“, August 2012 Mediaanalyse 2012: täglich online = in 7 von den letzten 7 Tagen online; Freizeitbeschäftigungen „selten“ bis „nie“ fernsehen bzw. Radio hören 4 Mobile Marketing Association Austria: „Mobile Communications Report“, Österreicherinnen und Österreicher mit online Zugang unter 60 Jahre, 2013 5 SevenOneMedia, Research Flash No 16: „Auf allen Kanälen: Potenzial von Crossmedia Kampagnen“, 2013 1 2 3 www.goldbachaudience.at 01 370 88 08 | info@goldbachaudience.at 54 55 TV UND ONLINE Was nutzen die Konsumentinnen und Konsumenten nun zeitgleich auf digitalen Plattformen? Laut einer Mediennutzungsstudie von SevenOneMedia6 kommt kein anderes Medium so oft parallel zum Fernsehen zum Einsatz wie das Internet: Die Kombination aus TV & Radio kommt bei 13 % vor, 28 % schauen nebenher auch mal in ein Buch. Und etwas mehr als die Hälfte blättert vor dem Bildschirm ab und zu in einer Zeitung oder Zeitschrift. Laut dem TV- und Online-Vermarkter hat das Fernsehen die deutlichste Impulswirkung, um im Internet nach Produkten zu suchen. 44 % geben an, nach einem TV- Kontakt im Netz nach einem Produkt gesucht zu haben. Gedrucktes oder Gehörtes zeigt deutlich seltener Wirkung. Liegt bei Parallelnutzerinnen und -nutzern der Second Screen schon griffbereit, ist der Weg von der Aufmerksamkeit im TV zur Suche im Internet noch kürzer. Und je häufiger diese Parallelnutzung stattfindet, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass man im Netz nach den interessanten Produkten sucht. Abgesehen von typischer Online-Nutzung spielt hier auch Social Media eine immer wichtigere Rolle. In Deutschland bzw. international gibt es bereits eine eigene Art der Messung und Ausweisung7, die die Nutzung einzelner TV Formate in den Kontext mit der Intensität des Austausches über diese Formate in Social Media Services stellt. Laut Goldbach zappen 40 % der Befragten Werbung im TV nicht mehr weg, seitdem sie das Internet parallel zu TV nutzen. Umgekehrt regt das TV zur Online-Nutzung an. In der Goldbach Studie sagen 32,4 % der Befragten, dass die Online-Aktivität einen Bezug zum TV Programm hat (siehe Grafik nächste Seite). Das in Summe geänderte Sozialverhalten fordert die Werbeindustrie, sich mit dieser Thematik intensiv auseinanderzusetzen. Multiplying Werbestrategien, die TV mit Online kombinieren, sind also eine effektive Antwort auf die Herausforderungen einer hybriden Mediennutzung. Der Mix aus beiden Kanälen wirkt wie ein Katalysator auf das spezifische Marken-Image und steigert die Kampagnenwirkung. Zu diesem Ergebnis kommt die Gattungsstudie „Online Visions“8, die der weltweit größte Werbungtreibende Procter & Gamble gemeinsam mit der betreuenden Agentur pilot Hamburg durchgeführt hat. 6 7 SevenOneMedia: „Der direkte Draht – Parallelwirkung und Impulswirkung des Fernsehens“, 2013 Trendrr.tv, und Social TV Monitor Deutschland Das Smartphone als ständiger Begleiter durch den Tag Der Hauptabend ist nach wie vor gewohnte Fernsehzeit 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 6.00–9.00 9.00–13.00 13.00–17.00 17.00–19.00 19.00–22.30 22.30–2.00 2.00–6.00 Laptop/Netbook Smartphone/ Handy mit Internetfunktion Desktop-PC Smart-TV Handy ohne Internetfunktion TV-Gerät (ohne Internetfunktion Tablet/E-Reader mit Internetfunktion Source: F7. Wenn Sie wieder an einen durchschnittlichen Wochentag (Mo-Fr) denken, welches Gerät nutzen Sie üblicherweise zu welcher Uhrzeit bzw. zu welchen Uhrzeiten? Basis: Nutzer von Smart-TV oder TV-Gerät (ohne Internetfunktion) und mindestens einem internetfähigen Endgerät; Tablet / E-Reader mit Internetfunktion: n= 290; Smart-TV: n= 227, Handy ohne Internetfunktion: n= 224, Smartphone / Handy mit Internetfunktion: n= 720, Laptop / Netbook: n= 722, Desktop-PC: n= 538; TV-Gerät (ohne Internetfunktion): n= 743; MEC Digifaces, n=30, Tag 1 (siehe Studienbeschreibung) © Goldbach Audience Austria GmbH Die aufwendige Grundlagenstudie wurde nach 2010 im Jahre 2012 zum zweiten Mal durchgeführt. Eine Weiterentwicklung der Studie in den nächsten Jahren ist geplant. In der ersten Ausgabe wurde erfolgreich gezeigt, wie Internet-Werbung im Hinblick auf unterschiedliche Wahrnehmungs- und Nutzungssituationen zu planen ist. Die veröffentlichte „Online Visions 2012“ steigt noch tiefer in die Planungsrelevanz ein: Wie lassen sich TV- und Online-Kontakte feinjustieren? Welcher Online-Format-Mix und welche Steuerung der Internet-Werbung im Tages- und Wochenverlauf führen zur besten Werbewirkung? Und welche Anforderungen muss eine crossmediale Kreation erfüllen? In einem komplexen, innovativen Studien-Design – mit drei realen Procter & Gamble-Kampagnen und über 6.000 Interviews – liefert die Studie nun dezidierte Erkenntnisse, die in der strategischen TV-Online Planung unmittelbar Anwendung finden können. Eines der wichtigsten Ergebnisse: Werden die unterschiedlichen Wirkniveaus der TV-Selektiv- und TV-Vielseherinnen und -seher berücksichtigt, so kann 56 57 TV UND ONLINE über Multiplying die Performance-Lücke innerhalb der Wenigseherschaft effizient geschlossen werden. Das bedeutet: Über Online können die Defizite ausgeglichen werden, die in den TV-Plänen durch das wachsende Heer an Selektivseherinnen und -sehern entstehen – und zwar kostengünstiger als über zusätzliche TV-Buchungen. Das Optimierungspotenzial erschließt sich dabei nicht nur über begrenzt verfügbare Online Video-Formate, sondern kann fast ebenso gut über einen klassischen Online Format-Mix aus Standard, Big Size und Bewegtbild erreicht werden. Denn: Im Zusammenspiel mit TV entfalten auch die Online-Standard-Werbemittel ungeahnte Kräfte. 127 125124 135 130 121 117 115 Durch das Zusammenspiel von Online mit TV wird der Markenaufbau sowie die Überzeugungsleistung am stärksten nach vorn getrieben Awareness TV Mono Brand Image TV Online Multiplying Index: gegenüber 0 Online / 0 TV 2+ Kontakte / insgesamt vergleichbare Kontaktdosis Persuasion Diesen auch für die Projektpartner überraschenden Nachweis hat das methodisch anspruchsvolle Studiendesign der „Online Visions“ ermöglicht. Dabei wurden die TV-Daten aus dem offiziellen AGF/GfK-Panel mit den ebenfalls gemessenen Nutzungsdaten aus dem Online-Panel fusioniert. Hierfür wurde die Technologie des Browser Add-ons von Nurago eingesetzt, um die Online-Nutzung, das Surfverhalten und die Kontakte mit Werbemitteln zu messen. So wurden innerhalb des Panels drei Kampagnen von Procter & Gamble für die Marken Gillette, blend-a-med und Meister Proper gezielt ausgeliefert. Nach Ende der Kampagnen wurden die Testpersonen zur Werbewirkung befragt. In der Fortführung der „Online Visions 2010“ wurde in der Wiederauflage erstmals der Zeitschienen-Faktor, wie im TV schon lange üblich, auch für die Online-Planung nachgewiesen. So kann die Werbewirkung optimiert werden, 1 Fazit: Zusammengefasst kann man sagen, dass am Beispiel TV & Online der Zusammenhang von Reichweite und Wirkung sehr prägnant ist. Wer die zu TV ergänzenden Kanäle Online und Mobile außer Acht lässt, verspielt große Potenziale – und zwar ebenfalls im Hinblick auf Reichweite und auf Wirkung. Zudem wird sich der Trend zur mobilen Nutzung durch neue Geräte und schnellere Verbindungen noch weiter verstärken. Andreas Martin, pilot@media.at 108 Online Mono wenn die Kampagnen nach der Tageszeit ausgesteuert werden. Dabei zahlen Online Primetime-Kontakte maßgeblich auf den Werbewirkungsparameter Awareness ein. Dagegen erwiesen sich Daytime-Kontakte als starke Treiber für die Kaufentscheidung. Ohnehin zeigte sich gerade für die Online-Kampagnen für Fast Moving Consumer Goods (FMCG), dass diese umso besser wirkten, je näher der Kontakt am üblichen Einkaufszeitpunkt lag. Pilot Hamburg GmbH & Co Kg: „TV und Online: gemeinsam für mehr Werbewirkung“, www.onlinevisons2012.de, 2012 58 59 MOBILE MARKETING MOBILE MARKETING IN ÖSTERREICH – EINE ERFOLGSGESCHICHTE Österreich liegt, was die Qualität und Abdeckung der mobilen Infrastruktur betrifft, in Europa im absoluten Spitzenfeld. Bedingt durch den hohen Wettbewerbsdruck im österreichischen Mobilfunk und die stark subventionierten Endgeräte in diversen Tarifpaketen ist die Penetration von Smartphones im österreichischen Markt enorm. Laut dem Mobile Communications Report 2013, den die Mobile Marketing Association Austria (MMAA) seit vielen Jahren jährlich publiziert, nutzen bereits 78 Prozent der unter 60 jährigen ein sogenanntes Smartphone. Diese gute Basis (technische Reichweite) stellt eine hervorragende Grundlage für Mobile Marketing dar. Der folgende Beitrag beleuchtet die Ergebnisse der aktuellen Studie und geht auf wichtige Fragestellungen für Mobile Marketer ein: Wie wird gemessen, ausgewiesen und erhoben? Wie hoch ist die Höhe der digitalen Ad Spendings in diesem Markt? Was muss und sollte sich verbessern? Im Beitrag wird der Status Quo in Sachen Mobile in der Österreichischen Webanalyse (ÖWA) und bei Focus Research erhoben: Was muss ein österreichisches Medium tun, um entsprechend gemessen und ausgewiesen zu werden? Wie sieht die Landschaft der mobilen Vermarkter aus? Wie viele Portale und/oder Apps im österreichischen Markt werden überhaupt vermarktet? Mobiles Verhalten auf österreichisch Dass die Österreicherinnen und Österreicher ihr Mobiltelefon schätzen ist wahrlich kein Geheimnis. Fast ¾ (exakt 72 Prozent) nutzen aktuell ein Handy und immerhin ein Viertel der Befragten haben sogar zwei Handys in Verwendung. Wobei die österreichische Bevölkerung in Sachen mobile Kommunikation „solide Verhältnisse“ schätzen: Immerhin 92 Prozent besitzen ein Vertragshandy, wobei ein wesentliches Attribut bei diesen Verträgen Datenpakete sind. Bereits 77 Prozent haben in ihrem Mobilfunkvertrag ein Datenpaket im Tarif inkludiert. Die Mehrheit der Datenpaket-Afficionados ist unter 30 jährig (mit 88 Prozent) und zwischen 40 und 49 Jahren (75 Prozent). Eine Zahl, die in einem derart „mobil entwickelten Markt“ wie Österreich kaum mehr verwundert, ist die Smartphone-Penetration: 78 Prozent der befragten Grundgesamtheit (österr. Bevölkerung bis 60 Jahre mit Online Zugang) schätzen die mobilen Alleskönner – egal ob mit oder ohne Tastatur (Touchscreen). Am stärksten vertreten ist das Smartphone bei den unter 30-jährigen (92 Prozent), gefolgt von den 30- bis 39 jährigen mit 85 Prozent. Gerade aus Sicht der Mobilen Marketer und ihrer mobilen Vermarktungsansätze und Apps ist das Betriebssystem der mobilen Geräte essentiell. Hier gibt es zwar neue Zahlen, aber wenig Überraschungen: Android (von der Open Handset Alliance mit Hauptmitglied Google entwickelt) führt in der Befragung mit 47 Prozent weit vor dem iOS-Apple Betriebssystem, das mit 19 Prozent vertreten ist. Der Österreicherinnen und Österreicher liebste Handy-Funktionen Für alle Aspekte der mobilen Vermarktung interessant sind die Funktionen, die Herr und Frau Österreicher am Handy schätzen und nutzen. Eines zeigt sich klar: Mit dem Alter wird die österreichische Bevölkerung generell ein bisschen kommunikationsfauler. Die Nutzung der Handy-Funktionen nimmt ab 30 Jahren ab. Wie die Studie der MMAA belegt, nutzen Personen unter 30 Jahren das Handy wesentlich intensiver, als jene über 30 Jahren dies tun. Ungebrochen stark bleibt hier nur das SMS (Short Message Service) – nach wie vor die beliebteste Handyfunktion überhaupt. In der Beliebtheit der Handy-Features bleibt die Fotofunktion an zweiter Stelle stark. Immerhin 86 Prozent nutzen die Fotofunktionen (2012: 87 Prozent) ihres Mobiltelefons. Der Trend zum Bewegtbild lässt sich auch an den mobilen Geräten abbilden: Verglichen mit dem Vorjahr zeigt sich, dass das Handy immer mehr zum Konsum von Videos genutzt wird. Andere Funktionen, die sich einer soliden Beliebtheit erfreuen, sind mit 83 Prozent aller Befragten die Weck-Funktion (2012: 85 Prozent). Der Kalender am Handy wird von fast ¾ (71 Prozent der Befragten) laufend genutzt (2012: 68 Prozent) und immerhin doch zwei Drittel aller Nutzerinnen und Nutzer arbeiten mit dem Adressbuch (2012: 60 Prozent). 60 61 MOBILE MARKETING Mobile Profile: die Typen unter Österreichs mobilen Nutzerinnen und Nutzern Mobil-digital gesehen gibt es drei Gruppen von Österreicherinnen und Öster reichern in Bezug auf die Handy-Nutzung, die sich in den geschlechtlichen Differenzierungen kaum unterscheiden: Die „Digital Immigrants“ mit 52 Prozent, die „Digital Natives“ mit 36 Prozent und die 12 Prozent der „Digital Outsiders“. Die „Digital Natives“ surfen zu 96 Prozent täglich im Web via Handy. Das ist eine unglaubliche Zahl. Für diese Menschen hat das Handy eindeutig einen wesentlichen Anteil an ihrer Kommunikation. Gemeinsam mit dem „Digital Immigrants“ sind diese beiden User-Gruppen 88 Prozent stark. Da stellt sich wohl nicht mehr die Frage, ob man seine Produkt und sein Unternehmen auch in mobilen Kanälen solide und qualifiziert darstellt. Ihre Zugänge zum Handy sind gänzlich verschieden. Die „Digital Immigrants“ aller Altersgruppen sind regelmäßige Nutzer und im Umgang mit dem mobile Web sehr gezielt und selektiv aber regelmäßig zugange. Ihre Vorsicht gründet in den Themen „Sicherheit und Datenschutz“. Sie nutzen aber den mobilen Zugang zum Web zu 76 Prozent. Das ist ein hoher Prozentsatz. Dennoch: Die Abhängigkeit vom Handy ist ihnen ein Greul. Die dritte Gruppe sind die „Digital Outsiders“ – die Skeptiker unter der Handyuserschaft. Sie stehen dem mobilen Web skeptisch gegenüber und nutzen es erst zu 8 Prozent. Sie sind zum größten Anteil älter als 50 Jahre und haben meist erst in den letzten zwei Jahren das mobile Web erkundet (zu 81 Prozent). Eine ihrer markantesten Erklärungen für die geringe Affinität der „Digital Outsiders“ zum Handy ist mit 60 Prozent die Größe des Bildschirms, mit der sie sich unzufrieden zeigen. “ 36Digital Prozent der Befragten sind dem am Mobiltelefon Ich habe dasmit Internet Handy in „groß geworden“. Sie Natives vollem Umfang in mein Ein tägliches werden als „Digital Natives“ bezeichnet. LebenLeben ohne Handy ist für diese integriert, bin sozusagen mit dem Gruppe nicht vorstellbar und Internet am Handy sowie die volle Integration Internet am Handy „groß geworden“. 35,8 % in alle Lebensbereiche unbestritten. die Hälfte von Ihnen informiert Ichist kann mir ein LebenKnapp ohne Internet Digital amHandy mehr vorstellen. sich im Web mobil vor einemnicht Produktkauf (52 Prozent). 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Entwicklungen, die meine Ich kann mir ein Leben ohne Internet amHandy nicht mehr vorstellen. amHandy nicht mehr vorstellen. 52,2 % Internetnutzung am Handy betreffen, amHandy nicht mehr vorstellen. betrachte ich dennoch Digital mit Vorsicht, insbesondere wenn es um die Themen Ich nutze das Internet am Handy Immigrants Sicherheit und Datenschutz geht und regelmäßig, jedoch sehr bewusst und Digital Digital möchte mich von dieser Technologie selektiv. Entwicklungen, dieHandy meine Ichdas nutze das Internet am Ich nutze Internet am Handy Immigrants Digital Digital Immigrants 52,2 % nicht abhängig machen. Internetnutzung am Handy betreffen, regelmäßig, jedoch sehr bewusst Ich Ich nutze nutze dasdas Internet Internet am am Handy Handy regelmäßig, jedoch sehr bewusst und und Digital Immigrants Immigrants betrachte ich dennoch Vorsicht, selektiv. Entwicklungen, die meine Ich nutze jedoch dasjedoch Internet ambewusst Handy regelmäßig, regelmäßig, sehrsehr bewusst undund selektiv. 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Communications Report 2013 „„ „ „„ „ Digital Digital Digital Outsiders Outsiders Outsiders ““„ „ „“ ““ „ „ „“ DigitalDigital Outsiders Outsiders 12,0 % “ ““ Ich nutze das Internet am Handy eher selten bzw. stehender Internetnutzung über mein Ichdas nutze das Internet am Handy Ich nutze Internet am Handy “ Das mobile Internet: vom Surfen unterwegs und worin Wiens und Tirols Bevölkerung gut ist Die mobile Internet-Nutzung steigt kontinuierlich an. Immerhin 10 Prozentpunkte legte Österreich beim mobilen Surfen zu. Während im Vorjahr 64 Prozent der Befragten das Handy „zum Surfen“ nutzten, liegt der Anteil 2013 bereits bei 74 Prozent. Eine erfreuliche Zahl für den mobilen Markt, die viele Ableitungen zulässt. Sicher ist, dass die stark gestiegene Zahl der größeren Displays das Surfen wesentlich angenehmer macht. Denn immerhin 75 Prozent der mobile Internet-Userschaft surft „täglich“ (weitere 15 Prozent „mehrmals pro Woche“). Die Verteilung bei Männern und Frauen ist nur marginal abweichend – 73 Prozent der Frauen und 77 Prozent der Männer nutzen täglich ihr Handy, um ins mobile Web einzutauchen. Die Mobile Marketing Association sieht hier große Vorteile für mobile Vermarktungsansätze. Gerade die Informationssuche am Handy ist relevant. 32 Prozent der User informieren sich laut aktueller Studie zu einem großen Anteil vor einem Produktkauf und per se über Produkte im Web informieren. Die Studie zeigt, dass 88 Prozent der Menschen dazu ihr Handy unterwegs nutzen (vs. 78 Prozent, die es laufend „zu Hause“ nutzen). Das lässt viele Möglichkeiten entstehen. 62 63 MOBILE MARKETING Eine Investition in „mobil optimierte Auftritte im Web“ macht hierbei durchaus Sinn, empfehlen die Expertinnen und Experten der Mobile Marketing Association. Denn mobile Internetnutzerinnen und -nutzer gelangen zumeist über Suchmaschinen zu den gewünschten Websites. 45 Prozent der Befragten reihen diese Möglichkeit auf Rang 1 und nur rund ¼ (21 Prozent) tippt die URL direkt ein. Weiters stört 44 Prozent der Befragten die Tatsache, dass Internetseiten nicht für das Handy optimiert sind. Die Heavy User im mobilen Web sind vor allem Männer (78 Prozent) und Personen unter 30 Jahren (89 Prozent). Erstaunlich ist, dass bei den 50–59-jährigen immerhin 55 Prozent bereits vom Handy aus im Web surfen. Im Österreich-Ranking ist der Anteil unter den Befragten aus Wien mit 82 Prozent am höchsten, gefolgt von den Personen aus Tirol mit 81 Prozent. Am wenigsten interessiert die steirischen Befragten das Surfen am mobilen Endgerät. Ihr Anteil liegt mit 63 Prozent signifikant unter dem der restlichen Bundesländer. Die Studie der MMAA zeigt, dass immer noch 20 Prozent der Menschen in der Befragung „mobiles Surfen“ als zu teuer empfinden. Rund ein Viertel der befragten Grundgesamtheit (26 Prozent; 2012: 31 Prozent) wünscht sich dabei volle Kostenkontrolle. Dennoch: 30 Prozent sehen immer noch keinen Nutzen in der Informationsbeschaffung via Handy. Apropos „Kontrolle“: Die MMAA- Studie zeigt, dass mit 36 Prozent mehr Männer „im Geschäft“ mobil surfen. mCommerce in Österreich Rund ein Drittel der Befragten (32 Prozent) ist dem mobilen Internet als Informationsquelle zugetan – und das regelmäßig. Sie informieren sich mobil online über ihr Handy über Produkte, die sie kaufen wollen und gelten als das „mobile Potential“. Immer stärker sind sie die Hoffnungsträger des mobile Business. Wenn man Sie beschreiben müsste, so sind dies zu 37 Prozent Männer und Personen unter 30 Jahren (mit 40 Prozent). Ihr Hauptzugang und ihre Hauptquelle am mobilen Gerät ist die Suchmaschine Google. Diese nutzen immerhin 86 Prozent. Wenn es darum geht Produkte zu bewerten, so sieht man deutlich, dass allemal die Hälfte (50 Prozent) dazu Preisvergleichsportale heranzieht. Und: Männer vergleichen lieber als Frauen dies tun – ihnen scheint eher der intuitive Kaufzugang in die Wiege gelegt zu sein. Kritisch betrachtet sind aber auch die 66 Prozent der „Digital Outsiders“ markant. Sie haben ihr Handy noch nie zur näheren Informationssuche über Produkte herangezogen. Unter all jenen, die Internet am Handy gerne nutzen, haben bereits 42 Prozent zumindest bereits einen Einkauf über das Handy getätigt. Dabei scheinen Männer in der Annahme solcher Zugänge offensiver zu sein, als Frauen, denn sie haben mit 46 Prozent häufiger mobil geshoppt, als dies Frauen (mit 37 Prozent) taten. Es liegt auf der Hand, dass der Anteil der „mobilen Shopper“ unter den Digital Natives hoch ist: Laut dem MMAA Communications Report 2013 liegt er aktuell bei 60 Prozent. Apps? Oder keine App – Das ist hier die Frage Alle jene, die sich mit dem Gedanken tragen, eine App für ihr Produkt oder ihr Unternehmen programmieren zu wollen, werden sich dank dieser Daten besser zurecht finden. Die MMAA-Studie macht deutlich, dass ein Viertel der Befragten Apps des Anbieters nutzen, bei dem sie nach Produkten oder Information suchen. Vor allem die „Digital Natives“ sind mit 31 Prozent wenig überraschend stärker als andere Gruppen vertreten. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass eine App nur Sinn macht, wenn sie dem User bzw. der Userin einen konkreten Mehrwert stiftet und somit sichergestellt ist, dass das Service regelmäßig genutzt wird. Eine App zur Verfügung zu stellen reicht in den seltensten Fällen. Es ist unabdinglich – unter anderem mittels Mobile Marketing – das Vorhandensein der App auch entsprechend zu kommunizieren. Sicherlich erstaunlich sind die Zahlen in Bezug auf App-Stores. Das Thema Sicherheit und Klarheit über den Umgang mit Daten hat hohes Bewusstsein bei den Userinnen und Usern: 56 Prozent die bereits einmal eine App aus dem App-Store heruntergeladen haben achten immer bei der Installation darauf, auf welche Funktionen die App Zugriff haben wird (37 Prozent tun dies ab und zu). Männer sind hier eindeutig skeptischer. Sie achten mit 62 Prozent immer auf die Zugriffsrechte von Apps. Dreiviertel derjenigen, die auf die Zugriffsrechte von Apps tatsächlich achten, haben auch schon da auch schon mal von der Installation einer Applikation deswegen Abstand genommen. Für Herrn und Frau Österreicher liegen die Apps sozialer Netzwerke an erster Stelle. So ist Facebook auf knapp zwei Drittel (76,5 Prozent) der heimischen 64 65 MOBILE MARKETING Smartphones installiert, WhatsApp auf 66 Prozent. Die sozialen Netzwerke sind auch die klaren Sieger in der Nutzungsfrequenz. Immerhin 80 Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer nutzen ihre Facebook-App mehrmals pro Woche. Mobile e-Shopping liegt klar im Trend. Kategorie-Sieger ist hier wenig überraschend Amazon: Immerhin fast die Hälfte der österreichischen App-Nutzerinnen und - Nutzer (47 Prozent) shoppen mit der Anwendung. Überraschend sind die durchaus erfolgreichen heimischen Medien-Apps. Hier liegt Österreichs liebstes „Kleinformat“ auch in der App-Welt vorne. Von 21,9 Prozent wurde die App installiert und für 39 Prozent ist die Anwendung der Kronen Zeitung wert sie mehrmals pro Woche zu nutzen. Nearfield Communication Zu Deutsch sperrig als „Nahfeldkommunikation“ bezeichnet, steht NFC als Abkürzung für einen internationalen Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten. Von dieser Technik versprechen sich Expertinnen und Experten künftig viel. Die mobilen Geräte sind Großteils bereits von den Herstellern vorgerüstet und alles wartet - speziell im Bereich Micropayment auf bargeldlose Lösungen, die zum Einsatz kommen. diglich“ mittels eines mobilen Endgerätes und vielfach können auch Standard-Webseiten besucht werden. Durch diese Vernetzung ist es schwierig zu sagen wer nun eigentlich mobile Medien im österreichischen Markt sind, die auch mobil optimierte Produkte und Werbeformen anbieten. Die 19 in der Österreichischen Webanalyse (ÖWA) gelisteten Medien geben eine Indikation über die Vielfalt, decken aber sicherlich nicht den Gesamtmarkt ab. Eine Erhebung des IAB Austria aus dem Jahre 2010 hat ergeben, dass sich bereits damals über 100 mobile Werbeträger vermarktet haben. Eine aktuelle Erhebung der Arbeitsgruppe Mobile des IAB dazu ist derzeit wieder im Laufen. Mobile Messung und Ausweisung in Österreich In der Österreichischen Webanalyse (ÖWA) wurden im Rahmen der sogenannten Basic Ausweisung („Mobile Werbeträger“) Ende des Vorjahres bereits 19 Gesamtangebote und ein Vermarktungsangebot ausgewiesen. Unter einem Gesamtangebot versteht man mobil optimierte Portale und/oder mobile Applikationen („Apps“) des jeweiligen Medienanbieters. Die mobilen Angebote von herold.at, derstandard.at und drei.at belegten im Ranking mit jeweils über einer Million Unique Clients die Spitzenpositionen. In Summe werden durch die österreichischen Angebote pro Monat mehr als 230 Millionen Page Impressions generiert. Der MMAA-Communications Report zeigt, dass die Konsumentinnen und Konsumenten einen Bedarf nach der Kontaktlos Technologie sehen, denn 16 Prozent der Befragten wissen, dass Ihr Handy über NFC verfügt. Das ist eine Indikation, dass sich die Menschen mit derartigen Innovationsthemen auseinandersetzen. Allerdings haben nur 5 Prozent der Männer und 2 Prozent der Frauen NFC bereits genutzt. Das scheint nicht viel, aber angesichts der erst wenigen Anwendungsmöglichkeiten die im „Feld“ sind kann man es den Österreicherinnen und Österreichern auch nicht verdenken, dass Sie mit dem kontaktlosen Zahlen nicht so recht vom Fleck kommen. Voraussetzung für die mobile Messung durch die ÖWA ist das Vorhandensein von mobil optimierten HTML-Seiten, oder mobiler Applikationen (Apps) unabhängig ob es sich um einen Telko-Anbieter oder ein klassisches Internetangebot handelt. Die ÖWA bietet allen Interessenten einen unverbindlichen dreimonatigen Testlauf an. Danach kann die formale Mitgliedschaft im Verein bzw. die Ausweisung beantragt werden. Mobile Medien in Österreich Focus Research erhebt im österreichischen Markt die Werbebilanz („Bruttospendings“) über unterschiedliche Mediengattungen hinweg. Seit 2012 werden über die Kategorie „Online“ auch die mobilen Display Ad Spendings (OLW Mobile) im Markt erhoben. Bei einem Anteil von 2 Mio. Euro an rund 170 Mio. digitaler Gesamtspendings erscheint der mobile Anteil noch immer Wir leben in einem Zeitalter der Konvergenz. Speziell Smartphones sind heute ein Sinnbild für das totale Zusammenwachsen unterschiedlichster Funktionen: Ein Mobiltelefon ist heute auch Fotoapparat, Navigationssystem, Internet Device und vieles mehr. Der Zugang in das Internet erfolgt also „le- Neben der pixelbasierenden Messmethode der ÖWA gibt es weitere Möglichkeiten der Verkehrs- und Nutzer Messung wie zum Beispiel Google Analytics. 66 67 MOBILE MARKETING verschwindend gering. Er ist allerdings stark im Steigen begriffen. Der Bereich ist gegenüber 2012 im Jahre 2013 um plus 18 Prozent gewachsen. Im Vergleich dazu sind die Online Spendings im Display-Bereich in dieser Beobachtungsperiode um 6 Prozent gestiegen. Bis dato melden rund 13 Medien und Vermarkter Ihre mobilen Ad Spendings bei Focus ein. In einer Befragung seitens Focus 2013 gaben Marketingentscheiderinnen und -entscheider an, dass rund 4 Prozent des Gesamtbudgets in mobile Maßnahmen investiert werden. SUCHMASCHINENMARKETING: SEA Anzumerken ist, dass Focus im Digital Bereich derzeit lediglich den Bereich „Display Advertising“ erfasst. Seit Januar 2014 melden auch erste Social Media Vermarkter an Focus. In den dokumentierten Zahlen finden sich derzeit noch keine Hinweise auf viele andere wichtige Werbeformen, wie beispielsweise Adwords, Sponsoring, Social Media, e-mail/Newsletter und In Game Advertising Kampagnen. Dabei können die bezahlte Suchmaschinenwerbung und Suchmaschinenoptimierung Synergien bilden - ihre Effekte können sich gegenseitig verstärken und führen so zu einer Erweiterung des Traffic-Volumens für die Website. Darüber hinaus spielt SEM in der Customer-Journey eine wesentliche Rolle. Suchmaschinenmarketing (SEM: Search Engine Marketing) ist heutzutage einer der effektivsten Wege Kunden zu gewinnen und Marketingbudgets nahezu ohne Streuverluste einzusetzen. Es teilt sich in Suchmaschinenoptimierung (SEO: Search Engine Optimization) und die Suchmaschinenwerbung (SEA: Search Engine Advertising). Worum geht’s? Eine Weiterentwicklung dieser beiden Erhebungen erscheint wichtig für die notwendige Transparenz im Markt und wäre daher wünschenswert. Fazit: Der mobile Markt entwickelt sich sehr dynamisch. Im Vergleich der Historie anderer Mediengattungen kann man für die kurze Zeit des Bestehens dieser jungen Disziplin von einer absoluten Erfolgsgeschichte sprechen. Andreas Martin, pilot@media.at Im Gegensatz zu Pushmedien wie TV, Radio oder Print, funktioniert der Werbekontakt bei SEM im Sinne des Pull-Prinzips anhand der bereits bestehenden Nachfrage des Internet-Nutzers bzw. der Internet-Nutzerin in Form von Suchanfragen. Das bedeutet für (zukünftige) Werbetreibende, dass potenzielle Kunden genau im richtigen Moment erreicht werden können - nämlich genau dann, wenn sie bereits nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen suchen. Kundinnen und Kunden informieren sich generell immer häufiger vor einem Kauf im Internet - Suchmaschinen wie Google sind daher in den wichtigen Phasen des Kaufentscheidungsprozesses der Konsumentinnen und Konsumenten eine zentrale Anlaufstelle. Am Beispiel von Googles Suchergebnisseite sehen wir die Elemente und Erfolgsfaktoren für Suchmaschinenmarketing. Google blendet die bezahlte Werbung (AdWords) in der rechten Spalte und bei hoher Relevanz über den natürlichen („organischen“) Suchtreffern ein (Siehe folgende Seite). Aufgrund der guten Messbarkeit in Bezug auf Erfolg und ROI ist die bezahlte Suchmaschinenwerbung wie über „Google AdWords“ oder dem „Yahoo! Bing Netzwerk“ aus dem (Online) Marketing-Mix kaum mehr wegzudenken. Stunden- bzw. tagesaktuelle Übersichten über Performancedaten erleichtern die stetige Optimierung der Kampagnen und können so den Erfolg langfristig steigern. 68 69 SUCHMASCHINENMARKETING: SEA Organische und bezahlte Ergebnisse am Beispiel von Google Bezahlte Suchergebnisse (SEA) 2. Nur relevante Werbung steht ganz oben Der von Google eingeführte Qualitätsindex erlaubt nur höchst relevanten Anzeigen die Platzierung ganz oben – denn nur zufriedene Userinnen und User, die auch finden was sie suchen, kehren beim nächsten Mal wieder zur Suchmaschine zurück. Dieser Qualitätsindex orientiert sich beispielsweise an Faktoren wie ■ Relevanz (Suche - Keyword - Anzeige) ■ Klickrate ■ Klickpreis ■ Anzeigenposition ■ Qualität der Zielseite u.v.m. Wie funktionert’s? Warum funktioniert’s? Werbeanzeigen zur Suche „festgeld“ 1. Die Werbung passt zur Suche – und ist damit Information Der Begriff „Keyword-Marketing“ verrät, dass die Werbetreibenden die Keywords selbst auswählen können, bei denen ihre Werbung eingeblendet wird. Bei gut gewählten Begriffen und abgestimmten Anzeigen ist die Relevanz für den User bzw. die Userin daher sehr hoch und die Werbeeinblendung lenkt demnach auch nicht von der eigentlichen Suche ab. Die Werbung erfüllt genau die Ergebnis-Erwartung der Suchenden. Dies ist auch ein Grund warum Google AdWords oder bingAds von Konsumentinnen und Konsumenten oftmals nicht als Werbung wahrgenommen werden. Vereinfacht gesagt werden Suchwörter definiert, bei denen die eigenen Anzeigen eingeblendet werden sollen. Es wird sowohl ein Budget festgelegt als auch ein maximaler Preis pro Klick, den man als Werbetreibender bereit ist, zu bezahlen. Für Suchmaschinen ist es wichtig, dass die Anzeigen qualitativ hochwertig und relevant für die Suchanfragen der Userschaft sind. Deshalb fließt nicht nur der gebotene Klickpreis ein, wenn die Position der Anzeigen festgelegt wird, sondern auch die Qualität der Kampagnen/Keywords. Dies geht so weit, dass manche Platzierungen und Anzeigenerweiterungen (Standort, Anruferweiterung, App-Erweiterungen,…) nur ab einer bestimmten Kampagnenqualität und demnach erst bei einer bestimmten Position verfügbar sind. Bestes Beispiel sind hier die Top-Positionen bei Google oberhalb der natürlichen Suchergebnisse. Ein Blick in die USA zeigt, dass immer wieder zahlreiche neue Anzeigenerweiterungen getestet werden. Diese reichen von Bildern direkt in den Anzeigen bis hin zu Empfehlungserweiterungen und kompletten Formularen, die auf Google ausgefüllt und direkt an das werbende Unternehmen gesendet werden können. Klickpreise und Qualität Für die gebuchten Suchwörter können Höchstgebote für den Klickpreis abgegeben werden (max. CPC). Die Suchmaschinen reihen jedoch nicht einfach nur jene Anzeigen von Werbetreibenden höher, die mehr pro Klick bieten: Für den Rang der Anzeigen wird vor allem die bereits angesprochene Kampagnenqualität berücksichtigt. Der tatsächlich zu zahlende Klickpreis entspricht dann nicht 70 71 SUCHMASCHINENMARKETING: SEA dem Höchstgebot des Werbetreibenden, sondern dem Minimalpreis, der gezahlt werden muss, um die so bestimmte Anzeigenposition halten zu können. Volumen und Klickpreise Der Mindest-Klickpreis beträgt 0,01 € wird aber neben der Kampagnenqualität auch vom Mitbewerb in die Höhe getrieben und kann so bis zu einigen Euro betragen. Je nach Thema kann es nur wenige Suchen und Klicks pro Tag bis zu mehreren Tausend geben. Die teuersten Klickpreise fallen traditionell bei Themen rund um Geld und Kredit, Versicherungen und Tourismus an. Doch auch alle anderen Branchen haben längst die großen Potentiale des Suchmaschinenmarketings erkannt. Kaum ein Unternehmen kann es sich heute noch leisten, nicht in den Top-Anzeigenpositionen in den Suchmaschinen zu erscheinen. Im Zuge der Optimierung der Kampagnen muss jedoch immer beobachtet werden, ob die erste Position gleichzeitig auch die rentabelste Position für das Unternehmen ist, oder, ob auch eine andere Position - und somit günstigere Klickpreise die gewünschten Ziele erreichen kann. Allgemeine, „generische“ Keywords sind tendenziell teurer, als spezifischere „long-tail“ Begriffe. So ist beispielsweise „Hotel Wien“ sehr teuer, aber „Designhotel Wien Simmering“ günstiger, wird aber natürlich wesentlich seltener gesucht. Es wird „besseren“ weil spezifischeren Traffic bringen, aber eben nicht so viel. Google selbst stellt für Klickpreisschätzungen einige Tools zur Verfügung, die für Werbetreibende hilfreich sind. So lassen sich über den so genannten „Keyword Planer“ Werte wie z.B. die Wettbewerbsdichte, das monatliche Suchvolumen oder die geschätzten Klickpreise anzeigen (Anm.: Der Keyword Planner ist nach dem Login im AdWords Konto nutzbar). Traditionell und online Auch das Zusammenspiel von Suchmaschine und traditionellem Marketing wird immer wichtiger: Immer häufiger suchen Userinnen und. User online nach Angeboten, die in TV, Radio oder Print beworben wurden – dies wird auch Second Screen Effekt genannt. Dieser Zusammenhang lässt sich beispielsweise über das Tool Google Trends (www.google.com/trends) abfragen, das den Verlauf von Suchaufkommen (und noch weitere interessante Informationen) aufzeigt. Am Beispiel des Mobilfunkanbieters „Drei“ zeigt sich der Effekt von klassischer Werbung auf Suchanfragen: Verlauf des Suchvolumens für „Drei“ Start der Kommunikations- und Informationskampagne „Das neue Drei“ (TV, Außenwerbung, Online, Print, etc.) April 2013 Juli 2013 Okt. 2013 Quelle: www.google.com/trends Es ist leicht zu erkennen, dass Unternehmen ein derart ansteigendes Suchvolumen nach den eigenen Produkten durch prominente Platzierungen in den Suchergebnissen abgreifen sollten. Tun sie dies nicht, so gehen zahlreiche potenzielle Kundinnen und Kunden verloren. Im schlechtesten Fall wandern sie sogar zur Konkurrenz. Was sind die Vorteile? Warum sollte man in Suchmaschinenwerbung investieren? SEA bietet wichtige USPs (Unique Selling Propositions), die in keinem anderen Werbekanal existieren. Hot Leads statt kalte Kontakte Suchmaschinen werden zur Recherche genutzt. Menschen recherchieren, wenn sie sich für etwas interessieren. Werbetreibende müssen also das Interesse der (potenziellen) Kunden nicht erst wecken, sondern nur noch befriedigen. Daher werden Konsumenten nach dem AIDA-Modell in den Stufen Interest und Desire abgeholt. Mit dem Klick können (potenzielle) Kunden gleich zur gewünschten Action gebracht werden. 72 73 SUCHMASCHINENMARKETING: SEA Cost-per-Click: Nur Klicks kosten Budget Anstatt für die Sichtkontakte der Werbung zu bezahlen (TKP – Tausend-Kontakt-Preis) werden lediglich die tatsächlichen Klicks auf die Anzeige verrechnet. Bezahlt wird also nur, wenn eine Userin oder ein User auf die Werbeanzeige klickt. So zählen die Anzeigeneinblendungen zu einem gewissen Grad auch als kostenloses „Branding“. Volle Kosten-Kontrolle & Flexibilität Ein weiterer Vorteil von bezahlter Suchmaschinenwerbung ist, dass Werbetreibende selbst bestimmen können, bei welchen Suchwörtern die Werbeanzeigen geschaltet werden sollen und wie viel ihnen der bereits angesprochene Klick des Users oder der Userin auf die Anzeige wert ist. Darüber hinaus können Kampagnen jederzeit flexibel angepasst werden (budgetär und inhaltlich) und die Werbetreibenden haben immer eine volle Kostenkontrolle. Targeting und Segmentierung statt Masse = weniger Streuverluste Neben der genauen Definition der richtigen und wichtigsten Keywords für das Unternehmen kann die Segmentierung der Zielgruppe nach Sprachen, geografischen Regionen (Stadt, Umkreis, Bundesland, Land) und sogar nach Uhrzeiten und Wochentagen definiert werden. Kein Medienbruch: gleich zum Ziel Kein extra E-Mail, kein Fax, kein Anruf ist nötig, um das gewünschte Angebot in Anspruch nehmen zu können bzw. ein Produkt zu kaufen – der User bzw. die Userin kommt über die Suche direkt auf die jeweilige Website mit dem Angebot. Mit einer gut gestalteten Landing-Page lassen sich so ausgezeichnete Conversion-Rates erzielen.Umgekehrt erfordert dieser Kanal auch, dass je Themenbereich hochwertige Zielseiten zur Verfügung stellen; die normalen Start-, Übersichts- oder Produktseiten reichen da oftmals nicht aus. 100%-ige Messbarkeit und Optimierung In einem AdWords-Konto haben Werbetreibende vielfältige Möglichkeiten, Einblicke in die Kampagnenleistungen zu bekommen: Es stehen unter anderem detaillierte Analysen nach Zeit, Kosten und Qualität der einzelnen Keywords/Anzeigen zur Verfügung. So kann die Performance der jeweiligen Kampagnen durch das Aussortieren von wenig erfolgreichen Keywords oder durch die Verbesserung der Anzeigentexte stetig gesteigert werden. Beim zusätzlichen Einsatz geeigneter Webanalyse-Tools lassen sich auf Kampag- nen, Keyword und Quellen-Ebene der ROI (Return-on-Investment) und der Cost-per-Visitor auf den Cent genau ablesen. Dies ermöglicht eine effiziente Verteilung des Medienbudgets auf die jeweiligen Kampagnen. Der SEA-Markt, Budgets & Anbieter Die Ausgaben für Suchmaschinen-Werbung steigen weltweit an: Im vierten Quartal 2013 stiegen sie laut „Kenshoo“ im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent. Marktführer ist hier eindeutig Google. 2013 lag der Marktanteil von Google im US-Suchmaschinenmarkt bei 67 Prozent (comScore). In Deutschland lag der Anteil bei 96 Prozent (comScore). In Österreich kann von einem ähnlich hohen Marktanteil für Google ausgegangen werden. Marktanteile Suchmaschinen in Deutschland 2013 96% Google Search 1,4% Bing 0,8% Ask Network 0,7% Yahoo! Search 96% Google Search 1,4% Bing 0,4% Web.de Search 0,8% Ask Network Quelle: comScore 0,7% Yahoo! Search 0,4% Web.de Search Medien-Budgets Suchmaschinenmarketing ist ein sehr demokratischer Werbekanal: schon mit kleinen Budgets lassen sich für kleine Betriebe in Nischen oder kleinen Regionen große Erfolge erzielen. Nach oben sind in manchen Bereichen keine Grenzen gesetzt. Das Spektrum reicht von 10,- bis mehreren Tausend Euro je Tag. Verwendet man Webanalyse-Tools und Reports z.B. aus dem AdWords-Konto, lassen sich so schnell Einsatz und Nutzen genau abwägen. Searchmarketing Plattformen Google AdWords Vorreiter und absoluter Marktführer ist das AdWords-System von Google. Kein Wunder, denn neben der Position als beliebteste Suchmaschine gibt es immer wieder neue Erweiterungen und Möglichkeiten im Verwaltungssystem. Die Algorithmen für die Einblendung der Anzeigen, die Selektionsmög- 74 75 SUCHMASCHINENMARKETING: SEA lichkeiten, Schnittstellen und Analysen sind den Mitbewerbern um Längen voraus. Yahoo! Bing Netzwerk Neben den Suchmaschinen von Microsoft und Yahoo umfasst das Yahoo! Bing Netzwerk Partnerwebsites wie Facebook, Amazon, Monster, WebMD, CNBC und Viacom sowie Netzwerke wie The Wall Street Journal Digital Network. Die Technologien im Hintergrund von Yahoo! und Bing wurden vor einiger Zeit zusammengelegt, die Marken werden jedoch weiterhin auch separat geführt. Die Prinzipien in diesem Netzwerk sind ähnlich wie bei Google, jedoch mit einem deutlich niedrigeren Marktanteil – in den USA liegt der Anteil bei 29 Prozent, im deutschsprachigen Raum ist er weitaus geringer. Wo und wie lernen Neben den typischen Foren und Blogs in den Communities bietet vor allem Google in seinem Learning Center eine Fülle an Wissen und Lernmaterial: URL: www.google.com/intl/de/adwords/learningcenter/index.html Einen übersichtlichen Einstieg bietet auch der kostenlose AdWords-Kurs per E-Mail unter www.e-dialog.at/adwords-kurs Kostenloser Traffic durch gute Platzierungen: Suchmaschinen-Optimierung (SEO) Neben bezahlten Kampagnen bringen natürlich auch die sogenannten organischen Platzierungen in den „echten“ Suchergebnissen wertvolle Besucherinnen und Besucher. Dies wird im Artikel “Nachhaltige Ansätze in der Suchmaschinenoptimerung“ in diesem Handbuch ausführlich behandelt. Selber machen oder zukaufen? Unternehmen und Werbeagenturen stehen oftmals vor der Entscheidung, Such maschinenkampagnen (für ihre Kunden) selbst zu betreuen, oder diese Leistung an Suchmaschinenmarketing-Spezialistinnen und -Spezialisten auszulagern. Die Fallen: Schlecht geht immer! Die größte Stärke ist gleichzeitig die größte Falle: Der Start ist sehr einfach und schnelle Erfolge verstellen den Blick. Mangelndes Wissen und Erfahrung kosten dabei viel Geld: Bietet man z.B. statt 50 Cent einen Euro pro Klick, wird das Budget dadurch natürlich schneller ausgeschöpft und man erreicht gleichzeitig weniger Userinnen und User. Die häufigsten Fehler sind: f alsche und zu wenige Keywords keine granulare Kampagnen-Struktur ■ eine ungünstige Klickpreis-Strategie ■ unzureichende Kampagneneinstellungen ■ keine abgestimmten Anzeigentexte ■ mangelhafte Landing-Pages ■ keine Erfolgsmessung auf Keyword- und Conversion-Basis Grenzen der Optimierung Was mit Suchmaschinenoptimierung jedoch keinesfalls möglich ist, sind ■ kurzfristige Kampagnen/Schwerpunkte ■ geographische Segmentierung ■ Top-Positionierung für viele Suchbegriffe Das beste aus beiden Welten Für Werbetreibende ist daher eine Misch-Strategie ratsam: während die Suchmaschinen-Optimierung langsam zu greifen beginnt, hilft Suchmaschinen-Werbung einerseits schnell mit Traffic und Conversions und andererseits mit wichtigen Erkenntnissen für die einzuschlagende SEO-Strategie. ■ ■ Professionell betreute Kampagnen holen bei gleichem Budget wesentlich mehr und bessere Besucherinnen und Besucher auf die Website, sodass sich die Betreuungskosten alleine oft dadurch schon amortisieren. Fazit Suchmaschinenmarketing ist aus dem Medien-Mix nicht mehr wegzudenken, es auszulassen fast schon sträflich. Eine zielgerichtete Platzierung bringt höchste Effizienz und erklärt die enormen Steigerungsraten in den letzten Jahren. Gute Kampagnen brauchen Know-how und Erfahrung. Das Medium, die gute Segmentierbarkeit und Erfolge bei Response und Conversions bringen zudem auch wirklich viel Freude! Siegfried Stepke und Michaela Scharaditsch, e-dialog 76 77 N A C H H A LT I G E A N S Ä T Z E I N D E R S U C H M A S C H I N E N O P T I M I E R U N G NACHHALTIGE ANSÄTZE IN DER SUCHMASCHINENOPTIMIERUNG (SEO) EIN PLÄDOYER FÜR QUALITATIVE INHALTE UND USER-FOKUSSIERUNG Einführung Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist inzwischen eine nicht mehr wegzudenkende Maßnahme zur Traffic-Steigerung von Online-Portalen und ein erwiesenermaßen wirksamer und, richtig eingesetzt, nachhaltiger Weg zu einer positiven Geschäftsentwicklung jedes Unternehmens, das mittel- oder unmittelbar Einnahmen über Online-Kanäle erzielt. Grundsätzlich verstehen wir SEO heute als Teildisziplin des Marketings, genauer gesagt des Suchmaschinenmarketings (SEM) mit seinen beiden Teildisziplinen SEA (Search Engine Advertising – früher und auch heute noch oft synonym mit SEM verwendet) und eben SEO (Search Engine Optimization). Alle SEO-Maßnahmen zielen darauf ab, Websites bzw. einzelne Pages möglichst weit vorne in den Ergebnislisten von Suchmaschinen, den sogenannten SERPs (Search Engine Results Pages), zu platzieren. D.h. es geht dabei ausschließlich um die organischen Suchergebnisse, nicht die bezahlten Anzeigen, die neben, ober- und unterhalb platziert sein können (bekanntestes Beispiel: Google AdWords). Die Zielsetzung, möglichst weit vorne und auch möglichst oft in den SERPs aufzuscheinen, beruht auf der Tatsache, dass prominent platzierte Einträge (Snippets genannt) eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit haben, auch angeklickt zu werden. Die Platzierung ist allerdings, wenn auch der wichtigste, nicht der einzige Einflussfaktor auf die Klickrate. Dazu zählen auch die optische Gestaltung und der Inhalt des Snippets – dazu später mehr. Um effektiv SEO zu betreiben ist es wichtig, ein grundsätzliches Verständnis dafür zu haben, wie Suchmaschinen funktionieren und warum manche Pages für bestimmte Suchanfragen besser gereiht werden als andere. Wenn wir in diesem Beitrag von Suchmaschinen sprechen, ist in erster Linie Google gemeint. Zwar existieren durchaus noch andere Anbieter (wie etwa Bing von Microsoft oder Yahoo Search), aber durch die Marktdominanz im deutschsprachigen Raum (über 90 Prozent Marktanteil in Deutschland und mehr als 95 Prozent in Österreich) ist es naheliegend, sämtliche SEO-Anstrengungen ausschließlich auf Google zu fokussieren. Sollten Sie allerdings auf Märkte wie Russland oder China abzielen, müssen Sie sich zusätzlich mit den dortigen lokalen Marktführern auseinandersetzen (Yandex bzw. Baidu mit jeweils über 60 Prozent Anteil)1. Googles Zielsetzung bei der Reihung von Websites und Pages ist recht einfach erklärt: Jeder Benutzer bzw. jede Benutzerin der Suchmaschine (User/Userin) soll für die konkrete Suchanfrage das bestmögliche Ergebnis erhalten - und das bitte so schnell wie möglich! Diese Zielsetzung hat Google dabei nicht aus philanthropischen Gründen oder weil man die Welt zu einem besseren Ort machen möchte. Vielmehr steckt dahinter, dass man den Userinnen und Usern ein möglichst positives Sucherlebnis mit der eigenen Suchmaschine vermitteln will. Zufriedene Userinnen und User kommen öfter wieder, stellen mehr Suchanfragen und verbringen dadurch mehr Zeit auf Google. Umso mehr Zeit ein User/ eine Userin auf Google verbringt, desto öfter wird er bzw. sie evtl. auch einmal ein bezahltes Suchergebnis (AdWords Anzeige) anklicken. Und damit macht Google Geld – enorm viel Geld (alleine im vierten Quartal 2013 erwirtschaftete Google 16,9 Mrd. Dollar Umsatz und 3,4 Mrd. Nettogewinn, mehr als zwei Drittel des Umsatzes werden über Anzeigen auf den eigenen Seiten erzielt)2. Um von Google also möglichst prominent und oft gelistet zu werden, heißt es, möglichst relevante Inhalte (Content) anzubieten, die eine Suchanfrage des Users bzw. der Userin bestmöglich bedienen. Und damit kommen wir bereits zu einer ersten sehr wichtigen Aussage für jeden Website-Betreiber: im Fokus steht immer der User bzw. die Userin, niemals die Suchmaschine! Google tritt als Vermittler auf und versucht das Informationsbedürfnis der Userinnen und User zu interpretieren und dafür ein möglichst gutes Ergebnis zu liefern, d.h. die Ergebnisliste nach Relevanz für die Suchanfrage zu reihen. Um diese Relevanz zu beurteilen bedient sich Google eines komplexen Algorithmus, der im Detail nur Google selbst bekannt ist bzw. auch permanent geändert und optimiert wird (sicherlich haben Sie schon von Panda, Penguin oder Hummingbird-Updates gehört). Bekannt ist, dass es in etwa 200 Einflussfaktoren gibt, die das Ranking in den SERPs bestimmen. Manche davon sind wichtiger, andere haben nur minimalen Einfluss. Und gerade weil dieser Algorithmus so komplex und die Gewichtung seiner Variablen äußerst volatil ist, liegt es nahe, eine User-Fokussierung in den Mittelpunkt der eigenen Anstrengungen zu stellen, 1 2 Quellen: comScore (comscore.com), statista (de.statista.com) Quelle: Google Investor Relations (investor.google.com/earnings.html) 78 79 N A C H H A LT I G E A N S Ä T Z E I N D E R S U C H M A S C H I N E N O P T I M I E R U N G nicht die Optimierung für die Suchmaschine. Auch wenn die zugrundeliegende Motivation sich unterscheidet, ist die Zielsetzung eines jeden kommerziell orientierten Website-Betreibers mit der von Google identisch: die bestmögliche User-Erfahrung durch relevante Ergebnisse – sprich relevanten Content. Wie der Weg am besten dorthin führen kann und welche Rolle SEO dabei spielt, wollen wir uns im Folgenden näher ansehen. IT-Abteilung, Webdesign-Agentur oder Ihr Webmaster werden dies in den seltensten Fällen mitbringen. Großes Augenmerk ist hierbei auch auf das zum Einsatz kommende Content-Management-System (CMS) zu legen, mit dem Sie Ihre Inhalte auf die Website stellen. Mit einem etablierten und weit verbreiteten CMS wie etwa WordPress (mit entsprechendem SEO-Plugin wie yoast) decken Sie übrigens viele SEO-relevante Aspekte bereits von vorne herein ab. Das gilt insbesondere für kleinere und mittlere Website-Projekte. Bei größeren und komplexeren Anforderungen werden Sie allerdings um eine individuelle Lösung und CMS-Anpassungen nicht herumkommen. Die SEO Bausteine Sämtliche Einflussfaktoren auf das Suchmaschinen-Ranking lassen sich im Wesentlichen drei grundsätzlichen Bausteinen zuordnen: Technik, Content und externe Signale. SEO Technik Zu den technischen Aspekten einer Website zählen u.a. die Site-Architektur (logischer Aufbau, einfache und schnelle Durchsuchbarkeit durch Webcrawler), die Programmierung (z.B. fehlerfreier, sauberer HTML-Code) und die Geschwindigkeit der Website (Sitespeed oder page load time). Damit überhaupt Ergebnisse einer Website in den SERPs landen, müssen einzelne Pages zuvor erst in den Index einer Suchmaschine aufgenommen werden. Diese Aufgabe übernimmt ein eben genannter Webcrawler (auch: Spider), der das Web durchsucht und Pages analysiert. Bei Google nennt sich der Webcrawler Googlebot. Eine technisch einwandfrei funktionierende und möglichst schnell ladende Website ist essentiell für die User-Experience und damit Grundvoraussetzung für eine gute Platzierung in den SERPs (bzw. Grundvoraussetzung, um überhaupt im Google-Index aufgenommen zu werden). Wenn Sie als Website-Betreiber hier nicht Ihre Hausaufgaben gemacht haben (und das beginnt schon in der Konzeptionsphase, lange bevor die Site online geht) und nicht laufend optimieren, werden auch sämtliche anderen SEO-Maßnahmen nicht den erwünschten Erfolg zeigen. Der technische SEO-Aspekt ist ein Aufgabengebiet für Spezialistinnen und Spezialisten, die sowohl über das technische Know-how als auch über Erfahrung insbesondere im Bereich Performance-Optimierung verfügen. Ihre SEO Content Der Content-Baustein ist jener Bereich, in dem es um die tatsächlichen Inhalte Ihrer Website geht, also Ihre Texte, Bilder, Fotos, Videos etc. zu verschiedensten Themen, mit denen Sie potentielle Userinnen und User ansprechen und für die Sie bei Google auch gefunden werden wollen. Dieser Bereich soll und wird auch der hauptsächliche Ansatzpunkt für Ihre SEO-Maßnahmen sein. Am Anfang einer Content-Optimierung muss immer die Überlegung stehen, für wen genau Sie Inhalte veröffentlichen (welche User möchten Sie ansprechen?) und welchen Nutzen Ihre Inhalte für die angestrebte Zielgruppe haben (welche Fragen werden beantwortet?). Dabei sollte es ein logisches Naheverhältnis zwischen Ihrem Unternehmen, Ihren Produkten oder Dienstleistungen und den angebotenen Informationen auf Ihrer Website geben. Das klingt eigentlich selbstverständlich, allerdings versuchen viele Website-Betreiber oftmals durch die Veröffentlichung von möglichst viel Content zu vermeintlich häufig gesuchten Themen so viele Besucherinnen und Besucher wie möglich auf die eigenen Seiten zu bekommen. Dieser Ansatz ist allerdings der falsche Weg, wird auf längere Frist nicht zum gewünschten Erfolg führen und hat mit nachhaltigem SEO nichts zu tun. Das Ziel muss es also sein, für ein bestimmtes, klar abgegrenztes Themengebiet und den damit zusammenhängenden Suchanfragen der Userinnen und User ein möglichst relevantes und umfassendes Informationsangebot bereit zu stellen. Ihre Website muss für den User bzw. die Userin (und damit auch für Google) zu einer Autorität für dieses Themengebiet werden. Wie im richtigen Leben ist man auch im Internet dann eine Autorität wenn man a) möglichst viel zu einem Thema weiß, b) diese Informationen schnell und 80 81 N A C H H A LT I G E A N S Ä T Z E I N D E R S U C H M A S C H I N E N O P T I M I E R U N G verständlich vermitteln kann, c) vertrauenswürdig ist und d) von anderen weiterempfohlen und als Experte bzw. Expertin genannt wird. Um es Google möglichst einfach zu machen, den Inhalt ihrer Websites bzw. Ihre Pages einzuordnen und zu bewerten, um dann bei den „richtigen“ Suchanfragen gefunden zu werden, gibt es eine Vielzahl von Punkten, die es zu beachten gilt. Einige der wichtigsten davon wollen wir uns gleich näher ansehen. Landingpages und Snippets Grundsätzlich ist es vorab wichtig zu wissen, dass Suchmaschinen bei der Bewertung von Content in „Landingpages“ (oder Zielseiten) denken. D.h. die gelisteten Suchergebnisse, die Sie in den SERPs sehen und zu denen Sie beim Klick auf ein Snippet landen, sind jene sogenannten Landingpages, die Google für die entsprechende Suchanfrage am relevantesten hält und dementsprechend im Index gereiht hat. Als Landingpage verstehen wir dabei eine HTML-Seite, die unter einer einzigen URL (Internet-Adresse) erreichbar ist, auf ein Keyword (Suchbegriff) oder eine Keyword-Phrase (mehrere Suchbegriffe) optimiert ist und über einen einzigartigen Inhalt (bzw. eine einzigartige Kombination von Inhalten) verfügt. Genau solche Landingpages müssen wir Google anbieten, da nur diese im Index aufgenommen werden (sollen). Alle anderen Informationen auf einer Website bzw. im Website-Code werden von der Suchmaschine ignoriert bzw. können sogar Ballast darstellen. Dazu verweise ich nochmals auf die bereits erwähnte Site-Architektur – dem Googlebot muss der Weg zu den Landingpages möglichst einfach ermöglicht werden. Um die Aufnahme in den Google-Index zu erleichtern bzw. zu beschleunigen ist es zusätzlich hilfreich, sogenannte XML-Sitemaps bereitzustellen (eine Liste mit allen Pages, die in den Index übernommen werden sollen). Oftmals macht es auch Sinn, einzelne Pages oder ganze Verzeichnisse, die nicht Suchmaschinen-relevant sind, von der Indexierung durch Google auszuschließen. Dafür gibt es, je nach Anwendungsfall, mehrere Möglichkeiten (robots.txt, noindex tag, .htaccess). Sowohl Sitemaps als auch die Sperre von Pages sind Fälle für SEO-Technik Spezialistinnen und Spezialisten. Wenn Sie sich zum ersten Mal mit dem Thema SEO auseinandersetzen werden Sie zuerst auf Tipps zur Optimierung von „title“ (Seitentitel) und „description“ (Seitenbeschreibung) stoßen. Das bis vor einiger Zeit noch häufig genutzte „keyword“-tag können Sie getrost ignorieren, Google macht das ebenfalls. Sollten Sie allerdings Content-Publisher sein der in Google-News (dem Nachrichtenservice von Google) aufgenommen wurde (was in den meisten Fällen für jede Menge zusätzlichen Traffic sorgt), gibt es dafür inzwischen ein eigenes „news keywords“-tag, das der Suchmaschine die Zuordnung in die richtige Nachrichten-Kategorie erleichtern soll. Ein weiterer wichtiger Faktor sind auch die URLs (Adressen) der Landingpages. Die genannten Punkte sind die SEO-Basics, die unbedingt und immer auf jeder Landingpage eingetragen bzw. optimiert sein müssen. In jeder SEO-Einführung bzw. auf entsprechenden Websites und Blogs finden Sie detaillierte Anleitungen, wie diese idealerweise zu gestalten sind, weshalb wir in diesem Beitrag nicht näher darauf eingehen. Wichtig ist zu berücksichtigen, dass title, description und auch URL Bestandteile des Snippets in den Suchergebnislisten sind. D.h. das erste, was ein potentieller Website-Besucher von einer Seite zu sehen bekommt, sind die Informationen im Snippet. Deswegen sind aussagekräftige, prägnante Texte, die dem User auf den ersten Blick eine Einschätzung des Inhalts der Zielseite ermöglichen, unerlässlich. D.h. auch die entsprechenden Keywords müssen idealerweise vorkommen, in Bezug auf title und URL hat das auch einen erheblichen Einfluss auf das Ranking für diese Suchbegriffe. Eine weitere sehr hilfreiche Möglichkeit, um die Sichtbarkeit und die Klickwahrscheinlichkeit des Snippets zu erhöhen, ist die Verwendung von strukturierten Daten (idealerweise ergänzt durch den von Google, Microsoft und Yahoo! unterstützen Standard „schema.org“), um sogenannte Rich Snippets darzustellen. Diese erweiterten Informationen in den Suchergebnissen können z.B. für Kochrezepte (Bild, Bewertung, Zubereitungszeit), Veranstaltungen (Künstler, Veranstaltungsdatum, Auftrittsort), Musikalben (Titel, Spieldauer, Interpret) u.v.m. verwendet werden. Sicherlich sind Ihnen solche Snippets in den Suchergebnislisten schon aufgefallen. Eine besonders gute und häufig genutzte Möglichkeit, mehr Traffic über Google zu bekommen, ist die Verwendung des Google author-tags. Dieses ermöglicht die Darstellung von Autoreninformationen (Name, Foto u.a.) direkt in den SERPs. Durch die Verknüpfung von Artikeln mit den Autorinnen und Autoren werden redaktionell erstellte Inhalte gestärkt und die Autoren-Leser Beziehung gefördert – ein weiterer Schritt zu qualitativ höherwertigem Content. Tests haben ergeben, dass es bei Suchergebnissen mit 82 83 N A C H H A LT I G E A N S Ä T Z E I N D E R S U C H M A S C H I N E N O P T I M I E R U N G Autorenkennzeichnung zu Steigerungen der Klickrate von bis zu 100 Prozent auf den Plätzen 1-3 und bis zu 200 Prozent auf den Plätzen 3-5 kommt, einfach weil die Vertrauenswürdigkeit größer und die Sichtbarkeit des Snippets deutlich höher als bei herkömmlichen Ergebnissen ist.3 Machen Sie von der Möglichkeit des author-tags unbedingt Gebrauch. Sollten Sie es dann geschafft haben, den User bzw. die Userin auf eine Landingpage Ihrer Website zu ziehen, steht Ihr Angebot vor der nächsten Bewährungsprobe: nur wenn der User oder die Userin dort auch das findet, was er oder sie erwartet hat, wird er bzw. sie sich näher mit Ihrem Content auseinandersetzen. D.h. der User bzw. die Userin wird länger auf der Page verweilen, vielleicht bis zum Schluss des Artikels scrollen, evtl. einen Link zu einem weiteren Artikel anklicken und im Idealfall jetzt (oder später) eine sogenannte Conversion tätigen (das kann der Download eines Dokuments sein, das Abonnieren eines Newsletters, das Ausfüllen eines Formulars oder gar der Kauf eines Artikels bei einer E-Commerce Website). Das Interessante dabei ist, dass Google das Userverhalten auf einer Website nach einer Suchanfrage genau beobachtet. Landet z.B. ein User oder eine Userin auf Ihrer Seite, kehrt aber innerhalb von wenigen Sekunden per „back-button“ wieder zur Suchergebnisliste zurück, ist das ein negatives Signal für die Suchmaschine und kann sich (wenn dies für eine bestimmte Suchanfrage häufiger vorkommt) auch negativ auf das Ranking Ihrer Seite für eben diese Keyword-Kombination auswirken. Genau so kann es bei einem hohen User-Involvement (z.B. lange Verweildauer) zu positiven Auswirkungen auf das Ranking kommen. Was wir hier wieder sehen ist, dass das Verhalten der Userinnen und User einen wesentlichen Einfluss auf Ihren SEO-Erfolg hat. Themen- und Keywordrecherche Wenn Sie Traffic durch Suchmaschinen erzielen wollen, ist neben der Relevanz der Inhalte für die Userinnen und User auch von entscheidender Bedeutung, dass Sie Ihre Inhalte für Themen und Suchbegriffe optimieren, nach denen tatsächlich auch gesucht wird. Was zuerst einmal recht banal klingt, ist aber entscheidend für den Erfolg von SEO-Maßnahmen. Selbst die beste Optimierung wird wenig bringen, wenn das Suchvolumen für b estimmte Keywords zu gering ist oder auf die falschen Keywords (aus Usersicht) optimiert wird. Üblicherweise ist der Themenbereich den Sie abdecken können (und sollten) 3 Quelle: Catalyst Google CTR Study (catalystsearchmarketing.com/pubs/google-ctr-study) durch das Tätigkeitsfeld Ihres Unternehmens abgegrenzt. Wie wir bereits angesprochen haben, ist ein zu breit angelegtes Themenfeld in den meisten Fällen eher abträglich für Ihren SEO-Erfolg. Im Grunde geht es immer um Glaubwürdigkeit und Authentizität. Wenn Sie das vermitteln können, sind Sie bei den Userinnen und Usern und der Suchmaschine auf dem richtigen Weg. Nehmen wir ein Beispiel: Sie betreiben einen Online-Shop für Angel-Zubehör. Damit ist Ihr Themenfeld klar abgesteckt. D.h. Sie werden sich sehr schwer damit tun, Artikel zu trafficstarken Themen wie beispielsweise Mietwohnungen oder Schwangerschaftstests im Google-Index auf der ersten Seite zu platzieren. Diese Begriffe passen weder für die Userinnen und User noch für Google zu Ihrem thematischen Umfeld. Selbst wenn es Ihnen gelingen sollte, jemanden auf ihre Seite zu locken, werden Sie keine Freude mit der Person haben, da eine Conversion äußerst unwahrscheinlich ist. Mit ein wenig Fantasie sollten Sie aber jede Menge Themen finden können, die rund um das Thema „Angeln“ möglich sind und Ihnen qualitativ hochwertigen Traffic bringen. Wie kommt man nun zu diesen Themen und entsprechenden Keywords? Google selbst stellt einige kostenlose Tools bereit, die es Website-Betreibern ermöglichen, potentielle Trafficbringer und Suchvolumina ausfindig zu machen. Nutzen Sie Google Trends (google.at/trends) um einerseits zeitliche und geographische Unterschiede im Suchverhalten zu erkennen und andererseits verwandte Suchanfragen aufzuspüren, an die Sie evtl. bisher nicht gedacht haben (im konkreten Fall gibt es z.B. ein deutliches Informationsbedürfnis nach „Angeln ohne Angelschein“, ein ausführlicher Artikel dazu könnte viele neue Besucherinnen und Besucher bringen. Und wenn nur ein geringer Prozentsatz davon auch Kunde oder Kundin Ihres Shops wird, hat sich diese einfache SEO-Content-Maßnahme bereits bezahlt gemacht). Genauere Informationen zum tatsächlichen Suchvolumen bietet der Google Keyword-Planer (früher: Keyword-Tool). Eigentlich für bezahlte Suchbegriffe gedacht (und deshalb auch Teil von Google AdWords) leistet der Keyword-Planer aber auch für SEO gute Dienste. Ausgehend von einem frei wählbaren Keyword, der Zielwebsite oder einer bestimmten Kategorie aus einer von Google vorgegebenen Liste, erhält man neue Keywordvorschläge, die man nach der Anzahl der durchschnittlichen Suchanfragen pro Monat reihen kann. Weiters kann die Auswahl auf eine geographische Region und oder Sprache beschränkt werden. Wenn wir wieder auf unser Beispiel zurück kommen, erkennen wir anhand des Keyword-Planers, dass es alleine in 84 85 N A C H H A LT I G E A N S Ä T Z E I N D E R S U C H M A S C H I N E N O P T I M I E R U N G Österreich deutlich über 2.000 monatliche Suchanfragen gibt, die das Keyword „Fliegenfischen“ enthalten. Diese Erkenntnis können wir wieder als Anregung nehmen, dafür eine entsprechende Landingpage zu gestalten. Ab wann ein bestimmtes prognostiziertes Suchvolumen es rechtfertigt, eigenen Content dazu zu veröffentlichen, lässt sich pauschal nicht eindeutig festlegen. Das hängt davon ab, wie spezifisch Ihr Thema ist, wie hoch die Conversion-Rate (von den Suchanfragen wird nur ein Teil auf Ihrer Landingpage landen und davon nur ein gewisser Prozentsatz eine Conversion tätigen) und wie viel Umsatz Sie pro Conversion erzielen können. Ein großer Vorteil von SEO gegenüber anderen Online-Marketingmaßnahmen ist, dass wenn Sie es einmal geschafft haben, mit Ihrem Content für ein bestimmtes Keyword weit vorne zu ranken, bekommen Sie über einen längeren Zeitraum kostenlosen Traffic – den Aufwand für die Content-Erstellung hatten Sie nur einmal. Das funktioniert zumindest bis ein Mitbewerber bessere Landingpages baut oder Google wieder einmal seinen Algorithmus ändert. Auf jeden Fall sollten Sie das Ranking Ihrer wichtigsten Seiten für Ihre wichtigsten Keywords im Auge behalten und regelmäßig überprüfen (siehe dazu „SEO Tools“ weiter unten). Mit qualitativ hochwertigem Content sind Sie aber auf jeden Fall auf der sicheren Seite. In diesem Zusammenhang fallen bei SEO auch häufig die Begriffe „longtail content“ bzw. „longtail keywords“. Dabei handelt es sich um Inhalte oder Suchbegriffe, die einzeln betrachtet über einen kurzen Zeitraum nur relativ wenig Suchanfragen bekommen. Das kann aber, wenn Sie über entsprechend viele Landingpages verfügen, über einen längeren Zeitraum wieder ausgeglichen werden. Ein klassisches Beispiel für „Kleinvieh macht auch Mist“. Der Aufwand für die Erstellung ist bei dieser Strategie natürlich wesentlich höher, wir sprechen hier oft von mehreren tausenden oder zehntausenden einzelnen, oftmals automatisch generierten Seiten. Da es sich dabei zumeist um qualitativ minderwertigen Content handelt, funktioniert diese Strategie inzwischen nicht mehr besonders gut. Google hat hier die Schraube deutlich angezogen und derart produzierte Inhalte werden zunehmend schlechter gerankt. Trotzdem sollten Sie die Möglichkeit, zusätzlich auf longtail keywords zu setzen, nicht außer Acht lassen, insbesondere wenn die trafficstärksten Suchbegriffe bereits durch Mitbewerber gut besetzt sind. Neben den genannten Google-Tools können Sie zur Themen- und Keyword recherche auch eines der zahlreichen Frage-und-Antwort Portale oder einschlägigen Online-Foren (im konkreten Beispiel etwa ein Angler-Forum) heranziehen. Dort werden Sie eine Vielzahl von neuen Ideen erhalten. Das konkrete Suchvolumen sollten Sie allerdings immer überprüfen. Die Ergebnisse aus der Themen- und Keywordrecherche fließen unmittelbar in die Erstellung der Landingpage mit ein. Title, description und URL haben wir bereits angesprochen. Aber auch im Fließtext sollte die gewählte Keywordphrase mehrfach vorkommen. Wie oft, hängt von der Länge des Textes ab. Dieser muss für die Userinnen und User angenehm lesbar sein, die übermäßige Verwendung von Keywords („keywords stuffing“) fällt meistens sofort auf und ist in jeder Hinsicht kontraproduktiv, weil auch Google diese Praxis abstraft. Gestalten Sie den Artikel auf jeden Fall so umfassend, dass die zugrundeliegende Frage (was wollte der User/die Userin wissen?) wirklich ausführlich und erschöpfend beantwortet wird. Eine gute Landingpage enthält neben dem Text (dem wichtigsten Element) auch Bilder, Infographiken, Videos und evtl. andere Medienformate. Integrieren Sie z.B. Karten aus Google Maps, um die Lage von Orten, Gebäuden etc. zu veranschaulichen. Alles, was für den User von Nutzen ist, wird auch gut für die Suchmaschine sein. Um als relevanter Beitrag zu einem Thema zu gelten, sollte ein Artikel eine Mindestanzahl an Zeichen nicht unterschreiten. Ein ungefährer Richtwert liegt bei etwa 1.500+ Zeichen. Natürlich werden Sie auch oft wesentlich kürzere Artikel sehen, die bei Google weit vorne ranken, da die Zeichenanzahl ja nur einer von vielen Rankingfaktoren ist. Grundsätzlich kann man aber von der einfachen Regel ausgehen, dass längere, gut strukturierte Texte besser als kürzere Texte sind. Unique Content Wie wir bereits angesprochen haben, ist ein Definitionsmerkmal einer geeigneten Landingpage die Einzigartigkeit des Inhalts, auch „unique content“ genannt. Es gilt also sicherzustellen, dass Sie Inhalte nicht mehrfach unter verschiedenen URLs auf einer Website verwenden. Klarerweise gilt das auch für Inhalte von anderen Websites – copy&paste ist aus Suchmaschinensicht ein absolutes no-go. Einfach erklärt funktioniert das deswegen nicht, da Google jenen Content, der bereits in den Index aufgenommen wurde, üblicherweise nicht nochmals aufnehmen wird (etwa 25-30 Prozent des Internets bestehen laut Google aus „duplicate content“4). Schließlich ist es ja das Ziel, dem User bzw. der Userin in den SERPs eine möglichst differenzierte Auswahl an Ergebnissen zu zeigen, nicht mehrfach die gleichen Inhalte. Ihre Texte 4 Quelle: Website Boosting Nr. 24, 03/04 2014 (Ask Google, S. 25) 86 87 N A C H H A LT I G E A N S Ä T Z E I N D E R S U C H M A S C H I N E N O P T I M I E R U N G müssen sich also in wesentlichen Punkten von anderen unterscheiden (das gilt übrigens auch für title und description). Gerade für Google-News Publisher stellt das eine Herausforderung bei der Veröffentlichung von vorgefertigten Presseaussendungen und Agenturmeldungen dar. Hier geht es dann u.a. um die Schnelligkeit der Veröffentlichung und den Grad der Differenzierung des Contents (durch Umschreiben der Headline und Teilen des Contents) sowie die Themenrelevanz für die eigene Website (ist die eigene Seite als Autorität für dieses Thema von Google anerkannt?). An dieser Stelle verweise ich wieder auf einschlägige Publikationen zum Spezialthema Google-News Optimierung. Nicht immer lassen sich gleiche (oder fast identische) Inhalte innerhalb einer Website vermeiden, z.B. wenn Sie eine E-Commerce Website betreiben, die die gleichen Produkte einmal alphabetisch und einmal nach Preis gelistet auf zwei verschiedenen Pages enthält. Hier gibt es nun aber mit dem sogenannten „canonical tag“ eine Möglichkeit, um der Suchmaschine mitzuteilen, welche davon in den Index aufgenommen werden sollte. Auf der (oder den) inhaltlich grundsätzlich gleichen Seite(n) wird im Quellcode mit rel=“canonical“ auf die richtige Page verwiesen. Idealerweise sollte das von Ihnen verwendete CMS entsprechende Funktionalitäten bieten, um canonicals zu setzen und duplicate content zu vermeiden. Lassen Sie die Funktionalitäten und die richtige Implementierung unbedingt von Experten prüfen. Fehler bei der Verwendung des canonical-tags können zu größeren Problemen bei der Indexierung von Landingpages führen. Wenn Sie sich intensiver mit der Aufgabenstellung auseinandersetzen möchten, wie Suchmaschinen die Relevanz von Landingpages für bestimmte Suchanfragen bewerten, verweise ich auf entsprechende Beiträge zum Thema Termgewichtung (WDF * IDF). Qualitativ hochwertiger Content ist auch die Voraussetzung für das aktuell medial sehr verbreitete Thema Content Marketing, mit dem eine bestimmte Zielgruppe eben über informierende, beratende und/oder unterhaltende Inhalte erreicht werden soll, um sie indirekt zum eigenen Leistungsangebot zu führen bzw. die eigene Marke zu stärken. Verlinkung Links sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Web-Präsenz und nach wie vor einer der wichtigsten Rankingfaktoren für Suchmaschinen. Für die Besucherinnen und Besucher Ihrer Website bieten Links die Möglichkeit, sich tiefer mit einer Thematik zu beschäftigen (weiterführende Informationen) oder ähnliche Beiträge auf einfachstem Wege zu finden, die ebenfalls von Interesse sein können. Für Suchmaschinen dienen Links einerseits zur Wegfindung des Suchrobots, um weitere Pages zu crawlen und evtl. in den Index zu nehmen und andererseits, um das Themenumfeld von Landingpages besser zu verstehen. Jede gute Landingpage zeichnet sich durch eine Vielzahl von internen (also auf andere Bereiche der eigenen Website verweisende) und externe (auf andere Websites verweisende) Links aus. Im richtigen Ausmaß verwendet können Links ein wesentliches Qualitätsmerkmal Ihrer Landingpages sein. Wichtig ist zuerst einmal, dass Links für den User klar also solche erkennbar sein müssen. Weiters sollte aus dem Linktext (auch: „anchor text“) klar ersichtlich sein, worum es im Zielartikel geht. Nutzen Sie auch hier die Informationen aus der Keyword-Recherche für Themen und Landingpages. Wenn Sie also zu einem Artikel über „Angelurlaub in Norwegen“ verlinken, nutzen Sie auch genau diese Begriffe im verweisenden Linktext. Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass auch Linktexte nie konstruiert aussehen sollten sondern immer „natürlich“. Wenn Sie von mehreren Stellen ihrer Website auf ein und dieselbe Landingpage verweisen, variieren Sie auch die Linktexte (z.B: „Reisetipps zum Angeln in Norwegen“). Wenig hilfreich, insbesondere für Suchmaschinen, sind anchor texte wie „weitere Informationen finden Sie hier“ oder „...lesen Sie in diesem Beispiel“. Neben den internen Verlinkungen sollten Sie unbedingt auch Gebrauch von Verweisen auf andere Websites machen. Durch das Setzen von Links auf qualitativ hochwertige andere Websites, die auf ihrem Gebiet evtl. auch Autoritäten darstellen, begeben Sie sich mit Ihrer eigenen Website bzw. der betreffenden Landingpage in ein entsprechendes Umfeld. Damit signalisieren Sie den Userinnen und Usern und auch Google, wie Ihre Website thematisch und qualitativ einzuordnen ist. D.h. also beispielsweise, dass Sie mit Links zu Wikipedia-Einträgen, öffentlichen Institutionen, Universitäts-Publikationen oder Qualitäts-Medien nichts falsch machen können, wenn das Thema passt. Aber auch private Homepages oder Blogs, die themenrelevant sind und selbst bei Google weit vorne gerankt sind, sind als Linkziele bestens geeignet. Das impliziert andererseits natürlich, dass Sie Verlinkungen zu dubiosen und eher unseriös wirkenden Quellen eher vermeiden sollten (diese erkennt man zumeist sofort an der dort platzierten Werbung aus dem P-Bereich (pills, porn, poker) und/oder z.B. an den von den 88 89 N A C H H A LT I G E A N S Ä T Z E I N D E R S U C H M A S C H I N E N O P T I M I E R U N G Zielseiten gerne verwendeten Länderdomains kleinerer Inselstaaten). Sollten Sie aus irgendwelchen Gründen doch auf eine solche nicht vertrauenswürdige Website verlinken müssen (z.B. aus journalistischen Gründen), gibt es die Möglichkeit, beim betreffenden Link eine sogenannte „nofollow“-Anweisung zu setzen. Damit funktioniert der Link zwar nach wie vor, Google wertet den Link aber nicht mehr als Empfehlung und verfolgt ihn auch nicht weiter. Das gleiche Prinzip kommt auch bei den im Internet weitverbreiteten Advertorials (als normale Beiträge getarnte, bezahlte Werbeeinschaltungen auf reichweitenstarken Medienseiten) zum Einsatz, wenn man sich nicht der Gefahr einer Abstrafung durch Google (siehe dazu das Thema „Linkbuilding“) aussetzen möchte. Weiters kommt „nofollow“ häufig bei Links in Userkommentaren zu Artikeln zur Anwendung („comment spamming“), wenn man Links nicht grundsätzlich verbieten möchte, aber die Qualität der verlinkten Seiten nicht überprüfen kann. Ihr CMS sollte auf jeden Fall über die Funktionalität verfügen, einzelne Links als „nofollow“ zu markieren. Wie viele Links in einem Artikel sind nun gut und wann sind es zu viele? Auch auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. So lange die einwandfreie Lesbarkeit des Textes gegeben ist, die Links nicht störend wirken und einen zusätzlichen Informations-Nutzen für den User bieten, ist gegen mehrere interne und externe Links nichts einzuwenden. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass man mit jedem Link (und damit jeder Empfehlung, die man für eine Website abgibt) einen Teil der Linkpower (oft auch als Linkjuice bezeichnet) der eigenen Landingpage auf die verlinkten Seiten weitergibt. Die Höhe der eigenen Linkpower ist wiederum abhängig von der Anzahl und Qualität der Links, die man selbst erhalten hat. Wenn also beispielsweise ihre Homepage eine Linkpower von 100 hat und Sie von dort auf zehn interne Pages verlinken, erhalten diese Pages jeweils ein Zehntel der Linkpower der Homepage, in diesem Fall also den Wert 10. Jeder dieser Pages verfügt also dann über eine Linkpower von 10 von der eigenen Homepage plus evtl. noch zusätzliche Linkpower von externen Links. Diese Linkpower steht dann zur Weitergabe über alle internen und externen Links zur Verfügung. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass bei weniger Verlinkungen die Höhe der Linkpower pro Link höher ist. Überlegen Sie sich also genau, wohin Sie verlinken und welchen externen Websites Sie Ihre Stimme geben wollen. Bilder und Videos Neben textbasierten Inhalten stellen auch Bilder bzw. graphische Darstellungen einen wichtigen Teil Ihres Contents dar und können für eine möglichst vorteilhafte Indexierung durch Suchmaschinen aufbereitet werden. Das kann nicht nur für ein besseres Ranking der entsprechenden Landingpage sorgen, auch das Bild selbst wird durch eine bessere Auffindbarkeit bei der Google-Bildersuche zusätzlichen Traffic generieren. Die einfachste Möglichkeit, damit Suchmaschinen den Inhalt eines Bildes besser verstehen, ist es, die Bilddatei unter einem Namen abzuspeichern, der relevante Keywords (getrennt durch Bindestriche) enthält, die man bei der Suche nach diesem Bild verwenden würde. Stellen Sie unbedingt sicher, dass Ihr CMS die Bilddateien dann auch tatsächlich im System so abspeichert und diese nicht mit einer eigenen Systematik wieder überschreibt. Das können Sie leicht überprüfen, indem Sie in Ihrem Webbrowser mit der rechten Maustaste auf ein Bild Ihrer Landingpage klicken, dieses mit „Bild sichern unter...“ versuchen zu speichern und dann den Dateinamen kontrollieren. Weiters sollte jedes relevante Bild über einen sogenannten „Alt-Text“ verfügen. Dabei handelt sich um einen alternativen Text, der nur dann eingeblendet wird, wenn die Bilderdarstellung deaktiviert ist oder ein Programm zum Vorlesen von Texten (Screenreader) verwendet wird. Der Alt-Text ist also normalerweise nicht sichtbar, wird aber sehr wohl von Suchmaschinen ausgewertet. Schreiben Sie dafür einen kurzen beschreibenden Text, der den Inhalt des Bildes wiedergibt. Benutzen Sie, vor dem Hintergrund, dass der Text tatsächlich von einem Programm vorgelesen wird, ganze und sinnvolle Sätze, die auch Keywords enthalten. Um die Chance zu erhöhen, dass Ihre Bilder bei der Google Bildersuche berücksichtigt werden, sollten diese wiederum möglichst „unique“ sein, d.h. nicht schon anderswo im Internet verfügbar sein und eine gewisse Mindestgröße nicht unterschreiten (Google stuft aktuell Bilder als relevanter ein, die mindestens 60.000 Pixel groß sind (z.B. 300x200) und übliche Bildformate (z.B. 4:3 oder 16:9) verwenden (also keine besonders schmalen oder breiten Formate). Wenn Sie neben Bildern zusätzlich noch über nennenswerte Mengen an Video-Content verfügen, sollten Sie sich mit der Thematik Video-SEO auseinandersetzen bzw. einen Spezialisten oder eine Spezialistin dafür zu Rate ziehen. Investieren Sie Ihr knappes Zeitbudget für SEO-Content-Maßnahmen aber zuallererst in Ihre Textinhalte. Erst wenn Sie hier Ihre Möglichkeiten ausgeschöpft haben, kümmern Sie sich um Bilder und Videos. 90 91 N A C H H A LT I G E A N S Ä T Z E I N D E R S U C H M A S C H I N E N O P T I M I E R U N G Externe SEO Signale Bisher haben wir hauptsächlich über Maßnahmen gesprochen, die Sie selbst auf Ihren eigenen Websites umsetzen können (Onpage SEO). Zu den zahlreichen Ranking-Faktoren, die die Platzierung Ihrer Websites und Ihrer Landingpages beeinflussen können, zählen aber auch viele externe Signale, die abseits der eigenen Präsenz stattfinden (Offpage SEO). Backlinks Eines der externen Signale haben wir bereits erwähnt: Links. Die Anzahl und die Qualität der eingehenden Links bestimmen die Popularität eines Dokuments mit. Der erste bei Google zum Einsatz gekommene Bewertungs-Algorithmus bediente sich dieses Ansatzes, der als PageRank-Algorithmus (benannt nach Google Mitbegründer Larry Page) populär geworden ist. Das zugrunde liegende Prinzip des PageRank-Algorithmus ist, dass jede Seite ein bestimmtes Gewicht (PageRank) besitzt, das umso größer ist, je mehr Seiten (mit möglichst hohem eigenem Gewicht) auf diese Seite verweisen. Der PageRank-Algorithmus, der heute bei Google im Einsatz ist, geht immer noch auf diese ursprüngliche Formel zurück, hat aber natürlich vielfältige Verbesserungen und Erweiterungen erfahren. Kurz gesagt bedeutet dies, dass eine große Anzahl von Verweisen von vertrauenswürdigen und qualitativ hochwertigen Websites auf den eigenen Content nach wie vor ein äußerst positives Signal ist. Darum möchte jeder Website-Betreiber möglichst viele solcher Links erhalten. In diesem Zusammenhang haben Sie mit Sicherheit schon von „Linkbuilding“ gehört. Grundsätzlich versteht man darunter die absichtliche Erhöhung der Anzahl und Qualität von Backlinks, d.h. Links, die auf die eigene Website verweisen. Leider ist die Praxis des Linkbuildings durch vielfältige manipulative und unseriöse Praktiken einiger Anbieter in Verruf geraten. Ein solches Beispiel dafür ist die Praxis des Kaufens und Verkaufens von Links. Spezial darauf spezialisiert Linkbroker stellen Listen zur Verfügung, auf denen u.a. die Domains, die Art des Links, die Laufzeit und der Preis verzeichnet sind. Diese Links werden dann über Zwischenhändler (Linkbuilding-Agenturen), die auf die Preise noch eine eigene Marge aufschlagen, den Käuferinnen und Käufern angeboten. Falls Sie selbst eine größere Website betreiben, haben Sie gewiss schon den einen oder anderen freundlichen Anruf einer solchen Agentur erhalten, die gerne Links (oder meistens ganze Artikel mit Links) gegen Bezahlung auf Ihrer Website platzieren wollte. Diese Praxis des Linkaufbaus (und dazu zählt auch die Teilnahme an einschlägigen Linknetzwerken und Linktauschprogrammen) ist mit vielfältigen Risiken (für Käufer/-in und Verkäufer/-in) verbunden, da sie gegen die grundlegenden Google-Richtlinien verstößt. Google verfügt über vielfältige Erkennungs-Mechanismen und ein eigenes Web-Spam Team um „unnatürliche Links“ aufzuspüren. Je nach Art und Schwere der Richtlinienverletzung kann es dann zu automatisierten oder manuellen Abstrafungen (Google penalties) kommen. Eine solche Abstrafung kann im geringsten Fall etwa bedeuten, dass Landingpages für ein bestimmtes Keyword nicht mehr ranken, im schlimmsten Fall aber auch bis zu einem „delisting“ gehen, was den vorübergehenden oder permanenten Ausschluss einer Domain aus dem Google Index bedeutet. Gehen Sie diese Risiken nicht ein und konzentrieren Sie sich auf den nachhaltigen Aufbau von natürlichen Links! Linkbuilding kann auch anders als oben beschrieben funktionieren, indem Sie zuallererst Ihre Inhalte so gut machen, dass diese gerne und freiwillig von Userinnen und Usern verlinkt werden. Ergänzend können Sie dann professionell und seriös arbeitende Agenturen beim Aufbau Ihrer Linkstruktur sehr gut unterstützen. Seien Sie bei Auswahl Ihrer Linkbuilding-Partner aber sehr wählerisch! Dazu passt auch die folgende Aussage von Google: „The best way to get other sites to create high-quality, relevant links to yours is to create unique, relevant content that can naturally gain popularity in the Internet community. Creating good content pays off: Links are usually editorial votes given by choice, and the more useful content you have, the greater the chances someone else will find that content valuable to their readers and link to it.“5 Wiederum stellen wir also nicht manipulative Maßnahmen oder SEO-Tricks in den Vordergrund sondern konzentrieren uns auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer User-Zielgruppe. Das ist die einzige langfristige und nachhaltige Strategie, die Sie in Bezug auf Ihre SEO-Anstrengungen verfolgen sollten. Social Media und SEO Neben den Backlinks existieren noch weiter externe Signale, die sich positiv auf das Ranking auswirken können. Insbesondere der Bereich Social Media hat hier in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung und Einfluss gewonnen. So wurde in Studien nachgewiesen, dass u.a. soziale Signale aus Facebook, Google+ und Twitter stark positiv mit guten Positionen in den Google-SERPs 5 Quelle: Google Webmaster Tools Help (support.google.com/webmasters/answer/66356?hl=en) 92 93 N A C H H A LT I G E A N S Ä T Z E I N D E R S U C H M A S C H I N E N O P T I M I E R U N G korrelieren.6 Ein ursächlicher Zusammenhang kann damit natürlich nicht mit Sicherheit abgeleitet werden, da Inhalte, die ja evtl. schon aufgrund anderer Faktoren sehr gut ranken, schon dadurch mehr Userinnen und User anziehen, die dann den Content über Social Media Kanäle weiter verbreiten. Man sollte aber davon ausgehen, dass Suchmaschinen, auch aufgrund der Manipulierbarkeit von Links, eben auch andere externe Signale zunehmend in die Bewertung von Content mit einfließen lassen. Schlussendlich sind auch Facebook Likes oder Shares, Tweets und die Anzahl an Google+1 nichts anderes als eine Empfehlung des Contents durch den User oder die Userin, eben genau wie Links. einfach und schnell zugänglich zu machen. Die Vielfalt an möglichen Ansatzpunkten für SEO (sei es technisch, Content-bezogen oder durch externe Linkbuilding- und Social Media-Maßnahmen) und die Flut an Daten und Einsichten, die Ihnen SEO-Tools liefern, bergen allerdings die Gefahr in sich, dass Sie mit der Zeit den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Am Ende des Tages sollten immer Ihr Kerngeschäft und Ihre Kunden im Mittelpunkt stehen. Dafür müssen Sie nicht unbedingt selbst zum SEO-Experten bzw. zur SEO-Expertin werden, die grundlegenden Zusammenhänge zu verstehen kann aber sehr hilfreich sein. Das bringt uns auch gleich zum nächsten Punkt. Für Website-Betreiber bestätigt das einmal mehr die Strategie, auf exzellente Inhalte zu setzen, die dann von den Userinnen und Usern geliked, geteilt und/oder per Tweet weiter verbreitet werden. SEO Organisation SEO Software und Tools Auf dem Markt existiert eine Vielzahl an professioneller (und kostenpflich tiger) Software, die Sie bei Ihren SEO-Maßnahmen unterstützen können. Das reicht beispielsweise von der Keyword- und Content-Analyse, über Sichtbarkeitswerte von Domains im Mitbewerbervergleich und Backlink-Analysen bis hin zur Report-Erstellung. Die Lösungen der größeren Anbieter (für den deutschsprachigen Raum sind hier vor allem Searchmetrics, Sistrix, SEOlytics, Xovi, OnPage.org und auch die Linkresearch Tools zu nennen) bieten eine Vielzahl von nützlichen Funktionalitäten. Jedes dieser Tools hat seine eigenen Stärken und Einsatzzwecke. Daneben gibt es noch viele weitere spezialisierte Tools für besondere SEO-Anforderungen (z.B. für Online-Redaktionen zur aktuellen Themenfindung und zum Trendmonitoring) und die bereits angesprochenen Hilfsmittel, die Google selbst zur Verfügung stellt (Keyword Planner, Google Trends, Google Webmaster Tools, PageSpeed Tool u.a.). Auch die Daten aus einem Webanalyse Tool (wie z.B. Google Analytics) werden Sie für die Beobachtung Ihres SEO-Traffics und die Beurteilung des Erfolgs von SEO-Maßnahmen benötigen. Wichtig ist, dass alle Tools die Sie einsetzen immer nur zur Unterstützung für Ihr eigentliches SEO-Ziel dienen sollten: qualitativ hochwertige und relevante Inhalte für Ihre potentielle User- und Kundschaft zu erstellen und diese Inhalte Quelle: SEO Ranking-Faktoren 2013 Deutschland, Searchmetrics Whitepaper (searchmetrics.com/de/services/ranking-faktoren-2013) 6 Wie viel SEO Know-how benötigen Sie in Ihrem Unternehmen und wie sollte es am besten organisatorisch verankert werden? Hier gibt es, abhängig von Unternehmensgröße und grundsätzlicher Organisationsstruktur, unterschiedliche Zugänge. Wie eingangs erwähnt ist SEO ein Teil von SEM und kann damit grundsätzlich dem Marketing zugeordnet werden. Allerdings ist es mit der Aufgabenzuteilung an eine Abteilung oder eine verantwortliche Person nicht getan. SEO muss vielmehr ausgehend von der Geschäftsleitung als dauerhafter Prozess in alle betreffenden Abläufe integriert werden. Im Unternehmen muss es eine(n) Verantwortliche(n) für SEO geben, der/die als Koordinator(in) für sämtliche Abteilungen im Haus und zwischen externen Dienstleistern und Agenturen in SEO-Fragen auftritt. Wo diese Person schlussendlich organisatorisch zugeteilt ist (Technik, Marketing, Stabstelle der Geschäftsführung o.a.), ist dann zweitrangig, wenn Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Prozessschritte eindeutig geklärt sind. Größere Unternehmen die zahlreiche Websites (evtl. auch international) betreiben und deren Unternehmenserfolg stark mit dem Erfolg des Internetauftritts und den darüber initiierten Umsätzen verknüpft ist, beschäftigen oft auch ganze Inhouse SEO- bzw. SEM-Abteilungen in denen Spezialisten für unterschiedlichste Gebiete arbeiten. Das kann in diesen Fällen durchaus Sinn machen, wenn die Geschäftsführung bereit ist, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter permanent zu schulen und sichergestellt ist, dass das Know-how auch nach einem Personalwechsel noch im Unternehmen vorhanden ist. Der SEO-Bereich ist hochdynamisch und permanenten Veränderungen unterzogen. Der Aufbau und Erhalt des notwendigen Spezialwissens (insbesondere für die technische Optimierung) kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, ist aber 94 95 N A C H H A LT I G E A N S Ä T Z E I N D E R S U C H M A S C H I N E N O P T I M I E R U N G eine absolute Notwendigkeit, um mit der ständigen Entwicklung mitzuhalten. In den meisten Fällen wird es der beste Weg sein, keine übermäßigen internen personellen Ressourcen für SEO zu binden, sondern sich auf die koordinative und kontrollierende Funktion zu beschränken und SEO Know-how zuzukaufen bzw. einzelne Aufgaben an spezialisierte Agenturen auszulagern. Der langfristige und nachhaltige Erfolg von SEO liegt nämlich nicht im vorhandenen Wissen sondern zu 95 Prozent in der tatsächlichen täglichen Umsetzung der SEO-Prozesse im Unternehmen. Fazit ■ SEO ist einer der größten, kostengünstigsten und mit Sicherheit nachhaltigsten Hebel für mehr Traffic und damit mehr Umsatz. ■ Die für SEO-Erfolg notwendigen Aspekte einer Site (Technik, Content und externe Signale) sind stark miteinander verknüpft. Sie müssen alle drei Bausteine berücksichtigen. ■ SEO ist Teil des gesamten Marketing-Mix und funktioniert am besten mit anderen On-und Offline Maßnahmen (Suchanfragen werden z.B. vielfach erst durch andere Werbemaßnahmen initiiert). ■ SEO ist kein Projekt mit definiertem Anfang und Ende, es ist ein kontinuierlicher, integrierter Prozess. ■ Konzentrieren Sie sich auf die Erstellung von hochwertigen und für Ihre Zielgruppe relevanten Inhalten. Seien Sie mit Leidenschaft und Enthusiasmus dabei, zeigen Sie Ihr Know-how und Ihre Expertise. Seien Sie dabei glaubwürdig und authentisch. ■ Versuchen Sie nicht, Suchmaschinen durch Tricks und Manipulationen davon zu überzeugen, dass Ihre Website für ein Thema relevant ist sondern MACHEN Sie die Seite für das Thema relevant. ■ Halten Sie sich an die Google-Richtlinien und versuchen Sie nicht, schlauer als Google zu sein. ■ Holen Sie sich für SEO-Maßnahmen (frühzeitig) Expertinnen und Experten ins Boot. Bauen Sie intern nur das SEO Know-how auf, das Sie für die tägliche Arbeit benötigen. ■ Stellen Sie IMMER die Userin und den User in den Mittelpunkt Ihres Angebots und Ihrer Optimierungsbestrebungen! TARGETING – METHODEN UND LÖSUNGSANSÄTZE FÜR DIE ANSPRACHE VON ZIELGRUPPEN IM INTERNET “I know half the money I spend on advertising is wasted, but I can never find out which half.” Adolph S. Ochs zugeschrieben Prämisse des Einsatzes von Targeting in der Onlinewerbung ist genau dieses thematisierte Problem zu minimieren. Deshalb ist Targeting in aller Munde. Zu Recht, denn dieses Marketinginstrument macht für jeden Sinn, der oder die eine Website kommerziell betreibt. Vor dem Problem, eine genau umrissene Zielgruppe möglichst genau ohne Streuverluste zu erreichen, stehen Anbieterinnen und Anbieter von Waren und Dienstleistungen tagtäglich. Targeting bei Online-Werbung stellt einen Lösungsansatz des Problems dar. Egal welche Leistungen ein Unternehmen bietet, das Idealziel seiner Werbemaßnahmen ist immer größtmögliche Relevanz für potenzielle Konsumentinnen und Konsumenten. Entscheidend für den Erfolg ist dabei die genaue Kenntnis der eigenen Zielgruppen in Verbindung mit einer möglichst exakten Auswahl an möglichen Interessentinnen und Interessenten. Targeting ist ein innovatives Marketinginstrument, das die exakte Ansprache der Zielgruppe im Internet ermöglicht. Ein Beispiel: Ein Anbieter hat üblicherweise ein Problem. Er kann kaum ermitteln, welcher potenzielle Kunde bzw. Kundin gerade im Moment für sein Angebot Bedarf hat. Ergo bleibt ihm nur eines: Er muss in einer relativ breiten Zielgruppe Werbung machen, in der Hoffnung, dass sich die beworbenen Ansprechpartner und –partnerinnen im Falle eines späteren Bedarfs an seinen Namen erinnern und ihn kontaktieren. Was aber für große Markennamen so funktioniert, scheitert im klassischen Mittelstand häufig am geringen Werbebudget, wenn nur wenige tausend Euro für den Aufbau von Image und Bekanntheit vorhanden sind. Mittels Targeting kann der Anbieter aber mit relativ geringen Kontaktkosten bei genau den Personen präsent sein, die gerade aktuell Bedarf nach seinem Angebot haben und dazu im Internet surfen. Targeting: Definition und Vorteile Gerwin Gfrerer, Digital Marketing & eBusiness Consulting Unter Targeting versteht man prinzipiell das auf bestimmte Zielgruppen abgestimmte Schalten und Einblenden von Werbebannern auf digitalen Seiten. Ziel ist es, nur den potenziellen Kundinnen und Kunden die Werbung einzublenden. 96 97 TA R G E T I N G – A N S P R AC H E V O N Z I E L G R U P P E N I M I N T E R N E T Varianten zur gezielten Ansprache von Internetnutzern und deren Einsatzmöglichkeiten in der digitalen Werbung Vor Beginn einer jeden Kampagne wird die Zielgruppe nach bestimmten Daten und Charakteristika definiert. Die Ausspielung der Werbung auf Webseiten kann nach den vorher abgestimmten Kriterien, die diese Zielgruppe am besten beschreiben, wie z.B. männlich, 20 – 30 Jahre (Demografie-Targeting), aus der Region Wien / Niederösterreich (Geo-Targeting) und dazu aus dem Milieu „Performer“ (Digitale Sinus-Milieus®) u.v.m. erfolgen. Diese Herangehensweise entspricht vielen Werbewirkungs-Studien, die belegen, dass Menschen Botschaften am ehesten als relevant empfinden, wenn diese ihren eigenen Bedürfnissen (z.B.: Angebote aus der Region) entgegenkommen. Durch eine derartige Werbebuchung auf Websites können Werbetreibende ihr Zielpublikum geplant ansprechen, Neukunden gewinnen oder Bestandskunden binden. Denn Targeting lässt sich in zahlreichen Varianten einsetzen: Wetter Targeting Basis für diese Art des Targetings bilden Wetterdaten. Einerseits werden Wetterdaten über die aktuelle Wetterlage andererseits auch Prognosedaten für den nächsten Tag zur Verfügung gestellt. Wetter Targeting bedeutet, dass die Werbemittel nur an jene Userinnen und User ausgeliefert werden, bei denen zu der jeweiligen Tageszeit und dem jeweiligen Ort die definierten Wetterbedingungen vorhanden sind. Re-Targeting Re-Targeting ermöglicht es Werbetreibenden mit ihren Interessentinnen und Interessenten aktiv ohne Streuverlust zu kommunizieren und diese im Kaufprozess zu begleiten. Nach entsprechender technischer Anpassung der Advertiser Website können dessen Besucherinnen und Besucher anonym mittels eines Cookies gekennzeichnet werden. Besucht der Interessent bzw. die Interessentin der Website anschließend weitere Websites, die in einem Mediennetzwerk verbunden sind, wird er oder sie durch das Cookie wiedererkannt und kann individuell beworben werden. Dadurch können Advertiser Kundinnen und Kunden, die sich einmal für Ihre Produkte interessiert haben, immer wieder ansprechen und somit deren Entscheidungsprozess maßgeblich begleiten. Darüber hinaus bietet diese Art des Targetings auch die Möglichkeit der Individualisierung. D.h. das Werbemittel passt je nach aktueller Wetterlage zur jeweiligen Tageszeit das Aussehen an. Beispielsweise bei Sonnenschein ist das Cabrio-Verdeck des beworbenen Autos offen. Geografisches Targeting Geografisches Targeting bietet die Möglichkeit in einen bestimmten frei wählbaren Umkreis (z.B.: Graz und 20 Kilometer Umkreis), Nutzerinnen und Nutzer im Internet mit Werbung zu bespielen. D.h. das werbetreibende Unternehmen sucht sich seine Zielregion oder mehrere Zielregionen aus und kann festlegen, wo die Person sich physisch befinden soll, wenn sie im Internet surft, um sie mit der Werbebotschaft zu erreichen. Die Standorte der surfenden Userinnen und User werden aus Datenschutzgründen mit einer Unschärfe von 7,5x11 Kilometern aus der IP-Adresse berechnet. Die IP-Adresse wird nicht gespeichert. Die Werbebotschaft kann beispielsweise nach folgenden Kriterien eingebucht werden: ■ Temperatur-Skala: Mindest- und Höchstwert für die Temperatur ■ Wetterlage-Kategorien: Sonne, Gewitter, Regen und Schnee ■ Prognose und Echtzeit: Ausspielung in Echtzeit und auf Basis von Wettervorhersagen (Forecast Wetter Targeting) Demografie Targeting Hierbei besteht die Möglichkeit des Adressierens von Zielgruppen nach diversen soziodemografischen Eigenschaften wie: ■ Geschlecht ■ Alter ■ Haushaltseinkommen ■ Bildung ■ Haushaltsgröße Die demografischen Daten können aus direkten Online-Befragungen und/ oder Ableitungen von anderen Datenquellen erstellt werden. Zeit Targeting Mit Zeit Targeting ist das Targeting nach zeitlichen Kriterien gemeint. Es wird dann eingesetzt, wenn die Internetnutzerinnen und -nutzer ausschließlich zur „absatzrelevanten“ Zeit für den Werber angesprochen werden sollen. Z.B.: während der Arbeitszeit bzw. Freizeit oder nur am Wochenende oder für den Handel nur während der Geschäftszeiten, um diese werblich zu unterstützen. 98 99 TA R G E T I N G – A N S P R AC H E V O N Z I E L G R U P P E N I M I N T E R N E T Eine weitere Variante des Zeit Targeting stellt das Phänomen Second Screen dar. Hierbei wird zu Unterstützung z.B. einer TV-Werbekampagne zeitgleich der Spot auch online geschaltet, da Konsumentinnen und Konsumenten immer häufiger zwei Bildschirme parallel nutzen. Interessens-/Behavioral Targeting Beim Interessens-/Behavioral Targeting werden Informationen über das Nutzungsverhalten verschlüsselt und nur maschinenlesbar im Cookie abgelegt und so sukzessive ein Interessensprofil des Unique Clients erstellt. Dabei ist ein einmaliges Aufrufen einer Seite über z.B. Küchen nicht ausreichend, um ein Interesse für „Küchen“ nachzuweisen. Hält sich die Nutzerin oder der Nutzer vermehrt auf Websites auf, die sich mit dem Thema beschäftigen, können ihm oder ihr aufgrund dieses in der Vergangenheit liegenden Surfverhaltens zu einem späteren Zeitpunkt Werbeanzeigen mit Küchen eingeblendet werden. Die zeitliche Komponente spielt in dem Fall eine entscheidende Rolle: Werbung, die nach erfolgtem Kauf angezeigt wird, ist nicht mehr relevant. Context Targeting Beim Context Targeting wird Werbung nach dem Auftreten bestimmter Keywords in den Inhalten der darzustellenden Website platziert. Steht das vorab festgelegte Keyword auf dem Artikel einer Webseite, wird die entsprechende Werbung platziert. So wird die Onlinewerbung einer Bank beispielsweise neben Berichten über „Finanzen” oder „Wertpapieren“ geschaltet. Wird einen Artikel zu dem bestimmten Thema gelesen, wird passende Werbung dazu ausgespielt. Problematisch ist die Methode dann, wenn die Keywords in einem negativen Kontext auftreten: Das Wort „Finanzen” kann zum Beispiel in Zusammenhang mit einer Firmenpleite vorkommen. Die Werbeanzeige kann durch diese Fehlplatzierung eine eher negative Reaktion des Kunden auslösen. Umfeld Targeting Umfeld Targeting meint die Bündelung themenspezifischer Websites zu einer buchbaren Einheit, als Channel bezeichnet. Es handelt sich dabei weniger um eine technische Art des Targetings als viel mehr die klassische Art der Mediaplanung nach Affinitäten. Ein Beispiel: ein Kunde oder eine Kundin möchte Werbung in Umfeldern zum Thema Auto ausspielen. Das Prinzip einer Umfeld-Buchung beruht auf der Annahme, dass Nutzerinnen und Nutzer, die sich für Automobilportale und Automobilwebsites interessieren, ebenfalls offen für weitere Produktwerbung zu diesem Thema sind. Durch das Surfverhalten auf diesen Portalen können Werbetreibende zwar das momentane Interesse voraussetzen, daraus muss jedoch letztendlich keine Kaufabsicht resultieren. Semantisches Targeting Das semantische Targeting sucht im Gegensatz zum Context Targeting nicht nach einzelnen Keywords, sondern analysiert den gesamten sichtbaren Text einer einzelnen Seite. Dadurch werden die Schwerpunktthemen bestimmt und die themenspezifisch Platzierung der Werbung ermöglicht. Vorteil: Der komplette Sinnzusammenhang des Textes wird analysiert und auch beim Auftreten mehrdeutiger Wörter erkennt die Technologie deren Bedeutung. So kann beim semantischen Targeting der Gefahr einer Fehlplatzierung im negativen Kontext aus dem Weg gegangen werden. Das semantische Targeting unterscheidet sich auch vom Umfeld Targeting, da sehr präzise Themenumfelder festgelegt werden, in denen die Werbeschaltungen passieren sollen. Beim Umfeld Targeting hingegen wird grundsätzlich nur ein übergreifendes Thema z.B. durch das Auslesen von URLs angesteuert. Keyword/Suchmaschinen Targeting Keyword Targeting beschreibt die Werbeansprache von Nutzerinnen und Nutzern zum Zeitpunkt ihrer Beschäftigung mit einem gewünschten Thema. Wird in allgemeinen Suchmaschinen ein vorab definierter Suchbegriff eingegeben, dann wird neben den „regulären Treffern“ auch die dazu passende Werbung angezeigt. Dafür werden vom Werbekunden bzw. der Werbekundin im Vorfeld entsprechende Keywords für Kampagnen bestimmt. Handelt es sich beispielsweise um Werbung aus dem Bereich Kosmetik, werden Ausdrücke wie Beauty, Pflege, Schönheit oder Creme gewählt. Device/Browser Targeting Bei dieser Form des Targetings wird die Möglichkeit genutzt, gezielt Endgeräte bzw. Browser auszuwählen. Hier kann Einfluss darauf genommen werden, auf welchen Geräten die Kampagne ausgeliefert wird. Zum Beispiel kann nur auf Websites, die im Google Chrome Browser angesehen werden, ein Android-Smartphone beworben werden. Weiters kann nach Windows, Mac OS X, Linux Geräten, aber auch innerhalb der mobilen Endgeräte zwischen Smartphone und Tablett und innerhalb derer zwischen den verschiedenen Systemen unterschieden werden – wie Android oder iOS. 100 101 TA R G E T I N G – A N S P R AC H E V O N Z I E L G R U P P E N I M I N T E R N E T Targeting nach den Digitalen Sinus-Milieus® Die Sinus-Milieus® sind ein seit den 1980er Jahren anerkanntes Zielgruppenmodell, das Personen nach Grundhaltung und Lebensweise, Wertehaltung und Einstellung zu Arbeit und Freizeit, Familie und Partnerschaft, Konsum und Politik gruppiert. Spezifisch für Österreich haben INTEGRAL und SINUS 10 Milieus entwickelt: Traditionelle, Konservative, Etablierte, Bürgerliche Mitte, Konsumorientierte Basis, Postmaterielle, Adaptiv-Pragmatische, Performer, Hedonisten und Digitale Individualisten. Das Modell wurde im Jahr 2011 aktualisiert und 2013 gemeinsam mit twyn group auch um die digitale Komponente erweitert. Die Digitalen Sinus-Milieus® runden das Angebot der operativen Zielgruppenansprache ab und ermöglichen die strategische Kommunikation in der Onlinewerbung. Social Media Targeting Social Media Targeting (auch als Social Targeting bezeichnet) umschreibt die Eingrenzung und Erreichung der Zielgruppen in sozialen Netzwerken wie z.B. Facebook. Beim Social Media Targeting bilden sich aus den persönlichen Angaben und der Nutzung des Social Media Netzwerkes sowie der Standortinformationen der Nutzerinnen und Nutzer Profile ab. Persönliche Interessen werden zum Beispiel über Facebook-Likes ermittelt. Diese so gewonnenen Social-Media-Profile der Nutzerinnen und Nutzer bieten die Möglichkeit der Zielgruppenauswahl bei der Erstellung der Werbeanzeige. Während der Zielgruppendefinition zeigt z.B. Facebook gleich die Größe der Zielgruppe für die Werbekampagne an. Datengebrauch und Datenschutz Abhängig von der jeweiligen Online-Marketingmaßnahme werden durch verschiedene technische Möglichkeiten eine Vielzahl von Informationen über Internet-Nutzerinnen und -Nutzer zusammengetragen, gespeichert und weiterverarbeitet. So ermöglichen Targeting-Formen eben die auf die Userinnen und User abgestimmte Werbung auf Websites. Grundsätzlich können Handlungen und Daten – mit oder ohne Cookies – im Internet gespeichert werden. Das beginnt bei einer IP-Adresse, dem Zeitpunkt des Besuches und der Verweildauer bis hin zur Identifikation der verwendeten Browser bzw. Endgeräte und endet bei persönlichen Daten wie Name, Anschrift, Beruf, Einkommen – soviel ein Betreiber einer Website von den Nutzerinnen und Nutzern bekanntgegeben bekommt. Mit Hilfe von kleinen Textdateien – sogenannten Cookies – werden weitere Informationen idealerweise verschlüsselt und nur maschinenlesbar im Cookie abgelegt. Dadurch kann ein vorhandener Cookie ausgelesen, die Historie analysiert und passende Werbung ermittelt werden. D.h. mittels des gesetzten Cookies kann der Unique Client für das anonymisierte zielgerichtete Bespielen mit Werbung erkannt werden. Personenbezogene, sensible, pseudonyme und anonyme Daten Die Speicherung und Verarbeitung der Daten muss dem geltenden Datenschutzgesetz genügen. Die für Targeting verwendeten Cookies dürfen ohne Zustimmung der betreffenden Person keine personenspezifischen Informationen speichern und der Anbieter muss durch Verschlüsselung vor dem Zugriff Dritter schützen. Der Anspruch auf die Geheimhaltung von personenbezogenen Daten ist rechtlich geregelt. Dies betrifft die Weiterverarbeitung, Weitergabe und Ermittlung solcher Daten. Zu unterscheiden sind vier Kategorien an Daten: Personenbezogene Daten sind Angaben über Betroffene, deren Identität bestimmt oder bestimmbar ist. D.h. sie lassen einen direkten Rückschluss auf die Identität ebendieser zu. Name plus Geburtsdatum sowie Sozialversicherungsnummer gelten beispielsweise als personenbezogene Daten. Sobald personenbezogene Daten verarbeitet werden, gelten strenge gesetzlichen Vorschriften. Sensible Daten sind besonders schutzwürdige Daten natürlicher Personen über rassische und ethnische Herkunft, politische Meinung, Gewerkschaftszugehörigkeit, religiöse oder philosophische Überzeugung, Gesundheit oder das Sexualleben. Die Verwendung sensibler Daten ist sehr streng geregelt, § 9 DSG 2000 enthält eine abschließende Aufzählung, wann die schutzwürdigen Geheimhaltungsinteressen nicht verletzt sind, wie z.B. wenn etwa der oder die Betroffene die verwendeten Daten offenkundig selbst öffentlich gemacht hat oder wenn er oder sie der Verwendung dieser Daten ausdrücklich zugestimmt hat – wobei Widerruf jederzeit möglich ist. Pseudonyme Daten (auch indirekte personenbezogene Daten) sind Angaben über Personen, deren Identität vom Verwender mit rechtlich zulässigen Mitteln nicht bestimmt werden kann. Personenbezogene Daten (z.B. Name) werden durch ein Pseudonym ersetzt, um so eine direkte Zuordnung oder Identifikation von Daten einer Person zu erschweren oder auszuschließen. Daten und Identifikationsmerkmale sind getrennt voneinander abgelegt. Mit 102 103 TA R G E T I N G – A N S P R AC H E V O N Z I E L G R U P P E N I M I N T E R N E T Hilfe pseudonymer Daten lassen sich zwar Daten zu einem Nutzer oder einer Nutzerin sammeln und ein virtuelles Abbild einer Person erstellen, aber ohne dessen richtige Identität preiszugeben. Ein Beispiel für indirekte personenbezogene Daten ist eine mehrstellige Buchstabenkombination – also ein Code. Kommunikationspartner kennen nicht die reale Identität. Sicherheit für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Der dort enthaltene „Cookie-Paragraph“ wurde in Österreich 2011 mit der Novelle des Telekommunikationsgesetz (TKG) umgesetzt. Von einer Anonymisierung von Daten spricht man, wenn nach der Verschlüsselung die ursprünglichen Daten vollständig vernichtet werden und Personenbezug nicht mehr hergestellt werden kann. Der US-amerikanische Ansatz zum Datenschutz basiert weitgehend auf selbstauferlegten Pflichtenheften. Wenn ein Unternehmen etwas falsch darstellt, kann die Federal Trade Commission (FTC) eingreifen. Damit bietet die USA keine umfassende gesetzliche Regelung zum Datenschutz, die dem europäischen Standard entspricht. Aufgrund dessen wurde im Jahr 2000 die Safe Harbor Vereinbarung (Sicherer Hafen) zwischen der EU und den USA getroffen. Diese Vereinbarung gewährleistet, dass personenbezogene Daten legal in die USA übermittelt werden können. Zur Überbrückung der Systemunterschiede wurden Prinzipien und Antworten auf 15 häufig gestellte Fragen (Frequently Asked Questions (FAQ)) entwickelt. Demnach verfügt ein in der USA tätiges Unternehmen über ein EU angemessenes Datenschutzniveau, wenn es sich gegenüber der Federal Trade Commission (FTC) öffentlich und unmissverständlich zur Einhaltung der Prinzipien und der in den 15 häufig gestellten Fragen enthaltenen Hinweise verpflichten. Definition und Rechtslage Österreich, EU & USA Aktuelle Situation & Ausblick Das österreichische Datenschutzgesetz 2000 (DSG) regelt den Umgang von personenbezogene, sensible und pseudonymen Daten. Anonyme Daten genießen keinen Schutz nach dem DSG. Der Anspruch auf die Geheimhaltung von personenbezogenen Daten ist verfassungsrechtlich geregelt und gilt als eine der strengsten Formen im weltweiten Vergleich. Dies betrifft die Weiterverarbeitung, Weitergabe und Ermittlung solcher Daten. Das DSG 2000 setzt die Richtlinie 95/46/EG (Datenschutzrichtlinie) in nationales Recht um und wurde 2005 grundlegend novelliert. Der NSA-Skandal im Jahr 2013 hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig Online-Datenschutz ist. Auf europäischer Ebene wird weiter an einer paneuropäischen Datenschutzverordnung gearbeitet, die eine Harmonisierung der Rechtslage in den Mitgliedsstaaten und einen gemeinsamen verpflichtenden Standard für den Umgang mit personenbezogenen Daten finden soll. Ziel ist es die Privatsphäre aller EU-Bürgerinnen und -Bürger besser zu schützen und Unternehmen Rechtssicherheit und transparente Regeln zum Umgang mit Kundendaten zu geben. Der aktuell vorliegende Entwurf geht jedoch weit über die 2009 verabschiedete sogenannte „ePrivacy“ Richtlinie der EU (2009/136/EG) hinaus. Das Resultat sind Tausende Abänderungsanträge zum Entwurf.Ein Kritikpunkt zur EU Datenschutz-Grundverordnung sind von vielen Seiten und Ländern die vagen und unklaren Formulierungen des bestehenden Entwurfes. Aus Unternehmenssicht ist der aktuelle Vorschlag stark wirtschaftsfeindlich und nicht praktikabel. Denn es wäre künftig Pflicht, dass Userinnen und User ihr Einverständnis zu jedem Cookie geben müssen („Opt-in“), anstatt wie bisher die Wahl zu haben, Cookies in den Browsereinstellungen zu deaktivieren („Opt-out“). An einem praktischen Beispiel veranschaulicht: Surft Anonyme Daten lassen keine Zuordnung und Rückschluss auf eine Person und deren Identität zu. Dies können zusammengefasste Daten oder auch beschreibende Daten sein. Beispiele für anonyme Daten sind: ■ 70 Prozent der Website-Besucher sind Frauen (aggregierte Daten) ■ der Beruf (beschreibende Daten) ■ Browser/mobiles Endgerät eines Website-Besuchers Die derzeit gültige Datenschutzrichtlinie der Europäischen Union umfasst personenbezogene und sensible Daten. Pseudonyme Daten werden derart nicht unterschieden und werden als personenbezogene Daten qualifiziert. Die aktuelle Version stammt aus dem Jahr 1995. 2009 wurde die sogenannte „ePrivacy“ Richtlinie verabschiedet, um den Anforderungen der digitalen Technologien gerecht zu werden. Die Richtlinie ergänzt die EU-Datenschutzrichtlinie und umfasst alle Themen im Bereich der Privatsphäre im Sektor der elektronischen Kommunikation. Ziel ist die Erhöhung von Transparenz und 104 105 TA R G E T I N G – A N S P R AC H E V O N Z I E L G R U P P E N I M I N T E R N E T man heute einen Online-Auftritt einer Tageszeitung an, so hat man meist ungehindert kostenlosen Zugang zu sämtlichen Inhalten. Kommt die neue Verordnung, können derartige Websites und folglich auch Werbebotschaften, die das freie Internet finanzieren, nicht mehr korrekt angezeigt werden. Das hätte weitereichende Konsequenzen sowohl für das Publikum als auch für werbeanbietende und werbetreibende Unternehmen hätte. Dass Verbraucherinnen und Verbraucher entsprechende Wahl- und Steuerungsmöglichkeiten für maßgeschneiderte Online-Werbung und Cookies nutzen können ist wichtig und dafür setzen sich zahlreiche Organisationen wie die EDAA (Die European Interactive Digital Advertising Alliance - Europäischer Datenschutzrat für Online-Werbung) und der IAB (Internet Advertising Bureau) ein.Ein Maximum an Datensicherheit für Nutzerinnen und Nutzer sollte andererseits auch eine praktikable Umsetzung für die Industrie beachten. Das ist gerade auch im Bereich Targeting von Online-Werbung wichtig, denn eine Regulierung kann massive Auswirkung auf die heute üblichen Geschäftspraktiken und -modelle haben. Gabriele Matijevic-Beisteiner, twyn group REAL TIME ADVERTISING Einleitung und Abgrenzung Real Time Advertising (im Folgendem als „RTA“ abgekürzt) beschreibt eine neue Systematik wie man digitale Werbung und digitales Marketing mit softwareunterstützten Methoden betreiben kann. Nachdem die Gegenwart immer eine Mischung aus Vergangenheit und Zukunft darstellt, ist dies auch bei RTA der Fall. Im Weiteren finden Sie eine Beschreibung über die Tradition aus der RTA entstanden ist, die wesentlichen Systematiken und Akteure, bis hin zu einem Ausblick welche Auswirkungen dieser „rising star“ für die Bereiche des digitalen Marketings hat. Den Begriff, respektive die Systematik Real Time Advertising, kann man in drei Ebenen teilen: Der inhaltliche Ansatz des Marketings heißt „Programmatic Marketing“ d.h. mit Softwareunterstützung Marketing zu betreiben. Aus Programmatic Marketing hat sich Programmatic Buying oder softwareunterstützter Einkauf abgeleitet. Unter dem Dach Programmatic Marketing ist Real Time Advertising eine mögliche Maßnahme – andere könnten beispielsweise Customer-Relationship-Management (kurz CRM) sein, also Kundendatenverwaltung und direkter Kundendialog daraus (auch automatisiert und softwareunterstützt). Somit ist programmatisches Marketing überhaupt die inhaltliche thematische Voraussetzung, um RTA betreiben zu können. Zu RTA zählt beispielsweise auch softwareunterstützte Planung, Einkauf und Auslieferung von Werbeflächen im digitalen Werbebereich. Zum Einkauf dieser Kontakte, Zielgruppen und Werbeflächen bedarf es wiederum eines durch Software unterstützten Prozesses dahinter, der als Real Time Bidding (in folgendem abgekürzt als „RTB“) bezeichnet wird. Man kann sich das Zusammenspiel dieser Begriffe auch als grafische Pyramide vorstellen: Das Dach ist Programmatic Marketing, eine Maßnahme darunter Real Time Advertising (RTA) und der Einkaufsprozess von Werbeflächen, der das ermöglicht, heißt Real Time Bidding (RTB). 106 107 REAL TIME ADVERTISING Die traditionellen Akteure am digitalen Werbemarkt: Wer macht was? Um die Systematiken von RTA verstehen zu können, bedarf es eines kurzen Schwenks zu den traditionellen Akteuren am digitalen Werbemarkt und deren Wertschöpfungskette. Der Geldfluss geht im herkömmlichen Sinne vom Werbetreibenden („Advertiser“) bis hin zum konkreten Eigentümer bzw. der Eigentümerin einer Werbefläche („Publisher“)1. Dazwischen gibt es Marktmacher2, die die Marktbegegnung tausender Advertiser und Millionen von Publishern möglich machen. Hierbei verschwimmen die Grenzen zusehends, daher werden im Folgenden die klassischen Rollen vereinfacht dargestellt. Akteur: Mediaagentur Die Mediaagentur unterstützt in erster Linie Advertiser bei der Werbeplanung: vom Konzept über die Strategie bis hin zur Platzierung, Auswertung und Bezahlung.3 Beim Onlinemarketing ist es i.d.R. Aufgabe der Agenturen, das vorhandene Werbebudget bestmöglich auf verschiedene Kanäle anhand eines Mediaplans zu verteilen. Dieser enthält präzise jene Platzierungen und Bedingungen, zu welchen den Publishern die Werbung ausgespielt wird, d.h. zu welchen das werbetreibende Unternehmen gewillt ist, Werbung zu schalten. Hier werden die Platzierungen über Vermarkter, Ad Networks oder Ad Exchanges gebucht und nicht über den Publisher selbst. Agenturen bedienen sich i.d.R. sogenannter Third-Party-Adserver (oft auch Advertiser Ad Server genannt), um die Auslieferung von Werbung unabhängig vom Publisher zu steuern und zu kontrollieren. Akteur: Ad Network Wie Vermarkter auch, so bündeln Ad Networks verschiedene Publisher. Im Gegensatz zu den Vermarktern gibt es hier auch sehr kleine Publisher aus dem sogenannten „Longtail“. Viele Vermarktungsverträge sind auch nicht exklusiv.4 Unter einem Ad Network können durch einen standardisierten Prozess oft tausende Publisher unter einem Dach wohnen. Auch hier gibt es Ad Serving, Targeting und Reporting. Das gesamte Leistungspaket wird günstiger als in den Premium-Umfeldern der Vermarkter angeboten. Dabei werden auch oft performance-basierte Bezahlmodelle (bspw. Pay-per-Click) angewendet. Hier werden verschiedene Publisher gebündelt und zum Beispiel als „Run Over Network“-Platzierungen mit bestimmtem Profil oder mit Targeting-Optionen angeboten. Auch die Ad Networks bekommen dafür eine Umsatzbeteiligung. Akteur: Ad Exchange Über den Ad Exchange-Server kann der Kauf über diverse Ad Networks getätigt werden, um das vorhandene Inventar noch weiter zu konzentrieren und zu bündeln. Das Inventar, also das Werbeumfeld mit den Werbeflächen, wird über einen Auktionsprozess verkauft. Zu den bekanntesten Ad Exchanges zählen beispielsweise RightMedia (Teil von Yahoo!) und Doubleclick Ad Exchange (Teil von Google).5 Ad Exchanges haben eine reine „Durchreichfunktion“ und sind deshalb auch in ihrer Funktionalität so beschränkt wie Ad Networks. Zusatz-Services wie Targeting werden nicht angeboten, die Leistung umfasst rein die Bereitstellung der Plattform. Wertschöpfungskette beim Display-Advertising Akteur: Vermarkter Vermarkter verkaufen Bündel verschiedener Publisher-Websites und können daher eine größere Reichweite anbieten. Sie treten als Vertreter gegenüber Agenturen und Werbern am Markt auf. Die Aufgabe auf Publisher-Seite ist hier die optimale Auslastung des vorhandenen Werbeumfelds, wofür meist über längere Zeiträume Vermarktungsverträge abgeschlossen werden. Auch das Targeting, Adserving für den Publisher, Reporting und die Verifizierung von Nutzerzahlen verantwortet der Vermarkter für die Publisher. Für all seine Tätigkeiten erhält der Vermarkter in der Regel eine Umsatzbeteiligung. ttp://rtb-buch.de/rtb_fibel.pdf (23.11.2013, S. 3) h In Analogie zum Finanzmarkt versteht man unter einem Marktmachern (market maker) ein Institut oder Unternehmen, das sich dem Kunden jederzeit als Partner in einem Kauf-oder Verkaufsgeschäft zur Verfügung stellt. 3) http://rtb-buch.de/rtb_fibel.pdf (23.11.2013, S.4) 1) 2) Advertiser Mediaagentur AdNetwork/ Exchange Vermarkter Publisher Akteur: Publisher Publisher haben das Interesse, ihr Werbeumfeld und ihre Zielgruppen zum bestmöglichen Preis an Werbetreibende zu bringen und möchten nebst diesem eine größtmögliche Auslastung ihres Inventars erreichen. Die Bandbreite reicht von Online-Publishers, die sehr viele Webpräsenzen verwalten, bis hin zu Publisher die eine einzige Webpräsenz managen und steuern. Ein Publisher 4) 5) http://rtb-buch.de/rtb_fibel.pdf (23.11.2013, S.4) http://rtb-buch.de/rtb_fibel.pdf (23.11.2013, S.9) 108 109 REAL TIME ADVERTISING Real-Time-Advertising, der Prozess: Umbruch des digitalen Werbemarktes? Bisher war es wie in anderen Werbegattungen gängig, dass man PremiumZielgruppen mit entsprechenden Werbeumfeldern sehr gut erreichen konnte, wofür u.a. regelmäßige (Web-) Umfragen durchgeführt wurden, um den typischen User bzw. die typische Userin näher zu explorieren. Für das Prädikat „Premium“ waren eine starke Marke (auf Seiten des Publishers) und gute redaktionelle Inhalte notwendig, Stichwort: „Content is King“! Umfeld vs. einzelner Nutzer 8 Advertiser Advertiser TKP TKP TKP 10 € kann somit eine einzelne Website oder ein in sich (z.B. thematisch) geschlossenes Webseitenangebot darstellen. Gleichzeitig kann ein Publisher aber auch eine Fülle von Websites und Webseitenangebote, die sehr unterschiedlich sind, verwalten. Publisher eint, dass sie Werbeflächen und Zielgruppen verkaufen und diese dazu in die Hände eines oder mehrerer Vermarkter geben – ausgenommen sie sind Publisher und Vermarkter gleichzeitig. 0,0 1€ Früher: Einkauf von Umfeldern – Das Umfeld steht im Mittelpunkt Heute: Einkauf von Nutzern – Der einzelne Nutzer steht im Mittelpunkt Abb. in Anlehnung an http://rtb-buch.de/rtb_fibel.pdf (23.11.2013, S.16) 8) Die neuen Akteure: Wer sind sie, was machen sie? RTA ist die Umkehr dieses Sprichworts im Sinne einer software-unterstützten Auslieferung von Werbung: „Audience is King!“ Im Internet sind nicht immer hochwertige und teure redaktionelle Inhalte nötig, man erreicht Userinnen und User durch die technisch mögliche 1:1-Ansprachemöglichkeit theoretisch überall dort, wo sie gerade im Internet unterwegs sind.6 Es gibt im Prozess von RTB vereinfacht gesagt drei zentrale Gruppen von Akteuren: Supply Side Plattformen (SSPs), Demand Side Plattformen (DSPs) und Data Management Plattformen (DMPs). Die Akteure im Real-Time-Bidding-Markt9 Die Kernidee, von der Real-Time-Advertising ausgeht ist den User oder die Userin überall dort zu erreichen, wo er oder sie surft, oder anders ausgedrückt, dass man seine Zielgruppe, egal wo sie ist, aufspürt und zwar losgekoppelt vom Umfeld auf dem sie sich bewegt. Mit RTA rücken nun Targeting und Ansprache einzelner Userinnen und User in den Vordergrund. Jede Ad Impression wird hierbei mit einem zugehörigen Nutzerprofil gekoppelt und diese Werbefläche wird in Echtzeit auf einem Auktionsmarktplatz angeboten.7 Der Clou ist, dass hier der Advertiser nicht nur auf die Werbefläche, sondern auch auf das Nutzerprofil bietet. Bei Gewinn der Auktion, wird die Werbung umgehend angezeigt: Früher bezahlte man effektiv für den Einkauf der Werbefläche, heute für den Einkauf von Userinnen und Usern. 6) 7) ttp://rtb-buch.de/rtb_fibel.pdf (23.11.2013, S.10) h http://www.internetworld.de/content/download/96599/2381708/file/INTERNET-WORLD-Business-Ausgabe-22-2012.pdf (22.11.2013) Advertiser/ Agentur Agentur Trading Desk Ad Exchange Ad Network Supply Side Platform (SSP) Demand Side Platform (DSP) 9) Abb. in Anlehnung an http://rtb-buch.de/rtb_fibel.pdf (23.11.2013, S.17) Data Management Platform (DMP) Publisher 110 111 REAL TIME ADVERTISING Der RTA/RTB Markt ist noch recht jung und die beteiligten Unternehmen probieren derzeit noch sehr viel aus, daher ist eine Kategorisierung einzelner Unternehmen nicht immer eindeutig möglich. SSPs: Supply Side Plattformen SSPs haben das Ziel, für den Publisher die optimale Vermarktung (Yield-Management) des eigenen Inventars zu erreichen. Dafür werden diverse Nachfrage-Kanäle angeschlossen und es werden ihnen auf RTB-Basis Online-Werbeschaltungen angeboten, welche dann verdeckt über ein Auktionsverfahren versteigert werden. Somit wird Konkurrenz geschaffen und es wird für den Publisher erreicht, dass der höchste TKP gemessen an der Zahlungsbereitschaft erzielt wird. Ziele und Aufgaben der SSP sind: ■ Vereinfachung des Prozesses ■ Höchstmöglicher TKP für den Publisher ■ Gesamtes Handling der Nachfrage-Kanäle (Ad Networks, Websites, Ad Exchanges) ■ Werbeinventar wird gebündelt und angeboten ■ Übergabe grundlegender Browserinformationen (Sprache, Cookies) über die Userinnen und User, die die Ad Impressions generieren ■ Ablauf (i.d.R.) wie Vickrey-Auktion: Gewinner zahlt nicht Höchstgebot, sondern einen Cent mehr als Zweitgebot Zu den größten Supply-Side-Platformen zählen aktuell Admeld, adscale, appnexus, Improve Digital, PubMatic, rubicon, Casale Media, Doubleclick (Google), Right Media (Yahoo), Open X, Yieldlab.10 DSPs: Demand Side Plattformen Demand Side Plattformen sind Dienstleister für Advertiser und auch für ihre Agenturen. Über sie können Werbetreibende effizient und zentral Werbeinventar einkaufen, und das über Ad Networks, Ad Exchanges und SSPs hinweg. DSPs haben drei Rollen: 1.Sie übernehmen die technische Anbindung an die Angebots-Kanäle. 2.Im Hintergrund optimieren Algorithmen die Effizienz von Kampagnen. 3.DSPs können Daten von Dritt-Anbietern einbinden, um das vom Angebotskanal angebotene Nutzerprofil aufzuwerten und die Werbung besser zu fokussieren. 10) http://www.bluesummit.de/wp-content/uploads/2013/02/blueSummit-Whitepaper_Real-Time-Bidding.pdf (21.11.2013, S. 6) Über einen Algorithmus bündeln sie auch die Nachfrage von Werbetreibenden, wofür sie auf Ad Exchanges zugreifen. Die DSPs übernehmen auch die Targeting-Einstellungen und den Biet-Algorithmus für das Erwerben von Anzeigeplätzen. Über diesen Algorithmus werden Gebote für Ad Impressions generiert und an die SSP übergeben. Bei der SSP finden sich schließlich alle aggregierten Gebote der angeschlossenen DSPs wieder, und die SSP vergibt die verfügbare Ad Impression dann an den Höchstbietenden. Es gibt grundsätzlich 2 Arten von DSPs11: 1. Self-Service DSPs: Sie stellen nur Technologie bereit ■ Kampagnenhandling liegt komplett inhouse ■ Hoher interner Ressourcen-Aufwand für Kampagnenhandling ■ Internes Know-how zwingend erforderlich ■ Kostenstruktur sehr transparent, da Gebote selbst definiert werden und der Service-Anbieter eine vertraglich vereinbarte Fee erhält, mit der der Advertiser kalkulieren kann ■ Einblick in nahezu alle Kampagnendetails wie Platzierungen, auf denen ausgeliefert wurde ■ Targeting-Einstellungen werden vom Advertiser selbst definiert 2. M anaged-Service DSPs: zusätzlich Aufsetzen und Optimieren der Kampagnen durch den Anbieter ■ Kampagnenhandling liegt komplett extern ■ Keine internen Ressourcen erforderlich ■ Kein internes Know-how erforderlich ■ Kostenstruktur häufig intransparent, da Einkaufspreise tatsächlich abgegebene Gebote nicht kommuniziert und statt dessen Fix-TKPs abgerechnet werden ■ In der Regel kein tieferer Einblick in Kampagnendetails wie Platzierungen, auf denen ausgeliefert wurde ■ Kein Einfluss auf die Targeting-Einstellung Data Management Platforms (DMPs) DMPs sammeln Daten der Nutzerinnen und Nutzer und bieten sie weiter zum Verkauf an.12 Die Daten können zur „Auffettung“ des Userprofils verwendet http://www.bluesummit.de/wp-content/uploads/2013/02/blueSummit-Whitepaper_Real-Time-Bidding.pdf (21.11.2013, S. 7) http://www.adnologies.com/product/dmp/ (21.11.2013) 11) 12) 112 113 REAL TIME ADVERTISING werden, damit die Advertiser eine besser informierte Entscheidung über die angebotenen Werbeeinblendungen und die anvisierten Nutzerinnen und Nutzer treffen können. Es werden soziodemographische Daten, Interessen, Kaufintention und Ähnliches gehandelt – alles selbstverständlich anonymisiert. Hier kann dann der Advertiser, z.B. eine Automarke, aktiv werden und das neue Modell im Rahmen einer Branding-Kampagne genau der gewünschten Zielgruppe präsentieren. Noch konkreter kann ein E-Commerce Shop tracken, mit welchen Produkten sich ein User bzw. eine Userin auseinandersetzt und ihn oder sie in Echtzeit mit einem genau auf die Interessen abgestimmten Produktportfolio konfrontieren. RTB als mehrstufiger Prozess: eine Beschreibung Ablauf von RTB13 Auslieferung Anzeige 2.Die DSPs und Ad Networks prüfen ob die Userprofil-Attribute zu den Zielgruppen-Parametern der Kampagnen ihrer Advertiser passen. Auf dieser Basis sowie auf Basis von Bietstrategien platzieren die DSPs oder das Ad Network im Namen des Advertisers ein Gebot auf diesen konkreten Werbeplatz. 3.Die SSP und Ad Exchanges nehmen alle Gebote entgegen und geben dem höchstbietenden Werbetreibenden den Zuschlag. Innerhalb von weniger als 100 Millisekunden wird die Werbung des „Siegers“ auf dem Werbeplatz eingeblendet. Ein nicht zu unterschätzender Faktor sind die hohen technischen Herausforderungen. Ein Beispiel soll dies erläutern: Bei einer einzelnen Ad Exchange (hier am Beispiel von „RightMedia“) kamen laut eigener Aussage im Quartal 3/2011 täglich 10 Milliarden Aufrufe für RTB zusammen. Bei Spiegel Online sind es täglich ca. 35 Millionen. Das sind 285 mal so viele Aufrufe via einer einzelnen Ad Exchange täglich wie bei Spiegel Online.14 Gebot: 0,13 € Ad Website/ Publisher DSP Exchange/ SSP Ad DSP DSP Ad Gebot: 0,11 € < 100 Millisekunden Die einzelnen Schritte im RTB Prozess: 1.Ein User oder eine Userin besucht eine Website, die Möglichkeiten für verschiedene Werbeplätze vorsieht. Für jeden Werbeplatz schickt der Ad Exchange Server der SSP bevor die Werbung angezeigt wird innerhalb von Millisekunden eine Anfrage an die angebundenen DSPs und Ad Networks. Die Anfrage umfasst den Werbeplatz und das Nutzerprofil mit eindeutiger User-ID. 13) Abb. in Anlehnung an http://rtb-buch.de/rtb_fibel.pdf (19.11.2013, S.12) Fazit und Ausblick Bis heute hält der überragende Erfolg des Suchmaschinen-Marketings an. Nun erlebt die Display-Werbung mit der Einführung des automatisierten Echtzeit-Handelns von Werbeflächen einen wahren Paradigmenwechsel, der viel Erfolg und hohe Gewinnspannen verspricht. RTB verändert den An- und Verkauf von grafischer Online-Werbung fundamental: der User und die Userin stehen im Zentrum. „Audience is King!“ Weitere Bereiche des digitalen Werbemarktes folgen sehr schnell. In einigen, vor allem angloamerikanischen Märkten, wird zum Beispiel bereits Video Werbung über RTB Plattformen gehandelt. Ab 2014 beginnt der breite automatisierte Handel von Video Werbung auf Echtzeit Plattformen auch in Zentraleuropa. Im Internet-Werbemarkt weicht das klassische Paradigma von „Content is King“ zumindest in marketingtechnischer Hinsicht auf und gibt den neuen technischen Möglichkeiten des Targetings mehr Platz und damit der effizienten Zielgruppenansprache und der ultraschnellen Abwicklung im Erwerb und dem Verkauf von Werbeflächen. Real-Time-Advertising und auch Real-Time-Bidding bedeuten für viele der traditionellen Akteure auf dem digitalen Werbemarkt ein völliges Umdenken hinsichtlich ihres Beschäftigungsfeldes. Das hat verschiedenste Effekten wie zum Beispiel eine systematische Veränderung der Jobprofile der Akteure (strategischer, 14) http://rtb-buch.de/rtb_fibel.pdf (19.11.2013, S 23) 114 115 REAL TIME ADVERTISING technischer und analytischer) in den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen. Für den Markt bringt RTA ein Höchstmaß an Effizienz und Schnelligkeit und eine zeitliche Verkürzung der Ablaufprozesse mit sich, die normalerweise für eine digitale Werbekampagne anfallen, bei gleichzeitiger substanzieller Erhöhung der technischen und analytischen Komplexität. DIGITAL ANALYTICS – WAS BRINGT’S? Knackpunkte, besonders im Hinblick auf Datenschutz, werden sein, dass ein neuer Markt rund um Profilinformationen von Userinnen und Usern entsteht, wo ein Wettkampf um die besseren, detaillierten, aktuelleren und effizienteren Userdaten im Entstehen begriffen ist. Wenn Sie eine Firma gründen oder eine neue Filiale eröffnen werden Sie zuerst sicherstellen, dass eine gewissenhafte Planung, Kontrolle und Optimierung durchgeführt wird. Mit Ihrer Online-Präsenz sollten Sie gleich verfahren. Sowohl bei einer neuen Website als auch bei deren Relaunch sind durchdachte Webanalysestrategien äußerst wichtig. Was analysiert werden soll: Besonders die großen Player müssen (auch im Zusammenhang mit den jüngsten Entwicklungen im Bereich Datenschutz und Sensibilität) besonders transparent agieren, da sie bereits jetzt im großen Stile Userinnen und User mit Cookies versehen und sehr genau über Online-Aktivitäten Bescheid wissen. Google ist z.B. ein höchst relevanter Player im Bereich RTA / RTB und treibt diese Entwicklung durch die Vernetzungen von Systemen und Technologien wie DoubleClick bzw. DoubleClick AdExchange und Invite Media voran, um hier nur ein Beispiel zu nennen. Transparenz und Vertrauen sind wichtige Voraussetzungen für ein weiteres Wachstum von RTA. Ein weiterer Wachstumsfaktor ist eine ganzheitliche Infrastruktur, sprich eine Konsolidierung (sowohl auf DSP- als auch auf SSP-Seite). In Europa gibt es noch viele unterschiedliche Plattformen, Technologien und Datenstrukturen. Stärkere Vereinheitlichung ist Voraussetzung dafür, um, an die in Echtzeit gehandelten hohen Anteile von digitaler Werbung in weiter entwickelten Märkten (wie z.B. den USA) anschließen zu können. Für Werbetreibende bringt Real Time Advertising und Real Time Bidding den Effekt einer Preisregelung mit sich. Der offene und transparente Markt regelt den Preis für nutzer-relevante Werbekontakte über diverse Faktoren entsprechend des Angebots- und Nachfrage-Prinzips. Publisher profitieren insofern, da sie mehr Transparenz über den Wert ihrer Werbekontakte erlangen, brach liegende Werbeplätze automatisiert auf den Markt bringen und durch gezieltes Yield-Management den Wert ihrer Werbeplätze absolut und relativ steigern können. Herbert Pratter, Dentsu Aegis Network und David Staudinger, proxymedia Sie sind im Web. Sie machen Online Marketing. Wissen Sie auch, wie Ihre Maßnahmen performen und wo Optimierungspotential steckt? esucher: Anzahl und Verhalten B Traffic: Kampagnen und andere Quellen ■ Erfolge: erreichte Ziele und e-commerce ■ Customer Journey und Lifetime Values ■ ■ Grundsätzlich kann unterschieden werden in: Web Analytics Das Verhalten Ihrer Website-Besucher wird gemessen und ausgewertet. Standardauswertungen sind etwa „Anzahl der Besuche“, „Top Regionen“, „Top Landingpages“ und ähnliche. Digital Analytics Inzwischen können nicht nur Web-Besuche, sondern auch Offline-Touchpoints wie Fernseh-Werbung oder Filialbesuche erfasst werden. Die holistische Analyse aller Kontaktpunkte und Erfolgsindikatoren ist umfassender und wird als Digital Analytics bezeichnet. Status quo in Österreich Österreichische Unternehmen hinken in Bezug auf Webanalyse im inter nationalen Vergleich hinterher. Nichtsdestotrotz haben 77 Prozent der österreichischen Top 100 Unternehmen bereits ein Webanalysetool integriert. Man muss jedoch bedenken, dass die Implementierung eines Tools nicht der wichtigste Schritt ist, sondern nur die Basis für den weiteren WebanalyseProzess bildet. Nachdem man ein Basis-Tracking integriert hat und die Mitarbeiter sich das entsprechende Know-how angeeignet haben, entwickeln sich nicht nur Webseiten und Tools, sondern auch Ansprüche an das Tracking 116 117 D I G I T A L A N A LY T I C S – W A S B R I N G T ’ S ? konstant weiter.1 Im internationalen Vergleich nutzen österreichische Firmen diese Möglichkeiten noch rudimentär und lassen dadurch Geld auf der Straße liegen. Der Grund ist mangelndes Bewusstsein für die Potentiale, die sich durch den professionellen Einsatz von Web Analytics erschließen. Das soll dieser Beitrag ändern. Wozu haben Sie Ihre Website? In der Regel dauert es einige Zeit bis alle qualitativen und quantitativen Ziele der eigenen Website zusammengefasst sind. Die definierten KPIs (Key Performance Indikatoren) helfen dem Management (selbst wenn es nicht web-affin ist) den Status quo der Web-Aktivitäten einzuschätzen. Denn: was wir messen können, können wir auch optimieren. Gerade online ist Tracking und zeitnahes Optimieren leicht. Ein paar Beispiele: die Absprungrate der Seite zu hoch? Man kann den Seiteninhalt Ist verändern und dann die Ergebnisse kontrollieren. ■ Liefert Banner A weniger Anfragen als Banner B? Banner A wird nun ausgeschlossen, stattdessen testen wir noch Variante C. ■ Kommen nur wiederkehrende Besucherinnen und Besucher statt neue? Verändern wir den Media-Schaltplan. ■ Und auch der Klick beweist noch nicht, dass die richtige Zielgruppe erreicht wurde. Bounce Rate Glücklicherweise stehen wesentlich bessere Metriken zur Verfügung. Die Bounce Rate etwa gibt an, welcher Anteil der erreichten Besucherinnen und Besucher sofort wieder abspringt. Eine hohe Bounce Rate zeigt entweder, dass die Zielseite die Erwartungen der Besuchenden nicht erfüllt, oder dass schlichtweg die falschen Userinnen und User auf die Site geholt wurden. Dann kann und muss die Platzierung der Kampagne optimiert werden. Conversion Rate Meistens haben Kampagnen ein konkretes Ziel: Von Broschüren-Downloads & Gutschein-Anfragen über Gewinnspiel-Teilnahmen & Newsletter-Opt-Ins bis hin zu Lead-Generierung, Transaktionen oder Käufen. Die Erreichung dieser Ziele wird mit der Conversion Rate gemessen. Diese kann nun über verschiedene Kampagnen-Quellen verglichen werden. Abbildung 1: Die Traffic-Quellen lassen sich nach Erfolgskennzahlen analysieren – hier am Beispiel von Google Analytics. Diese einfachen Beispiele erhöhen den ROI (Return-on-Investment) erheblich. Wenn Sie die Zugriffe erhöhen, mehr online Umsatz erzielen oder mehr Seitenbesuche pro Besucher bzw. Besucherin wollen – all diese Erfolge können den ROI erhöhen. Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihre Ziele online zu messen und zu optimieren, dann müssen Sie in diesen Bereich investieren. Sie profitieren im Online-Marketing von Hebeln, die sehr leicht zu bewegen sind und damit rasche Performance-Steigerungen ermöglichen. Digital Analytics Kennzahlen Nachdem in der Welt der Online-Werbung wesentlich mehr messbar ist als in den klassischen Medien, hat man sich anfangs stark an Impressionen und Klicks orientiert. Zwar ist im Vergleich zur klassischen Werbung die Zahl der Sichtkontakte nun keine Schätzung mehr, sondern ein verlässlicher, gemes sener Wert – aber über die Qualität der Kontakte gibt er noch keine Auskunft. 1) Quelle: www.e-dialog.at/webanalyse-report-2013 Es ist jedoch zu bedenken, dass nicht jeder Traffic gleich viel kostet. Liefern zwei Medien gleich viele Conversions, allerdings zu unterschiedlichem Medienbudget, haben beide eine andere CPA – Cost-per-Action und somit einen anderen ROI (Return-on-Investment). 118 119 D I G I T A L A N A LY T I C S – W A S B R I N G T ’ S ? Lange Zeit wurde – unfairer Weise – der Kampagnen-Erfolg immer nur einer Quelle zugeordnet, meistens derjenigen, die der User bzw. die Userin zuletzt geklickt hat. Dies entspricht natürlich nicht der Tatsache, da wir im Verlauf einer Kampagne mit mehreren Werbemitteln auf mehreren Plattformen und Kanälen Sicht- und Klick-Kontakt haben. Daher wird inzwischen das Augenmerk auf die gesamte Customer Journey gelegt. Das Zusammenspiel der Kanäle wird in sogenannten Attributionsmodellen bewertet. Dies ist z.B. in Google Analytics (einem Webanalyse-Tool von Google) möglich: hier kann man abhängig von seinen eigenen Präferenzen verschiedene Gewichtungen wählen, welcher Kontakt an welcher Stelle im Kampagnenverlauf wie gewichtet werden soll (Abb. 3). Zusätzlich kann man auch die erfolgreichsten Kombinationen seiner Kanäle eruieren (Abb. 4) Customer Journey Analyse Abbildung 2: Das Zusammenspiel von Kontaktpunkten in der Customer Journey am Beispiel von Webtrekk. Diese sogenannte Customer Journey kann mittlerweile von vielen Tools abgebildet werden. Die Customer Journey beschreibt den Weg den ein User oder eine Userin auf einer Seite geht bevor er oder sie einen Kauf abschließt. Sie wird durch folgende fünf Phasen definiert: 1.Inspiration – Bewusstsein für das Produkt wird geweckt 2.Favorisierung – das Interesse für das Produkt wird verstärkt 3.Wunsch – der Kunde/die Kundin erwägt den Kauf 4.Anstoß – die Kaufabsicht wir konkret 5.Umsetzung – das Produkt wird gekauft In Abbildung 2 wird allen am Erfolg beteiligten Kontaktpunkten ihr Wert anteilig zugeordnet. Damit bekommen auch Quellen Beachtung, die frühzeitig Aufmerksamkeit erregt haben und damit die spätere Conversion vorbereitet haben. Letzte Interaktion Direkt x 2 Letzter indirekter Klick Direkt x 3 Letzter AdWords-Klick Direkt x 5 Erste Interaktion Direkt x 7 Linear Direkt x 2 Zeitverlauf Organische Suche Direkt Positionsbasiert Soziales Netzwerk Direkt x 2 Abbildung 3: Top Conversion Pfade am Beispiel von Google Analytics Organische Suche Direkt x 2 Verweis Abbildung 4: Attributions Modelle am Beispiel von Google Analytics Im Beispiel von Abbildung 4 handelt es sich um ein Unternehmen mit einem starken Marken-Wiedererkennungswert. Die meisten Userinnen und User die irgendwann kaufen, kommen über die direkte URL-Eingabe oder Bookmarks. Man erkennt auch, dass die meisten die Seite nicht nur einmal besuchen bevor sie einen Kauf abschließen. Die organische Suche ist besonders wichtig als erster Kontaktpunkt. Voraussetzung zur Erfassung all dieser Informationen ist ein sauberes Tagging aller Werbemittel (Banner) für jede Platzierung. D.h. beim Ausspielen der Werbemittel müssen an den Pfad zur Landingpage auch spezielle Parameter angehängt werden, die dem Webanalyse-System erlauben, die Schaltung zu 121 D I G I T A L A N A LY T I C S – W A S B R I N G T ’ S ? identifizieren. Dies ist abhängig vom eingesetzten System und kann etwa so aussehen: http://www.firma.com/landing-page?campaign_ID=1234 On- oder Offline? Überall! Die Customer Journey findet in der Realität ja nicht nur online statt, sondern verläuft über alle Kanäle. Der erste Kontakt erfolgt oft offline über Print- oder TV-Kampagnen, Recherchen im Internet und die Conversion erfolgt in den meisten Fällen in Filialen oder per Telefon. Immer wichtiger wird daher, nicht nur die Kampagnen- und Mediaplanung integriert über alle Kanäle zu konzipieren, sondern auch die Analyse des Kundenverhaltens unabhängig vom Kontaktpunkt zu erfassen. Diese sogenannte 360°-Analyse stellt eine Herausforderung dar, wo doch heute jeder Mensch schon mit mindestens drei unterschiedlichen Geräten online geht (Desktop, Smartphone und Tablet) und dann auch noch an den offline Stellen identifiziert werden muss – selbstverständlich unter Einhaltung des Datenschutzes. Hierzu existieren schon fundierte Methoden, die unter den Schlagwörtern „TV-Tracking“ oder „In-Store-Tracking“ recherchiert werden können. Onsite Analyse & Optimierung Einsstiegsseiten und Trafficsegmentierung Die Auflistung der Top-Einstiegsseiten verrät, ob gut segmentierter Traffic auf die Site kommt. Eine kritische Analyse ist angebracht, wenn mehr als 50 Prozent der Einstiege über die Startseite erfolgen. Denn die Startseite sollte nur als Auffangseite für all jene dienen, die ohne Targeting, meist nur über den Markennamen, auf die Site kommen. Je flacher die Verteilung Ihrer Einstiegsseiten ist, desto besser verteilt sich der Traffic auf Ihre Angebote und Leistungen. Beachten Sie als zweites gleich die Absprungraten der einzelnen Einstiegsseiten. Ist sie hoch, deckt sich das Kampagnenversprechen nicht mit der Botschaft der Zielseite. Quiz Start 265 Klicks (91,1 %) è Quiz Start 978 Klicks (87 %) beendet 163 Klicks (16,7 %) è beendet 16 Klicks (1,6 %) andere 11 Klicks (1,1 %) Handy-Knigge 2 Klicks (25 %) andere 0 Klicks (0 %) Handy-Knigge 3 Klicks (75 %) Handy-Knigge 7 Klicks (1,4 %) è è begonnen 457 Klicks (4,3 %) Motiv 2 3 Klicks (1,0 %) Tolles Banner 2 Klicks (25 %) Tolles Banner 24 Klicks (4,6 %) beendet 459 Klicks (46,9 %) Tolles Banner 12 Klicks (4,1 %) Quiz Start 4 Klicks (75 %) Quiz Start 978 Klicks è 120 beendet 3 Klicks (0,3 %) der Flugzeug-Knigge 1 Klick (25 %) andere 0 Klicks (0 %) andere 34 Klicks (3,5 %) Abbildung 6: Die Klickpfad-Analyse gibt Aufschluss über die Verteilung des Traffics. Abbildung 5: Die Customer Journey findet über alle Kanäle statt. Bild © e-dialog Klickpfadanalyse Die Klickpfad- bzw. Navigationsanalyse verrät anschließend, wie die Ein steigerinnen und Einsteiger weiter über die Site navigieren. Folgen sie dem durch das Konzept vorgegebenen Pfad oder nutzen sie überraschende Wege? Nutzen Sie die Erkenntnisse daraus und setzen Sie Ihre Handlungsaufforde rungen entlang dieser Pfade. 122 123 D I G I T A L A N A LY T I C S – W A S B R I N G T ’ S ? Abbildung 7: Die Klickanalyse zeigt im Overlay die Seiten-Nutzung. Overlay Analysen Beliebt (weil bunt) sind die verschiedensten Formen von Overlays: Hier werden Klicks und Mausbewegungen grafisch direkt über der Originalseite eingeblendet und geben so Auskunft, wie das Layout tatsächlich genutzt wird. Funktioniert das Navigationskonzept? Werden meine Handlungsaufforde rungen wahrgenommen? Ladezeitmessung Sehr wichtig ist auch die automatische Messung der Ladezeit jeder Seite. Hier wird erfasst, wie lange der Seitenaufbau tatsächlich im Browser Ihrer Zielgruppe benötigt. Das ist wichtig, weil kurze Ladezeiten die User-Experience und erwiesenermaßen die Conversion Rate fördern. Außerdem verwendet Google die Ladezeit als Parameter für die Einstufung in die Suchergebnisseiten. Hier sollten Sie einen Alarm definieren, sobald ein Schwellwert überschritten wird. Als grober Anhaltspunkt kann gelten: Ladezeiten unter 3s sind hervorragend, über 5-6s sollte mit Optimierungen begonnen werden. Page-Value Die Page-Value gibt für jede einzelne Seite an, wie viel sie am Erfolg der Gesamtsite Anteil hatte. Dies bevorzugt relevante Seiten mehr als Top-Seiten. Nicht selten entdeckt man „Hidden Stars“, die im Top-Ranking nie auffielen und umgekehrt eine schwache Monetarisierungsrate von prominenten Seiten. Ein Tipp: Unterschätzen Sie Ihre Impressum-, AGB- und Datenschutz-Seiten nicht. Segmentierung Segmente können und sollen Sie auch in der Webanalyse definieren und über Ihre Auswertungen legen. Dann gewinnen die Metriken wesentlich mehr Aussagekraft: Ist der Wert pro Besucher bzw. Besucherin aus der Steiermark höher als bei den Wienerinnen und Wienern? Was interessiert Besucherinnen und Besucher der „Reichweiten-Kampagne“ besonders? Was sind die Ausstiegsseiten derer, die nur 30 Sekunden auf meiner Site bleiben? Auch sonst unterscheidet man vernünftigerweise zwischen Stamm- und Neukundschaft, A- und B-Kunden, Interessenten, Leads, Mitbewerber, … Brand Traffic Eine hervorragende Einschätzung von Sites erlaubt das Segment „Brand Traffic“. Damit bezeichnen wir all den Traffic, der alleine durch die Markenbekanntheit zustande kam. Das sind einerseits direkte Aufrufe der URL und zusätzlich alle Suchmaschinen-Visits, die über irgendeinen Markennamen zur Site gelangten. Obwohl scheinbar gratis, ist dieser Traffic dem gelungenen – aber meist teuren – Markenaufbau gedankt. Mit gut definierten Segmenten werden Ihre Zahlen zu Erkenntnissen und damit zu Verbesserungsmaßnahmen führen. e-commerce Das e-commerce Tracking kommt in Online-Shops zum Einsatz. Neben der einfachen Umsatz- und Produktkauf-Analyse bietet es wichtige Insights besonders dann, wenn Korrelationen und Drill-Downs gemacht werden: Über welche Kampagnen kamen Besucherinnen und Besucher, die besonders teure Produkte gekauft haben? Was wurde gerne gemeinsam gekauft (Cross-Selling-Analyse)? Je nach Produktgruppe ergeben sich zuweilen auch unterschiedliche Kaufentscheidungszeiträume: Manches wird sofort bestellt, anderes braucht einen Tag. Dies ist ein wesentliches Feedback zur KampagnenOptimierung und Produkttext-Gestaltung. Fortgeschrittene Tools werten nicht nur abgeschickte (bestellte) Waren körbe aus, sondern zeigen auch auf, welche Produkte oft betrachtet, in den Warenkorb gelegt wurden, aber letztlich NICHT gekauft wurden. Dies hilft Produktmanagerinnen und -managern bei Pricing-, Wording- und Sortiments-Entscheidungen. 124 125 D I G I T A L A N A LY T I C S – W A S B R I N G T ’ S ? Social Media Social Media ermöglicht Unternehmen direkten Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden. Diese Kontaktpunkte werden oftmals für unterschiedlichste Zwecke verwendet wie beispielsweise Produktinformationen, Kontaktpflege sowie Zielgruppenmarketing. Diese Kanäle werden immer wertvoller und daher ist es wichtig, deren Daten regelmäßig auszuwerten. Gerade für Social Media Kampagnen gibt es in den gängigen Tools Analysemöglichkeiten. Neben den Standardmetriken lassen sich auch die jeweiligen Kosten der Kampagnen hochladen und man bekommt somit einen ganzheitlicheren Überblick. Die Kostenanalyse errechnet automatisch Kennzahlen, die den Erfolg einer Kampagne optimal bestimmen lassen. Integration: CRM, Business-Intelligence & Marketing-Automation In frühen Stadien wurde die Website als auch die Webanalyse wie eine Insel betrachtet: War sie erfolgreich, freute man sich – war sie schlecht, drehte man sie ab, relaunchte oder wechselte das Team. Dass alles miteinander verbunden ist, wissen heutzutage nicht nur die Systemtheoretikerinnen und -theoretiker, sondern auch fortschrittliche Unternehmen und deren Entscheidungsträger/-innen. Diese Wirksysteme nun sichtbar und interpretierbar zu machen, ist die Aufgabe von Business-Intelligence-Systemen. Hierfür werden die Webanalyse-Daten beispielweise mit dem CRM (Customer Relationship Management) abgeglichen. Eine einfache Automatisierungsmöglichkeit ist (onsite) Behavioral Targeting: D.h. man modelliert interessante Zielgruppen und sobald jemand daraus auf der Website landet, bekommt dieser User bzw. diese Userin die zuvor für sie definierten Botschaften und Aktionen ausgespielt. Diese sogenannten Recommendations (Empfehlungen) werden in Echtzeit berechnet und gleichzeitig optimiert. Daneben werden auch Outbound-Kanäle, wie z.B. E-Mail Marketing, an diese Marketing-Automations-Systeme angebunden. Gute Webanalyse ist auch die Voraussetzung für die effiziente Steuerung von Real Time Advertising (RTA), wo in Echtzeit Werbeplatzierungen in einem Auktionsverfahren eingekauft werden, da es hier nicht nur um die reine Masse und den Preis, sondern vor allem um die zielgruppengenaue und effiziente Auswahl und Überprüfung der Buchungen geht. Fazit Webanalyse bringt Unternehmen einen immensen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten. Die Daten lassen sich für jeden Bereich einer Firma interpretieren und Optimierungsvorschläge daraus ableiten. Jeder sollte diese Option nutzen um sich und sein Unternehmen noch weiter voran zu treiben. Siegfried Stepke und Veronika Kupfersberger, e-dialog Weiterführende Informationen: èDigital Analytics Association: www.digitalanalyticsassociation.org èB log des Web-Analytics „Papstes“ Avinash Kaushik: www.kaushik.net/avinash/ èe-books von e-dialog: www.e-dialog.at/e-books 126 127 S O C I A L M E D I A – G E TT I N G S TA R T E D SOCIAL MEDIA – GETTING STARTED Was ist Social Media? Social Media (= soziale Medien) sind Medien, Infrastrukturen oder Techno logien, die der Gestaltungsmöglichkeit von Inhalten und/oder dem Austausch von Informationen zwischen Userinnen und Usern dienen. Die unter schiedlichen Spielarten sozialer Medien umfassen beispielsweise Soziale Netzwerke (Facebook, LinkedIn, ...), Blogs, Internetforen bzw. Kommentarbereiche von Onlinemedien, Bild- und Videoportalen, Social Bookmarking Sites, Wikis und Podcasts. Was ist Social Media Marketing? Social Media Marketing verfolgt Marketingziele durch die Beteiligung in sozialen Medien. Das reine Schalten von Anzeigen in sozialen Netzwerken wird nicht als Social Media Marketing verstanden. Beim Social Media Marketing geht es darum, der Community zuzuhören und eine Beziehung zu ihr aufzubauen bzw. zumindest angemessen zu antworten. In letzter Konsequenz müssen Marken in Social Media auch wie Medien agieren. Ist Social Media für meine Zielgruppe relevant? Nur wenn ein Medienkanal von der Zielgruppe genutzt wird – bzw. Potenzial für künftige Nutzung erkennbar ist – ist es sinnvoll, in Kommunikationsaktivitäten zu investieren. Die relevantesten sozialen Netzwerke werden in der österreichischen Web-Analyse (ÖWA) nicht erhoben. Es gibt eine Reihe von alternativen Quellen für die Analyse der Relevanz von Social Media innerhalb der Zielgruppe (in Österreich): Facebook.com Beim Anlegen einer Kampagne auf http://www.facebook.com/advertising können verschiedene demographische Parameter, wie Alter, Geschlecht, Wohnort und Sprache, sowie Interessen eingegeben werden. Facebook errechnet dann die potenzielle Reichweite mit diesen Parametern. So kann das Zielgruppenpotenzial analysiert werden. Comscore Comscore ist ein internationaler Anbieter von Online Reichweitenstudien via Online Panel und weist auch Besucherzahlen für einzelne Social Media Kanäle aus. Die Daten sind via Subskription zu beziehen. Alexa.com Alexa bietet Analysewerkzeuge für Webseitenanbieter und veröffentlicht die weltweiten Kennzahlen zu Online-Traffic der größten Sites pro Land. Reichweitenvergleiche können kostenfrei erstellt werden. Media Analyse Die MA 2012 enthält die Fragen nach dem Nutzen von Sozialen Netzwerken (Ja/Nein) und die Frage nach einem eigenen Profil in sozialen Netzwerken (Ja/ Nein). Auch der Nutzungszweck wird mit folgenden Antwortkategorien erfasst: ■ Mit Familie und Anderen in Verbindung bleiben ■ Berufliche Kontakte knüpfen ■ Meine Meinung mitteilen ■ Mich über Produkte austauschen ■ Direkter Kontakt mit Unternehmen ■ Zur Unterhaltung und Entspannung ■ Spielen (Onlinegames) ■ Meine Bilder/Videos verwalten bzw. teilen ■ Mit Marken/Unternehmen verlinken Die Daten der Media-Analyse stehen den Mitgliedern des Vereins Arbeitsgemeinschaft Media-Analysen (kostenpflichtig) zur Verfügung (alle großen Media-Agenturen haben Zugriff auf die Media-Analyse). Austrian Internet Monitor In der Welle Q1 2013 AIM wurde für Xing, Youtube, Myspace, Flickr, Picasa Web, Wikipedia. Studivz, Facebook, LastFM, Uboot, Twitter, Netlog, Myvideo, Schülervz, Google+, Foursquare und LinkedIn die Nutzung erfasst jeweils in den Antwortkategorien: ■ Nutzung In den letzen vier Wochen ■ schon länger her ■ noch nie besucht 128 129 S O C I A L M E D I A – G E TT I N G S TA R T E D Der Austrian Internet Monitor ist kostenpflichtig beziehbar vom Markt forschungsinstitut Integral. Viele große Media-Agenturen haben Zugriff auf die Detaildaten des AIM. IAB Mediascope Die paneuropäische Markt-Media Studie des Internet Advertising Bureau erhebt alle zwei Jahre umfassende Daten für Online Nutzung, Konsum und Einstellung zu Marken. An der Welle 2012 hat sich IAB Austria erstmals beteiligt. Somit liegen international vergleichbare Werte vor. Folgende Aktivitäten werden nach Häufigkeit (täglich, wöchentlich, monatlich, seltener) abgefragt: ead emails I had received R ■ Read updates/messages ■ Accessed an email I got an alert for ■ Updated my profile ■ Contacted someone specific ■ Read a forum ■ Posted an update ■ Uploaded photos/videos ■ Commented on photos/videos ■ Commented on a forum thread ■ Liked/became a fan of a brand ■ Played games ■ Visited a fan page ■ Posted a location-based update ■ Started a new forum thread ■ Complained directly to a company ■ Complained about a brand/product ■ Added/used an app ■ Unfriended a brand ■ Created a group for favourite a brand/product ■ Created a group to boycott a brand/product Socialmediaradar.at Der Socialmediaradar.at liefert Geschlecht und Alter der österreichischen Userinnen und User auf Facebook und Twitter. und ist ein kostenloser Service der Social Media Agentur Digital Affairs. Eigenangaben der Betreiber Viele Blogs und Foren sind in keiner Studie erfasst. Gerade bei Special Interest Themen sind Communities aber oft relevant. Reichweitenkennzahlen (u.a. Anzahl registrierter Userinnen und User, Anzahl der Beiträge pro User bzw. Userin, Visits etc.) sind nur auf der Seite selbst veröffentlicht oder über die auf der im Impressum genannten Kontaktadresse zu erfragen. ■ Socialbakers.com Liefert internationale Überblickszahlen zu Facebook, Twitter, Youtube, Google+, LinkedIn; Detailliertere Berichte sind kostenpflichtig (ab 200 Euro). Individuelle Erhebungen Individuelle Erhebungen und Analysen zu Reichweiten, Zielgruppen, Communities, etc. sind auch durch Media-, Social Media- oder Research-Agenturen möglich. Einen Mindestwert für die Erreichbarkeit von Zielgruppen über Social Media, unter dem von einem Social Media Engagement abzuraten ist, gibt es nicht. Vielmehr ist die Zielsetzung des Unternehmens entscheidend. So kann auch bei aktuell nur wenig bzw. keiner Kommunikation zu einem Unternehmen/Marke/Service die Zielsetzung sein, die Interaktion zu forcieren und auszubauen. Es gilt die Balance zwischen Kosten und Nutzen zu finden. Im Bereich B2B (Business to Business) bedarf es einer detaillierten Voranalyse, ob bzw. in welchem Umfang Kunden und Partner im Social Web erreicht werden können. B2B (Business to Consumer) Kommunikation ist wesentlich etablierter, wenn auch stark abhängig von Unternehmen und Branche. Im Zweifelsfall lautet die Empfehlung: Mit wenig Aufwand beginnen. Folgende Fragestellungen helfen, Umfeld und Relevanz von Social Media für das eigene Unternehmen einzuschätzen und dienen als Basis für die Entscheidung, ob und in welchem Umfang man im Bereich Social Media aktiv werden sollte: ■ Sind die für mich relevanten Zielgruppen und Öffentlichkeiten aktiv im Social Web vertreten? ■ Auf welchen Social Media-Kanälen und Plattformen sind meine Zielgruppen aktiv bzw. präsent? ■ In welchem Umfang wird über mein Unternehmen/Produkt/Service bereits im Social Web kommuniziert? 130 131 S O C I A L M E D I A – G E TT I N G S TA R T E D ber welche Themen & Inhalte wird im Zusammenhang mit Ü meinem Unternehmen im Social Web kommuniziert? ■ Welches Meinungsbild (Sentiment) nimmt mein Unternehmen/ Produkt/Marke aktuell im Web ein? ■ In welchem Umfang wird auch über relevante Wettbewerber im Social Web kommuniziert? ■ Nutzen relevante Wettbewerber bereits aktiv Social Media, welche Social Media-Kanäle werden genutzt? ■ Ist mein Unternehmen in Social Media (bereits) Thema? Seiten wie socialmediaranking.at oder auch socialbakers.com reihen Social Media Seiten teils nach Anzahl von Fans, teilweise auch nach Interaktionen mit der Seite. Um aber zu erheben, wie viel über ein Unternehmen, eine Branche oder ein Produkt/eine Dienstleistung gesprochen wird – unabhängig davon ob es selbst in sozialen Medien aktiv ist oder nicht, – bedarf es individualisierter Analysen in Social Media Kanälen. Es gibt eine breite Angebotspalette an Social Media Monitoring Tools. Fast jede Agentur hat entweder selbst Tools oder Partnerschaften dafür. Social Media Monitoring Tools eignen sich nicht nur für die laufende Kontrolle. Sogenannte Snapshot Reports oder Ex-Post Berichte geben ein Bild des Status quo (quantitativ und qualitativ). Der „Buzz“ – also die Menge an Postings über ein Unternehmen – variiert je nach Branche. IAB Austria bietet dazu beispielsweise in Kooperation mit BuzzValue quartalsweise Reports namens „IAB BrandBuzz“, um Benchmarkwerte für je eine Branche zur Verfügung stellen zu können. Basierend auf selbst erhobenen Werten oder einer Studie wissen Sie, wie über Ihr Unternehmen/Produkt/Service gesprochen wird, und können die Entscheidung treffen, ob Sie es sich erlauben können und wollen, nicht am Dialog teilzunehmen. Was ist meine Zielsetzung/was erwarte ich mir von Social Media? Social Media Marketing ist nicht l’art pour l’art sondern sollte wie jede andere strategische Kommunikationsmaßnahme klar definierten Zielen folgen. Ziele im Social Media Marketing lassen sich in folgende Bereiche gliedern: Imageaufbau bzw. -erhaltung ■ Durch Wahl der passenden Tonalität einen Sinneswandel bewirken. Als Zielsetzung wird natürlich jeweils ein positiver Sinneswandel z. B. in Form von Kaufanregung/Umsatzsteigerung durch Produktempfehlungen angestrebt. Gleichzeitig muss allerdings auch bewusst sein, dass eine „schlechte“ Strategie auch einen ungewünschten Sinneswandel bewirken kann ■ Unterhaltung bieten und damit die Marke positiv besetzen ■ Markenbewusstsein bei Verbraucherinnen und Verbrauchern stärken ■ Gesprächsstoff bieten ■ Abgrenzung gegenüber dem Wettbewerb schaffen Reichweite ■ Erreichen von neuen Zielgruppen ■ Linkbuilding: relevante Links auf die eigene Website lenken ■ Zugriffszahlen auf eigene Seiten steigern durch Empfehlungen Verkauf ■ Testkäufe anregen über z.B. Promotions oder Coupons ■ Erhöhung von Markenloyalität bei bestehenden Kundinnen und Kunden Service/Support ■ Schaffen eines aktiven (zusätzlichen) Kanals zu Kundinnen und Kunden für Anfragen, Beschwerden, Lob, Ideen, Anregungen, Innovationen etc. Marktforschung Insights ■ Wissen generieren über Eigenschaften und Wünsche der Zielgruppe ■ Co-Creation: Entwicklung und Ideenfindung durch/mit der Community Kann ich der Zielgruppe via Social Media einen Mehrwert bieten? Userinnen und User sind verwöhnt und wählerisch. Der Content muss hochwertig sein, um ihnen einen Nutzen zu stiften und sie gegebenenfalls zum „Konsum“ zu bewegen. Die drei wesentlichen Punkte sind: Unterhaltung ■ Überraschungen ■ Spiele ■ Wünsche erfüllen 132 133 S O C I A L M E D I A – G E TT I N G S TA R T E D Information ■ Exklusive Inhalte, die sonst gar nicht zugänglich sind ■ Bessere Zugänglichkeit zu Information ■ Eine Zusammenstellung hochwertiger Inhalte, die den Interessen und Erwartungen der Userinnen und User weitgehend entsprechen und deren Zusammenstellung ein Service darstellt (Materielle) Servicevorteile & Dialog ■ Gewinnmöglichkeiten ■ Rabatte und Coupons ■ Schnelle Reaktion und Hilfe/Service, zuverlässigerer Support bei Service Anfragen ■ Beeinflussungs- und Mitgestaltungsmöglichkeit für Userinnen und User Soll ich meine Social Media Aktivität outsourcen oder lieber selbst machen? Die Möglichkeiten der Agenturzusammenarbeit reichen von einer Voll betreuung durch eine Agentur – v.a. wenn die Social Media Kanäle mit Marketinginhalten arbeiten (wie im FMCG-Bereich) und interne Informationen aus dem Unternehmen selbst irrelevant sind – bis hin zu einer einmaligen Beratungstätigkeit von Profis, die nach der Konzeption und Implementierung die Tasks an das Unternehmen übergeben und in weiterer Folge nur noch punktuell und/oder beratend zur Verfügung stehen. Social Media Kanäle zu betreuen ist ein laufender Aufwand. Für die Kalkulation der Ressourcen bzw. die Entscheidung, ob der Aufwand im eigenen Unternehmen zu meistern ist, kann man von folgenden Mindestanforderungen ausgehen: ■ Mindestens 1-2 Beiträge pro Woche ■ Tägliches Screening der Eingänge ■ Falls eine Reaktion notwendig ist, sollte diese innerhalb des gleichen Tages bzw. spätestens am nächsten Werktag erfolgen ■ Die Postings und Beiträge sollten so gestaltet sein, dass sie zu Interaktionen ermuntern und signalisieren, dass Feedback erwünscht ist. Unbedingtes Muss – egal ob in house oder agenturbetreut – ist die Definition der Prozesse: ■ Wo kommt der Inhalt her? ■ Wer ist dafür verantwortlich? ■ Wer definiert die Themenpläne und Timings? ■ Wie wird die Einhaltung von Reaktionszeiten gewahrt? ■ Wer erteilt die Freigabe und in welcher Form? Wie kann ich den Überblick über Social Media Aktivitäten wahren? Es gibt eine Vielzahl an Tools, um Social Media Aktivitäten quantitativ und qualitativ zu evaluieren. Wichtig ist vor allem ob ■ die Ressourcen für die Analyse vorhanden sind, ■ die Messergebnisse zu einer Anpassung des Verhaltens führen Um Social Media Monitoring zu betreiben, stehen sowohl kostenlose Werkzeuge als auch kostenpflichtige Tools bzw. Dienstleistungen/Agenturen zur Verfügung, die sich in einem Kostenrahmen von in etwa von 300 Euro bis 3.000 Euro bewegen. Methoden Automatisches Monitoring Hier wird die Kommunikation im Social Web automatisiert softwaregestützt identifiziert und erhoben. Diese Vorgehensweise erweist sich als kosten günstig. Aufgrund der eingeschränkten softwaretechnischen Möglichkeiten zur inhaltlichen Analyse sind speziell die qualitativen Auswertung eingeschränkt. Der Einsatz empfiehlt sich bei umfangreicher Kommunikation mit Fokus auf quantitative Analysen und ist bei globalen, länderübergreifenden Beobachtungen sinnvoll. Halbautomatisches Monitoring Die unterschiedlichen Quellen (Foren, Blogs, Social Media) werden mit einer Software bzw. einem Web-Crawler auf Keyword-basis automatisch erhoben. Inhalte und Ergebnisse werden dann von Expertinnen und Experten gelesen und manuell ausgewertet. Den höheren Kosten durch die manuelle Analyse stehen inhaltlich detaillierte und verlässliche Aussagen gegenüber. 134 135 S O C I A L M E D I A – G E TT I N G S TA R T E D Wie kann ich den Überblick über Social Media Aktivitäten wahren? Manuelles Monitoring Social Networks werden von Spezialistinnen und Spezialisten identifiziert, zu einem großen Teil manuell erhoben und von Expertinnen und Experten im Bereich Markt- und Meinungsforschung ausgewertet. Dies ist zwar die teuerste, aber effektivste Lösung, um ein qualitativ hochwertiges SocialMedia-Monitoring zu gewährleisten. Bei sehr spezifischen bzw. regionalen Analysen mit geringerem Kommunikationsumfang ist manuelles Monitoring sinnvoll. Kennzahlen Für folgende Bereiche sollten Kennzahlen zur Evaluation und Prognose von Erfolgen eingesetzt werden: KPI METRIK ERHEBUNGSMETHODE Sichtbarkeit, Reichweite, Aufmerksamkeit Unique User Page Impressions, Visits Webtracking, Drittanbieter (AGoF) Webtracking, drittanbieter Quellen (ivW) Drittanbieter (z. B. Google PageRank, Moz- Rank, Technorati, Alexa, Wikio Ranking) Befragung Gestützte und ungestützte Bekanntheit Viralitätsund Einfluss potenzial von Content, AutorIn, Kanälen Kommunikationsumfang Wie viel wird über mein Unternehmen/Marke/Service in sozialen Netzwerken kommuniziert (speziell auch im Vergleich zu relevanten Mitbewerbern)? Interaktionsraten Wie aktiv tauschen sich die relevanten Communities zu meinem Unternehmen im Social Web aus, u.a. aktive Diskussionen & Kommentare, Likes, Shares, etc.? Attraktivität des Contents bzw. der AutorIn Themenanalyse ■ Wie verteilt sich die inhaltliche Diskussion im Social Web zu meinem Unternehmen? ■ Welche Themen stehen im Vordergrund? ■ Über welche Themen & Inhalte wird nicht kommuniziert? Im Folgenden sind die wichtigsten KPIs sowie ihre Metrik und die Erhebungsmethode zusammengefasst: Vernetzungsgrade von Profilen (z. B. Twitter Follower) Social Media Analytics Einfluss im Netzwerk (z. B. Anzahl Weiterempfehlungen, impact Score) Monitoring, Social Media Analytics, Drittan- bieter (z. B. Klout, Kred, Peerindex) Anzahl von Backlinks, Pingbacks, Trackbacks Webtracking, Drittanbieter (z. B. SEo Tools wie Linkresearchtools) Ranking in Social Bookmarking Services Drittanbieter (Social Bookmarking Services) Verweildauer, Bounce Rate Webtracking Wachstumsrate der Wiederkehrer Webtracking Wachstumsrate aktive User Webtracking, Social Media Analytics Interaktionsrate Monitoring, Social Media Analytics (z. B. Shares, Kommentare, Bewertungen) Drittanbieter, Monitoring Reichweiten Wie viele Personen werden durch die eigene aktive Kommunikation sowie durch die User-Interaktion im Social Web erreicht bzw. beeinflusst? Sentiment (Meinungsbild) Welches Meinungs- und Stimmungsbild nehme ich als Unternehmen im Social Web ein? (Anteile an positiver, neutraler und negativer Kommunikation) Position im Ranking Attraktivität des Contents bzw. der AutorIn Häufigkeit der Listung in Blogrolls Drittanbieter Anzahl der Abonnements Social Media Analytics (z. B. von RSS-Feeds) (z. B. von RSS-Feeds) Wachstumsrate Fans, Follower Wachstumsrate Fans, Follower Anzahl Nutzer-Kommentare zu einer Marke/einem Produkt (z. B. Share of Buzz, Positive Brand Share (* positive Nennungen) oder Negativ Brand Share (* negative Nennungen) Monitoring, Social Media Analytics Anzahl Weiterleitungen, Empfehlungen bzw. positive Bewertungen Monitoring, Social Media Analytics Anzahl von User-Videos und Bildern zu einer Marke bzw. einem Produkt Monitoring, Social Media Analytics Net Promoter Score(= Empfehlungswahrscheinlichkeit) Befragung Quelle: Bundesverlag Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Ausblick Erfolgsmessungsmodell 136 137 S O C I A L M E D I A – G E TT I N G S TA R T E D Was kann mir Social Media bringen und was sind die Risiken? Der Nutzen von Social Media Aktivitäten kann sehr vielfältig sein. Die Erreichung der weiter vorne genannten Ziele und das Bieten des Mehrwerts führt zu einer Win-Win Situation für Unternehmen und Userinnen und User. Ein Verzicht auf Social Media Aktivitäten birgt die Gefahr, nicht Teil der Interaktion/Diskussion im Social Web zu sein und damit eine wichtige Informationsquelle nicht zu nutzen. Gleichzeitig bietet Social Media Präsenz aber auch eine breitere Angriffsfläche für potenzielle Kritik, vor allem wenn das Produkt oder die Dienstleistung beispielsweise aus politischen, gesundheitlichen oder ethischen und moralischen Gründen zu ambivalenter Beurteilung neigt. Ein Unternehmen/ein Produkt/eine Dienstleistung kann allerdings auch gänzlich unschuldig ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Grundsätzlich gilt für den Umgang mit kritischen Meldungen: nicht löschen, sofern sie nicht gegen vorher explizit definierte Normen verstoßen. Diese Normen sind zum einen gesetzliche Vorgaben. Aber auch das Unternehmen sollte Richtlinien definieren, deren Nichtbeachtung zum Löschen oder Blockieren von Userbeiträgen führt. Solange kein Verstoß dagegen vorliegt ist das Löschen von kritischen Beiträgen meist kontraproduktiv und führt zu negativen Reaktionen. Die Empfehlung lautet jedoch, bereits bei der Konzeption des Social Media Auftritts ein Krisenszenario mit einer Deeskalationslogik zu entwickeln. Dies beinhaltet nicht nur die rasche Zugriffsmöglichkeit auf redaktionelle Ressourcen, sondern auch auf Entscheidungsträger bzw. Entscheidungsträgerinnen im Unternehmen. Es ist immer damit zu rechnen, dass sich Kritik ihre Bahnen sucht und findet. Die Kontrolle darüber zu wahren ist außerhalb einer eigenen Plattform wesentlich schwerer, als im Rahmen eigener Social Media Kanäle. Wichtig ist es auch vorab intern zu klären, welcher Servicelevel in Social Media geboten werden soll. Dieser Servicelevel sollte dann auch nach außen kommuniziert und muss natürlich mit entsprechenden Ressourceneinsatz ermöglicht werden. Zur Kommunikation nach außen bietet sich ein Disclaimer an, welcher in den Infos untergebracht werden kann. In diesem Disclaimer sollte erklärt werden, wann die Seitenbetreiber zur Verfügung stehen und mit welchen Antwortzeiten zu rechnen ist. Musterbeispiel für einen Disclaimer (die markierten Stellen können dabei je nach Unternehmen, Ressourcen und Strategie hinter dem Auftritt angepasst werden): Willkommen auf unserer Facebook Page. Hier beantworten wir von Montag bis Freitag, von 9:00 bis 17:00 Uhr, eure Fragen. Zu diesen Zeiten könnt ihr innerhalb von einer Stunde mit einer Antwort rechnen, Fragen außerhalb dieser Zeiten werden am nächsten Werktag beantwortet. Mit welchen Kosten muss ich rechnen? Erstellungskosten Das Erstellen einer Facebookseite oder das Anlegen eines Twitter Accounts ist nicht kostenpflichtig und erfordert relativ wenig Aufwand. Die dahinterliegende Strategie zu entwickeln ist die eigentliche Leistung, deren Umfang sich nach der Zielsetzung sowie der Komplexität und Größe des Unternehmens richtet. Redaktion & Service, User-Support/Beantwortung von Fragen Auch für die Redaktion – also das Bereitstellen von Content – sind personelle Ressourcen (intern oder extern) zu kalkulieren, die sich nicht zuletzt auch nach der Anzahl der zu bespielenden Kanäle richten. Sofern dem Publikum auch eigene Inhalte geboten werden sollen, ist bei KMUs mit in etwa einem halben Tag bis zu einem Tag Arbeitsaufwand pro Woche zu rechnen. Bei größeren Unternehmen mit komplexen Social Media Aktivitäten können mehrere Vollzeitkräfte ausgelastet werden. Analyse und Monitoring Die Kosten für das Social Media Monitoring können in Abhängigkeit von der ausgewählten Methode sowie von den eingesetzten Tools variieren. Für einfache Monitoring-Tools reicht der Rahmen von 0 bis 500 Euro pro Monat. Bei professionellen Tools bzw. diesbezüglichen Agenturservices kann mit einem Rahmen von 1.000 bis 3.000 Euro pro Monat gerechnet werden. Weiters sind bei Monitoring-Tools auch die indirekten Kosten für die eigenen Ressourcen für den Zeitaufwand zur Beobachtung und Analyse der erhobenen Daten zu berücksichtigen. Analyse- und Reportingservices können auch als Agenturleistung in Anspruch genommen werden. Wichtig ist ein individuelles, auf die eigenen Bedürfnisse und auf die jeweilige Zielsetzung abgestimmtes Setting, welches den tatsächlichen Kostenrahmen bestimmt. Der detaillierte Vergleich verschiedener Monitoring-Tools bzw. Agenturen ist in diesem Zusammenhang zu empfehlen. 138 139 S O C I A L M E D I A – G E TT I N G S TA R T E D Auf welche vertraglichen Eckpunkte muss ich achten? Die Vertragsgrundlagen für Social Media Aufträge richten sich nach Art und Umfang der Leistung. Eine Gliederung kann wie folgt aussehen: 1. Einmalige Leistungen Dazu zählen (nicht notwendigerweise abhängig voneinander): ■ Strategie, Beratung ■ Konzeption konkreter Maßnahmen ■ Contentstrategie ■ Definition KPIs, Set Up Monitoring ■ Set Up Reporting ■ Einrichten der Präsenzen (Facebook, Twitter, Google+, usw.) ■ Abrechnung nach Aufwand bzw. Pauschalen nach Stundenschätzung 2. Monatliche Leistungen Dazu zählen (nicht notwendigerweise abhängig voneinander): ■ Inhaltliche Betreuung der Kanäle, Community Management ■ Laufende Unterstützung und Kundenberatung ■ Text, Redaktion ■ Grafik für Shareables, usw. ■ Social Media Monitoring (mit oder ohne Tools) ■ Reporting ■ Abrechnung nach Aufwand bzw. Pauschale nach Stundenschätzung 3. Kampagnen ■ Strategie, Beratung ■ Konzeption ■ Facebook Ads (Kampagnen und laufendes Management) ■ Facebook Apps (Erstellung, Adjustierung, Optimierung) ■ Redaktionelle Betreuung ■ Reporting 4. SLA (Service Level Agreement) Die laufende Betreuung der Social Media Präsenzen kann in verschiedener Intensität und Verfügbarkeit angelegt sein ungeachtet dessen, ob sie beim Kunden oder der Agentur liegt oder durch beide gemeinsam erbracht wird. Hier ein beispielhaftes Modell, das nach Beanspruchung der Agentur abgestuft ist: 1. Agentur 24/7 ■ Die Betreuung liegt zur Gänze bei der Agentur ■ Verfügbarkeit 24/7 ■ Max. Reaktionszeit zwei Stunden 2. Agentur 5/8 + Wochenende ■ Die Betreuung liegt zur Gänze bei der Agentur ■ Die Präsenzen haben „Öffnungszeiten“ ■ Verfügbarkeit z. B. werktags zu definierten Bürozeiten (8 –18 Uhr) ■ Journaldienst am Wochenende ■ Max. Reaktionszeit zu Öffnungszeiten zwei Stunden, sonst spätestens am Beginn des nächsten Tages 3. Agentur-Support ■ Die Betreuung liegt beim Kunden ■ Agentur ist in der Support-Rolle und steht zu definierten Zeiten zur Verfügung ■ Agentur übernimmt gegebenenfalls Urlaubsvertretungen bzw. kann Peaks abdecken Wo in der Organisation ist Social Media angesiedelt? Social Media Aktivitäten sollten im Sinne einer integrierten Kommunikationsstrategie in vielen Unternehmensbereichen verankert sein wie z. B. in den Abteilungen für PR, Presseinformation, Marketing, Werbung, Service und Support, Employer Branding, Business to Business Bereich, interne Kommunikation und auf jeden Fall auch in der Geschäftsführung. Wie stark die unterschiedlichen Abteilungen eingebunden werden hängt von der Strategie ab. Beim Nutzen von Social Media als Service und Supportkanal kann die benötigte Vernetzung sehr komplex werden. Auf jeden Fall gilt: Social Media ist als Querschnittsmaterie eines Unternehmens zu betrachten und kann nicht isoliert betrieben werden. 140 141 S O C I A L M E D I A – G E TT I N G S TA R T E D Berufsbilder Mit dem Aufstieg von Social Media sind in Unternehmen neue Aufgabenbereiche entstanden. Diese neuen Aufgabenbereiche werden zwar in vielen Unternehmen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Kommunikationsabteilungen übernommen, es haben sich aber bereits auch neue Berufe dazu herausgebildet. Ob Aufgaben von bestehendem Personal übernommen werden oder dafür neue Positionen geschaffen werden, hängt von der Größe des Unternehmens ab und davon, welche Priorität Social Media eingeräumt wird. Eine dritte Alternative besteht darin, neue Aufgaben an Agenturen auszugliedern. Obwohl die Berufe noch sehr neu sind, sind doch bereits bestimmte Bezeichnungen dafür geläufig. Zwischen den einzelnen Bezeichnungen gibt es allerdings auch Überschneidungen. Social Media Strategist Social Media Strategists konzipieren und entwickeln die Strategie des Unternehmens in Social Media. Für die Umsetzung sind letztlich andere Personen verantwortlich. Community Manager Das Berufsbild des Community Managers gab es zwar schon in Pre-Social Media Zeiten. Es hat mit Social Media aber einen enormen Aufschwung erlebt. Community Manager beschäftigen sich mit allen operativen und strategischen Fragestellungen rund um die Konzeption, den Aufbau und Betrieb einer Online-Community. Content Manager (oder Social Media Redakteur) Content Manager kümmern sich um das Erstellen von hochwertigen Inhalten (Text, Fotos, Videos) zum Bespielen der Social Media Kanäle. Oftmals ist die Position von Community Manager und Content Manager in einer Person vereint. Social Media Manager Social Media Manager sind für das Management der Social Media Channels und damit für Inhalte und Botschaften eines Unternehmens in Social Media verantwortlich. Je nach Unternehmensgröße ist die Position dabei nur strategisch, konzeptionell und koordinativ tätig. Vielfach übernimmt sie auch operative Tätigkeiten, wie Community und Content Management. Klaus Heller und Niko Alm von Super-Fi präsentieren im November 2013 die IAB Social Media Guideline “Getting Started” Dieses Dokument wurde im Vereinsjahr 2012/2013 von der Arbeitsgruppe Social Media des IAB Austria erstellt. Der Guide „Social Media – Getting Started“ beinhaltet auch eine Version des in diesem Handbuch nachfolgenden Artikels „Werbemöglichkeiten in Social Media“ und ist als Dokument verfügbar. Das „Social Media – Getting Started“ Paper wurde erstellt von: Niko Alm (Super-Fi) – Leitung Ernst Demmel (netural) – Konsulent Klaus Heller (Super-Fi) – Autor und Produktion Lilian Meyer-Janzek (IAB Austria) – Autorin Markus Nutz (Spinnwerk) – Konsulent René Tomasel (Mindshare) – Konsulent Markus Zimmer (BuzzValue) – Autor Download über: http://www.iab-austria.at/digitale-wirtschaft/social-media-guidelines/ IAB Arbeitsgruppe Social Media 142 143 WERBUNG IN SOCIAL MEDIA WERBUNG IN SOCIAL MEDIA Unternehmen stehen in Social Media viele Möglichkeiten offen, um dort aktiv zu werden. Die Einrichtung einer eigenen Präsenz ist in den meisten Social Networks gratis, zusätzlich gibt es in einigen Social Networks die Option, mittels bezahlter Werbung die Aufmerksamkeit für die eigenen Inhalte massiv zu erhöhen. In diesem Artikel finden Sie einen Überblick über die Werbeformen in den wichtigsten Social Networks. Das ausgereifteste System: Werbung auf Facebook Facebook bietet als größtes Social Network auch die vielfältigsten Möglichkeiten zur Bewerbung an. Mit Facebook-Ads können die eigenen Inhalte auf Facebook, aber auch auf externen Seiten beworben werden. Eine eigene Page ist also nicht unbedingt notwendig, um auf Facebook Ads zu schalten. Innerhalb einer langfristigen Strategie ist eine eigene Präsenz aber meist sinnvoll. Einfacher Einstieg Der Einstieg in Facebook-Advertising wurde von Facebook möglichst einfach gestaltet, um auch kleine Unternehmen dazu zu bringen, Werbung zu schalten. So können Facebook-Ads auf der eigenen Facebook-Page, über den Werbeanzeigenmanager sowie über den Power-Editor gebucht werden. Die Buchung auf der Facebook-Page selbst ist weniger empfehlenswert, da hier viele Parameter von Facebook voreingestellt sind und nicht alle Möglichkeiten offen stehen. Wesentlich sinnvoller ist das Erstellen von Facebook-Ads über den Werbeanzeigenmanager. Die meisten Werberinnen und Werber werden mit diesem ihr Auslangen finden. Falls aber eine große Anzahl an Ads verwaltet und erstellt wird, bietet sich zusätzlich der Power-Editor als hilfreiches Tool an. Einige Möglichkeiten sind zudem auch nur über den Power-Editor einstellbar. Vielfältige Formate für unterschiedliche Ziele Facebook hat seine Formate zwar vor kurzem reduziert, bietet aber immer noch eine Vielzahl an unterschiedlichen Formaten, welche sich an den gewünschten Ergebnissen orientieren. Der Werber bzw. die Werberin wählt daher im ersten Schritt das gewünschte Ergebnis aus, Facebook schlägt darauf aufbauend das entsprechende Werbeformat vor. Folgende Ziele lassen sich so auf Facebook realisieren: Neue Fans für die Seite, Interaktionen mit Seitenbeiträgen, Klicks auf die Website, Webseiten-Conversions, Installa tionen einer App, Interaktionen mit der App, Antworten auf eine Veranstaltungseinladung und in Anspruch genommene Angebote. Umfassende Targetingoptionen Der größte Vorteil für Werbetreibende ist die große Menge an Daten, die Facebook zur Verfügung stehen. So weiß Facebook besonders genau über die Interessen seiner Userinnen und User Bescheid. Diese Daten können in vielfältigen und exakten Targeting-Optionen genutzt werden, die in Display-Ads nicht einmal ansatzweise zur Verfügung stehen. Facebook bietet neben demographischen Targetingoptionen auch Targeting nach Interessen oder sozialen Verbindungen. So lassen sich sehr genau definierte Zielgruppen abbilden. Social Context – Empfehlungscharakter Ein weiterer Vorteil von Facebook-Ads gegenüber Online-Ads ist die Ausnutzung der sozialen Komponente. Wenn ein Unternehmen eine Page bewirbt, dann sieht der User bzw. die Userin also nicht bloß die Werbeanzeige des Unternehmens, sondern auch wie vielen Freunden diese Seite bereits gefällt oder welche Freunde bereits mit dem Beitrag interagiert haben. Die Anzeige wird also in einen sozialen Kontext eingebettet. Die soziale Komponente kann auch im Targeting ausgenutzt werden und so nur Freunde von bestehenden Fans angesprochen werden, was oft eine sehr sinnvolle Auswahl darstellt. Überschaubarer Budgeteinsatz Bei Facebook-Ads gibt es keine finanziellen Eintrittsbarrieren. Bereits ab einem Euro pro Tag können Ads gebucht werden. Facebook-Advertisments zeichnen sich außerdem durch einen günstigeren TKP als Display-Ads aus. Einen guten Einstieg in Advertising auf Facebook bietet Facebook unter https://www.facebook.com/business/products/ads an. Dort findet sich auch ein Überblick über die verschiedenen Ad-Formate und Targetingmöglichkeiten. Advanced-Advertising und Premium-Ads für SpezialistInnen Etwas weiter in die Materie vertieften Werberinnen und Werbern erschließen sich noch ausgefeiltere Optionen. So ist es möglich, benutzerdefinierte 144 145 WERBUNG IN SOCIAL MEDIA Zielgruppen aus bereits vorhandenen Daten zu generieren und so bekannte Kunden auch auf Facebook anzusprechen. Wenn es sich um personen bezogene Daten handelt muss nach dem österreichischen Datenschutzgesetz die Zustimmung der Kundinnen und Kunden zur Verarbeitung ihrer Daten vorliegen. Aufbauend auf der benutzerdefinierten Zielgruppe kann eine Zwillingszielgruppe mit Userinnen und Usern mit ähnlichen Eigenschaften erstellt werden und auch diese für das Targeting genutzt werden. Mittels Facebook-Exchange kann Retargeting betrieben werden und so ein Website besucher bzw. eine -besucherin erneut angesprochen werden. Mittels Conversion-Tracking können die Handlungen auf der Zielseite mitverfolgt werden. Außerdem bietet Facebook Premium-Ads an. Mit diesen kann die LogoutSeite bespielt werden oder der Startscreen der Userinnen und User für eine bestimmte Anzahl an fixen Impressions gebucht werden. Ads dieser Art können jedoch nur über einen Kontakt bei Facebook geschalten werden. Location-Based-Ads: Werbung auf Foursquare Das Location-Based-Social Network Foursquare bringt wiederum einen komplett neuen Drive in die Werbung. Die Ads auf Foursquare werden nämlich nur jenen Userinnen und Usern am Smartphone angezeigt, welche sich gerade in der Nähe des Geschäfts befinden oder nach einem entsprechenden Geschäft suchen. Damit werden potenzielle Kundinnen und Kunden auf das Geschäft aufmerksam. Gezahlt wird bei Foursquare aber erst dann, wenn auf die Anzeige reagiert wird – entweder durch Antippen der Unternehmensinfo oder durch Einchecken. In der Testphase: Werbung auf Instagram und Pinterest Instagram und Pinterest haben Ende 2013 die ersten Tests mit Werbung in ihren Netzwerken gestartet. Bei Instagram wird es in Zukunft die Möglichkeit geben, Posts zu promoten. Diese Posts werden dann als „Sponsored“ gekennzeichnet. Zu Beginn will Instagram aber nur einer Handvoll Marken die Möglichkeit dazu geben. Ausbaufähig: Werbung auf Twitter Auf dem derzeit zweitwichtigsten Social Network Twitter sind die Möglichkeiten schon wesentlich bescheidener. Hier gibt es drei Möglichkeiten zur Bewerbung: Promoted Accounts, Promoted Tweets und die Platzierung eines eigenen Hashtags in den Trending Topics. So können neue Follower gewonnen, die Reichweite eines Tweets erhöht oder der eigene Hashtag bekannt gemacht werden. Mit Stand Februar 2014 ist jedoch noch ein Budget von mindestens 5.000 US-Dollar pro Monat notwendig, um Zugang zu Twitter-Ads zu erhalten. Ein Self-Service-Tool für kleinere Budgets ist allerdings in Planung. Über Umwege: Werbung auf Google+ Bei Google+ gibt es keine Möglichkeiten innerhalb des Social Networks zu werben, jedoch kann die eigene Google+-Seite mit einer AdWordsKampagne verknüpft werden. Dadurch werden die +1-Hinweise von der Google+-Seite mit der Anzeige verknüpft und so die Seite über einen kleinen Umweg beworben. Bei Pinterest können Unternehmen zukünftig Promoted Pins schalten und diese entweder bei Suchanfragen oder in bestimmten Kategorien anzeigen lassen. Die Pins werden auch hier als Werbung gekennzeichnet, unterscheiden sich aber sonst nicht in der Darstellung. Auch Pinterest plant die „Promoted Pins“ vorerst nur bestimmten Unternehmen oder Branchen zugänglich zu machen. Fazit Mit Ausnahme von Facebook steht Werbung in Social Media erst am Anfang. Uns stehen hier sicher noch einige spannende Entwicklungen bevor. Gerade Facebook stellt aber bereits jetzt eine sehr ausgereifte Ergänzung zum klassischen Online-Marketing dar und die Media-Spendings werden in diesem Bereich sicherlich weiter steigen. Während Display-Ads bereits seit längerem mit dem Problem zu kämpfen haben, dass sie vom User bzw. der Userin ausgeblendet werden, sei es durch unbewusstes nicht wahrnehmen oder sogar durch Ad-Blocker, ist der größte Vorteil von Werbung in Social Media wohl der, dass sie direkt im Stream der Userinnen und User stattfindet, also genau dort, wo sich auch deren Aufmerksamkeit fokussiert. Klaus Heller, Super-Fi 147 D E R I A B T R E N D M O N I TO R „ W H AT ’ S H OT A N D W H AT ’ S N OT ? “ DER IAB TRENDMONITOR „WHAT’S HOT AND WHAT’S NOT?“ Mit dem IAB Trendmonitor geht der IAB Austria seit Beginn des Jahres 2013 der Frage „What’s hot and what’s not?“ im Onlinebereich nach. In Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Integral wird pro Quartal anderen Trends in der Bevölkerung nachgespürt. Die hohe Fallzahl von 2.000 Interviews erlaubt auch eine Ergebnisdarstellung nach Sinus-Milieus®, der Zielgruppensegmentierung nach Lebenswelten. Die bisherigen Themen des IAB Trendmonitor umfassen: ■ (Mobile) Innovationen (Q 1/2013) ■ Bezahlbereitschaft für Online Content (Q2/2013) ■ Onlineshoppingverhalten (Q3/2013) ■ Couponing (Q4/2013) Digitale Individualisten Integral Geschäftsführer Bertram Barth hob bei der Präsentation der Ergebnisse im Rahmen einer „IAB Impulse“ Fachveranstaltung hervor, dass innerhalb der 10 strategischen Zielgruppen der österreichischen Gesellschaft, wie sie in den Sinus-Milieus unterschieden werden, den sogenannten „Digitalen Individualisten“ (6 % der österreichischen Bevölkerung) die meiste Bedeutung zukomme, wenn es um Innovationen im technischen Bereich gehe. Barth: „Sie sind das Innovationscluster, von ihnen strahlen technische Entwicklungen auf die anderen Milieus aus. Digitale Individualisten kennen sich aus, sind schwer zu überzeugen und nehmen nur das an, was sie wirklich brauchen können.“ So unterscheidet sich auch ihre Nutzungswahrscheinlichkeit signifikant von allen anderen Zielgruppensegmenten. Jene der Facebook Graph Suche beispielsweise ist mit 34 % doppelt so hoch wie im Bevölkerungsschnitt. Graph Search – Zukünftige Nutzung TOP 2 Werden (sehr/eher)wahrscheinlich GS in den nächsten 12 Monaten nutzen (Mobile) Innovationen Konservative 63 11 % 2 Performer 119 20 % Postmaterielle 94 16 % Bürgerliche Mitte 63 11 % AdaptivPragmatische 131 22 % Digitale Individualisten 200 34 % 3 è Soziale Lage Hohe Bekanntheit Der erste Trendmonitor zeigt, dass mit Ausnahme von Facebooks Graph Search (16 %) die genannten technischen Anwendungen bei den österreichischen Internetnutzern gut bis sehr gut bekannt sind. Near Field Communication kennen 59 %, QR-Codes sogar 90 %. Augmented Reality kommt auf einen Bekanntheitsgrad von immerhin 49 %. Bei der zukünftigen Nutzungsbereitschaft liegt der QR-Code mit 34 % „sehr wahrscheinlich“ und „eher wahrscheinlich“ deutlich vor seinen abgefragten Mitstreitern (Augmented Reality: 26 %, NFC: 25 %, Social Graph: 17 %). Etablierte 106 18 % Mittlere Mittelschicht Die Launchwelle des IAB Trendmonitor im ersten Quartal 2013 ging der Bekanntheit und Akzeptanz innovativer digitaler Anwendungen nach. Der erste Trendmonitor wurde konzipiert, um dem Markt die Fragen zu beantworten, ob QR Codes noch ein Thema sind oder ob man mittlerweile nicht schon besser auf Augmented Reality setzt und ob wir mit Near Field Communication bereit sind für die elektronische Geldbörse. Auch zum in Entwicklung befindlichen Social Graph von Facebook wurden die Userinnen und User befragt. Oberschicht Obere Mittelschicht Quelle: IAB Trendmonitor Q1/2013 von INTEGRAL, Online Interviews, rep. Internetnutzer ab 14 Jahren, n= 2.000 1 Unterschicht Untere Mittelschicht 146 Traditionelle 63 11 % Konsumorientierte Basis 44 7% Hedonisten 106 18 % è Grundorientierung A Traditionelle Werte B Modernisierung C Neuorientierung Pflichterfüllung, Ordnung Individualisierung, Selbstverwirklichung, Genuss Multioptionalität, Pragmatismus, Refokussierung, Neue Synthesen unterrepräsentiert durchschnittlich überrepräsentiert Durchschnitt: 17 % Dargestellt anhand von Prozentangaben und Indexwerten: Durchschnitt = Index 100 148 149 D E R I A B T R E N D M O N I TO R „ W H AT ’ S H OT A N D W H AT ’ S N OT ? “ Wer finanziert (Online) Content? Auch im Internet gibt es im Groben zwei Akteure, um (redaktionellen) Content zu finanzieren: den Publikumsmarkt und den Werbemarkt. In Österreich gilt es als Selbstverständlichkeit, Onlinecontent gratis nutzen zu können - anders als in den USA oder Deutschland, wo der Trend in Richtung Paid Content geht und damit auch das Onlinepublikum zur Kasse gebeten wird. Eine aktuelle Studie von Arthur D. Little prophezeit dem Bereich Paid Content für Deutschland mit 15 % jährlicher Wachstumsrate bis 2016 sogar einen überdurchschnittlichen Anstieg (11,3 % gesamt). Onlinewerbung ist aber in absoluten Zahlen immer noch das unverzichtbare Rückgrat der digitalen Wirtschaft. Geringe Zahlungsbereitschaft Der Zahlungswille für Onlinecontent in Österreich ist relativ schwach. Vor allem bei allgemeinen Nachrichten ist die Gratiskultur stark ausgeprägt. Das zeigte die zweite Welle des IAB Trendmonitor im Sommer 2013. Selbst für spezifisches Fachwissen aus Bereichen wie Wissenschaft, Technik oder Wirtschaft, das sonst nicht zugänglich ist, würden nur 5 % der Befragten online Geld ausgeben. Ein weiteres knappes Drittel zieht es zumindest in Erwägung (31 % „eher schon“). Allgemeine Nachrichten scheinen bei einer Paywall dagegen kaum eine Chance zu haben. Nur 3 % sagen sie würden sicher bezahlen und 7 % eher schon. Der Zahlungswille ist damit bei uns noch geringer als im internationalen Vergleich. Der aktuelle Digital News Report 2013 des Reuters Institute der Oxford University weist beispielsweise aus, dass 10 % der deutschen Bevölkerung schon Geld für digitale Nachrichten ausgegeben haben, in Italien gar 21 %. Zahlungsbereitschaft für Content Exklusive Fachpublikation* 5 31 Unterhaltung und Spiele 3 14 Serviceseiten** 3 9 Allgemeine Nachrichten 3 7 26 23 38 Geringer Zahlungswille für allgemeine News, Unterhaltung und Service Für Spiele und Unterhaltung, Service Seiten und Allgemeine Nachrichten gibt es nur einen Anteil von drei Prozent der Befragten, die ganz sicher in die Tasche greifen würden. Immerhin noch 14 % würden für ein attraktives Unterhaltungsangebot und Spiele „eher schon“ Geld ausgeben. Bei Service Seiten und allgemeinen Nachrichten ist man allerdings schon so gewohnt, gratis konsumieren zu dürfen, dass auch die Angaben von „eher schon“ mit neun und sieben Prozent gering ausfallen. Werbung statt Geld? In den USA geht der Trend bereits immer mehr in Richtung Bezahlschranke. In Österreich und Deutschland dagegen setzt die Mehrheit der Verlagshäuser weiterhin auf werbefinanzierte Erlösmodelle für ihre Internetangebote. Das wird durch den zunehmenden Einsatz von Ad Blockern gefährdet. Der IAB/Integral Trendmonitor fragte daher auch nach der Bereitschaft, für den Genuss von Gratiscontent auf Adblocker zu verzichten. Diese liegt naturgemäß deutlich höher, als die in die Geldbörse zu greifen. Ein Fünftel gibt an, bei allgemeinen Nachrichten sicher auf Adblocker verzichten zu wollen. Mit den „eher schon“ Angaben Verzicht auf Werbeblocker für kostenlose Nutzung von Services Exklusive Fachpublikation* 20 Allgemeine Nachrichten 18 29 Serviceseiten** 17 29 18 24 32 23 23 25 30 60 24 64 27 Unterhaltung und Spiele 63 *ausführl. Veröffentlichungenzu speziellen Themen z.B. aus Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, über die normalerweisenicht od nur oberflächlich berichtet wird. **wie Soziale Netzwerke, E-Mail-Dienste, Einkaufsplattformen, Suchangebote Frage: Sind sie grundsätzlich bereit für die folgenden Online-Inhalte zu bezahlen? Die junge Oberschicht misst Onlinecontent am meisten Wert bei Jüngeren Menschen ist der Wert von Online Content stärker bewusst. Die höchste Bereitschaft für Fachpublikationen zu bezahlen, hat die Gruppe der 18–29jährigen, die zu knapp der Hälfte zahlungsbereit sind. In den Sinus-Milieus der Performer und der Postmateriellen liegt der Wert hier sogar auf 52 % und 57 %. Sicher Eher schon Eher nicht Sicher nicht Quelle: IAB Trendmonitor Q2/2013 von INTEGRAL, Online Interviews, rep. Internetnutzer 18-65 Jahre, n= 2.000 23 25 32 34 *ausführl. Veröffentlichungenzu speziellen Themen z.B. aus Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, über die normalerweisenicht od nur oberflächlich berichtet wird. **wie Soziale Netzwerke, E-Mail-Dienste, Einkaufsplattformen, Suchangebote Frage: Wären Sie bereit, auf Popup-Blocker zu verzichten, wenn die Nutzung im Gegenzug kostenlos ist? Sicher Eher schon Eher nicht Sicher nicht Quelle: IAB Trendmonitor Q2/2013 von INTEGRAL, Online Interviews, rep. Internetnutzer 18-65 Jahre, n= 2.000 150 151 D E R I A B T R E N D M O N I TO R „ W H AT ’ S H OT A N D W H AT ’ S N OT ? “ Information und Einkauf online steigt der Anteil sogar auf knapp die Hälfte. Studienautorin Sandra Cerny von Integral warnt jedoch vor zu optimistischer Interpretation dieser Ergebnisse: „Da die Werbeblockade nicht durchwegs die Standardeinstellung ist, ist das tatsächliche Potenzial der zusätzlichen Werbe-Empfänger natürlich geringer.“ Wenn bezahlen: dann wie? Wenn jemand sich vorstellen kann, für Onlinecontent Geld auszugeben, dann sind Kreditkartenabrechnung, Onlinebezahlsysteme (z.B. Paypal) und Überweisungen in etwa gleich attraktiv (jeweils 15 % bzw. 13 %). Über das Handy möchte kaum jemand bezahlen (3 %). Die Flatrate ist eine Spur beliebter als ein Pay per View Modell (25 % versus 21 %). Bücher 56 Kleidung/Schuhe 54 Hotelbuchungen 49 Knapp 60 % der österreichischen Onlinenutzerinnen und -nutzer planen ihre Weihnachtseinkäufe 2013 online zu erledigen und wollen dabei im Schnitt jeweils 330 Euro ausgeben. Das geht aus dem dritten IAB Trendmonitor von Integral zum Onlineshoppingverhalten der österreichischen Bevölkerung hervor. 77 % 43 78 % 42 76 % 37 72 % Eintrittskarten (Konzert, Events, …) 4633 Bahn-Flugtickets 46 Telekommunkationsprodukte 43 Möbel, Einrichtung 33 Unterhaltungselektronik 31 Filme, Musik auf Medium Autos Weihnachtskampagnen nicht ohne Internet! Konversion Körperpflege und Kosmetik Lebensmittel Filme, Musik Download 30 30 65 % 30 30 % 13 30 % 10 35 % 11 63 % 19 7 % 2 71 % 28 20 25 11 19 16 44 % online informiert online gekauft 84 % Frage: Über welche der folgenden Kategorien haben sie sich in den vergangenen drei Monaten im Internet informiert? Haben Sie *** online oder außerhalb des Internets gekauft? Quelle: IAB Trendmonitor Q3/2013 von INTEGRAL, Online Interviews, rep. Internetnutzer ab 14 Jahre, n= 2.000 Der ROPO Effekt Auch wenn viele Käufe nicht unmittelbar online abgeschlossen werden, ist das Internet eine der bedeutendsten Informationsquellen für die Produktsuche. Der sogenannte Research Online Purchase Offline (ROPO) Effekt ist umso größer, je hochpreisiger die Warenkategorie ist. Autohersteller beispielsweise würden sich enorme Marketingmöglichkeiten vergeben, würden sie das Internet nicht als Kommunikationsplattform nutzen. Obwohl nur 2 % angaben, im letzten Quartal ein Auto online gekauft zu haben, hat immerhin schon knapp ein Drittel der Bevölkerung online für den nächsten Kauf recherchiert. Etwas geringer ist die Differenz zwischen Informationssuche und tatsächlichem Kauf im Onlineshop bei Einrichtungsgegenständen, Unterhaltungselektronik und Telekommunikationsprodukten (siehe Grafik nächste Seite). Internet ist der Point of Sale für Bücher, Mode und Multimedia Downloads Am häufigsten holen sich Österreicherinnen und Österreicher Informationen über Bücher, Kleidung und Schuhe aus dem Netz. Der Großteil bestellt dann auch gleich über den Onlineshop (77 % bzw. 78 % davon). Höher ist die Umwandlung von Informationssuche zu Einkauf mit 84 % nur bei Filmen und Musikdownloads. Multimedia Dateien werden aber weniger als halb so oft wie Bücher und Mode geshoppt (16 % Musik und Filme versus 43 % Buchkäufe bzw. 42 % Modekäufe in den letzten drei Monaten). Stetige Bedeutungszunahme der Shoppingquelle Internet Die Pläne, Weihnachtsgeschenke heuer über Onlineshops zu besorgen, übertreffen das Onlineeinkaufsverhalten 2012 deutlich (+14 % bzw. plus 8 % Punkte). Es sind vor allem die strategischen Zielgruppen der (gehobenen) Mitte (Sinus Milieus), deren Verhalten stärker digital wird. Je nach Produktkategorie ergeben sich allerdings sehr unterschiedliche Zielgruppenpotenziale. Couponing Digitale SchnäppchenjägerInnen Im Promotiontool Coupons steckt noch ungenutztes Potenzial, selbst bei geringen Rabattbeträgen. Das geht aus der vierten Welle des IAB Trendmonitor hervor. Das Marktforschungsinstitut Integral fragte im Auftrag des Internet 152 153 D E R I A B T R E N D M O N I TO R „ W H AT ’ S H OT A N D W H AT ’ S N OT ? “ Advertising Bureau (IAB) Austria nach Bekanntheit und Nutzungsbedingungen online zur Verfügung gestellter Gutscheine innerhalb der österreichischen Bevölkerung. Hemmschwelle, auch schon geringe Beträge einzulösen. 70 % der poten ziellen Nutzerinnen und Nutzer von mobilen Coupons würden das auch schon bei Beträgen bis 5 Euro tun. Selbstpromotion für Coupons Coupons haben noch Bedarf an Selbstpromotion: knapp die Hälfte (47 %) der Befragten hat noch nie davon gehört, dass mit Coupons als Gutscheine über Kleinbeträge bei bestimmten Produkten oder Dienstleistungen Rabatte eingelöst werden können. 84 % der Bevölkerung können sich aber durchaus vorstellen, irgendeine Art von Coupon zu nutzen. Vor allem in der Zielgruppe der Hausfrauen und Hausmänner, die mit 39 % Bekanntheit deutlich unter dem Schnitt von 53 % liegt, gibt es Aufholbedarf. Branchenspezifische Unterschiede Vor allem in den Branchen Lebensmittel und Gastronomie sowie beim Kauf von Tickets sind Coupons mit geringen Beträgen bereits attraktiv. In den Bereichen Schönheit, Reise und Unterhaltungselektronik steigt die Bereitschaft zu Nutzung erst mit Beträgen jenseits von 5 Euro. Bei Beauty und Wellness sind es vor allem die Sinusmilieus der „Performer“ und „Postmateriellen“, die darauf überdurchschnittlich reflektieren. Lilian Meyer-Janzek / IAB Austria Geringe Rabattgrenze bei Mobilen Coupons Jeweils in etwa 60 % der Bevölkerung können sich vorstellen, Coupons in Newslettern zu nutzen, sei es beim Onlineeinkauf (63 %) oder physisch in ausgedruckter Form im Geschäft (59 %). Mobile Coupons, die auf das Handy zugestellt beim Kauf vorgezeigt werden, haben zwar mit 47 % noch eine niedrigere Nutzungswahrscheinlichkeit. Sie punkten aber durch ihre geringe Ab welchem Betrag würden Coupons eingelöst? Auf einer Webseite /Social Media Plattform, zum Ausdrucken, im Ladengeschäft einlösen 3 12 Auf einer Webseite /Social Media Plattform, Einlösen beim Online-Einkauf 3 16 Mobile C., auf das Handy zugestellt, vor Ort vorgezeigen 4 22 In Newslettern, zum Ausdrucken, im Ladengeschäft einlösen 2 12 In Newslettern, einlösen beim Online-Einkauf 3 13 Auf Papier 3 17 44 43 29 46 3 6 3 8 30 26 6 2 2 10 Cent 1€ 5€ 10 € 20 € 50 € Frage: Wie hoch müsste der Rabatt mindestens sein, damit Sie die folgenden Arten von Coupons einlösen? Quelle: IAB Trendmonitor Q4/2013 von INTEGRAL, Online Interviews, rep. Internetnutzer ab 14 Jahre, n= 2.000 Der IAB Trendmonitor in Kooperation mit INTEGRAL wurde im ersten Quartal 2013 gelauncht. 2 8 31 44 7 22 44 44 3 9 29 Über den IAB Trendmonitor „What’s hot and what’s not?“ in Kooperation mit Integral Der IAB Trendmonitor in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut INTEGRAL ist als vierteljährliche Umfrage konzipiert, die Einblicke in aktuelle Trends liefert. Pro Quartal werden jeweils unterschiedliche vier Fragen zur Bedeutung von Trends auf Basis von 2.000 Online-Interviews beantwortet. Die Ergebnisse werden auch nach Sinus-Milieus®, der international anerkannten Zielgruppensegmentierung nach Lebenswelten, dargestellt. Mehr zum IAB Trendmonitor und die (Basis) Berichte sind zu finden unter: http://www.iab-austria.at/research/iab-trendmonitor/ IAB Mitglieder erhalten kostenlosen Zugriff auf den Basisreport. Der Vollreport mit Details und Zielgruppensegmentierung nach Sinus-Milieus ist für IAB Mitglieder um 375, – bzw. Nicht-Mitglieder um 500,– Euro (exkl. Ust.) erhältlich. 154 155 ÜBER DEN IAB AUSTRIA ÜBER DEN IAB AUSTRIA In der Österreich-Sektion des IAB (Internet Advertising Bureau) – Verein zur Förderung der Online Werbung – haben sich über 130 führende Unternehmen der digitalen Wirtschaft organisiert. Sie setzen Maßstäbe für die digitale Kommunikation, unterstützen die werbetreibenden Unternehmen mit Expertise, sorgen für Transparenz und fördern den Nachwuchs. Der IAB Austria versteht sich seit seiner Gründung 2001 als eine Plattform mit dem Ziel, die Entwicklung und die Rahmenbedingungen der Onlinewerbung qualitativ und quantitativ zu fördern. Durch die Vielfalt der Mitglieder, die aus allen Bereichen der digitalen Wirtschaft kommen, ist der ganzheitliche Blick auf die für die Branche relevanten Themen gewährleistet. Der IAB ist in einem ständigen Austausch mit Politik, Öffentlichkeit und anderen Interessensgruppen. Mission, Zielsetzungen und Maßnahmen Zu den in den Statuten festgelegten Zielen des Vereins IAB Austria, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn ausgerichtet ist, zählen: ■ Die Förderung der Aktivitäten seiner Mitglieder ■ Gewinnung und Pflege von Kontakten zum Vorteil des Vereins und seiner Mitglieder ■ Die Entwicklung und Förderung des Internets als eigenständige Mediengattung und fester Bestandteil des Mediamix für die werbliche Kommunikation ■ Die Erforschung und Bekanntmachung der Stärken und Chancen der Werbung im Internet im Vergleich zur Nutzung in anderen Medien ■ Die Durchführung von Marktforschung zu Internet-Werbung im Allgemeinen und Einzelwerbeformen im Speziellen ■ Die Überprüfung, Entwicklung und Etablierung von Richtlinien und Standards für die Werbung im Internet ■ Die Förderung des internationalen und nationalen Gedankenaustausches zum Thema Werbung im Internet ■ Die Bereitstellung von Informationen über das Internet und Online-Advertising für die Öffentlichkeit ■ Der Anstoß und die Unterstützung von Initiativen, die sich in einer Linie mit den Zielen des IAB befinden oder mit ihnen identisch sind und die für den Verein bzw. seine Mitglieder von Vorteil sind 1. Standards, Normen und Guidelines Eine der ursprünglichsten Aufgaben des IAB ist das Setzen und Verbreiten von Standards und Normen im Onlinebereich. Richtlinien für die Erstellung von digitalen Werbemitteln sparen allen Marktteilnehmern Zeit und Geld und verhelfen Online-Werbung damit zu wesentlich breiterem Einsatz. Weiters werden für viele andere Themenbereiche neben Werbemittelstandards Empfehlungen, Best Practices und Guidelines angeboten. Die Inhalte werden im Rahmen der IAB Arbeitsgruppen von Gremien aus Expertinnen und Experten der IAB Mitgliedsunternehmen erarbeitet. Unter www.iab-austria.at/digitale-wirtschaft stellt der IAB Austria die verfügbaren Normen, technischen Spezifikationen samt Codevorlagen sowie Guides zum Download bereit. 2. Internationales Netzwerk Zu den Stärken des IAB zählt die internationale Vernetzung. Neben der Größe und Verbreitung des Netzwerkes hat der IAB Zugang zu internationalen Projekten und ist damit immer über neueste digitale Entwicklungen informiert. Vor allem aber im europäischen Gesetzgebungsprozess sind das internationale Netzwerk und der Sitz des IAB Europe in Brüssel von zentraler Bedeutung. IAB Europe: www.iabeurope.eu IAB USA: www.iab.net 3. Forschung Research ist das Fundament für gute Onlinestrategien. Der IAB Austria liefert mit dem „IAB BrandBuzz“, dem „IAB AdSuccess“ und dem „IAB Trendmonitor“ quartalsweise Ergebnisse aus Eigenstudien für den österreichischen Markt. Internationale Vergleichbarkeit bieten die paneuropäische Markt-Mediastudie „Mediasope“ des IAB sowie die globale IAB Spendingsstudie „AdEx“. IAB BrandBuzz: Orientierung und Benchmarks für Social Media IAB BrandBuzz ist ein Social Brand-Review von IAB Austria in Kooperation mit BuzzValue New Media Research. Seit 2012 wird quartalsweise eine Branche im Bereich Social Media beleuchtet. Kennzahlen und Benchmarks zum Kommunikationsumfang, Entwicklungen und Thementrends werden erhoben und analysiert. IAB BrandBuzz gibt einen relevanten Überblick über die aktuelle Kommunikation in der österreichischen Social Media Landschaft. 157 156 Folgende Berichte wurden bisher veröffentlicht und stehen auf www.iab-austria.at/research/iab-brand-buzz zum Download bereit: Q1/2014: Lebensmittelhandel Q4/2013: Banken & Finanzdienstleister Q3/2013: Online Wetten & Glückspiel Q2/2013: Baumärkte & Gartencenter Q1/2013: Drogeriemärkte & Parfümerien Q4/2012: Tablet und eReader Q3/2012: Wohnen Q2/2012: Sport Q1/2012: Automotive IAB AdSucess: Benchmark für Online Werbeimpactmessung IAB AdSuccess veröffentlicht seit dem Q4 2013 quartalsweise Benchmarks rund um die Wirkung von Online-Werbung und weist diese nach Branchen gesondert aus. Die Daten stammen aus den von MindTake Research laufend durchgeführten Werbewirkungstests für Online-Kampagnen. Gemessen werden dabei Werte wie Ad-Recall, Ad-Recognition, Impact und Sujet-Gefallen mittels Online-Interviews (CAWI). Gesamt-Recall nach Branche: Der Gesamtaufmerksamkeitswert (Gesamt-Recall) setzt sich aus folgenden drei Erhebungsstufen zusammen: Spontanerinnerung an das ausgelieferte Werbemittel, gestützte Erinnerung über die Produktgruppe bzw Branche sowie über die Marke bzw Firma Gesamt-Benchmark: alle bisher von Mind-Take gestesteten Online-Kampagnen, Branchen-Benchmark: alle bisher von Mind-Take gestesteten Online-Kampagnen in der jeweiligen Branche Angaben in %, Branchen für die mindestens 5 getestete Online-Kampagnen vorliegen wurden ausgewiesen, Stand: 1.Okt 2013,Copyright 2013 MindTake Research Die Befragung dazu wird innerhalb einer Woche ab Werbemittelkontakt „on Site“, auf den an einer Werbekampagne beteiligten Online-Medien durchgeführt. Befragt werden nur Personen, die Kontakt mit der Werbung hatten. Folgende Berichte wurden bisher veröffentlicht und stehen auf www.iab-austria.at/research/iab-adsuccess zum Download bereit: Background Q1/2014: Handel Q4/2013: Finanzdienstleister IAB Trendmonitor: „What’s hotEurope and what’s • As part of its research remit, IAB conductsnot?“ Mediascope Europe, widely recognised asmit the dem industry standard research study on the European In Kooperation Marktundconsumer Meinungsforschungsinstitut Integral landscape gehtmedia der IAB jedes Quartal einem anderen Trend auf die Spur. Details zu den • The broad aim of this study capture the different ways which Handbuch bisherigen Berichten gibt es is intoeinem eigenen Artikel in in diesem consumers are developing across Europe and assess their similarities and und differences auf www.iab-austria.at/research/iab-trendmonitor. → Identify changing media consumption patterns → Evolution of media multi-tasking and emerging and evolving online media IAB Mediascope → Video consumption, social media and e-commerce IAB Mediascope ist eine paneuropäische Markt-Mediastudie in der seit 2003 im zweijährigen Rhythmus Dauer, Frequenz und Zeitpunkt des Medienkon3 sums über alle Mediengattungen hinweg erhoben werden. Mediascope analysiert wann, warum und wie oft Menschen Medien nutzen – sowohl im zeitlichen als auch im internationalen Vergleich. Bei digitalen Medien geht die Studie wesentlich stärker ins Detail und zeigt etwa die Aktivitäten der Userinnen und User einschließlich ihrer Social Media Nutzung sowie Orte, Endgeräte und verwendete Technologie des Onlinezugangs auf. Bei Onlinemedien geht die Untersuchung in den drei Nutzungsbereichen „content“, „communication“ und „commerce“ in die Tiefe. Aus dem Fragenkomplex zum Einkaufsverhalten beispielsweise kann das online Einkaufsverhalten analysiert werden aber auch in welchen Segmenten der ROPO Effekt (=research online – purchase offline) besonders groß ist. 2012 wurden erstmals dank der finanziellen Unterstützung von Medien, Vermarktern und Media-Agenturen Daten für Österreich im Rahmen der IAB Mediascope Europe Studie erhoben. 158 159 ÜBER DEN IAB AUSTRIA 2014 werden die IABs bzw. der BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) Deutschland, Österreich und Schweiz eine gemeinsame Mediascope Welle durchführen, die noch detaillierter auf Multiscreening eingehen wird, als die bisherigen Wellen. Ermöglicht wird diese Welle für Österreich durch die Unterstützung von Fastbridge, ÖWA (Österreichische Web Analyse), twyn group und United Internet Media (UIM). Generelle Infos über die Österreich-Ergebnisse 2012 und die nachfolgenden Bulletins sind zu finden auf der IAB Website unter www.iab-austria.at/research/mediascope IAB AdEx Der IAB AdEx Report ist ein jährlicher Benchmarkbericht über Werbausgaben im internationalen Vergleich. Der AdEx Bericht 2012 des IAB Europe vergleicht Werbespendings über 26 Märkte und zeigt die prominente Position von Online in der Werbelandschaft. Adex BenchmArk 2012 EUROPEAN ONLINE ADVERTISING EXPENDITURE Published 28th August 2013 Die Onlineausgaben werden von den lokalen IABs gemeldet und von IHS Electronics and Media kompiliert und gewichtet (auf Nettospendings). Der Bericht ist IAB Europe Mitgliedern sowie den teilnehmenden IAB Mitgliedsmärkten zugänglich. Der AdEx Bericht 2012 ist die siebente Ausgabe des seit 2006 existierenden AdEx Reihe. Die ersten Daten des AdEx Berichts 2013 werden im Rahmen der IAB Interact Konferenz im Mai 2014 in Paris präsentiert. IAB Studiendatenbank Im Laufe des Jahres 2014 wird eine Studiendatenbank veröffentlicht werden, in der IAB Mitgliedern eine Sammlung an kategorisierten und beschlagworteten Dateien und Links für Recherchezwecke zur Verfügung stehen wird. 4. Austausch Damit wertvolles Wissen nicht im Elfenbeinturm bleibt, sondern Expertise geteilt wird, organisiert der IAB Austria laufend Veranstaltungen. IAB Impulse Die IAB Impulse holt man sich von internationalen Key Notes und gemeinsamen Diskussionen darüber. Ein Rückblick auf die bisherigen IAB Impulse Fachveranstaltungen ist zu finden auf www.iab-austria.at/termine-events/ impulse. IAB Handbuch Online-Marketing Mit dem vorliegenden IAB Handbuch „Online-Marketing in Österreich“, das unter allen Marktteilnehmerinnen und -teilnehmern sowie Studierenden breit gestreut wird, liegt fundiertes Fachwissen in gedruckter Form vor. Im Rahmen von IAB Impulse Fachveranstaltungen lädt der IAB Austria seine Mitglieder zu exklusivem Wissensaustausch ein. IAB Member Get Together Entspanntes Netzwerken steht im Vordergrund der IAB Get Together. Das IAB Happy New Year Get Together im St. Ellas zum Jahresauftakt, sowie das sommerliche IAB Treffen im Tancredi sind angenehme Gelegenheiten, sich informell mit Branchenkolleginnen und -kollegen auszutauschen. Fotogalerien zu bisherigen Get Togethers gibt es auf www.iab-austria.at/ termine-events/iab-member-g2g IAB webAD Der IAB webAD hat sich seit seinem Bestehen 2003 zum renommiertesten Award der österreichischen (Online-) Werbebranche entwickelt. Die IAB webAD Gala, in der die Gewinnerinnen und Gewinner der begehrten Trophäen in den verschiedenen Kategorien prämiert werden, zählt jedes Jahr zu den Glanzlichtern der Werbeszene. Mit 2014 wird das Kategorienschema gänzlich erneuert und erweitert. Im Juli 2014 können Arbeiten aus dem Zeitraum Juli 2013 bis Juni 2014 eingereicht werden. Details dazu werden auf www.webad.at veröffentlicht. Die Jury tagt im August. Die Gala findet im September statt. Ein Rückblick auf die IAB webAD Gala sowie weiterführende Links zu Bildern, Videos und Gewinnerkampagnen sind zu finden unter www.iab-austria.at/termine-events/ webad-2/iab-webad-2013-2 IAB Austria dmexco Länderpavillon 2013 präsentierte sich der IAB Austria erstmals auch mit einem Mitglieder-Gemeinschaftsstand zum Austausch mit den deutschen Nachbarn und internatio- 160 161 ÜBER DEN IAB AUSTRIA nalen Kunden auf der dmexco. In Kooperation mit dem IAB Schweiz tritt der IAB Austria auch 2014 als Hauptaussteller auf der dmexco – der internationalen Leitmesse der Digitalbranche in Köln – auf und bietet damit den österreichischen IAB Mitgliedern einen prominent platzierten, großzügigen Länderpavillon als Meetingpoint und Österreichrepräsentanz an. Details dazu unter www.iab-austria.at/iab-austriagemeinschaftsstand-auf-der-dmexco-2014. 5. Ausbildung Das Rekrutierungsfeld für wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie neue Kunden aus dem KMU Bereich kann nicht weit genug sein. Seit 2014 vermittelt der IAB im Rahmen der IAB Trainingdays Ein- und Umsteigern in die Branche sowie Marketingverantwortlichen die nötige Sicherheit für den Schritt ins digitale Abenteuer. IAB Austria Trainingdays – Basislehrgang Digital Marketing 6 Tage kompaktes Online Know How von Branchenprofis Seit Februar 2014 bietet der IAB Austria mit dem “IAB Basislehrgang Digital Marketing” einen praxisorientierten Diplomlehrgang an. In 6,5 Unterrichtstagen (inklusive Abschlussprüfung) verteilt über einen Zeitraum von ca. einem Quartal vermitteln Branchenprofis auf gut verständliche Weise alle Grundlagen, die für den Einstieg ins digitale Marketing notwendig sind. Der Kurs richtet sich an Neu-, Um- und Quer einsteigerInnen in die Branche der Onlinewerbung sowie Marketingverantwort liche mit bisher wenig Onlineerfahrung. Er bietet eine Einführung in alle relevanten Teilbereiche von Onlinewerbung: vom Marktüberblick, über technische und wirtschaftliche Grundlagen bis hin zu Kreation und Planungsstrategie. Ausbildung in den Büros der Profis Fachleute aus den Partnerfirmen bilden fungieren als Trainerinnen und Trainer. Die Schulungsblöcke werden jeweils direkt bei den beteiligten Unternehmen vor Ort durchgeführt. Dadurch erhalten die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer auch einen tieferen Einblick in die verschiedenen Firmen. Nach einer Abschlussprüfung wird das Diplom vergeben. Der Kurs dient der Nachwuchsförderung aber auch der Marktentwicklung. Der IAB will zum einen Personen mit Interesse und Grundverständnis für den Onlinesektor hervorbringen die entweder direkt einsteigen, oder in mehr Fortbildung investieren. Aber auch Marketingverantwortliche mit wenig Digital Marketing Erfahrung sind angesprochen. Vor allem EPUs und KMUs haben im Bereich Onlinewerbung Aufholbedarf beim Einsatz von professionellen Maßnahmen. Der IAB Basiskurs für Einsteigerinnen und Einsteiger soll durch mehr Onlinewissen die Lust für den Interneteinsatz und damit Potenzial der Onlinewerbung fördern. Vorkenntnisse sind keine notwendig. DACH Zertifikat Das Konzept des IAB Basislehrgang Digital Marketing hat sich bereits in der Schweiz bewährt. Auch in Deutschland soll es bald einen Lehrgang nach ähnlichem Muster geben. Die Partnerverbände IAB Austria, IAB Switzerland und der deutsche BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) verfolgen die Idee, ein umfassendes Bildungsangebot unter dem Dach des IAB anzusiedeln, das mit einer in den DACH-Ländern anerkannten Abschlussprüfung zum „Digital Marketing professional“ abgeschlossen wird. Der IAB Austria Basislehrgang Digital Marketing wird derzeit aktiv von folgenden Partnerunternehmen unterstützt: Adition technologies, comScore, derStandard.at, Goldbach Audience, Google, Hutchison Drei, Quisma, Styria Digital One, Tunnel23, VivaKi Group Austria und Willhaben.at. Facts IAB Basislehrgang Digital Marketing Umfang: 6 Tage Ausbildung plus ein Halbtag Prüfung Modul 1: Grundlagen und Marktübersicht Modul 2: Technik und Kreation Modul 3: Search Advertising Modul 4: Online Marktforschung, Erfolgskontrolle und Performance Marketing Modul 5: Bewegtbild, Mobile und Multiscreen Modul 6: Content Marketing und Planungsstrategie Modul 7: Abschlussprüfung Kurstag: jeweils Freitag (in Ausnahmen Do) im Intervall von 14 Tagen Teilnahmegebühr: 950,– Euro (inkl. Ust.) Kursstart: 1. Durchgang 2014: 28. Februar 2014 2. Durchgang 2014: 28. März 2014 3. Durchgang 2014: 12. September 2014 1. Durchgang 2015: 16. Jänner 2015 162 163 ÜBER DEN IAB AUSTRIA Alle Details zu Inhalten, Trainerinnen und Trainer, Daten und Anmelde modalitäten sind online zu finden unter www.iab-austria.at/ausbildung/ iab-austria-trainingdays. 6. Monetäre Vorteile für IAB Mitglieder Neben den bisher genannten Maßnahmen bietet der IAB seinen Mitgliedern monetäre Benefits in Form von reduzierten Preisen bei Kongressen und Symposien sowie Workshops und Ausbildungsangeboten, die im Laufe des Vereinsjahres jeweils erweitert werden und via Newsletter an die IAB Mitglieder kommuniziert werden. Ein Auszug davon ist zu finden unter www.iab-austria.at/internet-advertising-bureau/ueber-uns/mitgliedsvorteil. IAB Austria Vereinsorgane Die Vereinsorgane sind die Generalversammlung, der Vorstand, die Rechnungsprüfer, das Schiedsgericht und das Präsidium. Stefan Rasch, GF Screenagers angewandte digitale und analoge Kommunikation GmbH Eugen Schmidt MMBA, Geschäftsführer AboutMedia Internetmarketing GmbH Dr. Bernd Wollmann, Leiter Marketing New Media Casinos Austria AG IAB Fördermitglieder (sind ohne Stimmberechtigung im IAB Vorstands vertreten): Nicola Dietrich, Head of Sales Development styria digital one GmbH Doris Kronberger-Ostler, Head of Digital Havas Media Austria Mag. Andreas Martin, Geschäftsführer pilot@media.at GmbH Mag. Klaus Oberecker, Managing Partner Mindtake Research GmbH Christopher Sima, GF United Internet Media Zur Erklärung: Christopher Sima ist Rechnungspürfer UND Fördermitglied IAB Rechnungsprüfer: Karl Nagl, Client Service Digital Media MEC Agentur für Mediaplanung GmbH Christopher Sima, GF United Internet Media Geschäftsführung IAB Austria Betriebs GbmH Dr. Lilian Meyer-Janzek Die IAB Vorstandsmitglieder für die Vereinsperiode 2013-2015 IAB Präsidentin: Martina Zadina, GF adworx Internetservice GmbH IAB Schriftführer: Mag. Thomas Urban, Digital Manager MediaCom GmbH IAB Kassierin: Mag. Sabine Auer, Director Business Planning Mindshare IAB Vorstandsmitglieder: Roland Divos, Director Digital Media OMD Mediaagentur GmbH Gerhard Guenther, CEO & Founder Digitalsunray Media GmbH Petra Höfer, Leiterin strategisches Online Marketing und Vermarktung ORF Dr. Stefan Lassnig, Vorstand Regionalmedian Austria AG Susanne Ostertag, Country Manager Advertising & Online Austria Microsoft Österreich GmbH Herbert Pratter, Chief Digital Officer Aegis Media Austria Central Services GmbH 164 165 Ü B E R D I E AU TO R I N N E N U N D AU TO R E N ÜBER DIE AUTORINNEN UND AUTOREN Gerwin Gfrerer/ Digital Marketing & eBusiness Consulting Mag. Gerwin Gfrerer war nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Fachrichtung Wirtschaftsinformatik an der Universität Innsbruck bei mehreren führenden Unternehmen im Bereich Marketing und Online-Business Development tätig, u.a. bei Universal Music, Tiscover und willhaben.at. Zuletzt verantwortete er das Audience Development (B2C Marketing, SEO/ SEA und Webanalyse) für die Portale der VGN Networld (news.at, format.at, woman.at u.a.) und berät und begleitet nun Unternehmen strategisch und operativ im Bereich Digital Marketing und eBusiness. Hannes Dünser/ÖWA Mag. Hannes Dünser ist Geschäftsführer der Österreichischen Webanalyse ÖWA. Nach dem Studium der Soziologie und Theaterwissenschaft an der Universität Wien hat Hannes Dünser ab dem Jahr 2000 als Teamleiter von profil.at und als redaktioneller Leiter von kurier.at bei der Firma Telekurier gearbeitet. Seit dem Jahr 2005 ist er Geschäftsführer der ÖWA. Hannes Dünser war unter anderem maßgeblich für die Einführung und Etablierung der Reichweitenstudie ÖWA Plus verantwortlich. Andrea Dallago Andrea Dallago ist Expertin für strategische Kommunikation on- & offline und fühlt sich als Digital Immigrant im Netz trotzdem sehr zu Hause. Klaus Heller/Super-Fi Klaus Heller ist seit Mai 2010 bei Super-Fi als Projektmanager und Berater für Social Media und Online Marketing tätig. In dieser Position betreut er Kunden wie Drei, TUI und Wien Tourismus in strategischer, konzeptioneller sowie operativer Hinsicht. Veronika Kupfersberger/e-dialog Veronika Kupfersberger ist bei e-dialog im WebAnalytics Team beschäftigt und betreut Kunden wie die Bank Austria, MAM und Sage. Die Absolventin der Modul Universität verbindet ihren Fokus auf Betriebswirtschaftlichkeit mit den Digital-Analytics-Methoden und der daraus resultierenden Ableitung von Opti mierungsempfehlungen. Andreas Martin/pilot@media.at Mag. Andreas Martin (41) ist seit März 2013 operativer Geschäftsführer der pilot@media.at GmbH. Der gebürtige Salzburger und studierte Betriebswirt war zuletzt Leiter Business Development bei Hutchison 3G Austria, wo er im Jahr 2003 startete. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Entwicklung der digitalen Multiscreen-Vermarktungsstrategie. Der Manager zeigte sich außerdem viele Jahre für den Aufbau der Display- sowie der Bewegtbildvermarktung des Unternehmens verantwortlich. Von 2004 bis 2012 fungierte er als Vortragender an der Donauuniversität Krems und der Fachhochschule Salzburg im Bereich IPTV und Mobile. Seit 2011 ist er Präsident der Mobile Marketing Association Austria. Seit 2013 ist er auch im Vorstand des International Advertising Bureau (IAB) in Österreich vertreten. Weitere berufliche Stationen von ihm waren Sony Network Services Europe, jet2web/A1 Telekom Austria und absolutfilm (Freenet AG) in Düsseldorf. 166 167 Ü B E R D I E AU TO R I N N E N U N D AU TO R E N Gabriele Matijevic-Beisteiner/twyn group Mag. Gabriele Matijevic-Beisteiner ist Leiterin des Partnermanagement bei der twyn group (www.twyn.com). Die studierte Kommunikationswissenschaftlerin ist seit 10 Jahren in der Online-Branche tätig. Ihre vorherigen Tätigkeitsfelder reichten von Redaktion über Marketing und Sales. Lilian Meyer-Janzek/IAB Austria Dr. Lilian Meyer-Janzek verfasste ihre Dissertation 2010 über Mediaforschung in Österreich. Bis 2000 lag ihr Schwerpunkt auf PR Forschung. Danach war sie für MediaCom Vienna als Client Service Grouphead tätig von wo sie 2005 als Marketingleiterin zur Tageszeitung DER STANDARD wechselte. Bevor sie 2012 die Geschäftsführung des IAB Austria übernahm, war sie CEO der GroupM Interactive. Nebenbei ist sie Lehr beauftragte an der FH St. Pölten, der FH Wiener Neustadt und der WU Wien. Bernd Platzer/Werbeplanung.at Bernd Platzer ist Gründer und Herausgeber von Werbeplanung.at und Veranstalter des Summits, Österreichs größter Konferenz für digitale Kommunikation. Zuvor war er in unterschiedlichen Funktionen in der Styria Medien AG tätig, zuletzt in der Tageszeitung „Die Presse“. Er studierte Betriebswirtschaft an der Karl Franzens Universität in Graz. Er ist gebürtiger Steirer. Herbert Pratter/Aegis Herbert Pratter ist Chief Digital Officer des Dentsu Aegis Netzwerkes. Er konzipierte ab 2000 Marketingprojekte für Hörfunk wie auch für den Kunst- und Kulturbereich. Seit 2001 ist Herbert Pratter auf digitale Media- und Marketingplanung spezialisiert. Nach seiner lang jährigen Erfahrung als Digital Media Planer baute er ab 2005 eine digitale Unit in Österreich für das Dentsu Aegis Network auf und führte als Managing Director die Geschäfte von Vizeum Austria. Als Chief Digital Officer ist Herbert Pratter seit November 2012 für alle digitalen Geschäftsbereiche des Dentsu Aegis Network in Österreich verantwortlich. Michela Scharaditsch/e-dialog Michaela Scharaditsch ist Spezialistin für Performance Traffic bei e-dialog und betreut Kunden wie die Österreichischen Volksbanken, UNICEF, Grawe oder das Dorotheum. Sie ist Absolventin der FH für Medienmanagement in St. Pölten und setzt ihren Schwerpunkt auf Marketing nun in der Kampagnen-Konzeption und Optimierung leidenschaftlich um. David Staudinger/proxymedia David Staudinger begann nach erfolgreicher Absolvierung eines Lehramtsstudiums für Informatik und Französisch 2010 ein Medienmanagement-Studium in St. Pölten (Bakk.), dem ein Technik-Studium an der FH Technikum Wien folgte. Er ist seit 2013 aktiv im Mediengeschäft tätig und arbeitet zurzeit beim Medien-Dienstleister proxymedia. Auch seine Masterthesis an der FH Technikum Wien beschäftigt sich mit „Real Time Advertising“ aus wirtschaftlicher und technologischer Sicht. Siegfried Stepke/e-dialog Siegfried Stepke ist Gründer und Geschäftsführer von e-dialog.at, einer auf Performance Marketing und Conversion-Optimierung spezialisierten Unternehmensberatung. Neben der Betreuung von Suchmaschinen-Marketing-Kampagnen zählen auch Webanalyse und die Optimierung der Customer Journey zu den Dienstleistungen, die für Kunden wie A1, Mercedes Benz, bauMax oder die Bank Austria durchgeführt werden. 168 169 Ü B E R D I E AU TO R I N N E N U N D AU TO R E N GLOSSAR Bettina Wondra/Carat Austria Bettina Wondra ist Director Communication Consultant – Digital bei Carat Austria und seit mehr als 8 Jahren in der Mediabranche tätig. In ihrer Funktion ist Sie für übergreifende Kundenprojekte zuständig und erarbeitet gemeinsam mit ihrem Team konvergente Digital-Marketing-Strategien IAB Austria Arbeitsgruppe Social Media Niko Alm (Super-Fi) – AG Leitung Ernst Demmel (netural) – Konsulent Klaus Heller (Super-Fi) – Autor Lilian Meyer-Janzek (IAB Austria) – Autorin Markus Nutz (Spinnwerk) – Konsulent René Tomasel (Mindshare) – Konsulent Markus Zimmer (BuzzValue) – Autor A AdBlocker Software zur Unterdrückung von Werbung auf Webseiten. AdExchange Marktplatz für den Handel von Online Werbeflächen per Auktionsverfahren. AdNetwork Einkaufsplattform, die das nicht direkt verkaufte Display Inventar verschiedener Publisher und Vermarkter bündelt. AdSense Google bietet mit Google AdSense Website-Betreibern die Möglichkeit, auf der eigenen Website Werbung einzublenden. Dynamisch in die Seite eingebaut, werden die Google-AdWords-Anzeigen passend zum Inhalt der jeweiligen Seite eingeblendet. Klicken Besucher auf eine Anzeige, schüttet Google Anteile der Anzeigenpreise an den Website-Betreiber aus. AdServer Programm oder Rechner zur Bereitstellung und Abwicklung von Online-Werbung. Adserver übernehmen folgende Aufgaben: die Verteilung der Werbeschaltungen, die richtige Verlinkung, die Zählung der Seitenaufrufe und Klicks sowie die Berechnung der Reports. AdTag Als Tags werden allgemein Etiketten und Markierungen zur Kennzeichnung bestimmter Elemente bezeichnet. In Bezug auf Online-Werbung ist ein Tag eine Art Platzhalter, der die Auslieferung der Werbeformen (z.B. Banner) für die jeweilige Werbefläche steuert. AdView/AdImpression Die Darstellung einer Werbeform (Banner, Textlink, ...) in einem Browser eines Users. Da die Wer- beform im Idealfall vom User gesehen wird, spricht man von einem Sichtkontakt. Jede einzelne Einblendung kann technisch gemessen werden (TKP, 1.000 Einblendungen) und fungiert gleichzeitig als Maßzahl für jene Nutzer, die in einem bestimmten Zeitraum ein bestimmtes Werbemittel gesehen haben, und wird als harte Währung zur Verrechnung herangezogen. AdWords Die am rechten Rand des Google-Suchergebnisfensters eingeblendeten Anzeigen werden abhängig von Suchwörtern eingeblendet. Der Werbende definiert eine kleine Anzeige mit Suchwörtern, bei denen die Anzeige erscheinen soll. Bezahlt wird pro Klick auf die Anzeige (Cost per Click). Affiliate Partnerprogramme, die von kommerziellen Websites oder Online-Shops angeboten werden. Dabei werden Werbemittel (Banner, Buttons usw.) auf Websites von Affiliate-Partnern gegen eine Provision platziert. Diese Provision kann auf Click-, Lead- (z.B. Registrierungen) oder Orderbasis (Bestellungen) abgerechnet werden. Affinität Gibt Aufschluss darüber, wie stark eine bestimmte Zielgruppe von einem Medium erreicht wird. Man gibt sie in Form eines Indexwertes an. Ajax Asynchronous JavaScript and XML ist eine Technik, die den Austausch von Daten zwischen Client/Browser und Server auch für Teile einer Website ermöglicht, so dass diese nicht bei jeder Benutzeraktion auf der Seite das Laden der kompletten Internetseite erfordert. 170 171 G LO S S A R Alert Google Alert selektiert speziell alle News aus Online-Zeitungen, Pressemitteilungen etc. Darin kann ganz normal gesucht werden. Mit den Google Alerts kann man Fragestellungen quasi abonnieren, so dass die Suche(n) regelmäßig automatisch durchgeführt werden und als E-Mail zugeschickt werden. Alt-Text Jener Teil des HTML-Codes, der einen Hinweis darauf enthalten soll, was in dem dargestellten Element zum Ausdruck kommt. Der Alt-Text gilt auch als ein Kriterium in der Onpage-Suchmaschinenoptimierung, denn die Suchmaschinen erfassen über diesen Text ebenfalls den Inhalt von Bildern. Android Ist sowohl ein Betriebssystem als auch eine Software-Plattform für mobile Geräte wie Smartphones, Mobiltelefone, Netbooks und Tablets. Bei Android handelt es sich um freie Software, die quelloffen entwickelt wird. API Application Programming Interface (Schnittstelle zur Anwendungsprogrammierung); Spezifiziert wie manche Software Komponenten miteinander interagieren. APIs greifen auf Datenbanken und Festplatten zu und erleichtern das Erstellen von Komponenten der grafischen Benutzeroberfläche. APIs sind Programmteile, die von einem Softwaresystem anderen Programmen zur Anbindung an das System bereitgestellt werden. Apps Bezeichnet im Allgemeinen jede Form von Anwendungsprogrammen (= Application oder Miniprogramme). Im Sprachgebrauch sind damit mittlerweile jedoch meist Anwendungen für Smartphones und Tablet-Computer gemeint, die über einen in das Betriebssystem inte- grierten Onlineshop (App-Store) bezogen und so direkt auf dem Smartphone installiert werden können. Apps finden auch als Social Media-Apps Verwendung. Audience Targeting Bietstrategie im Real Time Biding (siehe RTB): Ansprache bestimmter Nutzer auf Basis von definierten Zielgruppe. Augmented Reality Darunter versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Diese Information kann alle menschlichen Sinnesmodalitäten ansprechen. Häufig wird jedoch unter dem Begriff die visuelle Darstellung von Informationen verstanden, also die Ergänzung von Bildern oder Videos mit computergenerierten Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten mittels Einblendung/Überlagerung. Austrian Internet Monitor/AIM AIM hat die kontinuierliche Beobachtung moderner Kommunikationstechnologien, der Internet-Nutzung und des Besuchs von Internet-Angeboten als Ziel – auf Basis einer fundierten, repräsentativen Stichprobe für Gesamtösterreich und für Internet-Nutzer. Die Erhebung erfolgt über das ganze Jahr verteilt mittels telefonischer Interviews (CATI). Awareness Fähigkeit, Wahrnehmungen und Erlebnisse ohne Gedächtnisstütze aktiv zu reproduzieren – im Bezug auf Werbung sich an einzelne Spots oder Sujets ohne Vorlage zu erinnern. B Backlink Bezeichnet einen eingehenden Link auf eine Webseite, der von einer anderen Webseite aus auf diese führt. In vielen Suchmaschinen wird die Anzahl und Beschaffenheit der Rückverweise als Maß für die Linkpopularität oder Wichtigkeit einer Webseite verwendet. In der Blogosphäre ist es teilweise üblich, sich mit einem Backlink erkenntlich zu zeigen, etwa für das Verlinken eines Beitrags. Bandbreite Die Bandbreite bestimmt den Datendurchsatz und wird in bps (Bits pro Sek.), kbps (Kilobits pro Sek.) oder mbps (Megabits pro Sek.) gemessen. Je höher die Bandbreite, desto höher der Datendurchsatz. So hat beispielsweise eine analoge Telefonleitung eine maximale Bandbreite von 3 kbps, während eine digitale (ISDN) bereits über max. 128 kbps verfügt. Bei Kabelmodems beträgt der maximale Datendurchsatz dagegen bis zu 27 mbps. Banner Bezeichnung für Werbeflächen auf Internet-Seiten. Ein Banner ist in der Regel mit der Website eines Werbetreibenden verbunden, so dass der User über einen Mausklick auf den Banner zum entsprechenden Online-Angebot gelangt. Werbebanner können in unterschiedlichen Grafikformaten erstellt werden. Die derzeit am häufigsten eingesetzten Formen sind: GIF, JPG/JPEG, HTML und FLASH. Behavioral-Targeting Auch hier werden technische Daten ausgelesen, jedoch werden zusätzlich verschiedene Merkmale herangezogen und berücksichtigt. So können zum Beispiel auch installierte Schriftarten oder Plug-Ins Rückschlüsse auf ein potenzielles Kaufverhalten eines Users zulassen. Mittels der IP-Adresse kann man User geographisch einordnen. Die Gesamtheit dieser Merkmale und technischen Daten ergibt ein dynamisches Verhaltensprofil welches kontinuierlich wächst und angepasst wird. Nicht nur das aktuelle, sondern auch das längerfristige Interesse von Surfern kann beim Behavioral-Targeting berücksichtigt werden. Belegungseinheit Eine Belegungseinheit ist die mit Werbemitteln zu belegende Einheit eines oder mehrerer Werbeträger. Dabei können Belegungseinheiten komplette Online-Angebote, Teilbereiche von Online-Angeboten oder eine Kombination mehrerer Online-Angebote oder deren Teilbereiche darstellen. Jede durch die Vermarkter definierte und ausgewiesene Belegungseinheit muss einzeln belegbar und buchbar sein. Bit Bit = binary digit; Bezeichnung für eine Binärziffer (üblicherweise „0“ und „1“) sowie die Maßeinheit für die Datenmenge bei digitaler Speicherung oder Übertragung von Daten. Die Datenmenge entspricht in diesem Fall der verwendeten Anzahl von binären Variablen zur Abbildung der Information, kann also nur als ganzzahliges Vielfaches von 1 bit angegeben werden. Blind Network Werbenetzwerk, bei dem der Advertiser Kampagnen einbucht, ohne die genauen Webseiten zu kennen, auf denen die Werbung läuft. Blog/Weblog Blog setzt sich zusammen aus Web und Logbuch. Ein Blog ist eine Informations- oder Diskussionswebseite, für die laufend neue Einträge zu einem bestimmten Thema verfasst werden. Leser von Blogs können die Beiträge kommentieren und so in Diskussion mit dem Blogersteller bzw anderen Lesern kommen. Früher wurden Blogs von einer einzelnen Person oder einer kleinen Gruppe erstellt. Mittlerweile gibt es 172 173 G LO S S A R Blogs, die von einer großen Gruppe von Autorinnen und Autoren geschrieben werden. Üblicherweise erscheint der neueste Eintrag an erster Stelle. Blogger Relations Wenn von Seiten eines Unternehmens versucht wird Medienbeziehungen zu einem oder mehreren Blogbetreibern aufzubauen, um entsprechende Inhalte zu vermitteln oder Berichterstattungen zu erzielen, spricht man von Blogger Relations. Da Konsumentinnen und Konsumenten immer mehr auf Informationen, die von Blogbetreibern vermittelt werden, vertrauen, werden Blogger Relations von Unternehmerseite aus stetig wichtiger. Blogroll Eine Anhäufung von Links, die von einem Blog aus auf weitere Blogs verweisen. Diese anderen Blogs müssen weder vom selben Blogger erstellt worden sein, noch über dasselbe Thema wie der ursprüngliche Blog berichten. Normalerweise ist der Blogroll in der Seitenleiste zu finden. Bluetooth Kurzstrecken-Funkstandard für die drahtlose Übermittlung von Sprache und Daten. Bookmark Das Lesezeichen im Internet. Es ermöglicht Usern, interessante WWW-Seiten zu markieren, um sie später bei Bedarf leicht zu finden. Branding Einprägen von Markennamen über unterschiedlichste Werbemaß nahmen, um einen Nutzer von der Existenz eines Unternehmens, seiner Produkte in Kenntnis zu setzen. Breitband Internetzugang mit verhältnismäßig hoher Datenübertragungsrate von einem Vielfachen der Geschwindigkeit älterer Zugangstechniken wie der Telefonmodem- oder ISDN-Einwahl, die im Unterschied als Schmalbandtechniken bezeichnet werden. Browser Aus dem Englischen „to browse - durchblättern, sich umschauen“. Software, die zum Abruf und Darstellung von HTML-Seiten aus dem Internet benutzt wird. z.B. Internet Explorer, Mozilla Firefox, Opera, Safari, Google Chrome usw. Browsergames Computerspiel, das einen Web-Browser als Benutzerschnittstelle benutzt. Die Berechnung des Spielgeschehens kann hierbei entweder vollständig oder teilweise auf dem lokalen Rechner oder aber auch den Servern des Spielanbieters erfolgen. Mit der Einführung des Web-Standards HTML5 und dem Aufkommen kompatibler Browser ist eine wachsende Anzahl von Browserspielen von keinem Zusatzmodul mehr abhängig. Die zur Implementierung verwendete Plattform besteht bei einem Browserspiel vorwiegend aus gängigen Web-Technologien, sodass die meisten Browserspiele kostenlos sind. Einige Anbieter verlangen aber für erweiterte Spiel-Merkmale sowie Support eine Gebühr. Button Eine Grafik, meist im Standardformat 120 x 90 oder 120 x 60 Pixel, die als Werbeformat eingesetzt werden kann. Byte Einheit für die von einem Server übertragene Datenmenge. Ein Byte sind acht Bits. C Canonical Tag Angabe im Quellcode einer Website, die bei Websites mit (fast) gleichem Inhalt auf eine Standardressource – eine kanonische URL – verweist. Wird eine kanonische URL korrekt ausgezeichnet, so wird nur diese Quelle zur Indexierung der Suchmaschinen herangezogen. Suchmaschinen bewerten Duplicate Content negativ, da kein Mehrwert für den Internetnutzer besteht. Channel Gliederung von Internetangeboten nach Themenschwerpunkten, zum Beispiel Finanzen, IT, Entertainment oder Reise usw. Chat Bezeichnet elektronische Kommunikation in Echtzeit über das Internet. Chatroom Ein virtueller Raum im Internet, in dem man in Echtzeit plaudern/sich unterhalten kann. Client Ein Netzwerk-Computer (Arbeitsplatzrechner), der die von einem korrespondierenden Server bereitgestellten Netzwerk-Ressourcen (Daten, Programme etc.) nutzt. Oder ein Programm, das Dienste eines anderen Programms nutzt. Multimedia-Dokumenten bestehen. Ein Autor kann ein solches System in den meisten Fällen ohne Programmier- oder HTML-Kenntnisse bedienen. Common Gateway Interface/CGI Programme, die auf HTML-Seiten platziert werden und von dort aus einen dynamischen Ablauf in Gang bringen. Die meisten Online-Gästebücher benutzen diese CGI-Skripts, um die von den Usern eingetragenen Beiträge zu verarbeiten. Ein abgelaufenes CGI-Skript hat als Ausgabe immer eine HTML-Seite, auf der z.B. der neue Eintrag im Gästebuch steht. Community Manager Sorgen für den Aufbau und das Wachstum einer Internet Community rund um eine Marke oder einen gemeinschaftlichen Anlass. Es ist ihre Aufgabe, die wachsende Community zu regeln. Content Inhalte einer Website: Texte, Grafiken, Fotos Animationen, Downloadangebote oder sonstige multimediale Objekte. Cloud Computing Zentrale Zusammenfassung aller möglichen Cloud-Dienste. Dabei kann es sich um Rechendienste, Transaktionen, Dokumentenverarbeitung, Datenbankanwendungen, E-MailServices oder Security-Aufgaben handeln. Der Anwender kann die zentralen Dienste jederzeit von jedem Ort aus nutzen. Content Marketing Jede Form von Marketing, die das Herstellen und Verbreiten von medialen Inhalten mit einbezieht, um Kunden zu erwerben. Content Marketing konzentriert sich nicht auf das Verkaufen an, sondern auf das Kommunizieren mit Kunden. Damit will man sich die Loyalität von Käufern sichern. CMS Ein Content-Management-System (CMS, deutsch „Inhaltsverwaltungssystem“) ist eine Software zur gemeinschaftlichen Erstellung, Bearbeitung und Organisation von Inhalten (Content) für Webseiten, aber auch anderen Medien formen. Diese können aus Text- und Conversion Marketingmaßnahme, wodurch die angesprochene Zielperson konvertiert. Während anfangs überwiegend die Konversion eines Besuchers eines Online-Shops zu einem Käufer oder Kunden gemessen wurde, werden heute sogenannte „Conversion Funnel“ 174 175 G LO S S A R gebildet (z.B. Konversion eines Besuchers einer Webseite in einen Interessenten für ein Downloadangebot, Registrierung für einen Newsletter, Konversion des Nutzers einer Suchmaschine in einen Besucher einer Webseite). Cookie Kleine Textdatei, die von manchen WWW-Servern beim Besuch einer Internetseite verschickt und auf der Festplatte des Client-Rechners gespeichert wird. Bei einem erneuten Aufruf dieses Servers sendet der vom Internet-Nutzer eingesetzte Browser den zuvor empfangenen Cookie wieder zurück an den Server, der die darin enthaltenen Informationen auf verschiedene Arten auswertet. Manche Internet-Anbieter steuern per Cookies ihre Werbeein blendungen, andere erleichtern mit Hilfe der „Cyber-Plätzchen“ das Navigieren auf Internet-Seiten. CPA Cost per Action; Kosten pro bestimmte Aktion des Besuchers (z.B. Eintrag in Newsletter, Anruf, Informationsanforderung, Kauf etc.). CPC Cost per Click; Kosten für einen Klick auf ein Werbemittel. CPE Cost per Engagement; Kosten für eine Interaktion (z.B. Teilnahme am Gewinnspiel, Wiederkehrrate) CPI Cost per Interest; Kosten für einen echten Interessenten CPL Cost per Lead; Kosten für gewonnene Registrierung, Kontaktaufnahme/ Kontaktadresse,… CPM Cost per Mille siehe TKP CPO Cost per Order; Kosten, die darauf basieren, wie viele Nutzer auf Grund der Werbeschaltung auf einer Website Produkte des Werbetreibenden bestellen. CPR Cost per Register; Kosten für eine Registrierung CPX Cost per X; Kosten für eine selbstdefinierte Variable CR Conversion Rate - Umwandlungsrate; Hierunter wird der Anteil von Besuchern, die zu Kunden werden oder eine Aktion (Newsletter-Registrierung) auslösen, definiert. Angegeben als Verhältnis zwischen Klicks oder Visits zu den getätigten Käufen oder Registrierungen. Crawler Spezielle Suchmaschinen, die das Internet selbständig auf neue Informationsangebote durchforsten. Dabei kommen meist sogenannte Agentenprogramme zum Einsatz, die mit bestimmten Suchbegriffen gefüttert auf ihrer Reise durch das Web alle Seiten registrieren, in denen die gewünschten Begriffe enthalten sind. Crowdsourcing Als Crowdsourcing wird die Methode bezeichnet, Dienstleistungen, Ideen, Geld oder Inhalte von einer großen Menschengruppe zu erbitten, üblicherweise von Online Gemeinschaften, anstatt sich an die üblichen Versorger und Angestellten zu wenden. Eine Schar Onlinenutzern generiert Inhalte, löst diverse Aufgaben und Probleme oder ist an Forschungs- und Entwicklungsprojekten beteiligt. Crowdsourcing wird meist genutzt, um junge Unternehmen und Wohltätigkeitsorganisationen finanziell zu unterstützen. Crowdsourcing unterscheidet sich von Outsourcing, bei dem die Aufgabe oder das Problem einer spezifischen Gruppe zugeteilt wird, statt einer undefinierten Öffentlichkeit. CTR Click Through Rate/Klickrate - Die Anzahl der Klick-Aktionen auf ein Werbemittel, das die User direkt zur Website des Werbenden führt. CTR gibt das Verhältnis der Einblendungen vom Werbemittel zu tatsächlichen Klicks als Prozentzahl derer, die das Werbemittel gesehen haben, an. CVR Die Conversion Rate gibt an, wie viele User eine Aktion/einen Kaufabschluss getätigt haben. Eine Conversion Rate kann z.B. für E-Mail Aussendungen, Display Kampagnen oder auch Besucher einer Webseite definiert werden. D Dachangebot Ein Dachangebot (DA) besteht aus mehreren Domains, die sich entweder zur Gänze im Eigentum des Anbieters befinden oder den Kriterien eines verbundenen Unternehmens genügen müssen. Data Mining Darunter versteht man die systematische Anwendung von Methoden, die meist statistisch-mathematisch begründet sind, auf einen Datenbestand mit dem Ziel, neue Muster zu erkennen. Hierbei geht es auch um die Verarbeitung sehr großer Datenbestände (die nicht mehr manuell verarbeitet werden könnten), wofür effiziente Methoden benötigt werden, deren Zeitkomplexität sie für solche Datenmengen geeignet macht. DBM Database Marketing ist ein Marketingansatz, bei dem alle verfügbaren Informationen über jeden Kunden in einer Datenbank hinterlegt werden. Dead Link Ein nicht mehr funktionierender Link (auch toter Link genannt). Deeplink Links, die nicht auf die Homepage Ihrer Website verweisen, sondern unmittelbar auf „tiefer liegende“ Unterseiten in einer Website. DHTML Dynamic Hypertext Markup Language; Erweiterung von HTML. Bezeichnet Methoden und Programmiersprachen (vor allem JavaScript), die es erlauben, eine bereits im Browser des Anwenders geladene Internetseite nachträglich zu verändern, also Interaktion zu ermöglichen. Directory Suchverzeichnis im Internet, populär Suchmaschine genannt. Neben der Eingabe von Suchbegriffen ist eine kategorisierte Suche zulässig. Im Gegensatz zu Suchmaschinen wird die Datenbank eines Directory vom Anbieter redaktionell betreut. DMP Datat Management Platform: Plattform, die Drittdaten sammelt/aggregiert/ auswertet und mit diesen Daten handelt. DNS Domain Name System; „Adressverzeichnis“ von Internet-Servern. Im DNS ist festgelegt, welche IP-Adresse welchem Host zugeordnet ist. Dokumentenmanagement Bezeichnet die datenbankgestützte Verwaltung elektronischer Dokumente. Dabei ist in der deutschen Sprache auch die Verwaltung digitalisierter, ursprünglich papiergebundener Schriftstücke in elektronischen Systemen gemeint und wird in einem erweiterten Sinn auch als Branchenbezeichnung verwendet. 176 177 G LO S S A R Domain Der letzte Teil des Host-Name, hinter dem kein Punkt mehr steht. In den USA steht eine Domain häufig für eine bestimmte Zuordnung wie „.edu“ für „Education“, Universitäten usw. oder „.org“ für „Organisation“. In allen anderen Ländern steht die Domain für den Namen des Landes, in dem der Server steht. „.at“ für Österreich, „.de“ für Deutschland, „.uk“ für England. Domain Name Der Teil einer URL, der dem „http://www.“ oder „http://“ folgt und durch ein „/“ abgeschlossen wird. In der URL http://www.iab-austria.at/ ist „iab-austria“ der Domain Name. DSP Demand-Side Platform ist ein System, das die Verwaltung und den Handel von Werbeanzeigen in Echtzeit auf einer Oberfläche gewährleistet siehe auch Real Time Bidding. DVB-H Standard für Handy-TV. Die Videos können mit moderneren Videokompressionsverfahren kodiert werden. Die genauen Datenraten und Auflösungen können entsprechend der Kapazität des Sendernetzes und der Anforderungen der Endgeräte angepasst werden. In den meisten Netzwerken wird heute eine Auflösung von 320 × 240 Pixel (QVGA) bei etwa 300 kbit/s eingesetzt; ebenfalls in Betracht käme ein Viertel der üblichen digitalen Fernsehauflösung: 352 × 288 Pixel (CIF). Dynamische Website Website mit festem Format, aber variablem Inhalt. Dynamische Webseiten werden erst bei Aufruf generiert. Die Inhalte, wie Kursabfragen, lassen sich individuell auf die Kriterien des Besuchers zuschneiden. E E-Brand Bezeichnung für Marken, die überwiegend oder ausschließlich im Internet existieren. E-Commerce Electronic Commerce; bezeichnet den elektronischen Handel von Waren oder Dienstleistungen über das Internet zwischen Firmen (Business to Business) oder zwischen Firmen und Privatpersonen (Business to Consumer). eCPM Effective cost per Mille gibt an wie effektiv man 1000 Kontakte eingekauft hat. Es ist das Verhältnis Brutto- zu Nettopreis. Im Real Time Bidding (siehe RTB) dient der eCPM als Rechengröße, um verschiedene Abrechnungsmodelle vergleichbar zu machen. Dabei werden Nicht-CPM-Abrechnungsmodelle auf einen durchschnittlichen CPM umgerechnet. EdgeRank Algorithmus, den Facebook verwendet, um zu bestimmen, welche Artikel im Newsfeed (der Nachrichteneinspeisung) eines Facebook-Benutzers aufscheinen sollen. Einzelangebot Ein Einzelangebot (EA) besteht aus einer Domain, die sich entweder zur Gänze im Eigentum des Anbieters befindet oder den Kriterien eines verbundenen Unternehmens genügen muss. EPS/Encapsulated Postscrip VektorGrafikformat. Der Inhalt von EPSGrafiken kann nicht mehr verändert, sondern nur noch verkleinert oder vergrößert werden (Grafiken sind in sich geschlossen „encapsulated“). eTKP siehe eCPM F Facebook App Zusätzliche Facebook-Anwendungen, die vom App Center heruntergeladen werden können. Facebook Apps sind zahlreich und reichen in ihren Anwendungsmöglichkeiten vom Bearbeiten von Dokumenten über Aufenthaltsangaben bis hin zum Spielen von Videospielen. Facebook Apps können aber auch von Unternehmen zur Kommunikation genutzt werden. Wenn externe Hersteller eine App auf Facebook stellen muss, sie mit den Richtlinien der Facebook-Plattform übereinstimmen. Facebook Connect Erweiterung von Facebook, mit der man sich mit seinem Facebook-Profil auf anderen Webseiten einloggen kann, ohne sich auf diesen ein neues Profil erstellen zu müssen. Außerdem können Benutzer einwilligen, persönliche Informationen des eigenen Facebook-Profils an andere Webseiten weiterzugeben, während diese wiederum Inhalte an Facebook senden können. Facebook Tab Einzelne Seiten einer Facebook Fanseite, die eine Vielzahl unterschiedlicher Informationen darstellen können. Firmen verwenden häufig kundenspezifische Facebook Tabs, um neue Besucherinnen und Besucher zu empfangen, Ermäßigungen anzubieten oder Videos zu präsentieren. FC Frequency Cap; Genaue Steuerung der Kontaktdosis je User und Kampagne. Die Häufigkeit der Werbeeinblendung erfolgt datenbankgestützt und kann individuell ausgespielt werden (z.B. ein Mal pro Tag und Client). Feeds Regelmäßig aktualisierte Dateien, die über das Internet abgerufen werden können. Sie enthalten meist keine Formatierung, sondern reine Inhalte. Bekannte Feed-Systeme sind RSS, Atom und Avantgo, die mit Readern wie Feedburner, RSS-Reader, Live.com auch auf mobilen Endgeräten gelesen werden können. Die meisten Feeds basieren auf XML-Dateien. Feedreader auch Aggregator; Computerprogramm zum Einlesen und Anzeigen von News Feeds, die meist in den Formaten RSS oder Atom angeboten werden. Firewall Schutzschild gegen den Zugriff Unbefugter auf ein firmeneigenes Netzwerk. Die Notwendigkeit besteht bei Internet-Providern und bei Firmen, deren Mitarbeiter das Internet nutzen, während ihre Computer gleichzeitig intern vernetzt sind. Flash Mit Hilfe der Software Macromedia Flash lassen sich filmähnliche Animationen von Text und Bildern darstellen, die auch noch mit Sound-Elementen untermalt werden können. Follower Auf Facebook, Twitter und anderen Social Media Seiten ist ein Follower eine Person, die sich dafür anmeldet, Updates über eine bestimmte Person, Organisation oder Einrichtung zu erhalten. Forum Ein Internet Forum ist eine Online-Diskussionsseite, auf der man in Form von geschriebenen Nachrichten Konversationen führen kann. Sie unterscheiden sich von Chat Rooms dadurch, dass die Nachrichten eine Zeit lang archiviert werden. Außerdem müssen in manchen Foren Nachrichten erst von einem Moderator freigegeben werden, bevor sie eingesehen werden können. 178 179 G LO S S A R Foursquare Location-based Social Network, das als Software für Mobiltelefone den aktuellen Standort eines Benutzers ermitteln kann. Dazu wird das GPS des jeweiligen Mobilgerätes verwendet. Wenn ein Besucher bei einem gespeicherten Standort „eincheckt“ erhält er dafür Punkte und manchmal Badges. Frame Verschiebbarer Teilbereich einer HTML-Seite, in dem eine andere HTML-Seite dargestellt werden kann. Das einzelne Segment wird dabei als Frame (englisch für Rahmen, Fach), die Definition aller Frames als Frameset bezeichnet. FTP File Transfer Protocol; Ein Kommunikationsstandard, mit dem Internet-Dateien von einem Rechner auf den eigenen Computer heruntergeladen werden können. Zur Datenübertragung wird FTP gestartet und eine Verbindung mit dem Zielrechner hergestellt. G Geo Targeting Targeting der Werbeplatzierung auf bestimmte geografische Zielregionen GIF Graphics Interchange Format; Ein von allen gängigen Browsern unterstütztes Grafikformat mit guter verlustfreier Komprimierung für Bilder mit geringer Farbtiefe (bis zu 256 verschiedene Farben pro Einzelbild). Dieses Format eignet sich zum Erstellen von Bewegt-Abläufen, so genannten GIF-Animationen. Gigabyte 1 Gigabyte = 1.000.000.000 Byte siehe auch Byte Google+ Soziales Netzwerk, das von Google betrieben wird. Nach Facebook ist es das zweitgrößte soziale Netzwerk, nachdem es im Januar 2013 Twitter überholt hat. Es unterscheidet sich von anderen sozialen Netzwerken dadurch, dass es sich nicht auf eine einzelne Webseite beschränkt, sondern mehrere Online-Produkte von Google nutzt. Google Analytics Eine kostenlose Webanalyse. Online-Werbekampagnen, Besucherströme und vieles mehr können analysiert werden. GRP Gross Rating Points; Bruttoreichweite in Prozent. H Hashtag Wort oder eine Phrase innerhalb eines Fließtextes, dem das Doppelkreuz-Symbol # vorangestellt wird. Auf Facebook, Twitter und anderen sozialen Netzwerken werden Hashtags eingesetzt, um Texte, die das betreffende Wort enthalten, zu gruppieren und die Suche nach ihnen zu erleichtern. Hit Ein Hit ist die Bezeichnung für eine einzelne Anfrage eines Browsers an einen Webserver. Eine solche Anfrage kann aus einem Bild, einem Button oder einer Grafik bestehen. Homepage Startseite eines InternetAngebots. Erste Seite, die der Browser aufruft, wenn man die Adresse eingibt. Host Ein Rechner, der Daten und Dienstleistungen zur Verfügung stellt. HSDPA High Speed Downlink Packet Access; bezeichnet ein Übertragungsverfahren von UMTS, welches Downlink-Datenraten von derzeit bis zu 1,8 Mbit/s und Uplink-Geschwindigkeiten von 384 Kbit/s ermöglicht. Zum Einsatz kommt HSDPA auch für die mobile Anbindung des Notebooks, womit Highspeed-Surfen wie beim Fetznetz-DSL möglich ist. HTML Hypertext Markup Language; Editiersprache für Internet-Seiten. Mit HTML-Tags können Text und Grafiken so formatiert werden, dass sie vom Browser dargestellt werden. Der Browser verwendet dazu HTTP, mit Hilfe dessen das Programm die HTML-Befehle decodiert. HTML 5 Ist eine textbasierte Auszeichnungssprache zur Strukturierung und semantischen Auszeichnung von Inhalten wie Texten, Bildern und Hyperlinks in Dokumenten. Sie bietet vielfältige neue Funktionalitäten wie unter anderem Video, Audio, lokalen Speicher und dynamische 2D- und 3D-Grafiken, die von HTML4 nicht direkt unterstützt werden, sodass bislang zusätzliche Plug-Ins eingesetzt werden müssen, zum Beispiel Adobe Flash. http Hypertext Transfer Protocol; Das vom WWW verwendete Übertragungs-Protokoll. Mit Hilfe dieses Protokolls können Browser HTML-Dokumente erkennen und ihre Inhalte darstellen. https Hypertext Transfer Protocol Secure - Protokoll zur verschlüsselten Übertragung von WWW Seiten. Hyperlink Bringt den User aus einem Dokument im Internet zu einem anderen, auf das der Hyperlink verweist. Auch hinter Bildern können sich Hyperlinks verbergen, die man spätestens dann erkennt, wenn man mit der Maus über sie hinweggeht (der Pfeil verwandelt sich in eine zeigende Hand). I IAB Austria Standards IAB Austria Standards für Werbeformen dienen als Richtlinien für die Erstellung von Online Creatives. Nach diesen Standards erstellte Werbemittel können schnell und problemlos von Medienträgern eingebaut werden und sichern somit ein effizientes Kampagnenmanagement. Instagram Soziales Netzwerk auf dem man Fotos und Videos teilen kann. Benutzerinnen und Benutzer können die Fotos und Videos mit unterschiedlichen digitalen Filtern versehen und die modifizierten Videos auf anderen sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter teilen. Instant Messenger Botschaften werden in Echtzeit übertragen. Benötigt wird zum einen eine spezielle Software, der sogenannte Client. Mit diesem Programm ist es nunmehr möglich, sich in Netzwerke der jeweiligen Instant Messenger einzuwählen und dort mit seinen Kontakten zu chatten. Zudem sind die Programme nur mit einer Registrierung eines Benutzeraccounts verfügbar. Interface Schnittstelle. Das Übergangsbzw. Verbindungsstück, durch das der Datenaustausch zwischen zwei verschiedenen Bereichen stattfindet. Interstitials Unter einem Interstitial wird eine Einschub- oder Zwischeneinblendung verstanden. Der Besuch einer Website wird durch den werblichen Inhalt für kurze Zeit unterbrochen. Intranet Ein abgeschlossenes, meist unternehmensinternes Netzwerk auf Basis von Internet-Technik (also TCP/ IP-Protokoll, Browser, HTML etc.). Im 180 181 G LO S S A R Gegensatz zum Internet ist der Zugang auf eine bestimmte Personengruppen limitiert. Nach außen kann auch eine Schnittstelle (Interface) ins Internet vorhanden sein, die meist durch eine Firewall geschützt ist. iOS Standard-Betriebssystem der Apple-Produkte iPhone, iPod touch, iPad und der zweiten Generation des Apple TV. iOS basiert auf Mac OS X. Sun Microsystems entwickelte Programmiersprache, die besonders zur Entwicklung von interaktiven Programmen (zum Beispiel mit Grafiken) innerhalb von Webseiten geeignet ist. Das Besondere an Java-Programmen ist, dass sie unabhängig vom Internet geschrieben werden können. JPEG Joint Photographic Experts Group; Ein, im Gegensatz zu GIF, starres Bildformat, das häufig zur Darstellung von IP-Adresse Internet-Protokoll-Adresse; Bildern im Internet verwendet wird. Numerisches Gegenstück des DomainJPEG-Dateien verfügen über eine hohe Namens. Jeder Computer im Internet Kompressionsrate bei guter Bildqualität. ist durch seine Adresse, eine festgeleg KKeyword Im Zusammenhang mit te, lange Zahlenfolge, lokalisierbar. Sie Suchmaschinen verwendet. Der bei einer besteht aus vier durch Punkt getrennten Suchanfrage vom Benutzer eingegebene Zahlen, die jeweils einen Wert zwischen Begriff wird mit dem Datenbestand der 0 und 255 annehmen können. Suchmaschine verglichen und als Treffer auf einer oder mehreren Seiten ausgeISDN Integrated Services Digital Netgeben. work; Datenübertragungsprinzip, das mit digitalen Signalen anstelle von Killerapplikation Funktion oder Angebot analogen Tonfrequenzen arbeitet und eines Online-Dienstes, das als alleiniges eine sehr viel höhere ÜbertragungsgeMerkmal den Erfolg des Angebotes schwindigkeit erlaubt. Für Online-User bestimmt. bedeutet ISDN in erster Linie schnelle Verbindungen zu ihrem Internet-ProviKilobit Maßeinheit für die Anzahl überder und die Möglichkeit, während des tragener Daten, z.B. im ISDN; ein Kilobit Surfens im Internet auch zu telefonieren entspricht 1.024 Bits. oder Faxe zu empfangen. ISP Internet-Service-Provider; Anbieter eines Internet-Zugangs, meist kurz Provider genannt. Als Abonnent kann man sich gegen eine Gebühr einwählen und den Zugang zum Internet nutzen. ISPA Internet Service Provider Association – Dachorganisation der Internetwirtschaft. J Java Eine im Jahr 1995 von der Firma Kilobyte 1 Kilobyte = 1024 Byte siehe Byte Konvergenz Im Bereich Netzwerk wird die Auflösung einzelner, voneinander getrennter Netze hin zu größeren Netzen verstanden, die ihre Aufgaben übernehmen. KPI Key Performance Indicators; Kennzahlen, die auf Basis von Dimensionen und Metriken erhoben werden und zu aussagekräftigen Erfolgsfaktoren für das Online-Geschäft verdichtet werden. L Landing Page Ist eine speziell eingerichtete Webseite, die nach einem Mausklick auf ein Werbemittel oder nach einem Klick auf einen Eintrag in einer Suchmaschine (Google, Bing etc.) erscheint. Bei einer Landing Page steht ein bestimmtes Angebot im Mittelpunkt, welches ohne Ablenkung vorgestellt wird. Ein wesentliches Element ist die Integration eines Response-Elements (z. B. Anfrageformular, Link zum Webshop oder Call-BackButton), das die einfache Interaktion mit dem Besucher sicherstellt. LBA Location Based Advertising; Mobile Marketing-Konzept, das zur Gruppe der standortbezogenen Dienste (siehe LBS) gehört. Das Prinzip beruht darauf, den aktuellen Aufenthaltsort der Nutzer zu berücksichtigen und so beispielsweise für gewünschte Produkte oder Dienstleistungen das günstigste Angebot oder besondere Aktionen im näheren Umkreis anzuzeigen. LBS Location Based Services - sind mobile Dienste, die unter Zuhilfenahme von positionsabhängigen Daten (via GPS z.B.) dem Endbenutzer selektive Informationen bereitstellen oder Dienste anderer Art erbringen. Starker USP des Mobile Advertising. Leads Eine vorher festgelegte Handlung, die ein Besucher einer Website vollziehen muss. Ein Lead kann z.B. eine Anmeldung, ein Kauf oder das Besuchen einer bestimmten Seite sein. Lean back Passiver, entspannter Medienkonsum Lean forward Aktiver, konzentrierter Medienkonsum Link Stelle in einem Hypertext-Dokument, die mit einem Mausklick aktiviert werden kann und ein anderes Dokument auf den Schirm bringt. Location-based Social Networks Standortbezogene soziale Netzwerke; Man kann über die Netzwerke von Mobilgeräten auf diesen Service zugreifen. Dabei werden Informationen über die geographische Lage des Mobilgeräts abgerufen. Hauptsächlich werden Location-based Social Networks zum Finden einer Person oder eines Objekts benutzt. Foursquare ist eines der bekanntesten Location-based Social Networks. Longtail Keywords Suchwörter, die bei Suchmaschinen weniger umkämpft (=weniger Suchanfragen) sind als jene, die einem für eine Branche oder zu einem Thema direkt ins Auge fallen. Logfile Datei, mit der die Reaktionen auf ein Online-Angebot protokolliert werden. Logfiles sind so Basis zur Bewertung von Effizienz und Nutzerverhalten eines Online-Auftritts. Diesen Vorgang bezeichnet man als Logfile-Analyse. LTE Long Term Evolution; Mobilfunkstandard der vierten Generation (3,9G-Standard), der mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde deutlich höhere Downloadraten erreichen kann. Das Grundschema von UMTS wird bei LTE beibehalten. So ist eine rasche und kostengünstige Nachrüstung der Infrastrukturen der UMTS-Tech- 182 183 G LO S S A R nologie (3G-Standard) auf LTE-Advanced (4G-Standard) möglich. MManaged Service DSPc Demand Supply Platform (siehe DSP), die „alles aus einer Hand“ anbietet. DSP und Advertiser legen einen Ziel-CPO/CPl fest, die DSP übernimmt das komplette RTB-Handling. Mashup Bezeichnet die Erstellung neuer Inhalte durch die nahtlose (Re-)Kombination bereits bestehender Inhalte. Mashups werden als ein wesentliches Beispiel für das Neue an Web 2.0 angeführt: Inhalte des Webs, wie Text, Daten, Bilder, Maps, Töne oder Videos, werden neu kombiniert. M-Commerce/Mobile Commerce Spezielle Ausprägung des Electronic Commerce unter Verwendung drahtloser Kommunikation und mobiler Endgeräte. Mediathek Bezeichnung auch für Online-Archive, die Medien sammeln und zugänglich machen. Darunter fallen Hörfunk- und Fernsehsender mit Video on Demand und sonstige Anbieter. Bei Fernsehsendern spricht man auch von TVtheken. Megabyte Maßeinheit für die Größe eines Speichers: 1 Megabyte = 1.024 Kilobytes = 1.048.576 Bytes Meme Einheit, die zur Übertragung kultureller Ideen, Symbole und Tätigkeiten von einer Person auf eine andere dient. Diese kann in verschiedenen imitierbaren Formen, wie etwa als Text oder Bild auftreten. Durch Internet Memes werden Konzepte und Inhalte meist in Form hu- morvoller Bilder auf Seiten wie Facebook und Youtube verbreitet. Meta-Tag Im Quellcode versteckte Befehle, die sich an Suchmaschinen richten. Man benötigt sie, um besser gefunden zu werden und um Anweisungen an die Suchmaschinen weiterzugeben. Microblog Unterscheidet sich von einem normalen Blog in der Kürze der Nachrichten. Die kurzen Mitteilungen auf einem Microblog werden als Microposts bezeichnet. Auch Twitter fällt in den Bereich der Microblogs. Multichannel Marketing Strategischer Ansatz, die (potenziellen) Konsumenten auf mehreren verschiedenen Wegen zu erreichen versucht und ist die konsequente Fortsetzung der Nutzung unterschiedlicher Werbekanäle nun in Form von Bereitstellung unterschiedlicher Kommunikations- und Vertriebswege. NNewsgroup Diskussionsgruppen im Internet; Virtuelles Internetforum, in dem zu einem umgrenzten Themenbereich Textbeiträge (auch Nachrichten, Artikel oder Postings) ausgetauscht werden. Open Graph Ähnlich wie im Social Graph werden im Open Graph auf Facebook Aktionen von Benutzern aufgezeichnet, um Werbungen und Ankündigungen gezielt an die entsprechenden Benutzerprofile zu versenden. Dabei werden noch mehr Aktionen der Benutzerschaft beachtet als beim Social Graph z.B. welchen Profilen man folgt oder welche Videos man sich ansieht. Open Source Jedem Nutzer wird es ermöglicht, Einblicke in den Quelltext eines Programms zu erhalten. NFC Near Field Communication ist ein internationaler Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken von bis zu 4 cm. Bisher kommt diese Technologie vor allem in Lösungen für Micropayment - bargeldlose Zahlungen kleiner Beträge - zum Einsatz. Open-Source-Marketing Jeder Nutzer erhält die Erlaubnis, den Quellcode auch beliebig weiterzugeben oder zu verändern. Immer mehr „Freie Kreative“ veröffentlichen Bilder, Videos oder Musik im Internet und stellen diese zu Marketingzwecken der Allgemeinheit ohne Lizenzgebühren zur Verfügung. Modem/Modulator/Demodulator Digitale Daten aus Computernetzwerken wie dem Internet werden für analoge Telefonleitungen in analoge Dateninformationen verwandelt. Das Modem wandelt diese analogen Daten wieder in digitale Informationen um. Nic.at Zentrale Registrierungs- und Verwaltungsstelle für Top Level Domains Opt-in Verfahren, bei dem der Endverbraucher Werbekontaktaufnahmen vorher – meist durch E-Mail, Telefon oder SMS – explizit bestätigen muss. Sein Gegensatz ist ein - in vielen Fällen rechtlich unzulässiges - Opt-out-Verfahren. MP3 Datenkompressionsverfahren, mit dem Tondateien im Internet bis auf ein Dreißigstel ihrer ursprünglichen Größe verkleinert werden können. OOffline Ein Computer hat keinen Kontakt MMS Multimedia Messaging Service. Der Service ermöglicht den Versand von Bildern, Tönen und Texten mit einem Mobiltelefon. Anders als bei einem SMS ist die Nachrichtenlänge einer MMS nicht begrenzt. Auch Videosequenzen können als MMS verschickt werden. MPEG Moving Pictures Experts Group; Expertengruppe, die sich mit den Methoden der Videokompression beschäftigt. Allgemein wird damit jedoch ein spezieller MPEG-Standard bezeichnet. Nofollow Anweisung innerhalb des HTML-Codes, welche Suchmaschinen anweist, Rückverweise nicht zur Berechnung der Linkpopularität heranzuziehen. mit einem Netz. On Demand Dienste Möglichkeit Dienste auf Anfrage zu erhalten. Vor allem durch die Digitalisierung ist es möglich bestimmte Medieninhalte auf Abruf zu erhalten (z.B. Video on Demand). Online Ein Computer kommuniziert im Netz. Opt-out Automatische Aufnahme in eine Verteilerliste für Newsletter, beispielsweise nach dem Kauf in einem Internetladen oder der Anmeldung in einer Online-Community. Der Empfänger erhält oft erst bei Zusendung der E-Mail oder SMS die Möglichkeit, sich aus der Verteilerliste des Anbieters entfernen zu lassen, wenn er keine weitere Werbung wünscht. Dieses Verfahren gilt im E-Mail-Marketing als unseriös und an der Grenze zum Spam. 184 185 G LO S S A R ÖWA/Österreichische Web-Analyse Kontrolleinrichtung für die Prüfung von Online-Medien. ÖWA Plus Zweimal jährlich von der ÖWA erhobene Reichweiten und Strukturdaten (Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen etc.) von Website-Besuchern. P P2P Peer to Peer; Erlaubt den unmittelbaren Datenverkehr zwischen Nutzergruppen. Webseiten, Dateien oder Datenbanken müssen nicht mehr auf Webservern gespeichert sein. Die Nutzer rufen die Dateien direkt vom PC ab. Page-Impression/Page-View Einblendung einer Seite eines Werbeträgers beim User. Bei frame-basierten Seiten gilt pro Benutzeraktion nur eine Page-Impression, auch wenn technisch mehrere Seiten geladen werden. PBT Predictive Behavioral Targeting; Beim PBT werden Messdaten aus dem Surfverhalten mit Befragungs- oder Registrierungsdaten weniger Internetnutzer kombiniert. Diese Verknüpfung liefert geschätzte Angaben zu Alter, Geschlecht und Produktinteressen und wird mithilfe mathematischer Algorithmen auf die Gesamtheit der Website besucher übertragen. Permission Marketing Eine auf dem Einverständnis des Empfängers basierende Direktmarketingstrategie. Interaktive Kommunikationstechnologien wie z.B. E-Mail oder SMS erlauben den Versand von ausdrücklich erwünschten Nachrichten. Im Vergleich zu traditionellen offline Direkt Marketing Strategien werden so oft deutlich höhere Responsequoten erzielt. Die Erlaubnis zum Versand der Nachrichten kann vom Empfänger jederzeit wiederrufen werden Ping Misst die Zuverlässigkeit einer Netzverbindung und die Reaktionszeit eines Servers. Dabei wird ein Server auf dessen Ping-Port kontaktiert. Pinterest Pinnwandartige Foto-Webseite, auf der Benutzer themenbasierte Bilderkollektionen entwerfen können, etwa in Bezug auf bestimmte Hobbies oder ein Event. Auf Pinterest kann man Fotos von anderen Nutzern mit einem „Gefällt mir“ anerkennen oder an die eigene Pinnwand heften. Pixel Bezeichnung für die einzelnen Farbwerte einer digitalen Rastergrafik sowie die zur Erfassung oder Darstellung eines Farbwerts nötigen Flächenelemente bei einem Bildsensor. Plugin Softwareprogramm, das die Fähigkeiten eines Browsers erweitert. Plugins können vom Internet auf den eigenen Computer heruntergeladen werden, z.B. Unterstützung für Sound-, Video- und 3D-Animationsdateien. Podcast Verschmelzung der Begriffe Broadcasting (Rundfunk) und iPod. Alternativ sind Podcasts auch unter dem markenneutralen Begriff Netcast bekannt. Podcasts sind vergleichbar mit Radiosendungen, die auch unabhängig von den Sendezeiten angehört werden können. Popups Werbeeinschaltung, die sich über dem eigentlichen Inhalt einer Website in einem neu geöffneten Browser-Fenster präsentiert. Portalsite Bezeichnung für eine Webseite, die als Einstieg in das WWW genutzt wird. Enthält meist ein Verzeichnis anderer Websites, einen Nachrichtenbereich, eine Suchmaschine und häufig kostenloses E-Mail. Kann bei einigen Anbietern personalisiert, das heißt vom User individuell konfiguriert werden. Proxy-Server Internet-Server eines Providers oder einer großen Firma, der gleichzeitig als Zwischenspeicher für häufig abgerufene Internet-Seiten eingesetzt wird. Mit Hilfe dieses Cache-Speichers wird vermieden, dass jede Anfrage auf eine Internet-Site mit einem Zugriff auf den Primärserver verbunden ist, was die allgemeine Performance der Datenleitung negativ beeinflussen würde. Publisher Betreiber der Webseite. QQuantified Self Netzwerk aus Anwendern und Anbietern von Methoden sowie Hard- und Softwarelösungen, mit deren Hilfe sie z.B. umwelt- und personenbezogene Daten aufzeichnen, analysieren und auswerten. Ein zentrales Ziel stellt dabei der Erkenntnisgewinn u.a. zu persönlichen, gesundheitlich- und sportlichen, aber auch gewohnheitsspezifischen Fragestellungen dar. R Recognition Die Wiedererkennung einer Werbeanzeige oder eines Werbespots. Reichweite Bezeichnet das Verhältnis der Unique User einer Website zur Grundgesamtheit aller Benutzer. Response Reaktion von Personen der Zielgruppe auf eine bestimmte Werbemaßnahme. Die Responserate gibt an, wie viel Prozent einer direkt angeschrie- benen Personengruppe auf die Aktion hin antworten. Retargeting Auch Remarkting genannt; wird im Online-Marketing ein Verfolgungsverfahren genannt, bei dem Besucher einer Webseite – üblicherweise ein Webshop – markiert und anschließend auf anderen Webseiten mit gezielter Werbung wieder angesprochen werden sollen. Ziel des Verfahrens ist es, einen Nutzer, der bereits ein Interesse für eine Webseite oder ein Produkt gezeigt hat, erneut mit Werbung für diese Webseite oder ein Produkt zu konfrontieren. Rich Media Bezeichnet Inhalte, die optisch und akustisch durch beispielsweise Video, Audio und Animation angereichert werden. Eine verbreitete Technologie, die das Erzeugen von Rich-Media-Inhalten ermöglicht, ist Adobe Flash. RON Run Over Network - Werbebuchung über das gesamte Netzwerk eines Vermarkters ROS Run Over Site - Werbebuchung über den gesamten Dienst einer Website Rotation Das Anzeigen von unterschiedlichen Werbebannern auf einer Werbeposition. Bei jedem Seitenaufruf wird per Zufall und mit Hilfe von Ad-Servern eines der gebuchten Werbemittel angezeigt. RSS Steht für Rich Side Summary, eine XML-basierte Technik, die es einem RSS-Reader ermöglicht, Blogs oder News zu lesen, ohne dafür die jeweilige Website aufrufen zu müssen. RSS Reader RSS Reader ist eine Software, die RSS-Nachrichten vergleichbar 186 187 G LO S S A R einem E-Mail-Programm darstellt, ohne jede Website einzeln besuchen zu müssen. Der Nutzer kann sich so selbst einstellen, welche Themen ihn interessieren. SEM Search Engine Marketing (Such maschinenmarketing); Umfasst alle Maßnahmen zur Gewinnung von Besuchern für eine Webpräsenz über Websuch maschinen. RTB Real Time Bidding; Verfahren, mit dem Werbetreibende bei der Auslieferung von Online-Werbemitteln automatisiert und in Echtzeit (real time) auf Werbeplätzen bieten können. Den Zuschlag bekommt der Höchstbietende. SEO Search Engine Optimization (Suchmaschinenoptimierung); Beschäftigt sich mit der Verbesserung der Platzierung von Internetseiten innerhalb der redaktionellen Ergebnisanzeige von Suchmaschinen. S S EA Search Engine Advertising - Onlinewerbung wird meist über KeywordAdvertising (Suchwortwerbung) in Suchmaschinen eingebunden und über frei zu wählende Suchbegriffe (engl. Keywords; siehe Keyword) gesteuert. Second Screen Nutzung eines zweiten Bildschirms parallel zu TV Seeding Gezieltes Säen/Platzieren der eigenen Inhalte auf relevanten Seiten im Internet. Selfie Spezieller Typ von Selbstportrait-Fotos, die üblicherweise mit einer tragbaren Digitalkamera oder einer Handykamera gemacht werden. Selfies stehen meist in Zusammenhang mit sozialen Netzwerken und Foto-Sharing-Seiten wie Facebook, Twitter und Instagram, wo sie normalerweise veröffentlicht und versendet werden. Self-Service DSP Demand Side Platform im Real Time Bidding, die die Technologie und Anbindung zur Supply Side Platform (siehe SSP) bereitstellt. Der Advertiser/die Agentur erstellen und optimieren die Bietstrategien selbst (im Gegensatz zum Managed Service DSP). SERPs Search Engine Results Pages = Seite auf denen die Suchergebnisse dargestellt werden Server Computer oder Programm, die Informationen oder Dienste anbieten, die von anderen Rechnern (= Client) oder Programmen nachgefragt werden (z.B. für WWW, FTP oder E-Mail). Shitstorm Anhäufung empörter und entrüsteter Kommentare auf Facebook oder anderen Social Media-Plattformen, die als Reaktion auf problematische Nachrichten, Videos oder Kommentare erfolgen. Dabei mischt sich überlegte Kritik mit undifferenzierten, oft belei digenden Aussagen, was eine sinnvolle Diskussion erschwert. Silver Surfer Bezeichnung für aktive ältere Menschen, die das Internet nutzen, um sich zu informieren, zu kommunizieren und einzukaufen. Site Gesamtbezeichnung für eine Internet-Präsenz eines Anbieters, einer Firma etc. Umfasst alle dazu gehörenden Bildschirmseiten, Webseiten und Dokumente sowie Download-Bereiche. Sitemap Gliederung, die auf einen Blick über Umfang und Inhalt einer Website informiert. Skript Programme oder Teile davon, die nicht vom Prozessor des Rechners, auf dem sie installiert sind, sondern zum Beispiel auf einem Web-Server ausgeführt werden. Beispiel für eine Skriptsprache ist JavaScript. Smartphone Mobiltelefon, das mehr Computerfunktionalität und -konnektivität als ein herkömmliches fortschrittliches Mobiltelefon zur Verfügung stellt. Smartphones lassen sich meist über zusätzliche Programme (sogenannte Apps) vom Anwender individuell mit neuen Funktionen aufrüsten. Ein Smartphone kann auch als ein kleiner transportabler Computer mit zusätzlicher Funktionalität eines Mobiltelefons verstanden werden. SMS Short Message Service; Nachrichtendienst bei Mobiltelefonen, der die bidirektionale Übertragung von kurzen Textnachrichten (bis zu 160 Zeichen) ermöglicht. Über Drittanbieter lassen sich aus dem Internet Kurznachrichten an ein Mobiltelefon senden. Als SMS werden im deutschsprachigen Raum auch die Kurznachrichten selbst bezeichnet. Snippet Kurzer Textauszug aus einer Webseite, angezeigt in der Ergebnisliste einer Suchmaschine SoA Share of Advertising; weist den Prozentanteil der Werbeausgaben einer Marke an den Gesamtwerbeinvestitionen des Konkurrenzfelds aus. Social Bookmarking: Zentralisierter Online Service, welcher es der Userschaft ermöglicht, Lesezeichen für Web-Dokumente hinzuzufügen, zu editieren und zu kommentieren. Man spricht auch von gemeinschaftlichem Indexieren von Internet-Quellen. Social Commerce Im Social Commerce verschwimmen die Grenzen zwischen Produzenten und Konsumenten („Prosumer“). Die aktive Teilnahme der Besucher äußert sich durch Schreiben eigener Artikel, Hochladen von Fotos und Videos oder Empfehlung und Bewertung von Produkten, Dienstleistungen, ...Durch die Vernetzung der aktiven Teilnehmer ergibt sich eine sehr hohe Personalisierung und Individualisierung. Social Graph Diagramm, das die persönlichen Beziehungen von Internet-Benutzern darstellt. Bei einer Facebook Konferenz wurde der Begriff benutzt, um zu erklären, dass mit Hilfe des Social Graph, der die auf Facebook entstandenen Beziehungen aufzeichnet, eine ergiebigere Online-Erfahrung ermöglicht wird. Social Login = Social Sign-In; benutzt bereits existierende Login Informationen eines Benutzers von sozialen Netzwerken wie Facebook (siehe Facebook Connect), Twitter oder Google+, um sich auf anderen Webseiten anzumelden, anstatt sich für diese ein neues Profil erstellen zu müssen. Der Social Login wurde kreiert, um den Endbenutzern das Einloggen zu erleichtern, sowie Web-Entwicklern verlässlichere demographische Informationen zu liefern. Social Media Digitale Plattformen, die es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten. 188 189 G LO S S A R Social Media Monitoring Aktives Beobachten von Social Media Kanälen auf Informationen über bestimmte Unternehmen oder Organisationen. Durch das Kontrollieren von Facebook, Twitter u.s.w. werden die Menge und die Stimmung von Online-Konversationen über eine Marke oder ein Thema gemessen. SSP Supply Side Platform – Begriff aus dem Real Time Bidding (siehe RTB); Plattform, die für den Publisher das vorhandene Inventar über verschiedene angeschlossene Werbe-Einkäufer (SSP, Ad Networks…) optimiert und so den optimalen TKP für den Publisher einholt (= Yield Optimierung). Social Network Verbindung von Menschen zu einer Netzgemeinschaft im Internet. Häufig ist dies damit verbunden, dass gemeinsam eigene Inhalte erstellt werden, wobei man auch von Social Media oder sozialen Medien spricht. Zu den üblichen Funktionen eines Social Network zählen das Erstellen eines persönlichen Profils, eine Kontaktliste mit der Möglichkeit, sich über Nachrichten untereinander auszutauschen, sowie das veröffentlichen von Statusaktualisierungen. Statistical Targeting Bietstrategie beim Real Time Bidding (siehe RTB), die die Zielgruppe nicht vorab definiert, sondern auf Basis eines Ziel-CPl/CPO mittels Algorithmen optimiert. Social Plugins Durch Social Plugins oder soziale Erweiterungsmodule, wie etwa dem Like-Button, kann ein Facebook-Benutzer feststellen, was seine Freundinnen und Freunde auf anderen Seiten im Internet gemocht, kommentiert oder geteilt haben. Diese Facebook-Werkzeuge können von anderen Seiten genutzt werden, um Benutzern personalisierte Nutzerfahrungen zu ermöglichen. SoV Share of Voice; Unter dem Begriff Share of Voice versteht man die Maßzahl für das Verhältnis zwischen den gesamten AdViews eines Mediums innerhalb eines bestimmten Zeitraums und dem Anteil der gebuchten AdViews für eine Kampagne in diesem Zeitraum. Split Screen Werbeformat, das einen größeren Teil des Bildschirmes (max. 1/3) kurzfristig einnimmt. Sticky Ad Werbebanner, die in eine Webseite statisch eingebaut wurden. Selbst wenn der Webseitenbesucher auf der Seite hin- und herscrollt bleibt das Sticky Ad auf der selben Stelle. Die Besonderheit liegt darin, dass die Werbung immer im Blickpunkt des Users bleibt. Um den Effekt dieser Bannerform nutzen zu können, lohnt sich eine Schaltung meist nur auf scrollbare Seiten. Streaming Darstellung von Werbefilmen/ Videos im Internet. Streams können bereits bei laufendem Ladevorgang betrachtet werden. Live Stream, Ad Stream. Superstitial Ein weiterentwickeltes Popup. Während der User eine Internet-Seite betrachtet, wird im Hintergrund die Werbung geladen. Wird dann weitergeklickt, füllt eine Werbegrafik kurzzeitig den Bildschirm aus. T T ablet PC Tragbarer Computer, der ohne Tastatur benutzt werden kann. Die Bedienung erfolgt per Eingabestift und teilweise auch per Finger direkt auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm. Tags Als Tags werden allgemein Etiketten und Markierungen zur Kennzeichnung bestimmter Elemente bezeichnet. Im Bezug auf das Adserving ist ein Tag eine Art Platzhalter, der die Auslieferung der Werbeformen (z.B. Banner) für die jeweilige Werbefläche steuert. Tag-in-Tag Schaltung Kampagnen, die über mehr als einen Adserver geschalten werden, haben naturgemäß Abweichungen bei den Statistiken der beteiligten Adserver. Man spricht von Tag-in-Tag, wenn das Werbemittel von einem Adserver präsentiert wird, der wiederum durch einen anderen Adserver am Werbeträger eingebunden ist. Targeting Unter Targeting versteht man zielgruppenorientierte Werbung. Ziel des Targetings ist die Maximierung des Wirkungsgrades von Online-Werbung. Dies wird unter anderem durch eine Einschränkung der Zielgruppe und damit verbundener Verringerung von Streuverlusten erreicht. Ein Instrument zum Targeting ist Data-Mining – das systematische Aufspüren und Verwerten von relevanten Informationen in großen Datenmengen. TCP/IP – Transmission Control Protocol/Internet Protocol Standard-Kommunikationsprotokoll für alle mit dem Internet verbundenen Rechner. Regelt die Kommunikation und den Datenaustausch von Rechnern innerhalb des Internets, aber auch innerhalb von firmeneigenen Netzwerken. Terabyte 1 Terabyte = 1.000.000.000.000 Byte siehe auch Byte TKP „Tausend-Kontakte-Preis“, also die Kosten für 1.000 Einblendungen eines Werbemittels. Toolbar Funktionsleiste mit bebilderten Schaltflächen, die schnellen Zugriff auf häufig verwendete Funktionen und Services ermöglichen. Top Level Domain Bezeichnung für den rechten äußeren Teil einer Internet-Adresse, beispielsweise die Endung „.at“ oder „.com“, bei der Suche der zugehörigen Website. Die Top Level Domain bezieht sich auf den Standort der Namensverwaltung, nicht auf den Standort der Domain oder des Servers selbst. Trackback Durch die Trackback Funktion (auch Pingback genannt) wird dem Autor eines Blogs angezeigt, wann jemand auf einer anderen Webseite einen Link zu einem seiner Artikel erstellt. Dadurch kann der Autor mit verfolgen, wer Links zu seiner Webseite erstellt. Tracking Der Begriff Tracking stammt aus dem Englischen und heißt ins Deutsche übersetzt ‚Nutzer-Verfolgung“. Dabei werden die Bewegungen der Nutzer innerhalb des Internets verfolgt. Trading Desk Gruppe innerhalb der Agentur, die als Managed Service Demand Side Platform (siehe Manage Service DSP) für die Agentur auftritt und dabei auf eine Self-Service Demand Side Platform (siehe Self-Service DSP) eines Drittanbieters zurückgreift. Traffic Messgröße für Zugriffe auf ein Online-Angebot. Tumblr Microblogging-Plattform und soziales Netzwerk von Yahoo!. Userinnen und User können multimediale Kurznachrichten posten, sich die Blogs von 190 191 G LO S S A R anderen durchlesen und ihre eigenen Blogs privat machen. Twitter Microblog, der es den Nutzern ermöglicht, textbasierte Nachrichten mit bis zu 140 Zeichen zu senden und zu lesen. Twitter wird benutzt, um aktuelle Nachrichten möglichst schnell und in prägnanter Form zu erhalten. Man kann sowohl den Nachrichten einzelner, oft berühmter Personen, wie auch denen größerer Unternehmen folgen. U UAP Universal Ad Package – Standard werbemittelformate, die vom inter nationalen IAB definiert wurden und internationale Gültigkeit haben. Hierzu zählen Superbanner (728x90 Pixel), Content Ad (300x250 Pixel) und Skyscraper (160x600 Pixel). UGC User Generated Content; Mediale Inhalte, die von Benutzerinnen und Benutzern selbst und nicht vom Anbieter einer Webseite hergestellt wurden. UGC reflektiert die Expansion medialer Produktionen, die dadurch entstanden ist, dass neue Technologien leistbar und für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich geworden sind. drückt aus, wie viele Personen in einem bestimmten Zeitraum Kontakt mit einem Werbeträger bzw. einzelnen Belegungseinheiten hatten. Der Unique User ist die Grundlage für die Berechnung von Reichweiten und Strukturen. URL/Uniform Resource Locator Adressformat für Dokumente im World Wide Web. Das URL-Format macht eine eindeutige Bezeichnung aller Dokumente oder Objekte im Internet möglich. Der URL spezifiziert die genaue Adresse (Domainname, Verzeichnis) der gewünschten Information und in welchem Format bzw. Protokoll (Gopher, HTTP, FTP usw.) die gewünschte Information auf dem eingesetzten Browser abgerufen werden soll. Usability Bezeichnet die vom Nutzer erlebte Nutzungsqualität bei der Interaktion mit einem System. Eine besonders einfache, zum Nutzer und seinen Aufgaben passende Bedienung wird dabei als benutzerfreundlich angesehen. User Nutzer eines Online-Angebotes User ID Eindeutige Identifikationsnummer eines Nutzers Umwandlungsrate siehe CR Unique Clients Unique Client ist die Bezeichnung für jeden einzelnen Browser, dessen Internetnutzung (Zugriffe auf die Online-Angebote von Werbeträgern) im Rahmen der technischen Messung in gelernten Größen wie z.B. PageImpressions erhoben wird. Unique User Der Unique User ist der „einzelne“ Nutzer und damit die Basis der ÖWA Plus. Die Unique-User-Zahl User-Tracking Identifizierung des Internet-Users und seines Surfverhaltens. Geschieht meist mit Hilfe von Cookies. V Vanity URL Im Social Media Bereich ist die Vanity URL eine Web-Adresse, in der der Username in der Adresse aufscheint. So verlinkt einen z.B. die Adresse facebook.com/youtube zur Youtube Fan-Seite auf Facebook. Viewtime Zeit, die ein Besucher mit einem Werbemittel oder einer Website verbracht hat, bis er zur nächsten Website gewechselt ist. Viralität Verbreitung von Informationen über ein Produkt oder eine Dienstleistung im Netz, die zu einem Selbstläufer werden; also von Personen, die vom Initiator unabhängig sind, ähnlich einem biologischen Virus, weiter verbreitet werden. Viral Marketing Marketingaktivitäten, die auf eine virale Verbreitung durch die Zielgruppen setzt – und dadurch eng mit Guerilla-Marketing, Viral Spots und Web 2.0 verwandt ist. Häufig auch als Empfehlungsmarketing bezeichnet. Visibility Maßeinheit, die die Sichtbarkeitsdauer eines Werbemittels auf einer Website angibt. Visibility Tracking Tracking-Verfahren, das die Sichtbarkeit eines Werbemittels misst. Visits Anzahl der Besuche einer Website bzw. eines Werbeträgers. Ein Besuch gilt als abgeschlossen, wenn ein User eine bestimmte Zeit lang keine Aktionen mehr auf der Website durchführt (in der Regel etwa 20 Minuten). WW3C Gremium zur Standardisierung der das World Wide Web betreffenden Techniken. Es wurde am 1. Oktober 1994 am MIT Laboratory for Computer Science in Cambridge (Massachusetts) gegründet. WAP Wireless Application Protocol; Standard-Protokoll, das die Kommunikation mobiler Endgeräte (Mobiltelefone oder Handhelds) untereinander einerseits und zu fest installierten Endgeräten ande- rerseits beschreibt. Letzteres soll unter anderem den Internet-Zugang auf mobilen Endgeräten, die mit Mikro-Browsern ausgestattet sind, vereinfachen. Web 2.0 Web 2.0 ist eine Haltung, die die neue Form der Nutzung digitaler Medien zeigt. Der Nutzer selbst wird dabei vom ehemals passiven Zuschauer und Medienkonsumenten zu einem (inter-)aktiven (Ko-)Produzenten digitaler Medien. Sender und Empfänger verschmelzen. Web 3.0 Auch Semantisches Web genannt; neues Konzept bei der Weiterentwicklung des World Wide Webs und des Internets. All die in menschlicher Sprache ausgedrückten Informationen im Internet sollen mit einer eindeutigen Beschreibung ihrer Bedeutung (Semantik) versehen werden, die auch von Computern „verstanden“ oder zumindest verarbeitet werden kann. Web Analytics siehe Webcontrolling. Webcast Ein Webcast ist dem Zweck nach ähnlich einer Fernsehsendung, jedoch für das Medium Internet konzipiert. Webcasts können live gesendet oder per Abruf (on demand) zu Verfügung gestellt werden. Webcontrolling (auch Web Analytics genannt) ist die Sammlung und Auswertung des Verhaltens von Besuchern auf Websites. Ein Analytic-Tool untersucht typischerweise, woher die Besucher kommen, welche Bereiche auf einer Internetseite aufgesucht werden und wie oft und wie lange welche Unterseiten und Kategorien angesehen werden. 192 G LO S S A R Webcrawler Wird auch Spider oder Searchbot genannt und ist ein Computerprogramm, das automatisch das World Wide Web durchsucht und Webseiten analysiert. Webcrawler werden vor allem von Suchmaschinen eingesetzt. Weitere Anwendungen sind das Sammeln von RSS-Newsfeeds, E-Mail-Adressen oder von anderen Informationen. Website Oft als Internetauftritt, Webpräsenz, Webangebot oder Homepage bezeichnet; es stehen verschiedene Dokumente und Objekte bereit, die untereinander verlinkt sind. Sie werden durch eine einheitliche Navigation zusammengefasst. Wiki Ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem Informationen von mehreren Nutzern eingegeben und verbunden werden. Diese Art Inhalte zu erstellen wird oft auch als Crowdsourcing bezeichnet. Das bekannteste aller Wikis ist die seit 2001 bestehende Online-Enzyklopädie Wikipedia. Durchbruch des Internets als Informationssystem für breite Nutzerschichten ohne EDV-Fachkenntnisse. Abkürzungen: WWW, Web, W3. X X ing/LinkedIn Soziale Netzwerke, in denen Unternehmen wie auch einzelne Benutzer meist ihre beruflichen, aber auch privaten Kontakte verwalten. Außerdem können neue Kontakte geknüpft werden. Auf den beiden Plattformen kann man Stellenangebote einstellen, Veranstaltungen organisieren, sowie selbst nach Fachpersonal suchen. Die Hauptfunktion von Xing und LinkedIn ist es, Kontaktnetze sichtbar zu machen. Daneben bieten die Netzwerke aber auch zahlreiche Community-Funktionen zum Austausch unter den Mitglieder. XML extensible Markup Language; Oft als Ergänzung zu HTML und als sein Nachfolger gesehen. Ermöglicht die Trennung von Inhalt einerseits sowie Formatierungen und Layout andererseits. Es handelt sich um eine strukturierte Datenbeschreibungs WOM Word of Mouth sprache. Mund-zu-Mund-Kommunikation (öfters auch Mundpropaganda genannt) und YYield Optimierung siehe SSP steht für die direkte persönliche KomYouTube Internet-Videoportal, munikation zwischen Konsumenten auf dem die Benutzer kostenlos innerhalb eines sozialen Umfeldes. Video-Clips ansehen und hochladen können. Auf der Internetpräsenz befinWWW World Wide Web; Ein auf den sich Film- und Fernsehausschnitte, Hypertext basierendes Informations Musikvideos sowie selbstgedrehte Filsystem im Internet, unterstützt me. Sogenannte „Video-Feeds“ können durch Grafiken, Sounds, Videos und in Blogs gepostet oder auch einfach Animationen. Dies wurde 1990 vom auf Webseiten über eine ProgrammierSchweizer Institut für Kernforschung schnittstelle (API) eingebunden werden. (CERN) entwickelt und bedeutete den